BLACKOUT - WENN NICHTS MEHR GEHT BREITENFURT HILFT BREITENFURT PETITION ZUM SCHUTZ DES WIENERWALDS
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BLACKOUT – WENN NICHTS
MEHR GEHT
Heft 87 / Juli 2020
SEITE 4
BREITENFURT HILFT
BREITENFURT SEITE 6
PETITION ZUM SCHUTZ
DES WIENERWALDS SEITE 14
LESER Doch kein Bedarf bei den eigenen „Jungen“?
Als im Zuge des groß be-
BRIEFE worbenen Breitenfurter
Generationenplans das
Bauprojekt „Junges Woh-
Die Redaktion behält sich nen“ vorgestellt wurde,
vor, Leserbriefe zu kürzen. ging es laut damaliger
Sie müssen auch nicht Gemeindeführung um
immer die Meinung der Wohnraum für junge Brei-
Redaktion widerspiegeln. tenfurter, die sonst weg-
Leserbriefe stehen auch auf ziehen müssten. Aus die-
www.breitenfurt.gruene.at sem Grund sollte ja auch
die „Wiese“ möglichst
Leserbriefschreiber, die nur schnell verbaut werden. Einschaltung im Gratisblatt „Österreich“ vom 17. 6. 2020
mit ihren Initialen genannt Einwände, wonach hier
werden wollen, sind der nur Zuzug und somit mehr Verkehr entstehen seinerzeitigen Aussagen von Bgm. Morgen-
Redaktion bekannt könnte, wurden vehement bestritten. Soweit besser und seinem Team zusammen? Also
ich mich erinnere, gibt es auch eine zweite doch Zuzug und kein Bedarf der eigenen
Phase, um der großen Nachfrage der einhei- „Jungen“? Was darf man den „Regierenden“
mischen Bevölkerung gerecht zu werden. in Breitenfurt glauben? Was sind jetzt die
Umso verwunderter war ich, als mich ein weiteren Schritte des neuen Bürgermeisters
Freund auf ein Inserat in einer Gratiszeitung und des Gemeinderates? Kann man da noch
aufmerksam gemacht hat. Hier wird aktiv glauben, dass die weitere Verbauung der
nach Mietern gesucht. Wie passt das mit den Wiese vom Tisch ist? Philipp Schauer
Dazu passt auch ein weiterer Hinweis, den wir bekommen haben. Auch auf anderen Immo-
bilien-Plattformen wurden die von der Gemeinde geförderten Wohnungen beworben.
https://www.immobilienscout24.at/regional/niederoesterreich/moedling/breitenfurt-bei-wien/wohnungen
https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/mietwohnungen/niederoesterreich/moedling/gefoerderte-
zwei-zimmer-genossenschaftswohnung-im-erdgeschoss-junges-wohnen-387833638/
https://www.immodirekt.at/immobilien/niederoesterreich/moedling/breitenfurt-bei-wien
ANMERKUNG DER REDAKTION
Ein wesentliches Argument für die Verbauung bei der Vergabe der Wohnungen aber war
des Grundstückes war damals tatsächlich der immer, dass es sich um Breitenfurter*innen
Bedarf an günstigem Wohnraum für junge handelt. Auch das Land NÖ, das sich vorbe-
Breitenfurter*innen, um sie im Ort zu halten. halten hatte, 12 Wohnungen zu vergeben, hat
Sehr bald wurde allerdings das „Junge Woh- vorrangig Vorschläge aus Breitenfurt berück-
nen“ in „Leistbares Wohnen“ umbenannt, um sichtigt. Die aktive Suche nach Mietern in ganz
auch älteren Breitenfurter*innen den Zugang Österreich widerspricht klar der ursprüngli-
zu ermöglichen. Ein wesentliches Kriterium chen Intention.
Zu unserem Titelbild:
AUS DER „So lässt sich der Sommer in Breitenfurt genießen!“
REDAKTION
IMPRESSUM
Herausgeber, Medieninhaber: Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der
Redaktionsschluss Breitenfurter Grünen. Redaktion: Mag. Gabriele Rass-Hubinek, Mag. Martin Stark,
für die nächste Ausgabe: Peter Rettinger; 2384 Breitenfurt, Kreuzwiesensteig 17. Produktion: Atelier Tintifax,
19.9.2020 2384 Breitenfurt. Gedruckt auf MultiOffset, FSC, European Ecolabel, PEFC
SEITE 2 NR. 87 | JULI 2020
Erste Maßnahmen zur Verbesserung
der Radwege beschlossen!
Wir freuen uns, dass wir nach jahrelangen Bemühungen, die Situa-
tion für Radfahrende zu verbessern, zumindest die ÖVP von ersten
Maßnahmen überzeugen konnten. Von Gabriele Rass-Hubinek
A
uch wenn es nur ein kleiner erster Gesunde Gemeinde
Schritt ist, die Situation für Radfah- Ebenfalls auf Initiative der Breitenfurter Grü-
rende zu verbessern, so ist es doch nen und der Gesundheitsexpertin Elisabeth
immerhin ein Anfang. Die Vorschläge einer Schulze wurde in der letzten Gemeinderats-
von mir beauftragten (kostenlosen) Studie sitzung Breitenfurt einstimmig eine „Gesunde
der TU Wien aus dem Jahr 2017 werden nun Gemeinde“. Die Initiative bietet eine Platt-
zum Teil umgesetzt. form, die diverse Gesundheitsangebote der
Entlang der Hirschentanzstraße bergauf wird Gemeinde bündelt. Durch die Angebote, die
ein Radfahrstreifen angebracht, bergab von es bereits gibt und sichtbar gemacht werden Gabriele
der Schulgasse bis zur Ampel werden soge- und jene, die gemeinsam im Arbeitskreis ent- Rass-Hubinek
nannte Sharrows (Piktogramme, die Radfah- wickelt werden, soll die Bevölkerung für die
rende symbolisieren) aufgetragen. Die Fahr- eigene Gesundheit sensibilisiert werden.
