Bericht European Energy Award Externes Audit 2018 Stadt Bad Säckingen

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Bericht European Energy Award Externes Audit 2018 Stadt Bad Säckingen
Bericht
European Energy Award®
Externes Audit 2018
Stadt Bad Säckingen

Version 2.1
Bericht European Energy Award Externes Audit 2018 Stadt Bad Säckingen
Auftraggeber:                           Stadt Bad Säckingen

              eea Beratung durch:                     Energieagentur Regio Freiburg GmbH
                                                      Emmy-Noether-Straße 2
                                                      79110 Freiburg

              Bearbeiter und eea-Berater:             Udo Schoofs

              Datum Workshop externes Audit:          14.11.2018

              Datum Fertigstellung Bericht:           15.11.2018

              Quelle für alle dargestellten Bilder: Energieagentur Regio Freiburg GmbH

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Inhaltsverzeichnis

1.      Zusammenfassung                                                              -4-

2.      Ausgangslage / Situationsanalyse                                             -6-
2.1     Allgemeine Einführung                                                        -6-
2.2     Energie- und klimapolitisch relevante Punkte                                 -7-
2.3     Energie- und Klimarelevante Kennzahlen                                       -8-
2.3.1   Endenergiebedarf der Stadt                                                   -8-
2.3.2   Endenergiebedarf der kommunalen Gebäude zur Wärmeversorgung                  -9-

3.      Projektorganisation                                                         - 10 -
3.1     Energieteamleitung                                                          - 10 -
3.2     Wichtige Termine der letzten Jahre                                          - 10 -
3.3     Projektdokumentation                                                        - 11 -

4.      Energie- und klimapolitisches eea-Profil                                    - 11 -
4.1     Erzielte Punkte                                                             - 11 -
4.2     Jährliche Entwicklung                                                       - 15 -

5.      Erläuterungen zu den eea-Themenfeldern                                      - 16 -
5.1.1   Entwicklungsplanung, Raumordnung                                            - 16 -
5.1.2   Kommunale Gebäude, Anlagen                                                  - 17 -
5.1.3   Versorgung, Entsorgung                                                      - 18 -
5.1.4   Mobilität                                                                   - 20 -
5.1.5   Interne Organisation                                                        - 25 -
5.1.6   Kommunikation, Kooperation                                                  - 27 -

6.      Ausblick                                                                    - 31 -

Anhang 1: Der European Energy Award                                                 - 32 -

Anhang 2: Energie- und Klimaschutzrelevante Strukturen in Politik und Verwaltung    - 36 -

Anhang 3: Umsetzungsstand Arbeitsprogramm                                           - 38 -

Anhang 4: Energie- und klimarelevante Kennzahlen (Indikatoren)                      - 48 -

Anhang 5: Rückblick eea Prozess                                                     - 49 -

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1. Zusammenfassung

 Anzahl mögliche Punkte                                     448,6

 Anzahl erreichte Punkte                                    303,3

 Erreichte Prozent                                          67,6

 Beschluss aktuelles Arbeitsprogramm am                     04.12.2017

Leitbild der Energiepolitik der Stadt Bad Säckingen

Die Stadt verfügt über ein Leitbild, das für einen Zeitraum bis 2020 definiert ist und für die Zielwerte einen
Vergleich mit dem Basisjahr 1990 vorsieht.
Das Leitbild wurde im Beirat „Umwelt und Energie“ mit Vertretern von Verbänden, den Stadtwerken Bad
Säckingen GmbH und sachverständigen Bürgern entwickelt.
Das Leitbild sieht eine Senkung der CO2-Emissionen bis 2020 um 40%, eine Erhöhung des Stromanteils aus
erneuerbaren Energien um 30%, eine Erhöhung des Stromanteils aus Kraftwärmekopplung um 25% und
eine Erhöhung des Wärmeanteils aus erneuerbaren Energien um 40% vor.

Herausragende Leistungen in den letzten 4 Jahren
 Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes inkl. Einbindung der lokalen Akteure
 Aufwendige Sanierung der Straßenbeleuchtung mit Stromeinsparung von ca. 600.000 kWh gegenüber
    dem Ausgangsjahr 2010
 Landes – RadKULTUR-Kommune 2017/2018 (u.a. Teilnahme am „StadtRadeln“, Radservicestationen,
    Radlerbrunch)
 Kommunales Elektromobilitätskonzept (Bürger-E-Auto, E-Stadtbus, E-Taxi, E-Roller, E-Schnellladesäu-
    len, Elektromobilitistenstammtisch)
 Wärmeinitiative 2016/2017 – Informations- und Beratungsnetzwerk, Unterstützung Hauseigentümer
    zum Einsatz ökologisch sinnvoller Wärmeversorgung

Wichtige geplante Projekte in den nächsten 4 Jahren
Stichpunktartige Beschreibung der wichtigsten geplanten Projekte für die kommenden 4 Jahre.
 Umsetzung des Quartierskonzeptes in der Altstadt von Bad Säckingen
 Einführung eines Gütesiegels für nachhaltiges Bauen „Grüne Hausnummer“
 Einrichtung einer Mobilitätszentrale in Kooperation mit ÖPNV-Anbietern
 Aktualisierung der Energie- und CO2-Bilanz
 Weiterführung des eea-Prozesses
 Weitere Aktivitäten zur Förderung des Radverkehrs

Stärken
unter Anderem:
 Rad- und Fußverkehr (auch Radabstellanlagen)
 Elektromobilität
 Mobilitätsmarketing
 ÖPNV
 Öffentliche Beleuchtung
 Klimaschutzveranstaltungen
 Kooperation mit anderen Kommunen

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Optimierungspotenziale
unter Anderem:
 Finanzielle Förderung von Klimaschutzaktivitäten der Bürger (Entwicklung von Förderkonzept, Bereit-
    stellung von Fördergeldern) in Kooperation mit den Stadtwerken
 Kommunale Gebäude: Entwicklung von Standards für Bau und Bewirtschaftung und langfristige Sanie-
    rungspotenziale
 Verbesserung der Energieeffizienz der kommunalen Gebäude - insbesondere Stromeinsparung

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2. Ausgangslage / Situationsanalyse

2.1 Allgemeine Einführung

Im äußersten Süden Baden-Württembergs, direkt an der Schweizer Grenze gelegen, erstreckt sich die Stadt
Bad Säckingen auf einer Fläche von 2.533 ha entlang dem Hochrhein am Fuße des Südschwarzwalds (Hotzen-
wald). 17.073 Menschen leben in dem seit 1978 prädikatisierten Bäderkurort; die Bevölkerungsdichte beträgt
674 Einwohner/km² (Stand: 31.12.2016). Bad Säckingen ist im Landesentwicklungsplan als Mittelzentrum
ausgewiesen und gehört regionalplanerisch zu der Randzone des Verdichtungsraumes Basel/Lörrach. Bad
Säckingen ist Schwerpunkt für Dienstleistungen mit der Sonderfunktion „Kurerholung“. Mit den Nachbarge-
meinden Murg, Rickenbach und Herrischried bildet Bad Säckingen eine Verwaltungsgemeinschaft mit über
30.000 Einwohnern.
Als Gesundheits- und Tourismusstandort gehört die Stadt Bad Säckingen zweifellos zu den beliebtesten Des-
tinationen in Südbaden. Durch den „Trompeter von Säckingen“ ist die Kurstadt im gesamten Bundesgebiet
bekannt.
Gegenüber 2011 ist die Einwohnerzahl um ca. 6% gestiegen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei
44,9 Jahren.
Die Stadt ist überregional gut angebunden. Hauptschlagader des Straßenverkehrs ist die im Rheintal gelegene
Bundesstraße B 34 mit über 20.000 Fahrzeugen pro Tag. Die Hochrheinautobahn A 98 befindet sich seit über
4 Jahrzehnten in Planung. Sie endet gegenwärtig im Westen bei Rheinfelden und im Osten an der Gemar-
kungsgrenze Bad Säckingen/Murg. Durch die Hochrheinbahn der DB AG mit dem Haltepunkt Bad Säckingen
ist die Stadt gut an den Regionalverkehr angebunden. Neben einem zusätzlichen Haltepunkt in Bad Säckin-
gen-Wallbach ist die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke seit längerer Zeit in Planung. Die Verkehrsverbin-
dungen in den südlichen Schwarzwald werden durch Regionalbusse gewährleistet. Seit 2018 verfügt die Stadt
Bad Säckingen über einen Flixbus-Haltepunkt.
Kulturell und touristisch hat die Stadt ein vielfältiges Angebot aufzuweisen. Hervorzuheben ist die denkmal-
geschützte Altstadt u.a. mit Fridolinsmünster und historischer Holzbrücke, das Kurgebiet mit mehreren Fach-
kliniken und dem Thermalbad. Kulturelle Höhepunkte reichen von der Fridolin-Prozession bis zur alemanni-
schen Fasnacht. Die Natur und Landschaft bietet einen hohen Erholungs- und Freizeitwert. Durch ihre Lage
im Dreiländereck D/CH/F eröffnen sich dem Besucher Bad Säckingens zahlreiche Möglichkeiten für Kultur-
und Naturerlebnisse.

