Besuch von Papst Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag Berlin, 22. September 2011 Visit by Pope Benedict XVI to the German Bundestag Berlin, 22 ...

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Besuch von Papst Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag
Berlin, 22. September 2011

Visit by Pope Benedict XVI to the German Bundestag
Berlin, 22 September 2011
Besuch von Papst Benedikt XVI.
               im Deutschen Bundestag

           4   Begrüßung durch
               Bundestagspräsident Norbert Lammert

           8   Rede Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI.

               Visit by Pope Benedict XVI
               to the German Bundestag

           22 Welcome address of Norbert Lammert,
               President of the German Bundestag

           26 Address of His Holiness Pope Benedict XVI

Inhalt
Contents
Besuch von Papst Benedikt XVI.
    im Deutschen Bundestag
    Berlin, 22. September 2011

2
Heiliger Vater!
                           Herr Bundespräsident!                                                                                   die gemeinsam Glaube und Vernunft als
                           Eminenzen!                                                                                             „die beiden großen Kulturen des Westens“
                           Exzellenzen!                                                                                            ­beschrieben und gewürdigt haben.
                           Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen              das ebenso viel und ebenso wenig römisch              Glaube und Vernunft: In Zeiten der Globalisie­
                           Bundestages, der Bundesregierung,                  war wie deutsch, sicher keine Nation und              rung, einer von Kriegen und Krisen erschüt­
                           des Bundesrates!                                   schon gar nicht heilig.                               terten Welt suchen viele Menschen nach Halt
                           Verehrte Gäste!                                    Deutschland ist ein Land, das durch Religion          und Orientierung. Die Bewahrung ethischer
                                                                              und Religionskriege über Jahrhunderte hinweg          Prinzipien jenseits von Märkten und Mächten
                           Herzlich begrüße ich Sie alle im Deutschen         geprägt war, bis hin zum sogenannten „Kultur­         und die Pflege gemeinsamer Werte und Über­
                           Bundestag, in dem wir heute nicht zum ersten       kampf“ zur Zeit der Gründung des deutschen            zeugungen ist eine große Herausforderung
                           Mal einen hohen Gast geladen haben. Aber           Reiches; ein Land, dessen christliche Glaubens­       auch und gerade moderner Gesellschaften,
                           noch nie in der Geschichte hat ein Papst vor       traditionen auch unsere heutige Verfassung            wenn sie ihren inneren Zusammenhalt nicht
                           einem gewählten deutschen Parlament gespro­        ­be­einflusst und die Arbeit der Verfassungs­         gefährden wollen.
                           chen. Und selten hat in diesem Haus eine            väter und -mütter wesentlich bestimmt haben:         Deutschland, meine Damen und Herren, ist das
                           Re­­­de, noch bevor sie gehalten wurde, so viel   „Im Bewusstsein unserer Verantwortung vor              Land der Reformation, die vor fast 500 Jahren
                           Aufmerksamkeit und Interesse gefunden –             Gott und den Menschen“, wie es in der Prä­           hier ihren Anfang hatte – mit vielfältigen Fol­
                           nicht nur in Deutschland, sondern weit da­          am­bel unseres Grundgesetzes heißt.                  gen für die Kirche, aber auch für Staat und
                           rüber hinaus.                                       Unser heutiges Verständnis der Grundrechte,          Gesellschaft. Viele Menschen in Deutschland,
                           Seien Sie, Heiliger Vater, in Deutschland,          der Unantastbarkeit der Würde des Menschen           nicht nur engagierte Katholiken und Protes­
                           Ihrem Heimatland, herzlich willkommen und           und seiner Freiheitsrechte ist aber auch geprägt     tanten, empfinden die Fortdauer der Kirchen­
                           ganz besonders hier im Deutschen Bundestag!         von historischen Erfahrungen und Errungen­           spaltung als Ärgernis,
                                                                               schaften, insbesondere der Aufklärung, der
                           Beifall                                             wir nicht nur die Herausforderung des Glau­         vereinzelt Beifall
                                                                               bens durch die Vernunft verdanken, sondern
                           Meine Damen und Herren, in der kurzen               auch die Trennung von Kirche und Staat, die         auch deshalb, weil sie ehrlich begründete
                           Amtszeit des letzten aus deutschen Landen           zu den unaufgebbaren Fortschritten unserer          Zweifel haben, ob die Unterschiede zwischen
                           stammenden Papstes vor fast 500 Jahren              Zivilisation gehört.                                den Konfessionen, die es zweifellos gibt, die
                           gab es Deutschland als Nationalstaat noch           Ich erinnere gerne an den denkwürdigen              Aufrechterhaltung der Trennung zwischen
                           gar nicht, vielmehr das sogenannte „Heilige         ­Dialog zwischen Joseph Kardinal Ratzinger,         den Kirchen rechtfertigen können. Und sie
                           Römische Reich Deutscher Nation“, ein                dem damaligen Präfekten der römischen              wünschen sich dringlich, dass im Pontifikat
                           durch wechselnde Dynastien geprägtes Reich,          ­Glaubenskongregation, und Jürgen Habermas,        eines deutschen Papstes, des ersten nach der

Begrüßung durch                                                                                                                                    „Wir sind dankbar, dass wir Gast­
                                                                                                                                                    geber sein dürfen“: Bundestags­
Bundestagspräsident Norbert Lammert                                                                                                                 präsident Norbert Lammert bei
                                                                                                                                                    seiner Begrüßungsrede.

                                                                                                                                                   “We are grateful for this opportunity
                                                                                                                                                    to act as hosts”: Norbert Lammert,
                                                                                                                                                    President of the German Bundestag.

                           4                                                                                                       5
Reformation, nicht nur ein weiteres Bekennt­
nis zur Ökumene, sondern ein unübersehbarer
Schritt zur Überwindung der Kirchenspaltung      Deshalb ist es auch ein besonderes Zeichen,
stattfinde.                                      dass Ihre Begegnung, Heiliger Vater, mit den
                                                 Repräsentanten der wachsenden jüdischen
Beifall                                          Gemeinde in Deutschland heute im Anschluss
                                                 an Ihre Rede hier in diesem Gebäude, dem
Ihre Gespräche mit Vertretern anderer Reli­      Sitz eines frei gewählten Parlamentes im wie­
gionen, Heiliger Vater, sind ein wesentlicher    dervereinten Deutschland, stattfindet, das sich
Bestandteil Ihres Deutschlandbesuches. Dass      als Teil eines gemeinsamen Werten und Über­
Ihre Begegnung mit Repräsentanten der evan­      zeugungen verpflichteten Europas versteht.
gelischen Kirche in Erfurt stattfindet, nicht    Wir sind dankbar, dass wir Gastgeber sein
­irgendwo, sondern im Augustinerkloster, wird    dürfen,
 nicht nur von vielen Christen als demonstra­
 tive Geste verstanden und gewürdigt – und        Beifall
 begründet die Hoffnung, dass der 500. Jahres­
 tag der Reformation 2017 ein gemeinsames         und wir sind entschlossen, unserer Verant­
 Zeugnis des Glaubens werden könnte. Neben        wortung für Menschenwürde, Freiheit des
 Ihrem Treffen mit Vertretern islamischer         ­religiösen wie des politischen Bekenntnisses
 Gemeinden werden Sie auch mit Repräsen­           und Toleranz gegenüber unterschiedlichen
 tanten der jüdischen Gemeinschaft zusam­          Überzeugungen und Orientierungen gerecht
 mentreffen.                                       zu werden, „von dem Willen beseelt,“ – wie
 Das Reichstagsgebäude, meine Damen und            es in der Präambel des Grundgesetzes heißt –
 Herren, in dem wir heute zusammen sind,         „als gleichberechtigtes Glied in einem freien
 ist ein historischer Ort deutscher Geschichte.    Europa dem Frieden der Welt zu dienen“ –
 Es steht für Aufstieg und Fall einer parla­     „im Bewusstsein seiner Verantwortung vor
 mentarischen Demokratie. Eine wesentliche         Gott und den Menschen“.
 ­Ur­sache des Scheiterns war der Mangel an        In diesem Bewusstsein, Heiliger Vater, freuen
  ­Toleranz, deren Opfer vor allem jüdische        wir uns über Ihren Besuch und auf Ihre An­
   ­Mitbürger wurden. Und es waren Christen,       sprache.
    die weg­ge­sehen und mitgemacht, diffamiert,
    verfolgt, gedemütigt und getötet haben.        Beifall

