Bildungsbeauftragte des bundesweiten Begleitprojekts - Interkulturelle ...
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Bildungsbeauftragte des bundesweiten Begleitprojekts „Mit MigrantInnen für MigrantInnen- Interkulturelle Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“ Entwurfsversion Kiel Leipzig Marburg Gießen Saarbrücken Darmstadt Karlsruhe Böblingen Das Programm „Perspektive Berufsabschluss“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Impressum Herausgeber: Herforder Str. 46 33602 Bielefeld Tel.: 0521/329-709-0 Fax: 0521/329-709-19 E-mail: info@mozaik.de online: www.mozaik.de Verantwortlich und Koordination: Dipl.-Ing. Cemalettin Özer Redaktion: Şenol Keser M.A. „Mit MigrantInnen für MigrantInnen – Interkulturelle Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration“ wird über das Programm „Perspektive Berufsabschluss“ als Begleitprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. „Perspektive Berufsabschluss“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. Grafik/Produktion: www.art-media-studio.de (Bielefeld) © November 2012
INHALT 1. Umsetzungsansatz des Begleitprojekts 4 1.1 Die drei Phasen des Begleitprojekts 4 1.2 Zehn-Stufen-Modell von MOZAIK zur Beteiligung von Migrantenorganisationen 5 1.3 Standorte des Begleitprojekts in den Förderinitiativen „Regionales Übergangsmanagement“ 9 und „Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung“ 2. Bildungsbeauftrage – Aktivitäten und Ergebnisse 10 2.1 Bildungsbeauftragte aus Darmstadt 12 2.2 Bildungsbeauftragte aus Kiel 15 2.3 Bildungsbeauftragte aus Leipzig 20 2.4 Bildungsbeauftragte aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf 25 2.5 Bildungsbeauftragte aus den Projekten KoSa und QUASA aus Saarbrücken 30 2.6 Bildungsbeauftragte aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg 37 2.7 Bildungsbeauftragte aus Gießen - Lahn-Dill 42 2.8 Bildungsbeauftragte aus Karlsruhe 45 2.9 Bildungsbeauftragte aus dem Landkreis Böblingen 46 3. Handlungsempfehlungen zur Einbindung vom MO 50 in die regionale Netzwerkarbeit über BB
1. Umsetzungsansatz des Begleitprojekts 1.1 Die drei Phasen des Begleitprojekts Das Ziel, interkulturelle Kooperation und verbind- 2. Konsolidierungsphase liche Einbindung von Migrantenorganisationen in regionale Ausbildungsmarkt- und Bildungsnetzwerke Im Rahmen von Informationsgesprächen und Work- zur Verbesserung der Bildungsintegration von Men- shops werden die Netzwerkpartner, Vertretungen der schen mit Migrationshintergrund umzusetzen, folgt Migrantenorganisationen und regionale Akteure über einem Modell, das von MOZAIK entwickelt und in ver- die Ziele des Begleitprojekts in Kenntnis gesetzt sowie schiedenen Projektkontexten erprobt sowie weiterent- für die anstehenden Aufgaben geschult (Interkultu- wickelt wurde. Das MOZAIK-Modell ist stufenweise relle Trainings). Die Einbeziehung der Migrantenor- aufgebaut und beschreibt, welche Schritte sukzessive ganisationen in die Netzwerk- und Gremienarbeit erfolgen müssen, um Migrantenorganisationen nach- erfolgt über die Bildungsbeauftragten. haltig in Kooperationen einzubinden. 3. Moderationsphase Die Umsetzung des Begleitprojekts erfolgt in drei Pha- sen, die nachfolgend kurz dargelegt werden. Der weitere Prozess zur Konsolidierung der Koopera- tion und zur Professionalisierung der Vertreterinnen 1. Initiierungsphase und Vertreter aus den Migrantenorganisationen wird bei allen im Rahmen des Begleitprojekts beteilig- In enger Abstimmung mit den Leitungen der Pro- ten regionalen Projekten des Programms „Perspek- jekte vor Ort wird der bisherige Stand der Mitwirkung tive Berufsabschluss“ begleitet und durch Arbeitsge- von Migrantenorganisationen im Netzwerk der regio- spräche, Workshops und Fachtagungen unterstützt. nalen Akteure und die Mitwirkungsmöglichkeiten der Die Moderationsphase verfolgt damit das Ziel, eine Migrantenorganisationen analysiert. Weiterhin wer- nachhaltige Struktur der Kooperation aufzubauen. den die Möglichkeiten eruiert, an den Standorten eine interkulturelle Vertretungsstruktur aufzubauen. Die Abbildung des folgenden Modells zeigt, welche Prozesse im Laufe der Kooperation mit den Migran- tenorganisationen zu durchlaufen sind.
1.2 Zehn-Stufen-Modell von MOZAIK zur Beteiligung von Migrantenorganisationen Erstgespräche mit den regionalen Akteuren zur Ermittlung der Kooperationsthemen 1. mit Migrantenorganisationen. Initiierungsphase, ca. 2-3 Monate. Begleitung und Beratung der regionalen Akteure und Migrantenorganisationen während der gesamten Projektlaufzeit. Auswahl der passenden Migrantenorganisationen gemeinsam mit regionalen Partnern 2. nach MOZAIK-Kriterien. Pro ausgewähltem Projekt: Gemeinsame Informationsveranstaltung für regionale 3. Migrantenorganisationen zur Akquise von Bildungsbeauftragten. Gemeinsame Auswahl der Bildungsbeauftragten nach MOZAIK-Empfehlungen und Unterstützung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. 4. Erhebung der Qualifizierungsbedarfe. Konsolidierungsphase, ca. 6-9 Monate. Gemeinsame Entwicklung des Curriculums für die Qualifizierung der Bildungsbeauf- 5. tragten mit den ausgewählten Projekten. Vertragliche Vereinbarung (Aufwandsentschädigung) zur Durchführung von u.a. nied- 6. rigschwelligen Beratungsangeboten in Migrantenorganisationen. Teilnahme an den Qualifizierungs-Schulungen für Bildungsbeauftragte, die durch die 7. regionale Netzwerkkoordination organisiert werden. Vor- und Nachbereitung der regelmäßigen Netzwerk- und Schulungsveranstaltun- 8. gen der Bildungsbeauftragten mit Ausbildungsmarktakteuren aus dem regionalen Netzwerk. Statistische Auswertung der niedrigschwelligen Beratungsarbeit der Bildungsbeauf- Moderationsphase, 9. tragten für Präsentationen. ca. 4 Monate. Beratung bei der Sicherung der Nachhaltigkeit der regionalen Kooperation mit Migran- 10. tenorganisationen bzw. der interkulturellen Netzwerke. Abbildung 1: Zehn-Stufen-Modell von MOZAIK zur Beteiligung von Migrantenorganisationen an regionalen (Bildungs-)Netzwerken im Rahmen des Begleitprojekts.
