Innovation, Kreativität, Digitalisierung - Handelsstandorte beleben: LEITFADEN - Das Mittelstand 4.0 ...
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Inhalt 1| Vorwort 2| Innenstädte beleben, Ladensterben verhindern 3| Visitor Journey als Kompass zur Gestaltung lokaler Initiativen und Strategien zur Vitalisierung von Innenstädten 4| Vielfalt erhalten - Synergien durch Multifunktionalität und Vernet zung nutzen 5| Anhang 6| Glossar 3
1 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Meine Vision der Innenstadt der Zukunft ist, zeigt auf, mit welchen Ansätzen und Maßnahmen In- Erwartungen als zentraler Orientierungspunkt für zu- nenstadtattraktivität wiedergewonnen werden kann kunftsgerichtete Strategien angesehen werden müs- in den letzten Jahren bestimmten Strukturwandel dass der Handel den Kund:innen die ideale Ver- und wie im Sinne einer Steigerung der Vielfalt ört- sen. und Digitalisierung die Entwicklung von Handels- netzung zwischen Digitalisierungsangeboten und lich kooperiert und zukunftsorientiert agiert werden standorten nicht nur in Deutschland. Mit der Coro- Shoppingerlebnis vor Ort anbieten kann. So kön- Die Visitor Journey ist deshalb der Kompass zur Ge- kann. Denn: Alle Macht geht von Besucher:innen aus. napandemie kam es dann zu einer Beschleunigung nen sich Kund:innen vorab perfekt auf die Shop- staltung lokaler Initiativen und Strategien. Dies ist der Grund, warum Besucher:innen und ihre schon vorher sichtbarer Trends. pingtour vorbereiten und profitieren von den An- Lassen Sie sich inspirieren, mit welchen Ideen Han- geboten vor Ort, sodass Shopping vor Ort wieder Einerseits gipfelte die Entwicklung rund um COVID-19 delsstandorte Information, Interaktion, Inspiration zum Erlebnis wird. in einem nie gekannten Wettbewerb der Vertriebsfor- Drei Parameter sind für mich entscheidend, und Steigerung der Identifikation für ihre Besucher:in- mate – mit großen Nachteilen für die schwerpunkt- Eva Eichenberg, Wirtschaftsförderung Mönchen- was die Zukunftsfähigkeit unserer Innenstädte nen erwirken können und nehmen Sie Impulse für mäßig innerstädtisch agierenden Handelsunter- gladbach GmbH anbelangt. Punkt 1 sind die Ziele: Für mich funk- Ihre eigene örtliche Strategie mit. nehmen. Andererseits offenbarte das Verhalten von tioniert keine Stadt, wenn die Ziele nicht klar de- Allen Akteuren und Städten wünschen wir richtige Bürger:innen und Kund:innen neue Ansprüche und finiert sind – und danach müssen Maßnahmen Entscheidungen für bestmöglichen Erfolg. Erwartungen an die mit Stadtbesuchen verbundenen Aufenthaltsqualität und vor allem mehr soziales Ver- ausgerichtet werden. Punkt 2 ist die Identität: Wie Themenfelder Bequemlichkeit, Erlebnis, Vielfalt im weilen geboten werden müssen, um Attraktivität in sehr identifizieren sich die Bürger:innen mit ihrer Angebot und lokale Identität. Innenstadtlagen zu sichern. Diese Anforderungen Stadt und wie können wir dies noch weiter ver- mit örtlichen und digitalen Strategien zu bedienen, ist stärken bzw. sie mehr in die Stadt involvieren, mit Köln, im Juli 2021 Befragungen bei Passant:innen der Innenstadt zeig- das Gebot der Stunde. welchen Bürgerbeteiligungen. Punkt 3 ist die Will- ten 2020, dass mehr Vielfalt, mehr Service, mehr kommenskultur: Jede Innenstadtbesucher:in, der Genau hier setzt der vorliegende Leitfaden an. Es sich willkommen fühlt, kommt auch wieder. Boris Hedde Patricia Stepputtis, Amt für Wirtschaftsförderung Geschäftsführer IFH KÖLN Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung
2 Innenstädte beleben, Ladensterben vermeiden D er Wandel begleitet den Handel seitdem Men- als Ort für Freizeit und Interaktion gesehen (Vitale spielen vor allem für neue und innovative Ansätze der Ein weiteres Thema der Zukunft wird die hybride schen Handel betreiben. Dass der Einzelhan- Innenstädte, IFH KÖLN 2020). Neben Kultur, Arbeit, Stadtentwicklung eine zentrale Rolle. Digitale Lösun- Einkaufsmöglichkeit sein. Diese wird lokal und di- del sich von Zeit zu Zeit an neue Begeben- Wohnen und Gastronomie kommt dabei dem sta- gen sollten jedoch nicht dem Selbstzweck dienen, gital verbinden. Und dies ist wichtig, weil die Men- heiten anpassen und sich weiterentwickeln muss, tionären Einzelhandel eine tragende Rolle zu, wenn sondern zielorientiert durchdacht und planvoll einge- schen immer mehr das Lokale sowohl vor Ort fin- ist daher kein neues Phänomen – die Intensität und es um Standortattraktivität geht: Einkaufen stellt al- setzt werden. Nur dann können die Verantwortlichen den wollen als auch beim Shoppen bzw. Suchen Schnelligkeit des aktuellen Wandels hingegen schon. tersübergreifend das Hauptmotiv für einen Besuch sicherstellen, dass sie bei der Schaffung besonderer über das Internet. Insofern wird die Zukunft durch Einer der größten Treiber ist neben demografischen in der Innenstadt dar (Vitale Innenstädte, IFH KÖLN Besucher- bzw. Kundenerlebnisse unterstützen und hybride und lokale, regionale Lösungen bestimmt Entwicklungen und strukturellen Veränderungen vor 2020). Andere Bereiche der Innenstadt können von einen positiven Effekt auf die Besucherfrequenz er- sein. allem der Megatrend Digitalisierung, zuletzt mit zu- der daraus entstehenden Magnetwirkung und der zielen. Unterschieden werden kann zwischen Digita- sätzlichem Schub durch COVID-19. Diese Treiber för- Kundenfrequenz profitieren. Aber nicht nur ein at- Oliver Klink, eBay Deutschland lisierungsmaßnahmen, die lokale Gewerbetreibende dern den zunehmenden Wettbewerb, eröffnen neue – traktives Einzelhandelsangebot zahlt auf eine hohe „hinter“ ihrer Ladentür umsetzen können und der Im- oftmals digitale – Vertriebs- und Einkaufskanäle und Standortattraktivität ein, auch dem Erlebniswert wird damit einer Verödung der Innenstädte langfristig und plementierung von digitalen Lösungen übergreifend ebnen damit neuen Einkaufserlebnissen den Weg. ein hoher Stellenwert zugeschrieben – mit diesem nachhaltig entgegenzuwirken. Durch Revitalisierung für Handelsstandorte. Die Kombination aus steigenden Erwartungen und Bereich zeigen sich viele Besucher:innen jedoch ver- von Handelsflächen bzw. der kreativen Neunutzung Am stationären Point of Sale sind digitale Techno- neuen Einkaufsmöglichkeiten beeinflusst schließlich gleichsweise weniger zufrieden (Vitale Innenstädte, von Leerstandsimmobilien sowie Relokalisierung mit logien geeignete Mittel, um beispielsweise Prozes- auch das Kaufverhalten und verlagert das Einkaufen IFH KÖLN 2020). Die Kombination aus