Bericht Abschluss-evaluation Pasing 2016-2020 - RIS München
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Impressum Städtebauförderungsprogramm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren Programmgebiet Pasing Abschlussevaluation April 2020 Auftraggeberin Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (MGS) Haager Straße 5 81671 München Telefon: 089.55 114 823 Telefax: 089.55 114 846 E-Mail: u.lierow@mgs-muenchen.de im Auftrag der Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Stadtsanierung und Wohnungsbau HA III/3 Blumenstraße 31 80331 München Telefon: 089.233 239 10 Telefax: 089.233 280 78 E-Mail: plan.ha3-3@muenchen.de Verfasser CIMA Beratung + Management GmbH Briennerstraße 45 80333 München Telefon: 089.551 181 54 Fax: 089.551 182 50 Stand: August 2020
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 5 2. Rahmenbedingungen und Besonderheiten der Programmumsetzung in Pasing 9 3. Monitoring der Erdgeschossnutzungen 10 4. Bausteine der Programmumsetzung in Pasing 11 4.1 Querschnittsmaßnahmen 15 4.2 Schlüsselbereiche 21 4.3 Stadtteilmanagement und Stadtteilladen 25 4.4 Projektgruppe Pasing 27 4.5 Verfügungsfonds 29 4.6 Mitwirkung privater Akteure und private Investitionen 33 4.7 Beteiligung lokaler Akteure und Öffentlichkeitsarbeit 35 5. Stand der Umsetzung 37 6. Resümee 42 Geführte Expertengespräche 46 Zitierte Quellen 46 Abkürzungsverzeichnis 46 3
Hinweis zur Schreibweise Die Schreibweise des Evaluationsberichts versucht einer geschlech- terbewussten Sprache gerecht zu werden. Aus Gründen der besse- ren Lesbarkeit wird an einigen Stellen jedoch auf eine Differenzierung in eine geschlechtsspezifische Formulierung verzichtet. Entspre- chende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter und sollen auch in diesem Sinne verstanden werden. Männliche, weibliche und diversgeschlechtliche Personen mögen sich von den Inhalten in gleicher Weise angesprochen fühlen. Bahnhofsvorplatz Pasing 4
1 Einleitung Anlass Ausgangslage ter Kooperation zahlreiche Maßnah- men durchgeführt bzw. umgesetzt. Die vorliegende Abschlussevalua- Im Münchener Stadtteil Pasing zeich- tion dient der Überprüfung des Ziel- neten sich vor ca. 15 Jahren deutliche Vorgehen Evaluierung erreichungsgrades der Umsetzung nutzungsstrukturelle Veränderungen des Pasinger Aktive Zentren-Pro- im städtebaulichen Gefüge ab. Aus- Diesem Abschlussbericht ist ein Eva- gramms in der Zeit der Programm- gelöst wurden diese unter anderem luationsdesign zu Grunde gelegt, verlängerung zwischen 2016 und durch die Aktivierung von Flächen welches sich an der Zwischeneva- 2019. Angeknüpft wird dabei an die entlang der Bahnlinie, die neben der luation aus dem Jahr 2016 orientiert. Ergebnisse der Zwischenevaluation Schaffung von Wohnraum auch die Die Umsetzung der dort gegebe- aus dem Jahr 2016. Die übergeord- Entwicklung der Pasing Arcaden I + nen Handlungsempfehlungen wird neten Programmziele der Städtebau- II mit einer Verkaufsfläche von rund ebenso wie die erfolgten Tätigkeiten förderung dienen als Orientierung für 39.000 m² vorsahen. Ergänzend und Maßnahmen der letzten vier die Erarbeitung der Evaluation. Die dazu wurde die sog. Nordumgehung Jahre in den verschiedenen Schlüs- Ergebnisse der Abschlussevaluation Pasing mit einem Investitionsvolu- selbereichen analysiert. Grundlage bilden eine Grundlage zur förmlichen men von 74 Mio. Euro eingerichtet. hierfür sind die Ergebnisse aus 11 Aufhebung des bestehenden Sanie- Im Zuge der Aufwertung des zent- leitfadengestützten Interviews, Orts- rungsgebietes und können darüber ralen Geschäftsbereichs zwischen begehungen, sowie die fachgutach- hinaus empfehlenden Charakter für Bahnhof und Landsbergerstraße, terliche Aus- bzw. Bewertung vorlie- aktuelle und künftige Sanierungsge- Gleichmann- und Bäckerstraße wur- gender Projektinformationen. biete in München haben. den die Bus- und Trambahnlinien verlegt (Investitionsvolumen 26 Mio. Im Fokus des vorliegenden Berich- Euro). Diese Maßnahme veränderte tes stehen insbesondere die bislang den Passantenfluss essenziell. Mit umgesetzten Maßnahmen, die Mit- Blick auf die anstehenden Trans- wirkung der Akteure und der Einsatz formationsprozesse bewarb sich der zur Verfügung stehenden Pro- die Landeshauptstadt München im gramminstrumente. Konkret dienen Jahr 2009 erfolgreich um die Auf- folgende Fragestellungen als Leitli- nahme des Stadtteils Pasing in das nien für die Abschlussevaluation: Bund-Länder-Städtebauförderungs- programm Aktive Stadt- und Orts- ▪ Welche Maßnahmen konnten mit welcher Wirkung in dem Aktive teilzentren. Mit Hilfe des Förderpro- gramms sollte das Quartier gemäß Zentren-Programmgebiet Pasing den Programmzielen „bei der laufen- umgesetzt werden? den Anpassung an den wirtschaft- lichen, sozialen, ökologischen und ▪ Sind die Bausteine der Pro- grammumsetzung der Aktiven demografischen Wandel mit dem Ziel der Sicherung zukunftsfähiger Zentren Pasing passgenau kon- Städte und Gemeinden“ unterstützt zipiert? werden (BMUB, 2015: S.10). Für den Stadtteil wurden die Stärkung ▪ Lassen sich aus der Programm- umsetzung in Pasing ggf. des gewachsenen, kleinteiligen Ein- zelhandels, das Schaffen attraktiver Erkenntnisse für künftige Sanie- Wegeverbindungen und die Aufwer- rungsgebiete ableiten? tung identitätsstiftender Bereiche und Freiflächen als Ziele definiert. In Folge dessen wurden im Rahmen der Förderkulisse in öffentlich-priva- 5
Abbildung Zeitstrahl der Programmumsetzung Darstellung: cima 2020 nach Salm & Stegen 2016 Projektmeilensteine Beschluss des Stadt- rates zur Durchführung von vorbereitenden Untersuchungen (VU) und zur Programmum- setzung Aktive Zentren Konstituierende Sitzung der Projekt- Stadtteilmanagement gruppe und Stadtteilladen nehmen Arbeit auf Bürgerbeteiligung zum integrierten städtebau- Gründung des Vereins lichen Entwicklungs- Aktives Pasing e.V. konzept (ISEK) Bewilligung Verfü- Beteiligung TÖB zum gungsfonds ISEK 2006 2007 2008 2009 2010 Bebauungsplan mit Beschluss des Plangutachten Pasin- Beschluss des Stadt- Grünordnung Nr.1922a Verkehrskonzeptes ger Zentrum - Neuge- rates zur Umgestal- erlangt Rechtskraft Pasing-Zentrum durch staltung von Straßen tung von Straßen und den Stadtrat und Plätzen Plätzen in Pasing mit Gesamtkosten von 26 Mio. Euro 6
