Bericht an die Delegiertenversammlung 2020 - Deutsche ...
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Inhalt Vorwort des Präsidenten 2 Bericht zur Gesundheitspolitik 4 Engagement in Europa und darüber hinaus 8 Bericht des Schatzmeisters 9 Mitgliedermagazin FORUM 10 Mitgliederentwicklung 11 Die Sektion A: Landeskrebsgesellschaften 13 Deutscher Krebspreis 2019 20 Die Sektion B/Abteilung Experimentelle Krebsforschung 21 Die Sektion B/Abteilung Klinische Krebsforschung 24 Die Sektion B/Interdisziplinäre Arbeitsgruppen 63 Die Sektion C: Fördermitglieder 77 Arbeit der Geschäftsstelle 81 Stiftungen 92 Kooperationspartner 93 „360° Onkologie – Politik und Krebs“ 94
Vorwort Dank des medizinischen Fortschritts können heutzutage Ganz besonders freue ich mich, dass die DKG mittler- viele Krebserkrankungen gut behandelt werden. Gleich- weile selbst ein gutes Werkzeug entwickelt hat, um Ver- zeitig werden die Therapien aber immer komplexer. Wie sorgungsdaten aus zertifizierten Zentren für Forschung gelangt medizinisches Wissen rasch in die Versorgung? nutzen zu können. 2019 ging die OncoBox Research an Wie können wir Daten aus der Versorgung nutzen, um den Start – sie erlaubt die Generierung von Datensätzen zielgerichteter zu forschen und die Versorgung der für Forschungsfragen und eine Verknüpfung der Daten Krebspatienten weiter zu optimieren? aus dem Zertifizierungssystem mit denen der klinischen Krebsregistrierung. Mehr als 60 zertifizierte Brustkrebs- Dass diese Fragen dringend beantwortet werden müs- zentren beteiligen sich an der Pilotphase. sen, wurde mittlerweile auch von der Bundesregierung erkannt. 2019 rief das Bundesministerium für Bildung Gleichzeitig laufen unsere Anstrengungen bei der Um- und Forschung gemeinsam mit dem Bundesministeri- setzung des Nationalen Krebsplans kontinuierlich weiter. um für Gesundheit und vielen weiteren Partnern die auf Das gilt vor allem für die Sicherstellung niederschwelliger zehn Jahre angelegte Initiative „Nationale Dekade ge- qualitätsgesicherter Beratungs- und Hilfsangebote – hier gen Krebs“ ins Leben. Erklärte Ziele sind unter anderem existiert seit 2019 der gesetzliche Rahmen für eine Förde- die Stärkung der Krebsforschung und -prävention und rung der ambulanten Krebsberatungsstellen durch Mittel ein besserer Transfer von Forschungsergebnissen in die des GKV-Spitzenverbands – sowie für die Weiterentwick- Krebsversorgung. Die Deutsche Krebsgesellschaft ist im lung der onkologischen Versorgungsstrukturen. 2019 fiel Strategiekreis der Initiative vertreten. In der Arbeitsgrup- der Startschuss für zwei neue DKG-Zertifizierungsverfah- pe „Wissen generieren durch Vernetzung von Forschung ren, eines für Hämatologische Neoplasien und ein weite- und Versorgung" arbeiten wir gemeinsam mit anderen res für Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs. Partnern daran, den Prozess des gegenseitigen Lernens Im Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses von Forschung und Versorgung zu verbessern. vom 19.12.2019 sind die Qualitätsanforderungen der DKG- zertifizierten Onkologischen Zentren erfreulicherweise Prof. Olaf Ortmann Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft Quelle: privat 2
berücksichtigt und befähigen zum Erhalt eines Zentrums- Dies sind nur einige Beispiele der erfolgreichen Arbeit zuschlags. Die Erweiterung des European Cancer Centre der Fachgesellschaft. Mein besonderer Dank geht an die Certification Programme zum International Cancer Cen- vielen zumeist ehrenamtlichen Unterstützer*innen, die tre Programme hat dazu geführt, dass es mittlerweile in die DKG mit ihrer Expertise unterstützt haben. Ob in den sieben Ländern außerhalb Deutschlands, unter anderem DKG-Arbeitsgemeinschaften, im Leitlinienprogramm, in in China und Russland, zertifizierte Krebszentren gibt. gesundheitspolitischen Gremien oder vor Ort in den Lan- deskrebsgesellschaften – ohne Ihr Engagement wäre die- Auch das Leitlinienprogramm vermeldet Erfolge: 2019 er- se Arbeit nicht möglich. Haben Sie herzlichen Dank dafür. schienen zwei neue Leitlinien, 6 weitere Leitlinien wurden aktualisiert. Damit umfasst das Programm neben den Pa- tientenleitlinien nun 26 S3-Leitlinien, die Ärzt*innen und Gesundheitsfachkräften evidenzbasierte Entscheidungs- hilfen liefern. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat im Jahr 2019 zudem einen ersten großen Schritt in Richtung Digitalisierung getan. In einer App sind nun alle S3-Leitli- Ihr Olaf Ortmann nien des Programms abrufbar. Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft 3
Gesundheitspolitik DR. JOHANNES BRUNS, MIRJAM RENZ Auftakt für das politische Jahr 2019 bildete in der Onkolo- Nationalen Krebsplans. Nach intensiver Diskussion in der gie fraglos der Start der Nationalen Dekade gegen Krebs Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung und Finanzierungs- am 29. Januar 2019. Bereits 2018 gut vorbereitet, konnten modelle für Krebsberatungsstellen“ konnte das Papier am die Akteure in der Dekade mit ihren drei Arbeitsgruppen 29. November 2019 durch die Steuerungsgruppe des Na- „Große ungelöste Fragen der Krebsforschung, „Präventi- tionalen Krebsplans abschließend beraten und angenom- on“ und „Wissen generieren durch Vernetzung von For- men werden. Noch vor der Verabschiedung des Papiers schung und Versorgung“ direkt die Arbeit aufnehmen. gab es bereits ein Gesetzgebungsverfahren für die Regel- Zahlreiche Mitglieder der Deutschen Krebsgesellschaft finanzierung des Anteils der gesetzlichen Krankenkassen. und der Geschäftsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft Dieses wurde im Berichtszeitraum abgeschlossen. Das Pa- engagieren sich seitdem im Rahmen des gemeinschaft- pier bildet die Basis für die Erstellung der Förderkriterien lichen Projekts des Bundesministeriums für Bildung und durch den GKV-Spitzenverband. Forschung mit dem Bundesministerium für Gesundheit und zahlreichen weiteren Partnern. Unser Präsident Prof. „360° Onkologie“ Dr. Olaf Ortmann ist Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe Das inzwischen etablierte und weit verbreitete und ge- „Wissen generieren durch Vernetzung von Forschung nutzte Instrument des Infopaketes „360° Onkologie“, be- und Versorgung“. Die Deutsche Krebsgesellschaft bleibt stehend aus Magazin, Infografik und Videointerview, ha- damit politisch auch im Berichtszeitraum eng mit ihrem ben wir auch im Berichtszeitraum weitergeführt. Themen Kernthema verbunden, wie sich Versorgungsdaten nut- waren 2019 die „Digitale Onkologie“, „Wissenstransfer“ zen lassen, um Erkenntnisse zu gewinnen, mit denen die und „Stationär gegen ambulant“. Mit dem Magazin greift Behandlung onkologischer Patient*innen weiter opti- die Deutsche Krebsgesellschaft aktuelle politische The- miert werden kann. men auf und in die Debatten ein. Die Themen werden von Autor*innen aus den Bereichen Politik, Forschung, Versor- Ein weiterer Meilenstein im Berichtszeitraum war die gung oder auch von Patient*innen diskutiert. Inzwischen Verabschiedung des Papiers „Empfehlungen für einen finden die zur Verfügung gestellten Infografiken über Leistungskatalog und Qualitätskriterien für ambulante Vorträge und Artikel eine weite Verbreitung. psychosoziale Krebsberatungsstellen“ im Rahmen des Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft Quelle: Georg Roither Mirjam Renz Quelle: Luca Vecoli 4