attraktivem dem Ziel, Handel, Handwerk, Kultur und Wohnen in se im Hintergrund zu optimieren oder im direkten zunehmend ins Internet, wo bequeme und schnelle Einzelhandelsangebot und Erlebnis verbunden mit die Innenstädte zurückzubringen, können Besuchs- Kontakt mit der Kundschaft zu unterstützen, um ein Prozesse sowie eine nahezu unbegrenzte Produkt- mehr Vielfalt, Aufenthaltsqualität, Services und Orte frequenz und Aufenthaltsdauer gesteigert werden. umfassendes ganzheitliches Einkaufserlebnis zu er- auswahl zum Standard gehören. Die Studie „Vitale für soziales Verweilen verspricht daher eine Siche- Denn nur so kann es gelingen, einen langfristigen und möglichen. Denn nur Händler:innen, die die Chancen Innenstädte 2020“ zeigt, dass bereits zwei Drittel der rung und Steigerung der Innenstadtattraktivität. nachhaltig vitalen Handelsstandort zu erhalten. der Digitalisierung nutzen, können den wachsenden Innenstadtbesucher:innen (auch) online shoppen – und jede:r Fünfte Innenstädte deshalb seltener auf- Schaffung vitaler Handelsstandorte durch Digitale Strategien als Grundvorausset- Kundenansprüchen Rechnung tragen und zukunfts- zung für ein erfolgreiches Stadtkonzept fähig bleiben. Offline- und Online-Handel sollten da- sucht. Die Folgen sind in Konsequenz zunehmendes Revitalisierung und Relokalisierung bei stets zusammengedacht werden – die Verzah- Ladensterben, Leerstand von Immobilien sowie die All diese Entwicklungen und Bedürfnisse machen Eine große Chance für innerstädtische Entwicklungs- Verödung von Innenstädten. einen Transformationsprozess zur Belebung der In- konzepte können Digitalisierungslösungen sein. Sie Innenstädte sind aber nicht nur für die Wirtschaft von nenstädte unabdingbar, um eine dauerhafte Siche- hoher Bedeutung, sondern bilden auch einen elemen- rung der Standortattraktivität zu gewährleisten und taren Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens und werden von den Besucher:innen selbst vor allem
nung und Verschmelzung der verschiedenen Kanäle Das DigitalNavi Handel des Mittelstand 4.0-Kom- Handelsunternehmen müssen sich den Herausfor- Eingebettet in die verschiedenen Phasen der Visitor schafft Annehmlichkeiten für Kundinnen und Kun- petenzzentrums Handel bietet in Form eines inter- derungen stellen und gemeinsam mit Gastronomie, Journey, klassifiziert nach relevanten Merkmalen den, beispielsweise die Erweiterung einer begrenzten aktiven Navigationssystems zum Durchklicken Handwerk, Bürger:innen, Vereinen, Initiativen, Im- und angereicht mit Expertenwissen sowie erfolgrei- Ladenfläche durch ein virtuelles Einkaufsregal. Aber eine Übersicht über aktuelle und zukunftsorien- mobilieneigentümer:innen und weiteren innerstäd- chen Best-Practice-Beispielen (sofern bekannt), wird auch andere unternehmerische Ziele können durch tierte digitale Lösungen für den stationären Han- tischen Akteursgruppen Maßnahmen umsetzen, ein Überblick über mögliche Handlungsoptionen für digitale Lösungen schneller, einfacher oder umfas- del. Die Lösungen werden anschaulich entlang die die Lebendigkeit der Innenstädte erhalten und Städte und lokale Akteure gegeben, um neue Anreize sender erreicht werden, beispielsweise durch digi- der Customer Journey aufgeführt und jeweils mit fördern. Die Devise dabei lautet: Mehrwerte durch und Angebotsstrukturen zu schaffen und Besucher- tal gestützte Logistikprozesse, digitale Warenwirt- einem Steckbrief und weiterführenden Informatio- Vernetzung schaffen. Nur durch Kooperation kann und Kundenfrequenz zu sichern und zu verbessern. schaftssysteme und Echtzeit-Bestandsführung oder nen versehen. Mehr Infos dazu unter: kompetenz- Resilienz erreicht werden, um zukunftsgerichtet und kundenzentrierte Services wie Onlineverfügbarkeits- zentrumhandel.de/digitalnavi-handel/ krisenfest agieren zu können. In Zeiten des Umbruchs ist es gut, neue Wege anzeigen oder Click & Collect. zu beschreiten und somit Chancen für neue Operative Umsetzung innerstädtischer Daneben sind auch digitale Kassensysteme, eine Erkenntnisse und Ergebnisse zu erhalten. Ge- die Möglichkeiten der Digitalisierung auszuschöpfen Maßnahmen entlang der Visitor Journey nau das hat die Workshopreihe in Kooperation Standardisierung bei Produktdaten im Onlinehandel – auch Städte können mithilfe digitaler Lösungen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und sowie Customer-Relationship-Management-Syste- Es braucht innerstädtische Maßnahmen und innova- Probleme angehen und die Attraktivität der Handels- Energie gezeigt. Auf unkonventionelle Art wur- me (CRM-Systeme; dienen der strukturierten Samm- tive Stadtteilkonzepte, die zur (Wieder-)Belebung der standorte übergreifend verbessern, zum Beispiel den in außergewöhnlichen Personenkonstellatio- lung und Verarbeitung von Kundendaten) probate Innenstädte und des Handels beitragen und Städte durch kostenfreies WLAN für Besucher:innen oder nen Themen besprochen und neue Lösungen in Mittel für zeitgemäßen und zukunftsorientierten als Lebens- und Erlebnisräume – auch für bisher digitale City-Plattformen. Bezug auf die Innenstadtentwicklung erarbeitet. Handel und gehören zu den Grundvoraussetzungen nicht präsente Zielgruppen – langfristig attraktiv ma- eines digital aufgestellten und kundenzentrierten Mehrwerte schaffen durch kooperative chen. Dabei müssen alle Innenstadt-Stakeholder – Be- Unternehmens. wohner:innen, Gewerbetreibende, Immobilienei- Organisation und (digitale) Vernetzung Die im Nachfolgenden aufgezeigten Konzepte und gentümer:innen, Stadtverwaltung, Zivilgesell- Doch nicht nur der Handel selbst ist dazu angehalten, Ideen zur Belebung von Innenstädten wurden im Basis für die Weiterentwicklung von Innenstädten schaft und selbstverständlich auch der Handel Rahmen von drei Workshops zu den Themen Revita- zu analog-digitalen Erlebnisräumen ist eine gute Ko- – den aktuellen Prozess aktiv unterstützen, damit lisierung, Relokalisierung und Digitalisierung erarbei- operation aller innerstädtischen Akteure. Städte und unsere Innenstädte die Herzen unserer Städte tet (nähere Informationen zu den Workshops und und Gemeinden bleiben – zum Verweilen, zum eine Auflistung der erarbeiteten Ideen im Anhang auf Kommunizieren und zum Einkaufen. Seite 36). Stefan Genth, Handelsverband Deutschland
