Strategie Österreich & CEE - Quartal 2014 - Solide Daten versprühen Hoffnung - Raiffeisen CENTROBANK
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Strategie Österreich & CEE 1. Quartal 2014 Solide Daten versprühen Hoffnung CE-Länder werden CEE-Erholung anführen Autonome Geldpolitik in 2014 Geordnetes Tapering gut für Spreads in Q1 CE-Aktienmärkte mit Aufholpotenzial www.raiffeisenresearch.at 1
Inhalt Strategie Österreich & CEE Thema: Differenzierter Aufschwung in CEE 3 Prognosen CEE inkl. Österreich 4 Anlagestrategie CEE inkl. Österreich 6 Spezialthema: Gesamtwirtschaftliche Erholung in CEE – eine Zweiklassengesellschaft 10 Österreich 12 CE: Polen 14 Ungarn 16 Tschechische Republik 18 Slowakei 20 Slowenien 21 SEE: Kroatien 22 Rumänien 24 Bulgarien 26 Serbien 27 Bosnien und Herzegowina 28 Albanien 29 Kosovo 30 CIS: Belarus 31 Russland 32 Ukraine 34 Türkei 36 Sovereign Eurobonds 38 Corporate Eurobonds 40 Aktienmärkte 42 Spezialthema: Neuregelung des polnischen Pensionssystems 48 Sektoren 49 Aktien – Top-Empfehlungen 54 Aktien – Einzelwertübersicht 59 Indexgewichtung im Vergleich 63 Technische Analyse 64 Quantitative Analyse 66 Impressum und Abkürzungen 67 Erklärung: Volkswirtschaftliche Abkürzungen Aktienkennzahlen e ... Schätzung %-Änd. Prozentveränderung DR Dividendenrendite f ... Prognose (nicht in Prozentpunkten) GW Gewinnwachstum p ... vorläufige Ergebnisse BIP Bruttoinlandsprodukt KGV Kurs-Gewinn Verhältnis n.v. ... nicht verfügbar BP Basispunkte LGW langfr. Gewinnwachstum durchschn. durchschnittlich Abkürzungsverzeichnis H/B Handelsbilanz EA Empfehlung ausgesetzt Länder und Währungen FDI Ausländische Direktinvestitionen IR in Revision ALL Albanischer Lek FX Fremdwährung BAM Bosnische Mark L/B Leistungsbilanz Länder BGN Bulgarischer Lev LW Lokale Währung Eurozone (EWU) Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frank- BYR Weißrussischer Rubel LStK Lohn-Stückkosten reich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, CZK Tschechische Krone NPL notleidende Kredite Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowa- EKK Estnische Krone p.a. im Jahresvergleich kei, Slowenien, Spanien, Zypern HUF Ungarischer Forint p.m. im Monatsvergleich CE Mitteleuropäische Länder - Polen, Ungarn, Tsche- HRK Kroatische Kuna p.q. im Quartalsvergleich chien, Slowakei, Slowenien LTL Litauischer Litas PP Prozentpunkte SEE Südosteuropäische Länder - Albanien, Bosnien LVL Lettischer Lat PPI Produzentenpreisindex und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, PLN Polnischer Zloty VPI Verbraucherpreisindex Rumänien, Serbien RON Rumänischer Leu CIS Europäische GUS (Gemeinschaft unabhängiger RSD Serbischer Dinar Aktienindizes Staaten) Länder - Russland, Ukraine, Belarus RUB Russischer Rubel BELEX15 Serbischer Aktienindex CEE Mittel- und Osteuropa (CE + SEE + CIS) SIT Slowenischer Tolar BET Rumänischer Aktienindex SKK Slowakische Krone BUX Ungarischer Aktienindex TRY Türkische Lira CROBEX10 Kroatischer Aktienindex UAH Ukrainische Hryvnia PX Tschechischer Aktienindex RTSI Russischer Aktienindex SASX-10 Bosnischer Aktienindex WIG 20 Polnischer Aktienindex 2 1. Quartal 2014
Thema Differenzierter Aufschwung in CEE Zentraleuropa (CE) löst Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (CIS) als Wachstumsleader ab Nur beschränkte und temporäre Auswirkung des US Tapering auf den Finanzmärkten in CEE Wechselkurse im Einfluss autonomer Zinspolitik und lockerer EZB Geldpolitik Gegenüber den letzten Jahren hat sich das Konjunkturbild deutlich verschoben. Veränderung der PMIs* War seit dem letzten Aufschwung die CIS-Region mit den stärksten Wachstums- 58 Max zahlen unterwegs, verschiebt sich die Wachstumsdynamik seit Sommer 2013 56 54 in Richtung Zentraleuropa. Dabei sind zwei Effekte maßgeblich: einerseits sind 52 jene Länder mit hoher Exportverflechtung nach Deutschland Profiteure des Kon- 50 junkturmotors der Eurozone. Andererseits haben jene Länder mit niedrigen Lohn- 48 stückkosten ihre Industrie wettbewerbsfähig auch gegenüber Importen gemacht 46 Min 44 und inländische Investitionen sollten großteils wieder Wachstumsbeiträge liefern. Türkei Polen Tschechien Ungarn Russland Österreich Eurozone Zusätzlich ermöglicht die weniger restriktive Fiskalpolitik ein leichtes Wachstums plus. Auch in Österreich sind Nettoexporte und private Investitionen in 2014 die Konjunkturtreiber. Zuletzt In Russland und der Ukraine sind dagegen die Aussichten weiter verhalten. Auch * über die letzten zwölf Monate PMI ... Einkaufsmanangerindex 2015 dürften wir dort noch nicht Potenzialwachstum erreicht haben, weil die Mo- Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH dernisierung der Industrie außerhalb Öl/Gas, die Forcierung hochwertiger Gü- Empfehlungen1 - Aktienmärkte terproduktion auch für Konsumzwecke und die Umlenkung der Kapitalabflüsse in Indizes inländische Bruttoanlageinvestitionen nicht gelingt. Daher wird das Wachstum in Kauf ATX, WIG 20, BUX, PX, BET CE rund um Polen mit rund 2,3 % in 2014 substanziell höher ausfallen als in der Halten MICEX, BIST Nat. 100 CIS-Region mit 1,6 % p.a. In 2015 sehen wir eine Beschleunigung um jeweils Verkauf CROBEX10 Sektoren einen halben Prozentpunkt. Übergewichten Finanz, Energie Auswirkung auf Geldpolitik und Währungen Untergewichten Telekom, Versorger Wegen der massiven Verbesserung der Außenwirtschaft seit der Finanzkrise zu Aktien überwiegend ausgeglichenen Leistungsbilanzen dürfte der autonome Spielraum Mayr-Melnhof der Zinspolitik in CEE auch 2014 weiter ausgenützt werden. In Rumänien und EUR 87,702 Kursziel: EUR 100,0 Ungarn sehen wir noch Zinssenkungsspielraum, sonst ist überwiegend der Boden UNIQA bei den Leitzinsen (Polen, Tschechien) erreicht. Selbst das US-Tapering sollte da- EUR 9,062 Kursziel: EUR 10,75 her, wenn überhaupt, nur temporär die Währungsparitäten der CEE-Länder zum Alior Kauf PLN 79,682 Euro tangieren. Folglich kommt dieser Effekt in den Quartalsprognosen im ersten Kursziel: PLN 91,00 Halbjahr nicht zum Ausdruck. Bei Rubel (RUB) und Hrywnja (UAH) sehen wir auf Ciech EUR 30,002 12 Monate Abwertungspotenzial. Bei PLN und CZK erwarten wir eine moderate Kursziel: EUR 36,00 Aufwertung. CTC Media USD 12,942 Auswirkung auf Renten- und Aktienmärkte Kursziel: USD 15,00 Mit Ausnahme von Russland und Türkei sind die Renditen bei den Staatsanleihen der CEE-Region vergleichsweise tief. Wir erwarten im Jahresverlauf 2014 im Zuge des Renditeanstieges in der Eurozone eine Parallelentwicklung für CEE-Staatsan- leihen mit rund plus 50 bis 70 Basispunkten gegenüber Jahresende 2013. Das Empfehlungen1 – Anleihenmärkte starke internationale Interesse für CEE-Eurobonds sollte im ersten Quartal anhalten. LW Anleihen Trotz enger Spreads ist daher eine positive Performance wahrscheinlich. Im weite- HUF 2-j. Staatsanleihen Kauf TRY 5-j. Staatsanleihen ren Verlauf ist jedoch Rückschlagspotenzial vorhanden. Eurobonds Die 2013 enttäuschende Aktienmarktentwicklung in Österreich und CEE sollte im Ungarn (EUR) ersten Halbjahr großteils abgeschüttelt werden. Wir sehen moderates Aufholpoten- Kauf Rumänien (EUR) zial von 4 bis 11 % bis Jahresmitte 2014, wobei ATX, BUX und BET am oberen Ukraine (USD), spekulativ Corporate bonds Ende, MICEX, WIG30 und CROBEX am unteren Ende der Kursentwicklung ge- Gazprombank 6,5% fällig 2015 schätzt werden. Wir sind branchenmäßig zyklisch ausgerichtet. Kauf Halyk Bank 7,25% fällig 2017 Peter Brezinschek 1 Horizont: Ende 1. Quartal 2014; 2 Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 20. Deztember 2013 Quelle: Raiffeisen RESEARCH 1. Quartal 2014 3