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2.2 Energie- und klimapolitisch relevante Punkte

Für die kommunale Energie- und Klimapolitik und damit für den eea sind folgende Punkte relevant: Die
Kurstadt Bad Säckingen liegt im Rheintal, die eine unter Immissionsgesichtspunkten - insbesondere in den
Wintermonaten - ungünstige Luftaustauschsituationen bedingt. Die Stadt hat bereits in den 80er Jahren er-
hebliche Anstrengungen zur Umweltentlastung und Steigerung der Energieeffizienz unternommen und sich
frühzeitig auf ein ausgedehntes Fernwärme- und Gasversorgungsnetz und die Entwicklung des ÖPNV kon-
zentriert. In diesem Zusammenhang sind u.a. folgende Pilotprojekte zu erwähnen: BHKW Kurgebiet, Säge-
späneheizwerk, Wärmepumpenanlage beim Rheinkraftwerk, Stadtbus.

Planungsgrundlage für die Umsetzung weiterer energiepolitischer Maßnahmen bildete das Energieversor-
gungskonzept aus dem Jahr 1990. Als nächster Meilenstein war der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats
von 1998 zum Kommunalen Handlungsprogramm „Klimaschutz und Ressourcenschonung“ anzusehen. Wei-
tere Schritte stellten die Einführung des Kommunalen Energiemanagements (1999 – 2002) und die EMAS-
Zertifizierung des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung und der Stadtgärtnerei (2003) dar.
Im Rahmen des Beschlusses zur Kommunalen Energiewende 2011 wurde ein umsetzungsorientiertes Maß-
nahmenprogramm verabschiedet, aus dem auch die Teilnahme am eea resultierte.

Der angrenzende südliche Schwarzwald wirkt sich auch auf das Mobilitätsverhalten aus: Obwohl das Rad-
wegenetz relativ gut ausgebaut ist und das Fahrrad in der Tallage ein weit verbreitetes Verkehrsmittel ist,
wirkt die hügelige Lage der Stadtteile Harpolingen und Rippolingen am Anstieg zum Südschwarzwald ein-
schränkend. Durch die Mitgliedschaft der Stadt in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte Ba-
den-Württemberg (AGFK) 2013 wird die Förderung des Radverkehres kontinuierlich ausgebaut.

Hervorzuheben ist die engagierte Tätigkeit der Stadtwerke Bad Säckingen GmbH als kommunalem Energie-
versorger, die neben dem Kerngeschäft (Strom, Gas, Fernwärme, Wasser, Verkehr) ein breites Angebot an
Dienstleistungen und Förderungen im Bereich Energieberatung und -effizienz anbieten. Neben den Stadt-
werken gehören die Tourismus GmbH und der Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung ebenso zum Stadtkonzern.

Es besteht ein breites privatwirtschaftliches und bürgerschaftliches Engagement, das sich unter anderem in
der Gründung der Bürgerenergiegenossenschaft und der Lokalen Agendabewegung gezeigt hat. Zahlreiche
energie- und klimapolitische Maßnahmen und Aktivitäten wurden durch die Bürger initiiert und getragen.

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2.3 Energie- und Klimarelevante Kennzahlen

2.3.1 Endenergiebedarf der Stadt

Eine gesamtstädtische Energie- und CO2-Bilanz für Bad Säckingen wurde in 2015 im Rahmen der Ausarbeitung
des Klimaschutzkonzeptes erstellt.
Der gesamte Endenergieverbrauch der Stadt liegt bei etwa 500 GWh/a, was Emissionen von etwa 150.000
t/a als CO2-Äquivalent verursacht.
Der Anteil der dabei verwendeten fossilen Energieträger ist nach wie vor hoch und liegt über 90 %.
Große Anteile am Energieverbrauch haben die Energieträger Erdgas und Strom, wobei der sekundäre Ener-
gieträger Strom ebenfalls aus fossilen Energieträgen (Braunkohle) gewonnen wird und somit bereits 18% der
CO2-Emissionen ausmacht. Der Verkehrssektor stellt dabei den größten Energieverbraucher von allen Berei-
chen dar. Die Anteile am Energieverbrauch für Industrie und Haushalte liegen jeweils zwischen 20 und 25 %.
Weitere Erklärungen zu Energie- und CO2-Bilanz können dem Bericht zum Klimaschutzkonzept entnommen
werden.

                                                         A
                A             B             C                                                           C

                                                                                                        B

                                                                                                        A

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2.3.2 Endenergiebedarf der kommunalen Gebäude zur Wärmeversorgung

Für das Verbrauchsjahr 2017 wurde mit dem eea-Berechnungstool eine CO2-Bilanz für die Wärmeversorgung
der kommunalen Liegenschaften erstellt.
                                                        Die Grafik veranschaulicht die Verteilung des
                                                        Energieverbrauchs und der daraus resultieren-
                                                        den Emissionen an CO2-Äquivalenten für die
                                                        Wärmeversorgung der kommunalen Gebäude
                                                        nach Energieträgern.
                                                        In den Wärmenetzen Stadtnetz und Kurnetz
                                                        werden zur Wärmeerzeugung neben Gasheiz-
                                                        kesseln auch KWK-Anlagen mit dem Energieträ-
                                                        ger Erdgas betrieben.
                                                        Im Wärmenetz Rippolingen werden zur Wärme-
                                                        erzeugung zu über 90% Holzhackschnitzel ein-
                                                        gesetzt.
                                                        Das Kurnetz hat den größten Anteil an der Wär-
                                                        meversorgung der kommunalen Liegenschaf-
                                                        ten.

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3. Projektorganisation

3.1 Energieteamleitung

Energieteamleiter:        Herr Ralf Däubler

Weitere Mitglieder des Energieteams finden Sie in Angang 2.

3.2 Wichtige Termine der letzten Jahre

         • 08.02.2012 Auftaktveranstaltung
         • 27.04.2012 Workshop Ist Analyse
  2012   • 29.06.2012 Workshop Arbeitsprogramm

         • 19.07.2013 Internes Audit
  2013

         • 23.07.2014 Internes Audit
  2014   • 14.11.2014 Externes Audit

         • 17.07.2015 Internes Audit
  2015

         • 15.07.2016 Internes Audit
  2016

         • 21.07.2017 Internes Audit
  2017

         • 20.07.2018 Internes Audit
  2018   • 14.11.2018 Externes Audit

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3.3 Projektdokumentation

Die Resultate des jährlichen internen Audits zur Erfolgskontrolle und Entwicklung weiterer energie- und kli-
mapolitischer Maßnahmen werden in einem Bericht dokumentiert.