bahn wird dadurch optisch verengt und zeigt
Kfz-Lenkenden an, dass mit einem vermehr- Waldschutzpetition
ten Aufkommen von Radfahrenden zu rech- Eine Initiative der Grünen im Bezirk Mödling Ich werde auch in
nen ist. Die Paul-Peters-Gasse wird als Paral- ist eine Petition zum besseren Schutz des Zukunft versuchen,
lelroute für langsamere Radfahrende gekenn- Waldes. Immer öfter werden aus Haftungs- den Ausbau der
zeichnet. gründen gesunde Bäume vor allem entlang Radwege in Breitenfurt
In der Liesingtalstraße bis zum Promenade- von Straßen und Wegen geschlägert. Da in voranzutreiben
weg sollen Sharrows und das Piktogramm 30 Österreich absurderweise die Gebäudehaf-
mehrmals auf der Fahrbahn aufgebracht wer- tung gemäß § 1319 ABGB zur Anwendung
den, um an das Tempolimit zu erinnern. kommt, unter völliger Außerachtlassung der
Zwischen der Ampel und der Schulgasse soll waldtypischen Gegebenheiten, werden viele
Tempo 30 gelten, da dort wichtige öffentliche Bäume „vorsorglich“ geschlägert. Die Unter-
Ziele wie der Sportplatz, Rotes Kreuz, Hilfs- stützer*innen dieser Petition wollen diese
werk, Gemeindeamt, Mehrzweckhalle und Haftungsregelungen zum Schutz des Waldes
Volksschule liegen. ändern und die Eigenverantwortung des Men-
Leider ist es uns nicht gelungen, die SPÖ von schen wieder in den Vordergrund rücken. Le-
dieser Maßnahme zu überzeugen. Ihre Ge- sen Sie mehr dazu auf Seite 14.
meinderät*innen enthielten sich geschlossen
der Stimme.
Breitenfurt hilft Breitenfurt
Ein weiterer Erfolg für Breitenfurt ist der Ini-
tiative unseres grünen Gemeinderates Martin
Biribauer zu verdanken.
Der Hilfsfonds „Breitenfurt hilft Breitenfurt“
bietet kurzfristige Hilfe in coronabedingt be-
sonders prekären Situationen. Mit persön-
licher finanzieller Unterstützung aller Gemein-
derät*innen und in Zusammenarbeit mit dem
Roten Kreuz Brunn am Gebirge gibt es nun
auch eine diskrete Anlaufstelle für Breiten- Der Ausschuss tagte per Fahrrad! Die geschäftsführende Gemeinderätin
furter*innen. Weitere Infos dazu finden Sie Gaby Rass-Hubinek lud an einem Samstag Vormittag die Mitglieder des
auf Seite 6. Ausschusses zu einer Besichtigung der Radwege.
NR. 87 | JULI 2020 SEITE 3
Blackout – was tun,
wenn nichts mehr geht?
Die Wahrscheinlichkeit eines großflächigen Stromausfalls steigt.
Ein Vorsorgekonzept auf Gemeindeebene ist ebenso dringend not-
wendig wie die Eigenverantwortung der Bürger*innen.
Von Martin Stark
E
in Blackout, also ein überregionaler, wahrscheinlich er überhaupt ist, ist schwer
über einen längeren Zeitraum andau- zu sagen. Expert*innen wie etwa Herbert
ernder Stromausfall hätte sehr weit- Saurugg von der Österr. Gesellschaft für Kri-
reichende Konsequenzen auf viele Lebens- senvorsorge halten einen Blackout in den
bereiche: kein Licht, kein Handy, kein Internet, nächsten fünf Jahren für wahrscheinlich, da
keine Gas-, Fernwärme-, Öl- oder Zentral- eine Reihe von Entwicklungen im Europäischen
Heizung, kein Bankomat oder keine Tankstelle. Verbundsystem das Risiko erhöht haben.
Kurz: Unser gewohnter Alltag wäre völlig auf Rechtlich sind staatliche Organe auf allen Ver-
Martin Stark den Kopf gestellt. waltungsebenen zu einer entsprechenden
Was wie stark betroffen ist, hängt auch davon Krisenvorsorge verpflichtet. Bei einem Ereig-
ab, ob Notstromaggregate verfügbar sind. nis wie einem Blackout mit so weitreichenden
Diese sind jedoch nicht überall vorhanden, Auswirkungen wird es jedoch auch mit den
wo sie im Ernstfall notwendig wären. So ist besten Vorsorgemaßnahmen unmöglich sein,
bspw. die Trinkwasserversorgung in Breiten- unser gewohntes Alltagsleben aufrechtzuer-
halten. Damit wir einen Blackout möglichst
unbeschadet überstehen ist deshalb die
Eigenverantwortung der Bürger*innen ganz
entscheidend.
Hierzu gibt es zum Beispiel vom Niederöster-
reichischen Zivilschutzverband eine Checklis-
te, die Bürger*innen dabei hilft, sich gut auf
den Katastrophenfall vorzubereiten. Dazu zäh-
len etwa Lebensmittelvorräte für 14 Tage,
stromunabhängige Ersatzbeleuchtung oder
ein netzunabhängiges Radio.
Bei der Förderung von Eigenverantwortung
Foto: William Carlson/Unsplash
kommt der Gemeinde eine zentrale Rolle zu.