Stadtratsbeschluss zum kommunalen Förderprogramm aktiv. gestalten Städtebaulicher Rea- lisierungswettbewerb Marienplatz Förmliche Festlegung (Preisvergabe) Sanierungsgebiet Umzug des Stadtteil- Kenntnisnahme ISEK ladens in die durch Stadtrat Entwicklung Gleichmannstraße Einstimmige Stellung- Werbe- und nahme Bezirksaus- Beschluss des Stadt- Gestaltungskonzept Kunstprojekt Pasing by schuss 21 Pasing- rates, nach 3 Jahren mit Gewerbetreibenden Umsetzungsbeginn Obermenzing zum eine Zwischenevalua- Werbe- und Feinuntersuchung ISEK tion durchzuführen 1250 Jahr Feier Pasing Gestaltungskonzept Pasinger Rundwege 2011 2012 2013 2014 2015 Eröffnung Eröffnung Eröffnung Pasing Arcaden I Nordumfahrung Pasing Pasing Arcaden II 7
2020 aktiv.gestalten: Fertig- stellung Sanierungs- arbeiten vsl. an vier weiteren Objekten Aufwertung Planegger aktiv.gestalten: Ab- Straße schluss Sanierungs- arbeiten Spiegelstraße Leuchtforum 7, Pasinger Bahnhofs- platz 1 Fertigstellung Ambientebeleuchtung Eröffnung neu- gestalteter Würm- Letzte Maßnahme grünzug am Tag der Werbe- und Gestal- Städtebauförderung tungskonzept aktiv.gestalten: Ab- Übernahme des Stadt- schluss Sanierungs- Fertigstellung letzter Fertigstellung Bauab- teilmanagements durch arbeiten Spiegelstraße Baumaßnahmen schnitt I Würmgrünzug MGS 11 aktiv.gestalten Feinuntersuchung Beginn Testphase Marienplatz Vergabe 2021 Planegger Straße Verkehrsberuhigung Abschluss Testphase Marketingkonzept Aufwertung Freiraum Nördlicher Schererplaz Schererplatz zwischen Grundschu- Stadtratsbeschluss zur und Aufwertung der Verabschiedung Stadt- le Schererplatz und Programmverlänge- Freiflächen am Nörd- Projektstart teilmanagement und Kirche Maria Schutz rung lichen Schererplatz Ambientebeleuchtung Aufgabe Stadtteilladen (Fertigstellung 2022) 2016 2017 2018 2019 2020/ 2021 8
2 Rahmenbedingungen und Besonder- heiten der Programmumsetzung in Pasing Der Stadtteil Pasing wird von den forderung, die Auswirkungen des agenda sowie die Marketingstrate- Bewohnern häufig als „Dorf in der Strukturwandels und hier insbeson- gie wurden fortgeschrieben. Die hier Stadt“ beschrieben. Der Ursprung dere die Auswirkungen der laufen- aufgeführten Maßnahmen werden in als ehemals eigenständiges Dorf den Baumaßnahmen im öffentlichen den folgenden Kapiteln evaluiert. führt bei den Bewohnern noch heute Raum (u.a. negative Auswirkungen zu einem eigenen Identitätsbewusst- auf das private „Investitionsklima“ - Als wesentliche Stärken werden sein. vgl. S.37 Zwischenbericht) zu mode- im Zwischenbericht die Ausbildung rieren. professioneller Strukturen vor Ort Die Immobilienstruktur ist vornehm- durch das Referat für Stadtplanung lich durch eine insgesamt kleintei- Mit der Gründung des Gewerbever- und Bauordnung, die MGS und das lige, im Ortskern gründerzeitliche eins „Aktives Pasing e.V.“ im Jahr Stadtteilmanagement, die ergän- Blockrandbebauung mit nachkriegs- 2009 sollte vor Ort eine geeignete zenden Förderprogramme sowie die zeitlichen Ergänzungen geprägt. private Organisation etabliert wer- intensive begleitende Öffentlichkeits- Entsprechend ist auch die Unterneh- den, die das private Engagement arbeit benannt. Darüber hinaus wur- mensstruktur vor Ort primär kleintei- insbesondere von Seiten der Unter- den private Investitionen angesto- lig und vielfach inhabergeführt. nehmerschaft bündelt und ertüchtigt. ßen, deren Umsetzung für die zweite Programmlaufzeit erwartet wurde. Auf Grund der bereits beschriebenen Kurzzusammenfassung städtebaulichen Entwicklungen und Zwischenbericht Als Schwächen wurden das bis- deren abzusehenden Auswirkungen her verhaltene privatwirtschaftliche auf den Pasinger Ortskern bestand Die Zwischenevaluation aus dem Engagement (und damit einher- in Folge die Notwendigkeit, die neu- Jahr 2016 diente der Überprüfung gehend private Investitionen), aus- eren, tendenziell größer dimensio- der Verlängerung des Programms schließlich projektabhängige Kofi- nierten Nutzungen, wie beispiels- der Aktiven Zentren Pasing. Die Zwi- nanzierungen des Verfügungsfonds weise die Arcaden, in das Gesamt- schenevaluation erfolgte auf Grund- und eine zu geringe Einbindung pri- gefüge des Stadtteils zu integrieren. lage von 10 Expertengesprächen vater Akteure in der Projektgruppe und einer umfangreichen Dokumen- identifiziert. Auf Basis vorbereitender Unter- tenanalyse. Ergänzend wurden ein suchungen (VU) konnte der zent- Auftaktworkshop und ein Validie- Der Zwischenbericht wurde am rale Geschäftsbereich in Pasing als rungsworkshop durchgeführt. 14.12.2016 vom Stadtrat zur Kennt- Sanierungsgebiet förmlich festgelegt nis genommen und die Programm- werden. Dieses erstreckt sich süd- Im Bericht konnte dargelegt werden, laufzeit um weitere vier Jahre ver- lich des Fernbahnhofs Pasing von dass für die begonnene Sanierung längert. der Ernsbergerstraße im Westen des zentralen Geschäftsbereichs und über die zentralen Geschäftsstra- für die Umsetzung weiterer Projekte ßen Bäcker- und Gleichmannstraße und Maßnahmen aus dem Integrier- bis zur Offenbachstraße im Osten. ten Stadtteilentwicklungskonzept Im Süden umfasst das Sanierungs- (ISEK) eine Verlängerung erforder- gebiet die Planegger Straße bis zur lich ist. Insbesondere die Begleitung Gräfstraße. Weiterhin dehnt sich der Baustelle für eine Schlüssel- das Sanierungsgebiet im nördlichen immobilie am Marienplatz und die Ausgangsbereich des Bahnhofes bis Fortführung der beiden kommunalen zum Wensauer Platz aus. Förderprogramme aktiv.gestalten und Werbe- und Gestaltungskonzept Im Sinne der angestrebten öffentlich- wurden als zentrale Bausteine für die privaten Kooperation bestand für die weitere Umsetzung identifiziert. Projektverantwortlichen gerade zu Beginn der Förderung die Heraus- Die im ISEK definierte Maßnahmen- 9
3 Monitoring der Erdgeschossnutzungen Im Zwischenbericht 2016 zeichnete sigen Unternehmen ablesen. Viele in Innenstädten und Stadtteilzentren sich gemäß damaliger Analyse ein vormals stark auf die Versorgung im konnte die Anzahl der Leerstände deutlicher „Rückzug des Einzelhan- Stadtteil fokussierte inhabergeführte über den gesamten Projektzeitraum dels im gewachsenen Geschäftsbe- Konzepte sind durch spezialisierte hinweg um die Hälfte reduziert wer- reich“ ab. Dieser führte zu einer Ver- Konzepte ersetzt worden, die eine den. Die neue Handelsimmobilie zwi- lagerung des Handelsschwerpunk- deutlich standortübergreifende Ziel- schen Bodensee-, Instituts- und Pla- tes in Richtung Bahnhof und Pasing gruppenausrichtung aufweisen. Eine negger Straße am Pasinger Marien- Arcaden I + II. Entwicklung, die sich heutzutage platz befindet sich unmittelbar vor vielerorts ablesen lässt. Auslöser ihrer Fertigstellung. Dadurch kann im In der nachfolgenden Tabelle werden hierfür sind der allgemeine Wandel Rahmen der Programmlaufzeit auch die Nutzungseinheiten in der Erdge- des Handels sowie lokale Verände- in diesem Bereich eine Maßnahme schosszone nach ihrer Art darge- rungen durch die neuen