4. Energie- und klimapolitisches eea-Profil

4.1 Erzielte Punkte

 Anzahl maximale Punkte                                   500

 Anzahl mögliche Punkte                                   448,6

 Anzahl erreichte Punkte                                  303,3

 Erreichte Prozent                                        67,6

 Für den eea gold mind. notwendige Punkte                 337

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Folgende Tabelle zeigt die konkrete Verteilung der einzelnen Punkte auf die verschiedenen Themenpunkte

Themenpunkte                                               max      möglich      effektiv
                                                           Punkte   Punkte       Punkte     %
1        Entwicklungsplanung, Raumordnung                      84,0         73,0      48,4 66,3%
1.1      Konzepte, Strategie                                   32,0         28,0      18,5 66,1%
1.1.1    Klimastrategie auf Stadt- / Gemeindeebene, Ener-       6,0          6,0        3,0 50,0%
         gieperspektiven
1.1.2    Klimaschutz- und Energiekonzept                        6,0          6,0        4,2 70,0%
1.1.3    Bilanz, Indikatorensysteme                            10,0         10,0        9,5 95,0%
1.1.4    Evaluation von Klimawandeleffekten                     6,0          6,0        1,8 30,0%
1.1.5    Abfallkonzept                                          4,0          0,0        0,0   0,0%
1.2      Kommunale Entwicklungsplanung                         20,0         20,0      17,5 87,5%
1.2.1    Kommunale Energieplanung                              10,0         10,0        8,5 85,0%
1.2.2    Mobilitäts- und Verkehrsplanung                       10,0         10,0        9,0 90,0%
1.3      Verpflichtung von Grundstückseigentümern              20,0         13,0        6,8 52,3%
1.3.1    Grundstückseigentümerverbindliche Instrumente         10,0          8,0        4,8 60,0%
1.3.2    Innovative, nachhaltige städtische und ländliche      10,0          5,0        2,0 40,0%
         Entwicklung
1.4      Baugenehmigung, -kontrolle                            12,0         12,0        5,6 46,7%
1.4.1    Prüfung Baugenehmigung und Bauausführung               8,0          8,0        3,2 40,0%
1.4.2    Beratung zu Energie und Klimaschutz im Bauver-         4,0          4,0        2,4 60,0%
         fahren
2        Kommunale Gebäude, Anlagen                            76,0         72,6      35,6 49,1%
2.1      Energie- und Wassermanagement                         26,0         26,0      14,9 57,3%
2.1.1    Standards für Bau und Bewirtschaftung öffentli-        4,0          4,0        1,8 45,0%
         cher Gebäude
2.1.2    Bestandsaufnahme, Analyse                              6,0          6,0        5,4 90,0%
2.1.3    Controlling, Betriebsoptimierung                       6,0          6,0        3,6 60,0%
2.1.4    Sanierungsplanung / -konzept                           6,0          6,0        2,1 35,0%
2.1.5    Beispielhafter Neubau / beispielhafte Sanierung        4,0          4,0        2,0 50,0%
2.2      Zielwerte für Energie, Effizienz und Klimawirkung     40,0         36,6      13,9 37,9%
2.2.1    Erneuerbare Energie Wärme                              8,0          4,6        1,9 41,0%
2.2.2    Erneuerbare Energie Elektrizität                       8,0          8,0        5,7 71,0%
2.2.3    Energieeffizienz Wärme                                 8,0          8,0        1,5 19,0%
2.2.4    Energieeffizienz Elektrizität                          8,0          8,0        0,8 10,0%
2.2.5    CO2- und Treibhausgasemissionen                        8,0          8,0        4,0 50,0%
2.3      Besondere Maßnahmen                                   10,0         10,0        6,9 68,6%
2.3.1    Öffentliche Beleuchtung                                6,0          6,0        5,7 95,0%
2.3.2    Wassereffizienz                                        4,0          4,0        1,2 29,0%
3        Versorgung, Entsorgung                               104,0         84,0      55,0 65,5%
3.1      Unternehmensstrategie, Versorgungsstrategie           10,0         10,0        5,2 51,6%
3.1.1    Unternehmensstrategie der Energieversorger             6,0          6,0        3,6 60,0%
3.1.2    Finanzierung von Energieeffizienz und erneuerba-       4,0          4,0        1,6 39,0%
         ren Energien
3.2      Produkte, Tarife, Kundeninformation                   18,0         18,0      13,6 75,6%
3.2.1    Produktpalette und Serviceangebot                      6,0          6,0        3,6 60,0%

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3.2.2    Verkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen auf      8,0    8,0    8,0 100,0%
         dem Stadt- / Gemeindegebiet
3.2.3    Beeinflussung des Kundenverhaltens und -ver-        4,0    4,0    2,0   50,0%
         brauchs
3.3      Lokale Energieproduktion auf dem Stadt- / Ge-      34,0   31,0   17,4   56,0%
         meindegebiet
3.3.1    Abwärme Industrie                                   6,0    6,0    4,5   75,0%
3.3.2    Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energiequel-      10,0    9,0    4,1   45,0%
         len auf dem Stadt- / Gemeindegebiet
3.3.3    Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen auf    8,0    8,0    2,8   35,0%
         dem Stadt- / Gemeindegebiet
3.3.4    Kraft-Wärme-Kopplung und Abwärme / Kälte aus       10,0    8,0    6,0   75,0%
         Kraftwerken zur Wärme- und Stromproduktion auf
         dem Gemeindegebiet
3.4      Energieeffizienz Wasserversorgung                   8,0    8,0    5,2   65,0%
3.4.1    Analyse und Bestandsaufnahme Energieeffizienz       6,0    6,0    3,6   60,0%
         der Wasserversorgung
3.4.2    Effizienter Wasserverbrauch                         2,0    2,0    1,6   80,0%
3.5      Energieeffizienz Abwasserreinigung                 18,0   16,0   13,1   81,8%
3.5.1    Analyse und Bestandsaufnahme Energieeffizienz       6,0    6,0    4,7   78,0%
         Abwasserreinigung
3.5.2    Externe Abwärmenutzung                              4,0    2,0    2,0 100,0%
3.5.3    Klärgasnutzung                                      4,0    4,0    4,0 100,0%
3.5.4    Regenwasserbewirtschaftung                          4,0    4,0    2,4 60,0%
3.6      Energie aus Abfall                                 16,0    1,0    0,7 65,0%
3.6.1    Energetische Nutzung von Abfällen                   8,0    0,0    0,0   0,0%
3.6.2    Energetische Nutzung von Bioabfällen                4,0    1,0    0,7 65,0%
3.6.3    Energetische Nutzung von Deponiegas                 4,0    0,0    0,0   0,0%
4        Mobilität                                          96,0   85,0   66,5 78,2%
4.1      Mobilität in der Verwaltung                         8,0    8,0    5,8 72,5%
4.1.1    Unterstützung bewusster Mobilität in der Verwal-    4,0    4,0    3,0 75,0%
         tung
4.1.2    Kommunale Fahrzeuge                                 4,0    4,0    2,8   70,0%
4.2      Verkehrsberuhigung und Parkieren                   28,0   24,0   19,4   80,8%
4.2.1    Parkraumbewirtschaftung                             8,0    4,0    3,4   85,0%
4.2.2    Hauptachsen                                         6,0    6,0    3,9   65,0%
4.2.3    Temporeduktion und Aufwertung öffentlicher         10,0   10,0    8,5   85,0%
         Räume
4.2.4    Städtische Versorgungssysteme                       4,0    4,0    3,6 90,0%
4.3      Nicht motorisierte Mobilität                       26,0   26,0   21,6 83,1%
4.3.1    Fußwegenetz, Beschilderung                         10,0   10,0    8,0 80,0%
4.3.2    Radwegenetz, Beschilderung                         10,0   10,0    8,5 85,0%
4.3.3    Abstellanlagen                                      6,0    6,0    5,1 85,0%
4.4      Öffentlicher Verkehr                               20,0   13,0   10,9 83,8%
4.4.1    Qualität des ÖPNV-Angebots                         10,0    6,0    5,4 90,0%
4.4.2    Vortritt ÖPNV                                       4,0    1,0    1,0 100,0%
4.4.3    Kombinierte Mobilität                               6,0    6,0    4,5 75,0%
4.5      Mobilitätsmarketing                                14,0   14,0    8,8 62,9%

