Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI

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Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
Heft 64, 2018
WSL Berichte
ISSN 2296-3456

Geschäftsbericht
Eidg. Forschungsanstalt WSL
2017

                 Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee
                 und Landschaft WSL
                 WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF
Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
Heft 64, 2018
WSL Berichte
ISSN 2296-3456

Geschäftsbericht
Eidg. Forschungsanstalt WSL
2017

Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF
Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
Impressum
Herausgeber
Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
8903 Birmensdorf

Verantwortlich für die Herausgabe der Schriftenreihe und für dieses Heft
Konrad Steffen, Direktor der WSL

Projektleitung
Elisabeth Graf Pannatier (Jahresbericht)
Ludwig Stecher (Finanzbericht)

Sprachliche Bearbeitung
Christine Huovinen (Deutsch), Jenny Sigot Müller (Französisch), Gottardo Pestalozzi (Italienisch)

Zitiervorschlag
Eidg. Forschungsanstalt WSL (Hrsg.) 2018: Geschäftsbericht der Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017. WSL Ber. 64.
86 S.

PDF Download: www.wsl.ch/berichte

ISSN 2296-3448 (Print)
ISSN 2296-3456 (Online)

Gestaltung und Illustrationen
Sandra Gurzeler

Autoren der Texte
Bodmer Hans-Caspar                         Huovinen Christine                     Philipps Marcia
Capaul Daniel                              Iosifescu Enescu Ionut                 Plattner Gian-Kasper
Gessler Arthur                             Kaennel Dobbertin Michèle              Saurer Matthias
Graf Frank                                 Kittl Beate                            Schweizer Jürg
Graf Pannatier Elisabeth                   Kurmann Herbert                        Stecher Ludwig
Gut Ursula                                 Lässig Reinhard                        Wessels Julia
Hegg Christoph                             Ottmer Birgit                          Zurlinden Andreas
Hoffmann Claudia                           Pestalozzi Gottardo

Bildnachweis (von oben nach unten)
Umschlag: Lisa Bose (WSL), Andrin Caviezel (SLF), Felix Gugerli (WSL), Simon Speich (WSL),
Marcia Phillips (SLF)

Seite 3: Christian Beutler (NZZ); Seite 7: nikkolrot.com (Zürich); Seite 8: Christian Rickli (WSL), Claudia
Hoffmann (WSL), Angelo T. La Spina (Lizenz: CC BY-SA 4.0); Seite 9: Christoph Marty (WSL), Aline Frank (WSL),
Simon Speich (WSL); Seite 10: Gernot Kunz, Reinhard Lässig (WSL), Thomas Reich (WSL), Fritz Frutig (WSL);
Seite 11: Michèle Kaennel Dobbertin (WSL), Beat Wermelinger (WSL), Christian Rellstab (WSL),
Rita Bütler (WSL); Seite 12: CTN, Gottardo Pestalozzi (WSL), screenshot (WSL), Eduardo Soteras;
Seite 16: Gottardo Pestalozzi (WSL); Seite 19: Rosmarie Büchi Krummenacher (WSL); Seite 29: Marcia Phillips
(WSL); Seite 31: screeshot (WSL); Seite 32: Manuela Oettli (WSL); Seite 33: Anton Burkart (WSL).

© Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL,
  Birmensdorf, 2018
Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser
Die WSL verbindet Spitzenforschung mit der Suche nach Antworten
auf gesellschaftlich drängende Fragen. Das verlangt das Gesetz so und
das verstehen wir als unsere Mission. So publizieren wir nicht nur in
internationalen wissenschaftlichen Magazinen (2017 waren es 525
Artikel), sondern auch in Schweizer Zeitschriften wie «La Forêt». Wir
bieten Seminare für Anwenderinnen und Anwender an, geben eigene
Umsetzungspublikationen heraus und führen Veranstaltungen für
Stakeholder aus Wirtschaft und Politik durch. 2017 war dies
insbesondere das «Arctic Basecamp». Wir nutzten unseren Standort in
Davos und organisierten am Rande des Weltwirtschaftsforums
Inputreferate über die Folgen des Klimawandels in der Arktis für die Weltwirtschaft.
Polarforschende, Wirtschaftsvertreterinnen und Politiker aus ganz Europa konnten so in einen
faktenbasierten Dialog miteinander und mit internationalen Kapazitäten wie Al Gore oder
Christiana Figueres (ehemalige Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention) treten. Für
mich ein Highlight des Jahres – weitere Höhepunkte finden Sie ab Seite 8 dieses Berichts.
Auf gesellschaftliche Veränderungen und Bedürfnisse reagieren wir auch, falls angebracht, mit
organisatorischen Anpassungen. So nehmen die Herausforderungen im Zusammenhang mit neu
in der Schweiz auftretenden Organismen (wie der Pilz, der das Eschentriebsterben auslöst, oder
der Asiatische Laubholzbockkäfer) weiter zu. Seit einigen Jahren steht uns mit dem
Pflanzenschutzlabor die Infrastruktur zur Verfügung, die es zur sicheren Arbeit mit solchen
Organismen braucht. Damit aber Forschung und Beratung wirklich abheben können, ist es
sinnvoll, die organisatorisch bisher verstreuten Aktivitäten in der WSL zu bündeln – und so zu
stärken. 2017 haben wir daher die Vorbereitungen getroffen, um das Jahr 2018 mit einer neuen
Forschungseinheit «Waldgesundheit und biotische Interaktionen» zu starten. Ich freue mich
schon heute auf deren Output – wissenschaftlich und in der Beratung!

Konrad Steffen, Direktor

                                                                      Geschäftsbericht WSL 2017
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Inhaltsverzeichnis

1 Die WSL: Forschung für Mensch und Umwelt                                              7

2 Ausgewählte Höhepunkte 2017                                                           8

3 Corporate Governance                                                                 13
  3.1   Organisation                                                                   13
        3.1.1 Aufgaben der WSL                                                         13
        3.1.2 Führung der WSL                                                          15
        3.1.3 Kontrollorgane                                                           20
  3.2   Risikomanagement                                                               21
        3.2.1 Risikomanagement im ETH-Bereich                                          21
        3.2.2 Risikomanagement an der WSL                                              22

4 Geschäftsentwicklung                                                                 24
  4.1   Science                                                                        24
        4.1.1 Enseignement                                                             24
        4.1.2 Recherche                                                                27
        4.1.3 Transfert des connaissances                                              32
  4.2   Finanzen                                                                       34
        4.2.1 Rechnungslegungsstandard und Grundsätze                                  34
        4.2.2 Zahlungsrahmen                                                           34
        4.2.3 Erfolgsrechnung                                                          34
        4.2.4 Bilanz                                                                   35
        4.2.5 Mittelherkunft                                                           35
  4.3   Personal                                                                       36
        4.3.1 Personalbestand: facts and figures                                       36
        4.3.2 Promotion de l’égalité des chances                                       39
        4.3.3 Promotion de la relève scientifique                                      40
        4.3.4 Développement personnel                                                  40
  4.4   Immobilien, Umwelt und Energie                                                 41
        4.4.1 Strategie und Management an der WSL                                      41
        4.4.2 Umsetzung: laufende und realisierte Projekte 2017                        41

                                                                  Geschäftsbericht WSL 2017
Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
6