                                                                                                   „Noch nie in der Geschichte
                                                                                                    hat ein Papst vor einem gewähl­-
                                                                                                    ten deutschen Parlament ge­
                                                                                                    sprochen“: Bundestagspräsident
                                                                                                    Norbert Lam­mert begrüßt Papst
                                                                                                    Benedikt XVI.

                                                                                                   “This is the first time that a Pope
                                                                                                    has spoken to an elected German
                                                                                                    parliament”: Norbert Lammert,
                                                                                                    President of the German Bundestag,
                                                                                                    welcomes Pope Benedict XVI.

                                                 6                                                                                       7
Von dieser meiner internationalen Verantwor­
                                                                                 tung her möchte ich Ihnen einige Gedanken
                                                                                 über die Grundlagen des freiheitlichen Rechts­
                                                                                 staats vorlegen.
                              Sehr geehrter Herr Bundespräsident!                Lassen Sie mich meine Überlegungen über
                              Herr Bundestagspräsident!                          die Grundlagen des Rechts mit einer kleinen
                              Frau Bundeskanzlerin!                              Geschichte aus der Heiligen Schrift beginnen.
                              Frau Bundesratspräsidentin!                        Im ersten Buch der Könige wird erzählt, dass       Erfolg kann auch Verführung sein und kann
                              Meine Damen und Herren Abgeordnete!                Gott dem jungen König Salomon bei seiner           so den Weg auftun für die Verfälschung des
                                                                                 Thronbesteigung eine Bitte freistellte. Was        Rechts, für die Zerstörung der Gerechtigkeit.
                              Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem Hohen       wird sich der junge Herrscher in diesem Au­       „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat
                              Haus zu sprechen – vor dem Parlament meines        genblick erbitten? Erfolg – Reichtum – langes      noch anderes als eine große Räuberbande?“,
                              deutschen Vaterlandes, das als demokratisch        Leben – Vernichtung der Feinde? Nicht um           hat der heilige Augustinus einmal gesagt.
                              gewählte Volksvertretung hier zusammen­            diese Dinge bittet er, er bittet:                  Wir Deutsche wissen aus eigener Erfahrung,
                              kommt, um zum Wohl der Bundesrepublik                                                                 dass diese Worte nicht ein leeres Schreckge­
                              Deutschland zu arbeiten. Dem Herrn Bundes­        „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz,           spenst sind. Wir haben erlebt, dass Macht
                              tagspräsidenten möchte ich für seine Einla­        damit er dein Volk zu regieren und das Gute        von Recht getrennt wurde, dass Macht gegen
                              dung zu dieser Rede ebenso danken wie für          vom Bösen zu unterscheiden versteht.“              Recht stand, das Recht zertreten hat und dass
                              die freundlichen Worte der Begrüßung und                                                              der Staat zum Instrument der Rechtszerstö­
                              Wertschätzung, mit denen er mich empfangen         Die Bibel will uns mit dieser Erzählung sagen, rung wurde – zu einer sehr gut organisierten
                              hat.                                               worauf es für einen Politiker letztlich ankom­ Räuberbande, die die ganze Welt bedrohen
                              In dieser Stunde wende ich mich an Sie, ver­       men muss. Sein letzter Maßstab und der Grund und an den Rand des Abgrunds treiben konnte.
                              ehrte Damen und Herren – gewiss auch als           für seine Arbeit als Politiker darf nicht der Er­ Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des
                              Landsmann, der sich lebenslang seiner Her­         folg und schon gar nicht materieller Gewinn        Unrechts zu wehren ist und bleibt die grund­
                              kunft verbunden weiß und die Geschicke der         sein. Die Politik muss Mühen um Gerechtig­         legende Aufgabe des Politikers. In einer histo­
                              deutschen Heimat mit Anteilnahme verfolgt.         keit sein und so die Grundvoraussetzung für        rischen Stunde, in der dem Menschen Macht
                              Aber die Einladung zu dieser Rede gilt mir als     Friede schaffen. Natürlich wird ein Politiker      zugefallen ist, die bisher nicht vorstellbar war,
                              Papst, als Bischof von Rom, der die oberste        den Erfolg suchen, ohne den er überhaupt           wird diese Aufgabe besonders dringlich. Der
                              Verantwortung für die katholische Christen­        nicht die Möglichkeit politischer Gestaltung       Mensch kann die Welt zerstören. Er kann sich
                              heit trägt. Sie anerkennen damit die Rolle, die    hätte. Aber der Erfolg ist dem Maßstab der         selbst manipulieren. Er kann sozusagen Men­
                              dem Heiligen Stuhl als Partner innerhalb der       ­Gerechtigkeit, dem Willen zum Recht und           schen machen und Menschen vom Mensch­
                              Völker- und Staatengemeinschaft zukommt.            dem Verstehen für das Recht untergeordnet.        sein ausschließen. Wie erkennen wir, was

Rede Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI.                                                                                                          „Ein hörendes Herz“: Papst
                                                                                                                                                     Benedikt XVI. bei seiner Rede
                                                                                                                                                     im Bundestag.

                                                                                                                                                    “A listening heart”: Pope
                                                                                                                                                     Benedict XVI addresses the
                                                                                                                                                     Bundestag.

