Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
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Heft 64, 2018 WSL Berichte ISSN 2296-3456 Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF
Heft 64, 2018 WSL Berichte ISSN 2296-3456 Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF
Impressum Herausgeber Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL 8903 Birmensdorf Verantwortlich für die Herausgabe der Schriftenreihe und für dieses Heft Konrad Steffen, Direktor der WSL Projektleitung Elisabeth Graf Pannatier (Jahresbericht) Ludwig Stecher (Finanzbericht) Sprachliche Bearbeitung Christine Huovinen (Deutsch), Jenny Sigot Müller (Französisch), Gottardo Pestalozzi (Italienisch) Zitiervorschlag Eidg. Forschungsanstalt WSL (Hrsg.) 2018: Geschäftsbericht der Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017. WSL Ber. 64. 86 S. PDF Download: www.wsl.ch/berichte ISSN 2296-3448 (Print) ISSN 2296-3456 (Online) Gestaltung und Illustrationen Sandra Gurzeler Autoren der Texte Bodmer Hans-Caspar Huovinen Christine Philipps Marcia Capaul Daniel Iosifescu Enescu Ionut Plattner Gian-Kasper Gessler Arthur Kaennel Dobbertin Michèle Saurer Matthias Graf Frank Kittl Beate Schweizer Jürg Graf Pannatier Elisabeth Kurmann Herbert Stecher Ludwig Gut Ursula Lässig Reinhard Wessels Julia Hegg Christoph Ottmer Birgit Zurlinden Andreas Hoffmann Claudia Pestalozzi Gottardo Bildnachweis (von oben nach unten) Umschlag: Lisa Bose (WSL), Andrin Caviezel (SLF), Felix Gugerli (WSL), Simon Speich (WSL), Marcia Phillips (SLF) Seite 3: Christian Beutler (NZZ); Seite 7: nikkolrot.com (Zürich); Seite 8: Christian Rickli (WSL), Claudia Hoffmann (WSL), Angelo T. La Spina (Lizenz: CC BY-SA 4.0); Seite 9: Christoph Marty (WSL), Aline Frank (WSL), Simon Speich (WSL); Seite 10: Gernot Kunz, Reinhard Lässig (WSL), Thomas Reich (WSL), Fritz Frutig (WSL); Seite 11: Michèle Kaennel Dobbertin (WSL), Beat Wermelinger (WSL), Christian Rellstab (WSL), Rita Bütler (WSL); Seite 12: CTN, Gottardo Pestalozzi (WSL), screenshot (WSL), Eduardo Soteras; Seite 16: Gottardo Pestalozzi (WSL); Seite 19: Rosmarie Büchi Krummenacher (WSL); Seite 29: Marcia Phillips (WSL); Seite 31: screeshot (WSL); Seite 32: Manuela Oettli (WSL); Seite 33: Anton Burkart (WSL). © Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf, 2018
3 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Die WSL verbindet Spitzenforschung mit der Suche nach Antworten auf gesellschaftlich drängende Fragen. Das verlangt das Gesetz so und das verstehen wir als unsere Mission. So publizieren wir nicht nur in internationalen wissenschaftlichen Magazinen (2017 waren es 525 Artikel), sondern auch in Schweizer Zeitschriften wie «La Forêt». Wir bieten Seminare für Anwenderinnen und Anwender an, geben eigene Umsetzungspublikationen heraus und führen Veranstaltungen für Stakeholder aus Wirtschaft und Politik durch. 2017 war dies insbesondere das «Arctic Basecamp». Wir nutzten unseren Standort in Davos und organisierten am Rande des Weltwirtschaftsforums Inputreferate über die Folgen des Klimawandels in der Arktis für die Weltwirtschaft. Polarforschende, Wirtschaftsvertreterinnen und Politiker aus ganz Europa konnten so in einen faktenbasierten Dialog miteinander und mit internationalen Kapazitäten wie Al Gore oder Christiana Figueres (ehemalige Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention) treten. Für mich ein Highlight des Jahres – weitere Höhepunkte finden Sie ab Seite 8 dieses Berichts. Auf gesellschaftliche Veränderungen und Bedürfnisse reagieren wir auch, falls angebracht, mit organisatorischen Anpassungen. So nehmen die Herausforderungen im Zusammenhang mit neu in der Schweiz auftretenden Organismen (wie der Pilz, der das Eschentriebsterben auslöst, oder der Asiatische Laubholzbockkäfer) weiter zu. Seit einigen Jahren steht uns mit dem Pflanzenschutzlabor die Infrastruktur zur Verfügung, die es zur sicheren Arbeit mit solchen Organismen braucht. Damit aber Forschung und Beratung wirklich abheben können, ist es sinnvoll, die organisatorisch bisher verstreuten Aktivitäten in der WSL zu bündeln – und so zu stärken. 2017 haben wir daher die Vorbereitungen getroffen, um das Jahr 2018 mit einer neuen Forschungseinheit «Waldgesundheit und biotische Interaktionen» zu starten. Ich freue mich schon heute auf deren Output – wissenschaftlich und in der Beratung! Konrad Steffen, Direktor Geschäftsbericht WSL 2017
5 Inhaltsverzeichnis 1 Die WSL: Forschung für Mensch und Umwelt 7 2 Ausgewählte Höhepunkte 2017 8 3 Corporate Governance 13 3.1 Organisation 13 3.1.1 Aufgaben der WSL 13 3.1.2 Führung der WSL 15 3.1.3 Kontrollorgane 20 3.2 Risikomanagement 21 3.2.1 Risikomanagement im ETH-Bereich 21 3.2.2 Risikomanagement an der WSL 22 4 Geschäftsentwicklung 24 4.1 Science 24 4.1.1 Enseignement 24 4.1.2 Recherche 27 4.1.3 Transfert des connaissances 32 4.2 Finanzen 34 4.2.1 Rechnungslegungsstandard und Grundsätze 34 4.2.2 Zahlungsrahmen 34 4.2.3 Erfolgsrechnung 34 4.2.4 Bilanz 35 4.2.5 Mittelherkunft 35 4.3 Personal 36 4.3.1 Personalbestand: facts and figures 36 4.3.2 Promotion de l’égalité des chances 39 4.3.3 Promotion de la relève scientifique 40 4.3.4 Développement personnel 40 4.4 Immobilien, Umwelt und Energie 41 4.4.1 Strategie und Management an der WSL 41 4.4.2 Umsetzung: laufende und realisierte Projekte 2017 41 Geschäftsbericht WSL 2017
6 5 Finanzbericht 43 5.1 Erfolgsrechnung 43 5.2 Bilanz 44 5.3 Eigenkapitalnachweis 45 5.4 Geldflussrechnung 46 5.5 Anhang 47 5.5.1 Geschäftstätigkeit 47 5.5.2 Grundlagen der Rechnungslegung 47 5.5.3 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung 49 5.5.4 Schätzungsunsicherheiten und Managementbeurteilungen 58 5.5.5 Trägerfinanzierung 60 5.5.6 Schulgelder und andere Benutzungsgebühren 61 5.5.7 Forschungsbeiträge, -aufträge und wissenschaftliche Dienstleistungen 61 5.5.8 Schenkungen und Legate 62 5.5.9 Übrige Erträge 62 5.5.10 Personalaufwand 63 5.5.11 Sachaufwand 64 5.5.12 Transferaufwand 64 5.5.13 Finanzergebnis 65 5.5.14 Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen 65 5.5.15 Forderungen 66 5.5.16 Vorräte 67 5.5.17 Aktive Rechnungsabgrenzungen 67 5.5.18 Sachanlagen und immaterielle Anlagen 68 5.5.19 Finanzanlagen und Darlehen 70 5.5.20 Laufende Verbindlichkeiten 70 5.5.21 Passive Rechnungsabgrenzungen 71 5.5.22 Rückstellungen 71 5.5.23 Nettovorsorgeverpflichtungen 72 5.5.24 Zweckgebundene Drittmittel 78 5.5.25 Finanzielles Risikomanagement und Zusatzinformationen zu den Finanzinstrumenten 78 5.5.26 Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen 81 5.5.27 Finanzielle Zusagen 81 5.5.28 Operatives Leasing 81 5.5.29 Vergütungen an Schlüsselpersonen des Managements 82 5.5.30 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 82 Bericht der Revisionsstelle 83 Geschäftsbericht WSL 2017