Das beginnt bei einer breiten und offenen
Risikokommunikation und entsprechender
Aufforderung zur Risikovorsorge. Auch durch
die Erarbeitung eines Blackout-Vorsorgekon-
zepts unter Einbindung der Bevölkerung kann
furt laut Auskunft des Wasserleitungsver- die Gemeinde eine wichtige Vorbildfunktion
bands der Triestingtal- und Südbahngemein- einnehmen und den Bürger*innen die Wich-
den durch Notstromaggregate auch über ei- tigkeit von Eigenverantwortung bewusst
nen längeren Zeitraum gesichert. Problema- machen. Im Zuge des Koalitionsabkommens
tischer sieht es dagegen bei der Abwasser- zwischen ÖVP und SPÖ in Breitenfurt wurde
entsorgung aus. Die Kläranlage kann bei die Blackout-Vorsorge als ein wichtiges Pro-
einem Stromausfall für rund fünf Stunden jekt genannt. Bislang ist davon noch nichts
Blackout – was nun? weiter betrieben werden, danach ist Schluss. zu sehen. Wir Breitenfurter Grünen nehmen
Der NÖ Zivilschutz- Ein entsprechend dimensioniertes Notstrom- das Thema sehr ernst und würden uns freuen,
verband berät: aggregat würde rund 140.000 Euro kosten. bei der Erarbeitung eines Blackout-Vorsor-
www.noezsv.at Wann uns so ein Blackout droht und wie gekonzepts mitzuarbeiten.
SEITE 4 NR. 87 | JULI 2020
Breitenfurt sagt JA zur
„Gesunden Gemeinde“
Auf Initiative der Breitenfurter Grünen und Elisabeth Schulze wurde in der letzten
Gemeinderatsitzung Breitenfurt einstimmig eine „Gesunde Gemeinde“. Martin Biri-
bauer im Interview mit Elisabeth Schulze, der zukünftigen Arbeitskreisleiterin der
„Gesunden Gemeinde“ Von Martin Biribauer
scheibe“ aller Aktionen im Gesund- sind alle interessierten Breitenfur-
heitsbereich einer Gemeinde. ter*innen.
Biribauer: Wie profitiert die Gemein- Biribauer: Was passiert bei dieser
de vom Programm? „Kick Off“-Veranstaltung?
Schulze: Kurz gesagt, kann jede Bür- Schulze: Vertreter der Initiative „Tut
gerin, jeder Bürger von dem Pro- gut“ und interessierte BürgerInnen
gramm profitieren. Durch die An- erheben eine gemeinsame Bedarfs-
gebote, die es bereits gibt und analyse des Breitenfurter Gesund-
sichtbar gemacht werden und jene, heitsangebots. Das heißt: Was gibt
die wir gemeinsam im Arbeitskreis es bereits für Veranstaltungen und
entwickeln, verstärkt sich die Sen- Angebote im Gesundheitsbereich?
sibilisierung für die eigene Gesund- Was davon kommt gut an und wol-
heit. Eine vermehrte Kommunika- len wir weitermachen, was wird we-
tion rund ums Thema Gesundheits- niger gut angenommen und kann
förderung und natürlich deren er- verändert oder weggelassen wer-
folgreiche Umset- den? Was wollen
zung ermöglicht Die Initiative ist die wir in Zukunft an
Elisabeth Schulze ist ausgebildete eine Steigerung „Drehscheibe“ für Aktionen Aktivitäten, Ver-
Diätologin und lebt in Breitenfurt. des persönlichen im Gesundheitsbereich anstaltungen und
Für weitere Fragen ist sie unter Wohlbefindens. Gesundheitspro-
elitschu@gmx.at erreichbar. Wir Bürger*innen sind aufgerufen jekten auf die Beine stellen? Wie
uns zu beteiligen und mitzugestal- kooperieren und vernetzen wir uns
Martin Biribauer: Frau Schulze, was ten. Die Angebote durch die „Ge- mit allen wichtigen Einrichtungen?
ist die „Gesunde Gemeinde“? sunde Gemeinde“ fördern Bewusst-
Elisabeth Schulze: Zu Beginn möch- seinsbildung und erweitern unsere Biribauer: Und nach dieser Veran-
te ich sagen, dass ich mich sehr Gesundheitskompetenz. Gemein- staltung – was folgt danach?
über den einstimmigen Beschluss sam geht vieles leichter und macht Schulze: Aus den Erkenntnissen der
unseres Gemeinderats freue – das mehr Freude. „Kick Off“-Veranstaltung geht es
zeigt das Interesse und die Bedeu- dann in den ersten Arbeitskreis,
tung von Gesundheit in unserer Ge- Biribauer: Wie geht’s jetzt weiter? dessen Leitung ich übernommen
meinde. Schulze: In meiner Funktion als eh- habe. Dieser Arbeitskreis ist über-
Die „Gesunde Gemeinde“ ist ein renamtliche Arbeitskreisleiterin tref- parteilich und offen für alle. Jeder
Programm der Initiative „Tut gut!“. fe ich mich demnächst mit unserem ist willkommen, um das Gesund-
Es startete in Niederösterreich be- Amtsleiter Herrn Schöny, damit die heitsangebot in Breitenfurt mitzu-
reits 1995 mit dem Ziel, die teilneh- Gemeinde einen formellen Antrag gestalten und den Aufbau von
menden Gemeinden bei der Durch- zur „Gesunden Gemeinde“ stellt. nachhaltigen Strukturen zu fördern.
führung von Gesundheitsförderung Dann geht es gleich an die Planung Ich hoffe und freue mich auf einen
und Prävention vor Ort zu unter- der „Kick Off“-Veranstaltung im regen Austausch und viele Teilneh-
stützen. Die „Gesunde Gemeinde“ Herbst dieses Jahres. mer*innen.
bietet eine Plattform, die diverse Die Veranstaltung sollte in der
Gesundheitsangebote der Gemein- Mehrzweckhalle stattfinden, ein ge- Biribauer: Vielen Dank für das Ge-
de bündelt. Sie dient so als „Dreh- nauer Termin folgt noch. Eingeladen spräch und alles Gute.
NR. 87 | JULI 2020 SEITE 5
Spontanhilfe jetzt auch in der Gemeinde
Eine Initiative Ihres Gemeinderats für Gesundheit und Soziales Martin Biribauer
Immer mehr Menschen in Österreich leben in Die Spontanhilfe ist eine einmalige Hilfe-
Armut oder sind von Armut bedroht. Die indivi- stellung in besonders prekären Situationen.
duelle Spontanhilfe versucht Menschen in Mit finanzieller Unterstützung aller Gemeinde-
dieser Notlage zu helfen, indem sie Über- rät*innen von Breitenfurt und in Zusammen-
brückungshilfe leistet und/oder anstehende arbeit mit dem Roten Kreuz Brunn am Gebirge
Kosten bzw. dringende Anschaffungen über- gibt es nun auch eine diskrete Anlaufstelle in
nimmt. Breitenfurt.