Stufe 1: Stufe 4: Erstgespräche mit den regionalen Akteuren zur Gemeinsame Auswahl der Bildungsbeauftragten Ermittlung der Kooperationsthemen mit Migran- nach MOZAIK-Empfehlungen und Erhebung der tenorganisationen Qualifizierungsbedarfe Bei den Erstgesprächen mit den regionalen Akteuren Das Ziel der ersten Informationsveranstaltung ist geht es vor allem darum, das Konzept der Netzwerkar- es, interessierte Personen aus den Migrantenorgani- beit und die Strategie des Empowerments von Migran- sationen als Bildungsbeauftragte zu gewinnen. Für tenorganisationen standortspezifisch zu entwickeln. die erfolgreiche Kooperation mit Migrantenorgani- sationen sind mehrere Kriterien bei der Auswahl der Bildungsbeauftragten zu beachten. Stufe 2: Auswahl der passenden Migrantenorganisationen ▪ Hohes Interesse und Engagement; gemeinsam mit regionalen Partnern ▪ Anerkennung durch die Mitglieder des Vereins und des Vorstands; ▪ Gute Deutsch- und Muttersprachenkenntnisse; Nach Ausarbeitung gemeinsamer Handlungsschwer- ▪ Grundkenntnisse des deutschen Bildungs-, Ausbil- punkte der Netzwerkakteure erfolgt die Auswahl von dungs- und Weiterbildungssystems; Migrantenorganisationen nach den nachfolgenden ▪ Gute beziehungsweise erfolgreiche berufliche oder Kriterien. Sie sollen ... akademische Laufbahn; ▪ Zeitliche Flexibilität bezüglich der gemeinsamen ▪ ... an den Themen Bildung und Treffen und Veranstaltungen. berufliche Integration interessiert sein; ▪ ... die Zielgruppen der Projektarbeit Mittels Fragebögen, gemeinsamen Gesprächen und erreichen können; Diskussionsrunden werden in einem nächsten Schritt ▪ ... interkulturell offen und integrativ arbeiten; die Qualifizierungsbedarfe der Bildungsbeauftragten ▪ ... mindestens 50 Mitglieder aufweisen; abgefragt. ▪ ... verfassungsrechtlich unproblematisch sein; ▪ ... verschiedene Herkunftsländer vertreten; ▪ ... gleichwertig auf die Region verteilt sein. Stufe 5: Gemeinsame Entwicklung des Curriculums für die Qualifizierung der Bildungsbeauftragten mit den Stufe 3: ausgewählten Projekten Pro ausgewähltem Projekt: Gemeinsame Informati- onsveranstaltungen für regionale Migrantenorgani- sationen zur Akquise von Bildungsbeauftragten Nach Auswertung der Fragebögen werden Themenbe- reiche und passende Referentinnen und Referenten ausgewählt sowie Termine für die Schulungen festge- Im Rahmen von projektspezifischen Informations- legt. Für die Referententätigkeit wird vorwiegend auf veranstaltungen, zu denen die infrage kommenden Expertinnen und Experten aus dem regionalen Netz- Migrantenorganisationen eingeladen werden, soll werk zurückgegriffen. Bei der Auswahl von Referen- zum einen das Projekt vorgestellt werden und zum tinnen und Referenten gilt generell, dass diese nicht anderen auch ein Kooperationsangebot an die Mig- einzig über den Faktor Fachlichkeit gewählt werden rantenorganisationen erfolgen. Bei der Durchführung können, sondern auch darauf zu achten ist, dass The- der Veranstaltungen ist möglichst mit Rücksicht auf men in einer einfachen, nicht zu fachsprachlichen und die vornehmlich ehrenamtliche Arbeit in den Mig- diskussionsanregenden Art und Weise aufbereitet und rantenorganisationen auf Abend- oder Wochenend- vermittelt werden. Nur so kann sichergestellt werden, termine zurückzugreifen. Die Informationsveranstal- dass die unterschiedlichen Bildungshintergründe der tungen dienen dem näheren Kennenlernen sowie der Bildungsbeauftragten nicht zum Selektionskriterium Vereinbarung für eine weitere Zusammenarbeit. werden. Das vermittelte Wissen muss von allen ange- eignet werden können. Ferner sollten die Schulungsin- halte und -materialien in einem Qualifizierungsordner
für die Bildungsbeauftragten zur Verfügung gestellt Stufe 7: werden. Auf der Grundlage dieses Materials soll ein Teilnahme an den Qualifizierungs-Schulungen für Curriculum entwickelt werden, das auch zukünftigen Bildungsbeauftragte, die durch die regionale Netz- Bildungsbeauftragten zur Verfügung steht. Als Mitt- werkkoordination organisiert werden ler zwischen Migrantenorganisation beziehungsweise Migrantinnen und Migranten einerseits und Regel- einrichtungen im Bildungs- und Arbeitsmarktbereich Bei der Entwicklung des Curriculums gilt es, neben andererseits müssen die nachfolgend genannten Kom- den thematischen Aspekten vor allem auch die Teil- petenzfelder vermittelt und angeeignet werden. nehmerorientierung in den Blick zu nehmen. Die aus- schließlich ehrenamtliche Tätigkeit erfordert zeitliche ▪ Sachkompetenz: Wissen über den Bildungs- und Rücksichtnahme und eine insgesamt flexible Handha- Arbeitsmarktsektor; bung bei der Planung und Gestaltung der Schulungen. ▪ Handlungskompetenz: Fähigkeit, mit den Akteuren Entlang den oben genannten Kompetenzen und ihrer im Bildungs- und Arbeitsmarktsektor kooperativ jeweiligen Relevanz für die Erfüllung des breiten Auf- zusammenzuarbeiten (Interkulturelle Kompetenz); gabenfeldes eines Bildungsbeauftragten lassen sich ▪ Methodenkompetenz: Wissen über Projekt- und die nachfolgenden Module den einzelnen Kompetenz- Netzwerkmanagement zur langfristigen Professio- feldern zuordnen. nalisierung der Migrantenorganisationen (Empow- erment-Kompetenz). Kompetenz Module Stufe 6: Sachkompetenz • Schul- und Bildungssystem Vertragliche Vereinbarung (Aufwandsentschädi- • Berufsorientierung und -vor- gung) zur Durchführung von u.a. niedrigschwelligen bereitung Beratungsangeboten in Migrantenorganisationen • Berufsausbildung • Fördermöglichkeiten in Schu- le, Aus- und Weiterbildung • Anerkennung im Ausland Mit den Bildungsbeauftragten wird eine vertragliche erworbener Abschlüsse Vereinbarung für die verbindliche Kooperationsarbeit • Modulare Nachqualifizierung im Projekt geschlossen. Dies geschieht, um der Koope- ration einen bindenden Charakter zu geben sowie den Bildungsbeauftragten eine vertraglich gesicherte Auf- Handlungskom- • Stärkung Interkultureller wandsentschädigung zu gewähren. petenz Handlungskompetenz im Sinne eines wechselseitigen Dialogs Methodenkom- • Projekt-, Veranstaltungs- und petenz Netzwerkmanagement
