Baden ist. Information - Einwohnergemeinde Baden Geschäftsbericht 2016

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Einwohnergemeinde Baden
Geschäftsbericht 2016
Einwohnergemeinde Baden
      Geschäftsbericht 2016

www.baden.ch
2                                                   Antrag an den Einwohnerrat   Geschäftsbericht 2016

Antrag an den Einwohnerrat

Der Geschäftsbericht 2016 sei zu genehmigen.

Baden, 20. Februar 2017

Namens des Stadtrats

Geri Müller                        Heinz Kubli
Stadtammann                        Stadtschreiber
Geschäftsbericht 2016       Inhaltsverzeichnis                                                3

                        Inhaltsverzeichnis

                        Antrag an den Einwohnerrat                                        2
                        Vorwort des Stadtrats                                             5
                        Organigramm Stadtverwaltung                                       6
                        Organigramm Volksschule                                           7
                        1    Einwohnerrat                                                 9
                                            1.1   Bericht der Präsidentin                10
                                            1.2   Geschäftsstatistik                     11
                                            1.3   Finanzkommission                       12
                                            1.4   Strategiekommission                    13
                        2    Stadtrat                                                    15
                                            2.1   Berichte des Stadtrats                 17
                                                  2.1.1   Jahresrückblick                17
                                                  2.1.2   Jahresziele 2016               18
                                            2.2   Ressortberichte                        21
                                                  2.2.1   Dienste/Stadtentwicklung       21
                                                  2.2.1.1 Dienste                        21
                                                  2.2.1.2 Stadtentwicklung               23
                                                  2.2.2   Finanzen                       25
                                                  2.2.3   Sicherheit/Einwohnerschaft     27
                                                  2.2.4   Bildung/Standortmarketing      29
                                                  2.2.4.1 Bildung                        29
                                                  2.2.4.2 Standortmarketing              31
                                                  2.2.5   Kultur/Kinder Jugend Familie   33
                                                  2.2.5.1 Kultur                         33
                                                  2.2.5.2 Kinder Jugend Familie (KJF)    35
                                                  2.2.6   Gesundheit/Soziales            37
                                                  2.2.7   Planung/Bau                    39
                                                  2.2.8   Liegenschaften/Anlagen         41
                                            2.3   Reporting zu den Beteiligungen         42
                        3    Schulpflege                                                 45
                                            3.1   Bericht der Präsidentin                47
                                            3.2   Geschäftsstatistik                     48
                        4    Statistiken der Verwaltung                                  49
                                            4.1   Stabsressort                           50
                                                  4.1.1   Dienste                        50
                                                  4.1.2   Informatik                     55
                                                  4.1.3   Entwicklungsplanung            56
                                                  4.1.4   Stadtökologie                  58
                                            4.2   Ressort Finanzen                       59
                                                  4.2.1   Finanzen                       59
4                                                                      Inhaltsverzeichnis   Geschäftsbericht 2016

                            Inhaltsverzeichnis

                                           4.2.2   Steuern                                              60
                                           4.2.3   Betreibungsamt                                       61
                                     4.3   Ressort Sicherheit/Einwohnerschaft                           62
                                           4.3.1   Stadtbüro                                            62
                                           4.3.2   Zivilstandskreis                                     64
                                           4.3.3   Öffentliche Sicherheit                               65
                                     4.4   Ressort Bildung/Standortmarketing                            66
                                           4.4.1   Volksschule                                          66
                                           4.4.2   Standortmarketing                                    67
                                     4.5   Ressort Kultur/Kinder Jugend Familie                         68
                                           4.5.1   Kultur                                               68
                                           4.5.2   Kinder Jugend Familie                                71
                                     4.6   Ressort Gesundheit/Soziales                                  75
                                           4.6.1   Soziale Dienste                                      75
                                     4.7   Ressort Planung/Bau                                          77
                                           4.7.1   Planung und Bau                                      77
                                     4.8   Ressort Liegenschaften/Anlagen                               79
                                           4.8.1   Liegenschaften                                       79
                                           4.8.2   Tiefbau                                              80
                                           4.8.3   Werkhof                                              81

Fotografien zum Thema "Werkhof"
von Gabi Vogt
Stadtfotografin 2015/16
Geschäftsbericht 2016             Vorwort des Stadtrats                                                                                      5

Vorwort des Stadtrats

Sehr geehrte Frau Präsidentin
Sehr geehrte Damen und Herren

Die Welt ist im vergangenen Jahr bewegter und rauer gewor-            Wohn- und Ärztehaus kurz bevor. Das Regionale Pflegezent-
den. Diese Entwicklung hat auch vor den Gemeinden nicht               rum Baden ist erfolgreich in eine Aktiengesellschaft umgewan-
halt gemacht. Die Finanzlage ist auf allen Ebenen - Bund,             delt worden.
Kantone und Gemeinden - angespannt, sparen ist angesagt.              Die Reorganisation der Verwaltung und das neue Lohnkon-
Auch in Baden sind im Stadtrat und im Einwohnerrat intensive          zept sind weiter vorangetrieben worden und werden nach den
Diskussionen über die Finanzen geführt worden. Der Haushalt           Entscheiden des Stadtrats im Verlauf des ersten Quartals
ist durch zahlreiche Abbau- und Optimierungsmassnahmen                2017 im nächsten Jahr umgesetzt werden.
markant entlastet worden. Bei den Investitionen stehen grosse         Der Geschäftsbericht gibt einen Überblick über die umfangrei-
Herausforderungen an, damit der Finanzhaushalt mittelfristig          chen Arbeiten im Jahr 2016. Er dokumentiert eindrücklich, in
im Gleichgewicht gehalten werden kann. Der massive Rück-              welchen Bereichen welche wichtigen Projekte weitergetrieben
gang bei den Steuereinnahmen von juristischen Personen                oder abgeschlossen wurden.
schlägt sich bezüglich der Investitionsmöglichkeiten erheblich        Inhalt dieses Geschäftsberichts sind die Berichte aus dem Ein-
nieder.                                                               wohnerrat, der Finanzkommission und der Strategiekommis-
Trotz generell trüber Aussichten in der Wirtschaft ist die Be-        sion sowie die Jahresberichte der Stadtratsressorts. Er infor-
reitschaft von Unternehmen, in Baden zu investieren, spürbar.         miert zudem über das Erreichen der stadträtlichen Jahresziele
So hat GE drei globale Head Center in Baden angesiedelt.              2016 und enthält die Statistik der Verwaltung. Erstmals sind
Auch die Gesundheitsbranche und der Bereich Medizinal-                auch die Beteiligungen der Stadt aufgeführt. Die Jahresbe-
technik entwickeln sich gut.                                          richte 2016 der Institutionen, an denen die Stadt beteiligt ist,
Grosse Projekte sind wesentlich vorangekommen: Die Sanie-             sind online über die Links im Anhang zur Jahresrechnung un-
rung des Schulhausplatzes verläuft planmässig, das Schul-             ter "Erläuterungen zu Positionen der Jahresrechnung". Diese
haus Rütihof ist im Bau, die Projektierung des Sekundarstu-           Berichte werden allerdings erst nach der Sitzung des Einwoh-
fenzentrums Burghalde läuft auf Hochtouren und in den Bä-             nerrats vom 28./29. März 2017 erscheinen.
dern steht der Baubeginn für das neue Thermalbad sowie das

 Einige wichtige Kennzahlen, Stand 31. Dezember 2016 (Zahlen Vorjahr)

 A. Bevölkerung                                                      C. Bauwesen
 Gesamtbevölkerung                         19'047         (18'965)   Investitionen im Hoch- und Tiefbau
 Frauen                                     9'441          (9'402)   Stadt Baden 2014                 CHF         47.8 Mio. (22.6 Mio.)
 Männer                                     9'606          (9'563)   Private Bauausgaben 2014         CHF        125.8 Mio. (119.4 Mio.)
 Schweizer/innen                           13'981         (13'936)   (Zahlen für 2015 werden erst im Herbst 2017 und für 2016 im Herbst
 Ausländer/innen                            5'066          (5'029)   2018 vorliegen)

 B. Volksschule                                                      D. Finanzen
 (Schuljahr Beginn 2016/2017)                                        Gesamtumsatz                     CHF        148.1 Mio.   (152.3 Mio.)
 Volkschüler/innen                          2'212          (2'142)   Steuerertrag                     CHF         64.7 Mio.    (76.6 Mio.)
 Lehrpersonen                                 315            (289)   Selbstfinanzierung (cash flow)   CHF          8.3 Mio.    (26.0 Mio.)
                                                                     Nettoinvestitionen               CHF         31.9 Mio.    (21.3 Mio.)
6                                                                       Organigramm Stadtverwaltung               Geschäftsbericht 2016

Organigramm Stadtverwaltung

    Finanz-
    kommission
    Strategie-                         Einwohnerrat             Stadtparlament; 50 Mitglieder; Wahl alle 4 Jahre
    kommission

    Stadträtliche
    Kommissio-
    nen
                                                 Stadtrat     Exekutive; 7 Mitglieder; Wahl alle 4 Jahre

