AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ

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AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten

                            Ausgabe 4/2021
AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | Inhalt                                                                                                                                                                            VDAJ intern 4-2021 | Editorial

                                                                                           Aus                                                                        Liebe Kolleginnen und Kollegen.
                                                                                           dem Inhalt                                                                 wissen Sie noch, mit welchen Worten meine Vorgängerin Katharina
                                                                                                                                                                      Seuser vor genau einem Jahr ins VDAJintern eingeführt hat? „Was
                                                                                                                                                                      für ein Jahr liegt hinter uns! Die Pandemie hat uns aus der Norma-
                                                                                                                                                                      lität gerissen und heute ist nur eines gewiss: Sie wird dauerhaft
                                                                                           03          Editorial ­                                                    vieles verändern.“
                                                                                                                                                                      Ich kann das an dieser Stelle nur bestätigen: Die Pandemie wird vieles
        4                                                                                             Top-Thema                                                       dauerhaft verändern. In das Jahr 2021 sind wir im Lockdown gestartet.
    Europäische Agrarjournalisten informierten sich über die slowenische Landwirtschaft.
                               			                                         Foto: Fischer
                                                                                           04          Mit dem ENAJ in Slowenien
                                                                                                                                                                      Veranstaltungen wie die Internationale Grüne Woche, die DLG-Feldtage
                                                                                                                                                                      oder auch kleinere Veranstaltungen wie Tagungen, Seminare und Mit-
                                                                                                                                                    Katrin Fischer,   gliederversammlungen sind ausgefallen.
                                                                                                      Aus dem Bundesverband                  Vorsitzende des VDAJ

                                                                                           09          Internationale Grüne Woche Berlin
                                                                                                                                                                      Erst im Sommer waren Treffen wieder plan- und auch durchführbar. Und
                                                                                                                                                                      das Angebot wurde dankend angenommen. Wie hat kürzlich jemand zu
                                                                                                                                                                      mir gesagt: „Es ist schön, endlich wieder Beine zu sehen!“ Ich kann das
                                                                                                       Aus den Landesgruppen                                          nachvollziehen, so praktisch virtuelle Treffen am Bildschirm auch sind, das
                                                                                           10          Landesgruppe Bonn
                                                                                                                                                                      persönliche Gespräch kann es nicht ersetzen. Und wie schön ist es, ganze
                                                                                                                                                                      Menschen und nicht nur den Oberkörper am Bildschirm zu sehen. So konn-
                                                                                                       Landesgruppe Rhein-Weser                                       ten auch ein paar wenige Präsenzveranstaltungen bei den Agrarjournalis-
                                                                                                                                                                      ten stattfinden. Diese prägen die aktuelle Ausgabe des VDAJintern.
                                                                                                       Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz
                                                                                                                                                                      Doch wie geht es weiter? Die aktuellen Inzidenzwerte versprechen nichts
     10                                                                                                Landesgruppe Nord                                              Gutes. Ob wir uns tatsächlich bei der Internationalen Grünen Woche 2022
    Die Flutkatastrophe im Ahrtal beherrschte viele Wochen die Schlagzeilen. Foto: Krick               Landesgruppe Bayern                                            in Berlin erstmals nach 2 Jahren wieder in Präsenz treffen werden? Die Pla-
                                                                                                                                                                      nungen für das Branchentreffen laufen weiter – auch beim VDAJ –, jedoch
                                                                                                                                                                      ist heute schon absehbar, dass auch wir unser Programm etwas verändern
                                                                                           18          Personalien                                                    werden. Zudem ist bereits durchgesickert, dass einzelne Veranstaltungen

                                                                                           19          Medienkontakte/Impressum
                                                                                                                                                                      in Berlin in kleinerem Kreis durchgeführt, andere verschoben oder gar
                                                                                                                                                                      abgesagt werden.
                                                                                           20          Schlussredaktion                                               Zu guter Letzt kann ich nur sagen: Lassen Sie uns positiv in die Zukunft
                                                                                                                                                                      blicken – privat, beruflich und auch im Ehrenamt. Mit der frisch gewählten
                                                                                                                                                                      Verbandsspitze wollen wir aktiv die Zukunft des VDAJ mit neuen Ideen
                                                                                                                                                                      und Formaten gestalten. Gerne nehmen wir Impulse von jedem einzelnen
                                                                                                                                                                      Mitglied entgegen.
                                                                                                                                                                      Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien gesegnete Weihnachten und alles
     14                                                                                                                                                               Gute für das Neue Jahr!
    Die entspannte Corona-Situation machte Exkursionen wieder möglich. Die Landes-                                                                                    					                                         Ihre
    gruppen haben die Chance ergriffen.		                             Foto: Tomm           Titelbild (Foto 123RF):
                                                                                           VDAJintern verabschiedet sich aus dem Jahr 2021
                                                                                           und freut sich auf 2022. Allen Lesern wünschen
                                                                                           wir ein frohes Weihnachtsfest und einen guten                               				 Katrin Fischer
                                                                                           Rutsch ins neue Jahr.

2                                                                                                                                                                                                                                                   3
AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | Aufmacher                                                                                                                                    VDAJ intern 4-2021 | Top -Thema

Dobrodošli v Ljubljani!                                                          A   m Wochenende vor dem informellen Agrarmi-
                                                                                     nistertreffen in Slowenien erkundeten Kolle-
                                                                                 gen aus den europäischen Nachbarländern Land
                                                                                 und Leute. Mit einem kurzweiligen Programm konn-
                                                                                                                                                    Weiter geht es zur ältesten Stadt in Slowenien: Ptui.
                                                                                                                                                    Dort findet jedes Jahr im Herbst ein Food-Festival statt.
                                                                                                                                                    Im Innenhof eines alten Klosters kann man regionale
                                                                                                                                                    Spezialitäten verkosten und hier finden wir auch einen
                                                                                 ten wir die Landwirtschaft vor Ort kennenlernen.                   Stand unseres Kürbiskern-Bauern wieder.
                                                                                 Wir starteten am Samstag, den 4. September, bei dem                Nach Mittagssnack im Gewölbekeller und Stadtführung
                                                                                 jungen Nebenerwerbslandwirt Dušan Kos, der sich mit                durch das pittoreske Städtchen statten wir schließlich
                                                                                 seiner Lebensgefährtin Brigita Hergan auf Ölkürbisse               noch dem Winzer Joannes Protner einen Besuch ab.
                                                                                 spezialisiert hat. Ein bisschen fühlt man sich um 50 Jah-          Nach einem kleinen Nachmittagssnack (ohne Essen
                                                                                 re zurück katapultiert, wenn man den Oldtimer-Traktor              geht es nicht bei solchen Veranstaltungen) bekommen
                                                                                 und das halbverfallene Eingangsgebäude sieht.                      wir einen kurzen Einblick in die Weinwelt Sloweniens,
                                                                                                                                                    bevor wir den Tag an der ältesten Weinrebe Sloweniens
                                                                                 Der ganze Stolz des jungen Mannes ist ein gerade
                                                                                                                                                    in Maribor beschließen.
                                                                                 fertig gestellter Verkostungsraum im hinteren Bereich
                                                                                 des alten Dreiseit-Hofes. Wir dürfen uns die Ölpressen
                                                                                 ansehen und bekommen erklärt, dass es hier nur kalt-
                                                                                 gepresstes Öl gibt. Es ist heller und viel teurer als das
                                                                                 bekannte dunkle Öl, das man aus der Steiermark kennt.
                                                                                 Etwa 10 kg Kerne braucht es, um 1 Liter Öl zu gewin-
                                                                                 nen. Die Kerne trocknen in der selbstgebauten Anlage
                                                                                 und die Tische im Verkostungsraum zeigen die ganze
                                                                                 Vielfalt, die der Betrieb herstellt. Wo Agrarjournalisten
                                                                                 unterwegs sind, ist das Essen meist nicht weit. Bereits
                                                                                 zum Frühstück futtern wir uns durch die Kernvariatio-
                                                                                 nen und bekommen wir herzhafte Wurst und Aufstri-
                                                                                 che aus Kürbis und Speck serviert. Brot können die
                                                                                 Slowenen, das muss man ihnen lassen.

                                                                                                                                                       Kleines Dreiländertreffen vor malerischer Kulisse: v.li.: Roswitha Schauer (D),
                                                                                                                                                       Katrin Fischer (D), Adrian Krebs (CH) und Bianca Blasl (A).