Stufe 8: Stufe 10: Vor- und Nachbereitung der regelmäßigen Netz- Beratung der regionalen Projekte bei der Sicherung werk- und Schulungsveranstaltungen der Bildungs- der Nachhaltigkeit der Kooperation mit Migran- beauftragten mit Ausbildungsmarktakteuren aus tenorganisationen bzw. der interkulturellen Netz- dem regionalen Netzwerk werke Die Bildungsbeauftragten sollen qualifiziert werden, Für die Nachhaltigkeit werden Beratungsgespräche, damit sie später mit den Netzwerkpartnern auf glei- Netzwerktreffen und Recherchen zu Fördermöglich- cher Augenhöhe kooperieren und arbeiten können. Die keiten von Migrantenorganisationen durchgeführt. Evaluation jeder Schulung ist daher ein wichtiger As- Die Zwischen- und Abschlussveranstaltungen mit pekt, der einerseits dazu dient, den Nutzen der Schu- Vergabe von Zertifikaten an die Bildungsbeauftragten lungsveranstaltung für die Bildungsbeauftragten zu werden mittels einer Projektbilanzierung unter Betei- ermitteln und andererseits curriculare Veränderungen ligung von Netzwerkpartnern und der teilnehmenden zeitnah vorzunehmen. Während der Projektlaufzeit ist Migrantenorganisationen durchgeführt. Zur Projekt- es vorteilhaft, regelmäßig Netzwerktreffen zu organi- bilanzierung gehört auch ein Erfahrungsbericht der sieren, um Erfahrungen austauschen und gemeinsame Bildungsbeauftragten. Will man erreichen, dass die Lösungen für die Probleme der beratenen Mitglieder entstandenen interkulturellen Beratungs- und Koope- entwickeln zu können. Mit der Zahl der Veranstaltun- rationsnetzwerke auch über die konkrete Projektlauf- gen wächst somit das Vertrauensverhältnis, welches zeit Bestand haben, ist es wichtig, dass regelmäßige vor allem auch für die Gründung eines interkulturellen Arbeitsstrukturen etabliert werden, in denen Migran- Verbunds der Migrantenorganisationen bedeutend ist, tenorganisationen und Regeleinrichtungen gemein- sowie insgesamt die Nachhaltigkeit der Kooperation sam an der Weiterentwicklung von Instrumenten und nur über eine vertrauensvolle Zusammenarbeit er- Integrationsangeboten arbeiten. Dabei ist – so Reich reicht werden kann. (2009) – den potenziellen Netzwerkpartnern abzuver- langen, „dass sie die Migrantenorganisationen nicht nur für sich als Türöffner zu den Migranten und deren Stufe 9: Familien betrachten, sondern dass sie die eigenstän- Statistische Auswertung der niedrigschwelligen digen Beiträge erkennen, welche die Organisationen Beratungsarbeit der Bildungsbeauftragten für Prä- in Fragen der kommunalen Entwicklung, der Bildung, sentationen der Ökologie, der Folgen demographischer Verschie- bungen leisten können, und dass sie – im Netzwerk, bei der Beantragung von Projekten, bei der Formulie- Mit der statistischen Erfassung und den daraus rung von Anträgen – für die erforderliche personelle generierten Präsentationen der von den Bildungsbe- und materielle Ausstattung der Migrantenorgani- auftragten geleisteten Beratungsarbeit ist für alle Pro- sationen eintreten. Integration auf Augenhöhe muss jektpartner transparent, welche Themen und Angebote kein Schlagwort bleiben, sie kann durch die Vernet- von Migrantinnen und Migranten am stärksten nach- zung gleichberechtigter Partner Wirklichkeit werden“. gefragt werden. Mittels dieser Informationen lassen Die Nutzung und Anerkennung der Kompetenzen von sich dann auch die Angebote der Regeleinrichtungen Migrantenorganisationen bei der Entwicklung und auf die migrationsspezifischen Erwartungen und An- Gestaltung von Integrationsangeboten steht erst am forderungen hin anpassen. Diese Rückkopplung ist Anfang. Die Erfahrungen in den Pilotregionen doku- entscheidend für die kooperative Entwicklung migra- mentieren aber, dass die notwendigen Anstrengungen tionssensibler Instrumente bei der Bildungs- und Ar- und die wechselseitigen Lernprozesse zielführend sind beitsmarktintegration. und interkulturelle Schranken abgebaut werden kön- nen, wenn es gelingt, eine vertrauensvolle Basis der Zusammenarbeit von Migrantenorganisationen und Regeleinrichtungen aufzubauen.
1.3 Standorte des Begleitprojekts mit Bildungsbeauftragten in den Förderinitiativen „Regionales Übergangsmanagement“ und „Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung“ Für die Umsetzung des Begleitprojekts sind bundesweit zehn Projekte in acht Pilotregionen ausgewählt worden, mit denen es gemeinsam standortspezifische Lösungen zu ermitteln gilt. Von den Good-Practice-Beispielen sollen alle Projekte im Programm profitieren können. Förderinitiative 1 Förderinitiative 2 Regionales Übergangsmanagement Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung Böblingen (Baden-Württemberg) 02/2012 bis 11/2012 Darmstadt (Hessen) 02/2010 bis 03/2012 Projekt: „Bildungsforum Landkreis Böblingen“ Projekt: „Qualifizierung nach Maß“ Träger: Landkreis Böblingen, Dezernat für Jugend Träger: Internationaler Bund e.V. Verbund Hessen und Soziales Internet: www.ib-nachqualifizierung.de Internet: www.bildungsforum-kreisbb.de Gießen - Lahn-Dill (Hessen) 02/2012 bis 11/2012 Darmstadt-Dieburg (Hessen) 02/2012 bis 11/2012 Projekt: „Netzwerk Nachqualifizierung Gießen - Lahn-Dill“ Projekt: „Fachstelle Jugendberufswegebegleitung/ Träger: Zentrum Arbeit und Umwelt - Gießener Übergangsmanagement“ gemeinnützige Berufsbildungsgesellschaft mbH Träger: Landkreis Darmstadt-Dieburg, Kinder- Internet: www.nachqualifizierung-mittelhessen.de und Jugendförderung Internet: www.kijufoe-dadi.de Karlsruhe (Baden-Württemberg) 02/2012 bis 11/2012 Projekt: „Finish IT“ Kiel (Schleswig-Holstein) 02/2010 bis 03/2012 Träger: CyberForum e.V. Projekt: „Regionales Übergangsmanagement Kiel“ Internet: www.finish-it.info Träger: Landeshauptstadt Kiel - Dezernat IV - Soziales, Jugend, Gesundheit, Wohnen, Leipzig (Sachsen) 02/2010 bis 06/2012 Schule und Sport Projekt: „MoNA“ Internet: www.uebergangsmanagement-kiel.de Träger: Technologie- und Berufsbildungszentr um Leipzig gGmbH. Leipzig (Sachsen) 02/2010 bis 06/2012 Internet: www.perspektive-berufsabschluss-leipzig.de Projekt: „Regionales Übergangsmanagement Leipzig“ Träger: Stadt Leipzig, Jugendamt Saarbrücken (Saarland) 02/2010 bis 06/2012 Internet: www.uebergangsmanagement-leipzig.de Projekt: „QuaSa“ Träger: Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH Marburg-Biedenkopf (Hessen) 02/2010 bis 06/2012 Internet: www.quasa.zbb-saar.de Projekt: „Regionales Übergangsmanagement Marburg-Biedenkopf“ Träger: Landkreis Marburg-Biedenkopf, Fachbereich Familie, Jugend und Soziales, Fachdienst Jugendförderung Internet: www.ruem-marburg-biedenkopf.de Saarbrücken (Saarland) 02/2010 bis 06/2012 Projekt: „KoSa“ Träger: Regionalverband Saarbrücken, Fachbereich Schulen und Bildung, Fachdienst Gebäude und Betriebsmanagement Schulen (GBS) Internet: www.kosa-net.de