Angebote in umgesetzt werden, die bereits im stellt. Dabei werden - der Analyseme- den Arcaden ab 2011 (Arcaden I) und ISEK mit höchster Priorität versehen thodik des Zwischenberichts folgend 2013 (Arcaden II). war. Die künftigen Nutzungen mit - unter dem Begriff der Dienstleis- zwei Lebensmittelbetrieben, Gastro- tung auch gastronomische Betriebe Durch die Eröffnung der Arcaden nomiebetrieben sowie einem Hotel einbezogen. Die Darstellung nach konnte insgesamt eine Stabilisierung können aus gutachterlicher Sicht, den Analysejahren in der Zeitreihe und Verbreiterung des Angebots- aber auch nach Meinung der einge- ermöglicht eine Auswertung der Ver- portfolios, eine größere Markenkom- bundenen Experten, einen Gegenpol änderungen. petenz sowie ein ergänzendes Ver- zum Bahnhofsareal erzeugen und kaufsflächenangebot für Konzepte, insgesamt zur weiteren Stabilisie- Über die gesamte Programmlaufzeit die sonst voraussichtlich nicht in rung der Frequenzen in der Pasinger hinweg lässt sich bilanzieren, dass Pasing ansässig wären (z.B. H&M, Ortsmitte beitragen. sich die Anzahl der vorhandenen Zara, Strellson), erreicht werden. Im Nutzungen im Bereich Einzelhandel Ergebnis konnte die Kaufkraftbin- und Dienstleistung inkl. Gastronomie dung aus den umliegenden Stadt- im Sanierungsgebiet positiv entwi- bezirken sowie dem Würmtal erhöht ckelt hat. Die Anzahl der Leerstände und das Einzugsgebiet des Stadt- konnte zudem insgesamt halbiert teils sukzessive vergrößert werden. werden. Durch den Fernbahnhof sind zudem auch umliegende Kommunen wie Es lassen sich bezüglich der Entwick- Augsburg angeschlossen. lung des Nutzungsmixes allerdings deutliche Veränderungen in der kon- Entgegen der vielfach zu beobach- zeptionellen Ausrichtung der ansäs- tenden allgemeinen Entwicklungen 2012 2016 2019 ▪ Einzelhandel 170 144 177 ▪ Dienstleistung 127 156 135 ▪ Leerstände 16 5 8 Tabelle Anzahl der Nutzungen in der Erdgeschosszone nach Art Darstellung: cima 2020 Quelle: MGS und https://www.pasing-arcaden.de/ 10
4 Bausteine der Programmumsetzung in Pasing Feierlichkeiten zum Tag der Städtebauförderung Neben den im Beschluss zur förmlichen Festlegung des Pasinger Sanie- rungsgebietes definierten Querschnitts-und Schlüsselmaßnahmen, sollen in der vorliegenden Abschlussevaluation die maßgeblichen Bausteine zur Pro- grammumsetzung betrachtet werden. Durch den Beschluss des Stadtrates zur Programmverlängerung wurden die bisherigen Sanierungsziele teilweise konkretisiert und fortgeschrieben. Umsetzung der Maßnahmenagenda Bausteine der Programmumsetzung: Querschnittsmaßnahmen: Schlüsselbereiche: ▪ Stadtteilmanagement und Stadt- teilladen ▪ Maßnahmen zur Umsetzung der Marketingstrategie ▪ Marienplatz und angrenzende Bebauung ▪ Projektgruppe Pasing ▪ Mitwirkung und Kooperation ▪ Viktualienmarkt / Rathausblock ▪ Verfügungsfonds ▪ Wohnen und kulturelle Einrich- tungen ▪ Rindle-Block ▪ Mitwirkung privater Akteure und ▪ Würmgrünzug von der Kafler- privater Investitionen ▪ Pasinger Rundwege / Passagen- system straße bis zur Bodenseestraße ▪ Beteiligung lokaler Akteure und ▪ Kirchplatz Maria Schutz und süd- Öffentlichkeitsarbeit ▪ Maßnahmen Kommunales För- derprogramm ‚aktiv.gestalten‘ liche Bäckerstraße ▪ Bahnhofsplatz Nord ▪ Maßnahmen Werbe- und Gestal- tungskonzept (Verfügungsfonds) ▪ Planegger Straße und angren- zende Bebauung 11
Neben der grundsätzlichen Erfüllung der Programmerfordernisse ist der che Maria Schutz (inkl. einjährige Testsperrung) ▪ Umgestaltung des Bereichs Bahnhof-Pasing-Nordausgang kooperativen Umsetzung zielführen- der Maßnahmen im Quartier eine maßgebliche Bedeutung beizumes- ▪ Inwertsetzung des Pasinger Vik- tualienmarktes ▪ Herstellung der Freifläche Boden- seestraße 3 und Realisierung sen. der Durchwegung des Innenhofs In Pasing wurden im Zuge der Pro- ▪ Umsetzung Pasinger Rundwege Bodenseestraße 1 und 3 zur Stär- kung des Zentrums grammumsetzung binnen kurzer ▪ Aktivierung des Bereichs Pasin- Zeit in verschiedenen Handlungs- feldern Maßnahmen geplant, vorbe- ger Marienplatz sowie Durchwe- gung des Blockinnenbereichs der ▪ Weitere Umsetzung Werbe- und Gestaltungskonzept reitet, angestoßen und umgesetzt. Neubebauung Die hohe Umsetzungsorientierung ▪ Verhinderung des sogenannten im Projekt hat dazu beigetragen, die umfassenden Veränderungspro- ▪ Punktuelle Aufwertung der Pla- negger Straße gemäß den Ergeb- Trading-Down-Effekts und Ableh- nung von Vergnügungsstätten zesse in Pasing positiv zu gestalten. nissen der städtebaulichen Fein- wie insbesondere Spielhallen und untersuchung Wettbüros Die vorliegende Abschlussevaluation orientiert sich in diesem Sinne an der Vorgehensweise und Einteilung des ▪ Aufwertung und Öffnung der Frei- fläche um den Perlschneiderhof ▪ Durchführung des seit 2010 beauftragten Stadtteilmanage- Zwischenberichts und baut auf die- ments für die Jahre 2017-2019 sem auf. ▪ Durchführung eines städtebau- lichen Realisierungswettbe- (im dritten Jahr Reduzierung um 50 %) Im Stadtratsbeschluss zum Pro- werbs für die Neubebauung des gramm vom 14.12.2016 werden für den Zeitraum 2016-2020 das Referat heutigen Hotels zur Post an der Bodenseestraße ▪ Verlängerung des Betriebs eines Stadtteilladens 2017-2019 für Stadtplanung und Bauordnung mit folgenden Maßnahmen beauftragt: ▪ Aufwertung des Umfelds der Kir- 12
Insbesondere die managementorien- tierten Programmbestandteile sind naturgemäß nur bedingt operationali- sierbar. Sie werden daher nach ihrer Bedeutung eingeordnet, in der Umset- zung beschrieben und aus Sicht der geführten Expertengespräche und aus gutachterlicher Sicht bewertet. Bausteine der Programmumsetzung Leitfragen und -kriterien der Evaluation · Mittel- und Personaleinsatz · Aufgabenspektrum ▪ · Fortschreibung und Umsetzung Marketingkonzept Stadtteilmanagement und Stadtteilladen · Vernetzung und Akzeptanz im Stadtteil · Nutzung des Stadtteilladens · Standort des Stadtteilladens · Zusammensetzung ▪ Projektgruppe · Aufgaben und Arbeitsweise · Aktivitäten zur Verstetigung · Höhe der akquirierten privaten Mittel · Vergabepraxis und -richtlinien ▪ Verfügungsfonds · umgesetzte Maßnahmen · Passgenauigkeit der Förderrichtlinien · Aktivitäten zur Verstetigung ▪ · Grad der Mitwirkung und Finanzierungsbereitschaft Mitwirkung privater Akteure/ private Investitionen · Rolle und Bedeutung von Aktives Pasing e.V. ▪ Beteiligung lokaler Akteure und Öffentlichkeitsarbeit · Bewertung der Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit Tabelle Zu evaluierende Programmbestandteile Darstellung: cima 2020 nach Salm & Stegen 2016 13