                                                                                                                                                    Am Sonntag beginnen wir den Tag in gewohnter Art
                                                                                                                                                    und Weise mit einem Frühstück auf einem kleinen
                                                                                                                                                    Apfelbetrieb, der leider in diesem Jahr nichts zu ern-
                                                                                                                                                    ten hat. Sämtliche Apfelblüten sind dem Spätfrost
                                                                                                                                                    zum Opfer gefallen. Es gibt also nur eingelagertes
                                                                                                                                                    Obst vom Vorjahr und getrocknete Spezialitäten zu
                                                                                                                                                    probieren. Der bereitgestellte Schokoladenbrunnen
                                                                                                                                                    ersetzt das frische Obst nur bedingt.
                                                                                                                                                    Der kleine Betrieb beliefert örtliche Bäckereien mit be-
                                                                                                                                                    reits geschnittenen, frischen Äpfeln. Außerdem gibt es
                                                                                                                                                    einen kleinen Hofladen, wo Marmeladen und verschie-
                                     Herzlich willkommen                                                                                            dene Apfelprodukte zum Verkauf angeboten werden.
                                     in der Stadt der Drachen
                                                                                                                                                    Die nächste Station erstaunt uns etwas. Nach den
                                     hieß es für                                                                                                    eher kleineren Betrieben, die im Nebenerwerb be-
                                     15 Agrarjournalisten                                                                                           trieben werden, stehen wir nun vor einem Betrieb,
                                     Anfang September                                Von süß über schokoladig bis salzig: Kürbiskerne lassen sich
                                                                                                                                                    der es in sich hat: die Käserei Kukenberger. Hier wird
                                                                                                                                                    Heumilch aus dem eigenen Betrieb in verschiedene
                                     in Slowenien.                                   variantenreich vermarkten.
                                                                                                                                                    Käsespezialitäten und Joghurt veredelt.

4                                                                                                                                                                                                                                       5
                                                                Fotos: Fischer
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                                                                                                                                                             Slowenische Impressionen

                                                                             Der Generalsekretär der COPA-COGECA Pekka Pesonen stellte sich den Fragen der
                                                                             europäischen Agrarjournalisten.

       In den meist kleinen Betrieben kommen oft selbstgebaute Maschinen     Das stand auf der Agenda
       wie dieser Apfelteiler zum Einsatz.
                                                                             Beim Treffen der Landwirtschaftsminister der EU-Mitglied-
                                                                             staaten in Brdo/Slowenien standen Fragen rund um die länd-
                                                                             lichen Räume im Mittelpunkt. Für den informellen Agrarrat
                                                                             ist es wichtig, den Dialog zwischen den ländlichen und urba-
                                                                             nen Gebieten zu stärken, auch in Verbindung mit der Mittei-
                                                                             lung der Kommission „Eine langfristige Vision für die länd-
                                                                             lichen Gebiete der EU“ vom 30. Juni 2021.
                                                                             Kommissar Janusz Wojciechowski verwies darauf und erläu-
                                                                             terte, dass in den vorangegangenen öffentlichen Konsulta-
                                                                             tionen deutlich geworden sei, dass die Bedeutung der länd-
                                                                             lichen Räume unterschätzt werde. In der EU gehörten 80 %
                                                                             der Fläche zum ländlichen Raum, 30 % der Bevölkerung
                                                                             lebten dort. Angesichts großer Herausforderungen in den
                                                                             ländlichen Räumen habe die Kommission in ihrem Aktions-
                                                                             plan die Schlüsselfaktoren für den Wandel in diesen Gebie-
                                                                             ten adressiert.
                                                                             Der Aktionsplan ergänze die Maßnahmen des Europäischen
       Toni Kukenberger setzt in seinem Betrieb auf die Rasse Brown Swiss.
                                                                             Landwirtschaftsfonds für die ländliche Entwicklung (ELER)
                                                                             und der Kohäsionspolitik. Die Kommission ermutige die Mit-
                                                                             gliedstaaten, die Ziele der Vision für die ländlichen Gebiete
    Der ambitionierte Landwirt Toni Kukenberger führt                        in die nationalen Strategiepläne einzubauen. Zudem müss-
    den Bio-Betrieb mit Leidenschaft und Erfolg. Das                         ten EU-, nationale und regionale Politik zusammenarbeiten.
    beweist nicht nur der Vortrag, mit dem er seinen                         Ein weiteres Augenmerk lag auf der Rolle der Frau auf dem
    Betrieb vorstellt, sondern auch der Käse vor uns auf                     Land, deren Stellung gestärkt werden müsse. Nach wie vor
    den Probiertellern.                                                      sei die Abwanderung junger Frauen eines der wesentlichen
                                                                             Probleme ländlicher Gebiete, erklärte der slowenische
    Nach dem Mittagsessen geht es schließlich zu Evrosad.
                                                                             Landwirtschaftsminister und amtierender Ratspräsident
    Dort wird im großen Stil Obst produziert. Nach einer
                                                                             Jože Podgoršek. Er wies auch auf die sehr unterschiedlichen
    Führung durch die Obstplantagen geht es zurück zu                        Strukturen ländlicher Räume innerhalb der EU hin. Einigen
    den Betriebsgebäuden. Hier treffen wir auf die europä-                   Regionen drohe die Entvölkerung, in anderen gebe es eine
    ischen Agrarminister, die sich den Betrieb ebenfalls zei-                hohe Bevölkerungsdichte, die sogar in Konkurrenz zur dor-
    gen lassen. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit                        tigen Agrarproduktion stehe. Konflikte mit zugezogenen
    Peka Pesonen, dem Generalsekretär der Copa Cogeca,                       Menschen seien dann vorprogrammiert.
    geht eine spannende Pressereise zu Ende. Roswitha Schauer

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AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | EIMA 2021                                                                                                                                                         VDAJ intern 4-2021 | Aus dem Bundesverband

                                                                                                                                                                                            der Pandemie, dies gelte auch für die Frage „2G oder
                                                                                                                                                                                            3G“, erläuterte der IGW-Chef.
                                                                                                                                                                                            Der Anmeldestand bei den Ausstellern liegt laut Jae-
                                                                                                                                                                                            ger aktuell um etwa 10 % unter dem „normaler“ Jahre.
                                                                                                                                                                                            Unsicherheiten bestehen noch bei den ausländischen
                                                                                                                                                                                            Teilnehmern, etwa was den Umgang mit in der Euro-
                                                                                                                                                                                            päischen Union nicht anerkannten Impfungen ange-
                                                                                                                                                                                            he. Dies gilt vor allem für einen der größten Aussteller
                                                                                            Lisa Bellochi, 		                                                                               Russland. Von den Bundesländern seien aber schon
                                                                                             Präsidentin von ENAJ

    EIMA in Bologna
                                                                                                                                                                                            jetzt fast alle der üblichen Teilnehmer an Bord, so der
                                                                                              EIMA International ist nicht                                                                  Grüne-Woche-Chef.
                                                                                              nur für italienische Landwir-
                                                                                                                                                                                            Keine wesentlichen Probleme erwartet er für Kongres
                                                                                              te ein sehr wichtiges Treffen.

    wieder in Präsenz
                                                                                                                                                                                            se und Pressekonferenzen im Rahmen der IGW. Auch
                                                                                             Bologna ist das Herz eines
                                                                                                                                                                                            die Eröffnungsveranstaltung und die Länderempfänge
                                                                                           landwirtschaftlichen Automati-
                                                                                                                                                                                            sollen – wenngleich in kleinerem Rahmen als üblich –
                                                                                        sierungsbezirks, der stark mit For-
                                                                                                                                                                                            wieder stattfinden. Verzichtet wird allerdings auf das
                                                                  schern der Universitäten verbunden ist. Das Ergebnis
    Landmaschinenmessen sind Highlights für Agrar-                                                                                                                                          gewohnte Schülerprogramm und die sonst gewohn-
                                                                  sind fortschrittliche Innovationen, mit maßgeschnei-
    journalisten und Agrarjournalistinnen – so auch                                                                                                                                         ten Probierteller an vielen Ständen. Besucher müssen
                                                                  derten Maschinen für jede Art von landwirtschaftlicher
    die EIMA in Bologna, die vom 18. bis 23. Oktober                                                                                                                                        wegen der Nachweispflichten und der Kontaktverfol-
                                                                  Produktion. FederUnacoma, der italienische Verband
    wieder in Präsenz stattfand. Hier traf sich auch das                                                                                                                                    gung mit einem erhöhten Logistikaufwand beim Ein-
                                                                  der Landmaschinenhersteller, der EIMA International
    ENAJ-Vorstandsteam und nutze die Gelegenheit                                                                                                                                            und Auschecken rechnen.
                                                                  fördert, konzentriert sich durch das Wissenschaftler-
    für einen Besuch.                                             team „Club of Bologna“ auf Robotik, Sicherheit und                                                                        Trotz allem zeigt sich der Grüne
    Nachdem die EIMA in 2020 wegen der Corona-Pan-                Nachhaltigkeit.                                                                                                           Woche-Chef optimistisch, was
    demie ausgefallen war, zogen die Veranstalter aktuell                                                                                                                                   die nächste Grüne Woche angeht.
    eine positive Bilanz: Rund 1.350 Unternehmen aus                                                                                                                                        Er verwies auf die guten Erfah-
                                                                                             Vedran Stapic,
    40 Ländern präsentierten Maschinen, Gerätschaften                                                                                                                                       rungen, die man im September
                                                                                              Agroclub.com, Kroatien
    und Elektronik für Landwirtschaft und Gartenbau, ein                                                                                                                                    bei der Mecklenburger Landwirt-
    Fachpublikum aus 60 Ländern informierte sich vor Ort.                                      Es tut gut, nach einer lan-                                                                  schaftsausstellung (MeLa) gesam-
                                                                                               gen Zeit ohne Live-Land-                                                                     melt habe.
    „Die Zahl der Aussteller ist sehr positiv“, sagte Simona                                   wirtschaftsausstellungen                                                        Foto: IGW
    Rapastella, Generaldirektor von FederUnacoma, dem                                         wieder viele Landwirte auf ei-                                                                Schon jetzt steht fest, dass aus-
    italienischen Landmaschinenverband. Zwar würden                                         ner EIMA zu sehen. Sie konnten                                                                  schließlich Online-Akkreditie     Lars Jaeger, Projektleiter der