7 1 Die WSL: Forschung für Mensch und Umwelt Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL untersucht Veränderungen der terrestrischen Umwelt sowie die Nutzung und den Schutz von natürlichen Lebensräumen und Kulturlandschaften. Sie überwacht Zustand und Entwicklung von Landschaft, Wald, Biodiversität, Naturgefahren sowie Schnee und Eis und entwickelt zusammen mit ihren Partnern aus Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltige Lösungen für gesellschaftlich relevante Probleme. Die WSL nimmt in diesen Forschungsgebieten einen internationalen Spitzenplatz ein und liefert Grundlagen für eine nachhaltige Umweltpolitik in der Schweiz. Die WSL beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Birmensdorf, Davos (WSL- Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF), Cadenazzo, Lausanne und Sitten. Sie ist ein Forschungszentrum des Bundes und gehört zum ETH-Bereich. Geschäftsbericht WSL 2017
8 2 Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Forschung Pflanzenvielfalt schützt vor Hangrutschungen Hangrutschungen verursachen in der Schweiz immer wieder grosse Schäden. Ein im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Nach haltige Nutzung der Ressource Boden» (NFP 68) erarbeiteter Bericht der WSL informiert darüber, wie sich die Bodenstabilität langfristig und mit vertretbarem Aufwand verbessern lässt. Einen besonders grossen und kosteneffizienten Beitrag dafür leisten eine angepasste Waldbewirt schaftung und ein vielfältiger Pflanzenbewuchs. www.slf.ch/bodenstabilitaet Steinschlag-Experimente für verbesserte Modelle Im Herbst 2017 führten Forschende des SLF erfolgreich Steinschlag-Experimente bei Chant Sura am Flüelapass (GR) durch. Dazu verwendeten sie bis zu 800 Kilogramm schwere, künstliche «Steine» aus Beton. Ziel der Versuche war es, die gesamte Sturzbahn der Steine zu rekonstruieren. Die gewonnenen Daten dienen der Weiterentwicklung der Software RAMMS::ROCKFALL, mit der Steinschlag am Computer simuliert werden kann. www.wsl.ch/pj/steinschlag-experimente Vulkane: Jahrringe als frühe Anzeichen für Eruptionen Mit Hilfe von Baumjahrringen lassen sich womög lich Vulkanausbrüche vorhersagen. An Orten, wo der Berg später Lava speit, gedeiht aus bislang unklaren Gründen die Vegetation besser, wie Satellitenbilder belegen. Das verstärkte Wachstum müsste sich auch in der Breite der Jahrringe niederschlagen, so die Idee von Forschenden der WSL und der ETH Zürich. Sie gehen davon aus, dass Jahrringe neue Erkenntnisse über die vulkani schen Prozesse vor Eruptionen liefern werden. www.wsl.ch/news/baumringe-vulkan Geschäftsbericht WSL 2017
9 Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Forschung Weniger Schnee, kürzere Wintersportsaison Falls es nicht gelingt, die Klimaerwärmung zu drosseln, dürfte die Schneedecke in den Alpen gegen Ende dieses Jahrhunderts bis zu 70 % abnehmen. Nur Gebiete oberhalb von 2500 m ü. M. weisen dann genügend Naturschnee für den Wintersport auf. Die Skisaison wird allerdings bis einen Monat später beginnen als heute. Erwärmt sich die globale Temperatur jedoch um weniger als 2 Grad, wäre der Rückgang der Schneebedeckung rund 30 % geringer. www.slf.ch/news/wenig-schnee Klimawandel – die Tanne sticht Fichte und Buche aus Fichten und Buchen können mit dem sich rasch verän dernden Klima kaum Schritt halten. Für die auf Fichten holz ausgerichtete Waldwirtschaft birgt dies Risiken. Diese liessen sich verringern, wenn man vermehrt auf Weisstannen setzen und Fichten von wärmeren Wuchsorten verwenden würde, wie eine Studie aus dem von BAFU und WSL durchgeführten Forschungspro gramm «Wald und Klimawandel» zeigt. www.wsl.ch/news/klimawandel-tanne I boschi misti sono avvantaggiati Abbiamo analizzato i dati dell’inventario forestale nazionale per capire come la crescita delle singole specie arboree è influenzata in funzione della composizione della foresta. I risultati dimostrano che certe specie crescono meglio in formazioni miste che in boschi puri. Tuttavia gli effetti del grado di mescolanza variano notevolmente in funzione delle caratteristiche di clima, struttura, suolo e topografia nei popolamenti arborei osservati. www.wsl.ch/news/diversity-effects Geschäftsbericht WSL 2017
10 Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Umsetzung Biodiversità nei vigneti ticinesi Ricercatori di WSL, Agroscope e Museo cantonale di storia naturale hanno analizzato la biodiversità nei vigneti ticinesi nel quadro del progetto BioDiVine. Ne è nata una pubblicazione divulgativa di grande interesse per gli operatori del settore. Gli autori l’anno presentata a un numeroso pubblico durante una serata d’incontro tra la ricerca e la pratica a Lugano. www.wsl.ch/vigneti Landschaft unter anhaltendem Druck Die Bevölkerung beurteilt die Qualität der Schweizer Landschaft als grundsätzlich positiv, obwohl die Land schaft weiterhin unter Druck ist. Dies zeigt die «Land schaftsbeobachtung Schweiz» von BAFU und WSL. Das innovative Monitoring-Projekt untersucht, wie sich die physische Landschaft verändert und wie die Bevöl kerung die Landschaft wahrnimmt. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für die Landschaftspolitik. www.wsl.ch/news/landschaft-unter-druck Forum für Wissen: Naturschutzgenetik Genetische Vielfalt ist ein grundlegender Bestandteil der Biodiversität. Sie wird mit geneti schen Methoden erfasst, die als Werkzeug auch im praktischen Naturschutz zunehmend Anwendung finden, z. B. bei Amphibien. Am Forum für Wissen «Naturschutzgenetik» tauschten sich über hundert Wissenschafterinnen und Na turschutzpraktiker über deren Potenzial und die Herausforderungen aus. www.wsl.ch/forum Biomasse – ein wichtiger Pfeiler in der Energiewende Das Potenzial von Biomasse für die Produktion von Wärme, Strom und Treibstoff wird in der Schweiz noch nicht ausgeschöpft. Eine landesweite Studie ergab, dass sich etwa doppelt so viel Biomasse nutzen liesse, wie derzeit zur Produktion von Wärme und Strom verwendet wird. Der Vorteil: Energie aus Holz, Hofdünger und Abfall lässt sich auch in Zeiten ohne Sonnenein strahlung oder Wind gewinnen. www.wsl.ch/news/biomasse Geschäftsbericht WSL 2017
