Globalisierung - Urbanisierung - Transport - Wirtschaft und Nachhaltigkeit im Zeitalter der Digitalisierung - ZEITBILD Verlag
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
August 2016 58. Jahrgang Globalisierung – Urbanisierung – Transport Wirtschaft und Nachhaltigkeit im Zeitalter der Digitalisierung over u r s io n n ach Hann xk zur IA A-E e n! Einladung n morgen entdeck vo Mobilität IA A ganz einfach imr. ie a der Sie h Kernthemn können, erfahren Wie Sie ein t vorbere ite Unterrich ets! +++ z ie rte S c hüler-Tick redu +++ Stark Mit vorbereitenden Materialien zur IAA LERNORT 22.09. – 29.09. | Hannover
04 Inhalt Zahlen und Fakten 06 14 Urbanes Leben Sicherer Transport als weltweiter für urbane Räume Trendsetter 08 16 Globalisierung und Infrastruktur in der steigendes Smart City Transportaufkommen 22 Methodische und didaktische 10 18 Hinweise Urbane Transport als Herausforderungen Wirtschaftsfaktor 24 Zehn Arbeitsblätter für den Unterricht 12 20 Transport und Neue Berufsbilder Klimaschutz – in der Nutzfahr- 34 geht das zusammen? zeugindustrie Linktipps, Lösungs- hinweise, Glossar 6 r sion z ur IA A 201 Exku nover fte in Han rmationen für Lehrkrä chüler und S ndinfo 23 Hintergru e fü r S c h ülerinnen fträg 33 Arbeitsau 2
Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer, weltweite Entwicklungen wie Globalisierung und steigende Urbanisierung werden Lebensräume mit ihren bereits bestehenden Versorgungs- und Verkehrssystemen vieler- orts an ihre Kapazitätsgrenzen bringen. Studien prognostizieren, dass bis zum Jahr 2050 70 Prozent aller Menschen in Städten leben werden und die Zahl der Fahrzeuge sich voraussichtlich verdoppelt. Eine der größten Herausforderungen für Gesellschaften ist es daher bereits jetzt, auch zukünftig eine funktionierende Mobilität für Menschen und Güter zu gewährleisten. Die Digitalisierung von Technologien und Prozessen schafft dafür neue Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit von Infrastrukturen sowie die Effizienz und Sicherheit von Trans- port- und Verkehrsmitteln zu erhöhen. Jugendliche können diese konkreten Lösungsangebote auf der Internationalen Auto- mobil-Ausstellung (IAA) in Hannover am Beispiel der Nutzfahrzeugbranche mit ihren neu durchdachten und zukunftsorientierten Mobilitätskonzepten praktisch erleben. Das vorliegende Zeitbild WISSEN unterstützt Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler dabei, eigene Fragestellungen zu den Themen Globalisierung, Urbanisierung und Digi- talisierung zu entwickeln, um diese im Rahmen eines Besuchs auf der IAA in diesem September zu überprüfen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg! Ihr Zeitbild Verlag „Wir sind auch wegen eines ortsansässigen Unternehmens aus der Automobilbranche zur IAA „Viele Jugendliche waren von der IAA und den dort gefahren. Die Jugendlichen waren verwundert und vorgestellten Berufsperspektiven ganz begeistert. begeistert, zu sehen, dass bei uns in der Region Sicherlich wird sich der eine oder die andere überle- weltweit gefragte Lkw, Trailer und Auflieger hergestellt gen, ob ein Ingenieurstudium mit Perspektive Nutz- werden. In diesem Jahr fahre ich wieder mit einer fahrzeugsektor infrage kommt.“ Klasse nach Hannover.“ Alper Ergin Hendrik Flatken Lehrkraft am Gymnasium an der Willmsstraße, Delmenhorst Konrektor an der Albert Trautmann Schule, Werlte „Wir waren im Rahmen der Berufsorientierung mit unseren Schülern auf der IAA. Die Jugendlichen staunten über die vielfältigen Möglichkeiten und besonderen Exponate.“ Ina Wester Lehrkraft am Hümmling-Gymnasium, Sögel 3
Zahlen und Fakten Globalisierung: Export steigt stärker Urbanisierung: Weltbevölkerung + 1.680 % als die Warenproduktion wächst und drängt in die Städte (Entwicklung des grenzüberschreitenden Warenhandels, (nach Stadt- und Landbewohnern 1950 bis 2050 weltweit 1960 bis 2014–1960=1, in konstanten Preisen) 17,8 in Mio. und in Prozent) 16,5 1950 2050 15,3 +749 % Stadt 746.481 6.338.611 10,4 (Bezugsgröße) Warenexport + 484 % +80 % 5,6 Land 1.779.297 3.212.333 5,8 Quelle: World Trade Organization (WTO), 2015 5,2 5,5 3,8 4,3 3,3 +278 % 2,3 2,6 Quelle: UN / DESA, 2014 1,0 1,8 Warenproduktion 1,0 1960 1970 1980 1990 2000 2007 2011 14 Jahr Gesamt 2.525.778 9.550.944 Digitalisierung: Anzahl der Internetnutzer nach Kontinenten weltweit im Jahr 2015 (in Millionen Menschen; prozentualer Anteil an der Weltbevölkerung) Nord- amerika Europa Asien 313,87 604,15 1.622,08 4,19 % 8,06 % 21,66 % Internetnutzer weltweit: 3.243 Afrika Quelle: Internet World Stats, 2015 Prozentualer Anteil innerhalb Süd- 330,97 der Weltbevölkerung: amerika 4,41 % 43,3 % 344,82 4,6 % Ozeanien/ Australien 27,2 0,36 % 4
Globalisierung: Urbanisierung: Güterverkehr nimmt zu, am stärksten auf der Straße Personenverkehr nimmt zu im Jahr 1996 im Jahr 2030 (Prognose) Binnenschiff Eisenbahn Lkw 1990 831,8 991,8 motorisierter Individualverkehr (Pkw und Motorrad) 1995 71,7 Quellen: Statistisches Bundesamt, 2016 (Warenexport); DIW, ITB BMVI (Güterverkehr) 2000 100,1 Eisenbahn 2005 76,7 82,8 öffentlicher Straßenpersonenverkehr 2010 33,6 87,0 2014 Luftverkehr Quelle: BMVI, 2014 Prognose 2030 1013,8 1.261,7 motorisierter Verkehr insgesamt 0 100 200 300 400 500 600 Mrd. Tonnenkilometer* Mrd. Personenkilometer* * Definition siehe Glossar, S. 34 Digitalisierung: E-Commerce steigt weiter an (Umsatz des Online-Handels 2015 in Euro; Steigerung in Prozent im Vergleich zu 2011) + 118 % + 224 % 10.016 Mio Euro 842 Mio. Euro Tierbedarf Bekleidung + 243 % 2.674 Mio. + 194 % Elektronik & + 84 % 736 Mio. Euro 7.554 Mio. Kommunikation Euro Euro Quelle: bevh 2012, 2016 Lebensmittel Möbel 5
