GESCHÄFTSBERICHT - VON JUNG BIS ALT IN DER REHA RHEINFELDEN

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GESCHÄFTSBERICHT - VON JUNG BIS ALT IN DER REHA RHEINFELDEN
2019
      GESCHÄFTSBERICHT

 VON JUNG BIS ALT IN DER
      REHA RHEINFELDEN
GESCHÄFTSBERICHT - VON JUNG BIS ALT IN DER REHA RHEINFELDEN
GESCHÄFTSBERICHT - VON JUNG BIS ALT IN DER REHA RHEINFELDEN
Inhaltsverzeichnis / 3

INHALTSVERZEICHNIS

Editorial5                                                  7 | Höhepunkte                                    36

1 | Medizin                                            6    8 | Personen                                      40
Auf dem Weg zum Zentrum für entzünd­liche Rheumatologie	6   Stiftungsrat40
Geriatrische R
             ­ ehabilitation in der Reha Rheinfelden	  10   Klinikleitung und Bereichsleitende 41
Erfolge der Wissenschaftlichen Abteilung	              12   Kader und Dienste                  42
                                                             Dienstjubilaren43

2 | Patientenstatistik                                16
                                                             9 | Präsenz                                       44

3 | Interview Klinikleitung                           18
Die Reha Rheinfelden in Bewegung                      18    10 | Kennzahlen & Statistiken                     50
                                                             Erfolgszahlen50
                                                             Finanzzahlen51
4 | Kooperationen                                     22
Zusammenarbeit mit Kliniken und Versicherungen        22
                                                             11 | Finanzbericht                                52
                                                             Bilanz53
5 | Qualitätsmanagement                               26     Erfolgsrechnung54
Qualitätsaudits und -projekte 26                            Geldflussrechnung                  55
Reha-Patientenbefragung28                                   Eigenkapitalnachweis56
ANQ-Messungen30                                             Anhang zur Jahresrechnung          57
ANQ-Patientenbefragung31                                    1. Rechnungslegungsgrundsätze      57
                                                             2. Erläuterungen zur Bilanz        59
                                                             3. Erläuterung zur Erfolgsrechnung 65
6 | Kurszentrum                                       34    4. Anhang                          67
Kooperationen34                                             Revisionsbericht69
Bezug neues Büro                  34
Ausbau Kursangebot «Fit & Gesund» 34
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GESCHÄFTSBERICHT - VON JUNG BIS ALT IN DER REHA RHEINFELDEN
Editorial / 5

              EDITORIAL
               Die Eröffnung des Erweiterungsbaus hat der Klinik für das Jahr 2019 zu-
               sätzlichen Aufschwung verliehen. Mit einem Ertragsplus von 9,4 % gegen-
               über Vorjahr und einem betrieblichen Ergebnis (EBIT) von + 48,9 % darf
               die Reha Rheinfelden auf ein äusserst erfolgreiches Jahr zurückblicken.

Ein Jahr Erweiterungsbau «Reha Ost»

Die Mitte Januar 2019 in Betrieb genommene Abteilung         arbeit zu danken. Dem Stiftungsrat danken wir für sein
für geriatrische Rehabilitation hat massgeblich zum          Vertrauen und die wertschätzende Zusammenarbeit.
­erfreulichen Ergebnis beigetragen. Mit total 20 zusätz-     Den grössten Dank verdienen unsere Kader und alle
 lichen Betten konnten insgesamt 70’695 Pflegetage           unsere Mitarbeitenden. Sie geben der Reha Rheinfel-
 verzeichnet werden, was einer Zunahme von 6’446
 ­                                                           den ihr einmaliges Gesicht.
 Pflegetagen bzw. 10 % gegenüber Vorjahr entspricht.
 Die durchschnittlich betriebenen 200,2 Betten wurden
 zu 96,8 % ausgelastet. Vor dem Hintergrund der am
 Anfang des Berichtsjahres noch laufenden Bautätig­
 keiten sind diese Werte hervorragend. Dank eines opti-
 malen Schnittstellenmanagements mit unseren Part-           Dr. Niklaus Honauer
 nern und zuweisenden Spitälern konnten wir trotz            Präsident Stiftungsrat
 baulicher und infrastruktureller Einschränkungen eine
 höchste Aufnahmebereitschaft sicherstellen.

Neben der neuen Abteilung für geriatrische Rehabili­
tation wurde im März 2019 das neue Medical Fitness           Thierry Ettlin                   Matthias Mühlheim
Rheinfelden mit erweiterter Trainingsfläche eröffnet.        Chefarzt und Medizi-             Administrativer Direktor
Der hochmoderne und einladende Trainingsbereich hat          nischer Direktor
zu einem markanten Anstieg der Abonnentenzahlen
geführt. Im Mai wurde nach umfangreicher Sanierung
der Bereich 03 wieder bezogen. Die Klinik verfügt               Coronavirus-Pandemie
                                                                Nach einem sehr erfolgreichen Jahr hat uns ab Ende
­damit durchgehend über gleichwertige und sehr schö-            ­Februar 2020 das Coronavirus in eine neue und unge-
 ne Zimmer. Die Einweihung des Restaurant Salis im               wisse Situation gebracht. Innert kürzester Zeit mussten
 Oktober 2019 und der Bezug der umgebauten Büro­                 in der Klinik und auf dem Klinikareal für alle Bereiche
 räumlichkeiten im älteren Teil der Klinik bildeten per          weitreichende Massnahmen getroffen und umgesetzt
 Ende Jahr den Abschluss der Bautätigkeiten.                     werden, um unsere Patientinnen und Patienten und alle
                                                                 unsere Mitarbeitenden bestmöglich zu schützen. Die
                                                                 Klinik hat sich dabei strikte an die Vorgaben des BAG
Die guten Entwicklungen des Ambulanten Zentrums                  und der Infektiologie des Kantonsspitals Aarau gehalten.
CURATIVA sowie unseres Kurszentrums runden das
­erfreuliche Geschäftsjahr 2019 ab.                             Nebst den Akutspitälern spielen auch die Rehabili­
                                                                tationskliniken bei der Versorgung der am Coronavirus
                                                                erkrankten Personen eine wichtige Rolle. Einerseits gilt
In der Reha Rheinfelden kreuzen sich alle Generatio-            es, die Akutspitäler zu entlasten und somit schwere
nen. Die Klinik nahm dies im redaktionellen Teil des            Rehafälle schnellstmöglich zu übernehmen. Anderer-
                                                                ­
Geschäftsberichts auf und porträtiert unter dem Titel           seits wurden die Rehakliniken vom Kanton verpflichtet,
«Von Jung bis Alt in der Reha Rheinfelden» Menschen             Corona-Patientinnen und -Patienten in sogenannten
                                                                ­Rekonvaleszenzabteilungen aufzunehmen. Hierfür wur-
verschiedener Altersgruppen in unterschiedlichen Situ-
                                                                 de im Erweiterungsbau eine Abteilung mit 20 Betten
ationen und zeigt nicht zuletzt auf, dass die Reha               und mit Isolierzimmern für die Behandlung von Corona-­
Rheinfelden «für alle da» ist.                                   Patientinnen und -Patienten eingerichtet.

Per Ende 2019 mussten wir uns von zwei langjährigen             Wir danken allen Mitarbeitenden für ihre Disziplin und
                                                                Sorgfalt, mit welcher sie alle die getroffenen Massnah-
Stiftungsratsmitgliedern verabschieden. Zum einen von           men befolgen und den Patientinnen und Patienten der
unserem Stiftungsratspräsidenten Prof. Dr. med. Dieter          Klinik in jeder Beziehung grosse Sorge tragen.
Conen und zum anderen von Stiftungsratsmitglied und
Präsident der Baukommission Matthias M. Baltisberger.           Der Geschäftsbericht 2019 entstand grösstenteils, bevor
Sie begleiteten die Geschicke der Klinik über viele Jahre.      das Coronavirus für uns alle zum Thema wurde. Zudem
                                                                bildet der Bericht das vergangene Geschäftsjahr ab,
Ihnen beiden gebührt ein grosser Dank.                          ­weshalb wir uns entschieden haben, diesen trotz der
                                                                 ausserordentlichen Lage in der vorliegenden Form zu
Es ist uns ein grosses Anliegen, allen Partnern für die          veröffentlichen.
äusserst angenehme und vertrauensvolle Zusammen-
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6 / Medizin