3 Visitor Journey als Kompass zur Gestaltung lokaler Initiativen und Strategien zur Vitalisie- rung von Innenstädten B ei der Frage, welche Lösungsstrategien zur ben berücksichtigt, findet die richtigen Ansatzpunk- Schaffung vitaler Innenstädte möglich sind, te zur Steigerung der Attraktivität und zur Sicherung münden strategische Überlegungen zwangs- des lokalen Handelsgeschäfts. läufig bei der Visitor Journey. Diese beschreibt alle Kontaktpunkte, die Innenstadtbesucher:innen mit der Wir zeigen auf, welche Handlungsoptionen es Stadt haben: Vom ersten Impuls eine Innenstadt auf- entlang der Visitor Journey für Städte und lokale zusuchen bis zu Besucherbindungsmaßnahmen, die Akteure gibt. Die Konzepte stellen eine Auswahl zum erneuten Besuch animieren. möglicher Handlungsoptionen dar und geben Das Leitprinzip dabei lautet: „Alle Macht geht von keine umfassende Darstellung aller Optionen. Zu- den Besucher:innen aus“. Nur wenn diese rundum dem sollten die möglichen Handlungsoptionen begeistert sind, werden sie wieder in die Stadt kom- immer zuerst auf die Tauglichkeit am jeweiligen men, positiv gegenüber anderen Personen über den Handelsstandort sowie die speziellen Bedarfe der Handelsstandort berichten und so für den Handel Zielgruppen vor Ort hinterfragt und analysiert wer- und die Innenstadt die Frequenz schaffen, die er zum den. Des Weiteren können einige Konzepte nicht Meine Vision zur Innenstadt der Zukunft ist ein Überleben benötigt. Wer also die Visitor Journey der überschneidungsfrei nur einer Phase der Visitor belebter Ort, an dem Menschen zusammen- Besucher:innen an seinem Standort genau überprüft Journey zugeordnet werden, sondern besitzen – kommen, um sich zu treffen, gemeinsam zu es- und sie gleichermaßen bei der Planung von Vorha- je nach Ausgestaltung – in mehreren Phasen Re- Eine Innenstadt der Zukunft muss eine Balance sen, sich inspirieren zu lassen und einzukaufen. levanz. zwischen den verschiedenen Interessen finden. Modern einzukaufen – in Geschäften, die keine Sie muss dem Handel und den Immobilieneigen- großen Warenlager sind und deren Mehrwert tümer:innen auskömmliche Einnahmen verschaf- nicht Produktverfügbarkeit ist, sondern Einkaufs- fen und dazu in der Lage sein, Menschen in die In- erlebnis, Inspiration, Beratung und Entertainment. nenstadt zu locken. Bestehende Büros und mehr Carsten Schmitz, INTERSPORT Deutschland eG Wohnen in der Innenstadt können in bestimmten Quartieren gut zusammenwachsen. Harald Ortner, Hanseatische Betreuungs- und Be- teiligungsgesellschaft mbH
Phase 1: Impuls Märkte (z. B. Wochenmärkte, Feierabendmärkte) Die erste Phase der Visitor Journey steht ganz im Zei- verschiedenen Initiativen bzw. Aktionen partizipieren chen der Interessenerweckung, eine Innenstadt auf- – mit dem Ziel, Besuchsimpulse in der Bevölkerung Erlebniswert Identifikation Services zusuchen. Einerseits können Besuchsimpulse und auszulösen (z. B. „Urlaub in der eigenen Stadt“, La- Convenience Inspiration Interaktion -anlässe von Konsument:innen selbst ausgelöst wer- te-Night-Shopping). Die sogenannten „Micro-Hubs”, den (z. B. „Ich möchte eine Shoppingtour machen“). zum Beispiel in Ladenlokalen oder auch Leerstands- Information Involvement Ambiente Unter Rückgriff auf das bei ihm verankerte Standort- immobilien, können das Angebot lokaler Händler:in- image wird schließlich der Standort für einen Besuch nen oder Handelstandorte zu einem Besuchsaus- Zielgruppe ABER: gewählt, der die hinter dem Impuls stehenden Motive löser machen, erfordern aber die Bereitschaft und ► Je nach Ausrichtung alle ► Tourist:innen und Anforderungen am besten erfüllt. Andererseits das Mitwirken der ansässigen Unternehmen. Besucher:innen, aber vor- ► Einheimische können Besuchsimpulse mittels regelmäßig statt- nehmlich Erwachsene und hoher bis sehr hoher findender Märkte, Kunst- und Kulturveranstaltungen, Senior:innen Aufwand sonstigen Events (z. B. Silent Disco) oder besonderen Aktionen seitens der Städte und lokalen Geschäfte Regelmäßig stattfindende Märkte ermöglichen ei- gegebenenfalls auch weitere Angebote vor Ort zu unmittelbar geschaffen werden. Zentral dabei sind nen zusätzlichen Verkaufskanal für lokale/regionale nutzen. Das Marktgeschehen kann zudem durch den immer die Schaffung, Nutzung und Kommunikation Händler:innen und die ansässige Gastronomie. Kon- digitalen Raum erweitert werden und mithilfe von passender Mehrwerte, Merkmale und Stärken des sument:innen werden durch vielfältige oder beson- Cross- oder Multichannelservices zusätzliche digitale Standortes, um zielgruppenspezifisch und kontinu- ders kuratierte Marktgestaltungen und Angebote in Shoppingkanäle eröffnen. ierlich Besuchsimpulse auszulösen. die Stadt geleitet und erhalten somit einen Impuls, Eine intensive Planung sowie eine gemeinschaftliche Beteiligte Akteure Vernetzung zwischen Stadt, Citymanagement, Ver- anstaltern und lokalen Akteuren sind zudem unab- dingbar. Die Möglichkeit, Veranstaltungsformate im „Plug & Play“-Format (d.h. die Umsetzung von Events ohne lange Vorlaufzeiten und bürokratische Hürden und mithilfe vorinstallierter Infrastruktur) zu realisie- Beispiel: Fürther Markt ren, begünstigt einen vereinfachten Umsetzungspro- zess und bietet somit Anreize, Veranstaltungen auch Mit dem Fürther Markt wurde ein Ort mit hohem Erlebniswert geschaffen, der nicht nur zum „Schnabulie- ren“, sondern auch zum Verweilen einlädt. Als dauerhafter Wochenmarkt mit festen sowie mobilen Ständen kurzfristig und effizient durchzuführen. wird neben Obst und Gemüse auch ein vielfältiges Angebot an Feinkost und Spezialitäten sowie ein gas- Lokale Gewerbetreibende sollten sich aktiv mit Ideen tronomisches Angebot geboten. Dabei wird großer Wert auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Bio-Qualität und Vorschlägen zu möglichen Veranstaltungen gelegt. Der Fürther Markt wurde auch von der bundesweiten Initiative „Stadtimpulse“ zertifiziert und in den bzw. Veranstaltungsformaten einbringen oder an Best Practice Projektpool aufgenommen. (Mehr Infos unter: www.fuerther-markt.de) 12 13
Regelmäßige Kunst- und Kulturveranstaltungen Erlebniswert Identifikation Services Convenience Inspiration Interaktion Information Involvement Ambiente Zielgruppe ABER: ► Junge Familien ► Erwachsene/Senior:innen ► Kinder/Jugendliche ► Tourist:innen hoher bis sehr hoher ► Jüngere Besucher:innen ► Einheimische Aufwand Kunst- und Kulturveranstaltungen (z. B. Events, ben. Je nach Ausgestaltung bieten diese Veranstal- Stadtfeste, Feste mit Heimatbezug, Kneipennäch- tungen verschiedene Mehrwerte. te, Themenabende, Musikveranstaltungen) fördern Branchenübergreifende Themenwochen speziell in die Identifikation der örtlichen Bevölkerung mit ihrer der Innenstadt als Schulterschluss zwischen Handel, Stadt und können als Besuchsmagnet positive Effek- Gastronomie, Ausstellungen sowie Kunst und Kultur te auch auf weitere innerstädtische Unternehmen ha- befeuern den Besuchsimpuls zusätzlich. Beteiligte Akteure 14