Fast Fashion Bei großen Modeketten sind die Abstände zwischen verschiedenen Kollektionen weiter geschrumpft, mittlerweile sind sechs bis acht Kollektionswechsel innerhalb eines Jahres bei internationalen Anbietern Standard. Auch gibt es Modehäuser, die ihren Kunden kontinuierlich neue Warenauswahl bieten mit der Konse- quenz, dass deren Filialen weltweit ständig neue Waren erhalten, die zudem oftmals parallel auch online Blitzversand zu erwerben sind. Einige Internethändler bieten eine immer schnellere Zustellung ihrer Waren an – nun auch den sogenann- ten Blitzversand. Dabei wird die To-go Lieferung noch am selben Tag zuge- Mit dem Coffee-to-go fing alles an. stellt. Ausgewählte Produkte können Inzwischen werden immer mehr Pro- sogar innerhalb von zwei Stunden dukte und Dienstleistungen flexibel nach der Bestellung vom Zusteller und im Vorübergehen rund um die in Empfang genommen werden. Uhr genutzt: bspw. der 24-Stunden- Sowohl Voraussetzung als auch Folge Einkauf, Car- und Bike-Sharing sowie davon ist: Es werden Warenlager in der Trend zu Street-Food-Märkten und Stadtzentren (und nicht mehr an Food Trucks. Die daraus resultierenden Stadträndern) und ausreichend große logistischen Aufgaben sind mit einem Fahrzeugflotten für Kurier- und Ex- erhöhten Güter-, Waren- und Abfall- pressdienste notwendig. transport verbunden. Urbanes Leben als weltweiter Trendsetter Städte werden seit Jahrtausenden gegründet: Im Vergleich zu ländlichen Lebensräumen haben Menschen in der Stadt deutlich größere Berufs- und Ausbildungsangebote, bessere medizinische Versorgung sowie die Chance auf vielfältigere kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe. Neue Ideen, Erfindungen und Trends entstehen auch heute oftmals in der Chancenfülle urbaner Strukturen: Aktuell entwickelt sich im Zuge der Digitalisierung ein neuartiger „urbaner Lebensstil“, der vor allem Mobilitäts- und Konsumangebote für Menschen durchweg verändert. Neue Fragen entstehen rund um individuelle und um gesellschaftliche Verantwortung für einen nachhaltigen, zukunfts- fähigen Transport von Menschen und Gütern. Eingebunden werden dabei auch neue ökonomische Aufgaben: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre kaufmännischen Prozesse für E-Commerce kontinuierlich erweitern, das betrifft insbesondere ihre Kapazitäten für Transport, Lagerung und Zustellung von Waren. Sechs Beispiele aus dem Alltag zeigen, wie der sogenannte urbane und digitale Lebensstil Erwartungen bedient, Trans- portbedarfe entwickelt und die Mobilität prägt. 6
„Welche Angebote wünschen Sie sich, Intermodaler Verkehr – ans Ziel mit um beim Lebensmittelkauf Zeit zu sparen?“ Fahrrad, ÖPNV und Carsharing Für zahlreiche Städte in Deutschland 74 % gibt es Apps von verschiedenen Anbie- 68,3 % 64 % 56,9 % tern, die Nutzern einen effizienten Weg von A nach B berechnen und aufzei- Quelle: Statistica, 2016 gen. Beispielsweise von Anbietern mit 28,8 % eigenen Flotten, seien es Pkw wie beim freefloating Carsharing oder Fahrräder (Bikesharing). Die entsprechenden Onlinebestellung Onlinebestellung Digitaler Einkaufs- Liefer-Abo / Abo- Drohnenlieferung Fahrzeuge sind bereits heute in einigen und Lieferung und eigene zettel: Merkfunkti- Kiste für Lebensmittel urbanen Zentren in Deutschland rund Abholung on für Warenkörbe um die Uhr flexibel verfügbar. Lieferung bis an den Kühlschrank Wer viel Zeit bei der Arbeit verbringt und sich auch in der Freizeit nicht lange im Supermarkt aufhalten möchte, kann Lebensmittel online bestellen und sie sich von manchen Lebensmittelketten zum Wunschtermin bis in die Küche liefern lassen. Da die Kunden die Lieferzeiten frei wählen können, hat der Lieferservice seine Fahrzeuge, Waren und Mitarbeiter ständig verfügbar zu halten. Carsharing-Entwicklung in Deutschland (freefloating und stationsbasierte Angebote) angemeldete Fahrberechtigte gesamt Carsharing-Fahrzeuge gesamt 1.400.000 17.500 15.500 1.200.000 13.500 1.000.000 Dinner per Mausklick Carsharing-Fahrzeuge 11.500 800.000 Fahrberechtigte Pizza-Lieferdienste sind seit Jahrzehnten beliebt. Neu sind heute z. B. sogenannte 9.500 Kochboxen, die eine Rezeptidee mit den 600.000 dafür notwendigen Lebensmitteln per 7.500 Paket nach Hause liefern. Daraus erge- ben sich ganz neue Bedingungen für die 400.000 5.500 Anlieferung der Kochbox, sei es für ihre Verpackung und den geschützten Trans- 200.000 port, für die notwendige Höchsttempera- 3.500 tur der Lebensmittel darin und vor allem für die Lieferzeit bis zu den Kunden. 0 1.500 20 1 13 20 1 5 16 97 99 20 1 03 20 5 20 7 09 0 1 0 0 20 20 20 19 19 20 Quelle: Bundesverband Carsharing e. V., 2016 7
Globaler Handel – globaler Transport (in Mrd. Dollar) Intraregionaler Handel (innerhalb der jeweiligen Region) 975 Interregionale Handelsströme (ab 50 Mrd. Dollar) 488 Quelle: World Trade Organization (WTO), 2014 RUSSLAND / GUS 149 EUROPA 430 4.383 127 245 121 492 643 380 855 148 NORDAMERIKA 1.151 128 208 260 118 211 NAHOST 732 217 116 ASIEN / PAZIFIK 75 240 3.012 160 124 187 AFRIKA 177 81 LATEINAMERIKA 202 172 196 Globalisierung und steigendes Transportaufkommen Die Entstehung weltweiter Märkte für Waren, Kapital und Dienstleistungen sowie die damit ver- bundene internationale Vernetzung der Volkswirtschaften wird mit dem Begriff Globalisierung beschrieben. Diese entwickelt sich parallel auf den zwei klassischen Ebenen von Angebot und Nachfrage: zum einen mit individuellen Konsumentscheidungen – bspw. beim Kauf von Lebens- mitteln oder Elektronikartikeln, die auf anderen Kontinenten hergestellt werden. Zum anderen mit dem Einsatz neuer digitaler Technologien im Kommunikations-, Informations- und Trans- portwesen sowie einer Arbeitsteilung, die dadurch nun weltweit möglich ist. Es sind vor allem weltweite Datennetze, Online-Kommunikation, computergestützte Logistik und hoch entwickelte Verkehrsmittel, die Wertschöpfungsketten (Arbeitskräfte, Produktionswege, Dienstleistungen und Transporte) von nationalen Standorten und Grenzen loslösen. Wobei auch in globaler Perspekti- ve weiterhin der klassische Wettbewerbsfaktor gilt, dass Transporte nur dann beauftragt werden, wenn insgesamt im Wertschöpfungsprozess des Transportgutes Ressourcen eingespart werden. 8
Globalisierung: Exportanstieg höher als Warenproduktion Entwicklung des grenzüberschreitenden Warenhandels, weltweit 1960 bis 2014 (1960=1, in konstanten Preisen) Index 17,4 + 1.680 % 17 16,5 17,8 16 15,3 15 Quelle: World Trade Organization (WTO): International Trade Statistics, 2015 14 13,2 13 13,7 12 11 10,4 Warenexport 10 9 8 7 Warenproduktion 6 5,6 + 484 % 5 3,8 5,5 5,7 5,8 4 4,8 5,2 5,0 2,3 4,3 3 3,3 2 1,0 2,6 1 1,8 1,0 0 1960 1970 1980 1990 2000 2005 07 09 11 13 14 Jahr Warenexport wächst schneller als Warenproduktion Weltweites Frachtvolumen vervierfacht sich bis 2050 Das Transportwesen ist ein wesentlicher Treiber der Globali- (im Vergleich zu 2010, nach Kontinenten, in Billionen Tonnen) sierung und umgekehrt. Täglich wechseln Milliarden Tonnen von Gütern und Produkten ihren Ort innerhalb von Städten, 2010 2050 Ländern und Kontinenten. Die internationale Arbeitsteilung er- möglicht es Unternehmen, die für sie günstigsten Produktions- 30.000 bzw. Lieferstandorte weltweit auszuwählen und ihre Aktivitäten permanent neu zu koordinieren. Für Deutschland lässt sich seit 25.000 den 1960er-Jahren ein besonderer Indikator für die Globalisie- rung der hiesigen Wirtschaft feststellen: Das jährliche Export- 20.000 wachstum ist kontinuierlich höher als das der Warenproduktion. 