10 2. Daten und Fakten zu Bildungsbeauftragten im Begleitpro- jekt „Mit MigrantInnen für MigrantInnen“ im Zeitraum Januar 2010- Oktober 2012 Insgesamt gab es 128 Personen, die sich für die Tätig- ▪ Die 118 aktiven Bildungsbeauftragten verteilen sich keit als Bildungsbeauftragte interessiert haben. 6 Per- auf 81 Migrantenorganisationen (in 28 Migran- sonen haben lediglich Interesse bekundet, sind jedoch tenorganisationen ist mehr als 1 BB tätig). 8 der Bil- nie tätig geworden. 4 weitere sind neu, d.h. dass sie dungsbeauftragten sind Privatpersonen. bis zum Stichtag noch keinen Vertrag zurückgesendet haben. Insgesamt sind bisher 118 aktiv geworden. ▪ Informationen zu den 111 aktiven Bildungsbeauf- tragten: Die 118 (63 w; 55 m) aktiven Bildungsbeauftragten verteilen sich auf fol- gende Standorte: Geschlecht 51 % weiblich 49 % männlich Standorte 9 Darmstadt Altersgruppen 9 BB (2 w , 7 m) (Hessen) 18 - 24 9% Darmstadt-Dieburg* 13 BB (10 w, 3 m) 25 - 40 32 % (Hessen) Gießen-Lahn-Dill 41 - 50 22 % 14 BB (10 w, 4 m) (Hessen) älter als 50 15 % Karlsruhe k.A. 22 % 4 BB (2 w, 2 m) (Baden-Württemberg) Kiel 12 BB (2 w, 10 m) (Schleswig-Holstein) Bildungsstand Landkreis Böblingen 19 BB (11 w, 8 m) (Baden-Württemberg) ohne Abschluss 1% Landkreis Marburg-Biedenkopf Hauptschulabschluss 7% 16 BB (5 w, 11 m) (Hessen) Realschulabschluss 11 % Leipzig 16 BB (12 w, 4 m) Abitur 27 % (Sachsen) Hochschulabschluss 32 % Saarbrücken 15 BB (9 w , 6 m) (Saarland) k.A. 22 % *zzgl. 3 Bildungsbeauftragte aus Darmstadt Herkunftsländer (28 verschiedene Länder) Türkei (35) Kasachstan (2) Litauen (1) Palästina (5) Moldawien (2) Marokko (1) Afghanistan (4) Somalia (2) Peru (1) Iran (4) Algerien (1) Republik China (1) Russland (4) Äthiopien (1) Spanien (1) Ukraine (4) Frankreich (1) Tunesien (1) Deutschland (3) Irak (1) Ungarn (1) Eritrea (3) Italien (1) Vietnam (1) Libanon (3) Kongo (1) k.A. (22) Griechenland (2) Korea, Süd (1)
11 Staatsangehörige (25 verschiedene Staatsangehörigkeiten) Deutsch (47) Deutsch-eritreisch (1) Marokkanisch(1) Türkisch (9) Deutsch-griechisch (1) Moldawisch (1) Ukrainisch (4) Deutsch-iranisch(1) Somalisch (1) Deutsch-türkisch (2) Französisch (1) Spanisch (1) Kolumbianisch (2) Griechisch (1) Tunesisch (1) Palästinensisch(2) Italienisch(1) Ungarisch (1) Russisch (2) Koreanisch (1) Vietnamesisch (1) Armenisch (1) Libanesisch (1) k.A. (25) Chinesisch (1) Litauisch(1) Sprachkenntnisse (32 verschiedene Sprachen) Deutsch (67) Italienisch (2) Koreanisch (1) Englisch (44) Ukrainisch (2) Lingala (1) Türkisch (36) Amharisch (1) Litauisch (1) Arabisch (15) Armenisch (1) Rumänisch (1) Russisch (13) Äthiopisch (1) Serbisch (1) Französisch (10) Awarisch (1) Slowakisch (1) Kurdisch (5) Chinesisch (1) Tamilisch (1) Persisch (5) Eritreisch (1) Tigrinya (1) Spanisch (5) Indisch (1) Tschechisch (1) Paschtu (3) Jugoslawisch (1) Vietnamesisch (1) Griechisch (2) Kroatisch (1) ▪ Informationen zu den Tätigkeiten (nach Stundenzetteln): - Insgesamt 2.017 Tätigkeiten (von 86 Bildungsbeauftragte an 7 Standorten; ohne Darmstadt-Dieburg und Böblingen) Davon: Gesamttätigkeiten (2.017) 985* Einzelberatungen, (z.B. Allg. Sozialberatung, Begleitungstätigkeiten, Arbeitssuche, Schriftverkehr, Familienberatung etc.) 518* Netzwerkarbeit, (z.B. Arbeitskreise, Gespräche mit Regelorganisationen, Arbeitsgruppen, Konferenzen etc.) 194* Vereinsarbeit (z.B. Vorstandssitzungen, Vorbereitungen, Projektvorstellung im Verein etc.) 170* Projektarbeit, (z.B. Protokoll/Recherchearbeit, Gespräch mit Projektleitern/-mitarbeitern, Bearbeitung von Projektmaterial etc.) 150* Schulungen/Fortbildungen für die Tätigkeit als BB
12 2.1 Bildungsbeauftragte aus Darmstadt in den Förderinitiativen „Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung“ Dipl.- Ing. Goitom Beraki Abdi Dahir Geedi Eritreischer Kulturverein Darmstadt und Umgebung e.V. Somalische Kultur und Integration e.V. ▪ Vorname Name: Goitom Beraki ▪ Vorname Name: Abdi Dahir Geedi ▪ Stadt: Darmstadt ▪ Stadt: Darmstadt ▪ Bildungsbeauftragter seit: ▪ Bildungsbeauftragter seit: Oktober 2010 Oktober 2010 ▪ Sprachen: Deutsch, Englisch, ▪ Sprachen: Deutsch, Englisch, Tigrigna Arabisch, Somalisch ▪ Jahrgang: 1966 ▪ Jahrgang: 1966 ▪ Beruf: Dipl.-Ing. Chemie (FH) ▪ Beruf: Sportlehrer Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Die eritreische Gemeinde hier in Darmstadt und Um- Ich bin seit 5 Jahren alleinerziehend, da ich verwitwet gebung ist groß. Momentan verzeichnet der Eritreische bin. Ich habe 5 Kinder und möchte, dass meine Kinder Kulturverein in Darmstadt ca. 80 aktive Mitglieder. bessere Bildungschancen haben als ich es hatte. Obwohl Seit der Gründung 2005 bin ich aktives Mitglied in die- ich Sportlehrer bin, konnte ich leider diesen Beruf in sem Verein. Im Verlauf der Jahre habe ich festgestellt, Deutschland nicht ausüben. Auf der Flucht sind näm- dass es in dem Verein einen Nachholbedarf unter ande- lich die notwendigen Unterlagen verloren gegangen, rem im Bereich Bildung, Informationsweitergabe und um diese in Deutschland anerkennen zu lassen und als Netzwerkbildung gibt. Als Vorstandsmitglied habe ich Sportlehrer arbeiten zu können. Meine Schwerpunkte mir daher diese Bereiche zu meinen Schwerpunkthe- im Verein sind die Arbeit mit Kindern im Freizeitbe- men gemacht und versuche dort auch als Bildungsbe- reich und der Bereich der Konfliktlösungen innerhalb auftragter aufzuklären und zu unterstützen. der Familien. Ich unterstütze insbesondere Alleiner- ziehende durch Gespräche und Anregungen vor allem bei Bildungsfragen. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin in Eritrea geboren und 1982 als politischer In Somalia herrschte Bürgerkrieg, sodass ich im Jahr Flüchtling nach Deutschland gekommen. Ich habe in 1992 nach Deutschland geflüchtet bin. Da ich keine Do- Deutschland das Abitur nachgeholt und an der FH- kumente und Zeugnisse hatte, konnte ich in Deutsch- Darmstadt studiert. 1996 habe ich die Hochschule mit land nicht als Sportlehrer tätig sein und arbeitete lan- dem Abschlussgrad Dipl.-Ing Chemie beendet. Seit 10 ge Jahre als Gebäudereiniger. Ich hatte erst 2009 die Jahren bin ich verheiratet und habe zwei Kinder im Gelegenheit einen „Integrationskurs Deutsch“ zu be- Alter von 9 und 11 Jahren. Ich arbeite als Angestellter suchen, um meine Sprache zu verbessern. Ich möchte im Customer Support einer Telekommunikationsge- gerne im pädagogischen Bereich arbeiten. Mittlerweile sellschaft. ist es möglich, dass ich meine Zeugnisse aus Soma- lia ausstellen lassen kann. Damit habe ich dann auch mehr Chancen mich zu qualifizieren. Kontakt: Kontakt: Eritreischer Kulturverein Darmstadt und Umgebung e.V. Somalische Kultur und Integration e.V. Erbacher Strasse 2. 64289 Darmstadt E-Mail: abdigeedi@hotmail.de E-Mail: goitom.beraki@gmx.net