Aktive Zentren Begleitgremium / Projektgruppe Lenkungsgruppe Stadtsanierung Nordumfahrung konkretisierte Verfügungsfonds Pasing NUP Sanierungsziele vorbereitende Untersuchungen Stadtteilmanage- Mitwirkung priva- VU / integriertes Pasing Arcaden ment und Stadt- ter Akteure / priva- Stadtteilentwick- teilladen te Investitionen lungskonzept ISEK Pasing Neugestaltung Bürgerbeteiligung abgegrenztes Kommunales Pasinger Straßen und Öffentlich- Fördergebiet Förderprogramm und Plätze keitsarbeit wesentliche konzeptionelle Grund- Projektmanagement öffentlich-private Information und Betei- Rahmenbedingungen lagen und förderrecht- Partnerschaft ligung der Bürgerinnen liche Voraussetzungen und Bürger Abbildung konzeptorientierte Pro- Schematische Darstellung der Programmstruktur grammbestandteile Darstellung: cima 2020 nach Salm & Stegen 2016 prozessorientierte Pro- grammbestandteile 14
4.1 Querschnittsmaßnahmen Neben den einzelnen Programm- bausteinen des Aktive Zentren Pro- ▪ Ergebnisse der Feinuntersu- chung Planegger Straße Bewertung gramms sollen die im Rahmen des Im Zuge der Sanierung konnten ISEK entwickelten Maßnahmenpa- kete hinsichtlich der Zielkonformität ▪ Verhinderung des Trading-Down- Effekts gemeinsam mit verschiedenen Part- nern die wesentlichen Bestandteile bewertet und ihr Umsetzungsstand des empfohlenen Marketingkonzep- dokumentiert werden (vgl. Kapitel 4.1.1 Maßnahmen zur Umsetzung tes umgesetzt werden. Neben dem 5). Die Aufwertung des Quartiers der Marketingstrategie Baustellenmarketing, Shopping- begann formell mit der Vorlage des flyer, der Bespielung des Pasinger ISEK Pasing im April 2012 und des- Bereits im ISEK wurde eine sog. Marienplatzes durch verschiedene sen Kenntnisnahme durch den Stadt- Marketingstrategie mit ergänzender Kultur- und Kunstprojekte sowie rat am 23. Mai 2012. Auf Grundlage Agenda formuliert. Diese umfasste dem Werbe- und Gestaltungskon- des § 141 BauGB wurde mit dem eine Vielzahl kleinerer Impulspro- zept sind hier auch die verschiede- ISEK bereits die förmliche Festle- jekte und Marketingmaßnahmen, nen Marketingprojekte v.a. mit dem gung des Sanierungsgebietes und primär in den Bereichen Kunden- Gewerbeverein Aktives Pasing e.V. die Anwendung sanierungsrechtli- bindungs-, Baustellen- und Erreich- zu zählen. Hierzu gehören beispiels- cher Vorschriften vorbereitet. barkeitsmarketing. In der ersten weise der Pasinger Gesundheitstag, Programmlaufzeit wurde das Gros saisonale Aktionen zur Adventszeit Im Rahmen des ISEK wurden vier der Maßnahmen durch das Stadtteil- und Ostern oder das in der Umset- Querschnittsmaßnahmen zur Auf- management bereits umgesetzt (s. zung befindliche investive Projekt wertung des Programmgebiets defi- Zwischenevaluierung S. 33). Für die Ambientebeleuchtung. Die erfolg- niert. Unter zweite Programmlaufzeit wurde die reiche Durchführung einzelner Maß- Fortschreibung der Marketingstrate- nahmen in aufeinanderfolgenden ▪ „Maßnahmen zur Umsetzung der Marketingstrategie“ gie empfohlen und in diesem Sinne für den Marienplatz seitens der MGS Jahren (z.B. Blumengruß, Nikolau- saktion) zeigt eine Etablierung ein- ausgeschrieben. Als Gewinner ging zelner Maßnahmen im Sinne des ▪ „Mitwirkung und Kooperation“ das Marketingkonzept TAM TAM her- vor. Dieses soll in 2020 durch eine ISEK, die auch von der lokalen Öko- nomie wertgeschätzt und monetär ▪ „Wohnen und kulturelle Einrich- tungen“ sowie künstlerische Bespielung des Plat- zes umgesetzt werden. Durch eine unterstützt wurden. Kleinräumige Kooperationen schufen ein Bewusst- Zusatzförderung des Bezirksaus- sein für Standort und Identität. ▪ „Pasinger Rundwege / Passagen- system“ schusses 21 Pasing-Obermenzing wurde die ursprünglich geplante Ver- Empfehlung anstaltungsdauer von vier auf zehn wurden einzelne Maßnahmen sub- Tage ausgeweitet. Auch wurde das Das im ISEK vorgeschlagene Mar- sumiert, die sich nicht an einer Stelle Stadtteilmanagement mit dem Ziel ketingkonzept orientiert sich stark im Programmgebiet verorten lassen. beauftragt, Pasing als Gesundheits- an den unmittelbaren Erfordernis- Daneben wurden sieben räumliche standort zu positionieren. Die bereits sen, die die umfassenden Umstruk- Schlüsselbereiche identifiziert, deren etablierten Pasinger Gesundheits- turierungsprozesse in Pasing mit gezielte Aufwertung zur Attraktivi- tage fanden in den Jahren 2016 und sich gebracht haben. Die einzel- tätssteigerung des gesamten Pro- 2018 statt und wurden vom Stadtteil- nen Bestandteile konnten sehr gut grammgebiets beitragen sollen. management tatkräftig unterstützt. umgesetzt werden. Wünschens- Ein Gesamtkonzept zum Gesund- wert wäre aus gutachterlicher Sicht Im Zuge der Programmverlängerung heitsstandort Pasing wurde nicht jedoch eine längerfristig angelegte und -fortschreibung wurden vom beauftragt. Strategie zur Standortentwicklung, Stadtrat am 14.12.2016 zwei wei- die über den Sanierungszeitraum tere Punkte zur Konkretisierung der hinaus reicht. So lassen sich, ausge- Sanierungsziele beschlossen: hend von einer klaren Profilierungs- 15
strategie (z.B. „Dorf in der Stadt“), u.a. das Leerstands- und Flächen- und Kooperation im Pasinger Pro- flankierende Maßnahmen ableiten. management. jektgebiet verdeutlichen die Notwen- Für die Vermarktung der vorhande- digkeit eines Stadtteilmanagements. nen Handelsstrukturen könnte so Bewertung Hierfür muss jedoch auch eine ent- z.B. das noch gut ausgeprägte Ange- sprechende Motivation und Bereit- bot an inhabergeführten (Traditions-) Die unter diesem Querschnittsthema schaft der lokalen Akteure vorliegen. Unternehmen zielgruppengerecht zusammengefassten Einzelmaß- Um einen Professionalisierungsgrad dargestellt und gleichzeitig gezielte nahmen lagen maßgeblich in der auch auf privater Seite zu erlangen, Angebote zur Förderung von Quali- Verantwortung des Stadtteilmanage- gilt es, bestehende lokale Organisa- tät und Service dieser Unternehmen ments und wurden von diesem erfüllt tionen bestmöglich hinsichtlich der etabliert werden. (s. auch Kapitel 4.3). Insbesondere Etablierung stabiler Strukturen zu Kleinräumige Aktivitäten sind dabei mit Vertretern der lokalen Ökonomie ertüchtigen und zu unterstützen. ggf. leichter umsetzbar (z.B. Straßen- und privaten Immobilieneigentümern zugsweise), dennoch sollten diese wurde eine Vielzahl von Gesprächen 4.1.3 Wohnen und kulturelle Ein- im Stadtteil übergeordnet gebündelt geführt, Kontakte und Beratungsan- richtungen werden (z.B. Gewerbeverein). gebote vermittelt, die Beteiligung an Projekten akquiriert, Informationen Im ISEK wurden verschiedene Maß- 4.1.2 Mitwirkung und Kooperation weitergegeben und Zukunftsaussich- nahmen formuliert, die die Attraktivi- ten für den Standort erörtert. tät und Lebendigkeit des Stadtteils In diesem Bereich konnten, bis auf Pasing unterstützen und fördern sol- die Gründung des Arbeitskreises der Empfehlung len. Pasing soll für die Bewohner zum Immobilieneigentümer, sämtliche multifunktionalen Lebensmittelpunkt im ISEK entwickelten Maßnahmen Die zahlreichen positiven Aktivitäten werden. Neben der Aufwertung pri- umgesetzt werden. Diese umfassen zur Verbesserung der Mitwirkung vater Freiflächen und der Unterstüt- Fassadenaufwertung; vorher - nachher mit dem Programm aktiv.gestalten 16
