Bericht an die Delegiertenversammlung 2021 - Deutsche ...
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Inhalt Vorwort des Präsidenten 2 Bericht zur Gesundheitspolitik 4 Deutscher Krebspreis 2020 8 Engagement in Europa und darüber hinaus 9 Finanzen 10 Mitgliedermagazin FORUM 11 Mitgliederentwicklung 12 Deutscher Krebskongress 2020 13 Impressionen vom DKK 2020 14 Die Sektion A: Landeskrebsgesellschaften 18 Die Sektion B/Abteilung Experimentelle Krebsforschung 24 Die Sektion B/Abteilung Klinische Krebsforschung 27 Die Sektion B/Interdisziplinäre Arbeitsgruppen 63 Die Sektion C: Fördermitglieder 76 Arbeit der Geschäftsstelle 82 Stiftungen 92 Kooperationspartner 93 Online, digital, virtuell. 94
Vorwort Der Deutsche Krebskongress, den wir gemeinsam mit der der Krebspatient*innen in Deutschland etabliert hat. Ich Deutschen Krebshilfe Ende Februar 2020 ausgerichtet ha- freue mich sehr darüber, dass DKG-Mitglieder mittlerwei- ben, war mit mehr als 11.000 Teilnehmer*innen eine der le auch sehr interessante Forschungsprojekte entwickelt letzten großen Präsenzkongresse im letzten Jahr. Zu die- haben, die uns helfen werden, den Einfluss der Pandemie sem Zeitpunkt herrschte – aufgrund der Nationalen De- auf die Versorgung der Krebspatient*innen besser zu kade gegen Krebs und des Europe’s Beating Cancer Plans verstehen. Als Beispiel sei hier die vom BMBF geförderte des europäischen Parlaments – große Zuversicht über CancerCOVID-Studie genannt, eine Initiative der Arbeits- weitere gute Rahmenbedingungen für die Onkologie und gemeinschaft Internistische Onkologie in der DKG, ge- die onkologische Versorgung. Unmittelbar danach folgte meinsam mit anderen Partnern. der erste Lockdown aufgrund der Covid-19-Pandemie. Das Pandemiegeschehen führte dazu, dass planbare Behand- Kein Zweifel, die Pandemie hat den Arbeitsalltag in Kli- lungen und medizinische Maßnahmen zum Teil verscho- niken und Praxen deutlich verändert. Das gilt auch für ben wurden, um mehr Kapazitäten für die Behandlung die Arbeit unserer Fachgesellschaft. Videokonferenzen schwerer Atemwegserkrankungen vorzuhalten. Auch die und Online-Veranstaltungen sind an die Stelle persönli- Krebsversorgung war zeitweise von Einschränkungen cher Arbeitstreffen getreten. Die Arbeitsbilanz 2020 der betroffen, hauptsächlich im Bereich der Krebsfrüher- DKG kann sich trotz dieser Umstellung sehen lassen. Das kennung, der Nachsorge, der psychoonkologischen Be- Leitlinienprogramm Onkologie umfasste Ende 2020 29 treuung sowie bei der Initiierung klinischer Studien, aber publizierte S3-Leitlinien, drei neue Leitlinien sind dazu- auch bei der onkologischen Chirurgie. Das ergab sich aus gekommen, vier wurden aktualisiert. Die Pilotphase des den regelmäßigen prospektiven Panelbefragungen aller Zertifizierungssystems für Hämatologische Neoplasien Comprehensive Cancer Centers in Deutschland durch konnte im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen werden. eine Taskforce, die die DKG gemeinsam mit dem Deut- Ende 2020 war die Zahl der Zentren mit einer DKG-Zerti- schen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deut- fizierung auf 1.525 angewachsen. Dem großen Einsatz der schen Krebshilfe zur Überprüfung der Versorgungslage Mitarbeitenden in den Zentren ist es außerdem zu ver- Prof. Thomas Seufferlein Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft Quelle: Stefanie Moeloth 2
danken, dass große Versorgungsforschungsprojekte, wie Dies sind nur einige Beispiele der erfolgreichen Arbeit der etwa die PCO- und die EDIUM-Studie, wie geplant fortge- Fachgesellschaft. Mein besonderer Dank geht an die vie- führt werden konnten, so dass wir 2021 mit Ergebnissen len zumeist ehrenamtlichen Unterstützer*innen, die die rechnen können. Im Herbst 2020 begann darüber hinaus DKG mit ihrer Expertise und Tatkraft unterstützt haben. eine weitere Studie unter Beteiligung der Geschäftsstelle, Ob in den DKG-Arbeitsgemeinschaften, im Leitlinienpro- diesmal gemeinsam mit 40 zertifizierten Brustkrebszent- gramm, in gesundheitspolitischen Gremien oder vor Ort ren: „PRO B“ testet die Wirkung eines intensiven Lebens- in den Landeskrebsgesellschaften – ohne Ihr Engagement qualitätsmonitorings bei Patientinnen mit metastasier- wäre diese Arbeit nicht möglich. Haben Sie herzlichen tem Mammakarzinom. Und auch im politischen Bereich Dank dafür, und bleiben Sie gesund. hat sich etwas bewegt: Am 1. Januar 2020 trat eine ge- setzliche Regelung im § 65e des Fünften Sozialgesetzbu- ches in Kraft, die zumindest teilweise die Erstattung der Kosten in der ambulanten Krebsberatung regelt. Die Um- setzung erfolgte ab 1. Juli 2020 auf Basis von Förderkriteri- Ihr Thomas Seufferlein en des GKV-Spitzenverbands. Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft 3
Gesundheitspolitik DR. JOHANNES BRUNS, MIRJAM RENZ, Dr. Katrin Mugele Anfang 2020 herrschte – aufgrund der Nationalen Deka- schoben wurden, um mehr Kapazitäten für die Behand- de gegen Krebs und der europäischen Initiative Europe’s lung schwerer Atemwegserkrankungen vorzuhalten. Beating Cancer Plan, die im Februar 2020 präsentiert Darüber hinaus waren einzelne Krebsvorsorgeprogram- wurde – großer Optimismus über weitere gute Rahmen- me vorübergehend ausgesetzt, möglicherweise scheu- bedingungen für die Onkologie und die onkologische ten einige Patient*innen auch aus Furcht vor einer Co- Versorgung. Erstes politisches Highlight war der Deut- vid-19-Infektion den Gang zum Arzt oder zur Ärztin. Um sche Krebskongress, auf dem wir am 19. Februar 2020 den pandemiebedingte Änderungen der onkologischen Ver- Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn begrüßten. sorgungssituation zu erfassen und auf mögliche Miss- Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich die Rolle der stände aufmerksam zu machen, haben das Deutsche Krebsforschung in ihrer Videobotschaft auf dem Parla- Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebs- mentarischen Abend. Es ist eine Tradition des Deutschen hilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft eine Taskforce Krebskongresses, wissenschaftlich-onkologische Erkennt- gegründet. Sie führte unter anderem eine prospektive nisse in den großen Gegenwartskontext einzuordnen und Panelbefragung an großen deutschen universitären Fragen von gesellschaftlicher Relevanz zu stellen. Das er- Krebszentren und ausgewählten zertifizierten Zentren folgte unter anderem in sieben gesundheitspolitischen durch. Die Ergebnisse wurden 2020 im Deutschen Ärzte- Sitzungen. Unmittelbar im Anschluss an den Deutschen blatt veröffentlicht (Dtsch Arztebl 2020; 117(46): A-2234 / Krebskongress wurde der gesundheitspolitische Alltag B-1893). dann von Covid-19 geprägt. Den überwiegenden Teil des Jahres 2020 kennzeichneten viele gemeinsame Anstren- Dekade gegen Krebs gungen, um für Krebspatient*innen, Behandler*innen und Im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs wurde die Politik Informationen zu Covid-19 und Krebs zur Verfü- das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) gung zu stellen. von bisher zwei Standorten in Heidelberg und Dresden auf weitere Standorte ausgebaut. Die drei Arbeitsgrup- Krebs und Covid-19 – Taskforce pen haben ihre Themen weiter vorangebracht. In allen Die Covid-19-Pandemie führte dazu, dass planbare Be- drei Arbeitsgebieten ist es das Ziel, alsbald in eine intensi- handlungen und medizinische Maßnahmen zum Teil ver- ve Umsetzungsphase zu kommen. Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft Quelle: Georg Roither Mirjam Renz Quelle: Luca Vecoli 4