„Um den individuellen Lebenslagen gerecht zu werden, in der sich die
Menschen befinden, wird jeder Antrag eingehend auf die Situation
bezogen betrachtet. Vor allem ältere Menschen, alleinerziehende Mütter
und von Arbeitslosigkeit betroffene Familien wenden sich an das Rote
Kreuz. Gerade jetzt, in Zeiten der Krise, wird die Spontanhilfe dringender
gebraucht als je zuvor“
Doris Kaina, Fachbereichsleiterin der Gesundheits- und
Sozialen Dienste beim Roten Kreuz Brunn am Gebirge
Wenn Sie sich in einer sozialen Notlage befinden oder eine Sozialbegleitung benötigen,
können Sie sich gerne an das Rote Kreuz wenden.
Jeden zweiten Dienstag im Monat nimmt eine Mitarbeiterin an der Dienststelle Breitenfurt,
Hirschentanzstrasse 1a, von 9–12 Uhr Ihre Anliegen persönlich entgegen.
Per Mail unter gsd.bg@n.roteskreuz.at oder
Sie vereinbaren telefonisch einen Termin unter 0664/833 34 01
Wenn Sie „Breitenfurt hilft Breitenfurt“
unterstützen wollen, spenden Sie bitte direkt an:
Rotes Kreuz Brunn am Gebirge Mit freundlicher Unterstützung der
AT39 3225 0000 0016 0606
Verwendungszweck: GSD Spontanhilfe Breitenfurt
Dringlichkeitsantrag zur
Renaturierung der Reichen Liesing
In der letzten Gemeinderatssitzung am 15. Juni 2020 brachten die Breitenfurter
Grünen einen Dringlichkeitsantrag zur Renaturierung der Reichen Liesing ein.
Grund dafür war eine mögliche Förderung des Bundes, aber auch Versäumnisse
der Gemeindeführung in der Vergangenheit. Der Antrag wurde abgelehnt und in
den zuständigen Ausschuss verwiesen. Verstreicht hier wertvolle Zeit?
Angebot für ein Einreichprojekt schon 2014 Das ursprünglich auf Betreiben der Breiten-
Schon im Herbst 2014 hat sich Altbürger- furter Grünen erstellte Projekt von Prof. Moog
meister Morgenbesser auf Initiative der Brei- wurde nie berücksichtigt, obwohl damals
tenfurter Grünen ein Angebot für ein Ein- Förderungen in der beachtlichen Höhe von
reichprojekt zur wasserrechtlichen Bewilli- 95 % möglich gewesen wären. Wir konnten
gung und Förderung nach UFG (Umweltför- damals ein fertiges Projekt anbieten, als an-
derungsgesetz) erstellen lassen. Die Kosten dere Gemeinden noch keines hatten.
für dieses Einreichprojekt hätten damals ca.
22.000 Euro betragen. 2020 gibt es noch Förderungen durch den Info Förderungen:
Ziel war die Renaturierung der Reichen Lie- Bund www.bmlrt.gv.at p Wasser
sing zwischen Brücke St. Bernadette und dem Die Bundesregierung will noch 2020 Förde- p Wasser in Österreich
Steg Leopold-Stich-Gasse. Geplant waren rungen für die Gewässerökologie in Summe p Förderungen Gewässer-
folgende Maßnahmen: von 200 Mio. Euro bereitstellen, um unter an- ökologie p Aktuelle Projekte
© Die Herstellung der Durchgängigkeit von drei derem auch die Vorgaben der EU-Wasser- p 200 Millionen Euro für
Sohlstufen rahmenrichtlinie zu erfüllen. Gewässerökologie in Österreich
© die Ausbildung einer Niederwasserrinne im Durch die Investitionen erhofft sie einen Wirt-
Bereich der Post bis Leopold-Stich-Gasse. schaftsimpuls – vor allem in ländlichen Re-
Leider wurde dieses Angebot nie angenom- gionen.
men. Es wurde weder ein Einreichprojekt er- Die Förderrichtlinien sind zwar noch nicht Siehe auch Beitrag in
stellt, noch wurden Fördergelder vom Land bekannt, aber erfahrungsgemäß sind diese Brennnessel 84
NÖ bzw. von der EU lukriert. Förderungen sehr rasch aufgebraucht. September 2019
Um solche Förderungen zu lukrieren, ist auf
jeden Fall ein Einreichprojekt nötig!
Wir appellieren an die Koalition, ein ent-
sprechendes Einreichprojekt (Renaturierung
Reiche Liesing) zur wasserrechtlichen Bewil- Triste Betonrinne
ligung und Förderung nach UFG (Umweltför- oder Lebensraum
derungsgesetz) erstellen zu lassen. Das An- für Tier und
gebot von 2014 kann als Basis dafür dienen. Mensch?
Offene Gartentüre
Schon beim Eingang zum Garten von Familie Winkelheck bin ich beeindruckt,
wie gepflegt er ist, obwohl das Grundstück auf beiden Seiten von Grünland
umgeben ist. Von Gabriele Rass-Hubinek
W
ie schafft man es nur, die Wiesen-
kräuter vom Zen-Garten fernzuhal-
ten?
Durch viel Arbeit, wie wir Herrn Winkelheck
gerne glauben. Als vielgereister Deutscher
haben sich seine Frau und er eher zufällig in
Breitenfurt niedergelassen und sich hier auf
kleinem Raum eine Vielfalt an Bereichen ge-
schaffen, die man erst nach und nach ent-
deckt. Die Stufen zum erhöhten Aussichts-
platz sind gut geplant, breiter beginnend und
immer enger werdend auf eine große Tonvase
zusteuernd, sodass man den Eindruck der
Weite bekommt.