Prognosen Reales BIP (% p.a.) Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) Länder 2012 2013e 2014f Konsensus 2015f Konsensus Länder 2012 2013e 2014f 2015f Polen 1,9 1,4 2,9 2,8 3,0 3,2 Polen 3,7 1,0 2,0 2,5 Ungarn -1,7 0,7 1,5 1,7 1,5 1,9 Ungarn 5,7 1,7 1,4 3,3 Tschechien -0,9 -1,3 2,3 1,8 2,4 2,4 Tschechien 3,3 1,4 1,3 2,0 Slowakei 1,8 0,9 2,2 2,3 3,0 2,9 Slowakei 3,6 1,4 0,7 2,7 Slowenien -2,3 -2,0 -0,5 -0,6 1,5 1,1 Slowenien 2,6 1,8 1,8 2,0 CE 0,6 0,5 2,3 2,2 2,6 2,7 CE 3,8 1,3 1,6 2,5 Kroatien -2,0 -1,0 0,0 0,6 1,0 1,6 Kroatien 3,4 2,2 1,6 2,0 Bulgarien 0,8 0,8 2,0 1,6 3,5 2,8 Bulgarien 3,0 1,2 2,2 3,5 Rumänien 0,7 2,7 2,3 2,5 2,5 2,9 Rumänien 3,3 4,0 2,1 3,3 Serbien -1,7 2,2 1,0 1,8 2,0 n.v. Serbien 7,8 8,1 5,5 5,5 Bosnien u. H. -1,1 1,0 1,5 2,1 3,5 n.v. Bosnien u. H. 2,1 0,2 2,5 2,5 Albanien 1,6 1,7 2,0 2,2 3,0 n.v. Albanien 2,0 2,0 2,3 2,5 Kosovo 3,0 3,0 3,0 n.v. 4,0 n.v. Kosovo 2,5 2,0 1,5 2,5 SEE 0,0 1,7 1,7 1,9 2,4 2,1 SEE 3,7 3,5 2,4 3,3 Russland 3,4 1,5 1,7 2,3 2,0 2,8 Russland 5,1 6,8 5,5 5,4 Ukraine 0,2 -1,0 0,0 0,8 1,5 2,9 Ukraine 0,6 -0,2 5,0 7,5 Belarus 1,5 1,0 2,0 2,3 2,0 n.v. Belarus 59,2 18,0 21,0 20,0 CIS 3,1 1,3 1,6 2,2 2,0 2,7 CIS 6,3 6,6 5,9 6,0 CEE 2,2 1,1 1,8 2,2 2,2 2,7 CEE 5,4 4,8 4,4 4,8 Türkei 2,2 3,5 3,5 3,7 5,0 4,3 Türkei 8,9 7,3 6,7 6,3 Österreich 0,9 0,3 1,5 1,5 2,3 1,8 Österreich 2,6 2,1 1,8 1,8 Deutschland 0,9 0,5 1,8 1,8 2,5 1,8 Deutschland 2,1 1,5 1,7 2,3 Eurozone -0,6 -0,4 1,5 1,0 2,0 1,4 Eurozone 2,5 1,4 1,3 1,8 Quelle: Thomson Reuters, Consensus Economics, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Leistungsbilanz (% des BIP) Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Länder 2012 2013e 2014f 2015f Länder 2012 2013e 2014f 2015f Länder 2012 2013e 2014f 2015f Polen -3,5 -1,3 -2,8 -4,0 Polen -3,9 -4,1 -3,2 -2,8 Polen 55,6 57,1 49,8 49,7 Ungarn 1,9 2,9 3,3 2,8 Ungarn -1,9 -2,9 -2,9 -2,9 Ungarn 79,2 78,5 77,4 77,4 Tschechien -2,4 -1,0 -0,7 -0,5 Tschechien -4,4 -2,9 -2,9 -2,9 Tschechien 46,2 48,8 49,8 50,8 Slowakei 2,3 3,5 3,9 3,8 Slowakei -4,4 -2,8 -2,6 -2,4 Slowakei 52,2 54,8 56,9 56,5 Slowenien 3,3 7,1 7,0 4,9 Slowenien -3,8 -7,0 -5,0 -4,0 Slowenien 54,0 65,0 70,0 72,0 CE -1,7 0,2 -0,5 -1,4 CE -3,8 -3,7 -3,1 -2,9 CE 56,3 58,4 55,1 55,3 Kroatien 0,1 0,5 0,0 -0,2 Kroatien -5,0 -5,8 -5,8 -5,2 Kroatien 55,5 63,0 65,3 68,6 Bulgarien -1,3 1,5 0,7 -0,5 Bulgarien -0,5 -1,9 -1,8 -1,3 Bulgarien 18,5 19,0 22,0 20,0 Rumänien -4,4 -1,0 -2,0 -2,5 Rumänien -3,0 -2,8 -2,5 -2,3 Rumänien 37,9 38,5 39,0 39,0 Serbien -10,5 -4,8 -5,1 -5,8 Serbien -6,4 -5,7 -6,9 -5,9 Serbien 59,7 59,3 63,1 64,6 Bosnien u. H. -9,8 -6,0 -8,6 -10,2 Bosnien u. H. -2,0 -1,5 -1,0 -1,0 Bosnien u. H. 39,7 41,5 39,6 38,5 Albanien -8,8 -9,1 -9,2 -9,2 Albanien -3,4 -6,0 -6,6 -4,5 Albanien 61,5 68,0 72,0 68,0 Kosovo -8,0 -8,1 -8,1 -8,5 Kosovo -2,7 -2,7 -3,5 -1,8 Kosovo 18,0 20,0 22,0 22,0 SEE -4,4 -1,5 -2,4 -3,0 SEE -3,3 -3,5 -3,5 -3,0 SEE 40,9 42,8 44,4 44,6 Russland 3,7 3,4 2,4 1,4 Russland 0,4 -0,5 -0,2 -0,6 Russland 10,5 12,0 13,0 14,0 Ukraine -8,5 -8,6 -6,5 -6,6 Ukraine -5,5 -4,0 -5,0 -3,5 Ukraine 36,8 38,5 39,5 40,0 Belarus -2,9 -10,5 -3,7 -6,2 Belarus 0,5 0,0 0,0 0,0 Belarus 31,5 33,0 34,4 34,6 CIS 2,6 1,9 1,5 0,5 CIS 0,0 -0,8 -0,6 -0,8 CIS 13,1 14,6 15,7 16,6 CEE 0,7 1,1 0,6 -0,4 CEE -1,4 -1,8 -1,5 -1,6 CEE 27,4 29,1 29,0 29,7 Türkei -6,2 -7,6 -6,4 -5,9 Türkei -2,4 -1,5 -2,5 -2,2 Türkei 36,2 36,0 35,0 33,0 Österreich 1,6 2,8 2,8 2,3 Österreich -2,5 -1,6 -2,2 -1,0 Österreich 74,0 74,0 74,0 72,2 Deutschland 7,0 7,0 7,0 6,5 Deutschland 0,1 0,0 0,1 0,5 Deutschland 81,0 79,6 77,1 73,8 Eurozone 1,3 1,8 1,9 1,5 Eurozone -3,7 -3,1 -2,5 -2,4 Eurozone 90,6 93,4 93,9 93,3 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Wechselkurs EUR/LW (Durchschn.) Bonitätseinstufungen* Länder 2012 2013e 2014f 2015f Länder 2012 2013e 2014f 2015f Länder S&P Moody's Fitch Polen 72,7 71,0 67,8 65,2 Polen 4,19 4,19 4,04 3,93 Polen A- A2 A- Ungarn 126,8 119,0 111,1 99,9 Ungarn 289,2 297,5 303,8 300,0 Ungarn BB Ba1 BB+ Tschechien 50,5 51,4 50,2 49,7 Tschechien 25,1 25,9 27,1 26,0 Tschechien AA- A1 A+ Slowakei 71,5 86,1 85,4 83,3 Slowakei Euro Euro Euro Euro Slowakei A A2 A+ Slowenien 115,7 113,6 115,2 115,5 Slowenien Euro Euro Euro Euro Slowenien A- Ba1 BBB+ CE 77,1 76,8 73,9 70,5 Kroatien 102,3 105,7 103,6 101,4 Kroatien 7,52 7,58 7,62 7,65 Kroatien BB+ Ba1 BB+ Bulgarien 94,9 91,4 89,1 82,4 Bulgarien 1,96 1,96 1,96 1,96 Bulgarien BBB Baa2 BBB- Rumänien 75,2 69,2 67,6 66,1 Rumänien 4,46 4,42 4,48 4,45 Rumänien BB+ Baa3 BBB- Serbien 85,9 79,9 83,8 80,4 Serbien 113,1 113,2 116,2 119,0 Serbien BB- B1 BB- Bosnien u. H. 63,3 62,7 62,0 60,3 Bosnien u. H. 1,96 1,96 1,96 1,96 Bosnien u. H. B B3 k.R. Albanien 24,7 26,4 26,8 27,6 Albanien 139,0 139,7 140,0 140,0 Albanien B B1 k.R. Kosovo 14,8 14,4 13,9 13,4 Kosovo Euro Euro Euro Euro Kosovo k.R. k.R. k.R. SEE 80,1 76,3 75,2 72,6 Russland 30,9 33,0 36,1 36,8 Russland 40,0 42,3 45,7 46,4 Russland BBB Baa1 BBB Ukraine 76,3 79,8 80,6 84,9 Ukraine 10,39 10,84 11,17 11,96 Ukraine B- Caa1 B- Belarus 52,0 52,7 54,8 54,8 Belarus 10700 12200 14600 16100 Belarus B- B3 k.R. CIS 34,8 36,6 39,4 40,7 CEE 50,6 51,3 52,6 52,3 Türkei 2,31 2,54 2,79 2,73 Türkei BB+ Baa3 BBB- Türkei 42,8 46,4 50,8 49,3 Österreich Euro Euro Euro Euro Österreich AA+ Aaa AAA Österreich n.v. n.v. n.v. n.v. Deutschland Euro Euro Euro Euro Deutschland AAA Aaa AAA Deutschland n.v. n.v. n.v. n.v. USA 1,29 1,33 1,33 1,30 * für langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten Eurozone n.v. n.v. n.v. n.v. Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH k.R. = kein Rating Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4 1. Quartal 2014
