Belege der Evolution I - Fossilien

Die Seite wird erstellt Sibylle-Susanne Schuster
 
WEITER LESEN
Belege der Evolution I - Fossilien
Belege der Evolution I
       Fossilien
Belege der Evolution I - Fossilien
• Definition: (lat. fossilis = ausgraben) – sind
  Überreste von Organismen oder von Spuren
  ihrer Lebenstätigkeit aus früheren
  Erdepochen.
• Vor allem die Hartteile der Organismen wie
  Knochen, Skelette, Schalen, Gehäuse und Holz
  sind erhaltungsfähig.
• Entstehung und Formen von Fossilien
• A) Durch Verwitterung von Schalen, Skeletten
  oder von inkohlten Pflanzenresten können im
  Inneren von Gesteinen Steinkerne und
  Abdrücke übrig bleiben.
Belege der Evolution I - Fossilien
• B) Lebewesen oder Teile von ihnen können im
  Bernstein als Einschlüsse erhalten bleiben.
• C) Unter erhöhten Druck- und
  Temperaturbedingungen wird pflanzliche
  Substanz zersetzt und in Kohle umgewandelt.
  Dieser Vorgang wird als Inkohlung bezeichnet.
• D) Gelöste Stoffe wie Carbonate, Phosphate und
  Kieselsäure füllen poröse Teile von Knochen und
  Holz sowie Hohlräume aus. Sie bewirken eine
  mineralische Umwandlung, so dass von dem
  ursprünglich vorhandenen Teil nur noch die
  äußere Form als Versteinerung erhalten ist.
Belege der Evolution I - Fossilien
• E) Durch Ablagerung von Kalk aus stark
  kalkhaltigem Wasser auf Tier- und
  Pflanzenreste entstehen Überkrustungen.
• F) Weitere Fossilienformen sind
  Mumifizierung bzw. Konservierung. Hierbei
  werden Organismen durch Gerbstoffe,
  Austrocknung, Einfrierung oder Luftabschluss
  haltbar gemacht.
Belege der Evolution I - Fossilien
Zusammenfassung
Fossilienform                                 Funde
 Harte Körperteile                      Saurierknochen, Schneckengehäuse
                                        Schildkrötenpanzer
 Versteinerung                          Holz, Seeigel, Ammoniten,
                                        Korallenstöcke

  Abdruck                           Insekten, Federn, Farnwedel, Fußspuren

  Einschlüsse                       Insekten und Hundertfüßer in Bernstein
                                    Bakterien in Kieselsäure
 Mumifizierung, Konservierung   Pollen, Sporen, Tiere, Menschen in Mooren,
                                ewigem Frostboden, Gletschereis, Trockenhöhlen
Belege der Evolution I - Fossilien
Allgemeine Bedeutung
• Fossilien beweisen die Stammesgeschichte der
  Organismen, da sie:
- Belege für die Existenz vergangenen Lebens,
- Aussagen über geologische Abschnitte,
- Beweise für Weiterentwicklung,
  Spezialisierung und Herausbildung von
  Organismen,
- Einblick in den Verlauf und Geschwindigkeit
  der Evolution ermöglichen.
Belege der Evolution I - Fossilien
(Zusatz: für Interessierte) Altersbestimmung