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4.5.1    Mobilitätsmarketing in der Stadt / Gemeinde           8,0     8,0     6,4 80,0%
4.5.2    Beispielhafte Mobilitätsstandards                     6,0     6,0     2,4 40,0%
5        Interne Organisation                                 44,0    44,0    35,6 80,9%
5.1      Interne Strukturen                                   12,0    12,0    10,0 83,3%
5.1.1    Personalressourcen, Organisation                      8,0     8,0     6,0 75,0%
5.1.2    Gremium                                               4,0     4,0     4,0 100,0%
5.2      Interne Prozesse                                     24,0    24,0    17,6 73,3%
5.2.1    Einbezug des Personals (der Verwaltungsmitarbei-      2,0     2,0     1,4 70,0%
         ter)
5.2.2    Erfolgskontrolle und jährliche Planung               10,0    10,0     9,0 90,0%
5.2.3    Weiterbildung                                         6,0     6,0     3,9 65,0%
5.2.4    Beschaffungswesen                                     6,0     6,0     3,3 55,0%
5.3      Finanzen                                              8,0     8,0     8,0 100,0%
5.3.1    Budget für energiepolitische Stadt- / Gemeindear-     8,0     8,0     8,0 100,0%
         beit
6        Kommunikation, Kooperation                           96,0    90,0    62,1   69,0%
6.1      Kommunikation                                         8,0     8,0     5,2   65,0%
6.1.1    Konzept für Kommunikation und Kooperation             4,0     4,0     2,4   60,0%
6.1.2    Vorbildwirkung, Corporate Identity                    4,0     4,0     2,8   70,0%
6.2      Kommunikation und Kooperation mit Behörden           16,0    10,0     8,7   87,0%
6.2.1    Institutionen im Wohnungsbau                          6,0     0,0     0,0    0,0%
6.2.2    Andere Städte / Gemeinden und Regionen                6,0     6,0     5,1   85,0%
6.2.3    Regionale und nationale Behörden                      2,0     2,0     1,8   90,0%
6.2.4    Universitäten und Forschungseinrichtungen             2,0     2,0     1,8   90,0%
6.3      Kooperation und Kommunikation mit Wirtschaft,        24,0    24,0    14,8   61,7%
         Gewerbe, Industrie
6.3.1    Energieeffizienzprogramme in und mit Wirtschaft,     10,0    10,0     8,0   80,0%
         Gewerbe, Industrie, Dienstleistung
6.3.2    Professionelle Investoren und Hausbesitzer            6,0     6,0     3,0   50,0%
6.3.3    Lokale, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung            4,0     4,0     0,8   20,0%
6.3.4    Forst- und Landwirtschaft                             4,0     4,0     3,0   75,0%
6.4      Kommunikation und Kooperation mit Einwohne-          24,0    24,0    21,0   87,5%
         rInnen und lokalen Multiplikatoren
6.4.1    Arbeitsgruppen, Partizipation                         6,0     6,0     5,1   85,0%
6.4.2    Konsumenten, Mieter                                  10,0    10,0     9,5   95,0%
6.4.3    Schulen, Kindergärten                                 4,0     4,0     3,0   75,0%
6.4.4    Multiplikatoren (NROs, Religionsgemeinschaften,       4,0     4,0     3,4   85,0%
         Vereine)
6.5      Unterstützung privater Aktivitäten                   24,0    24,0    12,4   51,7%
6.5.1    Beratungsstelle Energie, Mobilität, Ökologie         10,0    10,0     9,0   90,0%
6.5.2    Leuchtturmprojekt                                     4,0     4,0     3,0   75,0%
6.5.3    Finanzielle Förderung                                10,0    10,0     0,4    4,0%

         Gesamt                                              500,0   448,6   303,3   67,6%

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4.2 Jährliche Entwicklung

Bei der Interpretation der Ergebnisse sollte berücksichtigt werden, dass zwischen 2015 und 2016 die eea-
Bewertungsrichtlinien geändert wurden. Außerdem muss die Stadtverwaltung schon zahlreiche Klimaschutz-
aktivitäten durchführen oder initiieren, um die Bewertung auf gleichem Niveau zu halten. In einigen eea-
Themenpunkten (z.B. durchgeführte Veranstaltungen) werden nur die Aktivitäten der letzten vier Jahre be-
wertet, d.h. es müssen hier jedes Jahr Aktivitäten nachgewiesen werden, um den Stand der Bewertung auf
gleichem Level halten zu können. Um hier die Bewertung zu verbessern, müsste die Qualität und der Umfang
der Aktivitäten gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht werden.

Man erkennt in der Gesamtbewertung einen kontinuierlichen Fortschritt im eea-Prozess.
Die Handlungsfelder „Interne Organisation“ und „Mobilität“ liegen weiterhin im Fokus der energiepolitischen
Arbeit der Stadt Bad Säckingen. Im Bereich „Kommunale Gebäude und Anlagen“ besteht noch das größte
Verbesserungspotenzial.

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5. Erläuterungen zu den eea-Themenfeldern

5.1.1 Entwicklungsplanung, Raumordnung
Bad Säckingen hatte bereits in 2009 eine gesamtstädtische
Energie- und CO2-Bilanz nach Sektoren und Energieträgern mit
dem Bilanzierungsprogramm ECO-Region erstellt. Die Bilanzie-
rung wurde in 2010 aktualisiert. Im Rahmen der Erstellung des Kli-
maschutzkonzeptes wurde erneut eine Energie- und CO2-Bilanz
erarbeitet.
Das   Klimaschutzkonzept     wurde     Ende    2015    von    der
Energieagentur Regio Freiburg GmbH fertiggestellt und Anfang
April 2016 dem Gemeinderat präsentiert.
Das „Kommunale Mobilitätskonzept“ wurde nach einem
intensiven Partizipationsprozess mit Gemeinderat und Bürger-
schaft in der GR-Sitzung vom 26.10. 2015 verabschiedet. Es beinhaltet Maßnahmen in den Bereichen MIV,
ÖV, Langsamverkehr und ruhender Verkehr. Die Bürger*innen wurden in Bürgerworkshops im Mai und Juli
2015 in die Erstellung des Mobilitätskonzeptes eingebunden. Darüber hinaus fanden in 2015 ein Elektromo-
bilitätsworkshop und das zweite Elektromobilitätsforum in Bad Säckingen statt. 2016 beteiligte sich Bad
Säckingen am Landeswettbewerb Fußverkehrscheck, der eine intensive Bürgerbeteiligung beinhaltete.
Im Wintersemester 2016/17 wurde an der Volkshochschule der Kurs "Klimawandel und Folgen verstehen -
gemeinsam Zukunft gestalten" angeboten, um die Bürger*innen für dieses Thema zu sensibilisieren.
In den Baugebieten Rhein-Au, Kurgebiet, Leuserütte wurde ein Anschluss- und Benutzungszwang an die Fern-
wärme durchgesetzt und somit eine effiziente Wärmeversorgung erreicht.
In 2018 wird ein gefördertes Quartierskonzept für die Altstadt erstellt, in dem unter anderem Optionen für
dessen Wärmeversorgung und die Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude aufgezeigt werden sollen.
Eine Wiederholung des Kurses in 2019 ist vorgesehen.

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5.1.2 Kommunale Gebäude, Anlagen
Bereits zwei Kindergärten wurden in Passivhausbauweise geplant und erstellt (Kindergarten St Elisabeth und
Kindergarten Rhein-Au). Es ist geplant, Standards für den Bau und den Betrieb kommunaler Liegenschaften
zu entwickeln und anzuwenden. Diese Standards sollen u.a. den Einsatz erneuerbarer Energien, die Unter-
schreitung gültiger Bauvorschriften und den Einsatz ökologischer Dämmstoffe in kommunalen Liegenschaf-
ten enthalten.
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung der kommunalen Liegenschaften liegt bei 14%.
Die Blockheizkraftwerke im Wärmenetz „Kurnetz“, die auch kommunale Liegenschaften mit Wärme versor-
gen, wurden nur in 2015 mit Biomethan, aktuell aber wieder mit Erdgas betrieben.

Strom-, Wärme- und Wasserverbrauchsdaten in allen relevanten kommunalen Liegenschaften werden mo-
natlich erfasst und jährlich in einem Energiebericht vorgestellt

Für mehrere Objekte (unter anderem Kursaal, Sporthalle Badmatte, Schulzentrum, Weihermattenschule)
wurden Energiediagnosen mit Landesförderung (KlimaschutzPlus) durchgeführt.
Auf Grundlage einer systematischen Schwachstellenanalyse des städtischen Gebäudebestands wurde eine
langfristige Sanierungsplanung entwickelt. Diese enthält neben der thermischen und elektrischen Sanierung
den Einsatz erneuerbarer Energieträger und weist u.a. Einsparpotenziale für Energie und CO2 aus.

Im Frühjahr 2016 wurde das Flüchtlingsheim in der „Gettnau“ in Holzmodulbauweise fertiggestellt. Dies ist
ein Beispiel dafür, dass ein sehr enger Zeitplan und die kurzfristige Umsetzung von Bauvorhaben nicht den
vollständigen Verzicht auf nachhaltiges Bauen bedeuten müssen.

Die Stadt Bad Säckingen hat in den letzten Jahren die Sanierung ihrer Straßenbeleuchtung in großen Schritten
vorangetrieben. Von ca. 2.100 Leuchten sind bereits 1.460 mit der modernsten LED-Technik ausgestattet.
Dies führt zu einer Gesamteinsparung von ca. 600.000 kWh/a gegenüber dem Verbrauchsjahr 2010. Außer-
dem wurde die repräsentative Beleuchtung des Münsters, des Gallusturms und der historischen Holzbrücke
saniert und dadurch Verbrauchssenkungen erzielt.
Zuletzt wurde die Umrüstung der Parkbeleuchtung auf LED in 2018 abgeschlossen.

