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                                                                                                          76. JAHRGANG

                                          Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift
             Mitgliederzeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.

Abstracts

6. DGZ-Tag der Wissenschaft

35. Jahrestagung der
Deutschen Gesellschaft
für Zahnerhaltung

18.–20. November 2021
in Göttingen

TAGUNGSTHEMA:
Zahnerhaltung 2030:
Unsicherheiten –
Chancen – Neue Wege

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Annette Wiegand
Prof. Dr. Rainer Haak

                                                                     This journal is regularly listed
                                                                     in CCMED / LIVIVO.
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Unverzichtbare Hilfe
  bei der Behandlung der CMD

                                                              Der Bestseller
                                                                  in der
                                                               2. Auflage

                                                                                     ▪   Alle therapierelevanten Aspekte auf einen Blick
                                                                                     ▪   Detaillierte Beschreibung von Behandlungsabläufen
                                                                                     ▪   Mehr als 970 Abbildungen

                                                                                     Auch die 2. Auflage dieses erfolgreichen Buches weist den
                                                                                     Weg von der lokalen Betrachtung des craniomandibulären
                                                                                     Systems hin zur interdisziplinären Diagnostik und Therapie
                                                                                     mit Einbeziehung des ganzen Körpers. Nicht nur ca. 80%
                                                                                     aller Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen werden von einer
                                                                                     CMD ausgelöst, sondern auch Symptome im ganzen Körper.
                                                                                     Nach Schätzungen der Krankenkassen sind 10 bis 17% aller
                                                                                     Deutschen Schmerzpatienten. Eine häufig nicht erkannte
                                                                                     Ursache ist dabei eine CMD und die Unwissenheit der meisten
                                                                                     Ärzte darüber. Die Sensibilität für diese Zusammenhänge
                                                                                     zu wecken, zu erkennen und zu behandeln ist Ziel der hier
                                                                                     vorgestellten interdisziplinären Therapie.

                                                                                                      Dr. Jürgen Dapprich
           2. überarbeitete Auflage 2018,                                                             Seit 1973 in eigener Praxis in Düsseldorf niedergelassen,
           311 Seiten, mehr als 970 Abbildungen, gebunden                                             Spezialist und Ehrenmitglied der DGFDT, Autor u.a. Funk-
           ISBN 978-3-7691-2998-4                                                                     tionstherapie in der zahnärztlichen Praxis (2004), seit
                                                                                                      2005 limitiert auf Funktionstherapie im CMD-Centrum-
           ISBN eBook 978-3-7691-3644-9
                                                                                                      Düsseldorf.
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                                                                                                                       Deutscher Zahnärzte Verlag
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6. DGZ-TAG DER WISSENSCHAFT                                                                                   D3

ABSTRACTS
6. DGZ-TAG DER WISSENSCHAFT

KURZVORTRÄGE I: KURZVORTRAG 01–05

        F. Melzow, T. Rese, Ü. Hasirci, U. Kertzscher, S. Paris
D8      Entwicklung eines Modells zur Bestimmung der Speichelfraktion in dentalen Aerosolen

        N. Bergmann, I. Lindörfer, M. A. Ommerborn
D8      Nachweis von Blut- und Speichelkontamination auf Schutzbrillen nach zahnärztlicher
        Behandlung und Desinfektion

        M. Reise, A. Güllmar, R. Stemmler, M. Heyder, S. Kranz, M. Kessels, B. Qualmann, B. W. Sigusch
D8      Der Einfluss des Aktinnukleators Cordon-Blue auf die Schmelzbildung im adulten
        Phänotyp von Mäusen

        J. Flemming, M. Meier, K. Hille, S. Basche, C. Hannig, I. Kölling-Speer, K. Speer, M. Hannig
D9      Einfluss von Zinnionen und Polyphenolen auf die protektiven Eigenschaften der In-
        situ-Pellikel

        C. Sekundo, E. Langowski, S. Boutin, C. Cornelia Frese
D9      Analyse des oralen Mikrobioms bei Hundertjährigen in Speichel und Plaque

KURZVORTRÄGE II: KURZVORTRAG 06–10

        J. Dudek, G. Gunaratnam, M. Bischoff, M. Hannig
D10     Untersuchung der initialen Adhäsion von Candida albicans am Zahnschmelz

        Z. Eidenhardt, A. Ritsert, S. Shankar-Subramanian, S. Ebel, J. Margraf-Stiksrud, R. Deinzer
D10     Empfohlenes gleich gezeigtes Verhalten? Eine Beobachtungsstudie an Jugendlichen zur
        Übernahme von Zahnputzempfehlungen

        E. Schulz-Kornas, D. Ziebolz, M. Strumpski, K.-J. Park, D. Kreher, R. Haak
D11     3D-Oberflächentexturanalyse (3DST) – eine neue Methode in der Zahnmedizin und
        Anwendungsmöglichkeiten für klinische Untersuchungen

        B. Djouiai, H. Meyer-Lückel, C. Kobbe, M. Wolf, I. Knaup, R. J. Wierichs
D11     Evaluation des Maskierungseffekts von post-orthodontischen White-Spot-Läsionen nach
        Kariesinfiltration: 1-Jahres Follow-up

        B. Luka, S. Rau, B. Hofmann, N. Schlüter
D11     Toxizität verschiedener Biopolymere auf Gingivafibroblasten und Gingivakeratinozyten
        nach Bestrahlung – eine In-vitro-Studie

KURZVORTRÄGE III: KURZVORTRAG 11–14

        S. Jacker-Guhr, F. S. Stutzbach, A.-K. Lührs
D12     Beeinflusst die Double-Layer-Technik die µTBS eines Universaladhäsivs nach
        hämostatischer Kontamination?

        K. J. Scholz, K.-A. Hiller, J. C. Anthony, I. M. Tabenski, S. Ettenberger, F. Cieplik, M. Federlin, W. Buchalla
D12     Klinische Bewährung eines neuartigen, selbstadhäsiven Bulk-Fill-Restaurationsmaterials
        über zwei Jahre Beobachtungszeit

        J. I. Zorzin, T. Lorey, U. Lohbauer, R. Belli
D13     Zur Bruchzähigkeit adhäsiver Grenzflächen am Dentin

                                                                      © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
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D4                            35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG

                     F. Haupt, I. Riggers, F. Konietschke, T. Rödig
     D13             Mikro-CT-Untersuchung zur Effektivität der Entfernung von Glasfaserstiften und _-
                     Induktion von Mikrorissen im Wurzeldentin

     35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG

     KURZPRÄSENTATIONEN I: KURZPRÄSENTATION 01–08

                     A. M. Mahler, V. Dylla, P. Kanzow, T. Rödig, V. Hrasky, F. Barre, S. Scheithauer, A. Wiegand
     D13             Befragung zur Auswirkung eines Mund-Nasen-Schutzes auf die Wahrnehmung von
                     Mundtrockenheit und Halitosis

                     C. Meyer-Probst, J. Flemming, K. Speer, I. Kölling-Speer, C. Hannig, M. Hannig
     D14             Modulation der In-situ- und In-vitro-Pellikel durch Ellagsäure und Alkanna tinctoria roots
                     in oleum olivae

                     W. Rasputnis, M. Hannig
     D14             Einfluss verschiedener Spüllösungen auf die erosionsprotektiven Eigenschaften der
                     Dentinpellikel

                     K.-J. Park, V. Korn, T. Meißner, R. Haak, D. Kreher, G. Schmalz, D. Ziebolz
     D15             Effekt präventiver Maßnahmen auf die Progression von Wurzelkariesläsionen – klinische
                     Bewertung mittels QLF über 24 Monate

                     A. Schestakow, M. S. Guth, T. A. Eisenmenger, J. Dudek, M. Hannig
     D15             Einfluss einer Hydroxylapatit-Suspension auf die dentale Biofilm-Bildung

                     M. Gund, A. Eigenmann, S. Rupf, M. Hannig, R. Thierbach
     D15             Klinischer Effekt von Lactobacillus reuteri in der parodontalen und kariologischen
                     Nachsorge

                     R. Kamber, H. Meyer-Lückel, D. Kloukos, C. Tennert, R. J. Wierichs
     D16             Wirksamkeit von Versieglern und Adhäsiven zur Reduktion von kieferorthopädisch
                     bedingter Schmelzkaries – Eine Metaanalyse

     KURZPRÄSENTATIONEN II: KURZPRÄSENTATION 09–17

                     R. Dietrich, C. Zimmermann, J. Golde, T. Rosenauer, M.-T. Weber, F. Tetschke, E. Koch, C. Hannig, J. Walther
     D16             Optische Kohärenztomografie für die bildgebende Kariesdiagnostik von
                     Approximalflächen

                     F. Tetschke, R. Vosahlo, J. Golde, J. Walther, T. Rosenauer, M.-T. Weber, E. Koche, C. Hannig
     D17             Differenzierung okklusaler Verfärbungen mittels Hyperspektralbildgebung

