Berlin, Weimar, Ruhr - die deutschen Europäischen Kulturhauptstädte zwischen Kultur festival, Stadtentwicklung und Identitätspolitik - BBSR

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Heft 11/12.2012                                                                                                           617

Berlin, Weimar, Ruhr – die deutschen                                                            Achim Prossek

Europäischen Kulturhauptstädte zwischen
Kultur­festival, Stadtentwicklung und
Identitätspolitik

1   Einleitung                                  ßerst ungleiche Partner: die kleine Stadt
                                                Pécs (157  000 Einwohner) und das sowohl
Kulturhauptstädte wurden nicht von An-          touristisch wie kulturell attraktive Istanbul
fang an als Instrument der Stadtentwick-        (13 Mio. Einwohner), das zudem von einer
lung eingesetzt. Dazu waren sie auch nicht      ambitionierte Regierung auch finanziell in-
eingerichtet worden. Es ist die Folge einer     tensiv unterstützt wurde.
Entwicklung, die sich in den 1990er Jah-
                                                Der vergleichende Blick auf die drei deut-
ren vollzogen hat und im neuen Jahrtau-
                                                schen Kulturhauptstädte wird durch die äu-
send auch mehrfach zu einer regionalen
                                                ßerst ungleiche Forschungslage erschwert,
Ausdehnung führte. Die höhere Aufmerk-
                                                zumindest verzerrt: Berlin-Literatur ist sel-
samkeit, die Ruhr gegenüber Weimar ge-
                                                ten und kaum wissenschaftlich-analytisch.
nießt – und die beiden gegenüber Berlin zu-
                                                Es wurde daher auch das zugängliche Ma-
kommt – scheint auf den ersten Blick also
                                                terial im Landesarchiv Berlin gesichtet.
selbstverständlich. Bei allen tatsächlichen
                                                Auch zu Weimar liegen nur wenig (Ex-post-)
organisatorischen, konzeptionellen und
inhaltlichen Unterschieden gibt es jedoch       Arbeiten vor. Christina Pachaly (2007) kon-
auch Gemeinsamkeiten, was vor allem den         statiert hierzu ein deutliches deutsches
diskursiv-rhetorischen Umgang mit dem           Defizit, vor allem gegenüber England und
Kulturstadtjahr betrifft, mithin der politi-    Schottland, wo Glasgow und Liverpool als
schen Legitimation und dem stadtkulturel-       gut erforscht gelten können. Zu Ruhr.2010
len Selbstverständnis. Beiden widmet sich       gibt es sehr viel Literatur, wofür es mehre-
der folgende Beitrag.                           re Gründe geben mag: Das Ereignis liegt
                                                erst zwei Jahre zurück. Das Thema an sich
Berlin-West gehörte 1988 zu den ersten          findet heute wesentlich stärkere Aufmerk-
Städten des Kulturstadtprogramms. Mit           samkeit als vor 20 oder zehn Jahren. Es
Athen (1985), Florenz (1986), Amsterdam         war für die Strukturpolitik im Ruhrgebiet
(1987) und Paris (1989) steht es in einer       eine bemerkenswerte Maßnahme. Und die
Reihe von nationalen Hauptstädten und           Wissenschaft wurde schon im Vorfeld ein-
der historisch und kulturell Weltgeltung        gebunden: Eine Kontaktstelle Wissenschaft
(Mu­seen, Altstadt als Weltkulturerbe) besit-   sammelt im Bewusstsein um die nachhal-
zenden Provinzhauptstadt der Toskana. Bis       tige Wirkung einer hohen Zahl von Doku-
1998 sollten ansonsten alle auserkorenen        mentationen und Berichten alle relevanten
Städte Hauptstädte sein, mit Ausnahme von       Arbeiten und Informationen. Nicht zuletzt
Glasgow (1990) und Thessaloniki (1997).         hat Ruhr.2010 auch eine Fülle offizieller
Das thüringische Weimar war 1999 die
                                                Publi­kationen hervorgebracht, die aber nur
bis dato kleinste Stadt mit gerade einmal
                                                am Rande auch kritischeren Reflexionen
61  000 Einwohnern und die erste aus dem
                                                Raum bieten. Ein Beispiel dafür ist die 2011
ehemaligen politischen Osten Europas. Seit
                                                erschienene offizielle Chronik Ruhr.2010,
2001 wurden zumeist zwei Städte pro Jahr
                                                die weitgehend darauf verzichtet, den Ent-
ernannt, eine Reaktion auf die Osterweite-
                                                stehungsprozess des Programms transpa-
rung der Europäischen Union. „Essen für
                                                rent zu machen (vgl. dazu Prossek 2012).
das Ruhrgebiet“, wie die deutsche Bewer-
                                                Die Evaluation schließlich ist eine Auf-        Dr. Achim Prossek
berstadt für 2010 offiziell hieß, hatte neben                                                   Humboldt-Universität zu Berlin
                                                tragsarbeit, sie kommt zu einem insgesamt
dem ungarischen Pécs auch noch Istanbul                                                         Geographisches Institut
                                                positiven Ergebnis (Zentrum für Kulturfor-      Angewandte Geographie/
als Partner. Die türkische Metropole war
                                                schung/ICG Culturplan 2011).                    Raumplanung
hinzugenommen worden, um ein positives
                                                                                                Unter den Linden 6
Signal während der Beitrittsverhandlungen       Der Beitrag wird versuchen, die deutschen       10099 Berlin
der Türkei mit der EU auszusenden. Essen        Kulturhauptstädte vorzustellen und zu ver-      E-Mail: achim.prossek@
bzw. das Ruhrgebiet hatte damit zwei äu-        gleichen, ihre Intentionen, Programme und       geo.hu-berlin.de
Achim Prossek: Die deutschen Europäischen Kulturhauptstädte Berlin, Weimar, Ruhr:
618   Kulturfestival, Stadtentwicklungsinstrument und Anlass für Identitätspolitik