                       Geri Müller
                       Stadtam-        Matthias       Ruth                              Regula
                                                                      Erich Obrist                     Markus
                       mann            Gotter         Müri                              Dell'Anno-                         Roger Huber
                                                                      Kultur / Kin-                    Schneider
                       Dienste /       Sicherheit /   Bildung /                         Doppler                            Liegenschaf-
                                                                      der Jugend                       Vizeammann
                       Stadtentwick-   Einwohner-     Standortmar-                      Gesundheit /                       ten / Anlagen
      Administra-                                                     Familie                          Planung / Bau
                       lung /          schaft         keting                            Soziales
      tion Stadt-      Finanzen
      ammann

      Verwal-
      tungsleiter
      Controlling
      Personal

                       Informatik

                       Entwick-
                       lungs-
                                       Öffentliche    Volksschule                                                          Liegen-
                       planung
                                       Sicherheit     (der Schul-                                                          schaften
                                                                      Kultur
      Stadtschrei-                                    pflege unter-
                       Stadtökologie                                                    Soziale        Planung und
      ber                              Stadtbüro      stellt)                                                              Tiefbau
                                                                      Kinder Ju-        Dienste        Bau
      Behörden-        Finanzen                                       gend Familie
      dienste                          Zivilstands-   Standort-                                                            Werkhof
      Kommunika-                       kreis          marketing
                       Steuern
      tion
                       Betreibungs-
                       amt

                                                                                                        _________
                                                                                                                   Operative Verantwortung
    Stand 31.12.2016                                                                                   - - - - - - Politische Verantwortung
Geschäftsbericht 2016                   Organigramm Volksschule                                                                           7

Organigramm Volksschule

Schulpflege                    5 Mitglieder; Wahl alle 4 Jahre                                                   Stadtrat

Brigitte Caviezel       Esther Frischknecht     Hannes Baumann    Christine Vögele       Noëmi Löw-Tamm          Ruth Müri
Präsidium               Planung/Vernetzung      Finanzen/Recht    Personal               Laufbahn/               Ressort Bildung
                                                                                         Vizepräsidium

Volksschule

Geschäftsleitung                                                  Fachstelle Sport
                                                                  Fachstelle Schulraumplanung
Gesamtleitung und Sekretariat

Kindergarten/Primarschule                                         Sekundarstufe I

Schulleitung und Sekretariat                                      Schulleitung und Sekretariate

Quartierschulen (Kindergärten):                                   Schulanlage Pfaffechappe
Dättwil          (4)                                              Schulanlage Burghalde
Kappelerhof      (3)
Ländli           (0)                                              Realschule
Meierhof         (3)                                              Sekundarschule
Rütihof          (4)                                              Bezirksschule
Tannegg          (7)                                              Berufswahljahr
                                                                  Integrations- und Berufsfindungsklasse
                                                                  Regionaler Integrationskurs

                                                                                                           __________
                                                                                                                         Linienverantwortung
Stand 31.12.2016                                                                                           -----        Finanzverantwortung
8   Einwohnerrat   Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016   Einwohnerrat                  9

                                       1   Einwohnerrat
10                                                                                    Einwohnerrat            Geschäftsbericht 2016

1.1      Bericht der Präsidentin
Schnell ging es vorüber, mein erstes Jahr als Einwohnerrats-       dem Rücktritt von Toni Suter ist ein stadtpolitisches Schwer-
präsidentin.                                                       gewicht aus dem Einwohnerrat zurückgetreten.
Ich darf auf ein spannendes und intensives Ratsjahr zurück-        Verabschiedungen und Inpflichtnahmen
blicken. Meine allererste Sitzung konnten wir gar ohne Pause       Folgende Mitglieder des Einwohnerrats haben im Jahr 2016
abhalten und aus den angesagten Doppelsitzungen wurden             ihren Rücktritt erklärt:
"einfache", dies ganz im Sinne von Optima. Was aber nicht          - Conrad Munz (FDP), Ende März
heissen will, dass wir zu wenig Traktanden hatten. Im Gegen-       - Matthias Brunner (SVP), Ende September
teil, es gab einige gesprächsintensive Geschäfte. Nach mei-        - Toni Suter (CVP), Ende Dezember
ner Bitte in der 1. Sitzung, die 3 K einzuhalten (kurz, klar und   Folgende Mitglieder des Einwohnerrats sind im Jahr 2016 neu
kompetent), liess ich es mir nicht nehmen und benutzte auch        in Pflicht genommen worden:
mal mein Glöckchen für die Ermahnung der Redezeit. Natür-          - Alex Berger (SP) für Erich Obrist, im Januar
lich sorgten Optima Phase 2 und zum Schluss des Jahres der         - Natalie Flückiger (SP) für Andrea Arezina, im Januar
"Blechkasten" für einigen Gesprächsstoff. Nicht zu verges-         - Esther Frischknecht (FDP) für Peter Courvoisier, im Januar
sen: mit der Rückweisung des Budgets wurde ein Punkt ge-           - Sandra-Anne Göbelbecker (SP) für Carol Demarmels, im
setzt und der Stadtrat, inkl. Verwaltung, musste nochmals hin-     Januar
ter die Zahlen. Der Stadtrat legte dem Einwohnerrat schliess-      - Alex Meier (EVP) für Fredy Bärtschi, im Januar
lich noch vor Jahresende ein überarbeitetes Budget vor, das        - Nadia Omar (team) für Jonas Fricker, im Januar
angenommen wurde.                                                  - Michael Staubli (Grüne) für Beatrice Schilling, im Januar
Ungefähr nach meiner Halbzeit im ersten Präsidialjahr wurde        - Antonia Stutz (FDP) für Conrad Munz, im Mai
wiederum eine Zufriedenheitsumfrage unter den Mitgliedern          - Tobias Vonesch (SVP) für Matthias Brunner, im Oktober
des Einwohnerrats gemacht. Das Ergebnis mit viel Lob für die       Dank
Führung hat mich natürlich sehr gefreut. Zudem wurde ein           Nun bedanke ich mich ganz herzlich bei meinen Kolleginnen
reichhaltigeres Pausenbuffet gewünscht, das nun mit Sand-          und Kollegen aus dem Rat, dem Stadtrat und der gesamten
wiches ergänzt wurde. Auch wurde erwähnt, dass ich mein            Verwaltung, sowie ganz besonders Marco Sandmeier, der
Glöckchen noch schneller zum Einsatz bringen dürfe, was ich        mich immer tatkräftig unterstützt. Auf eine weitere ange-
sehr gerne machen werde.                                           nehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Herzlichen Dank!
Der unerfreuliche Rekord vom letzten Jahr, die vielen Rück-
tritte, konnte glücklicherweise gebrochen werden. Doch mit         Stefanie Heimgartner
                                                                   Präsidentin Einwohnerrat
Geschäftsbericht 2016                 Einwohnerrat                                                                                                   11

1.2          Geschäftsstatistik
Behandelte Geschäfte

 Abrechnungen                                        12
 Kreditbewilligungen                                 14
 Planungen, Projektierungen                           4
 Berichte                                             3
 Wahlen                                               3
 Verschiedenes                                       24
 Total                                               60

Vorstösse
                                               pendent aus
                                                                          Eingänge 2016           Erledigungen 2016              pendent
                                                Vorjahren
 Anfragen                                           2                            5                          6                         1
 Postulate                                         13                            6                          3                         16
 Motionen                                           3                            2                          4                         1
 Direktaufträge/
                                                     0                           1                          1                         0
 Grundsatzbeschlüsse
 Total                                               18                          14                         14                        18

Pendente Vorstösse (Stand 31. Dezember 2016)
 Kontroll-     Art des                                                                                                                    Überwei-
                             Verfasser/in                 Gegenstand                                                    Einreichung
 nummer        Vorstosses                                                                                                                 sung
 57/10         Postulat      Markus Schneider             Park and Ride, Anschluss an das kantonale Projekt             15.10.2010        29.03.2011
 70/10         Postulat      Reto Huber                   Überarbeitetes Projekt Stadtturmstrasse/                      24.11.2010        17.05.2011
                                                          Schlossbergplatz mitsamt einem revidierten Baukredit
 09/11         Postulat      Karin Bächli                 Umgestaltung Haselstrasse                                     03.01.2011        21.06.2011
 11/11         Postulat      Toni Suter                   Begrünung Trafoplatz                                          21.01.2011        21.06.2011
 70/11         Postulat      Matthias Gotter              Wiederaufbau Franzosenhaus                                    01.12.2011        15.05.2012
 11/13         Postulat      Andrea Arezina               Neugestaltung Theaterplatz                                    25.12.2012        18.06.2013
 36/14         Motion        Reto Huber                   Produktebudget                                                10.06.2014        09.12.2014
 38/14         Postulat      Martin Groves                Vergabe von städtischen Wohnungen                             09.07.2014        25.03.2015
 60/14         Dringliches   Mark Füllemann               Verwaltungsüberprüfung                                        21.11.2014        09.12.2014
               Postulat
 61/14         Postulat      Karin Bächli                 Preisgünstiger Wohnraum                                       05.11.2014        01.09.2015
 20/15         Postulat      Beatrice Schilling           Öffnung Busrampe Bahnhof West für den Veloverkehr             20.06.2015
 56/15         Postulat      Margreth Stammbach           Überprüfung der Strahlenbelastung in der Stadt Baden          17.12.2015        31.05.2016
                                                          beim ENSI (Eidg. Nuklearsicherheitsinspektorat)
 06/16         Postulat      Daniel Glanzmann             Optimale Nutzung (max. Belegung) der bestehenden und          07.01.2016
                                                          neuen Schulräume ab dem Schuljahr 2017
 48/16         Postulat      Markus Widmer                Beteiligung der Stadt Baden an der Stadtcasino Baden AG,      25.08.2016
                                                          Baden
 49/16         Postulat      Nadia Omar                   Freigabe des SBB-Trassees Mellingen-Wettingen für Bade-       30.08.2016
                                                          ner Stadtbahn
 58/16         Postulat      Martin Groves                Verfügbarkeit von Defibrillatoren (AEDs) in der Stadt Baden   13.09.2016
 62/16         Postulat      Mark Füllemann               Transparenz der Entscheidungen der Finanzkommission           14.10.2016
 70/16         Anfrage       Margreth Stammbach           Mobilitätskonzept Bäderquartier                               17.11.2016
12                                                                                          Einwohnerrat             Geschäftsbericht 2016