                                                                                                                               Berlin – wir kommen,
    rund 300 Aussteller wichtiger Handelspartner wie                                                                                                                                        rungen möglich sind. Das ist      Internationalen Grünen Woche
                                                                                        trotz des geringeren Ausstellerauf-                                                                                                   (IGW).                Foto: IGW
    China und Indien aufgrund der Covid-Reisebeschrän-            kommens viel sehen. Darüber hinaus ist die gute Nach-                                                                     eigentlich nichts Neues. Für

                                                                                                                               oder auch nicht
    kungen fehlen, aber man erwarte sie auf der nächs-            richt, dass wir alle miterleben konnten, wie Pandemien                                                                    Kurzentschlossene könnte es jedoch schwierig wer-
    ten EIMA im November 2022 zurück.                             die Technologieentwicklung nicht aufhielten – auf der                                                                     den, denn nach aktuellem Stand werden sich nicht
                                                                  Bologna-Messe wurden eine Reihe brandneuer Agrar-                                                                         mehr als 25.000 Besucher gleichzeitig auf dem Mes-
    Trotz strenger Eingangskontrollen – Voraussetzung
                                                                  technologielösungen vorgestellt – insbesondere mit                                                                        segelände aufhalten dürfen.
    für den Besuch der Messe war ein Covid-Pass und es                                                                         Bereits zum zweiten Mal hatte die Landesgruppe
    fanden Temperaturscans statt – sowie Maskenpflicht            dem Präfix elektrisch und autonom.                                                                                        Auch dass die VDAJ-Fragestunde stattfindet sowie
                                                                                                                               Berlin/Brandenburg den Projektleiter der Internati-
    in den Hallen war die Messe gut besucht. Veranstal-                                                                        onalen Grünen Woche (IGW), Lars Jaeger, per Bild-            die Verleihung des VDAJ-Kommunikationspreises, ist
    tungen, bei denen mit großem Andrang zu rechnen                                        Adrian Krebs, Chefredaktor          schirm zu Gast. Das Thema: Der aktuelle Stand zur            gesetzt. Noch offen ist dagegen das Wie. Zwar hat der
    war, fanden in der eigens dafür aufgebauten Arena                                       Bauernzeitung, Schweiz             IGW 2022.                                                    Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Jochen
    im Außenbereich statt. Dazu zählte das Messehigh-                                                                                                                                       Rukwied, seine Teilnahme bereits zugesagt. Aber die
                                                                                             Da Italien im Gemüseanbau         Lars Jaeger setzt für die nächste Internationale Grüne
    light TOTY, die Wahl des „Tractors of the Year“. TOTY                                                                                                                                   Hoffnung zu wissen, wer dem Landwirtschaftsminis-
                                                                                             und im Gartenbau sehr stark       Woche trotz aller pandemiebedingten Unsicherhei-
    fand mit einer Live-Demonstration und Bidschirm-                                                                                                                                        terium im Januar 2022 vorstehen wird, scheint sich
                                                                                             ist, war es sehr interessant,     ten auf „so viel Normalität wie möglich“. Bei einem
    übertragung der Bühnenveranstaltung statt.                                                                                                                                              derzeit in Luft aufzulösen. Ob die Fragestunde eine
                                                                                            viele spezialisierte Maschinen     Gespräch mit Vertretern der VDAJ-Landesgruppe
    Bei der Wahl des „Tractors of the Year“ wählt eine Jury                                                                                                                                 Live-Veranstaltung wird, ob sie als Stream- oder als
                                                                                          zu sehen, z. B. zum Olivenpflü-      Berlin/Brandenburg versprach der IGW-Projektleiter
    aus Agrarjournalisten aus 14 Finalisten die Sieger in                                                                                                                                   Hybrid-Veranstaltung durchgeführt wird, hängt wie
                                                                                       cken, Beschneiden von Obstbäu-          ein möglichst gewohntes Hallen- und Bühnenkonzept
    den Kategorien „Tractor of the Year“, „Best of Spezia-                                                                                                                                  so vieles andere von der aktuellen Corona-Situation
                                                                  men sowie Gemüseanbau/-saat inklusive der notwen-            sowie einen „hohen Freiheitsgrad“ für die Messe. Die
    lised“, „BestUtility“ und „Sustainable TOTY“. Der Preis       digen Vorbereitung der Böden. Auf dem italienischen                                                                       ab. 				                                           (FK)
                                                                                                                               IGW findet vom 21. bis 30. Januar 2022 statt. Grund-
    für den nachhaltigen TOTY ging an einen Traktor mit           Markt gibt es eine Vielzahl innovativer kleiner Agtech-      lage für das Hygienekonzept seien aber die dann              Wir werden Sie über kurzfristige Änderungen
    Methanantrieb.           		                Katharina Seuser   Unternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind.             geltenden Berliner Regelungen zum Umgang mit                 per Newsletter auf dem Laufenden halten.

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AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | Aus den Landesgruppen · Bonn

                                                                                                                                                        bedroht. Außerdem konnten die Hubschrauber, die ei-        Erzeugung oder der Betriebsmittel zählen dazu. „Die
                                                                                                                                                        nen Großteil des Pflanzenschutzes an der Ahr ausbrin-      Neuanlage eines Weinbergs kostet etwa 60.000 Euro
                                                                                                                                                        gen, nicht fliegen, da der Luftraum für die Suche von      pro Hektar. Nach drei bis vier Jahren kann man die ers-
                                                                                                                                                        Vermissten gesperrt war. Schließlich wurde mit gro-        ten Trauben ernten, sodass in dieser Zeit Einkommen
                                                                                                                                                        ßem Aufwand eine Ausnahmegenehmigung erreicht              in Höhe von rund 100.000 Euro pro Hektar fehlt“,
                                                                                                                                                        und die Behandlungen konnten – wenn auch verspätet         nannte Dr. Schubert eine Hausnummer.
                                                                                                                                                        – erfolgen und damit die Trauben gerettet werden.
                                                                                                                                                                                                                   Für den Aufbau wurde eine
                                                                                                                                                        Erzeugerabfüllung schaffen                                 Zukunftskonferenz Ahrtal                                 Ein Hilfsprojekt
                                                                                                                                                                                                                                                                                von vielen:
                                                                                                                                                                                                                   ins Leben gerufen, so Schu-                                Die Initiative
                                                                                                                                                        Die Hilfe von Winzern aus anderen Regionen war             bert. Verschiedenen Inter-                                „SolidAhrität”
                                                                                                                                                        enorm. „So gab es Angebote, die Trauben in anderen         essensgruppen seien betei-                                für die Winzer
                                                                                                                                                        Weinbauregionen zu verarbeiten.“ Die Winzer an der         ligt, so auch der Tourismus                                  an der Ahr.
                                                                                                                                                        Ahr strebten aber eine Erzeugerabfüllung an der Ahr        und der Weinbau. Dabei sei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                         Foto:
                                                                                                                                                                                                                                                                           imago/Future Image
                                                                                                                                                        an, das heißt, dass die Trauben an der Ahr geerntet,       en neue Überschwemmungs-
                                                                                                                                                        gekeltert und abgefüllt werden müssen. Das ist für         gebiete entlang des Flusses
                                                                                                                                                        den Ahr-Wein ein wichtiges Qualitätskriterium. Da          festgelegt worden, die in Zukunft frei bleiben müss-
                                                                                                                                                        es Betriebe gibt, bei denen zwar die Rebflächen, aber      ten und entlang des neuen Verlaufs der Ahr liegen.
                                                                                                                                                        nicht die Kellergebäude betroffen waren – und um-          Davon seien auch Winzer betroffen, die Flachlagen
                                                                                                                                                        gekehrt, fanden sich die Betriebe zusammen und             entlang der Ahr bewirtschafteten. „Manche Weinberge
                                                                                                                                                        halfen sich gegenseitig.