Phase 2: Information Unternehmensprofil bei Suchmaschinenanbietern Vor dem eigentlichen Besuch oder Aufenthalt in ei- („Haus der Unternehmen“), in dem sich städtische ner Stadt oder in einem Geschäft suchen Menschen Unternehmen vorstellen, kann als Informationsquelle Erlebniswert Identifikation Services nach Informationen zum gesamten Handelsstandort fungieren. Convenience Inspiration Interaktion (z. B. Veranstaltungen, Parkmöglichkeiten, Freizeit- Zusammenfassend gilt es also, die (digitale) Sicht- angebot, örtliche Gastronomie) oder zu einzelnen Information Involvement Ambiente barkeit der Stadt als Ganzes sowie insbesondere der Unternehmen und Händler:innen (z. B. Öffnungszei- lokalen Geschäfte zu erhöhen – denn ohne Wahrneh- ten, Produktinformationen, Eindrücke vom Laden, Zielgruppe UND: mung und Aufmerksamkeit funktioniert es nicht. Sonderaktionen). ► Alle Besucher:innen Da die Informationsbeschaffung heutzutage auf den unterschiedlichsten Kanälen stattfindet, sollten im geringer Aufwand Sinne einer Multi-Channel-Kommunikation sowohl Print- (z. B. Plakate, Flyer, gedruckte Stadtmagazine) als auch Onlinekanäle (z. B. digitale City-Plattform, Facebook, Instagram, WhatsApp, Blogs) bespielt werden. Durch diese vielfältige Nutzung an Kommu- nikationswegen können unterschiedliche Zielgrup- pen bestmöglich erreicht werden. Bei der Ansprache der Besucher:innen gilt es, Anreize und Inspiration zu bieten und Information in Impulse zu transformieren. Gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung ist ihre Sichtbarkeit im Netz zu erhöhen und Kund:innen Möglichkeiten zur Informationsaufbereitung und die Stärkung der Onlinepräsenz für lokale Händler:in- wertvolle Informationen für ihren nächsten Stadtbe- -vermittlung gibt es viele: Ein kostenloser Branchen- nen eine Pflichtaufgabe. Ein kostenloser Branchen- such (z. B. Öffnungszeiten, Informationen zu Produk- eintrag bei einem reichweitenstarken Suchmaschi- eintrag bei einem reichweitenstarken Suchmaschi- ten, Sonderaktionen, Eindrücke vom Laden) zur Ver- nenanbieter, eine digitale City-Plattform oder (lokale) nenanbieter (z. B. Google My Business, Bing Places fügung zu stellen. Online-Marktplätze erhöhen die digitale Auffindbar- for Business) bietet Händler:innen die Möglichkeit, keit, erleichtern die Informationssuche der Besu- cher:innen und schaffen zudem digitale Vernetzungs- potenziale unter den Akteuren. Des Weiteren können Beteiligte Akteure innovative Digitalangebote wie beispielsweise ein virtueller 360°-Stadtrundgang die Onlinepräsenz des gesamten Handelsstandortes sowie einzelner Händ- ler:innen stärken. Auch ein stationärer Showroom 16 17
Haus der Unternehmen Erlebniswert Identifikation Services Convenience Inspiration Interaktion Information Involvement Ambiente Zielgruppe UND: ► Alle Besucher:innen mittlerer Aufwand In einem Showroom treten die Unternehmen der für die lokalen Talente. Es werden dort Kundenevents Stadt auf. Sie stellen dort ihre Produkte vor und kön- durchgeführt oder auch Vertriebsformate umgesetzt. nen damit ihre Kompetenz nach außen zeigen. Zu- gleich präsentieren sie sich als attraktive Arbeitgeber Beteiligte Akteure 18
Phase 3: Besuch Ausreichende Anzahl an Fahrrad- parkplätzen Der Besuch vor Ort umfasst nicht nur den eigentli- ein Ort ausstrahlt. Ambiente und Flair sind für die chen Aufenthalt, sondern auch die An- und Abreise Aufenthaltsqualität in der Innenstadt von zentra- Erlebniswert Identifikation Services zum Handelsstandort. Nur, wenn das gesamte Erle- ler Bedeutung. Schaffen kann man eine Convenience Inspiration Interaktion ben vor Ort von einer hohen Aufenthaltsqualität ge- angenehme Atmosphäre durch attraktiv prägt ist und den Erwartungen der Besucher:innen gestaltete Plätze, saubere und schöne Information Involvement Ambiente mindestens entspricht, kann das angestrebte Ziel der Sitzgelegenheiten, Grünflächen, Blumen, Steigerung von Besuchsdauer und -frequenz erreicht Lichtinstallationen oder Kunst im öffentli- Zielgruppe ABER: werden. Neben der Schaffung eines Wohlfühlam- chen Raum, die das Stadtbild verschönern bientes zahlen darauf Faktoren wie Sauberkeit, Si- und zum Verweilen einladen. Aber auch ► (Potentielle) Fahrradfah- cherheit, gute Erreichbarkeit sowie die Orientierung Kinder- bzw. Spieleparcours können das rer:innen mittlerer bis hoher vor Ort ein. Stadtbild positiv prägen und vor allem bei Aufwand jungen Familien maßgeblich zur Attraktivi- Um Zugangshürden in die Stadt zu reduzieren, sollte tätssteigerung beitragen. Zudem sollte die Basisan- die An- und Abreise möglichst komfortabel, einfach forderung nach einer ausreichenden Anzahl öffent- und unkompliziert gestaltet sein. Dies kann bei- licher Toiletten und Hygieneeinrichtungen erfüllt sein. spielsweise über gut ausgebaute Radwege, eine aus- reichende Anzahl an Fahrrad- und Autoparkplätzen, Wichtig bei all diesen Maßnahmen bleibt – neben sichere Abstell- und Lademöglichkeiten für E-Fahr- der Unterstützung mittels digitaler Services – ein zeuge, Parkleitsysteme oder auch neue Mobilitäts- ganzheitliches Konzept und zentrales Management konzepte wie z. B. zentrale Mobilitätshubs erwirkt durch die Stadt oder eine:n City-Manager:in. Aber Zur Förderung des Radverkehrs und zur Reduzierung ve Serviceangeboten (z. B. Wartung) reichen. Zudem werden. Neben einer guten Erreichbarkeit sind auch auch jede:r einzelne Händler:in ist gefragt, im Sinne von Zugangshürden in die Stadt sollten ausreichende kann eine sichere Aufbewahrungs- sowie Lademög- die innerstädtische Mobilität und Orientierung der des gesamten Standortes zur Steigerung der Auf- und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ge- lichkeit für E-Bikes angeboten werden, um die Nut- Besucher:innen vor Ort zu optimieren. Auch hier kön- enthaltsqualität beizutragen. Denn auch Kund:innen geben sein. Angebote dafür können von einfachen zung klimaschonender Verkehrsmittel in der Innen- nen digitale Lösungen unterstützen: Beispielsweise umliegender Geschäfte sind potenzielle Kund:innen (überdachten) Anlehnbügeln über abschließbare stadt zu unterstützen. mithilfe eines digitalen Wegeleitsystems kann der für das eigene Geschäft und andersherum – so kön- Fahrradboxen bis hin zu Fahrradparkhäusern inklusi- Aufenthalt nicht nur für Tourist:innen, sondern auch nen Unternehmen und Einrichtungen gemeinschaft- für Einheimische deutlich vereinfacht werden. Auch lich von Synergien profitieren. Händler:innen können die Implementierung von QR-Codes ins Stadtgesche- durch attraktive Einkaufsstätten-Inszenierung oder hen bietet die Möglichkeit, Besucher:innen mit wis- durch aktive Beteiligung an Iokalen Initiativen (z. B. Beteiligte Akteure senswerten Informationen durch die Stadt zu führen. Beteiligung an Mehrweg-Pfandsystemen oder Kon- zepten wie „Die nette Toilette“) zur Aufwertung des Es kommt aber nicht nur auf Praktikabilität an, son- gesamten Standortes beitragen. dern auch auf den allgemeinen Wohlfühlfaktor, den 20 21