Parlamentarisches Frühstück Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), das am Am 10. April 2019 haben wir mit der AG GepoMax der 15. Mai 2019 vom Bundesministerium für Gesundheit Sektion C der Deutschen Krebsgesellschaft zum Parla- vorgelegt und am 7. November 2019 vom Deutschen mentarischen Frühstück eingeladen. Gemeinsam mit Bundestag verabschiedet wurde, legte der Gesetzgeber den Abgeordneten, Mitarbeiter*innen aus Parlament ein umfangreiches Regelungswerk zur Implementierung und Ministerien sowie dem Parlamentarischen Staatsse- digitaler Prozesse und Standards im Gesundheitswesen kretär Thomas Rachel aus dem Bundesministerium für vor. Darüber hinaus regelt das Gesetz auch die Fortset- Bildung und Forschung diskutierten wir unterschiedliche zung des Innovationsfonds und darin die Finanzierung Aspekte der Wissensgenerierung in der Onkologie. Gast von Leitlinien. Die Stellungnahme der Deutschen Krebs- und Hauptredner war Prof. Dr. Stephan Schmitz, der als gesellschaft zum Referentenentwurf konzentriert sich langjähriger Vorsitzender des Berufsverbandes der Nie- ausschließlich auf diesen Punkt und kommentiert keine dergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO) und weiteren Regelungsvorschläge des DVG. An der Experten- niedergelassener Onkologe viel Erfahrung einbringen anhörung durch das Bundesministerium für Gesundheit konnte. Zentrales Anliegen bleibt, die Wissen generieren- hat die Deutsche Krebsgesellschaft ebenso teilgenom- de Versorgung im Rahmen der Dekade gegen Krebs wei- men. ter voranzubringen. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Fachgesellschaften Stellungnahmen und Anhörungen legte die Deutsche Krebsgesellschaft Anfang des Jahres Die Deutsche Krebsgesellschaft hat sich im Berichtszeit- ein Positionspapier zur qualitätsgesicherten molekularen raum mit Positionspapieren, Stellungnahmen und der Diagnostik in der Onkologie vor. Diagnostik und Therapie Teilnahme an Anhörungen in die gesundheitspolitische maligner Erkrankungen unterliegen einem tiefgreifenden Diskussion eingebracht. In der Gesetzgebung waren dies Wandel. Krebs spaltet sich heute in eine Vielzahl von ver- vor allem das Gesetz zur Reform der Psychotherapeuten- schiedenen Erkrankungen mit jeweils eigenen Merkmalen ausbildung und das Gesetz für eine bessere Versorgung auf. Therapeutische und zunehmend zielgerichtete Maß- durch Digitalisierung und Innovation (Digitale-Versor- nahmen basieren auf einer differenzierten Diagnostik. gung-Gesetz – DVG). Dabei spielt die molekulare Diagnostik eine immer wich- Das Gesetz zur Reform der Psychotherapeutenausbildung tigere Rolle. Angesichts der Vielzahl der diagnostischen wurde am 26. September 2019 durch den Deutschen Bun- Möglichkeiten haben die betroffenen wissenschaftlichen destag verabschiedet und ist seit 1. Januar 2020 in Kraft. In Fachgesellschaften ihre Position zum Einsatz der Mole- diesem Gesetz versteckt sich der Einstieg in die Regelfinan- kulardiagnostik in der Versorgung von Krebspatienten zierung der ambulanten Krebsberatungsstellen, zumin- gemeinsam definiert und am 15. Januar 2019 in Berlin vor- dest für den Anteil der gesetzlichen Krankenversicherung. gestellt. Am 15. Mai 2019 haben wir als Deutsche Krebsgesellschaft an der mündlichen Anhörung im Deutschen Bundestag Gemeinsam mit den Ersatzkassen, der Deutschen Hoch- teilgenommen und die Fragen der Abgeordneten nach un- schulmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Häma- serer Einschätzung beantwortet. Wir haben den Einstieg tologie und Medizinische Onkologie legte die Deutsche in die Regelfinanzierung grundsätzlich begrüßt, jedoch Krebsgesellschaft im vergangenen Jahr ein Positionspa- darauf hingewiesen, wie wichtig auch eine gesetzliche pier zur Einführung neuer hochpreisiger Behandlungs- Grundlage für die weiteren Finanzierungsanteile durch die verfahren, wie den CAR -T- Zellen, vor. Der im September Rentenversicherung und die Länder sei. im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellte Forde- 5
rungskatalog zielt auf die kontrollierte Einführung von Kalkscheune nach Berlin eingeladen. Jeweils bis zu 100 neuen Behandlungsverfahren, wie der CAR-T-Zelltherapie, Teilnehmer*innen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, For- in Innovationszentren mit einer begleitenden Qualitäts- schung und Versorgung folgten der Einladung und disku- sicherung und Forschung und Evaluation aller Behand- tierten gemeinsam mit uns die Themen, die im Berichts- lungsdaten. Nur diese Daten sind für eine Entscheidung zeitraum ein sehr breites Spektrum abdeckten. über die Aufnahme in die Regelfinanzierung aus unserer Sicht notwendig. Dekade gegen den Krebs: Programm – Ideen – Konzepte Im ersten Brennpunkt – am 19. Februar 2019 – beschäf- Auch im Rahmen der Prozesse in der gemeinsamen tigten wir uns zum ersten Mal im Brennpunkt ausführ- Selbstverwaltung hat die Deutsche Krebsgesellschaft im lich mit der kurz zuvor offiziell gestarteten „Nationalen Berichtszeitraum Stellungnahmen vorgelegt. Im Kran- Dekade gegen Krebs“. Analog zu den verschiedenen kenhausentgeltgesetz hat der Gesetzgeber die Teilfinan- Handlungsfeldern in der Dekade waren die Themen des zierung von Zentren über Zentrumszuschläge festgelegt Brennpunktes die onkologische Spitzenforschung, die Prä- (§ 136c, Abs. 5, SGB V). Der Gemeinsame Bundesausschuss ventionsforschung und die Wissen generierende Versor- wurde damit beauftragt, Regelungen zur Konkretisie- gung. Als Referent*innen konnten wir Prof. Dr. Michael rung der besonderen Aufgaben von Zentren und Schwer- Baumann, Dr. Christa Maar und Prof. Dr. Olaf Ortmann punkten zu definieren. Im August hatte er einen ersten als wichtige Akteure der Dekade gewinnen. Dieser Brenn- Beschlussentwurf vorgelegt. Gemeinsam mit 19 Fachge- punkt diente dazu, die Idee der Dekade auch in der Deut- sellschaften und einschließlich 14 DKG-Arbeitsgemein- schen Krebsgesellschaft breit zu diskutieren, und bot den schaften, die im Zertifizierungssystem der Deutschen Referent*innen die Möglichkeit eines Werkstattberichts. Krebsgesellschaft aktiv sind, haben wir am 23. September 2019 und im Rahmen der mündlichen Anhörung dazu Welche Perspektiven bietet Europa für die Onkologie Stellung genommen. Am 16. Mai 2019 fand der Brennpunkt als Stakeholder- Meeting von „iPAAC – Innovative Partnership for Action Im Herbst 2019 legte der Gemeinsame Bundesausschuss Against Cancer“, einer Initiative der EU statt. Die Deut- eine Änderung der Dokumentationsvorgaben nach der sche Krebsgesellschaft leitet gemeinsam mit dem Bun- Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogram- desministerium für Gesundheit das Arbeitspaket 10 me vor. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat dazu am „Steuerung der integrierten und umfassenden Krebsbe- 20. November 2019 Stellung genommen und dabei das handlung“. Auf der Veranstaltung gaben Referent*innen Aussetzen der Dokumentationsvorgaben durch den Ge- Einblicke, wie sich die EU im Bereich Krebs engagiert und meinsamen Bundesausschuss abgelehnt. was Joint Actions sind, berichteten über die Zusammen- arbeit der Mitgliedsstaaten und erläuterten die (Aus-) Darüber hinaus hat die Deutsche Krebsgesellschaft im Be- Wirkungen und Ergebnisse der Joint Action aus verschie- richtszeitraum zwei Positionspapiere des Aktionsbünd- denen Perspektiven (nationalstaatlich, supranational und nisses Nichtrauchen zu Tabakerhitzern und zu E-Zigaret- als Durchführer). Welche Ziele haben die onkologischen ten mitunterzeichnet. Joint Actions? Welchen Mehrwert und welche Impulse geben Joint Actions? Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit „Brennpunkt Onkologie“ aus? Was sind mögliche Zukunftsvisionen? Wie in jedem Jahr haben wir auch 2019 zu drei Veran- staltungen der Reihe „Brennpunkt Onkologie“ in die 6
Der onkologische Patient als Grenzgänger Weitere Informationen zu unseren politischen Aktivitäten In der letzten Brennpunktveranstaltung im Berichtszeit- in Europa finden Sie im Kapitel „Engagement in Europa raum wandten wir uns den Patient*innen in der Onkolo- und darüber hinaus“. Alle Stellungnahmen, das Infopaket gie zu, die im Verlauf ihrer Erkrankung und während der „360° Onkologie“ und die Nachberichte zum Brennpunkt Nachsorge permanente Grenzgänger zwischen verschie- Onkologie finden Sie auf www.krebsgesellschaft.de im denen Versorgungswelten (ambulant/stationär) und Bereich Gesundheitspolitik. Finanzierungssystemen (Krankenversicherung/Renten- versicherung/öffentliche Mittel) sind. Die Referent*innen zeigten zum einen die Probleme auf, stellten mit neuen und alten flexiblen Versorgungsformen aber auch Lö- sungsmöglichkeiten für die Patient*innen auf. Vor allem wurde deutlich, wie wichtig eine regionale Verzahnung der Betreuungssektoren ist. 7
Engagement in Europa und darüber hinaus PD DR. SIMONE WESSELMANN, DR. MARKUS FOLLMANN, ELLEN GRIESSHAMMER, RENATE BABNIK Die Umsetzung der im April 2018 gestarteten EU-finan- Für 2020 ist die kontinuierliche weitere Umsetzung der zierten Joint Action „iPAAC – Innovative Partnership for definierten Aufgaben inklusive einer Reihe von weiteren Action Against Cancer“ nahm 2019 Fahrt auf. Das Arbeits- Präsenztreffen geplant. Für das Arbeitspaket 10 bedeutet paket 10 „Governance of Integrated and Comprehensive dies die Pilotierung des Aufbaus von zwei onkologischen Cancer Care“, welches von der DKG und dem Bundesmi- Netzwerken: am Niederschlesischen Onkologie Zentrum nisterium für Gesundheit geleitet wird, erarbeitet die An- in Wroclaw (Polen) und an der Charité – Universitätsmedi- forderungen für Comprehensive Cancer Care Networks zin Berlin (Deutschland). und setzt diese im Rahmen von zwei Pilotprojekten um. Die Umsetzungserfahrungen werden in Handlungsemp- Die DKG ist seit 2015 Partner des EU-Projekts „European fehlungen übersetzt, die die Mitgliedsstaaten unter- Commission Initiative on Breast Cancer“ (ECIBC). Ziel ist stützen, onkologische Versorgung zu gestalten und zu die Qualitätssicherung in der Brustkrebsfrüherkennung steuern. In zwei Präsenztreffen mit allen Mitgliedern des und -behandlung, besonders die Neuentwicklung und Arbeitspaketes an der Sapienza Universität in Rom im Fe- Fortschreibung einer evidenzbasierten europäischen bruar 2019 und am Nationalen Onkologischen Institut in Früherkennungs- und Diagnoseleitlinie für Brustkrebs Budapest im September 2019 wurden die in fünf thema- sowie die Definition von Akkreditierungs- und Zertifizie- tischen Unterarbeitsgruppen erarbeiteten Konzepte und rungsanforderungen für Brustkrebszentren. Der DKG- Unterlagen präsentiert, diskutiert und konsentiert. Bereich Leitlinien ist in der Guideline Development Group Bei Treffen zwischen den Leitern der 10 iPAAC-Arbeitspa- als Vice Chair Methodology aktiv, die Leitlinieninhalte kete und der zuständigen EU-Institution CHAFEA im Ap- sind publiziert, einzelne Fragestellungen werden kontinu- ril in Belgrad und im September in Barcelona wurden die ierlich aktualisiert. Der Bereich Leitlinien und evidenzba- Fortschritte und die Herausforderungen bei der Umset- sierte Medizin befindet sich außerdem im Austausch mit zung der Gesamt-Joint-Action diskutiert und das weitere internationalen Leitlinienmethodikern – zum einen über Vorgehen definiert. Im Vordergrund steht hierbei immer Aktivitäten des Guideline International Networks (Scien- die Absicht, Synergieeffekte zwischen den verschiedenen tific Committe der G-I-N Conference 2020), zum anderen Arbeitspaketen der Joint Action zu realisieren und konkre- über die GRADE Working Group. In diesen Gruppen wird te und umsetzbare Ergebnisse zu erarbeiten. systematisch zur Methodik der Entwicklung leitlinienba- sierter Qualitätsindikatoren geforscht. Zu diesem Thema Um die Ziele und Pläne der Joint Action einem breiten ist die DKG eine Brücke zwischen den europäischen Ini- Publikum vorzustellen und Feedback von relevanten Inte- tiativen der iPAAC-Gruppe und der geplanten European ressenvertretern einzuholen, werden im Verlauf der Joint Commission Initiative on Colorectal Cancer (ECICC). Action regelmäßige Local-Stakeholder-Foren auf europäi- scher Ebene und in den teilnehmenden Mitgliedsstaaten Im Juni 2019 fand das 6. European Round Table Meeting organisiert. In Berlin fand das erste der insgesamt zwei (ERTM) in Kooperation mit der Union for International Events für Deutschland im Rahmen der öffentlichen DKG- Cancer Control (UICC) und unter Einbindung der Associ- Diskussionsrunde „Brennpunkt Onkologie“ im Mai statt. ation of European Cancer Leagues (ECL) statt. Das Thema Sie stand unter dem Thema „Welche Perspektiven bietet „Improvement of cancer care in low to middle income Europa für die Onkologie?“ und sorgte vor dem Hinter- countries by transfer of knowledge“ stieß auf eine äu- grund des anstehenden Brexit für spannende Diskussio- ßerst positive Resonanz. Die UICC erstellte einen Report, nen (siehe www.tinyurl.com/Brennpunkt-EU). der unter anderem auf der DKG-Webseite veröffentlicht ist (www.tinyurl.com/DKG-UICC). 8