1.3       Finanzkommission
Die Finanzen der Stadt Baden sind geprägt durch vier Fakto-              Heutige richtig machen" und zu wenig auf "das Richtige tun"
ren: den bis 2014 stark angestiegenen laufenden Aufwand,                 und votierte für Rückweisung. Diese Diskussion zeigte aber
die grossen anstehenden Investitionen, die rückläufigen Steu-            auch, dass die Mitglieder der Kommission unterschiedliche
ereinnahmen von Firmen und das immer noch wachsende                      Auffassungen vertreten, ob die Kommission über die Vorbe-
Steueraufkommen der natürlichen Personen. Die Kommis-                    ratung konkreter Anträge in Hinsicht auf Korrektheit, Aussa-
sion hat sich demzufolge 2016 hauptsächlich gefragt, ob die              gekraft und Effizienz hinausgehen und politisch machbare
Exekutive und die Verwaltung die bewilligten Aktivitäten effi-           Kompromisse ausloten solle. Als Präsident vertrete ich die
zient ausführen und ob sie die kommenden Vorhaben effizient              Auffassung, die Kommission sei ein idealer Ort für den politi-
und zielgerichtet planen.                                                schen Diskurs mit Rede, Gegenrede, Replik und Duplik, ei-
Bei ihren Abteilungsbesuchen – in Zweierdelegationen jeweils             nem Diskurs also, der aus praktischen Gründen in der Rats-
vor der Beratung der Rechnung und des Budgets – stellte die              debatte nicht stattfinden kann. Eine weitere offene Frage ist
Kommission fest, dass alle Abteilungsleitenden ihren Bereich             die Art der Kommunikation der Kommissions-Entscheide.
überblickten, über alle notwendigen Unterlagen in geordneter             Heute fehlt dafür eine rechtliche Grundlage.
Form verfügten und die gestellten Fragen nachvollziehbar be-             Die Diskussionen in der Kommission waren stets von gegen-
antworteten. Alle unterbreiteten Kreditabrechnungen konnten              seitigem persönlichem Respekt geprägt und wurden trotz
vorbehaltslos dem Einwohnerrat zur Annahme empfohlen                     grundlegender politischer Differenzen in einem kollegialen
werden, allerdings wiederum mit der Bitte, ausgeführte Vor-              Ton geführt. Ich danke allen Mitgliedern für ihren grossen Ein-
haben schneller abzurechnen. Auch die Rechnung 2015 war                  satz, ebenso den Mitgliedern des Stadtrats, die zusammen
korrekt geführt. Die Verwaltung verdient dafür Dank und An-              mit den leitenden Mitarbeitenden sich immer die notwendige
erkennung.                                                               Zeit nahmen, Vorlagen im Detail zu kommentieren und alle
Etwas weniger zufrieden war die Kommission mit einigen An-               Fragen zu beantworten. Ein besonderer Dank gebührt Toni
trägen zu neuen Vorhaben. In vier Fällen empfahl sie dem                 Suter, der den Rat und damit auch die Kommission Ende
Rat Rückweisung, in der Regel wegen mangelnder Aussage-                  2016 verlassen hat.
kraft der Vorlage. Die Optima-Vorlage zeigte politische Ge-
gensätze bezüglich Effektivität auf. Eine Mehrheit der Kom-              Mark Füllemann
mission fand, der Stadtrat konzentriere sich zu sehr auf "das            Präsident Finanzkommission

Geschäftsstatistik
                                                           2013                  2014                      2015            2016
 Anzahl Sitzungen                                           9                     9                         9               10
 Art der Geschäfte
 Bau-/Kreditabrechnungen                                    4                      6                       3                12
 Gesamtsumme CHF(gerundet)                              2.980 Mio.             5.865 Mio.             3.207 Mio.        14.565 Mio.
 Kreditvorlagen                                             16                     9                      11                14
 Gesamtsumme CHF einmalig                              27.123 Mio.            29.505 Mio.             6.363 Mio.        17.941 Mio.
 Gesamtsumme CHF jährlich wiederkehrend                  810'400               1.775 Mio.              186'896               0
 Gesamtsumme CHF Darlehen                               1.880 Mio.                 0                       0              1 Mio.
 Liegenschaften- und Landkäufe                              2                      0                       2                 0
 Gesamtsumme (gerundet) CHF                             8.070 Mio.                 0                  2.025 Mio.             0
 Verkauf CHF                                                0                      0                       0                 0
 Baurechtsvergaben/Baurechtsverträge                        2                      2                       1                 4
 Einbürgerungsgesuche                                       56                     45                     11                0*
 Weitere Geschäfte                                          24                     35                     46                39

* Seit 1.1.2015 ist die Einbürgerungskommission für die Prüfung der Gesuche zuständig.
Geschäftsbericht 2016                Einwohnerrat                                                                                 13

