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BIG BürgerInneninformation der Stadt Graz. An einen Haushalt. spezial REININGHAUS MAI 2016 © ATELIER PUCHER REININGHAUS – DER STADTTEIL WÄCHST VOM BIER ZUM LEBENSRAUM Die Zukunft von Graz zieht auf dem Areal ein. Seiten 2–3 ALLES IM PLAN Was ist wo? Orientierungshilfe für EinsteigerInnen. Seiten 10–11
2| Mai 2016 © ATELIER PUCHER BIG spezial • EIN NEUER STADTTEIL ENTSTEHT BIG spezial • EIN NEUER STADTTEIL ENTSTEHT Mai 2016 |3 HOCH HINAUS Mit der Entwicklung des Siegfried Nagl, Bürgermeister Stadtteils Reininghaus entstehen © STADT GRAZ/FISCHER urbanes Leben, Wohnen und Arbeiten Das wird ein Eine Vision im Zeichen unserer Zeit. schlauer Stadtteil Wie kann man sich den Stadtteil Reininghaus in wird zu einigen Jahren vorstellen? Das wird ein junger und urbaner Lebensraum sein, entwickelt nach den nachhaltigen und zukunfts- beständigen Kriterien einer Smart City. Smart heißt schlau, und wenn man das Zentrum einer Stadt Realität(en) stärkt, somit einer Verhüttelung, die Autoverkehr er- zeugt, und anderen negativen Begleiterscheinungen entgegenwirkt, dann ist das schlau. Wer wird den Stadtteil Reininghaus bewohnen? Graz ist durch den Zuzug junger Menschen, von de- nen viele als Studierende kommen, eine Stadt, deren Bevölkerung sich seit vielen Jahren immer weiter verjüngt. Dem neuen urbanen Lebensgefühl dieser Es wird ein Stadtteil, der mit rund 10.000 BewohnerInnen Menschen und ihren Bedürfnissen soll und wird Rei- der Größe so mancher Bezirkshauptstadt entspricht – ninghaus gerecht werden. Letztlich werden auch vie- aber es wird doch einzigartig: Auf dem Reininghaus-Areal le Junggebliebene dort ihr Zuhause finden. im Grazer Westen entsteht ein urbanes Zentrum, das neue Welchen Anteil an der beabsichtigten nachhaltigen Maßstäbe in der Stadtentwicklung setzt und international Entwicklung haben technologische Errungenschaften? große Beachtung findet. Nach jahrelanger Vorbereitung Einen sehr großen – in Reininghaus wird die Infra- wird die einstige Vision jetzt zu Realität(en): Die Um- struktur auf dem absolut neuesten Stand der Tech- setzung des Projekts in höchster Qualität hat begonnen – nik sein. So werden wir Abwärme der Marienhütte sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen von Gebäu- unter Einhaltung strengster Kriterien. den nutzen, grüne Fassaden werden sich vorteilhaft auf das Mikroklima auswirken, um nur zwei von vielen Beispielen zu erwähnen. Ich bin da auch den engagierten Investoren in Reininghaus sehr dankbar, die zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele mit der Stadt Graz gemeinsam an einem Strang ziehen. Aber die Lebensqualität in Reininghaus wird nicht W nur durch die Technik bestimmt? as im Jahr 2005 mit der gemeinsamen Ent- Nahversorgung, Büros, sozialer Infrastruktur (wie einem zum Zug kommen. In einem 2010 einstimmig vom Grazer und Peter-Rosegger-Straße umfasst rund 100 Hektar, von nicht nur neuen Lebensraum für die dynamisch wachsen- Nein, natürlich nicht – ausschlaggebend ist, dass wicklung einer Vision für einen künftigen Schulcampus und Kinderbetreuungseinrichtungen), Kul- Gemeinderat beschlossenen Rahmenplan werden die denen rund 54 Hektar noch nicht bebaut sind. de Bevölkerung von Graz bieten, sondern auch Arbeits- wir in dieser „Neustadt“, die ja gleich viele Einwoh- Stadtteil durch die Stadt Graz und den turangeboten, Freizeitmöglichkeiten (mit einem Bezirks- Vorgaben für Städtebau, öffentlichen Raum und Mobilität Umgesetzt wird der Stadtteil nach den Richtlinien ei- plätze und wichtige wirtschaftliche, kulturelle und sozi- nerInnen haben wird wie so manche österreichische Grundeigentümer Asset One begonnen sportplatz und öffentlichen Frei- und Grünräumen) sowie geregelt, die Umsetzung im Detail wird in enger Zusam- ner Smart City – eine Vielzahl innovativer Maßnahmen ale Impulse schaffen. Erste Schritte sind bereits gesetzt, Bezirkshauptstadt, nicht nur Wohnraum anbieten hatte, ist endgültig auf Schiene: Im Grazer Westen entsteht einer innovativen Verkehrs-Infrastruktur höchste Lebens- menarbeit zwischen Stadt Graz und privaten Investoren sorgt für die Förderung ökologischer Energiemodelle, etwa die Umsetzung des neuen ÖAMTC-Zentrums oder können, sondern Lebensraum. Kultur, Bildung und auf den Reininghaus-Gründen ein moderner Stadtteil, der qualität bieten wird. Architekturwettbewerbe sind ein Ga- vorangetrieben. Das gesamte Projektgebiet im Bereich sanfter Mobilität und des schonenden Umgangs mit Res- die Bebauung der einstigen Hummelkaserne mit Woh- Begegnung sind wesentliche Faktoren, die wir durch mit einem urbanen Nutzungsmix aus Wohnen, Arbeiten, rant dafür, dass die besten Ideen in den vielen Quartieren Alte Poststraße, Reininghausstraße, Wetzelsdorfer Straße sourcen. Im Endausbau soll der Stadtteil Reininghaus nungen und einem Pflegewohnheim. Fortsetzung folgt … Projekte wie die Tennenmälzerei, die Fachhochschu- le Joanneum oder den künftigen Schulcampus sowie viele kleinere Maßnahmen direkt im Quartier anbie- ten können. Auch Grünraum und sanfte Mobilität MAUTHAUS, 99.000 GULDEN BRÜDER RÜBEN STATT MALZ KAUF DURCH 3000 v. Chr. 1669 1914 2006 1853 1855 ERSTE BÜRGER/INNEN- NEUE FORTSETZUNG 2012 2014 2016 werden dafür sorgen, dass sich Tausende Menschen BESIEDELUNG WIRTSHAUS, FÜR 45 HEKTAR REININGHAUS Im Ersten Weltkrieg DIE ASSET ONE BEFRAGUNG EIGENTÜMER FOLGT Mit Bruder Julius wurden Rohstoffe Die Asset One kaufte in diesem neuen Stadtteil wohlfühlen werden! Vor mehr als BRAUHAUS LAND Von 29. Juni bis 15. Mehr als 80 Prozent Im Sommer werden im 5.000 Jahren Neben dem steiner- Der aus Westfalen gründete Johann knapp. Aus Ersatzstof- die Reininghaus-Grün- Juli 2012 wurden die des Kernareals Bereich der einstigen führte bereits nen Mauthaus gab stammende Johann die Firma „Brüder fen wie Maismehl, de und versuchte dar- GrazerInnen befragt, (54 Hektar) Hummelkaserne die eine Staße von es ein Wirtshaus mit Peter Reininghaus Reininghaus“, wobei Honig, Rüben, Bohnen aus einen Stadtteil zu ob die Stadt das Are- sind an neue Eigentü- ersten von 93 Gemein- VON DER der heutigen Stallungen. Grund- und seine Frau The- sie neben Bier auch und Hirse wurde Bier entwickeln. al um 75 Millionen mer verkauft s. rechts). dewohnungen überge- BRAUEREI ZUM Murgasse in herren waren die rese Mautner-Mark- Spiritus, Likör, gebraut. Euro kaufen soll. ben. Der Wettbewerb STADTTEIL etwa entlang der Eggenberger. Anno hof waren seit ihrer Presshefe und Essig RAHMENPLAN 67,76 Prozent spra- für die Gestaltung des aktuelle Eigentümer: 2010 BEREITS 2015 EMIGRATION 1938 Prankergasse, 1669 erhielt der Wirt Hochzeitsreise von herstellten. Im Gemeinderat gab chen sich dagegen Reininghausparks ist Die Familie Reining- EINGEPARKT • ASSET ONE Friedhofgasse Lorenz Schaupp von Graz begeistert. Sie es einen einstimmi- aus. Gleichzeitig wur- Auf 26.000 Quadrat- bereits im Gange ... haus emigrierte, die • STADT GRAZ und Reining- Johann Seyfried, Her- kauften um 99.000 gungen Beschluss, den die BürgerInnen metern Grundfläche E. PENDL (1908), FOTOS: SAMMLUNG KUBINZKY (3) WELTWEITER • BIG/ARE 1893 hausstraße zog zu Krumau und Gulden das Mauthaus Brauerei wurde von wie mittels Rahmen- auch befragt, ob sie ABSATZ den Nationalsozialisten entstand im Bereich • BWSG nach Baierdorf. Fürst zu Eggenberg, am Steinfeld, zu dem plan die Entwicklung im Grazer Stadtgebiet Alte Poststraße - Reininghaus mauser- übernommen, 1944 • ENW Spätestens zur die Erlaubnis, ein Wohnhaus, ein in Reininghaus von- für die Einführung Friedhofgasse um PRODUKTION • ERBER 1910 Römerzeit kreuz- auf dem Lagerkeller, ein te sich zum fünftgröß- mit der Brauerei stattengehen soll. einer Umweltzone ten Brauereibetreib Während um 1850 Puntigam fusioniert. mehr als 30 Millionen • GA Immo GmbH te die heutige Steinfeld Sudhaus, ein Eckpunkte: Wohnge- für den motorisierten Euro die neue ÖAMTC- Österreichs. Der 2.000 Hektoliter Bier • GRAWE Alte Poststraße eine Brau- Gärkeller, ein biet in energieopti- Verkehr stimmen. Landeszentrale. produziert wurden, • KOHLBACHER Landbesitz vergrößer- LANDWIRTSCHAFT 1947 die wichtige erei zu Stall, eine miertem Stadtteil, Auch dazu sagten te sich und reichte bis waren es 60 Jahre • ÖAMTC Nord-Süd-Verbin- errichten Scheune Anfangs wurden noch viele Grünflächen, 69 Prozent Nein. Im zum Weblinger Gür- später schon 440.000 • SOB dung zwischen und Bier sowie fast 45 Likör, Hefe und Essig gute Fuß- und Rad- selben Jahr gab es tel. Man lieferte bis Hektoliter/Jahr. Rund • ÖWG Wohnbau Alpen und Adria. auszu- Hektar Land produziert. Bis ins wegverbindungen, bereits eine rechts- nach Griechenland, 700 Personen fanden • ÖSW Wohnbau schenken. gehörten. Jahr 2000 wuchsen Anbindungen an den gültige Widmung des Sansibar, Ostindien Arbeit. • HOFSTÄTTER hier Mais, Raps und öffentlichen Verkehr. Reininghaus-Areals. und Südamerika. & KLETZENBAUER Pferdebohnen.