Prognosen Wechselkursprognosen Leitzinssatzprognosen 3M Geldmarktzinssatz-Prognosen Länder 19.Dez 1 Mär.14 Jun.14 Dez.14 Länder 19.Dez Mär.14 Jun.14 Dez.14 1 Länder 19.Dez1 Mär.14 Jun.14 Dez.14 vs EUR Polen 2,50 2,50 2,50 3,00 Polen 2,49 2,70 2,80 3,70 Polen 4,17 4,25 4,15 4,00 Ungarn 3,00 2,80 2,80 2,80 Ungarn 2,99 3,10 3,10 3,30 Ungarn 299,47 305,0 300,0 305,0 Tschechien 0,05 0,05 0,05 0,05 Tschechien 0,05 0,10 0,20 0,20 Tschechien 27,65 27,3 27,2 26,4 Rumänien 4,00 3,50 3,50 3,50 Kroatien 0,46 1,30 1,60 2,10 Kroatien 7,64 7,65 7,55 7,65 Russland 5,50 5,50 5,50 5,00 Rumänien 1,99 2,70 2,90 3,05 Rumänien 4,48 4,45 4,50 4,45 Türkei 7,75 8,25 8,75 8,75 Russland 7,15 7,00 7,15 7,25 Serbien 114,81 118,0 116,0 117,0 Türkei 8,10 8,00 8,20 8,10 Albanien 140,30 141,0 140,0 139,0 Eurozone 0,25 0,25 0,25 0,25 USA 0,25 0,25 0,25 0,25 Eurozone 0,29 0,30 0,30 0,40 vs USD 1 17:00 (MEZ) USA 0,25 0,30 0,30 0,45 Russland 32,9 33,7 34,8 34,6 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH * 17:00 (MEZ) Ukraine 8,29 8,30 8,30 8,70 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Belarus 9,485 10,300 10,800 12,100 Türkei 2,07 2,15 2,10 2,10 EUR/USD 1,37 1,35 1,30 1,35 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 2-j. Anleihenrendite-Prognosen 5-j. Anleihenrendite-Prognosen 10-j. Anleihenrendite-Prognosen Länder 19.Dez1 Mär.14 Jun.14 Dez.14 Länder 19.Dez1 Mär.14 Jun.14 Dez.14 Länder 19.Dez1 Mär.14 Jun.14 Dez.14 Polen 2,94 3,2 3,3 3,6 Polen 3,51 3,9 4,0 4,2 Polen 4,28 4,6 4,7 4,9 Ungarn 3,64 3,7 3,7 3,9 Ungarn 4,61 5,3 5,0 5,2 Ungarn 5,62 6,3 6,0 6,2 Tschechien 0,07 0,4 0,6 1,0 Tschechien 0,83 0,9 1,2 1,8 Tschechien 2,36 2,3 2,7 3,2 Kroatien 3,15 3,4 3,7 4,1 Kroatien 4,74 4,8 5,0 5,3 Kroatien 5,22 5,6 5,7 5,7 Rumänien 3,60 3,9 4,1 4,2 Rumänien 4,70 4,9 5,0 5,2 Rumänien 5,25 5,5 5,5 5,6 Russland 6,54 6,8 7,1 7,6 Russland 7,20 7,6 7,8 8,3 Russland 7,78 8,0 8,1 8,4 Türkei 9,12 9,2 9,5 9,3 Türkei 9,44 9,2 9,5 9,3 Türkei 9,75 9,7 10,0 9,8 Österreich 0,22 0,4 0,5 1,2 Österreich 1,06 1,4 1,7 2,2 Österreich 2,17 2,5 2,7 3,0 Deutschland 0,23 0,3 0,4 1,1 Deutschland 0,86 1,2 1,5 2,0 Deutschland 1,87 2,2 2,4 2,7 USA 0,36 0,5 0,8 1,3 USA 1,64 1,9 2,1 2,6 USA 2,93 3,1 3,2 3,5 1 1 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung 1 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Erwartete Renditeänderung Renditestruktur Wechselkursveränderung* 70 350 300 PLN 60 50 250 RON 40 200 30 150 HUF 20 100 USD 10 50 0 RUB 0 -10 Polen USA Ungarn Tschechien Rumänien Deutschland TRY Polen USA Ungarn Tschechien Rumänien Deutschland CZK -8 -6 -4 -2 0 2 BP-Änderung der Rendite der Staatsanleihe in 3 Monaten Spread zwischen 3M und 10-j. Laufzeit in BP *19. Dezember 2013 verglichen zu 30. Sep. 2013, Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Lokale Währung vs. EUR (%); Quelle: Bloomberg Aktienmarktkennzahlen Aktienindexprognosen Erwartete Aktienindexperformance Gewinnwachs- Kurs/Gewinn- 15% Indexschätzungen tum Verhältnis 13e 14f 13e 14f 19.Dez Mär.14 Jun.14 Dez.14 1 10% ATX 0,6% 26,1% 15,0 11,9 ATX 2.485 2.630 2.700 2.800 5% WIG 20 -23,1% 2,5% 13,3 13,0 WIG 20 2.378 2.490 2.520 2.580 BUX -19,4% 18,1% 11,4 9,7 BUX 18.631 19.800 20.200 20.600 0% PX1 -17,9% 31,2% 15,2 11,6 PX 975 1.040 1.060 1.080 MICEX 3,4% -0,6% 5,6 5,6 MICEX 1.498 1.530 1.580 1.600 -5% BET 28,0% 15,2% 7,4 6,5 BET 6.372 6.850 7.100 7.200 CROBEX10 BUX ATX BET BIST Nat. 100 WIG 20 PX MICEX CROBEX10 -2,0% 2,9% 22,3 21,6 CROBEX10 1.004 980 1.040 1.070 BIST Nat. 1,1% 8,4% 9,9 9,2 BIST Nat. 69.100 71.000 75.000 78.000 100 100 1 1 Mär.14 Jun.14 Tschechien (PX): exkl. Orco Property 23:59 (MEZ) Quelle: Thomson Reuters, IBES, Bloomberg, Raiffeisen in Lokalwährung Quelle: Raiffeisen RESEARCH RESEARCH Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1. Quartal 2014 5
Anlagestrategie – Rückblick Leichte Erholung im Aktiensegment Outperformance in Q4 2013 im Vergleich zur Benchmark Übergewichtung des rumänischen Aktienmarktes durch Outperformance bestätigt Erfolgreiche Untergewichtung tschechischer Lokalwährungsanleihen Summe voriges Quartal1 Trotz äußerst schwieriger Marktverhältnisse in den ersten drei Quartalen kann für RBI-Portfolio (in EUR) 0,31% 2013 bis 19. Dezember eine Outperformance von 6 BP gegenüber der Bench- Benchmark (in EUR) 0,17% mark festgehalten werden. In Q4 2013 profitierte das Portfolio vor allem durch RBI-Outperformance (in EUR) 0,14% eine Übergewichtung des rumänischen Aktienmarktes und der Untergewichtung davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen -0,01% von tschechischen Anleihen. Dadurch konnte die Underperformance aus den ver- Regionale Aktiengewichtung 0,10% Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% gangenen Quartalen mehr als wettgemacht werden. Kumuliert über die drei Ver- Ländergew. bei LW-Anleihen 0,05% anlagungsperioden erzielte das Portfolio in Q4 eine Outperformance von 14 BP. Ländergew. bei EB EUR 0,00% Eine Aktienübergewichtung in der ersten respektive dritten Veranlagungsperiode Ländergew. bei EB USD 0,00% führte jedoch nur in der ersten Periode zu einer Outperformance (4 BP). Gemeinsame Effekte / 0,00% Duration Aktienseitig wurde Rumänien über das ganze Quartal hinweg übergewichtet, 17.09. 2013 - 19. 12 2013 womit eine Outperformance von 8 BP gegenüber der Benchmark erzielt wurde. 1 EB...Eurobonds Quelle: Raiffeisen RESEARCH In den ersten zwei Veranlagungsperioden erfolgte die Finanzierung dieser Wette Periode 1: 17.09.2013 - 28.10.2013 ausschließlich durch eine Untergewichtung von Russland, in der dritten Veranla- RBI-Portfolio (in EUR) 2,86% gungsperiode teilte man die Finanzierung auf Russland (anhaltend schleppende Benchmark (in EUR) 2,78% Konjunkturerholung) und Ungarn (politische Umstände) auf. Aufgrund der Un- RBI-Outperformance (in EUR) 0,08% davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen 0,04% tergewichtung des russischen Aktienmarktes konnte eine Outperformance von Regionale Aktiengewichtung 0,02% über 3 BP erreicht werden, die ungarische Untergewichtung erzielte ein leicht Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% negatives Ergebnis (-1 BP). Insgesamt erreichte man mit den Einzelwetten auf der Ländergew. bei LW-Anleihen 0,01% Aktienseite ein Ergebnis von 10 BP über der Benchmark. Ländergew. bei EB EUR 0,00% Ländergew. bei EB USD 0,00% Innerhalb des Segments der Lokalwährungsanleihen resultierte eine Überge- Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% wichtung von Polen und Rumänien in einer Outperformance von knapp 1 BP. EB...Eurobonds Finanziert wurde diese Wette in den ersten zwei Anlageperioden durch eine Un- Quelle: Raiffeisen RESEARCH tergewichtung von Tschechien und in der dritten Periode durch eine Untergewich- Periode 2: 28.10.2013 - 26.11.2013 tung von Russland und Ungarn. Insgesamt konnte durch die Einzelgewichtungen RBI-Portfolio (in EUR) -1,77% Benchmark (in EUR) -1,87% eine Outperformance von knapp 5 BP gegenüber der Benchmark erzielt werden. RBI-Outperformance (in EUR) 0,10% Dieses positive Ergebnis wurde hauptsächlich währungsgetrieben aufgrund der davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen0,00% Untergewichtung von tschechischen Anleihen erzielt (4 BP). Regionale Aktiengewichtung 0,07% Stefan Theußl Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% Performance 2013 Ländergew. bei LW-Anleihen 0,03% 102 0,3 Ländergew. bei EB EUR 0,00% Ländergew. bei EB USD 0,00% Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% 100 0,2 EB...Eurobonds Quelle: Raiffeisen RESEARCH 98 0,1 in Prozentpunkten Periode 3: 26.11.2013 - 19.12.2013 RBI-Portfolio (in EUR) -0,78% 96 0,0 Benchmark (in EUR) -0,74% RBI-Outperformance (in EUR) -0,05% 94 -0,1 davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen -0,05% Regionale Aktiengewichtung 0,01% Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% 92 -0,2 Ländergew. bei LW-Anleihen 0,00% Ländergew. bei EB EUR 0,00% 90 -0,3 Ländergew. bei EB USD 0,00% Jän.13 Mär.13 Mai.13 Jul.13 Sep.13 Nov.13 Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% RBI-Portfolio Outperformance (r. Skala) EB...Eurobonds Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 6 1. Quartal 2014