5 Finanzbericht                                                                        43
    5.1   Erfolgsrechnung                                                              43
    5.2   Bilanz                                                                       44
    5.3   Eigenkapitalnachweis                                                         45
    5.4   Geldflussrechnung                                                            46
    5.5   Anhang                                                                       47
          5.5.1 Geschäftstätigkeit                                                     47
          5.5.2 Grundlagen der Rechnungslegung                                         47
          5.5.3 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung                              49
          5.5.4 Schätzungsunsicherheiten und Managementbeurteilungen                   58
          5.5.5 Trägerfinanzierung                                                     60
          5.5.6 Schulgelder und andere Benutzungsgebühren                              61
          5.5.7 Forschungsbeiträge, -aufträge und wissenschaftliche Dienstleistungen   61
          5.5.8 Schenkungen und Legate                                                 62
          5.5.9 Übrige Erträge                                                         62
          5.5.10 Personalaufwand                                                       63
          5.5.11 Sachaufwand                                                           64
          5.5.12 Transferaufwand                                                       64
          5.5.13 Finanzergebnis                                                        65
          5.5.14 Flüssige Mittel und kurzfristige Geldanlagen                          65
          5.5.15 Forderungen                                                           66
          5.5.16 Vorräte                                                               67
          5.5.17 Aktive Rechnungsabgrenzungen                                          67
          5.5.18 Sachanlagen und immaterielle Anlagen                                  68
          5.5.19 Finanzanlagen und Darlehen                                            70
          5.5.20 Laufende Verbindlichkeiten                                            70
          5.5.21 Passive Rechnungsabgrenzungen                                         71
          5.5.22 Rückstellungen                                                        71
          5.5.23 Nettovorsorgeverpflichtungen                                          72
          5.5.24 Zweckgebundene Drittmittel                                            78
          5.5.25 Finanzielles Risikomanagement und Zusatzinformationen zu den
                 Finanzinstrumenten                                                    78
          5.5.26 Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen                     81
          5.5.27 Finanzielle Zusagen                                                   81
          5.5.28 Operatives Leasing                                                    81
          5.5.29 Vergütungen an Schlüsselpersonen des Managements                      82
          5.5.30 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag                                    82

Bericht der Revisionsstelle                                                            83

Geschäftsbericht WSL 2017
Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
7

1 Die WSL: Forschung für Mensch und Umwelt
Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL untersucht
Veränderungen der terrestrischen Umwelt sowie die Nutzung und den Schutz von natürlichen
Lebensräumen und Kulturlandschaften. Sie überwacht Zustand und Entwicklung von
Landschaft, Wald, Biodiversität, Naturgefahren sowie Schnee und Eis und entwickelt zusammen
mit ihren Partnern aus Wissenschaft und Gesellschaft nachhaltige Lösungen für gesellschaftlich
relevante Probleme. Die WSL nimmt in diesen Forschungsgebieten einen internationalen
Spitzenplatz ein und liefert Grundlagen für eine nachhaltige Umweltpolitik in der Schweiz. Die
WSL beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Birmensdorf, Davos (WSL-
Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF), Cadenazzo, Lausanne und Sitten. Sie ist ein
Forschungszentrum des Bundes und gehört zum ETH-Bereich.

                                                                      Geschäftsbericht WSL 2017
Geschäftsbericht Eidg. Forschungsanstalt WSL 2017 - WSL Berichte - Lib4RI
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2 Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Forschung

                                                       Pflanzenvielfalt schützt vor Hangrutschungen
                                                       Hangrutschungen verursachen in der Schweiz
                                                       immer wieder grosse Schäden. Ein im Rahmen
                                                       des Nationalen Forschungsprogramms «Nach­
                                                       haltige Nutzung der Ressource Boden» (NFP 68)
                                                       erarbeiteter Bericht der WSL informiert darüber,
                                                       wie sich die Bodenstabilität langfristig und mit
                                                       vertretbarem Aufwand verbessern lässt. Einen
                                                       besonders grossen und kosteneffizienten Beitrag
                                                       dafür leisten eine angepasste Waldbewirt­
                                                       schaftung und ein vielfältiger Pflanzenbewuchs.
                                                       www.slf.ch/bodenstabilitaet

            Steinschlag-Experimente für verbesserte Modelle
     Im Herbst 2017 führten Forschende des SLF erfolgreich
      Steinschlag-Experimente bei Chant Sura am Flüelapass
    (GR) durch. Dazu verwendeten sie bis zu 800 Kilogramm
              schwere, künstliche «Steine» aus Beton. Ziel der
       Ver­suche war es, die gesamte Sturzbahn der Steine zu
            rekonstruieren. Die gewonnenen Daten dienen der
     Weiterentwicklung der Software RAMMS::ROCKFALL, mit
        der Steinschlag am Computer simuliert werden kann.
                      www.wsl.ch/pj/steinschlag-experimente

                                                       Vulkane: Jahrringe als frühe Anzeichen für
                                                       Eruptionen
                                                       Mit Hilfe von Baumjahrringen lassen sich womög­
                                                       lich Vulkanausbrüche vorhersagen. An Orten, wo
                                                       der Berg später Lava speit, gedeiht aus bislang
                                                       unklaren Gründen die Vegetation besser, wie
                                                       Satellitenbilder belegen. Das verstärkte Wachstum
                                                       müsste sich auch in der Breite der Jahrringe
                                                       niederschlagen, so die Idee von Forschenden der
                                                       WSL und der ETH Zürich. Sie gehen davon aus,
                                                       dass Jahrringe neue Erkenntnisse über die vulkani­
                                                       schen Prozesse vor Eruptionen liefern werden.
                                                       www.wsl.ch/news/baumringe-vulkan

Geschäftsbericht WSL 2017
9

Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Forschung

       Weniger Schnee, kürzere Wintersportsaison
       Falls es nicht gelingt, die Klimaerwärmung zu
     drosseln, dürfte die Schneedecke in den Alpen
       gegen Ende dieses Jahrhunderts bis zu 70 %
abnehmen. Nur Gebiete oberhalb von 2500 m ü. M.
        weisen dann genügend Naturschnee für den
  Wintersport auf. Die Skisaison wird allerdings bis
   einen Monat später beginnen als heute. Erwärmt
 sich die globale Temperatur jedoch um weniger als
  2 Grad, wäre der Rückgang der Schneebedeckung
                                   rund 30 % geringer.
                     www.slf.ch/news/wenig-schnee

                                               Klimawandel – die Tanne sticht Fichte und Buche aus
                                               Fichten und Buchen können mit dem sich rasch verän­
                                               dernden Klima kaum Schritt halten. Für die auf Fichten­
                                               holz ausgerichtete Waldwirtschaft birgt dies Risiken.
                                               Diese liessen sich verringern, wenn man vermehrt auf
                                               Weisstannen setzen und Fichten von wärmeren
                                               Wuchsorten verwenden würde, wie eine Studie aus dem
                                               von BAFU und WSL durchgeführten Forschungspro­
                                               gramm «Wald und Klimawandel» zeigt.
                                               www.wsl.ch/news/klimawandel-tanne

                 I boschi misti sono avvantaggiati
 Abbiamo analizzato i dati dell’inventario forestale
nazionale per capire come la crescita delle singole
     specie arboree è influenzata in funzione della
 composizione della foresta. I risultati dimostrano
   che certe specie crescono meglio in formazioni
        miste che in boschi puri. Tuttavia gli effetti
 del grado di mescolanza variano notevolmente in
  funzione delle caratteristiche di clima, struttura,
        suolo e topografia nei popolamenti arborei
                                          osservati.

                  www.wsl.ch/news/diversity-effects

                                                                             Geschäftsbericht WSL 2017
10

Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Umsetzung

                                                     Biodiversità nei vigneti ticinesi
                                                     Ricercatori di WSL, Agroscope e Museo cantonale
                                                     di storia naturale hanno analizzato la biodiversità
                                                     nei vigneti ticinesi nel quadro del progetto
                                                     BioDiVine. Ne è nata una pubblicazione divulgativa
                                                     di grande interesse per gli operatori del settore.
                                                     Gli autori l’anno presentata a un numeroso
                                                     pubblico durante una serata d’incontro tra la
                                                     ricerca e la pratica a Lugano.