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5.1.3 Versorgung, Entsorgung

Die Stadt Bad Säckingen ist mit 74% an den Stadtwerken Bad Säckingen beteiligt.
Das Angebot der Stadtwerke umfasst u.a. die Energieberatung für Kunden, den Verkauf von Wasserkraft-
strom, die Förderung der Umstellung von Öl auf Gas und Mini-BHKW, die Abgabe von Stand-by-Abschaltge-
räten oder die Durchführung von Thermografien. Der Energieberater der Stadtwerke führt u.a. kostenfreie
Erstberatungen für Bürger*innen in Bad Säckingen durch.

Die Stadtwerke Bad Säckingen entlasten die Umwelt durch den Betrieb von drei Wärmenetzen, welche maß-
geblich durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden.

Das Potenzial der Nutzung industrieller Abwärme auf dem Stadtgebiet wurde bereits analysiert. Ein Teil der
Abwärme (Rheinkraftwerk) wird bereits zur Fernwärmeversorgung eingesetzt. Für den größeren Anteil des
Abwärmepotenzials der Alunova Recycling GmbH sind keine wirtschaftlich erschließbaren Wärmeabnehmer
vorhanden.

Im Klimaschutzkonzept wurden die Potenziale erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung berechnet.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes schöpften die bestehenden Anlagen zur Stromerzeu-
gung aus erneuerbaren Energien (Photovoltaik) das mögliche Potenzial zu ca. 13% aus.
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung (Heizung und Warmwasser) beträgt in Bad
Säckingen für das Verbrauchjahr 2017 ca. 8%. Hier besteht noch ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung.

Alle Haushaltskunden erhalten 100% Wasserkraftstrom im Tarif Schwarzwald StromPlus, der allerdings nicht
gelabelt ist oder den Kriterien des European Energy Award entspricht.
Der Anteil an Ökostrom, der den eea-Kriterien entspricht (30% aus Neuanlagen < 6 Jahre alt), bezogen auf
die Gesamtstromliefermenge der Stadtwerke Bad Säckingen, liegt bei 2,5%.

In 2012 wurden die Wärmebedarfsdichte und Potenziale zum Einsatz von Anlagen zur Kraftwärmekopplung
(KWK) in Bad Säckingen untersucht. Dabei wurden insbesondere die Potenziale zur Nahwärmeversorgung
und zur Versorgung von Großobjekten mit Kraftwärmekopplung ermittelt.

Die Stadtwerke Bad Säckingen haben in 2016 die sogenannte Wärmeinitiative unter Inanspruchnahme von
Fördergeldern des Landes Baden Württemberg zusammen mit der Energieagentur Regio Freiburg GmbH
durchgeführt. Die Etablierung eines Informations- und Beratungsnetzwerkes für Gebäudeeigentümer*innen

eea-Bericht externes Audit 2018, Stadt Bad Säckingen                                       Seite 18
war hierbei ein grundlegender Baustein. Umgesetzte Wärmeversorgungsprojekte dienen als gute Beispiele,
um zur Nachahmung zu motivieren. Ziel der Kampagne ist die Unterstützung von Gebäudeeigentümer*innen
beim Einsatz einer nachhaltigen und ökologischen Wärmeversorgung in ihren Gebäuden. So soll langfristig
eine CO2-Einsparung im Bereich der Wärmeversorgung in der Stadt Bad Säckingen erreicht werden. Das Be-
ratungsangebot wird nach Ende der geförderten Kampagne von den Stadtwerken weiterhin aufrechterhal-
ten.

In 2018 wird für die Altstadt ein Quartierskonzept erstellt, in dem unter anderem Optionen für dessen Wär-
meversorgung und die Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude aufzeigt werden sollen.

Der städtische Abwasserbetrieb und die Stadtgärtnerei sind seit 2003 EMAS zertifiziert. Die letzten Umwelt-
erklärungen wurden 2018 erstellt. Das Faulgas wird zu nahezu 100% für den Betrieb von zwei Blockheizkraft-
werken zur Erzeugung von Wärme und Strom genutzt.

Die Nutzung von Wärme aus Abwasserkanälen wurde schon 1998 untersucht. Die Randbedingungen wurden
2010 nochmals geprüft. Es besteht weiterhin kein wirtschaftliches Potenzial zur Wärmenutzung aus Abwas-
serkanälen.

Von der Stadt Bad Säckingen wurde die Broschüre „Regenwasser aktuell“ herausgegeben, um Bürger*innen
und Gewerbetreibende über die Nutzung von Niederschlagswasser zu informieren. Außerdem fand im Juni
2015 eine Fachtagung zur Regenwassernutzung in Bad Säckingen statt.
Konkrete Entsiegelungsvorschläge wurden erarbeitet und in die Liste für Kompensationsmaßnahmen aufge-
nommen. Bei Neubauvorhaben werden Entsiegelungsmaßnahmen baurechtlich festgelegt (z.B. Sigma-Klinik).

Die Kläranlage weißt mit einem Kennwert von 32 kWh/EW*a schon einen guten Energiekennwert für den
Stromverbrauch auf. Die Klärschlammtrocknungsanlage wurde zum 31.12.2016 außer Betrieb genommen.

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5.1.4 Mobilität
Schon Anfang 2013 wurde eine Mitarbeiterbefragung in der Stadtverwaltung hinsichtlich der Verkehrsmit-
telnutzung durchgeführt. Eine Dienstanweisung macht Vorgaben zur Nutzung der Deutschen Bahn und öf-
fentlicher Verkehrsmittel bei Dienstreisen. Mehrere Dienstfahrräder stehen den Mitarbeiter*innen für
Dienstfahrten zur Verfügung. Die Verwaltungsangestellten haben bereits zweimal an Spritsparkursen teilge-
nommen und wurden vom Personalrat aufgerufen, sich an der AOK-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ zu be-
teiligen.
In 2018 hat die Stadtverwaltung die Teilnahme am sogenannten Stadtradeln für die Kommune organisiert
und selbst teilgenommen. (https://www.stadtradeln.de/home/)
Das Ergebnis einer Erfassung der Verkehrsmittel bei Dienstreisen in 2018 weist einen Anteil von über 50% für
den öffentlichen Nahverkehr auf.
Seit 2014 organisiert der Personalrat jedes Jahr eine Radtour für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Seit
2015 gibt es für die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung das Angebot eines Jobtickets und die Möglichkeit
der Kostenübernahme für eine Bahncard 25 durch die entsprechende Dienststelle. In 2018 haben die ersten
Mitarbeiter*innen das Angebot eines Jobrads angenommen.
Ein Bürger-Elektrofahrzeug wurde im Dezember 2015 angeschafft und steht den Bürgern*innen und Mitar-
beiter*innen der Stadtverwaltung zur Verfügung. Die SWR Landesschau hat im Mai 2016 über dieses innova-
tive Projekt berichtet. Von 2012 bis 2014 wurden insgesamt drei Elektrofahrzeuge (zwei Mitsubishi i-MiEV,
Renault Kangoo) für den städtischen Fuhrpark angeschafft. Seit Dezember 2015 gibt es ein weiteres E-Ar-
beitsfahrzeug für den Friedhof.
In 2018 wurden zwei weitere (vom Bund geförderte) Elektro-Fahrzeuge (Transporter, Müllfahrzeug) be-
schafft, so dass im städtischen Fuhrpark jetzt sieben Elektrofahrzeuge in Betrieb sind. 2017 wurde der rote
E-Stadtroller eingeführt.

Benachbarte Kommunen und externe Firmen haben die Möglichkeit die städtische Kehrmaschine auszulei-
hen. Die kommunalen Fahrzeuge werden zur optimalen Auslastung innerhalb der Sachgebiete des Techni-
schen Dienstes und innerhalb der Abteilungen der Stadtverwaltung ausgetauscht. Spezialfahrzeuge sind so-
mit optimal ausgelastet. Soweit möglich werden innerhalb der Sachgebiete Fahrgemeinschaften gebildet.