Anlagestrategie – Gesamtportfolio Gutes Umfeld für Aktien in CEE CEE sollten von Erholung der Eurozone profitieren Aktieninvestments interessant aufgrund günstiger Bewertung Staatsanleihen noch attraktiv aber mit begrenztem Potenzial Aus Portfoliosicht war die Performance im zweiten Halbjahr insbesondere im Risiko-Ertrags-Vergleich (%) Aktiensegment gut, jedoch bleibt die Volatilität im Vergleich zu den etablierten 8 Dow BET 10 Historische Perf. 3 Monate in % Märkten hoch. Wir erwarten für CEE eine weitere Verbesserung des Risiko-Er- Jones CTX 4 trags-Profils, was die Attraktivität von Aktieninvestments in dieser Region weiter Euro erhöhen sollte. Die folgenden Gründe sprechen dafür: 1) Gestützt durch die sich 0 STOXX RTS-Index 50 bessernde Stimmung in der Eurozone können auch die Länder in CEE nachlegen WIG 20 -4 und aus volkswirtschaftlicher Sicht wieder positive Entwicklungen vorweisen. Mit CROBEX CEE der fortschreitenden Erholung in der Eurozone – wovon wir derzeit ausgehen – -8 HTX dürfte sich das Klima für CEE-Aktieninvestments zu Beginn des Jahres weiterhin spürbar verbessern. 2) Die Bewertung der Aktienmärkte in CEE ist günstig. Mit -12 9 14 19 24 einem attraktiven Einstiegsniveau, welches wir in vielen Ländern derzeit sehen, Historische Volatilität 1 Jahr in % In Lokalwährung steigt die Performanceerwartung auf mittlere Sicht an. Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Dennoch können Rücksetzer aufgrund eines ausbleibenden Stimulus aus der Euro- zone, politischer Risiken (Russland/Ukraine, Ungarn, Tschechien), oder negative Überraschungen im Rahmen der langsamen Normalisierung der US-Geldpolitik nicht ausgeschlossen werden. Ein stagnierender Ölpreis könnte zudem die mit Gewichtung Portfolio CEE Q1 2014 Rohstoffpreisen korrelierten Märkte wie zum Beispiel Russland belasten. EB EUR: 4,7% Anleiheseitig sind mit zu Ende gehenden Zinssenkungszyklen und teilweise ersten EB USD: 4,7% [-0,3 pp] [-0,3 pp] Erhöhungen (Türkei) Kursgewinne eher nicht mehr zu erwarten. Die Währungen werden für das nächste Quartal zum Euro gesehen relativ stabil erwartet. Mit dem Beginn des Tapering der US-Fed kann es aber zu höherer Volatilität bei LW-Anleihen: diesen kommen. Im Vergleich zu den etablierten Märkten ist das Zinsniveau den- 37,6% [-2,4 pp] noch sehr attraktiv. Wir schlagen daher die folgende mittelfristige Positionierung im CEE-Portfolio Aktien: 53% vor: Das Aktiensegment gewichten wir moderat um 3 PP über. Neben der entspre- [+3 pp] chenden Untergewichtung des Anleihesegments bleiben wir innerhalb dessen weiterhin auf „neutral“ zwischen Lokalwährungsanleihen zu Eurobondanleihen. LW…Lokalwährung [-] , [+]= Über-/Untergewichtung relativ zur Benchmark [0] = keine Veränderung Quelle: Raiffeisen RESEARCH Stefan Theußl Historische Volatilität & Performance (%) Aktien1 Renten Volatilität Performance Volatilität Performance Länder EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW Tschechien 20,2 17,6 -20,1 -12,0 8,8 2,2 -8,7 0,6 Ungarn 18,4 17,6 -12,3 -10,0 7,6 3,2 6,9 9,7 Polen 18,0 17,0 -7,1 -5,1 4,4 2,7 -0,3 1,8 Rumänien 13,1 12,4 20,0 21,0 3,0 0,7 2,8 3,7 Russland 16,4 13,9 -6,8 2,8 6,7 2,1 -7,3 3,7 Türkei 27,4 24,3 -27,0 -12,0 11,4 6,5 -20,0 -3,6 Kroatien 8,4 8,6 -8,2 -7,1 1,8 1,8 3,7 3,7 CEE 11,6 - -2,9 - 3,3 - -1,8 - 1 MSCI indices Volatilität in EUR; 3-Monatsvolatilität annualisiert; Performance seit Jahresanfang LW…lokale Währung Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 1. Quartal 2014 7
Anlagestrategie – Anleihen Performanceerwartung von CEE-Anleihen eher gedrückt Türkei: Risiko durch US-Tapering Höhere Wechselkursvolatilität durch Zinssenkungen in Ungarn Rumänien versus Tschechien: eine attraktive Carry-Wette Portfolio-Gewichtungen: Anleihen1 In den meisten CEE-Regionen ist der Zinssenkungszyklus Portfolio Benchmark Abweichung bereits sehr fortgeschritten, weshalb wir das Kurspoten- EB USD 10,0% 10,0% 0,0% zial von Anleihen eher gering einschätzen. Auch die An- EB EUR 10,0% 10,0% 0,0% kündigung der Fed, das Kaufprogramm von US-Anleihen LW 80,0% 80,0% 0,0% zu Beginn des Jahres 2014 zurückzufahren, wird mög Tschechien 19,0% 20,0% -1,0% licherweise in einigen CEE-Ländern Währungsschwan- Ungarn 20,0% 20,0% 0,0% kungen verursachen, wodurch es zumindest kurzfristig ein Polen 45,0% 45,0% 0,0% Risiko für die Performance von CEE-Staatsanleihen dar- Rumänien 7,0% 5,0% 2,0% Russland 5,0% 5,0% 0,0% stellt. Hiervon sollte besonders die Türkei betroffen sein, Türkei 4,0% 5,0% -1,0% da bereits die letzten Diskussionen über das Tapering zu Kroatien 0,0% 0,0% 0,0% Abflüssen aus türkischen Anleihen führten. Aufgrund die- 1 Anteil in Prozentpunkten ser erhöhten Sensibilität gegenüber dem Thema Tapering Quelle: Raiffeisen RESEARCH gewichten wir diese mit 1 PP unter. In Tschechien sind keine weiteren Zinssenkungsschritte zu erwarten, hingegen versucht die tschechische Notenbank die Deflation mit Wechselkursinterventionen einzudäm- Historische relative Performance1 men. Dementsprechend wären hier keine starken Rendi- 4% terückgänge mehr möglich, zudem hat sich historisch ein 2% enger Gleichlauf zu deutschen Renditen etabliert, welche 0% aufgrund der restriktiver werdenden Geldpolitik seitens der Fed eher steigen sollten. Die rumänische Notenbank -2% wird aller Wahrscheinlichkeit nach mit weiteren Zinssen- -4% kungen die Konjunktur unterstützen, was jedoch aufgrund -6% der bereits gut gelaufenen Anleihen-Performance zu kei- -8% nen wesentlichen Renditerückgängen führen sollte. So nut- zen wir die Renditedifferenz zwischen rumänischen und -10% tschechischen Anleihen für einen Carry-Trade und gewich- Türkei Polen Tschechien Ungarn Russland Kroatien Rumänien ten erstere mit 2 PP über und letztere mit 1 PP unter. Zwar erwarten wir in Ungarn auch Senkungen des Leitzinssat- EUR Lokale Währung zes, jedoch dürfte diese Maßnahme auch die Schwan- 1 in Prozentpuntkten, seit Jahresbeginn, Lokalwährungsanleihen gegenüber Portfolio-Anleihebenchmark kungsbreite des Forint gegenüber dem Euro vergrößern. Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Diese beiden Effekte sollten sich in ihrer Wirkung auf die Performance ungarischer Staatsanleihen aufheben, daher nehmen wir hier keine Gewichtung vor. Erwartete Rentenperformance (%) Stefan Memmer 3M 6M 9M 12M Länder EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW Tschechien 3,1 1,8 0,3 -1,3 -0,1 -2,4 0,3 -4,3 Ungarn -6,2 -4,3 -0,5 -0,2 -0,7 1,3 -0,9 1,0 Polen -3,6 -1,5 -0,9 -1,1 1,9 -0,8 3,4 -0,6 Rumänien 0,6 -0,1 0,9 1,2 0,9 1,2 3,4 2,6 Russland 0,0 1,0 1,6 2,0 2,7 3,2 0,0 3,5 Türkei 0,6 3,1 6,7 2,8 10,2 6,2 9,5 9,6 Kroatien 0,2 0,4 2,5 1,3 2,8 2,3 3,5 3,7 Nicht annualisiert; 10-j. US-Staatsanleihen; LW…lokale Währung Quelle: Raiffeisen RESEARCH 8 1. Quartal 2014