zung lokaler Initiativen wurde insbe- Darüber hinaus konnten zahlreiche hend umgesetzt werden, bzw. befin- sondere eine kulturelle Nutzung des künstlerische Nutzungen (z.B. leer- den sich in Umsetzungsreife. Kopfbaus der ehemaligen Stückgut- stehende „Pappschachtel“ - Gebäu- halle an der Offenbachstraße als deensemble am Marienplatz) dazu Empfehlung besonders wichtig bewertet. Bereits beitragen, den kulturell lebendigen zum Zeitpunkt der Zwischenevalu- Standort Pasing weiter bekannt zu Aufbauend auf den Erfahrungen aus ierung war aus Kostengründen der machen. Für weitere Ausstellungen dem Programmgebiet in Pasing emp- Abriss des Gebäudes beschlossen. und Veranstaltungen standen darü- fiehlt es sich, auch künftig öffentliche Auf dem Gelände soll eine kulturelle ber hinaus die Räumlichkeiten des Räume mittels kultureller Nutzungen Anschlussnutzung mit einem Veran- Stadtteilladens zur Verfügung. Die zu bespielen. staltungssaal und zwei Gruppenräu- aus dem Verfügungsfonds geför- men realisiert werden. Der Wettbe- derte Ausstellung zur Novemberre- 4.1.4 Pasinger Rundwege / Passa- werb zum Neubau wurde mit Mitteln volution fand u.a. im Pasinger Rat- gensystem der Städtebauförderung gefördert. haus, Stadtteilladen und am Pasin- Die Grundstückseigentümerin GWG ger Marienplatz statt. Die Pasinger Rundwege sind seit ist mit der schrittweisen Umsetzung Start der Programmumsetzung zu beauftragt und realisiert an dieser Bewertung den zentralen Maßnahmenempfeh- Stelle einen Nachbarschaftstreff. lungen zu zählen. Ziel ist die Her- Mit Blick auf die empfohlenen ISEK- stellung, Aufwertung und Sicherung Mit der Auflage des kommunalen Maßnahmen in diesem Handlungs- schneller und attraktiver Durch- Förderprogramms aktiv.gestalten ist feld kann festgehalten werden, dass wegungen für den nicht motorisier- zudem ein konkretes Angebot zur mit großem Engagement der einge- ten Individualverkehr im Pasinger Verbesserung der Wohnumfeldqua- bundenen Stellen gearbeitet wurde. Geschäftsbereich. Bis 2015 wurde lität etabliert worden. Die Maßnahmen konnten weitestge- eine umfassende Rahmenplanung mit teilräumlichen Feinuntersu- chungen erarbeitet. In zahlreichen anschließenden Informations- und Aktivierungsgesprächen mit den Eigentümern aller betroffenen Blö- cke konnte jedoch keine Mitwir- kungsbereitschaft zur Umsetzung erzielt werden. Trotz großer Anreize (hoher Einsatz von Städtebauförderungsmitteln) und des grundsätzlichen Tatbe- stands der erhöhten Abschreibungs- möglichkeiten nach §7 h bzw. einer Steuerbegünstigung nach §10 f des Einkommenssteuergesetzes, zeigte sich die Umsetzung gerade in Eigen- tümergemeinschaften als kaum reali- sierbar. Nach zunächst sehr positiven Signalen zur Mitwirkungsbereitschaft der Immobilienbesitzer, die auch der Auslöser für die weitergehenden Beratungen und Planungen waren, sind insbesondere das Desinteresse Kulturbürgerhaus auf ehemaligem Stückgutgelände 17
an zusätzlichem Publikumsverkehr Projektes hat dementsprechend in aktiv.gestalten wurde im Jahr 2016 sowie eine geringe Investitionsbereit- der Planungs- wie auch in der Betei- seitens der Landeshauptstadt Mün- schaft Gründe für die nicht erfolgte ligungsphase sowohl personelle, als chen (LHM) ins Leben gerufen. Umsetzung. Das Passagensystem auch zeitliche Ressourcen gebun- Ziel ist es, Immobilieneigentümer in der Pasinger Rundwege konnte ent- den. Sanierungsgebieten zu Investitionen sprechend nicht realisiert werden. am eigenen Objekt zu motivieren. Empfehlung Das Gesamtbudget betrug 3,7 Mio. Bei der Neubebauung des Handels- Euro für alle Einsatzgebiete in Mün- magneten am Pasinger Marienplatz Die Erfahrungen aus Pasing zeigen, chen. In Pasing wurde zunächst ein wurde eine attraktive Durchwegung zur Sicherung der Umsetzung sollten Mittelbedarf von rund 400.000 Euro des Geländes Richtung Würm im frühzeitig verbindliche Positionierun- geschätzt. Dieser wurde nach dem Rahmen des Wettbewerbs gefordert gen der jeweiligen Akteure und der erfolgreichen Programmauftakt im und aktuell realisiert. damit verbundenen Zeitschiene ein- Gebiet auf 900.000 Euro angehoben. geholt werden. Durch das aus Städtebauförderungs- Bewertung mitteln gespeiste Programm können Durch eine Beteiligung eingebrach- Vorplanungen für Aufwertungsmaß- Das Projekt Pasinger Rundwege ter Projektideen, wie die Pasinger nahmen u.a. für Fassaden und Frei- verfolgte mit der Aufwertung und Rundwege, sind noch stärker auf ihre bereiche bis zu 100% finanziert und Frequentierung privaten Grunds ein Realisierbarkeit zu prüfen. Baumaßnahmen bis zu 30% bzw. höchst ansprechendes, aber ebenso 45% bezuschusst werden. Umge- ambitioniertes Ziel mit intensiver 4.1.5 Maßnahmen Kommunales setzt wurden vorrangig Arbeiten an Akquise- und Beratungstätigkeit. Förderprogramm ‚aktiv.gestalten‘ der Fassade und im Bereich der Erdgeschosszone. Bis Anfang 2020 Die angestrebte Umsetzung des Das kommunale Förderprogramm konnten drei Maßnahmen mit positi- Fassadengestaltung am Bahnhofsvorplatz mit dem Programm aktiv.gestalten ; vorher - nachher 18
ver Signalwirkung auf weitere Eigen- Empfehlung im Jahr 2014 ein sog. Werbe- und tümer abgeschlossen werden. Wei- Gestaltungskonzept entwickelt. Dies tere drei Maßnahmen befinden sich Das Programm aktiv.gestalten und kann u.a. auf die Verbesserung der noch in der Umsetzung. Durch den die damit geschaffenen Anreize für Ausstattung und Warenpräsentation Einsatz von ca. 750.000 € Städte- private Immobilieneigentümer sollten angewendet werden. Die Förder- bauförderungsmittel im Rahmen nach Möglichkeit und zugeschnitten möglichkeiten betragen max. 50% des kommunalen Förderprogramms auf die Eigentümerstrukturen auch der Anschaffungskosten; die maxi- aktiv.gestalten wurden mindestens in künftigen Programmgebieten male Zuschusshöhe beläuft sich auf dreimal so hohe Investitionen von der Städtebauförderung angeboten 12.000 Euro pro Maßnahme. Insge- privater Seite in Fassadenaufwer- werden. Es gilt dabei wie in Pasing samt wurden pro Jahr 30.000 Euro tungen getätigt. Die Antragsteller zu beachten, dass derartige För- zur