AUS- UND WEITERBILDUNG IN DER REHA RHEINFELDEN
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Inhaltsverzeichnis / 3 INHALTSVERZEICHNIS Editorial5 7 | Personen 34 Stiftungsrat34 Klinikleitung und Bereichsleitende 35 1 | Medizin 6 Kader und Dienste 36 Herausforderung für den Gesundheitsberuf 6 Dienstjubilaren37 Weniger ist mehr 8 Innovative Weiterentwicklung in der Robotik 10 8 | Präsenz 38 2 | Patientenstatistik 14 9 | Höhepunkte 41 3 | Interview Klinikleitung 16 Jubiläum unter besonderen Vorzeichen 16 10 | Kennzahlen & Statistiken 44 Erfolgszahlen44 Finanzzahlen45 4 | Kooperationen 20 Zusammenarbeit mit Kliniken und Versicherungen 20 11 | Finanzbericht 46 Lagebericht46 5 | Qualitätsmanagement 24 Bilanz47 Qualitätsaudits und -projekte 24 Erfolgsrechnung48 Neues Mitglied Qualitätsausschuss ANQ 25 Geldflussrechnung 49 ANQ-Messungen25 Eigenkapitalnachweis50 Reha-Patientenbefragung26 Anhang zur Jahresrechnung 51 1. Rechnungslegungsgrundsätze 51 2. Erläuterungen zur Bilanz 53 6 | Kurszentrum 30 3. Erläuterung zur Erfolgsrechnung 59 Erfolgreiche Rezertifizierung 30 4. Anhang 61 Die Pandemie hinterlässt Spuren 30 Revisionsbericht63 Das Kursangebot 31
Editorial / 5 HERAUSFORDERNDE RAHMENBEDINGUNGEN Geprägt von der Corona-Pandemie fällt die Bilanz im Vergleich zum erfolgreichen 2019 für das Geschäftsjahr 2020 verhalten aus. Allerdings stimmt die gute Entwicklung der Klinik als führendes Rehabilitationszentrum für Neurologie, Orthopädie und Geriatrie sowie für internistisch-onkologische und psychosomatische Reha bilitation weiterhin sehr optimistisch. Mit einem Ertragsminus von –0,3 % gegenüber Vorjahr in ihrer Aus- und Weiterbildung porträtiert. Dabei soll und einem betrieblichen Ergebnis (EBIT) von die Vielfalt der Möglichkeiten aufgezeigt und ein Ein- CHF –475’769 schaut die Reha Rheinfelden auf ein he- blick in ihren Berufsalltag gewährt werden. rausforderndes Betriebsjahr zurück. Insbesondere die im Zusammenhang mit der Pandemie stehenden Mehr- Auch das Jahr 2021 wird anders als geplant. Die Reha kosten belasteten das Ergebnis. Zudem führte der Lock- Rheinfelden feiert ihr 125-Jahr-Jubiläum. Auch wenn down im März 2020 und das Verbot von Wahleingrif- die Pandemie manche der geplanten Aktivitäten leider fen zu weniger Zuweisungen von Akutspitälern. nicht erlaubt, so hat sich die Klinik einiges vorgenom- Darüber hinaus wurde im Auftrag des Kantons eine men. Dabei sollen Mitarbeitende und Pensionierte Isolationsstation für COVID-19-Patienten eingerichtet regelmässig mit kleinen Aufmerksamkeiten und Aktio- und diese Kapazitäten wurden entsprechend frei nen überrascht werden. Patientinnen und Patienten gehalten. Trotz dieser Einschränkungen blieb die Reha erhalten bei Austritt eine Aufmerksamkeit und die Gäs- Rheinfelden mit 70’115 Pflegetagen nur rund 580 Pfle- te sowie die Öffentlichkeit sollen nach Möglichkeit getage unter dem Vorjahreswert. Dies mit durchschnitt- eingebunden werden. Ob das Personalfest und der lich 192,9 betriebenen Betten und einer sehr hohen VIP-Anlass im November stattfinden können, ist noch Auslastung von 99,3 %. offen. Seit Beginn der Pandemie konnte das Besucherrestau- Der Stiftungsrat und die Klinikleitung sprechen dem rant Salis nur mit grossen Einschränkungen betrieben Führungsteam sowie allen Mitarbeitenden für die ge- werden. Es galten die Verordnungen für Restaurations- leistete Arbeit und das Umsorgen der Patientinnen und betriebe. Grösstenteils war das Restaurant nur für Patienten ihren aufrichtigen Dank aus. Ausdrücklicher Mitarbeitende und stationäre Patientinnen und Patien- Dank gebührt auch den zuweisenden Ärztinnen und ten zugänglich, was sich deutlich auf die Umsätze Ärzten sowie den kooperierenden Kliniken der auswirkte und das Restaurant Salis mit einem Ergebnis Nordwestschweiz für das Vertrauen, das sie der Reha von CHF – 0,384 Mio. abschliessen liess. Rheinfelden Jahr für Jahr entgegenbringen. Im Ambulanten Zentrum CURATIVA durften, ausser Notfällen, phasenweise keine therapeutischen Behand- lungen und Sprechstunden durchgeführt werden. Als Folge musste in einigen Bereichen vorübergehend die Kurzarbeit eingeführt werden. Dr. Niklaus Honauer Präsident Stiftungsrat Das Angebot des Kurszentrums der Reha Rheinfelden wurde stark eingeschränkt. Insbesondere die öffentli- chen «Fit & Gesund»-Kurse mussten situationsbedingt komplett heruntergefahren werden. Die Fachkurse hingegen konnten dank umsetzbarem Schutzkonzept Thierry Ettlin Matthias Mühlheim teilweise unter gewissen Einschränkungen weiterge- Chefarzt und Medizi- Administrativer Direktor führt werden. nischer Direktor Die Aus- und Weiterbildung spielt in der Klinik nicht nur dank des Kurszentrums eine wichtige Rolle. Um die Einige der Bilder in diesem Geschäftsbericht sind noch vor der Corona-Pandemie entstanden, weshalb verschie- 80 Personen absolvieren jährlich eine Berufslehre, ein dene Personen ohne Gesichtsmaske und Sicherheits Praktikum oder stehen in einer fachärztlichen Ausbil- abstand abgebildet sind. Selbstverständlich werden in dung. Trotz Corona konnte die praktische Ausbildung – der Reha Rheinfelden sämtliche Hygieneregeln und Vor- insbesondere der Lernenden – stattfinden. Im Imageteil sichtsmassnahmen jederzeit strikt eingehalten. des Geschäftsberichts werden Mitarbeitende der Klinik