Bildungsbeauftragte aus Darmstadt 13 Ibrahim Haji Mohammad Daud Helmand Somalische Kultur und Integration e.V. Pohana e.V. ▪ Vorname Name: ▪ Vorname Name: Ibrahim Haji Mohammad Daud Helmand ▪ Stadt: Darmstadt ▪ Stadt: Darmstadt ▪ Bildungsbeauftragter seit: ▪ Bildungsbeauftragter seit: Oktober 2010 Oktober 2010 ▪ Sprachen: Arabisch, Deutsch, ▪ Sprachen: Englisch, Italienisch, Somalisch Dari, Deutsch, Paschto ▪ Jahrgang: 1965 ▪ Jahrgang: 1960 ▪ Beruf: Agrarwissenschaftler ▪ Beruf: Industriemechaniker Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Ich gehöre mit zu den Initiatoren, die den Somalischen Ich möchte Menschen aus meinem Heimatland, die Kultur- und Integrationsverein im Jahre 2009 ge- jetzt neu nach Deutschland kommen und auch die, die gründet haben. Wir haben festgestellt, dass vor allem schon länger hier leben im Bereich der schulischen die Kinder mit somalischem Migrationshintergrund in und beruflichen Bildung informieren, um Ihnen Wege Schulsystem und im Berufsleben benachteiligt sind. aufzuzeigen, wie sie sich zurechtfinden und beruflich Meine Motivation als Bildungsbeauftragter ist es, den integrieren können. Ich möchte durch meine Beratung Kindern und Erwachsenen zu helfen, dass diese Be- helfen, dass diese wichtigen Schritte zügig erfolgen. nachteiligung aufgehoben wird. Wir möchten auch als Verein dazu beitragen, sowohl in Frieden zu leben, als auch sich in die Gesellschaft zu integrieren und aktiv am Bildungssystem teilzunehmen. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin 1993 aufgrund des Bürgerkrieges in Soma- Ich bin in Afghanistan geboren und 1981 wegen dem lia nach Deutschland geflüchtet. Mein Studium der Krieg in Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Agrarwissenschaften wurde leider hier in Deutsch- Sieben Jahre später folgte mir auch meine Frau nach land nicht anerkannt. Deshalb war ich gezwungen, Deutschland. Jetzt leben wir schon seit 30 Jahren in meinen Lebensunterhalt als Produktionsmitarbeiter Deutschland und haben vier Kinder die hier geboren zu verdienen. 1997 lernte ich meine somalische Frau und aufgewachsen sind. Anfang des Jahres 1992 habe hier in Deutschland kennen. Wir haben 5 Kinder, da- ich in Deutschland eine Ausbildung zum Industrieme- von 3 gemeinsame. Bis 2004 habe ich im Bereich der chaniker abgeschlossen. Nach dem Ende des Krieges in Produktion gearbeitet. Danach habe ich einen DSH- Afghanistan bin ich 1992 auch wieder zurück dorthin Deutschkurs abgeschlossen, um zu studieren. Dazu gegangen und habe über ein Projekt der Gesellschaft hätte ich aber nach Marburg umziehen müssen, was für technische Zusammenarbeit (GTZ) eine Berufs- mit der Familie nicht möglich war. Ich bin seit 2008 schule für den handwerklich-technischen Bereich in Migrationsberater beim Sozialkritischen Arbeitskreis Afghanistan mit aufgebaut. Als das Projekt 1998 been- in Darmstadt und auch in anderen Projekten in der det war, kam ich wieder zurück nach Deutschland und Migrations- und Bildungsarbeit tätig. arbeitete einige Jahre in einem Chemiekonzern als In- dustriemechaniker. Ich arbeite heute als Haustechni- ker in einem Unternehmen für Facility Management. Kontakt: Kontakt: Somalische Kultur und Integration e.V. Pohana e.V. c/o Helmand Stresemannstr. 46, 64297 Darmstadt Bartningstr. 76, 64289 Darmstadt E-Mail: aadan40@hotmail.com E-Mail: mhelmand2@yahoo.de
14 Tekle Tesfamariam Dagnachew Wondimu Eritreischer Kultur Verein Äthiopisch - Orthodoxe Kirche ▪ Name: Dagnachew Wondimu ▪ Vorname Name: Tekle Tesfamariam ▪ Stadt: Darmstadt ▪ Stadt: Darmstadt ▪ Bildungsbeauftragter seit: ▪ Bildungsbeauftragter seit: Oktober 2010 Oktober 2010 ▪ Sprachen: Amharisch, Deutsch, ▪ Sprachen: Amharik, Deutsch, Englisch, Slowakisch English, Tigrigna ▪ Jahrgang: 1964 ▪ Jahrgang: 1963 ▪ Beruf: Dipl.-Ing. Vermessung ▪ Beruf: Lagerlogistiker und Kartograph Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Bildung ist mir persönlich sehr wichtig. Ich bin auch Meiner Meinung nach ist der Informationsmangel das der Meinung, dass Migrantinnen und Migranten ande- größte Problem, das die Migrantinnen und Migranten ren Migrantinnen und Migranten dabei helfen können, überhaupt haben. Dennoch sind Bildung und Ausbil- alle wichtigen Informationen bezüglich des Bildungs- dung der Schlüssel für eine gelungene Integration. systems in Deutschland und der beruflichen Qualifizie- Und als Bildungsbeauftragter möchte ich für mehr In- rung für sie zugänglich zu machen um dadurch Hilfe- formationsfluss in meiner Gemeinde und überhaupt stellung zu leisten. für mehr Bildung beitragen. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin in Eritrea geboren. Nach einem lang andau- Ich bin in Addis Abeba (Äthiopien) geboren und dort ernden Krieg musste ich das Land (meine Heimat) aufgewachsen. 1990 habe ich an der slowakischen Uni- verlassen und lebe und arbeite seit 1988 in Deutsch- versität Bratislava mein Studium als Vermessung Ing. land. Ich bin verheiratet und habe 3 Kinder. Ich habe und Kartograph abgeschlossen. Ende 1990 bin ich als in Eritrea das Lehramt für Grundschule erfolgreich politischer Flüchtling nach Deutschland gekommen. absolviert. Danach bin in nach Deutschland ausge- Ich bin seit 11 Jahren verheiratet und habe 2 Kinder. wandert und arbeite seitdem bei einem großen Pharm- Ich habe zunächst im Bereich der Pflege gearbeitet, aunternehmen im Bereich Lager/Logistik. Ich werde kann diese Tätigkeit jedoch aufgrund gesundheitlicher demnächst meine Externenprüfung als Fachkraft im in Einschränkungen nicht mehr ausführen. Seit 2010 stu- Logistik absolvieren. diere ich Sozialpädagogik an der Evangelischen Fach- hochschule in Darmstadt. Kontakt: Kontakt: Eritreischer Kultur Verein Äthiopisch- Orthodoxe Kirche Erbacher str. 2, 64283 Darmstadt Sandstr.48, 64583 Darmstadt E-Mail: teklid@yahoo.de E-Mail: d.wondimu@online.de
15 2.2 Bildungsbeauftragte aus Kiel in der Förderinitiative „Regionales Übergangsmanagement“ Ali Rıza Ağgül Nurcan Kurun Alevitische Gemeinde Kiel e.V. TIO-Treff und Informationsort für Migrantinnen e.V. ▪ Vorname Name: Ali Rıza Aĝgül ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Vorname Name: Nurcan Kurun ▪ Bildungsbeauftragter seit: ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel Januar 2011 ▪ Bildungsbeauftragte seit: ▪ Sprachen:Türkisch, Deutsch, Januar 2011 Kurdisch ▪ Sprachen:Deutsch, Kurdisch, ▪ Jahrgang: 1962 Türkisch ▪ Beruf: Staatlich Anerkannter ▪ Jahrgang: 1959 Erzieher ▪ Beruf: Sozialarbeiterin Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragte: Junge Menschen, insbesondere die mit Migrationshin- Sprache und Bildung sind das A und O der Integration, tergrund, haben hier in Europa oft vielfältige Probleme, welche über die gleichberechtigte Teilhabe von Mäd- die nicht unerheblich sind. Ihnen fehlt in nahezu allen chen und jungen Frauen an der beruflichen, sozialen Lebensbereichen die Orientierung, so dass sie sich in und politischen Gesellschaft bestimmen. Prävention, dieser komplizierten Welt und im familiären Werte- Bekämpfung von Gewalt und Chancen auf ein selbst- system, das in Widerspruch zur Leistungsgesellschaft bestimmtes Leben gelingt den Mädchen und jungen steht, verirren. Die Folgen sind vielfältig und gravie- Frauen durch Aufklärung und Förderung der Bildung. rend. Orientierungshilfen und eine gute Wissensver- Ich möchte gerne die Mütter bzw. die „Familien-Mana- mittlung können bei den Betroffenen und den Betei- gerinnen“ bei diesem Prozess unterstützen, damit sie ligten das Berufsbild und das soziale Zusammenspiel und ihre Töchter ihren gewürdigten Platz in dieser Ge- wesentlich verbessern. sellschaft haben. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin am 21.02.1962 in der Provinzstadt Hozat/Dersim Als Flüchtling und alevitische Kurdin kam ich nach in der Türkei geboren. 1980 habe ich am Gazi Gymna- Deutschland und lebe seit 30 Jahren in meiner zweiten sium in Ankara mein Abitur absolviert. Meine Einreise Heimat Kiel. Ich habe zwei erwachsene Töchter, eine nach Deutschland erfolgte im August 1980. Von 1983 hat studiert und die andere hat zwei Ausbildungen be- bis 1987 besuchte ich die Fachschule für Sozialpäda- endet. Ich arbeitete sechs Jahre lang als Erzieherin, gogik und erlangte nach meinem Anerkennungsjahr anschließend als Sozialarbeiterin und leite seitdem den im Deutsch-Türkischen Haus die Berufsbezeichnung TIO e.V. „Staatlich Anerkannter Erzieher“. Seitdem arbeite ich in einem Heim für schwererziehbare Jugendliche und seit 1999 bin ich als Erziehungsleiter tätig. Kontakt: Kontakt: Alevitische Gemeinde Kiel e.V. TIO-Treff und Informationsort für Migrantinnen e.V. Diedrichstr. 2-4, 24143 Kiel Andreas-Gayk-Str.8, 24103 Kiel E-Mail: info@alevi-kiel.de, Homepage: www.alevi.kiel.de E-Mail: Tio@inis-in-kiel.org, Homepage: www.tio-kiel.de
16 Özcan Ömeroğlu Berkant Özel DITIB – Türkisch-Islamischer Kulturverein in Friedrichsort – Türkischer Arbeitgeber Bund Kiel e.V. Yeni Camii e.V. ▪ Vorname Name: Özcan Ömeroğlu ▪ Vorname Name: Berkant Özel ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Bildungsbeauftragter seit: ▪ Bildungsbeauftragter seit: Januar 2011 Januar 2011 ▪ Sprachen:Deutsch, Englisch, ▪ Sprachen:Deutsch, Englisch, Türkisch Türkisch ▪ Jahrgang: 1982 ▪ Jahrgang: 1969 ▪ Beruf: Kaufmann für Versicherungen ▪ Beruf: selbständiger Versicherungs- und Finanzen - Innendienst vermittler Allianz AG Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Ich fühle mich in Deutschland wohl, aber immer noch Ich möchte Jugendliche und ihre Eltern bei schu- nicht ganz akzeptiert. Um die Akzeptanz zu erhöhen, lischen und beruflichen Fragen unterstützen, denn Bil- muss man Vorurteile abschaffen und mit guten Bei- dung fördert die Integration. Jugendliche mit Migrati- spielen ergänzen. Deswegen ist Bildung sehr wichtig. onshintergrund haben öfter Probleme am öffentlichen Bildung schafft Vorurteile ab und bewirkt stattdessen Leben teilzuhaben, bedingt durch andere kulturelle, Akzeptanz durch gute Beispiele und Integration. familiäre und soziale Erwartungen. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin 1982 in Kiel geboren. Mit sieben Jahren kehr- Ich bin in der Türkei geboren und 1976 nach Deutsch- te ich mit meinen Großeltern in die Türkei zurück und land eingereist. Hier habe ich die Schule besucht und wurde in Istanbul eingeschult. Ich bin in Istanbul auf- die mittlere Reife absolviert. Anschließend habe ich gewachsen. Mit 14 Jahren kehrte ich plötzlich und un- eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel ab- geplant nach Deutschland zurück. Ich besuchte fortan geschlossen und ein paar Jahre später die Ausbildung die Gesamtschule in Friedrichsort, wo ich 2004 meine zum Versicherungsfachmann (IHK) erfolgreich durch- schulische Laufbahn mit dem Abitur beendete. Folgend laufen. Seit 2006 bin ich selbständig in der Versiche- führte mein Weg mich an die Christian-Albrechts-Uni- rungsbranche tätig. versität zu Kiel. Hier studierte ich vier Semester BWL. Später entschloss ich mich zu einer Ausbildung. Ich habe eine Ausbildung zum Kaufmann für Versiche- rungen und Finanzen abgeschlossen und arbeite im- mer noch im gleichen Betrieb weiter. Kontakt: Kontakt: DITIB – Türkisch-Islamischer Kulturverein in Friedrichsort – TÜRKISCHER ARBEITGEBERBUND KIEL e.V. Yeni Camii e.V. Postfach 6548, 24126 Kiel Redinskamp 2, 24159 Kiel E-Mail: kontakt@tabkiel.de, Homepage: www.tabkiel.de E-Mail: vorstand.kielyeni@ditib-nord.de
Bildungsbeauftragte aus Kiel 17 Sharif Rahim Orhan Ünsal shefa e.V. Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. ▪ Vorname Name: Sharif Rahim ▪ Vorname Name: Orhan Ünsal ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Bildungsbeauftragter seit: ▪ Bildungsbeauftragter seit: Januar 2010 Januar 2011 ▪ Sprachen:Dari, Deutsch, Farsi ▪ Sprachen:Deutsch, Englisch, ▪ Jahrgang: 1957 Französisch, Türkisch ▪ Beruf: Diplom Heil- ▪ Jahrgang: 1971 und Sozialpädagoge ▪ Beruf: Volljurist Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Ich möchte Jugendliche und ihre Familien mit Migra- Ich selbst habe Migrationshintergrund und beschäfti- tionshintergrund dabei unterstützen, die Bildung als ge mich mit Integrationsarbeit. Ich bin in Deutschland Mittel zur Zukunftssicherung wahrzunehmen. Gute aufgewachsen und betrachte mich als einen Teil der Bildung ist die beste Voraussetzung für Teilhabe am Gesellschaft. Ein gewisser Anteil der in Deutschland gesellschaftlichen Leben und verhindert in die Armut lebenden jungen Migrantinnen und Migranten haben zu rutschen. Vorausgesetzt, dass die Aufnahmegesell- aber wegen ihrer kulturellen und familiären Hinder- schaft Rahmenbedingungen zur gleichberichtigten nisse, sowie der sprachlichen und bildungsrelevanten Teilhabe an Bildung und anderen gesellschaftliche Res- Defizite, den Anschluss an das öffentliche Leben nicht sourcen für alle Bürgerinnen und Bürger des Landes bzw. nicht richtig schaffen können. Und hier gilt es für schafft. uns, als Bildungsbeauftragte, diesen jungen Menschen den Zugang zu ermöglichen und ihnen neue Wege auf- zuzeigen. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin in Kabul geboren und reiste 1978 zum Stu- Ich bin in Deutschland aufgewachsen. Nachdem ich dieren nach Deutschland. Ich habe mein Studium mein Abitur in Bremerhaven absolviert habe, habe ich mit einem Diplom in den Fachbereichen Sozial- und in Kiel Jura studiert. Meiner Herkunft und meinen Heilpädagogik abgeschlossen. Seit 1999 arbeite ich als Vorstellungen entsprechend habe ich mich seither mit Heilpädagoge bei shefa e.V. Zudem bin ich als Rats- Belangen von Migranten beschäftigt und leite für mei- herr (Bündnis90/ Die Grünen) in der Landeshaupt- nen Verein ein Integrationsprojekt. stadt Kiel tätig. Kontakt: Kontakt: shefa e.V. Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. Jägerstrasse 7, 24143 Kiel Diedrichstraße 2, 24143 Kiel E-Mail: shefa.ikge@gmail.com, Homepage: www.shefajiel.de E-Mail: info@tgsh.de, Homepage: www.tgsh.de