Anlagestrategie – Aktien CEE-Aktien als potenzielle Outperformer Tschechien, Ungarn und Rumänien favorisiert Moderater Ölpreis und wirtschaftliche Eintrübung belasten russische Aktien Polnische Aktien: Einflussfaktor Pensionsreform Die osteuropäischen Indizes konnten größtenteils mit Portfolio-Gewichtungen: Aktien der starken Performance der westlichen Märkte im Portfolio Benchmark Abweichung vergangenen Quartal mithalten, was einerseits auf die Tschechien 16,0% 15,0% 1,0% schrittweise Verbesserung der Konjunktur in der CEE-Re- Ungarn 13,0% 12,0% 1,0% gion zurückzuführen ist. Andererseits koppeln sich diese Polen 24,0% 25,0% -1,0% Märkte immer weiter von den internationalen Einflussfakto- Russland 39,0% 40,0% -1,0% Kroatien 2,0% 3,0% -1,0% ren ab. Zwar wird QE3-Tapering für kurzfristige Nervosi- Rumänien 6,0% 5,0% 1,0% tät an den Märkten sorgen, jedoch sollte der fundamental Quelle: Raiffeisen RESEARCH positive Ausblick die Kursgewinne nachhaltig stützen. Besonders in Rumänien sprechen günstige Bewertungen, solides Gewinnwachstum als auch eine Fortsetzung des Zinssenkungstrends für eine Fortsetzung der Outperfor- mance von Aktien. Der tschechische Index weist mit ei- nem KGV von 11,7 derzeit eher ein moderates Bewer- tungsniveau auf, jedoch stellen dessen Titel aufgrund ihrer Historische relative Performance1 hohen Dividendenrendite eine attraktive Veranlagung dar. Konjunkturell dürfte Ungarn 2014 die Talsohle endgültig 10% durchschritten haben und sich somit das Umfeld für Aktien nachhaltig verbessern. Auch ein weiterer Zinsschritt sei- 5% tens der ungarischen Notenbank sollte Kurssteigerungen begünstigen. Dementsprechend gewichten wir diese Län- 0% der in unserem Aktienportfolio mit jeweils einem PP über. Für Russland erwarten wir hingegen für das nächste Jahr -5% ein schwaches Wirtschaftswachstum, zudem ist auch beim Ölpreis vom aktuellen Niveau aus mit keinen großen Preis- -10% steigerungen zu rechnen. So bleiben wesentliche Faktoren Polen Tschechien Ungarn Russland Kroatien Rumänien aus, die für eine starke Performance russischer Aktien spre- chen würden. Mit einem KGV von 13,4 sind polnische Titel eher ungünstig bewertet und durch die Umsetzung EUR Lokale Währung 1 in Prozentpunkten, seit Jahresbeginn, zum MSCI CEE, seit 3 Monaten der Pensionsreform besteht die Gefahr von großen Um- Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH schichtungen hin zu Anleihen. Daher schätzen wir russi- sche sowie polnische Aktien als Underperformer ein und gewichten sie jeweils mit -1 PP unter. Stefan Memmer Erwartete Aktienperformance (%) 3M 6M 9M 12M Länder EUR LW EUR LW EUR LW EUR LW Polen 2,5 4,7 6,2 6,0 5,8 3,0 12,8 8,5 Ungarn 4,2 6,3 8,1 8,4 3,2 5,2 8,4 10,6 Tschechien 8,0 6,7 10,5 8,7 8,2 5,6 16,0 10,8 Russland 1,2 2,1 5,0 5,5 1,7 2,1 3,1 6,8 Rumänien 8,4 7,5 11,1 11,4 7,9 8,3 13,9 13,0 Kroatien -2,6 -2,4 4,8 3,6 0,1 -0,4 6,4 6,6 Nicht annualisiert, LW…lokale Währung Quelle: Raiffeisen RESEARCH 1. Quartal 2014 9
Spezialthema Gesamtwirtschaftliche Erholung in CEE – eine Zweiklassengesellschaft Zentraleuropa (CE) ringt CIS-Region Wachstumsführerschaft ab Ungünstige Effekte der US-Geldpolitik nur begrenzt in Ausmaß und Dauer CEE-Devisenmärkte von lokaler Geldpolitik, aber auch weiterhin üppiger EZB-Liquidität getrieben Verbesserter Wachstumsausblick* Zentraleuropa (CE) durchschritt in Q1 2013 die konjunkturelle Talsohle. Dies ist 4,0 in erster Linie dem Schwergewicht Polen zu verdanken, das in Q3 ein exportge- stütztes Wachstum von 1,9 % hinlegte. Südosteuropa (SEE) ist seit Ende 2012 im 3,0 Erholungsmodus und auch in Rumänien sind die Exporte für die herausstechende 2,0 Wachstumsperformance verantwortlich. Demgegenüber befindet sich die Ukra- 1,0 ine seit über einem Jahr in einer Rezession und Russland stagnierte in Q3 bei 0,0 1,2 %. Die Impulse für CE und SEE kamen hauptsächlich von außen, denn seit -1,0 Q2 erholt sich die Eurozone. Dass Russland und die Ukraine davon nicht profitie- ren konnten liegt hauptsächlich an einem seit zwei Jahren stagnierenden Ölpreis CE SEE CIS CEE Eurozone (RU) bzw. der schwächelnden Stahlnachfrage (UA). 2012 2013e 2014f Unser optimistischer, über Konsensus liegende Wachstumsausblick für die Euro- * Reales BIP-Wachstum; nach nominellem BIP in EUR zone (1,5 % vs. 1,0 %) dürfte die Exporte der Region weiterhin stützen. Zudem gewichtet Quelle: Raiffeisen RESEARCH wird das Wachstum insbesondere in Polen, aber auch in der Tschechischen Re- publik, Ungarn und Rumänien angesichts einer anziehenden Binnennachfrage breiter aufgestellt sein. Ausblick RU unter Konsensus* Inzwischen beurteilen wir auch die kurzfristigen Wachstumsaussichten einiger 2,5 Länder zuversichtlicher. So hoben wir die BIP-Prognosen 2014 für Polen auf 2,0 2,9 % und für die Tschechische Republik sowie Rumänien auf jeweils 2,3 % an. Das CEE-Wachstum insgesamt sieht für 2014 allerdings weniger erfreulich aus 1,5 und dürfte die 2 % nicht übersteigen (2013: 1,1 %), zumal wir unseren Ausblick 1,0 für Russland um weitere 0,3 Prozentpunkte auf 1,7 % reduziert haben. 0,5 Einige prominente Baustellen werden uns auch in 2014 begleiten: Slowenien CE SEE CIS CEE Deutschland Eurozone muss seinen darniederliegenden Bankensektor in Ordnung bringen, während Kroatien, Serbien und Weißrussland Schwächen in puncto Außenwirtschaft bzw. Staatsfinanzen ausmerzen müssen. Die angekündigte Finanzhilfe Russlands für Raiffeisen RESEARCH Konsensus die Ukraine bedeutet lediglich bis zu den Präsidentschaftswahlen 2015 eine * BIP Wachstumsprognose für 2014 von Raiffeisen RESEARCH und Konsensus Verschnaufpause, zu schwerwiegend sind fundamentale Probleme des Landes. Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Consensus Economics Nachdem vergangenen Mai die Option eines Ausstiegs der Fed aus ihrem Anlei- henaufkaufprogramm in Aussicht gestellt worden war, verzeichneten die Schwel- Veränderung LW zu EUR (%) lenmärkte (EM) durch die Bank Rückschläge. Die Reaktionen auf den einzelnen Devisenmärkten waren jedoch höchst unterschiedlich: Während die CEE-Region Polen unter nur begrenztem Abwertungsdruck stand, schmierten einige Schwellenlän- Ungarn derwährungen in Asien oder Lateinamerika ab. Erinnerungen an die asiatische US Dollar Währungskrise kamen hoch, nachdem einige EM-Währungen trotz einer Reihe LW-Abwertung Tschechien von Zentralbankmaßnahmen unter starkem Abwertungsdruck blieben (z. B. In- dien, Brasilien und die Türkei). Während diese Märkte aufgrund der exzessiven Russland Kapitalzuflüsse bis Mai 2013 Überhitzungstendenzen zeigten und massive Leis- Türkei tungsbilanzdefizite aufbauten, erlebten die CEE-Finanzmärkte in der Zeit vor der -20%-16%-12% -8% -4% 0% 4% Tapering-Ankündigung nur begrenzte Kapitalzuflüsse und konnten ihre außen- Veränderung 3 Monate wirtschaftlichen Ungleichgewichte in den letzten Jahren korrigieren. Ein weiteres Veränderung seit Jahresbeginn Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Plus für die Region CEE (ohne CIS) ist schließlich, dass sie in geringerem Ausmaß an USD-Investoren hängen. 10 1. Quartal 2014