6 / Medizin 1 | H ERAUSFORDERUNG FÜR MITARBEITENDE UND AUSZUBILDENDE Die Coronavirus-Pandemie war das wichtigste medizinische und gesellschaftliche Problem des Jahres 2020. Insbesondere während der ersten Welle konnte man bei den Mitarbeitenden eine grosse Verunsicherung wahrnehmen, und das in allen Berufsgruppen. Die Situation war zu Beginn der ersten Welle von Ängs- Arbeitsgrundlage hätte nutzen können, vorhanden war. ten und Verunsicherung geprägt. Die allgemein gülti- Was durch Kantone und Bund nicht vorgegeben wur- gen Verhaltensregeln mussten fast täglich überdacht de, mussten die Fachexperten für Infektionsprävention und den neusten Richtlinien von Bund und Kanton an- nach bestem Wissen und Gewissen von anderen gepasst sowie den Mitarbeitenden und Patientinnen Krankheitserregern herleiten. ” und Patienten kommuniziert werden. Gesten des Wohlwollens, des Vertrauens und der Freundschaft, wie das Händeschütteln oder eine Umarmung, muss- ten abgewöhnt werden. Dank eines im Rahmen der Schweinegrippe-Pandemie Planerisch waren wir gut 2009 / 2010 erarbeiteten Pandemiekonzepts konnte die vorbereitet. Die meisten Punkte in Klinik relativ schnell auf die neue Situation reagieren und die dafür vorgesehenen Massnahmen einleiten. unserem Pandemiekonzept kamen Knappe Materialressourcen wie Mund- und Nasen- auch so zur Anwendung. schutz, Schutzmantel und Händedesinfektionsmittel “ waren zu Beginn eine grosse Herausforderung. Die vor- gesehenen Bestände entsprachen nicht dem effektiven Bedarf. Zudem war evidenzbasiertes Arbeiten nicht möglich, da keine verlässliche Evidenz, die man als Daniela Böhmerle, Klinikhygiene
Medizin / 7 Zum Schutz der Patientinnen und Patienten sowie der der Auszubildenden findet zum Beispiel in der Pflege Mitarbeitenden musste schon früh die Maskenpflicht seither ausser für praktische Tätigkeiten bei den über- eingeführt und über längere Zeiträume ein Besuchs- betrieblichen Kursen mehrheitlich online statt (je nach und Urlaubsverbot ausgesprochen werden. Berufsgruppe unterschiedlich). ” Dies erschwerte die Kommunikation mit den Patientin- nen und P atienten. Zum einen, weil es je nach Krank- heitsbild auch ohne Maske herausfordernd ist, das Ge- sagte zu verstehen. Zum anderen, weil Angehörige, die in der Reha Rheinfelden in der Regel als Teil des Dass man zuhause im eigenen Tempo Behandlungsteams in den Rehabilitationsprozess ein- bezogen werden, phasenweise keinen Zugang hatten. arbeiten kann, ist sicherlich ein Vorteil. Gefordert waren deshalb im besonderen Masse die Es bedarf jedoch einer grossen Selbstdis Pflegefachkräfte, aber auch alle anderen Mitarbeiten- den mit direktem Patientenkontakt, um den erhöhten ziplin. Zudem fehlt mir der persönliche Zuwendungsbedarf der Patientinnen und Patienten zu Austausch mit meinen Schulkameraden. “ kompensieren. Die erste Welle im Frühjahr 2020 hatte die Klinik gut überstanden und im relativ ruhigen Sommer konnten die Kapazitäten wieder hochgefahren werden. Mit der Aline Winter, Auszubildende Kauffrau (EFZ), 2. Lehrjahr zweiten Welle drohten die Personalressourcen auf- grund von Ausfällen und vermehrten Infektionen unter den Mitarbeitenden jedoch zu erschöpfen. Nur dem Nicht alle waren gleichermassen von der neuen Situa- unermüdlichen Einsatz aller am Rehabilitationsprozess tion betroffen. Sie forderte jedoch von allen ein hohes involvierten Personen und der vorübergehenden Mass an Flexibilität und Durchhaltewillen. Insbesonde- Schliessung einzelner Abteilungen ist es zu verdanken, re bei den jungen Erwachsenen ist das Fehlen des sonst dass eine Überlastung bis heute abgewendet werden gewohnten Ausgleichs in der Freizeit spürbar. Während konnte. die einen mehr Mühe bekundeten, konnten andere ” wiederum durch die neue Situation ihr volles Potenzial ausschöpfen und sich sehr positiv weiterentwickeln. Die Pandemie hat dazu geführt, dass der Pflegeberuf in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. So erfreut sich die Man spürte bei den Reha Rheinfelden bei der Rekrutierung neuer Pflege- fachleute eines grösseren Zulaufs. Weniger erfreulich Mitarbeitenden trotz ist jedoch, dass viele Bewerberinnen und Bewerber schwierigen Umständen eine während des Bewerbungsprozesses ihre Bewerbung wieder zurückzogen. Karen Ziegler, Berufsbildungsver- hohe Bereitschaft. antwortliche Pflegedienst sieht den Hauptgrund dieses “ Phänomens in der Tatsache, dass sich die jungen Leute im Vorfeld weniger informieren konnten als sonst und somit erst im Bewerbungsprozess merkten, dass ihnen Karen Ziegler, Berufsbildungsverantwortliche der Beruf nicht zusagt. Die Krise hat die bereits schwierige Rekrutierung von Schwierige Rahmenbedingungen für gut ausgebildeten Fachkräften weiter verschärft. Neben Auszubildende dem Aufbau von starken Teams, in denen Vorbilder den Beruf prägen, benötigt es weiterhin eine Fokussie- Die Verunsicherung zu Beginn der Pandemie war bei rung auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiten- den Auszubildenden und deren Eltern gross. Insbeson- den und die Schaffung von Rahmenbedingungen, die dere bei den Berufsgruppen mit direktem Patienten- es den Mitarbeitenden unter anderem erlaubt, ihre kontakt wie etwa der Pflege und den Therapien galt individuelle Work-Life-Balance auch in herausfordern- es, mit geeigneten Schutzvorkehrungen das nötige den Zeiten aufrechtzuerhalten. Vertrauen in die Arbeitssicherheit wiederherzustellen. Zudem mussten die Ausbildungskonzepte an die neue Situation angepasst werden. Für die Abschlussprüfun- gen zum Beispiel, die nicht regelkonform durchgeführt werden konnten, mussten einheitliche Kriterien geschaffen werden, um den Abschluss durch die Erfahrungsnote zu ermöglichen. Homeschooling statt Präsenzunterricht war angesagt. Der Unterricht
8 / Medizin 1 | W ENIGER IST MEHR In einem Pilotprojekt wurde im Januar 2020 auf der Pflegestation der Geriatrischen Rehabilitation das Lean Management erarbeitet und konti- nuierlich im gesamten Bereich Pflege umgesetzt. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen wird das System nun stetig verbessert. Das neue Organisationskonzept soll nicht «nur» in der Pflege, sondern auch in Schnittstellenbereichen eingeführt werden. Teambesprechung am Huddleboard Beim Lean Management geht es um das Aufbrechen rbeitsschritte? Zum Beispiel mit täglich stattfindenden A gewohnter Strukturen und Arbeitsabläufe. Es wird ver- interdisziplinären Visiten nach standardisierten Abläu- sucht, die Abläufe so aufeinander abzustimmen, dass fen. Die Patientinnen und Patienten werden bewusst in eine höhere Effizienz und mehr Sicherheit in der Be- die Prozesse mit einbezogen, was Vertrauen und Ver- handlung erreicht werden. Daraus resultieren nicht zu- bindlichkeit schafft. Zudem werden innerhalb der letzt auch eine bessere Wirtschaftlichkeit und zusätzli- Teams Tandems gebildet, bei denen immer eine che Motivation bei den Mitarbeitenden. Das Lean