4| Mai 2016 BIG spezial • ES GRÜNT IN REININGHAUS © PENTAPLAN ZT GMBH FÜR HOFSTÄTTER & KLETZENBAUER BIG spezial • ES GRÜNT IN REININGHAUS Mai 2016 |5 Grün, groß BAUMSTARK Martina Schröck, Bürgermeister-Stv. Derzeit wächst der Reining- © NIKOLA MILATOVIC hauspark nur auf Visualisie- Musterbeispiel fürs und viel los rungen. Wie er tatsächlich aussehen wird, ist Gegen- Zusammenleben stand eines Wettbewerbs. Welche Potenziale hat Reininghaus? Wir haben die einmalige Chance, einen Stadtteil derart zu gestalten, dass auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse, die wir Menschen in unseren verschie- denen Lebensphasen haben, eingegangen werden kann. Also eine Pionierplanung für das gelingende Auf drei Hektar wächst im Stadtteil Reininghaus ein neuer Park, in und mit dem Zusammenleben aller Generationen. Ein Beispiel: Wohlbefinden, gutes Zusammenleben sowie Fauna und Flora gedeihen sollen. Der Eine Familie mit kleinen Kindern braucht andere Be- Wettbewerb dafür ist bereits im Laufen. Dank vorgeschriebener Quartierparks, einer gegnungsräume als Studierende oder SeniorInnen. Oder: Kinder werden größer – ein Kinderspielplatz für Grünachse, vertikalen Gebäudebepflanzungen und den bereits bestehenden Kleinkinder ist für Teenager nicht mehr interessant. sowie neuen Alleen soll ein hohes Maß an Grünraum Wurzeln schlagen. Da gilt es, frühzeitig und von vornherein Angebote vor Ort zu setzen und entsprechend zu planen. Worin liegen Ihre Hoffnungen für das Gebiet? E Genau darin. Ich hoffe sehr, dass alle, die sich mit der in Park mit Mehrwert. Ein moderner Park, Grazer Gemeinderat abgesegneten Rahmenplan dient Planung und Realisierung von Reininghaus beschäfti- der die Bedürfnisse von vielen berücksich- der neue Stadtteilpark allen BewohnerInnen und Besu- gen, auch den Mut haben, dort hinzuschauen, wo bis- tigt. Ein Park, der zwischen Ruheoasen und cherInnen als Ort der Erholung, des Spiels, der körperli- her Fehler in der Stadtplanung passiert sind. Soziale Freizeitaktivitäten auch der Natur noch frei- chen und geistigen Betätigung im Freien. Das drei Hektar Brennpunkte können bei vorausschauender Planung en Lauf lässt. Die Anforderungen an die drei große Areal soll zudem einen hohen Vegetationsanteil, und Beteiligung vermieden werden. Nehmen wir das Hektar Grünfläche inmitten des Reininghaus-Areals sind Schmuckpflanzungen, alten Baumbestand, Neupflan- Grazer Kinderparlament her. Warum nicht direkt Kin- nicht gering. Damit die besten Ideen zum Zug kommen, zungen, Wiesen, Spielplätze für alle Altersgruppen und der oder auch Jugendliche fragen, was sie sich unter hat die Abteilung für Grünraum und Gewässer zu einem eine attraktive Wasserfläche haben. Eingefasst wird der dem Motto „Reininghaus-findet-Stadt“ vorstellen? EU-weiten, zweistufigen Realisierungswettbewerb gela- Park mit Baumreihen, die eine Begrenzung zur Promena- den. Ziel ist, sowohl für den Reininghauspark als auch de darstellen. Auch die 8.000 m2 Grünachse vom Park als Was bedeutet ein lebendiges, urbanes Miteinander? © STADTPLANUNG für die Grünachse Richtung Süden das bestmögliche Ge- Verbindung Richtung Süden bis zur Wetzelsdorfer Straße also eine Mindestgröße von 1.000 bis 1.500 Quadratme- Freiräume anbieten, Spontanität und Entwicklung staltungskonzept zu finden. Die Einreichfrist dafür endet ist Teil des Realisierungswettbewerbes. Diese Fläche ist tern. Diese Quartierparks steigern nicht nur die Lebens- IM PLAN zulassen, respektvolles Miteinander – nach dem Mot- am 3. Juni 2016, 16 Uhr. autofrei und soll eine dichte Allee mit Spiel- und Aufent- qualität der dort Wohnenden, sie werden auch auf jeden Der Westen und die Mitte to „Reden wir uns das aus“. Dort, wo nichts erlaubt haltsräumen aufweisen. In Summe werden derzeit also Fall öffentlich zugänglich sein. des neuen Parks sind als ist, wo lauter „Betreten verboten“-Schilder stehen, Grüne Lunge im neuen Stadtteil beinahe vier Hektar an Grünraum geplant. Der Boden für mehr Grün wurde schon vor Jahren mit Spiel- und Aktivzonen wo alles reglementiert wird, würde es schwer werden, Die PlanerInnen stellen sich dabei durchaus einigen Doch mit dem Park als Grünfläche für Tausende Be- den sogenannten Stadtwäldchen aufbereitet. Im Westen, angedacht, im nördlichen einen von positiver Stimmung getragenen lebendigen Herausforderungen. Müssen doch beispielsweise zwei wohnerInnen und NutzerInnen ist es nicht getan. Große Südwesten, Süden und Osten weisen sie einen hohen und östlichen Teil soll es und urbanen Stadtteil wachsen zu lassen. bestehende Brunnen (für die Stamag-Getreidemälzerei) Bedeutung haben auch die künftigen Quartierparks, deren Baumbestand auf. Je nach Entwicklung der einzelnen Ruhezonen geben. Auch berücksichtigt, der Altbestand an schützenswerten Bäu- Minimalgröße bereits definiert ist. Innerhalb von Wohn- Quartiere können sie weiter- oder umgestaltet werden das Thema Wasser soll Was ist Ihrer Meinung nach noch zu tun? men erhalten und besonders auf die Bedürfnisse von quartieren nehmen sie zehn Prozent, in Gewerbegebieten und als Oasen für Spiel und Erholung sowie für die örtli- aufgegriffen werden. Das Referat Frauen & Gleichstellung ist bei der Aus- Kindern und Frauen eingegangen werden. Laut dem vom fünf Prozent der Fläche ein. In Wohngebieten haben sie che Flora und Fauna dienen. schreibung des Reininghausparks beratend dabei oder zum Beispiel auch, was die Beleuchtungspla- nung der künftigen Reininghaustrasse betrifft. Die © PENTAPLAN ZT GMBH FÜR HOFSTÄTTER & KLETZENBAUER Beleuchtung von Straßen ist ein wesentlicher Faktor, LEBEN PUR 30.000 m2 1.200 m 78.000 Euro wenn es um die Sicherheit und das Sicherheitsge- fühl von Menschen geht. Natürlich wird das Amt für Jugend und Familie all die Angebote setzen, die wir Von den Quartieren GRÜNFLACHE IM ZENTRUM © MODELL PENTAPLAN GESAMTSUMME DER PREISGELDER auch in allen anderen Stadtteilen machen: Spielmo- Der Stadtteilpark (3 Hektar) liegt im Zentrum des 1. Preis 15.000, 2. Preis 10.000 und 3. Preis 8.000 Euro, ist es nur ein Sprung Entwicklungsgebiets. Von der nach Süden führenden zudem gibt es Aufwandsentschädigungen zwischen 3.000 bile, Freizeithits etc. Ich würde ja Spielplätze für alle Altersgruppen forcieren – mit und ohne Geräte, für über die Promenade Grünachse ist der erste Abschnitt (ca. 0,8 ha Fläche) vom Stadtteilpark bis zur Wetzelsdorfer Straße gemein- und 4.000 Euro. Kinder, Jugendliche und Erwachsene. in den Park. sam mit dem Park Gegenstand dieses Wettbewerbs. www.graz.at/ausschreibungen B 1600 8.000 m2 BARRIEREFREIHEIT Laut der ÖNORM B 1600 muss das Wettbewerbsgebiet GRÜNACHSE für Menschen mit Sehbehinderung und Mobilitäts Im Wettbewerb ist auch die Gestaltung eines Teils der behinderung gut benutzbar sein. Grünachse Richtung Süden enthalten. In weiterer Folge soll sie bis zur Peter-Rosegger-Straße reichen. 12. 10. 2016 4,5 Mio. Euro WETTBEWERBSERGEBNIS Der Wettbewerb läuft in zwei Stufen ab, wobei das Preis- gericht im Juni 2016 die TeilnehmerInnen für die zweite PARKFLÄCHEN ERRICHTUNGSKOSTEN PARKQUARTIER Stufe auswählt. Das endgültige Wettbewerbsergebnis Je nach Quartier sind mindestens Der Kostenrahmen für die Neugestaltung des Parks be- Zwischen Park und den Quartieren erstreckt sich ein zehn 5 bis 10 Prozent der Fläche für ist für 11. bzw. 12. Oktober 2016 geplant. Die Arbeiten Quartierparks reserviert. trägt rund 4,5 Millionen Euro netto. Der Park wird mit Meter breiter Promenadenweg, der als Bindeglied zum sollen von 24. bis 28. Oktober 2016 öffentlich ausgestellt größter Park im Gelände der Bebauung der angrenzenden Quartiere umgesetzt. Stadtteilplatz und zur Esplanade im Osten dient. werden. mit 30.000 m2