Regelfinanzierung um die Leistungsfähigkeit der stationären Versorgung in Die Sicherstellung der ambulanten psychoonkologischen Deutschland, die wir im Heft „Krankenhausplanung“ auf- Versorgung, einschließlich verlässlicher Finanzierung, ist gegriffen haben. Jedes Magazin wird von einem Video eines von insgesamt 13 Zielen des Nationalen Krebsplans. für die breite Öffentlichkeit ergänzt, in dem Begriffe und Am 1. Januar 2020 trat dafür eine gesetzliche Regelung im Entwicklungen kurz und allgemeinverständlich erklärt § 65e des Fünften Sozialgesetzbuches in Kraft, die diesen werden. Bereich regelt. Die Umsetzung erfolgte ab 1. Juli 2020 auf Basis von Förderkriterien des GKV-Spitzenverbands. Nach Politische Stellungnahmen vielen Jahren Arbeit war das – wenn auch nur teilweise Im Laufe des Jahres hat sich die Deutsche Krebsgesell- gesichert – der Start der Regelfinanzierung für die ambu- schaft an verschiedenen Stellungnahmeverfahren be- lante Krebsberatung. Im Dezember 2020 begrüßten wir teiligt. die Ankündigung des Bundesministers für Gesundheit •Zum Jahresanfang 2020 nahmen wir zu den Empfeh- Jens Spahn, dass die gesetzliche Krankenversicherung lungen für das Leistungsspektrum, die Qualitätskrite- künftig 80 Prozent der Kosten für psychosoziale Bera- rien und für Finanzierungsmodelle ambulanter psycho- tungsleistungen decken wird. sozialer Krebsberatungsstellen (Empfehlungspapier für ambulante psychosoziale Beratungsstellen) Stellung. „360° Onkologie“ •Im August beteiligte sich die Deutsche Krebsgesell- Teil unserer politischen Kommunikation war 2020 das schaft – vertreten durch die Arbeitsgemeinschaft Infopaket „360° Onkologie“. Themen im Berichtszeit- Bildgebung in der Onkologie der DKG (ABO) – an einer raum waren „Aus Daten lernen“, „Krankenhausplanung“ gemeinsame Stellungnahme von neun Fachgesell- sowie „Patient-reported Outcomes“. Im Magazin greifen schaften und Verbänden zum Entwurf eines Gesetzes Autor*innen aus den Bereichen Politik, Forschung, Versor- zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Me- gung, aber auch Patient*innen aktuelle politische Fragen dizin und zur Änderung weiterer Gesetze. auf, zeigen Lösungen und diskutieren Wege zur Verbesse- •Im September 2020 reichten wir beim Gemeinsamen rung der Gesundheitsversorgung. Besonders geprägt war Bundesausschuss eine Stellungnahme zur Änderung das Jahr 2020 von der Pandemiesituation und Fragen rund der Regelungen zur Konkretisierung der besonderen 5
Aufgaben von Zentren und Schwerpunkten gemäß und besonders die Versorgung innerhalb Onkologischer § 136c Absatz 5 SGB V (Zentrums-Regelungen) ein. Zentren betreffen. •Ebenfalls im September hat die Deutsche Krebsgesell- •Im Dezember 2020 haben wir gemeinsam mit der schaft zum Antrag der Fraktion der FDP im Thüringer Stiftung Deutsche Krebshilfe und der Arbeitsgemein- Landtag „Dem Krebs den Kampf ansagen – wirksame schaft Deutscher Tumorzentren zum Entwurf eines Therapien fördern, Neuerkrankungen reduzieren, Pa- Gesetzes zur Zusammenführung von Krebsregister- tientinnen und Patienten bestmöglich unterstützen“ daten Stellung genommen: Das Gesetz hat eine hohe Stellung genommen. Bedeutung, weil es eine optimale Nutzung der gesam- •Im November 2020 forderte die Deutsche Krebsgesell- melten Daten für die Verbesserung der Versorgung schaft in einem Positionspapier ein vereinheitlichtes, und die Fortentwicklung der onkologischen Medizin zentral koordiniertes Verfahren der Ethikberatung von ermöglicht. multizentrischen Nicht-AMG/MPG-Studien, das klar de- finierte Anforderungen, Zeitrahmen, Kosten und Bear- Politische Veranstaltungen beitungsstrukturen schafft. Im März 2020 fand das Parlamentarische Frühstück der •Mit dem Referentenentwurf zur Weiterentwicklung der DKG zum Thema „Innovationen in der Krebsmedizin – Gesundheitsversorgung (GVWG) legte das Bundesmi- ist die Art des Tumors bald egal?“ statt. Im Mittelpunkt nisterium für Gesundheit ein umfangreiches Regelwerk der Diskussion zwischen Fachwelt sowie Abgeordneten vor, das zahlreiche Adjustierungen im Gesundheits- und Landesvertreter*innen stand das Thema tumor- wesen formulierte. Mit den Weiterentwicklungen der übergreifende Zulassungen von Krebsmedikamenten. An Vorgaben, insbesondere zu Qualitätsverträgen, Min- konkreten Beispielen wurde verdeutlicht, dass bei einigen destmengen und Transparenz in der Versorgung, stellt Entitäten ein Medikament alternativlos sei, sich bei an- der Referentenentwurf die Messung und den Nachweis deren Entitäten zugleich neue Therapieoptionen eröff- der Qualität der Betreuung aller Patient*innen in den neten. Onkologische Leitlinien formulieren das bereits. Vordergrund. In unserer Stellungnahme im November Die Wirksamkeit müsse tumorspezifisch gemessen, die 2020 konzentrierten wir uns auf die genannten Berei- Sicherheit eines Medikaments aber tumorunabhängig che, die die Versorgung onkologischer Patient*innen erhoben werden. 6
Können in Registern erfasste Daten aus der Versorgung Im Oktober 2020 fand ein fachübergreifendes wissen- Wissenslücken in der Onkologie schließen? Bei der öffent- schaftliches Fachgespräch mit Impulsreferaten zum The- lichen gesundheitspolitischen Diskussionsrunde „Brenn- ma „Verhältnis von personalisierter zu evidenzbasierter punkt Onkologie“ im September 2020 diskutierten hier- Medizin – Ergänzung oder Widerspruch?“ statt. Das Fa- zu Vertreter der Deutschen Krebsgesellschaft sowie des zit: Es braucht Strategien, um evidenzbasierte Medizin Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund- und personalisierte Medizin stärker zu verknüpfen. Evi- heitswesen (IQWiG) und forderten ein zentrales Spitzen- denz entsteht dabei nicht nur aus RCT, sondern auch aus institut für Versorgungsforschung. Der Nachbericht ist Knowhow des Versorgungsalltags. Tumorübergreifende, auf der Webseite unter Gesundheitspolitik/Brennpunkt also tumoragnostische Zulassungsstrategien, sollen vor- Onkologie – Nachberichte 2020 zu finden. angetrieben werden. Ein weiteres Fazit war, dass Behand- Nach vielen Jahren „Brennpunkt Onkologie“ haben wir lungsstrategien prospektiv erfolgen und gut dokumen- 2020 das Format dieser etablierten Berliner Gesprächs- tiert werden müssen. Netzwerke sind ein gutes Mittel, runde aufgefrischt. Geändert wurden die Veranstal- um Entwicklungen voranzubringen. tungszeit sowie das Diskussionsformat hin zu weniger Referent*innen und mehr Zeit für Diskussion. Der Kurz- bericht „Telegramm“ informiert unmittelbar nach der Veranstaltung über die Inhalte, der Nachbericht auf der Webseite informiert ausführlich. Ebenfalls neu ist das di- gitale Vorzimmer – eine Möglichkeit, Fragen zum Thema vorab einzureichen. Quelle Renate Babnik 7