Das Hanggrundstück wird durch Steine un-
terteilt. Eine alte Zisterne wurde belassen,
aus ihr fließt Wasser in ein Biotop, das Frö-
sche, Ringelnattern und Molche bevölkern.
Eine kleine Hütte darüber bietet Platz für
Griller und Sitzgelegenheit. Genaue Planung
und gut durchdachte Gestaltung kennzeich-
nen diesen außergewöhnlichen Garten.
Offene Gartentür: Zeigen Sie uns Ihren Garten!
Wir kommen Sie in Ihrem Garten besuchen, machen Fotos und veröffentlichen diese!
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FOTOS: EVELYN MAYERHOFER NR. 87 | AUGUST 2020 SEITE 9
Vor 90 Jahren wurde Breitenfurt zur Ma
HISTORISCHE Von 1924 bis 1936 war Mauritius Klieber Abgeordneter zum Landtag von
SEITE Antragsteller im NÖ-Landtag bezüglich der Erhebung unserer Gemeinde zu
Die Wiener Zeitung vom 21. März 1930 druck- de. Die Fußnoten in diesem Abdruck weisen
te Teile seiner Rede ab. Sie ist ein Zeugnis auf Fehler bzw. neuere Erkenntnisse zur Brei-
davon, wie damals Breitenfurt gesehen wur- tenfurter Geschichte hin.
Markt Breitenfurt
Von Abgeordneten Regierungsrat Klieber.
Helmut Schmitt Eine Gemeinde von reicher geschichtlicher Ver- wird das „Breite Furth" als Quellgebiet des Kal-
ist parteipolitisch gangenheit wurde auf Grund eines in der letzten tenleutgeber Baches genannt (Herrschaftsakten
ungebunden, ausschließlich Sitzung des niederösterreichischen Landtages ge- Rodaun, Hofkammerarchiv), 1669 werden Wiesen
der Geschichte Breitenfurts fassten Beschlusses zum Markte erhoben. Das An- in dieser Gegend erwähnt, ebenso im Urbar des
verpflichtet und stellt seine suchen um Verleihung der Bezeichnung Marktge- Waldamtes von 1672. Im Jahre 1623 ist die Rede
Artikel unentgeltlich meinde wurde mit der 926jährigen Zugehörigkeit von „Hausangesessenen" in Breitenfurt und wird
zur Verfügung zur Ostmark, der kunsthistorischen Vergangenheit dem Förster in Laab auf einem von ihm neu er-
und der verkehrswirtschaftlichen Bedeutung der richteten Hause in Breitenfurt das Tafern- und
Gemeinde begründet. Schankrecht bewilligt. Kirchlich gehörte Breiten-
Die Ortsgemeinde Breitenfurt bei Wien gehört furt zu Laab: Grundherrschaften waren später das
zum politischen Bezirk Hietzing-Umgebung und Gut Laab, das 1662 vom Kaiser dem Freiherrn
zum Gerichtsbezirk Liesing sowie zum Straßen- Christoph von Abele geschenkt wurde, und Pur-
und Fürsorgebezirk Liesing, hat ein Flächenaus- kersdorf. Im Jahre 1694 verkauft Gräfin Maria
maß von 26,98 Quadratkilometer, ist die territorial Klara von Salburg dem Grafen Seifried Christoph
größte Gemeinde des Gerichtsbezirkes Liesing (ein von Breuer das eigentümliche Gut Laab samt dem
Zehntel des Flächenausmaßes des Bundeslandes inkorporierten Freihof zu Breitenfurt, wie es ihr
Wien1), eigene Poststation, Pfarre und derzeit drei- Gemahl Graf Christoph von Abele (gestorben
klassige Schule, einen Kindergarten, eine Bundes- 1686) besessen hat. Dieser hat wahrscheinlich den
forstverwaltung, Gendarmerieposten, drei klöster- Freihof erst gebaut. Von Breuer kam das Gut Laab
liche Niederlassungen, vier Erholungsheime, ein samt diesem Freihof 1760 an die Krapfi, 1711 an
Kinderheim, einen Sportplatz samt Bad, diverse die Schmerling, die 1731 darüber ein Fideikom-
Hotels und Gastwirtschaften mit dem bekannten miß errichteten und 1769 an Grafen Colloredo
„Roten Stadl", dem neuen „Kleinsemmering" und verkauften. 1714 wurde von Gregor Wilhelm
dem Gasthof Ulm mit dem nach den Plänen des Kirchner ein schloßartiges Gebäude errichtet
Professors Holzmeister hergestellten Festsaal. (1742 vollendet), teilweise als Spital benützt, das
Die Gemeinde hat eine malerische Lage im Zen- aber zwischen 1786 und 1802 wieder abgetragen
tralgebiet des Wienerwaldes, im Quellgebiet der wurde. Die Kirche, ursprünglich als Schlosskapelle
Liesing, auf einem von altersher für Verkehrswege von Johann Bernhard Fischer von Erlach3 unter
zugänglichen Höhenrücken, der die Scheidewand Mitwirkung J. A. Martinellis4 erbaut, wurde später
zwischen dem Viertel ober und unter dem Wie- Pfarrkirche. Der Besitz des Deutschen Ordens
nerwald bildet. Die breiteste Furt2 auf diesem Hö- (Roter Stadl) stammt erst aus dem 18. Jahrhun-
henübergange, seit alter Zeit den Verkehr ins Lie- dert.
singtal vermittelnd, ist der Weg aus dem Wientale Der Ort nahm einen raschen Aufschwung. Da in
über die Breitenfurter Höhe ins Donaubecken bei den letzten zwei Jahren eine starke Siedlungsbe-
Liesing (Breitenfurter Straße bis Philadelphiabrü- wegung eingesetzt hat, dürfte die Einwohnerzahl
cke). schon weit über 1000 sein. Heute spielt Breitenfurt
Die Ortsgründung und die Siedlung reicht, wie überdies eine wichtige Rolle als Mittelpunkt der
die Quellen ergeben, bis ins Ende des Wienerwaldautolinien.