11 Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Bildung Forschende hinter der Kamera Im September 2017 nahmen sechs DotorandIn nen und Forschende der WSL erfolgreich an einem viertägigen Filmmaking Marathon teil. Nach einer intensiven Einführung produzierten sie zwei Dokumentarfilme. Davon wurde einer beim Global Eco Film Festival von den Doktorandinnen Sonia Meller und Saskia Gindraux (Bild) präsen tiert. Beide Filme sind auf Youtube zu sehen. http://bit.ly/2nBcvHu Lehrreiches Buch zur Bedeutung von Waldinsekten Käfer, Bienen und Falter fliegen, summen und krabbeln in jedem Wald. Sie erfüllen vielfältige Funktionen und sind häufig auch von ästhetischem Reiz. Darum kommt der WSL-Forscher Beat Wermelinger ihnen beruflich und privat gerne nahe. Mit den 580 faszinierenden Bildern seines neuen Buches «Insekten im Wald» und den informativen Texten entführt er Laien wie Fachleute in die fesselnde Welt der Sechsbeiner. www.wsl.ch/insekten Summerschool «Polygenetic Adaption» 50 junge Wissenschafterinnen und Wissenschaf ter nahmen an der neuen Summerschool über «Polygenetic Adaptation» teil. Sie wurde von der WSL und Partnern im Zusammenhang mit dem EU-Projekt GenTree organisiert. Anpassungen an Umweltbedingungen – z. B. der Waldbäume an das Lokalklima – sind meist von vielen, interagie renden Genen abhängig. Dies zu ergründen, lernten die Teilnehmenden. www.gentree-h2020.eu L’interface recherche-pratique du WSL en Transcarpatie Au cours d’une excursion de huit jours dans les Transcarpates, 20 forestiers et biologistes de Suisse romande ont découvert les forêts vierges ukrainiennes sous l’experte direction de Rita Bütler et de Vasyl Lavnyy (NFTUU, Lviv). Ils ont pu avoir une vue d’ensem ble des travaux de recherche du WSL et de l’Université technique forestière nationale ukrainienne de Lviv. www.wsl.ch/news/transcarpatie Geschäftsbericht WSL 2017
12 Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Institutionelles und Preise Arctic Basecamp am SLF in Davos Während des World Economic Forums WEF organi sierte die WSL zusammen mit internationalen Partnern die hochkarätige Veranstaltung «Arctic Basecamp». Polarforschende, Wirtschaftsvertreter sowie Politikerinnen und Politiker – wie der ehe malige US-Vizeminister Al Gore – tauschten sich über die Folgen des Klimawandels in arktischen Gefilden für die Weltwirtschaft aus. www.slf.ch/news/arctic-basecamp Neue Professorin und neuer Professor an der WSL Im April 2017 ist Irmi Seidl, Leiterin der Forschungseinheit «Wirtschafts- und Sozialwissenschaften», von der Universi tät Zürich zur Titularprofessorin ernannt worden. Später im Dezember hat der ETH-Rat Arthur Gessler, Leiter der Gruppe Waldwachstum und Klima in der Forschungseinheit «Walddynamik», zum Titularprofessor an der ETH Zürich ernannt. Neue Internetauftritte für WSL und SLF Haben Bürgerinnen, Politiker, Journalistinnen oder auch Forscher heutzutage eine Frage, dann googlen sie – zu Hause oder im Büro, aber auch unterwegs mit dem Smartphone. Gut aufbereitete, mit allen Endgeräten zugängliche, mehrsprachige Internetauf tritte sind unverzichtbar. Die WSL hat daher ihre Webauftritte technisch, grafisch, konzeptionell und inhaltlich total erneuert. www.wsl.ch, www.slf.ch, www.wsl-junior.ch ERC Consolidator grant al WSL La Prof. Dr. Francesca Pellicciotti ha ricevuto una delle prestigiose borse ERC Consolidator per la sua ricerca sulla perdita di massa dei ghiacciai dell’Himalaya. Ha scelto il WSL come base («Host Institution») per i suoi lavori sui prossimi cinque anni, dove ricercherà su questioni che toccano la sussistenza di milioni di perso ne per cui l’acqua dei ghiacciai è vitale. www.wsl.ch/news/pellicciotti Geschäftsbericht WSL 2017
13 3 Corporate Governance 3.1 Organisation Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL ist ein Forschungszentrum des Bundes, sie gehört zum ETH-Bereich und beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nebst dem Hauptsitz in Birmensdorf und dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos fördern die Aussenstellen in Lausanne, Cadenazzo und Sitten regionale Synergien und den Dialog mit der Praxis sowie anderen Forschungsinstitutionen. 3.1.1 Aufgaben der WSL Grundauftrag Der Grundauftrag der Forschungsanstalten des ETH-Bereichs und damit der WSL ist im ETH- Gesetz vom 4. Oktober 1991 in Artikel 21 umschrieben: • Sie forschen in ihrem Aufgabenbereich und erbringen wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. • Sie stehen nach ihren Möglichkeiten Hochschulen für Lehre und Forschung zur Verfügung. Die fachliche Ausrichtung und die Aufgaben der WSL sind in der Verordnung des ETH-Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003 in Artikel 3 definiert: Die WSL ist in der nachhaltigen Raumentwicklung, insbesondere der Entwicklung im Berggebiet und im Ballungsraum, in folgenden Fachgebieten tätig: • Landschaftsforschung • Waldökologie und Waldmanagement • Naturgefahren und integrales Risikomanagement • Schnee, Eis und Lawinen sowie Permafrost Als Forschungsanstalt des ETH-Bereichs wird von der WSL Spitzenforschung und gesellschaftlicher Nutzen verlangt, namentlich für die Schweiz. Ebenso ist es zur Bewältigung dieser Aufgaben nötig, langfristige Umweltbeobachtung zu betreiben, gleichzeitig aber flexibel auf Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft zu reagieren. Die WSL ist bestrebt, zwischen Kontinuität und Flexibilität einerseits und exzellenter Forschung und praktischer Anwendung andererseits das Gleichgewicht zu halten. Nationale Aufgaben Neben ihrem Forschungsauftrag hat die WSL vier nationale Aufgaben, die sich auf Gesetze und Verordnungen abstützen. Die Erfüllung dieser national wichtigen Aufgaben im Sinne einer technischen und wissenschaftlichen Dienstleistung kann langfristig nur auf der Basis fundierter Forschung mit dem aktuellen Stand des Wissens in entsprechend hoher Qualität erfolgen. Deshalb sind diese Arbeiten auf Nähe zu Forschung und Umsetzung angewiesen, wie sie so nur an Forschungsanstalten gegeben ist. Geschäftsbericht WSL 2017
