Pflanzen für Industrie und Energie

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Pflanzen für Industrie und Energie
nachwachsende-rohstoffe.de

                                                    Pflanzen für Industrie
                                                    und Energie
Herausgegeben von der:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., (FNR)
OT Gülzow, Hofplatz 1, 18276 Gülzow-Prüzen
www.nachwachsende-rohstoffe.de
www.fnr.de

Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier mit Farben auf
Pflanzenölbasis

Bestell-Nr. 197
FNR 2012
Pflanzen für Industrie und Energie
Inhaltsverzeichnis

02 Impressum                                         46 Echte Kamille
05 Vorwort                                           48 Kartoffel
06 Einführung: stoffliche und energetische Nutzung   49 Kenaf
08 Arzneipflanzen                                    50 Kiefer
10 Färbepflanzen                                     51 Krambe
12 Faserpflanzen                                     52 Krapp
14 Ölpflanzen                                        54 Leindotter
16 Stärke- und Zuckerpflanzen                        55 Lupine
18 Proteinpflanzen                                   56 Mais
20 Holz                                              58 Mariendistel
22 Energiepflanzen                                   60 Miscanthus
    Wichtigste Pflanzen                              62 Mohn
24 Ackerbohne                                        64 Öllein
25 Buche                                             66 Pappel
26 Dauergrünland                                     68 Raps
28 Eiche                                             70 Robinie
29 Gelber Enzian                                     71 Roggen
30 Erbse                                             72 Saflor (Färberdistel)
32 Färberknöterich                                   74 Durchwachsene Silphie
34 Färberwaid                                        76 Sonnenblume
35 Färberwau                                         78 Topinambur
36 Faserlein (Flachs)                                79 Triticale
38 Fasernessel                                       80 Weide
40 Fichte                                            82 Weizen
42 Hanf                                              84 Wildpflanzen
44 Hirse/Sudangras                                   86 Zuckerrübe
45 Johanniskraut                                     88 Pflanzenverzeichnis
Pflanzen für Industrie und Energie
Pflanzen für Industrie und Energie

Vorwort
Nachwachsende Rohstoffe sind eigentlich nichts Neues. Jahrtausende lang wurden sie als
Brennstoffe zum Heizen, als Baumaterial oder zum Herstellen und Färben von Textilien ver-
wendet. Knapper werdende fossile Ressourcen, der spürbare Klimawandel und ein gestiegenes
Umweltbewusstsein führen zu einer Rückbesinnung auf die Energie- und Industriepflanzen.
Neue Anbausysteme, moderne Sorten und neue Technologien eröffnen den nachwachsenden
Rohstoffen heute neue Chancen. Ihr Anbau erweitert die oftmals beschränkten Fruchtfolgen in
der Landwirtschaft und bringt Vielfalt und Farbe auf die Äcker.

Um die nachwachsenden Rohstoffe anhand von Beispielen und Abbildungen verständlich zu ma-
chen und schnell einen Überblick über die Vielfalt zu bekommen, hat die Fachagentur Nachwach-
sende Rohstoffe e.V. (FNR) die Broschüre „Pflanzen für Industrie und Energie“ herausgegeben.

In Abschnitten zu einzelnen Themen und Anwendungsbereichen wird dem interessierten Le-
ser erläutert, welche Spannbreite und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten nachwachsende
Rohstoffe bieten.

Sowohl bekannte als auch seit Jahrzehnten vergessene Nutzpflanzen werden abgebildet und
beschrieben. Kulturtechnische Anmerkungen und Hinweise zu Anbau und Ernte, aber auch zu
den Verwendungsmöglichkeiten runden die Darstellung ab.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen
Dr.-Ing. Andreas Schütte

                                                                                           5
Pflanzen für Industrie und Energie
Einführung: stoffliche und energetische Nutzung

Nachwachsende Rohstoffe sind land- und                                                                 ha in 2011 fast versechsfacht. Die Energie-
forstwirtschaftlich erzeugte Produkte, die                                                             pflanzen machen mit knapp 2,0 Mio. ha den
nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Ver-                                                             größten Anteil aus. Hier dominiert der Raps-
wendung finden. Sie können energetisch oder                                                            anbau mit 0,9 Mio. ha.
stofflich genutzt werden. Hier sind die Ener-
giepflanzen zu nennen, die als Energieträger                                                           Unter den Industriepflanzen mit 0,3 Mio. ha
für die Wärme- und Strom- bzw. Kraftstoff-                                                             haben die öl- und stärkeliefernden Pflanzen
gewinnung dienen. Die Industriepflanzen                                                                die größte Bedeutung. Es folgen die Zucker-
sind ein- oder mehrjährige Pflanzen, die zur                                                           pflanzen sowie die Arznei- und Färbepflan-
gezielten Erzeugung von Rohstoffen für die                                                             zen. Bei Faserpflanzen, die 1999 auf 4.000 ha
Industrie außerhalb der Nahrungskette die-                                                             angebaut wurden, ist ein Rückgang auf ak-
nen. Hierzu zählen die Öl-, Zucker-, Stärke-,                                                          tuell 500 ha zu verzeichnen.
Protein-, Faser-, Färbe- und Arzneipflanzen.        getisch genutzt. Schließlich wurde im 19. Jahr-
                                                    hundert mit der Verkokung von Kohle begon-         Anbau nachwachsender Rohstoffe in Deutschland
Kulturhistorischer Hintergrund                      nen. Der dabei anfallende Teer bildete nun den
                                                    Rohstoff für die sich ausbreitenden Farbenfa-
Pflanzen liefern nicht nur die Grundlage für        briken, später wurden Kunststoffe entwickelt.
die Nahrungsmittel, sondern auch wesentli-          Synthetische Produkte rückten schnell an die
che Rohstoffe: Ob Holz, Öle, Fasern, Farben         Stelle der pflanzlichen, da sie oft preiswerter,
oder Arzneimittel, viele vom Menschen be-           haltbarer oder vielseitiger einsetzbar waren.
nötigte Grundsubstanzen kommen aus der              Erst die Rückbesinnung auf Umwelt und
Natur. In den zurückliegenden Jahrhunderten         Gesundheit sowie knapper werdende fossi-
war es die Landwirtschaft, die einen Großteil       le Ressourcen führten dann wieder zu einer
der Öle für Lampen, Schmierstoffe, Farbstoffe       verstärkten Nutzung der Industrie- und Ener-
oder Fasern für die Textilindustrie lieferte. Der   giepflanzen. Diese werden heute auf über 2,2
Reichtum ganzer Regionen in Deutschland             Mio. ha deutschlandweit angebaut.
gründete auf dem Anbau und dem Handel mit
den aus ihr gewonnenen Rohstoffen.                  Bedeutung

Im Laufe der Zeit verschoben sich die Schwer-       In Deutschland hat sich die Anbaufläche
punkte deutlich. Fossile Rohstoffe wie Kohle,       von nachwachsenden Rohstoffen von 1994
Erdöl oder Erdgas wurden entdeckt und ener-         mit knapp 0,4 Mio. ha auf beinahe 2,3 Mio.

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Pflanzen für Industrie und Energie
Arzneipflanzen

Der feldmäßige Anbau von Arzneipflanzen       In Deutschland hat sich der Anbauumfang
stellt in Deutschland einen kleinen, aber     von knapp 5.000 ha in 2001 auf 10.000 ha in
durchaus interessanten Bereich der Land-      2011 verdoppelt.
wirtschaft dar. Dennoch kommen nur etwa
10 % der in Deutschland verwendeten Arz-      Der Rohstoff
neipflanzen aus heimischem Anbau. Der
Großteil wird nach wie vor importiert. Wäh-   Arzneipflanzen enthalten in einem oder in
rend noch vor zehn Jahren etwa 30 % der       mehreren ihrer Organe - Wurzeln, Blättern,
Arzneipflanzen aus dem Anbau und 70 % aus     Blüten, Samen - Substanzen, die für thera-
Wildsammlungen stammten, hat sich dieses      peutische Zwecke oder als Vorstufen für
Verhältnis heute umgekehrt. Ein Vertragsan-   pharmazeutisch-chemische Halbsynthesen
bau für Arzneipflanzen könnte zur Sicherung   verwendet werden. Die Gesamtheit der ver-           Pflanzenbeispiele
des Angebots durchaus attraktiv sein. Von     wertbaren Inhaltsstoffe, die therapeutischen        • Wurzeldrogen (z.B. Baldrian Valeriana officinalis L.;
den ca. 440 einheimischen Arzneipflanzen in   Zwecken dient, wird als Droge bezeichnet;             Weißer Germer Veratrum album L.)
Deutschland werden ca. 75 Arten angebaut,     je nach Herkunft werden Wurzeldrogen,               • Blatt- und Krautdrogen (z.B. Sonnenhut Echinaceae angustifolia DC;
wobei 24 Arten 92 % des Anbaus ausmachen.1    Blatt- oder Krautdrogen, Blütendrogen und             Echte Goldrute Solidago virgaurea L.)
Bevorzugte Anbaugebiete für Arzneipflanzen    Frucht- bzw. Samendrogen unterschieden.             • Blütendrogen (z.B. Arnika Arnica montana L.; Königskerze
sind Thüringen (Erfurter Becken), Bayern                                                            Verbascum phlomoides L.)
                                                                                                  • Frucht- und Samendrogen (z.B. Kümmel Carum carvi L.;
(Oberbayern, Erdinger Moos, Mittelfranken),   Bedeutung
                                                                                                    Fenchel Foeniculum vulgare L.)
Sachsen (Lößgebiete Mittelsachsens), Sach-
sen-Anhalt (Mitteldeutsches Trockengebiet)    Gründe für den wachsenden Anbau von
und Ostfriesland.                             Arzneipflanzen sind das steigende Um-
                                              weltbewusstsein mit einer Rückbesinnung             Verwendung
Kulturhistorischer Hintergrund                auf natürliche Arzneimittel, ein gestiegenes        •   Salben (z.B. aus Ringelblumenblüten bei Wunden/Sonnenbrand)
                                              Qualitätsbewusstsein mit entsprechend ho-           •   Tee (z.B. aus Kamillenblüten bei Entzündungen)
Die Nutzung von aus der Natur gesammelten     hem Kontrollaufwand und das Verbot des              •   Öl (z.B. aus Nachtkerzensamen bei Bluthochdruck)
Arzneipflanzen geht bis zu den Ursprüngen     Wildsammelns von unter Naturschutz ste-             •   Extrakte (z.B. aus Herbstzeitlose-Knollen bei Gicht)
der Menschheit zurück. In Europa wurden       henden Arzneipflanzen.
Heilpflanzen in den Klostergärten angebaut,
im 9. Jahrhundert verordnete Karl der Gro-    1 vergl. FNR Broschüre „Arzneipflanzen – Anbau und
ße mit der „Capitulare de villis“ für seine   Nutzen“; FNR-Best. Nr. 287
Landgüter den Anbau von 70 Heilpflanzen.