6| Mai 2016 BIG spezial • EIN STADTTEIL IN BEWEGUNG BIG spezial • EIN STADTTEIL IN BEWEGUNG © ATELIER PUCHER Mai 2016 |7 ÖFFIS IM ANROLLEN Flott mobil trotz Anfangs steuern Busse, später auch Straßenbahnen Reininghaus an. Mario Eustacchio, Stadtrat © STADT GRAZ/FISCHER „Handbremse“ Junger Stadtteil für jede Generation Welchen Bezug haben Sie als Referent für Verkehr für Pkw und die Geriatrischen Gesundheitszentren zum entste henden jungen Stadtteil Reininghaus? Was hier entsteht, ist als junges und dynamisches Zentrum im Grazer Westen geplant – allerdings soll das ein Stadtteil werden, in dem sich alle Ge- nerationen wohlfühlen. Für die älteren Menschen ist der erste Meilenstein mit dem modernen Pfle- gewohnheim auf dem Gelände der einstigen Hum- melkaserne bereits gesetzt, wodurch künftig von der Kinderkrippe bis zum Pflegeheim alle Altersstu- Neue Wege geht der künftige Stadtteil fen auf dem Areal bestens aufgehoben sind. In der Reininghaus bei der Mobilität: Damit das GGZ-Einrichtung erhalten die Bewohner bei höchs- ter Versorgungs- und Pflegesicherheit größtmögli- gesamte Viertel nicht im Autoverkehr erstickt, che Individualität, wie es neuesten Erkenntnissen setzt man auf einen attraktiven Mix unter- entspricht. Der natürliche Baustoff Holz sorgt zu- schiedlichster Mobilitätsarten. Kernpunkte sind sätzlich für Wohlbefinden. ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr ab Ein wichtiger Punkt bei jedem Stadtentwicklungs Beginn der Besiedelung, großzügige Rad- und projekt ist der Verkehr. Was ist auf diesem Gebiet in Fußwege, zukunftsfähige Modelle wie E-Mobil- Reininghaus geplant? ität und Carsharing sowie ein restriktiver Da wir den neuen Stadtteil mit einem attraktiven Stellplatzschlüssel für Pkw. Das Innere des urbanen Nutzungsmix gestalten wollen, sollen mög- Siedlungsgebietes soll völlig autofrei werden. lichst kurze Wege nötig sein, die im Idealfall weitge- hend mit sanfter Mobilität wie öffentlichen Verkehrs- mitteln, Fahrrädern oder fußläufig bewältigt werden können. Insgesamt planen wir, in Reininghaus den Anteil des motorisierten Individualverkehrs mit 32 N Prozent deutlich unter dem Grazer Durchschnitt von immt man die derzeitige Verteilung der mehr als 45 Prozent zu halten. Verkehrsmittel in Graz mit einem 47-pro- zentigen Anteil des motorisierten Indivi- Was ist zur Erreichung dieses Ziels notwendig? dualverkehrs als Basis, würde dem Stra- Es muss vom ersten Tag der Besiedelung des neuen ßennetz in und rund um Reininghaus eine Stadtteils ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr permanente Verstopfung drohen. Rund 50.000 zusätzli- vorhanden sein – am Anfang Busse, später eine Stra- che Autofahrten weisen die Berechnungen für diesen Fall ßenbahn. Breite und attraktiv gestaltete Fuß- und aus – Tag für Tag! Um dieses Horrorszenario von Vornher- Radwege sowie neue Lösungen, etwa Carsharing, ein zu vermeiden, zog die Stadt Graz die Handbremse und Elektromobilität und multimodale Knoten mit opti- entwickelte für den neuen Stadtteil ein Konzept, das auf malen Umsteigemöglichkeiten runden das Angebot leistungsfähige und attraktiv gestaltete Alternativen zur ALLE WEGE FÜHREN ab. Die Erreichung dieser Ziele ist zwischen Stadt Graz NACH REININGHAUS „heiligen Blechkuh“ setzt. Begünstigt werden diese Plä- und Investoren abgestimmt und durch zivilrechtli- ne durch die Errichtung einer „Stadt der kurzen Wege“: Straßenbahn che Verträge, sogenannte Gestaltungs- und Erschlie- Bus Die Durchmischung sämtlicher notwendigen Funktionen Bahn ßungsvereinbarungen, abgesichert. Darin ist auch die macht das Auto im Stadtteil verzichtbar. Radweg maximale Anzahl von Pkw-Stellplätzen in Sammelga- Straßen Bestand Angestrebt wird eine Verkehrsmittelverteilung, in der ragen – ein Stellplatz pro 140 Quadratmeter Bruttoge- Straßen neu künftig nur noch 32 Prozent mit dem motorisierten Indi- schoßfläche – und deren Erreichbarkeit fixiert. vidualverkehr unterwegs sind – 25 Prozent hinter dem GRAFIK: ACHTZIGZEHN Volant, sieben Prozent auf dem Beifahrersitz. Neben den © ATELIER PUCHER dafür notwendigen Einschränkungen für den Kfz-Verkehr fangs durch Busse, später durch Straßenbahnen vertre- Sogenannte multimodale Knoten, an denen sich diver- EIN PAAR BEISPIELE FÜR EINE UMRUNDUNG VON setzt man auf ein gutes Angebot im öffentlichen Verkehr, ten ist, in puncto Erreichbarkeit eine Chancengleichheit se Mobilitätsformen treffen, sorgen für einen schnellen ALT-REININGHAUS im Rad- und FußgängerInnenverkehr, auf moderne sanf- einräumen. In den Garagen ist ein Stellplatz pro 140 Qua- und unkomplizierten Wechsel zwischen den einzelnen te Verkehrsarten sowie ein Mobilitäts- und Parkraumma- dratmeter Bruttogeschoßfläche vorgesehen. Verkehrsmitteln. So sollen bei ausgewählten Haltestellen Fußgänger: 1 Stunde 17 Minuten nagement für die neuen Nutzungen. des öffentlichen Verkehrs auch Fuß- und Radwege, Bike Eigene ÖV-Trasse & Ride-Angebote, Bike- und Carsharing – also die geteilte Biene: 18 Minuten Sammelgaragen in Quartieren Die Straßenbahn wird entlang der Esplanade auf einer Nutzung von Rädern und Autos – sowie Taxis und Miet- Für die Erschließung des Areals mit dem Kfz wird das eigenen ÖV-Trasse unterwegs sein, auf der außer Zuliefe- wagenabholplätze zur Verfügung stehen. Radservicesta- Brieftaube: 6 Minuten übergeordnete Straßennetz rundum adaptiert – Wetzels- rung keine Kfz fahren. Ab Bezug der ersten Wohnungen tionen mit Werkzeugschrank und Luftpumpen, Ladesta- dorfer Straße, Alte Poststraße und Reininghausstraße – vermutlich Frühjahr 2018 – werden bis zur Installie- tionen für E-Fahrzeuge, Gratis-ÖV-Jahreskarten beim Radfahrer: 21 Minuten werden angepasst und mit Baumreihen versehen. Zu den rung der „Bim“-Verbindung Busse für ein entsprechendes Erstbezug von Wohnungen, eine Mobilitätsberatung, viel Maulwurf (grabend): AUF SCHIENE Quartieren gibt es jeweils eine Zufahrt zur dortigen Sam- Angebot sorgen. Innerhalb des Areals sowie zu den be- Information zu den einzelnen Angeboten und zu Fahrplä- Eine zentrale Verkehrs 41 Tage melgarage, die weitgehend vom öffentlichen Raum und nachbarten Stadtteilen sind attraktive Geh- und Radweg- nen sowie eigene Aktionstage rund ums Fahrrad runden ALT-REININGHAUS achse sorgt dafür, dass 54 Hektar oder Schnecke: man auch ohne Auto im zu weniger als 50 Prozent direkt von der Wohnung aus verbindungen geplant, zudem werden zahlreiche Fahrrad- das Angebot, das durch zivilrechtliche Verträge zwischen Reininghaus-Areal zügig 75 Fußballfelder 4 Monate erreichbar ist. Das soll dem öffentlichen Verkehr, der an- abstellplätze zum Benutzen des „Drahtesels“ einladen. der Stadt und den Investoren abgesichert ist, ab. vorankommt.