14 Die vier nationalen Aufgaben der WSL sind: Landesforstinventar, Naturwaldreservate und Langfristige Waldökosystem-Forschung Die WSL erhebt zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt die Grundlagendaten zu den Standorten, den Funktionen und zum Zustand des Waldes im Landesforstinventar LFI und die langfristigen Entwicklungsprozesse in den Naturwaldreservaten. Zusätzlich erhebt die WSL die Belastung der Waldökosysteme im Forschungsprogramm Langfristige Waldökosystem- Forschung LWF (Art. 37a Abs. 2 Waldverordnung WaV vom 30.11.1992, Stand 01.01.2017). Lawinenwarnung Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sichert den Lawinenwarndienst in der Schweiz und warnt die Öffentlichkeit vor Lawinengefahren (Art. 9 Abs. 1 Alarmierungsverordnung AV vom 18. August 2010, Stand 01.03.2017; Art. 3 Abs. 2 Verordnung des ETH-Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003, Stand 01.01.2004). Waldschutz Die WSL erhebt die Daten für den Waldschutz, informiert über das Auftreten von Schadorganismen und anderen Einflüssen, die den Wald gefährden können, und berät in Waldschutzfragen die eidgenössischen und kantonalen Fachstellen (Art. 30 Abs. 2 Waldverordnung WaV vom 30.11.1992, Stand 01.01.2016; Art. 3 Abs. 2 Verordnung des ETH- Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003, Stand 01.01.2004). Forstlicher Pflanzenschutz Die WSL ist für die wissenschaftlich-technischen Belange von Waldschutzfragen zuständig (Art. 55 Pflanzenschutzverordnung PSV vom 27.10.2010, Stand 01.01.2017; Art. 3 Abs. 2 Verordnung des ETH-Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003, Stand 01.01.2004). Zusammen mit dem federführenden Bundesamt für Landwirtschaft BLW stellt die WSL sicher, dass Pflanzenschutzmittel im Wald für den vorgesehenen Zweck geeignet sind und keine unannehmbaren Nebenwirkungen haben. (Art. 72. Abs. 2 Pflanzenschutzmittelverordnung PSMV vom 12.5.2010, Stand 01.11.2017). Neben diesen gesetzlich festgelegten Aufgaben erbringt die WSL viele weitere Dienstleistungen für die Öffentlichkeit, wie zum Beispiel die Waldbrandprävention und das Monitoring der Biotope von nationaler Bedeutung. Leistungsauftrag des ETH-Rats und Zahlungsrahmen Der Bundesrat erteilt dem ETH-Bereich einen vierjährigen Leistungsauftrag. Zwischen dem ETH-Rat und der WSL wird eine darauf und auf dem Entwicklungsplan der WSL aufbauende Zielvereinbarung ebenfalls für vier Jahre abgeschlossen, welche die Ziele und den ungefähren Zahlungsrahmen definiert. Die Zielvereinbarung für die Planungsperiode 2017–2020 wurde vom ETH-Rat im Frühling 2017 genehmigt. Die konkrete jährliche Mittelzuteilung durch den ETH-Rat an die WSL erfolgt aufgrund von Bewertungen der Leistung, der Last durch gesetzliche Aufgaben und von strategischen Überlegungen. Innerhalb der rechtlichen Vorgaben und der Zielvereinbarung ist die WSL autonom. Die Berichterstattung der WSL erfolgt im Rahmen der Berichterstattung des ETH-Bereichs, seit 2015 im Rahmen ihres eigenen Geschäftsberichts sowie im Rahmen des jährlichen Gesprächs mit dem ETH-Rat, dem sogenannten DIALOG. Darüber hinaus erstattet die WSL dem ETH-Rat sofort Bericht bei Vorkommnissen, welche die Erfüllung der Zielvereinbarung unmittelbar in Frage stellen oder falls aus Aktualitätsgründen von dieser abgewichen werden muss. Geschäftsbericht WSL 2017
15 3.1.2 Führung der WSL Organisatorische Struktur Die WSL ist organisatorisch in zehn Forschungseinheiten eingeteilt, die dem Direktor unterstellt sind (Abb. 3.1). Sie sind disziplinär aufgebaut. Die sieben Forschungsprogramme – das sind themenübergreifende Grossprojekte sowie forschungseinheitsübergreifende längerfristige Aufgaben – sind ebenfalls dem Direktor unterstellt. Drei davon sind die strategischen Initiativen, die von der WSL für die Periode 2017–2020 definiert wurden und ab dem 1. Juli 2017 in Programme umgewandelt wurden: 1) das Forschungsprogramm «CCAMM – Climate Change Impacts on Alpine Mass Movements», 2) das Forschungs- und Infrastrukturnetzwerk «SwissForestLab» und 3) das Umweltdatenportal «EnviDat». Das Programm «RAMMS – RApid Mass Movement System» wurde per Ende 2016 abgeschlossen. Die sechs Facheinheiten, welche den Bereich Planung und Logistik abdecken, sind dem stellvertretenden Direktor unterstellt. Der Organigramm der Eidg. Forschungsanstalt WSL Stab 31.12.2017 unterstützt die Direktion der WSL in konzeptionellen, wissenschaftlichen und operationellen Belangen. Direktion Direktor Stv. Direktor Mitglieder Prof. Dr. Konrad Steffen Dr. Christoph Hegg Prof. Dr. Rolf Holderegger Prof. Dr. Andreas Rigling Dr. Jürg Schweizer Prof. Dr. Niklaus Zimmermann Stab Forschungseinheiten Fachbereich Planung und Logistik Prof. Dr. Konrad Steffen Dr. Christoph Hegg Waldressourcen und Waldmanagement Landschaftsdynamik Human Resources und Finanzen Dr. Marco Ferretti PD Dr. Matthias Bürgi Ludwig Stecher Walddynamik Gebirgshydrologie und Massen- IT Prof. Dr. Andreas Rigling bewegungen, Dr. Manfred Stähli Stephan Röthlisberger Waldböden und Biogeochemie Lawinen und Prävention Kommunikation Dr. Ivano Brunner Dr. Jürg Schweizer Birgit Ottmer Ökologie der Lebensgemeinschaften Schnee und Permafrost Support Dr. Marco Conedera Prof. Dr. Michael Lehning Anton Burkart Biodiversität und Naturschutzbiologie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Betrieb Birmensdorf Prof. Dr. Rolf Holderegger Prof. Dr. Irmi Seidl Herbert Kurmann Betrieb Davos Programme Martin Gentner Climate Change Impacts Energy Change Impact Landesforstinventar LFI on Alpine Mass Movements Dr. Astrid Björnsen Gurung Martin Hägeli Lib4RI: Library Eawag, Empa, PSI, WSL Dr. Jürg Schweizer a.i. Dr. Lothar Nunnenmacher SwissForestLab Wald und Klimawandel Langfristige Waldöko- Prof. Dr. Arthur Gessler Dr. Peter Brang system-Forschung LWF Prof. Dr. Arthur Gessler EnviDat Dr. Gian-Kasper Plattner Standorte Birmensdorf Davos, SLF Lausanne Cadenazzo Sion Hauptsitz Dr. Jürg Schweizer Prof. Dr. Alexandre Buttler Dr. Marco Conedera Dr. Pierre Huguenin Abb. 3.1: Organigramm der WSL (Stichtag 31.12.2017). Geschäftsbericht WSL 2017
16 Einige organisatorische Veränderungen wurden 2017 vorbereitet. Per 1. Januar 2018 gibt es eine neue Forschungseinheit «Waldgesundheit und biotische Interaktionen». Diese integriert das Pflanzenschutzlabor und setzt sich zusammen aus drei Gruppen, die bisher zur Forschungseinheit «Walddynamik» und zur Forschungseinheit «Biodiversität und Naturschutzbiologie» gehörten. Per 1. Januar 2018 wird der Bereich Planung und Logistik umstrukturiert. Die Facheinheit «Support» wird auf die Facheinheiten «Betrieb Birmensdorf» und «Human Resources und Finanzen» aufgeteilt. Die daraus resultierenden neuen Namen sind «Betrieb Birmendsorf und Versuchsgarten» beziehungsweise «Finanzen und Support». Gleichzeitig wird das «Human Resources» neu eine eigene Facheinheit bilden. Geschäftsleitung Der Direktor trägt die Gesamtverantwortung für die WSL und ist gegenüber dem ETH-Rat für die Geschäftsführung verantwortlich. So entscheidet er über die Planung, Forschung, Lehre und Dienstleistungen der WSL, wobei er nach Anhörung der Direktion und der Betroffenen entscheidet. Der stellvertretende Direktor leitet den Fachbereich Planung und Logistik und vertritt den Direktor in dessen Abwesenheit sowie in weiteren von ihm zugewiesenen Aufgaben und Kompetenzen. Zusammen bilden der Direktor und der stellvertretende Direktor die Geschäftsleitung, welche die operative Führung der WSL wahrnimmt. Direktion Die Direktion plant die strategische Ausrichtung der WSL und unterstützt den Direktor bei der Leitung der WSL. Sie besteht aus dem Direktor, dem stellvertretenden Direktor und vier weiteren vom ETH-Rat gewählten Mitgliedern (Abb. 3.2). Abb. 3.2: Direktion der WSL: Christoph Hegg, Rolf Holderegger, Konrad Steffen, Niklaus Zimmermann, Jürg Schweizer, Andreas Rigling (von links). Konrad Steffen *1952, Schweizer und U.S.