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Pflanzen für Industrie und Energie
Färbepflanzen

Da die Industrie seit Ende des 19. Jahrhunderts   Der Rohstoff                                        Beispiele                                            Färbende Organe                Farbe
die meisten Farbstoffe preiswert synthetisch
                                                                                                      Färberhundskamille (Anthemis tinctoria L.)           Blüte                          Gelb
erzeugt, wurde der Anbau von Färbepflanzen        Die Farbstoffe müssen aus den Blättern, Blü-
fast völlig eingestellt. Einige Pflanzen wer-     ten oder Wurzeln durch Extraktion gewonnen          Färberknöterich (Polygonum tinctoria L.)             Blätter                        Blau
den heute auf Versuchsflächen wieder ange-        werden. Dabei werden drei Farbstoffarten            Färberwaid (Isatis tinctoria L.)                     Blätter                        Blau
baut. Sowohl der Anbau als auch die Ernte,        unterschieden: Während Direktfarbstoffe, z.B.       Färberwau (Reseda luteola L.)                        Gesamtpflanze                  Gelb
Verarbeitung und Verwertung müssen noch           das Rot des Saflors, direkt zum Färben nutz-
                                                                                                      Kanadische Goldrute (Solidago canadensis L.)         Gesamtpflanze                  Gelb
optimiert werden, bevor die Naturfarbstoffe       bar sind, benötigen andere Farbstoffe Vorbe-
einen Anteil am Markt der Farbstoffe erobern      handlungen. Sie haften nur mit einer Beize          Krapp (Rubia tinctorium L.)                          Wurzel                         Rot

können. Aufgrund mangelnden färbetechni-          eines Metallsalzes auf dem Färbegut. Küpen-         Saflor (Carthamus tinctorius L.)                     Blätter / Blüte                Gelb / Rot
schen Verhaltens und unzureichender Farb-         farbstoffe, wie sie im Färberwaid oder Färber-
echtheiten kommen nur wenige Färbepflan-          knöterich enthalten sind, sind im Wasser un-
zen für den Anbau in Frage.   1                   löslich. In einer wässrigen Lösung aus Alkali
                                                  und einem Reduktionsmittel, der sogenann-
Kulturhistorischer Hintergrund                    ten Küpe, werden sie wasserlöslich gemacht.
                                                  Erst durch Oxidation an der Luft bildet sich
In der Vergangenheit wurden aus Früch-            die auf dem Färbegut aufgebrachte Farbe.
ten, Samen, Blüten, Blättern oder Wurzeln
Farbstoffe gewonnen, mit denen Kleidung           Bedeutung
                                                                                                                                                 Verwendung
gefärbt, Gemälde und Kunstwerke erstellt
sowie Gebäude angestrichen wurden. An-            Da immer mehr Menschen auf synthetische                                                        •   Färben von Textilien
bau und Verarbeitung von Färberwaid wa-           Textil- und Farbstoffe allergisch reagieren,                                                   •   Innenanstrichfarben
                                                                                                                                                 •   Kinder-Malfarben und gefärbtes Kinderspielzeug
ren im 14.-16. Jahrhundert und von Saflor         dürfte zusammen mit der steigenden Nach-
                                                                                                                                                 •   Färben von Leder, Papier und Lebensmitteln
im 17. Jahrhundert Haupteinnahmequelle            frage nach Textilien aus Naturfasern zu-
der thüringischen Landwirtschaft und der          künftig auch der Bedarf an Naturfarbstoffen
Waidstädte wie Gotha, Erfurt und Weimar.          wieder wachsen.
Mit Einführung der synthetischen Farbstof-
fe im 19. Jahrhundert kam der Anbau von           1 vergl. FNR-Broschüre „Färbepflanzen“; FNR-Best.:
Färbepflanzen völlig zum Erliegen.                Nr. 167

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Pflanzen für Industrie und Energie
Faserpflanzen

Für die Faserproduktion kommen unter den       Flachs in die Schwinganlage, die die Holz-
Standortbedingungen in Deutschland nur         teile (Schäben) von den Fasern löst und lan-
Faserlein, Hanf, Fasernessel und in wärme-     ge von kurzen Fasern trennt. Das Schwin-
ren Gebieten Kenaf in Frage. Herkömmliche      gen ist Voraussetzung für die Gewinnung
Anbaugebiete sind Thüringen, Württem-          von Langfasern für Textilien. Benötigt man
berg, Westfalen, Mecklenburg, Oberbayern,      nur Kurzfasern, reicht eine mechanische
Baden-Elsass und Mitteldeutschland (Hanf       Bearbeitung der Faserpflanzen aus. Die als
und Faserlein).                                Nebenprodukt anfallenden Schäben können
                                               zur Einstreu in Ställen oder zur Energiege-
Kulturhistorischer Hintergrund                 winnung genutzt werden.
                                                                                                              Verwendung
Pflanzenfasern dienen traditionell der Her-    Bedeutung                                                      Langfasern
stellung von Textilien. Mit dem Aufkommen                                                                     • Textilien
synthetischer Fasern ging ihr Anbau jedoch     Während Naturfasern für die Textilindustrie                    • Netze, Seile
stark zurück. In Deutschland haben heute Fa-   und die Zellstoffindustrie traditionell wich-
                                                                                                              Kurzfasern
serlein und Hanf wieder eine gewisse Bedeu-    tige Rohstoffe sind, erschlossen sich Kurzfa-                  • Baustoffe (Platten, Putz, Dämmstoffe, Vliesstoffe)
tung. Die Gesamtanbaufläche für Faserpflan-    sern in den letzten Jahren mit Verbundwerk-                    • Werkstoffe (Naturfaserverbundstoffe; Ersatz synthetischer Glasfasern)
zen liegt allerdings aktuell bei nur 500 ha.   stoffen für die Automobilindustrie und mit                     • Autoindustrie (Formpressteile, Reibbeläge)
                                               Dämmstoffen ganz neue Anwendungsbe-                            • Papier (Verpackungsmaterial, Filtermaterial, Banknoten, Zigarettenpapier)
Der Rohstoff                                   reiche. Für den Ersatz von Glasfasern durch
                                                                                                              Schäben
                                               Pflanzenfasern sprechen die Recyclingfähig-                    • Einstreu
Grundlage der Nutzung sind die in den          keit und das geringere spezifische Gewicht                     • Energetische Nutzung
Stängeln enthaltenen Bastfasern. Je nach       der Naturfasern.
Aufbereitung nutzt man sie als Lang- oder
Kurzfasern. Die für den Faserlein klassische                                                   Faserpflanze         Strohertrag (dt/ha)           Faseranteil (%)
Aufbereitung besteht aus der Tauröste und
                                                                                               Faserlein            40 - 150                      15 - 35
dem „Schwingen“. Bei der Tauröste wer-
den die mit einer Raufmaschine aus dem                                                         Hanf                 82 - 170                      15 - 35

Boden gezogenen Pflanzen auf dem Feld                                                          Fasernessel          20 - 130                      2 - 15
ausgebreitet. Pilze und Bakterien legen im                                                     Kenaf                20 - 120                      18 - 22
Lauf einiger Wochen die Fasern frei. Zu so-
                                                                                               Faserpflanzen im Vergleich
genanntem Röststroh getrocknet kommt der

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Pflanzen für Industrie und Energie
Ölpflanzen