8| Mai 2016 BIG spezial • FÜR GEIST & KÖRPER BIG spezial • FÜR GEIST & KÖRPER Mai 2016 |9 Ein bewegendes Angebot an alle Kurt Hohensinner, Stadtrat © STADT GRAZ/FISCHER Diese Chance hat man nur selten! Welche Erwartungen haben Sie als zuständiger 20 Meter, der ideal für Handball oder Basketball ist. Eine Referent für Bildung, Integration und Sport an den Laufbahn und eine Weitsprunggrube in einem abgezäun- neuen Stadtteil Reininghaus? Den SchülerInnen von Volks- und ten Areal sollen exklusiv der AHS zur Verfügung stehen, Wir erhalten hier vor allem auf dem Bildungssek- Mittelschule wird der geplante Be- andere öffentliche Bereiche können während der Unter- tor eine geradezu einzigartige Gelegenheit, nämlich zirkssportplatz in Reininghaus ebenso richtszeit von der Schule angemietet werden. Zusätzlich einen Schulcampus in perfekter Lage so zu entwi- ein bewegendes Offert machen wie ist eine multifunktionale Rasenfläche vorgesehen, die ckeln, dass wir die Kinder von der Krippe bis zur von vornherein keiner bestimmten Sportart zugewiesen Matura direkt vor Ort im Stadtteil betreuen können. der Nachbarschaft. Die Vielfalt der ist. Die Bevölkerung soll in einem BürgerInnenbeteili- Und vor allem: Wir bekommen diesen Schulcampus angebotenen Sportarten ist groß. gungsverfahren bei deren Gestaltung mitreden können. an unserem Wunschstandort im Herzen von Reining- Die Eröffnung des Bezirkssportplatzes ist gemeinsam mit haus, fast direkt an der Esplanade, wo wir ihn von der Inbetriebnahme der Volksschule für den Herbst 2021 vornherein im Planungsprozess mitdenken und opti- R und 7.000 Quadratmeter des Quartiers 12a von vorgesehen. mal in den Stadtteil integrieren können. In vergleich- Reininghaus sind der gesunden Bewegung vor- baren Fällen haben wir anderswo schon oft gesehen, behalten: So groß sind die beiden Sportflächen, Der 28. Bezirkssportplatz dass Schulen am letzten verbliebenen Fleck eines die als Bezirkssportplatz dem gesamten neuen Stadtteil Derzeit werden in Graz 26 Bezirkssportplätze mit unter- Entwicklungsgebiets, für das sich sonst kein Investor sowie dem Schulstandort zur Verfügung stehen werden. schiedlichen Sportarten angeboten. Heuer kommt in Wet- wirklich interessiert hat, gebaut werden müssen! Den Löwenanteil beansprucht der öffentlich zugäng- zelsdorf-Christkönig noch ein weiterer Bezirkssportplatz liche Bezirkssportplatz: Er bietet unter anderem zwei dazu, mit jenem in Reininghaus werden schließlich im Von welchen Dimensionen sprechen wir eigentlich Plätze für die Trendsportart Beachvolleyball, ein Fußball- Stadtgebiet 28 derartige Stätten zur gesunden Bewegung im Zusammenhang mit dem Schulcampus? feld und einen Allwetterplatz mit den Ausmaßen 40 mal einladen. Das ist eine richtig große Einrichtung – im Endausbau sind nicht weniger als 53 Klassen geplant, die jährlich von mehr als 1.320 SchülerInnen besucht werden. Es wird 16 Volksschul- und 37 Klassen einer Allgemein- bildenden Höheren Schule geben. Damit können wir in Zusammenarbeit mit der Bundesimmobiliengesell- schaft BIG einen wichtigen Schritt für die Versorgung des Grazer Westens setzen, in dem wir angesichts steigender Bevölkerungszahlen Höhere Schulen oh- nehin schon dringend benötigen. Wie schaut es mit Bewegungsmöglichkeiten in Schulcampus als Reininghaus aus – nicht nur in Bezug auf die Schul kinder, sondern auch auf die übrige Bevölkerung? In einem Stadtteil, der im Endausbau rund 10.000 BewohnerInnen beherbergen wird, brauchen wir na- türlich auch ausreichende Bewegungsflächen. Das Herzens-Projekt erreichen wir durch einen öffentlich zugänglichen Bezirkssportplatz, der unterschiedliche Aktivitäts- angebote bereithält. Wir nutzen dabei auch Syner- gieeffekte: Die Laufbahn oder die Weitsprunggrube werden vorrangig für die Schulen bereitstehen, au- ßerhalb der Unterrichtszeiten aber auch der übrigen des Neubaus wird – wie in Reininghaus üblich – durch Bevölkerung, die zudem zahlreiche andere Möglich- einen Architekturwettbewerb gesichert. keiten für gesunde Bewegung vorfinden wird, zur Moderner Schulraum für die rasant Verfügung stehen! wachsende Bevölkerung im Grazer Start 2021 und 2025 Westen ist seit Langem ein Herzens- Die von der Stadt Graz geplante Volksschule soll im Herbst wunsch aller Verantwortlichen. Dass 2021 ihren Betrieb aufnehmen, die vom Bildungsministe- dieser jetzt im Herzen von Reininghaus rium in Auftrag gegebene AHS vier Jahre später, wenn die ersten Kinder die Volksschule erfolgreich absolviert ha- in Erfüllung geht, macht stolz. ben. Dass die Freiflächen im Campus gemeinsam genutzt werden, erleichtert den SchülerInnen beider Schultypen den Umstieg von der Volks- in die Mittelschule – man R eininghaus wird mit mehr als 10.000 Einwohner- bleibt in der gewohnten Umgebung. Auch fürs Bildungs- Innen die Größe so mancher Bezirkshauptstadt konzept will man sich etwas Besonderes einfallen lassen. haben – dazu kommt die dynamische Bevölke- Auf eine Neue Mittelschule wird im Reininghaus-Campus rungsentwicklung im Grazer Westen, der seit Jahren übrigens bewusst verzichtet: Der Bedarf für eine solche GEIST & KÖRPER enorme Zuwachsraten verzeichnet. Ein Bildungscampus Schulform wird im Grazer Westen durch den ebenfalls Sowohl Schulcampus mit insgesamt 53 Klassen – 16 in einer Volksschule, 37 völlig neu entstehenden Bildungscampus der Smart City als auch Bezirkssport- platz sorgen im Osten in einer zumindest achtjährigen Höheren Schule (AHS) – in der Waagner-Biro-Straße gedeckt, wo ab Herbst 2022 des Reininghaus-Areals wird insgesamt rund 1.325 SchülerInnen und ihren Lehr- zwölf Klassen mit der Option auf vier weitere Klassen in für Leben. kräften modernen Raum zum Lernen bieten. Die Qualität Betrieb gehen werden. GRAFIK: ACHTZIGZEHN