Person mit geringerer Qualifikation durch eine höher Management ist nur unter Einbezug aller im Arbeits- qualifizierte Pflegefachkraft unterstützt wird. Dies ist prozess involvierten Akteure erfolgreich umsetzbar. insbesondere für Lernende äusserst hilfreich, da sie Alle Mitarbeitenden werden in die Verantwortung eine direkte A nsprechperson haben und der Aufgaben- genommen und erhalten dadurch die Kompetenz, bereich klar definiert ist. ” Veränderungen zugunsten der Effizienz und Sicherheit und somit auch der Arbeitnehmerzufriedenheit herbei- zuführen. Lean Management in der Pflege Das interdisziplinäre Team trifft sich jeden Morgen Eine der grössten Herausforderungen bei der Arbeit in interdisziplinären Teams ist der kontinuierliche und zur Tagesbesprechung am durchgängige Kommunikationsfluss. Wie kann man Huddleboard. Mitarbeitende laufend über das aktuelle Geschehen “ informieren? Wie können Probleme aufgedeckt und gelöst werden? Wie verbessert man die interdiszi- plinäre Zusammenarbeit? Wie beseitigt man unnötige
Medizin / 9 s ogar administrative Arbeiten können unmittelbar vor Ort erledigt werden. Die Pflegefachkräfte sind damit jederzeit mobil und arbeiten in der Nähe der Patientin- nen und Patienten. Dies alles zugunsten von mehr Pflegezeit. ” Die Mitarbeitenden sind tragende Pfeiler des Lean Managements. Das Patientenboard “ Zur Koordination des Reha-Alltags dienen zwei wichti- «Lean» ist ein Management dann, wenn es durch alle ge Werkzeuge. Während die Patientinnen und Patien- an einem Arbeitsprozess beteiligten Mitarbeitenden ten den Patientenboards täglich die relevanten Informa- selbst erarbeitet und gelebt wird. Tragende Pfeiler die- tionen entnehmen können wie Zuständigkeiten, ses Managementsystems sind die Mitarbeitenden der wichtige Ereignisse des Tages, Antworten auf gestellte Klinik, die durch ihr Handeln im Sinne der Lean-Philo- Fragen etc. werden im Stationszimmer am sogenannten sophie das Team und schliesslich das gesamte Unter- Huddleboard relevante Informationen für die Mitarbei- nehmen weiterentwickeln. Bis Ende 2021 hat sich die tenden aufgeführt. Besprochen werden diese Informa- Pflege zum Ziel gesetzt, das Lean Management auf tionen in täglich stattfindenden interdisziplinären Tref- allen Pflegestationen zu implementieren. fen, die Huddle genannt werden und für die es ein klar definiertes Zeitfenster gibt. Auf diese Weise können auch Meldungen aus der Nachtschicht unmittelbar weitergegeben werden. Die Verantwortlichkeiten sind Der Ursprung der Lean-Philosophie liegt im Bereich Lo- dabei klar geregelt und entsprechend abzulesen. gistik- und Produktionsmanagement. Ende der 40er-Jahre Zuständig für die Einteilung und die Aktualisierung des setzte Toyota die Lean Production ein, um Prozesse zu Huddle ist die jeweilige Schichtleitung am Morgen und streichen, die keinen Wert für das Endprodukt hatten. am Mittag. Mit dem historischen Hintergrund erklären sich auch die japanischen Namen vieler Lean-Management-Metho- Nach jeder Schicht wird am Huddle die Zufriedenheit den. Seither hat sich das Lean-Denken auf andere Län- im Team mittels Smileys am Board sichtbar gemacht. der und Branchen ausgebreitet. Seit einigen Jahren ist Fragen zur Arbeitsauslastung, zur Zusammenarbeit im das Lean Management in Schweizer Akutspitälern anzu- Team, zur interdisziplinären Zusammenarbeit und zum treffen und seit 2020 auch in der Reha Rheinfelden. Befinden im Team werden durchgegangen. Ganz im Sinne einer guten Feedbackkultur sollen jegliche Prob- leme über alle Hierarchiestufen hinweg angesprochen, diskutiert und entsprechende Lösungen im Team erarbeitet werden. Zur kontinuierlichen Verbesserung des Prozesses dient das KVP-Board (Kontinuierlicher Verbesserungspro- zess). In diesem können Vorschläge zur Optimierung von Abläufen eingetragen werden. Das KVP-Board steht allen Mitarbeitenden zur Verfügung. Die Vorschläge werden zeitnah in den Teamsitzungen der Pflege besprochen, getestet und nach Möglichkeit umgesetzt. Ein Vorschlag zur Effizienzsteigerung war die Zurver- fügungstellung von Pflegewagen für Pflegefachkräfte. Diese beinhalten sämtliche Utensilien der gängigen Arbeiten an den Patientinnen und Patienten. Die benötigte Ausrüstung ist nun immer griffbereit und Brit Busch, Abteilungsleiterin Pflege (Geriatrische Rehabilitation)
10 / Medizin 1 | I NNOVATIVE WEITER ENTWICKLUNG IN DER ROBOTIK Eine herausstechende Besonderheit im Jahr 2020 war, dass die Reha Rheinfelden gleich zwei grosse Innovationen im Bereich der Robotik ein- führen konnte. Den Patientinnen und Patienten wurden sowohl im Bereich des Gangtrainings als auch im robotikgestütztes Beinkrafttraining neue innovative Möglichkeiten angeboten. Gangroboter LokomatPro Seit Herbst 2018 bietet die Reha Rheinfelden ihren Im Bereich des Gangtrainings wurde im Dezember Patientinnen und Patienten mit einem komplett neuen 2020 der bisherige Lokomat durch ein komplett neues Raum-, Personal- und Ressourcenkonzept zusätzliche Modell ersetzt. Dabei handelt es sich um den Loko- Therapien in der Robotik an. Die Therapieformen um- matPro des Herstellers Hocoma. Es ist das aktuell fassen neben Gang-, Balance- und Krafttraining auch neuste Modell am Markt und wurde mit dem soge- Kognitionstraining sowie sensorbasierte Arm- und nannten FreeD-Modul ausgestattet. Dieses Modul ver- Handtherapie. Aufgrund der grossen Bandbreite der bessert das Gangbild, indem es die Lateraltranslation angebotenen apparativen Therapieformen besteht das sowie die Transversalrotation des Beckens führt und Behandlungsteam aus Physiotherapeuten, Sportwis- begleitet. Damit können die Patientinnen und Patien- senschaftlern und einem Ergotherapeuten. Dadurch ten während des Trainings ihr Gewicht stärker über ihr kann die jeweils beste Expertise für die unterschiedli- Standbein verlagern. Das Gangmuster ist dabei chen Systeme im gesamten Behandlungsteam weiter- wesentlich physiologischer und die Patientinnen und gegeben werden und die Patientinnen und Patienten Patienten werden aufgefordert ihre Rumpfmuskulatur profitieren dadurch in hohem Masse. stärker zu aktivieren.