Raps ist die mit Abstand bedeutendste Öl-       nungmotoren     und    Blockheizkraftwerken.     Rapsöl 120.000 ha, für technisches Sonnen-
pflanze in Deutschland. Auch Öllein und         Dabei werden die Motoren entweder an das         blumenöl 8.500 ha und für technisches Leinöl
Sonnenblume werden auf größeren Flä-            Bioöl angepasst, so dass das Pflanzenöl direkt   2.500 ha angebaut. Rapsöl für Biodiesel und
chen angebaut. Weniger bedeutend sind           als Kraftstoff genutzt werden kann, oder der     Pflanzenöl wurde auf immerhin 910.000 ha
der Mohn und die zurzeit nur auf Versuchs-      Biokraftstoff wird dem Motor angepasst. So       angebaut. Somit machen die Ölpflanzen ins-
flächen kultivierten Pflanzen Leindotter        wird Pflanzenöl durch Umesterung mit Me-         gesamt 50 % aller Anbauflächen mit nach-
und Krambe. Vor allem werden Raps- und          thanol zu Biodiesel (www.bio-energie.de).        wachsenden Rohstoffen aus.
Sonnenblumensamen zum Abpressen von             Biodiesel kann als Reinkraftstoff eingesetzt
Bioöl und zur Herstellung von Kraftstoff        oder dem fossilen Diesel beigemischt werden.     Verwendung
verwendet. Ein Großteil der pflanzlichen
Öle kann auch von der Industrie problemlos      Der Rohstoff                                     • Land- und Forstwirtschaft (Hydraulik-,
zu Schmierstoffen oder Reinigungsmitteln                                                           Getriebe- oder Sägekettenöl)
verarbeitet werden, dabei verlangt z.B. die     Pflanzen speichern in ihren Samen Fette und      • Bahn (Schmier- und Weichenschmieröl)
Kosmetikindustrie spezielle Fettsäuren. Um      Öle als Reservestoffe. Die Samen werden in       • Bauindustrie (Linoleum / Fußbodenbelag,
sie bereits in der Pflanze in der gewünschten   der Ölmühle gereinigt, zerkleinert, erhitzt        Schalöl, Farben, Lacke)
Menge aufzubauen, sind spezielle Züchtun-       und gepresst, anschließend werden das Öl         • Reinigung (Schaumbremser in Waschmit-
gen notwendig.                                  und das Fett extrahiert. Qualität und Ver-         teln, Seifen und Reinigungssubstanzen)
                                                wertungsmöglichkeiten hängen vom Anteil          • spezielle Kunststoffe
Kulturhistorischer Hintergrund                  der in den Samen enthaltenen verschiedenen       • Motorenöl oder Kraftstoff
                                                Fettsäuren ab. Am bedeutendsten sind dabei
Schon die Ägypter mischten Olivenöl mit         die ungesättigten Fettsäuren Öl-, Linol-, Lin-   Sonstige Pflanzen
gebranntem Kalk und schmierten damit ihre       olen- oder Erucasäure.
Wagenräder. Später diente Rapsöl Beleuch-                                                        • Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia
tungszwecken, bevor es von Petroleum ab-        Bedeutung                                          lathyris L.)
gelöst wurde. Rapsöl war schließlich auch                                                        • Senf (Brassica juncea L.)
der Grundstoff für die Seifenherstellung        Als Alternative zu herkömmlichen Schmier-        • Saflor (Carthamus tinctorius L.)
durch die Seifensieder.                         stoffen bieten sich biologisch schnell abbau-    • Ölmadie (Madia sativa L.)
                                                bare Schmierstoffe aus pflanzlichen Ölen an.     • Rhizinus (Ricinus communis L.)
Die Hauptabsatzmärkte von Pflanzenölen          Teilweise verfügen sie über bessere Eigen-       • Sojabohne (Glycine max L.)
liegen heute in der Nahrungsmittel- und         schaften als Mineralölprodukte. Darüber hi-
Kosmetikindustrie. Eine weitere Verwen-         naus können die Pflanzenöle auch als Kraft-
dungsmöglichkeit ist der Einsatz in Verbren-    stoff dienen. In 2010 wurden für technisches

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Pflanzen für Industrie und Energie
Stärke- und Zuckerpflanzen

Die    bedeutendsten     Stärkepflanzen      in   Der Zucker wird aus den geschnitzelten          oder chemischen Erzeugnissen von Bedeu-        • Kompostierbare Werkstoffe (Verpackun-
Deutschland sind Weizen, Kartoffel, Mais und      Wurzelknollen extrahiert, die Stärke durch      tung. Neuerdings wird auch die Eignung der       gen, Einweggeschirr/-besteck, Folien,
Erbse. Während Zucker in Deutschland fast         Nassvermahlung gewonnen. Stärke besteht         Zuckerrübe für Biogasanlagen erprobt.            Pflanztöpfe)
ausschließlich aus Zuckerrüben gewonnen           sowohl aus unverzweigten (Amylose) als                                                         • Kunststoffe (Polyurethane als Ausgangs-
wird, dominiert weltweit das Zuckerrohr. Es       auch verzweigten Glucoseketten (Amylo-          Verwendung                                       stoffe für Synthetikfasern, Schaum- und
liefert 60 % der verbrauchten Zuckermenge.        pektin). Je nach Anteil an Amylose und Amy-                                                      Hartkunststoffe sowie Lacke)
                                                  lopektin sowie der Größe, Form und Kristal-     • Papierindustrie (Erhöhung der Reißfestig-    • Klebstoffe (Tapetenkleister und Leim)
Kulturhistorischer Hintergrund                    linität der Stärkekörner unterscheiden sich       keit und der Bedruckbarbeit von Papier und   • Reinigungsmittel (Seifen, Waschpulver,
                                                  die technisch nutzbaren Eigenschaften der         Pappe)                                         Tenside)
Bereits im 9. Jahrhundert nutzte man in Ara-      Stärke, die durch chemische, physikalische      • Feinchemikalien (z.B. Aminosäuren)           • Pharmazie und Kosmetik (Geschmacks-
bien reine Weizenstärke als Zusatz bei der        oder biologische Behandlung gezielt verän-      • Bauindustrie (Bindemittel in Gipskarton-       stoff und Konservierungsmittel, Antibioti-
Papierherstellung. Diese Verwendung ist           dert werden. So entstehen neue Produkte           und Mineralfaserplatten, Abbindeverzöge-       ka, Vitamine, Zahnpasta, Creme, Puder)
noch heute gängig. Neue Anwendungen ha-           oder Bausteine neuer Produkte.                    rer und Einschalungsmittel für Beton)        • Substrat für Biogasanlagen
ben sich schon in den letzten Jahren mit der                                                      • Polymer-Monomere
Entwicklung leichter und biologisch abbau-        Die heimischen Arten Weizen, Mais und           • Bioethanol
barer Verpackungen ergeben.                       Kartoffel enthalten einen bis zu 80 % hohen
                                                  Amylopektinanteil. Amylosereiche Stärke
Der Rohstoff                                      kann gegenwärtig in Deutschland nur durch
                                                  stärkereiche Erbsensorten (Markerbsen) er-
Mit Hilfe der Fotosynthese bauen die Pflan-       zeugt werden.
zen niedermolekulare Kohlenhydrate auf,
derer sich die Natur wie aus einem Baukas-        Bedeutung
ten als Bau- und Speicherstoffe bedient. Für
die Stoff- und Energiespeicherung werden          In Deutschland werden jährlich ca. 600.000 t
die Kohlenhydrate in gelöste Zucker umge-         Stärke und ca. 240.000 t Zucker industriell
wandelt. Diese gelangen durch die Leitungs-       verarbeitet. Dies entspricht einer aktuellen
bahnen zu bestimmten Pflanzenorganen wie          Anbaufläche von 170.000 ha. Beide Stoffe ge-
Samen, Früchten und Wurzelknollen. Dort           hören zu den wichtigsten nachwachsenden                                                                                Granulate aus Stärke- und
                                                                                                                                                                         Zuckerpflanzen
werden sie in verschiedenen Formen eingela-       Rohstoffen. Während Stärke vor allem in der
gert, z. B. als Saccharose im Rübenkörper, als    Papierherstellung eine wichtige Rolle spielt,
Inulin in den Knollen des Topinamburs oder        ist Zucker besonders in Fermentationspro-
als Stärke in den Kartoffelknollen.               zessen für die Produktion von Bioethanol

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Pflanzen für Industrie und Energie
Proteinpflanzen