                     M. Albrecht, Y. Gruda, J. Golde, C. Schnabel, F. Tetschke, D. Haim, M. Buckova, G. Lauer, K. Jöhrens, J. Walther
     D17             Nicht-invasive Bildgebung der Mundschleimhaut mit einer miniaturisierten Intraoralson-
                     de für die optische Kohärenztomografie

                     M. A. Ommerborn, N. Walentek, N. Bergmann, M. Franken, A. Gotter, R. Schäfer
     D18             Validierung eines neuen diagnostischen Verfahrens zur Quantifizierung von
                     Schlafbruxismus

                     D. Kreher, K.-J. Park, G. Schmalz, E. Schulz-Kornas, R. Haak, D. Ziebolz
     D18             Quantitativ lichtinduzierte Fluoreszenz (QLF) zur Beurteilung unterschiedlicher
                     Demineralisationszustände an Wurzeloberflächen

     © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
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35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG                                                                              D5

        A. Ciardo, S. K. Sonnenschein, M. Simon, M. Rütters, M. Spindler, P. Ziegler, A. Spies, I. Reccius, C. Büsch, T.-S. Kim
D18     Digitale intraorale Fotografie zur Bewertung von DMFT und Implantatanzahl

        M. Franken, A. Özbek, M. Grunwald, N. P. Walentek, R. Schäfer, M. A. Ommerborn
D19     Allgemeine Schmerzwahrnehmung und dentale Schmerzperzeption von Personen mit
        Schlafbruxismus

        F. Cieplik, K.-A. Hiller, G. Schmalz, P. Mittermüller, W. Buchalla
D19     Dentale und orofaziale Ursachen bei 625 Patienten mit Verdacht auf Unverträglichkeiten
        gegenüber Dentalmaterialien

        J. Runge, L. Schmidt, M. Bartl, F. Reuschel, S. Goralski, A. Roth, R. Haak, D. Ziebolz, G. Schmalz
D20     Zahnärztliches Betreuungskonzept zur Risikoreduktion infektiöser Frühkomplikationen
        bei Patienten vor/nach Endoprotheseninsertion

KURZPRÄSENTATIONEN III: KURZPRÄSENTATION 18–26

        C. Lechte, P. Kanzow, A. Wiegand
D20     Haftung auf erodiertem Schmelz und Dentin – systematische Übersicht und Metaanalyse

        M. Werner, E. Schulz-Kornas, H. Schneider, M. Häfer, R. Haak
D21     Bewährung eines Universaladhäsivs nach 36-Monaten – Klinik und quantitative
        Randanalyse

        S. Höhl, E. Maier, A. Stirnweiß, J. Ebert
D21     Stellen Kompositfüllungen nach Tunnelpräparation eine langfristig suffiziente
        Versorgung einer Approximalkaries dar?

        P. Kanzow, A. F. Kanzow, A. Wiegand, F. Schwendicke
D21     Qualitative Interviewstudie zum Reparaturverhalten von Zahnärzt*innen in Deutschland

        J. Biermann, C. Kreutz, M. Kreutz, P. Kanzow, B. Rohland, T. Tauböck, M. Rizk, A. Wiegand
D22     Einfluss verschiedener Nanopartikel auf die Eigenschaften eines experimentellen
        Adhäsivs

        N. Challakh, P. Leußner, C. Merle, R. Haak, D. Ziebolz
D22     Vergleichende Untersuchung verschiedener digitaler Farbbestimmungsmethoden an
        Oberkieferfront und -eckzähnen

        J. Dietrich, H. J. Greß, J. Ebert
D23     Auswirkung der Hintergrundfarbe auf die Zahnfarbenbestimmung mittels Farbmess-
        geräts ex vivo und in vivo

        A. C. Frank, P. Kanzow, T. Rödig, A. Wiegand
D23     Wirksamkeit des internen Bleichens mit verschiedenen Bleichmitteln – systematische
        Übersicht und Metaanalyse

        D. Donnermeyer, L. Dröse, E. Schäfer, T. Dammaschke
D23     Vergleich der Scherhaftung komposit-basierter indirekter CAD/CAM-Restaurationen mit
        Lithium-Disilikat-Restaurationen

KURZPRÄSENTATIONEN IV: KURZPRÄSENTATION 27–34

        S. Lindner, K. Huth
D24     Erhaltung subgingival frakturierter Zähne durch die forcierte kieferorthopädische
        Extrusion

                                                                      © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
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D6                            35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG

                     S. El-Sayed, J. Mente
     D24             Extraorale Behandlung und Replantation eines avulsierten Zahnes bei einem Patienten
                     mit geistiger und körperlicher Behinderung

                     F. Beuthel, A. G. Schulte, M. Egermann
     D25             Zahnärztliche Therapie bei einem erwachsenen Patienten mit progredientem Morbus
                     Wilson – eine Fallvorstellung

                     V. Hrasky, C. Lechte
     D25             CAD/CAM-Restauration: Chairside-Anwendung im Rahmen einer Zahnsanierung in
                     Intubationsnarkose (ITN)

                     S. Rahim-Wöstefeld, B. Pretzl
     D25             Nekrose am Gaumen: ein Fallbericht

                     F. Heller, P. Schmidt, A. G. Schulte
     D26             Die zahnmedizinische Versorgung bei Menschen mit Williams-Beuren-Syndrom aus Sicht
                     von Familienangehörigen

                     M. Egermann, P. Schmidt, A. G. Schulte
     D26             Oralchirurgische Einzelzahn-Therapie in Sedierung bei einem hyperkinetischen Patienten
                     mit Huntington-Krankheit – ein Fallbericht

                     G. Magnucki, S. Schicht
     D26             Revision vierwurzeliger Oberkiefermolaren und die Erstellung von passenden Trainings-
                     und Anschauungsmodellen

     KURZPRÄSENTATIONEN V: KURZPRÄSENTATION 35–42

                     J. Schmidt, M. Vogel, T. Poulain, W. Kiess, M. Löffler, C. Hirsch, D. Ziebolz, R. Haak
     D27             Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status, Gesundheitsverhalten und
                     Karieserfahrung von 10- bis 18-jährigen Jugendlichen

                     L. Strobelt, A.-M. Kuttenreich, G. F. Volk, I. M. Schüler
     D27             Mundgesundheit und mundgesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit
                     chronischer peripherer Fazialisparese mit Synkinesien

                     C. Merle, T. Rott, N. Challakh, G. Schmalz, R. Haak, B. Wolfarth, J. Wüstenfeld, D. Ziebolz
     D28             Mundgesundheitszustand und -verhalten bei Ausdauerleistungssportlern – eine
                     Querschnittsstudie mit Kontrollgruppe

                     F. Czenskowski, I. Kaschke, P. Schmidt, A. G. Schulte
     D28             Entwicklung der Zahngesundheit von Athleten mit geistiger Behinderung zwischen 2008
                     und 2018

                     P. Schmidt, F. Tolsdorf, S. Zimmer, A. G. Schulte
     D29             Bewertung eines Projekts zur aufsuchenden zahnmedizinischen Versorgung von
                     Menschen mit schwerer Behinderung

                     M.-L. Spahmann, C. A. May, C. Hannig
     D29             Richard Wagner und Newell Sill Jenkins – eine besondere Zahnarzt-Patienten-Beziehung
                     im 19. Jahrhundert

                     G. Schmalz, H. Kullmann, R. Haak, T. Sensky, S. Büchi, D. Ziebolz
     D30             PRISM – ein individualisierter Ansatz zur Evaluation von subjektiv empfundener
                     Weiterentwicklung im Phantomkurs der Zahnerhaltung

     © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
Abstracts - dgz-kongress.de
35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG                                                                                    D7

          M.-T. Weber, A. Tetzner, M. Kucher, E. Trips, I. Danczak, C. Hannig, M. Dannemann
D30       Quantifizierung von Dentinabtrag durch Ultra-/Schallansätze in standardisierten
          Wurzelkanälen mittels optischer 3D-Digitalisierung

D31       Impressum

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung weitgehend verzichtet.
Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für alle Geschlechter.

Die Namen der Vortragenden der Präsentationen sind jeweils kursiv gesetzt.