Medizin / 11 ” Für uns Therapeutinnen und Therapeuten ist es spannend und toll zu sehen, welche Lerneffekte wir schon nach den ersten Trainings einheiten bei den Patientinnen und Patienten feststellen können. “ Fabian Blum, Sportwissenschaftler, Reha Rheinfelden Die zweite grosse Innovation ist der Trainingsroboter hat die Reha Rheinfelden gemeinsam mit Dynamic DD System ELITE vom Schweizer Unternehmen Dyna- Devices einen speziellen Krafttest entwickelt. Für viele mic Devices AG. Dieses System wurde im Mai 2020 der Patientinnen und Patienten – und das ist auch so installiert. Es handelt sich dabei um ein intelligentes gewünscht – stellt der Trainingseinstieg natürlich eine Trainingssystem für die Beinkraft, mit dem beispielwei- grosse Herausforderung dar. Für die Therapeutinnen se schwerpunktmässig die exzentrische Kraft sowie die und Therapeuten ist es aber gerade dann spannend und Verbesserung der intramuskulären Koordination und toll zu sehen, welche Lerneffekte schon nach den ers- Schnelligkeit trainiert wird. Es ist sensor- und luftdruck- ten Einheiten festgestellt werden können. gesteuert und ermöglicht mit einer dynamischen Widerstandsanpassung, dass jedes Bein unabhängig Im Jahr 2020 wurden in der gesamten Robotik wö- belastet wird. Durch individuell anpassbare Trainings- chentlich bis zu 100 Therapieeinheiten durchgeführt. protokolle sowie spielerische Übungen können alltags- Das Behandlungsteam freut sich, die Therapieangebote relevante dynamische Belastungsformen simuliert der Robotik auszubauen und auch zukünftig zielgerich- werden. Zusätzlich eröffnet das System in der tet in das Behandlungsprogramm der Patientinnen und neurologischen und geriatrischen Rehabilitation die Patienten zu integrieren. Möglichkeit passgenaue Trainingsreize zu setzen. D afür Trainingsroboter DD System ELITE
Anna Thommen, Praktikantin Ergotherapie
14 / Patientenstatistik 2 | PATIENTENSTATISTIK Aufgrund der besonderen Umstände rund um COVID-19 konnten die budgetierten Zahlen 2020 nicht erreicht werden. Dies trotz gestiegener Pflegetage in der Geriatrischen Rehabilitation. 2’414 stationäre Patientinnen und Patienten 36’909 Pflegetage im Bereich Neurologische + 2,8 % 16’589 Rehabilitation gegenüber Vorjahr Pflegetage im – 4,2 % Bereich Muskuloskelettale gegenüber Vorjahr Rehabilitation – 4,7 % 4’450 Pflegetage in den gegenüber Vorjahr Bereichen Internistisch- onkologische und Psychosomatische Rehabilitation − 9,1 % gegenüber Vorjahr 29,0 70’115 Tage durchschnittliche Aufenthaltsdauer Pflegetage total Neurologische Rehabilitation: 36,3 Tage (Vorjahr 36,3 Tage) 11’435 – 0,8 % Muskuloskelettale Rehabilitation: gegenüber Vorjahr 22,7 Tage (Vorjahr 24,0 Tage) Geriatrische Rehabilitation: Pflegetage im 26,7 Tage (Vorjahr 26,6 Tage) Bereich Geriatrische Rehabilitation Internistisch-onkologische und Psychosomatische Rehabilitation: 22,6 Tage (Vorjahr 25,8 Tage) + 15,7 % COVID-19-Rehabilitation: gegenüber Vorjahr 18,8 Tage
Patientenstatistik / 15 Diagnosestatistik nach Austritten Muskuloskelettale Neurologische Reha Reha 29,8 % 42,2 % 720 Fälle 1’018 Fälle Reha nach orthopäd. Gelenkersatz 19,6 %, 407 Fälle Krankheiten der Wirbel säule und des Rückens 4,1 %, 99 Fälle Gefässkrankheiten des ZNS Frakturen sowie deren 21,0 %, 507 Fälle Folgen 5,7 %, 137 Fälle Entzündliche Krankheiten des ZNS Verletzungen und 4,5 %, 109 Fälle Verletzungsfolgen Sklerodermie 0,9 %, 22 Fälle 0,5 % Extrapyramidale Syndrome, Psychosomatische Bewegungsstörungen Arthrosen Reha 12 Fälle 3,6 %, 88 Fälle 0,5 %, 13 Fälle 1,9 % Schädelhirntrauma Osteopathien, 47 Fälle 1,7 %, 40 Fälle Chondropathien 0,4 %, 9 Fälle Tumore des ZNS Internistisch- Geriatrische 2,0 %, 48 Fälle Arthritis, Polyarthritis onkologische Reha Reha Erkrankungen des 0,1 %, 2 Fälle 6,2 % 17,7 % peripheren Nervensystems Krankheiten der 150 Fälle 428 Fälle 0,1 %, 2 Fälle Weichteilgewebe 0,1 %, 3 Fälle Infektiöse Erkrankungen COVID-19-Reha des ZNS Tumore 0,2 %, 5 Fälle 0,0 %, 1 Fall 1,6 % 39 Fälle Sonstige Krankheiten des Sonstige Krankheiten Nervensystems 1,1 %, 27 Fälle 9,0 %, 218 Fälle Herkunft der Patientinnen und Patienten Über 97 % der Patientinnen und Patienten haben ihren asel-Landschaft, Solothurn, Basel-Stadt, Bern, Luzern B Wohnsitz in einem der sieben Kantone Aargau, und Zürich. SH Aargau 42,1 % BS TG ZH BL AG JU AR Basel-Landschaft 26,5 % SO AI SG ZG Solothurn 15,8 % LU NE SZ BE GL NW Basel-Stadt 8,9 % OW UR FR GR Bern 1,7 % VD Luzern 1,1 % TI Zürich 0,9 % VS GE übrige CH und Ausland 3,0 %
16 / Gespräch mit der Klinikleitung 3 | J UBILÄUM UNTER B ESONDEREN VORZEICHEN Die Reha Rheinfelden feiert im 2021 ihr 125-Jahr-Jubiläum. Durch die Corona- Situation ist bei der Planung viel Flexibilität gefragt, wie in vielen anderen Bereichen auch. Thierry Ettlin, Chefarzt und Medizinischer Direktor der Reha Rheinfelden und Matthias Mühlheim, Administrativer Direktor der Klinik, blicken auf ein aussergewöhnliches Jahr zurück – und verströmen trotz der speziellen Lage viel Optimismus für die Zukunft. 125-jährige Geschichte in der Region Rheinfelden Gleich zu Beginn des Gespräches betonen Matthias den weiteren Leistungsaufträgen – Psychosomatische Mühlheim und Thierry Ettlin: Dieser Rück- und Ausblick und Internistisch-onkologische Rehabilitation – ein soll nicht durch die Corona-Thematik dominiert werden. breites medizinisch-therapeutisches Spektrum ab. In Gerade im Jubiläumsjahr gelte es, den Blick etwas auszu- einzelnen Feldern, hält Ettlin fest, geniesse die Reha weiten und die wichtige Rolle und Bedeutung der Reha durchaus nationale Reputation: So ist sie etwa im Be- Rheinfelden in der Nordwestschweiz sowie im Kanton reich der Schlaganfall-Rehabilitation gemessen an der ins Bewusstsein zu rücken. Mit ihrer 125-jährigen Ge- Anzahl Fälle das schweizweit grösste Zentrum. Und schichte, so Mühlheim, sei die Reha aus der Region auch in weiteren Bereichen der Neurologischen Reha- kaum mehr wegzudenken. Sie hat sich über die Jahr- bilitation hat die Klinik einen hervorragenden nationa- zehnte schweizweit ein hohes Renommee als führen- len Ruf – nicht zuletzt durch ihre wissenschaftliche Ab- des Rehabilitationszent rum für Neurologie, Orthopä- teilung, die universitäre Anbindung und den Einsatz die und Geriatrie geschaffen und deckt zusammen mit neuester Technologien im Bereich der Neurorobotik.