16. Jahrhunderts, als eine Hüttler Holzhauerkolo- Dass Breitenfurt in den letzten Jahren einen so
nie zurück. Urkundliche Belege dafür sind: 1344 großen Aufschwung nahm, verdankt es seinem
SEITE 10 NR. 87 | JULI 2020arktgemeinde erhoben
Niederösterreich. In dieser Eigenschaft war er auch Berichterstatter und
ur Marktgemeinde. Von Helmut Schmitt
Besitz mit elektrischem Licht- und Kraftstrom
durch eine eigene Anlage zu versorgen. Weitbli-
ckend bemühte er sich auch, der eigenen Gemein-
de die Wohltaten dieser technischen Errungen-
schaft zukommen zu lassen, und zwar mit Erfolg.
Wenn heute fast alle Gemeinden des Wienerwaldes
mit elektrischem Licht versehen sind, so verdanken
sie dies nicht zuletzt der Initiative der Gemeinde
Breitenfurt. Außerdem wurde in den letzten Jahren
der eine Sehenswürdigkeit bildende Bergfriedhof
geschaffen. Nach langem Bemühen ist es auch ge-
lungen, die Gemeinde dem „Wasserleitungsver-
band für die Triestingtal- und Südbahngemeinden"
anzuschließen.
Neben diesen nützlichen Einrichtungen war die
Gemeindevertretung aber auch bemüht, künstle-
rischen Schmuck zu schaffen. So wurde Professor Mauritius Klieber
FOTOS: SAMMLUNG SCHMITT
Dr. Klemens Holzmeister berufen, um nach seinen 1877–1949
Plänen die prächtige Kapelle am Bergfriedhof, das Abgeordneter zum
Kriegerdenkmal am Ortsfriedhof 6 und den Fest- Landtag von
saal im Gasthof Ulm erstehen zu lassen. Niederösterreich
Bürgermeister Enzmann5 und dem Gemeinderate. Der 18. Mai – der Tag der Markterhebungsfeier – (1924–1936)
Bürgermeister Enzmann hatte in der klösterlichen wird ein Festtag für den jüngsten österreichischen
Niederlassung, deren Insassen er geistlicher Berater Markt sein, aber auch ein Freudentag für den ge-
ist, den erfolgreichen Versuch gemacht, den großen samten Wienerwald.
1 Damals war Wien jedoch um rund 20 Prozent kleiner als heute.
2 Daraus könnte man den Namen unserer Gemeinde ableiten, der breiteste Übergang vom Wiental nach
Liesing ist jedoch über Laab im Walde
3 Neuste Forschungen schreiben die Anlage ausschließlich Martinelli zu
4 Hier irrt M. Klieber. Es war nicht J.A. Martinelli sondern A.E. Martinelli
5 Enzmann war von 1924–1933 und 1936–1938 Bürgermeister.
6 Steht heute nicht mehr
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NR. 87 | JULI 2020 SEITE 11Kräuterwanderung
Ein kleiner Kreis Interessierter kam zur diesjährigen Kräuterwan-
derung mit Maria Sagmüller, da nur wenige damit gerechnet haben,
dass sie trotz Corona stattfindet. Von Gabriele Rass-Hubinek
D
ennoch war es ein sehr interessanter normalerweise achtlos vorbei geht. Ihr Wissen
Spaziergang durch den Frauenwald, um die Heilkräfte und Wirkungsweisen der
bei dem uns Maria die Augen für all- Pflanzen und ihre herzliche Art machten die
tägliche Pflanzen geöffnet hat, an denen man Wanderung zu einem Erlebnis für alle!
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SEITE 12 NR. 87 | JULI 2020Wie die „Zutzflaschlmadonna“
ins Künstlerhaus kommt
Ina Loitzl: madonna lactans (2001) Von Norbert Rass
I
m aufwändig renovierten Künstlerhaus am
Karlsplatz fand das partizipative Projekt
„Kubus“ statt. Auf die ausgestellten Werke
von vier Künstler*innen in der Factory konnte
man mit eigenen Vorschlägen reagieren. Am
Mittwoch, dem 24. Juni 2020, wurden dann
die berücksichtigten Arbeiten in einem von
Tim Voss moderierten Gespräch diskutiert.
Mein Vorschlag war Ina Loitzls „madonna lac-
tans“, eine ironische Erinnerungsarbeit aus
dem Herrgottswinkel ihrer/meiner Kärntner
Heimat.
Es ist ein relativ kleinformatiges (28 x 39 cm)
Rubbelbild, ein Fotoabrieb auf Büttenpapier
plus ein bisserl Blattgold. Wenn man nur
flüchtig hinschaut, ist es, als hätte man das
Bild schon gesehen. Es entspricht einfach
durch Gestaltung und Rahmung einer „ma-
donna lactans“ in der Tradition der christli-
chen Ikonographie.
Wenn man es allerdings genauer betrachtet,
ist alles irgendwie zeitgeistig anders:
Zunächst ist es nur die Mitteltafel eines Trip-
tychons. In den beiden Seitenteilen wieder-
holt sich das Mutter-Kind-Motiv. Sie wurden
in der Ausstellung, die bis Ende August ver-
längert wurde, nicht berücksichtigt.