Spezialthema Die ersten Reaktionen auf die Ankündigung einer restriktiveren US-Geldpolitik ab CEE-Rating Verteilung* Januar 2014 unterstützen unsere früheren Erwartungen, dass CEE eine solche 1.000 0 Entwicklung bereits zu einem großen Teil eingepreist hat. Da jedoch der Gang 800 der Dinge nicht exakt vorhersehbar ist (wahrscheinliche Dauer bis Ende 2014, 600 400 doch abhängig von Daten und Ereignissen!), dürften jene Märkte, die im Jahr 200 2013 am meisten litten auch in der Folge am empfindlichsten reagieren. In be- 0 75 grenztem Ausmaß könnten die liquideren CE-Währungen vorübergehend unter RS (BB-/B1) HU (BB/Ba1) TR (BB+/Baa3) PL (A-/A2) BY (B-/B3) UA (B-/Caa1) HR (BB+/Ba1) LT (BBB/Baa1) RU (BBB/Baa1) RO (BB+/Baa3) KZ (BBB+/Baa2) Druck geraten (PLN, CZK, HUF), wobei die größten Risiken für TRY und RUB zu erwarten sind. Wie schon im Zuge der Ausverkaufswellen 2013 dürften hinge- gen die eher illiquiden SEE-Währungen am wenigsten betroffen sein. Allfällige Währungsschwächen sollten im Übrigen eher kurzlebig sein, ausgenommen die EMBIG Spread Rating Level in Klammern * EMBIG USD Spread in Basispunkten, Ratingstufe Türkei. Nachdem sich die Marktteilnehmer an die neuen Bedingungen gewöhnt mit Skalierung 1-100 abgestimmt auf jeweilige haben, dürfte sich der Konjunkturaufschwung stützend auf die CEE-Währungen Länderspreadniveaus Quelle: Bloomberg, Ratingagenturen, Raiffeisen auswirken, wobei der Zloty auf Jahressicht am stärksten zulegen sollte. RESEARCH Da die Kurse für EM-Staatspapiere bereits im Jahr 2013 korrigierten, könnten die EM-Spreads in H1 sogar einlaufen. CEE wird ungefähr USD 50 Mrd. an neuen Schulden finanzieren, um allen Eurobond-Verpflichtungen nachzukommen (2013 mit USD 48 Mrd. ähnlich). Die Netto-Neuemissionen dürften sich nächstes Jahr CEE LW-Kurve sehr steil (BP)* auf etwa USD 3-5 Mrd. belaufen, wobei die Nachfrage nach neuen Papieren 200 1,46 das Angebot übersteigen könnte, falls es zu keinen größeren Mittelabzügen 150 1,42 großer Investmentfonds kommt. Wir gehen davon aus, dass Fundamentaldaten wieder stärker ins Blickfeld rü- 100 1,38 cken und Investoren sich für Anleihen ökonomisch soliderer Länder entscheiden 50 1,34 werden. Abgesehen von Slowenien rechnen wir mit keiner Rating-Herabstufung 0 1,30 in CE, woraus sich ein durchschnittliches Rating von A- für CE einschließlich der baltischen Länder ergibt. Gleichzeitig könnte das SEE-Rating aufgrund höherer -50 1,26 Jän.13 Apr.13 Jul.13 Okt.13 gesamtwirtschaftlicher Ungleichgewichte und eines langsameren Wachstums HU PL unter Druck geraten. Zu den kritischen Kandidaten gehören Kroatien und Ser- RO EUR/USD (r.S.) bien, wobei das durchschnittliche SEE-Rating wahrscheinlich von BB auf BB- sin- *10-j. minus 2-j. LW-Anleihenrendite (letzter Datenpunkt: 19. Dez 2013) ken wird. Die durchschnittliche CIS-Bewertung wird aufgrund schlechterer Ra- Quelle: Bloomberg tings für die Ukraine und Weißrussland auf BB- bleiben, während wohl nur die auf Investmentgrade eingestuften Russen und Kasachen stabil bleiben werden. Zusammengefasst prognostizieren wir eine eher defensive Positionierung unter Bevorzugung der CE-Region. Renditeänderung seit Taperingsignal* Die Staatsanleihenmärkte in Lokalwährung schließlich zeigten sich ziemlich wi- 500 derstandsfähig gegenüber den Tapering-Ängsten, was auch an den Devisen- 400 marktreaktionen ablesbar war. Zwar ist die Präsenz ausländischer Investoren re- 300 lativ hoch, doch scheint man eine längerfristige Investmentstrategie zu verfolgen, 200 so dass im Jahr 2013 nur kleinere Abflüsse zu verzeichnen waren. Dazu kommt, 100 dass in einigen Ländern wie Ungarn und Rumänien nach wie vor Zinssenkungs- 0 zyklen am Laufen sind. Dennoch bleibt unser Gesamteindruck der CEE-Anleihen eher vorsichtig angesichts steigender Renditen in den Kernmärkten, die die lang- -100 DE HU RO RU CZ US BR PL ZA TR fristigen Renditen in CEE hochtreiben sollten. Dies ist aber normal in Zeiten einer 2-j. Renditeveränderung (BP) Konjunkturbeschleunigung. Die anfälligsten Schuldner sind unserer Ansicht nach 10-j. Renditeveränderung (BP) die Türkei und, zu einem weit geringen Ausmaß, Ungarn und Russland. Nach- * seit 22. Mai 2013 dem jedoch der Anpassungsprozess an eine Post-QE3-Welt erfolgt ist, könnten Quelle: Bloomberg sich attraktive Einstiegsgelegenheiten auftun. Stephan Imre, Andreas Schwabe 1. Quartal 2014 11
Österreich Österreich – Konjunkturelle Durststrecke überwunden Q3 2013 brachte Trendwende bei Konjunkturentwicklung Deutliche Verbesserung der Frühindikatoren Binnennachfrage nimmt langsam an Fahrt auf Abhängigkeit vom Außenhandel sollte weiter zurückgehen Industrie: Belebung zeichnet sich ab Nachdem die österreichische Volkswirtschaft im zweiten Halbjahr 2012 sowie 65 18 im ersten Halbjahr 2013 so gut wie nicht vom Fleck gekommen ist, setzte im drit- 60 13 ten Quartal 2013 eine zaghafte Konjunkturbelebung ein. Zwar stellte sich das 55 8 verzeichnete Wachstum des realen BIP mit 0,2 % p.q. nach wie vor vergleichs- 50 3 weise moderat dar. Nichtsdestotrotz war dies der größte Quartalszuwachs seit 45 -2 40 -7 Q2 2012. Dabei hat die Binnennachfrage an Fahrt aufgenommen. Erstmals seit 35 -12 Anfang 2012 steuerten Bruttoanlageinvestitionen, privater und vor allem staat 30 -17 licher Konsum einen höheren Beitrag zum BIP-Wachstum (p.q.) bei als der Außen- 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 handel, der zuvor als maßgebliche Wachstumsstütze fungierte. PMI Verarb. Gewerbe (Produktion) PMI Verarb. Gewerbe (Gesamt) Industrieproduktion (% p.a., r. Skala) In den kommenden Quartalen ist mit einer weiteren Belebung der Konjunktur- Quelle: Thomson Reuters, Markit, Raiffeisen RESEARCH dynamik zu rechnen. Darauf deutet nicht zuletzt die in den letzten Monaten ver- zeichnete merkliche Verbesserung wichtiger Vorlaufindikatoren wie des Einkaufs- managerindex für das Verarbeitende Gewerbe oder des von der EU-Kommission Binnennachfrage nimmt an Fahrt auf ermittelten Wirtschaftsvertrauens hin. So notiert erstgenannter Indikator derzeit (November: 54,3) auf dem höchsten Stand seit Mai 2011. Und auch das Wirt- 1,0 schaftsvertrauen konnte zuletzt weiter zulegen und befindet sich seit Oktober 0,5 wieder über dem langfristigen Durchschnitt. Diese positiven Vorgaben sollten sich 0,0 in den kommenden Quartalen mehr und mehr in den „harten“ Daten widerspie- geln. Der konjunkturelle Höhepunkt dürfte dabei im Winterhalbjahr 2014/2015 -0,5 erreicht werden. Für das Jahr 2014 gehen wir daher von einer Wachstumsbe- -1,0 schleunigung auf 1,5 % nach erwarteten 0,3 % in 2013 aus, gefolgt von 2,3 % 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 im Folgejahr (2015). Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Die sichtbare Tendenz einer sich belebenden Binnennachfrage bei gleichzeitig Wachstumsbeitrag Inlandsnachfrage* geringer werdender Abhängigkeit vom Außenhandel sollte auch in den kommen- Wachstumsbeitrag Außenhandel* *Beitrag (in Prozentpunkten) zum realen BIP-Wachstum den Quartalen das konjunkturelle Bild prägen. So dürften die Bruttoanlagein- (% p.q.), gleitender 4Q-Durchschnitt vestitionen nach ersten verhaltenen Belebungstendenzen weiter zulegen. Zwar Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH stehen dem die nach wie vor leicht unterdurchschnittliche Kapazitätsauslastung Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2012 2013e 2014f 2015f Reales BIP (% p.a.) 0,9 0,3 1,5 2,3 Privater Konsum (% p.a.) 0,5 0,0 0,9 1,7 Bruttoanlageinvestitionen (% p.a.) 1,6 -0,7 2,3 4,1 Nominelle Exporte (% p.a.) 3,8 3,7 6,3 8,4 Nominelle Importe (% p.a.) 2,3 2,1 6,0 8,6 Handelsbilanz (Güter u. Dienstl., EUR Mrd.) 9,9 12,9 14,1 15,0 Leistungsbilanz (EUR Mrd.) 4,9 8,8 9,1 7,8 Konsol. Budgetsaldo (EUR Mrd.)* -7,7 -4,9 -7,2 -3,3 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)* -2,5 -1,6 -2,2 -1,0 Arbeitslosenquote (EU Def.) 4,4 4,8 4,8 4,5 Verbraucherpreise (% p.a.) 2,6 2,1 1,8 1,8 Reallöhne (% p.a.) 0,7 0,6 0,7 0,9 Lohnstückkosten (% p.a.) 3,0 2,9 1,8 1,9 * Gesamtstaat: Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 12 1. Quartal 2014
Österreich sowie die noch nicht angesprungene Industrieproduktion BIP: Nach Wirtschaftsbereichen (Q3: -0,2 % p.q.) gegenüber. Allerdings sprechen nicht Veränderung (% p.a., real) 2012 2013e 2014f 2015f zuletzt die spürbaren Anstiege der Produktions- sowie der Land- und Forstwirtschaft -8,0 -2,0 0,0 0,0 Auftragseingangskomponente des Einkaufsmanagerindex Bergbau, Warenherstellung 1,1 0,8 2,5 4,0 für das Verarbeitende Gewerbe für ein Anziehen der In- Energie-/Wasserversorgung 9,7 12,0 0,5 4,0 dustrieproduktion. Die sollte sich in weiterer Folge auch Bauwesen 0,8 0,5 1,5 2,5 Handel -1,7 -1,5 1,0 2,2 in der Investitionstätigkeit der Unternehmen niederschla- Verkehr -1,0 -0,5 1,5 2,5 gen, gestützt vom nach wie vor günstigen Finanzierungs- Beherbergungs- u. Gastst. 1,6 -2,5 1,0 1,5 umfeld. Für eine Belebung der Industriekonjunktur spricht Information u. Kommunikation -1,5 -1,5 1,0 2,0 nicht zuletzt auch das von der EU-Kommission ermittelte Kreditwesen u. Versicherung 2,7 -1,0 1,0 2,2 Industrievertrauen, das wieder über den langfristigen Realitätenwesen 1,7 1,0 2,0 2,5 Durchschnitt geklettert ist. Sonstige wirt. Dienstl. 0,8 -0,5 2,5 3,0 Zwar konnte der private Konsum in Q3 2013 etwas zule- Öffentlicher Dienst -0,2 0,2 0,0 0,5 gen, mit +0,1 % p.q. fiel der Anstieg jedoch nur marginal Gesundheit, Sozialwesen 2,0 1,3 1,5 1,5 Sonstige Dienstleistungen 1,1 1,3 1,8 2,0 aus. Auch die Einzelhandelsumsätze entwickelten sich im Bruttoinlandsprodukt 0,9 0,3 1,5 2,3 September und Oktober (jeweils -0,8 % p.m.) schwach. Quelle: Statistik Austria, Raiffeisen RESEARCH Die erwarteten Reallohnanstiege sollten jedoch eine Bele- bung des privaten Konsums bewirken. Zwar gestaltet sich die Beschäftigungsentwicklung nach wie vor sehr stabil. Eine spürbare Zunahme der Beschäftigungsdynamik ist BIP: Verwendung jedoch erst im Laufe des Jahres 2014 zu erwarten, was Veränderung (% p.a., real) 2012 2013e 2014f 2015f dann wiederum dem privaten Konsum Rückenwind ver- Privater Konsum 0,5 0,0 0,9 1,7 leihen sollte. Die Arbeitslosenquote (int. Definition) dürfte Öffentlicher Konsum 0,2 0,2 0,7 0,7 Bruttoanlageinvestitionen 1,6 -0,7 2,3 4,1 dagegen auf Jahressicht erst 2015 wieder zurückgehen, Ausrüstungen 2,1 -1,8 3,3 4,7 weil das Arbeitskräfteangebot 2014 weiter zunimmt und Bauten 2,5 0,4 1,3 3,5 die Qualifikationsdiskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage hoch bleibt. Exporte 1,2 1,6 4,4 6,5 Auch wenn die österreichischen Ausfuhren aufgrund des Importe -0,3 0,0 4,1 6,7 sich verbessernden konjunkturellen Umfeldes in wichtigen Exportmärkten in den kommenden Quartalen deutlich Bruttoinlandsprodukt 0,9 0,3 1,5 2,3 Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH zulegen dürften, sollte der Außenhandel für die BIP-Ent- wicklung etwas an Bedeutung verlieren. Denn aufgrund der erwarteten Zunahme der Investitionen und des priva- ten Konsums ist gleichzeitig auch mit einem Anziehen der Importe zu rechnen. Der Leistungsbilanzüberschuss sollte sich bedingt durch einen steigenden Überschuss im Dienst- Beiträge* zum Wachstum des realen BIP (p.q.) leistungshandel sowie ein deutlich verringertes Handelsbi- 0,6 lanzdefizit 2013 jedoch merklich ausgeweitet haben. 0,4 Die jährliche Veränderungsrate (%) der Verbraucher- 0,2 preise ist im Verlauf des Jahres 2013 kontinuierlich zu- rückgegangen, was nicht zuletzt der Entwicklung der 0,0 Treibstoffpreise geschuldet ist. Im Gesamtjahr 2013 sollte -0,2 sich die Teuerung auf 2,1 % belaufen. Obgleich die An- Prognose hebung indirekter Steuern für einen Anstieg der Inflation -0,4 im Verlauf des Jahres 2014 sorgen wird, ist aufgrund -0,6 der auch in den kommenden Monaten noch verhaltenen Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Preisdynamik im Gesamtjahr 2014 mit einer geringeren 12 12 12 12 13 13 13 13 14 14 14 Inflationsrate als 2013 zu rechnen (2014: 1,8 %; 2015: Konsum (Privat) Konsum (Staat) Bruttoanlageinvestitionen Lager 1,8 %). Außenbeitrag Reales BIP Matthias Reith *in Prozentpunkten Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 1. Quartal 2014 13
Polen Trotz solider Erholung ist in Q1 mit Gegenwind zu rechnen Beschleunigung des Quartalswachstums bei höherem Beitrag der Binnennachfrage Implementierung der Pensionssystemreform als vordringliches Haushaltsthema 2014 Steigende Inflation, doch v.a. Realzinsargument als Motor für Zinsanhebung(en) in H2 2013 Lokalwährungsanleihen mit Renditeanstiegen; Kaufgelegenheiten bei Unsicherheiten bezüglich Leitzinsen Reales BIP (% p.a.) Wirtschaftsausblick 10 Die vorläufigen BIP-Daten für Q3 ergaben ein Wachstum von 1,9 % p.a., wobei Prognose 8 die Nettoexporte mit einem Anteil von 1,4 Prozentpunkten noch immer als Haupt- 6 4 motor dienen. Wichtig war die merkbare Belebung des Privatkonsums, der um 2 1 % p.a. angezogen hat. Auch die Reallöhne verzeichneten seit Anfang 2013 0 eine ansteigende Dynamik, was gemäß unserer Analysen mit einer Verzögerung -2 -4 von 2-3 Quartalen zu einer Unterstützung des Konsums führen sollte. -6 Für das Gesamtjahr 2014 gehen wir von einem sich weiter beschleunigenden 2013e 2014f 2015f 2009 2010 2011 2012 BIP-Wachstum aus, allerdings mit einer insofern veränderten Struktur, als der Beitrag der inländischen Nachfrage größer ausfallen dürfte. Für das Gesamtjahr Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) 2014 erwarten wir uns ein BIP-Wachstum um die 3 % p.a. Es muss jedoch betont Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH werden, dass das Wachstum auch in einem derart optimistischen Szenario kei- nen Inflationsdruck