15.000 Immer mehr Güter werden transportiert Die Globalisierung, das weltweite Bevölkerungswachstum, die 10.000 Urbanisierung und das Entstehen einer breiten Mittelschicht Quelle: Statista, 2016 5.000 in den aufstrebenden Ländern, allen voran China, werden das Transportaufkommen für Menschen und Waren weiter stei- 0 gern. Ein urbaner Lebensstil wird vielerorts die Nachfrage nach Nordamerika Südamerika Europa Afrika Asien Gütern weiterhin erhöhen, die durch die globale Arbeitsteilung produziert werden und so ein hohes Transportaufkommen nach sich ziehen. Prognosen sagen voraus, dass der weltweite Straßengüterverkehr bis 2050 im Vergleich zu 2010 um 488 Prozent zunehmen wird (von 6.388 Billionen Tonnenkilometern Güterverkehrsaufkommen in Deutschland wächst auf 30.945 Billionen Tonnenkilometer). (in Milliarden Tonnenkilometern) Boom auf Deutschlands Verkehrswegen Binnenschiff Eisenbahn Lkw Die Arbeitsteilung in der globalisierten Weltwirtschaft und die voranschreitende Urbanisierung führen auch in Deutschland Prognose zu einem steigenden Aufkommen an Gütertransport. Zudem 900 gilt es immer mehr Personen und Güter innerhalb der Städte, 800 in die Städte und zwischen den Städten zu befördern. Beim 700 Personenverkehr ist der Pkw in Deutschland nach wie vor das 600 wichtigste Verkehrsmittel, aber auch Bus und Bahn verbuchen neue Fahrgastrekorde – im Schnitt sind 30 Mio. Menschen 500 am Tag mit dem Linienverkehr unterwegs. Das kontinuierliche 400 Wirtschaftswachstum in Deutschland sorgt außerdem für einen 300 Quellen: DIW, ITP, BMVI, 2014 steigenden gewerblichen und privaten Bedarf an Transportka- 200 pazitäten. Einen großen Anteil der Warenlieferungen überneh- men Lkw und andere Nutzfahrzeuge, die naturgemäß bis an die 100 Bordsteinkante, die sogenannte letzte Meile, liefern – dahin, wo 0 Schiene und Hafen nicht hinreichen. 1990 1995 2000 2005 2010 2014 2030 9
Urbane Herausforderungen Städte, speziell Großstädte, üben seit jeher eine große Anziehungskraft auf Menschen weltweit aus. Metropolen waren und sind Ballungs- und Entstehungsräume für soziale und ökonomische Trends, die nicht selten gesamtgesellschaftliche oder sogar globale Entwicklungen werden, wie z. B. der sogenannte urbane Lebensstil, der aktuell von den Möglichkeiten digitaler Technologien geprägt wird. Leben in der Stadt weckt auf jedem Kontinent Hoffnungen auf ein Plus an Lebens- qualität und sozialen Aufstieg und es zieht dadurch immer mehr Menschen aus ländlichen Gebie- ten an. Seit einigen Jahren lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Metropolen und Bal- lungsräumen. In Deutschland leben drei von vier Menschen in der Stadt und bereits im Jahr 2030 werden weltweit zwei Drittel der Menschheit Stadtbewohner sein. Dieser Entwicklungsprozess wird Urbanisierung genannt. Er steht u. a. auch für steigende Herausforderungen bei der Ver- und Entsorgung in oftmals unreguliert wachsenden Stadtstrukturen sowie für komplexere Mobilitäts- bedürfnisse von Menschen und Gütern. Willkommen in der Mega City Urbanisierung: Städte werden die Zentren der Welt Eine Manifestation der weltweiten Urbanisierung sind die Anteil der Stadtbevölkerung nach Kontinenten von größten Städte der Welt, die Mega Cities (Städte ab 10 Milli- 1950 bis 2050 (in Prozent) onen Einwohner). Bis 2050 wird sich die Anzahl von derzeit rund 25 Mega Cities auf 100 vervierfachen. Die Urbanisierung in den Entwicklungs- und Schwellenländern ist vor allem 100 % Prognose durch eine enorme Zuwanderung in diese Riesenstädte Südamerika gekennzeichnet – hinzu kommt ein generell hohes Bevölke- Quelle: UN „World Population Prospects“, 2011 80 % Nordamerika rungswachstum. Diese Kombination verursacht dort verkehrs- seitig neue und komplexe Anforderungen an den Personen- Europa Ozeanien verkehr, den Warentransport und die Abfallentsorgung. 60 % Asien 40 % Afrika 20 % 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2011 2020 2030 2040 2050 Globales Müllaufkommen steigt in Mio. Tonnen, die täglich transportiert und entsorgt werden 8 Prognose 6 4 2 Quelle: nature, 2013 1900 1950 2000 2025 10
Urbanisierung und Verkehr in Deutschland In Deutschland und den Industriegesellschaften wach- sen die Städte langsamer als in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Deutschland hat im weltweiten Ver- gleich bereits einen hohen Urbanisierungsgrad erreicht - 2012 lebten bereits rund 74 Prozent der Menschen in Städten. Bis 2020 wird die Urbanisierung in Deutschland um weitere vier Prozent zunehmen. Gleichzeitig wird auch das Verkehrsaufkommen sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr weiterhin ansteigen. Damit sind auch in Deutschland neue und komplexe Aufgaben beim Ohne Güterverkehr läuft nichts Erhalt, Aus- oder Umbau der Infrastruktur für die Güter- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands ist in den versorgung, für die Abfallentsorgung und die Beförderung letzten Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen. Als Mess- von Menschen verbunden. größe für die Wirtschaftsleistung einer Volkswirtschaft drückt das BIP auch die gestiegene Nachfrage nach Wa- ren aus und damit auch einen stetig steigenden Bedarf Personen- und Güterverkehr steigt weiter an Transportmitteln und -kapazitäten. Insbesondere der boomende Onlinehandel ist treibender Faktor bei der Personenverkehr Prognose 1.329 Entwicklung des Transportwesens, z. B. wettbewerbsbe- Güterverkehr 1.200 dingt durch häufigere, weil kürzere Zyklen der Warenlie- 1.146 ferungen und durch steigende Retourenzahlen von Pa- ketsendungen. Die Lieferkette baut dabei auf die Vorteile jedes Transportmittels: Warenlieferungen außerhalb der 1.000 Stadt zwischen Logistikzentren und Großlagern überneh- 989 men oftmals große Lkw, kleinere Verteiler-Nutzfahrzeuge 837,6 können am raschesten innerstädtische Touren erledigen. 800 723 Wo sind Nutzfahrzeuge (pro Jahr) in Deutschland im Einsatz? 642 599 600 Personen- 491 11,7 Mio. Rettungs- und Krankentransporte kilometer 400 in Mrd. 44,1 Mio. 2 Mio. 287 Quellen: KPMG / VDA / BMWI / BMVI 250 Wohnungsumzüge 200 Tonnen Haushaltsabfall- Entsorgungen Tonnen- kilometer in Mrd. 2.700 Mio. Quelle: VDA, 2014 0 1980 1990 2000 2013 2030 Kurier-, Express- und Paketdienstleistungen Deutschlands Wirtschaft wächst Paketversand in Deutschland boomt (Bruttoinlandsprodukt, BIP, in Mrd. Euro) (in Mio. Sendungen) 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 4.000 3.025,9 Quelle: Bundesverband Paket & Express Logistik, 2015 Prognose 3.600 2.580,1 2.300,9 3.200 2.116,5 1.989,9 Quelle: Statistisches Bundesamt, 2016 2.800 1.579,8 2.400 2.000 1.600 1990 1995 2000 2005 2010 2015 11