                                               Titelbildhinweis: Prof. Dr.
                                               Tina Rödig/Göttingen

                                                                             © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
D8                                                                 6. DGZ-TAG DER WISSENSCHAFT

     6. DGZ-Tag der Wissenschaft                                  Ergebnisse: Im Vergleich zur ZT (MW:      nach der Benutzung Blutspritzer ge-
                                                                  100%) zeigten WS (58%) und US             funden werden (Median 330,00 Pi-
     Kurzvorträge I                                               (4%) eine deutlich geringere Aerosol-     xel). Die größte Kontamination mit
                                                                  bildung, wohingegen die ZT deutlich       Blut zeigte sich nach der Professionel-
     Kurzvortrag 01                                               weniger sedimentierende Tröpfchen         len Zahnreinigung (Median 1.087,00
     Entwicklung eines Modells zur                                (100%) als WS (781%) und US               Pixel). Die statistischen Unterschiede
     Bestimmung der Speichelfraktion                              (2728%) bildete. Der relative Anteil      zwischen den verschiedenen zahn-
     in dentalen Aerosolen                                        an simuliertem Speichel im Aerosol        medizinischen Behandlungen waren
     F. Melzow1, T. Rese2, Ü. Hasirci2,                           war bei US mit 2,3% deutlich höher        annäherungsweise            signifikant
     U. Kertzscher2, S. Paris1                                    als bei ZT (0,2%) und WS (0,2%).          (p=0,054). Bei der Analyse der Spei-
     1 Abteilung für Zahnerhaltungskunde                          Zusammenfassung: Das verwendete Mo-       chelkontamination zeigte sich eine
       und Präventivzahnmedizin, Charité                          dell eignet sich zur realitätsnahen Si-   Signifikanz zwischen den Messzeit-
       – Universitätsmedizin Berlin,                              mulation der Aerosolbildung und -aus-     punkten (p
6. DGZ-TAG DER WISSENSCHAFT                                                                                   D9

Material und Methode: Bei sechs adulten      kunde, Universitätsklinikum des                   lonisation und zur Erosionspräven-
Tieren (Mäuse im Alter von 9–15 Wo-          Saarlandes                                        tion. Die Wirksamkeit ist dabei auf
chen) des Stammes Cobl-WH2-KC                                                                  das SnF2 zurückzuführen.
(Testgruppe) wurde die Expression von       Ziel der Untersuchung: In der vorlie-
Cobl unterdrückt. Wildtiere ohne            genden Untersuchung wurde der Ein-                 Kurzvortrag 05
Cobl-Suppression (n=5) dienten als          fluss von Mundspülungen mit Kom-                   Analyse des oralen Mikrobioms
Kontrollgruppe. Die morphologische          binationen aus Polyphenolen und                    bei Hundertjährigen in Speichel
Beurteilung erfolgte an 167 Schnittbil-     Zinnionen auf die initiale bakterielle             und Plaque
dern der Molaren nach abgeschlosse-         Kolonisation in situ, Glukanbildung                C. Sekundo1, E. Langowski1,
ner Schmelzbildung mittels Durch-           und Erosion untersucht.                            S. Boutin2, 3, C. Cornelia Frese1
lichtmikroskopie. Neben der digitalen       Material und Methode: Die Spüllösun-               1 Poliklinik für Zahnerhaltungskun-

Vermessung und Berechnung der ab-           gen enthielten Tanninsäure (TS) (13,6                de, Mund-, Zahn-, Kieferklinik, Uni-
soluten und relativen Schmelzflächen        mg/8 ml), SnCl2 (23,7 mg/8 ml), SnF2                 versitätsklinikum Heidelberg,
wurde auch die Anzahl der Schmelzde-        (16,5 mg/8 ml), eine Kombination                     Deutschland
fekte beider Gruppen ermittelt. Die         aus TS (6,8 mg/4 ml)+SnCl2                         2 Zentrum für Infektiologie, Medizi-

statistische Analyse erfolgte mittels ei-   (11,9 mg/4 ml), bzw. eine Kombina-                   nische Mikrobiologie und Hygiene,
nes gemischten linearen Regressions-        tion aus TS (6,8 mg/4 ml)+SnF2                       Universitätsklinikum Heidelberg,
modells. Zur Evaluation der Schmelz-        (8,25 mg/4 ml). Als Negativkontrolle                 Deutschland
zusammensetzung wurden die Proben           dienten oral exponierte Proben ohne                3 Heidelberger Translational Lung

anschließend mithilfe von Raman-            Spülung. Mit Schienen wurden bovi-                   Research Center (TLRC), Deutsches
und Fourier-Transformations-Infrarot-       ne Schmelzproben 8 h (n=10 Indivi-                   Zentrum für Lungenforschung
Spektroskopie (FTIR) untersucht.            duen) bzw. 48 h (n=3 Individuen) in-                 (DZL), Heidelberg, Deutschland
Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden,       traoral exponiert; nach 1 min wurde
dass der Zahnschmelz der Cobl-defi-         mit 8 ml einer der Lösungen für                    Ziel der Untersuchung: Ziel war es den
zienten Tiere der Testgruppe im Ver-        10 min gespült. Adhärente Bakterien                Zusammenhang zwischen Mund-
gleich zu denen der Kontrollgruppe          und die Glukanbildung wurden vi-                   gesundheitsparametern und dem ora-
signifikant (p>0,001) häufiger hypo-        sualisiert (DAPI, BacLight, ConA) und              len Mikrobiom der supragingivalen
plastischer war. Neben der Größe der        quantifiziert. Ergänzend wurden mo-                Plaque und des Speichels von Hun-
Defektareale war auch die Anzahl der        difizierte Pellikel-Proben mittels TEM             dertjährigen festzustellen.
Schmelzdefekte bei den Tieren der           evaluiert. Außerdem wurde der Ein-                 Material und Methode: Klinische
Testgruppe signifikant erhöht. Hin-         fluss auf Demineralisationsprozesse                und mikrobielle Parameter wurden
sichtlich der Konzentration und Zu-         untersucht. Die Prüfkörper wurden                  von 54 Hundertjährigen erhoben.
sammensetzung der organischen und           dafür in HCl (pH: 2; 2,3; 3) für 120 s             Plaque- und Speichelproben wurden
anorganischen       Bestandteile     des    inkubiert und die Freisetzung von                  gesammelt und das Mikrobiom
Zahnschmelzes wurden allerdings             Calcium und Phosphat wurde be-                     durch 16S-rRNA-Gensequenzierung
keine Unterschiede zwischen Test-           stimmt. Die statistische Auswertung                charakterisiert und biostatistisch
und Kontrollgruppe beobachtet.              erfolgte mit dem Kruskal-Wallis- so-               ausgewertet         (Alpha-Diversität
Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt         wie dem Mann-Whitney-U-Test und                    (Shannon-Index), Richness (RSVs),
werden, dass der Aktinnukleator Cobl        der Bonferroni-Holm-Korrektur.                     Evenness (Pielou-Index) und Domi-
einen Einfluss auf die morphologi-          Ergebnisse: Die initiale bakterielle Ko-           nanz (Berger-Parker-Index), Beta-Di-
sche Entwicklung des Zahnschmelzes          lonisation und Glukanbildung wur-                  versität (UniFrac-Distanzen)). Der
hat, allerdings ist wahrscheinlich die      den signifikant durch Spülungen mit                Einfluss der verschiedenen kli-
Mineralzusammensetzung               des    SnF2 und SnCl2 sowie Kombinatio-                   nischen Parameter auf das Mikro-
Schmelzes nicht betroffen.                  nen mit TS reduziert. Die Zahl der                 biom wurde mittels PERMANOVA
                                            avitalen Bakterien wurde signifikant               analysiert.
Kurzvortrag 04                              durch Spülung mit Kombinationen                    Ergebnisse: 63% der Untersuchten
Einfluss von Zinnionen und Poly-            aus SnF2+TS und SnCl2+TS reduziert.                wiesen eigene Zähne auf, 37% waren
phenolen auf die protektiven Ei-            SnF2 und die Kombination aus                       zahnlos. Die Diversität und Struktur
genschaften der In-situ-Pellikel            SnF2+TS reduziert signifikant die Cal-             des oralen Mikrobioms wurden
J. Flemming1, M. Meier1, K. Hille1,         cium- und Phosphatfreisetzung bei                  hauptsächlich durch das Vorhanden-
S. Basche1, C. Hannig1, I. Kölling-         pH 2; 2,3; 3. Die Auswertung der                   sein natürlicher Zähne (bezahnt vs.
Speer2, K. Speer2, M. Hannig3               TEM-Aufnahmen zeigt nach Anwen-                    zahnlos) und die Anzahl kariöser,
1 Poliklinik für Zahnerhaltung mit          dung der Lösungen eine elektronen-                 fehlender und gefüllter Zähne
 Bereich Kinderzahnheilkunde, Uni-          dichte, durchgängige Pellikelultra-                (DMFT) beeinflusst. Dies zeigte sich
 versitätsklinikum Carl Gustav              struktur.                                          signifikant sowohl in den Plaque- als
 Carus, TU Dresden                          Zusammenfassung: Mundspüllösun-                    auch     in    den    Speichelproben
2 Fakultät Chemie und Lebensmittel-         gen mit SnF2 und SnF2+TS sind im                   (0,028≤p≤0,001). Darüber hinaus
 chemie, TU Dresden                         Vergleich zu anderen Kombinationen                 zeigte auch die Zahl der Zahnarzt-
3 Klinik für Zahnerhaltung, Parodon-        aus SnCl2+TS am effektivsten zur Re-               besuche pro Jahr einen Einfluss
  tologie und präventive Zahnheil-          duktion der initialen bakteriellen Ko-             (Speichel: p=0,038, Plaque: p=0,015)