                     Ahr-Winzer blicken nach vorne
                                                                                                                                                                                                                   sind einfach nicht mehr da. Werden diese Flächen wie-
                                                                                                                                                        „Neben den komplett zerstörten und teilzerstörten          der hergestellt? Ein Betrieb ist mit dem Drittel seiner
                                                                                                                                                        Weinbergen gab es auch Flächen, wo das Hochwas-            Flächen betroffen.“
                                                                                                                                                        ser nur durchgeflossen ist. Diese Trauben wurden vor-
Foto: Pixaby

                                                                                                                                                                                                                   Da bei dieser Zukunftskonferenz viel Bestehendes
                                                                                                                                                        sichtshalber nicht verarbeitet, um keinerlei Risiko ein-   infrage gestellt werde, dauerte der Neuaufbau auch
                                                                                                              Blick über das Ahrtal Anfang Oktober.     zugehen, obwohl Boden- und Pflanzenanalysen keine          dementsprechend länger und diese Zeit habe das
                                                                                                                             Foto: imago/Future Image   Belastungen durch Heizöl oder Schwermetalle gezeigt        Ahrtal nicht, so Schubert. „Vieles muss in den nächs-
                                                                                                                                                        haben.“ Was keiner geglaubt hatte, ist dann eingetre-      ten drei Jahren laufen, sonst ist der Tourismus an der
                                                                                                                                                        ten: Die Weinlese konnte zu fast 100 % als Erzeugerab-
                    W     ie schwer wurden die Winzer an der Ahr von           überflutet. Die Gebäude etlicher Weingüter sowie                                                                                    Ahr an Ende. Gott sei Dank läuft der Tagestourismus
                                                                                                                                                        füllung vor Ort erfolgen, Maschinen und Geräte waren       wieder an und ich kann nur an alle appellieren: Fah-
                          der Flutkatastrophe im Juli getroffen? Einen         der drei Genossenschaften waren erheblich betrof-
                                                                                                                                                        einsatzbereit, auch verkehrstechnisch konnte die Lese      ren Sie an die Ahr. Die Menschen freuen sich über
                    Überblick über die dramatischen Ereignisse speziell        fen, nur fünf von 65 Selbstvermarktern waren ohne
                                                                                                                                                        ungehindert stattfinden. „Bei den Winzern stand zum        Besucher und darüber, andere Gesichter zu sehen.“
                    für den Weinbau gab Dr. Knut Schubert, Geschäfts-          Schäden.
                                                                                                                                                        Teil der Aufbau der Weinkeller noch vor dem Aufbau           				                                     Natascha Kreuzer
                    führer des Weinbauverbands Ahr, Mitte Oktober bei
                                                                               „Wir schätzen, dass 1,5 Ernten Wein durch die Flut in                    der Wohnhäuser.“
                    der Mitgliederversammlung der Landesgruppe Bonn
                                                                               den Weinkellern verloren gegangen sind, was einem
                    und betonte gleich: „Die Winzer blicken nach vorne.“                                                                                Was wird entschädigt?
                                                                               Schaden vom fast 50 Mio. € entspricht. In fast jedem
                    „Das wichtigste Ziel war von Anfang an, die Weinlese       Betrieb sind Weinflaschen und Fasswein zerstört wor-                     Welche Entschädigung und Hilfen die Winzer erhalten,
                    im Herbst zustande zu bringen, damit die Betriebe          den. Die Schäden an den Weingütern liegen je Betrieb                     ist nicht abschließend geklärt. „Eine gerechte Vertei-
                    auch wieder Geld verdienen können“, so Dr. Schubert.       zwischen 250.000 und 5 Mio. €. Damit ergibt sich ein                     lung der Spenden ist schwieriger als Spenden zu be-
                    Dass dies gelungen ist, sei ein gewaltiger Kraftakt, der   gesamter Schaden für die Weinwirtschaft von 150 bis                      kommen“, betonte Dr. Schubert. Grundsätzlich werden
                    nur mit viel Hilfe und Zusammenarbeit der Betriebe         200 Mio. €“, fasste Schubert zusammen.                                   Schäden nur bis zu 80 % des entstandenen Schadens
                    möglich geworden sei.                                                                                                               erstattet, um eine Überkompensation zu vermeiden,
                                                                               Was war wirklich kaputt?
                    Wie schlimm die Flutkatastrophe war, zeigt ein Blick                                                                                wie es im Juristendeutsch heißt. Den Rest der Kosten
                    auf den Pegel der Ahr, der normalerweise bei 0,60          Direkt nach der Flutkatastrophe sei es zunächst darum                    müssten die Betriebe selber tragen, was oft problema-
                    Metern liegt. Im Jahr 2016 gab es bereits ein Hoch-        gegangen, die Höhe der Schäden in den Weinbaube-                         tisch sei. Nicht alle Betriebe hätten einen Elementar-
                    wasser, das mit 3,71 Meter bereits Schäden angerich-       trieben festzustellen. Dabei sei schnell klar geworden,                  versicherungsschutz.
                    tet hatte. Die Flut im Juli mit einem Pegelstand von       dass die Weinlese 2021 das einzige liquide Mittel der
                                                                                                                                                        Seit Ende September könnten die Betriebe Anträge
                    8 Metern führte dann zu den verheerenden Schäden           Betriebe sei und deshalb höchste Priorität habe.
                                                                                                                                                        zur Aufbauhilfe stellen, damit könnten Sachschäden
                    und den vielen Todesopfern.
                                                                               Da die Winzer aber aufgrund der zerstörten Maschi-                       an Gebäuden, Ausrüstung, Maschinen oder Lagerbe-
                                                                                                                                                                                                                       Dr. Elisabeth Legge, Vorsitzende der Bonner Landesgruppe, bedankte sich mit einem
                    Von den rund 560 Hektar Rebflächen an der Ahr              nen und Wege in die Weinberge keinen Pflanzenschutz                      ständen ausgeglichen werden. Auch Einkommensver-               Präsentkorb bei Dr. Knut Schubert für seinen eindrucksvollen Vortrag. Foto: Kreuzer
                    wurden 40 Hektar völlig zerstört und 20 Hektar             ausbringen konnten, waren Trauben von Pilzbefall                         luste aufgrund der vernichteten landwirtschaftlichen

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AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | Aus den Landesgruppen · Bonn