Die bedeutendsten heute in Deutschland an-     kommen zurzeit vor allem tierische Proteine       Verwendung
gebauten Proteinpflanzen sind Ackerbohne,      wie Kasein und Gelatine zum Einsatz.
Körnererbse und Lupine. Sie gehören zur Fa-                                                      • Papier- und Verpackungsindustrie
milie der Schmetterlingsblütler Leguminosae.   Bedeutung                                           (Erhöhung der mechanischen Belastbarkeit,
                                                                                                   Bedruckbarkeit, Haftung wasserlöslicher
Kulturhistorischer Hintergrund                 Die drei Proteinpflanzen Ackerbohne, Kör-           Druckfarben)
                                               nererbse und Lupine werden heute über-            • Leim oder Kleber (z. B. Etikettierklebstoff,
Die Erbse diente schon 5.000 v. Chr. der       wiegend nicht als nachwachsende Roh-                Bindemittel für Sperrholz)
Ernährung, während die Kultivierung der        stoffe angebaut, sondern dienen als Futter        • Einkapselung von Pharmazeutika (bauen
Ackerbohne erst 2.000 v. Chr. begann. Die      oder zur Gründüngung. Aufgrund ihres                sich langsam ab)
Lupine gehört dagegen erst seit ca. 100 Jah-   Eiweißgehalts und ihrer Eiweißqualität            • Biologisch abbaubare Werkstoffe
ren zu unseren Kulturpflanzen. Proteine fan-   können sich jedoch in Zukunft Verwer-
den bereits seit Anfang dieses Jahrhunderts    tungsmöglichkeiten im Nichtnahrungsbe-
im chemisch-technischen Bereich Verwen-        reich entwickeln.
dung. Mit dem Aufkommen der Petroche-
mie wurde jedoch die Nutzung der Protei-       Leguminosen
ne nur noch in geringem Umfang erforscht.
Da sie in hohen Mengen als Nebenproduk-        Leguminosen (z. B. Ackerbohne, Körnererb-
te bei der Öl- und Stärkeproduktion anfal-     se und Lupine) binden mit Hilfe bestimmter
len, werden spezielle Proteinpflanzen nur      Bodenbakterien (Rhizobium-Arten) Stickstoff
in geringerem Umfang angebaut.                 aus der Luft in Knöllchen an den Wurzeln.
                                               Er dient der Versorgung der Pflanze und der
Der Rohstoff                                   Bildung eiweißreicher Samen, sodass eine
                                               mineralische N-Düngung nicht notwendig
Neben den Samen der proteinreichen Legu-       ist. Die Leguminosen binden unterschiedlich
minosen werden hauptsächlich die Proteine      viel Stickstoff: die Ackerbohne 50 - 650 kg pro                                  Ackerbohne        Erbse     Lupine
der Ölpflanzen, z. B. Raps oder Sonnen-        Hektar, die Erbse 15 -190 kg pro Hektar, die
                                                                                                   Anzahl Samen/Hülse           3-6               3-5       4–6
blume, sowie der Stärkepflanzen, z. B. Mais    Lupine 120 - 200 kg pro Hektar.
und Weizen, genutzt. Zur Extraktion von                                                            Rohproteingehalt (%)         25 - 30           25        35 – 40
Proteinen werden die Samen geschält, tro-                                                          Ertrag (dt/ha)               30 - 70           50 - 60   15 – 25
cken gemahlen und anschließend mit Was-
                                                                                                   Ertrag und Qualität der Proteinpflanzen
ser versetzt. In der chemischen Industrie

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Holz

In Deutschland sind heute 30 % der Fläche       verarbeitung und andere Industriebereiche     lets oder in der Faserplattenherstellung. Der
Wald. Jährlich stehen bis zu 100 Mio. Efm       („Hölzernes Zeitalter“). Hinzu kam ein ho-    Heizwert von Nadelholz (absolut trocken)
(Erntefestmeter (m³)) Waldholz zur Verfü-       her Bedarf an Holzpfählen in Kohlegruben.     liegt bei 5,1 kWh/kg.
gung, von denen derzeit ca. 80 % genutzt        Auf den „ausgelaugten“ Böden glaubte man      Unter den Laubbäumen haben die Buchen
werden. 2008 standen insgesamt zuzüglich        schließlich überwiegend nur Nadelhölzer       (Fagus spp.) und Eichen (Quercus spp.) in
dem Altholz und anderen Holzsortimen-           anbauen zu können. Nadelholz wurde zu-        Deutschland die größte Bedeutung. Das
ten 128 Mio. m³ zur Verfügung, wobei ca.        dem auch aufgrund seiner guten Wachstum-      Holz wird häufig höherwertiger Nutzung
55 Mio. Festmeter jährlich energetisch und      seigenschaften und Verarbeitungsmöglich-      wie z.B. für Möbel, Viskose-Stoffe oder Fur-
ca. 72 Mio. Festmeter stofflich genutzt wer-    keiten angebaut.                              niere zugeführt. Traditionell ist die Verwen-
den. Die Bäume unterscheiden sich in den        So kehrte sich das ursprüngliche Verhältnis   dung von Buchen und Eichen als Brennholz.
Standortansprüchen erheblich. So bevorzu-       von 70 % Laub- und 30 % Nadelholz um.         Der Heizwert von Laubholz (absolut tro-
gen Eichen frische und auch saure Standorte     Heute erfolgt die Verjüngung von Waldbe-      cken) liegt mit 4,9 kWh/kg etwas niedriger
mit Höhenlagen bis zu 350 (1800) m ü. NN,       ständen überwiegend über „Naturverjün-        als beim Nadelholz.                                 Verwendung
dagegen wächst die Buche auf frischen und       gung“. Es wird auf eine Begründung von        Unter den schnellwachsenden Baumarten
basenreichen Standorten und ist eher in Tief-   Mischbeständen geachtet, wobei die Stand-     zum Anbau auf landwirtschaftlichen Flächen          Stoffliche Nutzung:
lagen anzutreffen. Die Nadelbäume Fichte,       ortverträglichkeit eine große Rolle spielt.   in kurzen Umtriebszeiten (3 - 6 Jahre) eignen       • Möbel-, Bau- und Konstruktionsholz
Tanne und Lärche wachsen auf feuchten                                                         sich vor allem Pappeln (Populus spp.), Wei-         • Parkettherstellung, Innenausbau, Holzgeräte
Standorten teilweise in Höhenlagen bis zur      Der Rohstoff                                  den (Salix spp.) und Robinien (Robinia Pseu-        • Schäl- und Furnierholz
Baumgrenze. Dem gegenüber wächst die                                                          doacacia L.). Diese Art der Bewirtschaftung         • Spanplatten, Faser- und Papierholz
Kiefer auch in trockenen Gebieten sowie im      Unter den Nadelbäumen kann man zwi-           stellt eine extensive Form der Landnutzung          • Viskose, Bekleidungsstoffe
Flachland. Abgesehen von der Lärche bevor-      schen den immergrünen Bäumen wie der          dar, die mit Blick auf den Klimaschutz und          • Bioraffinerie
zugen Nadelbäume saure Böden.                   Fichte (Picea spp.), Tanne (Abies spp.) und   die aktuelle Entwicklung von fossilen Ener-
                                                Kiefer (Pinus spp.) oder über Winter zwi-     gieträgern zunehmend interessant erscheint.         Energetische Nutzung:
Kulturhistorischer Hintergrund                  schen nadellosen Bäumen wie z.B. der Lär-     Biomasse aus Kurzumtriebsplantagen kann             • Waldrestholz aus Durchforstung und
                                                che (Larix spp.) unterscheiden. Aufgrund      in Form von Hackschnitzeln zur dezentra-              Holzernte bzw. Baumpflegeholz
Die ursprünglichen Buchenwälder wurden          ihres geraden und meist schnellen Wuchses     len,   umweltfreundlichen          Energieversor-   • Industrierestholz aus der holzbe- und
durch die Ausweitung der Landwirtschaft         besteht ein hoher Bedarf in der Säge- und     gung eingesetzt werden. Ihr durchschnitt-             verarbeitenden Industrie
zunehmend gerodet und auf ungünstigere          Holzwerkstoffindustrie. Das zu Bauholz        licher Ertrag liegt bei 14 t pro Hektar und         • Altholz aus naturbelassenem Holz und
Standorte zurückgedrängt. Der Brennholz-        und Holzwerkstoffen aufbereitete Material     der Heizwert beträgt 5 kWh/kg (absolut                behandeltem Holz
bedarf stieg ständig, hinzu kam der Bedarf      geht in den nationalen und internationalen    trocken).                                           • Holz von Kurzumtriebsplantagen (Hack-
an Holzkohle, Bauholz für Fachwerkhäuser        Handel und auch Nebenprodukte wie Säge-       (vergl. FNR-Broschüre Basisdaten Bioenergie)          schnitzel, Pellets)
und die Schifffahrt und später für die Erz-     späne finden Verwendung als Energiepel-

20                                                                                                                                                                                          21
Energiepflanzen

Kulturhistorischer Hintergrund                   sektor ist Biomasse derzeit die wichtigste am
                                                                                                   Energiebereitstellung
                                                                                                     Energiebereitstellungaus
                                                                                                                            auserneuerbaren
                                                                                                                                 erneuerbarenEnergien
                                                                                                                                               Energien2010
                                                                                                                                                        2010                                                                                      Primärkraftstoffverbrauch
                                                                                                                                                                                                                                                    Primärkraftstoffverbrauch2010
                                                                                                                                                                                                                                                                              2010
                                                 Markt verfügbare regenerative Quelle.
Über die Fotosynthese speichern die Pflanzen
in ihrer Biomasse Sonnenenergie. Jahrtausen-     Verwendung der Biomasse
                                                                                                 Biokraftstoffe 13,013,0
                                                                                                    Biokraftstoffe   % %                                                                           7,57,5
                                                                                                                                                                                                      % Wasserkraft
                                                                                                                                                                                                          % Wasserkraft    Ottokraftstoff 36,436,4
                                                                                                                                                                                                                              Ottokraftstoff   % %
de lang nutzten die Menschen diese Biomasse                                                                                                                                                                                18.486.000
                                                                                                                                                                                                                              18.486.000t t

als Energieträger. Im vergangenen Jahrhun-       Energie aus Biomasse kann durch Vergärung,                                                                                                                                                                                   Biokraftstoffanteil
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Biokraftstoffanteil        5,85,8
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                % %

