Besucherzentrum Botanischer Berlin Steglitz-Garten und Botanisches Museum Zehlendorf Berlin Dahlem
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Besucherzentrum Botanischer Berlin Steglitz- Garten und Botanisches Museum Zehlendorf Berlin Dahlem Konkurrierendes Gutachterverfahren Aufgabenstellung
Konkurrierendes Gutachterverfahren Besucherzentrum Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem Berlin Steglitz-Zehlendorf Aufgabenstellung Berlin, 11. Dezember 2012
Herausgeber Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin Aufgabenstellung Nanna Sellin-Eysholdt, II D 11, Dipl.-Ing. Architektur Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren, Lars Brink, M.A. Historische Urbanistik Digitale Bearbeitung Lars Brink Titelbild Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin
Inhaltsverzeichnis Anlass und Ziel ........................................................................................ 7 Teil 1 Verfahren................................................................................. 9 1.1 Auftraggeber, Bauherr, Nutzer ..................................................... 9 1.2 Art des Auftrags ............................................................................ 9 1.3 Gutachter .................................................................................... 10 1.4 Obergutachter / Sachverständige............................................... 10 1.5 Ausgabe der Unterlagen / Ortsbesichtigung / Rückfragen ........ 12 1.6 Abgabe und Vorstellung des Gutachtens ................................... 12 1.7 Verzeichnis der Anlagen zum Auftrag ........................................ 12 1.8 Geforderte Leistungen ................................................................ 13 1.9 Vorprüfung .................................................................................. 14 1.10 Vergütung ................................................................................... 14 1.11 Auftragsvergabe ......................................................................... 15 1.12 Eigentum und Urheberrecht ....................................................... 15 1.13 Verfassererklärung ..................................................................... 15 1.14 Bekanntgabe des Ergebnisses................................................... 15 1.15 Haftung ....................................................................................... 16 1.16 Zusammenfassung der Termine................................................. 16 Teil 2 Situation und Planungsvorgaben....................................... 17 2.1 Städtebauliche Rahmenbedingungen ........................................ 17 2.2 Historische Entwicklung.............................................................. 22 2.3 Grundstück / Planungsbereich ................................................... 23 2.4 Technische Infrastruktur ............................................................. 24 2.5 Erschließung und Verkehr .......................................................... 24 2.6 Planungsrecht............................................................................. 25 Teil 3 Aufgabenstellung ................................................................. 27 3.1 Planungsumfang......................................................................... 27 3.2 Städtebauliche und architektonische Zielsetzung ..................... 28 3.3 Funktionale Anforderungen ........................................................ 28 3.4 Räumliche Anforderung .............................................................. 29 3.5 Raum- und Flächenbedarf .......................................................... 30 3.6 Eingang / Außenanlagen ............................................................ 30 3.7 Baukosten / Wirtschaftlichkeit..................................................... 30 3.8 Nachhaltigkeit/ Energieeffizienz/ Ökologische Zielsetzung ........ 31 3.9 Barrierefreies Bauen................................................................... 32 3.10 Baurechtliche Vorschriften, Normen und Richtlinien ................. 33 3.10 Beurteilungskriterien des Obergutachtergremiums .................... 33 Teil 4 Anhang .................................................................................. 35 4.1 Digitale Anlagen.......................................................................... 35 4.2 Bilddokumentation ...................................................................... 36 4.3 Quellenangabe und Urheberrecht .............................................. 39
Besucherzentrum Botanischer Garten Berlin-Dahlem 7 Anlass und Ziel Anlass des Gutachtens ist die beabsichtigte Errichtung eines Besucher zentrums am Nordeingang des Botanischen Gartens Berlin in unmittelba rer Nähe zum Königin-Luise-Platz, in Berlin Steglitz-Zehlendorf, Ortsteil Dahlem. Der Nordeingang ist geprägt von Bauten der Wissenschaft. Neben dem dreiflügligen Botanischen Museum befindet sich östlich des Museums das Pharmazeutische Institut der Freien Universität. Im Westen grenzt das historische Kassenhaus sowie die ehemalige Direktorenvilla an, wel che heute als Institutsbau der FU genutzt wird. Das Besucherzentrum soll somit eine markante Schnittstelle zwischen Wissenschafts- und Besu cherinformation bilden und zwischen dem Botanischen Garten dem Bo tanischen Museum und dem historischen Kassenbereich vermitteln, so wie den Eingangsbereich neu ordnen. Der Planungsbereich gehört zum Denkmalbereich des Botanischen Gar tens Berlin. Ziel des Gutachterverfahrens ist der Entwurf eines anspruchsvollen Ges taltungskonzepts, das sich in die Umgebung sensibel einpasst hinsicht lich Materialwahl und Proportionen. Der Neubau des Besucherzentrums hat eine Bruttogeschossfläche von ca. 550 m². Für das Bauvorhaben sind Gesamtbaukosten nach DIN 276 in Höhe von 2.000.000,- Euro brutto vorgesehen.
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 9 Teil 1 Verfahren 1.1 Auftraggeber, Bauherr, Nutzer Auftraggeber, Bauherr Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Abteilung Hochbau Referat V B Fehrbelliner Platz 2 10707 Berlin Birgitt Kalthöner, V B Tel.: +49 (0)30 90139 3150 Fax: +49 (0)30 90139 3151 Bedarfsträger / Nutzer Botanischer Garten und Botanisches Museum (BGBM) Zentraleinrichtung der Freien Universität Berlin Königin-Luise-Straße 6-8 14195 Berlin Durchführung des Gutachterverfahrens Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin-Mitte Nanna Sellin-Eysholdt, II D 11 Tel.: +49 (0)30 9025 2039 Fax: +49 (0)30 9025 2535 E-Mail: nanna.sellin-eysholdt@SenStadtUm.Berlin.de 1.2 Art des Auftrags Die Beauftragung erfolgt als konkurrierendes Gutacherverfahren. Es werden sechs Planungsbüros von Architekten als Gutacher beauftragt. Eine Zusammenarbeit mit Landschaftsplanern wird dringend empfohlen. Von den Gutachtern soll ein gestalterisches und konstruktives Konzept entwickelt werden, das in einem abschließenden Kolloquium einem Ober gutachtergremium vorgestellt wird. Im Anschluss daran entscheidet das Gremium, welches Konzept Grundlage für die weitere Bearbeitung wer den soll. Kommunikation Die Kommunikation mit den Teilnehmern erfolgt über E-Mail. Die Verfah renssprache ist Deutsch.