      auch die spezifischen Legitimationen für        spektakulärem Ausklang: Der Tagesspiegel
      das Jahr sowie den städtebaulichen Anteil       widmete dem Ende des Kulturhauptstadt-
      herauszuarbeiten. Wegen der beschriebe-         jahres lediglich einmalig einen mittellan-
      nen Forschungslage werden Berlin und            gen Bericht im Kulturteil. In ihm steht die
      Weimar ausführlicher als das Ruhrgebiet         Übergabe der „Kulturstaffette“ an Paris im
      betrachtet.                                     Mittelpunkt, dazu gibt es allgemeine Ein-
                                                      schätzungen und durchschnittlich-höfliche
                                                      Worte des Regierenden Bürgermeisters
      2 Berlin: Kulturstadt zwischen                  Eberhard Diepgen. Der Tagesspiegel ver-
        750-Jahr-Feier und Fall der Mauer             handelt das ausklingende Kulturhaupt-
                                                      stadtjahr nicht als besonders bedeutsame
      Das Kulturstadtjahr in Berlin war eine sie-     oder gar epochale Veranstaltung – genauso
      benmonatige Kulturveranstaltung (April          wenig wie der Regierende Bürgermeister.
      bis Oktober), für die keine eigene Organi-      Dazu mag Folgendes beigetragen haben:
      sationseinheit geschaffen wurde. Man ver-       Das im Jahr zuvor groß begangene 750-jäh-
      zichtete auch darauf, einen Programmver-        rige Stadtjubiläum war nach wie vor prä-
      antwortlichen zu benennen. Die Berliner         sent. Bei einer Sichtung des Pressespiegels
      Kulturinstitutionen sollten das Programm        in den Akten zu „B 88“ fällt auf, dass der
      gemeinsam gestalten, mit finanzieller           Kulturdiskurs noch immer stark von einer
      Unterstützung der Stadt. Die dezentrale         Skulptur im öffentlichen Raum dominiert
      Durchführung war ein politisches Anliegen,      wurde, die bereits ein Jahr zuvor – im Rah-
      um die Bezirke in die Planung einzubezie-       men des sogenannten Skulpturenboule-
      hen und der Top-down-Anmutung entge-            vards – in der West-Berliner City errichtet
      genzuwirken (Hassemer 1987). Der Etat be-       worden war. Wolf Vostell hatte zwei Cadil-
      trug 52 Mio. DM (26,58 Mio.  €), davon 11,1     lacs auf dem Mittelstreifen des Rathenau-
      Mio DM (5,67 Mio.  €) für den Bereich Bil-      platzes einbetoniert, am westlichen Beginn
      dende Kunst und 7,9 Mio. DM (4,04 Mio.  €)      des Kurfürstendamms. Die Provokation war
      für „Werkstatt Berlin“, einem Projekt zur       derart groß, dass noch ein Jahr später re-
      Förderung des internationalen Künstler-         gelmäßig in der Zeitung darüber berichtet
      austausches (Senator für kulturelle Angele-     wurde. Denn der Boulevard war als Projekt
      genheiten VA 1987: 46 f.). Im Haus der Ber-     zur Aufwertung des Kurfürstendamms an-
      liner Festspiele residierte eine dreiköp­fige   gelegt – ein Ansinnen, das manche Skulptu-
      Konzeptgruppe, die für einige Veranstal-        ren hintertrieben.
      tungen verantwortlich war. Die Stadt Berlin
                                                      Die 750-Jahr-Feier Berlins 1987 scheint
      zeichnete für die Presse- und Öffentlich-
                                                      nicht nur medial das Kulturhauptstadtjahr
      keitsarbeit verantwortlich (mit einem Etat
                                                      überlagert zu haben, sondern auch die Ver-
      von 3,5 Mio. DM/1.79 Mio.  € laut Aktenno-
                                                      anstaltung gewesen zu sein, die program-
      tiz); sie nutzte dazu die noch bestehende
                                                      matisch eher dem entsprach, was heute mit
      Infrastruktur des Organisationsbüros für
                                                      Kulturhauptstadtjahren, mit festivalisier-
      das Stadtjubiläum. Bis Mitte 1987 wurden
                                                      ter Stadtpolitik insgesamt bezweckt wird:
      27,48 Mio. DM (14,05 Mio.  €) Sponsorengel-
                                                      Image- und Identitätspolitik zu betreiben,
      der eingeworben, darunter als größter Ein-
                                                      Tourismus zu fördern, kurz: Stadtentwick-
      zelposten 6 Mio. DM (3,06 Mio.  €) von der
                                                      lung auf breitem Feld voranzutreiben. Die
      Dresdner Bank für die Restaurierung des
                                                      umfangreiche Publikation „Selling B­   erlin.
      Wrangel-Schlösschens (Gutshaus Steglitz),
                                                      Imagebildung und Stadtmarketing von
      die sich allerdings bis Mitte der 1990er Jah-
                                                      der preußischen Residenz bis zur Bundes-
      re hinzog.
                                                      hauptstadt“ (Biskup/Schalenberg 2008a)
      Das dezentrale Konzept wurde an mehr als        enthält bezeichnenderweise keinen eige-
      70 Veranstaltungsorten realisiert. Es wur-      nen Beitrag zu „B 88“. Selbst in ihrem Vor-
      den damit neue Räume erschlossen, aber es       wort „Die Vermarktung Berlins in Gegen-
      sollte so auch ein möglichst breites, neues     wart und Geschichte“ erwähnen die beiden
      Publikum erreicht werden (Presseinfor-          Herausgeber die Kulturstadt nicht (Biskup/
      mation vom 18. März 1988). „Berlin Kul-         Schalenberg 2008b). Auch der Beitrag in
      turstadt Europas 88“ (B 88) präsentierte        dem Band, der sich explizit auf Berlinbilder
      ein reichhaltiges Programm, war aber kein       Ende der 1980er Jahre konzentriert, geht
      Meilenstein in der städtischen Entwicklung.     auf das Kulturstadtjahr nicht ein (Tieben
      Dies erkennt man deutlich an dem eher un-       2008). Auch hier ist vielmehr das Stadtjubi-
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 11/12.2012                                                                                    619