Zentrale Mobilitätshubs Erlebniswert Identifikation Services Convenience Inspiration Interaktion Information Involvement Ambiente Zielgruppe ABER: ► Alle Besucher:innen hoher Aufwand Eine Möglichkeit, Zugangshürden in die Stadt abzu- Fahrräder, Ladestationen für Elektrofahrzeuge oder bauen und multimodale Mobilität zu fördern, sind so- Schließfächer zu finden. Idealerweise können alle genannte Mobilitätshubs (englisch „hub“ = Zentrum, Mobilitätsangebote mit einer zentralen App gebucht Knotenpunkt). Solche Stationen bündeln Leistungen werden. So wird ein attraktives, flexibles und conve- verschiedener Mobilitätsanbieter (z. B. Car-Sharing, nienceorientiertes Mobilitätsangebot sichergestellt. Miet-Elektroroller, Shuttle-Busse) an ausgewählten Denn viele Personen sind auf eine gute Infrastruktur Standorten. Neben Angeboten von Mobilitätsan- und bedarfsorientierte Angebote angewiesen, um die bietern sind auch häufig Abstellmöglichkeiten für Innenstädte besuchen zu können. Beteiligte Akteure Beispiel: Jelbi-Stationen in Berlin An zentralen Knotenpunkten (S- und U-Bahnhöfen) in Berlin bündeln Jelbi-Stationen verschiedene ÖPNV- und Sharing-Angebote vor Ort. Sämtliche Mobilitätsangebote verschiedener Kooperationspartner werden mit Hilfe der Mobilitätsplattform Jelbi vernetzt und können über die Jelbi-App gebucht und beliebig mitein- ander kombiniert werden. (Mehr Infos unter: www.jelbi.de) 22
Phase 4: Angebot Escape Rooms In großem Maße entscheidend dafür, ob ein Ort be- stärkt. Auch eine Mehrfachnutzung von Immobilien sucht wird oder nicht, ist das Angebot und die Pas- im Sinne eines Shared-Space-Ansatzes ist sinnvoll, Erlebniswert Identifikation Services sung zwischen dem, was erwartet wird und dem, um Innenstädte möglichst rund um die Uhr aktiv zu Convenience Inspiration Interaktion was geboten wird. Maßnahmen, die Impuls, Informa- halten. Dieses Konzept knüpft an den Mixed-Use-An- tion und Besuch fördern, hängen letztlich stark von satz an, verfolgt aber das Ziel, eine Gewerbefläche Information Involvement Ambiente dem ab, was der jeweilige Standort den Besucher:in- möglichst rund um die Uhr aktiv zu nutzen, indem nen anbieten kann. Besonders in Bezug auf Handels- sie beispielsweise in zugeteilten Zeiträumen von ver- Zielgruppe UND: standorte zahlt das Angebot vor Ort maßgeblich auf schiedenen Akteuren genutzt wird (z. B. tagsüber die Attraktivität und damit die Besuchsfrequenz und werden Produkte verkauft, abends finden Konzerte ► Alle Besucher:innen ► Je nach Themenausrich- Aufenthaltsdauer ein. Dazu zählen neben einem brei- statt). tung kann auch ein Fokus mittlerer Aufwand ten Einzelhandelsangebot auch Angebote aus den auf Jüngere gelegt werden Besonderes Augenmerk sollte auf jun- Bereichen Freizeit, Gastronomie, Kultur, Kunst, Hand- ge Familien bzw. Kinder und Jugendli- werk und Bildung. Erlebnis, Vielfalt und Multifunktio- che gerichtet werden. Diese bisher we- nalität sind hier wichtige Stichworte, die es bei der niger präsente Zielgruppe kann durch Schaffung eines vitalen Handelsstandortes umzu- eine stärkere Ausrichtung auf deren setzen gilt. Denn nur so können neue Zielgruppen Ansprüche, Wünsche und Bedürfnisse dauerhaft erschlossen werden. (wieder) vermehrt in die Innenstädte Nicht nur der Handelsstandort als Ganzes, son- gelockt werden. So können beispiels- dern auch einzelne Immobilien sollten von Diversi- weise innerstädtische Kinderbetreu- Escape Rooms (deutsch „Fluchtraum“) erfreuen sich Aufgaben erledigen müssen, um in einer begrenz- tät geprägt sein. Zum einen ist die Verzahnung von ungsangebote die Familienfreundlich- in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit und ten vorgegebenen Zeit (meistens ca. 1 Stunde) den verschiedenen städtischen Funktionalitäten und keit erhöhen oder außerschulische Bildungs- oder bieten damit eine gute Möglichkeit zur Neunutzung Raum zu verlassen und das Spiel somit im Team zu Lebensbereichen (z. B. Wohnen, Bildung, Arbeit, Pro- Kulturangebote – speziell für Kinder und Jugendliche von Leerstandsimmobilien. Dabei handelt es sich um gewinnen. Mithilfe eines lokalen Themenbezugs zur duktion, Kultur, Einkaufen) im gesamten Stadtbild – können Anreize für einen Stadtbesuch bieten. ein reales Gruppenspiel, bei dem mehrere Spieler:in- Stadt, bestimmten Branchen oder lokalen Besonder- sinnvoll. Zum anderen kann ein Mixed-Use-Ansatz, nen in einem oder mehreren Räumen gemeinsam heiten kann die Identifikation der Besucher:innen mit Auch Angebote für die ganze Familie, die den Erleb- der die Nutzung verschiedener Akteure oder Insti- versteckte Hinweise entdecken, Rätsel lösen oder der Stadt gesteigert werden. nischarakter einer Stadt unterstreichen – wie bei- tutionen unter einem Dach beziehungsweise an ei- spielsweise innovative Sportangebote oder digitale nem Standort fördert, bei der Nutzung von einzelnen Schatzsuchen – können Innenstädte in höchstem (Großflächen-)Immobilien zu einer anprechenderen Beteiligte Akteure Maße vitalisieren. Darüber hinaus bieten Konzepte Stadtgestaltung beitragen. Denkbar wäre beispiels- wie Coworking Spaces oder „Speakers‘ Corner“ zahl- weise eine Immobilie, die Handel, Verwaltung, Gas- reiche Anlässe für soziale Interaktionen, um sich aus- tronomie, Kinderbetreuung, soziales Engagement zutauschen oder voneinander zu lernen. und Sport vereint und damit den Besuchsimpuls ver- 24 25