erzeugen sollte. Zwar wird der Verbraucherpreisindex (VPI) ab Anfang nächsten Jahres aufgrund eines niedrigen Ausgangswerts und der Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung Anhebung von Verbrauchssteuern auf Tabak und Alkohol steigen. Später im Jahr -10 60 sollte sich der VPI jedoch bei einem Wert nahe 2,0 % p.a. stabilisieren und damit Prognose -8 57 deutlich unter dem Zentralbankziel von 2,5 % bleiben. Trotz der niedrigen Infla- -6 54 tion erwarten wir die ersten Zinsanhebungen noch immer für September 2014, -4 51 da vor einer weiteren BIP-Beschleunigung in 2015 Realzinsen nahe Null für re- -2 48 striktiv eingestellte Mitglieder des geldpolitischen Rats wohl inakzeptabel sein 0 45 dürften. Die Argumente für zusätzliche Zinssenkungen überzeugen uns überhaupt nicht, und wir glauben an ein Auslaufen dieser Diskussion in Q1 2014. Die 2013e 2014f 2015f 2009 2010 2011 2012 besseren Wirtschaftsaussichten werden nächstes Jahr auch für eine erfreulichere Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Haushaltsbilanz sorgen. In dieser Beziehung spielt auch die Reform des Pensi- Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) onssystems eine bedeutende Rolle, bei der an die PLN 130 Mrd. in Anleihen von Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH halbprivaten Pensionsfonds in die staatliche Sozialversicherungsanstalt (ZUS) ver- schoben werden sollen. Das wird nicht nur eine Senkung der Schuldenquote auf unter 50 % des BIP zur Folge haben, sondern auch ein fallendes Defizit. Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f Nominelles BIP (Mrd. EUR) 311,1 354,7 370,4 381,5 389,0 417,6 459,9 Reales BIP (% p.a.) 1,7 3,9 4,5 1,9 1,4 2,9 3,0 Industrieproduktion (% p.a.) -4,5 9,0 7,5 0,8 3,0 4,2 8,1 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 11,0 12,1 12,4 12,8 13,6 13,1 12,7 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 4,4 3,3 5,0 3,4 2,6 3,3 5,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 3,4 2,1 7,6 3,3 -1,3 2,5 2,6 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 3,5 2,6 4,3 3,7 1,0 2,0 2,5 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 3,5 3,1 4,6 2,4 1,9 2,2 2,5 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -7,4 -7,9 -5,0 -3,9 -4,1 -3,2 -2,8 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 50,9 54,8 56,4 55,6 57,1 49,8 49,7 Leistungsbilanz (% des BIP) -3,9 -5,1 -4,9 -3,5 -1,3 -2,8 -4,0 Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) 55,2 70,0 75,7 82,6 81,0 83,7 89,7 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 62,5 66,9 67,5 72,7 71,0 67,8 65,2 EUR/PLN (Jahresdurchschnitt) 4,33 3,99 4,12 4,19 4,19 4,04 3,93 USD/PLN (Jahresdurchschnitt) 3,10 3,01 2,96 3,26 3,15 3,04 3,02 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 14 1. Quartal 2014
Polen Finanzmarktausblick Wechselkursentwicklung Für EUR/PLN, erwarten wir uns ein klar in zwei Hälften geteiltes Jahr 2014. 4,5 Mit Blick auf H1 2014 – vor allem auf Q1 – erkennen wir gewisse PLN-Ab- 4,4 Prognose wärtsrisiken, ausgehend von den globalen Märkten. Vom Tapering und dessen Implementierung – unsere Westmarktexperten rechnen mit einer recht zügigen 4,3 Rücknahme der Fed-Anleihekäufe – könnten einige Auswirkungen auf den Wech- 4,2 selkurs EUR/PLN ausgehen. Vermittelt würden solche Konsequenzen über ein allgemein volatiles Marktumfeld, höhere Risikoaversion in den Finanzmärkten 4,1 und einen stärkeren USD im Vergleich zum EUR (was in der Regel nichts Gutes für 4,0 EUR/PLN verheißt). Allerdings liegt unseren Q1-Prognosen nach wie vor die An- Dez.11 Jun.12 Dez.12 Jun.13 Dez.13 Jun.14 nahme zugrunde, dass EUR/PLN nicht übermäßig unter die Räder kommen wird, EUR/PLN (Monatsende) wie dies ja auch bei der ersten Tapering-Verkaufswelle im Sommer 2013 der Fall Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH war (2013 erwies sich der Zloty als eine der am besten abschneidenden Wäh- rungen aus dem EM-Universum). Für den Rest des Jahres 2014 glauben wir an Wechselkursprognosen eine gute Unterstützung bei EUR/PLN durch eine spürbare Erholung der Realwirt- 19. Dez1 Mär.14 Jun.14 Sep.14 Dez.14 schaft, die möglicherweise sogar kräftiger ausfallen wird als vom Marktkonsens EUR/ 4,17 4,25 4,15 4,05 4,00 vorausgesagt, und durch den entsprechenden Ausblick auf eine weniger lockere PLN geldpolitische Haltung. Wir erachten es noch immer als wahrscheinlich, dass wir Kons. 4,19 4,13 4,10 4,04 die ersten Leitzinsanhebungen bis spätestens Ende Q3 2014 erleben werden. USD/ Zumindest muss die Zentralbank in H2 2014 von ihrer aktuell eher lockeren PLN 3,06 3,15 3,19 3,12 2,96 Haltung in eine restriktivere Position übergehen. Indessen gehen wir für den Rest Kons. 3,18 3,16 3,16 3,16 des Jahres 2014 nicht von einer sehr ausgeprägten EUR/PLN-Aufwertung aus. 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wir glauben, dass die (zusätzlichen) Kapitalzuflüsse in den polnischen LW-An- leihemarkt im Vergleich zu den Vorjahren beschränkt sein werden, und auch das wachsende Leistungsbilanzdefizit (von dem aktuell sehr niedrigen Niveau) sollte PLN-Renditekurve (%) sich nicht eben unterstützend für EUR/PLN auswirken. 4,8 Bezüglich des LW-Anleihemarktes ist unser Blick auf das Jahr 2014 weniger 4,4 differenziert als in Währungsangelegenheiten. Aus struktureller Perspektive be- 4,0 3,6 trachtet, glauben wir an eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei Renditen, der 3,2 in den vergangenen Monaten eingesetzt hat. Diese erwartete Entwicklung wird 2,8 von inländischen Faktoren ebenso gestützt wie vom erwarteten Aufwärtstrend 2,4 2,0 der Bund-Renditen. Zu Kaufgelegenheiten am polnischen Markt könnte es indes- 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 sen kommen, wenn Unsicherheiten mit Bezug auf die zukünftige Geldpolitik und Renditen per Dez.13 in deren Gefolge vermehrt Marktspekulationen auftreten. Da der Markt immer Renditekurve Dez.13 Renditekurve Sep.13 wieder eine weniger restriktive Geldpolitik einpreisen könnte (d.h. unveränderte Prognose für Mär.14 Leitzinsen im Gesamtjahr 2014), könnte der Aufwärtstrend der Renditen in Q1 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH und möglicherweise in Q2 2014 teilweise gestoppt werden, woraus wiederum das Risiko von Aufwärtskorrekturen im weiteren Verlauf entstehen würde. Pawe³ Radwañski, Dorota Strauch Zinsprognosen Renditeprognosen 19. Dez1 Mär.14 Jun.14 Sep.14 Dez.14 19. Dez1 Mär.14 Jun.14 Sep.14 Dez.14 Leitzinssatz 2,50 2,50 2,50 2,75 3,00 2-j. Anleihe2 2,94 3,2 3,3 3,5 3,6 Konsensus 2,50 2,50 2,63 3,00 Kons. 3,1 3,2 3,4 3,5 1 Monat2 2,41 2,63 2,64 2,89 3,41 5-j. Anleihe2 3,51 3,9 4,0 4,1 4,2 3 Monate 2 2,49 2,72 2,84 3,15 3,65 10-j. Anleihe2 4,28 4,6 4,7 4,8 4,9 Konsensus 2,70 2,76 2,93 3,18 Kons. 4,5 4,7 4,7 4,8 1 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 6 Monate2 2,51 2,88 3,05 3,43 3,85 12 Monate2 2,55 3,09 3,45 3,86 4,36 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1. Quartal 2014 15
Sie können auch lesen