                              8                                                                                                     9
Von dieser Überzeugung her haben die Wider­                                                              Für die Entwicklung des Rechts und für die
                                                  standskämpfer gegen das Naziregime und ge­                                                               Entwicklung der Humanität war es entschei­
                                                  gen andere totalitäre Regime gehandelt und           sen auf Natur und Vernunft als die wahren           dend, dass sich die christlichen Theologen
 recht ist? Wie können wir zwischen Gut und       so dem Recht und der Menschheit als Ganzer           Rechtsquellen verwiesen – auf den Zusammen­         gegen das vom Götterglauben geforderte
 Böse, zwischen wahrem Recht und Schein­          einen Dienst erwiesen. Für diese Menschen            klang von objektiver und subjektiver Vernunft,      re­­li­giöse Recht auf die Seite der Philosophie
 recht unterscheiden? Die salomonische Bitte      war es unbestreitbar evident, dass geltendes         der freilich das Gegründetsein beider Sphären       gestellt, Vernunft und Natur in ihrem Zuei­
 bleibt die entscheidende Frage, vor der der      Recht in Wirklichkeit Unrecht war. Aber bei          in der schöpferischen Vernunft Gottes voraus­       nander als die für alle gültige Rechtsquelle
 Politiker und die Politik auch heute stehen.     den Entscheidungen eines demokratischen              setzt. Die christlichen Theologen haben sich        anerkannt haben. Diesen Entscheid hatte
 In einem Großteil der rechtlich zu regelnden     Politikers ist die Frage, was nun dem Gesetz         damit einer philosophischen und juristischen        schon Paulus im Brief an die Römer voll­­-
 Materien kann die Mehrheit ein genügendes        der Wahrheit entspreche, was wahrhaft recht          Bewegung angeschlossen, die sich seit dem           zogen, wenn er sagt:
 Kriterium sein. Aber dass in den Grundfragen sei und Gesetz werden könne, nicht ebenso                2. Jahrhundert vor Christus gebildet hatte. In
 des Rechts, in denen es um die Würde des         evident. Was in Bezug auf die grundlegenden          der ersten Hälfte des zweiten vorchristlichen      „Wenn Heiden, die das Gesetz – die Thora
 Menschen und der Menschheit geht, das Mehr­ anthropologischen Fragen das Rechte ist und               Jahrhunderts kam es zu einer Begegnung              Israels – nicht haben, von Natur aus das tun,
 heitsprinzip nicht ausreicht, ist offenkundig:   geltendes Recht werden kann, liegt heute             zwischen dem von stoischen Philosophen              was im Gesetz gefordert ist, so sind sie (…)
 Jeder Verantwortliche muss sich bei der Rechts­ ­keineswegs einfach zutage. Die Frage, wie            entwickelten sozialen Naturrecht und verant­        sich selbst Gesetz. Sie zeigen damit, dass
 bildung die Kriterien seiner Orientierung su­    man das wahrhaft Rechte erkennen und so              wortlichen Lehrern des römischen Rechts.            ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz
 chen. Im 3. Jahrhundert hat der große Theologe der Gerechtigkeit in der Gesetzgebung dienen           In dieser Berührung ist die abend­ländische         ­geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis
 Origenes den Widerstand der Christen gegen       kann, war nie einfach zu beantworten, und            Rechtskultur geboren worden, die für die             ­davon ab (…)“
 bestimmte geltende Rechtsordnungen so be­        sie ist heute in der Fülle unseres Wissens und       Rechtskultur der Menschheit von entscheiden­
 gründet:                                         unseres Könnens noch sehr viel schwieriger           der Bedeutung war und ist. Von dieser vorchrist­    Hier erscheinen die beiden Grundbegriffe
                                                  geworden.                                            lichen Verbindung von Recht und Philosophie         ­Natur und Gewissen, wobei Gewissen nichts
„Wenn jemand sich bei den Skythen befände,        Wie erkennt man, was recht ist? In der Ge­           geht der Weg über das christliche Mit­telalter       anderes ist als das hörende Herz Salomons, als
 die gottlose Gesetze haben, und gezwungen        schichte sind Rechtsordnungen fast durchge­          in die Rechtsentfaltung der Auf­klärungszeit         die der Sprache des Seins geöffnete Vernunft.
 wäre, bei ihnen zu leben (…), dann würde         hend religiös begründet worden: Vom Blick            bis hin zur Erklärung der Menschenrechte             Wenn damit bis in die Zeit der Aufklärung,
 er wohl sehr vernünftig handeln, wenn er         auf die Gottheit her wird entschieden, was           und bis zu unserem deutschen Grundgesetz,            der Menschenrechtserklärung nach dem Zwei­
 im ­Namen des Gesetzes der Wahrheit, das         unter Menschen rechtens ist. Im Gegensatz zu         mit dem sich unser Volk 1949 zu den „unver­          ten Weltkrieg und in der Gestaltung unseres
 bei den Skythen ja Gesetzwidrigkeit ist, zu­     anderen großen Religionen hat das Christen­          letzlichen und unveräußerlichen Menschen­            Grundgesetzes die Frage nach den Grundlagen
 sammen mit Gleichgesinnten auch entgegen         tum dem Staat und der Gesellschaft nie ein           rechten als Grundlage jeder menschlichen             der Gesetzgebung geklärt schien, so hat sich
 der bei j­enen bestehenden Ordnung Verei­        Offenbarungsrecht, nie eine Rechtsordnung            Gemeinschaft, des Friedens und der Gerech­           im letzten halben Jahrhundert eine drama­
 nigungen bilden würde.“                          aus Offenbarung vorgegeben. Es hat stattdes­         tigkeit in der Welt“ bekannt hat.                    tische Veränderung der Situation zugetragen.

                                                                 „Auch der Mensch hat eine Natur,
                                                                  die er achten muss und die er
                                                                  nicht beliebig manipulieren kann“:
                                                                  Mitglieder der Vatikanischen Dele­
                                                                  gation im Plenum des Bundestages.

                                                                 “Man too has a nature that he
                                                                  must respect and that he cannot
                                                                  mani­pulate at will”: members
                                                                  of the Vatican delegation in the
                                                                  Bundes­tag’s plenary chamber.

                                                 10                                                                                                        11
Das Gleiche gilt aber auch für die Vernunft
                                                   in einem positivistischen, weithin als allein
Der Gedanke des Naturrechts gilt heute als         wissenschaftlich angesehenen Verständnis.
­eine katholische Sonderlehre, über die außer­     Was nicht verifizierbar oder falsifizierbar ist,
 halb des katholischen Raums zu dis­kutieren       gehört danach nicht in den Bereich der Ver­
 nicht lohnen würde, sodass man sich schon         nunft im strengen Sinn. Deshalb müssen Ethos
 beinahe schämt, das Wort überhaupt zu er­         und Religion dem Raum des Subjektiven zu­
 wähnen.                                           gewiesen werden und fallen aus dem Bereich
 Ich möchte kurz andeuten, wieso diese Situa­ der Vernunft im strengen Sinn des Wortes
 tion entstanden ist. Grundlegend ist zunächst ­heraus. Wo die alleinige Herrschaft der posi­-
 die These, dass zwischen Sein und Sollen ein ­­ti­vistischen Vernunft gilt, und das ist in unse­
 unüberbrückbarer Graben bestehe. Aus Sein         rem öffentlichen Bewusstsein weithin der Fall,
 könne kein Sollen folgen, weil es sich da um      da sind die klassischen Erkenntnisquellen
 zwei völlig verschiedene Bereiche handle. Der für Ethos und Recht außer Kraft gesetzt. Dies
 Grund dafür ist das inzwischen fast allgemein ist eine dramatische Situation, die alle angeht
 angenommene positivistische Verständnis von und über die eine öffentliche Diskussion not­
 Natur. Wenn man die Natur – mit den Worten wendig ist, zu der dringend einzuladen eine
 von Hans Kelsen – als „ein Aggregat von als       wesentliche Absicht dieser Rede bildet.
 Ursache und Wirkung miteinander verbun­­­de­ Das positivistische Konzept von Natur und
 nen Seinstatsachen“ ansieht, dann kann aus        Vernunft, die positivistische Weltsicht als
 ihr in der Tat keine irgendwie geartete ethische Ganze, ist ein großartiger Teil menschlichen
 Weisung hervorgehen. Ein positivistischer         Erkennens und menschlichen Könnens, auf
 Naturbegriff, der die Natur rein funk­tional ver­ die wir keinesfalls verzichten dürfen. Aber es
steht, so wie die Naturwissenschaft sie erkennt, ist nicht selbst als Ganzes eine dem Mensch­
kann keine Brücke zu Ethos und Recht her­          sein in seiner Weite entsprechende und genü­
stellen, sondern wiederum nur funktionale          gende Kultur. Wo die positivistische Vernunft
Antworten hervorrufen.                             sich allein als die genügende Kultur ansieht

                                                                                                      „Wir müssen wieder die Weite der
                                                                                                       Welt, den Himmel und die Erde
                                                                                                       sehen und all dies recht zu gebrau­
                                                                                                       chen lernen“: Papst Benedikt XVI.
                                                                                                       im Plenum des Bundestages.