Bericht des Schatzmeisters PROF. DR. FREDERIK WENZ Die Einnahmen der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. Die DKG hat im Jahr 2019 der Sektion B erneut Struktur- (DKG) resultierten hauptsächlich aus Mitgliedsbeiträgen, und Projektmittel in Höhe von 340.000 Euro zur Verfü- Erbschaften und Spenden sowie den Zuwendungen aus gung gestellt, um Initiativen, Projekte und Studien aus den dem mit der Stiftung Deutsche Krebshilfe geschlossenen Arbeitsgemeinschaften heraus durchführen zu können. Grundlagenvertrag. Die Mitgliedsbeiträge, die sich aus den Einzelmitgliedschaften der Sektion B und den Förder- Darüber hinaus hat die DKG ihre Mittel unter anderem mitgliedern der Sektion C ergeben, betrugen im Jahr 2019 für Veranstaltungen, wie den interdisziplinären Kongress rund 1,1 Millionen Euro. Aus Erbschaften und Spenden Quality of Cancer Care im März 2019 und die Autumn konnten ca. 220.000 Euro verbucht werden. Die nichtpro- School für Medizinstudierende im September 2019, jektbezogenen Zuwendungen aus dem Grundlagenver- verwendet. Die Entwicklung der Leitlinien-App, die För- trag beliefen sich wie in den Vorjahren auf 1,2 Millionen derung des Zertifizierungsbereiches, die Umsetzung Euro. gesundheitspolitischer Initiativen, wie die öffentliche Dis- Des Weiteren sind im Jahr 2019 Zuwendungen der Deut- kussionsrunde „Brennpunkt Onkologie“ und das Infopaket schen Krebsstiftung und der Krogmann Stiftung in Höhe „360° Onkologie – Politik und Krebs“, sind weitere von der von 43.500 Euro teilweise projektbezogen eingegangen. DKG im Jahr 2019 finanzierte Projekte. Darüber hinaus wurden auch im Jahr 2019 gemeinsame Unter Berücksichtigung des Anlagevermögens und den Projekte mit der Stiftung Deutsche Krebshilfe auf Basis durchgeführten Projekten war der Jahresüberschuss 2019 des Grundlagenvertrages durch diese weiterhin geför- positiv und gab die Möglichkeit, weitere Rücklagen zu bil- dert. Die Förderung umfasste das onkologische Leitlinien- den. Neben dem Immobilienbesitz Kuno-Fischer-Straße 8, programm, den AEK-Kongress, die Offene Krebskonferenz, Berlin, entwickelten sich die angelegten Vermögenswerte den Deutschen Krebskongress sowie die Arbeitsgruppe weiterhin positiv. Die jährliche Rücklagenbildung an die zur Erstellung der Texte für das INFONETZ KREBS. Deutsche Krebsstiftung soll auch weiterhin durchgeführt werden. Im Jahr 2019 betrug die Zuwendung an die Deut- Die Projekte PIKKO (Patienteninformation, -kommunikati- sche Krebsstiftung 150.000 Euro. on und Kompetenzförderung in der Onkologie) und EDIUM (Ergebnisqualität bei Darmkrebs: Identifikation von Un- Die finanzielle Situation der DKG war im Jahr 2019 positiv terschieden und Maßnahmen zur flächendeckenden Qua- stabil. litätsentwicklung) sind auch im Jahr 2019 durch Zuwen- dungen des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert worden und konnten somit kostenneutral von der DKG umgesetzt werden. 9
Mitgliedermagazin FORUM Prof. Dr. Florian Lordick Das FORUM wird seiner Rolle als die führende Zeitschrift Die Auswahl der Inhalte wird durch den sehr aktiven für Fragen der Krebsmedizin in Deutschland gerecht. In wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Für ihr großes einer Auflage von 8.500 Exemplaren erscheint es 6 Mal Engagement und die vielfältigen Ideen danke ich herz- im Jahr und erreicht alle Mitglieder der DKG mit Fakten, lich dem Vertreter der Sektion A Dr. Ralf Porzig; den aktuellen Entwicklungen und Zukunftsideen. Die Wahr- Vertreter*innen der Sektion B Prof. Dr. Stephan Grabbe, nehmung des FORUM reicht, wie zahlreiche positive Rück- Prof. Dr. Peter Hammerer, Prof. Dr. Jutta Hübner, Prof. meldungen belegen, weit in die Gesundheitslandschaft in Dr. Olaf Ortmann, Prof. Dr. Christoph Röcken, Prof. Dr. Deutschland hinein. Heinz-Peter Schlemmer, Prof. Dr. Frederik Wenz und Das FORUM adressiert die unterschiedlichen Berufsgrup- Prof. Dr. Sylvie Lorenzen; dem Vertreter der Sektion C pen und Fachdisziplinen, die in den Sektionen der DKG Dr. Hans Ulrich Jelitto und den Vertreterinnen für die junge vertreten sind. Meinungsvielfalt, konstruktive Kontrover- Onkologie Dr. Maren Knödler und – neu hinzugekommen – sen und Visionen sind erwünscht. Wir haben der Vielfalt Dr. Lena Conradi. Viele weitere Personen, die sich aus der mit der Gestaltung der Leitthemenhefte Rechnung ge- DKG-Geschäftsstelle, den Landeskrebsgesellschaften und tragen: Sport und Ernährung, Survivorship, Onkologische den wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften engagie- Leitlinien, Overtreatment, Rechtliche Aspekte in der On- ren, möchte ich hier ebenfalls persönlich danken. kologie und Nationaler Krebsplan waren die Themen im Jahr 2019. Die Sonderstrecke Onkologie in Europa berichtete 2019 über onkologische Vernetzungsprojekte auf internati- Jeweils ein Artikel aus jedem Heft wird auf der DKG-Web- onaler Ebene. Dem Thema widmet sich die DKG zuneh- seite ohne erforderlichen Login veröffentlicht. Eine Lese- mend unter Federführung ihres derzeitigen Präsidenten aufforderung wird über Twitter und LinkedIn verbreitet. Prof. Dr. Olaf Ortmann. Das FORUM wird auch als die Die Downloadzahlen der ausgekoppelten Beiträge waren: führende Plattform zur Darstellung neuer und laufender 725 Mal: „Körperliche Aktivität in der Krebsprävention“ akademisch geleiteter klinischer Studien in Deutschland •565 Mal: „Zentrale psychosoziale Herausforderungen genutzt und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur bei Krebsüberlebenden“ klinischen Forschung. 524 Mal: „Onkologische Leitlinien – Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen“ All dies würde nicht ohne das unermüdliche Zutun unse- 284 Mal: „Leitlinienkonformität in Brustzentren zur Ver- rer Managing Editorin Gabriele Staab funktionieren. Ihre meidung von Unter- und Übertherapien“ langjährige Erfahrung und hervorragende Vernetzung 59 Mal: „Erstattungs- und Vergütungsfähigkeit von in der Onkologie sind ein großes Kapital und tragen we- Arzneimittelverordnungen und ärztlichen Leistungen sentlich zum Erfolg des FORUM bei. Ganz herzlichen Dank zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung im Rah- auch an dieser Stelle. men klinischer Prüfungen“ 228 Mal: „Wissen generieren durch Vernetzung von For- schung und Versorgung“ 10