Deutscher Krebspreis 2020 Renate Babnik Der Deutsche Krebspreis 2020 ging in der Kategorie klinische For- schung an Prof. Dr. Andreas du Bois, KEM – Evangelische Kliniken Essen Mitte gGmbH (links). In der Kategorie translationale Forschung wurde Prof. Dr. Rita Schmutzler vom Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, Universitäts-Frauenklinik Köln, geehrt (auf dem Foto mit Laudatorin Prof. Lisa Wiesmüller). In der Kategorie experimentelle Forschung erhielt Prof. Dr. Andreas Trumpp vom Deutschen Krebs- forschungszentrum Heidelberg den Preis. Quelle: berlin-event-foto.de 8
Engagement in Europa und darüber hinaus PD DR. SIMONE WESSELMANN, ELLEN GRIESSHAMMER, DR. MARKUS FOLLMANN, THOMAS LANGER, MARIE-JOLIN KÖSTER, DR. KLARA FELDES Die Europäische Kommission hat 2020 das Thema On- Die DKG ist seit 2015 Partner des EU-Projekts „European kologie trotz Covid-Pandemie vorangetrieben und den Commission Initiative on Breast Cancer“. Der DKG-Bereich Europe’s Beating Cancer Plan (EBCP) veröffentlicht. Ein Leitlinien ist in der Guideline Development Group als Vice umfassender Konsultationsprozess begleitete die Ent- Chair Methodology aktiv, die Leitlinieninhalte sind publi- wicklung des EBCP. So wurden die vier Säulen Prävention, ziert (https://tinyurl.com/ECIBC-EU), einzelne Fragestel- Früherkennung, Diagnose und Behandlung sowie Ver- lungen werden kontinuierlich aktualisiert. Zu diesem The- besserung der Lebensqualität von Krebspatient*innen ma ist die DKG eine Brücke zwischen den europäischen und -überlebenden identifiziert, flankiert von den Quer- Initiativen der iPAAC-Gruppe und der 2021 beginnenden schnittsthemen Forschung und Innovation, digitale und European Commission Initiative on Colorectal Cancer personalisierte Medizin sowie Abbau von Ungleichheiten (https://tinyurl.com/ECICC-EU). Weitere Aktivitäten des innerhalb der europäischen Mitgliedsstaaten. Der Stra- Bereichs Leitlinien – europäisch und darüber hinaus – er- tegieplan betont unter anderem die Bildung von onkolo- geben sich über aktive Mitgliedschaften im Guidelines In- gischen Netzwerken und deren Qualitätssicherung und ternational Network und der GRADE Working Group. somit die Relevanz des DKG-Zertifizierungssystems auf europäischer Ebene. Einen Überblick über die Pläne der 2020 engagierte sich die DKG verstärkt im Rahmen der im EU im Bereich Onkologie finden Sie auf der DKG-Webseite Sommer 2020 gegründeten Arbeitsgruppe zu Krebsprä- www.krebsgesellschaft.de/internationales.html und unter vention und Früherkennung in der European Cancer https://tinyurl.com/Krebs-und-EU. League (ECL): https://tinyurl.com/P-and-EDWG. Neben intensivem Austausch zu den Themen „Zukunft der In der EU-finanzierten Joint Action „Innovative Partner- Krebsprävention in Europa“, „Informierte Entscheidung ship for Action Against Cancer – iPAAC“, in der die DKG das beim Krebsscreening“ und „Auswirkungen der Corona- Arbeitspaket 10 leitet, begann 2020 die zweite Phase. Die Pandemie auf die Krebsfrüherkennung“ war die DKG an erarbeiteten praktischen Instrumente, mit denen Struktu- diversen konstituierenden Meetings der Arbeitsgruppe ren für eine multidisziplinäre, qualitätsgesicherte und flä- beteiligt. Die Unterarbeitsgruppen „Screening und Früh- chendeckende Versorgung von Krebspatient*innen in den erkennung“, „Tabak-Kontrolle“ und „Adipositas als Risiko- Mitgliedsstaaten nachhaltig aufgebaut werden können, faktor“ nahmen im Dezember 2020 ihre Arbeit auf. 2021 wurden in zwei Pilotzentren in Deutschland und Polen im- wird die DKG sich dort besonders in der Arbeitsgruppe zur plementiert. 2021 sind Audits zur Erfolgskontrolle geplant. Früherkennung einbringen. Die Umsetzungserfahrungen werden in Handlungsemp- fehlungen übersetzt. Sie unterstützen Mitgliedsstaaten, onkologische Versorgung zu gestalten und zu steuern. 9
Finanzen Dr. Johannes Bruns, Janina Henne Das Jahr 2020 war trotz der Corona-Pandemie ein finan- den Arbeitsgemeinschaften heraus durchführen zu kön- ziell stabiles Jahr, da die Finanzströme der Deutschen nen. Einige Projekte konnten aufgrund der Corona-Pande- Krebsgesellschaft nicht unmittelbar von einem wirt- mie nicht rechtzeitig begonnen werden, so dass eine Ver- schaftlichen Lockdown betroffen sind. Aufgrund von schiebung in das Jahr 2021 erfolgt ist. Wie schon in den Einsparungen, die sich durch den Wegfall von Präsenz- Vorjahren hat die DKG weitere Mittel für die Förderung veranstaltungen ergeben haben, ist kostenneutral ein des Leitlinienprogramms Onkologie, die Initiativen des Videokonferenzsystem angeschafft worden, so dass über Zertifizierungsbereiches – insbesondere im Bereich der die DKG-Geschäftsstelle Sitzungen virtuell durchgeführt Versorgungsforschung –, die Umsetzung gesundheitspo- werden konnten. litischer Veranstaltungen und das Infopaket „360° Onko- logie – Politik und Krebs“ zur Verfügung gestellt. Die jähr- Die von der Delegiertenversammlung 2019 beschlossene liche Rücklagenbildung an die Deutsche Krebsstiftung Erhöhung der Mitgliedsbeiträge der Sektion B und C ist im ist auch im Jahr 2020 durchgeführt worden und betrug Jahr 2020 umgesetzt worden. Dadurch sind rund 1,2 Mil- 120.000 Euro. lionen Euro über die Mitgliedsbeiträge eingegangen – ca. 123.000 Euro mehr als im letzten Jahr. Erfreulicherweise Die angelegten Vermögenswerte haben sich trotz leich- konnte der Deutsche Krebskongress im Februar 2020 als tem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie wieder einer der letzten Präsenzkongresse umgesetzt werden, stabilisiert. so dass die im Haushalt kalkulierten Einnahmen sicher verbucht werden konnten. Die Einnahmen über private Die von dem Finanzamt für Körperschaften I, Berlin, im Spenden und Erbschaften waren leicht rückläufig und Jahr 2017 angeordnete Betriebsprüfung für die Jahre 2013 betrugen im Jahr 2020 ca. 39.000 Euro. Eine aktive Spen- bis 2015 wurde im November 2020 ohne nennenswerte denakquise wurde von der DKG nicht betrieben. Über den Feststellungen geschlossen. Der Vorbehalt der Nachprü- Grundlagenvertrag mit der Stiftung Deutsche Krebshilfe fung wurde aufgehoben. sind der DKG erneut Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro ohne unmittelbaren Projektbezug zur Verfügung gestellt Auf Anregung der externen Buchprüfer wird die DKG ihre worden. Des Weiteren sind im Jahr 2020 Zuwendungen Buchhaltung zukünftig digital erstellen und an das Steu- der Deutschen Krebsstiftung und der Krogmann Stiftung erbüro übermitteln. Die Vorbereitungen dazu sind im Jahr in Höhe von 43.500 Euro teilweise projektbezogen ein- 2020 erfolgt. Die Umsetzung wird mit der Januar-Buch- gegangen. Ergänzend konnten Zuwendungen aus den haltung 2021 beginnen. Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss, von der Stiftung Deutsche Krebshilfe Das Testat der Buchprüfer für den Jahresabschluss 2020 (auf Basis des Grundlagenvertrages) und von der Europäi- steht zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes noch schen Kommission verbucht werden, die zweckgebunden aus. Wir erwarten einen positiven Abschluss mit der verwendet worden sind. Empfehlung, erneut Rücklagen in der maximalen Höhe zu bilden. Die DKG hat im Jahr 2020 der Sektion B erneut Struktur- und Projektmittel in Höhe von 340.000 Euro zur Verfü- Die finanzielle Situation der DKG war auch im Jahr 2020 gung gestellt, um Initiativen, Projekte und Studien aus stabil und ausgeglichen. 10
Mitgliedermagazin FORUM Prof. Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf Das FORUM erscheint mit einer Auflage von knapp 9.000 treter der Sektion C Dr. Hans Ulrich Jelitto und den Vertre- Exemplaren sechs Mal im Jahr und informiert die Mitglie- terinnen für die junge Onkologie Dr. Maren Knödler und der der DKG über aktuelle klinische und versorgungsrele- Dr. Lena Conradi. Vielen weiteren Personen, die sich in der vante Entwicklungen sowie wissenschaftliche Erkennt- DKG-Geschäftsstelle, den Landeskrebsgesellschaften und nisse zur Krebsmedizin in Deutschland und international. den wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften engagie- Entsprechend der Mitgliederstruktur der DKG ist es inter- ren, möchten wir hier ebenfalls danken. disziplinär angelegt und adressiert Themen der verschie- denen Berufsgruppen und Fachdisziplinen, die in den Sek- Die Sonderstrecke 2020 adressierte das Thema Wissens- tionen der DKG vertreten sind. Die Vielfalt dieser Themen transfer in der Onkologie unter der Federführung von und aktuell relevanten Entwicklungen bildet sich auch in Dr. Johannes Bruns und Dr. Katrin Mugele, das auch mit den Leitthemen ab. Blick auf die Versorgungsforschung in der Onkologie ei- nen hohen Stellenwert hat. Das FORUM wird auch als die Im Jahr 2020 waren dies zunächst die Hot Topics im Rah- führende Plattform zur Darstellung neuer und laufender men des 34. Deutschen Krebskongresses, der unter dem akademisch geleiteter klinischer Studien in Deutschland Motto „informativ. innovativ. integrativ. Optimale Versor- genutzt und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur gung für alle.“ in Berlin stattfand. Die weiteren Leitthe- klinischen Forschung. men waren Digitalisierung in der Onkologie, Palliativme- dizin, Technische Innovationen, Lebensqualitätsforschung Großer Dank gilt Prof. Dr. Florian Lordick, der das FORUM und Patient-reported Outcomes sowie Prähabilitation als Schriftleiter von 2015 bis Ende 2020 geleitet und zu ei- und Rehabilitation. Jeweils ein Artikel aus jedem Heft ner breit etablierten Zeitschrift gemacht hat. Bedanken wird auf der DKG-Webseite allgemein zugänglich veröf- möchte ich mich auch bei Gabriele Staab, die als Mana- fentlicht. Eine Leseaufforderung wird über Twitter und ging Editorin durch ihr hohes Engagement wesentlich LinkedIn verbreitet. Die Beiträge aus 2020 mit den höchs- zum Erfolg des FORUM beiträgt. ten Downloads (> 300) waren (1) Frühzeitige Integration von Palliativmedizin, (2) Biotechnologische Innovationen im Bereich zellulärer Therapien und (3) Onkologische Ver- sorgung in strukturschwachen Regionen. Der wissenschaftliche Beirat des FORUMS ist sehr aktiv in der inhaltlichen Gestaltung und der Themenauswahl. Für ihr großes Engagement danken wir herzlich dem Vertre- ter der Sektion A Dr. Ralf Porzig; den Vertreter*innen der Sektion B Prof. Dr. Stephan Grabbe, Prof. Dr. Peter Hamme- rer, Prof. Dr. Jutta Hübner, Prof. Dr. Olaf Ortmann, Prof. Dr. Christoph Röcken, Prof. Dr. Heinz-Peter Schlemmer, Prof. Dr. Frederik Wenz und Prof. Dr. Sylvie Lorenzen; dem Ver- 11
Mitgliederentwicklung KATRIN HACKL Die Deutsche Krebsgesellschaft hatte per 31. Dezember Sie engagieren sich in 25 Arbeitsgemeinschaften der ex- 2020 perimentellen oder der klinischen Krebsforschung sowie n 16 Mitglieder in der Sektion A/Landeskrebsgesell- in 8 interdisziplinären Studiengruppen. schaften, n 8.183 Einzelmitglieder in der Sektion B und Die mitgliederstärkste Arbeitsgemeinschaft der DKG ist n 35 Fördermitglieder in der Sektion C. die Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkran- kenpflege (KOK) mit über 1.600 Mitgliedern. Die mitglie- Einzelmitglieder der Deutschen Krebsgesellschaft (Sek- derstärkste wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft ist tion B) können nicht nur Ärzt*innen aller medizini- die Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) schen Fachgruppen werden, sondern auch Grundlagen- mit etwas über 1.300 Mitgliedern. forscher*innen, medizinisch-technische Assistent*innen, Pflegekräfte, Psycholog*innen sowie weitere Berufsgrup- Die Zahl der Neuaufnahmen betrug im Jahr 2020 insge- pen, die in der Forschung, der Behandlung oder der Be- samt 343. kämpfung des Krebses tätig sind. Mit- glieder zahl 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 4831 5526 5891 6120 6185 6215 6655 7125 7155 7383 7666 7865 7978 8173 8244 8183 2000 1000 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Jahr 12