        Knackig frisch                                                                                                                                                  Dachflächen des Unternehmens wird aufgefangen,
                                                                                                                                                                        um damit unter anderem die Frostschutzberegnungs-
                                                                                                                                                                                                                                                                   Neue
        und aus 			                                                                                                                                                     anlage zu speisen. Die Dachflächen der Lagerhallen
                                                                                                                                                                        sind mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
                                                                                                                                                                                                                                                                   2. Vorsitzende
        der Region
                                                                                                                                                                        Nicht mehr wegzudenken aus dem Betrieb sind die
                                                                                                                                                                        Hagelnetze, die Roland Schmitz-Hübsch bereits 2003                                         Sechs Jahre lang war Andrea Hornfischer
                                                                                                                                                                        zum Schutz der Äpfel und Birnen aufgestellt hat. „We-                                      2. Vorsitzende der Bonner Landesgruppe.
                                                                                                                                                                        gen der immer extremeren Wettereinflüsse haben wir                                         Jetzt schied sie aus ihrem Amt aus.
                                                                                                                                                                        längst alle Bäume übernetzt“, so der Betriebsleiter.
                                                                                                                                                                        Ganz neu sind die grauen Netze, die er erst in diesem
     Die Landesgruppe Bonn besuchte den Obstbau-                                                                                                                        Jahr eingeführt hat. „Sie sind langlebiger und schützen
     betrieb Schmitz-Hübsch in Bornheim-Merten. Hier                                                                                                                    durch die leichte Schattierung die Früchte auch vor
     geht alles über die eigene Ladentheke. Immer wie-                                                                                                                  einem Sonnenbrand.“
     der gibt es dort neue Sorten des experimentier-
     freudige Obstbauern zu entdecken.                                                                                                                                  Ab Hof-Verkauf unter Corona-Bedingungen
     Es ist nicht irgendein Obstbaubetrieb. Nein, es ist ein      Begeisterter Obstanbauer: Roland Schmitz-Hübsch baut auf 35 ha über 20 verschiedene Sorten            Das komplette Obst vermarktet der Familienbetrieb
                                                                  Äpfel, Birnen und Süßkirschen an.                                                                     ab Hof über den eignen Laden an die Endverbraucher.
     besonderer Betrieb – der Obsthof Schmitz-Hübsch in
     Bornheim-Merten. Es ist der älteste Obstbaubetrieb                                                                                                                 Der Hofladen Schmitz-Hübsch liegt genau zwischen
     im Vorgebirge zwischen Köln und Bonn und der erste         Hübsch sind Allergikersorten wie Wellant, Rubinette                                                     Bonn und Köln und hat damit viele Kunden direkt vor
     Betrieb, der auf Plantagenanbau setzte, und das be-        oder Pinova. Mit 90 Prozent sind die Äpfel das Stand-                                                   der Tür. „Obstfans finden bei uns alles, was ihr Herz be-
     reits vor 125 Jahren.                                      bein des Betriebes.                                                                                     gehrt“, versichert der Hofladenbetreiber. Dazu gehört
                                                                                                                                                                        nicht nur das frische Obst, sondern auch frisch gepress-
     Mitte September und damit während der Äpfel- und           Seit vergangenen Jahr nimmt der Betrieb als Pilotbe-                                                                                                                                          Foto: Kreuzer
                                                                                                                                                                        ter Apfelsaft, selbst gemachtes Apfelmus, verschiedene
     Birnenernte besuchte die Bonner Landesgruppe den           trieb für den Obstanbau in Deutschland am Nachhal-                                                      Obstgelees, Smoothies und auch Apfelessig. Ergänzt                                         Aus persönlichen Gründen stand die LZ-Redak-
     Obstbaubetrieb. Im eigenen Obstbaumuseum ist               tigkeitsprojekt „FAIR’N GREEN“ teil. Hierbei werden                                                     wird das Angebot durch Gemüse aus der Region. Und                                          teurin und Pressesprecherin des Rheinischen
     die Geschichte des Apfelanbaus und die der Familie         Nachhaltigkeitsziele festgelegt, die auch die Aspekte                                                   die Äpfel und Birnen, die es im Hofladen gibt, können                                      Landwirtschafts-Verbandes Andrea Hornfischer
     Schmitz-Hübsch zu Hause. „Mein Urgroßvater Otto            der ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit be-                                                        die Kunden auch direkt probieren. Normalerweise ge-                                        (re.) für eine weitere Wahlperiode nicht mehr zur
     Schmitz-Hübsch war Pionier in Sachen Plantagenan-          inhalten. „In Kürze werden wir der deutschlandweite                                                     schieht dies im Laden, aber im Moment befindet sich                                        Verfügung.
     bau. Er hat diese Form des modernen Obstanbaus             erste FAIR’N GREEN-zertifizierte Obstbaubetrieb sein“,                                                  vor dem Hofladen dafür ein Wagen, der coronagerecht
     1986 hier ins Vorgebirge gebracht“, berichtete Roland      freut sich Schmitz Hübsch. So versucht er den Pflan-                                                    als Probierstand ausgestattet ist. Ein Service, der gut                                    Die Landesgruppenvorsitzende Dr. Elisabeth
     Schmitz-Hübsch. Alte Fotografien und Papiere doku-         zenschutzmitteleinsatz in seinem Betrieb auf ein Mini-                                                  ankommt, versichert Roland Schmitz-Hübsch.                                                 Legge dankte ihr für ihr großes Engagement
     mentieren, dass der Vorfahre auch die rote Mutation        mum zu reduzieren. Das Regenwasser der gesamten                                                         				                                                                Elisabeth Legge        für die Landesgruppe.
     des Boskoops entwickelte. Die für Apfelkuchen und                                                                                                                                                                                                             Dabei hob sie insbesondere ihren großen Ein-
     Kompott nach wie vor weit verbreitete und beliebte                                                                                                                                                                                                            satz beim IFAJ-Kongress 2016 in Bonn hervor,
     Apfelsorte trägt bis heute den Namen „Roter Boskoop                                                                                                                                                                                                           wo sie unter anderem die dreitägige Tour für
     Schmitz-Hübsch“.                                                                                                                                                                                                                                               junge Agrarjournalisten aus alle Welt mitorga-
                                                                                                                                                                                                                                                                   nisiert hatte.
     Nachhaltigkeit im Fokus
                                                                                                                                                                                                                                                                   Zur Nachfolgerin von
     Der Familienbetrieb, inzwischen in vierter Generation                                                                                                                                                                                                         Andrea Hornfischer
     bewirtschaftet, baut heute auf 35 Hektar über 20 ver-                                                                                                                                                                                                         wählte die Mitglieder-
     schiedene Sorten Äpfel, Birnen und auch Süßkirschen                                                                                                                                                                                                           versammlung in Ab-
     an. „Wir vermarkten unser Obst komplett direkt an                                                                                                                                                                                                             wesenheit Dr. Sabine
     den Verbraucher über unseren Hofladen,“ erläuterte                                                                                                                                                                                                            Schüller. Die 59-Jährige
      		              Betriebsleiter Roland Schmitz-Hübsch.                                                                                                                                                                                                        ist Geschäftsführerin
     		                Er legt großen Wert auf den Anbau                                                                                                                                                                                                           des Bundesverbandes
     		                 interessanter Sorten. Hierzu gehört                                                                                                                                                                                                        für Tiergesundheit.
     		                unter anderem die Sorte Wellant, die
     		                mit der Sorte Elstar die Hauptsorten       „Nicht nur frisches Obst, sondern auch andere Obstprodukte gibt es im Hofladen von Schmitz-   Die Bonner Landesgruppe machte sich schlau in Sachen Obstanbau auf dem Betrieb von                         Dr. Sabine Schüller ist die neue
     		               im Betrieb bilden. Ein Alleinstellungs-     Hübsch zu kaufen. Dazu gehören unter anderem Apfelessig, Apfelmus, verschiedene Gelees,       Roland Schmitz-Hübsch.		                                              Fotos: Legge                       2. Vorsitzende der Landesgruppe
                                                                  getrocknete Apfelringe und Smoothies.                                                                                                                                                                                  Bonn. Foto: privat
                     merkmal für den Obsthof Schmitz-

12                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     13
AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | Aus den Landesgruppen · Rhein-Weser                                                                                                                                     VDAJ intern 4-2021 | Aus den Landesgruppen · Hessen/Rheinland-Pfalz