1 | A
     UF DEM WEG ZUM
    ZENTRUM FÜR ENTZÜND­LICHE
    RHEUMATOLOGIE
              Zum Fachgebiet der Rheumatologie gehören über 400 Erkrankungen mit
              verschiedenen Symptomen, was für die behandelnden Ärzte oft eine gros-
              se Herausforderung ist. Die konkrete Diagnose unter all den verschiedenen
              rheumatischen Erkrankungen ist dabei nicht immer einfach zu stellen.
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Medizin / 7

Zu Beginn eines Krankheitsverlaufs ist oft noch nicht     riasisarthritis oder Polymyalgia rheumatica, um nur ei-
klar, ob es sich um eine entzündliche Erkrankung, eine    nige Beispiele zu nennen. Oft – aber nicht immer – sind
degenerative Erkrankung, eine Knochenerkrankung,          die Gelenke betroffen und entzündet. Rheumatologi-
eine Stoffwechselstörung oder um Weichteilrheumatis-      sche Erkrankungen können sehr facettenreich sein, so
mus beziehungsweise eine Schmerzerkrankung han-           können zum Beispiel auch andere Organe wie Haut,
delt. Ein besonderer Schwerpunkt der Reha Rheinfel-       Nieren, Gefässe, Herz und Leber betroffen sein.
den ist daher, ambulanten und stationären Patientinnen
und Patienten hierfür ausgewiesene Experten für die       Wichtig hierbei ist jedoch, dass sich die Therapie dieser
optimale Betreuung zur Verfügung zu stellen und diese     schwerwiegenden Erkrankungen in den letzten Jahren
interdisziplinär zu vernetzen, um die bestmögliche Ver-   grundlegend geändert hat. Das heisst, sie können heut-
sorgung zu garantieren. Aktuell arbeiten Dr. Frédéric     zutage mithilfe moderner Therapien sehr gut behandelt
Schaub (Facharzt für Physikalische Medizin und Reha-      werden, was in der Vergangenheit beziehungsweise
bilitation) und PD Dr. Dr. Ulrich Gerth (Internist mit    ohne Therapie oft nicht der Fall war und es zu schwe-
Schwerpunkt Rheumatologie und Nephrologie) mit            ren, teils invalidisierenden Verläufen kam. Das heisst
ihren ­ Teams und anderen Fachrichtungen innerhalb        zum Beispiel Schmerzen, Funktionsverlust, Fehlstellung
und ausserhalb der Klinik eng zusammen. So kann allen     und Versteifung können heute oft verhindert werden.
Patientinnen und Patienten aus dem breiten Spektrum       PD Dr. Dr. Ulrich Gerth ist ausgewiesener Experte auf
der rheumatischen Erkrankungen stets eine qualifizierte   diesem Gebiet und bietet den Patientinnen und Patien-
Betreuung in allen sportmedizinischen, konservativ or-    ten die bestmögliche Abklärung und Therapie an.
thopädischen und rheumatologischen Fragestellungen
geboten werden.

Bei vielen degenerativen Erkrankungen reichen konser-
vative Massnahmen wie Medikamentenabgabe, physi-
kalische Therapie und Manualtherapie nicht aus und
eine Infiltration ist nötig, um den Heilungsprozess zu
beschleunigen. Als besonderes therapeutisches Ange-
bot nimmt die Reha Rheinfelden auch eine gezielte Ap-
plikation einer schmerzstillenden und entzündungs-
hemmenden Substanz unter Röntgenkontrolle vor.

Eine Sondergruppe der rheumatischen Erkrankungen
stellen die entzündlich-rheumatischen Systemerkran-
kungen dar, wovon in der Schweiz ca. 200’000 Men-
schen betroffen sind. Hierbei können neben den typi-
schen Gelenkbeschwerden auch die inneren Organe
beteiligt sein, was schwerwiegende Folgen für die Pa-
tientinnen und Patienten hat. Hierzu gehören etwa die
rheumatoide Arthritis, der Morbus Bechterew, die Pso-
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8 / Medizin

Rheuma-Check – die interdisziplinäre
Abklärung

Neben dem Schwerpunkt der entzündlich-rheumati-            nosestellung und optimalen Therapieerfolg. Ergänzt
schen Systemerkrankungen werden in der Reha Rhein-         werden die genaue Patientenbefragung (Anamnese)
felden auch nichtentzündliche Erkrankungen wie die         und die körperliche Untersuchung deshalb bei der
Arthrosen (degenerative Erkrankungen der Gelenke),         ­Abklärung oft durch eine spezielle Laboruntersuchung
die Kristallarthropathien (wie die Gicht und die Pseudo-    und Ultraschalldiagnostik. Manchmal werden auch
gicht), alle Formen von Weichteilrheuma sowie Kno-          Röntgenbilder angefertigt oder ein MRI durchgeführt.
chenerkrankungen (wie die Osteoporose) behandelt.           Dies stellt eine Abklärung auf höchstem Niveau
Auch chronische Rückenschmerzen zählen hierzu,              ­entsprechend dem aktuellen medizinischen Standard
­sofern sie nicht Symptom einer entzündlichen Erkran-        sicher. Über internistisch-rheumatische Krankheits­
                                                             ­
 kung wie Morbus Bechterew darstellen.                       bilder hinaus können so auch andere komplexe
                                                             Krankheitsbilder umfassend interdisziplinär abgeklärt
Nur eine rasche und umfassende Abklärung der ver-            werden.
schiedenen Symptome gewährleistet eine präzise Diag-
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Medizin / 9

Therapeutisches Angebot

Für die Therapie steht den Patientinnen und Patienten       i­nterdisziplinären Team der Klinik besprochen werden
neben dem breiten medizinischen Angebot der Fach­            und die Therapie dementsprechend gesteuert werden
ärzte PD Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Gerth und Dr. med.    kann. Ausserdem wird bei Bedarf auch ausserhalb der
Frédéric Schaub eine enge Zusammenarbeit mit Spezia-         Klinik gut mit anderen Spezialistinnen und Spezialisten
listinnen und Spezialisten für Physiotherapie, Ergothera-    fachübergreifend zusammengearbeitet, um den Patien-
pie, Sport- und Bewegungstherapie, Ernährungstherapie        tinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu
sowie Psychologie im Ambulanten Zentrum CURATIVA             gewährleisten.
zur Verfügung. Es ist wichtig, dass die Befunde vom

PD Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Gerth hat an der Uni-      Dr. med. Frédéric Schaub hat neben einem Sportlehr-
versität Münster in Deutschland Chemie und Medizin          studium Dipl. II ein Medizinstudium an der Universität
studiert und in beiden Fachgebieten doktoriert. Nach        Basel absolviert (Staatsexamen 1997). Nach der Erlan-
der Erlangung seiner Facharzttitel für Innere Medizin,      gung seines Facharzttitels Rehabilitation und Physikali-
Nephrologie und Rheumatologie hat er an der Medizi-         sche Medizin (Zusatztitel Sportmedizin) war er als Spi-
nischen Fakultät der Universität Münster habilitiert. Zu    talfacharzt an der Reha Rheinfelden tätig, bevor er die
seinem klinischen Schwerpunkt gehören die entzünd-          Leitung Rehabilitation am Bethesda Spital Basel über-
lich-rheumatischen Erkrankungen. Seit April 2019 ist er     nahm. Seit Juli 2017 ist er als Leitender Arzt an der Reha
als Leitender Arzt an der Reha Rheinfelden tätig.           Rheinfelden tätig. Seine Schwerpunkte sind chronische
                                                            sowie akute Schmerzen und Sportverletzungen.
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10 / Medizin

1 | G ERIATRISCHE
    ­R EHABILITATION IN DER
     REHA RHEINFELDEN
               Mit der Eröffnung einer eigenen Abteilung für Geriatrische Rehabilitation
               am 14. Februar 2019 wurde ein weiterer Meilenstein in der Klinik etab-
               liert. In den nach neuesten Standards eingerichteten Zimmern können
               24 Patientinnen und Patienten betreut werden.