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 10 1.3 Gutachter Folgende Gutachter werden beauftragt: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin HAAS Architekten BDA, Berlin Heidenreich und Springer Architekten, Berlin Köppen Rumetsch Architekten GmbH, Nürnberg Kuehn Malvezzi Architekten, Berlin Nieto Sobejano Architekten, Berlin 1.4 Obergutachter / Sachverständige Das Gutachten wird vor folgendem Obergutachtergremium vorgestellt und diskutiert: Obergutachter Peter Kulka Architekt, Köln/ Dresden Hilde Léon Architektin, Berlin Volker Staab Architekt, Berlin Dr. Thomas Borsch Direktor Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem Dr. Jörg Haspel Landeskonservator, Amtsleiter Landesdenkmalamt Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin Birgitt Kalthöner Abteilung Hochbau Leiterin Referat Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin Das Gremium kann bei Bedarf ergänzt werden. Vertretungen sind zuge lassen. Sachverständige Karsten Schomaker Betriebsleiter und Betriebsleiter Technik, Infrastruktur, Umwelt Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 11 Dr. H. Walter Lack Direktor am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem Katrin Grotz Leiterin Ausstellungen / Museum Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem Bettina Bergande Landschaftsarchitektin, Berlin Topos – Stadtplanung, Landschaftsplanung, Stadtforschung Sabine Lappe Leiterin des Stadtentwicklungsamtes, Fachbereichsleitung Stadtplanung Stadtentwicklungsamt Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin Dr. Jörg Rüter Leiter Untere Denkmalschutzbehörde Abteilung Soziales und Stadtentwicklung Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin Klaus Lingenauber Gartendenkmalpflege Landesdenkmalamt Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin Andreas Schwarz Abteilung Hochbau Referat Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin Peter Ostendorff Abteilung Städtebau und Projekte Referatsleiter Wettbewerbe u. Auswahlverfahren Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 12 1.5 Ausgabe der Unterlagen / Ortsbesichtigung / Rückfragen Ausgabe der Unterlagen Die Unterlagen werden am 11. Dezember 2012 im Rahmen der Ortsbe sichtigung ausgegeben. Ortsbesichtigung Die Ortsbesichtigung findet am 11. Dezember 2012 um 12:00 Uhr statt. Rückfragen Rückfragen können bis zum 17. Dezember 2012 um 12:00 Uhr gestellt werden. Die Zusammenstellung der Rückfragen und deren Beantwortung werden am 20. Dezember 2012 allen Gutachtern per E-Mail zugesandt. Die Rückfragen sind zu senden an: nanna.sellin-eysholdt@SenStadtUm.Berlin.de Bei den Rückfragen ist auf die entsprechenden Teilziffern der Aufgaben stellung, auf die sie sich beziehen, Bezug zu nehmen. 1.6 Abgabe und Vorstellung des Gutachtens Die Gutachten sind am Freitag, den 25. Januar 2012 bis spätestens 15:00 Uhr (es gilt nicht das Datum des Poststempels) einzureichen in der: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Brückenstraße 6 10179 Berlin Raum: Brü 4.026 abzugeben. Die Gutachten sind am Donnerstag, den 31. Januar 2012 dem Obergut achtergremium persönlich vorzustellen. Die Vorstellung findet statt im Botanischen Garten Berlin Rousseausaal im neuen Glashaus Die Einladung mit dem Zeitablaufplan und der genauen Adresse zu die sem Termin wird den Gutachtern gesondert zugeschickt. Die Gutachten sind in Papierform und auf CD-Rom / bzw. DVD zu diesem Termin mitzubringen. 1.7 Verzeichnis der Anlagen zum Auftrag Arbeitsunterlagen des Gutachterverfahrens sind:
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 13 Die vorliegende Aufgabenstellung sowie eine CD-ROM mit digitalen Da teien: Arbeitsplan Lage- und Arbeitsplan als .dwg / .dxf-Datei Informationspläne Denkmalkarte, Schwarzplan, Leitungsplan, Grundrisse der Bestandsge bäude Raumprogramm funktionale Anforderungen und Raumausstattung Weitere Planungsunterlagen Planunterlagen aus dem Pflegewerk Formblätter Verfassererklärung Bilder aktuelle Fotos als .jpg-Dateien, Luftbilder, als .jpg-Datei Hinweis Der Auftragnehmer des Gutachtens verpflichtet sich, die vorliegenden digitalisierten Daten und Pläne, auch die Auszüge des Gartenpflege werks, nur für die Bearbeitung des Auftrags zu nutzen. Daten, die im Rahmen der Bearbeitung als Zwischenprodukte anfallen und nicht an den Auftraggeber abgegeben werden, sind nach Fertigstellung zu löschen. 1.8 Geforderte Leistungen Es soll ein gestalterisches und konstruktives Konzept entwickelt werden. Vom Auftragnehmer werden folgende Leistungen erwartet: – Lageplan, M 1:500 mit Darstellung der Gesamtsituation – EG Grundriss mit Darstellung der Erschließung und Anbindung an den Bestand, M 1:200 – weitere Grundrisse, M 1:200 – Ansichten, M 1:200 – zum Verständnis des Entwurfs erforderliche Schnitte, M 1:200 – eine räumliche Darstellung (Skizze) des Entwurfskonzeptes – ein einfaches Arbeitsmodell als Massenmodell nach vorgegebe nem Ausschnitt, M 1:500 (Die Kennzeichnung des Ausschnitts ist auf der CD-Rom unter Punkt 4.1.3 zu finden.) – Fassaden- bzw. Systemschnitt M 1:20 mit Teilansicht. Der In formationsgehalt soll annähernd dem eines Schnittes im M 1:50 entsprechen. – Aussagen zum energetischen Gesamtkonzept – Erläuterungstext auf max. zwei DIN A4-Seiten – Berechnung auf Formblatt A (siehe Anhang)
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 14 – Verzeichnis der eingereichten Unterlagen – Baubeschreibung in Anlehnung an DIN 276 (neu) zu KG 300, 400 – Verfassererklärung Die geforderten Leistungen sind in Papierform abzugeben. Zusätzlich geforderte Leistungen sind in digitaler Form auf CD-ROM zu erbringen: – die Präsentationspläne als Windows-kompatible .tif-Datei(en) in einer Auflösung von bevorzugt 300 dpi (ggf. LZW-komprimiert) – die Präsentationspläne als .pdf-Datei(en) mit eingebundenen Pixeldarstellungen in einer Auflösung von bevorzugt 300 dpi. – Erläuterungstext Hinweise zu den geforderten digitalen Leistungen „Offene“ Dateien aus Layout-Programmen (z.B. InDesign, QuarkExpress, Illustrator etc.) können nicht berücksichtigt werden. Bildmaterial, das nicht im genannten Windows-kompatiblen .tif-Format vorliegt, kann nicht be rücksichtigt werden. In den Dateinamen dürfen keine Leer- und Sonderzeichen vorkommen. Die CD-ROM ist für einen Windows-kompatiblen PC zu erstellen. Macin tosh-Formate können grundsätzlich nicht verwendet werden. Allgemeine Hinweise Für die Präsentation der Gutachten stehen pro Planungsbüro max. zwei 2 m hohe Rolltafeln (einseitig behängt) mit einer Hängefläche von 1,96 m (Breite) x 1,46 m (Höhe) zur Verfügung. Die vom Auftraggeber zur Verfü gung gestellten Arbeitspläne sind ein Angebot, das Konzept darzustellen; sie müssen von den Verfassern nicht verwendet werden. 1.9 Vorprüfung Die eingereichten Arbeiten werden durch die Senatsverwaltung für Stadt entwicklung und Umwelt vor der Endpräsentation auf ihre quantitativen Merkmale begutachtet. Die Beurteilung der Arbeiten bleibt dem Obergut achtergremium vorbehalten. Die Arbeiten werden von ihren Verfassern dem Obergutachtergremium vorgestellt. 1.10 Vergütung Das Bearbeitungshonorar beträgt 4.000,– Euro je Teilnehmer. Die Mehr wertsteuer von derzeit 19 % wird zusätzlich ausgezahlt. Darüber hinaus ist eine Kostenerstattung oder die Vergabe von Preisen nicht vorgese hen.