10 | Mai 2016 BIG spezial • RAHMENPLAN REININGHAUS BIG spezial • RAHMENPLAN REININGHAUS Mai 2016 | 11 © ATELIER PUCHER (6) © STADT GRAZ/FISCHER DAS STADTQUARTIER DER ERBER-GRUPPE UNTER DIE LUPE GENOMMEN A lte 1 ÖAMTC „LINSE“ Pos t s tr a GARANT 1. GEBURTSTAG ße Vor einem Jahr eröffnete der ÖAMTC seine neue Lan- deszentrale auf 27.000 Quadratmetern Grundfläche: Büroräume für 150 MitarbeiterInnen, 25 Prüfplätze, „LINSE“ STEINFELDFRIEDHOF ein Fuhrpark für 30 Pannenhilfefahrzeuge und ein BRAUSTÜBERL integriertes Schulungszentrum sowie der neue BLUMEN- 2.500 m2 große öffentliche Verkehrserziehungsplatz. PYRAMIDE 1 ASSET ONE ÖAMTC EHEM. BRAUZENTRUM BWSG 2 I LIVE 10 SCHREBER- GRÜNDER- TEN TOWER GÄRTEN 3 SOB ZENTRUM BRUNNEN KORMANN WOHNEN UND MEHR GRÜNDERZENTRUM VILLA Ca. 350 Wohnungen sind 9 KORMANN geplant. Entlang der Esplana- 9 ERBER MALZ- de sollen aber auch Geschäfte IMPULS- SILO TENNEN VILLA bzw. Büros oder Dienstleis- e ZENTRUM ss t r aß MÄLZEREI BRUNNEN tung angeboten werden. in g h au MARIENHÜTTE Derzeit wird der Bebauungs- R e in 7 plan erstellt. Baubeginn: ev. September 2017, geplante MARKT- STAMAG HALLE ARE/BIG Übergabe: 2018/2019. © BWSG/BESSER WOHNEN SEIT GENERATIONEN GA IMMOBILIEN ATRIUM TUBE TOWER LOFT 7 A lte P KINDERGARTEN SPORTPARK © I LIVE HOLDING GMBH 9 ERBER SCHUL I LIVE 3 ÖSW ÖFFENTL. KB CAMPUS o s t s tr ESPLANADE PLATZ sseG 8 aß e Tra TENNEN- MIKROWOHNEN MÄLZEREI 325 Apartments mit funktionellem Wohn- REININGHAUS- PARK ESPLANADE konzept und Komplettmöblierung (24–44 GA m2) mit Extras wie Fußballplatz auf dem 4 IMMOBILIEN 5 GALLERY TOWER Dach, Eventküche, Waschsalon, etc. sind HOFSTÄTTER & geplant. Möglicher Baubeginn: 2017. KLETZENBAUER PARK 4 LINDEGAS Bestand GRAWE TECHNOLOGIE ZENTRUM © GRAWE IMMOBILIEN MARKTHALLE 4 2 GRAWE Brauhausstraße GREEN TOWER BWSG ÖWG Wohnen & SHD STADT GRAZ Gewerbe LEBEN AM PARKRAND Wettbewerbs- Gewerbe Gemeinde verfahren läuft 290 Wohnungen sind west- wohnungen ÖWG ÄRZTE- UND lich der Parks vorgesehen. Wettbewerbsverfahren DIALYSEZENTRUM ERBER Der Bebauungsplan wird 2017 9 derzeit verhandelt. Mögli- cher Baubeginn: 2017. Übergabe: 2018. rf er Straße START FÜRS STADTQUARTIER Wet zelsdo Die Erber-Gruppe entwickelt wesentliche Berei- che des Altbestandes von Reininghaus nach den Plänen des Architekten Thomas Pucher. Neben © PENTAPLAN ZT GMBH denkmalgeschützten Gebäuden (Teile der HOFSTÄTTER & 5 Tennenmälzerei, Villa oder Brunnen) wird auch DENZEL JÜDISCHER ENW KOHL FRIEDHOF anderem Altbestand, wie der Markthalle, neues Wettbewerbsverfahren KLETZENBAUER PARK läuft, geplanter Bau BACHER Leben eingehaucht. Die Entwicklung vom histo- Bestand beginn 2017 rischen Industrieareal zum modernen Stadtteil wird demnächst sichtbar. Die Ausführungspla- PARKQUARTIERE nung für die ersten Quartiere ist eingereicht Der Wettbewerb für das Projekt im Südosten PARK bzw. entworfen. des neuen Parks ist bereits abgeschlossen, 150 Bestand Wohnungen sind geplant. Der Bebauungsplan GGZ GREEN TOWER ist in Arbeit, Baubeginn: 2017/2018, geplante Pflegewohnheim Großstadtdschungel-Gefühle durch Übergabe: 2020/2021. vertikale Bewachsung. 1.710 m2 Saatgut sowie Stauden, Sträucher und Moose LEGENDE werden hier gepflanzt. 6 Reininghaus-Quartiere © STADT GRAZ/FISCHER Esplanade HUMMELKASERNE TUBE TOWER Gemeindewohnungen Platz Besticht durch introvertierte GEMEINDEWOHNUNGEN 6 Überlagerung Platz/Quartier Bestand Balkone, die von innen eine gute Gebäude unter Denkmalschutz Aussicht, aber umgekehrt ein hohes Grünfläche SCHLÜSSELÜBERGABE IM SOMMER Maß an Privatsphäre vermitteln. KOHLBACHER Bäume (schematisch) Einen Teil der einstigen Hummelkaserne hat die Stadt Graz um 2,755 Wohnbau geplanter Straßenbahn-Verlauf Millionen Euro gekauft. Im nördlichen Teil erbaute die GGZ das Pfle- GALLERY TOWER SOB gewohnheim Peter Rosegger. Im südlichen Teil (25.000 m2) werden 10 Ist das Äquivalent zum Einfamilienhaus. In 93 Gemeindewohnungen gebaut. Die ersten MieterInnen ziehen diesem Fall übereinander gestapelt. Außen-, bereits Ende Juli/Anfang August 2016 ein. Garten- und Grünraumelemente werden von r aß e TEN TOWER BewohnerInnen nach eigenen Wünschen ge- ge r-St staltet. Urban Gardening-Infrastruktur wird zur s eg Der Ten Tower fungiert als architekto- - Ro Verfügung gestellt. te r nisches Eingangstor im Norden zum Pe BILDUNG & SPORT ESPLANADE 7 8 neuen Stadtteil Reininghaus. Im Erdge- schoß des 10-stöckigen Gebäudes ziehen ATRIUM GREEN CITY Gastronomie und Handel ein. Darüber Bietet ein modernes Arbeitsumfeld mit einem SCHULCAMPUS BRINGT BEWEGUNG REIN RÜCKGRAT fertiggestellt gibt es eine Mischnutzung aus Wohnen hochtechnisierten Untergeschoß mit Video-Pro- 16 Volksschulklassen und in weiterer Folge 37 Klassen Westlich der Alten Poststraße erstreckt sich in Nord-Süd- und Nicht-Wohnen. Ca. 104 Wohnungen duktionsstudios. Auch Außenräume können in fürs Gymnasium ziehen hier ein. Zeitplan: 2021 bis ausrichtung die Esplanade. Dort wird bis zu 18 Geschoße sind geplant. Der Baubescheid ist noch die Bürolandschaften integriert werden. Im Erd- 2025. Östlich davon, in unmittelbarer Nähe, entsteht hoch (60 Meter) gebaut. Die Erdgeschoßzonen sind ausständig, Baubeginn: ev. noch heuer. geschoß, das sich zur Esplanade öffnet, sollen der 7.000 m2 große Sportpark. öffentlich zugänglich. GRAFIK: ACHTZIGZEHN Geplante Übergabe: 2018. Gastronomie und Geschäfte einziehen.