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Im August 2014 wurde eine Situations- und Potentialanalyse
für die Parkraumbewirtschaftung fertiggestellt. Im April 2016
wurde darüber hinaus mit der Erstellung eines Konzeptes für
ein Parkleitsystem in Bad Säckingen begonnen, dass in 2019
fertiggestellt sein soll.
Zahlreiche öffentliche Parkplatzflächen und Parkhäuser wer-
den von Stadt und Stadtwerken bewirtschaftet. Seit 2015
wurde die Parkraumbewirtschaftung auf weitere Parkflächen
(u.a. Rheinallee) ausgedehnt.
In 2018 soll eine neue Park-App des Amtes für Öffentliche Ord-
nung unnötigen Parksuchverkehr vermeiden.

                                        Die Modellregion „Elektromobilität Hochrhein“ wurde im März 2014
                                        ins Leben gerufen.
                                        Ladestationen für Elektrofahrräder gibt es bereits seit mehreren Jah-
                                        ren bei der Tourismus GmbH an der historischen Holzbrücke. Bei der
                                        Volksbank, dem Hotel „Fährmann“ und der Freizeiteinrichtung
                                        „Wildkids“ wurden 2014 drei weitere Tankstellen für Elektrofahrrä-
                                        der eingerichtet. Die Ladestellen werden zusammen mit den Leih-
                                        Elektrofahrrädern intensiv beworben.
                                        Die Ladestation für E-Fahrräder der Tourismus GmbH bei der Holz-
                                        brücke wurde geschlossen; das Hotel „Hiddigeigei“ hat den E-Bike-
                                        Verleih mit Ladeservice übernommen. 2013 wurden von den Stadt-
                                        werken die beiden Ladestationen am Bahnhof und im Parkhaus Loh-
gerbe errichtet. Die Ladestationen in der Lohgerbe und am Bahnhof wurden 2018 erneuert, weitere Ladesta-
tionen (mit Bundesförderung) werden 2018/19 realisiert.
Im Jahr 2016 wurden das erste E-Taxi, der erste E-Stadtbus und die erste Schnellladesäule in Betrieb genom-
men. Im Laufe des Jahres 2018 werden die Ladestationen in der Lohgerbe erneuert und an anderen Standor-
ten (mit Bundesförderung) neue Stationen errichtet.
Im selben Jahr wurde ein internationaler E-Mobilitätstag ausgetragen, in dessen Folge ein grenzüberschrei-
tender E-Mobilisten-Stammtisch ins Leben gerufen, der sich monatlich trifft.
In einem siebenminütigen Film werden die Aktivitäten in der Stadt Bad Säckingen zum Thema E-mobilität
vorgestellt (https://www.youtube.com/watch?v=FkNVrOMUWXw).

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Im Rahmen des Kommunalen Mobilitätskonzeptes wurden neben dem motorisierten Individualverkehr
(MIV), dem öffentlichen Verkehr und dem ruhenden Verkehr auch Teilkonzepte für den Fahrrad- und Fuß-
gängerverkehr erarbeitet.

Der Fußgängeranteil am Gesamtverkehrsaufkommen liegt nach der Modal-Split-Analyse von 2014 bereits bei
26 %.
Zusammen mit dem Behindertenbeirat wurden Hinweise für Behinderte in das vorhandene Fußgängerleit-
system eingearbeitet. Mit dem Thema der behindertengerechten Mobilität befasste sich außerdem das Fo-
rum „Demographischer Wandel“ im Februar 2016.
In 2016 hat die Stadt Bad Säckingen am Fußverkehrscheck des Landes Baden-Württemberg teilgenommen
und dazu zwei Workshops und zwei Ortsbegehungen durchgeführt. Die Ergebnisse liegen in einem detaillier-
ten Bericht vor.

Schon in den Jahren 2013/2014 wurde die Radverkehrskonzeption auf Landkreisebene fortgeschrieben. Die
1. Regionalkonferenz fand am 08.05.14 in Bad Säckingen statt, wobei u.a. die neue Bürgerbeteiligungsplatt-
form (www.wt-radverkehrskonzepte.de) vorgestellt wurde.
Zur Integration der Fahrradplanungen auf der Kreis- und der Stadtebene wurde der Kontakt zwischen den
beauftragten Planungsbüros frühzeitig hergestellt.

Der Radverkehr spielt in Bad Säckingen seit meh-
reren Jahren eine wichtige Rolle.
Sichere   Radwege     insbesondere    an    stark
befahrenen Straßen, eine schnelle Schneeräu-
mung von Radwegen, eine ausreichende Beleuch-
tung der Radwege, Verbindungen des örtlichen
Radwege-netzes               mit             den
gemeindeübergreifenden Radrouten, eine gute
Beschilderung der Radwege und die Öffnung ge-
eigneter Einbahnstraßen für den Radverkehr sind nur einige der bereits umgesetzten Maßnahmen. Ein kreis-
weites Radwegebeschilderungskonzept wurde in Bad Säckingen bereits im Jahr 2012 realisiert. Der Anteil des
Fahrradtourismus nimmt stetig zu, das zeigen die Belegungszahlen der neugeschaffenen Fahrradunterkünfte.
Der Fahrradverkehrsanteil liegt nach der Modal-Split-Analyse von 2014 bei 14 %.

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Ein stadtinterner Arbeitskreis und die Teilnahme der Stadt an der Landesarbeitsgemeinschaft „Fahrrad-
freundlicher Kommunen“ (AGFK) geben weitere Impulse für eine Verbesserung des Radverkehrs in Bad
Säckingen.
Im Rahmen eines Interreg-Projektes und der IBA Basel wird die Radverbindung zwischen den Bahnhöfen
Stein/CH und Bad Säckingen in 2018 grenzüberschreitend untersucht und optimiert.
In 2017 wurde die Rheinallee als erste Fahrradstraße in Bad Säckingen ausgewiesen. Die Rhein-straße/Fähr-
straße in Wallbach wird 2018 ebenfalls zur Radstraße.
Am ADFC-Fahrradklimatest beteiligte sich Bad Säckingen 2016 erstmals. In 2018 erfolgt die erneute Teil-
nahme.

Eine Bestandsanalyse für die Fahrradabstellanlagen liegt vor. Auch im kommunalen Mobilitätskonzept wur-
den Handlungsmöglichkeiten hinsichtlich der Fahrradabstellanlagen untersucht.
                                      Seit Anfang 2016 stehen Fahrradfahrern am Bahnhof 36 Fahrradbo-
                                      xen zur Verfügung. 24 davon haben einen Stromanschluss zur Aufla-
                                      dung von e-bikes. Der Verleih lief sehr gut, so dass bereits alle Boxen
                                      vermietet sind und es eine Warteliste von weiteren Interessenten
                                      gibt.
                                      Die Fahrradgaragen sind ein Baustein im kommunalen Mobilitätskon-
                                      zept 2030 und wurden vom Land Baden Württemberg gefördert.
                                      Auf der Südseite des Bahnhofs sind neue Fahrradboxen geplant, beim
                                      Scheffelgymnasium wird die Abstellanlage um weitere 40 Stellplätze
                                      erweitert.
Die Stadt Bad Säckingen bietet seit Juni 2017 fünf Rad-Service-Punkte an, an denen Radfahrer*innen Werk-
zeuge für kleinere Reparaturen finden oder auch ihr Rad aufpumpen können.

Im März 2017 hat die Stadtverwaltung zusammen mit dem BUND eine Fachveranstaltung zu Lasten- und
Spezialfahrrädern durchgeführt. Unter Anderem war auch der Gewerbeverein „Pro Bad Säckingen“ zur Ver-
anstaltung eingeladen. Zwischen 2017 und 2018 gab es sechs Monate lang die Möglichkeit ein E-Lastenrad
im Rahmen des Bundesforschungsprojekts "Lastenfahrradtest" auszuleihen.

Der Nahverkehr wird vom Landkreis Waldshut organisiert. Auftragnehmer sind die Südbaden Bus GmbH und
die Deutsche Bahn. Im Bereich der Kernstadt betreibt die Stadtwerke Bad Säckingen GmbH auf drei Linien
erfolgreich den Stadtbus.