Auf der Geriatrischen Abteilung werden rehabilitations-    reichen und damit wieder eine Teilhabe am Leben in
fähige Patientinnen und Patienten therapiert. Es werden    der Familie und Gesellschaft zu ermöglichen. Die
Erkrankungen vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen      Behandlungsstrategien werden in Zusammenarbeit
                                                           ­
Sichtweise behandelt, wobei ­körperliche, seelische und    mit den Patientinnen und Patienten sowie den Ange­
soziale Aspekte berücksichtigt werden.                     hörigen im Verlauf des Rehabilitationsprozesses lau-
                                                           fend angepasst und optimiert. Ein wichtiger Bestandteil,
Für alle besteht das ganzheitliche Ziel, unter fachärzt-   um einen erfolgreichen Verlauf der Rehabilitation zu
licher Leitung mit einem interdisziplinären Team eine      gewährleisten, ist eine wöchentlich stattfindende inter-
möglichst weitgehende Selbständigkeit im Alltag zu er-     disziplinäre Besprechung mit allen Teammitgliedern.
Medizin / 11

Speisesaal Luna

Konzepte wie Bobath, ein Probewochenende oder              Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten,
der Einbezug der Angehörigen in die Therapie werden        Pflegemitarbeitenden, Patientenmanagern, Therapeuten,
mit den Patientinnen und Patienten der Reha Rhein­         Mitarbeitenden aus dem Zimmerservice und der Reini-
felden gelebt und sind eng miteinander verbunden.          gung ist dabei ein ausschlaggebender und essenzieller
Zudem verfügt die Abteilung über einen eigenen
­                                                          Bestandteil.
­Therapieraum und den Speisesaal Luna, welcher aus-
 schliesslich den geriatrischen Patientinnen und Patien-
 ten zur Verfügung steht.

Die Patientenzufriedenheit als Qualitätsstandard ist
für das Team der Geriatrischen Rehabilitation sehr
wichtig. Mit diesem Schwerpunkt wurde im August
2019 das Konzept «Teamorganisation Pflege», in An-
lehnung an das Leanmanagement, für die neue Abtei-
lung entwickelt. Mit den Patientinnen und Patienten im
­Fokus wurden Ziele zur Prozessoptimierung und Stei-
 gerung der Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit
 ­definiert. Prozesse und Abläufe werden laufend über-
  arbeitet, um anhand eines kontinuierlichen Verbesse-
  rungsprozesses die Patientinnen und Patienten noch
  mehr ins Zentrum zu rücken.                              Brit Busch, Abteilungsleiterin Pflege, Link Nurse Hygiene
12 / Medizin

1 | E
     RFOLGE DER WISSEN-
    SCHAFTLICHEN ABTEILUNG
                Das Jahr 2019 stand im Fokus fünf grosser Forschungsprojekte, in die bisher
                mehr als 40 Teilnehmende eingeschlossen wurden. Drei dieser Projekte
                konnten noch im 2019 erfolgreich abgeschlossen werden.

Diese Studien untersuchten die Effektivität neuer Tech-     Weitere Teilnehmende für diese Studien werden im
nologien in der Rehabilitation nach einem Schlaganfall.     2020 rekrutiert.
Insbesondere ging es dabei um den Zusammenhang
zwischen muskulärer und Gehirnaktivität bei älteren         Die Wissenschaftliche Abteilung konnte 2019 drei wei-
Menschen und darüber hinaus um die Anwendung                tere Manuskripte in internationalen Fachzeitschriften
des neu entwickelten Trainingsgürtels «ToneFIT REHA»        publizieren. Alle Publikationen sind auf der Klinikweb-
als neues Ausdauertrainingsgerät für gehfähige Patien-      site unter der Wissenschaftlichen Abteilung gelistet und
tinnen und Patienten. Die Wissenschaftliche Abtei-          für jeden interessierten Leser frei verfügbar. Zusätzlich
lung bedankt sich ganz herzlich bei allen motivierten       konnten Studienergebnisse am «World Congress» der
Studienteilnehmenden.                                       «World Confederation for Physical Therapy» in Genf
                                                            und dem Jahreskongress «reha schweiz» in Sion mit
Weitere zwei Studien beschäftigen sich zum einen            drei Postern und zwei Referaten präsentiert werden.
mit der Evaluation der Bewegungsvorstellungsfähigkeit
bei Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall
mittels der neuartigen, mit Sensoren ausgestatteten Bril-   Forschungspreis 2019
le «J!NS MEME». Zum anderen untersuchen sie die
­Effektivität von Bewegungsbeobachtung in Kombina­          Bereits zum achten Mal wurde im 2019 der Reha Rhein-
 tion mit Bewegungsvorstellung auf die Reflexe bei          felden der Forschungspreis verliehen. Dies wiederum
 ­Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall.       für zwei qualitativ sehr hochstehende Arbeiten. Zum

Forschungspreis 2019
Medizin / 13

Dr. Corina Schuster-Amft, Leiterin Wissenschaftliche Abteilung – Verleihung Forschungspreis 2019

einen an Stefanie Rebsamen, Ruud H. Knols, Pierrette                 Erfolgreiche Masterarbeiten
Baschung Pfister and Eling D. de Bruin für ihre Arbeit
«Exergame-Driven High-Intensity Interval Training in                 Neben den aktuell noch laufenden Projekten für
Untrained Community Dwelling Older Adults: A For-                    Bachelor- und Masterarbeiten aus den Bereichen
                                                                     ­
mative One Group Quasi-Experimental Feasibility                      Physio­therapie sowie Bewegungs- und Sportwissen-
­Trial» und zum andern an Joachim M. Schmidt Leuen-                  schaften konnten Antje Kruse und Andrina Sigrist ihre
 berger, Beatrix Hoksch, Gere Luder, Ralph A. Schmid,                Masterarbeiten 2019 bereits erfolgreich abschliessen.
 Martin L. Verra und Patrick Dorn für ihre Arbeit «Early             Herzlichen Glückwunsch!
 Assessment and Management of Dysphagia after Lung
 Resection: A Randomized Controlled Trial». Jede For-
 schungsgruppe erhielt neben einer Urkunde eine Preis-
 summe von 2’500 CHF.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Zorica Suiza am WCPT Congress, World Confederation for Physical Therapy
«Anfangs war ich noch etwas unsicher im Wasser,
aber mit jedem Mal fühle ich mich wohler.
Jetzt habe ich schon richtig Spass am Spielen und
Singen im Becken.»                                  1
1Jahr
 Elias Lehner, Kursteilnehmer
 Babyschwimmen
16 / Patientenstatistik

2 | PATIENTENSTATISTIK
                  Mit Inbetriebnahme der Abteilung für Geriatrische Rehabilitation Mitte
                  ­Januar 2019 wurden Total 20 zusätzliche Betten in Betrieb genommen.
                   ­Entsprechend konnte eine Zunahme von Fällen (+ 12,2 %) und Pflegetagen
                    (+ 10 % verzeichnet werden).

                                    2’349
                                       stationäre Patientinnen und
                                                Patienten

                                                                               38’518
                                                                                      Pflegetage im
                                                                                 ­Bereich ­Neurologische
                                               + 12,2 %

  17’402
                                                                                      Rehabilitation
                                           gegenüber Vorjahr

          Pflegetage im                                                                 + 4,3 %
  ­Bereich ­Muskuloskelettale                                                      gegenüber Vorjahr
         ­Rehabilitation

            + 4,3 %
                                              4’894
                                               Pflegetage in den
       gegenüber Vorjahr                     Bereichen Internistisch-
                                               onkologische und
                                               Psychosomatische
                                                 Rehabilitation

                                                                            30,1
                                                    − 3,3 %
                                               gegenüber Vorjahr

    70’695                                                                    Tage durchschnittliche
                                                                                Aufenthaltsdauer
             Pflegetage total

                                             9’881
                + 10,0 %                                                  Neurologische Rehabilitation:
            gegenüber Vorjahr                                             36,3 Tage (Vorjahr 37,2 Tage)

                                                                         Muskuloskelettale Rehabilitation:
                                                 Pflegetage im            24,0 Tage (Vorjahr 23,4 Tage)
                                              Bereich Geriatrische
                                                Rehabilitation
                                                                            Geriatrische Rehabilitation:
                                                                           26,6 Tage (Vorjahr 28,0 Tage)

                                                                          Internistisch-onkologische und
                                                  + 77,1 %               Psychosomatische Rehabilitation:
                                              gegenüber Vorjahr            25,8 Tage (Vorjahr 26,8 Tage)
Patientenstatistik / 17

     Diagnosestatistik nach Austritten

     Muskuloskelettale                                                                                                              Neurologische
     Reha                                                                                                                                   Reha

     30,2 %                                                                                                                      45,2 %
     710 Fälle                                                                                                               1’062 Fälle