                                                                                                      “We must see the wide world,
                                                                                                       the sky and the earth once more
                                                                                                       and learn to make proper use of
                                                                                                       all this”: Pope Benedict XVI in the
                                                                                                       Bundestag’s plenary chamber.

                                                  12                                                                                         13
Aber wie geht das? Wie finden wir in die
                                                 ­Weite, ins Ganze? Wie kann die Vernunft
                                                  ­wieder ihre Größe finden, ohne ins Irrationale
und alle anderen kulturellen Realitäten in         abzu­gleiten? Wie kann die Natur wieder in
den Status der Subkultur verbannt, da verklei­     ­ihrer wahren Tiefe, in ihrem Anspruch und              Wenn in unserem Umgang mit der Wirklich­
nert sie den Menschen, ja, sie bedroht seine        mit ihrer Weisung erscheinen? Ich erinnere             keit etwas nicht stimmt, dann müssen wir
Menschlichkeit. Ich sage das gerade im Hin­         an einen Vorgang in der jüngeren politischen           alle ernstlich über das Ganze nachdenken und       Kehren wir zurück zu den Grundbegriffen
blick auf Europa, in dem weite Kreise versu­        Geschichte, in der Hoffnung, nicht allzu sehr          sind alle auf die Frage nach den Grundlagen        Natur und Vernunft, von denen wir ausgegan­
chen, nur den Positivismus als gemeinsame           missverstanden zu werden und nicht zu viele            unse­rer Kultur überhaupt verwiesen.               gen waren. Der große Theoretiker des Rechts­
Kultur und als gemeinsame Grundlage für             einseiti­ge Polemiken hervorzurufen. Ich wür­          Erlauben Sie mir bitte, dass ich noch einen        positivismus, Kelsen, hat 1965 im Alter von
die Rechtsbildung anzuerkennen, alle übrigen        de sagen, dass das Auftreten der ökologischen          Augenblick bei diesem Punkt bleibe. Die Be­        84 Jahren den Dualismus von Sein und Sollen
Einsichten und Werte unserer Kultur in den          Bewegung in der deutschen Politik seit den             deutung der Ökologie ist inzwischen unbe­          aufgegeben. Es tröstet mich, dass man mit
Status einer Subkultur verwiesen und damit          70er-Jahren zwar wohl nicht Fenster aufgeris­          stritten. Wir müssen auf die Sprache der Natur     84 Jahren offenbar doch noch etwas Vernünf­
Europa gegenüber den anderen Kulturen der           sen hat, aber ein Schrei nach frischer Luft            hören und entsprechend antworten. Ich möch­        tiges denken kann.
Welt in einen Status der Kulturlosigkeit ge­        ­gewesen ist und bleibt,                               te aber nachdrücklich einen Punkt ansprechen,
rückt und zugleich extremistische und radi­                                                                der nach wie vor, wie mir scheint, ausgeklam­      Heiterkeit und Beifall
kale Strömungen herausgefordert werden.          vereinzelt Beifall                                        mert wird: Es gibt auch eine Öko­logie des
Die sich exklusiv gebende positivistische                                                                  Menschen. Auch der Mensch hat ­eine Natur,         Er hatte früher gesagt, dass Normen nur aus
Vernunft, die über das Funktionieren hinaus      den man nicht überhören darf und nicht bei­               die er achten muss und die er nicht ­beliebig      dem Willen kommen können. Die Natur könn­
nichts wahrnehmen kann, gleicht den Beton­       seiteschieben kann, weil man zu viel Irratio­             manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur        te folglich Normen nur enthalten, so fügt er
bauten ohne Fenster, in denen wir uns Klima      nales darin findet. Jungen Menschen war be­               sich selbst machende Freiheit. Der Mensch          hinzu, wenn ein Wille diese Normen in sie
und Licht selber geben, beides nicht mehr        wusst geworden, dass irgendetwas in unserem               macht sich nicht selbst.                           hineingelegt hätte. Dies wiederum, so sagt
aus der weiten Welt Gottes beziehen wollen.      Umgang mit der Natur nicht stimmt, dass                                                                      er, würde einen Schöpfergott voraussetzen,
Und dabei können wir uns doch nicht ver­         ­Materie nicht nur Material für unser Machen              vereinzelt Beifall                                 dessen Wille in die Natur mit eingegangen ist.
bergen, dass wir in dieser selbst gemachten       ist, sondern dass die Erde selbst ihre Würde                                                               „Über die Wahrheit dieses Glaubens zu disku­
Welt im Stillen doch aus den Vorräten Gottes      in sich trägt und wir ihrer Weisung folgen               Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur,    tieren ist völlig aussichtslos“, bemerkt er dazu.
schöpfen, die wir zu unseren Produkten um­        müssen. Es ist wohl klar, dass ich hier nicht            und sein Wille ist dann recht, wenn er auf        „Wirklich?“, möchte ich fragen. Ist es wirklich
gestalten. Die Fenster müssen wieder aufge­       Propaganda für eine bestimmte politische                 die Natur hört, sie achtet und sich annimmt        sinnlos zu bedenken, ob die objek­­tive Ver­
rissen werden, wir müssen wieder die Weite        ­Partei mache. Nichts liegt mir ferner als das.          als der, der er ist und der sich nicht selbst      nunft, die sich in der Natur zeigt, nicht eine
der Welt, den Himmel und die Erde sehen                                                                    ­gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht       schöpferische Vernunft, einen Creator Spiritus
und all dies recht zu gebrauchen lernen.         Heiterkeit und Beifall                                     sich wahre menschliche Freiheit.                  voraussetzt?

                                                                 „Die Fähigkeit, Gut und Böse zu un­
                                                                  terscheiden und so wahres Recht zu
                                                                  setzen, der Gerechtigkeit zu dienen
                                                                  und dem Frieden“: Die Abgeordne­
                                                                  ten applaudieren nach der Rede von
                                                                  Papst Benedikt XVI.

                                                                 “The capacity to discern between
                                                                  good and evil, and thus to establish
                                                                  true law, to serve justice and peace”:
                                                                  the Members of the Bundestag
                                                                  applaud following the address of
                                                                  Pope Benedict XVI.