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 15 1.11 Auftragsvergabe Das Obergutachtergremium gibt eine mündliche Empfehlung zur Beauf tragung der Planungsaufgabe. Die Sitzung des Obergutachtergremiums wird protokolliert. Der Auftraggeber wird unter Würdigung der Empfehlungen des Obergut achtergremiums den ermittelten Gutachter mit der Leistungsphase 2 bis 5 nach § 33 beauftragen, soweit und sobald die dem Gutachten zugrunde liegende Aufgabe realisiert werden wird. Die Beauftragung erfolgt stu fenweise. Die Beauftragung der jeweils nächsten Stufe kann nur beim Vorliegen der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen gem. ABau Teil II, Punkt 23 erfolgen. Ein Rechtsanspruch auf Beauftragung dieser Leistun gen besteht nicht. Voraussetzung ist, dass die Ausführung der ausge wählten Arbeit innerhalb der Kostenobergrenze möglich ist. Im Falle einer Beauftragung werden die bereits im Gutachten erbrachten Planungsleistungen bis zur Höhe der Vergütung nicht erneut honoriert, wenn die Planungsleistungen in ihren wesentlichen Teilen unverändert der beauftragten Bearbeitung zugrunde liegen. 1.12 Eigentum und Urheberrecht Die eingereichten Unterlagen werden Eigentum des Auftraggebers. Das Urheberrecht und das Recht der Veröffentlichung der Entwürfe bleiben dem Gutachter erhalten. Der Auftraggeber ist berechtigt, die Planungsleistungen nach Abschluss des Verfahrens ohne weitere Vergütung zu dokumentieren, auszustellen und (auch über Dritte) zu veröffentlichen. Die Namen der Gutachter wer den dabei genannt. 1.13 Verfassererklärung Durch ihre Unterschrift in der Verfassererklärung versichern die Gutach ter, dass sie die geistigen Urheber der Planungsleistungen sind, mit einer Beauftragung zur weiteren Bearbeitung einverstanden und zur terminge rechten Durchführung in der Lage sind. Die Verfassererklärung befindet sich als Formblatt auf beiliegender CD ROM. 1.14 Bekanntgabe des Ergebnisses Das Ergebnis des Verfahrens wird den Bewerbern direkt nach Beendi gung der Sitzung des Obergutachtergremiums telefonisch mitgeteilt. Au ßerdem erhalten alle Verfahrensbeteiligten das Protokoll der Sitzung des Obergutachtergremiums.
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 1 Verfahren 16 1.15 Haftung Für Beschädigung oder Verlust der eingereichten Planungsleistungen haftet der Auslober nur im Fall nachweisbar schuldhaften Verhaltens. 1.16 Zusammenfassung der Termine Ausgabe der Aufgabenstellung / 11. Dezember 2012, 12:00 Uhr Ortsbesichtigung Rückfragen bis 17. Dezember 2012, 12:00 Uhr Rückfragenbeantwortung bis 20. Dezember 2012 Abgabe 25. Januar 2012 bis 15:00 Uhr Vorstellung vor dem 31. Januar 2012 Obergutachtergremium
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 17 Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 2.1 Städtebauliche Rahmenbedingungen Lage im Stadtgebiet Der Planungsbereich des Gutachterverfahrens liegt am Nordeingang des Botanischen Gartens Berlin-Dahlem im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, in unmittelbarer Nähe zum Königin-Luise-Platz. Das rund 42 ha große Grundstück des gesamten Gartens erstreckt sich zwischen der Straße Unter den Eichen im Süden und dem Königin-Luise-Platz im Norden, der Willdenowstraße und der Altensteinstraße im Westen sowie der Zeu nepromenade und zum Teil der Straße Am Fichtenberg im Osten. Stadt- räumlich ist das Gelände dem universitären Campus der Freien Universi tät Berlin (FU) sowie der Technischen Universität (TU) zugehörig. Abb. 1: Schwarzplan mit Eintragung des Wettbewerbsgrundstücks Umgebende Bebauung Die nähere Umgebung des Planungsgrundstückes bzw. des Botanischen Gartens ist gekennzeichnet durch ein- bis dreigeschossige bauliche An lagen zu Wohn-, Gewerbe, sowie Gemeinschaftszwecken im Westen und Osten der Gartenanlage. Im Süden des Botanischen Gartens befindet sich eine viergeschossige denkmalgeschützte Blockrandbebauung in Form von Mehrfamilienhäusern. Darüber hinaus befinden sich im Norden und Nordwesten des Botanischen Gartens bauliche Großstrukturen von Institutsgebäuden der Freien und Technischen Universität Berlins. Botanisches Museum Die Anfänge des Botanischen Museums gehen auf das Jahr 1815 zu rück. Es entwickelte sich aus dem früheren „Königlichen Herbarium“, das seit je her organisatorisch mit dem Garten verbunden war. Bereits 1880 wurde erstmals eine Ausstellungsabteilung eröffnet, die der „Belehrung nicht fachlich ausgebildeter Besucher“ dienen sollte. 1906 wurde der
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 18 Museumsbau fertig gestellt. Er bestand aus einer Dreiflügelanlage. Der Hauptflügel an der Königin-Luise-Straße war vornehmlich Räumen für Verwaltung und Lehre vorbehalten. Hier befanden sich auch Arbeitssäle sowie ein sich über zwei Stockwerke erstreckender Hörsaalanbau am nordwestlichen Ende des Flügels. Im südwestlichen Seitenflügel befand sich das Schaumuseum, welches sich über zwei Etagen erstreckte. Der Nordöstlich gelegene Seitenflügen enthielt das Herbarium welches sich ebenfalls auf zwei Etagen befand. Die Erschließung des Gebäudes er folgte über eine Eingangshalle neben dem Hörsaal. Bemerkenswert am Bau des Museums war die Ausgestaltung der Dachlandschaft mit Zwerchhäusern. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Herbar sowie der Bibliotheksflügel weit gehend zerstört. Auch der Schaumuseumsflügel und der Hörsaal wurden 1944 schwerwiegend zerstört, so dass ein Wiederaufbau unumgänglich wurde. In den 1950er Jahren wurde das Museum wieder aufgebaut, je doch ohne die Zwerchhäuser und mit baulichen Veränderungen. In den 1980er Jahren erfolgte der Um- und Neubau des Botanischen Museums mit Herbarflügel. In einer zweiten Bauphase von 1984-87 wurde ein Neu bau für den Bibliotheks- und Herbarflügel mit zwei Tiefgeschossen reali siert. 1994 bekam das Museum einen weiteren, direkten Zugang zum Botani schen Garten. Die Wegeverbindung zwischen Museum und Hauptweg wurde über einen mit Mosaik-Kalkstein gepflasterten Weg hergestellt, welcher rechtwinklig zum Eingangsgebäude verläuft. Der Weg kreuzt hierbei eine offene, mit Beton befestigte Regenwasserrinne. Kennzeich nend für den Weg ist eine Metallbogenbrücke im japanischen Stil zur Überquerung der Wasserrinne.