-amerikanischer Staatsbürger, Prof. Dr. sc. nat., Direktor WSL seit 2012, Doppelprofessor an der ETH Zürich/EPFL seit 2012 Konrad Steffen studierte 1971–1976 an der ETH Zürich und promovierte 1983 in Klimatologie. Nach ein paar Jahren in der Klimaforschungsgruppe an der ETH Zürich ging er an die Universität von Colorado in Boulder und wurde ein Fellow am Cooperative Institute for Research in Environmental Sciences (CIRES). 1990 wurde er zum Professor in Klimawissenschaften ernannt, und von 2005 bis 2012 war er Direktor des CIRES. 2012 ernannte ihn der Bundesrat zum Direktor der WSL und hat ihn 2016 für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt. Er war Leitautor im IPCC AR5 des Weltklimarates und leitet jährlich eine polare Expedition zum Studium der Eismassenbilanz. Seit 2014 ist er Mitglied des Agroscope-Wissenschaftsrat. Konrad Steffen ist Mitglied von sechs anderen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gremien. 2017 wurde Konrad Steffen zum neuen wissenschaftlichen Direktor des Swiss Polar Geschäftsbericht WSL 2017
17 Instituts gewählt. Zudem wurde er als Leitautor des «Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate» im IPCC AR6 ernannt. Christoph Hegg *1965, Schweizer, Dr. phil. nat., stellvertretender Direktor der WSL und Leiter Fachbereich Planung und Logistik seit 2008 Christoph Hegg studierte Geographie an der Universität Bern und promovierte 1996 zu gefährlichen Prozessen in Wildbacheinzugsgebieten. Anschliessend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der WSL, wo er ab 1999 die Gruppe forstliche Hydrologie und ab 2006 ein Forschungsprogramm zum Thema Naturgefahren leitete, bevor er zum stellvertretenden Direktor der WSL gewählt wurde. Christoph Hegg ist Verwaltungsrat der Hans Nebiker AG in Sissach und Mitglied des Programmrats des «Hans Ertl Zentrum für Wetterforschung» des Deutschen Wetterdiensts (DWD) und seit 2016 Mitglied der Plattform Naturgefahren (PLANAT). Rolf Holderegger *1965, Schweizer, Prof. Dr. phil. II, Mitglied der Direktion WSL und Leiter Forschungseinheit Biodiversität und Naturschutzbiologie seit 2011, Titularprofessor der ETH Zürich seit 2009 Rolf Holderegger studierte Biologie an der Universität Zürich, wo er 1997 promovierte. Nach einem Postdoc in Schottland wurde er 2001 stellvertretender Abteilungsleiter Ökologische Genetik an der WSL und 2006 Forschungseinheitsleiter für Ökologische Genetik und Evolution. Seit 2011 ist er Forschungseinheitsleiter für Biodiversität und Naturschutzbiologie und Mitglied der Direktion der WSL. Rolf Holderegger ist Mitglied des beratenden Organs des Bundesamtes für Umwelt BAFU und Präsident der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft. Andreas Rigling *1964, Schweizer, Prof. Dr. phil., Mitglied der Direktion WSL seit 2009, Leiter Forschungseinheit Walddynamik seit 2006, Titularprofessor der ETH Zürich seit 2016 Andreas Rigling studierte Forstwissenschaften an der ETH Zürich und promovierte in Dendrochronologie und Holzanatomie am Botanischen Institut der Universität Basel im Jahr 2000. An der WSL begann er als Bodenkundler in der langfristigen Waldökosystemforschung. Er leitete verschiedene interdisziplinäre Grossprojekte im Bereich Klimawandelfolgenforschung in der Schweiz und in Russland. Seit 2006 leitet er die Forschungseinheit Walddynamik, und 2009 wurde er in die Direktion der WSL berufen. Andreas Rigling war von 2014 bis Ende 2016 Chair des Waldforschungsnetzwerkes Nancy-Freiburg-Zürich. 2017 ist Andreas Rigling ins Kuratorium der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg berufen worden. Jürg Schweizer *1960, Schweizer, Dr. sc. nat., Leiter SLF, Mitglied der Direktion WSL und Leiter Forschungseinheit Lawinen und Prävention seit 2011 Jürg Schweizer studierte Umweltphysik an der ETH Zürich und promovierte 1990 in Glaziologie an der ETH Zürich. Anschliessend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am SLF auf dem Weissfluhjoch und vertiefte seine Forschungsarbeiten im Westen Kanadas. Zurück am SLF wurde er 2006 Leiter der Forschungsgruppe Bildung alpiner Naturgefahren. Seit 2011 leitet er die Forschungseinheit Lawinen und Prävention, ist Leiter des SLF und Mitglied der Direktion der WSL. Jürg Schweizer hat einen Lehrauftrag an der ETH Zürich und war zwischen 2013 und 2017 Präsident der Cryospheric Sciences Division der European Geosciences Union (EGU). Geschäftsbericht WSL 2017
18 Niklaus Zimmermann *1963, Schweizer, Prof. Dr. sc. nat, Mitglied der Direktion WSL seit 2007, Titularprofessor der ETH Zürich seit 2014 Niklaus Zimmermann studierte Botanik an der Universität Bern und promovierte 1996 zur Modellierung der alpinen Vegetation in der Schweiz. Nach drei Jahren in den USA kam er 1999 als Postdoc an die WSL. Zwischen 2006 und 2013 leitete er die Forschungseinheit Landschaftsdynamik. 2007 wurde er in die Direktion der WSL berufen. Niklaus Zimmermann ist Mitglied im Steering Board des ETH Zentrums für Klimasystem-Modellierung (C2SM) und in der Wissenschaftskommission des nationalen Daten- und Informationszentrums der Schweizer Flora (InfoFlora). Er ist zudem koordinierender Leitautor für ein Kapitel im regionalen Assessment der Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) zu Europa und Zentralasien. Personalgeschäfte An der WSL haben 2017 einige personelle Änderungen stattgefunden. Marco Ferretti hat seine neue Funktion als Leiter der Forschungseinheit (FE) Waldressourcen und Waldmanagement am 1. Januar 2017 übernommen. Die Leitung der drei 2017 lancierten Programme wurde vergeben: das Forschungs- und Infrastrukturnetzwerk «SwissForestLab» wird von Arthur Gessler geleitet, das Umweltdatenportal «EnviDat» von Gian-Kasper Plattner und das Forschungsprogramm «Climate Change Impacts on Alpine Mass Movements» (CCAMM) wird von Jürg Schweizer ad interim geleitet. Zwei Forschenden der WSL wurde 2017 der Professortitel