Gespräch mit der Klinikleitung / 17 Wichtige Arbeitgeberin in der Region Neuzugänge im Leitenden Mit 690 Personen bzw. 520 Stellen (Stand Ende 2020) Ärzteteam der Reha Rheinfelden ist die Reha Rheinfelden, so Mühlheim, eine der gröss- ten Arbeitgeberinnen der Region und trägt wesentlich PD Dr. med. Katrin Parmar zur Bedeutung des Gesundheitswesens in und um Aufgrund der neurologischen Fallzahlen hat sich die Kli- Rheinfelden bei. Und auch als Aus- und Weiterbil- nikleitung entschieden, die frei werdende Leitende Arzt- dungsbetrieb spielt die Klinik eine wichtige Rolle: Um stelle (Abgang Dr. med. Frédéric Schaub) fachärztlich die 80 Personen machen an der Reha Rheinfelden eine neurologisch zu besetzen. Der Klinik ist es gelungen, Berufslehre, absolvieren ein Praktikum oder stehen in Frau PD Dr. med. Katrin Parmar, Fachärztin für Neurolo- einer fachärztlichen Ausbildung. Die praktische Aus- gie als Leitende Ärztin zu gewinnen. Katrin Parmar hat bildung – insbesondere auch von Lehrlingen – findet, ihre Facharztweiterbildung an der Neurologischen Uni- wie Ettlin und Mühlheim betonen, trotz Corona unver- versitätsklinik Basel absolviert und hat 2013 den Fachtitel ändert statt. Der Ausbildungsauftrag kann so uneinge- Neurologie FMH erhalten. Sie ist seit 2016 an der Medi- schränkt erfüllt werden. Starke Einschränkungen gibt es zinischen Fakultät Basel als Privatdozentin habilitiert und hingegen momentan beim Angebot des Kurszentrums: auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose wissenschaftlich Die öffentlichen «Fit & Gesund»-Kurse mussten situati- und klinisch spezialisiert. onsbedingt komplett heruntergefahren werden. Und PD Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Gerth auch die Fachkurse können, wie Mühlheim festhält, nur Das Europäische Zentrum für die Rehabilitation der Skle- vereinzelt durchgeführt werden. rodermie wird seit dem Übertritt in den Ruhestand von ” PD Dr. med. Michael Buslau im September 2020 vom Rheumatologen PD Dr. med. Ulrich Gerth, seit 2019 Lei- tender Arzt der Reha Rheinfelden, weitergeführt. Ulrich Gerth hat einen Facharzt für Innere Medizin, Nephrolo- gie und Rheumatologie. Er hat an der Universität Münster Mit rund 690 Mitarbeiterinnen und in Deutschland Chemie und Medizin studiert und in bei- Mitarbeiter – Stand Ende 2020 – ist die den Fachgebieten doktoriert. Seine breite internistische Ausbildung hat er im Anschluss am Universitätsklinikum Reha Rheinfelden eine der grössten Münster absolviert und in Innerer Medizin die Habilita- Arbeitgeberinnen in der Region. tion erlangt. Zu seinem klinischen Schwerpunkt gehören “ die entzündlich-rheumatologischen Erkrankungen. Dipl. med. Monica Furlenmeier Frau dipl. med. Monica Furlenmeier ist seit 2020 als Oberärztin in der Reha Rheinfelden tätig, wo sie bereits Matthias Mühlheim zwischen 2007–2012 und von 2014–2016 als Assistenz- Administrativer Direktor Reha Rheinfelden ärztin tätig war. Monica Furlenmeier hat ihr Medizinstu- dium an der Universität Basel 2005 mit dem Staatsexa- men abgeschlossen. Anschliessend folgten fachärztliche Geschäftsgang und Entwicklung Weiterbildungen in Innerer Medizin, Geriatrie und Re- der Leistungsaufträge habilitationsmedizin unter anderem in der Reha Rhein- felden, der Universitären Altersmedizin Felix Platter (Ge- Der Geschäftsgang 2020 kann, wie Mühlheim betont, riatrie), der Klinik Barmelweid (Kardiologie und nicht unabhängig von der Situation rund um COVID-19 Pneumologie), im Kantonsspital Winterthur sowie am betrachtet werden. Aufgrund der besonderen Umstän- Kantonsspital Olten. Es folgte die Weiterbildung zur de konnten die budgetierten Zahlen im letzten Jahr Praktischen Ärztin (2016) mit Fähigkeitsausweis Praxis- nicht erreicht werden. Die behördliche Schliessung von labor (KHM) sowie Basiskurs Palliativmedizin. Zurzeit Abteilungen während der ersten Corona-Welle sowie absolviert Monica Furlenmeier die Abschlussarbeiten zur ein deutlich höherer Betriebsaufwand aufgrund von Fachärztin Allgemeine Innere Medizin mit Schwerpunkt Zusatzkosten, die im Zusammenhang mit der Pande- Geriatrie (Abschluss 2021). mie entstanden sind, zeigen beispielhaft, mit welchen erschwerten Umständen die Reha im 2020 konfrontiert war. Dennoch betonen Ettlin und Mühlheim, dass an- dere Branchen noch deutlich schwerer von der Pande- Oberärztin gewonnen werden, die das Geriatrie-Team mie getroffen wurden als die Gesundheitsbranche. ärztlich kompetent verstärkt (zu den Wechseln im Team der Kaderärzte siehe auch Kasten oben). Die Neurologi- Optimistisch stimmt die Klinikleitung denn auch ein Blick sche Rehabilitation entwickelt sich ebenfalls gut, ganz auf die Entwicklung der einzelnen Leistungsaufträge: Ins- besonders im Hinblick auf gewisse Schwerpunkte wie besondere die Geriatrische Rehabilitation zeigt weiterhin Schlaganfälle, Parkinson / Bewegungsstörungen und einen klaren Wachstumstrend. Dieses Zukunftsgebiet Multiple Sklerose. Im Bereich Neurologie konnte die Kli- soll denn, so Ettlin, auch weiter ausgebaut werden. Mit nik mit Frau PD Dr. med. Katrin Parmar (Spezialgebiet Frau Dr. Monica Furlenmeier konnte eine junge leitende Multiple Sklerose) ebenfalls eine neue Leitende Ärztin
18 / Gespräch mit der Klinikleitung willkommen heissen. Stabil entwickeln sich laut Ettlin die Leistungsaufträge Internistisch-onkologische Rehabi- litation und Frührehabilitation. Aufgrund der Pandemie mussten die stationären Aufnahmen der Psychosomati- schen Rehabilitation eingeschränkt werden. Corona: Herausforderungen während der ersten und zweiten Welle Die Corona-Pandemie hat die Reha Rheinfelden – wie viele andere Gesundheitsbetriebe auch – massgeblich tangiert. In der ersten Welle im Frühjahr 2020 wurde sehr rasch mit rigorosen Sofortmassnahmen reagiert. So wurde in der Reha, wie Mühlheim erläutert, eine COVID-19-Station mit Isolierzimmern mit insgesamt 22 Betten eingerichtet, wo während der ersten Welle 42 Patientinnen und Patienten betreut wurden. Dank sehr restriktiver Schutzmassnahmen – inklusive Ur- laubs- und Besuchsverbot – konnte die Situation in die- ser Phase relativ gut kontrolliert werden und es gab unter den Patientinnen und Patienten wie auch unter den Mitarbeitenden keine Ansteckungen. Auf einen relativ ruhigen Sommer und Herbst folgte dann die