Schiff, Eisenbahn und Lkw – gemeinsam effizient Containerschiff Hafen Güterbahnhof / Eisenbahn Güterumschlagplatz Lkw Paketzentrum Paketzustellung Paketübergabe Transport und Klimaschutz – geht das zusammen? Sowohl urbane als auch konjunkturelle Entwicklun- Güterverkehr ist intermodal gen führen zu höheren Mobilitätsanforderungen für Verkehrsökonomen, Logistiker und Unternehmer gehen Menschen und Güter. Infrastruktur und Verkehrs- von einer klaren Prämisse aus: Der Transport von Waren wird dann beauftragt, wenn dadurch in der gesamten Wertschöp- träger werden stärker in Anspruch genommen, ihre fungskette – inkl. des Transportes – Ressourcen eingespart Belastungen steigen, ebenso wie Geräuschpegel und werden können (Personenverkehr entsteht hingegen meist Abgase. Gerade in Ballungsräumen spielt die Ver- aufgrund individueller Beweggründe von Menschen. Doch minderung von Emissionen und Schadstoffen, u. a. wird auch dabei Ressourceneinsparung immer wichtiger). Aus Effizienzgründen wird Güterverkehr intermodal organisiert, d. h. der verkehrsbedingten, eine wichtige Rolle für die Verkehrsträger, z. B. Schiff, Bahn, Nutzfahrzeug und Flugzeug, urbane Lebensqualität. Stellschrauben dafür befin- werden gemäß ihrer jeweiligen technologischen Stärken (= den sich im Straßenverkehr sowohl am Fahrzeug als Ressourcen-Einsparpotenzial) intelligent miteinander kombi- niert. Darüber hinaus kann die kommunikationstechnologische auch außerhalb in der Verkehrsinfrastruktur. Durch Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger entlang der verschiedene Ideen rund ums Nutzfahrzeug konnte Lieferkette den Transport noch besser steuern und einmal mehr bereits z. B. ein Tonnenkilometer Verkehrsleistung mit die Effizienz steigern. immer weniger Emissionen erreicht werden. Die Ener- Otto, Hybrid, Diesel & Co. gieeffizienz im Transport kann durch verschiedene Durch den serienreifen Einsatz verschiedener technologischer Maßnahmen weiterhin gesteigert werden, welche die Innovationen bei Fahrwerk, Antriebsstrang sowie bei Aerody- Lieferkette mit verbesserter digitaler Datenübermitt- namik und neuen Baumaterialien sinken die Emissionen der lung ganzheitlich in den Blick nehmen. zumeist dieselangetriebenen großen Lkw seit Jahren. Mithilfe der Abgasnachbehandlung (z. B. durch Speicherkatalysatoren Schon gewusst? Im Vergleich zu früheren Telematik-Diensten (Wortschöpfung aus Telekommunikation und Informatik) werden die inzwischen digitalisierten Versionen „grüne Telematik“ genannt, da sie in Deutschland allein 2013 den Kraftstoffverbrauch von Nutz- fahrzeugen um zehn Prozent gesenkt und den Anteil an Leerfahrten im Fernverkehr auf neun Prozent reduziert haben. Auf Fahrleistung bezogen entspricht das einer Einsparung von 2,6 Milliarden Fahrzeugkilometern oder 850 Millionen Litern Diesel in jenem Jahr. 12
oder SCR/AdBlue) können auch Schadstoffe weitestgehend Effizienzsteigerung durch Automatisierung herausgefiltert werden. Neben dem Otto- und dem Diesel- Derzeit werden neben vernetzten auch teilautomatisierte motor als konventionelle Technologien ist bei Nutzfahrzeugen Fahrfunktionen bei Nutzfahrzeugen getestet, um weiterhin inzwischen auch eine Bandbreite an alternativen Antrieben wie die Effizienz der Fahrzeuge zu optimieren. Nutzfahrzeuge im Hybrid, Elektro, komprimiertes (CNG) oder verflüssigtes (LNG) Fernverkehr sind aufgrund ihrer hohen Fahrleistung von durch- Erdgas verfügbar. Erdgasantriebe bieten zudem die Option schnittlich 100.000 Kilometern pro Jahr prädestiniert für das einer Beimischung von Biomethan. Ferner besteht die Perspek- (teil-)automatisierte Fahren. Dabei werden ähnlich wie beim tive, fossiles Erdgas langfristig durch strombasierte, syntheti- Pkw die Informationen und Funktionen der bereits bewährten sche Kraftstoffe zu ersetzen (Power-to-Gas). Auch alternative und zukünftigen Fahrerassistenzsysteme zu einem Gesamt- Antriebe sollten nur gemäß ihren Stärken eingesetzt werden. Im system gebündelt. Schon heute erfassen in einem modernen Stadtbetrieb ist es für Omnibusse, Müll- oder kleine Lieferfahr- Sattelzug über 400 Sensoren Daten aller Art und erzeugen zeuge in ihrem typischen Stop-and-Go-Fahrprofil sinnvoll, auf damit 100 Millionen Zeilen Software – mehr als in einem Jet. Hybrid oder Elektro zu setzen, um Ressourcen zu sparen. Bei Sobald erst einmal alle Fahrzeuge untereinander und mit der schweren Lkw im Langstreckeneinsatz auf Fernstraßen stehen Infrastruktur kommunizieren, wird deren „Intelligenz“ exponen- Entwickler vor besonders großen Herausforderungen für renta- tiell zunehmen. ble Batteriekapazitäten; weitere Voraussetzung sind entspre- chend starke Ladestationen an öffentlichen Tankstellen. Praxistest: Sternfahrt nach Rotterdam Im April 2016 hatten sich sechs Lkw-Kolonnen aus verschie- Grüne Telematik und Vernetzung denen europäischen Städten auf den mehrtägigen Weg nach Telematik-Dienste übernehmen seit Jahrzehnten wichtige Rotterdam gemacht. Die jeweils zwei bis drei Trucks pro Kolonne Informationsleistungen zwischen Logistikern, Standorten, Fah- waren im Abstand von nur 10 bis 15 Metern auf der Autobahn im rern und Fahrzeugen – so effizient, wie es der jeweilige Stand sogenannten Platoon (engl. für Teileinheit) unterwegs. Jede Lkw- der Technik ermöglichen kann. Erst durch die digitalen mobilen Einheit war untereinander vernetzt und fuhr teilautomatisiert. Kommunikationstechnologien können Verkehrsträger ohne Die Testergebnisse der Effizienzsteigerung: Durch den geringen Übermittlungsverluste an Zeit und Detailtiefe untereinander Abstand zueinander konnten die Fahrzeuge ihren Luftwiderstand und mit der Infrastruktur vernetzt werden, was die Effizienz während der Fahrt verringern. Darüber hinaus war eine höhere gesamter Lieferketten nochmals deutlich erhöht. Moderne Durchschnittsgeschwindigkeit möglich – ohne dass die Höchst- Nutzfahrzeuge haben Telematik serienmäßig an Bord und geschwindigkeit überschritten wurde. Zudem wurde die Fahr- tauschen Informationen zu Standort, Kapazitäten, Verkehrs- bahn von den Kolonnen besser ausgenutzt, da ein Platoon aus lage, Routenplanung, Warenstatus, Fahrzeugzustand etc. mit drei gekoppelten Lkw 80 anstatt der sonst üblichen 150 Meter der jeweiligen Auftragszentrale aus. Der nächste Schritt ist, auf Fahrbahn einnimmt. Vollautomatisiertes Fahren, d. h. fahrerlose dem Weg zudem mit Ampelanlagen, Verkehrsleitsystemen, Fahrzeuge, werden erst in weiter Zukunft möglich sein, wenn u. a. Brücken und Baustellen zu kommunizieren, sofern diese dafür der rechtliche Rahmen geschaffen ist. ausgerüstet sein werden. Mehr Länge, mehr Ladung, weniger Kraftstoff: der Lang-Lkw Ein innovatives Transportkonzept für die zukünftigen Transportherausfor- derungen ist der Lang-Lkw. Er ist bis zu 6,50 Meter länger als herkömmli- che Lkw und kann dadurch bis zu 66 Prozent mehr Ladung bei demselben zulässigen Höchstgewicht transportie- ren. Damit sinkt nicht nur der Kraft- stoffverbrauch pro Transporteinheit, weiterhin lässt sich so auch bis zu jede dritte Lkw-Fahrt einsparen. Die Europäische Union hat bereits 1996 die Möglichkeit geschaffen, dass län- gere Nutzfahrzeuge auf bestimmten Straßen und Strecken zugelassen sind. Einige EU-Staaten machen von dieser Option Gebrauch. In Deutschland wer- den die Lang-Lkw seit einigen Jahren im Rahmen von Feldversuchen in ver- schiedenen Bundesländern getestet. 13