                                                                                                 Biomasse  13,113,1
                                                                                                     Biomasse   % %                                                                               13,713,7
                                                                                                                                                                                                       % Windenergie
                                                                                                                                                                                                           % Windenergie
dert wurden die nachwachsenden Energieträ-       Verflüssigung oder Vergasung bereitgestellt     (Strom)
                                                                                                     (Strom)                                                                                                                                                                     Bioethanol 1.161.000
                                                                                                                                                                                                                                                                              Bioethanol              t (1,4
                                                                                                                                                                                                                                                                                               1.161.000     %) %)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         t (1,4

ger durch die fossilen Rohstoffe Kohle, Erdöl    und durch Verbrennung freigesetzt werden.                                                                  gesamt
                                                                                                                                                               gesamt
                                                                                                                                                                                                                                                      gesamt
                                                                                                                                                                                                                                                         gesamt
                                                                                                                                                      275
                                                                                                                                                       275TWh
                                                                                                                                                           TWh
und Erdgas abgelöst. Bei deren Verbrennung       Eine Art der energetischen Nutzung findet                                                             ca. ca.
                                                                                                                                                           71 %71durch
                                                                                                                                                                  % durch                          1,91,9
                                                                                                                                                                                                      % Solarthermie
                                                                                                                                                                                                          % Solarthermie                        5252Mio.
                                                                                                                                                                                                                                                     Mio.t t                  Biodiesel
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Biodiesel 2.582.000 t (4,3
                                                                                                                                                                                                                                                                                              2.582.000     %) %)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        t (4,3
                                                                                                                                                         Bioenergie
                                                                                                                                                             Bioenergie                             2,02,0
                                                                                                                                                                                                       % Geothermie
                                                                                                                                                                                                           % Geothermie
gelangt das vor Millionen von Jahren ge-         bei der Verbrennung in Holz- und Strohfeue-                                                                                                        4,24,2
                                                                                                                                                                                                       % Fotovoltaik
                                                                                                                                                                                                           % Fotovoltaik
                                                                                                                                                                                                                                                                              Pflanzenöl
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Pflanzenöl
bundene Kohlendioxid zusätzlich in die           rungsanlagen statt. Biomasse-Festbrennstoffe                                                                                                                                                                                                    61.000 t (0,1
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    61.000     %) %)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           t (0,1

Atmosphäre. Der Treibhauseffekt wird an-         wie Holz oder Stroh haben allerdings einen      Biomasse 45,545,5
                                                                                                    Biomasse   % %
                                                                                                 (Wärme)
                                                                                                    (Wärme)
thropogen verstärkt und es kommt zu Kli-         viel geringeren Heizwert als Kohle und Heizöl                                                                                                                             Dieselkraftstoff 57,857,8
                                                                                                                                                                                                                              Dieselkraftstoff   % %
                                                                                                                                                                                                                           29.839.000
                                                                                                                                                                                                                              29.839.000t t
maänderungen. Da diese negativen Aus-            (siehe Tabelle). Vergasung und Verflüssigung
wirkungen bei der Nutzung regenerativer          befinden sich noch in der Erprobungsphase.
Energien unterbleiben – Energiepflanzen                                                          Strom  und und
                                                                                                     Strom  Wärme  aus aus
                                                                                                                Wärme  Biomasse inkl.inkl.
                                                                                                                           Biomasse   Klär-,Klär-,
                                                                                                                                              Deponiegas  und und
                                                                                                                                                   Deponiegas biogener AnteilAnteil
                                                                                                                                                                  biogener     des des
                                                                                                                                                                                    Abfalls
                                                                                                                                                                                        Abfalls                            Prozentangaben bezogen
                                                                                                                                                                                                                               Prozentangaben     auf den
                                                                                                                                                                                                                                              bezogen     Energiegehalt
                                                                                                                                                                                                                                                      auf den Energiegehalt

sind CO2-neutral – werden sie als Alternative
                                                                                                 Quelle: BMU,BMU,
                                                                                                    Quelle:   AGEE-Stat (Juli(Juli
                                                                                                                  AGEE-Stat   2011)2011)                                                                                   Quelle: BAFA,
                                                                                                                                                                                                                              Quelle:    FNRFNR
                                                                                                                                                                                                                                      BAFA,  (2011)
                                                                                                                                                                                                                                                (2011)
                                                    Energieträger und Energiegehalt/                                                                                                                     © FNR 2011
                                                                                                                                                                                                           © FNR  2011                                                                                 © FNR 2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         © FNR  2011
zu den fossilen und endlichen Energieträ-           Heizwert in MJ/kg
gern gefördert und erforscht. 1
                                                    Erdgas            50,0                       In Deutschland wurden 2010 3,5 Mio. t Bio-                                                                                zweiten Generation (Biomass to liquid) aus
Bedeutung der Energiepflanzen                                                                    kraftstoffe, also Pflanzenöl, Biodiesel und                                                                               lignozellulosereichen Pflanzen ist noch in
                                                    Heizöl            42,4
                                                                                                 Bioethanol verbraucht. Das entspricht einem                                                                               der Erprobung.
Mit ca. 71 % leistet Biomasse den größten Bei-      Rapsöl            37,6                       Anteil von 5,8 % am gesamten Kraftstoffver-
                                                                                                                                                                                                                           1 vgl. FNR-Broschüre „Der volle Durchblick in Sachen
trag zur Endenergie aus regenerativen Quel-         Steinkohle        29,0                       brauch Deutschlands. Dabei ist Biodiesel
                                                                                                                                                                                                                           Energiepflanzen“; FNR-Best. Nr. 433
len. Vor allem zum Heizen wird sie genutzt.         Bioethanol        26,7                       national mit 2,6 Mio. t der wichtigste erneu-
Über 90 % der regenerativen Wärme kommt                                                          erbare Kraftstoff. Er wird als Reinkraftstoff
                                                    Braunkohle        15,0
aus Biomasse, in erster Linie aus Holz. Wäh-                                                     und vor allem über die Beimischung zu
rend bei der Stromerzeugung die Windkraft           Holz              15,0                       normalem Diesel genutzt. Pflanzenöl findet
dominiert, wurde auch 2010 die Stromer-             Miscanthus        14,6                       als Reinkraftstoff in umgerüsteten Motoren
zeugung aus Biomasse weiter ausgebaut. Der                                                       Verwendung, während Bioethanol über die
                                                    Stroh             14,3
größte Teil des Biomassestroms wird über                                                         Beimischung zu Ottokraftstoff vertrieben
Biogasanlagen bereitgestellt. Im Kraftstoff-      Quelle: FNR                                    wird. Die Produktion von Kraftstoffen der

22                                                                                                                                                                                                                                                                                                             23
Ackerbohne                                                                                            Buche
Vicia faba L.; Familie der Schmetter-                                                                 Fagus sylvatica L.; Familie der
lingsblütler Leguminosae                                                                              Buchengewächse Fagaceae

Merkmale                                                                                              Merkmale

Durch ausgesprochene Standfestigkeit ihres                                                            Die Buche ist ein sommergrüner, 25 bis 30 m
kantigen hohlen Stängels kann die einjährige                                                          hoher Baum mit glatter graugrün bis silber-
Ackerbohne bis zu 1,8 m hoch werden. Ihre                                                             grauer Borke. Die wechselständigen Blätter
Pfahlwurzel wächst bis zu 1,7 m tief. Die paa-     wird die Ackerbohne weltweit züchterisch           sind 6 bis 10 cm lang, spitzeiförmig und buch-   Anbau
rig gefiederten, hellblaugrünen Blätter laufen     stark bearbeitet, um eine Ausdehnung des           tig gezahnt. Aus den weiblichen Blüten bilden
in einer Spindelspitze aus. Die Blüten sitzen      Anbaus zu ermöglichen.                             sich in einem filzigen Fruchtbecher bis 2 cm     Buchen bevorzugen frische und basenreiche
in kurz gestielten Trauben in den Blattachseln,                                                       lange, scharf dreikantige glänzend braune        Standorte in Tieflagen. In Deutschland werden
die Blütenfarbe ist sortenspezifisch braun, rot,   Anbau                                              Bucheckern.                                      heute 30 % der Fläche forstwirtschaftlich ge-
violett oder weiß. Pro Pflanze bilden sich größ-                                                                                                       nutzt. 43 % der Holzbodenfläche ist dabei mit
tenteils nach Selbstbefruchtung ca. zwölf Hül-     Der Anbau erfolgt in Küsten- und Vorgebirgs-       Kulturgeschichtlicher Hintergrund                Laubholz bestückt. Die Buche weist eine gute
sen mit je drei bis sechs Samen.                   lagen mit hohen Niederschlagsmengen. Daher                                                          Standfestigkeit auf und hat einen Anteil an
                                                   sind tiefgründige Böden und eine tiefe Abla-       Die Buche hat sich vor knapp 3.000 Jahren        der Holzbodenfläche von etwa 16 %.
Kulturgeschichtlicher Hintergrund                  ge des Saatkorns in ca. 8 cm Tiefe erforderlich.   als vorherrschende Art in den mitteleuropä-
                                                   Die Keimung beginnt ab 2°C, weshalb schon ab       ischen Laubwäldern durchgesetzt. In vielen       Verwendung
Die Herkunft der Ackerbohne wird in Süd-           Ende Februar ausgesät wird. Das Ziel sind Be-      Regionen, in denen häufig nicht ausreichend
westasien oder Nordafrika vermutet. Ihre           standesdichten von 40 bis 60 Pflanzen pro m².      Getreide angebaut werden konnte, welches         • Möbel-, Bau- und Konstruktionsholz
Nutzung ist aus steinzeitlichen Siedlungen bei     Ackerbohnen werden mit dem Mähdrescher ge-         als Nebenprodukt Stroh für die Stallhaltung      • Parkettherstellung, Innenausbau, Holzgeräte
Nazareth, in Ägypten, Griechenland, Spanien        erntet. Die Erträge liegen bei 30 bis 70 dt/ha.    lieferte, wurde Buchenlaub als Stallstreu        • Schäl- und Furnierholz in der Sperrholz-
und Portugal nachgewiesen. In römischer Zeit                                                          genutzt. Zudem wurden gebündelte, junge            herstellung
verbreitete sich der Anbau auch nördlich der       Inhaltsstoffe                                      Buchenzweige, die noch Blätter trugen, als       • Spanplatten, Faser- und Papierholz
Alpen, wo die Ackerbohne eine der wichtigs-                                                           Winterfutter für das Vieh getrocknet. Auch       • Bioraffinerie
ten Kulturpflanzen des Mittelalters wurde.         • Eiweißanteil der Bohne: 25 - 30 %                im Frühjahr, nach dem Austrieb der Buchen,       • Viskose, Bekleidungsstoffe
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Ackerbohne                                                            wurden Buchenzweige an das Vieh verfüt-          • energetische Nutzung als Scheitholz,
vielfach als Ersatz für Stickstoff-Dünger in die   Verwendung                                         tert. In der heutigen Zeit ist die Buche auf-      Häcksel oder Pellets
Fruchtfolge aufgenommen, denn die Pflanze                                                             grund ihrer Holzeigenschaften zu der am
kann durch sogenannte Knöllchenbakterien           • Klebstoffe, Arzneimittel, Bindemittel für        vielseitigsten verwendeten Holzart unter den
an den Wurzeln Luftstickstoff binden. Zurzeit        Papierstreichfarben                              einheimischen Hölzern geworden.