1.4       Strategiekommission
Optima Phase 2 war einer der wichtigsten Schwerpunkte die-        Das Museum Langmatt beschäftigte die Kommission im Früh-
ses Jahres. Die Kommission als Hüterin der im Planungsleit-       sommer. Sie war sich einig, dass der Stadtrat die Stiftung wei-
bild definierten Ziele und Handlungsfelder setzt alles daran,     terhin unterstützen und das Bemühen für die Finanzierung der
einen Grossteil dieser Ziele trotz der aktuell angespannten Fi-   Konzeption und des Betriebs des Museums auf möglichst vie-
nanzlage umzusetzen. Denn diese Ziele garantieren den ho-         len Ebenen weiterführen sollte.
hen Lebensstandard und die Weiterentwicklung der Attraktivi-      Ein Zwischenbericht über den Stand der Arbeiten am ver-
tät unserer Stadt.                                                kehrsübergreifenden Gesamtprojekt für den Raum Ostaargau
Ein weiteres Anliegen der Kommission ist es, sich über den        (OASE) mit Realisierungshorizont 2040 bestätigte den Stadt-
Stand der Arbeiten bewilligter Leitbilder und Strategiepapiere    rat in seiner Haltung - die von der Kommission vollumfänglich
auf dem Laufenden zu halten. Sie lud dazu erste Projektver-       geteilt wird - dass sich das Verkehrsproblem unserer Stadt
antwortliche zur Präsentation ein.                                nicht durch zusätzliche Infrastrukturbauten lösen lasse, son-
Im Februar bemühte sich die Kommission um eine transpa-           dern dass die Siedlung stärker auf den öffentlichen Verkehr
rente und ehrliche Bewertung der Zielerreichung. Sie aner-        und den Fuss- und Veloverkehr setzen muss.
kannte dabei auch den Erfolg der nicht vollständig erreichten     Im Spätsommer widmete die Kommission den strategischen
Ziele, die nicht Überhand nehmen sollten.                         Aspekten der städtischen Finanzpolitik eine Sitzung, da sie
Der März stand ganz im Zeichen der Optima Phase 2. Der            als politisch neutrales Gremium die Entwicklung und Errei-
Stadtrat präsentierte der Strategie- und der Finanzkommis-        chung der genehmigten Legislatur- und Jahresziele verant-
sion die vorgesehenen und verworfenen Massnahmen. Beide           wortet.
Kommissionen gleichzeitig zu informieren, stellte ein Novum       Das Energiekonzept, das der Kommission im Herbst präsen-
dar und stiess auf gutes Echo. Es erlaubte, die zeitlichen und    tiert wurde, überzeugte. Es zeigte Massnahmen auf, wie Ba-
personellen Ressourcen des Stadtrats effizient einzusetzen        den auf das Ziel, den CO2-Ausstoss um 30% zu senken, hin-
und allen den gleichen Informationsstand zu ermöglichen.          arbeiten kann.
Wegen den unterschiedlichen Aufgaben fanden die Diskussi-         In der Kommission wurden die neuen Eigentümerstrategien
onen getrennt statt. Die Strategiekommission untersuchte          des Kehls und des RPB eingehend diskutiert. Diese wurden
den Massnahmenkatalog in Hinsicht auf Verträglichkeit mit         als innovativ und erfolgreich eingeschätzt, denn die Stadt gibt
dem Planungsleitbild, was sich als keine leichte Aufgabe her-     den Unternehmen klare Richtlinien vor und lässt ihnen gleich-
ausstellte, da viele Massnahmen längerfristig durchaus Kon-       zeitig einen grossen Handlungsspielraum. Die Kommission
fliktpotenzial bergen. Die Massnahmen zur Verwaltungsreor-        betrachtete die den PCG-Richtlinien untergeordneten Eigen-
ganisation fehlten der Kommission. Die Mitglieder Kommis-         tümerstrategien als vielversprechendes erstes strategisches
sion waren sich einig, dass sie die ganze Palette an Mass-        Steuerinstrument. Sie würde sich freuen, wenn alle zukünfti-
nahmen bräuchten, um eine befriedigende Diskussion zu füh-        gen Strategien für Betriebe mit städtischen Besitzanteilen den
ren und unnötige, langwierige Auseinandersetzungen der bei-       gleichen hohen Standard aufweisen und die gleiche Transpa-
den politischen Lager zu vermeiden.                               renz vorweisen.
Die Jahresziele für 2017 wurden ebenfalls im Frühling bera-       In der letzten Sitzung des Jahres nahm die Kommission er-
ten. Einige Ziele wurden mit Stadtammann Geri Müller länger       freut Kenntnis vom Wettbewerbsresultat der Überbauung des
diskutiert. Insbesondere die Vertiefung der Kooperationen,        Brisgi-Areals und vom Fortschreiten des Projekts Stadtfunkti-
die von der Kommission nicht als weitsichtiges Ziel angese-       onen, das zusammen mit dem REK Antworten auf die Frage
hen wurde. Der Stadtrat soll in Zukunft seine Strategie zum       geben wird, in welchem Masse sich die Stadt für ihre jetzige
Thema Gemeindezusammenschlüsse klarer kommunizieren               und zukünftige Bevölkerung entwickeln und verdichten sollte.
und verfolgen.                                                    Die Zusammenarbeit in der Kommission war geprägt vom Wil-
Die Kommission behandelte auch das neue Friedhofskon-             len, die Stadt vorwärtszutreiben und in ihrer Attraktivität zu er-
zept. Sie unterstützte die Schaffung eines muslimischen           halten und zu steigern. Die Diskussionen waren entsprechend
Grabfeldes und des "Parkwaldes", denn das Bedürfnis einer         konstruktiv und die Parteizugehörigkeit der einzelnen Mitglie-
veränderten Grabkultur in einer modernen und zeitgemässen         der zweitrangig.
Kleinstadt war einleuchtend.
                                                                  Barbara Bircher
                                                                  Präsidentin Strategiekommission
14   Einwohnerrat   Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016   Stadtrat              15

                                   2   Stadtrat
16   Stadtrat   Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016              Stadtrat                                                                                  17

2.1       Berichte des Stadtrats
2.1.1     Jahresrückblick

Das Jahr 2016 war geprägt von der Diskussion über die Fi-       Wohn- und Ärztehaus im Limmatknie wurde erteilt. Der Bau-
nanzlage der Stadt Baden. Der markante Rückgang der Steu-       beginn erfolgt anfangs 2017. Zudem wurde das Baugesuch
ereinnahmen von juristischen Personen, die laufenden und        für das Verenahofgeviert eingereicht. Die Baubewilligung wird
anstehenden Grossinvestitionen und die damit verbundenen        in nächster Zeit erteilt werden können. Die Bauarbeiten am
Abschreibungen und Folgekosten schlagen sich auf den Fi-        Schulhausplatz laufen weiterhin termingemäss, und die Stadt
nanzhaushalt der Stadt Baden nieder. Mit dem Umsetzen wei-      ist trotz gelegentlicher Stausituationen erreichbar.
terer Massnahmen aus dem Projekt Optima, dem Abbau ver-         Im April wurde das Regionale Pflegezentrum Baden in eine
zichtbarer Leistungen, Einsparungen und der Reduktion von       Aktiengesellschaft mit öffentlichen Zwecken umgewandelt.
Investitionen wird die laufende Rechnung künftig nachhaltig     Die Neubauten des Alterszentrums Kehl mit 52 Wohnungen
um rund CHF 3.5 Mio. entlastet. Der Gesamtvoranschlag           wurden am 22. Oktober eingeweiht. Damit konnten wichtige
2017 wurde nach der Rückweisung durch den Einwohnerrat          Projekte im Bereich Pflege und Alter erfolgreich abgeschlos-
im Oktober innert kürzester Zeit überarbeitet und um zusätz-    sen werden.
liche rund CHF 1.4 Mio. entlastet. Der Einwohnerrat geneh-      Wichtige Weichen für die Zukunft des Museums Langmatt
migte diesen schliesslich im Dezember und nahm von der          sind gestellt: Mit der Genehmigung des Kredits für die nötigen
langfristigen Finanzplanung zustimmend Kenntnis. Für einen      baulichen Sofortmassnahmen im Dezember und der Kredit-
mittel- bis langfristig ausgeglichenen Finanzhaushalt sind      vorlage für die Strategie zur Weiterentwicklung, die dem Ein-
aber weitere Massnahmen nötig. Der Stadtrat lancierte u.a.      wohnerrat anfangs 2017 unterbreitet wird.
verschiedene Prüfungsmassnahmen für alternative Finanzie-       Auch die wirtschaftliche Entwicklung hat sich trotz allgemein
rungsmodelle für Grossinvestitionen und wird im Rahmen des      nicht sehr guter Prognosen positiv entwickelt. Der Stellenab-
Projektportfolio-Controllings Investitionsreduktionen prüfen.   bau im Zusammenhang mit der Übernahme von Alstom durch
Trotz der angespannten Finanzsituation ist die Stadt Baden      GE fiel geringer aus als angekündigt. Mit der Ansiedlung von
mit der Umsetzung des Planungsleitbilds und der Legislatur-     drei globalen Head Centers in Baden sowie Investitionen in
sowie Jahresziele weiterhin auf Kurs. Verschiedene Mass-        dreistelliger Millionenhöhe in der Schweiz bekennt sich GE
nahmen wurden getroffen und Projekte konnten erfolgreich        zum Standort Baden.
weiterbearbeitet oder abgeschlossen werden. Baden ist wil-      Mit einem "Stammtisch" hat die Stadt proaktiv die landesweit
lens, den Bevölkerungszuwachs mittels qualitativer Verdich-     unter Druck gekommenen Geschäftsinhaberinnen und -inha-
tung aufzunehmen. Mit den Projekten "Stadtfunktionen" und       ber beraten und unterstützt. Mit der IG Altstädte ist Baden
"Räumliches Entwicklungskonzept" sind – unter Einbezug der      auch kantonal und national aktiv.
Bevölkerung – die Grundlagen für eine Gesamtrevision der        Einmal mehr belegte die Stadt Baden 2016 im Städteranking
Bau- und Nutzungsplanung am Entstehen. Zusammen mit             einen Spitzenplatz. Hervorzuheben ist dabei, dass Baden be-
dem Energiekonzept 2017 bis 2026, das dem Einwohnerrat          züglich Kultur den ersten Platz belegt.
im Januar 2017 vorgelegt wird, ist die künftige Entwicklung     Die Stadt Baden ist weiterhin ein attraktiver Wirtschafts-, Bil-
der Stadt Baden auf gutem Weg.                                  dungs- und Kulturstandort sowie ein beliebter Wohnort. Dem
Im August erfolgte der Spatenstich für die Erweiterung der      ist auch künftig durch das Schaffen gezielter Entwicklungs-
Schulanlage Rütihof. Die Projektierung des Sekundarstufen-      möglichkeiten Sorge zu tragen.
zentrums Burghalde läuft mit Hochdruck. In den Bädern
konnte im Juni endlich der Vorvertrag abgeschlossen werden      Geri Müller
und die Baubewilligung für das neue Thermalbad und das          Stadtammann
18                                                                                     Stadtrat                Geschäftsbericht 2016

2.1.2      Jahresziele 2016

Beschluss Einwohnerrat vom 13. Oktober 2015                  Stellungnahme Stadtrat

1.      Gesellschaftlicher Zusammenhalt
1.1 Anspruchsgruppen sind definiert. Projekt ist geplant.    Ziel erreicht
Erste Gespräche haben stattgefunden.                         -   Stadtinterne Abstimmung zwischen Entwicklungsplanung,
                                                                 Öffentliche Sicherheit, Kinder Jugend Familie, Soziale
                                                                 Dienste, Kultur, Standortmarketing und Planung und Bau
                                                                 hat stattgefunden. Projekt ist aufgegleist.
                                                             -   Workshop mit Quartier- und Dorfvereinen wurde durchge-
                                                                 führt.
                                                             -   Gespräche mit Anbietenden, Anspruchsgruppen und Be-
                                                                 troffenen sind für 2017 in Vorbereitung.