Verfügung gestellt und über den wurden bereits in der Phase der derprogramme für private Akteure Verfügungsfonds abgerechnet. grundsätzlichen Interessenbekun- oftmals schwierig zu erfassen sind dung durch die MGS und das Stadt- und mitunter komplex erscheinen. In der zweiten Programmlauf- teilmanagement unterstützt. Deshalb bedarf es entsprechender zeit wurden acht Maßnahmen mit Handreichungen, bestenfalls durch Gesamtkosten von gut 60.000 Euro Bewertung ein standardisiertes Verfahren und umgesetzt. Der Anteil der Fördermit- ein ausreichendes Zeitbudgets der- tel beträgt 29.700 Euro, der private Das Förderprogramm aktiv.gestalten jenigen Stellen, die operativ in die Anteil liegt bei 30.690 Euro. Das ist zu den Top-Maßnahmen im Zuge Beratungs- und Vergabeprozesse Förderspektrum umfasste Markisen, der Aktiven Zentren-Programm- eingebunden sind. Weiterhin erfolgte Werbeanlagen, Pflanzenelemente, umsetzung in Pasing zu zählen. Es eine Aktivierung nach dem Schnee- Lichtgestaltung, Ausleger und konnten beträchtliche private Inves- ballsystem; die Nachfrage nahm mit Bestuhlung. Weitere sieben Maß- titionen mobilisiert werden, die eine fortschreitender Programmlaufzeit nahmen befinden sich derzeit noch große Wirkung auf den öffentlichen zu. Daher gilt es, den Umsetzungs- in der Umsetzung. Raum haben. Mit der Umsetzung in zeitraum entsprechend zu berück- den Immobilien in der Spiegelstraße sichtigen. Eine Kombinierbarkeit mit Bewertung 7 und 11 sowie am Bahnhofsplatz dem Werbe- und Gestaltungskon- konnten Leuchtturmprojekte etab- zept zeigte sich in einer ganzheitli- Das Programm erzielte durch seinen liert werden, die durch ihre zentralen chen Fassadenaufwertung als sehr hohen Praxisbezug und die leichte Lagen einen hohen städtebaulichen zielführend. Anwendbarkeit eine unmittelbare Effekt und eine positive Signalwir- Wirkung und Qualitätssteigerung im kung auf weitere Eigentümer haben. 4.1.6 Maßnahmen Werbe- und öffentlichen Raum und half dabei, In diesem Zusammenhang ist anzu- Gestaltungskonzept (Verfügungs- das Zentrenprogramm im Stadt- führen, dass der Umsetzungser- fonds) teil stärker bekannt zu machen. Die folg maßgeblich von der intensiven Umsetzung im Rahmen des Ver- Akquise, dem finanziellen Spielraum Ziele dieser Maßnahme sind die Auf- fügungsfonds erwies sich als sehr der Immobilieneigentümer und ihrer wertung der zentralen Geschäfts- effektiv. Interessenslage abhängig ist. In den straßen durch die Schaffung von Auf- Fällen, in denen die Ziele der Eigen- enthaltsmöglichkeiten, die Stärkung Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist tümer mit denen des Programms der Vielfalt attraktiver Geschäfte, die sehr positiv zu bewerten und auch nicht deckungsgleich waren (z.B. bei bessere Wahrnehmung des gewach- die Kontaktaufnahme mit Immobi- Eigentümergemeinschaften), konnte senen Zentrums als städtebauliche lieneigentümern und die Arbeit mit das Förderprogramm nur bedingt Einheit und nicht zuletzt die Stärkung den Gewerbetreibenden wird durch greifen und kam über die städtebau- der Stadtteilidentität. ein solches Programm erleichtert. liche Beratung durch die MGS nicht Das Webe- und Gestaltungskonzept hinaus (ca. neun Objekte). Für diese Zielsetzung wurde in trug den Nutzen des Zentrenpro- Abstimmung mit Gewerbetreibenden gramms vielerorts in die Öffentlich- 19
keit. Es fungierte somit auch als Tür- im Rahmen des Stadtratsbeschlus- lieneigentümern konnten Trading- öffner für weitere Maßnahmen. ses zur Programmverlängerung als Down-Tendenzen im Stadtteil ent ergänzendes Ziel aufgenommen. gegenwirken. Die Möglichkeit der Empfehlung Hierdurch sollte insbesondere die Verhinderung einer Neuansiedlung weitere Ansiedlung von Spielhallen auf Basis des Sanierungsrechts nach Werbe- und Gestaltungskonzepte und Wettbüros im Sanierungsge- §144 BauGB fand für das Sanie- sind für Programmgebiete der Städ- biet verhindert werden. Zum Zeit- rungsgebiet Pasing keine Anwen- tebauförderung mit inhabergeführ- punkt des Beschlusses waren 6 dung. tem Handel gewinnbringend. Auch dieser Vergnügungsstätten im zent- hier gilt es, die Aktivierung nach dem ralen Geschäftsbereich verortet. Es Empfehlung Schneeballsystem einzukalkulieren fanden regelmäßig proaktive und und den Umsetzungszeitraum von intensive Beratungen des Stadtteil- In künftigen Sanierungsgebieten vornherein entsprechend zu berück- managements für Eigentümer von könnten Trading-Down-Tendenzen, sichtigen. leerstehenden Objekten hinsichtlich insbeson dere im Bereich der Erd- wertiger und gewünschter Nutzungs- geschossnutzungen, durch den früh- Ebenso wird empfohlen, zu prüfen, optionen statt. Bis dato bestehende zeitigen Dialog mit den Eigentümern ob Programme wie das Werbe- und Vergnügungsstätten sind auf Grund entgegengewirkt werden. Die Verant- Gestaltungskonzept nur Bereiche langfristiger Mietverträge weiterhin wortung für die eigene Immobilie und der Ladenlokale befördern sollen, ansässig. Neue derartige Nutzungen die Umfeldnutzungen sollten dabei welche von außen einsichtig sind, sind indes nicht hinzugekommen. stets in den Fokus gerückt werden, oder ob sie auf die Ladenfläche aus- ebenso wie der langfristig eigene geweitet werden sollten. Bewertung Nutzen durch Werterhalt der Immo- bilie. Darüber hinaus ist die Prüfung 4.1.7 Verhinderung des sog. Tra- Der Einsatz des Werbe- und Gestal- rechtlicher Mittel als steuerndes Ins- ding-Down-Effekts tungskonzepts, sowie des Pro- trument in diesem Zusammenhang gramms aktiv.gestalten und der stets zu erwägen. Die Verhinderung des sogenann- kontinuierliche Dialog des Stadtteil- ten Trading-Down-Effekts wurde managements mit vielen Immobi- Gestaltung Eiscafé Portofino mit dem Werbe- und Gestaltungskonzept ; vorher - nachher 20