läum der Anlass, auf Imageproduktion und          Fitz/Heller 2008). In Berlin aber waren die
die Stadtbilder verschiedener Akteure zu          Begriffe noch Teil des Stadtjubiläums, und
schauen.                                          dort auch eher aus der Gegenöffentlichkeit
                                                  in den Diskurs eingespeist, als Korrektiv
 Deren Handeln wird von der Teilung der
                                                  oder Ergänzung der offiziellen Sicht. Zwan-
 Stadt bestimmt. Diepgens Einleitung im
                                                  zig Jahre später machen Kulturhauptstäd-
„Lese- und Programmbuch zum Stadtjubilä-
                                                  te sich diese Themen zu eigen, mal mehr
 um“ ist ebenfalls in einer Weise überschrie-
                                                  (Linz), mal weniger kritisch (Ruhr).
 ben, die man aus heutiger Sicht den Kultur-
 städten zuschreiben möchte: „Impulse für          Dass das Stadtjubiläum das Jahr war, das
 die Zukunft. Eine Stadt in der Mitte“ (Diep-      aus heutiger Sicht den programmatischen
 gen 1987). Darin geht es um den „Haupt-           Entwürfen von Kulturhauptstadtjahren
 stadtcharakter“ Berlins (ebd.: 11), der sich      besser entspricht als das Kulturstadtjahr in
 nur in der gesamten, das heißt geeinten           Berlin selbst, wird durch die Erläuterung
 Stadt zeigen und entfalten könne. Ebenso          des damaligen Berliner Senators für kul-
 politisch wird die Rolle der Kultur bewer-        turelle Angelegenheiten, Volker Hassemer,
 tet. Die „kulturelle Ausstrahlung der Metro-      deutlich: „Während das Stadtjubiläum der
 pole Berlin“ sei „vor allem das Resultat der      Innensicht gilt, der historischen Bilanz, den
 f­reien Lebensform des Westens“ (ebd.: 10).       Entwicklungsperspektiven Berlins – weit
 Aus der schwierigen Situation leitet Diep-        über den kulturellen Bereich hinaus – und
 gen aber die herausragende Stellung Berlins       natürlich dem Feiern, wird sich Berlin als
 ab: „Berlin als Mitte und Grenze, das ist die    ‚Kulturstadt Europas‘ auf den kulturellen
 spannendste Stadt Europas“ (ebd.: 13). In         Bereich im enge­ren Sinn, auf die Kunst kon-
 zwei großen Ausstellungen wird die Stadt-         zentrieren. 1987 geht es um Berlin, 1988 um
 geschichte präsentiert: „Berlin, Berlin“ im       die europäische Kunst auf dem Schauplatz
 Martin-Gropius-Bau als die hochoffizielle,        Berlin“ (am 12. Mai 1987 auf der Pressekon-
 ausdrücklich die gesamte Stadtgeschichte          ferenz anlässlich der Internationalen Tou-
 in den Blick nehmende Schau (vgl. Korff/          rismusbörse Berlin). Da als einer der wich-
 Rürup 1987) und die „Mythos Berlin“-Aus-          tigsten Gründe für die Nominierung Berlins
 stellung, die aus der subkulturellen Szene        das „große kulturelle Potential der Stadt
 heraus entstand. Im Begleittext zur letzte-       heute und damit das Gewicht der Stadt im
 ren ist als Diagnose zu lesen: „Berlin ist auf    aktuellen Kulturgeschehen des Kontinents“
 der Suche nach neuen Funktionsbestim-             (ebd.) angesehen wird, spielt das norma-
 mungen und Identitätsangeboten“ (Knöd-            le Kulturgeschehen in Berlin eine größere
 ler-Bunte 1987: 223). Aus diesem Befund           Rolle als bei heutigen Kulturhauptstädten.
 werden Anspruch und Ziele der Ausstellung        „Die Sonderveranstaltungen des Jahres 1988
 abgeleitet: „Was ansteht, ist die Entdeckung      sind Ergänzungen der kontrastreichen Fül-
 von Bildern für die Berliner Gegenwart, von       le des Angebots, mit dem die Kulturstadt
 Ausdruckweisen, in denen wir formulieren,         Berlin auch in anderen Jahren aufwartet“
 mit welchen Teilen der Berliner Gegenwart         (ebd.).
 wir uns ein künftiges Leben in dieser Stadt
                                                   Man erkennt hier deutlich, warum „B 88“
 vorstellen können“ (ebd.: 227).
                                                   weder als Meilenstein noch als besonders
Die Zitate Diepgens lassen die Konkurrenz          nachhaltig wirksames Jahr angesehen wur-
zwischen Ost und West als prägende Situa­          de und es in der Kulturhauptstadtforschung
tion Berlins, Deutschlands und Europas             keine Bedeutung erlangt hat. Die zeitliche
deutlich werden. Die Zitate Knödler-Buntes         Nähe von „B 88“ und Stadtjubiläum hat
als Mitverantwortlichem der Mythos-Aus-            dazu geführt, dass die Themen, die bei Kul-
stellung stehen für den kritischen Blick auf       turhauptstädten (und ihrer Erforschung) im
diese Zuschreibungen. Bild und Identität           Vordergrund stehen, in Berlin im Jahr zuvor
sind Begriffe, die später auch bei Ruhr.2010       behandelt wurden, gewissermaßen im Sin-
und ebenso bei anderen Kulturhauptstäd-            ne einer Arbeitsteilung. Das Stadtjubiläum
ten in den vergangenen Jahren die Haupt-           widmet sich der Stadt, das Kulturstadtjahr
rolle spielen sollten. Ein Beispiel ist die        der Kultur. Das Stadtjubiläum, so wurde sei-
schon im Vorfeld der Kulturhauptstadt              tens der Stadt im März 1987 erläutert, muss
Linz realisierte Ausstellung „Linz Texas“,        „möglichst viele gesellschaftliche Gruppie-
programmatisch eine Annäherung an das              rungen und Interessen zu Worte kommen
städtische Selbstverständnis der Stadt (vgl.       lassen. […] Als Kulturstadt Europas aber
Achim Prossek: Die deutschen Europäischen Kulturhauptstädte Berlin, Weimar, Ruhr:
620   Kulturfestival, Stadtentwicklungsinstrument und Anlass für Identitätspolitik