12 | © ATELIER PUCHER Mai 2016 BIG spezial • WO DAS LEBEN EINZIEHT © STADT GRAZ/FISCHER BIG spezial • WO DAS LEBEN EINZIEHT Mai 2016 | 13 PENTHOUSE KLOPF AUF HOLZ Wohnen im Ten Im August werden erste Tower von SOB Gemeindewohnungen fertig. Elke Kahr, Stadträtin © STADT GRAZ/FISCHER Öffentlicher Raum ohne Konsumzwang In welchen Bereichen von Reininghaus wird leist bares Wohnen groß geschrieben? Die Gemeindewohnungen, die auf dem Gelände der ehemaligen Hummelkaserne entstehen, sind dem erweiterten Reininghaus-Areal zuzurechen. Es wur- den einst 15.000 Unterschriften gesammelt, damit die Stadt dieses Grundstück kauft. Neben dem Pflege- wohnheim der GGZ sind das die ersten Wohnungen überhaupt, die bereits im Juli an die Mieterinnen und Mieter übergeben werden können. Inwiefern wurde in puncto Optik und Funktion auf Innovation gesetzt? Die 93 Gemeindewohnungen wurden allesamt im Passivhausstandard gebaut. Das Besondere ist na- türlich die mehrstöckige Holzbauweise, die hier zum Einsatz kam. Das Wichtigste, bei all der Modernität, die es auch gibt, ist aber nach wie vor, dass sich die Menschen die Miete wirklich leisten können. Und das ist der Fall. Ein Beispiel: Eine 2-Zimmer-Wohnung mit Küche und einer Fläche von 54 Quadratmetern kommt auf 331 Euro, inklusive Heizung (s. unten). Was sind Ihre Hoffnungen für das Reininghaus-Areal, wo ist Ihrer Meinung nach noch etwas zu tun? Ich würde mir natürlich noch mehr leistbaren Wohn- Leben im neuen raum wünschen. Das sehe ich nicht überall. Aller- Landes) kann man übrigens via Webcam live mitverfolgen. Eventküche, ein Waschsalon, eine Learning Lounge sowie dings wird die Stadt auf dem Gebiet noch weitere 60 www.proholz.stmk.at. Weitere Gemeindewohnungen (sie- Möglichkeiten für Carsharing und sogar Miethühner, die bis 100 Gemeindewohnungen planen. Was zudem IM PLAN he Interview rechts) folgen. vor Ort das Frühstücksei liefern, dienen dort als Extras. wichtig ist, dass es genügend Grünraum gibt und die sps-architekten gewannen den Park- und Freiflächen gemeinsam mit den Bewohne- Graz wächst weiter Reininghaus will hoch hinaus Wohn(t)raum Wettbewerb für die Grazer rinnen und Bewohnern entwickelt werden. Auch die Gemeindewohnungen. Laut Bevölkerungsprognose werden im Jahr 2034 in Graz Die Erber-Unternehmensgruppe, ebenfalls eher im Nor- Angebote eines weiteren Stadtteilzentrums halte ich © STADT GRAZ/FISCHER 329.069 Menschen ihren Hauptwohnsitz haben, der welt- den zuhause, möbelt hingegen den Altbestand des Rei- für notwendig. Vor allem aber, dass es Infrastruktur weite Trend zu wachsenden Städten setzt sich also auch ninghaus-Areals auf modernste Weise auf. Die Bebauungs- und öffentlichen Raum gibt, der ohne Konsumzwang bei uns fort. Innerhalb von nur zehn Jahren wuchs die pläne sind soweit fertig, rund 1.000 Mietwohnungen in genutzt werden kann. Murmetropole um 35.000 Personen mit Hauptwohnsitz einzelnen Türmen, wie im bewachsenen „Green Tower“, in Graz. Zusätzlich haben 32.500 Personen Graz als Zweit- dem „Gallery Tower“ oder dem „Tube Tower“ schrauben Der größte Handlungsbedarf? wohnsitz gewählt. sich dort bis zu 60 Meter in die Höhe, ebenso wie der „Ten Eine sehr gute öffentliche Verkehrsanbindung. Die Im neuen Stadtteil Reininghaus zieht bald Leben ein. Just die 93 Gemeinde- Reininghaus deckt einen Teil des Wohnbedarfs also Tower“ von SOB mit rund 100 Wohnungen, für die heuer zweitgrößte Stadt Österreichs wird da finanziell wohnungen auf dem einstigen Areal der Hummelkaserne sind es, die ab Sommer gut ab – für unterschiedliche Bedürfnisse sowie finanzi- der Spatenstich erfolgen könnte. Rund um den entstehen- schlecht behandelt. Es ist nicht einzusehen, dass 2016 bezugsfertig sind. Auch das städtische Pflegewohnheim ist dort bereits in elle Mittel. In besagter „Linse“ steht etwa das sogenannte den Park gibt es einen Mix aus Eigentumswohnungen und die Entscheider in Bund und Land diametral etwas Mikrowohnen von „i Live“ ante portas. 324 Apartments Mietwohnungen. Weiter im Süden sind gemeinnützige anders machen, als die Leute in Graz. Und wenn es Betrieb. Private Investoren planen ebenfalls, massiv Wohnraum zur Verfügung zu (von 24 bis 44 Quadratmeter) sollen vor allem Studierende Wohnbaugenossenschaften am Planen. In Summe entste- schon nicht gleich gelingt, dass die Straßenbahn stellen. Spatenstiche stehen ante portas ... und BerufspendlerInnen anziehen. Zusatzangebote wie hen auf einer Bruttogeschoßfläche von über 700.000 Qua- dorthin fährt, so muss das Gebiet einstweilen zumin- © GRAWE ein Fußballrasen auf dem Dach, ein Fitnessstudio, eine dratmetern mehr als 3.000 Wohnungen. dest mit dem Bus gut erschlossen werden. R eininghaus ist mehr als „bloß“ die 54 Hek- selbst, die im Süden des Gebietes dafür sorgt, dass hier tar des gleichnamigen Altbestandes. Das (leistbares) Wohnen einzieht. 38.000 Quadratmeter des Planungsgebiet umfasst ja rund 100 Hektar Hummelkasernengeländes kaufte die Stadt 2010 um 2,7 WOHNBEVÖLKERUNG – SO WÄCHST GRAZ GRAFIK: ACHTZIGZEHN 2015 PFLEGEWOHNHEIM Um 10,5 Mio. Euro errichteten die GGZ der Stadt und reicht vom nördlichen Quartier, namens Millionen Euro. Das moderne Pflegewohnheim Peter Ros- 2006 285.374 das Pflegewohnheim Peter Rosegger, das seit dem Vorjahr in Betrieb ist. Die Räume des zweige- „Linse“ bis zum Gelände der einstigen Hum- egger der städtischen Geriatrischen Gesundheitszentren 2008 289.623 schoßigen Holzbaues sind in acht Wohngemein- melkaserne im Süden. Auf lange Sicht könnten im Kernge- (GGZ) mit 104 BewohnerInnen ist dort bereits in Betrieb. schaften gegliedert, in denen jeweils 13 Bewohne- biet mehr als 10.000, im gesamten Planungsgebiet bis zu Und im heurigen Juli werden auch die ersten der 93 Ge- rInnen gut betreut leben. www.ggz.graz.at 2010 292.431 20.000 Menschen wohnen bzw. es nutzen. Welche Dimen- meindewohnungen in der Maria-Pachleitner-Straße be- sion das ist, beweist der Vergleich: Die Bezirksstadt Bruck zogen. Wichtigstes Prinzip ist hier das leistbare Woh- AUSSICHTEN an der Mur hat rund 15.900 EinwohnerInnen. nen, aber auch wie gebaut wurde und wird, ist modern 2012 296.758 2016 MIETEN IN GEMEINDEWOHNUNGEN Am Rande des neuen Parks Der Quadratmeterpreis beträgt 7 Euro brutto/m2. Dass Wohnraum in der Stadt mehr als begehrt ist, ist und in die Zukunft weisend. Denn bei den vier jeweils 2014 303.716 Bsp.: 2-Zimmer-Wohnung mit Küche (54 m2) inkl. entstehen auch Eigentums- klar. Immerhin wächst die Stadt. Allein vom Jahr 2014 auf sechsgeschoßigen Baukörpern handelt es sich um die Heizung kostet 331 Euro. Die 93 Wohnungen in wohnungen, etwa von der GRAWE. das Jahr 2016 um exakt 11.748 Personen. Neben privaten höchsten Holzbauten der Steiermark, die zudem Passiv- 2016 der Maria-Pachleitner-Straße werden ab heurigem Sommer bezogen und sind bereits vergeben. Investoren, die vor allem im nördlichen Bereich von Rei- hausstandard vorweisen. Den Baufortschritt des 9,5 Milli- 60 bis 100 kommen auf dem Areal Reininghaus ninghaus kurz vor dem Baubeginn stehen, ist es die Stadt onen-Euro-Projektes (aus Wohnbauförderungsmitteln des 250.000 275.000 300.000 315.464 noch dazu. www.graz.at/wohnen