                                                     www.wsl.ch/vigneti

                    Landschaft unter anhaltendem Druck
     Die Bevölkerung beurteilt die Qualität der Schweizer
    Landschaft als grundsätzlich positiv, obwohl die Land­
    schaft weiterhin unter Druck ist. Dies zeigt die «Land­
   schaftsbeobachtung Schweiz» von BAFU und WSL. Das
        innovative Monitoring-Projekt untersucht, wie sich
   die physische Landschaft verändert und wie die Bevöl­
       kerung die Landschaft wahrnimmt. Die Ergebnisse
  sind eine wichtige Grundlage für die Landschaftspolitik.

                 www.wsl.ch/news/landschaft-unter-druck

                                                     Forum für Wissen: Naturschutzgenetik
                                                     Genetische Vielfalt ist ein grundlegender
                                                     Bestandteil der Biodiversität. Sie wird mit geneti­
                                                     schen Methoden erfasst, die als Werkzeug
                                                     auch im praktischen Naturschutz zunehmend
                                                     Anwendung finden, z. B. bei Amphibien. Am Forum
                                                     für Wissen «Naturschutzgenetik» tauschten
                                                     sich über hundert Wissenschafterinnen und Na­
                                                     turschutzpraktiker über deren Potenzial und
                                                     die Herausforderungen aus.
                                                     www.wsl.ch/forum

   Biomasse – ein wichtiger Pfeiler in der Energiewende
      Das Potenzial von Biomasse für die Produktion von
   Wärme, Strom und Treibstoff wird in der Schweiz noch
      nicht ausgeschöpft. Eine landesweite Studie ergab,
  dass sich etwa doppelt so viel Biomasse nutzen liesse,
         wie derzeit zur Produktion von Wärme und Strom
 verwendet wird. Der Vorteil: Energie aus Holz, Hofdünger
     und Abfall lässt sich auch in Zeiten ohne Sonnenein­
                            strahlung oder Wind gewinnen.
                               www.wsl.ch/news/biomasse

Geschäftsbericht WSL 2017
11

Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Bildung

                                                     Forschende hinter der Kamera
                                                     Im September 2017 nahmen sechs DotorandIn­
                                                     nen und Forschende der WSL erfolgreich an
                                                     einem viertägigen Filmmaking Marathon teil.
                                                     Nach einer intensiven Einführung produzierten sie
                                                     zwei Dokumentarfilme. Davon wurde einer beim
                                                     Global Eco Film Festival von den Doktorandinnen
                                                     Sonia Meller und Saskia Gindraux (Bild) präsen­
                                                     tiert. Beide Filme sind auf Youtube zu sehen.
                                                     http://bit.ly/2nBcvHu

     Lehrreiches Buch zur Bedeutung von Waldinsekten
Käfer, Bienen und Falter fliegen, summen und krabbeln in
       jedem Wald. Sie erfüllen vielfältige Funktionen und
 sind häufig auch von ästhetischem Reiz. Darum kommt
 der WSL-Forscher Beat Wermelinger ihnen beruflich und
   privat gerne nahe. Mit den 580 faszinierenden Bildern
        seines neuen Buches «Insekten im Wald» und den
    informativen Texten entführt er Laien wie Fachleute in
                     die fesselnde Welt der Sechsbeiner.
                                     www.wsl.ch/insekten

                                                     Summerschool «Polygenetic Adaption»
                                                     50 junge Wissenschafterinnen und Wissenschaf­
                                                     ter nahmen an der neuen Summerschool über
                                                     «Polygenetic Adaptation» teil. Sie wurde von der
                                                     WSL und Partnern im Zusammenhang mit dem
                                                     EU-Projekt GenTree organisiert. Anpassungen an
                                                     Umweltbedingungen – z. B. der Waldbäume an
                                                     das Lokalklima – sind meist von vielen, interagie­
                                                     renden Genen abhängig. Dies zu ergründen,
                                                     lernten die Teilnehmenden.
                                                     www.gentree-h2020.eu

L’interface recherche-pratique du WSL en Transcarpatie
          Au cours d’une excursion de huit jours dans les
    Transcarpates, 20 forestiers et biologistes de Suisse
  romande ont découvert les forêts vierges ukrainiennes
        sous l’experte direction de Rita Bütler et de Vasyl
  Lavnyy (NFTUU, Lviv). Ils ont pu avoir une vue d’ensem­
  ble des travaux de recherche du WSL et de l’Université
       technique forestière nationale ukrainienne de Lviv.
                          www.wsl.ch/news/transcarpatie

                                                                             Geschäftsbericht WSL 2017
12

 Ausgewählte Höhepunkte 2017 – Institutionelles und Preise

                                                         Arctic Basecamp am SLF in Davos
                                                         Während des World Economic Forums WEF organi­
                                                         sierte die WSL zusammen mit internationalen
                                                         Partnern die hochkarätige Veranstaltung «Arctic
                                                         Basecamp». Polarforschende, Wirtschaftsvertreter
                                                         sowie Politikerinnen und Politiker – wie der ehe­
                                                         malige US-Vizeminister Al Gore – tauschten sich
                                                         über die Folgen des Klimawandels in arktischen
                                                         Gefilden für die Weltwirtschaft aus.
                                                         www.slf.ch/news/arctic-basecamp

        Neue Professorin und neuer Professor an der WSL
Im April 2017 ist Irmi Seidl, Leiterin der Forschungseinheit
 «Wirtschafts- und Sozialwissenschaften», von der Universi­
tät Zürich zur Titularprofessorin ernannt worden. Später im
       Dezember hat der ETH-Rat Arthur Gessler, Leiter der
Gruppe Waldwachstum und Klima in der Forschungseinheit
    «Walddynamik», zum Titularprofessor an der ETH Zürich
                                                    ernannt.

                                                         Neue Internetauftritte für WSL und SLF
                                                         Haben Bürgerinnen, Politiker, Journalistinnen oder
                                                         auch Forscher heutzutage eine Frage, dann googlen
                                                         sie – zu Hause oder im Büro, aber auch unterwegs
                                                         mit dem Smartphone. Gut aufbereitete, mit allen
                                                         Endgeräten zugängliche, mehrsprachige Internetauf­
                                                         tritte sind unverzichtbar. Die WSL hat daher ihre
                                                         Webauftritte technisch, grafisch, konzeptionell und
                                                         inhaltlich total erneuert.
                                                         www.wsl.ch, www.slf.ch, www.wsl-junior.ch

                             ERC Consolidator grant al WSL
    La Prof. Dr. Francesca Pellicciotti ha ricevuto una delle
     prestigiose borse ERC Consolidator per la sua ricerca
     sulla perdita di massa dei ghiacciai dell’Himalaya. Ha
    scelto il WSL come base («Host Institution») per i suoi
         lavori sui prossimi cinque anni, dove ricercherà su
  questioni che toccano la sussistenza di milioni di perso­
                     ne per cui l’acqua dei ghiacciai è vitale.
                                www.wsl.ch/news/pellicciotti

 Geschäftsbericht WSL 2017
13

3 Corporate Governance

3.1     Organisation
Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL ist ein
Forschungszentrum des Bundes, sie gehört zum ETH-Bereich und beschäftigt rund 500
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nebst dem Hauptsitz in Birmensdorf und dem WSL-Institut
für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos fördern die Aussenstellen in Lausanne,
Cadenazzo und Sitten regionale Synergien und den Dialog mit der Praxis sowie anderen
Forschungsinstitutionen.

3.1.1   Aufgaben der WSL
Grundauftrag
Der Grundauftrag der Forschungsanstalten des ETH-Bereichs und damit der WSL ist im ETH-
Gesetz vom 4. Oktober 1991 in Artikel 21 umschrieben:
   •    Sie forschen in ihrem Aufgabenbereich und erbringen wissenschaftliche und technische
        Dienstleistungen.
   •    Sie stehen nach ihren Möglichkeiten Hochschulen für Lehre und Forschung zur
        Verfügung.
Die fachliche Ausrichtung und die Aufgaben der WSL sind in der Verordnung des ETH-Rates
über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003 in Artikel 3 definiert: Die WSL
ist in der nachhaltigen Raumentwicklung, insbesondere der Entwicklung im Berggebiet und im
Ballungsraum, in folgenden Fachgebieten tätig:
   •    Landschaftsforschung
   •    Waldökologie und Waldmanagement
   •    Naturgefahren und integrales Risikomanagement
   •    Schnee, Eis und Lawinen sowie Permafrost
Als Forschungsanstalt des ETH-Bereichs wird von der WSL Spitzenforschung und
gesellschaftlicher Nutzen verlangt, namentlich für die Schweiz. Ebenso ist es zur Bewältigung
dieser Aufgaben nötig, langfristige Umweltbeobachtung zu betreiben, gleichzeitig aber flexibel
auf Entwicklungen in Wissenschaft und Gesellschaft zu reagieren. Die WSL ist bestrebt, zwischen
Kontinuität und Flexibilität einerseits und exzellenter Forschung und praktischer Anwendung
andererseits das Gleichgewicht zu halten.
Nationale Aufgaben
Neben ihrem Forschungsauftrag hat die WSL vier nationale Aufgaben, die sich auf Gesetze und
Verordnungen abstützen. Die Erfüllung dieser national wichtigen Aufgaben im Sinne einer
technischen und wissenschaftlichen Dienstleistung kann langfristig nur auf der Basis fundierter
Forschung mit dem aktuellen Stand des Wissens in entsprechend hoher Qualität erfolgen.
Deshalb sind diese Arbeiten auf Nähe zu Forschung und Umsetzung angewiesen, wie sie so nur
an Forschungsanstalten gegeben ist.