„Speakers‘ Corner“ Erlebniswert Identifikation Services Convenience Inspiration Interaktion Information Involvement Ambiente Zielgruppe UND: ► Alle Besucher:innen, vor allem Einheimische geringer Aufwand Angelehnt an das historische Vorbild der Redekultur, wäre auch ein fester Tag im Monat, z. B. jeder erste die „Speakers‘ Corner“ („Ecke der Redner“) im Lon- Sonntag im Monat, an dem gemeinsam diskustiert doner Hyde Park, könnte in der Innenstadt ein Platz wird. Darüber hinaus könnten die „Speakers‘ Corner“ eingerichtet werden, an dem sich Menschen zu be- auch als „Singers‘ Corner“ oder „Comedians‘ Corner“ stimmten Themen austauschen und miteinander dis- erweitert werden. Solch ein Konzept stärkt den Aus- kutieren. Im Londoner „Speakers‘ Corner“ kann bei- tausch zwischen den Bürger:innen, schafft Anlässe spielsweise jeder ohne Voranmeldung einen Vortrag für ein Treffen und trägt zu einer lebendigeren Kultur- zu einem selbst gewählten Thema halten und zu die- szene und Innenstadt bei. sem Zweck Publikum um sich versammeln. Denkbar Beteiligte Akteure 26
Phase 5: Bindung Stadtgutscheine Die letzte Phase der Visitor Journey zielt auf die Bin- kus stehen und die Beiträge einen Mehrwert aufwei- dung der Besucher:innen an den Standort ab. Dies sen. Zur Unterstützung solcher organisierter Aktio- Erlebniswert Identifikation Services umfasst neben der anvisierten Weiterempfehlungs- nen können auch die Errichtung von Selfiepoints in Convenience Inspiration Interaktion bereitschaft auch die Steigerung der Identifikation der Stadt oder „TikTok-Corner“ in Geschäften Ange- mit dem eigenen Wohn- bzw. Einkaufsort. bote für unvergessliche Erinnerungen an einen Be- Information Involvement Ambiente such schaffen. Vor allem junge Stadtbesucher:innen Nur begeisterte Besucher:innen werden im Nach- gang des Stadtbesuchs zu Botschafter:innen und können ihre Social-Media-Aktivitäten direkt mit dem Zielgruppe UND: Einkauf verbinden und Trends nachjagen – die Wahr- empfehlen den Standort als Ganzes oder einzelne ► In erster Linie Einheimische scheinlichkeit für höhere Aufenthaltsqualität und Angebote an Freund:innen, Verwandte oder Bekann- eine längere Dauer des Besuchs steigt somit inner- mittlerer Aufwand te weiter. Deshalb gilt sowohl für Städte als auch für halb dieser Zielgruppen. einzelne Händler:innen, stets mit einer exzellenten Serviceorientierung und Willkommenskultur zu glän- Eine hohe Identifikation mit dem eigenen Wohnort zen. Nicht nur die Verbundenheit der empfehlenden – besonders bei Kindern und Jugendlichen – kann Viele Städte und Gemeinden setzen bereits auf loka- allen teilnehmenden Unternehmen einlösen. Je mehr Person wird gesteigert, sondern gleichzeitig werden sich darüber hinaus durch Partizipation und stärke- le Geschenkgutscheine, um die lokale Kaufkraft zu Akteure sich beteiligen, desto größer wird die Akzep- wichtige Besuchsimpulse bei weiteren Personen re Einbindung in die zukünftige Gestaltung und Ent- stärken. Die Gutscheine mit frei wählbaren Einkaufs- tanz und das Interesse seitens der Kund:innen. Neben ausgelöst. Dabei spielen neben privaten und ana- wicklung der Stadt erreichen lassen. Denkbar wären werten können in der Regel bei allen teilnehmenden klassischen Print-Gutscheinen oder Gutscheinkarten logen Empfehlungen von Person zu Person auch Ideenmarktplätze oder spezielle Initiativen, in die Händler:innen oder beim Stadtmarketing erworben sind digitale Stadtgutscheine zu empfehlen, die bei- Social-Media-Kanäle oder Bewertungsportale eine die Jugendlichen aktiv eingebunden werden, um die werben. Beschenkte können den Gutschein dann bei spielsweise per QR-Code einlösbar sind. wichtige Rolle, da sie Raum für Meinungen und Wei- Bindung dieser Personen mit dem eigenen Wohnort Beteiligte Akteure terempfehlungen von Besucher:innen bieten. Beson- nachhaltig zu stärken und einen Zugang zu weiteren ders in diesem öffentlichen Raum sind positive Emp- Mitgliedern der Zielgruppe zu gewährleisten. fehlungen entscheidend, um in Interessierten einen Des Weiteren können Bindungsmaßnahmen, die den Besuchsimpuls auszulösen. Besucher:innen persönliche Vor- Social Media kommt bei der Bindung an den Stand- teile wie Vergünstigungen oder ort generell eine besondere Rolle zu und bietet gro- Exklusivität bieten, als Anreiz für Beispiel: Ahauser Stadtquiz ßes Marketingpotenzial. Städtisch organisierte regelmäßige Wiederbesuche die- Eine innovative Idee, um digitale Stadtgutscheine in den Umlauf zu bringen, stellt das Ahauser Stadtquiz Social-Media-Aktionen (z. B. digitale Wettbewerbe, nen und dabei helfen, die lokale dar. Täglich rätseln Ahauser Bürger:innen mit dem Smartphone um die Wette. Mit der Beantwortung von 10 bei denen die schönsten online geteilten Fotos der Wirtschaft anzukurbeln. Stadt- Wissensfragen rund um die Stadt und die Welt können sie ihr Wissen unter Beweis stellen. Die besten Mit- Stadt gekürt werden) oder auch Aktivitäten seitens gutscheine oder Treuesysteme spieler:innen gewinnen einen Stadtgutschein, der unmittelbar nach Spielende digital zur Verfügung steht der Händler:innen können erfolgsversprechend sein. mit Bonuspunkten stellen dafür und in Ahauser Unternehmen eingelöst werden kann. Das Ahauser Stadtquiz wurde von der bundesweiten Initiative „Stadtimpulse“ zertifiziert und in den Best Practice Projektpool aufgenommen. Zentral ist hier immer, dass die Nutzer:innen im Fo- probate Mittel dar. 28 29
4 Vielfalt erhalten - Synergien durch Multifunktionalität und Vernetzung Neue Lösungen – besucherzentriert und lung neuer kommunaler Geschäftsmodelle im Sinne unter Mitwirkung aller lokaler Akteure der Standortattraktivität geschaffen werden. Vor dem Hintergrund immer komplexer werdender Ein Modell für eine strukturierte Revitalisierung von Anforderungen – gewachsen durch Strukturwandel, Handelsstandorten zeigt die Pyramide. Digitalisierung sowie der Coronapandemie – fordern Visitor Journey als Leitprinzip sowohl Anwohner:innen und Besucherzielgruppen als auch die lokal aktive Wirtschaft und Stadtgesell- Die Basis stellt die lokale Vitalisierung dar. Diese kann schaft schnell sichtbare Maßnahmen zur Eindäm- erreicht werden, indem für die unterschiedlichen mung der Krise, in der sich der innerstädtische Han- örtlichen Besucherzielgruppen die jeweilige Visitor del aktuell befindet. Der gemeinsame Nenner heißt Journey bestmöglich bedient wird: Impulse liefern, „Besucherzentrierung“ und berücksichtigt alle in Informationen bereithalten, Aufenthalt optimieren, einer Gemeinde oder Stadt anzutreffenden Zielgrup- Angebotsvielfalt sichern und Bindung zum Standort pen. Besucherzentrierung umfasst nicht nur Maß- stärken. nahmen für die lokale Belebung und erlebbare Viel- Mit Blick auf die Coronapandemie und der daraus falt, sie erfordert gleichermaßen den Aufbau lokaler resultierenden Krise für die Innenstadt liegt der kurz- Infrastruktur für mehr Resilienz – nicht nur während, fristige Fokus aktuell auf Aufenthaltsqualität und sondern auch nach der Krise – und noch mehr lokale Vielfalt, um mit Maßnahmen zur Belebung die Be- seits, mit einem digital gestützten Ansiedlungsma- len Sichtbarkeit (Stadtportale, Social Media etc.), der Kooperation. Dabei sind Ansätze zur digitalen Vernet- suchsfrequenz und Besuchsdauer zu erhöhen. nagement Vielfalt und Nutzungsmischung in den Aufbau von lokalen Lieferdiensten oder verschiedene zung von Akteuren und Datenquellen gefragt. Denn in leerstehenden Flächen zu steigern, und andererseits Systeme zur Verteilung von Treuepunkten. Stets gilt Verbindung mit digitalen Systemen können nicht nur Stärkung des lokalen Handelsstandorts mit kurz- oder mittelfristigen Pop-Up-Store-Lösungen es dabei, die örtliche Besuchererwartung als Leit- kurzfristige Maßnahmen für die lokale Belebung be- gegen Leerstand direkt vorzugehen. kompass zu sehen. Unter Berücksichtigung der mit der Pandemie er- feuert, sondern auch neue Möglichkeiten zur Bespie- warteten Zunahme an Leerständen muss ein Weg Zudem sollte geprüft werden, mit welchen Maßnah- Mit resilienten Strukturen zu operativer gefunden werden, um besucherzentriert und gleich- men zur Optimierung der Visitor Journey auch die lo- Handlungsfähigkeit zeitig gegen Leerstand zu agieren. Dafür gilt es einer- kale Wirtschaft gestützt werden kann. Beispielhafte Projekte sind Gutscheinlösungen, Ansätze zur digita- Mit voranschreitendem Erfolg von vitalisierenden Maßnahmen und neuen örtlich angesiedelten Ak-
teursgruppen nimmt die Komplexität der Steuerung tale Verkaufskanäle lokaler Unternehmen zu stärken. Exemplarisch zu nennen sind hier neue Services, die zahnt werden. und Weiterentwicklung der Standortattraktivität zu. Vielmehr gilt es, digitale Systeme zu implementieren, auf Basis der Nutzung von Daten bereitgestellt wer- Daher ist es wichtig, schon frühzeitig auf eine Struk- die – zentral verortet – die Möglichkeit bieten, Akteu- den können – Suchfunktionen, Reservierungen, Pro- A. Die Stadt als Innovationsraum begrei- tur zu bauen, die Resilienz und Zukunftsfähigkeit re und deren Daten miteinander zu verzahnen und so zessvereinfachungen bei der Orientierung oder Ähn- fen garantiert. Eng verknüpft mit der Frage, welche Rol- neue Geschäftsmodelle zu realisieren. liches. Aus Sicht der Bürger:innen ist auf der anderen So gilt es beispielsweise, den analog-digitalen Daten- len und Funktionen von welchen Personen oder Or- Seite die Schaffung eines digitalen Alltagsbegleiters raum einer Stadt mehrwertstiftend zu vermarkten, z. Von besonderer Wichtigkeit ist die Kompatibilität von ganisationen zukünftig verantwortet werden sollen, wünschenswert, z. B. als digitale Bürgerkarte. Sie hat B. mit Systemen zur digitalen Sichtbarkeit oder mit Systemen, die Sicherstellung passgenauer Schnitt- ist ein Organisationskonzept gefordert. Dieses soll- zum Ziel, die Visitor Journey mit Funktionen zu ver- neuen Services für Bürger:innen. stellen und die Gestaltung des Betriebsmodells. Zu te die gegebenen lokalen Strukturen und die lokale einfachen und aufzuwerten. viele erfolgsversprechende Projekte sind gescheitert, Dabei können Städte und Gemeinden auch gleichzei- Vernetzung passgenau berücksichtigen. Bedeutsam weil das Betriebsmodell und das notwendige City Zukunft an Handelsstandorten mit neuen tig zu einer Einrichtung für junge Gründer:innen wer- ist dabei die Ausgestaltung der örtlichen „Handels- Content Management nicht frühzeitig in geordnete kümmererfunktion“. Um Maßnahmen erfolgreich zu kommunalen Geschäftsmodellen gestal- den, die bei der Entwicklung von neuen Geschäfts- Strukturen überführt wurden. Daher sollte bereits in ideen unterstützt. Im Zusammenspiel mit Start-ups implementieren, um Vernetzung und Bündelung von einer frühen Phase festgelegt werden, wie Verant- ten Akteursgruppen voranzutreiben und um gegenüber und Dienstleistungsunternehmen wird „Innovations- wortungsübernahme und Maßnahmenfinanzierung An der Spitze der Leistungspyramide ist die Entwick- management“ zum Spielfeld der Städte und Gemein- der Stadt oder Gemeinde mit einer Stimme sprechen langfristig gestaltet werden können. Da in Digital- lung von neuen, kommunalen Geschäftsmodellen den. Dafür wiederum ist ein passendes Umfeld not- zu können, bietet sich eine Person oder Organisation projekten oftmals mit Daten aus der Stadt gearbeitet verortet. Aus den Ideen und Maßnahmen zur Vitali- wendig, das Innovationen nicht nur zulässt, sondern an, die lokal anerkannt ist und diese Funktion beset- wird – z. B. mit Bevölkerungs-, Verkehrs-, Mobilitäts- sierung des Standortes sowie aus der Schaffung von auch fördert. Innerhalb gesetzter Rahmenbedingun- zen kann. oder Geodaten – ist es empfehlenswert, Systeme Organisationsstrukturen und Systemen der datenba- gen ist ein flexibler Umgang mit der Ordnungspflicht Von Digitalisierung ganzheitlich profitie- nicht in Gänze an Agenturen und Dienstleister abzu- sierten und digital gestützten Vernetzung entwickeln durch die kommunale Verwaltung wichtig, um neue geben. Vielmehr sollte intern geprüft werden, inwie- sich neue Ansätze. Sie zielen darauf ab, die Stadtge- ren Herangehensweisen, neue Angebote und Neuerun- weit auch neue digital gestützte Geschäftsmodelle sellschaft und den Standort zu stärken, indem The- Neben der nachhaltigen Organisationsstruktur ist auf für Städte und Gemeinden möglich werden – zum men und Lösungen für eine erfolgreiche Zukunft ver- der dritten Ebene der Leistungspyramide das Thema Nutzen für Stadtgesellschaft und Akteursgruppen. der digital gestützten Vernetzung von Relevanz. Da- bei darf es allerdings nicht das einzige Ziel sein, digi-