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 19 Abb. 2: Luftbild, 2011
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 20 Abb. 3: Lageplan mit Eintragung des Planungsbereiches
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 21 Nordeingang Königin-Luise-Platz Das Nordportal am Königin-Luise-Platz ist in den Kreisbogen der Einfrie dung eingebunden und nimmt Bezug auf die frühere kreisförmige Anlage des Königin-Luise-Platzes mit den ehemals strahlenförmig abgehenden Straßen. Die Podbielskiallee bildete ursprünglich die Flucht mit dem Hauptweg des Botanischen Gartens, jedoch ist dies heute nur noch ein geschränkt wahrnehmbar, seitdem der Platz von einem kreisförmigen Platz zu einem optimierten Kreuzungsbereich umgebaut wurde. Die Tor- und Zaunanlage des Gartens bilden einen Kreisbogen, der durch ein vorgelagertes Beet in der Form eines Kreissegmentes betont wird. Innerhalb des Gartens war der nördliche Eingangsbereich von je her schlichter gestaltet. Schmuckpflanzungen fanden sich lediglich auf der Pflanzfläche zwischen Museum und Hauptweg. Für die Besucher gab es, identisch dem Südeingang, einen Unterstand mit Kassenhäuschen. Hier bei handelte es sich um eine offene Halle mit einem aufgeständerten Dach. Später wurden Absperreinrichtungen, Toiletten (1938) und ein Drehkreuz eingebaut. Die äußere Gestalt des Kassenhäuschens und des Unterstandes am Nordeingang ist weitgehend im Original erhalten. Der Hauptweg der den Nordeingang mit den großen Gewächshäusern und darüber hinaus dem Südeingang verbindet besteht seit der Anlegung des Gartens. Bei seiner Entstehung war er als Platanenallee ausgebildet. Diese wurden 1925 gefällt und durch einen Buchenwald aufgeforstet. Der Wald bildet heute einen dicht bewachsenen Buchendom aus. Direktorenvilla (Englervilla) Schon während der Realisierung der Erstanlage wurden für den Direktor des Gartens, den Unterdirektor sowie den Oberinspektor Einzelgebäude mit dazu angrenzenden Schmuckgärten errichtet. Von den beiden Direk torenwohngebäuden ist nur die Direktorenvilla erhalten. Sie befindet sich westlich des nördlichen Haupteinganges. Das Grundstück der Direkto renvilla wurde dem Grundstück des Botanischen Gartens ausgegliedert und 1973-75 saniert. Heute befinden sich hier verschiedene Institute der Freien Universität. Zäune und Einfriedungen Bereits mit dem Bau des neuen Botanischen Gartens in Dahlem wurde das Grundstück eingefriedet. Die Einfriedung wurde 1905 fertig gestellt. Somit war das gesamte Gelände, inklusive des Pharmazeutischen Insti tuts von einem 2849m langen, bis zu drei Meter hohen Zaun umgeben. Der Zaun ist heute noch größtenteils vorhanden und besteht aus einem bis zu 60 cm hohen Klinkersockel mit einem eisernen Staketengitter. Die einzelnen Elemente des Zauns sind acht Meter lang und an rechteckigen Metallpfosten bzw. Mauersegmenten befestigt. Zum Garten hin sind die Zaunelemente abgestützt. Die Grundstücksecken sind jeweils durch Mauersegmente gestalterisch betont. Die Einfriedung steht unter Denk malschutz. Nördlich des Kassenhäuschens in unmittelbarer Nähe zur Zaunanlage befindet sich ein technisches Gebäude der Firma Vattenfall. Dieses Ge
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 22 bäude kann nicht überplant werden. Der Standort des Gebäudes ist im Bestandsplan des Gartenpflegewerks unter Punkt 4.1.5 auf der CD-Rom zu finden. 2.2 Historische Entwicklung Die Ursprünge des Botanischen Garten Berlin liegen im Lustgarten, wel cher 1573 auf Veranlassung des Kurfürsten Johann Georg westlich des Berliner Stadtschlosses angelegt wurde. Bereits hier wurden, neben ein heimischem Obst, fremdartige Früchte sowie Pflanzen für Nahrungs- und Arzneizwecke kultiviert. Der eigentliche Botanische Garten wurde unter dem Botaniker Johann Sigismund Elsholtz 1657 geschaffen. 1679 kam mit dem Schöneberger Garten (heutiger Kleistpark) ein weiterer Küchengarten, der so genannte Hopfengarten, hinzu. Mit der Umwandlung des Lustgartens in einen Pa radeplatz im Jahr 1715 wurden die dortigen Pflanzen aus den königlichen Gärten am Schloss nach Schöneberg überführt. 1718 wurde der Garten der Societät, etwas später dann der Akademie der Wissenschaften übertragen, wo er ca. 100 Jahre später, unter der Leitung von Carl Ludwig Willdenow zu einer wissenschaftlichen Institution heranwuchs. Er war es auch, der sich gegen die Akademie durchsetzte, den Garten erstmals landschaftlich gestaltete und neue Gewächshäuser bauen lies. 1812 wurde der Botanische Garten der Akademie entzogen und der neu gegründeten Universität angegliedert. Ende des 19. Jahrhunderts, nach zahlreichen Umgestaltungen und Neubaumaßnahmen war der alte Bota nische Garten in Schöneberg zu klein geworden, sodass über eine Ver legung an einen anderen Ort nachgedacht werden musste. Die Ge wächshäuser waren zu dieser Zeit stark sanierungsbedürftig, die Pflan zenflächen zu klein. Außerdem gab es Bedarf ein neues und größeres Arboretum anzulegen. Als Fläche zur Neuanlage rückte ein Grundstück in Dahlem, nahe dem Neubau des Pharmazeutischen Instituts, welches den Grundstein für den Umzug des Gartens nach Dahlem bildete, in den Fokus. Nach zahlreichen Überlegungen gelang es dem damaligen Direktor des Gartens Adolf Engler 1895 die Genehmigungspläne zusammen mit dem königlichen Baurat Alfred Körner zu erarbeiten. 1897 stimmte der Preußi sche Landtag dem Vorhaben zu, sodass im gleichen Jahr noch mit Erd- und Bauarbeiten begonnen werden konnte. Mit der Umsiedlung nach Dahlem ergab sich die einmalige Chance, den gesamten Gartenbereich neu zu gliedern und anzulegen. 1910 konnte der königliche Botanische Garten und das Botanische Museum an sei nem jetzigen Standort in Dahlem mit einer zweitägigen Feier von Direktor Adolf Engler offiziell eröffnet werden.