      muss sich Berlin auf den kulturellen Be-         3 Weimar: Selbstbewusste
      reich im engeren Sinne konzentrieren und           Kulturstadt, Symbol geglückter
      dabei zugleich qualitative Maßstäbe anle-          Wiedervereinigung
      gen, wie sie der internationale Vergleich der
      aufeinanderfolgenden Kulturstädte ergibt“         Die Stadt Weimar hatte sich 1992 zur Bewer-
      (Senator für kulturelle Angelegenheiten           bung um den Titel entschlossen und Ende
      V A 1987: 21). Hinzu kommt auch hier der         1993 den Zuschlag erhalten. 1995 wurde die
      Faktor der geteilten Stadt. Aber in den Be-      „Weimar 1999-Kulturstadt Europas GmbH“
      schreibungen sind die Töne – im Gegensatz         gegründet und Bernd Kauffmann, bis dato
      zur Rede Diepgens 1987 – milder und auf           Präsident der Stiftung Weimarer Klassik,
      (kulturelle) Integration abzielend, die Brü-      zum Generalbevollmächtigten ernannt (vgl.
      ckenfunktion Berlins wird jetzt als Chan-         Abb. 1). 1995 wurde zudem eine intermi-
      ce und Pflicht betont. Kunst aus Ostberlin,       nisterielle Arbeitsgruppe zu Weimar 1999
      der DDR und dem Ostblock soll „zu Worte           in der Thüringer Staatskanzlei eingerichtet
      kommen“ (ebd.: 6). Die verfügbaren Akten         – ein Hinweis auf Steuerungs- und Abstim-
      geben leider keine Auskunft über die frühe        mungs- sowie Machtkonflikte zwischen
      Planungsphase, als beide Veranstaltungen          Stadt und Land. Weimar standen rund 75
      gleichzeitig vorbereitet werden mussten.          Mio. DM (38,34 Mio.  €) an öffentlichen Zu-
      Hier hätten sich vielleicht noch klarere Aus-     wendungen und noch einmal 12,7 Mio. DM
      sagen zur inhaltlichen und programmati-           (6,49 Mio.  €) aus Sponsoring, Kartenerlösen
      schen, auch stadtpolitischen Ausrichtung          und Merchandising zur Verfügung (Stadt
      finden lassen, die den hier erlangten Ein-        Weimar 2000: 26). Die „Aufgabe von Weimar
      druck bestätigten.                               1999 war es, die Stadt wieder in den Blick-
      Die Festlegung auf Kultur im engeren Sinn         punkt des europäischen Kulturinteresses zu
      bedeutete allerdings nicht, sich auch auf         rücken und Tendenzen zu begründen, die
      die etablierten Spielstätten der Kultur zu        nach 1999 aus eigener Kraft fortgesetzt wer-
      beschränken. Im Gegenteil: Hier sollte, wie       den konnten“ (ebd.: 14). Weiterhin wurden
      eingangs erwähnt, die Öffnung in die Stadt        die Tourismusförderung und die Verbes-
      hinein erfolgen, was in den 1980er Jahren         serung der Stadtstruktur explizit genannt.
      durchaus schon verbreitet war, aber weit-         Beides darf als gelungen bewertet werden:
      gehend subkulturell angetrieben. Der Ham-         Die Zahl der Weimarbesucher steigerte sich
      burger Bahnhof wurde erstmals mit einer           im Vergleich zum Vorjahr von zwei auf sie-
      Kunstausstellung bespielt, das Gelände des        ben Millionen, die durchschnittliche Bet-
      Anhalter Bahnhofs für die szenische My-           tenauslastung wurde um 17 % erhöht (ebd.:
      thos-Berlin-Ausstellung genutzt. Für Vol-         34). Leider spezifiziert der Abschlussbericht
      ker Hassemer ist dies „stadtpolitisch ganz        die Ausgabenseite nicht näher.
      wichtig und kulturpolitisch entscheidend
      für den Erfolg von ‚B 88‘ […] Noch nie war       Abbildung 1
      im Rahmen von Sonderveranstaltungen die          Die Gesellschafterstrukturen der Kulturstadt
      Stadt in ihrer ganzen Breite so sehr einbe-      Weimar 99 GmbH
      zogen wie 1988“ (Hassemer 1988). Hasse-
      mer konstatiert eine positive Außenwirkung
      (ein „außerordentlich starkes und außeror-
      dentlich positives Interesse an Berlin“) und
      ist sicher: „Berlin hat kulturelle Hauptstadt-                   24 %
      funktionen in Deutschland.“ Der Haupt-
      stadtbegriff wird hier nicht wie in späteren                                      51 %
      Jahren von anderen Städten im Sinne eines
      Kulturhauptstadttitels gebraucht; er dient                      25 %
      zur Selbstvergewisserung der Größe und
      Bedeutung der Stadt – angesichts der Son-
      derstellung Berlins in der Bundesrepublik
      vielleicht eine Notwendigkeit.                                  Freistaat Thüringen
                                                                      Stadt Weimar
                                                                      Bundesrepublik Deutschland

                                                       Quelle: eigene Darstellung
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 11/12.2012                                                                                      621