Sicherer Transport für urbane Räume In urbanen Räumen, wo Fußgänger, Zweiradfah- Mehr Sicherheit im Güterverkehr rer, Pkw und Nutzfahrzeuge häufig gemeinsam Ein neues Kapitel in der Nutzfahrzeugsicherheit begann, als Ende 2014 gesetzlich verpflichtend wurde, dass neu zugelassene unterwegs sind, spielt die Sicherheit im Stra- mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge mit Elektronischem ßenverkehr eine entscheidende Rolle für alle Stabilitätsprogramm (ESP), Notbremsassistent und Spurhalte- Beteiligten. Zahlreiche Sicherheitsassistenzsys- warnsystem ausgestattet sind. Eine wichtige Neuentwicklung seitdem ist das Toter-Winkel-Assistenzsystem, das mit Radar teme wurden deshalb schon für Lkw, Busse und funktioniert und bei Bedarf den Fahrer vor dem Rechtsabbiegen Transporter entwickelt, oftmals, bevor sie später warnt. Hinzu kommen aktuelle digitale Innovationen wie zum Beispiel die High Definition (HD)-Karten. Mit ihrer Hilfe kann das in Pkw-Modellen auf den Markt kamen. Seit Fahrprofil ohne Verzögerung für die bereits im Voraus erkannten dem Jahr 1970 konnte das Risiko eines tödlichen Eigenschaften der kommenden Strecke angepasst werden. Unfalls, bspw. mit einem großen Nutzfahrzeug, Intelligente Vernetzung für mehr Sicherheit um 86 Prozent gesenkt werden. Durchschnittlich Auch die Transportbranche vernetzt sich für ihre Datenüber- ist ein Lkw rund drei Millionen Fahrzeugkilo- mittlung immer weitreichender. Waren Fahrzeuge zunächst meter unfallfrei unterwegs, bevor er an einem nur in die Datenwelt ihrer zugehörigen Spedition telematisch eingebunden, so können sie jetzt mobiltechnisch problemlos Personenunfall beteiligt ist. bereits mit Teilen ihrer Verkehrsumgebung kommunizieren, z. B. mittels Navigationssystemen. Der nächste Vernetzungsschritt Unfälle mit Personenschaden (pro 1 Mio. Fahrzeugkilometer) ist der mobile automatische Datenaustausch eines modernen Fahrzeugs mit anderen Fahrzeugen, mit Verkehrsleitstellen 3,0 Busse Lkw oder mit festen oder temporären Infrastrukturelementen. Die Fahrzeugausstattung wurde dafür bereits erfolgreich getestet, 2,5 noch sind nicht alle Verkehrsbeteiligten dafür ausreichend ver- netzt. Im Internet gibt es aber bereits professionelle Frachtbör- 2,0 sen, um speditionsübergreifend die Anzahl von Freiflächen und Leerfahrten weiter zu senken. Quelle: Statistisches Bundesamt, 2014 1,5 Vehicle-to-X-Kommunikation 1,0 Der Datenaustausch eines Fahrzeugs mit anderen Verkehrs- 0,5 akteuren (z. B. weitere Fahrzeuge, Infrastrukturelemente, Verkehrsleitstellen und Internetdienste) wird Vehicle-to-X- 0 Kommunikation genannt. Diese umfassend vernetzte Kom- 1970 1980 1990 2000 2012 munikation ist erst mit der digitalen Übermittlung von Daten 14
Stufen des automatisierten Fahrens Automatisierungsgrade Fahrer Automatisierungsgrade Funktionen STUFE 0 STUFE 1 STUFE 2 STUFE 3 STUFE 4 STUFE 5 Drivers only Assistiert Teilautomatisiert Hochautomatisiert Vollautomatisiert Fahrerlos Fahrer führt dau- Fahrer führt dauer- Fahrer muss das Fahrer muss das Kein Fahrer erfor- Vom „Start“ bis erhaft Längs- und haft Längs- oder System dauerhaft System nicht derlich im speziel- zum „Ziel“ ist kein Querführung aus Querführung aus überwachen mehr dauerhaft len Anwendungsfall Fahrer erforderlich überwachen. Muss potenziell in der Lage sein, zu über- nehmen System übernimmt Längs- und Quer- führung in einem speziellen Anwen- System übernimmt dungsfall. Erkennt die Fahraufgabe System übernimmt Systemgrenzen System kann im vollumfänglich bei Längs- und Quer- und fordert Fahrer spezifischen An- allen Straßentypen, Quelle: VDA, 2015 System übernimmt führung in einem zur Übernahme wendungsfall alle Geschwindigkeits- Kein eingreifendes die jeweils andere speziellen Anwen- mit ausreichender Situationen auto- bereichen und Um- Fahrsystem aktiv Funktion dungsfall* Zeitreserve auf matisch bewältigen feldbedingungen * Anwendungsfälle beinhalten Straßentypen, Geschwindigkeitsbereiche und Umfeldbedingungen möglich geworden und kann Fahrer in kurzer Zeit über Gefah- So fordert das automatisierte (Fahr-)System beispielsweise rensituationen wie Unfälle, Glatteis, Stauenden entlang der den Fahrer bei einer Wetterverschlechterung oder schlechter Route informieren oder auch über Slots an Laderampen und Fahrbahnmarkierung auf, wieder selbst zu lenken. Reagiert der –toren, Parkplätze und Werkstätten. Fahrer nicht auf die akustischen und optischen Signale, bringt sich das Fahrzeug z. B. selbstständig auf dem Seitenstreifen Gesteuert per Autopilot zum Stillstand. Schon mit heutigen Assistenzsystemen sind die Voraussetzun- gen für teilautomatisiertes Fahren vorhanden. Erste Tests auf Schon gewusst? deutschen Autobahnen zeigen, dass automatisiert fahrende Automatisierte Fahrfunktionen in Lkw entlasten die und miteinander vernetzte Lkw den Verkehrsfluss verbessern, Fahrer. In weiter Zukunft wird sich der Fahrer voll und den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen senken sowie ganz auf die Techniksysteme des Lastwagens verlassen die Sicherheit erhöhen. Das fahrzeugeigene Computersystem können, der dank seiner Sensorik und des Datenaus- arbeitet mit Radar, Kamera und Assistenzsystemen (u. a. tauschs mit der Umgebung sicher und effizient seinem Abstands-Regeltempomat). Im Unterschied zu fahrerlosen Ziel entgegenfährt. Währenddessen kann er sich anderen Ansätzen (siehe Stufenmodell oben) wird das automatisierte Aufgaben widmen und ist besser vorbereitet und damit Fahren bei Tests in Deutschland weiterhin von einem Fah- schneller und flexibler bei der Zustellung der Ladung. rer überwacht, der auch jederzeit ins Steuer greifen kann. Sicherheitspotenziale von Fahrassistenzsystemen Quelle: ADAC Abstandsregler: Notbremsassistent: Spurhalteassistent: Lichtsysteme: Nachtsichtassistent: Spurwechselassistent: 17 % weniger 28 % weniger 49 % weniger 18 % weniger 6 % weniger 26 % weniger schwere Unfälle mit Auffahrunfälle mit Lkw-Unfälle durch Verkehrstote durch Verkehrstote bei Unfälle beim Personenschaden Personenschaden Spurverlassen auf mehr Sicht auf Nacht Spurwechsel Autobahnen Autobahnen und Landstraßen 15