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Der Stadtbusbetrieb, derzeit mit zwei Bussen, wurde mit Landes-
förderung auf Elektro-Antrieb umgestellt. Im August 2016 wurde
der erste Elektrobus in Betrieb genommen.
In 2017 wurde eine Begehung aller Bushaltestellen durchgeführt
und dabei die Barrierefreiheit und Überdachung der Bushaltestel-
len erfasst, so dass bei einer Sanierung entsprechende Verbesse-
rungen umgesetzt werden können.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 wurde ein zusätzliches
Rufbusangebot geschaffen, dessen Einführung in einer Analyse vom Mai 2014 untersucht wurde. Das Ruf-
busangebot wurde im Dezember 2016 sowohl zeitlich als auch räumlich ausgedehnt. Eine Erweiterung des
Angebotes ist geplant. Seit August 2017 können Fahrräder in der Hochrheinbahn ab 9:00 Uhr kostenlos mit-
genommen werden. Die Fahrpläne der Bundesbahn und der Busse sind aufeinander abgestimmt. Am Kno-
tenpunkt Bahnhof ist die Anbindung an alle anderen Mobilitätsformen (Stadtbus, Regionalbus, Taxi, Fahrrad)
gewährleistet.

Das Fernbusunternehmen Flixbus unterhält seit 2018 einen Haltepunkt in Bad Säckingen. Im Dezember 2018
soll eine Mobilitätszentrale eröffnet werden. Sowohl der Kreistag Waldshut-Tiengen als auch der Gemeinde-
rat von Bad Säckingen haben der Bereitstellung von Mitteln zugestimmt.
Die Citybuslinie 1 hat im April 2018 einen weiteren Haltepunkt bei der Golfwelt in Obersäckingen erhalten.

Bereits zum 15. Mal fand in 2018 der slowUp Hochrhein mit Beteiligung der Stadt Bad Säckingen statt. Die
für den Verkehr gesperrte Strecke des slowUp Hochrhein war 32 Kilometer lang und führte durch die Orts-
kerne der intakten, mittelalterlichen Städte Laufenburg, Baden und Schweiz sowie Bad Säckingen. In Bad
Säckingen gab es für die Radler ein attraktives Programm.

Die Stadt Bad Säckingen nimmt an der Initiative RadKULTUR Baden-Württemberg teil. Die Initiative RadKUL-
TUR des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg macht die Begeisterung des Radfahrens vor Ort er-
lebbar, fördert den Spaß am Fahren und motiviert die Menschen, in ihrem Alltag ganz selbstverständlich aufs
Rad zu steigen. Gemeinsam mit den vom Land geförderten RadKULTUR-Kommunen und weiteren Partnern
bietet sie ein vielfältiges Programm, u.a. mit Wettbewerben, Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen.
In 2017 nahm die Stadt Bad Säckingen zum ersten Mal an der bundesweiten Kampagne Stadtradeln teil. In
nur drei Wochen, vom 24. Juni bis zum 14. Juli, fuhren 31 Teams mit insgesamt 287 Radler*innen fast 63.000

eea-Bericht externes Audit 2018, Stadt Bad Säckingen                                        Seite 24
km. Beim abschließenden RadlerBRUNCH nahmen auf Einladung von Stadt und RadKULTUR 150 Radler*innen
teil und feierten bei der Prämierung die aktivsten STADTRADELN-Teams. In 2018 hat die Stadt Bad Säckingen
mit vielfältigen Aktionen erneut am STADTRADELN teilgenommen. Die Resonanz bei den Bürger*innen hat
sich weiter gesteigert. In 2018 haben 357 Teilnehmer*innen 83 000 Kilometer erradelt. Für 2019 gibt es die
Überlegung gemeinsam mit den Schweizer Gemeinden Stein und Wallbach grenzüberschreitend am STADT-
RADELN teilzunehmen.

5.1.5 Interne Organisation
Das Thema Klimaschutz ist seit Jahren in der Stadtverwaltung mit klaren Verantwortlichkeiten verankert.
In 2012 und 2013 wurde je eine Hausmeisterschulung für alle Hausmeister der Stadt Bad Säckingen durchge-
führt. Im Februar 2017 fand eine erneute Hausmeisterschulung "Energie und Klimaschutz" statt. Diese Schu-
lungsveranstaltungen sollen in Zukunft fortgeführt werden. Auch die Verwaltungsmitarbeiter*innen haben
in den letzten Jahren an zahlreichen Fortbildungen zu Klimaschutzthemen teilgenommen. Der Weiterbil-
dungsbedarf soll in Zukunft erfasst und weiterentwickelt werden. Außerdem ist geplant, das Thema „Fortbil-
dung zu Klimaschutzthemen“ in Mitarbeitergesprächen verstärkt aufzunehmen. Diese Maßnahmen sollen
dazu führen, dass alle entsprechenden Verwaltungsangestellten regelmäßig die Gelegenheit nutzen können,
sich in energierelevanten Themen weiterzubilden.

Ein ressortübergreifendes Energieteam in der Stadtverwaltung arbeitet im Rahmen des European Energy A-
ward® seit 2012 an der Umsetzung von Klimaschutzprojekten. Zur Überprüfung der Fortschritte der Klima-
schutzarbeit und zur Aktualisierung des Klimaschutzarbeitsprogramms finden seit 2013 jährlich sogenannte
interne Audits statt.
Darüber hinaus gibt es die Beiräte „Umwelt und Energie“, „Mobilität“, „Naturschutz und Landschaftspflege“
und das Forum „Modellregion Elektromobilität Hochrhein“.
Im Zuge des Partizipationsprozesses zum kommunalen Mobilitätskonzept 2015 formierte sich eine Arbeits-
gruppe, deren Mitglieder ihre Tätigkeit teilweise im neuen Beirat „Mobilität“ fortsetzten.
Die Mitglieder des ressortübergreifenden Energieteams sind ebenfalls in den Beiräten und Projektgruppen
aktiv, so dass eine Vernetzung von Stadtverwaltung und externen Interessenvertretern gewährleistet ist.

Die Einführung von verbindlichen ökologischen Beschaffungsrichtlinien inkl. konsequenter Anwendung ist
geplant. Die vorbereiteten Richtlinien zur Beschaffung von regionalen Holzprodukten für den Einsatz in kom-
munalen Gebäuden, von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen sowie umweltverträglichen Fahrzeugen
werden in diese Gesamtbeschaffungsrichtlinie integriert. Die verwaltungsinterne Richtlinie zur nachhaltigen
Beschaffung steht vor der Einführung. Die Anhörung dazu läuft.

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In 2013 wurden über 20.000 Euro für zusätzliche Klimaschutzaktivitäten ausgegeben. Im Jahr 2014 wurde
beschlossen, jährlich 39.000 Euro für entsprechende Aufgaben bereitzustellen. In 2015 wurde dieser Betrag
nochmals auf 50.000 Euro erhöht.
Im Doppelhaushalt 2018/2019 sind 79.500 Euro bzw. 72.500 Euro veranschlagt. Die Erhöhung der finanziellen
Mittel bekräftigt das Interesse der Stadt Bad Säckingen die Klimaschutzaktivitäten nicht nur weiter zu führen
sondern zu verstärken.

Eine Dienstvereinbarung zum betrieblichen Vorschlagswesen wurde im September 2012 verabschiedet. Vor-
schläge, wie die Veranstaltung jährlicher Fahrradausflüge für die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung, die
Einführung des Jobtickets, die Beschaffung energieeffizienter Druckgeräte, den Einbau von Bewegungsmel-
dern in Toiletten und das Angebot zur Beschaffung von Mitarbeiterrädern über JobRad wurden umgesetzt.