Deutscher Krebskongress 2020 Prof. Dr. Andreas Hochhaus Vom 19. bis 22. Februar 2020 fand in Berlin der 34. Deut- In den gesundheitspolitischen Foren hatten die Teil- sche Krebskongress (DKK) unter dem Motto „informativ. nehmer*innen die Möglichkeit, mit Vertreter*innen aus innovativ. integrativ. Optimale Versorgung für alle.“ statt. Politik und Selbstverwaltung über die Herausforderun- Rund 11.000 Vertreter*innen aus Medizin, Wissenschaft, gen der Krebsmedizin zu diskutieren – eine Tradition beim Politik, Pflege und Gesundheitswesen diskutierten in über Deutschen Krebskongress. 300 Sitzungen neueste Erkenntnisse aus der Forschung Nicht zuletzt stand der wissenschaftliche und ärztliche und Versorgung von Krebspatient*innen. Ein Schwer- Nachwuchs im Fokus. Ein auf junge Onkolog*innen und punkt des Kongresses lag auf der Vorstellung innovativer Studierende zugeschnittenes Infoangebot umfasste The- Therapien und deren Überleitung in die bestehende Ver- men wie Karriereplanung, Nachwuchsförderprogramme sorgung. Ziel war und ist es, alle an der Versorgung von und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Junge Fo- Krebspatient*innen beteiligten Berufsgruppen, wie Chir- rum in der Kommunikationshalle bot vielfältige Möglich- urgie, Strahlentherapie, Expert*innen für medikamentöse keiten zur Vernetzung. Tumortherapie, Pathologie, Radiologie und Pflege zu inte- grieren, um Patient*innen den Zugang zu einer optimalen Organisatorisch entwickelte sich der DKK 2020 hin zu Versorgung zu ermöglichen – unabhängig von Wohnort, mehr digitalen Prozessen: Self-Registration-Terminals Alter und sozialem Status. und Self-Print-Terminals minimierten Wartezeiten für die Teilnehmer*innen und Referent*innen. Die Kongress-App In den Plenarsitzungen ging es um versorgungsrelevante war noch stärker als in den Vorjahren die zentrale Info- und medizinische Inhalte, beispielsweise zur personali- quelle rund ums Programm und alle Kongressangebote. sierten antigenbasierten Immuntherapie, zu Therapie- Die Teilnehmer*innen konnten sich dank In-App-Funktio- konzepten in der Geriatrie und zur frühen Integration von nen zu Redebeiträgen äußern, diese bewerten oder Fra- Palliativversorgung. Darüber hinaus wurden interaktive gen stellen und somit aktiver diskutieren. Ein ökologischer Tumorkonferenzen und Pro-und-kontra-Debatten zu den Nebeneffekt der digitalen Entwicklung: Das gedruckte unterschiedlichsten medizinischen Fragen angeboten. Programmheft konnte von bislang 300 Seiten auf 24 op- Ein weiteres Fokusthema war die Prävention: Eine Haupt- tisch ansprechende Seiten mit Magazincharakter redu- pressekonferenz, die Keynote Lecture des Nobelpreisträ- ziert werden. gers Harald zur Hausen sowie gemeinsame Sitzungen mit der zeitgleich stattfindenden 8th European Conference on Tobacco or Health stellten die Krebsprävention in den Mittelpunkt und verdeutlichten, dass viele Krebsneuer- krankungen durch geeignete Präventionsmaßnahmen vermeidbar wären. 13
Impressionen vom DKK 2020 14
Quelle: berlin-event-foto.de 15
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Die Landeskrebsgesellschaften in Zahlen 10.791 Mitglieder zählen alle 16 Landeskrebsgesellschaften. Etwa 235 hauptamtliche und 518 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen engagieren sich für die Landeskrebs gesellschaften. 789 Vorträge und Veranstaltungen, geleitete Gruppenprojekte und Aktionen zur Gesundheitsförderung wurden 2020 realisiert, größtenteils online. 847 Selbsthilfegruppen werden unterstützt. Schnittstellen gibt es auch zu Kliniken, niedergelassenen Onkolog*innen, Rehaeinrichtungen, Sozialdiensten, Kranken- und Rentenversicherungen sowie Landesregierungen. 4 Ausschüsse der Landeskrebsgesellschaften sind aktiv: Krebsberatung, Prävention, Öffentlichkeits- und Pressearbeit sowie Fundraising. 137 Beratungsstellen, einschließlich Neben- und Außenstellen, werden von den Landeskrebsgesellschaften bundesweit betrieben. 57.241 Beratungen wurden 2020 durchgeführt, größtenteils online. wurden für Beratungsleistungen investiert. Die Landeskrebsgesellschaften 8.006.523 haben sich auch 2020 überwiegend aus Spendenmitteln finanziert. 18
Die Landeskrebsgesellschaften Prof. Dr. Petra Feyer, Prof. Dr. Christian Jackisch In der Sektion A der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) Voraussetzungen zur Beratung der Betroffenen und An- sind die 16 Landeskrebsgesellschaften (LKG) in den ein- gehörigen, ein EDV-gestütztes Qualitätsmanagement zelnen Bundesländern organisiert. Ihr Anliegen sind die und die Dokumentation der Fälle unter Beachtung der Information, die psychosoziale bzw. psychoonkologische geltenden Datenschutzregelungen. Vor diesem Hinter- Beratung von Betroffenen und deren Angehörigen sowie grund hat der Ausschuss Krebsberatung der LKG auch im die Prävention. Daneben soll die Unterstützung der Ver- Jahr 2020 in mehreren Sitzungen weiterhin an der Siche- sorgungsforschung und der klinischen Krebsregister zur rung der Qualität der Krebsberatung gearbeitet. Qualitätsverbesserung der onkologischen Krankenversor- gung beitragen. Ausgewählte Präventionsthemen Ein erklärtes Ziel der LKG ist es, mit ihren Präventionskam- Das Jahr 2020 hat uns alle im Zeichen der Corona-Pande- pagnen altersunabhängig möglichst viele Bürger*innen mie vor neue Aufgaben gestellt. Neben der Fortführung zu informieren und zur Teilnahme an diesen Projekten zu der bewährten inhaltlichen Arbeit war vor allem eine bewegen: schnelle und flexible Reaktion auf die Situation erforder- lich: Vielerorts haben wir es erreicht, die Beratungsstellen Bewegung auf eine kontaktarme Kommunikation ein- und umzustel- Lauf-, Sport- und Bewegungsveranstaltungen und -pro- len, zum Beispiel über Beratungstelefone, Tele-Beratung gramme sowie Tanzworkshops und E-Mail. Trotz schwieriger Bedingungen konnte das in- Bewegungs- und Entspannungsangebote für Krebser- terkulturelle Beratungsangebot, speziell das türkischspra- krankte in der Nachsorge, wie Entspannungskurse, Tai- chige in Berlin, weiterentwickelt werden. Ebenso erfolgte Chi, Qigong, Zumba, Yoga, Tanzen, Gymnastik die Umstellung vieler Kongresse, Veranstaltungsreihen und Workshops auf Hybrid- bzw. komplett virtuelle For- Ernährung mate. Kurse über darmgesunde Ernährung „5 am Tag“-Präventionskampagne in Grundschulen Die 137 Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesell- schaften waren auch 2020 für Patient*innen eine wich- Nichtrauchen tige und niedrigschwellige Anlaufstelle bei sozialrecht- Rauchfrei-Kurse und Unterstützung mit Apps oder lichen Fragestellungen und psychischen Belastungen. Chats 57.241 durchgeführte psychosoziale Beratungen zeigen Entwicklung und Verbreitung von Informationsmaterial die bedeutende Rolle der LKG in der ambulanten Versor- für verschiedene Zielgruppen und Medien gung von Betroffenen und ihren Angehörigen. Sonnenschutz Eine wichtige Entwicklung des letzten Jahres war der „SunPass“-Projekt in Kooperation mit der European Skin Einstieg der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Cancer Foundation für Kinder, Eltern und pädagogisches die Finanzierung der ambulanten Krebsberatungsstellen Fachpersonal in Höhe von 40 Prozent der Gesamtkosten. Das war ein Big Burn Theory: ein webbasiertes UV-Präventionspro- wichtiger Schritt zur Umsetzung des Nationalen Krebs- jekt für Jugendliche plans. Voraussetzung für eine Förderung durch die GKV sind umfassende Qualitätsanforderungen, wie etwa die Qualifikation des Personals, die Sicherstellung räumlicher 19