24                                                                                                                                                                                              25
Dauergrünland                                     vorkommende Rasen (Trocken-, Halbtrocken-
                                                  Borstgras- oder alpine Rasen) sind sehr selten.
Merkmale
                                                  Anbau
Als Dauergrünland werden landwirtschaftli-
che Flächen bezeichnet, die mindestens fünf       Die Nutzungsintensität bestimmt die Arten-
Jahre durchgängig als Grünland genutzt            zusammensetzung und damit die Ertragsfä-
werden. Die Grasnarbe ist geschlossen und         higkeit und Qualitätseigenschaften des Dauer-
die Vegetation wird vordergründig aus einer       grünlands. Wirtschaftsgrünland wird je nach
Pflanzengemeinschaft von Gräsern, Kräutern        Standort mindestens drei- bis fünfmal im Jahr
und Leguminosen gebildet. Die Vegetations-        beerntet, wobei Erträge von 14 t TM/ha und
typen des Grünlands sind standort- und nut-       Jahr möglich sind. Zur Ertrags- und Qualitäts-
zungsabhängig sehr vielfältig und damit auch      sicherung werden diese Flächen ausreichend
ihre Ertragsfähigkeit und Nutzungseignung.        gedüngt. Bei Bedarf kann, abhängig vom
                                                  Standort, eine Nachsaat im Herbst oder Früh-
Kulturgeschichtlicher Hintergrund                 jahr   erfolgen.    Pflanzenschutzmaßnahmen
                                                  sind eher die Ausnahme und werden meist
Grünland im engeren Sinne ist das sogenannte      auf    gezielte    Einzelpflanzenbehandlungen
Wirtschaftsgrünland, das auch als Fettwiesen      (z.B. Ampfer) beschränkt. Extensivgrünland
oder -weiden bezeichnet wird. Hierbei handelt     wird ggf. standortabhängig zur Erhaltung des
es sich um Flächen, die gezielt mehrmals im       Vegetationstyps gedüngt (z.B. Kalkung, Ka-
Jahr zur Futterbereitstellung beerntet oder be-   lium). Die Flächen werden ein- bis zweimal
weidet werden. Diese Grünlandgesellschaften       im Jahr gemäht oder beweidet. Die geerntete,
sind vom Menschen geschaffen und würden           faserreiche Qualität wird meist zur Heuwer-
ohne Bewirtschaftung im gemäßigten Klima          bung genutzt. Hier sind Erträge von 2,3 bis
Mitteleuropas nicht in dieser Form bestehen.      15,5 t TM pro ha und Jahr möglich, bei gerin-
Die Flächen würden verbuschen und bewal-          ger Verdaulichkeit und Energiekonzentration
den. Grünland im weiteren Sinne beinhal-          (< 5,0 MJ Netto-Energie-Laktation).
tet alle anderen Grünlandgesellschaften, wie
Magerwiesen/-weiden,      Feuchtwiesen,    Tro-   Verwendung
cken- und Halbtrockenrasen, Borstgrasrasen,
Seggenriede usw. Diese Pflanzengesellschaften     • Futter (Grün, Silage, Heu)
dienen eher der Heugewinnung oder Schafhü-        • Biogas (Grün, Silage)
tung. Auch diese Grünlandtypen sind durch         • Bioraffinerie (Grün, Silage)
Nutzung entstanden und erhalten. Natürlich        • Verbrennung (Heu)

26                                                                                             27
Eiche                                              Heute wird die Eiche vor allem im hochwer-       Gelber Enzian                                 Anbau
                                                   tigen Innenausbau (Türen, Treppen, Parkett,
Quercus petraea L. und Quercus                     usw.) und in der Möbelindustrie eingesetzt.      Gentiana lutea L.; Familie der                Enzian bevorzugt tiefgründige, humus- und
robur L.; Familie der Buchengewächse                                                                Enziangewächse Gentianaceae                   kalkreiche Böden. Für die Ernte sind sieb-
Fagaceae                                           Anbau                                                                                          fähige Böden von Vorteil. Die Pflanzung er-
                                                                                                                                                  folgt im zeitigen Frühjahr mit einem Pflanz-
                                                   Eichen bevorzugen frische und auch saure         Merkmale                                      abstand von 75 x 15 cm. Nach vier bis fünf
Merkmale                                           Standorte in Höhenlagen von 350 bis 1.800 m.                                                   Jahren werden die Rhizome ausgepflügt und
                                                   In Deutschland werden heute 30 % der Fläche      Der Gelbe Enzian ist eine mehrjährige bis     anschließend gewaschen und getrocknet.
Die sommergrüne, 20 bis 30 m hohe Eiche be-        forstwirtschaftlich genutzt. 43 % der Holzbo-    1,5 m hohe Pflanze mit einem unterirdi-       Die Erträge liegen bei ca. 75 dt pro Hektar.
sitzt eine graubraune, längsrissige und gerippte   denfläche ist dabei mit Laubholz bestückt. Die   schen, rübenähnlichen, oft mehrere Kilo-
Borke sowie 10 bis 12 cm lange, 5 bis 7 cm brei-   Eiche hat dabei einen Anteil von 9 %.            gramm schweren Rhizom. Charakteristisch
te, eng gebuchtete Blätter. Aus den weiblichen                                                      ist der gelbgrüne Blütenspross mit gegen-
Blüten entwickeln sich die 2 bis 3 cm langen                                                        ständigen, länglich-elliptischen, blaugrü-
Eicheln in einem Fruchtbecher. Eichen können                                                        nen, stängelumgreifenden Laubblättern, die
bis zu 1000 Jahre alt werden und aufgrund ihres                                                     bis 30 cm lang und 15 cm breit werden. Ab
langsamen Wuchses ist das helle Holz sehr fest.                                                     einer Höhe von 80 cm entwickelt der Gelbe
                                                                                                    Enzian nach mehreren Jahren in den Blatt-
Kulturgeschichtlicher Hintergrund                                                                   achseln der schalenförmigen Laubblätter
                                                                                                    von Juni bis August gelbe Trugdolden, die
Viele Eichenwälder in Mitteleuropa sind an-                                                         von drei bis zehn fünf- bis sechsteiligen
thropogenen Ursprungs. Da die Stieleiche das                                                        Blüten gebildet werden.
periodische „auf den Stock setzen“ (zurück-                                                                                                       Inhaltsstoffe
schneiden) besser verträgt als die Rotbuche,                                                        Kulturgeschichtlicher Hintergrund
handelt es sich dabei oftmals um durchge-          Verwendung                                                                                     • Gentiopikrin (3 %)
wachsene Mittelwälder. Auch wurden die Ei-                                                          Die Alpenländer sind das Verbreitungs-        • Amarogentin (0,2 %)
chen wegen ihres wertvollen Holzes und ihrer       • Möbel-, Bau- und Konstruktionsholz             gebiet des Gelben Enzians, dessen Wur-
als Viehfutter nützlichen Früchte schon histo-     • Parkettherstellung, Innenausbau, Holzgeräte    zelstock seit dem Altertum als Pestmittel     Verwendung
risch gezielt gefördert. Das Holz der Eiche ist    • Schäl- und Furnierholz in der Sperrholzher-    und Universalmedizin angewandt wird,
sehr hart und widerstandsfähig gegen Feuch-          stellung                                       z. B. gegen Leberleiden, Magenkrankheiten,    • Arzneimittel: appetitanregend,
tigkeit. Aufgrund des beständigen Holzes ist       • Spanplatten, Faser- und Papierholz             Krämpfe, Würmer und den Biss giftiger           verdauungsfördernd
die Verwendung für Eichenfässer und Botti-         • energetische Nutzung als Scheitholz, Häcksel   Tiere. Weiterhin wird die Wurzel zu Enzian-
che, als Weichenschwellen oder als Pfosten           oder Pellets                                   Schnaps angesetzt.
in Gewässern interessant. Allseits bekannt ist     • Bioraffinerie
der Einsatz als Bauholz für Fachwerkhäuser.