2.      Infrastruktur

2.1 Massnahmen und Finanzierung des Ausbaus der Mellin- Ziel nicht erreicht
gerstrasse in Baden Dättwil (Abschnitt Esp bis Zufahrt A1)   -   Betriebs- und Gestaltungskonzept K268, A1-Esp, ist in Be-
sind mit dem Kanton geklärt.                                     arbeitung.
                                                             -   Unterschiedliche Gewichtung der Gebietserschliessung und
                                                                 der Zubringerfunktion zur Autobahn. Komplexität der Lö-
                                                                 sungsfindung hat eine zeitliche Verzögerung zur Folge.

3.      Infrastruktur

3.1 Projektierungskredit für die Schulanlage Meierhof ist    Ziel nicht erreicht
vom ER genehmigt.                                            -   Schulanlage Meierhof ist zurückgestellt, siehe Schulraum-
                                                                 planungsbericht, Zwischenbericht vom Mai 2016.

4.      Infrastruktur
4.1 Die Entscheidungsgrundlagen zur Entwicklung der          Ziel teilweise erreicht
Langmatt liegen vor und das weitere Vorgehen ist bestimmt. -     Bauliche Massnahmen sind vom Einwohnerrat genehmigt.
                                                             -   Projekt Strategie und Machbarkeit muss dem Einwohnerrat
                                                                 2017 nochmals vorgelegt werden.

5.      Stadtidentität

5.1 Kooperationen auf Verwaltungsebene mit Regionsge-        Ziel teilweise erreicht
meinden sind vertieft.                                       -   Es bestehen bereits Kooperationen in vielen Bereichen.
                                                                 Das Interesse der anderen Gemeinden an einer weiteren
                                                                 Vertiefung der Zusammenarbeit mit Baden ist gesamthaft
                                                                 eher gering.
                                                             -   Projekt zur Prüfung einer vertieften Zusammenarbeit im Be-
                                                                 reich IT von Baden und Aarau ist gestartet.
                                                             -   Regelmässige "Werkhof-Treffs" mit den Gemeinden Ober-
                                                                 siggenthal, Ennetbaden, Neuenhof und Wettingen finden
                                                                 statt. Hier ist das Interesse an einer Zusammenarbeit auf
                                                                 verschiedenen Ebenen gross.
Geschäftsbericht 2016            Stadtrat                                                                                       19

 Beschluss Einwohnerrat vom 13. Oktober 2015                  Stellungnahme Stadtrat

 5.2 Kooperationen auf politischer Ebene mit Regionsge-       Ziel erreicht
 meinden sind vertieft.                                       -   Auslegeordnung der heute bestehenden Zusammenarbeits-
 Entscheidungsgrundlagen für weitere Schritte liegen vor.         formen der umliegenden Gemeinden liegt vor.
                                                              -   An jedem Treffen mit den Regionsgemeinden gibt es einen
                                                                  Abgleich von gemeinsamen Themen.

 6.   Umwelt und Raum
 6.1 Raumentwicklungskonzept als Vorbereitung zur BNO-        Ziel nicht erreicht
 Revision ist erarbeitet.                                     -   Forum mit Bevölkerung hat am 4. November 2016 stattge-
                                                                  funden.
                                                              -   Zwischenbericht ist in Erarbeitung.
                                                              -   Raumentwicklungskonzept wird nach heutigem Stand Ende
                                                                  2017 vorliegen.

 7.   Umwelt und Raum
 7.1 Die Planungen und Verträge Galgenbuck sind an die        Ziel nicht erreicht
 neue Gesetzeslage (Mehrwertabgabe) angepasst worden.         -   Abklärungen Mehrwertabgabe ist in Bearbeitung.
                                                              -   Sobald Richtplan Kanton durch Bund bewilligt ist, das BauG
 Die BNO-Teilrevision ist beim Kanton zur Genehmigung ein-        in Kraft tritt (2017) und das Betriebs- und Gestaltungskon-
 gereicht worden.                                                 zept für die Mellingerstrasse als Basis für den Erschlies-
                                                                  sungsnachweis vorliegt (2017), kann das Gesuch der BNO-
                                                                  Teilrevision eingereicht werden.

 8.   Umwelt und Raum
 8.1 RPB AG ist gegründet.                                    Ziel erreicht
                                                              -   Gründung RPB AG ist erfolgt.
 Der Stadtrat hat Kenntnis von den ersten Umsetzungsschrit-
                                                              -   RPB-Teilprojekt Arealentwicklung ist unter Mitwirkung der
 ten der RPB AG zur Arealentwicklung gemäss RPB Strate-
                                                                  Abteilung Entwicklungsplanung gestartet.
 gie 2015+ sowie der Eigentümerstrategie der Stadt Baden.
                                                              -   Eigentümerstrategie ist vom Einwohnerrat genehmigt
                                                                  worden.

 9.   Umwelt und Raum
 9.1 Bau-Projekt Neugestaltung öffentlicher Raum Bäder        Ziel erreicht
 (Kurplatz) ist gestartet.                                    -   Die Baukredite für die Neugestaltung des öffentlichen
                                                                  Raums Kernbereich Bäder sowie für den Mättelipark wur-
                                                                  den im März und August 2016 vom Einwohnerrat bewilligt.
                                                              -   Die Bauarbeiten erfolgen koordiniert mit den privaten Bau-
                                                                  vorhaben.

 10. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
 10.1 Ein Projekt aus den Bereichen Weiterbildung oder        Ziel nicht erreicht
 Nachholbildung ist in Bearbeitung.                           -   Projektstart dieses Jahr aus Ressourcengründen nicht
                                                                  möglich.
                                                              -   Es soll zunächst ein Konzept für eine Geschäftsstelle für
                                                                  das Bildungsnetzwerk Baden erstellt werden.
20                                                                                     Stadtrat              Geschäftsbericht 2016

Beschluss Einwohnerrat vom 13. Oktober 2015                   Stellungnahme Stadtrat

10.2 Entwicklungsvoraussetzungen für die verschiedenen        Ziel erreicht
Stadtfunktionen u.a. für Gewerbe/Einkauf/Dienstleistungen     -   Interne Workshops zu den Stadtfunktionen Wohnen, Arbei-
sind definiert.                                                   ten und Begegnen haben stattgefunden, ebenso ein Work-
                                                                  shop mit externen Fachleuten.
                                                              -   Forum hat am 4. November 2016 stattgefunden.

11. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
11.1 Ein neues Lohnkonzept ist in Arbeit und erste Mass-      Ziel erreicht
nahmen sind umgesetzt.                                        -   Projektkredit wurde vom Einwohnerrat am 29. März 2016
                                                                  genehmigt.
                                                              -   Instrumente sind in Arbeit.
                                                              -   Einführungsarbeiten sind im Gang.

12. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit

12.1 Das Projektportfolio ist wirksam und der geplante Rea-   Ziel erreicht
lisierungsgrad bei den Investitionen wird erreicht.           -   Projektportfolioprozess wird angewendet.
                                                              -   Erkenntnisse aus diesjähriger Anwendung fliessen in die
                                                                  Überarbeitung für 2017 ein.
                                                              -   Realisierungsgrad bei den Investitionen beträgt 69.2% (Ziel-
                                                                  wert 70%).

12.2 Weitere Massnahmen aus dem Projekt Optima sind           Ziel erreicht
eingeleitet.                                                  -   Massnahmen sind ins Budget 2017 eingeflossen.
                                                              -   Ziele von Optima können mit diesen Massnahmen erreicht
                                                                  werden.
Geschäftsbericht 2016              Stadtrat                                                                                     21