• Physikalische Zeitbestimmung
• Uran-Blei-Methode
- Zerfall des Isotops ²³⁸U als Grundlage, dabei entsteht
  das Isotop ¹⁰⁶Pb → Altersbestimmung des Gesteins
• Radiokarbonmethode
- Zerfall des Isotops ¹⁴C → Altersbestimmung der
  Fossilien (Halbwertzeit ca.5400 Jahre) Verhältnis von
  ¹²C : ¹⁴C wird bestimmt
• Stratigrafische Zeitbestimmung
- obere Schichten der Erdkruste erhalten jüngere
  Fossilien, unten ältere
- Problem der Faltung, Verschiebung und Verwerfung
  der Erdschichten erschweren Bestimmung
Belege der Evolution I - Fossilien
Belege der Evolution I - Fossilien
Belege der Evolution I - Fossilien
Brückentiere / Zwischenformen
         (Mosaikformen)
    als Belege der Evolution
Archaeopteryx – der Urvogel
            ein Brückentier
• (archaios, gr. = uralt ; pteryx, gr. = Flügel,
  Vogel)
• Der Berliner Urvogel - das bedeutendste
  Fossil der Welt
• Übergangsform zwischen Reptilien und
  Vögeln?
Geschichte
• Archaeopteryx lebte vor etwa 150 Millionen
  Jahre am Ende der Jurazeit.
• Der Dinosaurier hatte die Dimensionen einer
  heutigen Rabenkrähe.
• Seine Flügelspannweite betrug etwa einen
  halben Meter, das Gewicht wird auf maximal
  ein halbes Kilogramm geschätzt.
• Archaeopteryx war der erste als Fossil
  gefundene Dinosaurier, der Federn besaß.
• Im Jahr 1860 entdeckte man in einem
  Steinbruch bei Solnhofen einen fossilen
  Abdruck mit einer Feder.
• Wenig später kam ein Skelett ohne Kopf
  hervor, das gleichzeitig Reptilien- und
  Vogelmerkmale aufwies.
• Das Britische Museum zahlte für diesen Fund
  mehr als 13000 Goldmark, heute befindet sich
  dieses "Londoner Exemplar" im Natural
  History Museum.
• Der zweite Skelettfund in Eichstätt östlich von
  Solnhofen brachte im Jahr 1876 ein vollständig
  erhaltenes Skelett mit Kopf hervor.
• Dieses Fossil wurde als "Berliner Exemplar"
  weltberühmt.
• Es gehört heute dem Naturkundemuseum in
  Berlin. Bis heute wurden nur wenige (11)
  vollständige Archaeopteryx-Skelette gefunden.
Der Archaeopteryx ist eine Mosaikform.
Trage die verschiedenen Merkmale in eine Tabelle ein!

    Weshalb zählt der Urvogel zu den Zwischenformen?
    Begründe deine Meinung!
• Merkmale der zeitlich älteren Form der
  Reptilien sind u.a.: im Skelettbau die offenen
  Rippen ohne Steifungsfortsätze, weiterhin der
  Kiefer mit Kegelzähnen, die lange
  Schwanzwirbelsäule und die drei
  wohlgegliederten Finger mit Krallen und ein
  unverschmolzener Mittelhandknochen.
• Vogelmerkmalen sind z.B: der Vogelschädel
  und das echte Federkleid, die nach hinten
  gerichtete Zehe (Greiffuß), sowie die
  verwachsenen Schlüsselbeine (Gabelbein) und
  das Vogelbecken.
• Archaeopteryx ("alter Flügel"), ist der
  erdgeschichtlich älteste und ursprünglichste
  Vogel, den wir kennen.
• Er hat eine fundamentale Bedeutung für das
  Verständnis der Herkunft der Vögel.
Def.: Brückentier/Zwischenformen
• sind Organismen mit Merkmalen
  verschiedener systematischer Gruppen.
• Sie belegen die Verwandtschaft zwischen
  bestimmten Organismengruppen und geben
  Einblick in den Verlauf der
  stammesgeschichtlichen Entwicklung.
• Für die Evolutionstheorie ist die Existenz von
  Brückentieren ein wichtiges Faktum, weil sie die
  Verwandtschaft zweier Tiergruppen zueinander
  belegt und so davon auszugehen ist, dass Arten
  sich nicht nebeneinander, sondern auseinander
  entwickelt haben.
• Man unterscheidet zwischen fossilen, also bereits
  ausgestorbenen Brückenformen (z.B. dem
  Archaeopteryx) und rezenten, heute noch
  lebenden Mosaikformen (z.B. das Schnabeltier).
• Rezente Brückentiere sind in der Regel auch
  lebende Fossilien.
Klebe die kleinen Zettel in deinen Hefter
und beantworte die kleinen Fragen!
Begründe, weshalb der Quastenflosser eine Zwischenform ist!
                                      Im Jahre 1938 wurde der
                                      lebende Quastenflosser
                                      Latimeria chalumnae
                                      erstmals vor der
                                      südafrikanischen Küste
                                      entdeckt (Länge bis 1,8m,
                                      Gewicht bis 80kg).