                                                                       Geschäftsbericht WSL 2017
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Die vier nationalen Aufgaben der WSL sind:
Landesforstinventar, Naturwaldreservate und Langfristige Waldökosystem-Forschung
Die WSL erhebt zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt die Grundlagendaten zu den
Standorten, den Funktionen und zum Zustand des Waldes im Landesforstinventar LFI und die
langfristigen Entwicklungsprozesse in den Naturwaldreservaten. Zusätzlich erhebt die WSL die
Belastung der Waldökosysteme im Forschungsprogramm Langfristige Waldökosystem-
Forschung LWF (Art. 37a Abs. 2 Waldverordnung WaV vom 30.11.1992, Stand 01.01.2017).
Lawinenwarnung
Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sichert den Lawinenwarndienst in der
Schweiz und warnt die Öffentlichkeit vor Lawinengefahren (Art. 9 Abs. 1
Alarmierungsverordnung AV vom 18. August 2010, Stand 01.03.2017; Art. 3 Abs. 2 Verordnung
des ETH-Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003, Stand
01.01.2004).
Waldschutz
Die WSL erhebt die Daten für den Waldschutz, informiert über das Auftreten von
Schadorganismen und anderen Einflüssen, die den Wald gefährden können, und berät in
Waldschutzfragen die eidgenössischen und kantonalen Fachstellen (Art. 30 Abs. 2
Waldverordnung WaV vom 30.11.1992, Stand 01.01.2016; Art. 3 Abs. 2 Verordnung des ETH-
Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003, Stand 01.01.2004).
Forstlicher Pflanzenschutz
Die WSL ist für die wissenschaftlich-technischen Belange von Waldschutzfragen zuständig (Art.
55 Pflanzenschutzverordnung PSV vom 27.10.2010, Stand 01.01.2017; Art. 3 Abs. 2 Verordnung
des ETH-Rates über die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13.11.2003, Stand
01.01.2004). Zusammen mit dem federführenden Bundesamt für Landwirtschaft BLW stellt die
WSL sicher, dass Pflanzenschutzmittel im Wald für den vorgesehenen Zweck geeignet sind und
keine unannehmbaren Nebenwirkungen haben. (Art. 72. Abs. 2 Pflanzenschutzmittelverordnung
PSMV vom 12.5.2010, Stand 01.11.2017).
Neben diesen gesetzlich festgelegten Aufgaben erbringt die WSL viele weitere Dienstleistungen
für die Öffentlichkeit, wie zum Beispiel die Waldbrandprävention und das Monitoring der
Biotope von nationaler Bedeutung.
Leistungsauftrag des ETH-Rats und Zahlungsrahmen
Der Bundesrat erteilt dem ETH-Bereich einen vierjährigen Leistungsauftrag. Zwischen dem
ETH-Rat und der WSL wird eine darauf und auf dem Entwicklungsplan der WSL aufbauende
Zielvereinbarung ebenfalls für vier Jahre abgeschlossen, welche die Ziele und den ungefähren
Zahlungsrahmen definiert. Die Zielvereinbarung für die Planungsperiode 2017–2020 wurde
vom ETH-Rat im Frühling 2017 genehmigt. Die konkrete jährliche Mittelzuteilung durch den
ETH-Rat an die WSL erfolgt aufgrund von Bewertungen der Leistung, der Last durch gesetzliche
Aufgaben und von strategischen Überlegungen. Innerhalb der rechtlichen Vorgaben und der
Zielvereinbarung ist die WSL autonom.
Die Berichterstattung der WSL erfolgt im Rahmen der Berichterstattung des ETH-Bereichs, seit
2015 im Rahmen ihres eigenen Geschäftsberichts sowie im Rahmen des jährlichen Gesprächs
mit dem ETH-Rat, dem sogenannten DIALOG. Darüber hinaus erstattet die WSL dem ETH-Rat
sofort Bericht bei Vorkommnissen, welche die Erfüllung der Zielvereinbarung unmittelbar in
Frage stellen oder falls aus Aktualitätsgründen von dieser abgewichen werden muss.

Geschäftsbericht WSL 2017
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3.1.2    Führung der WSL
Organisatorische Struktur
Die WSL ist organisatorisch in zehn Forschungseinheiten eingeteilt, die dem Direktor unterstellt
sind (Abb. 3.1). Sie sind disziplinär aufgebaut. Die sieben Forschungsprogramme – das sind
themenübergreifende Grossprojekte sowie forschungseinheitsübergreifende längerfristige
Aufgaben – sind ebenfalls dem Direktor unterstellt. Drei davon sind die strategischen Initiativen,
die von der WSL für die Periode 2017–2020 definiert wurden und ab dem 1. Juli 2017 in
Programme umgewandelt wurden: 1) das Forschungsprogramm «CCAMM – Climate Change
Impacts on Alpine Mass Movements», 2) das Forschungs- und Infrastrukturnetzwerk
«SwissForestLab» und 3) das Umweltdatenportal «EnviDat». Das Programm «RAMMS – RApid
Mass Movement System» wurde per Ende 2016 abgeschlossen. Die sechs Facheinheiten, welche
den Bereich Planung und Logistik abdecken, sind dem stellvertretenden Direktor unterstellt. Der
     Organigramm der Eidg. Forschungsanstalt WSL
Stab 31.12.2017
     unterstützt die Direktion der WSL in konzeptionellen, wissenschaftlichen und
operationellen Belangen.

        Direktion
        Direktor                                    Stv. Direktor                                   Mitglieder
        Prof. Dr. Konrad Steffen                    Dr. Christoph Hegg                              Prof. Dr. Rolf Holderegger
                                                                                                    Prof. Dr. Andreas Rigling
                                                                                                    Dr. Jürg Schweizer
                                                                                                    Prof. Dr. Niklaus Zimmermann

                                                                                                    Stab

        Forschungseinheiten                                                                         Fachbereich Planung und Logistik
        Prof. Dr. Konrad Steffen                                                                    Dr. Christoph Hegg

        Waldressourcen und Waldmanagement            Landschaftsdynamik                              Human Resources und Finanzen
        Dr. Marco Ferretti                           PD Dr. Matthias Bürgi                           Ludwig Stecher

        Walddynamik                                  Gebirgshydrologie und Massen-                   IT
        Prof. Dr. Andreas Rigling                    bewegungen, Dr. Manfred Stähli                  Stephan Röthlisberger

         Waldböden und Biogeochemie                  Lawinen und Prävention                          Kommunikation
         Dr. Ivano Brunner                           Dr. Jürg Schweizer                              Birgit Ottmer

        Ökologie der Lebensgemeinschaften            Schnee und Permafrost                           Support
        Dr. Marco Conedera                           Prof. Dr. Michael Lehning                       Anton Burkart

        Biodiversität und Naturschutzbiologie        Wirtschafts- und Sozialwissenschaften           Betrieb Birmensdorf
        Prof. Dr. Rolf Holderegger                   Prof. Dr. Irmi Seidl                            Herbert Kurmann

                                                                                                     Betrieb Davos
        Programme                                                                                    Martin Gentner
        Climate Change Impacts        Energy Change Impact            Landesforstinventar LFI
        on Alpine Mass Movements      Dr. Astrid Björnsen Gurung      Martin Hägeli                  Lib4RI: Library Eawag, Empa, PSI, WSL
        Dr. Jürg Schweizer a.i.                                                                      Dr. Lothar Nunnenmacher

        SwissForestLab                Wald und Klimawandel            Langfristige Waldöko-
        Prof. Dr. Arthur Gessler      Dr. Peter Brang                 system-Forschung LWF
                                                                      Prof. Dr. Arthur Gessler
        EnviDat
        Dr. Gian-Kasper Plattner

        Standorte

        Birmensdorf                 Davos, SLF                     Lausanne                      Cadenazzo                   Sion
        Hauptsitz                   Dr. Jürg Schweizer             Prof. Dr. Alexandre Buttler   Dr. Marco Conedera          Dr. Pierre Huguenin

Abb. 3.1: Organigramm der WSL (Stichtag 31.12.2017).