 Für das Programm wurden die Leitbe­griffe        war die Haltung eher negativ und ableh-
„Erinnern, Vergegenwärtigen und Ent-              nend. Susanne Frank (1999: 518 f.) hat als
 werfen“ aufgestellt, die aber nicht für alle     Ursache dafür Angst vor Verdrängung, Ent-
 Veranstaltungen maßgeblich waren. Die            fremdung und Entmündigung ausgemacht,
 GmbH hat, mit 31 Mitarbeitern, selbst Pro-       weil die Bevölkerung das Kulturstadtjahr
 jekte entwickelt (Kernprojekte), anderen         zunächst mehrheitlich als eine Veranstal-
 ideellen und/oder finanziellen Zuschuss          tung für Touristen wahrgenommen hat. Die
 gegeben (Rahmenprojekte) und freie Pro-          Stimmung entlud sich in der Ablehnung
 jekte Dritter aufgenommen (Zusatzprojek-         des einzigen Kunstprojekts, das dauerhaft
 te), um eine breitere Beteiligung zu errei-      bestehen bleiben sollte: Der Umgestaltung
 chen – insgesamt 180 Projekte. Zusätzlich        des Rollplatzes durch den französischen
 fanden zahlreiche Veranstaltungen zu             Künstler Daniel Buren entzog der Stadtrat
 sieben Jubiläen statt, vom 250. Geburts-        1998 die zuvor ausgesprochene Genehmi-
 tag Goethes bis zum 10. Jahrestag des Falls      gung, nachdem 14     000 Bürgerinnen und
 der Mauer. Auch in Weimar wurden Orte            Bürger in einer Umfrage gegen das Projekt
 für Kunst und Kultur erschlossen (z. B. das      gestimmt hatten. Dies interpretiert Frank
 Straßenbahndepot und die Orangerie in            als symbolische Identitätspolitik, Stadtbild-
 Belvedere) sowie Spielstätten aufgewertet,       verteidigung sowie Elitenkritik (ebd.: 522  f.).
 die das Kunstfest Weimar zuvor eingerichtet      Sie hebt hervor, dass in diesem Konflikt
 hatte. Zu nennen sind die Viehauktionshal-      „Identität versus Image“ gestanden hätten
 le, die Hetzerhalle, die Halle Roter Oktober     und es zu einer – ambivalent zu bewerten-
 und das E-Werk. Auch in Weimar ist, wie in       den – „Wiederaneignung von ‚Heimat‘“ und
 Berlin, ein Bewusstsein für die Besonder-        zur „ansatzweisen Entwicklung bürger-
 heit, die Sonderrolle der Stadt aufgrund his-    schaftlichen Selbstbewußtseins“ gekom-
 torischer Gegebenheiten gegeben, resultie-       men sei, zum Überwinden der durch die
 rend aus dem räumlichen Zusammenfallen           nach außen zielenden Festivalisierungspo-
 der Weimarer Klassik und dem Konzentra­          litk ausgelösten Entfremdung (ebd.: 526 f.).
 tionslager Buchenwald: „Der Themenbe-            Das macht plausibler, warum Weimar 1999
 reich Weimar, der städtische Raum und die        von manchen auch im Nachhinein und im
 Region sind auch nichts für Gäste im Vor­        Gegensatz zur offiziellen Darstellung durch
 übergehen. Weimar ist kein Ort der freizeit-     den Bürgermeister als ein „Zwei-Ebenen-
 seligen Animation, kein Lunapark und auch        Spektakel“ wahrgenommen wurde, bei dem
 kein kulturelles Spaßbad. Es ist ein Ort mit     die Weimeraner und die Gäste getrennt
 Seele, gebrochen in Gut und Böse, so wie         blieben und auch der Programmverant-
 alles in dieser Welt und wie ganz besonders      wortliche auf der Seite der Gäste verortet
 die Geschichte dieser Stadt gebrochen ist“       wurde (Saitz 2001: 303).
 (Kauffmann 1997: 16). Erkennbar will Kauff­
                                                 Diese Entfremdung und Festivalskepsis
 mann ein ernstes, forderndes Programm
                                                 war wohl auch aus dem politischen Sys-
 entwerfen oder es zumindest so darstellen.
                                                 temwechsel knapp zehn Jahre zuvor so-
 Er muss dem Ort und seinen Bedeutungen
                                                 wie den sich anschließenden zahlreichen
 gerecht werden, ohne das Hochkulturelle
                                                 Stadtumbau- und Restaurierungsmaßnah­
 ausschließlich zu bedienen. Aber er positio-
                                                 men gespeist. Die Stadt, das Land Thürin-
 niert Weimar 1999 eher dort, was dem Klas-
                                                 gen und weitere Träger verbauten allein
 sik-Image der Stadt durchaus entspricht.
                                                 von 1996 bis 1999 815,28 Mio. DM (416,70
Auf der Abschlusspressekonferenz stellte         Mio  €, vgl. DSK 2009). Davon vereinten die
Oberbürgermeister Volkhardt Germer das           Vereinigten Kliniken, der für Tourismus
Jahr sehr positiv dar. Es sei ein „enormer       und Wirtschaft bedeutende Neubau des
Identitätsgewinn für die Stadt“ entstan-         Kongresszentrums Weimarhalle und die
den, der sich in einer „weiter gewachsenen       Bauhaus-Universität mehr als die Hälfte auf
Verbundenheit der Bürgerinnen und Bür-           sich. Unter anderem wurden Verkehrsinf-
ger mit ihrer Stadt“ niederschlage (Stadt        rastrukturen, Kulturbauten und öffentliche
Weimar 1999b). Die mehrheitliche Zustim-         Plätze (z. B. Theaterplatz) hergerichtet. Elf
mung kam aber erst im Kulturstadtjahr            städte­bauliche Kulturstadtprojekte wurden
selbst zustande, also durch die Veranstal-       in städtischer Verantwortung durch den
tungen, Projekte und den Zuspruch von au-        Sanierungsträger DSK Deutsche Stadtent-
ßen in Form von Besuchern (vgl. Stadt Wei-       wicklungsgesellschaft realisiert (Investi­
mar 2000: 37f.). In den Jahren der Planung       tionsvolumen 191 Mio.  €). Weitere wichti-
Achim Prossek: Die deutschen Europäischen Kulturhauptstädte Berlin, Weimar, Ruhr:
622   Kulturfestival, Stadtentwicklungsinstrument und Anlass für Identitätspolitik

      ge Bauträger waren die Stiftung Weimarer       Verantwortlich für die Organisation und
      Klassik (26 Mio. DM/13,29 Mio.  €), das Land   Vermarktung war die Ruhr.2010-Gesell-
      Thüringen (426,3 Mio. DM/217,96 Mio.  €),      schaft. Sie wurde im Dezember 2006 ge-
      die Stiftung Thüringer Schlösser und Gär-      gründet, im Ablauf rund sieben Monate
      ten (35,3 Mio. DM/18,05 Mio.  €) sowie der     später als in Weimar und zu dem Zeitpunkt
      Bund (41 Mio. DM/20,96 Mio.  €) (Stadt Wei-    noch ohne Entscheidung zur Struktur und
      mar 1999a). Die Investitionen setzten die      Besetzung der künstlerischen Leitung.
      rege Bautätigkeit fort, die bereits 1990 mit   Während das Land einen interna­tional re-
      der Sanierung der Altstadt als Modellvor-      nommierten Intendanten befürwortete,
      haben der Stadtsanierung begonnen hatte.       waren der Regionalverband Ruhr (RVR) und
      Das neue Stadtentwicklungskonzept wur-         die Städte für eine mehrköpfige Leitung.
      de Anfang 1994, also kurz nach der Ernen-      Diese wurde dann auch realisiert, mit zwei
      nung zur Kulturstadt beschlossen, was die      Geschäftsführern und vier künstlerischen
      Koordination der Maßnahmen und Ziele           Direktoren, die alle schon Bezüge zur Re-
      ermöglichte (Grigutsch 2001). Das Kultur-      gion aufwiesen. Gesellschafter der GmbH
      stadtjahr diente hier als Beschleuniger und    waren (Abb. 2): die Stadt Essen (6  Mio.  €
      Intensivierer der nach der Wiedervereini-      Zuschuss), der RVR (12 Mio.  €), das Land
      gung begonnenen Stadtentwicklung. Zu-          Nordrhein-Westfalen (12 Mio.  €) und der
      dem muss die gesamtdeutsche Lage be-           Unternehmenszusammenschluss            Ini­tia­
      rücksichtigt werden: Das sanierte Weimar       tivkreis Ruhr (IR, 8,5 Mio.  €). Der RVR ist
      konnte als Aushängeschild des „Aufbau Ost“     auch Mehrheitsgesellschafter bei der Ruhr-
      inszeniert werden, als Beleg für die von       Tourismus-Gesellschaft, dem wichtigsten
      Helmut Kohl 1990 versprochenen und             Partner von Ruhr.2010, der das touristi-
      schon damals zum geflügelten Wort gewor-       sche Begleitkonzept in Auftrag gab und das
      denen „blühenden Landschaften“.                Ruhrgebiet zur offiziellen Partnerregion auf
                                                     der Internationalen Tourismusmesse 2009
                                                     in Berlin machte.
      4 Ruhr: Geglückte regionale                    Das Gesamtbudget von Ruhr.2010 betrug
        Kooperation und gering                       alles in allem knapp 81 Mio. Euro, davon
        unterfüttertes Metropolenstreben             75 % (60,72 Mio.  €) öffentliche Förderung
                                                     (Zentrum für Kulturforschung 2011: 84/85).
      Die Stadt Essen hatte sich 2003 stellvertre-   Vor allem über Sponsoring konnten wesent-
      tend für alle Gemeinden des Ruhrgebiets        lich weniger Gelder akquiriert werden als
      als Kulturhauptstadt beworben und im Ap-       beabsichtigt (10,61 Mio.  €). Gut 62 % des
      ril 2004 den Zuschlag erhalten. Nach der       Etats wurde für die Projekte aufgewendet,
      gescheiterten Olympiabewerbung, die man        18,5 % für die Administration und 16,4 %
      noch an der Seite von Düsseldorf absolviert
      hatte, ging von dieser innerregional abge-
                                                     Abbildung 2
      stimmten Aktion ein wichtiges regionalpo-      Die Gesellschafterstrukturen
      litisches Signal eines geeint auftretenden     der Ruhr.2010-GmbH
      Ruhrgebiets aus. Gegen die Statuten der
      Europäischen Kommission, die nur Städte,
      nicht Regionen als Kulturhauptstädte vor-
      sieht, wurde die gesamte Region als Kultur-                   25 %
      hauptstadt begriffen und für das Jahr das                                       33 %
      Kürzel „Ruhr.2010“ etabliert. Ein wichtiges
      Entwicklungsziel der für die Bewerbung
      Verantwortlichen wurde so vorab erreicht:
                                                                    25 %
      die Region als Ganzes auftreten zu lassen.                                    17 %
      Und es fanden auch in allen 53 Städten
      und Gemeinden des Ruhrgebiets Veran-
      staltungen statt. Durch „Local Heroes“-
                                                                   Regionalverband Ruhr
      Wochen konnte jede Gemeinde einmal im
                                                                   Stadt Essen
      Mittelpunkt stehen, was einen wichtigen
                                                                   Land Nordrhein-Westfalen
      Ausgleich zur kulturellen Dominanz und
                                                                   Initiativkreis Ruhrgebiet
      Aufmerksamkeitsabsorbtion der großen
      Ruhrgebietsstädte ermöglichte.                 Quelle: eigene Darstellung
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 11/12.2012                                                                                   623