                                                                      © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
D10                                                                 6. DGZ-TAG DER WISSENSCHAFT

      auf die Zusammensetzung des oralen                           Mundhöhle möglichst exakt zu imi-          haben, die in Prophylaxeprogram-
      Mikrobioms. In Bezug auf die Spei-                           tieren, untersuchten wir auch die          men vermittelten Zahnputzempfeh-
      chelparameter wiesen die meisten                             Adhäsion von Candida an eine in si-        lungen umzusetzen. Unklar ist, ob
      Hundertjährigen eine Hyposaliva-                             tu gebildete 3-min-Pellikel. Die Vi-       diese Schwierigkeiten in der gesam-
      tion auf (stimulierte Speichelfluss-                         sualisierung der Kolonialisierung          ten Altersspanne der Adoleszenz
      rate: 0,84±0,55 ml/min) sowie eine                           von Schmelz mit Candida erfolgte           (laut WHO 10–19 Jahre) zu beobach-
      reduzierte Pufferkapazität und einen                         mittels Rasterelektronenmikroskopie        ten sind oder nur in bestimmten
      sauren pH-Wert. Letzterer lag bei                            (REM). Dazu wurden mit Speichel            Entwicklungsphasen auftreten. Die
      46,3% zwischen 5,0 und 5,8 und be-                           behandelte Zellen mit Schmelzprüf-         vorliegende Studie analysiert die
      einflusste ebenfalls die Alpha-Diver-                        körpern, die zuvor für 3 min oral ex-      Zahnputzvorgänge von Jugend-
      sität des oralen Mikrobioms signifi-                         poniert wurden, in Kontakt ge-             lichen und vergleicht diese mit dem
      kant (Speichel: p=0,048, Plaque:                             bracht.                                    in der Gruppenprophylaxe vermit-
      p=0,002), wobei ein höherer pH-                              Ergebnisse: Die REM-Aufnahmen zei-         telten Best-Practice Zahnputzvor-
      Wert im Speichel mit einer höheren                           gen eine starke Bedeckung der              gang.
      Diversität korrelierte.                                      Schmelzoberfläche durch Candida-           Material und Methode: 66 zufällig
      Zusammenfassung: Hundertjährige                              Zellen sowie enge Kontaktstellen           ausgewählte Jugendliche (10- und
      mit guter Mundgesundheit, respekti-                          zwischen den Zellen und der Pelli-         15-Jährige) wurden gebeten, sich vor
      ve einer geringeren Karieserfahrung                          kel. Die mittleren Adhäsionskräfte         einer Tabletkamera die Zähne so
      und mehr eigenen natürlichen Zäh-                            wurden mit 12,4 nN auf unbehan-            gründlich wie möglich zu reinigen.
      nen, zeigten ein diverseres orales Mi-                       deltem bzw. 20,0 nN auf speichel-          Die Videos wurden hinsichtlich der
      krobiom. Beeinflusst werden kann                             behandeltem Schmelz bestimmt.              Dauer des Zähneputzens, der Berei-
      die Diversität jedoch durch Hyposa-                          Die Behandlung von Schmelz mit             che, die gereinigt wurden und der
      livation im Alter, welche sich durch                         Speichel führte somit zu einer sig-        ausgeführten Putzbewegungen ana-
      pH-Änderungen ungünstig auswir-                              nifikanten Erhöhung der Adhäsion.          lysiert. Unterschiede zwischen dem
      ken kann.                                                    Die Behandlung von Candida mit             tatsächlichen und dem erwarteten
                                                                   Speichel hatte hingegen keinen ent-        Verhalten wurden mittels ANOVAs
                                                                   scheidenden Einfluss auf die Anhaf-        mit Messwiederholung und gepaar-
      Kurzvorträge II                                              tung. Die Resultate der Messungen          ten t-Tests geprüft. Für den Ver-
                                                                   auf einer 3-min-Pellikel waren ver-        gleich über verschiedene Altersgrup-
      Kurzvortrag 06                                               gleichbar.                                 pen hinweg wurden zusätzlich be-
      Untersuchung der initialen                                   Zusammenfassung: Die Adhäsionsstär-        reits vorhandene Daten der Arbeits-
      Adhäsion von Candida albicans                                ke von C. albicans am Zahnschmelz          gruppe von 12- und 18-Jährigen rea-
      am Zahnschmelz                                               liegt im Nanonewton-Bereich. Die           nalysiert.
      J. Dudek1, G. Gunaratnam2,                                   Pellikel führt zu einer signifikanten      Ergebnisse: Die durchschnittliche
      M. Bischoff2, M. Hannig1                                     Erhöhung der Adhäsionskräfte und           Putzzeit (M±SD) der 10- und 15-Jäh-
      1 Klinik für Zahnerhaltung, Parodon-                         hat im Vergleich zur Umhüllung der         rigen betrug 195,8s±74,6s bzw. 196,
        tologie und Präventive Zahnheil-                           Candida-Zellen mit Speichel einen          1s±75,8s. Unabhängig vom Alter ver-
        kunde, Universität des Saarlandes,                         starken Einfluss auf die Anhaftungs-       teilten die Jugendlichen (10-, 12-,
        Homburg                                                    stärke. Ob eine gezielte Manipulation      15-, 18-Jährige) ihre Putzzeit un-
      2 Medizinische Mikrobiologie und                             der Pellikel zu einer verringerten An-     gleichmäßig auf die Innen-, Außen-
        Hygiene, Universität des Saarlandes,                       haftung von C. albicans führt, und         und Okklusalflächen. Besonders au-
        Homburg                                                    dadurch zu Kariesprophylaxe beitra-        genfällig war dabei die Vernachlässi-
                                                                   gen kann, sollte in zukünftigen Stu-       gung der Innenflächen, für die keine
      Ziel der Untersuchung: Der opportunis-                       dien untersucht werden.                    der Altersgruppe mehr als 15,8% der
      tische Erreger Candida albicans trägt                                                                   gesamten Putzzeit aufwendete. Zu-
      zu Entstehung von Karies bei. Unter-                         Kurzvortrag 07                             dem zeigten alle Altersgruppen ei-
      sucht wurde die initiale Adhäsion                            Empfohlenes gleich gezeigtes               nen hohen Anteil an horizontalen
      von C. albicans am Zahnschmelz.                              Verhalten? Eine Beobachtungsstu-           Bewegungen auf den Innen- und Au-
      Material und Methode: Die Adhäsion                           die an Jugendlichen zur Übernah-           ßenflächen, entgegen anderslauten-
      von C. albicans an bovinem Schmelz                           me von Zahnputzempfehlungen                den Instruktionen für diese Flächen.
      wurde mittels FluidFM (Fluidic-For-                          Z. Eidenhardt1, A. Ritsert1, S. Shankar-   Zusammenfassung: Das Zahnputzver-
      ce-Microscopy) basierter Einzelzell-                         Subramanian1, S. Ebel1, J. Margraf-        halten von Kindern und Jugend-
      Kraftspektroskopie untersucht. Die                           Stiksrud2, R. Deinzer1                     lichen steht, unabhängig von deren
      Messungen erfolgten für die Kon-                             1 Justus-Liebig-Universität Gießen,        Alter, nicht im Einklang mit den
      taktzeit von 5 s. Um den Einfluss des                          Deutschland                              Zahnputzempfehlungen der Prophy-
      Speichels auf die Adhäsion zu ana-                           2 Marburg, Deutschland                     laxeprogramme. Die Gründe hierfür
      lysieren, wurden sowohl unbehan-                                                                        werden hinsichtlich der in der Grup-
      delte als auch mit Speichel behan-                           Ziel der Untersuchung: Forschungs-         penprophylaxe eingesetzten Metho-
      delte Zellen und Schmelz eingesetzt.                         ergebnisse deuten darauf hin, dass         de und des elterlichen Einflusses dis-
      Um das Adhäsionsgeschehen in der                             Kinder/Jugendliche Schwierigkeiten         kutiert.

      © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
6. DGZ-TAG DER WISSENSCHAFT                                                                                   D11

Kurzvortrag 08                             Sättigung der Schmelzoberflächen                   deutliche Maskierung festgestellt wer-
3D-Oberflächentexturanalyse                mit SiO2, aber der Zunahme nach                    den     (∆Ε7T=3,09;      ∆E12M2=3,37;
(3DST) – eine neue Methode in              dem Putzen (∆Vvc[t2–t3]=–0,35µm3/                  p
D12                                                                 6. DGZ-TAG DER WISSENSCHAFT

      schiedenen γ-Strahlendosen (0–12                             wechselbelastung (TC) untersucht          Ziel der Untersuchung: Ziel war die kli-
      Gy) in einer Cäsium 137-Bestrah-                             werden.                                   nische Untersuchung eines neuarti-
      lungseinheit bestrahlt. Nach 24 h                            Material und Methode: Der Haftver-        gen, zahnfarbenen, selbstadhäsiven
      bzw. 96 h wurden die bestrahlten Zel-                        bund eines ungefüllten Universal-         Bulk-Fill-Restaurationsmaterials
      len in Verdünnungsreihen mit den                             adhäsivs (PBA) am unbehandelten           (SABF, 3M) im Vergleich zu einem
      Biopolymeren (BP) Chitosan, einem                            (Kontrolle) und am kontaminierten         Bulk-Fill-Komposit (Filtek One, 3M;
      Guar-Derivat, Hyaluronsäure und                              Dentin (Aluminiumchlorid (VC) vs.         FOBF) für die Versorgung von Klasse-
      Chondroitinsulfat A sowie F/Sn für                           Eisensulfat (VS)) wurde mittels Mi-       II-Kavitäten. Die Null-Hypothese war,
      24 h inkubiert. Die metabolische Ak-                         krozugversuch (µTBS) bestimmt.            dass beide Materialien hinsichtlich
      tivität und Toxizität wurde anhand                           Nach Kontamination der Dentin-            des klinischen Überlebens und Er-
      des AlamarBlue-Assay ermittelt.                              oberfläche humaner Molaren erfolgte       folgs ähnlich abschneiden.
      Ergebnisse: Während sich 24 h nach                           die Applikation des Adhäsivs im Sin-      Material und Methode: 30 Patienten er-
      Bestrahlung die metabolischen Akti-                          gle-Layer- bzw. Double-Layer-Modus        hielten je eine SABF- und eine FOBF-
      vitäten der Zellen kaum unterschie-                          und die Schichtung und Polymerisa-        Restauration. Für FOBF wurde Scotch-
      den, nahmen diese nach 96 h mit                              tion der Kompositaufbauten. Gesägte       bond Universal (3M) im Self-Etch-
      steigender Strahlendosis deutlich ab.                        Mikrosticks (n=45/Gruppe) wurden          Modus als Adhäsiv verwendet. SABF
      F/Sn bewirkte eine starke Reduktion                          nach 24 h oder nach TC (*, 15.000         wurde selbstadhäsiv verwendet. Die
      der metabolischen Aktivität ab                               Zyklen, 5/55°C) dem Mikrozugver-          Restaurationen wurden zu Beginn,
      50 ppm Sn2+. Die Toxizität der getes-                        such zugeführt. Die statistische Aus-     nach 6, 12 und 24 Monaten anhand
      teten BP war insgesamt gering. Die                           wertung erfolgte mittels ANOVA und        der FDI-Kriterien bewertet (non-para-
      höchsten Konzentrationen der posi-                           Games-Howell-Test.                        metrische Tests (α=0,05), Überlebens-
      tiv geladenen BP Chitosan (>0,125%)                          Ergebnisse: Die einfaktorielle Varianz-   Analyse).
      und Guar (>0,05%) waren für beide                            Analyse zeigte signifikante Unter-        Ergebnisse: Nach 24 Monaten waren
      Zellarten toxisch. Bei den negativ ge-                       schiede zwischen den Versuchsgrup-        29 von 30 Patienten verfügbar. Die
      ladenen BP zeigte Hyaluronsäure kei-                         pen (p0,5%) ausschließlich nach 96 h auf                         von der Applikationstechnik. Die VC-      an der Sekundärkaries detektiert
      Fibroblasten toxisch.                                        Kontamination hatte initial keinen        wurde (Kriterium C12: Score 4). Alle
      Zusammenfassung: Der Versuch zeig-                           Einfluss auf die Verbundwerte, nach       anderen Restaurationen zeigten zu
      te, dass sich durch Bestrahlung die                          TC war der Haftverbund signifikant        allen Zeitpunkten grundsätzlich ak-
      Sensitivität von Fibroblasten und Ke-                        erniedrigt. Die Double-Layer-Technik      zeptable FDI-Scores zwischen aus-
      ratinozyten auf die getesteten BP                            führte nach VC-Kontamination zu ei-       gezeichnet (1) und befriedigend (3).
      nicht veränderte und Biopolymere                             ner signifikanten Erhöhung der Ver-       Die Error-Rates-Analyse zeigte einen
      in vitro auch nach einer Bestrahlung                         bundwerte.                                signifikanten Unterschied für die äs-
      nur geringfügig toxisch auf orale Zel-                       Zusammenfassung: Der Einfluss von         thetischen, aber nicht für die funk-
      len wirkten.                                                 Hämostatika auf die Haftwerte des         tionellen und biologischen Eigen-
                                                                   Universaladhäsivs ist materialabhän-      schaften. Bei den ästhetischen Ei-
                                                                   gig. Die Kontamination mit dem ei-        genschaften zeigten die Materialien
      Kurzvorträge III                                             sensulfathaltigen Hämostatikum (VS)       hauptsächlich ausgezeichnete (1)
                                                                   erhöhte die Verbundwerte. Das alu-        und gute (2) Ergebnisse, wobei FOBF
      Kurzvortrag 11                                               miniumchloridhaltige VC senkte die        bei den Kriterien Oberflächenglanz
      Beeinflusst die Double-Layer-                                Haftwerte nach Alterung im Single-        (A1, p=0) und Farbstabilität/Trans-
      Technik die µTBS eines Univer-                               Layer-Modus signifikant, wobei die        luzenz (A3, p=0) signifikant besser
      saladhäsivs nach hämostatischer                              Double-Layer-Technik diesen Effekt        abschnitt als SABF. Mit der Zeit
      Kontamination?                                               wieder nivellierte.                       nahm die Randverfärbung (A2b) bei
      S. Jacker-Guhr, F. S. Stutzbach,                                                                       beiden Materialien signifikant zu
      A.-K. Lührs                                                  Kurzvortrag 12                            (p≤0,001).
       Medizinische Hochschule Hanno-                              Klinische Bewährung eines neu-            Zusammenfassung: Die Null-Hypo-
       ver, Deutschland                                            artigen, selbstadhäsiven Bulk-Fill-       these konnte nicht verworfen wer-
                                                                   Restaurationsmaterials über zwei          den. Beide Materialien zeigten in-
      Ziel der Untersuchung: Mithilfe dieser                       Jahre Beobachtungszeit                    nerhalb von 24 Monaten eine ähn-
      In-vitro-Studie sollte die Auswirkung                        K. J. Scholz1, K.-A. Hiller1,             liche Überlebensrate. SABF wies im
      einer hämostatischen Kontamina-                              J. C. Anthony1,2, I. M. Tabenski1,2,      Vergleich zu FOBF weniger günstige,
      tion auf die Dentinhaftung eines un-                         S. Ettenberger1, F. Cieplik1,             aber klinisch stets akzeptable ästhe-
      gefüllten Universaladhäsivs beurteilt                        M. Federlin1, W. Buchalla1                tische Eigenschaften auf. Das neu-
      werden. Weiterhin sollte der Einfluss                        1 Poliklinik für Zahnerhaltung und        artige, selbstadhäsive Bulk-Fill-Mate-
      der Double-Layer-Technik auf die                               Parodontologie, Universitätsklini-      rial scheint daher zunächst für den
      Haftwerte nach hämostatischer Kon-                             kum Regensburg, Deutschland             kurzfristigen klinischen Einsatz ge-
      tamination mit und ohne Thermo-                              2 Private zahnärztliche Praxis            eignet.

      © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG                                                                         D13

Kurzvortrag 13                            (p
D14                            35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG

      Material und Methode: Zwischen No-                           1 Poliklinik für Zahnerhaltung mit        Wasser/Öl bei einem pH-Wert von 3
      vember 2020 und Juni 2021 wurde ei-                            Bereich Kinderzahnheilkunde, Uni-       signifikant verringert (p
35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG                                                                        D15

Hopfenlösung (mET: 440–1000 nm              ne präventive Maßnahme zwischen                  elektronenmikroskopie (REM) hin-
(3 min), 500–800 nm (2 h)) konnten          t3 und t4).                                      sichtlich Biofilm-Bedeckung und an
die erosionsprotektiven Eigenschaf-         Ergebnisse: In der CF konnte ein sig-            Bruchpräparaten die Biofilm-Dicke so-
ten der Pellikel im Gegensatz zur Spü-      nifikanter zeitabhängiger Effekt zwi-            wie die Anreicherung von Hydroxyl-
lung mit EZP (mET: 100–200 nm               schen t0 und t3 für alle Unter-                  apatit im Biofilm mit Energiedisper-
(3 min), 0–150 nm (2 h)) nicht kon-         suchungsparameter ermittelt werden               siver Röntgenspektroskopie unter-
sequent erhöhen. Die Spüllösungen           (pi≤0,012). Für P und DP konnte hin-             sucht. Zusätzlich wurde die Wechsel-
und der Säureangriff hinterließen un-       gegen für keinen Parameter ein sig-              wirkung zwischen Hydroxylapatit und
terschiedliche Demineralisationsmus-        nifikanter Unterschied zwischen den              Speichel mit der Transmissionselektro-
ter, die aufgrund einer randomisier-        Untersuchungszeitpunkten (t0–t3)                 nenmikroskopie (TEM) visualisiert.
ten Verteilung der gelösten Hydroxyl-       festgestellt werden (pi>0,05). Jedoch            Ergebnisse: Die Spülung mit Hyd-
apatit-Kristallite entstanden.              war beim direkten Vergleich der drei             roxylapatit konnte die Biofilm-Bil-
Zusammenfassung: EZP ist ein poten-         Gruppen untereinander kein signifi-              dung durch Anlagerung an Bakterien
zielles Präparat für die Prävention         kanter Gruppeneffekt festzustellen               und Bildung von Aggregaten mit Bak-
von Erosionen am Dentin. Dagegen            (pi>0,05). Nach 24 Monaten follow-               terien und Speichelproteinen reduzie-
zeigten die Tanninsäure- und Hop-           up waren vergleichbare QLF Ergebnis-             ren. Die Positivkontrolle Chlorhexi-
fenlösung eher schwache erosions-           se wie zu t0 festzustellen (pi>0,05).            din konnte die Biofilm-Bildung stär-
protektive Effekte. Der Säureangriff        Schlussfolgerung: Wenngleich in der              ker reduzieren und in den TEM-Auf-
führte bei den untersuchten Präpara-        CF-Gruppe der stärkste positive Effekt           nahmen waren zusätzlich lytische
ten zur Demineralisation des Den-           nach zwölf Monaten präventiver Be-               Zellen vorhanden. Es konnten ins-
tins, jedoch wiesen die Demineralisa-       treuung nachgewiesen wurde, ist kei-             besondere mit dem REM-Abbildungs-
tionszonen kein einheitliches Muster        ne Überlegenheit der Anwendung ei-               verfahren Rückstreuelektronenkon-
auf.                                        nes Schutzlackes festzustellen. Nach             trast, dank der unterschiedlichen ele-
                                            einem Jahr ohne präventive Betreu-               mentaren Zusammensetzung von
Kurzpräsentation 04                         ung zeigt sich eine Rückkehr zur Aus-            Biofilm und Prüfkörpern, Übersichts-
Effekt präventiver Maßnahmen                gangssituation mit erneuter Progres-             aufnahmen von gesamten Prüfkör-
auf die Progression von Wurzel-             sionstendenz der Wurzelkariesläsio-              pern (5×5 mm) mit günstigem Hell-
kariesläsionen – klinische Bewer-           nen. Insgesamt scheint bei Wurzelka-             Dunkel-Kontrast angefertigt werden.
tung mittels QLF über 24 Monate             riesläsionen eine intensive präventive           Zusammenfassung: Die Wirkung einer
K.-J. Park, V. Korn, T. Meißner, R. Haak,   Betreuung mit adjuvanter Schutzlack-             Hydroxylapatit-Suspension auf die
D. Kreher, G. Schmalz, D. Ziebolz           anwendung empfehlenswert.                        Biofilm-Bildung in situ wurde bisher
 Universitätsklinikum Leipzig AöR,                                                           nicht für eine Bildungsdauer von
 Deutschland                                Kurzpräsentation 05                              48 h untersucht. Unter den gewähl-
                                            Einfluss einer Hydroxylapatit-                   ten Versuchsbedingungen zeigte die
Ziel der Untersuchung: Erfassung des        Suspension auf die dentale                       Spülung mit Hydroxylapatit einen
Effektes einer einjährigen präventi-        Biofilm-Bildung                                  hemmenden Effekt auf die Biofilm-
ven Betreuung in Kombination mit            A. Schestakow, M. S. Guth, T.                    Bildung, der jedoch nicht an die Wir-
dem adjuvanten Einsatz verschiede-          A. Eisenmenger, J. Dudek, M. Hannig              kung von Chlorhexidin reicht.
ner Schutzlacke auf Wurzelkarieslä-          Universität des Saarlandes, Klinik
sionen mittels QLF.                          für Zahnerhaltung, Parodontologie               Kurzpräsentation 06
Material und Methode: 23 Patienten           und präventive Zahnheilkunde,                   Klinischer Effekt von Lactobacil-
mit unbehandelten Wurzelkarieslä-            Homburg/Saar                                    lus reuteri in der parodontalen
sionen an mindestens zwei Zähnen                                                             und kariologischen Nachsorge
wurden eingeschlossen. Die Zähne            Ziel der Untersuchung: In der vorlie-            M. Gund1, A. Eigenmann2, S. Rupf3,
wurden randomisiert einer von drei          genden Studie wurde die Wirkung ei-              M. Hannig1, R. Thierbach4
Gruppen jeweils mit einem Schutz-           ner Hydroxylapatit-Suspension auf                1 Universitätsklinikum des Saarlandes,

lack zugeordnet (CF: Cervitec F             die dentale Biofilm-Bildung unter-                 Klinik für Zahnerhaltung, Parodon-
[n=23], P: Placebo [n=23], DP: Dura-        sucht.                                             tolgie und Präventive Zahnheilkun-
phat [n=15]). Im Anschluss an eine          Material und Methode: Sechs Proban-                de
Zahnreinigung wurde eine Applika-           den trugen Oberkiefer-Schienen, an               2 MVZ Familienpraxis Dr. Badke

tion (60 s) alle drei Monate vor-           die bovine Schmelz- und Dentin-Prüf-             3 Universitätsklinikum des Saarlan-

genommen. Die QLF-Aufnahmen                 körper befestigt waren. Der Biofilm                des, Lehrstuhl für Synoptische
wurden hinsichtlich Mineralverlust          wurde 48 h lang in situ gebildet, wäh-             Zahnheilkunde
(∆F%), Läsionsvolumen (∆Q%µm2)              rend die Probanden mit Wasser, Hy-               4 Sanitätsversorgungszentrum Ulm,

und bakterieller Aktivität (∆R%) je-        droxylapatit-Nanopartikeln (50 g/l)                Bundeswehr
weils zur Baseline (t0) sowie nach          oder Chlorhexidin (0,2%) spülten. Zur
14 Tagen (t1), 6 Monaten (t2) und           Beurteilung der Substantivität wurden            Ziel der Untersuchung: Ziel dieser dop-
12 Monaten (t3) ausgewertet. Zusätz-        zwei Spülprotokolle (4- oder 5-mal               pelverblindeten, multizentrischen, pla-
lich erfolgte nach 24 Monaten (t4) ei-      spülen) eingesetzt. Die Prüfkörper               cebokontrollierten, klinisch-prospekti-
ne erneute Untersuchung (n=20, kei-         wurden anschließend mit der Raster-              ven Studie war es, herauszufinden, ob

                                                                    © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
D16                            35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG

      durch die Gabe des Probiotikums                              1 Klinik für Zahnerhaltung, Präven-       von kieferorthopädischen bedingten
      Lactobacillus reuteri ein zusätzlicher                         tiv- und Kinderzahnmedizin, Zahn-       WSL zu verringern. Darüber hinaus
      Effekt auf die klinischen Parameter im                         medizinische Kliniken der Univer-       scheinen fluorid-freisetzende nicht
      Rahmen der UPT ohne Erhöhung des                               sität Bern, Bern, Schweiz               wirksamer zu sein als nicht-fluorid-
      DMF-T erreicht werden kann.                                  2 Klinik für Kieferorthopädie, Zahn-      freisetzende   Materialien.    Diese
      Material und Methode: Allgemeinmedi-                           medizinische Kliniken der Univer-       Schlussfolgerung basiert jedoch nur
      zinisch gesunde Patienten (n=23) mit                           sität Bern, Bern, Schweiz               auf sehr wenigen gut durchgeführten,
      Parodontitis-Stadium III, die sich in                                                                  randomisierten, kontrollierten Stu-
      der UPT befinden, wurden in zwei                             Ziel der Untersuchung: Das Ziel dieses    dien.
      Gruppen randomisiert und erhielten                           systematischen Reviews war es, die
      täglich eine Lutschtablette mit Lacto-                       Ergebnisse klinischer Studien, die Ma-
      bacillus reuteri oder ein Placeboprä-                        terialien (Versiegler/Adhäsive) zur Re-   Kurzpräsentationen II
      parat für 90 Tage. Nach 0, 4, 8 und                          duktion der Entstehung oder des Vo-
      12 Wochen wurden die Parameter                               ranschreitens von kariösen Läsionen       Kurzpräsentation 09
      Sondierungstiefe, klinischer Attach-                         (WSL) während der kieferorthopädi-        Optische Kohärenztomografie für
      mentlevel (CAL), Bluten auf Sondie-                          schen Behandlung mit festsitzenden        die bildgebende Kariesdiagnostik
      ren (BaS) und der API sowohl in der                          Apparaturen untersuchen, zu evaluie-      von Approximalflächen
      Testgruppe als auch in der Kontroll-                         ren.                                      R. Dietrich1 ,2, C. Zimmermann1, 2,
      gruppe erhoben. Der DMFT wurde                               Material und Methode: Drei elektro-       J. Golde2, T. Rosenauer1, M.-T. Weber1,
      zur Beginn der Studie und nach zwölf                         nische (Meta-)Datenbanken (Pub-           F. Tetschke2, E. Koch2, C. Hannig1,
      Wochen ermittelt. Nach erfolgter                             med, EMBASE, CENTRAL) wurden              J. Walther3
      Entblindung wurden die erhobenen                             durchsucht. Durch Querverweise            1 Technische Universität Dresden,