zweite Welle, welche laut Ettlin und Mühl- heim zunächst schweizweit unterschätzt wurde. Die- ses Mal konnten interne Infektionsketten nicht verhin- dert werden. Neben den von aussen zugewiesenen COVID-Patientinnen und -Patienten gab es daher auch (Stand Anfang Februar 2021). Mit einer Rückkehr zum eigene, während der Rehabilitation positiv getestete Normalbetrieb rechnen Mühlheim und Ettlin dennoch Fälle, die isoliert werden mussten bzw. deren Kontakte nicht so schnell. Hier gelte es nun die Wirkung der an- unter Quarantäne gestellt wurden. Vorsichtshalber gelaufenen Impfkampagne abzuwarten. wurden drei Pflegeabteilungen bis am 3. Januar unter Quarantäne gesetzt. Und weil auch das Personal be- troffen war, musste eine Pflegeabteilung mit 22 Betten Am Puls der Zeit: vom Lean Management für eine gewisse Zeit ganz schliessen. Die angespannte bis zur robotikgestützten Therapie Situation habe sich, so Ettlin, dahingehend wieder et- was entschärft, als dass seit Mitte Januar weder unter Ganz besonders in diesen herausfordernden Zeiten ist den Patientinnen und Patienten noch unter den Mitar- es laut Mühlheim wichtig, sich als führende Klinik stetig beitenden neue Ansteckungen verzeichnet wurden weiter zu entwickeln und sich innovativ und zukunfts- ” fähig zu positionieren. Ettlin erklärt, dass die Reha Rheinfelden bereits 2019 begonnen hat die Philosophie des «Lean Managements» auf den Pflegeabteilungen systematisch in ihre Prozesse und Abläufe zu integrie- ren. Dies mit dem Ziel, das Pflegepersonal mit allen Der Pflegeberuf hat während der ihren administrativen Tätigkeiten weg vom Stations Corona-Pandemie deutlich an Wert zimmer und hin zum Patientenbett zu bringen und gleichzeitig die Team-Selbstorganisation zu optimieren. schätzung gewonnen. Nun braucht Die Prozessverbesserungen kommen, wie Ettlin betont, es auch Perspektiven hinsichtlich von der Arbeit an den Patientinnen und Patienten zugute. Nachdem das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen Massnahmen zur Behebung des wurde, gilt es nun das Rollout auf die weiteren Abtei- Mangels an Pflegefachkräften und lungen umzusetzen. Diese Phase soll bis Juni 2021 abgeschlossen werden. Das gesamte Projekt wird Anreizsysteme. hochprofessionell durch die Lean Academy des Uni- “ versitätsspitals Basel begleitet. Innovativ ist die Klinik weiterhin auch im Bereich der robotikgestützten Therapien. Letztes Jahr wurde mit Prof. Dr. med. Thierry Ettlin dem Aufbau eines Ganglabors begonnen, das dem- Chefarzt und Medizinischer Direktor Reha Rheinfelden nächst in Betrieb genommen werden kann. Neben mo-
Gespräch mit der Klinikleitung / 19 Bei den Mitarbeitenden wie auch der Klinikleitung sehr gut angekommen ist auch die letztjährige Aktionswoche «Sprich’s a». Im Rahmen dieser Aktion soll eine positive Feedbackkultur aktiv gefördert werden. Es geht laut Ettlin und Mühlheim darum, Bedenken offen anzusprechen, gemeinsam aus kritischen Situationen zu lernen und konstruktiv miteinander zu kommunizieren. Mit Feed- back-Karten konnten die Mitarbeitenden ihren Kolle- ginnen und Kollegen in der Aktionswoche 2020 ihre Wertschätzung ausdrücken – eine tolle Aktion, die den Teamgeist und den Zusammenhalt gestärkt hat. Reha-Jubiläum: alles anders als geplant 125 Jahre Reha Rheinfelden – es hätte ein Jahr mit ver- schiedenen gesellschaftlichen Anlässen für die Mitar- beitenden und die Bevölkerung der Region werden sol- len. In der geplanten Form, konstatiert Ettlin, wird das Jubiläum zumindest bis im Herbst nun aufgrund der epidemiologischen Lage nicht stattfinden können. Den- noch gälte es, sich die Jubiläumslaune nicht verderben zu lassen und mit der nötigen Flexibilität nun halt ande- re Wege zu finden, um das Jahr würdig und mit Freude zu feiern: So ist pünktlich auf den ersten Januar die neue Website live gegangen, die hinsichtlich Layout und Technologie auf dem neuesten Stand ist. Aufgeschaltet wurde hier auch ein Jubiläums-Gästebuch, wo sich Be- sucherinnen und Besucher eintragen können. Der tra- dernsten Geräten wie dem Gangroboter «LokomatPro» ditionelle Neujahrs-Apéro für die Mitarbeiterinnen und und dem Handroboter «Armin» verfügt die Reha auch Mitarbeiter wurde quasi ins Home Office verlegt, in- über ein eigenes interdisziplinäres Robotikteam, das dem allen ein Piccolo mit italienischem Cava sowie ein sich auf die entsprechenden mobilitätsausgerichteten Muffin-Backset im Glas abgegeben wurde. Auch für die Therapien spezialisiert hat. Das grosse Know-how so- Patientinnen und Patienten wurden kreative Give-aways wie die vorhandene Spitzentechnologie kommen, so mit dem Jubiläums-Logo entwickelt und schliesslich Mühlheim, allen zugute – vom Kind bis zu den geriatri- wird im Frühling eine Festschrift erscheinen, die sich an schen Patientinnen und Patienten. ein breites interessiertes Publikum richtet. All diese Din- ge – da sind sich Mühlheim und Ettlin einig – ersetzen nicht das gemeinsame Feiern und den Austausch von Qualitätsaudits und Rezertifikationen Mensch zu Mensch. Auch dieser werde aber in abseh- barer Zeit wieder möglich sein – wenn nicht im Jubilä- Das wichtigste Ziel des Qualitätsmanagements in der umsjahr, dann halt zum 126. Geburtstag der Klinik. Reha Rheinfelden ist die konstant hohe Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten aufgrund einer optima- len und effizienten Versorgung. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wird in der Reha Rheinfelden ein umfassendes Qualitätsmanagement umgesetzt, das ver- schiedene Instrumente der Qualitätssicherung und der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung umfasst. Regel- mässig werden dabei Standards und Prozesse durch externe und interne Assessments sowie Audits überprüft. Unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pan- demie konnten im 2020 dennoch drei Rezertifizierun- gen stattfinden, hält Mühlheim fest: Das Kurszentrum, welches seit 2011 eduQua-zertifiziert ist, hat im 2020 die Rezertifizierung für drei weitere Jahre erhalten. Ebenfalls erneuert wurde die Zertifizierung von «The Swiss Leading Hospitals», wo die Reha Rheinfelden ebenfalls seit 2011 Mitglied ist. Und drittens, so Mühl- heim, fand im 2020 ein erfolgreich absolviertes Audit «Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz» statt.