In unserem Fall heißt die gebenedeite Ma-
donna nicht Maria sondern Ina und das Kind
nicht Jesus sondern Moritz. Ina als Madonna
trägt lässig ein grünes Badetuch auf dem
Kopf und einen halb offenen weinroten Ba- Ina Loitzl (geb. 1972 in Klagenfurt) lebt und madonna lactans
demantel. Sie sitzt im Schneidersitz bequem arbeitet in Wien als multimediale Künstlerin. Ina Loitzl (*1972)
auf ihrem Bett und ist ansonsten schmucklos. Sie ist nicht jemand, der wie die Jungfrau 28 x 39 cm
Dem Betrachter, der Betrachterin bietet sie zum Kind kommt, sondern sie ist eine selbst-
eine blanke Brust. Ihr nackter Erstgeborener bewusste, emanzipierte Frau. Dementspre-
trinkt völlig zufrieden und entspannt aus dem chend blickt sie – mit entblößter Brust – dem
Flascherl, für dessen Inhalt der Herr Hipp mit Betrachter/der Betrachterin nicht verschämt,
seinem Namen steht. Statt saugen oder nu- sondern direkt, nahezu herausfordernd ins
ckeln sagt man im Kärntner Dialekt zutzeln. Auge. Letztlich ist ihre „madonna lactans“
Entsprechend nenne ich die Arbeit daher eine Auseinandersetzung mit dem Muttersein
„Zutzflaschlmadonna“. am Beginn des 21. Jht und mit der Situation
Der Bildhintergrund ist unten zu zwei Dritteln des Stillens, die nicht immer unproblematisch
erdig – dunkelbraun-grün – und oben zu ei- abläuft. Eine größere Version ihrer „madonna
nem Drittel himmlisch – hellweiß-gold – wie lactans“ wird bis 18. 4. 2021 in Österreichs
eine darüber gestülpte halbe Gloriole. Durch erstem und einzigem Frauenmuseum in
den Abrieb wirkt alles ein wenig unscharf. Hittisau im Bregenzerwald gezeigt.
NR. 87 | JULI 2020 SEITE 13N Z U M WALDSCHUTZ
PETITIO
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r -den-wald.a
ww w.wir -fue
PETITION ZUM BESSEREN SCHUTZ DES WIENERWALDES!
Der Baumbestand im Biosphärenpark Wienerwald steht stark unter Druck. Der Klimawandel führt durch ansteigende
Temperaturen bei abnehmender Feuchtigkeit zu stärkerem Schädlingsbefall und mehr Baumschäden. Zusätzlich
fallen immer mehr gesunde Waldflächen entlang von Straßen und Wegen überschießenden ‚Schutzschlägerungen
aus Haftungsgründen‘ zum Opfer.
Daher fordern wir
• die Abschaffung der Haftung für waldtypische Gefahren
• einen stärkeren Waldschutz, insbesondere in Naherholungsgebieten!
Die Haftung des Wegehalters für herabfallende Äste und umstürzende Bäume führt zu massiven vorsorglichen Schlägerungen -
auch und besonders im Wienerwald. Grund dafür ist, dass in Österreich für die Haftung im Wald absurderweise die Gebäudehaftung
gemäß § 1319 ABGB analog und unter völliger Außerachtlassung der waldtypischen Gegebenheiten zur Anwendung kommt und
auch das Forstgesetz (§ 176) keinen ausreichenden Schutz des Waldes gegen diese „Schutzschlägerungen“ bietet. Diese Vorgangs-
weise ist weder mit den Natur- noch mit den Umweltschutzvorgaben gemäß § 3 Bundes-Verfassungsgesetz (Nachhaltigkeit)
vereinbar, steht im Widerspruch zu den Zielen des Biosphärenparks Wienerwald und hat folgende Konsequenzen:
• Wertvoller Baumbestand geht aus vermeintlichen Sicherheitsgründen verloren.
• Bäume und Wälder werden nur mehr als Gefahrenquelle gesehen, dabei ist ein Baum primär ein Schutzgut des
öffentlichen Rechts und von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung im Hinblick auf Biodiversität, Klima, Erholung usw.
• Der siedlungsnahe Wald büßt seine gerade in Zeiten des Klimawandels so wichtige Funktion als Feinstaubfilter und
Temperatursenker ein.
Wir fordern daher, die Haftung für waldtypische Gefahren aus dem Naturraum Wald zu verbannen. Angesichts der überschießenden
Schlägerungen aus Haftungsgründen, kann ein besserer Schutz unserer Wälder nur gewährleistet werden, wenn - wie beispielsweise
in Deutschland - das Betreten des Waldes grundsätzlich auf eigene Gefahr erfolgt.
Unterstützer*innen dieser Petition ersuchen, Frau Bundesministerin für Justiz, Dr.in Alma Zadić, und Frau Bundes-
ministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, Elisabeth Köstinger, die Haftungsregelungen im Wald im
Interesse des Baumschutzes zu ändern und die Eigenverantwortung der Menschen als Nutzer*innen des Walds in
den Vordergrund zu rücken.
Unterschreiben sie jetzt auf
https://bit.ly/waldschutzPeters Baumschule – Lektion 2.
Das „Natur-Denk-Mal“
„Ein Denkmal ist ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht.“
(Fritz Grünbaum, österr. Schauspieler und Bühnenschriftsteller) Von Peter Rettinger
D
enkmäler hatten auch schon einen Ein mächtiger Stamm, der sich viele Meter
leichteren Stand (bzw. einen festeren). hoch zum Himmel streckt, gebietet ehrfürch-
In letzter Zeit sind wieder einmal eini- tiges Staunen. Ein solches hat mich ange-
ge gestürzt worden. Waren es vor Jahren Le- sichts der Schwarzföhren am Mondscheinko-
nin u. Co, sind es aktuell so „honorige“ histo- gel bei Bad Vöslau erfasst (siehe Foto). Eine
rische Persönlichkeiten wie Christoph Kolum- originell angeordnete Baumgruppe lässt für
bus, der nicht nur Amerika „entdeckt“, son- Manche sogar auf einen besonderen „Kraft-
dern auch die Ausrottung der bis dahin un- ort“ schließen.
entdeckten Urbevölkerung eingeleitet hat. Bemerkenswert ist, dass in der o.a. Definition
Und seit uns bewusst gemacht wird, dass neben der wissenschaftlichen und histori-
„Black Lives Matter“, fallen auch die Denkmä- schen Bedeutung auch Eigenart und Schön-
ler von Kolonialherren und Sklavenhändlern. heit als Kriterien für den Schutz zählen. In ei-
Aber eben – ein Denkmal lässt uns nicht nur ner Welt, die so ziemlich alles wirtschaftlich
nachdenken über die Ruhmestaten der aufs zu verwerten gewohnt ist, sind das ja schon
Podest Gehobenen, sondern auch über ihre „bedrohte Arten“.