14 | Mai 2016 © ATELIER PUCHER BIG spezial • WO DIE ENERGIE FLIESST BIG spezial • WO DIE ENERGIE FLIESST Mai 2016 | 15 Jede Menge OFFENHEIT Das „Reiningherz“ in der alten heiße Luft Lisa Rücker, Stadträtin © STADT GRAZ/FISCHER Tennenmälzerei präsentiert sich auf mehreren Ebenen. Neue Form von Stadtleben © STADT GRAZ/FISCHER (2) Welche Kultur wünschen Sie sich für Reininghaus? Die Marienhütte – das Eine Kultur des Miteinanders und der Begegnung. Stahlwerk im Grazer Westen Dafür muss es genug Platz und Raum für die Men- – beheizt auch den neuen schen, die Arbeit, das Wohnen, die Bildung, die produzierenden Unternehmen und das Gewerbe ge- Stadtteil Reininghaus mit ben. seiner Abwärme. Wo liegen für Sie die größten Potenziale in Reininghaus? Das Besondere ist, dass die Menschen, die in Rei- ninghaus leben werden, den Stadtteil von Anfang an selbst prägen können. Das muss gut begleitet und ermöglicht werden, unter anderem durch ein Stadt- G enerelles Ziel hinsichtlich der teilmanagement und die Einbindung von Kunst und Konzeption von Graz-Reininghaus dem kreativen Potenzial unserer Stadt. So kann eine ist weitgehende Energieautarkie. neue Form von Stadtleben wachsen. Wenn langfristig 12.000 bis 20.000 Men- schen in Reininghaus wohnen beziehungsweise es nutzen, ist dies Chance und He- Welche Rolle hat da die Tennenmälzerei – rausforderung zugleich. Energiesparen auf der einen Seite, etwa durch den Einsatz das „Reiningherz“? smarter Bauweisen, sowie andererseits das Nutzen von Ressourcen vor Ort, werden Die Tennenmälzerei kann den gesamten Ort zum bereits gelebt. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei das Stahlwerk – die Marienhütte – Pulsieren bringen und später so etwas wie eine Iden- ein. Die Energie, die bei der Stahlschmelze ohnehin frei wird und ansonsten wegge- tität des Gebietes ausstrahlen. Ich spreche da nicht kühlt werden müsste, wird über Wärmepumpen konzentriert und in Kombination von der Einrichtung eines „Kulturtempels“ sondern mit dem einstigen Getreidespeicher (Lechtaler Silo) an das wachsende Viertel gelie- davon, dass wir Leute brauchen, die kreativ sind, fert. Diese Wärmenutzung ist somit CO2-frei. denen man beim Werkeln über die Schulter schau- Reiningherz beginnt en kann und die den Ort auf eine ganz neue Art und Weise lebens- und liebenswert machen. Der Input der Stadtdenker*innen ist für die Entwicklung der Ten- 30–35° C nenmälzerei von großer Bedeutung. Sie prägten auch den Begriff „Reiningherz“. bereits zu pochen NIEDERTEMPERATUR Wie schaut’s in Reininghaus in puncto Die Abwärme der Marienhütte mit Temperaturen von bis zu 95° C wird schon länger ins Grazer Fernwärmenetz eingespeist. Nunmehr Umweltfreundlichkeit aus? wird aber auch die Niedertemperatur (NT 30 bis 35° C) genutzt. Zum einen werden die Haushalte weniger Wärmezu- Mittels Wärmepumpe wird diese erhöht und zum Heizen der Ge- lieferung benötigen, weil viele Häuser bereits Nied- bäude in Reininghaus genutzt. Umweltamtsleiter Werner Prutsch rigenergiestandard aufweisen. Zum anderen wird erklärt das Prinzip der Abwärmenutzung anhand eines plastischen Beispiels: „Wenn man eine Kiste Bier vom Keller in den 3. Stock auch die Abwärme der nahegelegenen Marienhütte schleppen muss, verbraucht man Energie bzw. verbrennt Kalorien. © ATELIER PUCHER intelligent genutzt und für das Heizen des Stadtteils Wenn die Bierkiste aber bereits im 2. Stock steht, braucht es deutlich Die Kultur des Miteinanders ist es, die im Erber-Stadtquartier in verwendet. Nicht glücklich bin ich damit, dass der weniger Aufwand, um sie zum Ziel zu bringen.“ Das Niedertempera- Reininghaus spürbar sein soll. Dabei ist es die alte Tennenmäl- Ausbau der Straßenbahn in den neuen Stadtteil nicht tur-Nahwärmenetz versorgt langfristig bis zu 12.000 Reininghaus-Be- wohnerInnen. Die Energiezentrale, die auch ins Grazer Fernwärme- zerei, der neues Leben eingehaucht wird und die zur Drehscheibe AUS ALT MACH NEU vorangetrieben wird. Das ist für eine umweltscho- netz einspeist, geht im Juni 2016 in Betrieb. Reininghaus wird freilich nende Erschließung unerlässlich. Würde der Bund erst später versorgt, wenn Quartiere gebaut sind. von Kunst, Kultur, aber auch von sozialer Begegnung werden soll. Mit moderner Architektur zum Beispiel die 460 Millionen Euro, die er jährlich am Puls der Zeit dafür ausgibt, dass Diesel billiger wird, in den öf- D 3,5–4,6 % ie Vergangenheit hat in Reininghaus Zukunft. Das wird besonders gut bei fentlichen Verkehr der österreichischen Städte inves- tieren, könnten wir ganz schnell eine Straßenbahn der denkmalgeschützten einstigen Tennenmälzerei ersichtlich, die nach nach Reininghaus haben. DES GRAZER FERNWÄRMEANTEILS Marienhütte Tennenmälzerei den Plänen von Architekt Thomas Pucher als Kultur- und Begegnungsmag- können durch die Abwärmenutzung der Marienhütte lukriert werden. Von den net auf GrazerInnen auch außerhalb des neuen Stadtteils anziehend wir- 1.000 Gigawattstunden/Jahr (GWh/a) sind das zwischen 35 und 46 GWh/a. ken soll. Was in dem Gebäude, das der Erber-Unternehmensgruppe ge- hört, passieren wird, darüber suchen Stadtdenker*innen – eine Gruppe aus KünstlerIn- 1888 nen, SoziologInnen und ArchitektInnen – für und mit der Stadt bereits seit 2014 kreative TENNENMÄLZEREI FÜRS BIERBRAUEN 1.800 m 3 Vorschläge und Lösungen. Die genaue Ziel- und Funktionsbeschreibung wird im heuri- gen Sommer konkretisiert. Das Keimgut des Braugetreides wurde in dem mittler- weile teilweise denkmalgeschützten Bau aus dem Jahre Fix ist jedenfalls, dass das „Reiningherz“ deutlich mehr sein wird als reiner Veran- 1888 (nach den Plänen des Grazer Baumeisters Johann de POWER TOWER MIT DOPPELNUTZEN Colle) in Schichten auf dem Boden ausgebreitet und per staltungs- oder Gastronomieort. Auf drei Ebenen soll das Reiningherz pulsieren. Ebene Der einstige Getreidesilo ist innen (2.000 m3) © STADT GRAZ/FISCHER Hand gewen- als Wärmespeicher (Pufferspeicher) im Einsatz, eins ist als offene Begegnungszone mit Jugend- und Lernräumen sowie Cafés gedacht. det. Daraus während die Außenfläche dank Photovoltaik Die Ebene zwei soll als Flexizone vieles ermöglichen und immer wieder Neuem eine tem- entstand das für Strom erzeugt. Derartige Energiekonzepte sind poräre Heimat bieten. Und die Ebene drei sollen nationale wie internationale KünstlerIn- das Bierbrauen nicht von der „Stange erhältlich“. Graz ist inter- benötigte Malz. nen bespielen: mit Ateliers, Ausstellungsmöglichkeiten oder Co-Working-Plätzen. Jähr- national gesehen damit sehr erfolgreich, nicht Die Gewölbede- umsonst handelt es sich dabei auch um ein liche Mietkosten von rund 200.000 Euro für die Stadt sind veranschlagt. Wer das Haus cken bestehen EU-unterstütztes Projekt. Das NT-Netz und der betreiben wird, ist aber noch nicht fix. Laut derzeitigem Stand könnte das Reiningherz aus drei „Schiffen Speicher für das Quartier 4 ist 2017 geplant. jedenfalls im Jahr 2018 schon zu schlagen beginnen. und elf Jochen“.