verliehen. Im April ist Irmi Seidl, Leiterin der Forschungseinheit «Wirtschafts- und Sozialwissenschaft», von der Universität Zürich zur Titularprofessorin ernannt worden. Später im Dezember hat der ETH-Rat Arthur Gessler, Leiter der Gruppe Waldwachstum und Klima in der Forschungseinheit «Walddynamik» und Programmleiter zum Titularprofessor an der ETH Zürich ernannt. Die Direktion und alle weiteren Forschungs- und Facheinheiten sowie Programme und Standortleitungen blieben 2017 personell unverändert. Die Stellen für die Leitung der zwei organisatorischen Einheiten, die per 1. Januar 2018 neu im Organigramm sind, wurden 2017 ausgeschrieben. Im Herbst hat die Direktion Eckehard Brockerhoff zum Leiter der neuen Forschungseinheit «Waldgesundheit und biotische Interaktionen» ernannt. Eckehard Brockerhoff wird seine neue Funktion Anfang 2019 übernehmen. Bis dahin wird Daniel Rigling die neue Forschungseinheit per 1. Januar 2018 ad interim leiten. Zur Leiterin der neuen Facheinheit «Human Resources» hat die Direktion Susanne Jost ernannt, die per 1. März 2018 ihre Stelle antreten wird. Vorübergehend wird Ludwig Stecher die Facheinheit ad interim leiten. Ausschüsse Vier Ausschüsse unterstützen den Direktor und die Direktion bei strategischen Angelegenheiten. Das WSL-Advisory-Board ist ein beratendes Organ gemäss der Verordnung des ETH-Rats über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs. Es berät die WSL-Direktion in strategisch wichtigen Fragen, indem es eine Aussensicht einbringt. Das Board setzt sich aus zehn nationalen und internationalen Expertinnen und Experten aus Forschung und Umsetzung ausserhalb der WSL zusammen: • Dr. Dreyer Erwin, INRA-Centre Nancy, Frankreich • Prof. Dr. Turner Monica, The University of Wisconsin, USA Geschäftsbericht WSL 2017
19 • Prof. Dr. Painter Thomas H., California Institute of Technology, USA • Prof. Dr. Stocker Thomas, Universität Bern, Schweiz • Dr. Hess Josef, Regierungsrat, Kanton Obwalden, Schweiz • Dr. Steffen Paul, Bundesamt für Umwelt BAFU, Schweiz • Prof. Gowdy John, Rensselaer Polytechnic Institute, USA • Dr. Brun Eric, Ministère de l'Ecologie, du Développement durable et de l’Energie, Frankreich • Dr. Wilhelm Christian, Amt für Wald und Naturgefahren Kanton Graubünden, Schweiz • Prof. Dr. Innes John, University of British Columbia, Kanada Das dritte Meeting des Advisory Boards mit der WSL-Direktion fand im Oktober 2017 im Wallis statt, weil die WSL einen thematischen Schwerpunkt auf Versuchsanlagen legte (Abb. 3.3). Mehrere Anlagen wie Illgraben und Pfynwald wurden besucht. Zudem wurden die drei strategischen Initiativen SwissForestLab, EnviDat und Climate Change Impacts on Alpine Mass Movements (CCAMM) vorgestellt und diskutiert. Abb. 3.3: Advisory Board mit WSL-Direktion im Oktober 2017 im Wallis. Die Forschungskommission nimmt zuhanden der Direktion Stellung zu Forschungsgesuchen. Sie besteht aus einer Forscherin und sechs Forschern aus verschiedenen Forschungseinheiten der WSL. Die Informatik-Kommission ist als ständige Kommission beratendes Organ der Direktion. Sie bereitet Entscheidungen für einheitsübergreifende und strategische Angelegenheiten in den Informationstechnologien vor. Die Laborkommission unterstützt die Direktion der WSL bei Entscheidungsfindungen, die den Betrieb in den WSL-eigenen Laboratorien betreffen, insbesondere bei entsprechenden Grossinvestitionen. Geschäftsbericht WSL 2017
20 Entschädigung der Direktion Die sechs Mitglieder der Direktion (6 Schlüsselpersonen) bezogen eine Vergütung von 1,7 Mio. CHF im Jahr 2017 (Kap. 5.5.29). Richtlinien Nebenbeschäftigungen Der Umgang mit den Nebenbeschäftigungen der Mitglieder der Direktion an der WSL richtet sich nach den Richtlinien, die in der Verordnung ETH-Bereich vom 19. November 2003 (Art. 7a) und der Personalverordnung ETH-Bereich vom 15. März 2001 (Art. 56a) definiert sind. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WSL gilt die direktorale Weisung zu Tätigkeiten ausserhalb des Arbeitsverhältnisses. Sie beruht auf der Verordnung des ETH-Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13. November 2003 (Art. 12 Abs. 2 lit. C), dem Bundespersonalgesetz vom 24. März 2000 (Art. 23) und der Personalverordnung ETH-Bereich vom 15. März 2001 (Art. 56a). Kommunikationspolitik Das Kommunikations-Leitbild der WSL hält die hohe Bedeutung des Austauschs mit der Öffentlichkeit und mit Fachleuten fest. Die WSL legt Wert auf aktive, offene und ehrliche Kommunikation. Die Öffentlichkeit soll wissen, welche Forschung sie mit staatlichen Mitteln finanziert und was deren Nutzen für die Gesellschaft ist. Das gilt insbesondere für die Politik als Vertreterin der Öffentlichkeit und für die Medien als wichtige Mittler zwischen Öffentlichkeit und WSL. Die WSL macht ihre Erkenntnisse allen Interessierten zugänglich, besonders aber den Akteuren in der Praxis und den Behörden. Zentrale Kanäle sind eigene Publikationen wie das zweimal jährlich erscheinende populärwissenschaftliche Magazin «DIAGONAL», die «Merkblätter für die Praxis» und die «WSL Berichte». Die 2017 neu gelaunchten Webauftritte www.wsl.ch und www.slf.ch richten sich gleichermassen an Öffentlichkeit, Partner und Scientific Community. Sie werden ergänzt von zielgruppenspezifischen Internetauftritten wie www.waldwissen.net für Waldakteure, www.whiterisk.ch für Freeriderinnen und Tourengänger, www.wsl-junior.ch für Kinder sowie von Social-Media-Präsenzen (Facebook, Twitter, YouTube). Auch die Medienarbeit hat hohe Bedeutung. Mit ihr erreicht die WSL Menschen, die nicht aktiv den Kontakt oder die Inhalte der WSL suchen. Umgekehrt ermöglichen Institutsführungen – das SLF hat jährlich gegen 4000 Besucher – besonders Interessierten nachhaltige persönliche Begegnungen und den direkten Austausch mit Forscherinnen und Forschern. Anwender unserer Erkenntnisse und externe Wissenschafter erleben dies auch bei Kursen, Tagungen und Seminaren, welche die WSL regelmässig organisiert. Im Sinne einer Selbstverpflichtung orientiert sich die WSL seit 2016 an den «Leitlinien zur guten Wissenschafts-PR» des Bundesverbands Hochschulkommunikation und von «Wissenschaft im Dialog». 3.1.3 Kontrollorgane Internes Kontrollsystem Die WSL betreibt, gestützt auf die Vorgaben des ETH-Rats, ein internes Kontrollsystem (IKS), das die relevanten Finanzprozesse sowie die entsprechenden Risiken der Buchführung und Rechnungslegung frühzeitig identifiziert, bewertet und mit geeigneten Schlüsselkontrollen abdeckt. Das IKS umfasst diejenigen Vorgänge und Massnahmen, die eine ordnungsmässige Buchführung und Rechnungslegung sicherstellen und entsprechend die Grundlage einer finanziellen Berichterstattung darstellen. Es gewährleistet somit eine hohe Qualität der Geschäftsbericht WSL 2017