20 / Kooperationen 4 | KOOPERATIONEN Die Reha Rheinfelden geht Kooperationen und Partnerschaften mit Spitälern, Versicherungen, Krankenkassen und weiteren Akteuren ein. Zudem werden Schnittstellen wo immer möglich optimiert. Dies stets zum maximalen Nutzen der Patientinnen und Patienten. Mobile therapeutische Dienste Wohn- und Pflegezentrum Salmenpark, Rheinfelden Seit 2016 betreibt die Reha Rheinfelden im Salmenpark eine Therapiepraxis als Aussenstelle von CURATIVA Das Ambulante Zentrum. Sie richtet sich an ambulante Patientinnen und Patienten aus der Region. Daneben ist die Reha Rheinfelden auch für die therapeutische Ver- sorgung der Bewohnerinnen und Bewohner des Sal- menparks mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logo- pädie verantwortlich. Dazu gehören auch ein Gruppenangebot sowie ein Angebot für fachliche Be- ratung und Schulung des Personals. Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach, Möhlin Seit 2013 führt die Reha Rheinfelden im Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach die für die Bewohnerinnen und Bewohner ärztlich verordneten Behandlungen für 12. Charity Golfturnier 2020 Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie durch. Auch interdisziplinäre Fallbesprechungen und allge- RehaCity Basel, Kooperation mit meine Beratungen sowie spezifische Personalschulun- ZURZACH Care gen gehören zum Angebot. Der Geschäftsgang 2020 war auch für die RehaCity Basel geprägt von der COVID-19-Pandemie. Es kam Heilpädagogische Schulen (HPS) Fricktal zu diversen Absagen seitens der Patientinnen und und Windisch Patienten. Verschiedene geplante Aktivitäten und Veranstaltungen mussten abgesagt werden. In diesem Seit 2004 besteht mit der HPS in Frick eine Kooperati- Umfeld konnten trotz Forcierung beim Zuweiser onsvereinbarung für die therapeutische Versorgung management die Vorjahreswerte nicht erreicht werden. der Schülerinnen und Schüler. Das Angebot umfasst Die jährlich durchgeführte Patientenzufriedenheits- Ergotherapie und Physiotherapie und wird von spezia- messung hat erfreulicherweise gezeigt, dass die lisierten Therapeutinnen und Therapeuten des Pädiat- Gesamtzufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr gestei- rischen Therapiezentrums erbracht. Dazu gehören gert werden konnte. Insbesondere die gute Atmosphäre auch fachliche Beratungen und konzeptionelle Arbei- und die Freundlichkeit des Teams wurden von den ten in den entsprechenden Therapiegebieten. Eine Patientinnen und Patienten sehr geschätzt. ähnliche Vereinbarung konnte 2018 auch mit der HPS in Rheinfelden abgeschlossen werden, welche die phy- siotherapeutische und ergotherapeutische Versorgung Golf Medical Clinic der Schülerinnen und Schüler beinhaltet. Durch die Zusammenlegung der beiden Heilpädagogischen In Kooperation mit dem Golfzentrum Rheinfelden Schulen aus Frick und Rheinfelden am neuen Schul- konnte auch 2020 die Turnierserie der Golf Medical standort in Mumpf wurden verschiedene vorbereiten- Clinic «hole in one für ihre gesundheit» durchgeführt de Massnahmen notwendig, damit zum Schulbeginn werden. Die ersten Turniere fielen aufgrund der im August 2021 ein reibungsloser Therapiestart Coronabeschränkungen aus, im weiteren Verlauf gewährleistet werden kann. erfreuten sich die Turniere grosser Beliebtheit. Unter Neu wurde mit der HPS Windisch für den Schulstart dem Motto «Mitmachen, bewegen, helfen» fand zu- 2021 eine weitere Kooperation zur Versorgung ihrer dem am 8. September 2020 das 12. Charity Golfturnier Schülerinnen und Schüler mit Ergotherapie und Physio- zugunsten des Kindertherapiezentrums der Reha Rhein- therapie geschlossen. felden mit Unterstützung prominenter Persönlichkeiten aus der ganzen Schweiz auf dem Golfplatz in Rhein- felden statt.
Kooperationen / 21 Übertrittsmanagement der Reha-Patientinnen und -Pati enten sowie die Verschlankung administrativer Abläufe stehen dabei im Fokus. Der jeweils optimale Zeitpunkt für den Übertritt der Patientinnen und Patienten können aufgrund der wöchentlichen Präsenz von Kaderärztin- nen und -ärzten vorausschauend geplant werden. Eine enge Kooperation besteht zwischen der Neurolo- gischen Klinik des USB und der Reha Rheinfelden bei der Versorgung von Parkinsonpatientinnen und -pati- enten. Im Rahmen des Parkinsonzentrums Rheinfel- den-Basel zeichnen Spezialistinnen und Spezialisten beider Institutionen gemeinsam verantwortlich für die Versorgung von stationären und ambulanten Parkin- sonpatientinnen und -patienten. Solothurner Spitäler (soH) Seit 2019 besteht zwischen der soH, ihren verschiede- nen Standorten und der Reha Rheinfelden ein umfas- sender Zusammenarbeitsvertrag. Geregelt ist die opti- male rehabilitative Versorgung der Solothurner Patientinnen und Patienten, welche die primären Nutz- niesser der aufeinander abgestimmten Versorgung res- pektive des Schnittstellenmanagements sind. Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) Auch im 2020 konnte die hervorragende und enge Zusammenarbeit, welche seit vielen Jahren vertraglich Praxis Salmenpark geregelt ist, erfolgreich weitergeführt werden. Gemein- same Versorgungskonzepte und das im engen Aus- Patientinnen und Patienten profitieren tausch geregelte Übertrittsmanagement im Rahmen ei- von optimalen Schnittstellen ner «Fast-Track-Vereinbarung» sind die wichtigsten Bausteine einer optimalen Patientenversorgung. Regel- Die laufende Optimierung von Schnittstellen mit den mässige Evaluationen der medizinischen und administ- Hauptzuweisern und anderen Partnern ist eine perma- rativen Prozesse dienen der Qualitätssicherung. nente Aufgabe. Profitieren sollen davon die Patientin- nen und Patienten, denen beispielsweise klar definierte Hirslanden Klinik Birshof Prozesse den Übertritt vom Akutspital in die Rehabili- Der im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung gere- tationsklinik erleichtern. Nachfolgend sind einige ex- gelte, gemeinsam definierte «Fast-Track» bewährt sich emplarische Beispiele optimierter Schnittstelleneffizi- weiterhin für beide Seiten sehr. Die Patientinnen und enz aufgeführt: Patienten profitieren von medizinisch optimalen Ver- legungszeitpunkten, die Kooperationspartner von ei- Kantonsspital Aarau (KSA) nem reduzierten administrativen Aufwand. Die Zusammenarbeit mit dem KSA ist seit vielen Jahren etabliert und sehr eng. Eine gemeinsame «Preferred- Merian Iselin Klinik Provider-Vereinbarung» hat zum Ziel, die Betreuung Die seit vielen Jahren bestehende enge Zusammenar- der Patientinnen und Patienten zwischen den Partnern beit mit der Merian Iselin Klinik konnte 2020 mit einer eng zu koordinieren. Schlanke administrative Abläufe Kooperationsvereinbarung weiter vertieft werden. Ziel sowie ein fortlaufender Informations- und Datenaus- der Vereinbarung ist eine weitere Optimierung der tausch lassen alle Beteiligten profitieren. Die wöchent- Prozesse bei der Übernahme von Patientinnen und liche Präsenz von Kaderärztinnen und -ärzten der Reha Patienten nach orthopädischen Eingriffen. Eine naht Rheinfelden im KSA sowie der tägliche, strukturierte lose Versorgung an der Schnittstelle Akutmedizin / telefonische Austausch führen dazu, dass die Reha Rehabilitation gewährleistet rasche Abläufe und führt Rheinfelden jederzeit über verlegungsfähige Patientin- zu einer höheren Patientenzufriedenheit. nen und Patienten informiert ist bzw. das KSA über freie Bettenkapazitäten Bescheid weiss. Die Patienten- Rennbahnklinik übertritte erfolgen dadurch zum medizinisch optimalen Mit der Rennbahnklinik wurde 2020 ein Kooperations- Zeitpunkt. vertrag geschlossen, in welchem die Schnittstellen und das Übertrittsmanagement definiert und geregelt sind. Universitätsspital Basel (USB) Auch hier profitieren die Patientinnen und Patienten Langjährige, umfassende Kooperationsvereinbarungen von den schlanken Abläufen. regeln die Zusammenarbeit mit dem USB. Das optimale