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An dieser Stelle müsste uns das kulturelle
­Erbe Europas zu Hilfe kommen. Von der
 ­Überzeugung eines Schöpfergottes her ist die
  Idee der Menschenrechte, die Idee der Gleich­                                                                                  Ich danke Ihnen herzlich, Heiliger Vater,
  heit aller Menschen vor dem Recht, die Er­                                                                                     dass Sie unsere Einladung angenommen und
  kenntnis der Unantastbarkeit der Menschen­                                                                                     zu uns gesprochen haben. Ihre Rede ist ein
  würde in j­edem einzelnen Menschen und das                                                                                     wichtiger Beitrag zu der notwendigen breiten
  Wissen um die Verantwortung der Menschen         des Rechts gesetzt, die zu verteidigen uns in                                 öffent­lichen Auseinandersetzung mit den
  für ihr Handeln entwickelt worden. Diese Er­     unserer historischen Stunde aufgegeben ist.                                   ­ethischen Grundlagen und den geistigen Ori­
  kenntnisse der Vernunft bilden unser kultu­      Dem jungen König Salomon ist in der Stunde                                     entierungen einer freiheitlichen Gesellschaft
  relles Gedächtnis. Es zu ignorieren oder als     seiner Amtsübernahme eine Bitte freigestellt                                   im demokra­tischen Rechtsstaat „über die
  bloße Vergangenheit zu betrachten wäre eine      worden. Wie wäre es, wenn uns, den Gesetz­                                     ­Weite der Welt zwischen Himmel und Erde“,
  Am­putation unserer Kultur insgesamt und         gebern von heute, eine Bitte freigestellt würde?                                wie Sie es gerade in Ihrer Rede formuliert
  würde sie ihrer Ganzheit berauben.               Was würden wir erbitten? Ich denke, auch                                        ­haben, und auch und gerade zu dem notwen­
  Die Kultur Europas ist aus der Begegnung ­       heute könnten wir letztlich nichts anderes                                       digen Dialog zwischen Kulturen, Religionen
  von Jerusalem, Athen und Rom aus der Begeg­      wünschen als ein hörendes Herz – die Fähig­                                      und Weltanschauungen, der oft gefordert und
  nung zwischen dem Gottesglauben Israels, der     keit, Gut und Böse zu unterscheiden und                                          selten geführt wird.
  ­philosophischen Vernunft der Griechen und       so wahres Recht zu setzen, der Gerechtigkeit                                     Unseren Dank, Heiliger Vater, für Ihre Rede
   dem Rechtsdenken Roms entstanden. Diese         zu dienen und dem Frieden.                                                       verbinden wir mit allen guten Wünschen für
   dreifache Begegnung bildet die innere Identi­                                                                                    Ihr ebenso anspruchsvolles wie anstrengendes
   tät Europas. Sie hat im Bewusstsein der Ver­    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.                                         Besuchsprogramm in Deutschland in den
   antwortung des Menschen vor Gott und in der                                                                                      nächsten Tagen.
   Anerkenntnis der unantastbaren Würde des        langanhaltender Beifall, die Anwesenden
   Menschen, eines jeden Menschen, Maßstäbe        erheben sich                                                                  Beifall

                                                                                                      Schlussworte von
                                                                                                      Bundestagspräsident Norbert Lammert

                                                   16                                                                            17
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Visit by Pope Benedict XVI
     to the German Bundestag
     Berlin, 22 September 2011

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an Empire shaped by shifting dynasties, an
                                                                                Empire which was as much – or as little –
                                                                                Roman as it was German, which was by
                            Holy Father,                                        no means a nation and anything but holy.
                            Mr President,                                       ­Germany is a country which was moulded
                            Your Eminences,                                      by religion and religious wars for many cen­
                            Your Excellencies,                                   turies, including the Kulturkampf at the time      Faith and reason: in the era of globalisation,
                            Members of the German Bundestag,                     of the foundation of the German Reich; a           in a world shaken by war and crises, many
                            the Federal Government and the Bundesrat,            country whose Christian traditions of faith        people seek support and guidance. Upholding
                            Honoured guests,                                     ­also influenced the constitution we have          ethical principles, unswayed by markets and
                                                                                  today and had a central impact on the work        powers, and cultivating common values and
                            I would like to welcome you all very warmly           of the fathers and mothers of our constitution,   beliefs is a major challenge, particularly for
                            to the German Bundestag, to which we have             who were, as the Preamble says, “Conscious        modern societies, which seek to avoid endan­
                            today, not for the first time, invited an emi­        of their responsibility before God and man”.      gering their internal cohesion.
                            nent guest. Yet this is the first time in history     Yet the understanding which we have today         Germany, ladies and gentlemen, is the country
                            that a Pope has spoken to an elected German           of basic rights – of the inviolability of human   of the Reformation, which began here almost
                            parliament. And seldom has a speech in this           dignity, and civil liberties – was also shaped    500 years ago – with manifold consequences
                            House, even before its delivery, attracted so         by historical experiences and achievements,       for the Church, but also for the State and
                            much attention and interest – not only in             particularly the Enlightenment, which we          Society.
                            ­Germany, but also far beyond.                        have to thank not only for the challenge of       Many people in Germany, not only committed
                             Holy Father, I would like to welcome you             faith by reason, but also for the separation of   Catholics and Protestants, are vexed by the
                             very warmly to Germany, your home country,           Church and State, one of the indispensable        continuing division of the Churches,
                             and particularly to the German Bundestag!            elements of progress achieved by our civili­
                                                                                  sation.                                           Scattered applause
                            Applause                                              I am fond of recalling the highly significant
                                                                                  dialogue between Joseph Cardinal Ratzinger,       in part because they have sincere doubts about
                            Ladies and gentlemen, during the brief tenure         at the time Prefect of the Congregation for the   whether the inter-confessional differences,
                            of the last Pope from the German lands almost         Doctrine of the Faith, and Jürgen Habermas.       whilst they do undoubtedly exist, can justify
                            500 years ago, Germany as a nation-state had          Together, they described and acknowledged         maintaining this division. And, during the
                            not yet been born – what existed was the              faith and reason as “the two great cultures       pontificate of a German Pope, the first since
                           “Holy Roman Empire of the German Nation”,              of the West”.                                     the Reformation, they urgently wish to see not

Welcome address of Norbert Lammert,                                                                                                                “Upholding ethical principles, un­
                                                                                                                                                    swayed by markets and powers,
President of the German Bundestag                                                                                                                   and cultivating common values
                                                                                                                                                    and beliefs”: Norbert Lammert,
                                                                                                                                                    President of the German Bundestag,
                                                                                                                                                    welcomes Pope Benedict XVI.

                                                                                                                                                   „Die Bewahrung ethischer Prin­
                                                                                                                                                    zipien jenseits von Märkten
                                                                                                                                                    und Mächten und die Pflege
                                                                                                                                                    gemeinsamer Werte und Über­
                                                                                                                                                    zeugungen“: Bundestagspräsident
                                                                                                                                                    Norbert Lammert begrüßt Papst
                                                                                                                                                    Benedikt XVI.