              Landwirtschaft zum Anfassen                                                                                                                                                             Neue Versicherungen gegen
              auf dem Emshof                                                                                                                                                                          zunehmende Wetterextreme
              Der „Emshof“ in Telgte, gelegen zwischen Münster                         Tierwohl, Tierhaltung 				                                                                 Die Wetterextreme nehmen zu, in der VDAJ-Lan-
              und Warendorf, wird seit über 30 Jahren von einem                        und die Angler Sattelschweine                                                              desgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz ist Beständig-
              gemeinnützigen Verein als Schulbauernhof nach                                                                                                                       keit gefragt. Cornelius Mohr wurde einstimmig zum
              ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Auf dem                           Dann ging es weiter zum Schweinestall, der Herber-                                         1. Vorsitzenden wiedergewählt. Die Landesgruppe
              rund acht Hektar großen Betrieb erfahren Kinder                          ge der Angler Sattelschweine. Hier wurde ausgiebig                                         traf sich zur Mitgliederversammlung bei der Verei-
              aller Altersklassen Landwirtschaft zum Anfassen.                         über Tierwohl und Haltungsbedingungen diskutiert,                                          nigten Hagel in Gießen.
                                                                                       ein Aspekt, der auf dem Emshof auch den Kindern
                                                                                                                                                                                  Die Vereinigte Hagel VVaG hat sich seit langem von
                                                                                       vermittelt wird. Anschließend mussten die Schweine
                                                                                                                                                                                  einem reinen Hagelversicherer zu einem umfäng-
                                                                                       versorgt werden, die das großartige Wetter im groß-
                                                                                                                                                                                  lichen Versicherer von Schäden in der Landwirtschaft
                                                                                       zügigen Außengehege genossen.
                                                                                                                                                                                  entwickelt, so gegen Dürre, Frost und Starkregen.
                                                                                       Nach dem Fachprogramm folgte die Jahresmitglie-                                            Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden
                                                                                       derversammlung der Landesgruppe Rhein-Weser bei                                            Wetterextreme wächst die Nachfrage nach immer
                                                                                       Kaffee und Kuchen. Natürlich gebacken in der hofei-                                        präziser auf die Bedürfnisse der Landwirte zugeschnit-
                                                                                       genen Küche mit Äpfeln von der Streuobstwiese.                                             tenen Absicherungsmöglichkeiten, die das Unterneh-          Der Vorstand der LG Hessen/Rheinland-Pfalz arbeitet in bewährter Besetzung
                                                                                                                                                                                                                                              weiter. V.li: Daniel Ritterhaus, Cornelius Mohr, wiedergewählter Vorsitzender,
                                                                                       Auf der Mitgliederversammlung wurde die langjährige                                        men mit neuen Versicherungsprodukten bedienen               und Albert Münz.			                                                 Foto: Büsse
                                                                                       stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe, Ingrid                                      will. Die Vereinigte Hagel unterhält deshalb eine
                                                                                       Gertz-Rotermund, für weitere zwei Jahre im Amt bestä-                                      eigene Produktentwicklung mit sieben Mitarbeitern,
                                                                                                                                                                                  wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Rainer Langner am       Fundus an Daten aus der Erdbeobachtung verfügt.
                                                                                       tigt.				                                   Manuel Tomm                                                                                             Schon seit einiger Zeit arbeitet die Vereinigte Hagel
                                                                                                                                                                                  13. Oktober einer Gruppe von Agrarjournalisten am
                                                                                                                                                                                  Stammsitz des Unternehmens in Gießen erläuterte.         mit dem bekannten Meteorologen Jörg Kachelmann
                                                                                                                                                                                                                                           und dessen Unternehmen zusammen. Um auf ein im-
                                                                                                                                                                                  Derzeit arbeitet die Vereinigte Hagel beispielsweise     mer dichteres Netz von Wetterstationen zurückgrei-
Auf dem „Emshof” hieß es mit Anpacken. Beim Rundgang herrschte Gummistiefel-Pflicht.
Fotos: Tomm
                                                                                                                                                                                  daran, wie man eine Absicherung von trockenheitsbe-      fen zu können, werden viele Stationen auch auf land-
                                                                                                                                                                                  dingten Ertragsausfällen auf dem Grünland darstellen     wirtschaftlichen Betrieben errichtet, die diese selbst
                                                                                                                                                                                  kann. Wie die Dürrejahre 2018 bis 2020 gezeigt haben,    erwerben. Aktuell sind es laut Langner 600. Hiermit
              Über das gesamte Jahr verteilt gibt es verschiedene                                                                                                                 können Futterbaubetriebe beträchtliche Schäden er-
              Angebote zum Mitmachen. Von der Saat bis zur Ern-                                                                                                                                                                            soll einerseits die Wetterdokumentation genauer
                                                                                                                                                                                  leiden. Bei einer Versicherungslösung müsse man zu-      werden. Darüber hinaus sollen die Messdaten und
              te auf dem Feld, im Feldgarten oder auf der Streu-                                                                                                                  nächst geeignete Parameter zur Schadensfeststellung
              obstwiese. Und auch die Schafe, Hühner, Esel und                                                                                                                                                                             ihre Aufbereitung auch immer genauere Wettervor-
                                                                                                                                                                                  entwickeln. Das Unternehmen arbeitet hierbei unter       hersagen möglich machen. Dies ist Bestandteil des
              Schweine müssen versorgt werden. Das alles geschieht                                                                                                                anderem mit dem Grünlandinstitut in Kiel zusammen.
              im Sinne einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.                                                                                                                                                                        besseren Risikomanagements, wie Langner betonte.
              Die Aspekte Landwirtschaft und Ernährung, Natur-                                                                                                                    Verschiedene Ansätze 				                                Der Vorstandsvorsitzende plädiert seit langem für
              schutz und Biodiversität stehen im Fokus, aber auch                                                                                                                 bei der Schadensermittlung                               eine staatliche Subventionierung der Ernteversiche-
                                                                                         Ingrid Gertz-Rotermund wird für den VDAJ „weiterschuften”.
              soziale Aspekte und Verbraucher- und Bewusstseins-                                                                                                                  Außerdem werden die Versicherungsprodukte in ih-         rung. Deutschland sei in der Europäischen Union eines
              bildung finden Eingang in das pädagogische Konzept.                                                                                                                 rer Gestaltungsweise weiterentwickelt. Bei einer scha-   der wenigen Länder, das keine derartige Absicherung
                                                                                                                                                                                  densbasierten Ermittlung werden die Schäden, zum         unterstützt. In einigen von Obst- und Weinbau gepräg-
              Stickstoff, Fruchtfolge 				                                                                                                                                        Beispiel durch einen Hagelsturm, auf dem Feld begut-     ten süddeutschen Bundesländern werde lediglich eine
              und die Knöllchenbakterien                                                                                                                                          achtet. Bei einer parametrischen Ermittlung werden       staatliche Katastrophenhilfe von Fall zu Fall angeboten,
              Nach einer Einführung in das Konzept des Emshofes                                                                                                                   verlässlich (amtlich) dokumentierte Messwerte wie        so Langner. In Rheinland-Pfalz wird die Mehrgefahren-
              durch die engagierten Mitarbeiter und Mitarbeiterin-                                                                                                                beispielsweise Niederschlagsaufzeichnungen genutzt.      versicherung im Weinbau mit 50 % bezuschusst. Der
              nen hieß es auch für die Mitglieder der Landesgruppe                                                                                                                Sobald ein Wert für einen bestimmten Zeitraum un-        Vorstand hält die Versicherung für die „unternehmeri-
              Rhein-Weser mit anpacken. Ausgestattet mit Spaten,                                                                                                                  ter- oder überschritten wird, besteht automatisch ein    sche“ Lösung im Gegensatz zur Ad-hoc-Hilfe, die von
              Schubkarre und Gummistiefeln ging es in den hofei-                                                                                                                  Anspruch auf Schadensausgleich.                          der Politik abhängig ist.
              genen Feldgarten. Hineinversetzt in die Gedankenwelt                                                                                                                Die Vereinigte Hagel steht unterdessen mit For-          Die Vereinigte Hagel wird, Vorgängerunternehmen
              der Kinder wurden die Fruchtfolge auf Grundlage des                                                                                                                 schungsinstituten, berufsständischen Organisati-         einberechnet, in drei Jahren 200 Jahre alt. Das Unter-
              Stickstoffkreislaufs ermittelt und die Knöllchenbakteri-                                                                                                            onen und Behörden im regen Austausch. Seit zwei          nehmen hat als Versicherungsverein auf Gegenseitig-
              en erforscht. Wieder ganz die „Profis“ durfte eine sachli-                 Landwirtschaft zum Anfassen – in diesem Fall waren die Schüler etwas älter als üblich.
                                                                                                                                                                                  Jahren gibt es Gespräche mit der Europäischen            keit 100.000 Mitglieder mit einem aktuellen Prämien-
              che Diskussion über die Stickstoffdüngung nicht fehlen.                                                                                                             Weltraumorganisation ESA, die über einen enormen         aufkommen von 254 Mio. Euro.                 Cornelius Mohr

    14                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          15
AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | Aus den Landesgruppen · Nord                                                                                                                                                              VDAJ intern 4-2021 | Aus den Landesgruppen · Bayern / Meldungen

     „Ohne Vertrauen                                                                                                                                                 Jakob Opperer 		                                                                    KSK-Abgabesatz bleibt stabil