     Reha nach orthopäd. ­­
     Gelenkersatz
     15,8 %, 372 Fälle
     Krankheiten der Wirbel­
     säule und des Rückens
     5,8 %, 137 Fälle
                                                                                                                          Gefässkrankheiten des ZNS
      Frakturen sowie deren
                                                                                                                                     20,9 %, 491 Fälle
     ­Folgen
      4,8 %, 113 Fälle                                                                                                      Entzündliche Krankheiten
                                                                                                                                              des ZNS
      Verletzungen und                                                                                                                 6,3 %, 147 Fälle
     ­Verletzungsfolgen                                                                                 Sklerodermie
      1,2 %, 28 Fälle                                                                                           0,6 %     Extrapyramidale Syndrome,
                                           Psychosomatische                                                                     Bewegungsstörungen
     Arthrosen                             Reha                                                               15 Fälle                4,3 %, 102 Fälle
     0,5 %, 11 Fälle                       3,7 %
                                                                                                                                   Schädelhirntrauma
     Osteopathien, ­                       88 Fälle                                                                                       2 %, 46 Fälle
     Chondropathien
     0,3 %, 7 Fälle                                                                                                                    Tumore des ZNS
                                           Internistisch-                                                 Geriatrische                    1,7 %, 39 Fälle
     Arthritis, Polyarthritis
                                           onkologische Reha                                                     Reha               Erkrankungen des
     0,2 %, 4 Fälle
                                           4,3 %                                                               15,8 %      ­peripheren Nervensystems
      Krankheiten der                      102 Fälle                                                         372 Fälle                    0,1 %, 3 Fälle
     ­Weichteilgewebe
      0,1 %, 2 Fälle                                                                                                         Infektiöse Erkrankungen
                                                                                                                                              des ZNS
     Tumore                                                                                                                               0,1 %, 2 Fälle
     0,0 %, 1 Fall
                                                                                                                            Sonstige Krankheiten des
     Sonstige Krankheiten                                                                                                             Nervensystems
     1,5 %, 35 Fälle                                                                                                                   9,9 %, 232 Fälle

     Herkunft der Patientinnen und Patienten

     Über 96 % der Patientinnen und Patienten haben ihren                                   ­ asel-Land, Solothurn, Basel-Stadt, Bern, Luzern und
                                                                                            B
     Wohnsitz in einem der sieben Kantonen Aargau,                                          Zürich.

                                                        SH
                                                                                                                 Aargau                          41,8 %
                                BS                                      TG
                                                         ZH
                                      BL      AG
                        JU                                                        AR
                                                                                                                 Basel-Landschaft                28,7 %
                                 SO                                                    AI
                                                                         SG

                                                        ZG                                                       Solothurn                       12,2 %
                                             LU
                NE                                            SZ
                                BE                                           GL
                                                   NW                                                            Basel-Stadt                       8,2 %
                                              OW
                                                         UR
                       FR                                                                         GR             Bern                              2,0 %
         VD
                                                                                                                 Luzern                            1,6 %

                                                                   TI
                                                                                                                 Zürich                            1,6 %
                                     VS
GE

                                                                                                                 übrige CH und Ausland             3,9 %
18 / Gespräch mit der Klinikleitung

3 | D
     IE REHA RHEINFELDEN
    IN BEWEGUNG
                Mit der Einweihung des Erweiterungsbaus im Herbst 2018 konnte ein gros-
                ses Projekt der letzten Jahre abgeschlossen werden. Thierry Ettlin, Chefarzt
                und Medizinischer Direktor der Reha Rheinfelden und Matthias Mühlheim,
                Administrativer Direktor der Klinik, blicken auf das erste Jahr «Reha Ost»
                zurück und zeigen auf, was die Reha heute und in Zukunft beschäftigt.

Ein Jahr Erweiterungsbau «Reha Ost»

Eine gute Nachricht gleich vorweg: Die Reha Rhein­       Ettlin unisono, ausgezeichnet und ist anhaltend mehr
felden darf, so betont Matthias Mühlheim, auf ein sehr   als gut belegt. Die Geriatrische Abteilung darf laut Ettlin
erfreuliches Jahr 2019 zurückblicken. Das habe nicht     aber nicht isoliert betrachtet werden: Vielmehr sind
nur, aber auch mit dem Erweiterungsbau «Reha Ost»        es gerade die Synergien zwischen den Fachgebieten
zu tun, welcher im Oktober 2018 feierlich eingeweiht     und das interdisziplinäre Team, welche das Modell
werden konnte. Der Erweiterungsbau, so Thierry Ettlin,   der Reha Rheinfelden so erfolgreich machen. Insge-
habe der ganzen Klinik neuen Schub verliehen. Insbe-     samt, so Mühlheim, könne man nach einem Jahr Erfah-
sondere die Geriatrische Abteilung, welche in den neu-   rungen mit dem neuen Kliniktrakt sagen, dass sich die
en Räumlichkeiten eine hochmoderne Infrastruktur         Infrastruktur – auch mit den neuen Seminar- und Kurs-
­erhalten hat, entwickelt sich, betonen Mühlheim und     räumen – hervorragend bewährt habe.
Gespräch mit der Klinikleitung / 19

                            ”
       Nach einem Jahr Erfahrung lässt
                                                              Kantonale Leistungsaufträge

                                                              Neurologische Rehabilitation
                                                              Die Neurologische Rehabilitation dient der Behandlung
      sich sagen: Die neue Infrastruktur                      von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen / Ver-
     des Erweiterungsbaus «Reha Ost»                          letzungen des Nervensystems. Typische Indikationen
                                                              sind Lähmungen, Bewegungsstörungen, Hirnleistungs­
       hat sich hervorragend bewährt.                         störungen und andere Funktionseinschränkungen

                            “
                                                              nach Schlaganfall, traumatischer Hirnschädigung, bei
                                                              Multipler S­ klerose, Morbus Parkinson, Polyneuropathien
                                                              sowie ­anderen Hirn-, Rückenmark- und Nervenleiden.
                                                              Ziele: Möglichst vollständige Wiedereingliederung ins
   Matthias Mühlheim                                          gewohnte Lebensumfeld sowie in den Berufsalltag.
   Administrativer Direktor Reha Rheinfelden
                                                               Muskuloskelettale und Orthopädische Rehabilitation
                                                               Die Muskuloskelettale und die Orthopädische Rehabili-
                                                               tation befassen sich mit Erkrankungen bzw. Fehlbildun-
Leistungsaufträge: insgesamt stabile                           gen des Stütz- und Bewegungsapparates. Das Spektrum
­Entwicklung                                                   an Krankheitsbildern reicht von abnützungsbedingten
                                                               und entzündlichen Gelenk- und Wirbelsäulenleiden bis
Neben der Geriatrischen Rehabilitation haben auch              hin zu rheumatischen Sehnen- und Muskelleiden
die anderen Abteilungen und Bereiche vom Erweite-             ­sowie Schmerzsyndromen.
rungsbau profitiert. Schaut man die Entwicklung der            Ziele: Wiedererlangung der ­Mobilität und Alltagsfunk-
einzelnen Leistungsaufträge (Neurologische, Muskulo-           tionalität sowie möglichst weitreichende soziale und
skelettale, Internistisch-onkologische, Psychosomati-          berufliche Reintegration.
sche und Geriatrische Rehabilitation, Details siehe
­Kasten rechts) im Einzelnen an, so lassen sich laut Ettlin   Geriatrische Rehabilitation
 gewisse Verschiebungen feststellen, die aber brutto          Die Geriatrische Rehabilitation hilft bei altersbezoge-
 ­insgesamt moderat ausfallen, sodass von einer sehr sta-     nen Mehrfacherkrankungen sowie psychischen
  bilen Situation gesprochen werden kann. Im Zentrum          und ­sozialen Einschränkungen, welche ohne Behand-
  steht die Herausforderung, alle Hauptpartner optimal        lung rasch zum Verlust der Selbständigkeit oder zu
  versorgen zu können und die Schnittstellen zu pflegen,      ­einer ­umfangreichen Pflegebedürftigkeit führen würden.
  sodass sich die Zuweiser auf die Aufnahmebereitschaft        Ziele: Wiedererlangung und Erhalt eines weitgehend
  und eine reibungslose Organisation in der Reha Rhein-        autonomen Lebens, Management der beeinträchtigten
  felden verlassen können.                                     Fähigkeiten.