Begründe, weshalb das Schnabeltier eine
Zwischenform ist!
                                          Das Schnabeltier lebt
                                          in Australien an den
                                          Ufern von Seen und
                                          Flüssen
Quastenflosser
• man kann die Entwicklung von den Fischen zu
  den Amphibien (Lurchen) erkennen
• Die Bauch- und Brustflossen des Quastenflossers
  ähneln im Knochenaufbau den Armen oder
  Beinen von Landwirbeltieren.
• Das Skelett der Brust- und Bauchflossen ist
  teilweise verknöchert und mit Muskulatur
  versehen. Diese Eigenschaft unterscheidet den
  Quastenflosser von allen anderen Fischen.
• Vorgänger konnten über lungenähnliche Organe
  atmen, aus denen sich die Lungen der Lurchen
  entwickelten
Brückentier u. lebendes Fossil
• z. B.:Latimeria (Quastenflosser):
   Tiefseefisch (Madagaskar), der fossilen
  Quastenflossern (zu denen auch Ichthyostega
  zählt), sehr ähnlich ist. (Lungenfisch mit
  "Ärmchen und Beinchen")
• Schnabeltier:(Australien)
  Ursprüngliches Säugetier, das die
  Abstammung von Reptilien beweist.
• Reptilienmerkmale: eierlegend, Kloake
• Säugermerkmale: Milchdrüsen, Haare
Schnabeltier ein lebendes Fossil – eine Mosaikform aus
 Reptilien und Säugern, teils Vögel
Säugetier: Fell, Milchdrüsen, vierkammeriges Herz
(sauerstoffreiches Blut kann vollständig von sauerstoffarmen
getrennt werden) und sekundäres Kiefergelenk,
gleichwarme Körpertemperatur (32° C),
Merkmale, die für Reptilien: (und damit auch für Vögel)
typisch sind: Geschlechtsleiter, Harnleiter und Darm enden in
einem gemeinsamen Gang, der Kloake (daher die
Gruppenbezeichnung: Kloakentiere bzw. Monotremen), Eier
legend
Der Schultergürtel entspricht dem uraltem Modell der
Reptilien, nicht aber dem der Säuger.

Das Genom der Schnabeltiere entspricht diesen
Besonderheiten: Es ist ein wildes Gemisch aus Reptil-, Vogel-
und Säuger-Genen.
Zusammenfassung
• Brückentiere weisen Merkmale
  unterschiedlicher Tiergruppen auf.
• Es wird zwischen fossilen- und rezenten
  Brückenformen unterschieden
• Beispiele für Brückentiere sind:
  Archaeopteryx, Quastenflosser, Schnabeltier
  oder Ichthyiostega (Urlurch)
Stammbaum der Wirbeltiere
Lebende Fossilien
• sind Arten deren Körperbauplan sich über
  erdgeschichtlich lange Zeiträume kaum verändert.
• Man nennt sie auch Dauerformen oder Dauertypen.
• Die Ursachen für die Herausbildung sind eine relative
  Konstanz ihrer Lebensräume, nicht
  vorhandene Konkurrenz und Fressfeinde sowie
• oftmals Isolation.
• Häufig waren sie einst weit verbreitet, besiedeln heute
  jedoch nur noch kleine Gebiete (Reliktvorkommen).
  Teilweise galten sie auch als ausgestorben und wurden
  wiederentdeckt.
• von Darwin geprägter Begriff / Terminus
• Nautilus (Perlboot)
  Ursprünglicher Tintenfisch, ähnlich wie
  Ammoniten (gedrehte Kalkschale )

   seit 38 / 60 Mio. Jahren relativ unverändert, allg. Perlboote seit 500 Mio. Jahre
Ginkgo biloba
• Er ist der einzige lebende Vertreter
  der Ginkgoales, einer ansonsten
  ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen.
• Natürliche Verbreitung Südwesten Chinas
• Die Ginkgogewächse gehören weder zu den
  Nadel- noch zu den Laubbäumen, sondern bilden
  eine eigene Gruppe.
• Obwohl der Ginkgo auf den ersten Blick
  Ähnlichkeit mit Laubbäumen (Bedecktsamer) hat,
  ist er mit den Nadelbäumen näher verwandt und
  wird deshalb wie sie zu den Nacktsamern gezählt.
• Die Ginkgopflanzen existierten schon vor 290
  Millionen Jahren. Die größte Artenzahl wuchs
  von der Trias bis zur Kreidezeit. Ab dem Jura
  gab es die Gattung Ginkgo. Vom Jura bis zur
  Kreide hatten diese Pflanzen eine weltweite
  Verbreitung.
• Daher kann man Fossilien von Ginkgo-Arten
  auch in Mitteleuropa finden. Da heute alle
  anderen der ursprünglich insgesamt 17
  Gattungen schon lange ausgestorben sind,
  gilt der Ginkgo biloba als das älteste „lebende
  Fossil“ in der Pflanzenwelt.
Sie können auch lesen