      geht es nicht”                                                                                                                                                 verabschiedet                                                                       Der Abgabesatz zur Künstlersozialversicherung beträgt
                                                                                                                                                                                                                                                         im Jahr 2022 unverändert 4,2 Prozent. Die Künstlersozial-
                                                                                                                                                                                                                                                         abgabe-Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit
                                                                                                                                                                     Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Landes-                                     und Soziales wurde am 17. September 2021 im Bundesge-
     In der Zukunftskommission wurde über Landwirt-           ckeln. Auf dieser Basis war und ist es möglich, bereits                                                gruppe Bayern bedankte sich die Vorstandschaft für                                  setzblatt veröffentlicht. Der stabile Abgabesatz wird durch
     schaft konstruktiv verhandelt. Werner Schwarz            frühzeitig auf problematische Entwicklungen einzu-                                                     die langjährige gute Zusammenarbeit bei LfL-Präsi-                                  zusätzliche Bundesmittel ermöglicht. Mit dem sogenannten
     gewährte nach getaner Arbeit einen Blick hinter          gehen und Lösungen zu finden, bevor sie ausufern                                                       dent a.D. Jakob Opperer.                                                            Entlastungszuschuss des Bundes wird einer Belastung der
     die Kulissen.                                            und dann nur noch schwer zu überbrücken sind.                                                                                                                                              abgabepflichtigen Unternehmen entgegengewirkt und
                                                                                                                                                                     Bei der erste Präsenzveranstaltung seit vergangenem
                                                              Der Erfolg gibt Schwarz also Recht, nachdem seine                                                      Februar trafen sich die Mitglieder der Landesgruppe                                 den negativen wirtschaftlichen Folgen für die Kultur- und
     Auf der Jahreshauptversammlung 2021 der VDAJ-                                                                                                                                                                                                       Kreativbranche durch die Corona-Pandemie Rechnung ge-
                                                              Strategie im Agrarsektor zunächst nicht durchgän-                                                      Bayern am 1. September im Alten Kuhstall bei Familie
     Landesgruppe Nord in Rendsburg hatte der Ver-                                                                                                                                                                                                       tragen.
                                                              gig anerkannt worden war. Die jetzigen Ergebnisse                                                      Braun in Dürneck (Freising). Roswitha Schauer wurde
     band Werner Schwarz als Redner gewinnen kön-
                                                              der Zukunftskommission Landwirtschaft nützen 		                                                        als 2. Vorsitzende ohne Gegenstimmen im Amt bestä-
     nen. Schwarz dürfte in der Agrarszene nicht nur                                                                                                                                                                                                     Mehr kommunizieren
                                                              der Landwirtschaft ebenso wie dem Umwelt-, Klima-                                                      tigt. Antje Krieger und Dagmar Deutsch stellten sich
     als Schleswig-Holsteins Bauernverbandspräsident                                                                                                                                                                                                     Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist die Wis-
                                                              und Artenschutz, dies werde auch von politischer                                                       zur Wahl für die Kassenprüfung und wurden ebenfalls
     bekannt sein. Durch seine intensive und engagierte                                                                                                                                                                                                  senschaftskommunikation verstärkt in den Fokus gerückt.
                                                              Seite anerkannt.                                                                                       ohne Gegenstimmen gewählt.
     Arbeit in der Zukunftskommission Landwirtschaft                                                                                                                                                                                                     Neben der Politik bestimmen insbesondere Virologen die
     (ZKL) – ist es ihm gelungen, der deutschen Landwirt-     Schumacher bleibt im Amt                                                                               Katrin Fischer, 1. Vorsitzende der Landesgruppe Bayern,                             öffentliche Debatte. Doch wie ist es um die Wissenschafts-
     schaft neue Wege aufzuzeigen und zu ebnen.                                                                                                                      freute sich, an diesem Abend zwei LfL-Präsidenten be-                               kommunikation allgemein bestellt? Die Initiative „Wissen-
                                                              Beim anschließenden Abendessen diskutierten die                                                        grüßen zu können: Jakob Opperer, seit letztem Herbst                                schaft im Dialog“ des Deutschen Zentrums für Hochschul-
     In seinen Ausführungen schilderte er die Zusammen-       etwa 25 anwesenden VDAJ-Mitglieder noch ausgie-                                                        im Ruhestand und seinen Nachfolger im Amt Stephan                                   und Wissenschaftsforschung und des Nationalen Instituts
     arbeit des Deutschen Bauernverbandes sowohl mit          big über die Zukunft der Landwirtschaft und weitere                                                    Sedlmayer.                                                                          für Wissenschaftskommunikation haben hierzu knapp
     anderen agrarischen Interessengruppen als auch           wichtige Themen rund um die Landwirtschaft. Dies                                                                                                                                           6.000 Wissenschaftler befragt. Die Ergebnisse zeigen auf,
     mit Verbänden und NGOs, die sich z.B. den Natur-,        war nach der der langen, coronabedingten Pause                                                                                                                                             dass das Potenzial der Wissenschaftskommunikation zur
     Umwelt- oder Tierschutz auf die Fahnen schreiben.        wohl auch bitter nötig!                                                                                                                                                                    Generierung von Aufmerksamkeit zu wenig bedient wird.
     Auf Augenhöhe sprechen                                   PS: Höhepunkt der üblichen Regularien und Tagungs-                                                                                                                                         Drei Viertel der Befragten gaben an, sich eher zu wenig
                                                              punkte war sicherlich die einstimmige Wiederwahl des                                                                                                                                       im Bereich Wissenschaftskommunikation zu engagieren.
     Kenner der Szene wissen, dass das Miteinander so-                                                                                                                                                                                                   Immerhin sucht ein Drittel der Forschenden demnach
                                                              Landesgruppenvorsitzenden Dr. Klaus-Dieter Schuma-
     wohl innerhalb der agrarischen Wolke als auch mit                                                                                                                                                                                                   selbstständig nach der Gelegenheit zur Wissenschafts-
                                                              cher. Er hat den Nordlichtern unseres Verbandes neu-
     NGOs durchaus nicht störungsfrei verläuft. Schwarz                                                                                                                                                                                                  kommunikation. 83 Prozent der Befragten erklärten, für
                                                              en Schwung gegeben und bereits jetzt neue Akzente
     ging darauf ein, ohne dabei allzu zu konkret zu wer                                                                                                                                                                                                 die Wissenschaftskommunikation keine Zeit zu haben.
                                                              gesetzt. Von daher war die einstimmige Bestätigung
     den. Denn seiner Ansicht nach sind es gerade Ver-                                                                                                                                                                                                   Auf die Frage, „wie würden Sie Ihr persönliches Verhalten
                                                              in einem Amt als erster Vorsitzender nur folgerichtig.
     schwiegenheit und Vertrauen, die die gute und kon-                                                                                                                                                                                                   in der Wissenschaftskommunikation am ehesten beschrei-
                                                              					 Dr. Uwe Scheper
     struktive Zusammenarbeit zwischen allen Beteilig-                                                                                                                                                                                                   ben“, gaben zwei Drittel an: „Ich nutze Gelegenheiten zur
     ten ermöglicht hat. „Wir können offen reden und                                                                                                                                                                                                     Wissenschaftskommunikation, wenn ich angefragt werde“.
     uns sicher sein, dass diese Dinge nicht am nächsten
     Tag in der Zeitung stehen“, so Schwarz.                                                                                                                                                                                                             Lediglich elf Prozent erklärten, dass sie selbst Gelegenheit
                                                                                                                                                                      Die beiden Vorsitzenden bedankten sich bei Jakob Opperer für die Zusammenarbeit.   zur Wissenschaftskommunikation suchten – 24 Prozent
     Man sei mittlerweile zumeist per Du und habe die                                                                                                                                                                                                    gaben „sowohl als auch“ an. Social-Media-Kanäle werden
     Handynummern ausgetauscht. „Es hat sich gezeigt,                                                                                                                Fischer bedankte sich für die langjährige, vertrauens-                              von weniger als 20 Prozent der Wissenschaftler genutzt.
     dass wir auf dieser Ebene wesentlich konstruktiver                                                                                                              volle Zusammenarbeit mit den Agrarjournalisten bei                                  						Quelle: dfjv
     arbeiten können“. Nun gehe es darum, neben den                                                                                                                  Opperer und wünschte ihm für den Ruhestand nur das                                  Glück aus Bayern
     ehrenamtlichen Vorständen auch die hauptamtli-                                                                                                                  Beste.                                                                              Bäuerinnen und Bauern haben mit der Landwirtschaft
     chen Führungskräfte und die Kommunikationsver-                                                                                                                                                                                                      einen Glücksgriff getan. Doch wo und wie finden sie
                                                                                                                                                                     Danach stellte sich Sedlmayer kurz den Mitgliedern vor.
     antwortliche in diesen vertrauensvollen und per-                                                                                                                                                                                                    ihre ganz persönliche Erfüllung auf dem Hof und in ih-
                                                                                                                                                                     Nach Ausbildung und Agrar-Studium startete er seine
     sönlichen Austausch einzubeziehen.                                                                                                                                                                                                                  rem Leben? Diesem Thema hat sich Christine Wunsch,
                                                                                                                                                                     Laufbahn am Bayerischen Staatsministerium für Ernäh-
                                                                                                                                                                                                                                                         selbst Bäuerin, bekannte Glücksautorin und Coach, an-
     Mit seinem kommunikativen Selbstverständnis konn-                                                                                                               rung Landwirtschaft und Forsten (StMELF).
                                                                                                                                                                                                                                                         genommen. In einem Sonderheft des Bayerischen Land-
     te Schwarz bereits seit 2017 in Schleswig-Holstein –                                                                                                            Nach weiteren Stationen in Berlin und München trat                                  wirtschaftlichen Wochenblatts wird es also nicht um PS,
     zunächst mit dem damaligen Landwirtschaftsminis-                                                                                                                Sedlmayer nun die Nachfolge von Opperer an der                                      Milchleistung oder Deckungsbeiträge gehen, sondern
     ter Robert Habeck und nun auch mit seinem Nachfol-                                                                                                              Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising an. Als                                um Glücksfaktoren, Glücksperspektiven, Glückssuche
     ger Jan Philipp Albrecht – ein tendenzielles Gegenein-     v.l.n.r.: Dr. Bärbel Bischoff, Ursula Schockemöhle, Dr. Klaus-Dieter Schumacher, Werner Schwarz,
                                                                Mechthilde Becker-Weigel, Joachim Prahst, Prof. Dr. Reimer Mohr.                     Foto: Scheper
                                                                                                                                                                     Büroleitung konnte er das langjährige VDAJ-Mitglied                                 und Glücksmomente. Redaktionen können vom Deut-
     ander in ein zukunftsgerichtetes Miteinander entwi-                                                                                                                                                                                                 schen Landwirtschaftsverlag auf Nachfrage Auszüge aus
                                                                                                                                                                     Sabine Weindl gewinnen.                  Roswitha Schauer
                                                                                                                                                                                                                                                         Texten zum honorarfreien Abdruck erhalten.        (dlv/FK)

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AusgAbe 4/2021 Das Magazin des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten - VDAJ
VDAJ intern 4-2021 | Personalien                                                                                                                VDAJ intern 4-2021 | Medienkontakte /Impressum

     Neuaufnahmen                                            Langjährige
                                                              Langjährige
     4/2021                                                  Mitgliedschaft
                                                              Mitgliedschaft

                                                                                                                                    Impulse für den
                                                                                                                                      Fortschritt