16 | Mai 2016 BIG spezial • HANDEL, GEWERBE UND JOBS © ATELIER PUCHER BIG spezial • HANDEL, GEWERBE UND JOBS Mai 2016 | 17 BLICKFANG Vielfacher Nutzen Das Atrium steht im Gerhard Rüsch, Stadtrat Zentrum der Esplanade. © STADT GRAZ/FISCHER Investitionen sind für die Wirtschaft wichtiger Impuls Wie sehen Sie die bevorstehende Entwicklung von Reininghaus? Ich setze große Erwartungen in den neuen Stadtteil. Natürlich bedeutet die Umsetzung eines derartigen Großprojekts auch erhebliche Investitionen. Diese lö- sen aber in der Folge einen wichtigen Impuls für pri- Die Entwicklung des Stadtteils Reininghaus ist auch ein gigantischer Wirtschaftsfak- vate Investoren aus, die uns durch ihr Engagement in tor für die Stadt: Das gilt sowohl für die Bauarbeiten als auch für den Betrieb nach der der Endabrechnung nicht nur Steuereinnahmen ver- Fertigstellung. Eine Studie, die von den Investoren in Auftrag gegeben wurde, errechnete schaffen, sondern auch viele Menschen, die während eine Bruttowertschöpfung von rund 1,6 Milliarden Euro durch die Bebauung und fast der Bauzeit in Graz beschäftigt sind, dazu bringen, 23.000 Vollzeit-Jahresbeschäftigte von 2012 bis 2030. Im Betrieb werden Arbeitsplätze hier Geld auszugeben. Und das kommt wiederum der Stadt Graz und somit uns allen zugute! Zudem werden für 7.000 bis 10.000 Menschen erwartet. Tausende Arbeitsplätze geschaffen. Um welche Summen geht es bei der Entwicklung V des neuen Stadtteils? on der Vision zur Realisierung – was sich tenübermittlung, die Erbringer von Dienstleistungen, die Das Projekt löst einen Milliardenbetrag an Investiti- erst vor allem in den Köpfen der PlanerIn- Öffentliche Verwaltung, das Beherbergungs- und Gaststät- onsvolumen aus. Allein für die Infrastruktur in Rei- nen abgespielt hatte, ist mittlerweile auf tenwesen sowie die Land- und Forstwirtschaft. ninghaus haben wir Investitionen von rund 120 Milli- dem Weg der Umsetzung. Und es bringt Deutliche Effekte hat die Bebauung des Reining- onen Euro errechnet, für deren Errichtung wir mit den enormen Schwung in die – vor allem hei- haus-Areals auf die Beschäftigung: In den Jahren zwischen Investoren eine Vorgangsweise vereinbart haben, die mische – Wirtschaft. Die Bau- und Errichtungskosten des 2012 und 2030 werden zusammengerechnet fast 23.000 beiden Seiten zugute kommt. Die Investoren entrich- Projekts sollen allein über eine Milliarde Euro betragen. Vollzeit-Jahresbeschäftigte ausgelastet, so die Studie. Der ten pro Quadratmeter Bruttogeschoßfläche gemäß Das zeigt eine von den Investoren in Auftrag gegebene und Großteil dieses Beschäftigungseffekts kommt der Steier- Baugesetz einen Infrastrukturbeitrag von 30 Euro, der von Univ.-Prof. Dr. Josef Scheff von der Universität Graz er- mark zugute: Rund 13.300 dieser Arbeitsplätze entfallen ein wesentlicher Beitrag zur Erschließung des Are- stellte Studie „Regionalwirtschaftliche Effekte der Bebau- auf weiß-grüne Beschäftigte, das sind 57,7 Prozent. In der als ist. Die Bauwerber wiederum profitieren von der ung des Reininghaus-Areals“. Sie errechnet für die Jahre bauintensivsten Phase zwischen 2018 und 2020 werden bis eigenen Wirtschaftsfaktor dar. Die geplante Mischnutzung 4.000 BESCHÄFTIGUNGSEFFEKT qualitativ hochwertigen Ausstattung des Bereichs wie 2012 bis 2030 einen gesamten Bruttowertschöpfungseffekt zu 4.000 Arbeitsplätze pro Jahr durch Reininghaus geboten. sieht eine starke Wirtschaftsachse, vor allem im Bereich etwa Verkehrsinfrastruktur, Kindergärten und Schu- Die Grafik stellt jene Vollzeit-Arbeits von 1,62 Milliarden Euro, von dem mit 857,5 Millionen Euro der Esplanade, quasi der Hauptschlagader des öffentlichen 3.000 plätze dar, die direkt durch die len, was ein Anreiz für Menschen und Betriebe ist, mehr als die Hälfte auf die Steiermark entfällt. Am meisten Steuereinnahmen Lebens im Stadtteil, vor. Geschäfte, Gastronomie, Büros, Bebauung des Areals geschaffen sich in Reininghaus anzusiedeln. profitiert das Bauwesen mit fast 600 Millionen Euro, ge- Aber auch dem Staatssäckel prognostiziert Scheffs Unter- kreative Einrichtungen, Kinderbetreuung oder die rund werden (nicht durch den Betrieb der 2.000 dabei entstehenden Bauwerke). folgt vom Realitätenwesen mit 450 Millionen Euro. Aber suchung einen warmen Regen: Durch die Investitionen der um die Tennenmälzerei beheimatete Kulturszene werden Wie wird diese Infrastruktur aussehen? QUELLE: UNIV.-PROF. DR. JOSEF SCHEFF auch für die Sachgütererzeugung (135 Millionen Euro) und Bauträger ergeben sich demzufolge Steuerrückflüsse von für rege wirtschaftliche Effekte sorgen. Die Gewerbeflä- GRAFIK: ACHTZIGZEHN Wir werden im Streben nach einer Stadt der kurzen den Handel (123 Millionen Euro) wurden beträchtliche rund 514 Millionen Euro, davon 40 Prozent an Sozialver- chen sollen laut Berechnungen Arbeitsplätze für 7.000 bis Wege möglichst alle Bedürfnisse der Menschen im 1.000 Steiermark Gesamt Wertschöpfungen ausgewiesen. Gewinner sind der Stu- sicherungsbeiträgen und 24 Prozent an Einkommenssteu- 10.000 Menschen bereitstellen. Aber auch allein die Erhö- Areal befriedigen. Dabei ist es uns gelungen, von den die zufolge auch das Kredit- und Versicherungswesen, die ern. Ist der Stadtteil Reininghaus erst einmal fertig gebaut, hung der Bevölkerungszahl in Graz durch den Zuzug brin- Investoren rund 64.000 Quadratmeter Fläche für den Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und Nachrich- stellen die erwarteten rund 10.000 BewohnerInnen einen gen der Stadt mehr als 18 Millionen Einnahmen pro Jahr. Reininghaus-Park, den Bezirkssportplatz und Grün- 0 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 flächen der einzelnen Quartiere sowie weitere 90.000 Quadratmeter künftiger Straßenflächen unentgelt- © ATELIER PUCHER lich zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zusätzlich 282.000 212 MIO. 79 MIO. sichert die Stadt bei der Erstellung der Bebauungs- BUNTES TREIBEN © ASSET ONE pläne für die Quartiere die Durchgängigkeit für die Öffentlichkeit sowie Geh- und Radwege zwischen den HAUPTWOHNSITZE EURO PLANUNGSKOSTEN Ein attraktiver Nutzungsmix Die mehr als 282.000 BewohnerInnen (Hauptwohnsit- So hoch sind die Netto-Investitionen für externe Pla- Quartieren. Wir werden die Infrastruktur erhalten ze) von Graz mit Anfang 2016 waren in der 2012 erstell- nungsleistungen vor Baubeginn der einzelnen Projekte, und pflegen und somit auch in Zukunft maßgeblich belebt Reininghaus. ten Prognose erst für das Jahr 2023 vorhergesagt. berechnet für die Jahre 2013 bis 2024. zum Stadtteil mit höchster Lebensqualität beitragen! 2 54 MIO. EURO PLANUNGSKOSTEN JAHRE AN ZUZUGSPOTENZIAL So hoch sind die Netto-Investitionen für externe Der Stadtteil Reininghaus kann theoretisch Planungsleistungen nach Baubeginn der einzelnen den Zuzug nach Graz von ganzen zwei Jahren Projekte, berechnet für die Jahre 2016 bis 2026. allein aufnehmen. 1.831 1,6 MRD. EURO WERTSCHÖPFUNG EURO STEUERKRAFT Mit 1,6 Milliarden Euro entspricht die Brutto-Wert- ESPLANADE Die Kopfquote (zusammengesetzt aus: Grundsteuer, EURO FÜR GRUNDSTÜCKE schöpfung der Bebauung des Reininghaus-Areals einem Als wirtschaftliches Herz von Reininghaus wird die sogenannte Kommunalsteuer, Abgaben und Ertragsanteilen) pro Grunderwerb, Aufschließung und sonstige Kosten für Zehntel der jährlichen Brutto-Wertschöpfung der Esplanade buntes Treiben mit Ge- BewohnerIn der Stadt Graz betrug laut Statistik die bebaubaren Grundstücke in Reininghaus: rund 212 gesamten Region Graz und Graz-Umgebung über alle schäften, Gastronomie und vielen 2014 durchschnittlich 1.831 Euro. Millionen Euro netto. Wirtschaftssektoren hinweg. Arbeitsplätzen bieten.
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