für Marketing, Kommunikation und Pres-           Auf der Projektebene fällt die Nachhaltig-
searbeit, das sind 13,28 Mio.  €. Die von der    keitsbilanz gleichfalls zwiespältig aus: Wäh-
GmbH herausgegebene Chronik listet mehr          rend das interkulturelle Melez-Festival, das
als 150 Mitarbeiter auf, davon gut 100 im        schon seit 2007 veranstaltet wurde, nicht
engeren Bereich, die 309 Projekte realisier-     fortgeführt wird, obwohl es als Aushänge-
ten (Ruhr.2010 2011: 233 f.). Da einzelne        schild des Bereichs Interkultur verkauft wur-
Projekte aber aus bis zu mehreren hundert        de, werden Großveranstaltungen wie der
Einzelveranstaltungen bestanden (z. B. das      „Day of Song“ weiter durchgeführt. Diese
Partnerstadtprojekt Twins), liegt die Ge-        Aufgabe wurde Ende 2011 an die Ruhr Tou-
samtzahl der Veranstaltungen bei mehreren        rismus GmbH übertragen, die bereits die
Tausend. Aufgeteilt waren sie in die Pro-        jährliche und sehr beliebte „Extraschicht –
grammfelder „Stadt der Künste“, „Stadt der       Nacht der Industriekultur“ organisiert. Die
Kreativität“, „Stadt der Kulturen“ und „Stadt    Großveranstaltungen haben eine gemein-
der Möglichkeiten“. Ruhr.2010 lag ein expli-     schaftsstiftende Funktion, weil sich die Re­
zit weiter Kulturbegriff zugrunde, der stark     gion dank der massenhaften Mitwirkung
in der Alltagskultur wurzelte.                   und regionalen Ausdehnung als Einheit er-
                                                 fahren kann – wenn auch ohne zukunftswei-
Zu den städtebaulichen Projekten zählen
                                                 sendes Leitbild.
das Dortmunder  U als neuem „Zentrum für
Kunst und Kreativität“, der Chipperfield-       Auf politischer Ebene kann nicht davon ge-
Neubau für das Museum Folkwang in Essen,        sprochen werden, dass das Kulturjahr dazu
der Neubau des Staatsarchivs Nordrhein-         geführt hat, regionale Kooperationen als
Westfalens im Duisburger Innenhafen, der        selbstverständlich anzusehen. Die nach dem
Umbau der Kohlenwäsche der Zeche Zoll-          Fest aufgebrochene Debatte um Einsparun-
verein für das Besucherzentrum Industrie-       gen im Kulturbereich wird jeweils nur isoliert
kultur und das Ruhr Museum, die Erwei-          auf städtischer Ebene diskutiert – von der
terung des deutschen Bergbaumu­       seums     Kulturregion ist in dieser Diskussion (me-
in Bochum, die „Tiger&Turtle – Magic            dial) wenig zu spüren. Und ein nächstes ge-
Mountain“-Landmarke in Duisburg und die         meinsames Projekt, die Bewerbung um den
partielle Umgestaltung der A 42 zur „Park­      Titel „Umwelthauptstadt“, musste im Juni
autobahn“. Die wenigsten sind originäre         2012 wegen innerregionaler Abstimmungs-
Kulturhauptstadt-Projekte, v­ iele teurer als   schwierigkeiten verschoben werden. Positiv
geplant, manche verspätet (Tiger&Turtle),       sind wiederum die Fortführung der Zusam-
manche bis heute nicht fertig geworden          menarbeit der „RuhrKunstMuseen“ und die
(Staatsarchiv NRW). Die Erweiterung des         beabsichtigte Neuauflage von „Emscher-
Museums Küppersmühle verschlang über            kunst“.
30 Mio.  € und schuf nichts als eine Bau­
                                                 Über Jahre sprach Ruhr.2010 in der Presse
ruine. Die Bahnhöfe von Dortmund, Essen
                                                 davon, „neue Bilder der Region“ produzie-
und Duisburg wurden umgebaut. Die Bau-
                                                 ren zu wollen und der Region „ein neues
projekte folgten der Logik von Leuchtturm-
                                                 Image“ zu geben. Selbst eine „neue Identi-
projekten, sie sollen die Aufmerksamkeit
                                                 tät“ wurde anvisiert, schließlich ging es dar-
auf die Region lenken und die Erzählung
                                                 um, die Transformation vom Ruhrgebiet zur
des Wandels durch Kultur, so das Motto,
                                                „Metropole Ruhr“ zu vollziehen. Diskursiv
stützen. Während das im Vorfeld hoch-
                                                 verhandelt wurde dies jedoch kaum, man
gelobte und mit viel Spannung erwartete
                                                 setzte ganz auf die Massen- und Bilderlogik
Dortmunder     U bis heute mit Kostenstei-
                                                 einer festivalisierten Regionalpolitik. Un-
gerungen und Baumängeln von sich reden
                                                 mut bestand jedoch auch eher bei denje-
macht und als Kulturinstitution noch nicht
                                                 nigen, deren Projekte nicht angenommen
richtig Tritt gefasst hat (gemessen am Ver-
                                                 wurden; aber auch unter ihnen blieben Ko-
hältnis erwartete zu tatsächlichen Besu-
                                                 operation oder Weiterarbeit im Ansatz ste-
cherzahlen), gelten die Bochumer und Es-
                                                 cken (etwa: www.unprojekte2010.de). Hier
sener Museumsprojekte als geglückt und
                                                 zeigt sich die Schwierigkeit zu bürgerschaft-
erfolgreich. Bei der Bevölkerung sehr be-
                                                 lichem Engagement auf regionaler Ebene.
liebt ist auch die erst Ende 2011 eingeweih-
te begehbare Tiger&Turtle-Landmarke in
Duisburg.
Achim Prossek: Die deutschen Europäischen Kulturhauptstädte Berlin, Weimar, Ruhr:
624   Kulturfestival, Stadtentwicklungsinstrument und Anlass für Identitätspolitik