                                                                                                                     Geschäftsbericht WSL 2017
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Einige organisatorische Veränderungen wurden 2017 vorbereitet. Per 1. Januar 2018 gibt es
eine neue Forschungseinheit «Waldgesundheit und biotische Interaktionen». Diese integriert
das Pflanzenschutzlabor und setzt sich zusammen aus drei Gruppen, die bisher zur
Forschungseinheit «Walddynamik» und zur Forschungseinheit «Biodiversität und
Naturschutzbiologie» gehörten. Per 1. Januar 2018 wird der Bereich Planung und Logistik
umstrukturiert. Die Facheinheit «Support» wird auf die Facheinheiten «Betrieb Birmensdorf»
und «Human Resources und Finanzen» aufgeteilt. Die daraus resultierenden neuen Namen sind
«Betrieb Birmendsorf und Versuchsgarten» beziehungsweise «Finanzen und Support».
Gleichzeitig wird das «Human Resources» neu eine eigene Facheinheit bilden.
Geschäftsleitung
Der Direktor trägt die Gesamtverantwortung für die WSL und ist gegenüber dem ETH-Rat für
die Geschäftsführung verantwortlich. So entscheidet er über die Planung, Forschung, Lehre und
Dienstleistungen der WSL, wobei er nach Anhörung der Direktion und der Betroffenen
entscheidet.
Der stellvertretende Direktor leitet den Fachbereich Planung und Logistik und vertritt den
Direktor in dessen Abwesenheit sowie in weiteren von ihm zugewiesenen Aufgaben und
Kompetenzen.
Zusammen bilden der Direktor und der stellvertretende Direktor die Geschäftsleitung, welche
die operative Führung der WSL wahrnimmt.
Direktion
Die Direktion plant die strategische Ausrichtung der WSL und unterstützt den Direktor bei der
Leitung der WSL. Sie besteht aus dem Direktor, dem stellvertretenden Direktor und vier
weiteren vom ETH-Rat gewählten Mitgliedern (Abb. 3.2).

Abb. 3.2: Direktion der WSL: Christoph Hegg, Rolf Holderegger, Konrad Steffen, Niklaus
Zimmermann, Jürg Schweizer, Andreas Rigling (von links).
Konrad Steffen
*1952, Schweizer und U.S.-amerikanischer Staatsbürger, Prof. Dr. sc. nat., Direktor WSL seit
2012, Doppelprofessor an der ETH Zürich/EPFL seit 2012
Konrad Steffen studierte 1971–1976 an der ETH Zürich und promovierte 1983 in Klimatologie.
Nach ein paar Jahren in der Klimaforschungsgruppe an der ETH Zürich ging er an die Universität
von Colorado in Boulder und wurde ein Fellow am Cooperative Institute for Research in
Environmental Sciences (CIRES). 1990 wurde er zum Professor in Klimawissenschaften ernannt,
und von 2005 bis 2012 war er Direktor des CIRES. 2012 ernannte ihn der Bundesrat zum
Direktor der WSL und hat ihn 2016 für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt. Er war
Leitautor im IPCC AR5 des Weltklimarates und leitet jährlich eine polare Expedition zum
Studium der Eismassenbilanz. Seit 2014 ist er Mitglied des Agroscope-Wissenschaftsrat. Konrad
Steffen ist Mitglied von sechs anderen nationalen und internationalen wissenschaftlichen
Gremien. 2017 wurde Konrad Steffen zum neuen wissenschaftlichen Direktor des Swiss Polar

Geschäftsbericht WSL 2017
17

Instituts gewählt. Zudem wurde er als Leitautor des «Special Report on the Ocean and
Cryosphere in a Changing Climate» im IPCC AR6 ernannt.
Christoph Hegg
*1965, Schweizer, Dr. phil. nat., stellvertretender Direktor der WSL und Leiter Fachbereich
Planung und Logistik seit 2008
Christoph Hegg studierte Geographie an der Universität Bern und promovierte 1996 zu
gefährlichen Prozessen in Wildbacheinzugsgebieten. Anschliessend arbeitete er als
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der WSL, wo er ab 1999 die Gruppe forstliche Hydrologie und
ab 2006 ein Forschungsprogramm zum Thema Naturgefahren leitete, bevor er zum
stellvertretenden Direktor der WSL gewählt wurde. Christoph Hegg ist Verwaltungsrat der Hans
Nebiker AG in Sissach und Mitglied des Programmrats des «Hans Ertl Zentrum für
Wetterforschung» des Deutschen Wetterdiensts (DWD) und seit 2016 Mitglied der Plattform
Naturgefahren (PLANAT).
Rolf Holderegger
*1965, Schweizer, Prof. Dr. phil. II, Mitglied der Direktion WSL und Leiter Forschungseinheit
Biodiversität und Naturschutzbiologie seit 2011, Titularprofessor der ETH Zürich seit 2009
Rolf Holderegger studierte Biologie an der Universität Zürich, wo er 1997 promovierte. Nach
einem Postdoc in Schottland wurde er 2001 stellvertretender Abteilungsleiter Ökologische
Genetik an der WSL und 2006 Forschungseinheitsleiter für Ökologische Genetik und Evolution.
Seit 2011 ist er Forschungseinheitsleiter für Biodiversität und Naturschutzbiologie und Mitglied
der Direktion der WSL. Rolf Holderegger ist Mitglied des beratenden Organs des Bundesamtes
für Umwelt BAFU und Präsident der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft.
Andreas Rigling
*1964, Schweizer, Prof. Dr. phil., Mitglied der Direktion WSL seit 2009, Leiter Forschungseinheit
Walddynamik seit 2006, Titularprofessor der ETH Zürich seit 2016
Andreas Rigling studierte Forstwissenschaften an der ETH Zürich und promovierte in
Dendrochronologie und Holzanatomie am Botanischen Institut der Universität Basel im Jahr
2000. An der WSL begann er als Bodenkundler in der langfristigen Waldökosystemforschung. Er
leitete verschiedene interdisziplinäre Grossprojekte im Bereich Klimawandelfolgenforschung in
der Schweiz und in Russland. Seit 2006 leitet er die Forschungseinheit Walddynamik, und 2009
wurde er in die Direktion der WSL berufen. Andreas Rigling war von 2014 bis Ende 2016 Chair
des Waldforschungsnetzwerkes Nancy-Freiburg-Zürich. 2017 ist Andreas Rigling ins
Kuratorium der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in
Freiburg berufen worden.
Jürg Schweizer
*1960, Schweizer, Dr. sc. nat., Leiter SLF, Mitglied der Direktion WSL und Leiter
Forschungseinheit Lawinen und Prävention seit 2011
Jürg Schweizer studierte Umweltphysik an der ETH Zürich und promovierte 1990 in Glaziologie
an der ETH Zürich. Anschliessend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am SLF auf
dem Weissfluhjoch und vertiefte seine Forschungsarbeiten im Westen Kanadas. Zurück am SLF
wurde er 2006 Leiter der Forschungsgruppe Bildung alpiner Naturgefahren. Seit 2011 leitet er
die Forschungseinheit Lawinen und Prävention, ist Leiter des SLF und Mitglied der Direktion der
WSL. Jürg Schweizer hat einen Lehrauftrag an der ETH Zürich und war zwischen 2013 und 2017
Präsident der Cryospheric Sciences Division der European Geosciences Union (EGU).