                                                               Internistisch-onkologische Rehabilitation
Aufbau: Zentrum für entzündliche                               Die Internistisch-onkologische Rehabilitation eignet sich
­Rheumatologie                                                 für Betroffene nach schweren bzw. langwierigen
                                                               Behandlungen oder Eingriffen. Hierzu gehören neben
Im ambulanten Bereich liegt ein Fokus zurzeit beim             erschöpfender Chemotherapie bei onkologischen
Aufbau eines Zentrums für entzündliche Rheumato­               ­Diagnosen auch belastende Operationen und damit
logie. Die entzündlichen rheumatischen Systemerkran-            ­verbundene lang andauernde Aufenthalte im Akutspital.
kungen bilden eine Untergruppe von über 400 rheu-                Ziele: Wiedererlangung einer ausreichenden körperli-
matischen Krankheiten und betreffen in der Schweiz               chen Belastbarkeit für Alltagsanforderungen
rund 200’000 Personen von Jung bis Alt. Zu den häu-              ­sowie ­Erhalt von Lebensqualität und möglichst langer
figsten Erkrankungen in diesem Bereich gehören die            ­Autonomie.
rheumatoide Arthritis und der Morbus Bechterew. Laut
Ettlin haben in den letzten Jahren grosse Fortschritte        Psychosomatische Rehabilitation
insbesondere bei der medikamentösen Behandlung                Innerhalb der Psychosomatischen Rehabilitation wer-
dazu geführt, dass heute eine massgebliche Verzöge-           den Therapieprogramme bei chronischen Schmerzen
rung der Krankheitsverläufe möglich ist und in vielen         und dissoziativen Störungen und zur Beeinflussung
Fällen sogar eine Remission, d. h. ein Stillstand der         beglei­tender psychischer Symptomatik im Rahmen der
Erkrankung erreicht wird.                                     Hauptindikationen angeboten.
                                                              Ziele: Reintegration der Betroffenen in ihre etablierten
Mit PD Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Gerth (Facharzt für      Sozialstrukturen, Einleitung weiterführender ambulanter
Innere Medizin, Nephrologie und Rheumatologie) so-            Betreuungsstrukturen.
wie Dr. med. Frédéric Schaub (Facharzt für Rehabilita-
tion und Physikalische Medizin) sind, so Ettlin, zwei
sich interdisziplinär ergänzende Fachspezialisten mit
dem Aufbau des Zentrums betreut. Nicht zuletzt durch
20 / Gespräch mit der Klinikleitung

die angestrebte Zusammenarbeit mit der Rheumatologie
des Universi­tätsspitals Basel sowie mit den Zuweisern
und Rheumatologen der Region positioniert sich die
Reha Rheinfelden als führende Spezialistin auf diesem
­Gebiet im Raum Fricktal / unteres Baselbiet. Enge Be-
 rührungspunkte gibt es auch mit dem seit 2007 an der
 Reha Rheinfelden beheimateten Europäischen Zentrum
 für Sklerodermie, dessen nahtlose Weiterführung durch
 die Tätigkeit von PD Dr. med. Ulrich Gerth für die
 ­Zukunft gewährleistet ist.

                            ”
    Bei der Behandlung von entzündlich-­
          rheumatischen Erkrankungen
      ­wurden grosse Fortschritte erzielt,
       ­sodass in vielen Fällen sogar eine
       ­Remission, d. h. ein Stillstand der
             ­Erkrankung erreicht wird.
                                                         das Hauptziel, die Pflegepersonen mit allen ihren

                            “
                                                         administrativen Tätigkeiten weg vom Stationszimmer
                                                         ­
                                                         und hin zum Patientenbett zu bringen. Fokus hierbei ist
                                                         die interdisziplinäre Team-Selbstorganisation, welche
  Prof. Dr. med. Thierry Ettlin                          neben dem Pflegeteam auch die Hotellerie, die Reini-
  Chefarzt und Medizinischer Direktor Reha Rheinfelden
                                                         gung, den Zimmerservice, das Patientenmanagement
                                                         und das Ärzteteam umfasst. Das führt zu einem grossen
                                                         Teambewusstsein. So startet jeder Tag am so genannten
                                                         «Huddle-Board» – ein Begriff aus dem American
Pilotprojekt Pflege: interdisziplinäre                   Football (gegenseitige Absprache der Spieler), wie
                                                         ­
Team-Selbstorganisation                                  ­Ettlin ausführt. Das schafft ein starkes Gemeinschafts-
                                                          gefühl. Erste Rück­meldungen aus der Pilot-Abteilung
Um Qualität und Zukunftsfähigkeit, so Ettlin, geht es     Geriatrie sind sehr positiv und vielversprechend,
auch beim «Pilotprojekt Pflege» (Teamorganisation         ­sowohl seitens des Pflegepersonals als auch der Patien­
Pflegeabteilung), welches die Reha Rheinfelden im Jahr     tinnen und Patienten, w­ elche sehr aktiv in die Abläufe
2019 lanciert hat. Das Projekt lehnt sich an die Team-     und Prozesse involviert sind. Im Rahmen des Lean-­
philosophie des «Lean Managements» an und verfolgt         Projektes findet auch eine tägliche Visite der Assistenz-
                                                           ärzte gemeinsam mit der Pflege statt, was den
                                                           Informationsaustausch fördert. Das ganze Projekt
                                                           ­
                                                           wird hochprofessionell durch die Lean Academy
                                                           des Universitätsspitals Basel begleitet.

                                                         Aktionswoche «Sprich’s a»

                                                         Um Qualitätssicherung geht es der Reha Rheinfelden
                                                         auch bei der erstmals 2017 durchgeführten Initiative
                                                         «Sprich’s a», einem Projekt zur Optimierung der Kom-
                                                         munikations- und Lernkultur. Im Rahmen von Aktions-
                                                         wochen soll, so Mühlheim, jährlich in Erinnerung
                                                         ­gerufen werden, wie wichtig eine offene, aktive Kom-
                                                          munikation ist, wenn es darum geht, auf kritische
                                                          ­Situationen aufmerksam zu machen. Ziel ist, erläutert
                                                           Mühlheim, die gemeinsame Fehler- und Lernkultur
                                                           ­zu stärken und so zur Sicherheit der Patientinnen und
                                                            Patienten, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitar-
                                                            beiter beizutragen. Inspiriert wurde «Sprich’s a» durch
                                                            die Initiative «Speak up! – Wenn Schweigen gefährlich
                                                            ist» der Stiftung Patientensicherheit Schweiz. Ettlin und
Gespräch mit der Klinikleitung / 21

Mühlheim teilen den Eindruck, dass sich die Thematik
inzwischen gut in den Köpfen der Mitarbeitenden
­etabliert hat.

Betriebliches Gesundheitsmanagement:
Projekt «GsundsTeam»

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM)
spielt in der Reha Rheinfelden, wie Mühlheim betont,
schon seit längerem eine wichtige Rolle. Mit dem Claim
«GsundsTeam» sollen die Bemühungen gebündelt und
für die Belegschaft sichtbar und erlebbar gemacht
werden. Eine Projektgruppe unter der Leitung von
­
­Tobias Wehrle (Leiter Medical Fitness und Betriebliche
 Gesundheitsförderung) hat eine umfassende Ist-­Analyse
 durchgeführt und zielführende Massnahmen systemati-
 siert. So können, wie Ettlin examplarisch aufführt,
 Mitarbeitende etwa ein vergünstigtes Fitness-Abo
 ­
 lösen und die Reha-internen «Fit & Gesund»-Kurse
 ­
 ­nutzen. Hinzu kommen spezielle Angebote und
  Aktionen wie der Mitarbeiter-Orientierungslauf, die
  ­
  Teilnahme an öffentlichen Sportveranstaltungen sowie
  das Bewegungsangebot «bike to work» und ergono­
  mische ­Arbeitsplatzanpassungen.                             Saniertes Bettenhaus Bereich 03