      5 Fazit: Kulturhauptstadt als                   (2) mit neuen Orten jenseits der oft mit
        Entwicklungsmotor und Anstoß                      Schwellenängsten besetzten Hochkul-
        von Identitätsdebatten                            tureinrichtungen auch neuen, kulturfer-
                                                          neren Schichten Zugang zu Kunst und
      Der Vergleich hat gezeigt, dass es zwischen         Kultur zu ermöglichen und
      den deutschen Kulturhauptstädten organi-        (3) mittels baulicher Leuchtturmprojek-
      satorisch wie inhaltlich Unterschiede sowie         te das Selbstbewusstsein stärken, Auf-
      Parallelen gibt. Organisatorisch: Zunächst          merksamkeit erlangen und das kulturel-
      fällt die zeitliche Ausdehnung auf. In Wei-         le Image festigen.
      mar und im Ruhrgebiet waren es ganzjäh-
      rige Feiern, in Berlin noch nicht. Nur Berlin    Letzteres war vor allem die Strategie von
      verzichtete auch auf eine eigenständige Or-      Ruhr.2010. Das Kultur- und Kreativzentrum
      ganisationseinheit und einen Programm-          „Dortmunder  U“ ist ein gutes Beispiel für
      verantwortlichen. Nicht geklärt werden           die identitätsstiftende Funktion eines Ge-
      konnte die Frage, ob dies an der zeitlichen      bäudes nach innen und die Werbefunktion
      Nähe zum Gedenkjahr 1987 lag oder an der         nach außen, wobei beide Wirkungen eher
      geringeren Bedeutung, die die Stadt dem          durch die Ansicht oder mediale Abbildung
      Kulturstadtjahr beigemessen hat. Plausibel       des ehemaligen Brauereigebäudes erzielt
      erscheint eine pragmatisch-programmati-          werden als durch die Inanspruchnahme
      sche Mischung aus beiden Faktoren. Wei-          der dort beheimateten Kultureinrichtungen.
      mar und Ruhr entschieden sich für interne        Allgemein hatte Ruhr bei den städtebau-
      Leitungslösungen, jedoch Weimar für einen        lichen Projekten die meisten Rückschläge
      Generalbevollmächtigten und Ruhr für eine        und Schwierigkeiten zu verkraften. Die ge-
      sechsköpfige Leitungsgruppe. Beide Model-        nauen Ursachen dafür bleiben zu untersu-
      le haben Vor- und Nachteile, etwa bezüglich      chen und sind mindestens teilweise wohl
      Machtfülle und Kommunikation, so dass            projektspezifisch. Es fällt jedoch auf, dass
      eine eindeutige Bewertung schwerfällt. In-       Weimar gleichzeitig ein Stadtentwicklungs-
      haltlich: Berlin vertrat weitgehend einen        konzept entwarf, während die Städte im
      engen Kulturbegriff, Weimar postulierte          Ruhrgebiet eher in Konkurrenz zueinander
      einen hohen kulturellen Anspruch, musste         jeweils ein eigenes Großprojekt realisie-
      dazu jedoch schon einen breitenkulturellen       ren wollten. Dass Weimar die höchste Zahl
      Ausgleich schaffen, und für Ruhr galt dank       städtebaulicher, nicht nur kulturbezogener
      des offenen Alltagskulturbegriffs beinahe        Projekte aufweist, wird allerdings mit der
      alles als Kultur. Ob diese Entwicklung ei-       besonderen Nachwendesituation erklärt.
      nem allgemeinen Trend folgt, wäre an den        Alle drei Austragungsorte bewerten ihr Jahr
      Programmen der nachfolgenden Kultur-            als positiv, wobei eine deutliche Steigerung
      hauptstädte zu überprüfen. Die beschrie-        im emphatischen Ausdruck von Berlin über
      benen programmatischen Ausrichtungen            Weimar zu Ruhr zu erkennen ist. Dabei war
      folgen jedoch der jeweiligen zeit- und          in allen drei Fällen das Konzept und das
      ortsspezifischen Eigenlogik der drei Städte.    Vorgehen in der Stadt nicht unumstritten.
      Dazu gehören schwerpunktartig: Berlin als       In Berlin gab es daher zwei zentrale Aus-
      Stadt des Ost-West-Konflikts, Weimar als        stellungen, die die Geschichte der Stadt
      Beleg für die gelungene Wiedervereinigung,      einmal offiziell, einmal als Gegenentwurf
      Ruhr auf der Suche nach einer neuen regio­      präsentierten. In Weimar gab es eine inten-
      nalen Klammer und einem neuen (metro-           sive Debatte und den größten organisierten
      politanen) Selbstverständnis.                   Widerstand aus der Bürgerschaft gegen die
      Wie gezeigt, haben alle Städte Kultur wei-      Realisierung einer künstlerischen Platz-
      ter in die Stadt hineingetragen und das Jahr    gestaltung. Im Ruhrgebiet äußerten vor-
      dazu genutzt, neue Orte temporär oder           nehmlich lokale Initiativen ihre Kritik an
      dauerhaft zu erschließen. Mindestens drei       der Programmplanung und der offensiven
      Ziele waren damit verbunden:                    Vermarktung der Region, die ihrer Meinung
                                                      nach zu weit von der Wirklichkeit entfernt
      (1) Bleibendes zu schaffen, um die politi-      war.
          sche Legitimität des Jahres zu erhöhen
          und in der Bevölkerung eine größere Ak-     Die Kritik entspringt in allen Fällen dem
          zeptanz zu schaffen,                        Spannungsverhältnis von Stadtimage zu
                                                      Stadtidentität, ausgelöst durch das synchro-
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 11/12.2012                                                                                  625