                                                                         Geschäftsbericht WSL 2017
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Niklaus Zimmermann
*1963, Schweizer, Prof. Dr. sc. nat, Mitglied der Direktion WSL seit 2007, Titularprofessor der
ETH Zürich seit 2014
Niklaus Zimmermann studierte Botanik an der Universität Bern und promovierte 1996 zur
Modellierung der alpinen Vegetation in der Schweiz. Nach drei Jahren in den USA kam er 1999
als Postdoc an die WSL. Zwischen 2006 und 2013 leitete er die Forschungseinheit
Landschaftsdynamik. 2007 wurde er in die Direktion der WSL berufen. Niklaus Zimmermann ist
Mitglied im Steering Board des ETH Zentrums für Klimasystem-Modellierung (C2SM) und in der
Wissenschaftskommission des nationalen Daten- und Informationszentrums der Schweizer
Flora (InfoFlora). Er ist zudem koordinierender Leitautor für ein Kapitel im regionalen
Assessment der Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) zu
Europa und Zentralasien.
Personalgeschäfte
An der WSL haben 2017 einige personelle Änderungen stattgefunden. Marco Ferretti hat seine
neue Funktion als Leiter der Forschungseinheit (FE) Waldressourcen und Waldmanagement am
1. Januar 2017 übernommen. Die Leitung der drei 2017 lancierten Programme wurde vergeben:
das Forschungs- und Infrastrukturnetzwerk «SwissForestLab» wird von Arthur Gessler geleitet,
das Umweltdatenportal «EnviDat» von Gian-Kasper Plattner und das Forschungsprogramm
«Climate Change Impacts on Alpine Mass Movements» (CCAMM) wird von Jürg Schweizer ad
interim geleitet.
Zwei Forschenden der WSL wurde 2017 der Professortitel verliehen. Im April ist Irmi Seidl,
Leiterin der Forschungseinheit «Wirtschafts- und Sozialwissenschaft», von der Universität
Zürich zur Titularprofessorin ernannt worden. Später im Dezember hat der ETH-Rat Arthur
Gessler, Leiter der Gruppe Waldwachstum und Klima in der Forschungseinheit «Walddynamik»
und Programmleiter zum Titularprofessor an der ETH Zürich ernannt.
Die Direktion und alle weiteren Forschungs- und Facheinheiten sowie Programme und
Standortleitungen blieben 2017 personell unverändert.
Die Stellen für die Leitung der zwei organisatorischen Einheiten, die per 1. Januar 2018 neu im
Organigramm sind, wurden 2017 ausgeschrieben. Im Herbst hat die Direktion Eckehard
Brockerhoff zum Leiter der neuen Forschungseinheit «Waldgesundheit und biotische
Interaktionen» ernannt. Eckehard Brockerhoff wird seine neue Funktion Anfang 2019
übernehmen. Bis dahin wird Daniel Rigling die neue Forschungseinheit per 1. Januar 2018 ad
interim leiten. Zur Leiterin der neuen Facheinheit «Human Resources» hat die Direktion
Susanne Jost ernannt, die per 1. März 2018 ihre Stelle antreten wird. Vorübergehend wird
Ludwig Stecher die Facheinheit ad interim leiten.
Ausschüsse
Vier Ausschüsse unterstützen den Direktor und die Direktion bei strategischen Angelegenheiten.
Das WSL-Advisory-Board ist ein beratendes Organ gemäss der Verordnung des ETH-Rats über
die Forschungsanstalten des ETH-Bereichs. Es berät die WSL-Direktion in strategisch wichtigen
Fragen, indem es eine Aussensicht einbringt. Das Board setzt sich aus zehn nationalen und
internationalen Expertinnen und Experten aus Forschung und Umsetzung ausserhalb der WSL
zusammen:
     •   Dr. Dreyer Erwin, INRA-Centre Nancy, Frankreich
     •   Prof. Dr. Turner Monica, The University of Wisconsin, USA

Geschäftsbericht WSL 2017
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   •   Prof. Dr. Painter Thomas H., California Institute of Technology, USA
   •   Prof. Dr. Stocker Thomas, Universität Bern, Schweiz
   •   Dr. Hess Josef, Regierungsrat, Kanton Obwalden, Schweiz
   •   Dr. Steffen Paul, Bundesamt für Umwelt BAFU, Schweiz
   •   Prof. Gowdy John, Rensselaer Polytechnic Institute, USA
   •   Dr. Brun Eric, Ministère de l'Ecologie, du Développement durable et de l’Energie,
       Frankreich
   •   Dr. Wilhelm Christian, Amt für Wald und Naturgefahren Kanton Graubünden, Schweiz
   •   Prof. Dr. Innes John, University of British Columbia, Kanada
Das dritte Meeting des Advisory Boards mit der WSL-Direktion fand im Oktober 2017 im Wallis
statt, weil die WSL einen thematischen Schwerpunkt auf Versuchsanlagen legte (Abb. 3.3).
Mehrere Anlagen wie Illgraben und Pfynwald wurden besucht. Zudem wurden die drei
strategischen Initiativen SwissForestLab, EnviDat und Climate Change Impacts on Alpine Mass
Movements (CCAMM) vorgestellt und diskutiert.

Abb. 3.3: Advisory Board mit WSL-Direktion im Oktober 2017 im Wallis.
Die Forschungskommission nimmt zuhanden der Direktion Stellung zu Forschungsgesuchen. Sie
besteht aus einer Forscherin und sechs Forschern aus verschiedenen Forschungseinheiten der
WSL.
Die Informatik-Kommission ist als ständige Kommission beratendes Organ der Direktion. Sie
bereitet Entscheidungen für einheitsübergreifende und strategische Angelegenheiten in den
Informationstechnologien vor.
Die Laborkommission unterstützt die Direktion der WSL bei Entscheidungsfindungen, die den
Betrieb in den WSL-eigenen Laboratorien betreffen, insbesondere bei entsprechenden
Grossinvestitionen.

                                                                    Geschäftsbericht WSL 2017
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Entschädigung der Direktion
Die sechs Mitglieder der Direktion (6 Schlüsselpersonen) bezogen eine Vergütung von 1,7 Mio.
CHF im Jahr 2017 (Kap. 5.5.29).
Richtlinien Nebenbeschäftigungen
Der Umgang mit den Nebenbeschäftigungen der Mitglieder der Direktion an der WSL richtet sich
nach den Richtlinien, die in der Verordnung ETH-Bereich vom 19. November 2003 (Art. 7a) und
der Personalverordnung ETH-Bereich vom 15. März 2001 (Art. 56a) definiert sind. Für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WSL gilt die direktorale Weisung zu Tätigkeiten
ausserhalb des Arbeitsverhältnisses. Sie beruht auf der Verordnung des ETH-Rates über die
Forschungsanstalten des ETH-Bereichs vom 13. November 2003 (Art. 12 Abs. 2 lit. C), dem
Bundespersonalgesetz vom 24. März 2000 (Art. 23) und der Personalverordnung ETH-Bereich
vom 15. März 2001 (Art. 56a).
Kommunikationspolitik
Das Kommunikations-Leitbild der WSL hält die hohe Bedeutung des Austauschs mit der
Öffentlichkeit und mit Fachleuten fest. Die WSL legt Wert auf aktive, offene und ehrliche
Kommunikation. Die Öffentlichkeit soll wissen, welche Forschung sie mit staatlichen Mitteln
finanziert und was deren Nutzen für die Gesellschaft ist. Das gilt insbesondere für die Politik als
Vertreterin der Öffentlichkeit und für die Medien als wichtige Mittler zwischen Öffentlichkeit
und WSL. Die WSL macht ihre Erkenntnisse allen Interessierten zugänglich, besonders aber den
Akteuren in der Praxis und den Behörden.
Zentrale Kanäle sind eigene Publikationen wie das zweimal jährlich erscheinende
populärwissenschaftliche Magazin «DIAGONAL», die «Merkblätter für die Praxis» und die «WSL
Berichte». Die 2017 neu gelaunchten Webauftritte www.wsl.ch und www.slf.ch richten sich
gleichermassen an Öffentlichkeit, Partner und Scientific Community. Sie werden ergänzt von
zielgruppenspezifischen Internetauftritten wie www.waldwissen.net für Waldakteure,
www.whiterisk.ch für Freeriderinnen und Tourengänger, www.wsl-junior.ch für Kinder sowie
von Social-Media-Präsenzen (Facebook, Twitter, YouTube).
Auch die Medienarbeit hat hohe Bedeutung. Mit ihr erreicht die WSL Menschen, die nicht aktiv
den Kontakt oder die Inhalte der WSL suchen. Umgekehrt ermöglichen Institutsführungen – das
SLF hat jährlich gegen 4000 Besucher – besonders Interessierten nachhaltige persönliche
Begegnungen und den direkten Austausch mit Forscherinnen und Forschern. Anwender unserer
Erkenntnisse und externe Wissenschafter erleben dies auch bei Kursen, Tagungen und
Seminaren, welche die WSL regelmässig organisiert.
Im Sinne einer Selbstverpflichtung orientiert sich die WSL seit 2016 an den «Leitlinien zur guten
Wissenschafts-PR» des Bundesverbands Hochschulkommunikation und von «Wissenschaft im
Dialog».