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 23 In der Zwischenkriegszeit erfolgten Veränderungen insbesondere durch die Fällung der Platanenallee entlang des Hauptweges 1925 sowie durch eine bauliche Ergänzung bei den Toiletten- und Wirtschaftsgebäuden. Im zweiten Weltkrieg, zwischen 1943 und 1944, wurden große Teile des Gartens zerstört. Unter anderem fielen große Teile des Botanischen Mu seums, das Pharmazeutische Institut, die Unterdirektorenvilla und das Alpenhaus den Zerstörungen zum Opfer. Aber auch die Gartenanlage selber hatte zahlreiche Schäden zu verzeichnen. Zwischen 1946 und 1968 wurde der Garten wiederaufgebaut und syste matisch neu geordnet. Der in Nachkriegszeiten eingestellte Universitäts betrieb - 1946 wurde der Garten aus dem Verband der Berliner Universi tät herausgelöst und dem Magistrat, Abteilung Volksbildung, unterstellt – wurde ab den 1970er Jahren wieder aufgenommen und hatte den Wie deraufbau notwendiger Forschungs- und Institutsgebäude, unter ande rem des Pharmazeutischen Instituts, des Bibliotheks- und Herbarflügel des Museums zur Folge. 2.3 Grundstück / Planungsbereich Grundstück / Größe Das Grundstück des Botanischen Gartens liegt in Berlin Steglitz- Zehlendorf im Ortsteil Dahlem. Die Adresse des Botanischen Gartens lautet Königin-Luise-Straße 6-8, 14195 Berlin. Der Planungsbereich be findet sich auf dem Gartengelände in unmittelbarer Nähe des Nordein ganges am Königin-Luise-Platz. Eigentum Die Liegenschaft einschließlich der ausgegliederten Grundstücksteile (durch Institute der FU genutzte Grundstücksteile) gehört verwaltungs rechtlich zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf, vermögensrechtlich dem Land Berlin und wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verwaltet. Nutzer ist die Freie Universität Berlin, wobei der Botanische Garten und das Botanische Museum den Status einer Zentraleinrichtung haben. Topographie/ Baugrund Naturräumlich betrachtet liegt der Botanische Garten im Norden der regi onalgeologischen Großeinheit der „Mittelbrandenburgischen Platten und Niederungen“. Die Haupteinheit der „Teltow-Platte“ bildet eine ebene bis flachwellige Grundmoränenplatte, die sich durch meist recht sandige Ausbildung auszeichnet. In einer geologischen Karte von 1964 ist fast der gesamte Botanische Garten als Geschiebelehm bzw. –mergel ausgewiesen. Nur im Norden des Gartens gibt es rund um den Alpenwasserfall einen Bereich mit „Ab schlämmmassen über Sand auf Geschiebelehm bzw. –mergel und süd lich des Wasserfalls Sand. Vegetation / Baumbestand Der Botanische Garten Berlin beherbergt ca. 10.000 Gehölze, 5.000 hier von sind Bäume im Freilandbereich. Sie bilden die wissenschaftliche
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 24 Pflanzensammlung und sind außerdem die langlebigsten und aus diesem Grund mit Sorgfalt und besonderem Aufwand zu pflegenden und gestal tenden Elemente des Gartens, neben den Gewächshäusern. Sämtliche gestalterischen Maßnahmen, sowie Zuschnitt und Abholzun gen müssen aus diesem Grund mit den genehmigenden Institutionen, dem Grünflächenamt und der Gartendenkmalpflege abgestimmt werden. Die bepflanzte Fläche zwischen dem Hauptweg und dem Museum ist im Gegensatz zur ursprünglich regelmäßig geplanten Gestaltung dicht be wachsen und nimmt die Sicht auf das Botanische Museum und den Ein gang. Es handelt sich hierbei vorwiegend um Laub-, vereinzelt aber auch Nadelbäume. Die Vegetation und der Baumbestand des Botanischen Gartens steht grundsätzlich unter Schutz. 2.4 Technische Infrastruktur Es kann davon ausgegangen werden, dass sich unter dem Planungsbe reich die nötige technische Infrastruktur befindet. Ein aktueller Leitungs plan des Botanischen Gartens befindet sich auf der CD-Rom unter Punkt 4.1.3. 2.5 Erschließung und Verkehr Übergeordnete Erschließung Der Botanische Garten verfügt über zwei Eingänge: Der Nordeingang befindet sich am Königin-Luise-Platz/ Königin-Luise-Straße, der Südein gang ist direkt von der B1 Unter den Eichen zu erreichen. Die beiden Haupteingänge im Norden und Süden sind durch einen breiten Hauptweg verbunden, der die Gewächshausanlagen, das Betriebsgelände und die Sonderanlagen auf der östlichen Gartenseite von den großflächigen Pflanzengeographischen Anlagen, dem Arboretum und der Systemati schen Abteilung auf der westlichen Gartenseite trennt. Die den Nordeingang tangierende Königin-Luise-Straße führt in östlicher Richtung direkt zum S+U Bahnhof Rathaus Steglitz. Nach Westen ver läuft sie in Richtung Dahlem, in Richtung des Campus der Freien Univer sität. Die nach Nordwesten abgehende Podbielskiallee führt Richtung Roseneck. Über die nach Nordosten führende Englerallee erreicht man zeitnah den Abzweig Steglitz der Stadtautobahn und somit das überge ordnete Schnellstraßennetz der Stadt. Erschließung des Grundstücks Das Grundstück wird direkt über den Königin-Luise-Platz und die Köni gin-Luise-Straße erschlossen. ÖPNV Der Nordeingang des Botanischen Gartens Berlin ist am besten mit dem Bus zu erreichen. Die Haltestelle direkt vor dem Eingang heißt Königin
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 25 Luise-Platz / Botanischer Garten. Hier verkehren die Buslinien X83, M48 und 101. In ca. 1 km Entfernung befindet sich der U-Bahnhof Dahlem-Dorf, an dem die BVG Züge der Linie U3 in Richtung City West verkehren. Der Südeingang des Botanischen Gartens ist per S-Bahn über den Bahnhof Botanischer Garten zu erreichen. 2.6 Planungsrecht Flächennutzungsplan Der FNP 94 (Neubekanntmachung vom 12. November 2009) weist das Gebiet, auf dem sich das Wettbewerbsgrundstück befindet, als Grünflä che mit dem Zusatz Parkanlage aus. Denkmalschutz Der Botanische Garten Berlin ist seit 1995 nach § 2 DSchGBln vom 24.4.95 als Gesamtanlage und Gartendenkmal unter den Inventarnum mern 09065932 und 09046297 in die Denkmalliste von Berlin eingetra gen. Bedeutende Wissenschaftler, Gärtner, Architekten und Bauherren, die für den Garten tätig waren, weisen ihn als hervorragendes kultur- und wissenschaftsgeschichtliches Denkmal aus. In seiner Gestaltung als neuer Botanischer Garten stellt er zudem ein hochrangiges Garten denkmal aus der Zeit des wilhelminischen Historismus und des Jugend stils dar, das in seiner gartenkünstlerischen Ausgestaltung wissenschaft liche Tradition mit modernen Konzepten der Lehre, der Volksbildung und der Erholung zu verbinden versteht. Maßgeblich für die Unterschutzstel lung