ne Bespielen beider Felder mittels einer        • Es könnte ratsam sein, das Jahr nicht zu
Veranstaltung von offizieller Seite. Die Be-      eng mit Identitätsdebatten zu verknüp-
griffe Stadtimage und Stadtidentität spiel-       fen, um daraus resultierende Ansprüche
ten bei allen drei Kulturstädten eine gro-        und Bedingungen abzuschwächen. Wenn
ße Rolle, auch schon – wie gezeigt werden         darauf nicht verzichtet wird – wofür es
konnte – in Berlin, wo das Kulturstadtjahr        auch gute Gründe geben mag –, sollte
charakterlich noch weitgehend eine halb-          eine offene, gesamtgesellschaftlich ge-
jährige Kulturveranstaltung war. Festivali-       führte Debatte als Chance begriffen und
sierte Stadtpolitik, wie sie hier praktiziert     zugelassen werden und das Marketing
wurde, scheint diese Fragen zwangsläufig          beim Gesamteindruck nicht zu sehr im
aufzuwerfen, weil mit ihr das Verhältnis          Vordergrund stehen. Dies entspricht einer
vom Selbst- zum Fremdbild justiert wird.          problembewussten und lösungsorientier-
Dies bringt immer die Frage von Diskurs-          ten Stadtentwicklung und bietet erst die
und Deutungshoheiten, mithin politischen          Chance zu einer nachhaltigen Wirkung.
Machtlogiken mit sich. Zudem liegt einer          Denn so wird ein abrupter Themen-
solchen Stadtpolitik letztlich eine ökono-        schwenk oder diskursiver Kurswechsel im
mische Zielsetzung (Wirtschafts- und Tou-         Anschluss unwahrscheinlicher (im Ruhr-
rismusförderung) zugrunde. Der so betonte         gebiet etwa von der Metropoleneuphorie
Warencharakter der Stadt und ihrer Kultur         zum „Armenhaus Deutschlands“).
steht im Spannungsfeld zu einem allgemei-
                                                • Konflikte um Projekte und Programme
nen Identitätsdiskurs und der darin zentra-
                                                  sollten nicht als unerwünschte Störung,
len Bedeutung von Kunst und Kultur für die
                                                  sondern als Teil des zwangsläufig initiier-
Selbstvergewisserung einer Gesellschaft.
                                                  ten stadtkulturellen Aushandelprozesses
Welche Schlüsse lassen sich aus dem hier          begriffen werden. Konflikte belegen die
erfolgten Vergleich der drei deutschen Kul-       Existenz engagierter Bürgerinnen und
turhauptstädte für die zukünftige Verwen-         Bürger. Identitätsfindungsprozesse sind
dung des „Großprojekts Kulturhauptstadt-          tendenziell nicht bequem. Das notwen-
jahr“ als Instrument der Stadtentwicklung         dige Marketing sollte sich damit arrangie-
ziehen? Verschiedene Punkte sind zu nen-          ren.
nen:
                                                • Festivalisierte Stadtpolitik sollte sich ih-
• Touristischer Zuspruch ist ein Gradmes-         rer inhärenten Logik bewusst sein, immer
  ser für den Erfolg, weil er direkt ökono-       auch ein Top-down-Eingriff in das stadt-
  mische Effekte mit Marketing und Image-         gesellschaftliche Bewusstsein zu sein.
  produktion verknüpft. Er ist aber nicht         Eine rein wirtschaftlich argumentierende
  alleiniger Indikator, weil die innengerich-     Nutzenrechnung kann Akzeptanzdefizite
  teten Effekte mitberücksichtigt werden          daher nicht vollständig beseitigen.
  müssen, die stark unter dem Aspekt des
                                                Die nächste deutsche Stadt wird turnusge-
  langfristigen Ertrags bewertet werden.
                                                mäß 2020 oder, nach neuesten Überlegun-
• Die räumliche Ausdehnung bringt einen         gen, erst 2025 den Titel Kulturhauptstadt
  zusätzlichen Organisations- und Kosten-       tragen können. Da zahlreiche Städte sich
  aufwand mit sich, der Ressourcen bindet       jedoch schon intensiv auf die Bewerbung
  und damit die administrative Ebene ge-        vorbereiten, sind die hier angesprochenen
  genüber der inhaltlichen in den Vorder-       Fragen für Programmplanung und strategi-
  grund rückt. Der erwünschte regionale         sches Vorgehen der Bewerberstädte bereits
  Zusammenhalt kann zumindest für ei-           relevant.
  nen bestimmten Zeitraum erzielt werden,
  wenn innerregionale Differenzen und
  Disparitäten in der Programmplanung
  berücksichtigt werden.
Achim Prossek: Die deutschen Europäischen Kulturhauptstädte Berlin, Weimar, Ruhr:
626        Kulturfestival, Stadtentwicklungsinstrument und Anlass für Identitätspolitik

      ­­
            Literatur

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               Thüringen. Dokumentation der Veranstaltung vom           Tieben, Hendrik, 2008: “Hauptstadt der DDR“, „zu-
               30. April 1997 im Plenarsaal des Thüringer Landtags          künftige Bundeshauptstadt“, „europäische Stadt“,
               in Erfurt. Erfurt, S. 14–20.                                 „Stadt der Avantgarde“ – Berlinbilder im Umfeld
            Knödler-Bunte, Eberhard, 1987: Mythos Berlin. die in-           des 750-jährigen Stadtjubiläums 1987. In: Biskup,
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               Jahre Berlin Stadt der Gegenwart. Lese- und Pro-             Imagebildung und Stadtmarketing von der preußi-
               grammbuch zum Stadtjubiläum. Berlin, S. 218–227.             schen Residenz bis zur Bundeshauptstadt. Beiträge
                                                                            zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung,
            Pachaly, Christina, 2007: Kulturhauptstadt Europas
                                                                            Band 6. Stuttgart, S. 245–260.
               Ruhr.2010. Ein Festival als Instrument der Stadtent-
               wicklung. Graue Reihe des Instituts für Stadt- und       Zentrum für Kulturforschung/ICG Culturplan (Hrsg.),
               Regionalplanung, TU Berlin, Heft 12. Berlin.                2011: Mit Kultur zur Metropole? Evaluation der Kul-
                                                                           turhauptstadt Europas RUHR.2010. Berlin.
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