gen – zumindest räumlich und zeitlich abgegrenzt – Strukturen im Bereich der Standortgemeinschaften delsstandorten Themen und Megatrends wie Mobili- chen Konzepts wird in einer Kommunalgesellschaft zuzulassen. Die Mitwirkung der Städte und Gemein- unterstützt, anderseits werden örtliche Kommunal- tät, Klimaschutz und Teilhabe berücksichtigt werden. angesiedelt, mit dem ein neues handelsorientiertes den ist zudem bedeutend, um eine lokale Realisierung gesellschaften befähigt, neue Leistungsfelder zu Projekte zu initiieren und erfolgreich umzusetzen, die Ökosystem geschaffen wird. zu gewährleisten und Erfolge aus den Reallaboren in schaffen und sich mit neuen Businessmodellen zu sowohl den Zukunftsthemen Rechnung tragen, als andere Städte und Gemeinden zu kommunizieren. refinanzieren. Digitalisierung mittels urbaner Daten- auch der Stadtgesellschaft dienlich sind, ist die Auf- Zum Schluss Es muss das Ziel sein, ein Ökosystem eines übergrei- plattformen bietet dabei neue Spielräume für zu- gabe der jeweiligen Akteure an den Handelsstand- Die Beispiele zeigen, dass sich neben dem Handel fenden und gemeinsamen Lernens zu schaffen, um kunftsgerichtete Strategien, bei denen Daten aus der orten und in den Innenstädten. Ein innerstädtisch auch Kommunalvertretung, Gastronomie, Handwerk, Wiederholungsfehler zu vermeiden. Stadt für einen örtlichen Mehrwert neu kombiniert verortetes Immobilienkonzept kann beispielsweise Dienstleistung, Tourismus und Co. als Branchen öff- oder veredelt werden. Zum Beispiel durch Bünde- einen zentralen Anlaufpunkt mit Erlebnisfaktor für nen müssen für eine neue Art der Kooperation und B. Den analog-digitalen Datenraum einer lung von Kundendaten oder Daten von Anbietern Bürger:innen beinhalten, aber auch ein zentrales für einen Wissenstransfer, um zeitgemäß zu agieren. Stadt nutzen mit Daten kommunaler Betriebe (Verkehrsbetriebe, Lager für innerstädtische E-Commerce-Strategien Wenn die Besucherzentrierung stets in den Fokus ge- Neben der Innovationsförderung ist eine weitere Behörden, etc.) lassen sich einzelne Stadtbesuche schaffen, das den lokalen Handel stärkt und klima- rückt wird, reduzieren sich mögliche Konfliktpotenzi- wichtige Aufgabe der zukunftsgerichteten Stadtent- von Bürger:innen effizienter gestalten und über neue freundliche Transport- und Logistikprozesse ermög- ale und die Verfolgung einseitiger Interessen. Damit wicklung die aktive Verzahnung von Funktionen. Ex- Services rund um Orientierung, Bindung oder Vernet- licht. Verknüpft mit einem Fahrradlieferdienst und mit wird die Aktivierung von lokalen Akteuren leichter emplarisch genannt, lässt die Implementierung einer zung aufwerten. einer dabei genutzten wiederverwertbaren Kartona- und schließlich ebnet dies den Weg für eine neue Zu- örtlichen Bürgerkarte die Kombination von kommu- ge wird einerseits blockierender Verkehr und Umfang kunft mit mehr Attraktivität in Innenstädten. C. Megatrends sinnstiftend in lokalen Pro- von Müll reduziert und andererseits der örtliche CO2- nalen mit privatwirtschaftlichen Services zu. So kann nicht nur die örtliche Visitor Journey gestärkt, son- jekten verankern Ausstoß gedrosselt. Das Betriebsmodell eines sol- dern gleichzeitig auch die Möglichkeit geschaffen Zu guter Letzt und mit Blick auf eine längerfristige werden, die jeweilige Bindung zum Standort für kom- Strategie sollten in der Zukunftsgestaltung von Han- merzielle und nicht-kommerzielle Akteursgruppen zu erhöhen. In der Folge werden einerseits bestehende
5 Anhang I m Anschluss an den im Oktober 2020 durch- nötigte bzw. leerstehende Handelsflächen mit dem esse an der Innenstadt? Wie kann Digitalisierung Digitalisierungslösungen (Back Store Technolo- geführten Runden Tisch “Innenstädte” fanden Ziel, Frequenz und Aufenthaltsdauer zu unterstützen. dabei helfen? gien) in Kooperation mit dem Bundesministerium • Arbeitsgruppe 1: Welche nachhaltigen Formate • Arbeitsgruppe 2: Fokus auf Convenience und Be- für Wirtschaft und Energie sowie dem Mittelstand außerhalb der bisherigen Handelsformate boos- darfen – Mit welchen Maßnahmen bekommen Am 21. Juni 2021 fand die Abschlussveranstal- 4.0-Kompetenzzentrum Handel drei themenspezi- ten Frequenz und Aufenthaltsdauer? Wie kann bisher nicht präsente Zielgruppen ein Interesse tung der Workshopreihe „Innenstädte beleben“ als fische Workshops zur Erarbeitung neuer Wege und Digitalisierung dabei helfen? an der Innenstadt? Wie kann Digitalisierung da- digitales Format per Livestream statt. Nach der Formate zur Belebung von Handelsstandorten statt. bei helfen? Eröffnung durch Dr. Kirstin Pukall (Leiterin Han- Pro Workshop haben etwa 25 Vertreter:innen aus • Arbeitsgruppe 2: Wie können Großflächen-Im- mobilien wiederbelebt werden? Wie kann Digita- delsreferat BMWi) und Begrüßung durch Thomas Kultur, Wirtschaft, Verbänden, Gemeinden, Immobi- 3. Workshop (19.04.2021): Digitalisierung lienwirtschaft, Stadtmarketing und Einzelhandel in lisierung dabei helfen? Bareiß (Parlamentarischer Staatssekretär BMWi), Der dritte Workshop behandelte das Thema Digi- stellten Frank Rehme (Geschäftsführer Mittel- jeweils zwei Arbeitsgruppen im Design-Thinking-For- mat konkrete Lösungsansätze zur Vitalisierung von 2. Workshop (24.03.2021): Relokalisie- talisierung von lokalen Geschäften und damit ver- stand 4.0-Kompetenzzentrum Handel) und Boris rung bunden die Entwicklung von Lösungsansätzen zur Hedde (Geschäftsführer IFH KÖLN) die zentralen Innenstädten entwickelt. Darüber hinaus wurden in Vernetzung der Bürger:innen mit dem Handel, der Ergebnisse der Workshops inklusive Auszügen jedem Workshop verschiedene Best-Practice-Bei- Im zweiten Workshop wurde das Thema Relokalisie- Verwaltung und weiterer kommerzieller und nicht- der entwickelten Ideen vor. In einer anschließen- spiele vorgestellt. rung behandelt – mit dem Ziel Handwerk, Manufak- kommerzieller Akteure noch einmal konkreter. Das den Talkrunde von Vertreter:innen aus Wirtschaft, turen, Wohnen, kleine Geschäfte und Kulturangebote 1. Workshop (23.02.2021): Revitalisierung Ziel lag dabei in einer durchgehenden Visitor Journey Handel und Immobilienmanagement (Dr. Dirk Küh- in die Innenstadtzentren zurückzuholen und diese für den urbanen Lebensraum aus Sicht seiner Ziel- ling, Harald Ortner, Dr. Kirstin Pukall, Nicole Srock Der erste Workshop widmete sich dem Thema Revi- Bereiche wieder stärker in die Innenstadt zu integrie- gruppen im digitalen Zeitalter sowie der Förderung Stanley, Tatjana Steinbrenner) wurde die zentrale talisierung und diente der Entwicklung von alternati- ren. der lokalen Wirtschaft durch Digitalisierung. Wichtigkeit der Lebendigkeit von Innenstädten ven, kreativen Nutzungskonzepten für nicht mehr be- • Arbeitsgruppe 1: Fokus auf Erlebnis und Enter- • Arbeitsgruppe 1: Fokus auf kundenzentrierte sowie deren Facettenreichtum aus verschiedenen tainment – Mit welchen Maßnahmen bekom- Digitalisierungslösungen (Front Store Technolo- Perspektiven aufgezeigt und diskutiert. Die Ver- men bisher nicht präsente Zielgruppen ein Inter- gien) anstaltung endete mit dem Appell zur Umsetzung innovativer Konzepte und Maßnahmen – denn es • Arbeitsgruppe 2: Fokus auf händlerorientierte braucht Macher:innen, um die Zukunftsfähigkeit von Innenstädten sicherzustellen.
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