eines Gartens sind per Gesetz künstlerische, geschichtliche, wis senschaftliche oder städtebauliche Gründe. Für den Botanischen Garten Berlin treffen alle vier Begründungen zu. Die wissenschaftliche Begründung basiert auf der großen Lebend- und Herbar-Sammlung von Pflanzen und deren wissenschaftlicher Beschrei bung und Erforschung. Die geschichtliche Begründung liegt vor allem in der wissenschaftsge schichtlichen Bedeutung des Botanischen Gartens. Zum einen reicht seine Tradition und Sammlungsgeschichte bis in das Barockzeitalter des Großen Kurfürsten zurück, zum anderen zeugt der Garten von einer gro ßen Zahl bedeutender Botaniker, die die Berliner Forschungen und Sammlungen in der ganzen Welt bekannt gemacht haben. Darüber hin aus haben Botaniker wie Adolf Engler und seine Mitarbeiter die Anlage des neuen Botanischen Gartens entscheidend geprägt. Wissenschaftsgeschichtlich von Bedeutung ist aber auch die Samm lungsgeschichte vieler Pflanzen, die dem Garten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg überkommen sind sowie die kulturgeschichtliche Be deutung von Pflanzen. Die künstlerisch-gestalterische Bedeutung liegt darin, dass die ursprüng liche Gestaltung, basierend auf Konzepten und Entwürfen von Adolf Eng
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 26 ler, des Baurats Alfred Koerner und der Gartenarchitekten und Gartendi rektoren Axel Fintelmann und Hermann Geitner von 1897-1909 im Stil der Lenné-Meyer'schen-Schule in großen Teilen erhalten geblieben ist. Mit einer Vielzahl baulicher Details, insbesondere an den Schauge wächshäusern, aber auch bei der Gestaltung des Seerosenbeckens im Italienischen Garten verweisen die Entwürfe Alfred Koerners auch auf den Jugendstil. Als Denkmalbereich / Gesamtanlage geschützt sind die Schaugewächs häuser, das Botanische Museum, die Eingangsgebäude, die Einfriedun gen, das Brunnenhaus, das Gärtnerwohnhaus 1 und 2, das Direktoren- Wohnhaus, das Inspektoren- Wohnhaus, der Wasserturm und zwei Toi lettengebäude. Abb. 4: Denkmalkarte Bebauungsplan Im Baunutzungsplan ist das Grundstück als Nichtbaugebiet ausgewiesen. Mangels verbindlicher Bauleitplanung sind hier die Planersatzvorschriften der Paragraphen 34 und 35 BauBG anzuwenden. Aufgrund der Größe des Nichtbaugebiets handelt es sich hier um einen Außenbereich im In nenbereich im Sinne von Paragraph 35 BauGB. Nach Paragraph 35.2 BauBG können sonstige Vorhaben im Einzelfall zugelassen werden, wenn ihre Ausführung oder Benutzung öffentliche Belange nicht beein trächtigt und die Erschließung gesichert ist. Die Genehmigung des Bauvorhabens erfolgt im Baugenehmigungsver fahren bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin. Bauordnungsrecht Der Planung ist die Bauordnung des Landes Berlin BauOBln, www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/bauen.shtml in der aktuellen Fassung zugrunde zu legen.
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 3 Aufgabenstellung 27 Teil 3 Aufgabenstellung 3.1 Planungsumfang Die gutachterliche Bearbeitung beinhaltet die konzeptionelle Neuordnung der Eingangssituation am Nordeingang. Dazu soll ein neues Besucher zentrum für den Botanischen Gartens und das Botanische Museum ge plant werden. Der Neubau soll als Bindeglied zwischen dem Eingang, dem Botanischem Garten und Museum fungieren und den nördlichen Eingang attraktiv für Besucher gestalten und klar strukturieren. Das histo rische Kassenhaus kann in die Planung mit einbezogen werden. In einem Ideenteil sollen Konzepte zur Neugestaltung des bestehenden direkten Eingangs einschließlich der Eingangshalle vom Garten in das das Muse um entwickelt werden. Über die letzten Jahrhunderte galt der Fokus des Botanischen Gartens dem Sammeln, Bewahren, Erforschen und Erschließen von Pflanzenma terialien sowie der Naherholung für die Berliner Bevölkerung. Mit der Angliederung an die Freie Universität in den 1990er Jahren und unter veränderten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Rahmenbedin gungen stellen sich heute neue Anforderungen an den Garten. Ein ge stiegenes Bewusstsein für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Umwelt und der Pflanzenvielfalt, richtet die Aufmerksamkeit auf den Bo tanischen Garten, gerade auch bei Touristen aus aller Welt. Dies bedeu tet eine Verschiebung des Schwerpunktes von der reinen Forschungsein richtung hin zu einer Einrichtung, deren besondere Aufmerksamkeit auf der Vermittlung und Ausstellung von Wissen liegt. Hierdurch soll die brei te Öffentlichkeit für die Pflanzenwelt begeistert werden. Zurzeit werden sowohl der Nord- als auch der Südeingang des Botani schen Gartens gleich stark von jeweils ca. 50 Prozent der Besucher des Gartens frequentiert. Der Nordeingang bildet hierbei die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Besucherinformation. Hier konzentrieren sich die wissenschaftlichen Bauten, wie das Botanische Museum und das Pharmazeutische Institut der Freien Universität. Jedoch wird das Er scheinungsbild der straßen- und parkseitigen Zugänge zum Museum den gesammelten Exponaten in Bibliothek, Museum und Herbar nicht ge recht. Deswegen ist eine denkmalgerechte und funktionale Neugestal tung der Zugänge zu Garten und Museum dringend erforderlich. Dieser neue Zugang soll mithilfe eines repräsentativen neuen Nordein gangs für Garten und Museum realisiert werden. Das neue Eingangskon zept soll als Besucherzentrum mit Informationsbereich, Museumsshop und Bistro / Restauration geplant werden und den Botanischen Garten entsprechend seiner Bedeutung als wichtige kulturelle Einrichtung Berlins für Besucher präsentieren. Erwartet werden Lösungen zur funktionalen und gestalterischen Neuor ganisation des Eingangs Nord. Dieser soll durch ein Besucherzentrum ergänzt werden und hierdurch ein repräsentativer und für Besucher gut auffindbarer Zugang zum Botanischen Garten und Botanischen Museum hergestellt werden. Die Beziehung und Anbindung zwischen Garten und Museum ist durch das Besucherzentrum zu stärken. Im Rahmen der