21 finanziellen Berichterstattung. Die WSL versteht das IKS als Aufgabe zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse. Revisionsstelle Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) nimmt die Funktion der externen Revision für die WSL wahr (Art. 35a Abs. 3 ETHG). Sie ist für die Prüfung der Rechnungen der einzelnen Institutionen des ETH-Bereichs sowie der konsolidierten Rechnung des ETH-Bereichs verantwortlich. Die Berichterstattung der EFK zur Revision der konsolidierten Rechnung umfasst einen Bestätigungsbericht (Kap. 5) und einen Erläuterungsbericht (Management Letter). Diese Berichte werden jährlich mit Vertretern der Direktion der WSL besprochen. Internes Audit des ETH-Rates Das Interne Audit übt die interne Revision für die Institutionen des ETH-Bereichs aus (Art. 35a ETH-Gesetz und Art. 11 Finanzkontrollgesetz). Personell ist es direkt dem Präsidenten des ETH- Rats unterstellt, während die Aufsicht über seine Tätigkeit durch den Auditausschuss wahrgenommen wird. Es erbringt unabhängige und objektive Prüfungsdienstleistungen und unterstützt den ETH-Bereich bei der Erreichung seiner Ziele, indem es die Effektivität der Risikomanagementprozesse sowie der internen Steuerungs-, Kontroll- und Governance- Prozesse überprüft. 3.2 Risikomanagement 3.2.1 Risikomanagement im ETH-Bereich Der Umgang mit Risiken ist in den Weisungen des ETH-Rats vom 4.7.2006 über das Risikomanagement der ETH und der Forschungsanstalten festgehalten. Diese hat der ETH-Rat gestützt auf Art. 19a Abs. 2 der Verordnung ETH-Bereich (SR 414.110.3) erlassen. Die Weisungen regeln die Grundzüge des Risikomanagements und enthalten die Ziele der Risikopolitik, die der ETH-Rat verfolgt. Die Weisungen regeln insbesondere: • die Ziele der Risikopolitik und die Zuständigkeiten • die Risikoerfassung • die Risikobewertung • die Risikobewältigung und -finanzierung • das Risikocontrolling Entsprechend der im ETH-Gesetz verankerten Autonomie der sechs Institutionen des ETH- Bereichs als Grundlage der Leistungen in Lehre, Forschung sowie im Wissens- und Technologietransfer ist jede Institution für das Management der in ihrem Bereich bestehenden Risiken selbst verantwortlich. Die Präsidenten der ETH beziehungsweise die Direktorin und die Direktoren der Forschungsanstalten tragen demnach die oberste Verantwortung für das Risikomanagement in ihrer Institution. Die beiden ETH und die vier Forschungsanstalten haben deshalb, gestützt auf die Vorgaben des ETH-Rats, je ihren eigenen Risikomanagementprozess eingeführt. Zu diesem Prozess gehören die Identifizierung und Bewertung der individuellen Risiken, Strategien zu deren Bewältigung und ein entsprechendes Controlling. Jede Institution verfügt über einen Risikomanager oder ein Risikokomitee, um die Aktivitäten im Rahmen des Risikomanagements zu koordinieren und den Risikomanagementprozess zu steuern. Die effektive Umsetzung des Risikomanagements in den einzelnen Institutionen wird vom Internen Audit des ETH-Rats überprüft, welches an den Auditausschuss des ETH-Rats rapportiert. Geschäftsbericht WSL 2017
22 3.2.2 Risikomanagement an der WSL Ausgangslage Das Risikomanagement an der WSL wird durch eine direktorale Weisung geregelt. Darin werden die Vorgaben des ETH-Rats umgesetzt und an die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten der WSL angepasst. Diese Weisung wurde im Juli 2015 letztmals revidiert. Ziel des Risikomanagements an der WSL ist es, die wichtigsten Arbeitsprozesse und deren interne und externe Beeinflussung zu erkennen und zu steuern, damit die daraus erwachsenden Risiken so gering wie möglich gehalten und die Zielvorgaben optimal erreicht werden können. Dabei gilt der Grundsatz, dass der Aufwand bei den zu treffenden Massnahmen in einem ausgewogenen Verhältnis zum beurteilten Risiko zu stehen hat. Dadurch kann die WSL ihre Aufgaben wirkungsorientiert und kosteneffizient erfüllen, die Sicherheit von Personen, Sachen und anderen Werten gewährleisten und Haftpflichtfälle und Reputationsschäden vermeiden. Für die Risikobeurteilung und -bewertung in ihrem Fachbereich sind die Leitenden der Fach- und Forschungseinheiten verantwortlich. Sie überprüfen regelmässig die in ihrem Arbeitsbereich auftretenden Risiken und bewerten sie nach ihren direkten und indirekten finanziellen Auswirkungen und ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit. Die entsprechenden Informationen geben sie an den Risikobeauftragten der WSL weiter. Dieser betreut das Risiko- Dossier an der WSL und ist für das jährliche Reporting zuhanden der Direktion verantwortlich. Seit 2016 besteht zudem eine Risikokommission, die den Katalog mit zusätzlichen strategischen Risiken ergänzt. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement an der WSL liegt beim Direktor, die Verantwortung für das operative Geschäft beim stellvertretenden Direktor. Die Risiken werden in einem Risikokatalog zusammengefasst und nach Eintretenswahrscheinlichkeit und Schadensausmass bewertet. Dieser Katalog wird periodisch (mindestens einmal jährlich) unter besonderer Berücksichtigung neuer Entwicklungen und veränderter Risikosituationen aktualisiert. Jedes Risiko besitzt einen Risikoeigner, der einen Massnahmenplan zur Risikovermeidung, -minderung oder -bewältigung erstellt. Dabei sind ursachenorientierte Massnahmen (Prävention) und wirkungsorientierte Massnahmen (Schadensbegrenzung) zu berücksichtigen. Das Risikocontrolling ist eine permanente Aufgabe der Verantwortlichen an der WSL. Sie überwachen die laufenden Prozesse in ihrem Aufgabengebiet und ermitteln den Handlungsbedarf, wo notwendig. Als Kernrisiken gelten Risiken, die potenziell hohe finanzielle Auswirkungen haben oder deren Eintreten überdurchschnittlich wahrscheinlich ist und die unmittelbar die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben der Institution gefährden. Ausserdem gelten auch die Risiken, welche die Reputation der WSL stark beeinträchtigen können, als Kernrisiken. Risikosituation an der WSL Das Risikoprofil der WSL widerspiegelt sich in ihrem Risikokatalog. Dieser basiert auf einer umfassenden, professionellen Risikoanalyse durch die Firma Zurich Risk Engeneering aus dem Jahr 2000. Die WSL hat die identifizierten Risiken nach Ursachen mit deren potenziellen Schäden detailliert beschrieben und bewertet. Der Katalog beinhaltet folgende Risikokategorien: • finanzielle und wirtschaftliche Risiken • rechtliche Risiken • Sachrisiken, technische Risiken und Elementarrisiken • personenbezogene und organisatorische Risiken Geschäftsbericht WSL 2017