28                                                                                                                                                                                          29
Erbse                                           tät eignet. Dies ist für aktuelle Züchtungs-
                                                ziele von Bedeutung.
Pisum sativum L.; Familie der
Schmetterlingsblütler Leguminosae               Anbau

                                                Die Erbsenpflanze bevorzugt tiefgründige
Merkmale                                        humusreiche Böden mit einem pH-Wert
                                                von 6,5 - 7. Dabei ist zu anderen Legumi-
Die Erbse besitzt im Gegensatz zur Acker-       nosen eine Anbaupause von sechs bis acht
bohne keinen aufrechten Stängel, sondern        Jahren einzuhalten. Die Aussaat erfolgt
ist eine kletternde oder niederliegend krie-    Mitte März mit 60 - 90 Pflanzen pro m². Das
chende einjährige Pflanze, deren dünne          relativ große Saatgut wird dabei in einer
tiefreichende Hauptwurzel wenige Neben-         Tiefe von 4 - 6 cm abgelegt. Die Ernte erfolgt
wurzeln besitzt. Charakteristisch sind die      mit modifizierten Mähdreschern bei Erträ-
endständigen Ranken an den ein- bis drei-       gen zwischen 50 - 60 dt/ha.
paarig gefiederten Blättern. Die Erbse blüht
weiß und bildet nach Selbstbefruchtung          Inhaltsstoffe
Hülsen mit vier bis zehn Samen. Es ist zwi-
schen eiweiß- und stärkeliefernden Erbsen       • Erbsen: 20 bis ca. 27 % Eiweiß
zu unterscheiden.                               • Markerbsen: ca. 35 % Stärke mit einem
                                                  Amyloseanteil von 65 bis 85 %
Kulturgeschichtlicher Hintergrund
                                                Verwendung
Die Erbse stammt wahrscheinlich von der
Wilderbse Pisum elatius ab, die vom Mittel-     • Klebstoffe
meerraum bis nach Tibet vorkommt. Nach          • biologisch abbaubare Kunststoffe
der Kultivierung in Südwestasien verbrei-       • Arzneimittel
tete sich die Erbse nach Europa und Mit-        • Tenside
telasien, wo sie die ältesten steinzeitlichen
Ackerbaukulturen nutzten. Ab Mitte des
19. Jahrhunderts entwickelte sie sich zur be-
deutendsten Hülsenfrucht Mitteleuropas.
Stärkeerbsen enthalten 60 - 85 % Amylose,
welches sich besonders zur Herstellung
von Verpackungsfolien mit hoher Elastizi-

30                                                                                        31
Färberknöterich                                   grund der Frostempfindlichkeit Ende April
                                                  bis Anfang Mai mit Drillmaschinen bei einer
Polygonum tinctoria L.; Familie der               Saattiefe von 2 bis 3 cm und einem Reihenab-
Knöterichgewächse Polygonaceae                    stand von 20 bis 30 cm. Aufgrund des schnel-
                                                  len Aufwuchses ist die Konkurrenzkraft des
                                                  Färberknöterichs gegen Wildkräuter groß; er
Merkmale                                          hat jedoch einen hohen Stickstoffbedarf. Das
                                                  Mähen Ende Juli und September liefert Er-
Der einjährige Färberknöterich hat einen kno-     träge von etwa 40 dt Blatttrockenmasse pro
tig gegliederten Stängel und schraubig ange-      Hektar. Daraus ergibt sich ein Farbstoffertrag
ordnete, lanzettförmige Blätter. Die kleinen      von 150 kg/ha. Bei frischer Verarbeitung des
weiß bis rosa gefärbten Einzelblüten bilden       Erntegutes lässt sich der höchste Farbstoffer-
ansehnliche Blütentrauben. Aufgrund der spä-      trag erzielen.
ten Blütezeit Mitte August reifen die Samen in
kühlen, feuchten Jahren häufig nicht aus.         Inhaltsstoffe

Kulturgeschichtlicher Hintergrund                 • Farbstoffvorstufe in den Blättern: 4 - 5 %
                                                    Indican (Vorstufe zum blauen Indigo)
Färberknöterich stammt aus Ostasien und           • In den Blättern: 1 % der Trockenmasse
war die klassische blaufärbende Pflanze in          Indican und Isatan-B (blaue Farbstoffe) als
China und Japan. In Japan wird er heute noch        Vorstufen des Indigo
für Färberzwecke angebaut. Die Blätter liefern
eine Farbstoffvorstufe (Küpenfarbstoff). Der      Verwendung
Indigofarbstoff ist wasserunlöslich und wird
erst in der Küpe in die wasserlösliche Form       • Textilfärbung
überführt. Durch Oxidation bildet sich dann der
wasserunlösliche Indigo. Der Anbau von Fär-
berknöterich ist auch in Mitteleuropa möglich,
der Farbstoffertrag pro Hektar ist ca. fünffach
höher als der des Färberwaids.

Anbau

Färberknöterich bevorzugt tiefgründige nähr-
stoffreiche Böden. Die Aussaat erfolgt auf-

32                                                                                               33
Färberwaid                                          stoff Indigo gewonnen. Im Mittelalter wurde         Färberwau                                          Römische Schriftsteller belegen die Nutzung
                                                    Färberwaid insbesondere in Thüringen ange-                                                             der Pflanze zum Zweck des Färbens. Im Mit-
Isatis tinctoria L.; Familie der Kreuzblüt-         baut und von dort bis nach England exportiert.      Resede luteola L.; Familie der                     telalter lieferte die Pflanze das Färbemittel, wel-
ler Brassicaceae                                    Mit der Einfuhr des aus dem tropischen In-          Resedengewächse Resedaceae                         ches das reinste und beständigste Gelb erzeugte.
                                                    digoferastrauch gewonnenen Indigofarbstoffs                                                            Färberwau wurde bis ins 19. Jahrhundert auch
                                                    aus Indien und später aus Amerika ging der                                                             in Deutschland angebaut.
                                                    Waidanbau seit 1590 zurück und verschwand
                                                    um 1900 mit der synthetischen Herstellung von                                                          Anbau
                                                    Farben vollständig. Heute liegt der Anbau in
                                                    Thüringen bei ca. 80 ha, wobei insbesondere                                                            Färberwau bevorzugt lockere, kalkhaltige und
                                                    die Nutzung als natürliches Holzschutzmittel                                                           sonnig gelegene Böden. Zu hohe Stickstoffge-
                                                    in den Vordergrund rückt.                                                                              halte im Boden wirken sich negativ auf den
                                                                                                                                                           Farbstoffgehalt aus. Die Aussaat erfolgt entwe-
                                                    Anbau                                                                                                  der Mitte August bis Mitte September oder erst
                                                                                                                                                           Ende März sehr flach (1 - 2 cm). Aufgrund der
                                                    Die Aussaat von Färberwaid auf nährstoffrei-                                                           langsamen Jugendentwicklung ist eine sorg-
Merkmale                                            chen Böden erfolgt mit Drillmaschinen 1-2 cm        Merkmale                                           fältige Wildkrautbekämpfung erforderlich. Die
                                                    tief entweder ab Ende Oktober oder Anfang                                                              Ernte der gesamten Pflanzen findet ca. 14 Tage
Färberwaid ist eine zweijährige, krautige Pflan-    März bis Anfang April. Der Waid benötigt            Färberwau unterscheidet sich von den anderen       nach Blühbeginn mit Futtererntern statt. Dabei
ze, die im ersten Standjahr eine Blattrosette mit   eine hohe Stickstoffdüngung sowie aufgrund          Wau-Arten durch die ungeteilten, schmalen          werden 40 - 45 dt Trockenmasse/Hektar mit ei-
länglich behaarten, 30 bis 35 cm langen Blättern    der langsamen Jugendentwicklung eine Wild-          und länglichen Blätter. Die ein- bis zweijährige   nem Farbstoffertrag von 60 - 100 kg/ha erzielt.
und eine holzartige Pfahlwurzel ausbildet. Im       krautbekämpfung. Mit Grünfuttererntern              Pflanze überwintert im Rosettenstadium. Von        Nach der Ernte steht eine schnelle, aber scho-
zweiten Standjahr wachsen mehrere ein bis           werden in mehreren Schnitten ab Ende Juni bis       Juni bis August blüht der Färberwau. An einem      nende Trocknung bei 40 - 60 °C an.
zwei Meter hohe Blütenschafte mit Blättern,         zu den ersten Herbstfrösten 30 bis 40 dt Tro-       bis zu 1,5 m hohen Stängel bilden sich reich-
die den Stängel herz- und pfeilförmig umfas-        ckenmasse/ha geerntet. Die Blätter müssen           blütige Blütentrauben, an denen die hellgelben     Inhaltsstoffe
sen. Von Mai bis Juni blüht die doldige Rispe       möglichst schnell verarbeitet werden.               Blüten mit jeweils vier Kronblättern sitzen. Die
mit kleinen gelben Kreuzblüten, aus denen sich                                                          kugeligen Fruchtkapseln enthalten nierenför-       • Farbstoffgehalt: 2 - 3 % in der Trockenmasse
                                                    Inhaltsstoffe
hängende Schoten entwickeln. Bei der Reife fär-                                                         mig glatte, dunkelbraun-glänzende Samen. Der         (Beizfarbstoff): Luteolin, Apigenin
ben sich diese schwarz-violett.                     • In den Blättern: 1 % der Trockenmasse             Farbstoff befindet sich im oberirdischen Auf-        (gelber Farbstoff)
                                                      Indican und Isatan-B (blaue Farbstoffe) als       wuchs, vor allem in den Blütenkapseln, weniger
Kulturgeschichtlicher Hintergrund                     Vorstufen des Indigo                              in den Blättern, am geringsten in den Stängeln.    Verwendung