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 3 Aufgabenstellung 28 Neuordnung soll der bestehende direkte Zugang einschließlich der Ein gangshalle vom Garten in das das Museum neu geplant und organisiert werden. Der Zugang soll barrierefrei gestaltet und mögliche Doppelfunk tionen in der Eingangshalle, die durch den Neubau des Besucherzent rums entstehen, vermieden werden. Der Eingang des Museums an der Königin-Luise-Straße soll nach dem Bau des neuen Besucherzentrums nicht mehr durch Besucher genutzt werden. Er bleibt als Zugang für die Mitarbeiter der Zentraleinrichtung erhalten. Mit der strukturellen Neuordnung des Nordeingangs soll ein Dialog zwi schen den einzelnen Gebäuden am Nordeingang des Gartens hergestellt werden und die Attraktivität des Gartens und des Botanischen Museums gestärkt werden. Dem zukünftigen Besucherzentrum kommt hierbei eine zentrale Bedeutung zu. Wünschenswert ist eine Zugänglichkeit des Be sucherzentrums unabhängig vom Besuch des Gartens und des Muse ums. Der Planungsbereich für das Gutachterverfahren liegt zwischen dem Museumsbau und dem Grundstück der ehemaligen Direktorenvilla und überspannt somit sowohl das historische Kassenhaus sowie auch die historische Nord-Süd-Achse des Botanischen Gartens. Die Sichtbezie hung der Nord-Süd-Achse darf durch die Neubebauung nicht einge schränkt werden. Die Bruttogeschossfläche des Neubaus soll ca. 550 m² betragen. Für die Maßnahme ist ein Gesamtkostenrahmen von 2.000.000,– Euro brutto vorgesehen. Die Neugestaltung des bestehenden Eingangs und der Eingangshalle und die denkmalgerechte Instandsetzung der histori schen Bausubstanz des Kassenhäuschen ist nicht Bestandteil des Kos tenrahmens. 3.2 Städtebauliche und architektonische Zielsetzung Von den Gutachtern wird ein gestalterisch anspruchsvoller Entwurf er wartet. Dieser soll in der Architektursprache der Bauaufgabe angemes sen sein. Aufgrund seiner Zweckbestimmung soll der neue Entwurf eine hohe Funktionalität aufweisen. Ziel des Gutachterverfahrens ist die Ent wicklung eines gestalterisch und konstruktiv einheitlichen Gesamtkon zepts, das sich hinsichtlich seiner Gestaltung, Materialien und Proportio nen sensibel in die unter Schutz stehende vorhandene Bebauung und Gartenanlage einfügt. 3.3 Funktionale Anforderungen Das Besucherzentrum fungiert als Schnittstelle zwischen dem Stadtraum und dem Garten. Der Informationsbereich soll hierbei der räumliche Ver teiler und Ausgangspunkt für Besuche des Gartens und des Museums sein. Erwartet wird somit eine logische konzeptionelle Auseinanderset zung mit den Besucherströmen. Es ist vorgesehen, mit Fertigstellung des Besucherzentrums zukünftig nur noch Eintrittskarten zu verkaufen, die
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 3 Aufgabenstellung 29 sowohl zum Besuch des Museums wie auch des Gartens berechtigen. Der Ticketverkauf soll im neuen Besucherzentrum stattfinden. Es ist vor gesehen, den Einlass mit Ticketscannern und Drehkreuzen auszustatten. Funktionale Bereiche wie Sanitärräume, Museumsshop und Bistro sollten jedoch ohne den Erwerb eines Tickets zu benutzen sein. Wünschenswert wäre eine freie Sichtbeziehung zwischen Bistro und Park. Zudem sollte der Museumsshop abschließbar sein, um das Besucher zentrum auch nach Schließung des Museums und des Gartens nutzen zu können. Des Weiteren sind räumliche Zusammenhänge, wie z. B. die Nähe des Lagers zum Shop, die Nähe der Küche und des Lagers zum Bistro sowie die Nähe des Tresorraums zur Kasse zu berücksichtigen. 3.4 Räumliche Anforderung Informationsbereich Vom Informationsbereich aus starten Garten- und Museumsführungen. Hier soll es einen Wartebereich mit Sitzgelegenheiten für Besucher/innen geben. Er soll mit einen Info-Desk für eine Person einschließlich Möblie rung wie zum Beispiel einer Stehhilfe ausgestattet sein. Als Lichtquelle sollen Beleuchtungsschienen vorgesehen werden. Für den Informati onsbereich ist ein Sonnenschutz vorzusehen, da die Ausstellungsobjekte, sowie die Bild- und Videoprojektionen keiner direkten Sonneneinstrah lung ausgesetzt sein dürfen. Museumsshop Der Museumsshop soll mit einem Verkaufstresen mit entsprechender Möblierung ausgestattet werden. Für die Präsentation der Waren ist ein Regal- und Tischsystem vorgesehen. Außerdem soll es eine Poster- Galerie geben. Sanitärbereich Der Sanitärbereich soll eine Standardausstattung ohne Hygienemittel erhalten. Es sollen Seifen- und Handtuchspender sowie Hygieneboxen vorgesehen werden. Kassenbereich Der Kassenbereich soll mit einem Verkaufstresen einschließlich Möblie rung für eine Kassenkraft ausgestattet werden. Die Tresorausstattung und Sicherheitstechnik ist entsprechend den gesetzlichen Anforderungen auszuführen. Garderobenbereich Im Garderobenbereich sind Schließfächer für Taschen und Kleidungsstü cke vorzusehen. Bistrobereich Im Bistrobereich sollen die Vorinstallationen für den gastronomischen Betrieb mitgeplant werden (Schenke/ Küche).
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 3 Aufgabenstellung 30 3.5 Raum- und Flächenbedarf Anzahl der Räume Flächenbedarf Fläche / Raum Nutzung / Raumbezeichnung Nutzfläche 550,0 1.1 Informationsbereich 1 230,0 230,0 1.2 Museumsshop, inklusive Lager 1 100,0 100,0 Der Zutrit soll ohne Zahlung des Ein tritts möglich sein. Der Shop muss abschließbar sein 1.3 Bistro /Restauration, inklusive Küche 1 100,0 100,0 und Lager. Der Zugang soll ohne Zah lung des Eintritts möglich sein 1.4 Sanitäranlagen für Damen, Herren und 1 45,0 45,0 mobilitätseingeschränkte Menschen 1.5 Garderobe/ Gepäckaufbewahrung 1 55,0 55,0 1.6 Kasse, inklusive Nebenraum mit Tresor 1 15,0 15,0 1.7 Reinigungsraum 1 5,0 5,0 3.6 Eingang / Außenanlagen Eingang Das unter Denkmalschutz stehende und weitgehend im Original erhalte ne Kassengebäude sowie die Einfriedung am Eingang Nord muss erhal ten bleiben und kann in die Planung des neuen Besucherzentrums ein bezogen werden. Außenanlagen Neben der Planung des Besucherzentrums ist eine gärtnerische Aufwer tung der Vorgarten- und Schmuckbereiche am Nordeingang wünschens wert. 3.7 Baukosten / Wirtschaftlichkeit Nach der Landeshaushaltsordnung ist der Bauherr verpflichtet, seine Mittel sparsam und wirtschaftlich zu verwenden. Die Wirtschaftlichkeit des Gebäudeentwurfes sowie die Realisierung des Entwurfes innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens sind entscheidende Kriterien bei der Beurteilung der Entwurfskonzept. Dies bezieht sich auf: – Baukosten