18 Bekir Yalim M. Selim Yılmaz Diyanet Türkisch Islamischer Kulturverein e.V.- Ulu Cami Inter Türkspor Kiel e.V. ▪ Vorname Name: M. Selim Yılmaz ▪ Vorname Name: Bekir Yalim ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Bildungsbeauftragter seit: ▪ Bildungsbeauftragter seit: Februar 2011 Januar 2011 ▪ Sprachen: Deutsch, Englisch, ▪ Sprachen: Deutsch, Türkisch Türkisch ▪ Jahrgang: 1960 ▪ Jahrgang: 1990 ▪ Beruf: Reifenmonteur ▪ Beruf: Student (Rechtswissenschaft) Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Ich möchte den Menschen mit Migrationshintergrund Für mich ist es wichtig, dass Probleme nicht nur defi- helfen. Besonders den Jugendlichen, die gerade ihre niert, sondern auch gelöst werden. Ich möchte genau Schullaufbahn abgeschlossen habe und sich in das aus diesem Grund zu diesem Projekt etwas beitragen. Berufsleben begeben möchten. Sie sollen die Chancen Als Sportverein steht man vielen Jugendlichen sehr und Möglichkeit bekommen, die wir als erste Genera- nahe – das möchte ich nutzen. Denn diese Plattform tion nicht bekommen haben. erreicht sehr viele Menschen. Und zwar nicht als Be- hörde, sondern als direkte Kontaktperson. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin in der Türkei geboren, lebe seit 1972 in Deutsch- Mein Großvater ist Ende der 60er Jahre als Gastarbei- land und habe knapp 6 Jahre die Hauptschule besucht. ter nach Deutschland gekommen. Im Alter von zehn Von 1978-2008 war ich als Reifenmonteur berufstätig Jahren kam dann auch schließlich mein Vater hierher. und musste 2008 wegen meiner körperlichen Ein- Nachdem meine Eltern in der Türkei geheiratet hat- schränkungen meinen Beruf aufgeben. Seit Oktober ten, zog meine Mutter ebenfalls nach Deutschland. Ich 2010 bin ich beim Diyanet Türkisch Islamischer Kul- bin 1990 in Kiel geboren und habe nach dem Abitur turverein ehrenamtlich tätig. meinen Wehrdienst bei der Bundeswehr geleistet. Seit dem Wintersemester 2010/11 studiere ich Rechtswis- senschaften an der CAU Kiel. Kontakt: Kontakt: Diyanet Türkisch Islamischer Kulturverein e. V.- Ulu Cami Kiel Inter Türkspor Kiel e.V. Elisabethstr.6, 24143 Kiel Erich-Kästner-Weg 100 E-Mail: ulucami@arcor.de E-Mail: info@interturkspor.de, Homepage: www.interturkspor.de
Bildungsbeauftragte aus Kiel 19 Nejla Yılmaz-Yiğit Schamal Zangana Türkischer Elternbund Kiel e.V. Kurdisches-Kultur-Zentrum Kiel e.V. ▪ Vorname Name: Nejla Yılmaz-Yiğit ▪ Vorname Name: Schamal Zangana ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Stadt: Landeshauptstadt Kiel ▪ Bildungsbeauftragte seit: ▪ Bildungsbeauftr. seit: Januar 2011 Oktober 2010 ▪ Sprachen: Arabisch, Deutsch, ▪ Sprachen:Deutsch, Englisch, Kurdisch Französisch, Türkisch ▪ Jahrgang: 1965 ▪ Jahrgang: 1972 ▪ Beruf: Kinder- und Jugendbetreuer, ▪ Beruf: Studium, Doktorandin Soziologe, Vereidigter Dolmetscher in Humanmedizin für Arabisch u. Kurdisch Meine Motivation als Bildungsbeauftragte: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Die ständigen Veränderungen im hiesigen Schul- und Ich möchte Jugendliche und ihre Eltern bei schu- Bildungssystem und die damit verbundene Problema- lischen und beruflichen Fragen unterstützen, denn Bil- tik bei Migrantenfamilien waren mein Hauptanliegen. dung fördert die Integration. Jugendliche mit Migrati- Ich möchte, verbunden auch mit der ehrenamtlichen onshintergrund haben öfter Probleme am öffentlichen Funktion im Elternbund, präventive Arbeit leisten Leben teilzuhaben, bedingt durch andere kulturelle, und für die Familien eine Brückenfunktion bieten. familiäre und soziale Erwartungen. Besonders junge Menschen, unabhängig welchen Ge- schlechtes, möchte ich motivieren, ein Ziel vor Augen zu haben und dieses zu erreichen. Denn Bildung und Sprache sind die Säulen für die Integration und den Er- folg in der Gesellschaft Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich habe den gleichen typischen Migrationshinter- Ich bin im Irak geboren und habe dort in der Stadt grund wie der Großteil der türkischen Familien. Ich Kirkuk die Schule besucht und das Abitur absolviert. bin im Säuglingsalter nach Deutschland eingereist. Anschließend habe ich mein Studium als Soziologe an Meine schulische Ausbildung habe ich hier absolviert der Universität Erbil abgeschlossen. 1994 bin ich nach und Medizin studiert. Seitdem lebe ich hier mit mei- Deutschland eingereist und arbeite seit 2002 als so- ner Familie. Wir fühlen uns als einen Bestandteil der zialpädagogischer Familienhelfer beim Kinder- und hiesigen Gesellschaft und möchten einen aktiven Teil Jugendhilfe Verbund (KJHV) und Amt für Familie und dazu leisten und auch unsere Rechte vertreten wissen. Soziales, Abt. Kinder- und Jugendhilfedienste (KJHD). Meinen sozialen Beitrag für die Gesellschaft leiste ich Zudem bin ich seit 2004 als vereidigter Dolmetscher durch meine Vereinsarbeit. und Übersetzer (Arabisch und Kurdisch) tätig. Seit 1998 bin ich Vorstandvorsitzender des Kurdischen- Kultur-Zentrums in Kiel. Ich fühle mich in Deutsch- land wohl und höre auch oft von meinen deutschen Freunden, dass ich vollkommen integriert sei. Kontakt: Kontakt: Türkischer Elternbund Kiel e.V. Kurdisches-Kultur- Zentrum Kiel e.V. Elisabethstraße 6, 24143 Kiel Kurt-Schumacher-Platz 7, 24109 Kiel E-Mail: tebkiel@gmx.de E-Mail: office@zangana.de
20 2.3 Bildungsbeauftragte aus Leipzig in der Förderinitiativen „Regionales Übergangsmanagement“ Sarbast Akraui Mohammad Alkilani ProDialog Leipzig e.V. CONSIS Bildung & Management e.V. ▪ Vorname Name: Mohammad Alkilani ▪ Vorname Name: Sarbast Akraui ▪ Stadt: Leipzig ▪ Stadt: Leipzig ▪ Bildungsbeauftragter seit: 2010 ▪ Bildungsbeauftragter seit: Juli 2010 ▪ Sprachen:Deutsch, Arabisch ▪ Sprachen: Arabisch, Deutsch, Kurdisch ▪ Jahrgang:1966 ▪ Jahrgang: 1965 ▪ Beruf: Dipl. Agraringenieur, ▪ Beruf: freiberuflich Senior Consultant Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Ich bin der Meinung, dass Zuwanderer eine schnelle Bildung ist sehr wichtig, daher muss man gut beraten und effektive Orientierung in der deutschen Bildungs- und unterstützen, bis die richtige Entscheidung getrof- landschaft benötigen. Ihnen sollte es möglich sein, fen werden kann. Bildungsbeauftragter zu sein bedeu- einen Beitrag für ihre Kinder zu leisten und auch für tet für mich einen guten Beitrag für die Integrationsar- sich selbst. Ich will meine beruflichen und persön- beit zu leisten. lichen Erfahrungen dazu nutzen, um das Potenzial der Zuwanderer in Leipzig effizient in unsere Gesellschaft einbringen zu können. Mir ist es auch wichtig, eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Migrantenor- ganisationen in Leipzig zu schaffen. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich wurde in Akra, im kurdischen Teil des Iraks, ge- Ich bin in Palästina geboren und begann die deutsche boren. In Bagdad beendete ich 1991 mein Philosophie- Sprache am Herder-Instituts 1986 in Leipzig zu erler- studium. Aus politischen Gründen war ich gezwungen, nen. An der Universität Leipzig studierte ich „Agrar- meine Heimat zu verlassen und beantragte 1995 in Wirtschaft“. Nach der Beendigung mein Studium zum Deutschland Asyl. Seitdem wohne ich mit meiner Ehe- Dipl. Agraringenieur arbeitete ich in verschiedenen frau und zwei Kindern in Leipzig. Hier habe ich eine Bereichen und zuletzt in der Unternehmungsberatung. berufsbegleitende Weiterbildung als Referent für in- Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. terkulturelle Beratung an der TU Dresden abgeschlos- sen. Durch meine langjährige Praxiserfahrung habe Meine Arbeitsschwerpunkte sind… ich bisher in der allgemeinen Sozialberatung von Mi- ▪ Integration durch Bildung am Beispiel des Flücht- granten und in der interkulturellen Projektarbeit viel lingsrats der Stadt Leipzig Erfahrung gesammelt. ▪ Möglichkeiten der Öffnung des Blickwinkels für junge Frauen und Männer mit Migrationshintergrund hinsichtlich der Ausbil- dungsplatzsuche anhand eines Fragebogens ▪ Beratung von Kindern und Eltern am Übergang von Schule zum Beruf Kontakt: Kontakt: ProDialog Leipzig e.V. CONSIS Bildung & Management e.V. Konradstr. 60a, 04315 Leipzig Große Fleischergasse 12, 04109 Leipzig E-Mail: proDialog-leipzig@gmx.de, E-Mail: kilani.m@gmail.com Homepage: www.prodialog-leipzig.de
Bildungsbeauftragte aus Leipzig 21 Ardalan Ameen Larisa Brukvina ProDialog Leipzig e.V. Deutsch-Russisches Hilfswerk zur Heiligen Alexandra e.V. ▪ Vorname Name: Larisa Brukvina ▪ Vorname Name: Ardalan Ameen ▪ Stadt: Leipzig ▪ Stadt: Leipzig ▪ Bildungsbeauftragte seit: ▪ Bildungsbeauftragter seit: Juli 2010 August 2010 ▪ Sprachen: Arabisch, Deutsch, ▪ Sprachen: Deutsch, Russisch Englisch, Kurdisch, Persisch ▪ Jahrgang: 1962 ▪ Jahrgang: 1966 ▪ Beruf: Sozialpädagogin ▪ Beruf: Lehrer für Physik ▪ Erlernter Beruf Herkunftsland: und Mathematik Dipl. Mathematikerin Meine Motivation als Bildungsbeauftragter: Meine Motivation als Bildungsbeauftragte: Ich bin der Meinung, dass sich Menschen durch ihren Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie schwer ein Bildungshintergrund definieren und dieser auch ein neuer Anfang für Zuwanderer in einem unbekannten wichtiger Baustein ist, um eine erfolgreichen Lebens- Land ist. Viele haben Defizite in der deutschen Spra- weg zu führen. Zudem können sich Migrantinnen und che. Wenn z.B. Aussiedler keine Fragen haben, bedeu- Migrantenen durch Bildung besser integrieren und tet das oft, dass sie nur keinen Mut haben, etwas zu identifizieren. Als Bildungsbeauftragter möchte ich: fragen. Um das zu verhindern, biete ich als Bildungs- aufzeigen wie man bei Bildungsproblemen vorgehen beauftragte meine Hilfe an. kann, die Ratsuchenden unterstützen und ihnen Lö- sungswege anbieten. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Im Jahre 1995 musste ich wegen politischen Gründen Ich bin in Russland geboren und habe drei Kinder. aus dem Irak nach Deutschland übersiedeln. Nach 1986 habe ich die Universität in Barnaul (Russland) dem ich im Mai 1995 in Deutschland einen Asylantrag absolviert. Ich bin deutschstämmig, weil meine Groß- gestellt habe, besitze ich nun seit 2007 die deutsche eltern Deutsche waren. Deswegen siedelte ich mit mei- Staatsbürgerschaft. Im Irak absolvierte ich 1991 das ner Familie und meinem Vater im August 2000 nach Physikstudium und war anschließend bis 1994 als Leh- Deutschland um. Hier habe ich erst Integrationskurse rer für Physik und Mathematik tätig. In Leipzig habe besucht, um meine Deutschkenntnisse zu verbessern. ich zusätzlich von 2001-2003 eine Lehre zum Infor- Seit August 2008 bin ich in Leipzig als Sozialpädago- mationselektroniker absolviert und bin seit 2004 bei gin im Deutsch-Russischen Hilfswerk tätig. den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) beschäftigt. Kontakt: Kontakt: Ardalan Ameen Deutsch-Russisches Hilfswerk zur Heiligen Alexandra e. V. Riemannstraße 8, 04107 Leipzig Dresdner Str. 82, 04317 Leipzig E-Mail: ardalan75@hotmail.com, E-Mail: l-brukvina-kvhs@mail.ru, Homepage: www.prodialog-leipzig.de Homepage: www.heiligealexandraev.com
22 Tanja Hohn Janna Korjatschenko Ukraine - Kontakt e.V. Internationale Frauen Leipzig e.V. ▪ Vorname Name: Tanja Hohn ▪ Stadt: Leipzig ▪ Vorname Name: Janna Korjatschenko ▪ Bildungsbeauftragte seit: Juli 2010 ▪ Stadt: Leipzig ▪ Sprachen: Deutsch, Russisch, ▪ Bildungsbeauftragte seit: Juli 2010 Ukrainisch ▪ Sprachen: Deutsch, Rumänisch, ▪ Jahrgang: 1971 Russisch ▪ Beruf: Staatlich anerkannte ▪ Jahrgang: 1965 Erzieherin ▪ Beruf: Dipl. - Mathematikerin Meine Motivation als Bildungsbeauftragte: Meine Motivation als Bildungsbeauftragte: Ich bin der Meinung, dass immer noch viele Migrant/- Da ich selbst eine Migrantin bin, kenne ich „unsere“ innen Unterstützung brauchen. Besonders möchte ich (Integrations-) Probleme sehr gut. Durch den Zusat- ihnen aus eigener Erfahrung Mut geben, sich nicht zu zerwerb von Qualifikationen und Informationen, wäh- verstecken, sondern offensiv einen Platz in der Gesell- rend meiner Weiterbildung zur Bildungsbeauftragten, schaft zu suchen und dabei den eigenen Fähigkeiten zu kann ich aktiv Menschen helfen. vertrauen – vor allem in sprachlicher Hinsicht. Meine Migrationsgeschichte und berufliche Meine Migrationsgeschichte und berufliche Laufbahn in Kürze: Laufbahn in Kürze: Ich bin in der Ukraine geboren und 2003 mit meinem Ich bin in Moldawien geboren. Im Jahr 1993 kam ich Sohn nach Deutschland gekommen und habe im sel- mit meiner Familie nach Deutschland. Hier machte ich ben Jahr geheiratet. Im Jahr 2006 wurde unser zweiter zwei Ausbildungen, eine zur Krankenschwester und Sohn geboren. Mein erlernter Beruf, Kindergärtnerin, eine zur MTA- Funktionsdiagnostik. Nach meinen me- wurde lange Zeit nicht anerkannt. Durch Eigeninitia- dizinischen Ausbildungen war ich zuerst als Kranken- tive habe ich den Berufsabschluss 2010 erreicht und pflegerin tätig. Danach konnte ich diagnostische Un- arbeite seit Ende 2010 als Erzieherin in einer Kinder- tersuchungen in einer HNO-Praxis ausüben. Seit 2010 tagesstätte. arbeite ich im Verein „Internationale Frauen Leipzig e. V.“ und in verschiedenen gemeinnützigen Projekten. Deutschland ist für unsere Familie zur (Wahl-) Heimat geworden. Kontakt: Kontakt: Ukraine- Kontakt e.V. Internationale Frauen Leipzig e.V., c/o OFT Rabet Große Fleischergasse 12 Eisenbahnstraße 54, 04315 Leipzig E-Mail: hohntille01@kabelmail.de E-Mail: internationale-frauen@live.de Homepage: www.if-leipzig.de
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