Infrastruktur in der Smart City Globalisierte Handlungsräume für Individuen, Unternehmen und Gesellschaften bringen parallel zu einer weltweit erkennbaren Urbanisierung vielerorts bestehende Verkehrssysteme an ihre Kapazi- tätsgrenzen. Eine der größten städteplanerischen Herausforderungen ist es derzeit, einen möglichst reibungslosen Transport von Menschen und Gütern auch in Zukunft zu ermöglichen. Die Vernetzung von Fahrzeugen untereinander, mit weiteren Verkehrsteilnehmern und mit Infrastrukturelementen kann Teil einer nachhaltigen Lösung sein. Dafür werden die technologischen Voraussetzungen von allen Beteiligten geschaffen werden, z. B. mit dem Aufbau und Ausbau einer vernetzungsfähigen Infrastruktur – beispielsweise mithilfe dynamischer Verkehrszeichen, kommunizierender Baustellen und umsichtiger Ampelanlagen – sowohl in der Stadt als auch außerhalb. Fahrzeugseitig sind aktu- elle Modelle bereits für diese Art der Mobilität auf der Autobahn oder in der Stadt vorbereitet. Doch die „Gesprächspartner“ entlang der Wegstrecke, die zukunftsfähigen Infrastrukturlösungen, fehlen in Deutschland bislang. International gehen Städte mit gutem Beispiel voran. 16
Was ist eine Smart City? Intelligente Verkehrsplanung, Förderung des Öffentlichen Nah- verkehrs und eine bessere Vernetzung aller Verkehrsteilnehmer, wie z. B. durch eine Vehicle-to-X-Kommunikation innerhalb einer stadtweiten Kommunikationsinfrastruktur, sind die Mo- bilitätskennzeichen einer Smart City. Weniger Staus und somit dauerhaft schnelle Lieferungen von Gütern in der Innenstadt sowie der Ausbau eines weitgehend emissionsfreien Nahver- kehrsnetzes haben positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität in Smart Cities. Städte wie Kopenhagen (u. a. intelligenter Fahrradverkehr), Toronto (u. a. Parkleitsystem), Wien (u. a. intermodales Verkehrskonzept) oder Tokio (u. a. Bus Rapid-Transit System) sind hier weltweit Spitzenreiter. Investitionsniveau vs. Investitionsbedarf Deutsche Städte befinden sich nicht unter den Top 10 der Smart Cities. Als Gründe dafür werden u. a. fehlende gesell- schaftliche und politische Unterstützung für neue Mobilitäts- konzepte gesehen, gerade im Hinblick auf die erforderlichen Intelligente Infrastruktur in Singapur Neuinvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Am Beispiel der Dass der Ausbau einer intelligenten Verkehrsinfrastruktur sich Bundesfernstraßen zeigt sich, dass das angepeilte Investitions- lohnen kann, führt das Beispiel Singapur vor Augen. In dem niveau des Verkehrsministeriums den ermittelten tatsächlichen kleinen Stadtstaat mit einer Fläche der Stadt Hamburg (1,8 Mio. Jahresbedarf für den Erhalt und ggf. Ausbau noch nicht deckt. Einwohner) hatte sich die Bevölkerung im Zeitraum von 1990 bis 2013 von 3 auf 5,4 Mio. Einwohner nahezu verdoppelt. Neben Schon gewusst? einem gut ausgebauten ÖPNV ist insbesondere die intelligente Neue Fahrzeuge können künftig untereinander (Vehicle- Infrastruktur ein Grund dafür, dass Singapur ein weiterhin effizi- to-Car) und mit der Infrastruktur (Vehicle-to-Infra- entes und funktionstüchtiges Verkehrssystem hat. Innovationen structure) kommunizieren. Derzeit ist aber die jeweilige wie die Erfassung der Verkehrssituation über Kameras, die auto- Ampelanlage oder das Verkehrsleitsystem nicht immer matische Übermittlung der Verkehrsdaten an Pkw und Lkw, und dafür vorbereitet. Die Vehicle-to-X-Kommunikation ein elektronisches Parkleitsystem finden sich vereinzelt auch in ermöglicht es dem Fahrzeug, in Sekundenbruchteilen europäischen Städten wie Mailand, Stockholm oder Oslo. Singa- Verkehrsinformationen – etwa über Ampelphasen und pur bündelt diese Maßnahmen auf kleinster Fläche im Stadtge- Baustellen – zu sammeln, entweder von vorausfahren- biet, lässt die intelligente Infrastruktur in Echtzeit Informationen den Fahrzeugen oder von Verkehrsleitsystemen, und über den Verkehr sammeln und leitet diese an die Fahrzeuge diese sogleich zu verarbeiten, damit der Fahrer Gefah- weiter. Ziel ist es, dass automatisierte Fahrzeuge einen weiteren ren oder Staus weiträumig umfahren kann. Effizienzschub in den Bereichen Energieverbrauch, Sicherheit und Komfort liefern werden. Vergleich: Wie viel investieren Staaten in ihre Infrastruktur? (Stand 2011, prozentual zum Bruttoinlandsprodukt) Was bringt eine intelligente Infrastruktur? Der Aufbau einer intelligenten Ver- kehrsinfrastruktur in Deutschland könnte laut Branchenverband Bitkom 2,5 % Effizienz- und Wachstumseffekte von bis zu 16 Mrd. Euro pro Jahr (im Ver- gleich zum Vorjahr) bis 2022 erzielen. 1,5 % 0,9 % 1,3 % 0,8 % 0,8 % 0,7 % 1,1 % 0,6 % 0,5 % bis zu Quelle: BITCOM, 2015 Quelle: OECD, 2011 pro Jahr Polen Schweiz Spanien Japan Frankreich Österreich Schweden Großbr. Deutschl. Italien 17
Transport als Wirtschaftsfaktor Deutschland ist Drehscheibe für die europäischen und weltweiten Güterströme. Durch kein ande- res Land der Europäischen Union werden mehr Güter transportiert. 2,82 Millionen Menschen sind mit der hiesigen Logistik beschäftigt. 2015 erbrachten Schiff, Bahn und Lkw in Deutschland eine Transportleistung von 661 Milliarden Tonnenkilometern. Mit sieben von zehn Tonnenkilometern (474,2 Milliarden) übernahmen Lkw den weitaus größten Teil. Deutschland ist Logistik-Europameister Logistikbranche in Deutschland wächst (Umsatz in Mrd. Euro, 2014) (in Mrd. Euro, im Zeitraum 2003 – 2016) Schweden 300 Norwegen Belgien 250 Polen 200 Niederlande Spanien 150 Quelle: Deutsche Bank Research, 2015 Italien 100 UK Quelle: DekaBank, 2015 Frankreich 50 Deutschland 0 0 50 100 150 200 250 300 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 18