Mitgliederentwicklung KATRIN HACKL Die Deutsche Krebsgesellschaft hatte per 31. Dezember Der DKG-Vorstand hat 2019 der Gründung der Interdis- 2019 in der Sektion A 16 Mitglieder – die Landeskrebsge- ziplinären Arbeitsgruppe „Frauen in der Onkologie“ zu- sellschaften –, 8.244 Einzelmitglieder in der Sektion B und gestimmt. Die Gründungsveranstaltung und die Wahl 37 Fördermitglieder in der Sektion C. der kommissarischen Leitung wurden für den Deutschen Krebskongress 2020 anberaumt. Einzelmitglieder der Deutschen Krebsgesellschaft (Sek- tion B) können nicht nur Ärzt*innen aller medizinischen Die mitgliederstärkste Arbeitsgemeinschaft der DKG ist - die Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkran- Fachgruppen werden, sondern auch Grundlagenfor scher*innen, medizinisch-technische Assistent*innen, kenpflege (KOK) mit über 1.800 Mitgliedern. Die mitglie- Pflegekräfte, Psycholog*innen sowie weitere Berufsgrup- derstärkste wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft ist die pen, die am Thema Krebs arbeiten. Sie engagieren sich in Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) mit 25 Arbeitsgemeinschaften der experimentellen oder der etwas über 1.300 Mitgliedern. klinischen Krebsforschung bzw. in 7 interdisziplinären Stu- diengruppen. Mitgliederzahlenentwicklung 3.11.2019 Mitglieder 9000 4831 5526 8000 5891 6120 7000 6185 6000 6215 6655 5000 7125 7155 4000 7865 7978 8173 8244 7383 7666 7383 7125 7155 6655 7666 3000 5891 6120 6185 6215 5526 7865 4831 7978 2000 Mitgliederzahl 8173 1000 8244 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Jahr 11
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Die Landeskrebsgesellschaften in Zahlen PROF. DR. URSULA FROSTER, PROF. DR. FRANK GIESELER 9.849 Mitglieder zählen alle 16 Landeskrebsgesellschaften. Etwa 213 hauptamtliche und 921 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen engagieren sich für die Landeskrebs gesellschaften. 1.444 Vorträge und Veranstaltungen, geleitete Gruppenprojekte und Aktionen zur Gesundheitsförderung wurden 2019 realisiert. 611 Selbsthilfegruppen werden unterstützt. Schnittstellen gibt es auch zu Kliniken, niedergelassenen Onkolog*innen, Rehaeinrichtungen, Sozialdiensten, Kranken- und Rentenversicherungen sowie Landesregierungen. 4 Ausschüsse der Landeskrebsgesellschaften sind aktiv: Krebsberatung, Prävention, Öffentlichkeits- und Pressearbeit sowie Fundraising. 124 Beratungsstellen, einschließlich Neben- und Außenstellen, werden von den Landeskrebsgesellschaften bundesweit betrieben. 58.952 Beratungen wurden 2019 durchgeführt. 9.689.262 € wurden für Beratungsleistungen investiert. Die Landeskrebsgesellschaften haben sich auch 2019 überwiegend aus Spendenmitteln finanziert. 14
Ausgewählte Aktivitäten Kernthemen der 16 Landeskrebsgesellschaften in allen n Krebsprävention für Jugendliche an den weiterführen Bundesländern sind die Information und psychosozia den Schulen le Krebsberatung, Prävention, Unterstützung von For n Bewegungs- und Entspannungsangebote für Krebs schung, Unterstützung klinischer Krebsregister sowie die erkrankte, wie Entspannungskurse, Tai Chi, Qigong, Unterstützung und Qualitätsverbesserung der onkologi Zumba, Yoga, Tanzen, Gymnastik und vieles mehr. schen Versorgung. Das Jahr 2019 lag im Fokus der Quali tätsentwicklung in der Krebsberatung und der Weiterent Ernährung wicklung und Durchführung von Präventionsprojekten. n Präventionskampagnen/Aufklärungstage in der Öffent lichkeit, in Schulen und Betrieben In der Krebsberatung stand länderübergreifend neben n Ernährungsberatung der täglichen Beratung von Betroffenen vor allem die n Kochkurse Qualitätsentwicklung im Mittelpunkt. Die Schwerpunkte n Kurse über darmgesunde Ernährung wurden in vier Sitzungen des Ausschusses Krebsberatung n „5 am Tag“- Präventionskampagne in Grundschulen bearbeitet und vorangetrieben: n KINDERLEICHT (auch Bewegung, Sonnenschutz, HPV) n Veröffentlichung einheitlicher Standard Operating Pro für Schulkinder cedures (SOP) für die ambulante Krebsberatung n Entwicklung und Verbreitung von Informationsmaterial n Schulung der Assistenzkräfte in der Krebsberatung zur für verschiedene Zielgruppen Qualitätsverbesserung in der Annahme der Ratsuchen den Nichtrauchen n Weiterentwicklung von Dokumentation und Bericht n Präventionskampagnen/Aufklärungstage in Schulen erstattung der Beratungsleistungen und Betrieben n Ausbau vorhandener Netzwerke und Qualitätsverbünde n Motivationsworkshops n Bemühungen um die Regelfinanzierung psychosozialer n Rauchfrei-Kurse Krebsberatung n Entwicklung und Verbreitung von Informationsmaterial für verschiedene Zielgruppen Alle Landeskrebsgesellschaften informieren die Bevölke rung auf ihren Webseiten und im Rahmen von verschie Sonnenschutz denen Veranstaltungen über den Europäischen Kodex zur n Präventionskampagnen/Aufklärungstage in der Öffent Krebsbekämpfung und haben in den jeweiligen Bundes lichkeit, in Schulen, auf Outdoor-Veranstaltungen und ländern themenübergreifende allgemeine Informations in Betrieben veranstaltungen, aber auch ganz konkrete Präventions n „SunPass“-Projekt in Kooperation mit der European Skin maßnahmen angeboten. Themenschwerpunkte waren: Cancer Foundation (ESCF) für Kinder, Eltern und päda gogisches Personal Bewegung n KINDERLEICHT (auch Ernährung, Bewegung, HPV) für n Präventionskampagnen/Aufklärungstage in der Öffent Schulkinder lichkeit, in Schulen und Betrieben n Big Burn Theory: ein UV-Präventionsprojekt für Jugend n unterschiedliche Lauf-, Sport- und Bewegungsveran liche im Internet staltungen n intensive Pressearbeit zum Thema Sonnenschutz n KINDERLEICHT (auch Ernährung, Sonnenschutz, HPV) n Entwicklung und Verbreitung von Informationsmaterial für Schulkinder für verschiedene Zielgruppen 15