                                                                                       Der Bundesverband für Tiergesund-
                                                                                       heit e.V. (BfT) vertritt die führenden                  DLG e.V.
                                                                                       Hersteller von Tierarzneimitteln und         Eschborner Landstraße 122
                                                                                       Futterzusatzstoffen in Deutschland.             60489 Frankfurt/M.
                                                                                       Die Mitgliedsunternehmen repräsen-                 www.dlg.org
                                                                                       tieren mehr als 95 % des deutschen
                                                                                       Tiergesundheitsmarktes.                             Rainer Winter
                                                                                                                                   Pressereferent Landwirtschaft
                                                                                                       PRESSEKONTAKT
                                                                                                                                        und Ausstellungen,
                                                                                                      Dr. Sabine Schüller             Online-Kommunikation                                           Pressesprecher:
                                                                                                                                                                                                      Pressesprecherin:
                                                                                                Koblenzer Straße 121-123               Tel. 069 /24788-212                                           Gordan
                                                                                                                                                                                                      Beatrix Otto Möbus
                                                                                                                                                                                                               Reißig
                                                                                                             53177 Bonn                  r.winter@dlg.org                       Fanny-Zobel-Straße7,7,12435
                                                                                                                                                                                Fanny-Zobel-Straße        12 435Berlin
                                                                                                                                                                                                                 Berlin
                                                                                                   Telefon 02 28 / 31 82 96                                                     Telefon:
                                                                                                                                                                                Telefon:+49
                                                                                                                                                                                          +49(0)
                                                                                                                                                                                              (0)30
                                                                                                                                                                                                  30814
                                                                                                                                                                                                     8145555-60
                                                                                                                                                                                                          5555 -70
                                                                                                       Fax 02 28 / 31 82 98                Dr. Frank Volz                       Mobil:
                                                                                                                                                                                Mobil: +49+49(0)
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                                                                                                                                                                                                  1521523
                                                                                                                                                                                                       339184
                                                                                                                                                                                                           683 8690
                                                                                                                                                                                                               94
                                                                                                        bft@bft-online.de              Pressereferent Technik                   Telefax:
                                                                                                                                                                                Telefax: +49
                                                                                                                                                                                          +49(0)
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                                                                                                                                                                                                  30814
                                                                                                                                                                                                      8145555-13
                                                                                                                                                                                                          5555-13
                                                                                                                                         und Betriebsmittel                     g.moebus@moderne-landwirtschaft.de
                                                                                                                                                                                b.reissig@moderne-landwirtschaft.de
                                                                                                                                        Tel. 069 /24788-224                     www.forum-moderne-landwirtschaft.de
                                                                                                                                                                                www.moderne-landwirtschaft.de
                                                                                                                                           f.volz@dlg.org

                                                                                                                                                                                Impressum
                                                                                                                                                                                HERAUSGEBER
                                                                                                                                                                                Verband Deutscher Agrarjournalisten e. V.
                                                                                                                                                                                VDAJ – Kommunikation Agrar
                                                                                                                                Fendt ist die führende High-Tech-
                                                                                       Der Industrieverband Agrar e. V.                                                         REDAKTION
                                                                                                                                Marke im AGCO Konzern für Kunden
                                                                                       (IVA) vertritt die Interessen der                                                        Friederike Krick, Koblenz
                                                                                                                                mit den höchsten Ansprüchen an
                                                                                       agrochemischen Industrie in                                                              intern@vdaj.de
                                                                                                                                die Qualität von Maschinen und
                                                                                       Deutschland. Zu den Geschäfts­                                                           V.i.S.d.P.
                                                                                                                                Services. Der Einsatz ressourcen-
                                                                                       feldern der 54 Mitgliedsunter­                                                           Katrin Fischer und Michael Lohse
                                                                                                                                schonender Technologien unter-
                                                                                       nehmen gehören Pflanzenschutz,
                                                                                                                                stützt Landwirte, weltweit nachhaltig           BUNDESGESCHÄFTSSTELLE
                                                                                       Pflanzenernährung, Biostimulanzien
                                                                                                                                zu arbeiten. An sechs deutschen                 Geschäftsführer: Tobias Heldmann
                                                                                       und Schädlingsbekämpfung. Die
                                                                                                                                Standorten beschäftigt AGCO über                Taunusstraße 151, 61381 Friedrichsdorf
                                                                                       vom IVA vertretene Branche steht
                                                                                                                                6.000 Mitarbeiter in den Bereichen              Fon 0 61 72 / 71 06 -188, Fax 0 61 72 / 71 06 -10
                                                                                       für innovative Produkte für eine
                                                                                                                                Forschung & Entwicklung, Vertrieb               LAYOUT
                                                                                       moderne und nachhaltige Land­
                                                                                                                                und Marketing sowie Produktion,                 Wolfgang Winnen, Leverkusen
                                                                                       wirtschaft.
                                                                                                                                Service und Verwaltung.
                                                                                                                                                                                DRUCK
                                                                                                                                                                                print 24 GmbH, Radebeul
                                                                                       Mainzer Landstraße 55
                                                                                                                                                 AGCO/Fendt                     Ausgabe Dezember 2021
                                                                                       60329 Frankfurt am Main
                                                                                       www.iva.de                                                Johann-Georg-Fendt-Str. 4
                                                                                                                                                 87616 Marktoberdorf
                                                                                                                                                                                „VDAJintern” erscheint viermal im Jahr und ist urheber-
                                                                                       Martin May, Pressesprecher                                                               rechtlich geschützt. Eine Verwertung mit Einverständnis
                                                                                       Telefon +49 69 2556­1249                                                                 der Redaktion ist zulässig. Beiträge (Manuskripte und
                                                                                                                                                 Manja Morawitz                 Fotos) werden gern entgegengenommen, die Redaktion
                                                                                       Mobil +49 151 54417692
                                    Wegen des aktuell aufgelegten VDAJ-Taschenbuches   E­Mail may.iva@vci.de                    Head of Corporate Communications &
                                                                                                                                Public Relations AGCO/Fendt
                                                                                                                                                                                behält sich jedoch das Recht auf sinnwahrende Kürzun-
                                                                                                                                                                                gen vor. Es wird keine Haftung für unverlangt eingesandte
                                                                                                                                                                                Beiträge übernommen. Namentlich gekenn­zeichnete Bei-
                                                 entfallen an dieser Stelle            Maik Baumbach, Pressestelle
                                                                                                                                Tel. +49 8342 77 271, Cell +49 151 180 33 843
                                                                                                                                manja.morawitz@AGCOcorp.com
                                                                                                                                                                                träge geben die Meinung ihrer Verfasser wieder. Der Inhalt
                                                                                                                                                                                von „VDAJintern” wird mit größter journa­listischer Sorg­falt
                                                                                       Telefon +49 69 2556­1268
                                          die Änderungen am Taschenbuch 2022.          Mobil +49 151 54417691                   fendt.com       facebook.com/FendtGlobal
                                                                                                                                                                                erstellt, es wird jedoch keine Gewähr übernommen.
                                                                                                                                                                                Der Herausgeber dankt der
                                                                                       E­Mail baumbach.iva@vci.de               fendt.TV        instagram.com/fendt.global/     Landwirtschaftlichen Rentenbank,
                                                                                                                                                                                Frankfurt/Main, für ihre Unterstützung

18                                                                                                                                                                                                                                              19
VDAJ intern 4-2021 | Schlussredaktion · IFAJ

                                         Smarter,
                                         grüner,
                                         nachhaltiger

                                                                  Termin vormerken:
     „Smarter Farming and Food Production for
                                                                  27. Juni bis 3. Juli 2022
     Green and Sustainable Growth” ist das Thema
     für den IFAJ-Kongress 2022, der vom 27. Juni bis
                                                               fer, die als beliebte Urlaubsgegenden mit ihren
     zum 3. Juli in Dänemark geplant ist.
                                                               Sandstränden und Fjorden gelten. Im Süden ste-
     Nachdem die IFAJ-Kongresse in 2020 und 2021 nur           hen die riesigen weißen fossilienreichen Küsten-
     digital stattfinden konnten, hoffen jetzt die dänischen   klippen Møn’s Klint und Stevns Klint mit Ausblick
     Veranstalter und die gesamte IFAJ Community auf           auf die Ostsee.
     einen Kongress in Präsenz.
                                                               Laufende Aktualisierungen werden unter
     Dänemark zählt in puncto Nachhaltigkeit zu den füh-       https://ifaj2022.dk veröffentlicht.
     renden Nationen. Den internationalen Gästen werden
                                                               Die Registrierung wird voraussichtlich ab Anfang
     die Ziele des neuen Clusters Landwirtschaft – Agri
                                                               Januar möglich sein.
     tech – Food und deren Umsetzung für eine grüne
     und nachhaltige Zukunft vorgestellt. Eine wichtige
     Rolle spielen dabei Wissenschaft und Innovation.              Übersicht IFAJ-Kongresse
     Insgesamt 50 Exkursionen sind in Planung.
                                                                   der kommenden Jahre:
     Der Vorkongress ist geplant für die Zeit vom 24. bis
     26. Juni und führt nach Zealand. Seeland ist die größ-        2022 Dänemark             2023 Kanada
     te Insel Dänemarks. Hier liegen die Hauptstadt Kopen-         2024 Schweiz		            2025 Israel
     hagen und die Stadt Roskilde. An der Nord-, Süd- und          2026 Kenia		              2027 Kroatien
     Westküste befinden sich kleine Ortschaften und Dör-

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