2.2       Ressortberichte
2.2.1     Dienste/Stadtentwicklung
2.2.1.1 Dienste

Die Behördendienste haben im Rahmen des stadträtlichen            Da die Gemeinden Neuenhof und Turgi entschieden, Informa-
Jahresziels 5.2 eine Übersicht über die bestehenden Zusam-        tikdienstleistungen ab 2016 nicht mehr bei der Stadt
menarbeitsformen mit anderen Gemeinden und eine Doku-             Baden zu beziehen, gingen Skaleneffekte verloren, die im In-
mentation dazu erstellt. Die Stadt Baden arbeitet in rund 80      formatikbudget nicht über tiefere variable Kosten kompensiert
verschiedenen Bereichen/Themen in verschiedensten For-            werden konnten. Die interne Informatik hat folglich eine "kriti-
men (Gemeindeverbände, Verträge, Vereine usw.) mit einer          sche Grösse" erreicht. Der Stadtrat analysierte daraufhin ver-
oder mehreren Gemeinden zusammen.                                 schiedene Handlungsoptionen       Die Ergebnisse bestätigen,
Im Bereich Recht ist nach der Lancierung des neuen Webauf-        dass die zunehmend komplexer werdenden Aufgaben der öf-
tritts die Arbeit an der Neustrukturierung und Erweiterung der    fentlichen Verwaltung vor allem auch dank Informatik einfa-
elektronischen kommunalen Erlasssammlung wieder aufge-            cher und effizienter bearbeitet werden können. Kostenopti-
nommen worden. Diese wird 2017 auf der Website aufge-             mierungspotenzial wurde im Bereich des selektiven Sour-
schaltet werden. Weiter sind im Rahmen der beschlossenen          cings ermittelt. Die eigene Wertschöpfungstiefe sowie Liefe-
Optima-Massnahmen die Grundlagen für einen zentralen              rantenbeziehungen werden laufend geprüft und neu beurteilt.
Rechtsdienst erarbeitet worden, dieser wird seine Tätigkeit       Insbesondere aber sollen neue Partnerschaftsmodelle mit
2017 aufnehmen. Zudem sind die Verwaltungsabteilungen             weiteren Städten/Gemeinden evaluiert werden (z.B. in Form
beim Erarbeiten und Überarbeiten zahlreicher kommunaler           eines kommunalen Informatikkompetenzzentrums). So wurde
Erlasse unterstützt worden.                                       in Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und der Informatikabtei-
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Vorbereitung und          lung der Stadt Aarau die Erarbeitung einer entsprechenden
Durchführung der Grossrats- und Regierungsratswahlen, die         Vision sowie eines Evaluationskonzeptes initiiert.
problemlos und zügig abliefen.                                    Der erneuerte Webauftritt baden.ch, als zentrale Informa-
Weitere Grundlagen (Leitfaden) für die koordinierte Kommu-        tions- und Kommunikationsplattform der Stadt Baden, ging im
nikation wurden erstellt, die Medienarbeit konsolidiert. Auf-     Februar 2016 online. Die Migration weiterer Subdomains
gabe ist nach wie vor Transparenz, Konsistenz und Vollstän-       wurde anschliessend schrittweise umgesetzt und konnte ab-
digkeit der Kommunikation nach innen und aussen.                  geschlossen werden. Gleichzeitig wurde die neue "Betriebs-
Bei der Verwaltungsleitung wurde insbesondere an den Pro-         organisation Webauftritt baden.ch" in Kraft gesetzt, mit der
jekten Verwaltungsorganisation, Lohnkonzept, Projektportfo-       Betrieb, Redaktion, Qualitätssicherung sowie die laufende
lio und Verbesserungsmassnahmen im Bereich Personalpro-           Weiterentwicklung neu geregelt sind.
zesse gearbeitet. Die Verwaltungsorganisation wurde in zwei       Es wurden verschiedene Vorhaben im Aufgabenbereich Be-
Phasen aufgeteilt. In einer ersten Phase wurden durch die         ratung und Veränderungsprozesse bearbeitet, beziehungs-
Verwaltungsleitung strukturierte Interviews durchgeführt und      weise unterstützt: Implementierung einer neuen Outputverar-
dokumentiert, in der zweiten Phase hat der Stadtrat in Work-      beitungs-Lösung (mit über 90 zentralen Druckern und Multi-
shops die Vorschläge für Organisationsanpassungen mitge-          funktionsgeräten), Konzeption der Migration der analogen Te-
staltet. Ziel ist, die Anpassungen im Laufe des 2017 einzufüh-    lefonie (ALL-IP), Erneuerung der über 50 Aktivkomponenten
ren und operativ umzusetzen.                                      im städtischen Netzwerk, 3 Versionswechsel im Bereich der
Im Personalbereich wurde 2016 intensiv am Projekt Lohnkon-        bestehenden Kernapplikationssysteme, Migration der Mail-
zept gearbeitet. Die Einführung ist per 1. Januar 2018 geplant.   domain @baden.ch, Integration einer Secure-Mail-Lösung,
Seit dem 1. März 2016 benutzen die Personaldienste ein            Einführung einer Bewerbermanagement-Software und der
elektronisch unterstütztes Bewerbendenmanagement. Im De-          neuen Fachapplikation für die Schuladministration.
zember 2016 wurde eine Mitarbeitenden-Umfrage zu den Fra-
gen Arbeitszufriedenheit, Engagement und Gesundheit               Geri Müller
durchgeführt. Diese Daten dienen der Etablierung eines Be-        Ressort Dienste
trieblichen Gesundheitsmanagements.
22   Stadtrat   Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016             Stadtrat                                                                                     23

2.2.1.2 Stadtentwicklung

In Baden Nord konnte aufgrund intensiver Verhandlungen für       Anhand von Beteiligungsreports wird fortan jährlich eine Be-
den Sondernutzungsplan A2 eine Lösung gefunden werden,           richterstattung zu den Beteiligungen der Stadt Baden erfol-
so dass dieser vom Regierungsrat genehmigt wurde. Die Pro-       gen. Stadtrat und Parlament werden sich damit über das ver-
jekte Hochhaus Ost, Brown Boveri-Parkhaus und Brown              gangene Geschäftsjahr ins Bild setzen können. Es liegt ein
Boveri-Platz können somit fortgesetzt werden.                    Vorschlag vor, wie die Berichterstattung im Rahmen der Jah-
Das Areal Galgenbuck wird, mit Ausnahme eines Landstrei-         resrechnung und des Geschäftsberichts erfolgen soll. Der
fens entlang des Waldes, als Zone Galgenbuck eingezont           Stadtrat hat gleichzeitig den Auftrag erteilt, bis Ende 2017 die
werden. Dies bringt Vorteile bei der Ermittlung der Mehr-        Eigentümerstrategien zu den Beteiligungen zu formulieren.
wertabgabe. Der Entwurf der Teilrevision der BNO liegt vor.      Am 25. Oktober 2016 genehmigte der Einwohnerrat die Ei-
Eine weitere Voraussetzung für die Einzonung ist der Er-         gentümerstrategien für die RPB AG, die AZK Betriebe AG und
schliessungsnachweis. Kanton und Stadt arbeiten intensiv an      die AZK Immobilien AG. Die weiteren Eigentümerstrategien
einem Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Mellin-           sind in Erarbeitung.
gerstrasse im Abschnitt A1-Esp.                                  Die Aktion "NATUR FINDET STADT" steht im zweiten Jahr.
Die Wohnbaustiftung Baden präsentierte im November das           Es ist gelungen, gemeindeübergreifend mit Ennetbaden so-
Siegerprojekt des Projektwettbewerbs für die Überbauung          wohl bei öffentlichen Flächen wie in Privatgärten naturnahe
Brisgi im Kappelerhof. Mit diesem soll der quartiereigene Cha-   Aufwertungsmassnahmen mit mehr Biodiversität zu erhalten.
rakter gestärkt und Vorhandenes mit Neuem ergänzt werden.        Beim Planungsverband Baden Regio standen 2016 u.a. die
Um eine möglichst vielfältige Mieterschaft zu erreichen und      Begleitung der Ostaargauer Strassenentwicklung OASE, die
den Bedürfnissen verschiedener Altersstufen zu entsprechen,      Umsetzung von Mustertexte zum Regionalen Parkraumkon-
sieht das Projekt differenzierte Wohnangebote für unter-         zept, das Thema Innenentwicklung mit Qualität, die Organisa-
schiedliche Einkommensgruppen vor.                               tion und Finanzierung eines Regionalmanagements und die
Um Spielregeln für eine verantwortungsvolle Nutzung des öf-      Zusammenarbeit unter den Gemeinden im Fokus. Die Ent-
fentlichen Raums zu entwickeln, fanden stadtintern und mit       wicklungsplanung vertrat zusammen mit dem Stadtammann
den Quartier- und Dorfvereinen Workshops statt. Die Erkennt-     die Interessen der Stadt Baden im Vorstand und in diversen
nisse bilden die Basis für die Gespräche und Verhandlungen       Arbeitsgruppen.
mit Anspruchsgruppen, Anbietenden und Betroffenen im             Bei den Vertiefungsarbeiten zum kantonalen Projekt OASE ist
nächsten Jahr.                                                   die Stadt in der Behördendelegation, der Fachgruppe Infra-
Die Projekte Stadtfunktionen und Raumentwicklungskonzept         struktur und den Teilprojekten Fuss- und Radverkehr sowie
loten Optionen der Badener Stadtentwicklung aus. Im Projekt      Stadtraum vertreten. Aus den bisherigen Planungsarbeiten
Stadtfunktionen wurden die elementaren Funktionen Woh-           resultiert, dass für den Zeithorizont 2040 eine Ergänzung des
nen, Arbeiten und Begegnen hinsichtlich ihrer Bedeutung,         Kantonsstrassennetzes eingebettet in ein Gesamtkonzept
den Voraussetzungen und Zusammenhängen analysiert. Die           sinnvoll ist. Noch stehen im Raum Baden als auch Brugg je
Diskussion fand in vier verwaltungsinternen Workshops und        zwei Bestvarianten als Alternativen im Vordergrund.
einem mit externen Fachleuten statt. Am 4. November wurden       Elektromobilität ist ein zunehmend wichtiger Faktor zur Errei-
an einer gut besuchten öffentlichen Veranstaltung erste Er-      chung der Klimaziele. Fragestellungen zur E-Mobilität und
kenntnisse zur Diskussion gestellt.                              möglichen Ladestationen fanden Eingang in die Bemühungen
Der Stadtrat hat das Energiekonzept 2017 - 2026 bestehend        zu einer energieeffizienten und stadtgerechten Mobilität.
aus Leitbild, Energierichtplan und Grundlagenbericht im No-
vember 2016 beschlossen. Es wird im Januar 2017 dem Ein-         Geri Müller
wohnerrat unterbreitet. Das Energiekonzept setzt klare Ziele     Ressort Stadtentwicklung
um Energie einzusparen und Treibhausgasemissionen zu re-
duzieren.
24   Stadtrat   Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016             Stadtrat                                                                                     25