Krebsfrüherkennung tiger. Gemäß dem Slogan „Die Landeskrebsgesellschaf- n Präventionskampagnen/Aufklärungstage in der Öffent- ten – ein Netz, das trägt" wurden 2019 ein gemeinsamer lichkeit, in Schulen und Betrieben Messeauftritt für den DKK 2020 konzipiert, eine gemeinsa- n HPV-Kampagne/HPV-Schulprojekt/Video zur Präventi- me Landingpage www.die-landeskrebsgesellschaften.de on von Gebärmutterhalskrebs entwickelt und gemeinsame Pressemeldungen erstellt. n Männer-Check-up – Information zu Prostatakrebsfrüh- erkennung Die von der Deutschen Krebsgesellschaft in den Landes- n Krebsprävention für Jugendliche an den weiterführen- krebsgesellschaften im Saarland (PIKKO/Innovations- den Schulen fonds) und in Sachsen (Sächsische Krebsgesellschaft – n Entwicklung und Verbreitung von Informationsmaterial SKG) unterstützten Onkolotsen-Projekte wurden 2019 für verschiedene Zielgruppen erfolgreich weitergeführt. Aktuell gibt es 15 Onkolotsen n Ausstellung Früherkennungsoffensive im Rahmen des PIKKO-Projektes im Saarland sowie bun- desweit über 130 zertifizierte SKG-Onkolotsen. Die Refi- Der Ausschuss Prävention hat im Jahr 2019 drei Mal ge- nanzierung der Informations- und Betreuungsleistungen tagt, im Rahmen der Präsenzsitzungen wurden Präven- für Betroffene mit Pflegegrad über die Pflegekassen ist tionsangebote und -kampagnen abgestimmt und ver- für SKG-Onkolotsen nun in Sachsen und Schleswig-Hol- einheitlicht sowie Informationsmaterial entwickelt bzw. stein möglich. Die Vorbereitungen für die Projektumset- aktualisiert. zung mit Partnern in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern Darüber hinaus wird den Landeskrebsgesellschaften ein und Hamburg laufen. gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit immer wich- Miteinander Reden – Verstehen – Gemeinsam Handeln Sehr gut besucht: Im Oktober 2019 richteten die Hessische Krebsgesellschaft, die Deutsche Krebsgesellschaft und die Stiftung Deutsche Krebshilfe die Offene Krebskonferenz in Frankfurt/Main aus. Der Tag stand unter dem Motto „Miteinander Reden – Verstehen – Gemeinsam Handeln“. 16
Die Landeskrebsgesellschaften im Internet Krebsverband Baden-Württemberg e. V. www.krebsverband-bw.de Bayerische Krebsgesellschaft e. V. www.bayerische-krebsgesellschaft.de Berliner Krebsgesellschaft e. V. www.berliner-krebsgesellschaft.de Brandenburgische Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft-brandenburg.de Bremer Krebsgesellschaft e. V. www.krebs-bremen.de Hamburger Krebsgesellschaft e. V. www.krebshamburg.de Hessische Krebsgesellschaft e. V. www.hessische-krebsgesellschaft.de Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V. www.krebsgesellschaft-mv.de Niedersächsische Krebsgesellschaft e. V. www.nds-krebsgesellschaft.de Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e. V. www.krebsgesellschaftnrw.de/ Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e. V. www.krebsgesellschaft-rlp.de Saarländische Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft-saar.de Sächsische Krebsgesellschaft e. V. www.skg-ev.de Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. www.sakg.de Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft-sh.de Thüringische Krebsgesellschaft e. V. www.krebsgesellschaft-thueringen.de Quelle: Hessische Krebsgesellschaft/Andreas Mann 17
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Deutscher Krebspreis 2019 In der Kategorie „Klinische For- schung“ ging der Deutsche Krebs- preis 2019 an Prof. Dr. Michael Platten (Deutsches Krebsfor- schungszentrum, Heidelberg; Universitätsmedizin Mannheim, oben links); in der Kategorie „Translationale Forschung“ wurde Prof. Dr. Ugur Sahin (TRON – Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ge- meinnützige GmbH; oben rechts) geehrt. In der Kategorie „Expe- rimentelle Forschung“ teilten sich Prof. Dr. Roland Rad und Prof. Dr. Dieter Saur (beide vom Deutschen Krebskonsortium DKTK an der TU München, Klinikum rechts der Isar) den Deutschen Krebspreis 2019. Herzlichen Glückwunsch! Quelle: EMBL Photolab 20
• AEK Abteilung Experimentelle Krebsforschung Stand Mai 2020 Arbeitsgemeinschaft Vorsitzender/Sprecher Stellvertreter Prof. Dr. Rainer Engers, Neuss • AEK Prof. Dr. Elisabeth Wiesmüller, Ulm Prof. Dr. Martin Eilers, Würzburg • AEK – B Prof. Dr. Johannes Zuber, Wien PD Dr. Uta Elisabeth Höpken, Berlin • AEK – I Prof. Dr. Jürgen Becker, Essen Prof. Dr. Elisabeth Wiesmüller, Ulm • AEK – K Prof. Dr. Lars Zender, Tübingen Prof. Dr. Christoph Klein, Regensburg • AEK – M Dr. Beate Volkmer, Buxtehude Prof. Dr. Rainer Engers, Neuss • AEK – P Prof. Dr. Andreas Jung, München Prof. Dr. Christine Sers, Berlin • AEK – S Prof. Dr. Thomas Brabletz, Erlangen Dr. Jens Hoffmann, Berlin • AEK – T Prof. Dr. Simone Fulda, Frankfurt/Main Prof. Dr. Matthias Dobbelstein, Göttingen • AEK – V Prof. Dr. Sigrun Smola, Homburg Prof. Dr. Peter Friedl, Nijmegen (NL) • AEK – Z Prof. Dr. Klaus-Peter Janssen, München 21
• AEK Abteilung Experimentelle Krebsforschung PROF. DR. RAINER ENGERs Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2019: n Organisation und Durchführung des 20th International AEK Cancer Congress in Heidel berg; n Beteiligung an den Planungen zum 1. Deutschen Krebsforschungskongress (DKFK) in Heidelberg im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs; n Beteiligung an der Arbeits gruppe „Große ungelöste Fragen der Krebsforschung“ im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs; n Beteiligung am 29. Deutschen Hautkrebskongress der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) in der Deutschen Krebsgesellschaft; n Planung und Or ganisation der 5. AEK-Autumn School mit dem Thema „Replication Stress in Cancer“; n Fort setzung des Austauschs mit der European Association for Cancer Research (EACR); n Beteili gung an der Kandidatenauswahl für den Deutschen Krebspreis 2020. Was war das wichtigste Ereignis im Besonders hervorzuheben ist der 20th International AEK Cancer Congress, der Jahr 2019? vom 27. Februar bis 1. März 2019 in Heidelberg stattfand. Was ist daran bedeutsam? Dieser Kongress war in jeder Hinsicht ein großer Erfolg. Basierend auf einem ex zellenten wissenschaftlichen Programm mit zahlreichen nationalen und inter nationalen Spitzenforscher*innen sowie der prominenten Einbindung heraus- ragender Nachwuchswissenschaftler*innen ist es gelungen, die Anzahl der Teilnehmer*innen und Abstractanmeldungen gegenüber den AEK-Kongressen in den Jahren zuvor um ca. 75 Prozent zu steigern. Insgesamt nahmen ca. 450 Wissenschaftler*innen aus 23 Ländern teil, so dass unser selbst gestecktes Ziel, den nationalen und internationalen Bekanntheitsgrad des AEK-Kongresses zu erhöhen, voll erreicht wurde. Da auch die Evaluation des Kongresses aus gesprochen positiv ausfiel und 97 Prozent der Teilnehmer*innen wieder bzw. wahrscheinlich wieder an dem Kongress teilnehmen würden, werden wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen, um eine Verstetigung dieses Erfolgs für die kommenden AEK-Kongresse zu erreichen. Wie schätzen Sie das Jahr 2019 für Das Jahr 2019 ist für die AEK sehr positiv verlaufen. Wie oben ausgeführt, war die Entwicklung Ihrer AG insgesamt der 20th International AEK Cancer Congress ausgesprochen erfolgreich, obwohl ein? wir vor der großen Herausforderung standen, dass der im Rahmen der Natio nalen Dekade gegen Krebs ins Leben gerufene 1. Deutsche Krebsforschungs kongress nur etwa drei Wochen vorher stattfand und die Mildred Scheel Can cer Conference der Deutschen Krebshilfe wenige Wochen später folgte. Durch konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten (DKFZ, DKG/AEK, DKH) konnte inzwischen erfreulicherweise eine zukunftsfähige Lösung für die Fortführung Quelle: der drei Kongressformate gefunden werden. Eine weitere positive Entwicklung Renate Babnik ist die Einbindung der AEK in die Arbeitsgruppe „Große ungelöste Fragen der 22