3.1.3   Kontrollorgane
Internes Kontrollsystem
Die WSL betreibt, gestützt auf die Vorgaben des ETH-Rats, ein internes Kontrollsystem (IKS), das
die relevanten Finanzprozesse sowie die entsprechenden Risiken der Buchführung und
Rechnungslegung frühzeitig identifiziert, bewertet und mit geeigneten Schlüsselkontrollen
abdeckt. Das IKS umfasst diejenigen Vorgänge und Massnahmen, die eine ordnungsmässige
Buchführung und Rechnungslegung sicherstellen und entsprechend die Grundlage einer
finanziellen Berichterstattung darstellen. Es gewährleistet somit eine hohe Qualität der

Geschäftsbericht WSL 2017
21

finanziellen Berichterstattung. Die WSL versteht das IKS als Aufgabe zur kontinuierlichen
Verbesserung der Prozesse.
Revisionsstelle
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) nimmt die Funktion der externen Revision für die
WSL wahr (Art. 35a Abs. 3 ETHG). Sie ist für die Prüfung der Rechnungen der einzelnen
Institutionen des ETH-Bereichs sowie der konsolidierten Rechnung des ETH-Bereichs
verantwortlich. Die Berichterstattung der EFK zur Revision der konsolidierten Rechnung
umfasst einen Bestätigungsbericht (Kap. 5) und einen Erläuterungsbericht (Management
Letter). Diese Berichte werden jährlich mit Vertretern der Direktion der WSL besprochen.
Internes Audit des ETH-Rates
Das Interne Audit übt die interne Revision für die Institutionen des ETH-Bereichs aus (Art. 35a
ETH-Gesetz und Art. 11 Finanzkontrollgesetz). Personell ist es direkt dem Präsidenten des ETH-
Rats unterstellt, während die Aufsicht über seine Tätigkeit durch den Auditausschuss
wahrgenommen wird. Es erbringt unabhängige und objektive Prüfungsdienstleistungen und
unterstützt den ETH-Bereich bei der Erreichung seiner Ziele, indem es die Effektivität der
Risikomanagementprozesse sowie der internen Steuerungs-, Kontroll- und Governance-
Prozesse überprüft.

3.2 Risikomanagement

3.2.1   Risikomanagement im ETH-Bereich
Der Umgang mit Risiken ist in den Weisungen des ETH-Rats vom 4.7.2006 über das
Risikomanagement der ETH und der Forschungsanstalten festgehalten. Diese hat der ETH-Rat
gestützt auf Art. 19a Abs. 2 der Verordnung ETH-Bereich (SR 414.110.3) erlassen. Die
Weisungen regeln die Grundzüge des Risikomanagements und enthalten die Ziele der
Risikopolitik, die der ETH-Rat verfolgt. Die Weisungen regeln insbesondere:
   •    die Ziele der Risikopolitik und die Zuständigkeiten
   •    die Risikoerfassung
   •    die Risikobewertung
   •    die Risikobewältigung und -finanzierung
   •    das Risikocontrolling
Entsprechend der im ETH-Gesetz verankerten Autonomie der sechs Institutionen des ETH-
Bereichs als Grundlage der Leistungen in Lehre, Forschung sowie im Wissens- und
Technologietransfer ist jede Institution für das Management der in ihrem Bereich bestehenden
Risiken selbst verantwortlich. Die Präsidenten der ETH beziehungsweise die Direktorin und die
Direktoren der Forschungsanstalten tragen demnach die oberste Verantwortung für das
Risikomanagement in ihrer Institution.
Die beiden ETH und die vier Forschungsanstalten haben deshalb, gestützt auf die Vorgaben des
ETH-Rats, je ihren eigenen Risikomanagementprozess eingeführt. Zu diesem Prozess gehören
die Identifizierung und Bewertung der individuellen Risiken, Strategien zu deren Bewältigung
und ein entsprechendes Controlling. Jede Institution verfügt über einen Risikomanager oder ein
Risikokomitee, um die Aktivitäten im Rahmen des Risikomanagements zu koordinieren und den
Risikomanagementprozess zu steuern. Die effektive Umsetzung des Risikomanagements in den
einzelnen Institutionen wird vom Internen Audit des ETH-Rats überprüft, welches an den
Auditausschuss des ETH-Rats rapportiert.

                                                                       Geschäftsbericht WSL 2017
22

3.2.2    Risikomanagement an der WSL
Ausgangslage
Das Risikomanagement an der WSL wird durch eine direktorale Weisung geregelt. Darin werden
die Vorgaben des ETH-Rats umgesetzt und an die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten
der WSL angepasst. Diese Weisung wurde im Juli 2015 letztmals revidiert.
Ziel des Risikomanagements an der WSL ist es, die wichtigsten Arbeitsprozesse und deren
interne und externe Beeinflussung zu erkennen und zu steuern, damit die daraus erwachsenden
Risiken so gering wie möglich gehalten und die Zielvorgaben optimal erreicht werden können.
Dabei gilt der Grundsatz, dass der Aufwand bei den zu treffenden Massnahmen in einem
ausgewogenen Verhältnis zum beurteilten Risiko zu stehen hat. Dadurch kann die WSL ihre
Aufgaben wirkungsorientiert und kosteneffizient erfüllen, die Sicherheit von Personen, Sachen
und anderen Werten gewährleisten und Haftpflichtfälle und Reputationsschäden vermeiden.
Für die Risikobeurteilung und -bewertung in ihrem Fachbereich sind die Leitenden der Fach-
und Forschungseinheiten verantwortlich. Sie überprüfen regelmässig die in ihrem
Arbeitsbereich auftretenden Risiken und bewerten sie nach ihren direkten und indirekten
finanziellen Auswirkungen und ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit. Die entsprechenden
Informationen geben sie an den Risikobeauftragten der WSL weiter. Dieser betreut das Risiko-
Dossier an der WSL und ist für das jährliche Reporting zuhanden der Direktion verantwortlich.
Seit 2016 besteht zudem eine Risikokommission, die den Katalog mit zusätzlichen strategischen
Risiken ergänzt. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement an der WSL liegt beim
Direktor, die Verantwortung für das operative Geschäft beim stellvertretenden Direktor.
Die Risiken werden in einem Risikokatalog zusammengefasst und nach
Eintretenswahrscheinlichkeit und Schadensausmass bewertet. Dieser Katalog wird periodisch
(mindestens einmal jährlich) unter besonderer Berücksichtigung neuer Entwicklungen und
veränderter Risikosituationen aktualisiert. Jedes Risiko besitzt einen Risikoeigner, der einen
Massnahmenplan zur Risikovermeidung, -minderung oder -bewältigung erstellt. Dabei sind
ursachenorientierte Massnahmen (Prävention) und wirkungsorientierte Massnahmen
(Schadensbegrenzung) zu berücksichtigen.
Das Risikocontrolling ist eine permanente Aufgabe der Verantwortlichen an der WSL. Sie
überwachen die laufenden Prozesse in ihrem Aufgabengebiet und ermitteln den
Handlungsbedarf, wo notwendig.
Als Kernrisiken gelten Risiken, die potenziell hohe finanzielle Auswirkungen haben oder deren
Eintreten überdurchschnittlich wahrscheinlich ist und die unmittelbar die Erfüllung der
gesetzlichen Aufgaben der Institution gefährden. Ausserdem gelten auch die Risiken, welche die
Reputation der WSL stark beeinträchtigen können, als Kernrisiken.
Risikosituation an der WSL
Das Risikoprofil der WSL widerspiegelt sich in ihrem Risikokatalog. Dieser basiert auf einer
umfassenden, professionellen Risikoanalyse durch die Firma Zurich Risk Engeneering aus dem
Jahr 2000. Die WSL hat die identifizierten Risiken nach Ursachen mit deren potenziellen
Schäden detailliert beschrieben und bewertet. Der Katalog beinhaltet folgende Risikokategorien:
     •   finanzielle und wirtschaftliche Risiken
     •   rechtliche Risiken
     •   Sachrisiken, technische Risiken und Elementarrisiken
     •   personenbezogene und organisatorische Risiken