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 3 Aufgabenstellung 31 – Instandhaltungskosten – Kosten des laufenden Betriebs Bei der Planung sollten umweltfreundliche Baustoffe verwendet und technische Systeme auf ein Minimum reduziert werden (die Verwen dungsverbote und -beschränkungen der Senatsverwaltung für Stadtent wicklung sind zu beachten, s. Anhang, Teil 4.1.6). Die Planung hat sich am Prinzip des kostensparenden Bauens zu orien tieren. Hierzu sind folgende Kriterien zu berücksichtigen: – Kompakte, klare und funktionale Grundrissorganisation; – Reduzierung der Verkehrsfläche auf ein notwendiges Maß; – Natürliche Belichtung der Räume; – Verzicht auf aufwendige Konstruktionen; – Minimierung der Oberfläche, Kompaktheit; – Optimierung des Verhältnisses von verglaster zu geschlossener Fassadenfläche; – Reduktion der Materialwahl, Instandsetzungsfähigkeit, Alterungsfähigkeit des Materials. Zur Beurteilung der architektonischen und konstruktiven Konzeption unter Berücksichtigung der genannten Kosten- und Qualitätsanforderungen werden konkrete Aussagen zur Konstruktion und zum Ausbau erwartet. Um die Vergleichbarkeit der Entwürfe zu gewährleisten, ist dabei – neben der Darstellung des Entwurfsansatzes in Skizzen und Textform – eine Beschreibung der Konstruktion und Materialien (Baubeschreibung in Anlehnung an DIN 276 (neu) für die Kostengruppen 300, 400, s. 1.10 Geforderte Leistungen) gefordert. Dabei soll auch die baukonstruktive und gebäudetechnische Grundkonzeption beschrieben und dargestellt werden. Es sind konkrete Aussagen zu folgenden Punkten zu machen: – Konstruktion, Tragsystem, Ausbau – Gebäudehülle (Fassade, Dach) – Technische Gebäudeausrüstung (Heizen u. Lüften, Wärmerückgewinnung, Tageslichtnutzung, Beleuchtung) 3.8 Nachhaltigkeit/ Energieeffizienz/ Ökologische Zielsetzung Der Neubau soll unter dem Aspekt des energieoptimierten und nachhalti gen Bauens im Sinne eines innovativen energie- und kosteneffizienten Gebäudekonzepts konzipiert werden. Die Grundlage der Planung öffentlicher Bauten in Deutschland bildet der "Leitfaden Nachhaltiges Bauen 2011", dessen Beachtung verbindlich ist. www.nachhaltigesbauen.de/leitfaeden-und-arbeitshilfen/leitfaden nachhaltiges-bauen.html Neben den unter 3.7 genannten Kriterien sind folgende Ziele zu berück sichtigen:
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 3 Aufgabenstellung 32 - Sicherstellung eines geringen Energiebedarfs (Gebäude, Anlagen technik) - Optimierung der Tageslichtnutzung - Sehr gute akustische Raumeigenschaften und Sprachverständlichkeit - Langfristige und nachhaltige Nutzungsqualität - Kosteneffizienz bei Baukosten - Minimierung der Betriebskosten - Bedarfsgerechte Lüftung - Reduktion von Immissionen und Emissionen - Kompaktheit (A/V) der Gebäudeform und Zonierung der Nutzungsbe reiche - Hohe thermische Qualität, Fugendichtheit und wärmebrückenfreie Konstruktionen der Gebäudehülle - Einsatz von Steuerungs- und Regelungsstrategien - Prüfung des Einsatzes regenerativer Energien - Schadstofffreiheit und Raumluftqualität Bei der Planung sind die Kriterien und Anforderungen der EnEV minus 30 Prozent zu berücksichtigen und der Nachweis über die Einhaltung der Primärenergieanforderungen in der weiteren Planung zu erbringen bzw. Ausnahmeregelungen zu belegen. Der Einsatz von regenerativen Ener gien wird vorausgesetzt. Das Gebäude- und Technikkonzept soll so einfach wie möglich gestaltet und adaptiv zu bedienen sein, um einen optimierten, dauerhaft wirtschaft lichen Betrieb zu gewährleisten. Im Rahmen der weiteren Planung ist gemäß den wasserwirtschaftlichen Grundsätzen ein Konzept zur Regenwasserbewirtschaftung zu entwi ckeln. Hierbei soll das Niederschlagswasser möglichst vollständig zu rückgehalten, über die belebten Bodenschichten versickert oder genutzt werden. Ökologische Planungskriterien Prinzipien des ökologischen Bauens sind in den „Ökologischen Kriterien für Bauwettbewerbe“ beschrieben (Stand Juli 2007, s. Teil 4 Anhang, 4.1.6 Richtlinien als .pdf). Für die Konstruktion und Bauausführung sollen danach nur Materialien und Bauteile zur Anwendung kommen, die hinsichtlich Gewinnung, Transport, Verarbeitung, Funktion und Beseitigung eine hohe Gesund heits- und Umweltverträglichkeit sowie eine hohe Lebensdauer aufwei sen. 3.9 Barrierefreies Bauen Barrierefreies Bauen ist als selbstverständliche Qualitätsanforderung gemäß den Grundsätzen des Handbuches „Barrierefreies Planen und Bauen in Berlin“ und des Handbuches „Design for all – Öffentlicher Frei raum Berlin“
Besucherzentrum Botanischer Garten / Teil 3 Aufgabenstellung 33 (http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/de/ha ndbuch.shtml) im Wettbewerb umzusetzen. Die unterschiedlichen Nutzeranforderungen sollen hinsichtlich motori scher, sensorischer oder kognitiver Art Berücksichtigung finden. Funkti onsbereichen wie Erschließung, Orientierung, Versammlungsräume, Gastronomieräume, Aufenthaltsräume und Sanitärräume ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Freiflächen Auch im Außenraum sind die Prinzipien des barrierefreien Bauens kon sequent anzuwenden. Für die Erschließung der Besucher ist eine barrie refreie Konzeption nach DIN 18040-1 erforderlich. Die Erschließung der öffentlichen Freiflächen aus dem Straßenraum sollte sich durch eindeuti ge Orientierung bzw. selbsterklärende Auffindbarkeit auszeichnen. 3.10 Baurechtliche Vorschriften, Normen und Richtlinien Der Planung sind insbesondere zugrunde zu legen: - Gesetz zum Schutz von Denkmalen in Berlin – Denkmalschutzgesetz Berlin (DschG Bln) - Bauordnung Berlin und ergänzende Vorschriften BauOBerlin - http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/de/down load/bauen/20070607_bauobln.pdf; - Verordnung über Bauvorlagen, bautechnische Nachweise und das Verfahren im Einzelnen (Bauverfahrensverordnung - BauVerfVO) vom 19. Oktober 2006; - Baugesetzbuch, Neugefasst v. 23.9.2004 I 2414;zuletzt geändert durch Art. 4 G v. 31.7.2009. § 34 BauGB (unbeplanter Innenbereich) - Bundesnaturschutzgesetz, Stand 2009, § 14 BNatSchG - Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) vom 08. August 2008; - Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättVO) vom 12. August 2004; - Leitfaden für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (A-Bau Anhang 2) - Leitfaden „Ökologisches Bauen – Anforderungen an Baumaßnahmen“, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Abteilung VI, 2007 - Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG); - Berliner Wassergesetz (BWG). Des Weiteren sind die im Anhang aufgeführten Richtlinien zu beachten. 3.10 Beurteilungskriterien des Obergutachtergre miums Architektonische Gestaltung – Städtebau / stadträumliche Gestaltung – Architektonische Gestaltung
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