Krebsforschung“ im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs, was den Stel lenwert der AEK im Bereich der Krebsforschung unterstreicht. Was möchten Sie in Ihrer AG weiter Die AEK wird weiterhin das Ziel verfolgen, den Bekanntheitsgrad der AEK und verändern? ihrer Veranstaltungen national und international zu steigern. Hierzu gehört ers tens, den AEK Cancer Congress als einen internationalen Kongress der experi mentellen und translationalen Krebsforschung von wissenschaftlicher Spitzen qualität dauerhaft mit Teilnehmerzahlen zwischen 400 bis 500 zu etablieren. Zweitens wird die AEK-Autumn School mit der fünften Veranstaltung (Thema „Replication Stress in Cancer“) im November 2020 ihre Fortsetzung finden. Da rüber hinaus wird sich die AEK auch künftig an den Planungen der Nationalen Dekade gegen Krebs und des Deutschen Krebsforschungskongresses konstruk tiv beteiligen. Schließlich streben wir an, die Zusammenarbeit mit anderen Ar beitsgemeinschaften der DKG und der EACR weiter auszubauen. 23
• AKK Abteilung Klinische Krebsforschung Stand Mai 2020 Grün- Vorsitzender/Sprecher Webseite dung 2. Vorsitzender/Sprecher bzw. Stellvertreter Prof. Dr. Ken Herrmann, Essen • ABO 2008 www.onkologische-bildgebung.drg.de PD Dr. Thorsten Persigehl, Köln Prof. Dr. Pompiliu Piso, Regensburg Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, Würzburg • ACO 2017 www.aco-chirurgie.de Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab, Oldenburg Prof. Dr. Christiane Bruns, Köln Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Hannover • ADO 1991 www.ado-homepage.de Prof. Dr. Carola Berking, Erlangen PD Dr. Kerstin Rhiem, Köln • AET 2012 Prof. Dr. Stefan Aretz, Bonn Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer, Berlin • AGO Prof. Dr. Annette Hasenburg, Mainz www.ago-online.de Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ulm Prof. Dr. Oliver Rick, Bad Wildungen • AGORS 2018 Dr. Wilfried Hoffmann, Badenweiler Prof. Dr. Petra Feyer, Berlin • AGSMO 2018 www.agsmo.de Prof. Dr. Karin Jordan, Heidelberg Prof. Dr. Jens Peter Klußmann, Köln • AHMO Prof. Dr. Dr. Bernhard Frerich, Rostock Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Bochum • AIO 1976 www.aio-portal.de Dr. Eray Gökkurt, Hamburg Prof. Dr. Christoph Röcken, Kiel • AOP www.pathologie-dgp.de/die-dgp/aop/ Prof. Dr. Gustavo B. Baretton, Dresden Prof. Dr. Hans Hoffmann, München • AOT 2008 Prof. Dr. Bernward Passlick, Freiburg 24
Prof. Dr. Bernd Alt-Epping, Göttingen • APM 2010 Prof. Dr. Karin Oechsle, Hamburg Prof. Dr. Martin Schrappe, Kiel • APO/GPOH Prof. Dr. Uta Dirksen, Essen www.kinderkrebsinfo.de/gpoh/apo Prof. Dr. Dr. Birgit Burkhardt, Münster Prof. Dr. Mechthild Krause, Dresden • ARO 1987 www.aroonline.de Prof. Dr. Ursula Nestle, Mönchengladbach Marie Rösler, Bremen 2015 • ASO Prof. Dr. Sabine Schneider, Esslingen www.aso-ag.org Jürgen Walther, Heidelberg Prof. Dr. Andrea Tannapfel, Bochum • ATO Prof. Dr. Christian Wittekind, Leipzig Prof. Dr. Jürgen Gschwend, München • AUO www.auo-online.de Prof. Dr. Peter Hammerer, Braunschweig • CAO Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, Würzburg • KOK 1987 Kerstin Paradies, Hamburg www.kok-krebsgesellschaft.de Prof. Dr. Wolfgang Wick, Heidelberg • NOA www.neuroonkologie.de Prof. Dr. Guido Reifenberger, Düsseldorf Michael Höckel, Kassel • OPH 2007 www.dgop.org/agop.html Kerstin Bornemann, Göttingen Prof. Dr. Christian Grohé, Berlin • POA www.poa-portal.de Prof. Dr. Bernd Schmidt, Berlin 2010 Prof. Dr. Jutta Hübner, Jena • PRIO www.prio-dkg.de Prof. Dr. Franz-Josef Prott, Wiesbaden • PSO 1988 Prof. Dr. Tanja Zimmermann, Hannover www.pso-ag.org 25
• ABO Arbeitsgemeinschaft Bildgebung in der Onkologie PD DR. THORSTEN PERSIGEHL, PROF. DR. BERND JOACHIM KRAUSE, PROF. DR. KEN HERRMANN Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2019: n Vorbereitung der Teilnahme am DKK 2020, unter anderem ein gemeinsames Interview mit dem Kongresspräsidenten Prof. Dr. Andreas Hochhaus in ausgewählten Fachzeitschrif ten; n aktive Teilnahme an nationalen und europäischen Kongressen; n Fertigstellung der Konsensusempfehlung zur strukturierten Befunderstellung in der onkologischen PET- Hybridbildgebung; n Wahl von Prof. Dr. Ken Herrmann (Essen) als neuer Sprecher der ABO. Was war das wichtigste Ereignis im Die Fertigstellung der Konsensusempfehlung zur strukturierten Befunderstel Jahr 2019? lung in der onkologischer PET-Hybridbildgebung in Kooperation mit der Deut schen Gesellschaft für Nuklearmedizin und der Deutschen Röntgengesellschaft. Was ist daran bedeutsam? Die Konsensusempfehlung beschreibt die standardisierte Durchführung und strukturierte Befundung der FDG-PET/CT in der Onkologie. Diese Informatio nen sind von besonderem Interesse für die optimale Versorgung onkologischer Patient*innen. Sie haben 2019 einen von der DKG Durch die Förderung der DKG konnten die vorbreitenden ABO-Workshops in Ber finanziell geförderten Projektantrag lin unterstützt werden, die nun in die Konsensusempfehlung gemündet haben. umgesetzt: Welches Projekt haben Sie gemacht und warum? Wie schätzen Sie das Jahr 2019 für Das Jahr 2019 hat die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Nuklearmedizin und die Entwicklung Ihrer AG insgesamt Radiologie weiter gefestigt, dies ganz zum Wohl der optimalen Versorgung der ein? Krebspatient*innen in Deutschland. Was möchten Sie in Ihrer AG weiter 2020/2021 wollen wir diese produktive Zusammenarbeit weiter fortführen und verändern? konsensusbasierte strukturierte Befundvorlagen in der Radiologie und Nukle armedizin für das Lungenkarzinom im CT sowie in der FDG-PET/CT entwickeln. Über die bewilligte Förderung des Konsensusverfahrens durch die DKG freuen wir uns sehr. 26