Wachstumsbranche Nutzfahrzeug Schon gewusst? Die Hersteller von Nutzfahrzeugen in Deutschland Mit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 verschiebt sich der geografische profitieren sowohl vom wachsenden hiesigen Lo- Mittelpunkt der EU von den Benelux-Staaten und von Nord-Ost-Frank- gistikstandort als auch von der globalen Nachfrage reich nach Deutschland ins Ruhrgebiet. Neben Paris und London ist es der aufgrund der guten Weltwirtschaft. Vor diesem größte Ballungsraum in Europa. Nutzfahrzeuge und moderne Logistik ma- Hintergrund exportiert die Nutzfahrzeugbranche chen es möglich, dass Nachschub an Waren des täglichen Bedarfs für circa rund 76 Prozent ihrer Produkte ins Ausland. Der 20 Mio. Menschen in der Region innerhalb von zwei Stunden herange- weltweite Nutzfahrzeugmarkt wird sich nach Pro- schafft werden können. Auslöser dieser führenden Rolle des Ruhrgebiets gnosen von 9,5 Mio. Einheiten 2005 auf 12,4 Mio. ist der Kraftakt des Strukturwandels weg von Kohle und Stahl hin zu ei- Einheiten 2024 steigern. Besonders hohe Nachfra- nem Logistikkompetenzzentrum – mit Forschung, innovativer Entwicklung ge wird aus Indien, Russland und der EU erwartet. und Ausbildung – in der Mitte Europas. Dadurch wird der vormals für den Die Nutzfahrzeugbranche in Deutschland gehört Zechenbetrieb etablierte intermodale Güterverkehr effizienter strukturiert, zu den größten Produktionsstandorten weltweit digitalisiert und ausgebaut. und beschäftigt rund 180.000 Arbeitnehmer. Prognose: Nutzfahrzeugbranche boomt auch in Zukunft Digitalisierung bringt zusätzliches Wertschöp- (in ausgewählten Ländern / Regionen bis 2024) fungspotenzial pro Jahr in Europa bis 2025 Stückzahl 2014 2024 1.200.000 +10,6 % In der 1.000.000 Automobilbranche: 800.000 35 Mrd. Euro Quelle: IHS Global Insight; Deloitte, 2015 600.000 +129,7 % +24,2 % +55,2 % Quelle: Roland Berger, 2015 400.000 In der +10,3 % +68,1 % Logistikbranche: 54 Mrd. Euro 200.000 0 China Indien Brasilien USA Russland EU Beispiel Lieferkette Fahrradkauf: In Dresden bestellt – quer durch Europa transportiert Hamm 3 Dresden 6 Umschlagplatz Umschlagplatz Schiene-Lkw Schiene-Lkw 5 Remscheid Umschlagplatz Lkw-Schiene 4 Rheinbach 7 Freiberg Lkw-Transport Lkw-Transport Händler und Zustellung Paris 2 Umschlagplatz Lkw-Schiene 1 Romilly-sur-Seine Start Lkw-Transport 1 Sonntag, 21:42 Uhr, nahe Dresden wird ein französisches Rennrad 5 Donnerstag, 10:00 Uhr, Montage und individuelle Umrüstung der in einem Onlineshop bestellt Ware beim Händler – Freitag, 08:30 Uhr, Ware per Lkw-Transport zum 2 Montag, 13:30 Uhr, Radhersteller in Romilly-sur-Seine/ Frankreich Startpaketzentrum nach Remscheid übergibt die Ware einem Paketlieferdienst 6 Freitag, 10:45 Uhr, Ware per Eisenbahn-Transport nach Dresden – 17:35 3 Montag, 19:30 Uhr, Ware kommt in Paris am Güterbahnhof Uhr, Ware kommt in Dresden am Güterbahnhof (Umschlagplatz) an (Umschlagplatz) an – Dienstag, 03:30 Uhr, Ware per Eisenbahn- 7 Samstag, 07:30 Uhr, Ware per Paketlieferdienst zum Kunden in Transport von Paris Richtung Hamm / Deutschland Freiberg nahe Dresden – 11:15 Uhr, Übergabe der Ware durch Paket- 4 Mittwoch, 9:00 Uhr, Ware kommt in Deutschland / Hamm am lieferdienst an die Käuferin Güterbahnhof (Umschlagplatz) an – 13:00 – 14:30 Uhr, Ware per Lkw-Transport zum Händler des Onlineshops bei Bonn 19
Neue Berufsbilder in der Nutzfahrzeugindustrie Täglich sind rund 2,8 Mio. Nutzfahrzeuge in Deutschland unterwegs – sie versorgen Menschen mit allen Dingen ihres täglichen Bedarfs, sie beliefern Läden mit Waren, Produktionswerke mit Materi- al, stemmen Umzüge, entsorgen den Müll, sichern Recyclingwertstoffe, sie befördern Personen im Öffentlichen Nahverkehr und sind für Rettungsfahrten im Einsatz. Je nachhaltiger und sicherer sie ihre Dienste tun sollen, umso intelligenter müssen sie vorab durchdacht, entwickelt und ausge- stattet werden. In Deutschland arbeitet eine ganze Wirtschaftsbranche (Zulieferer, Entwicklungs- dienstleister, Hersteller von Fahrzeugen, Anhängern und Aufbauten) an zukunftsfähigen Modellen aller Nutzfahrzeugsegmente. Dabei wandeln sich die Anforderungen an Fahrzeuge und Logistik- dienste rasch angesichts der fortlaufenden Digitalisierung der Arbeitswelt. Gemeinsam mit einer steigenden Nachfrage aus aller Welt nach ihren Produkten haben die Unternehmen langfristig einen großen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Beschäftigte in der Automobilindustrie (Ende 2015) Automobilbranche insgesamt (Hersteller, Zulieferer und Forschungsdienstleister) 792.600 22,7 % Nutzfahrzeug-Branche Quelle: VDA, 2015 180.000 20
Einstieg in die Nutzfahrzeugindustrie Automobilindustrie ist Spitzenreiter bei Forschung und Entwicklung in Deutschland (2014) Die Breite an Berufsausbildungen ist groß. Klassische Ausbil- dungen wie Karosserie- und Fahrzeugbaumechatroniker/-in Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nach werden genauso angeboten wie Ausbildungen mit digitaler Per- Branchen (verarbeitendes Gewerbe) spektive, wie Automobilinformatiker/-in. Da die Berufsbilder bei Herstellern und Zulieferern zunehmend komplexer werden, insgesamt: entstehen auch immer neue Studiengänge wie z. B. Automotive 49.482 Mio. Euro Software Engineering. Sie ergänzen die etablierten Studiengän- + 7,45 % zum Vorjahr ge Fahrzeugtechnik, Bionik, Mechatronik, Verkehrstechnik/- planung und Elektrotechnik / Sensorik. Darüber hinaus bietet Automobilindustrie auch der Bereich Forschung und Entwicklung in mittelständi- schen Zulieferunternehmen, gerade auch im Bereich Anhän- Sonstige Branchen 19.678 Mio. Euro ger-, Aufbauten- und Fahrwerksbau, interessante berufliche Perspektiven. 9.401 Mio. Euro + 14,5 % zum Vorjahr + 7,93 % zum Vorjahr Ausbildungen für IT-Interessierte Ausbildungsplätze in der Nutzfahrzeugindustrie sind immer Chemie mehr auf digitale Aspekte der Fahrzeuge und der Mobilität zugeschnitten: Zum einen erwerben die Auszubildenden in den 3.629 Mio. Euro klassischen Berufsbildern wie Mechatroniker, Elektroniker etc. + 8,24 % zum Vorjahr Zusatzqualifizierungen im Bereich IT. Zum anderen erhalten die Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 2014 angehenden IT-Profis wie Fachinformatiker in ihrer Ausbildung Zusatzqualifizierungen, wie z. B. als Elektrofachkraft. Pharmazie Schon gewusst? 