Fernziel ist die Zertifizierung der Reha Rheinfelden als       Nicht zuletzt wurden auch ältere Gebäudetrakte einer
«Friendly Workspace» durch die Gesundheitsförderung            umfassenden Sanierung unterzogen. Im Bereich 03
Schweiz. Hierzu gehört, neben anderen Kriterien, ein           (Bettenhaus von 1974) haben, wie Mühlheim erläutert,
professionell umgesetztes betriebliches Gesundheits-           die Büroräumlichkeiten der Administration ein Face­
management.                                                    lifting erhalten und in den Stockwerken eins bis drei
                                                               wurden die Patientenzimmer modernisiert und die letz-
                                                               ten Vierbettzimmer sind Zweibettzimmern mit eigener
Bauprojekte: von der Fitness bis                               Nasszelle gewichen. Im Bereich 08 (historischer
zur ­Kulinarik                                                 ­Gebäudetrakt) wurden Teile der Verwaltung unterge-
                                                                bracht und die gesamte klinische Psychologie / Neuro-
Neben der Fertigstellung des Erweiterungsbaus im                psychologie hat einen eigenen, geschützten Bereich
Herbst 2018 standen auch für das 2019 diverse Bau-              erhalten, welcher nun durchgehend rollstuhlgängig ist,
und Renovationsprojekte an. Als echte Erfolgsstory,             wie Ettlin vermerkt.
meint Mühlheim, darf das erweiterte Medical Fitness
bezeichnet werden, welches im März 2019 seine Tore
öffnete. Mit einer verdoppelten Trainingsfläche von            Zielgerichtet und gut aufgestellt in die
heute 600 m², modernsten Trainingsgeräten und einem            Zukunft
neuen Dusch- und Garderobenbereich ist das Reha-­
interne Fitnesscenter ein attraktiver Anziehungspunkt          Welche Projekte stehen für die nächste Zeit an? Mühl-
für fitnessbewusste Menschen aus der Region. Über              heim bezeichnet das Jahr 2020 als eines der Konsoli­
800 Abos konnten abgesetzt werden, wie Mühlheim                dierung nach den Bau- und Sanierungsprojekten der
verrät. Auch der integrierte Golfbereich mit Putting           letzten Jahre. Dennoch stehen verschiedene Dinge an:
Green und drei Abschlagplätzen mit TrackMan-Tech-              im Rahmen einer Strategie-Review mit dem Stiftungsrat
nologie für ein golfspezifisches Training stösst, so Ettlin,   wurde die Umsetzung der Strategie 2020–2024 bestä-
auf reges Interesse beim Zielpublikum.                         tigt, was der Reha Rheinfelden erlaubt, zielgerichtet
                                                               und gestärkt in die Zukunft zu schauen. Im 2020
In neuem Glanz erstrahlt seit Oktober 2019 das Restau-         ­werden die Rezertifizierungen von Swiss Reha und
rant Salis für das Personal und externe Gäste. Die              Swiss Leading Hospitals angestrebt, das erwähnte Lean-­
ehemalige Cafeteria wurde völlig umgebaut und
­                                                               Projekt soll vertieft und ausgebaut werden und last but
­besticht durch moderne, lichtdurchflutete Räume, ein           not least arbeiten bereits verschiedene Projektgruppen
 grosses Wandfresko des Künstlers Beat Zoderer sowie            intensiv an der Vorbereitung des nächsten grossen
 insbesondere durch das erweiterte Speiseangebot,               Highlights: das 125-Jahr-Jubiläum von 2021.
 ­welches teilweise im «Front Cooking» zubereitet wird.
  Der Gästefluss wurde durch eine 360°-Insellösung
  ­verbessert, was die Wartezeiten an der Kasse mass­
   geblich reduziert, wie Ettlin betont.
22 / Kooperationen

4 | KOOPERATIONEN
                 Die Reha Rheinfelden geht Kooperationen und Partnerschaften mit
                 ­Spitälern, Versicherungen, Krankenkassen und weiteren ­Akteuren ein.
                  ­Zudem werden Schnittstellen wo immer möglich optimiert. Dies stets
                   zum maximalen Nutzen der Patientinnen und Patienten.

                                                          Golf Medical Clinic, Kooperation mit Golf-
                                                          zentrum Rheinfelden

                                                          In Kooperation mit dem Golfzentrum Rheinfelden
                                                          wurde 2019 die Turnierserie «hole in one für ihre
                                                          ­
                                                          ­gesundheit», eine offene Turnierserie der Reha Rhein-
                                                           felden, erneut erfolgreich durchgeführt. Unter dem
                                                           Motto «Mitmachen, bewegen, helfen» fand zudem am
                                                           3. September 2019 das 11. Charity Golfturnier zuguns-
                                                           ten des Kindertherapiezentrums der Reha Rheinfelden
                                                           statt. Dies mit Unterstützung prominenter Persönlich-
                                                           keiten aus der ganzen Schweiz. Am 16. Oktober 2019
                                                           lud die Golf Medical Clinic zum Vortrag «Golf und
                                                           ­Fitness – nice to have oder eine notwendige Kombina-
                                                            tion?» ein. Dem interessierten Publikum wurde zudem
                                                            das neue Medical Fitness Rheinfelden mit integriertem
                                                            Golfbereich mit Putting Green und drei Abschlag­
                                                            plätzen mit TrackMan-Technologie für ein golfspezifi-
                                                            sches Training vorgestellt.

                                                          Mobile therapeutische Dienste

                                                          Wohn- und Pflegezentrum Salmenpark, Rheinfelden
Golfbereich Medical Fitness Rheinfelden                   Seit 2016 betreibt die Reha Rheinfelden im Salmenpark
                                                          eine Therapiepraxis als Aussenstelle von CURATIVA
RehaCity Basel, Kooperation mit                           Das Ambulante Zentrum. Sie richtet sich an ambulante
RehaClinic Bad Zurzach                                    Patientinnen und Patienten aus der Region. Daneben
                                                          ist die Reha Rheinfelden auch für die therapeutische
Im Geschäftsjahr 2019 fokussierte sich die RehaCity       Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner des
­Basel auf ein gezieltes Zuweisermanagement, eine ver-    Salmenparks mit Physiotherapie, Ergotherapie und
                                                          ­
 besserte Auslastung und eine optimale Einsatzplanung     Logopädie verantwortlich. Dazu gehören auch ein
                                                          ­
 der Mitarbeitenden. Dies insbesondere im Hinblick auf    Gruppenangebot sowie ein Angebot für fachliche
 die steigende Anzahl Mitbewerber in unmittelbarer        ­Beratung und Schulung des Personals.
 Nähe der RehaCity Basel. Dank intensiver Bemühun-
 gen im Zuweisermanagement konnten neue Kontakte          Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach, Möhlin
 geknüpft werden. Diese gilt es im Geschäftsjahr 2020     Seit 2013 führt die Reha Rheinfelden im Wohn- und
 zu vertiefen, um einen Anstieg der Zuweisungen zu        Pflegezentrum Stadelbach die für die Bewohnerinnen
 erzielen. Die Geschäftsführung der RehaCity erfolgt
 ­                                                        und Bewohner ärztlich verordneten Behandlungen für
 seit August 2019 in Personalunion durch Jasmin Sitton    Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie durch.
 und Philipp Baltisberger.                                Auch interdisziplinäre Fallbesprechungen und allge-
                                                          meine Beratungen sowie spezifische Personalschulun-
Im Verwaltungsrat traten per Anfang Juli 2019 Dr. Serge   gen gehören zum Angebot.
Altmann, CEO RehaClinic Gruppe, und Dr. med. Mi-
chael Gengenbacher, Ärztlicher Direktor Bewegungs-
apparat und Innere Medizin der RehaClinic AG,
die Nachfolge von Prof. Dr. med. André Aeschlimann
und Dr. med. Hans Groth an. Auf Prof. Dr. med. Dieter
Conen, welcher per Ende Dezember 2019 als VR-­
Mitglied zurückgetreten ist, folgt Dr. Niklaus Honauer,
neuer Stiftungsrats-Präsident der Reha Rheinfelden
ab 1. Januar 2020.
Kooperationen / 23

                                                           Prefered-provider-Vereinbarung ist eine optimale, zwi-
                                                           schen den Partnern koordinierte Betreuung der Patien-
                                                           tinnen und Patienten. Damit verbunden sind schlanke
                                                           administrative Abläufe und ein laufender Informations-
                                                           und Datenaustausch. Durch wöchentliche Präsenz von
                                                           Kaderärzten der Reha Rheinfelden im KSA sowie
                                                           täglichem strukturiertem telefonischem Austausch
                                                           ­
                                                           sind die Partner jederzeit über verlegungsfähige
                                                           ­Patientinnen und Patienten und freie Bettenkapazitäten
                                                            informiert. Durch diesen engen Austausch erfolgen die
                                                            Patientenübertritte zum medizinisch optimalen Zeit-
                                                            punkt. Die Kooperation wird regelmässig evaluiert und
                                                            justiert.