      Parameter beider Gruppen miteinan-                           wurden weitere Artikel identifiziert.       Universitätsklinikum Carl Gustav
      der verglichen. Die statistische Aus-                        Die Sprache wurde nicht einge-              Carus, Poliklinik für Zahnerhaltung
      wertung erfolgte mittels einer Vari-                         schränkt. Ergebnisvariablen waren vi-       mit Bereich Kinderzahnheilkunde,
      anz-Analyse (ANOVA) mithilfe von                             suell-taktile Beurteilung und Laser-        Dresden
      IBM SPSS Statistics 24.                                      fluoreszenzmessung. Für beide wurde       2 Technische Universität Dresden,

      Ergebnisse: Der DMF-T lag zu Beginn                          versucht Relative Risiken (RR) unter        Universitätsklinikum Carl Gustav
      der Studie bei 16,5 und veränderte                           Verwendung von Fixed- oder Ran-             Carus, Klinik und Poliklinik für An-
      sich innerhalb der 12 Wochen nicht.                          dom-Effects-Modellen zu berechnen.          ästhesiologie und Intensivtherapie,
      Über den Zeitraum der Untersuchung                           In der Metaanalyse wurden die Ver-          Klinisches Sensoring und Monito-
      zeigte sich eine Verringerung der Son-                       wendung von Versieglern vs. zu kei-         ring, Dresden
      dierungstiefen, des CAL und des API                          nen Versieglern sowie fluorid-freiset-    3 Technische Universität Dresden,

      in der Testgruppe. Für BaS zeigte sich                       zende vs. nicht-fluorid-freisetzende        Universitätsklinikum Carl Gustav
      eine statistisch signifikante (p>0,05)                       Materialien verglichen.                     Carus, Medizinische Physik und
      Reduktion in der Testgruppe im Ver-                          Ergebnisse: Es wurden 24 Studien mit        Biomedizinische Technik, Dresden
      gleich zur Kontrollgruppe.                                   1117 Patienten im Alter von 11–40
      Zusammenfassung: Die orale Gabe                              Jahren und mit 12.809 eingeschlos-        Ziel der Untersuchung: Karies ist im
      von Lutschtabletten mit Lactobacil-                          sen Zähnen identifiziert. Insgesamt       Approximalraum limitiert visuell ein-
      lus reuteri reduzierte die erhobenen                         wurden 34 verschiedene Materialien        sehbar und somit unzureichend dia-
      parodontalen Parameter und beein-                            analysiert. Je 14 Studien analysierten    gnostizierbar. Gegenwärtiger Gold-
      flusste den DMFT nicht. Die Einnah-                          fluorid- bzw. nicht-fluorid-freisetzen-   standard ist die Bissflügel- sowie
      me von L. reuteri Lutschtabletten                            de Materialien. Die Metaanalyse er-       Zahnfilmaufnahme. Die Einteilung
      kann als nützliche Ergänzung zur Re-                         gab, dass die Versiegelung die Entste-    in C-Stadien und damit die Läsions-
      duktion der Entzündungsparameter                             hung der WSL im Vergleich zu keiner       tiefe ist dabei Grundlage für das The-
      in der unterstützenden Parodontitis-                         Versiegelung signifikant verringerte      rapieverfahren. Ziel der Studie ist die
      therapie beitragen. Eine weitere Un-                         (RR [95% CI]=0,70[0,53; 0,93]; sehr       approximale Ex-vivo-Bildgebung mit
      tersuchung des Mikrobioms bei Gabe                           geringe Evidenz; visuell-taktile Beur-    polarisationssensitiver optischer Ko-
      eines Probiotikums wäre in einer Fol-                        teilung). Fluorid-freisetzende Mate-      härenztomografie (PS-OCT) und die
      gestudie sinnvoll.                                           rialien verringerten die Entstehung       Bestimmung der Korrelation zu den
                                                                   von WSL nicht im Vergleich zu             konventionellen zahnmedizinischen
      Kurzpräsentation 07 entfällt.                                nicht-fluorid-freisetzenden Materia-      Klassifikationen.
                                                                   lien (RR [95% CI]=0,84[0,70; 1,01];       Material und Methode: 19 extrahierte,
      Kurzpräsentation 08                                          sehr geringe Evidenz; visuell-taktile     humane Einzelzähne (Prämolaren,
      Wirksamkeit von Versieglern und                              Beurteilung). Für Laserfluoreszenz-       Molaren) wurden ex vivo visuell und
      Adhäsiven zur Reduktion von kie-                             messung war keine Metaanalyse             röntgenologisch begutachtet und
      ferorthopädisch bedingter                                    möglich.                                  nach ICDAS sowie C-Klassifikation
      Schmelzkaries – Eine Metaanalyse                             Schlussfolgerung: Die Verwendung von      eingeteilt (ICDAS 0→5: 1; 0; 3; 4; 7; 4
      R. Kamber1, H. Meyer-Lückel1,                                Versieglern oder Adhäsiven scheint        Zähne; C-Stadien 0→4: 4; 2; 5; 6; 2
      D. Kloukos2, C. Tennert1, R. J. Wierichs1                    wirksam zu sein, um die Entstehung        Zähne). Diese wurden auf der Lä-

      © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG                                                                          D17

sionsseite mittels PS-OCT (λ=1310 nm)      Ziel der Untersuchung: Die visuelle/tak-           Kurzpräsentation 11
und µ-CT Bild gegeben und visuell          tile Differenzierung zwischen Verfär-              Nicht-invasive Bildgebung der
verglichen. Bei der PS-OCT Messung         bungen und kariösen Läsionen der                   Mundschleimhaut mit einer mi-
wurde ein feuchter Zustand des Zah-        Okklusalflächen ist insbesondere bei               niaturisierten Intraoralsonde für
nes für die Vergleichbarkeit sowie opti-   Initialläsionen nicht zuverlässig mög-             die optische Kohärenztomografie
male Darstellung der Demineralisation      lich. Auf Basis hyperspektraler Bildge-            M. Albrecht1, 3, Y. Gruda1, J. Golde2,
gewählt.                                   bung (HSI) in Kombination mit Algo-                C. Schnabel1, F. Tetschke2, D. Haim4,
Ergebnisse: Approximale Läsionen           rithmen des maschinellen Lernens                   M. Buckova4, G. Lauer4, K. Jöhrens3,
konnten früh in den intensitäts-           soll eine automatisierte Klassifikation            J. Walther1
basierten OCT-Schnittbildern detek-        von verfärbten Fissuren vorgenom-                  1 Technische Universität Dresden,

tiert werden. Die funktionelle Erwei-      men werden.                                          Carl Gustav Carus Faculty of Medi-
terung der PS-OCT mit einer farb-          Material und Methode: Die Okklusal-                  cine, Department of Medical Phy-
kodierten Darstellung des Polarisa-        flächen 77 extrahierter humaner                      sics and Biomedical Engineering,
tionsgrades kann approximale Karies        Prämolare und Molare mit okklusa-                    Dresden, Germany
deutlicher von umgebender gesun-           len Verfärbungen wurden mit einer                  2 Technische Universität Dresden,

der Zahnhartsubstanz abgrenzen.            Hyperspektralkamera im Wellenlän-                    Carl Gustav Carus Faculty of Medi-
Während sich in den ICDAS-Grup-            genbereich von 500–1000 nm bild-                     cine, Department of Anesthesiology
pen 2 und 3 jeweils eine Zone der          gegeben. Spektren aus dem zentra-                    and Intensive Care Medicine, Clini-
Remineralisation direkt über der ka-       len Fissurengebiet wurden aus-                       cal Sensoring and Monitoring,
riösen Läsion zeigt, zeichnen sich         gewählt und 23 verschiedene Algo-                    Dresden, Germany
die ICDAS-Gruppen 4 und 5 durch            rithmen für die automatisierte Klas-               3 Technische Universität Dresden,