                            22                                                                                                      23
only a further declaration of commitment to
ecumenism, but an unambiguous step towards
overcoming the Schism.
                                                   For this reason, Holy Father, special symbolic
Applause                                           importance attaches to the fact that your meet­
                                                   ing with representatives of Germany’s growing
Holy Father, your discussions with the re­         Jewish community after your speech is taking
presentatives of other religions form a key        place here in this building, the seat of the free­
­element of your visit to Germany. The fact        ly elected parliament in reunified Germany,
 that your meeting with representatives of the     which views itself as part of a Europe commit­
 ­Protestant Church is taking place in Erfurt, not ted to shared values and beliefs.
  at an arbitrary location, but at St Augustine’s  We are grateful for this opportunity to act as
  Monastery, is perceived and appreciated as a     hosts
  symbolic gesture, not only by many Christians
  – and gives cause for optimism that the 500th Applause
  anniversary of the Reformation in 2017 may
  be a collective expression of faith. Alongside   and we are committed to meeting the respon­
  your meetings with representatives of Islamic sibility we bear for human dignity, freedom of
  communities, you will also meet representa­      religious and political belief and tolerance to­
  tives of the Jewish community.                   wards different convictions and orientations:
  Ladies and gentlemen, the Reichstag Building, “Inspired”, as stated in the Preamble of our
  where we are gathered today, holds a pivotal     constitution, the Basic Law, “by the determi­
  place in German history. It stands for the rise  nation to promote world peace as an equal
  and fall of a parliamentary democracy. One of partner in a united Europe” – and conscious
  the main reasons for the failure of this democ­ of our “responsibility before God and man”.
  racy was the lack of tolerance – the main vic­   Conscious of this responsibility, Holy Father,
  tims of which were Germany’s Jewish citizens. we are happy that you are visiting us and we
  And it was Christians who looked the other       look forward to your speech.
  way, who took part, who vilified, persecuted,
  humiliated and killed.                           Applause

                                                                                                        “Seldom has a speech in this House,
                                                                                                         even before its delivery, attracted
                                                                                                         so much attention and interest”:
                                                                                                         view of the plenary chamber during
                                                                                                         the welcome address of Norbert
                                                                                                         Lammert, President of the German
                                                                                                         Bundestag.

                                                                                                        „Selten hat in diesem Haus eine
                                                                                                         Rede, noch bevor sie gehalten
                                                                                                         wurde, so viel Aufmerksamkeit
                                                                                                         und Interesse gefunden“: Blick ins
                                                                                                         Plenum während der Begrüßungs­
                                                                                                         rede von Bundestagspräsident
                                                                                                         Norbert Lammert.

                                                   24                                                                                          25
success, and certainly not material gain. Poli­
                             Mr President of the Federal Republic,                                                                    tics must be a striving for justice, and hence
                             Mr President of the Bundestag,                                                                           it has to establish the fundamental precon­
                             Madam Chancellor,                                                                                        ditions for peace. Naturally a politician will
                             Madam President of the Bundesrat,                                                                        seek success, without which he would have
                             Ladies and Gentlemen Members of the House,                                                               no ­opportunity for effective political action at
                                                                                                                                      all. Yet success is subordinated to the criterion
                             It is an honour and a joy for me to speak be­       See plays as a partner within the community          of justice, to the will to do what is right, and
                             fore this distinguished house, before the Par­      of peoples and states. Setting out from this in­     to the understanding of what is right. Success
                             liament of my native Germany, that meets here       ternational responsibility that I hold, I should     can also be seductive and thus can open up
                             as a democratically elected representation of       like to propose to you some thoughts on the          the path towards the falsification of what is
                             the people, in order to work for the good of        foundations of a free state of law.                  right, towards the destruction of justice.
                             the Federal Republic of Germany. I should like      Allow me to begin my reflections on the foun­       “Without justice – what else is the State but
                             to thank the President of the Bundestag both        dations of law [Recht] with a brief story from       a great band of robbers?”, as Saint Augustine
                             for his invitation to deliver this address and      sacred Scripture. In the First Book of the Kings,    once said. We Germans know from our own
                             for the kind words of greeting and apprecia­        it is recounted that God invited the young           experience that these words are no empty
                             tion with which he has welcomed me. At this         King Solomon, on his accession to the throne,        spectre. We have seen how power became
                             moment I turn to you, distinguished ladies          to make a request. What will the young ruler         divorced from right, how power opposed right
                             and gentlemen, not least as your fellow-coun­       ask for at this important moment? Success –          and crushed it, so that the State became an
                             tryman who for all his life has been conscious      wealth – long life – destruction of his enemies?     ­instrument for destroying right – a highly or­
                             of close links to his origins, and has followed     He chooses none of these things. Instead, he          ganized band of robbers, capable of threaten­
                             the affairs of his native Germany with keen in­     asks for a listening heart so that he may govern      ing the whole world and driving it to the edge
                             terest. But the invitation to give this address     God’s people, and discern between good and            of the abyss. To serve right and to fight against
                             was extended to me as Pope, as the Bishop of        evil. Through this story, the Bible wants to tell     the dominion of wrong is and remains the fun­
                             Rome, who bears the highest responsibility for      us what should ultimately matter for a politi­        damental task of the politician. At a moment
                             Catholic Christianity. In issuing this invitation   cian. His fundamental criterion and the moti­         in history when man has acquired previously
                             you are acknowledging the role that the Holy        vation for his work as a politician must not be       inconceivable power, this task takes on a par­

Address of His Holiness Pope Benedict XVI                                                                                                             “We must listen to the language of
                                                                                                                                                       nature and we must answer accord­
                                                                                                                                                       ingly”: Pope Benedict XVI during
                                                                                                                                                       his speech in the Bundestag’s
                                                                                                                                                       plenary chamber.

                                                                                                                                                      „Wir müssen auf die Sprache der
                                                                                                                                                       Natur hören und entsprechend
                                                                                                                                                       antworten“: Papst Benedikt XVI.
                                                                                                                                                       bei seiner Rede im Plenum des
                                                                                                                                                       Bundestages.

                             26                                                                                                       27
“Suppose that a man were living among the
                                                       Scythians, whose laws are contrary to the
                                                       ­divine law, and was compelled to live among                                                                up the path that led via the Christian Middle
                                                        them ... such a man for the sake of the true                                                               Ages and the juridical developments of the
                                                        law, though illegal among the Scythians,              How do we recognize what is right? In history, Age of Enlightenment all the way to the De­
                                                        would rightly form associations with like-            systems of law have almost always been based claration of Human Rights and to our German
                                                        minded people contrary to the laws of the             on religion: decisions regarding what was to be Basic Law of 1949, with which our nation
ticular urgency. Man can destroy the world.             Scythians.”                                           lawful among men were taken with reference           committed itself to “inviolable and inalienable
He can manipulate himself. He can, so to                                                                      to the divinity. Unlike other great religions,       human rights as the foundation of every hu­
speak, make human beings and he can deny               This conviction was what motivated resis­              Christianity has never proposed a revealed           man community, and of peace and justice in
them their humanity. How do we recognize               tance movements to act against the Nazi regime         law to the State and to society, that is to say      the world”.
what is right? How can we discern between              and other totalitarian regimes, thereby doing          a juridical order derived from revelation. In­       For the development of law and for the devel­
good and evil, between what is truly right and         a great service to justice and to humanity as a        stead, it has pointed to nature and reason as        opment of humanity, it was highly significant
what may appear right? Even now, Solomon’s             whole. For these people, it was indisputably           the true sources of law – and to the harmony         that Christian theologians aligned themselves
request remains the decisive issue facing              evident that the law in force was actually un­         of objective and subjective reason, which            against the religious law associated with poly­
­politicians and politics today.                       lawful. Yet when it comes to the decisions of          ­naturally presupposes that both spheres are         theism and on the side of philosophy, and that
 For most of the matters that need to be regulat­      a democratic politician, the question of what           rooted in the creative reason of God. Christian they acknowledged reason and nature in their
 ed by law, the support of the majority can            now corresponds to the law of truth, what is            ­theologians thereby aligned themselves with        interrelation as the universally valid source
 serve as a sufficient criterion. Yet it is evident    actually right and may be enacted as law, is             a philosophical and juridical movement that        of law. This step had already been taken by
 that for the fundamental issues of law, in            less obvious. In terms of the underlying an­             began to take shape in the second century B.C. Saint Paul in the Letter to the Romans, when
 which the dignity of man and of humanity is           thropological issues, what is right and may be           In the first half of that century, the social na­  he said:
 at stake, the majority principle is not enough:       given the force of law is in no way simply self-         tural law developed by the Stoic philosophers
 everyone in a position of responsibility must         evident today. The question of how to recog­             came into contact with leading teachers of        “When Gentiles who have not the Law [the
 personally seek out the criteria to be followed       nize what is truly right and thus to serve jus­          ­Roman Law. Through this encounter, the            ­Torah of Israel] do by nature what the law
 when framing laws. In the third century, the          tice when framing laws has never been simple,             juridical culture of the West was born, which      requires, they are a law to themselves ... they
 great theologian Origen provided the follow­          and today in view of the vast extent of our               was and is of key significance for the juridical show that what the law requires is written
 ing explanation for the resistance of Christians      knowledge and our capacity, it has become                 culture of mankind. This pre-Christian mar­        on their hearts, while their conscience also
 to certain legal systems:                             still harder.                                             riage between law and philosophy opened            bears witness ...”.