                                                           Universitätsspital Basel (USB)
                                                           Mit dem USB bestehen langjährige und umfassende
                                                           Kooperationsvereinbarungen. Im Zentrum stehen das
                                                           optimale Übertrittsmanagement für die Rehapatientin-
                                                           nen und -patienten sowie die Verschlankung der ad-
                                                           ministrativen Abläufe. Durch die wöchentliche Präsenz
                                                           von Kaderärzten der Reha Rheinfelden im USB können
                                                           die Zeitpunkte der Patientenübertritte vorausschauend
                                                           zum medizinisch besten Zeitpunkt geplant werden.
Praxis Salmenpark
                                                           Zwischen der Neurologischen Klinik des USB und der
Heilpädagogische Schulen (HPS) Frick                       Reha Rheinfelden besteht eine enge Kooperation in
und Rheinfelden                                            Form des Parkinsonzentrums Rheinfelden-Basel. Spezi­
                                                           alisten beider Institutionen zeichnen gemeinsam
Seit 2004 besteht mit der HPS Frick eine Kooperations-     ­verantwortlich für die optimale Versorgung stationärer
vereinbarung für die therapeutische Versorgung der          und ambulanter Parkinsonpatientinnen und -patienten.
Schülerinnen und Schüler. Das Angebot umfasst Ergo-
therapie und Physiotherapie und wird von spezialisier-     Solothurner Spitäler (soH)
ten Therapeutinnen und Therapeuten des Pädiatrischen       Im 2019 konnte mit der soH und ihren Standorten ein
Therapiezentrums erbracht. Dazu gehören auch fach-         umfassender, langfristig ausgelegter Zusammenarbeits-
liche Beratungen und konzeptionelle Arbeiten in den        vertrag abgeschlossen werden. Es geht um die optimale
entsprechenden Therapiegebieten. Eine ähnliche Ver-        rehabilitative Versorgung der Solothurner Patientinnen
einbarung konnte 2018 auch mit der HPS in Rheinfel-        und Patienten, die Schnittstellenoptimierung sowie den
den abgeschlossen werden, welche die physiothera-          Erfahrungsaustausch. Nutzniessende sind primär die
peutische und ergotherapeutische Versorgung der            Patientinnen und Patienten, welche von der aufeinan-
Schülerinnen und Schüler beinhaltet.                       der abgestimmten, qualitativ hochstehenden Versor-
                                                           gung profitieren.
Mit dem Übergang der Verantwortung für die beiden
Heilpädagogischen Schulen an die Stiftung MBF in           Gesundheitszentrum Fricktal (GZF)
Stein wurde das Gespräch mit den Verantwortlichen          Die langjährige, enge, vertraglich geregelte und hervor-
aufgenommen bezüglich der Weiterführung der Aktivi-        ragende Zusammenarbeit mit dem GZF konnte auch
täten am geplanten neuen Schulstandort in Mumpf.           2019 erfolgreich weitergeführt werden. Die gemeinsa-
                                                           men Versorgungskonzepte und das im täglichen Aus-
                                                           tausch geregelte Übertrittsmanagement im Rahmen der
Optimale Schnittstellen zugunsten der                      «Fast-Track-Vereinbarung» sind wichtige Bausteine in
Patientinnen und Patienten                                 der optimalen Patientenversorgung. Die Kooperation
                                                           wird sowohl auf medizinischer als auch auf administra-
Die Reha Rheinfelden optimiert laufend ihre Schnittstel-   tiver Seite regelmässig evaluiert.
len mit den Hauptzuweisern und den anderen Partnern.
Die übergeordnete Zielsetzung ist, Optimierungen für       Hirslanden Klinik Birshof
die Patientinnen und Patienten zum Beispiel beim           Die Kooperationsvereinbarung mit der Klinik Birshof
Übertritt von Akutspital in die Rehabilitation zu errei-   hat sich weiter etabliert und bewährt sich für beide
chen. Im Folgenden sind einige exemplarische Beispiele     ­Parteien sehr. Der gemeinsam definierte «Fast-Track»
zur Verbesserung der Schnittstelleneffizienz aufgeführt:    reduziert den administrativen Aufwand nachhaltig und
                                                            führt zu medizinisch optimalen Verlegungszeitpunkten.
Kantonsspital Aarau (KSA)
Mit dem KSA besteht seit vielen Jahren eine etablierte
und enge Zusammenarbeit. Ziel dieser gemeinsamen
15
«Dank dem intensiven ambulanten Rehabilita­
               tionsprogramm mit verschiedenen Therapien
               kann ich ständig meine Gehfähigkeit und meine
               Selbständigkeit verbessern.»

5 Jahre
  Noelia De Luca,
  Patientin Kindertherapiezentrum
26 / Qualitätsmanagement

5 | QUALITÄTSMANAGEMENT
               Im Fokus des Qualitätsmanagements steht für die Reha Rheinfelden eine
               ­optimale Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten. Zentrale Instrumente
                zur kontinuierlichen Optimierung sind die Patientenzufriedenheitsbefragung
                PZ-Benchmark, die Erhebungen im Rahmen des Messplans des Nationalen
                Vereins für Qualitätsentwicklung (ANQ), das Critical Incidents Reporting Sys-
                tem (CIRS), das Risikomana­ge­ment sowie das klinikinterne Vorschlagswesen.

Erfolgreiches Zwischenaudit für das                         keit, sich untereinander auszutauschen und hilfreiche
Kurszentrum                                                 Inputs zu Führungsthemen zu erhalten. Im Geschäfts-
                                                            jahr 2019 ging es um die Themen Mitarbeitergewin-
Das Kurszentrum der Reha Rheinfelden ist seit 2011          nung, Mitarbeiterführung mittels Zielerreichungsge-
nach eduQua zertifiziert. Das Gütesiegel unterstreicht      sprächen und Probezeit. Beim gemeinsamen Lunch in
die hohe Qualität dieser Weiterbildung. Am 28. August       Kleingruppen und im Plenum wurde angeregt disku-
2019 wurde ein erfolgreiches Zwischenaudit durch die        tiert, wie beispielsweise die Schnuppertage ideal ge-
Zertifizierungsstelle «swiss safety center» durchgeführt.   staltet werden können, um die «richtigen» Mitarbeiten-
                                                            den für die Reha zu gewinnen, wie die Probezeit
                                                            bestmöglich genutzt werden kann und was die wich-
Kader-Lunches in der Reha Rheinfelden –                     tigsten Faktoren für ein gutes Mitarbeitergespräch sind.
Zeit zum Austauschen und Reflektieren!                      Bei allen Themen ging es immer um die Herausforde-
                                                            rungen und die jeweiligen Rezepte. Gemeinsam wur-
Seit November 2018 bietet die Reha Rheinfelden ihren        den wertvolle Erkenntnisse und Ideen zusammengetra-
Kadermitarbeitenden mit Führungsfunktionen im Rah-          gen und diese Reflexionspausen im Alltag stärken allen
men von regelmässigen Kader-Lunches die Möglich-            den Rücken!
Qualitätsmanagement / 27

                                                           Mitarbeiterbefragung

                                                           Im Geschäftsjahr 2018 wurde die alle drei Jahre statt-
                                                           findende Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Eines der
                                                           Schwerpunktthemen, die aus den Resultaten abgeleitet
                                                           wurden, war die Gesundheit am Arbeitsplatz. Ein Pro-
                                                           jektteam hatte den Auftrag erhalten, das betriebliche
                                                           Gesundheitsmanagement der Reha Rheinfelden unter
                                                           die Lupe zu nehmen und zu systematisieren. Unter
                                                           dem Titel «GsundsTeam» wird es für alle Mitarbeiten-
                                                           den sichtbar und erlebbar. Als konkrete Massnahmen
                                                           zur Mitarbeiterbefragung wurde im 2019 eine Fortbil-
                                                           dung, ausgerichtet auf administratives Personal, durch-
                                                           geführt mit dem Fokus Ergonomie am Arbeitsplatz. Da-
                                                           bei ging es um die richtige Körperhaltung bei der Arbeit
                                                           sowie eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplat-
                                                           zes. Zeitgleich wurde eine ergonomische Beurteilung
                                                           aller Arbeitsplätze angestossen. Diese verfolgt das Ziel,
                                                           den individuellen Arbeitsplatz optimal einzurich-
                                                           ten und­zum Beispiel mithilfe von ergonomischen
                                                           ­Hilfsmitteln zu verbessern. Das im Oktober 2019 neu
                                                            eröffnete Restaurant Salis der Klinik bietet den Mitar-
                                                            beitenden ein vielseitiges Angebot für eine gesunde
                                                            Verpflegung.