• ACO Assoziation Chirurgische Onkologie Prof. Dr. Dr. Pompiliu Piso, Prof. Dr. Rudolf Raab, Prof. Dr. Christiane Bruns, Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2019: n erste Ab schlussprüfung ACO-ESSO-Curriculum Chirurgische Onkologie (www.aco-chirurgie.de/159-2); n Intensivierung der Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) in der Deutschen Krebsgesellschaft; n Koordinierung der Aktivitäten verschiedener Vertreter*innen chirurgischer (allgemein und viszeral) Gesellschaften in den Leitlinien- und Zertifizierungskommissionen (www.aco-chirurgie.de/leitlinien); n Abstimmung der Arbeitsgruppen bezüglich laufender onkologischer Studien mit Beteiligung chirurgischer Onkolog*innen (www.aco-chirurgie.de/onkologisch-chirurgische-studien/). Was war das wichtigste Ereignis im Das war die erste Abschlussprüfung im Rahmen des ACO-ESSO-Curriculums Chi Jahr 2019? rurgische Onkologie. Die ersten Absolvent*innen des Durchgangs 2018/2019 ha ben die Endprüfung im Rahmen des DGVS/DGAV-Viszeralmedizin-Kongresses 2019 in Wiesbaden bestanden. Der Ablauf war unproblematisch, und aus Sicht der ACO, ESSO und UEMS als Erfolg zu werten. Eine Kooperation diesbezüglich ist mit der ACO-ASSO aus Österreich initiiert worden. Was ist daran bedeutsam? Chirurg*innen in Deutschland können somit ihre Kompetenz auf dem Gebiet der chirurgischen Onkologie erstmalig in dieser Form nachweisen und gerade in Tu morboards und Zentren für eine gelebte Interdisziplinarität, Studienkultur und verbesserte Behandlungsqualität werben. Wie schätzen Sie das Jahr 2019 für Ein arbeitsintensives, aber auch erfolgreiches Jahr gerade im Hinblick auf das die Entwicklung Ihrer AG insgesamt wachsende Interesse für die Aktivitäten der Assoziation, die das Jahr 2019 nach ein? dem Motto „Wege entstehen, indem man sie geht“ gelebt hat. Was möchten Sie in Ihrer AG weiter Wir haben ganz konkrete Pläne: verändern? 1. mehr Chirurg*innen in das Curriculum Chirurgische Onkologie einschließen, gerade solche, die in DKG-Zentren arbeiten, 2. koordinierte Video- und Telefonkonferenzen mit den ACO-Vertreter*innen vor den Sitzungen der Leitlinien- und Zertifizierungskommissionen, 3. ein Joint Symposium AIO-ACO im Rahmen des AIO-Herbstkongresses, 4. Erneuerung und Ausbau des Kooperationsvertrages mit der European Society of Surgical Oncology. 27
• ADO Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie PROF. DR. RALF GUTZMER, PROF. DR. CAROLA BERKING, INGA BUDDE Zu den wichtigsten Aktivitäten und Arbeitsergebnissen zählten im Berichtsjahr 2019: n Durchführung des 29. Deutschen Hautkrebs-Kongresses im September 2019 in Ludwigs hafen mit 973 Teilnehmer*innen und 205 Abstracts; n Zertifizierung und Re-Zertifizierung von nunmehr 65 Hautkrebszentren in Deutschland, 3 in Österreich und 5 in der Schweiz; n Fortführung des jährlich im Januar stattfindenden Netzwerktreffens der Koordinator*innen und Leiter*innen der zertifizierten Hautkrebszentren, organisiert durch das ADO-Komitee; n Weiterentwicklung des Registers für Hautkrebs (ADOREG) als zentrales Register der Ar beitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie mit neuen Modulen, zum Beispiel zum kuta nen Plattenepithelkarzinom und dem Datenexport für akademische Projekte; n Leitlinienar beit: Langversion der S3-Leitlinie Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut, S2k-Patientenleitlinie Lymphome, Veröffentlichung der S2k-Leitlinie Basalzellkarzinom der Haut, Start des Updates der S2k-Leitlinie Merkelzellkarzinom, Arbeit an weiteren Leitlinien; n Gründung eines Komitees, unter anderem zur Erarbeitung von Leitlinien zu kutanen Sarko men und anderen seltenen Tumoren; n aktive Mitarbeit an Leitlinien anderer Fachgesellschaf ten; n ADO-Komitees: kontinuierliche Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen durch zurzeit 13 verschiedene Komitees, Gründung der neuen Komitees „Uveamelanom“ und „sel tene Hauttumoren“; n wissenschaftliche Bewertung von Youtube-Videos für Patient*innen zur Verlinkung auf der Homepage; n Unterstützung der Nationalen Versorgungskonferenz Hautkrebs (www.nvkh.de); n Verleihung des Deutschen Hautkrebspreises 2019 in Kooperati on mit der Deutschen Hautkrebsstiftung; n Umsetzung neuer Fortbildungsformate (Immun onkologie 2.0/ Diagnostik und Therapie nichtmelanozytärer Hauttumoren). Was war das wichtigste Ereignis im 2019 wurde ein besonderes Augenmerk auf das ADOREG, das Register für Haut Jahr 2019? krebs, gelegt. Mit einem standardisierten Flat-Export sollen Daten für akademi sche Projekte zur Verfügung gestellt werden. Was ist daran bedeutsam? Die Versorgung von Patient*innen mit fortgeschrittenem Hautkrebs hat in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte gemacht, stellt aber auch mit zahlrei chen neu zugelassenen Medikamenten und vielen neuen Studiendaten eine große Herausforderung dar. Zudem fehlen Daten aus der Versorgungsfor schung (RWD, Real World Data). Die zentrale Erfassung solcher RWD wurde vor 6 Jahren mit dem ADOREG begonnen. Hier sind mittlerweile mehr als 5.000 Patient*innen erfasst. Diese Daten erlauben jetzt wissenschaftliche Auswertun gen, die in Form von akademischen Projekten von den am ADOREG teilnehmen den Zentren beantragt werden können. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen wichtige Rückschlüsse für die weitere Behandlung und für neue Therapie ansätze ergeben und dadurch einen Zusatznutzen für die Patient*innen bringen. 28
Wie schätzen Sie das Jahr 2019 für Durch umfangreiche personelle Veränderungen im Jahr 2018 (Wechsel des Vor die Entwicklung Ihrer AG insgesamt sitzes und der Geschäftsstelle) stand im Jahr 2019 die Etablierung dieser neuen ein? Strukturen an. Neue Projekte, wie die Ausrichtung von Fortbildungen in neuen Formaten, wurden angestoßen und zum Teil bereits umgesetzt. Ebenso wur de die Außenwirkung der Fachgesellschaft zu stärken gesucht, und es wurden Maßnahmen zur Anwerbung neuer Mitglieder und verbesserter Information betroffener Patient*innen auf den Weg gebracht. Jüngere Mitglieder konnten im Rahmen der Komitee-Mitarbeit stärker an die ADO gebunden werden. Was möchten Sie in Ihrer AG weiter Das ADOREG soll weiterhin verstärkt für akademische Projekte genutzt wer verändern? den. Der Austausch zwischen forschenden Arbeitsgruppen soll mit Hilfe von Working Visits unterstützt werden. Erfahrene Kolleg*innen sollen Studienperso nal in jenen Zentren unterstützen, die sich im Aufbau befinden. Die neuen Medien sollen stärker für Fortbildungen zum Thema Hautkrebs ge nutzt werden (beispielsweise E-Learnings, Podcasts). 29
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