                                                                      “Politics must be a striving for jus­
                                                                       tice, and hence it has to establish
                                                                       the fundamental preconditions
                                                                       for peace”: Pope Benedict XVI
                                                                       addresses the Bundestag; behind
                                                                       him are members of the Bundesrat.

                                                                      „Die Politik muss Mühen um Ge­
                                                                       rechtigkeit sein und so die Grund­
                                                                       voraussetzung für Friede schaffen“:
                                                                       Papst Benedikt XVI. spricht im
                                                                       Bundestag; im Hintergrund die
                                                                       Bundesratsbank.

                                                       28                                                                                                        29
universally accepted. If nature – in the words
                                                  of Hans Kelsen – is viewed as “an aggregate
                                                  of objective data linked together in terms of
                                                  cause and effect”, then indeed no ethical in­
                                                  dication of any kind can be derived from it.
 Here we see the two fundamental concepts of      A positivist conception of nature as purely
 nature and conscience, where conscience is       functional, as the natural sciences consider
 nothing other than Solomon’s listening heart,    it to be, is incapable of producing any bridge
 reason that is open to the language of being. If to ethics and law, but once again yields only
 this seemed to offer a clear explanation of the functional answers. The same also applies to
 foundations of legislation up to the time of the reason, according to the positivist understand­
 Enlightenment, up to the time of the Declara­    ing that is widely held to be the only genuinely
 tion on Human Rights after the Second World scientific one. Anything that is not verifiable
 War and the framing of our Basic Law, there      or falsifiable, according to this understanding,
 has been a dramatic shift in the situation in    does not belong to the realm of reason strictly
 the last half-century. The idea of natural law   understood. Hence ethics and religion must
 is today viewed as a specifically Catholic doc­ be assigned to the subjective field, and they
 trine, not worth bringing into the discussion    remain extraneous to the realm of reason in
 in a non-Catholic environment, so that one       the strict sense of the word. Where positivist
 feels almost ashamed even to mention the term. reason dominates the field to the exclusion of
 Let me outline briefly how this situation arose. all else – and that is broadly the case in our
 Fundamentally it is because of the idea that     public mindset – then the classical sources of
 an unbridgeable gulf exists between “is” and     knowledge for ethics and law are excluded.
“ought”. An “ought” can never follow from         This is a dramatic situation which affects
 an “is”, because the two are situated on com­    everyone, and on which a public debate is
 pletely different planes. The reason for this    necessary. Indeed, an essential goal of this
 is that in the meantime, the positivist under­   address is to issue an urgent invitation to
 standing of nature has come to be almost         launch one.

                                                                                                     “Conscience is nothing other than
                                                                                                      Solomon’s listening heart, reason
                                                                                                      that is open to the language of
                                                                                                      being”: view of the visitors’ gallery
                                                                                                      in the Bundestag.

                                                                                                     „Gewissen ist nichts anderes als
                                                                                                      das hörende Herz Salomons, als
                                                                                                      die der Sprache des Seins geöffnete
                                                                                                      Vernunft“: Blick auf die Besucher­
                                                                                                      tribüne im Bundestag.

                                                  30                                                                                          31
beyond mere functionality resembles a con­                which must not be ignored or pushed aside,
                                                    crete bunker with no windows, in which we                 just because too much of it is seen to be irra­
                                                    ourselves provide lighting and atmospheric                tional. Young people had come to realize that
                                                    conditions, being no longer willing to obtain             something is wrong in our relationship with
                                                    either from God’s wide world. And yet we                  nature, that matter is not just raw material
                                                    cannot hide from ourselves the fact that even             for us to shape at will, but that the earth has
                                                    in this artificial world, we are still covertly           a dignity of its own and that we must follow       He is intellect and will, but he is also nature,
The positivist approach to nature and reason,       drawing upon God’s raw materials, which we                its directives. In saying this, I am clearly not   and his will is rightly ordered if he respects
the positivist world view in general, is a most     refashion into our own products. The win­                 promoting any particular political party –         his nature, listens to it and accepts himself for
important dimension of human knowledge              dows must be flung open again, we must see                nothing could be further from my mind.             who he is, as one who did not create himself.
and capacity that we may in no way dispense         the wide world, the sky and the earth once                                                                   In this way, and in no other, is true human
with. But in and of itself it is not a sufficient   more and learn to make proper use of all this.            Laughter and applause                              freedom fulfilled.
culture corresponding to the full breadth of        But how are we to do this? How do we find                                                                    Let us come back to the fundamental concepts
the human condition. Where positivist reason        our way out into the wide world, into the big             If something is wrong in our relationship with     of nature and reason, from which we set out.
considers itself the only sufficient culture        picture? How can reason rediscover its true               reality, then we must all reflect seriously on     The great proponent of legal positivism, Kelsen,
and banishes all other cultural realities to the    greatness, without being sidetracked into irra­           the whole situation and we are all prompted        at the age of 84 – in 1965 – abandoned the
status of subcultures, it diminishes man, in­       tionality? How can nature reassert itself in its          to question the very foundations of our cul­       ­dualism of “is” and “ought”. (I find it com­
deed it threatens his humanity. I say this with     true depth, with all its demands, with all its            ture. Allow me to dwell a little longer on this     forting that rational thought is evidently still
Europe specifically in mind, where there are        directives? I would like to recall one of the de­         point. The importance of ecology is no longer       possible at the age of 84!)
concerted efforts to recognize only positivism      velopments in recent political history, hoping            disputed. We must listen to the language of
as a common culture and a common basis for          that I will neither be misunderstood, nor pro­            nature and we must answer accordingly. Yet         Laughter and applause
law-making, reducing all the other insights         voke too many one-sided polemics. I would                 I would like to underline a point that seems to
and values of our culture to the level of sub­      say that the emergence of the ecological move­            me to be neglected, today as in the past: there    Previously he had said that norms can only
culture, with the result that Europe vis-à-vis      ment in German politics since the 1970s,                  is also an ecology of man. Man too has a na­       come from the will. Nature therefore could
other world cultures is left in a state of cul­     while it has not exactly flung open the win­              ture that he must respect and that he cannot       only contain norms, he adds, if a will had put
turelessness and at the same time extremist         dows, nevertheless was and continues to be                manipulate at will. Man is not merely self-cre­    them there. But this, he says, would presup­
and radical movements emerge to fill the vac­       a cry for fresh air                                       ating freedom. Man does not create himself.        pose a Creator God, whose will had entered
uum. In its self-proclaimed exclusivity, the                                                                                                                     into nature. “Any attempt to discuss the truth
positivist reason which recognizes nothing          Scattered applause                                        Scattered applause                                 of this belief is utterly futile”, he observed.