4.2 Schlüsselbereiche 4.2.1. Marienplatz und angrenzen- mit der Zielsetzung den Blockinnen- denkmals gefördert (ehem. Confetti). de Bebauung raum gemäß der Rahmenplanung Das Werbe- und Gestaltungskonzept Pasinger Rundwege erlebbar zu wurde zur Förderung von Möblie- Gemäß ISEK soll der Pasinger machen und den Freiraum aufzuwer- rungselementen eines Biomarktes Marienplatz als zentraler Identifika- ten. Dabei soll in einer Variante der und bei einem türkischen Imbiss ein- tionsraum gestärkt, besser erlebbar Erhalt des Postsaals untersucht wer- gesetzt. Mit ansässigen Händlern und gezielt weiterentwickelt werden. den. Dieses Ziel konnte nicht erfüllt wurden auf dem Platz Marketing- Der Stärkung der Versorgungsfunk- werden. Das Alten- und Servicezen- maßnahmen und Events durchge- tion kommt dabei eine besondere trum der Stadt München wird jedoch führt. Die künstlerische Aktivierung Bedeutung zu. So soll ein attrakti- im Erdgeschoss eingerichtet. der sog. Pappschachtel und die Bau- ver Gegenpol zum Bereich Bahnhof/ zaunbanneraktion stärkten den Iden- Arcaden geschaffen und somit die Bewertung tifikationsraum nachhaltig. Rund um Achsen Gleichmann- und Bäcker- den Marienplatz wurden durch das straße nachhaltig gestärkt werden. Insgesamt gesehen konnten im Referat für Stadtplanung und Bau- Neben der erfolgten gestalterischen Bereich des Pasinger Marienplat- ordnung, die MGS und das Stadt- Aufwertung des Bereiches und den zes verschiedenste Elemente des teilmanagement vielfach Gesprä- vorgenommenen verkehrsplaneri- Aktive Zentren-Programms durch che mit den Eigentümern zentraler schen Maßnahmen war die Projekt- eine integrierte Herangehensweise Immobilien geführt. Diese haben im entwicklung auf dem Areal zwischen ihre Wirkung entfalten. Neben der Einzelfall zum Erfolg geführt, so dass Bodensee-, Instituts- und Planegger bereits genannten Projektentwick- Projekte mit Signalwirkung, wie der Straße ein maßgebliches Ziel zur lung im südwestlichen Bereich des Neubau an der Westseite, umgesetzt Programmverlängerung. Die Fer- Platzes wurde durch aktiv.gestalten werden konnten. tigstellung ist für 2020 geplant. Im die Fassade eines anliegenden Bau- Zuge dessen wird eine öffentliche Durchwegung vom Marienplatz zum Schmiedwegerl Richtung Würmgrün- zug geschaffen. Darüber hinaus wurde die alte Immobilie (Pappschachtel) vor ihrem Abriss temporär erfolgreich künst- lerisch genutzt. Während der Bau- stellenphase wurden zudem mit der Grundschule an der Oselstraße Bauzaunbanner gestaltet, welche mit von den Schülern und Schülerinnen gestalteten Bildern bedruckt waren. Der Stadtratsbeschluss zur Zwi- schenevaluation sah ebenfalls vor: Soweit für das Gebäude Bodensee- straße 4, Hotel zur Post, seitens der Eigentümerin eine Neubebauung angestrebt wird, soll für die Durch- führung eines städtebaulichen Rea- lisierungswettbewerbs der Einsatz von Städtebauförderungsmitteln angestrebt werden. Unter anderem Der neu gestaltete Pasinger Marienplatz 21
Die künftigen Nutzungen des neuen lienmarkt“ wieder über dem Eingang 4.2.4 Würmgrünzug von der Kaf- Geschäftshauses am Marienplatz an der Bäckerstraße angebracht lerstraße bis zur Bodenseestraße mit zwei Lebensmittelbetrieben, gas- sowie die Einrichtung öffentlicher tronomischen Einrichtungen sowie Toiletten vorgesehen werden. Ausgehend von den Zielformulierun- einer Hotelnutzung können positiv gen des ISEK soll der Würmgrünzug zur Stärkung der Attraktivität des Bewertung als „Grüne Mitte“ entwickelt werden. zentralen Geschäftsbereiches bei- Der Bereich soll als Treffpunkt zur tragen. Der Pasinger Viktualienmarkt gehört Kommunikation und Naherholung zu den maßgeblichen Identifikations- ertüchtigt werden. Die Aufwertung Durch fehlende Mitwirkungsbereit- räumen im Stadtteil und bildet mit des Bereichs des Würmgrünzugs schaft weiterer Eigentümer von seinem Warenangebot einen Anzie- am Manzinger Weg wurde durch Bestandsimmobilien rund um den hungspunkt über Pasing hinaus. Die das Baureferat bereits in der ersten Marienplatz konnten diese keine Stärkung und Weiterentwicklung des Programmphase erfolgreich ange- gestalterische Aufwertung erfahren. Marktes hinsichtlich Angebotsvielfalt stoßen. Im Jahr 2017 konnten diese (u.a. im gastronomischen Bereich) umfangreich aufgewerteten Frei- und 4.2.2 Viktualienmarkt / Rathaus- und Aufenthaltsqualität ist somit als Spielflächen feierlich am Tag der block wichtiges Ziel zu bewerten. Positiv Städtebauförderung der Öffentlich- ist, dass bereits maßgebliche Vorbe- keit übergeben werden (förderfähige Das ISEK sieht zur Gestaltung des reitungen zur Umsetzung getroffen Kosten 425.500 Euro (60 % der Mittel Viktualienmarktes und seines Umfel- wurden. von Bund und Land, 40 % städtischer des die Verbesserung der Attrak- Eigenanteil), insgesamt genehmigte tivität und der Aufenthaltsqualität 4.2.3 Rindle-Block Projektkosten 514.000 Euro.) Der durch eine räumliche Erweiterung vollständige Erwerb des Perlschnei- einhergehend mit einer Ergänzung Gelegen zwischen Gleichmann- derhofes konnte bislang trotz inten- des Warenangebotes vor. Weiter- straße und Bäckerstraße wurde für siver Bemühungen des Kommunal- hin werden u.a. eine Optimierung den Rindle-Block im ISEK das Ziel referates nicht erreicht werden. der Erreichbarkeit, der rückwärtigen der Festigung des Angebotsbesat- Bereiche und der Zugänge bzw. eine zes der angrenzenden Geschäfts- Bewertung bessere Durchgängigkeit des Mark- straßen und die Stärkung der Aus- tes angestrebt. In der ersten Pro- tauschbeziehungen definiert. In der Der Würmgrünzug wird seit seiner grammphase wurden dahingehend zweiten Programmlaufzeit wurde ins- Umgestaltung intensiver frequentiert sog. Runde Tische mit dem Bezirks- besondere das Ziel der städtebauli- und als Freizeit- und Erholungsort ausschuss 21 Pasing-Obermenzing , chen Aufwertung, der Durchwegung genutzt. Die Aufwertung des Würm- den Markthallen München und weite- der Innenhöfe sowie eine Attraktivie- grünzuges hat neben den beabsich- ren Akteuren durchgeführt. rung der Rindle-Passage verfolgt. tigten positiven Effekten auf das Hier wurde seitens der MGS intensiv Naherholungsangebot im Quartier Im Zuge der Ertüchtigung der Märkte akquiriert und beraten, sowie zahlrei- auch für das Aktive Zentren-Pro- in München wird seitens der Markt- che Gespräche geführt. gramm eine positive Wirkung erzielt. hallen München auch der Pasinger Die Umsetzung des Projektes gehört Viktualienmarkt saniert werden. Die Bewertung zu denjenigen Maßnahmen, die im Ergebnisse des ISEK sowie des Kon- Rahmen der Expertengespräche zepts „Pasinger Rundwege“ wurden Mit dem Programm aktiv.gestal- einvernehmlich als Meilenstein für in das „Zukunftskonzept Lebensmit- ten wurde in diesem Bereich ein die Programmumsetzung benannt telmärkte“ eingebracht. Zum Hoch- Gebäude in die bauliche Aufwertung werden. zeitshof hin soll ein gastronomischer gebracht. Für eine gestalterische Betrieb das Angebot des Viktualien- Verbesserung der Durchwegung marktes ergänzen. Darüber hinaus fehlte die Mitwirkungsbereitschaft soll der Schriftzug „Pasinger Viktua- der Eigentümer. 22