Geschäftsbericht WSL 2017
23

   •   technologische und naturwissenschaftliche Risiken
   •   gesellschaftliche und politische Risiken
   •   Umweltrisiken und ökologische Risiken
Der gesamte Risikokatalog der WSL wurde 2016 in Zusammenarbeit mit den Risikoeignern
überprüft. Momentan sind die drei Kernrisiken der WSL Betriebsunfälle, Verlust von Wissen und
Nichtbetriebsunfälle. Der Risikokatalog 2016 wurde der Direktion vorgelegt, diese hat ihn zur
Kenntnis genommen. Momentan wird der Risikokatalog durch die neu aufgestellte
Risikokommission der WSL, bestehend aus Stabs- und Direktionsmitgliedern, überarbeitet.
Diese Kommission ergänzt den Katalog mit gesamtheitlichen und strategischen Risiken.
Instrumente und Massnahmen des Risikomanagements
Die Grundzüge des Risikomanagements sehen vor, dass sich die WSL subsidiär zu anderen
Massnahmen wie Risikovermeidung oder -verminderung gegen allfällige Schäden versichert.
Versicherungssituation
Jede Institution des ETH-Bereichs ist für den Abschluss ihrer Versicherungen und die
Verwaltung ihres Versicherungsportfolios selbst verantwortlich. Bei dieser Aufgabe wird die
WSL durch einen externen Versicherungsbroker unterstützt.
Die WSL hat zusätzlich zu den vom ETH-Rat vorgeschriebenen Versicherungen (All-Risks Sach-
und Betriebsunterbrechung, Betriebshaftpflicht) diverse weitere Versicherungen abgeschlossen.
Nicht versichert sind die Immobilien der WSL. Als Bundeseigentum fallen diese unter die
Eigenversicherung des Bundes.

                                                                      Geschäftsbericht WSL 2017
24

4 Geschäftsentwicklung

4.1 Science
Afin d’observer l’évolution temporelle des prestations scientifiques fournies par le WSL et
d’évaluer le degré d’accomplissement des objectifs fixés dans le cadre du mandat de prestations
du Conseil des EPF, le WSL mesure, synthétise et rapporte une série d’indicateurs dans
l’enseignement, la recherche et le transfert des connaissances. Les données présentées dans le
chapitre 4.1 proviennent de ce monitorage de prestations (WSL Leistungsmonitoring 2017).

4.1.1   Enseignement
Les collaborateurs du WSL transmettent leurs connaissances à travers différents types
d’enseignement. Ils donnent des cours dans les universités et les hautes écoles spécialisées et
proposent des cours aux professionnels dans le cadre de la formation continue. L’offre en cours
est large mais se concentre en principe sur les thèmes de recherche du WSL.
Dans le cadre de l’enseignement universitaire, 106 collaborateurs du WSL ont donné 3084
périodes de cours lors des deux semestres de l’année 2017 (fig. 4.1, tabl. 4.1). C’est un peu moins
que les années précédentes mais dans la norme, le nombre de périodes de cours variant de 3000
à 3200 selon les années. Environ soixante pour cent des périodes (1925) ont été enseignées
dans le domaine des écoles polytechniques fédérales, notamment à l’ETH Zurich.
                    Nombre de périodes enseignées
             3500
                        3196         3201                  3213
                                                    3134          3084
             3000        354          303            312    265
                                                                   257
                         177          244            184    242    145   Universités et HES à
             2500
                         777                               782    757    l‘étranger
                                      903           886
             2000

             1500                                                        HES en CH

             1000       1888         1751           1752   1924   1925
                                                                         Universités en CH
              500
                                                                         ETHZ + EPFL
               0
                        2013         2014           2015   2016   2017

Fig. 4.1: Évolution du nombre des périodes de cours pour l’enseignement universitaire.
Le contact direct avec les étudiants est important car il permet d’attirer des personnes jeunes,
motivées et qualifiées, pour y accomplir leurs travaux de fin d’études ou leur thèse de doctorat.
Les collaborateurs du WSL ont encadré 119 mémoires de niveau Master, Bachelor ou de diplôme
(fig. 4.2a). Plus de quarante pour cent des étudiants étaient immatriculés dans les écoles
polytechniques fédérales. Les collaborateurs du WSL ont également encadré 142 thèses de
doctorat (fig. 4.2b). Environ la moitié des doctorants étaient immatriculés dans l’une des deux
écoles polytechniques fédérales, en particulier à l’ETHZ. Le nombre de thèses supervisées par le
WSL a légèrement augmenté par rapport à celui des cinq années précédentes.

Geschäftsbericht WSL 2017
25

                      Nombre de mémoires (Master, Bachelor, diplômes)
                                       160
            160           153           12
                           16
            140
                                                                        129
                                         36
            120                                        118              14     119
                           42                           6                      10
            100                                        22               26
                                                                                26
                                         44
             80
                           44                          34               30
                                                                                31     HES en CH et
             60                                                                        à l‘étranger

             40                                                                        Universités à l‘étranger
                                         68
                           51                          56               59      52
             20                                                                        Universités en CH

              0                                                                        ETHZ + EPFL
                          2013          2014          2015          2016       2017

Fig. 4.2a: Évolution du nombre de mémoires (Master, Bachelor et diplôme) encadrés par le WSL
pour les universités et hautes écoles spécialisées suisses ainsi que les universités à l’étranger.
                       Nombre de thèses de doctorat
             160
                                                                                142
             140            136                        136
                                          132                           129
                                                                                 34
             120
                            41            40            38               30

             100
                                                                                 31
              80            33                          33               33
                                          32
              60
                                                                                      Universités à l‘étranger
              40
                            62            60            65               66      77   Universités en CH
              20
                                                                                      ETHZ + EPFL
                  0
                           2013          2014          2015             2016   2017

Fig. 4.2b: Évolution du nombre de thèses de doctorat encadrées par le WSL pour les universités
suisses ainsi que pour les universités à l’étranger.
Fin 2017, le WSL comptait 7 professeurs universitaires (3 ordinaires, 1 extraordinaire, 3
assistants). Grâce aux deux chaires communes entre le WSL et l’ETH Zurich, des thèmes centraux
du WSL, notamment l’écologie du paysage et la glaciologie, sont approfondis dans un cadre
académique. Le titre de professeur titulaire a été décerné à une chercheuse et à un chercheur du
WSL au cours de l’année 2017 (chap. 2 et chap. 3.1.2). Ainsi, le WSL comptait neuf professeurs
titulaires dans une haute école suisse en 2017. Enfin, six chercheurs du WSL portaient le titre
universitaire de privat-docent.
Comme mentionné ci-dessus, le WSL complète l’offre des cours donnés par les universités avec
des thèmes qui lui sont spécifiques et il n’y a donc pas de matériel pédagogique standard à
disposition. Trois chercheurs du WSL ont ainsi rédigé trois ouvrages, publiés en 2017 dans des
maisons d’édition renommées: Werner Suter est l’auteur de l’ouvrage «Ökologie der
Wirbeltiere», Beat Wermelinger a écrit le livre richement illustré «Insekten im Wald» (chap. 2)
et Niklaus Zimmermann est l’un des auteurs du livre «Habitat Suitability and Distribution
Models», élaboré en collaboration avec deux scientifiques de l’Université de Lausanne et du
CNRS/Université de Grenoble en France.
Les collaborateurs du WSL conçoivent également des cours en ligne interactifs. Felix Kienast a
poursuivi en 2017 le développement du cours «Landscape Ecology» sur la plateforme Moodle en
un MOOC (pour «massive open online course»), qui sera mis à disposition des étudiants de

                                                                                          Geschäftsbericht WSL 2017
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