Vivianne Meyer, Pflegefachfrau in Ausbildung
24 / Qualitätsmanagement 5 | QUALITÄTSMANAGEMENT Das wichtigste Ziel des Qualitätsmanagements für die Reha Rheinfelden ist die konstant hohe Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten durch eine optimale und effiziente Versorgung. Dafür setzt die Klinik ein umfassen- des Qualitätsmanagement ein. Zentrale Instrumente sind die Patienten zufriedenheitsbefragung, das Critical Incidents Reporting System (CIRS), das klinikinterne Vorschlagswesen sowie die Teilnahme am Messplan des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung (ANQ). Zusätzlich werden Quali- tätsstandards und Prozesse regelmässig durch externe und interne A ssessments und Audits überprüft. Qualitätsaudits und -projekte Swiss Leading Hospitals (SLH) SW!SS Reha Im Geschäftsjahr 2020 freute sich die Reha Rheinfelden Aufgrund der Corona-Situation musste das im Novem- über die erfolgreiche Requalifizierung Swiss Leading ber 2020 geplante SW!SS-Reha-Audit verschoben wer- Hospitals (SLH). Im Rahmen eines ganztägigen Audits den. Die Durchführung findet im Frühling 2021 statt. im Juni 2020 erhielt die Reha Rheinfelden ein hervor- ragendes Feedback zur Umsetzung der Qualitätskrite- rien in den Bereichen medizinische und therapeutische «Sprich’s a»-Aktionswoche Betreuung sowie Pflege, Hotellerie und Qualitätsma- nagement. Seit 2017 steht die Initiative «Sprich’s a» jährlich auf der Agenda der Reha Rheinfelden. «Sprich’s a» fördert das
Qualitätsmanagement / 25 respektvolle Ansprechen von Bedenken und hat zum Feedback untereinander. So erhielten alle Mitarbeiten- Ziel, mit einer starken internen Kommunikation die den leere Feedback-Karten für wertschätzende Worte Patientensicherheit zu verbessern. Die Aktionswoche an Personen ihrer Wahl. Die Aktion war ein voller Er- im November setzte einen positiven Fokus, denn folg und hat alle motiviert! «Sprich’s a» steht auch für Wertschätzung und positives Neues Mitglied Qualitätsausschuss ANQ ANQ-Messungen Julia Pappacena, Leiterin Qualitätsmanagement und Erwachsene beurteilen alle zwei Jahre, wie zufrieden Strategisches Controlling, wurde im November 2020 sie mit ihrem Aufenthalt in der Rehaklinik waren. In die einstimmig in den Qualitätsausschuss der Patientenzu- Befragung eingeschlossen werden jeweils alle Patien- friedenheit des ANQ gewählt. Der nationale Verein für tinnen und Patienten, die in den Messmonaten April Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken ANQ und Mai austreten. Durchgeführt wird sie in allen koordiniert und realisiert Qualitätsmessungen in rund Reha-Bereichen, in denen der ANQ Qualitätsmessun- 400 Schweizer Gesundheitsinstitutionen. Als fachüber- gen durchführt. Die ANQ-Zufriedenheitsbefragung greifendes Gremium ist der Qualitätsausschuss der konzentriert sich bewusst auf wenige Kernthemen, Patientenzufriedenheit beauftragt, die Messungen in um landesweite Vergleiche zu ermöglichen. Im Jahr den drei Fachbereichen Akutsomatik, Rehabilitation 2020 fand keine Messung statt. Diese wurde aufgrund und Psychiatrie zu begleiten, die Umsetzung zu unter- der Pandemie auf April beziehungsweise Mai 2021 stützen und den Nutzen für die Spitäler und Kliniken zu verschoben. steigern. Julia Pappacena, Leiterin Qualitätsmanagement und Strat. Controlling
26 / Qualitätsmanagement Reha-Patientenbefragung Wechsel Befragungsinstrument Die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten nach zer Rehabilitationskliniken. Die Befragung umfasst so- einem stationären Aufenthalt oder einer ambulanten wohl allgemeine Fragen zur Gesamtzufriedenheit als Behandlung ist für das Qualitätsmanagement ein zent- auch differenzierte Fragen zu den einzelnen Bereichen raler «Kompass». Im Geschäftsjahr 2020 fand eine und Abteilungen. Die Reha Rheinfelden bedankt sich umfassende Re-Evaluation des Befragungsinstruments für die jahrelange, gute Zusammenarbeit mit Qualitest! zur Messung der Patientenzufriedenheit statt. Per Messbeginn 2021 schlägt die Reha Rheinfelden mit Im Geschäftsjahr 2020 wurden 486 stationäre Patien- MECON, einem führenden Schweizer Befragungsinsti- tinnen und Patienten befragt, die der Reha Rheinfelden tut im Gesundheitswesen, neue Wege ein. Die schrift- insgesamt positive Rückmeldungen gaben. Im liche Befragung aller rund 2’500 stationären und Vergleich betrachtet, liegt die Reha Rheinfelden bei ca. 1’400 ambulanten Patientinnen und Patienten er- allen Fragen zur Gesamtzufriedenheit in der Kategorie möglicht der Klinik ein Benchmarking mit 22 Schwei- «völlig / mehrheitlich zufrieden» im Benchmark.
Qualitätsmanagement / 27 95% Gesamtzufriedenheit mit Aufenthalt in der Klinik 54 % «völlig zufrieden», 41 % «mehrheitlich zufrieden» − 3 % gegenüber Vorjahr – 1 % gegenüber PZ-Benchmark 90% würden wieder in die Klinik kommen 90 % «ja» − 2 % gegenüber Vorjahr 0 % gegenüber PZ-Benchmark 92% 80% Gesamtzufriedenheit mit Resultat der Behandlung Klinikaufenthalt hat geholfen, mit gesundheitlicher Situation 49 % «völlig zufrieden», besser umzugehen 43 % «mehrheitlich zufrieden» − 3 % gegenüber Vorjahr 0 % gegenüber PZ-Benchmark 33 % «sehr stark», 47 % «stark» – 2 % gegenüber Vorjahr + 1 % gegenüber PZ-Benchmark
Martina Stähle, Physiotherapeutin
30 / Kurszentrum 6 | KURSZENTRUM Das vergangene Geschäftsjahr war geprägt von Herausforderungen in Zusammenhang mit den Massnahmen rund um die Coronavirus-Pandemie. Es gab aber auch einige tolle Bestätigungen. Erfolgreiche Rezertifizierung Am 12. August 2020 wurde das Kurszentrum durch die rung war die Umsetzung der unterschiedlichen Mass- Zertifizierungsstelle Swiss TS erfolgreich für drei weite- nahmen in den Bereichen «Fit & Gesund» und Bildung. re Jahre eduQua-zertifiziert. Die Organisation und das Kursangebot des Kurszentrums wurden detailliert Insgesamt bot das Kurszentrum 286 (Vorjahr 267) Kurse geprüft und erhielten einen sehr guten Auditbericht für an. Im Bereich Bildung waren es 46 Fachkurse (Vor- sämtliche Leistungen. Mit eduQua verpflichtet sich das jahr 45) für medizinisches Fachpersonal und im Bereich Kurszentrum gegenüber seinen Kursteilnehmenden, «Fit & Gesund» 240 Kurse für das breite Publikum (Vor- seinen Trägern, seinen Mitarbeitenden und gegenüber jahr 222). Das Kursangebot wurde von 1’647 Teilneh- der breiten Öffentlichkeit zur Systematisierung von menden besucht (Vorjahr 2’449). Die Fachkurse Qualitätssicherung und -entwicklung. besuchten 379 Teilnehmende (Vorjahr 632), davon waren 67 Mitarbeitende der Reha Rheinfelden. Die «Fit & Gesund»-Kurse wurden von 1’268, teils langjähri- Die Pandemie hinterlässt Spuren gen, Teilnehmenden (Vorjahr 1’817) besucht. Die Massnahmen rund um die Coronavirus-Pandemie Zum ersten Mal in der Geschichte des Kurszentrums haben dem Kurszentrum, den Kursleitenden, den kam es zu einem Rückgang der Anzahl durchgeführter Dozierenden sowie den Kursteilnehmenden viel Flexi- Kurse und der Kursteilnehmerzahl. bilität abverlangt. Bedingt durch die von Bund und Kan- tonen verordneten Einschränkungen konnten diverse Die im Kursangebot «Fit & Gesund» 2020 / 2021 neu an- Kurse nicht wie geplant durchgeführt werden. Es muss- gebotenen Yoga- und Nackenkurse erfreuten sich gros- ten Schutzkonzepte erstellt, Kurse verschoben und sehr ser Beliebtheit. viele davon abgesagt werden. Eine grosse Herausforde-
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