4.2.5 Kirchplatz Maria Schutz und Bewertung Bauordnung und das Baureferat südliche Bäckerstraße beauftragt, einen städtebaulich-ver- Das Projekt „Verkehrsberuhigung kehrlichen Wettbewerb durchzufüh- Definiertes Ziel des ISEK ist die Nördlicher Schererplatz und Auf- ren. Stärkung des Bereichs rund um die wertung der Freifläche am Nörd- Kirche Maria Schutz und die För- lichen Schererplatz“ hat insgesamt Im Rahmen der Gesamtentwicklung derung der Nutzungsergänzungen positiven Anklang gefunden. In Pasings sind noch ergänzende Ver- zum zentralen Geschäftsbereich. maßgeblichen Projektbestandteilen kehrsuntersuchungen nötig, so dass Im Laufe des Prozesses wurden wird den Projektbeteiligten ein sehr im Sanierungszeitraum keine Reali- die Projektziele konkretisiert: Kirche gutes Zusammenwirken attestiert. sierung erfolgen konnte; die Durch- und Grundschule sollen als Ensem- Die gewählte schrittweise Herange- führung einer Machbarkeitsstudie ble stärker zusammen wachsen und hensweise mit einer zunächst einjäh- zur Klärung der verkehrlichen Frage- zudem die Verkehrssicherheit für rigen Testsperrung ist vollauf gelun- stellungen ist noch im Zeitraum der Schülerinnen und Schüler erhöht gen. Der Ensemblebereich Kirche Sanierungslaufzeit vorgesehen. werden. Hierfür soll der Bereich und Schule konnte als historischer Bodenstedtstraße / nördlicher Sche- Ort gestärkt werden. Dies steigerte Bewertung rerplatz verkehrsberuhigt und der so zudem die Verkehrssicherheit für die gewonnene Straßenraum für Schule Schüler und Schülerinnen. Diese Maßnahme ist Bestandteil des und Kirche nutzbar gemacht werden. Gesamtkonstruktes des Pasinger Um die beengte Freiraumsituation Die beteiligten privaten Akteure Fernbahnhofs und hat damit einher- der Schule weiterhin zu verbessern, sehen der aktuell anstehenden gehend eine große überregionale soll die Freifläche östlich der Kirche Umsetzung entgegen, die nach Bedeutung und Symbolwirkung. aufgewertet und gestalterisch sowie Abschluss der Vorplanung voraus- Eine Weiterverfolgung des Projek- funktional mit dem Eingangsbereich sichtlich 2022 erfolgen wird. tes in diesem Schlüsselbereich unter der Schule verbunden werden. Beteiligung der Öffentlichkeit wird 4.2.6 Bahnhofsplatz Nord daher als sehr wichtig eingeordnet. In einer einjährigen Testsperrung, Darüber hinaus könnte der Bahnhof welche durch eine gute Zusammen- Die Ziele des ISEK für diesen Bereich als attraktives verbindendes Element arbeit aller Akteure geprägt war und sind die Aufwertung des Bahnhofs- zwischen der Villenkolonie und dem medial begleitet wurde, konnten platzes Nord gemäß seiner Bedeu- Stadtteilzentrum fungieren. die Vorteile für den Fuß- und Rad- tung als zentraler Ankunftsort, eine verkehr überzeugen. Nach einer Verbesserung der Aufenthaltsquali- 4.2.7 Planegger Straße und an- anschließenden Evaluation wurde tät und Steigerung der Attraktivität grenzende Bebauung der Bereich nun dauerhaft für den sowie eine deutliche Verbesserung Kfz-Verkehr gesperrt. der Situation für den ÖPNV und Der Maßnahmenbereich „Planegger den Radverkehr. Dies soll einherge- Straße“ liegt in dem Abschnitt der Die Attraktivierung der Spiel- und hen mit einer Neuordnung der Ver- Straße, der als Nebenlage zum Freifläche östl. der Kirche und des kehrsfunktionen mit Priorität nicht Hauptgeschäftsbereich einzuordnen Vorfeldes der Schule befinden sich motorisierter Verkehrsteilnehmer ist und sich somit überwiegend im Teil derzeit in Planung des Baureferates. in Verbindung mit einer Geschwin- mit abnehmender Besucherfrequenz Im Vorfeld fanden hierzu Bürgerbe- digkeitsreduzierung, Vermeidung befindet. Neben ökonomischen wur- teiligungen, Workshops sowie ein verkehrstechnischer Bauten, einer den hier auch gestalterische und Modellbau mit Schülerinnen und Reduzierung des ruhenden Verkehrs verkehrliche Ziele im ISEK definiert. Schülern statt. und des Parksuchverkehrs. Im Sommer 2016 wurde eine städte- bauliche und landschaftsplanerische Im Zuge des Beschlusses zur Pro- Feinuntersuchung für diesen Bereich grammverlängerung 2016 wurden fertiggestellt und die Ergebnisse als das Referat für Stadtplanung und Konkretisierung der Sanierungsziele 23
beschlossen (Rahmenkonzept Pla- Empfehlungen negger Straße). Die für den öffentli- chen Raum vorgeschlagenen Maß- In sämtlichen Schlüsselbereichen, nahmen zielen auf eine punktuelle vom Marienplatz, über den Viktu- Stärkung des Fuß- und Radverkehrs alienmarkt, den Kirchplatz Maria (förderfähige Gesamtkosten in Höhe Schutz und seinem Umfeld, bis hin von ca. 735.000 € wurden bereit- zum Würmgrünzug und dem Bahn- gestellt) und des ÖPNV sowie eine hofsplatz Nord, sollten aus gutach- Verbesserung der Gestaltung und terlicher Sicht die begonnenen Wei- Wirkung des öffentlichen Raums. chenstellungen weiter verfolgt und Die für die privaten Flächen vorge- bearbeitet werden. schlagenen Maßnahmen dienen als Grundlage für Bauberatungen und Der Schwerpunkt der künftigen Ent- den Einsatz des kommunalen För- wicklung des Marienplatzes muss derprogramms aktiv.gestalten. insbesondere das weiterhin kon- sequente Hinwirken auf eine ange- Auf dieser Grundlage wurden im messenere Erdgeschossnutzung Zuge des kommunalen Förderpro- der Immobilien an der Nordseite des gramms zahlreiche Freiraum- und Platzes sein. Die Etablierung z.B. Fassadenprojekte beraten und dar- gastronomischer Betriebe kann eine auf aufbauend Vorplanungen erstellt. weitere Belebung des Platzes för- Aus verschiedenen Gründen kam es dern. in der Planegger Straße zu keiner Umsetzung im Rahmen von aktiv. Der Platzbereich rund um die gestalten. Mit dem Programm des Mariensäule sollte aus gutachter- Werbe- und Gestaltungskonzep- licher Sicht hinsichtlich seiner Nut- tes konnten indes in dem Bereich zungs- und Bespielungsmöglich- Geschäftsinhaber unterstützt wer- keiten weiterentwickelt werden. Die den (u.a. Biomarkt). Es wurden anstehende Bespielung des Platzes Bestuhlungselemente und Pflanzen durch das TAM TAM-Projekt ist eine gefördert. Darüber hinaus fanden gute Fortführung der bislang getätig- stets Leerstandsberatungen statt. ten Bespielungen wie Pasing by, der Pappschachtel, dem Schäfflertanz Bewertung und den Ausstellungen zur Novem- berrevolution. Ähnliche Beiträge soll- Mit punktuellen Maßnahmen zur ten künftig durch weitere Organisa- Stärkung der Aufenthaltsqualität und tionen etabliert werden. Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum und den umfangreichen Bera- Im Bereich des Viktualienmark- tungsleistungen und Umsetzungsan- tes und des Rathausblocks wird geboten für private Immobilieneigen- eine baldmögliche Umsetzung des tümer konnten auch im Bereich der Vitalisierungskonzepts von Seiten Planegger Straße neue Qualitäten der Markthallen München begrüßt. geschaffen werden. Die nur zögerlich Wochen- bzw. Grüne Märkte zählen erfolgte Realisierung auf privatem heute zu den wichtigsten Qualitäts- Grundeigentum hatte unterschiedli- merkmalen von Versorgungsstand- che Ursachen. orten. 24
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