                                                    Verwendung
Bereits in der Jungsteinzeit wurde aus dem aus                                                          Kulturgeschichtlicher Hintergrund                  • Textilfärbung, Farben, Kosmetik
den Steppengebieten Südosteuropas und West-         • Holzimprägnierung und Holzschutz
asiens stammenden Färberwaid der blaue Farb-        • Papierkonservierung                               Färberwau stammt aus dem Mittelmeergebiet
                                                    • Anstrichfarben für Holz, Stein, Putz, Textilien   und ist in Mittel- und Westeuropa eingebürgert.
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Faserlein (Flachs)                                    Anbau

Linum usitatissimum L.; Familie der Lein-             Faserlein kann extensiv angebaut werden,
gewächse Linaceae                                     allerdings muss für eine optimale Faseraus-
                                                      bildung genügend Wasser zur Verfügung
                                                      stehen. Die Aussaat erfolgt Ende März mit
Merkmale                                              mit dem Ziel, 1.800 Pflanzen pro m² zu er-
                                                      halten. Zur Ernte wird die Pflanze mit einer
Der einjährige Faserlein, auch Flachs genannt,        Raufmaschine einschließlich Wurzel aus
wird mit einer Höhe von bis zu 1,6 m deut-            dem Boden gezogen und noch auf dem Feld
lich größer als der Öllein und ist wesentlich         einem Gärungsprozess zur Trennung der
weniger verzweigt als dieser. Die Blüten mit          Gefäßbündel (Tauröste) unterworfen. Der
fünf Kelchblättern in den Farben violett,             Gesamtertrag liegt bei 80 dt/ha mit einem
blau, rosa, weiß entwickeln nach Selbstbe-            Langfasergehalt von 25 %. Derzeit wird Fa-
fruchtung Fruchtkapseln mit bis zu zehn               serlein auf 8 ha angepflanzt.
rundoval-flachen, glänzenden hellgelb bis
dunkelbraunen Samen.                                  Inhaltsstoffe

Kulturgeschichtlicher Hintergrund                     • Langfasern: 15 - 25 % des Ernteguts
                                                      • Kurzfasern: 3 - 13 %
Vor mehr als 6.000 Jahren wurde der Lein von          • Schäben (Holzbestandteile): 35 - 50 %
Ägyptern und Sumerern angebaut und ge-
langte in der jüngeren Steinzeit in das südliche      Verwendung
Mitteleuropa. Flachs stellte in Europa die wich-
tigste Textilfaser dar, erst im 19. Jahrhundert er-   • Langfasern: Textilindustrie
setzte ihn die geschmeidigere Baumwolle. 1957         • Kurzfasern: Baustoffe, Dämmstoffe, Form-
wurde der Leinanbau in der Bundesrepublik,              pressteile, Papier
1979 in der DDR eingestellt. Seit 1986 findet der     • Schäben: Baumaterial, Brennstoff, Einstreu in
Anbau von Faserlein wieder statt. In jüngster           der Landwirtschaft
Zeit werden durch die Industrie zunehmend
wieder kurze Flachsfasern nachgefragt, da sie
gegenüber Fasern aus synthetischen Polymeren
und Glasfasern deutliche Vorteile aufweisen:
Sie verfügen über ein geringeres spezifisches
Gewicht und sind biologisch abbaubar.

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Fasernessel                                     Rohstoff wiederentdeckt, da sie mit den für
                                                Baumwolle vorgesehenen Maschinen zu ver-
Urtica dioica L.; Familie der                   arbeiten war. Die Brennnessel wird zurzeit
Brennnesselgewächse Urticaceae                  fast nur als Arzneipflanze verwendet.

                                                Anbau
Merkmale
                                                Die Brennnessel ist außerordentlich an-
Urtica dioica, die Große Brennessel, ist eine   spruchslos. Dennoch sind nährstoffreiche
mehrjährige heimische Pflanze. Der vier-        Standort mit guter Wasserversorgung von
kantige Stängel wird bis zu zwei Meter hoch     Vorteil. Sowohl die Aussaat als auch die
und setzt sich unter der Erde als Rhizom,       Pflanzung von Jungpflanzen ist möglich.
d.h. bewurzelter Spross fort. Die gekreuzt-     Gemäht wird zum Ende der Blüte im Juli/
gegenständigen, eiförmigen, am Rand grob        August, wobei Erträge von 45 - 70 dt/ha mit
gesägten Blätter und der Stängel tragen         einem Fasergehalt von 15 % erzielt werden.
Brennhaare. Die Brennnessel ist zweihäusig,     Zurzeit werden faserreichere Sorten unter-
d.h. die Blütenzweige haben entweder männ-      sucht. Die mehrjährige Fasernessel kann ex-
liche oder weibliche Blüten, die unscheinbar    tensiv angebaut und bis zu zehn Jahre beern-
grün rispenartig in den Blattachseln sitzen.    tet werden. Der Anbau liegt bei rund 100 ha
Pflanzen, die auf einen hohen Fasergehalt       v.a. im Wendland.
ausgelesen wurden, werden als Fasernessel
bezeichnet.                                     Inhaltsstoffe

Kulturgeschichtlicher Hintergrund               • Stängel: Fasern und Schäben
                                                • Wurzel: Sitosterol
Die Brennnessel ist weltweit in gemäßigten
Klimazonen verbreitet und als kulturfolgen-     Verwendung
des Wildkraut und Arzneipflanze bekannt.
Im Mittelalter verarbeiteten die Menschen die   • Nesseltuch, Textilien, Betttücher, Papier,
langen festen Fasern zu Tauen, Schnüren und       Verpackung und Verbundstoffe
Fischernetzen oder zu Nesselstoff. Die Nut-     • Arzneimittel: Harnwegserkrankung,
zung der Baumwolle ab dem 18. Jahrhundert         Rheuma, Wundheilmittel
verdrängte die Fasernessel bei der Herstel-
lung von Textilien, sie wurde jedoch während
der Zeit der beiden Weltkriege als heimischer

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Fichte                                          Anbau

Picea abies L.; Familie der                     In Deutschland ist knapp ein Drittel der Ge-
Kieferngewächse Pinaceae                        samtfläche mit Wald bedeckt. Obwohl in der
                                                heutigen Zeit der Anteil der Monokulturen
                                                zugunsten von Mischbeständen gesenkt wird,
Merkmale                                        spielt die Fichte als sogenannter „Brotbaum“
                                                weiterhin eine große Rolle in der Forstwirt-
Die immergrüne Fichte wird 30 - 70 m hoch       schaft. Ausschlaggebend sind dabei der ge-
und hat eine kegelförmige Krone. Die 1 bis      rade Wuchs, das rasche Wachstum, die gerin-
3 cm langen Nadeln stehen dicht schrau-         gen Ansprüche an den Standort und die gute
big und sind stechend zugespitzt. Aus den       Verwendbarkeit des Holzes. Ihr Anteil an der
endständigen weiblichen Blütenständen           Holzbodenfläche beträgt aktuell 26 Prozent.
bildet die Fichte hängende braune zylindri-     Die Fichte ist als Bau- und Konstruktionsholz
sche Zapfen. Die Fichte besitzt eine rötliche   unverzichtbar und hat daher, trotz ihrer An-
rissige Rinde.                                  fälligkeit für z.B. Borkenkäfer-Kalamitäten,
                                                weiterhin einen Anteil von einem Drittel an
Kulturgeschichtlicher Hintergrund               Pflanzungen und liegt damit noch knapp vor
                                                der Rotbuche.
Zur Zeitenwende war das Vorkommen der
Fichte auf die Gebirgslagen und der Kiefer      Verwendung
auf nährstoffarme Sandböden beschränkt.
Im 18. Jahrhundert begann auch im Tief-         • Waldrestholz als Brennholz aus Durchfors-
land die systematische Aufforstung mit            tung und Holzernte bzw. Waldpflegeholz
schnellwüchsigen Nadelbäumen, da die Be-        • Industrieholz aus der Holzbe- und verar-
deutung der Buche als Brennstofflieferant         beitung
zugunsten der Steinkohle zurück ging und        • Altholz aus naturbelassenem Holz (z.B.
ein starker Bedarf an Bau- und Nutzholz           Paletten) oder behandeltem Holz (z.B.
bestand. Fichtenholz ist vielseitig einsetz-      Abrissholz)
bar und findet heutzutage Verwendung in         • Sägespäne zur Pelletproduktion
der Bau-, Möbel- und Holzwerkstoffindust-       • Bau- und Nutzholz (z.B. Möbelindustrie)
rie, bei der Papier- und Zellstoffherstellung
und als Brennholz. Die kegelförmigen Fich-
ten werden zudem gerne als Weihnachts-
baum genutzt.

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