2.2.2 Finanzen

Auch der Abschluss 2015 fiel klar besser aus als die Planung,    Ertragsjahr belastete die negative Anpassung für das Jahr der
die Abweichungen waren diesmal sehr hoch und hauptsäch-          Steuererklärung 2015 und des Folgejahres die Rechnung zu-
lich auf einen Sondereffekt bei den Steuern juristischer Per-    sätzlich. Mit CHF 13.7 Mio. wurden die budgetierten 17.5 Mio.
sonen zurückzuführen. Der Stadtrat hatte aus diesem Grund        um rund 3.8 Millionen verfehlt.
eine Optima-Massnahme "Verbesserung der Planungs-                Auch bei den Quellensteuern sind bei budgetierten CHF 6
genauigkeit" definiert und die Budgetziele 2017 auf den Rech-    Mio. mit den eingenommenen CHF 5.6 Mio. rund 6% weniger
nungsabschluss 2015 ausgerichtet.                                Steuern als geplant eingenommen worden.
Optima Phase 2 wurde weiter bearbeitet und der Stadtrat war      Die Steuereinnahmen von den natürlichen Personen sind im
zuversichtlich, dass er die Vorgaben des Einwohnerrats bis       laufenden Jahr infolge der gewachsenen Einwohnerschaft er-
im Jahresabschluss 2017 erreichen würde. Die Legislative         freulich gestiegen. Die Steuernachträge aus den Vorjahren
teilte diese Haltung nicht und forderte mittels Budgetrückwei-   fielen hingegen deutlich tiefer aus. Die seit Jahren sinkenden
sung 2017 den Stadtrat dazu auf, das Optimaziel bereits 2017     Anlageerträge und das tiefe Lohn- und Rentenwachstum sind
in der Planung zu erreichen.                                     zwei Gründe, die massgeblich zu diesem Rückgang beigetra-
Der Projektportfolioprozess wurde weiterhin angewendet und       gen haben. Das Budget bei den natürlichen Personen wurde
die Erkenntnisse aus der diesjährigen Anwendung flossen in       knapp übertroffen.
die Überarbeitung 2017 ein. Bei kurzfristigen Kapitalaufnah-     Betreibungsamt
men erzielt die Stadt Negativzinsen.                             Nach schweizerischem Recht waren Forderungen, welche in
Die breit geforderte langfristige Ausgaben- und Finanzpla-       einem Verlustschein verurkundet waren, gegenüber dem
nung wurde auf dem Tool des Gemeindeinspektorats erstellt        Schuldner unverjährbar. Dieser schweizerischen Eigenheit
und dem Einwohnerrat in der Dezembersitzung für einen Pla-       von Verlustscheinforderungen sind anlässlich der Revision
nungszeitraum von zehn Jahren präsentiert. Das Haushalts-        des SchKG’s von 1994, in Kraft seit 01.01.1997 die Zähne ge-
gleichgewicht kann aufgrund der Ertragsrückgänge bei den         zogen worden. Für Verlustscheinforderungen hat der Gesetz-
juristischen Personen sowie den hohen geplanten Investitio-      geber neu eine 20-jährige Verjährungsfrist festgesetzt. An-
nen in den kommenden Jahren nicht mehr eingehalten wer-          fang Januar 2017 verjähren daher sämtliche, nach altem
den.                                                             Recht ausgestellten Verlustscheine, sofern der Gläubiger
Der Stadtrat präsentierte die möglichen Stellschrauben (Ge-      keine verjährungsunterbrechende Massnahme, wie beispiels-
samthaushalt / Reduktion der Investitionsfolgekosten / Steu-     weise Anhebung der Betreibung oder Klageeinreichung, ge-
erfuss). Beim Gesamthaushalt hat er mit Optima Leistungen        troffen hat. In Betreibungskreisen war schwer abzuschätzen,
abgebaut, die Reduktionsmöglichkeiten der Investitionsfolge-     ob mit einem ausserordentlichen Anstieg der Betreibungsfälle
kosten werden geprüft und der Steuerfuss muss den Anforde-       gerechnet werden muss. Beim Betreibungsamt Baden konnte
rungen angepasst werden.                                         zwar ein leichter Anstieg der Betreibungsfälle festgestellt wer-
In Anbetracht des engeren Handlungsspielraums versuchte          den, nicht aber ausschliesslich aus vorgenanntem Grund.
das Parlament vermehrt, die Finanzen mit parlamentarischen       Der Anteil der elektronisch eingereichten Begehren nahm
Vorstössen zu steuern. Die Beanspruchung der Abteilung Fi-       auch im Berichtsjahr weiter zu und macht nun einen Anteil von
nanzen dafür ist gross.                                          19.5% aus (Vorjahr 11.5%).
Vieles hängt für den Badener Finanzhaushalt vom Abstim-          Die Stadt Baden als Gläubigerin nahm die Dienstleistungen
mungsergebnis im Februar 2017 zur Neuorganisation des Fi-        des Betreibungsamtes für ausstehende Forderungen von ins-
nanzausgleichs (ALV – FLA) ab. Für die Stadt Baden wäre          gesamt CHF 2'710'050 in Anspruch. Durch Verwertungs-
eine Ablehnung dieser Vorlage ein Beibehalten völlig veralte-    massnahmen konnte der Stadt an ihre betriebenen Forderun-
ter Finanzausgleichsmechanismen – der Schaden wäre               gen ein Betrag von CHF 1'476'412 überwiesen werden.
gross.
Steuern                                                          Geri Müller
Das Kantonale Steueramt passt seit 2016 die Steuerrechnun-       Ressort Finanzen
gen der juristischen Personen konsequent aufgrund der ein-
gereichten Steuererklärungen an. Nebst einem schwachen
26   Stadtrat   Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016              Stadtrat                                                                                  27