23 • technologische und naturwissenschaftliche Risiken • gesellschaftliche und politische Risiken • Umweltrisiken und ökologische Risiken Der gesamte Risikokatalog der WSL wurde 2016 in Zusammenarbeit mit den Risikoeignern überprüft. Momentan sind die drei Kernrisiken der WSL Betriebsunfälle, Verlust von Wissen und Nichtbetriebsunfälle. Der Risikokatalog 2016 wurde der Direktion vorgelegt, diese hat ihn zur Kenntnis genommen. Momentan wird der Risikokatalog durch die neu aufgestellte Risikokommission der WSL, bestehend aus Stabs- und Direktionsmitgliedern, überarbeitet. Diese Kommission ergänzt den Katalog mit gesamtheitlichen und strategischen Risiken. Instrumente und Massnahmen des Risikomanagements Die Grundzüge des Risikomanagements sehen vor, dass sich die WSL subsidiär zu anderen Massnahmen wie Risikovermeidung oder -verminderung gegen allfällige Schäden versichert. Versicherungssituation Jede Institution des ETH-Bereichs ist für den Abschluss ihrer Versicherungen und die Verwaltung ihres Versicherungsportfolios selbst verantwortlich. Bei dieser Aufgabe wird die WSL durch einen externen Versicherungsbroker unterstützt. Die WSL hat zusätzlich zu den vom ETH-Rat vorgeschriebenen Versicherungen (All-Risks Sach- und Betriebsunterbrechung, Betriebshaftpflicht) diverse weitere Versicherungen abgeschlossen. Nicht versichert sind die Immobilien der WSL. Als Bundeseigentum fallen diese unter die Eigenversicherung des Bundes. Geschäftsbericht WSL 2017
24 4 Geschäftsentwicklung 4.1 Science Afin d’observer l’évolution temporelle des prestations scientifiques fournies par le WSL et d’évaluer le degré d’accomplissement des objectifs fixés dans le cadre du mandat de prestations du Conseil des EPF, le WSL mesure, synthétise et rapporte une série d’indicateurs dans l’enseignement, la recherche et le transfert des connaissances. Les données présentées dans le chapitre 4.1 proviennent de ce monitorage de prestations (WSL Leistungsmonitoring 2017). 4.1.1 Enseignement Les collaborateurs du WSL transmettent leurs connaissances à travers différents types d’enseignement. Ils donnent des cours dans les universités et les hautes écoles spécialisées et proposent des cours aux professionnels dans le cadre de la formation continue. L’offre en cours est large mais se concentre en principe sur les thèmes de recherche du WSL. Dans le cadre de l’enseignement universitaire, 106 collaborateurs du WSL ont donné 3084 périodes de cours lors des deux semestres de l’année 2017 (fig. 4.1, tabl. 4.1). C’est un peu moins que les années précédentes mais dans la norme, le nombre de périodes de cours variant de 3000 à 3200 selon les années. Environ soixante pour cent des périodes (1925) ont été enseignées dans le domaine des écoles polytechniques fédérales, notamment à l’ETH Zurich. Nombre de périodes enseignées 3500 3196 3201 3213 3134 3084 3000 354 303 312 265 257 177 244 184 242 145 Universités et HES à 2500 777 782 757 l‘étranger 903 886 2000 1500 HES en CH 1000 1888 1751 1752 1924 1925 Universités en CH 500 ETHZ + EPFL 0 2013 2014 2015 2016 2017 Fig. 4.1: Évolution du nombre des périodes de cours pour l’enseignement universitaire. Le contact direct avec les étudiants est important car il permet d’attirer des personnes jeunes, motivées et qualifiées, pour y accomplir leurs travaux de fin d’études ou leur thèse de doctorat. Les collaborateurs du WSL ont encadré 119 mémoires de niveau Master, Bachelor ou de diplôme (fig. 4.2a). Plus de quarante pour cent des étudiants étaient immatriculés dans les écoles polytechniques fédérales. Les collaborateurs du WSL ont également encadré 142 thèses de doctorat (fig. 4.2b). Environ la moitié des doctorants étaient immatriculés dans l’une des deux écoles polytechniques fédérales, en particulier à l’ETHZ. Le nombre de thèses supervisées par le WSL a légèrement augmenté par rapport à celui des cinq années précédentes. Geschäftsbericht WSL 2017
25 Nombre de mémoires (Master, Bachelor, diplômes) 160 160 153 12 16 140 129 36 120 118 14 119 42 6 10 100 22 26 26 44 80 44 34 30 31 HES en CH et 60 à l‘étranger 40 Universités à l‘étranger 68 51 56 59 52 20 Universités en CH 0 ETHZ + EPFL 2013 2014 2015 2016 2017 Fig. 4.2a: Évolution du nombre de mémoires (Master, Bachelor et diplôme) encadrés par le WSL pour les universités et hautes écoles spécialisées suisses ainsi que les universités à l’étranger. Nombre de thèses de doctorat 160 142 140 136 136 132 129 34 120 41 40 38 30 100 31 80 33 33 33 32 60 Universités à l‘étranger 40 62 60 65 66 77 Universités en CH 20 ETHZ + EPFL 0 2013 2014 2015 2016 2017 Fig. 4.2b: Évolution du nombre de thèses de doctorat encadrées par le WSL pour les universités suisses ainsi que pour les universités à l’étranger. Fin 2017, le WSL comptait 7 professeurs universitaires (3 ordinaires, 1 extraordinaire, 3 assistants). Grâce aux deux chaires communes entre le WSL et l’ETH Zurich, des thèmes centraux du WSL, notamment l’écologie du paysage et la glaciologie, sont approfondis dans un cadre académique. Le titre de professeur titulaire a été décerné à une chercheuse et à un chercheur du WSL au cours de l’année 2017 (chap. 2 et chap. 3.1.2). Ainsi, le WSL comptait neuf professeurs titulaires dans une haute école suisse en 2017. Enfin, six chercheurs du WSL portaient le titre universitaire de privat-docent. Comme mentionné ci-dessus, le WSL complète l’offre des cours donnés par les universités avec des thèmes qui lui sont spécifiques et il n’y a donc pas de matériel pédagogique standard à disposition. Trois chercheurs du WSL ont ainsi rédigé trois ouvrages, publiés en 2017 dans des maisons d’édition renommées: Werner Suter est l’auteur de l’ouvrage «Ökologie der Wirbeltiere», Beat Wermelinger a écrit le livre richement illustré «Insekten im Wald» (chap. 2) et Niklaus Zimmermann est l’un des auteurs du livre «Habitat Suitability and Distribution Models», élaboré en collaboration avec deux scientifiques de l’Université de Lausanne et du CNRS/Université de Grenoble en France. Les collaborateurs du WSL conçoivent également des cours en ligne interactifs. Felix Kienast a poursuivi en 2017 le développement du cours «Landscape Ecology» sur la plateforme Moodle en un MOOC (pour «massive open online course»), qui sera mis à disposition des étudiants de Geschäftsbericht WSL 2017
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