4.035 Mio. Euro - 0,98 % zum Vorjahr Mit über 792.600 Beschäftigten im Jahr 2015 konnte die gesamte Automobilindustrie in Deutschland gegenüber 2014 einen Zuwachs um rund 17.800 Arbeitsplätze ver- Maschinenbau Elektroindustrie 5.651 Mio. Euro 7.507 zeichnen. Nach Japan, China und den USA hat Deutsch- Mio. Euro land die viertgrößte Fahrzeuge produzierende Volkswirt- + 2,24 % zum Vorjahr + 4,88 % zum Vorjahr schaft der Welt. Berufsausbildungen in der Nutzfahrzeugindustrie: LERNORT • Automobilkaufmann (m / w) 22.09. – 29.09. | Hannover • Technischer Modellbauer (m / w) • Fahrzeuglackierer (m / w) IAA-Schulklassenaktion • Mechatroniker (m / w) esse Auf der weltweit größten Mobilitätsm • Technischer Produktdesigner (m / w) stellung (IAA) • Fachinformatiker (m / w) Internationale Automobil- Aus • Mediengestalter Digital und Print (m / w) lich - gibt es für Jugendliche vielfältige Mög • Werkstoffprüfer (m / w) men keiten, sich mit Fragen rund um die The • Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung (m / w) sport Globalisierung, Urbanisierung und Tran • Industriemechaniker (m / w) zur IAA hat zu beschäftigen. Eine Exkursion Die Nutzfahrzeugbranche hat besonders großen Mob i- für Klassen und Kurse den Vorteil, die Bedarf an Absolventen dieser Studiengänge: der lität von morgen ganz praktisch anhand • Maschinenbau und Tec hno logien vor vorgestellten Produkte • Wirtschaftsingenieurwesen auc h ein star k Ort zu entdecken – dafür wird • Wirtschaftswissenschaften eldu ng reduzierter Eintrittspreis bei Voranm • Fahrzeugtechnik • Wirtschaftsinformatik gewährt. • Naturwissenschaften lassen- Weitere Informationen zur IAA-Schulk • Elektrotechnik Zud em finden aktion finden Sie auf Seite 23. • Informatik fün f Sie auf dem Arbeitsblatt 10, Seite 33, IAA- Aufgabenstellungen, die Grundlage der Exkursion sein können. 21
Methodische und didaktische Hinweise Urbanisierung, Globalisierung und Digitalisierung stellen neue Lernziele und Kompetenzen Anforderungen an die Mobilität von Menschen und Gütern. Eine Mithilfe der Arbeitsblätter können die Schülerinnen und Schüler der Kernfragen ist, wie gesellschaftlicher Wohlstand erhalten und … den Ablauf des Prozesses der Verstädterung und der Globali- persönliche Lebensqualität nachhaltig gestaltet werden kann. sierung beschreiben und erklären. Zentrale Aspekte auf dem Weg zu einem nachhaltigen Güterver- … sich mit den aktuellen Herausforderungen für urbane Räume kehr sind bspw. die optimale Vernetzung der verschiedenen Ver- im Bereich Mobilität auseinandersetzen und Anforderungen an kehrsträger und die Entwicklung innovativer Verkehrskonzepte. Transport und Logistik ableiten. … Möglichkeiten zur Gestaltung nachhaltiger Mobilitäts- und Lo- Das vorliegende Zeitbild WISSEN nimmt technische Lösungen gistikprozesse vorrangig in urbanisierten Räumen erarbeiten. für einen sauberen, sicheren und nachhaltigen Transport rund … die Auswirkungen von Urbanisierung und Globalisierung und um das Nutzfahrzeug in den Fokus und ist gleichzeitig zur Vor- Mobilität auf Mensch und Umwelt beurteilen. bereitung auf eine Exkursion von Schulen zur IAA gedacht. Die … Arten von Mobilität beschreiben und deren Ursachen und Fol- Vernetzung im Verkehr und die neuen urbanen Trends im Bereich gen unter wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten erklären. Mobilität, Konsum und Kommunikation betreffen die Schülerin- … den gesellschaftlichen Wandel im Zusammenhang mit digita- nen und Schüler persönlich in ihrem Alltag. len Nutzungsmöglichkeiten beschreiben und erklären. … ihr eigenes Mobilitätsverhalten im Hinblick auf die Nutzung Kompetenzerwerb digitaler Techniken reflektieren. Mithilfe der Arbeitsblätter können die Schülerinnen und Schü- … Herausforderungen, die eine weitere Digitalisierung von Mobili- ler die in den Lehrplänen verankerten inhaltsbezogenen und tätsprozessen mit sich bringt, kritisch hinterfragen. prozessbezogenen Kompetenzen am konkreten Beispiel der … sich mit den aktuellen Herausforderungen der Verkehrspla- Themen Urbanisierung, Globalisierung und Digitalisierung erar- nung beschäftigen und Lösungsansätze entwickeln. beiten. Sie können wirtschaftliche und technologische Prozesse … sich kritisch mit ihrem eigenen Konsumverhalten und dessen nachvollziehen, deren Zusammenhänge verstehen und sowohl in Auswirkungen auf Transport und Mobilität auseinandersetzen aktuelle ökologische als auch in politische Diskussionen einstei- und Alternativen entwickeln. gen. Außerdem kann das vorliegende Material sie unterstützen, eigene Verhaltensweisen zum nachhaltigen Umgang mit Res- Lehrplananbindung sourcen (bspw. beim Konsumverhalten) zu reflektieren. Zu den Themen Urbanisierung, Globalisierung, Digitalisierung, Transport, Nutzfahrzeuge lassen sich in den Lehrplänen der Einsatzrahmen Sekundarstufe II zahlreiche Bezüge herstellen. Die Arbeitsblätter gehen dabei auf den Transport zwischen den Städten, in den Städten und außerhalb der Städte ein. Das vor- Erdkunde / Geografie: Stadt- und Wirtschaftsgeografie, Globali- liegende Material ist hauptsächlich für den Einsatz in der Sekun- sierung und Weltwirtschaft, Ökologie und Globalisierung, räum- darstufe II sowie in beruflichen Schulen gedacht. Der Magazinteil liche, funktionale und soziale Urbanisierung, Metropolisierung auf den Seiten 4 bis 21 gibt Ihnen Hintergrundinformationen für und Marginalisierung, Suburbanisierung, neue Kommunikations- die folgenden Arbeitsblätter, die zur Bearbeitung durch Schüle- technologien, Mega Cities als Funktionszentren, Stadtgeografie, rinnen und Schüler konzipiert sind. Beim Einsatz im Unterricht Siedlungsentwicklung und Raumordnung, Stadtentwicklung, Be- bietet sich eine arbeitsteilige Organisation in Kleingruppen an. völkerungsmobilität, Warenverkehr, Güterversorgung, Verkehrsin- Die inhaltliche Aufbereitung für eine Ergebnispräsentation kann frastruktur eines Verdichtungsraumes durch die Recherche zusätzlicher Informationen umfassend gestaltet werden. Wirtschaft / Politik: Ökologie und wirtschaftliches Wachstum, Chancen und Risiken der Globalisierung, Globalisierung und der Übersicht über die Arbeitsblätter Standort Deutschland, Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Arbeitsblatt 1 Megatrend Urbanisierung Standortfaktoren und Wettbewerbsfähigkeit Arbeitsblatt 2 Konsumverhalten in der Stadt Arbeitsblatt 3 Vernetzung im Verkehr verbindet Menschen Gesellschaftskunde / Sozialwissenschaften: gesellschaftlicher und Waren Wandel, Auswirkungen auf den Konsumhandel, Auswirkungen Arbeitsblatt 4 Neue Formen des Transports auf den Standort Deutschland, Raumgestaltung durch Gesell- Arbeitsblatt 5 Ohne Telematik geht nichts im Güterverkehr schaft, Innovationen und neue Medien Arbeitsblatt 6 Güterverkehr, Logistik und Arbeitsmarkt in der urbanisierten Welt Informatik: Informatik, Mensch und Gesellschaft, Mensch- Arbeitsblatt 7 Intelligente Mobilität Maschine-Kommunikation, Verhältnis Mensch-Maschine, Arbeitsblatt 8 Viele Wege führen zum Klimaschutz Möglichkeiten und Grenzen von Informatiksystemen Arbeitsblatt 9 Pioniere brauchen Rückhalt Arbeitsblatt 10 Die IAA Nutzfahrzeuge 2016 Physik / Technik: Mechanik im Straßenverkehr, Kräfte und Bewegungen Sie können dieses Zeitbild WISSEN kostenlos als PDF hier herunterladen: www.zeitbild.de 22
Sie können auch lesen