2.2.3     Sicherheit/Einwohnerschaft

Stadtpolizei                                                     Regionale Führungsorganisation (RFO)
Seit dem 1. Januar des Berichtsjahres kaufen die Gemeinden       Eingebunden war das RFO während dem ganzen Jahr in der
Gebenstorf, Turgi, Untersiggenthal und Würenlingen die ge-       Flüchtlingsthematik, im Rahmen der Hochwasserwarnung
meindepolizeilichen Leistungen bei der Stadt Baden ein. Da-      während der Bauarbeiten an der Badstrasse in Ennetbaden,
für wurde der Personalbestand der Stadtpolizei spürbar er-       einer Meteowarnung am 4. Juni zu Gunsten der Gemeinde
höht; dank der intensiven Vorbereitungen konnten die neuen       Freienwil und unterstützend anlässlich des Grossbrandes
Zuständigkeiten problemlos übernommen werden.                    vom 18. Dezember in Dättwil. Die geplanten Übungen im
Im zweiten Quartal wurden im ganzen Zuständigkeitsbereich        Stabsrahmen wurden erfolgreich durchgeführt; die nötigen
rund 6'000 Personen über ihr subjektives Sicherheitsempfin-      kantonalen Kurselemente absolviert.
den und die Zufriedenheit mit den Leistungen der Polizei be-     Als Steuerungsorgan gegenüber dem Zivilschutz wurden
fragt. Die differenzierten Rückmeldungen im dritten Quartal      auch Angehörige des RFO in die Projektarbeiten zur Reorga-
erlauben in den nächsten Monaten nun punktuelle Anpassun-        nisation des Zivilschutzes eingebunden; das RFO hat seiner-
gen an den Ausrück- und Interventionsdispositiven sowie ver-     seits zu Partnerorganisationen Kontakte hergestellt und Infor-
schiedene Schwerpunktsetzungen. Grundsätzlich darf aber          mationen eingeholt.
ein ausgeprägt gutes subjektives Sicherheitsempfinden und        Im Rahmen einer Stabsrahmenübung haben die Angehörigen
eine hohe Zufriedenheit mit den Leistungen der Polizei notiert   des RFO mögliche Risiken für die Badenfahrt 2017 beschrie-
werden.                                                          ben.
Feuerwehr                                                        Zivilstandskreis
Ungefähr an jedem zweiten Tag im Jahr rücken Angehörige          Die per 1. April 2015 neu eingeführten Öffnungszeiten haben
der Feuerwehr Baden zu einer Schadenbekämpfung aus. Bis          sich in verschiedenster Hinsicht sehr bewährt. Gleichzeitig
zum Brandereignis vom 18. Dezember in Dättwil zeigte sich        und fortlaufend wurden Arbeitsabläufe überprüft und wo mög-
der Schadenverlauf im Berichtsjahr als überschaubar; der         lich gestrafft. Dank diesen beiden Massnahmen konnten ab 1.
Fassaden-/Dachstockbrand mehrerer Reiheneinfamilienhäu-          April 2016 probehalber und ab 1. November 2016 definitiv 40
ser in Dättwil stellte aber den Einsatzkräften wegen der         Stellenprozente eingespart werden.
schwer erreichbaren Lage der Brandobjekte und dem raschen        Der Eingangsbereich des Zivilstandskreises wurde mit weni-
Brandverlauf verschiedene Problemstellungen. Gesamthaft          gen Massnahmen kundenfreundlicher und zweckmässiger
erfolgten im Berichtsjahr 165 Ausrückungen, davon 29 ins         gestaltet.
Stützpunktgebiet.                                                Stadtbüro
Eine Herausforderung bildeten die Vorbereitungen, Diskussi-      Per 1. Mai 2016 übernahm das Stadtbüro die Integrationsge-
onen und Gedankengänge um einen möglichen Leistungsein-          spräche von der Fachstelle Integration. Unter dem Motto "In-
kauf zum Themengebiet Ortsfeuerwehr unserer Nachbarge-           tegration ist Information" werden aus dem Ausland neu zuge-
meinde Birmenstorf. Auch wenn das Geschäft letztlich der         zogene Einwohnerinnen und Einwohner unterstützt. Dieses
Gemeindeversammlung nicht vorgelegt worden ist; die nöti-        freiwillige Angebot der Willkommensgespräche nutzten seit
gen Schritte wären vorbereitet gewesen und gerne eingeleitet     Mai 2016 17 Personen. Die individuellen Gespräche fanden
worden.                                                          durchwegs grossen Anklang.
Zivilschutz                                                      2016 machten 210 Personen von der Erstberatung zur or-
Die durch den Regierungsrat vorgesehene Reorganisation           dentlichen Einbürgerung Gebrauch. Bis Ende 2016 reichten
des Zivilschutzes gewinnt langsam an Fahrt. Unter der Lei-       daraufhin 107 Interessierte das Einbürgerungsgesuch zur Be-
tung der Planungsregion Baden Regio wurden die ersten            arbeitung ein. Mit 93 gesuchstellenden Personen führte die
strukturellen Gespräche geführt.                                 Einbürgerungskommission bislang das Gespräch. Aufgrund
Die Führung des Zivilschutzes wurde bereits stark in die Pla-    der positiven Beurteilung wurden sämtliche Gesuche durch
nungsarbeiten des Teilbereichs Sicherheit für die Badenfahrt     den Stadtrat genehmigt.
2017 eingebunden. Von der Zivilschutzorganisation wird ein
wertvoller Beitrag für die Ereignisbewältigung erwartet.         Matthias Gotter
                                                                 Ressort Sicherheit/Einwohnerschaft
28   Stadtrat   Geschäftsbericht 2016
Geschäftsbericht 2016              Stadtrat                                                                                   29

2.2.4     Bildung/Standortmarketing
2.2.4.1 Bildung

Volksschule
Alle zwei, drei Jahre werden die Eltern zur Zufriedenheit mit     BerufsBildungBaden (BBB): Dieses Jahr konnte die BBB das
der Schule befragt, im Berichtsjahr bezüglich Zusammenar-         10-Jahre-BBB-Infrastruktur-Jubiläum feiern. Es ist beeindru-
beit und Information. Die Auswertungen zeigen ausgespro-          ckend, mit welcher Weitsicht dieser Berufsfachschulbau da-
chen gute Ergebnisse, was die Schule darin bestärkt, der El-      mals geplant und umgesetzt wurde. Der Schulvorstand hat im
ternkommunikation weiterhin grosse Beachtung zu schenken.         Rahmen einer Organisationsentwicklung entschieden, die
Die Schülerinnen und Schüler dürfen sich während ihres Auf-       Schulleitung zu erweitern, um die aktuellen Herausforderun-
enthalts in der Schule sicher fühlen, Gewaltereignisse und an-    gen zu bewältigen und auch in Zukunft die Innovationskraft
dere Krisen sind bisher ausgeblieben. Dennoch müssen wei-         der Schule zu erhalten. Der Wohnortsbeitrag bleibt im Schul-
tere Anstrengungen unternommen werden, um für kritische           jahr 2017/2018 konstant bei CHF 1'900, wird in den nächsten
Situationen optimal gewappnet zu sein. Verbessert wurde im        Jahren aufgrund der Rahmenbedingungen, u.a. sinkende An-
vergangenen Jahr die Zusammenarbeit mit den Tagesstruk-           zahl Lernende, wieder ansteigen.
turen, was den Eltern die mittel- und langfristige Betreuungs-    Zentrum Bildung Wirtschaftsschule KV Baden (zB.): Der
planung vereinfacht. Dem Stadtrat ist es ein Anliegen, dass       Strukturwandel im Detailhandel sowie die Entwicklungen rund
die Volksschule mit den Veränderungen in der digitalen Welt       um Industrie 4.0 machten sich auch beim zB. bemerkbar. Die
mitgehen kann. Voraussetzung dafür ist die Sicherstellung ei-     Grundbildung war weiterhin mit sinkenden Schülerzahlen
ner funktionsfähigen Grundausstattung mit Hard- und Soft-         konfrontiert. Der Wohnortsbeitrag 2017/2018 bewegt sich mit
ware. Dies gilt neben dem Unterricht auch für die Administra-     CHF 1'800 im Vergleich mit anderen Schulen im Mittelfeld.
tion, die ab kommendem Jahr auf eine neue, effizientere           Die Räumlichkeiten für die Weiterbildung am Lindenplatz wer-
Schulverwaltungsapplikation umsteigen wird.                       den ab 2018 nicht mehr zur Verfügung stehen. Das zB. ist
Fachstelle Sport                                                  zurzeit daran, Lösungen in Kooperation mit der BBB zu ent-
Das lokale Bewegungs- und Sportnetz (LBS) hat mit dem Ba-         wickeln.
dener Sporttalk einen Vernetzungsanlass erhalten. In Work-        Kantonsschule Baden: Der langjährige Rektor Hans Rudolf
shops wurden für Sportvereine wichtige Themen wie Öffent-         Stauffacher trat auf Ende Schuljahr von seinem Amt als Rek-
lichkeitsarbeit oder Sozialversicherungen diskutiert. Aufgrund    tor zurück. Als Nachfolger wählte der Kanton Daniel Franz.
der positiven Rückmeldungen soll dieser Anlass auch in Zu-        Bildungsnetzwerk Baden (BnB)
kunft durchgeführt werden. Der freiwillige Schulsport, eine       Das BnB ist eine wichtige Errungenschaft für die Bildungs-
wichtige Nachwuchsquelle für die Sportvereine, entwickelte        stadt Baden. Die Grundanliegen dieses Netzwerkes sind u.a.
sich weiterhin erfreulich. Über ein Drittel der Volksschülerin-   die Förderung der pädagogischen und organisatorischen Zu-
nen und Volksschüler besuchten in ihrer Freizeit ein Angebot      sammenarbeit zwischen den Institutionen sowie die Förde-
des Schulsport+. Mit dem Darlehen an das GoEasy konnten           rung der Bildungs- und Arbeitsmarkttauglichkeit der Men-
die Trainings- und Wettkampfbedingungen für die Uni-              schen in der Region. Das BnB organisiert alle zwei Jahre ei-
hockeyaner stark verbessert und die Hallenkapazitäten in Ba-      nen Tag der offenen Türe sowie einen Anlass mit hochkaräti-
den etwas entlastet werden.                                       gen Referenten zu aktuellen und relevanten Bildungsthemen.
Weiterführende Schulen                                            Am diesjährigen Berufsbildungsforum wurden die Auswirkun-
Das Standort- und Raumkonzept Sekundarstufe II (S+R)              gen der Digitalisierung genauer unter die Lupe genommen.
wurde 2016 vom Grossen Rat bachab geschickt. Aus regio-           Es wurde analysiert, wie in Zukunft gearbeitet wird, welche
nalpolitischen Motiven wurde die Chance verpasst, eine zu-        Kompetenzen verlangt werden oder was diese Entwicklungen
kunftsfähige Berufsbildung mit starken Berufsbildungszentren      für die Aus- und Weiterbildung bedeuten. In einem Projekt
einzurichten. Alle Akteure sind deshalb gefordert, dem Thema      analysiert die Stadt Baden zurzeit, wie das BnB gestärkt und
Attraktivität in der Berufsbildung ein besonderes Augenmerk       so die Wirkung einer effizienten Vernetzung der Bildungsinsti-
zu schenken: Berufsmaturität und berufliche Mobilität sind        tute gesteigert werden könnte.
Schlüsselbereiche. Zu den heutigen Errungenschaften wie
Durchlässigkeit im Hinblick auf das gesamte Bildungssystem        Ruth Müri
oder dem Berufsattest muss Sorge getragen werden.                 Ressort Bildung/Standortmarketing
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