Krebsfrüherkennung und 2020 insgesamt sieben gemeinsame Pressemeldungen Selbstuntersuchung erstellt. Beim 9. Krebsaktionstag im Rahmen des DKK HPV-Kampagne; HPV-Schulimpfprojekt; Videos und 2020, der von der Berliner Krebsgesellschaft mitorgani- Materialien zur Prävention von Dysplasien und zur HPV- siert wurde, konnten sich Betroffene, Angehörige und In- Impfung teressierte in Vorträgen und an den Informationsständen Checkup für Männer – Information zur Prostatakrebs- über verschiedene Krebsarten sowie zu übergreifenden früherkennung Themen wie Bewegung, Ernährung, Supportivtherapie „Check dich selbst“-Präventionskampagne des Landes oder Komplementärmedizin informieren. Expert*innen Schleswig-Holstein, die bundesweit ausgerollt werden und Selbsthilfevertreter*innen standen den Besucherin- kann und wird, zur Früherkennung von Hodenkrebs nen und Besuchern dabei für ihre Fragen zur Verfügung. Entwicklung und Verbreitung von Informationsmate- rialien für verschiedene Zielgruppen, wie „Selbstuntersu- Für Mitglieder von Selbsthilfegruppen gab es 2020 virtu- chungsflyer Brust, Hoden und Haut" in Baden-Württem- elle Angebote zur Nutzung des Internets und der sozialen berg oder den „Innovationsreport“ in Sachsen Medien für die Gruppenarbeit und die Aufrechterhaltung In NRW bietet die LKG seit Dezember 2020 zusammen des persönlichen Austauschs der Mitglieder in Corona- mit den gesetzlichen Krankenkassen und -verbänden so- Zeiten. wie den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung im Rahmen des Bündnisses Krebsprävention NRW ein neu- Die von der DKG in den Landeskrebsgesellschaften im es Internetportal zur Krebsprävention www.sei-mal-zu- Saarland (PIKKO/Innovationsfonds) und in Sachsen (OS- frueh.de an. CAR/Innovationsfonds) unterstützten Onkolotsen-Projek- te wurden 2020 erfolgreich weitergeführt. Neue Kurse für Der Ausschuss Prävention hat im Jahr 2020 drei Mal ge- Onkolotsen fanden für Teilnehmer*innen aus Berlin, Ham- tagt. Im Rahmen der Ausschuss-Sitzungen wurden Prä- burg, Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Meck- ventionsangebote und -kampagnen abgestimmt und lenburg-Vorpommern statt. In den Projekten PIKKO und Informationsmaterialien entwickelt bzw. aktualisiert und OSCAR läuft 2021 noch die Evaluation der Studienergeb- gemeinsame Strategien für die Presse- und Öffentlich- nisse, um die Effekte und Wirksamkeit der neuen Informa- keitsarbeit entwickelt. tions- und Beratungsangebote darzustellen. Auch der Ausschuss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kam im Jahr 2020 drei Mal zusammen und konzipierte einen Workshop zum Nutzen der Social-Media-Kanäle (Umset- zung: 2021). Damit unsere Informationen auch Menschen mit Sprachbarrieren oder kognitiven Einschränkungen erreichen, fand ein reger Austausch über Informationsan- gebote in Leichter Sprache statt. Außerdem war die Vor- bereitung und Umsetzung des gemeinsamen Auftritts beim 34. Deutschen Krebskongress (DKK 2020) unter dem Motto „Die Landeskrebsgesellschaften – ein Netz, das trägt" eine vordringliche Aufgabe. Ergänzend wurden 20
Die Landeskrebsgesellschaften im Internet Krebsverband Baden-Württemberg e. V. www.krebsverband-bw.de Bayerische Krebsgesellschaft e. V. www.bayerische-krebsgesellschaft.de Berliner Krebsgesellschaft e. V. www.berliner-krebsgesellschaft.de Brandenburgische Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft-brandenburg.de Bremer Krebsgesellschaft e. V. www.krebs-bremen.de Hamburger Krebsgesellschaft e. V. www.krebshamburg.de Hessische Krebsgesellschaft e. V. www.hessische-krebsgesellschaft.de Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V. www.krebsgesellschaft-mv.de Niedersächsische Krebsgesellschaft e. V. www.nds-krebsgesellschaft.de Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. www.krebsgesellschaftnrw.de/ Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e. V. www.krebsgesellschaft-rlp.de Saarländische Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft-saar.de Sächsische Krebsgesellschaft e. V. www.skg-ev.de Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. www.sakg.de Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft-sh.de Thüringische Krebsgesellschaft e. V. www.thueringische-krebsgesellschaft.de 9. Krebsaktionstag 2020: Podiumsdiskussion mit Betroffenen und Expert*innen zum Thema „Wie verändert sich mein Leben mit einer Krebserkrankung?“ Quelle: berlin-event-foto.de 21
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• AEK Abteilung Experimentelle Krebsforschung Stand Mai 2021 Arbeitsgemeinschaft Vorsitzender/Sprecher Stellvertreter Prof. Dr. Rainer Engers, Neuss • AEK Prof. Dr. Elisabeth Wiesmüller, Ulm Prof. Dr. Martin Eilers, Würzburg • AEK – B Prof. Dr. Johannes Zuber, Wien PD Dr. Uta Elisabeth Höpken, Berlin • AEK – I Prof. Dr. Jürgen Becker, Essen Prof. Dr. Elisabeth Wiesmüller, Ulm • AEK – K Prof. Dr. Lars Zender, Tübingen Prof. Dr. Christoph Klein, Regensburg • AEK – M Dr. Beate Volkmer, Buxtehude Prof. Dr. Rainer Engers, Neuss • AEK – P Prof. Dr. Andreas Jung, München Prof. Dr. Christine Sers, Berlin • AEK – S Prof. Dr. Thomas Brabletz, Erlangen Dr. Jens Hoffmann, Berlin • AEK – T Prof. Dr. Simone Fulda, Frankfurt/Main Prof. Dr. Matthias Dobbelstein, Göttingen • AEK – V Prof. Dr. Sigrun Smola, Homburg Prof. Dr. Peter Friedl, Nijmegen (NL) • AEK – Z Prof. Dr. Klaus-Peter Janssen, München 24
• AEK Abteilung Experimentelle Krebsforschung PROF. DR. RAINER ENGERs Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2020: n Organisation und Durchführung der 5. AEK-Autumn School mit dem Thema „Replication Stress in Cancer”; n Planung des 21. International AEK Cancer Congress; n Beteiligung an der Arbeitsgruppe „Große ungelöste Fragen der Krebsforschung“ im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs; n Beteiligung am 30. Deutschen Hautkrebskongress der Arbeitsge- meinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) in der Deutschen Krebsgesellschaft; n Betei- ligung an der Kandidatenauswahl für den Deutschen Krebspreis 2021; n Beteiligung an der Programmplanung des Deutschen Krebskongresses 2022; n Fortsetzung des Austauschs mit der European Association for Cancer Research (EACR). Was war 2020 das wichtigste Ein besonders hervorzuhebendes Projekt der AEK war die Organisation und Arbeitsergebnis? Durchführung der 5. AEK-Autumn School unter der Leitung von Frau Prof. Wies- müller (Ulm) und Herrn Prof. Dobbelstein (Göttingen), Thema: „Replication Stress in Cancer”. Was ist daran besonders? Die AEK-Autumn School ist eine spezielle Veranstaltung für wissenschaftliche Nachwuchskräfte, die sich jeweils einem brandaktuellen Thema der experi- mentellen bzw. translationalen Krebsforschung widmet. Mit einer Beschrän- kung auf max. 25 Teilnehmer*innen, umfassender Darstellung der Thema- tik durch international ausgewiesene Expert*innen, aktiver Einbindung der Nachwuchswissenschaftler*innen in das Programm in Form eigener Vorträge und Poster sowie der Möglichkeit ausgiebiger Diskussionen in familiärer At- mosphäre erlaubt das spezielle Format einen besonders intensiven und umfas- senden Austausch. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Autumn School 2020 allerdings erstmals virtuell durchgeführt werden. Trotz dieser Einschrän- kung war die Veranstaltung ein großer Erfolg, der sich auch in den Teilnehmer- bewertungen mit einer Durchschnittsnote von 1,4 – bei 12 abgefragten Parame- tern, Schulnotenskala von 1 bis 6 – widerspiegelt. Wie schätzen Sie das Jahr 2020 für Trotz der pandemiebedingten Widrigkeiten ist das Jahr 2020 für die AEK recht die Entwicklung Ihrer AG insgesamt positiv verlaufen. Die AEK-Autumn School wurde erfolgreich durchgeführt, und ein? mehrere kooperative Projekte konnten mit gutem Erfolg umgesetzt werden. Einzig die Planungen des 21. International AEK Cancer Congress wurden pande- miebedingt erheblich ausgebremst, da die gebuchten Räumlichkeiten zum ge- planten Termin unter Pandemie-Aspekten nicht mehr genutzt werden konnten. Der AEK-Vorstand entschied daher, den Kongress um ein Jahr auf Februar 2022 Quelle: zu verschieben. Renate Babnik 25
Was möchten Sie in Ihrer AG weiter Die AEK verfolgt das Ziel, ihren Bekanntheitsgrad und den der AEK-Veranstal- verändern? tungen national und international zu erweitern. Dabei gilt es insbesondere, den Stellenwert des AEK-Krebskongresses als internationalen Kongress der experi- mentellen und translationalen onkologischen Spitzenforschung zu festigen und weiter zu steigern. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsge- meinschaften der DKG, verschiedenen Partnern in der Nationalen Dekade ge- gen Krebs und der European Association for Cancer Research weiter ausgebaut werden. 26
• AKK Abteilung Klinische Krebsforschung Stand Mai 2021 Grün- Vorsitzender/Sprecher Webseite dung 2. Vorsitzender/Sprecher bzw. Stellvertreter Prof. Dr. Ken Herrmann, Essen • ABO 2008 www.onkologische-bildgebung.drg.de PD Dr. Thorsten Persigehl, Köln Prof. Dr. Dr. Pompiliu Piso, Regensburg Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, Würzburg • ACO 2017 www.aco-chirurgie.de Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab, Oldenburg Prof. Dr. Christiane Bruns, Köln Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Hannover • ADO 1991 www.ado-homepage.de Prof. Dr. Carola Berking, Erlangen PD Dr. Kerstin Rhiem, Köln • AET 2012 Prof. Dr. Stefan Aretz, Bonn Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer, Berlin • AGO Prof. Dr. Annette Hasenburg, Mainz www.ago-online.de Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ulm Prof. Dr. Oliver Rick, Bad Wildungen • AGORS 2018 Dr. Wilfried Hoffmann, Badenweiler Prof. Dr. Petra Feyer, Berlin • AGSMO 2018 www.agsmo.de Prof. Dr. Karin Jordan, Heidelberg Prof. Dr. Jens Peter Klußmann, Köln • AHMO Prof. Dr. Dr. Bernhard Frerich, Rostock Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Bochum • AIO 1976 www.aio-portal.de Dr. Eray Gökkurt, Hamburg Prof. Dr. Christoph Röcken, Kiel • AOP www.pathologie-dgp.de/die-dgp/aop/ Prof. Dr. Gustavo B. Baretton, Dresden Prof. Dr. Hans Hoffmann, München • AOT 2008 Prof. Dr. Bernward Passlick, Freiburg 27
Prof. Dr. Bernd Alt-Epping, Heidelberg • APM 2010 Prof. Dr. Karin Oechsle, Hamburg Prof. Dr. Martin Schrappe, Kiel • APO/GPOH Prof. Dr. Uta Dirksen, Essen www.kinderkrebsinfo.de/gpoh/apo Prof. Dr. Dr. Birgit Burkhardt, Münster Prof. Dr. Mechthild Krause, Dresden • ARO 1987 www.aroonline.de Prof. Dr. Ursula Nestle, Mönchengladbach Marie Rösler, Bremen 2015 • ASO Prof. Dr. Sabine Schneider, Esslingen www.aso-ag.org Jürgen Walther, Heidelberg Prof. Dr. Andrea Tannapfel, Bochum • ATO Prof. Dr. Christian Wittekind, Leipzig Prof. Dr. Jürgen Gschwend, München • AUO www.auo-online.de Prof. Dr. Peter Hammerer, Braunschweig • CAO Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, Würzburg • KOK 1987 Kerstin Paradies, Hamburg www.kok-krebsgesellschaft.de Prof. Dr. Stephanie E. Combs, München • NOA www.neuroonkologie.de Prof. Dr. Michael Platten, Mannheim Michael Höckel, Kassel • OPH 2007 www.dgop.org/agop.html Kerstin Bornemann, Göttingen Prof. Dr. Christian Grohé, Berlin • POA www.poa-portal.de Prof. Dr. Bernd Schmidt, Berlin 2010 Prof. Dr. Jutta Hübner, Jena • PRIO www.prio-dkg.de Prof. Dr. Franz-Josef Prott, Wiesbaden • PSO 1988 Prof. Dr. Tanja Zimmermann, Hannover www.pso-ag.org 28
• ABO Arbeitsgemeinschaft Bildgebung in der Onkologie PD DR. THORSTEN PERSIGEHL, PROF. DR. KEN HERRMANN Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2020: n Publikation der Consensus Recommendation „Strukturierte Befundung“; n Teilnahme am DKK 2020; n Vorbereitung DKK 2022; n Beteiligung am AIO/ACO-Symposium. Was war 2020 das wichtigste Das war die Publikation der Konsensusempfehlung zur strukturierten Befun- Arbeitsergebnis? derstellung in der onkologischer PET-Hybridbildgebung. Die Publikation ist in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin und der Deut- schen Röntgengesellschaft entstanden. Was ist daran besonders? Es ist ein erster Meilenstein auf dem Weg zur standardisierten Befundung und die Basis für weitere tumor- bzw. organspezifische Standardisierungsprojekte, zum Beispiel beim Lungenkarzinom. Außerdem ist immer die Beteiligung am Deutschen Krebskongress wichtig, so auch 2020. Wir nutzen diese Gelegenheit, die Entwicklungen in der onkologischen Bildgebung den klinischen Kolleginnen und Kollegen näherzubringen. Wie schätzen Sie das Jahr 2020 für 2020 war eine große Herausforderung, die uns gelehrt hat, mit moderner digi- die Entwicklung Ihrer AG insgesamt taler Technik die Interdisziplinarität aktiv zu leben. ein? Was möchten Sie in Ihrer AG weiter 2021 und in den Folgejahren wollen wir die strukturierte Befundung auf weitere verändern? tumor- und organspezifische Fragestellungen erweitern, beispielsweise auf Pro- statakarzinome. Außerdem planen wir eine engere Verzahnung mit weiteren Arbeitsgemeinschaften in der DKG. 29