eine Kavitation der Zahnoberfläche         sifikation (0-verfärbt, 1-verfärbt+Lä-               Carl Gustav Carus Faculty of Medi-
aus.                                       sion) trainiert. Die Validierung des                 cine, Institute of Pathology, Dres-
Zusammenfassung: Mit dem Verfahren         okklusalen Zustandes erfolgte an-                    den, Germany
der PS-OCT wurden Approximalläsio-         hand polarisationslichtmikroskopi-                 4 Technische Universität Dresden,

nen mit und ohne Dentinbeteiligung         scher (PLM) Aufnahmen von Dünn-                      Carl Gustav Carus Faculty of Medi-
anhand des Polarisationsgrades kon-        schliffpräparaten der zentral verfärb-               cine, Clinic and Policlinic of Oral-
trastreicher dargestellt und reminera-     ten Fissur. Die Klassifikationsgüte                  and Maxillofacial Surgery, Dresden,
lisierte Oberflächen aufgezeigt. Dies      wurde auf Basis des Mat-thews Cor-                   Germany
bildet den Ausgangspunkt für die Be-       relation Coefficient (MCC) bewertet
stimmung des Progressionsgrades der        und die Vorhersage jedes Pixels der                Ziel der Untersuchung: Im Rahmen
Kariesläsion auf Basis von PSOCT-          Fissur auf die Okklusalfläche farb-                der klinischen Untersuchung des
Schnittbildern. Bei zukünftiger In-vi-     codiert projiziert.                                Mundraumes bietet der Einsatz
vo-Anwendung können folglich inva-         Ergebnisse: Verfärbungen zeigen im                 nicht-invasiver optischer Techniken,
sive Füllungstherapien durch die           sichtbaren Wellenlängenbereich von                 wie der optischen Kohärenztomo-
Möglichkeit früherer Intervention re-      500–700 nm im Mittelwertspektrum                   grafie (OCT), die Möglichkeit zur
duziert werden.                            einen höheren Reflexionsgrad als ver-              hochaufgelösten In-vivo-Abbildung
                                           färbte Läsionen. Dieses Verhältnis                 der oralen Mukosa. Zugleich stellt
Kurzpräsentation 10                        kehrt sich im nahinfraroten Wellen-                die Anatomie der Mundhöhle hohe
Differenzierung okklusaler                 längenbereich bei >700 nm um. Die-                 Anforderungen an das Design der
Verfärbungen mittels Hyper-                se spektralen Unterschiede konnten                 Messsonden, insbesondere bezüglich
spektralbildgebung                         am besten mittels k-Nearest-Neighbor               der Größe und des Gewichts. Vor
F. Tetschke1,2, R. Vosahlo2, J. Golde1,    Algorithmus zur Differenzierung bei-               diesem Hintergrund bestand das Ziel
J. Walther1,3, T. Rosenauer2, M.-T.        der     Gruppen     genutzt     werden             in dem ersten klinischen Einsatz ei-
Weber2, E. Koche1, C. Hannig2              (MCC=0,77, Sens.=93%, Spez.=86%).                  ner miniaturisierten Intraoralsonde
1 Technische Universität Dresden,          Zusammenfassung: Die HSI-basierte                  für die in vivo OCT-Bildgebung der
  Universitätsklinikum Carl Gustav         Bildgebung in Kombination mit dem                  Mukosa.
  Carus, Klinik und Poliklinik für An-     State-of-the-Art-Analyseverfahren des              Material und Methode: Die OCT-Intrao-
  ästhesiologie und Intensivtherapie,      maschinellen Lernens konnte okklu-                 ralsonde (λ=1300 nm) besteht aus ei-
  Klinisches Sensoring und Monito-         sale Verfärbungen und Läsionen an-                 ner Faseroptik in Kombination mit ei-
  ring, Dresden                            hand ihrer Spektralcharakteristika                 nem 2D-Scanner, eingefasst in einem
2 Technische Universität Dresden,          mit einer sehr hohen Güte                          Edelstahlzylinder       (Durchmesser:
  Universitätsklinikum Carl Gustav         (MCC>0,7) differenzieren. Mit der                  10 mm; Länge: 140 mm). Zur De-
  Carus, Poliklinik für Zahnerhaltung      Entwicklung handlicher Applikatoren                monstration der Messsonde erfolgte
  mit Bereich Kinderzahnheilkunde,         und der Erweiterung der Datenbasis                 die in vivo OCT-Bildgebung der bukka-
  Dresden                                  könnte HSI die Diagnostik von sus-                 len sowie der alveolaren Mukosa von
3 Technische Universität Dresden,          pekten okklusalen Verfärbungen als                 sechs Patienten mit oralem Lichen pla-
  Universitätsklinikum Carl Gustav         ein nicht-invasives, berührungsloses               nus (OLP). Anhand repräsentativer
  Carus, Medizinische Physik und           und objektives Verfahren sinnvoll er-              OCT-Bilder wurden eine qualitative
  Biomedizinische Technik, Dresden         gänzen.                                            und quantitative Analyse der Mukosa

                                                                     © Deutscher Ärzteverlag | DZZ | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2021; 76 (5)
D18                            35. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR ZAHNERHALTUNG

      durchgeführt unter Einbeziehung des                          Das neue Verfahren besteht aus einer      zeloberflächen mittels quantitativer
      visuellen Erscheinungsbildes sowie                           0,5 mm dünnen diagnostischen Folie        lichtinduzierter Fluoreszenz (QLF) im
      histopathologischer Schnittbilder.                           (DIABRUX), die individuell für die Pro-   Vergleich zur visuellen Beurteilung
      Ergebnisse: Mithilfe der Intraoralson-                       banden gefertigt wird sowie einer Aus-    und µCT in vitro.
      de ist die nicht-invasive optische                           wertungssoftware. Nach erfolgter          Material und Methode: 107 extrahierte
      Biopsie pathologisch veränderter                             Gruppeneinteilung in SB und non-SB        humane Zähne wurden nach klinisch-
      Mundschleimhaut möglich. Bei der                             Probanden erhielt jeder Proband eine      visueller Inspektion der Wurzeloberflä-
      Analyse der OCT-Bilder zeigen sich                           DIABRUX-Folie, welche an fünf auf-        che (ICDAS: W0, W1, W2) in die Un-
      strukturelle Auffälligkeiten, wie eine                       einanderfolgenden Nächten intraoral       tersuchung einbezogen. Für die wei-
      reduzierte Epitheldicke und eine visu-                       einzusetzen war. Im Anschluss wurde       tere Beurteilung wurden: a) eine kli-
      ell unscharfe Basalgrenze zwischen                           der auf den digitalisierten Folienfotos   nische Bewertung nach Ekstrand- und
      Epithelium und Lamina propria.                               entstandene Abrieb mittels Auswer-        Nyvad-Kriterien, b) QLF- (QLF-D Bilu-
      Auch finden sich eine veränderte Re-                         tungssoftware in Pixeln gemessen. Die-    minator 2+) sowie c) µCT-Aufnahmen
      flektivität des Gewebes sowie eine                           ser Kennwert (Pixel Score) dient als      (Bruker Skyscan 1172) der eingeschlos-
      verminderte Abgrenzbarkeit des vas-                          quantitatives Maß für die nächtliche      senen Wurzeloberflächen durch-
      kulären Netzwerks.                                           Knirschaktivität. Zur Quantifizierung     geführt. Bei kavitierten Läsionen wur-
      Zusammenfassung: Die miniaturisierte                         der Trageeigenschaften der DIABRUX-       de die Oberfläche im µCT rekonstru-
      OCT-Intraoralsonde ermöglicht eine                           Folie füllten die Probanden einen Fra-    iert. Zielparameter waren: a) klinisches
      nicht-invasive Bildgebung der tiefen-                        gebogen mit 11-Punkt-Likert-Skala aus     Erscheinungsbild, b) Fluoreszenzver-
      aufgelösten oralen Mukosa im Rah-                            (0 sehr schlecht, 10 sehr gut).           lust ∆F in % (QLF) und c) Läsionstiefe
      men der klinischen Untersuchung                              Ergebnisse: Der Vergleich zwischen        in µm (µCT). Statistische Auswertung:
      von Patienten mit OLP und erfasst in                         der SB- und non-SB-Gruppe ergab           chi²-test und Spearman-Rho.
      Korrelation zur Histopathologie typi-                        für die SB-Probanden einen mitt-          Ergebnisse: ∆F war signifikant geringer
      sche morphologische Charakteristika                          leren Pixel Score von 1.306,25 (SD        bei ledrigen nicht-kavitierten und ka-
      des OLP. Die gewonnenen Ergebnisse                           913,22) und für die non-SB-Proban-        vitierten im Vergleich zu harten in-
      sind vielversprechend für den Einsatz                        den einen mittleren Pixel Score von       takten Oberflächen (p
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