«GsundsTeam» – das Betriebliche Gesund- Aktionstag «Sprich’s a»
heitsmanagement der Reha Rheinfelden
                                                           Per Postkarte wurden alle Mitarbeitenden zu den Akti-
Die Reha Rheinfelden investiert in die Gesundheit ihrer    onstagen am Donnerstag, 31. Oktober und Dienstag,
Mitarbeitenden. Eine Investition, die sich lohnt, da       5. November 2019 eingeladen. 350 Mitarbeitende folg-
­gesunde Mitarbeitende die Voraussetzung für den Er-       ten der Einladung und holten sich ihre Flaschenpost
 folg eines Unternehmens darstellen. Mit dem Projekt       ­persönlich ab. Die Aktion sollte «Sprich’s a» in Erinne-
 «GsundsTeam» wird das Betriebliche Gesundheits­            rung rufen und gleichzeitig vermitteln, dass Kommuni-
 management für die Belegschaft sichtbar und erlebbar.      kation die Grundlage für eine funktionierende Zusam-
 Es verfolgt das Ziel, betriebliche Rahmenbedingungen       menarbeit ist. Als Vergleich diente Wasser, welches die
 gesundheitsgerecht zu gestalten und das gesundheits-       Grundlage für einen funktionsfähigen Körper darstellt.
 förderliche Verhalten der Mitarbeitenden zu stärken. Es    Per Anleitung konnte man zudem den eigenen Wasser-
 geht darum, das Thema «Gesundheit am Arbeitsplatz»         tagesbedarf ausrechnen und diesen mit seinen Arbeits-
 ganzheitlich und gleichzeitig zielgerichtet anzugehen      kolleginnen und -kollegen vergleichen.
 und in der Strategie des Unternehmens zu verankern.
 Auf die eigene Gesundheit muss jeder selbst Acht
 ­geben, aber die Klinik kann durch eine gesundheits-
  fördernde Kultur ihren Beitrag dazu leisten. Auf ein
  gesundes Miteinander, für ein gesundes Team der
  ­
  ­Reha Rheinfelden.
28 / Qualitätsmanagement

Reha-Patientenbefragung

Im Zentrum des Qualitätsverständnisses und der                      Die Befragung umfasst sowohl allgemeinere Fragen zur
­tä­glichen Arbeit aller Mitarbeitenden der Reha Rhein-             Gesamtzufriedenheit als auch sehr differenzierte Fra-
 felden steht die optimale Versorgung der Patientinnen              gen zu den einzelnen in den Rehabilitationsprozess
 und Patienten. Die Patientenzufriedenheit ist ein zent-            ­involvierten Bereichen und Abteilungen. Die Auswer-
 raler «Kompass» für die Klinik, um laufend evaluieren               tung umfasst nicht nur eine Statistik mit quantitativen
 zu können, ob die Erwartungen an Behandlung und                     Aussagen, sondern auch Kommentare zu den einzel-
 Aufenthalt im Sinne einer optimalen Versorgung erfüllt              nen Fragen. So erhält die Reha Rheinfelden sehr de­
 oder sogar übertroffen wurden.                                      taillierte Rückmeldungen, anhand derer sie konkrete
                                                                     Massnahmen zur Optimierung und Weiterentwick-
Die Reha Rheinfelden führt bereits seit vielen Jahren                lung ergreifen kann.
eine anonyme Patientenzufriedenheitsbefragung mit
PZ-Benchmark durch. Dabei handelt es sich um ein                    Im Geschäftsjahr 2019 wurden 500 stationäre Patien-
etabliertes Instrument, das in insgesamt 16 Schweizer               tinnen und Patienten befragt und gaben der Reha
Rehabilitationskliniken angewendet wird und ein                     Rheinfelden insgesamt sehr positive Rückmeldungen,
Benchmarking ermöglicht. Jährlich werden rund 500                   die sich in der Gesamtzufriedenheit entsprechend
nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Patientinnen und                ­widerspiegeln. Im Vergleich betrachtet, liegt die Reha
Patienten der Reha Rheinfelden von einem externen                    Rheinfelden bei allen Fragen zur Gesamtzufriedenheit
und neutralen Markforschungsinstitut telefonisch zu                  in der Kategorie «völlig / mehrheitlich zufrieden» über
ihrem Aufenthalt in der Klinik befragt.                              dem Benchmark.

Der Zimmerservice bietet Patientinnen und Patienten viel Komfort: von der Mahlzeit im Zimmer bis zu diversen Hotellerie-Leistungen
Qualitätsmanagement / 29

98%     Gesamtzufriedenheit mit
         Aufenthalt in der Klinik

          60 % «völlig zufrieden»,
      38 % «mehrheitlich zufrieden»
          − 1 % gegenüber Vorjahr
      + 1 % gegenüber PZ-Benchmark
                                        92%      würden wieder in die
                                                   Klinik kommen

                                                        92 % «ja»
                                                 − 3 % gegenüber Vorjahr
                                             + 1 % gegenüber PZ-Benchmark

95%
                                      82%
  Gesamtzufriedenheit mit
  Resultat der Behandlung

                                      Klinikaufenthalt hat geholfen,
                                      mit gesundheitlicher Situation
    48 % «völlig zufrieden»,                besser umzugehen
47 % «mehrheitlich zufrieden»
    − 1 % gegenüber Vorjahr
+ 3 % gegenüber PZ-Benchmark

                                              31 % «sehr stark»,
                                                51 % «stark»
                                          + 1 % gegenüber Vorjahr
                                      + 2 % gegenüber PZ-Benchmark
30 / Qualitätsmanagement

ANQ-Messungen

Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in                       hohe Datenqualität und Zuverlässigkeit der Messun-
Spitälern und Kliniken (ANQ) koordiniert und reali-                    gen vorweisen.
siert Qualitätsmessungen in der Akutsomatik, Reha-
bilitation und Psychiatrie. Die Resultate ermöglichen                  Seit dem Datenjahr 2018 erfolgt die Datenlieferung zu
eine transparente und nationale Vergleichbarkeit. Für                  den ANQ-Messungen bezüglich Ergebnisqualität nur
einen validen Vergleich der Ergebnisqualität ist die                   noch für das gesamte Jahr. Aus diesem Grund liegen
Datenqualität wesentlich. Die Reha Rheinfelden                         zum Zeitpunkt der Publikation des Geschäftsberichtes
konnte seit Beginn der Messung 2013 eine konstant                      noch keine Resultate zur Datenqualität 2019 vor.

Die Kreativ- und Musiktherapie wirkt identitätsstiftend und stabilisierend
Qualitätsmanagement / 31

ANQ-Patientenbefragung

Der weiterentwickelte ANQ-Kurzfragebogen Rehabilita-        Die Ergebnisse der Reha Rheinfelden liegen alle über
tion 2.0 kommt seit 2018 zum Einsatz. Der Vorjahresver-     dem schweizweiten Mittelwert und attestieren eine
gleich 2018 / 2019 zeigt, dass die Mittelwerte bei allen    sehr hohe Patientenzufriedenheit.
sechs Fragen auf hohem Niveau stabil geblieben sind.
Damit setzt sich der Trend der sehr hohen Zufrieden-
heitswerte seit Messbeginn 2013 weiter fort.

An der ANQ-Patientenbefragung 2019 nahmen schweiz-
weit 6’221 Patientinnen und Patienten der Rehabili­
tationskliniken teil. Im Fragebogen wurde wiederum die
Skalierung von 1 (niedrigster Wert) bis 5 (höchster Wert)
eingesetzt.

                                                                        Mittelwert Reha Rheinfelden
                                                                        Mittelwert alle Kliniken

                                                       5                                                        5

       Wie beurteilen
     Sie die Qualität der                                          Wurden Sie
  Behandlung durch das                                           zu ­Beginn Ihres
  Reha-Team (ärztliches                                        Reha-Aufenthaltes
    und therapeutisches                                         verständlich über
   ­Personal, Pflegefach­                                     Ablauf und Ziele Ihrer
      personen, Sozial-                                           Rehabilitation
           dienst)?                                                informiert?
                                                       0                                                        0

                                    4,08     4,05                                            4,44     4,25

                                                       5                                                        5

    Wurden Sie während
                                                                Erhielten Sie ver­
  Ihres Reha-Aufenthaltes
                                                              ständliche Antworten
  ausreichend in Entschei-
                                                                 auf Ihre Fragen?
    dungen ­einbezogen?

                                                       0                                                        0

                                    4,38     4,20                                            4,47     4,39

                                                       5                                                        5
                                                                     Wie war
                                                                die Organisation
                                                              aller für Sie und Ihre
         Entsprechen
                                                             Angehörigen wichtigen
     die ­Therapien Ihren
                                                             Massnahmen für die Zeit
  ­Erwartungen (Umfang,
                                                              nach dem Reha-Auf­
        Ablauf usw.)?
                                                               enthalt (Betreuung,
                                                                Spitex, Therapien
                                                                      usw.)?
                                                       0                                                        0

                                    4,38     4,27                                            3,95     3,81
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