• ACO Assoziation Chirurgische Onkologie Prof. Dr. Dr. Pompiliu Piso, Prof. Dr. Rudolf Raab, Prof. Dr. Christiane Bruns, Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2020: n In- tensivierung der Kooperation mit der AIO in der DKG mit Durchführung eines gemeinsa- men ACO/AIO-Symposiums, gemeinsamen interdisziplinären Statements bezüglich der Therapie des Rektumkarzinoms (ACO/AIO/ARO) sowie Planung einer gemeinsamen viszeral- onkologischen Studiengruppe; n Das ACO-ESSO-Curriculum Chirurgische Onkologie wurde fortgeführt, Details unter http://aco-chirurgie.de/159-2/. n Die ACO ist Unterstützer der Na- tionalen Dekade gegen Krebs, siehe https://tinyurl.com/Dekade-gegen-Krebs. n Prof. Piso wurde Mitglied des Board of Directors der European Society of Surgical Oncology – siehe https://www.essoweb.org/board-of-directors-listing. Mit der ESSO wurde darüber hinaus ein Memorandum of Understanding vereinbart, siehe https://tinyurl.com/ESSO-Societies . n Es wurde der Beirat der ACO ins Leben gerufen. Der Beirat wurde wie folgt zusammen- gestellt: Prof. Dr. M. Ghadimi, Prof. Dr. J. Kalff und Prof. Dr. J. Weitz. http://aco-chirurgie.de/. Was war 2020 das wichtigste Das war die sehr gute Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Inter- Arbeitsergebnis? nistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft – kurz: AIO – mit dem Schwerpunkt viszeralonkologische Studien. Was ist daran besonders? Wir können dadurch die Konzipierung und die Durchführung der Studien auf dem Gebiet der Viszeralonkologie deutlich verbessern. Das hat direkte Konse- quenzen für betroffene Patient*innen, für die Weiterentwicklung der Therapie- konzepte sowie für die internationale Reputation der deutschen Onkologie. Wie schätzen Sie das Jahr 2020 für 2020 war ein weiteres erfolgreiches Jahr unserer noch relativ jungen Assoziation. die Entwicklung Ihrer AG insgesamt Wir haben den Fokus auf die Umorganisation des onkologischen Schwerpunkts ein? innerhalb der chirurgischen Landschaft, den Ausbau der Netzwerke national und international sowie die Weiterbildung im Bereich chirurgische Onkologie gerichtet. Was möchten Sie in Ihrer AG weiter Da gibt es mehrere Punkte, von denen ich hier vier nennen möchte: verändern? ➊ Ausbau des Curriculums Chirurgische Onkologie in Absprache mit der Euro- pean Union of Medical Specialists; ➋ Koordination aller chirurgischen Vertreter – also ACO mit CAO/DGCH und DGAV – im Rahmen der Leitlinien- und Zertifizierungskommissionen der DKG; ➌ Gründung einer interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft viszeralonkologische Studien zusammen mit der AIO und der ARO in der DKG; ➍ Ausbau der Zusammenarbeit mit der European Society of Surgical Oncology mit Fokus auf zwei Aktionen des Europe‘s Cancer Beating Plan. 30
• ADO Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie PROF. DR. RALF GUTZMER, PROF. DR. CAROLA BERKING, INGA BUDDE Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2020: n sehr erfolgreiche Durchführung des 30. Deutschen Hautkrebs-Kongresses 2020 (09. - 12.09.2020) mit 858 Teilnehmer*innen und 184 Abstracts, erstmals als rein digitaler Kon- gress; n Zertifizierung und Re-Zertifizierung von nun 66 Hautkrebszentren in Deutschland, 4 in Österreich und 5 in der Schweiz; n Fortführung der Netzwerktreffen der Koordinatoren und Leiter der zertifizierten Hautkrebszentren durch das ADO-Komitee. Das Treffen findet jährlich im Januar statt, 2020 erstmals angedockt an die Jahresauftaktveranstaltung der ADO am 24./25.01.2020; n Umsetzung vieler Fortbildungsformate (beispielsweise Immunon- kologie 2.0) in digitaler Form, Erarbeitung neuer Fortbildungsformate im Rahmen des eADO- Projektes (zum Beispiel CME-Fortbildungen); n Weiterentwicklung des Registers für Hautkrebs (ADOREG) als zentrales Register der ADO mit neuen Modulen, zum Beispiel zum kutanen Plattenepithelkarzinom, und dem Datenexport für akademische Projekte; n Leitlinienarbeit: Überarbeitung der S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms“ sowie der Patientenleitlinie; Überarbeitung der S3-Leitlinie „Aktinische Keratose und Plattenepithel- karzinom der Haut“; aktive Mitarbeit an aktualisierter S3-Leitlinie „Prävention von Hautkrebs“; aktive Mitarbeit an Leitlinien anderer Fachgesellschaften; n ADO-Komitees: kontinuierliche Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen durch zurzeit 13 verschiedene Komitees; n Neugestaltung der ADO-Webseite, einschließlich neuer Formate, beispielsweise Podcasts; n Unterstützung der Nationalen Versorgungskonferenz Hautkrebs (NVKH e.V., www.nvkh.de); n Verleihung des Deutschen Hautkrebspreises 2020. Was war 2020 das wichtigste Ar- Im Jahr 2020 lag der Schwerpunkt – auch nachdrücklich verstärkt durch die Co- beitsergebnis? rona-Pandemie – in der Digitalisierung der dermatoonkologischen Inhalte, die die ADO vertritt. Dazu gehörte die Umsetzung des Hautkrebskongresses in di- gitaler Form, die Aktualisierung der Webseite und das Angebot von Podcasts zu aktuellen Themen, die Umsetzung anderer Fortbildungen in digitalen Formaten (Immunonkologie 2.0, Non-Melanoma Skin Cancer) und der Start eines E-Lear- nings mit Übersichtsarbeiten und Kasuistiken (eADO). Was ist daran besonders? Die Durchführung des Hautkrebskongresses als rein digitaler Kongress stellte uns vor neue Herausforderungen. Die hohe Qualität sollte ebenso gewährleis- tet sein wie die Kommunikation der Teilnehmer*innen untereinander und die Einbindung der Industrie. Die Programmstruktur ließ sich sehr gut abbilden, die Teilnehmer*innen konnten sehr viel einfacher an Sessions teilnehmen und die- se wechseln. Durch die abendlichen digitalen „Get together“-Veranstaltungen konnte man den Tag Revue passieren lassen und so ein wenig das interaktive 31
Kongressfeeling transportieren. In Summe lässt sich ein Präsenzkongress nicht durch einen digitalen Kongress ersetzen, da aber beide Formate ihre Vorzüge haben, sehen wir die Zukunft in einer Mischung, das heißt in einem hybriden Format. Wie schätzen Sie das Jahr 2020 für Wir haben hinsichtlich der Digitalisierung erhebliche Fortschritte gemacht. die Entwicklung Ihrer AG insgesamt So wurden nicht nur fast alle Vorstandssitzungen digital abgehalten, auch im ein? Bereich der E-Learnings, Podcasts und bei den digitalen Fortbildungsveranstal- tungen konnten wir neue Formate etablieren. So haben wir Ärzt*innen und Patient*innen trotz Pandemie ein breites Angebot zur Verfügung gestellt. Was möchten Sie in Ihrer AG weiter Unser Ziel für 2020, den Austausch zwischen forschenden Arbeitsgruppen mit verändern? Hilfe von „working visits“ und die Nachwuchswissenschaftler*innen in Form ei- nes Forschungsretreats zu unterstützen, konnte aufgrund der Pandemie nicht umgesetzt werden. Wir hoffen daher, 2021 Möglichkeiten des persönlichen Aus- tausches zu schaffen. Gleiches gilt für die Unterstützung von Zentren, die sich im Aufbau befinden, durch erfahrene Kolleg*innen. Weiterhin wird der Fokus auf dem Ausbau der digitalen Formate liegen, so ist die weitere Ausführung der eADO und Zusammenführung der digitalen Inhalte in einer „ADO-App“ ein zentrales Thema der nächsten Zeit. 32
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