                                                                    “In this artificial world, we are still
                                                                     covertly drawing upon God’s raw
                                                                     materials”: Pope Benedict XVI fol­
                                                                     lowing his speech at the Bundestag.

                                                                    „In dieser selbst gemachten Welt
                                                                     im Stillen doch aus den Vor­-
                                                                     ­­räten Gottes schöpfen“: Papst
                                                                     Benedikt XVI. nach seiner Rede
                                                                     im Bundestag.

                                                    32                                                                                                           33
Is it really? – I find myself asking. Is it really
pointless to wonder whether the objective
reason that manifests itself in nature does          shaped the inner identity of Europe. In the
not presuppose a creative reason, a Creator          awareness of man’s responsibility before God                                     I would like to thank you very warmly,
Spiritus?                                            and in the acknowledgment of the inviolable                                      Holy Father, for accepting our invitation and
At this point Europe’s cultural heritage ought       dignity of every single human person, it has                                     for addressing us today. Your speech repre­
to come to our assistance. The conviction that       established criteria of law: it is these criteria                                sents an important contribution to the neces­
there is a Creator God is what gave rise to the      that we are called to defend at this moment                                      sary broad public engagement with the ethical
idea of human rights, the idea of the equality       in our history.                                                                  foundations and spiritual guidelines of a free,
of all people before the law, the recognition        As he assumed the mantle of office, the young                                    democratic society under the rule of law, with
of the inviolability of human dignity in every       King Solomon was invited to make a request.                                     “the wide world, the sky and the earth”, as you
single person and the awareness of people’s          How would it be if we, the law-makers of                                         put it in your speech, and it also and in parti­
responsibility for their actions. Our cultural       today, were invited to make a request? What                                      cular represents a contribution to the necessary
memory is shaped by these rational insights.         would we ask for? I think that, even today,                                      dialogue between cultures, religions and be­
To ignore it or dismiss it as a thing of the past    there is ultimately nothing else we could wish                                   liefs which is often called for but seldom takes
would be to dismember our culture totally            for but a listening heart – the capacity to dis­                                 place.
and to rob it of its completeness. The culture       cern between good and evil, and thus to estab­                                   As well as thanking you for your speech,
of Europe arose from the encounter between           lish true law, to serve justice and peace.                                       Holy Father, we would like to offer you our
­Jerusalem, Athens and Rome – from the                                                                                                best wishes for your demanding and strenuous
 ­encounter between Israel’s monotheism, ­           I thank you for your attention!                                                  itinerary here in Germany in the coming days.
  the philosophical reason of the Greeks and
  Roman law. This three-way encounter has            Sustained applause – Audience rises to its feet                                  Applause

                                                                                                         Closing remarks of Norbert Lammert,
                                                                                                         President of the German Bundestag

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Impressum
                                          Herausgeber: Deutscher Bundestag                                Published by: Deutscher Bundestag
                                          Referat Öffentlichkeitsarbeit                                   Public Relations Division
                                          Platz der Republik 1, 11011 Berlin                              Platz der Republik 1, 11011 Berlin
                                          www.bundestag.de                                                www.bundestag.de
                                          Protokollierung: Deutscher Bundestag, Stenografischer Dienst    Record of proceedings: Deutscher Bundestag,
                                          Redaktion: Georgia Rauer                                        Shorthand Writers’ Service
                                          Übersetzung: Der Heilige Stuhl (Rede Seiner Heiligkeit Papst    Edited by: Georgia Rauer
                                          Benedikt XVI.); Sprachendienst des Deutschen Bundestages        Translated by: The Holy See (Address of His Holiness
                                          Gestaltung: Regelindis Westphal Grafik-Design / Berno Buff      Benedict XVI); Language Service of the German Bundestag
                                          Bundestagsadler: Urheber Prof. Ludwig Gies,                     Design: Regelindis Westphal Grafik-Design / Berno Buff
                                          Bearbeitung 2008 büro uebele                                    Bundestag eagle: Created by Professor Ludwig Gies,
                                          Fotos: Umschlagseite 2, S. 7, 9, 15, 23, 29, 33, 36 Deutscher   revised in 2008 by büro uebele
                                          Bundestag / Werner Schüring; S. 2, 11, 18/19, 20, 25, 27,       Photos: inside cover, pp. 7, 9, 15, 23, 29, 33, 36 Deutscher
                                          31, 38/39 DBT / Thomas Köhler /photothek; S. 5, 13 DBT /        Bundestag / Werner Schüring; pp. 2, 11, 18/19, 20, 25, 27,
                                          Lichtblick /Achim Melde; S. 40 Servizio Fotografico             31, 38/39 DBT/ Thomas Köhler /photothek; pp. 5, 13 DBT /
                                          L’Osservatore Romano                                            Lichtblick /Achim Melde; pp. 40 Servizio Fotografico
                                          Druck: Wachter GmbH & Co. KG                                    L’Osservatore Romano
                                          DVD-Authoring: FrogFish Studios UG Berlin,                      Printed by: Wachter GmbH & Co. KG
                                          mit freundlicher Unterstützung des ARD-Hauptstadtstudios,       DVD authoring: FrogFish Studios UG Berlin,
                                          Berlin                                                          with the kind support of the ARD Capital Studio, Berlin
                                          Stand: Oktober 2011                                             Published: October 2011
                                          © Deutscher Bundestag, Berlin                                   © Deutscher Bundestag, Berlin
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                                          Eine Verwendung für die eigene Öffentlichkeitsarbeit von        be used by parties, parliamentary groups, Members of the
                                          Parteien, Fraktionen, Mandatsträgern oder Wahlbewerbern –       Bundestag or candidates in their public relations activities –
                                          insbesondere zum Zwecke der Wahlwerbung – ist unzulässig.       particularly for campaign purposes.

“To ignore our cultural memory or
 dismiss it as a thing of the past
 would be to dismember our culture
 totally and to rob it of its complete­
 ness”: Pope Benedict XVI and
 ­Norbert Lammert, President of the
  German Bundestag.

„Unser kulturelles Gedächtnis zu
 ignorieren oder als bloße Vergan­
 genheit zu betrachten wäre eine
 Amputation unserer Kultur insge­
 samt und würde sie ihrer Ganzheit
 berauben“: Papst Benedikt XVI. ­
 und Bundestagspräsident Norbert
 Lammert.
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Norbert Lammert, President of the
German Bundestag, presents Pope
Benedict XVI with a gift of original
preparatory sketches by Günther
Uecker for the multi-faith chapel
in the Bundestag.

Bundestagspräsident Norbert Lam­­mert
überreicht Papst Benedikt XVI. als
­Geschenk originale Ent­wurfskizzen
 von Günther Uecker zum Andachts­
 raum im Bundestag.
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