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5.1.6 Kommunikation, Kooperation
Es wurde ein Gesamtkonzept für die Bereiche Kommunikation und Kooperation entwickelt und dem Bürger-
meister, der Wirtschaftsförderung und der Stadtwerke GmbH vorgelegt. Zusätzlich wurde ein gemeinsames
Vorwort verfasst. Die Konzepte zur Kommunikation und Kooperation sind derzeit in der Fortschreibung.
In einzelnen Projekten und in langfristigen Kooperationen arbeitet die
Stadt Bad Säckingen mit mehreren Kommunen in der Region an ihren
Klimaschutzzielen.
Die Gemeinde Stein auf der Schweizer Seite des Rheins nimmt ebenfalls
am eea teil. Es finden gemeinsame Aktionen, wie Energiemessen oder
Tagungen statt. Energieteammitglieder der Gemeinde Stein nehmen an
eea-Teamsitzungen der Stadt Bad Säckingen teil. So können beide Kom-
munen von den gegenseitigen Erfahrungen bei der Umsetzung von Kli-
maschutzmaßnahmen profitieren.
Aktuell plant die Stadt Bad Säckingen mit der Gemeinde Stein eine Ver-
bindung der zwei Bahnhöfe mit einem Mietfahrrad-Service. Es ist ein
Fahrradverleih an beiden Bahnhöfen geplant. Ein Buspendelservice wurde geprüft, aber als nicht machbar
verworfen.
Bad Säckingen ist Mitglied im Klimabündnis Deutschland, im Bündnis Klimapartner Oberrhein und im Bündnis
100ee-Regionen, um auch überregional Erfahrungen im Klimaschutz mit anderen Kommunen austauschen
zu können.
Mit Kommunen im Landkreis Waldshut kooperiert Bad Säckingen zur Optimierung der Radwegebeschilde-
rung und zur Erstellung eines kreisweiten Fahrradkonzeptes.
In der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg arbeitet die Stadt Bad
Säckingen mit über 50 Kommunen an der Förderung des Radverkehrs im Land und an der Etablierung einer
Radkultur.
Mit der Universität Kassel wurde ein Forschungsprojekt zur energetischen Verwertung von Mähgut aus der
Landschaftspflege durchgeführt. Das Forschungsvorhaben zur Biomassenutzung der Universität Kassel wird
mit weiteren Partnern (Kommunen, Bodenseestiftung, Gewerbe) fortgeführt. Eine weitere wissenschaftliche
Forschungskooperation besteht mit der Universität Besançon und dem Regierungspräsidium Stuttgart zur
geowissenschaftlichen Erforschung der Klima-, Erd- und Siedlungsgeschichte im Areal des Bergsees.
In 2013 wurde die Kinderuniversität Hochrhein (EU-gefördertes Projekt) gegründet. Es handelt sich dabei um
ein zusätzliches und freiwilliges Bildungsangebot für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Bad Säckingen arbeitet
dazu mit der Gemeinde Stein/CH, sowie deutschen und Schweizer Universitäten zusammen. Die Angebote

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der Kinderuniversität konnten die Kinder in Bad Säckingen seit 2013 jährlich wahrnehmen. In 2017 wurde die
Versorgungssituation zusammen mit der Universität Kaiserslautern untersucht.
In 2017 und 2018 gibt es hinsichtlich von Umwelt- und Klimaprojekten mit der Partnerschaftsstadt Nagai in
Japan unter anderem zum Thema E-Mobilität in Kooperation mit der Universität Konstanz eine erfolgreiche
Zusammenarbeit.
Im Juli 2017 fanden die ersten Bad Säckinger Wirtschaftsgespräche mit über 60 Teilnehmern aus Kommunal-
politik, Gewerbe, Industrie und Handel statt. Die Kompetenzstelle für Energieeffizienz (KEFF) für die Region
Hochrhein und Bodensee informierte über Möglichkeiten, die Energieeffizienz von Unternehmen erheblich
zu steigern. Die KEFF bietet den Gewerbetreibenden einen kostenlosen Energiecheck an.
Die größte Baugenossenschaft in Bad Säckingen ist das Familienheim mit über 1.000 Wohneinheiten. Ein
Mitarbeiter der Stadtverwaltung ist bereits seit über 15 Jahren Aufsichtsrat, so dass die Klimaschutzziele der
Stadt einen direkten Zugang zur Baugenossenschaft haben. Der Baubestand wurde größtenteils modernisiert
und bereits 23 Solarstromanlagen installiert.

Im Rahmen der Erstellung des Flächennutzungsplans 2027 wurde das Landschaftspotenzial erhoben. Die
Stadt Bad Säckingen kooperiert mit dem Naturpark Südschwarzwald, den Forst-, Landwirtschafts- und Flur-
neuordnungsbehörden, im Rahmen der Lokalen Agenda 21 mit Verbänden (z.B. BUND, NABU, Fischerei,
Schwarzwaldverein) und ehrenamtlichen Helfern. Ziel ist es, eine nachhaltige Forst- und Landwirtschaft zu
etablieren. Im Rahmen der Neubearbeitung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans, sowie des Planfest-
stellungsverfahrens „PSW Atdorf“ wurde die Bearbeitung des bauleitplanerischen Ökokontos vorangetrie-
ben.
Seit 2017 nimmt die Stadt Bad Säckingen am Forschungsprojekt „Wildtierkorridore am Hochrhein“ teil. Im
Oktober 2018 beteiligt sich die Stadt an der weltweiten Baumpflanzkampagne "Plant for the Planet".
Die Stadt Bad Säckingen arbeitet mit Beiräten und Arbeitsgruppen zusammen, die den Gemeinderat bei sei-
nen Entscheidungen in klimarelevanten Fragen beraten. In diesen Beiräten und Arbeitsgruppen sind natürlich
auch Bürger*innen der Stadt beteiligt. Beispiele dafür sind die Beiräte “Umwelt und Energie" sowie „Mobili-
tät“. Die Projektgruppe „Mobilität“ geht aus der Arbeitsgruppe „Verkehrsplanung“ und dem Partizipations-
prozess zum kommunalen Mobilitätskonzept hervor.

Im Zuge des Fußverkehrschecks wurde eine Umfrage unter den Bürger*innen durchgeführt.
Bad Säckingen machte im Juni 2017 zum ersten Mal beim Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen
Fahrrad-Clubs mit. 102 Bürger*innen haben die Fahrradfreundlichkeit der Stadt bewertet, die dadurch wert-
volle Anregungen zur Förderung des Radverkehrs erhalten hatte.

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Mit dem Ziel der Gründung einer Ortsgruppe hat in 2018 ein Bürgergespräch mit dem ADFC-Landesverband
stattgefunden. Daraufhin bildete sich diese Ortsgruppe.

Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Pressearbeit der Stadt Bad Säckingen. Zu allen Klimaschutz-
projekten und Veranstaltungen gibt es ausführliche Presseartikel im Südkurier und/oder der Badischen Zei-
tung. Zusätzlich erhalten Bürger*innen Informationen auf der städtischen Homepage und der Stadtwerke-
Homepage zu Energie- und Klimaschutzthemen. Die Informationen auf der Homepage wurden in der Vergan-
genheit stetig ausgebaut und werden auch in Zukunft aktualisiert und ergänzt. Eine Maßnahme aus dem
Klimaschutzkonzept schlägt die Erstellung einer eigenen Klimaschutzhomepage vor, um die Klimaschutzakti-
vitäten der Stadt und anderer Akteure in Bad Säckingen professionalisiert kommunizieren zu können. Zahl-
reiche Veranstaltungen sensibilisieren die Bürger*innen zu Klimaschutzthemen. Insbesondere zum Thema
Nachhaltige Mobilität haben in den letzten Monaten zahlreiche Veranstaltungen stattgefunden.

Bereits seit 2007 findet jährlich das Agenda- und Spielfest statt. Im Fokus stehen unter anderem Themen wie
Kochen mit der Sonne, Sensibilisierung für regenerative Energien, Natur- und Umweltpädagogik und fairen
Handel. Beteiligt sind Akteure wie die Rudolf-Graber-Schule, die Stadtwerke Bad Säckingen GmbH, die Solar-
werkstatt Freiburg, NABU, BUND, Fischereiverein, Kinderuni, Weltladen, STEP Uganda, GhanAid und das Re-
pair Café.

Kinder und Jugendliche sind wichtige Zielgruppen für den Klimaschutz. Deshalb engagiert sich die Stadt Bad
Säckingen in Schulen und Kindergärten. Es besteht eine langfristige Kooperation mit dem Scheffelgymnasium
im Rahmen des Fachs „Natur, Wissenschaft und Technik“. Ein weiteres Beispiel für Klimaschutzaktivitäten in
Schulen ist die Durchführung von Stand-by-Schulungen in Schulklassen, bei denen Kinder und Jugendliche für
das Thema Stromverbrauch sensibilisiert werden.
In 2017 gab es im Scheffelgymnasium, der Anton-Leo-Schule und im AWO-Kinderhaus Projekte zum Thema
Fairtrade-Handel.
In 2018 haben Fortbildungen zum Thema Energie und Klimaschutz in Kindertagesstätten stattgefunden. Drei
Bad Säckinger Schulen haben sich an der Kinderakademie "Plant for the Planet" beteiligt (https://www.plant-
for-the-planet.org/de)
Die Stadt arbeitet in verschiedenen Netzwerken wie zum Beispiel Klimaschutz Oberrhein und Hochrhein und
IHK Hochrhein-Bodensee. Die Stadt bietet Studenten der Universitäten und Fachhochschulen (u.a. Basel,
Konstanz, Kehl) die Möglichkeit berufsbezogene Praktika zu absolvieren und Studienprojekte durchzuführen.

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