Schandtaten. Und dann ist ein Denkmalsturz Wie gut, wenn ein Baum nicht nur in Festme-
wohl nur konsequent. tern und Brennwert gemessen wird, sondern
Aber eigentlich wollte ich ja in „Peters Baum- auch an seinem (oft recht originellen) Wuchs,
schule“ diesmal über Naturdenkmäler schrei- seiner jugendlichen Frische oder seiner wür-
ben. Ein Naturdenkmal ist „ein geschütztes devollen Alterserscheinung.
Naturgebilde, das wegen seiner wissenschaft-
lichen, historischen oder kulturellen Bedeutung Die heutige Lektion in Peters Baumschule
oder wegen seiner Eigenart, Schönheit, Sel- Wenn du das nächste Mal vor einem Baum
tenheit oder seines besonderen Gepräges für stehst, dann „denk mal“ daran,
das Landschaftsbild erhalten werden soll.“*) © dass du ein Lebewesen vor dir hast, mit
In Breitenfurt existieren einige solcher Natur- „Recht auf Leben“ und auf „Lebensschutz“
denkmäler, allesamt Bäume. Das freut mich (warum sollte das nur Mensch und Tier zu-
als Baumschüler natürlich besonders. stehen?)
Beruhigend ist, dass sich in ihrem Vorleben © wie er das Landschaftsbild bereichert
keine dunklen Machenschaften finden, die ih- © wie er zu deiner Gesundheit und der deiner
ren Sturz rechtfertigen würden. So können Umwelt beiträgt
wir uns ganz auf die positiven Seiten ihres © dass Eigenart und Schönheit ihren Wert
Daseins konzentrieren. Ein Kriterium für ein „an sich“ haben, jenseits aller Vermarkt-
Naturdenkmal ist, dass es „landschaftsprä- barkeit
gend wirkt“. So wird ein freistehender Baum © dass du dich für ihn stark machen kannst,
mit seiner prächtigen Krone und seinen weit- z.B. indem du die aktuelle Waldschutzpe- *) Quelle:
auslandenden Ästen zum echten Hingucker. tition unterschreibst – siehe linke Seite! www.naturland-noe.at
Peters Baumschule-Rätsel
Wie viele Naturdenkmäler befinden sich auf Breitenfurter Gemeindegebiet?
(Zwei habe ich im obigen Beitrag schon versteckt)
Schicken Sie bis 7. 9. die Zahl unter dem Kennwort „Peters Baumschule“ an
gruene@breitenfurt.at und nehmen Sie an der Verlosung von drei Exemplaren
des Buches „Das geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben teil.
NR. 87 | JULI 2020 SEITE 15GABYS
REZEPTE
Erdbeer-Hollertorte
Zutaten
4 Eier
100g Zucker
1 Vanillezucker
150g Mehl
½ Kaffeelöffel Backpulver
1 großer Becher Naturjoghurt
1 Becher Schlagobers
Zucker nach Geschmack
Zitronensaft
Hollundersirup
2 Päckchen Gelatine
Erdbeeren oder andere Beeren
Tortenform füllen. Bei 165 Grad in die aufgelöste Gelatine rühren,
Zubereitung: Für den Tortenboden backen. danach alles unterrühren.
vier Dotter schaumig schlagen und Joghurt je nach Geschmack mit Die Joghurt-Obersmasse auf den
nach und nach 2/3 des Zuckers und Zucker, Zitronensaft und Hollunder- ausgekühlten Tortenboden gießen
den Vanillezucker dazugeben. Das sirup verrühren. und in den Kühlschrank stellen.
Eiklar zu steifem Schnee schlagen Schlagobers schlagen und untermi- Wenn die Masse fest ist, Erdbeeren
und unter ständigem Rühren den Rest schen. Die Gelatine nach Packungs- oder andere Beeren darauf verteilen.
des Zuckers dazugeben. Alles mit anweisung auflösen. Damit sich kei- Man kann auch Erdbeer- oder ande-
Mehl und Backpulver verrühren und ne Klumpen bilden zuerst einen res Fruchtjoghurt verwenden, die
in eine mit Backpapier ausgelegte kleinen Teil der Joghurt-Obersmasse Torte lässt sich beliebig variieren.
Hauptstraße 151
2384 Breitenfurt
Telefon: +43 2239 3121
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Ihre Apotheke im Ort!
SEITE 16 NR. 87 | JULI 2020STACHEL
BEEREN
Bepflanzung der Rabatten
Die neue Beflanzung der Rabatten
in Breitenfurt Ostende ist – freund-
lich gesagt – gewöhnungsbedürftig.
Warum dafür die bestehenden Bäu-
me weichen mussten, weiß nur die
Zitherspieler
dafür zuständige Gemeinderätin Usko Mikael Hirvonen wohnt seit
Doris Polgar. Gerade der Eingangs- 2014 in Breitenfurt, ist 82 Jahre alt
bereich eines Ortes ist wie eine Vi- und kommt aus Finnland.
sitenkarte und sollte einladend ge- Seit Herbst 1949 spielt er Zither mit
staltet sein. Aber auch die recht un- einem umfassenden Repertoire –
einheitliche Bepflanzung der restli- sozusagen von Hambo bis Mambo.
chen Fahrbahnteiler und Gehsteig- Gerne würde er Programme zu Ge-
ränder lässt ein durchgehendes, hör bringen oder mit anderen (älte-
überlegtes Konzept vermissen. Für ren) Menschen musizieren. Beson-
50.000 Euro, die dafür budgetiert ders gut passen Mandoline, Gitarre,
sind, könnte man mehr erwarten. Geige, Cello, Hackbrett, ja, sogar
Aber über Geschmack lässt sich be- Kontrabass zur Zither...
kanntlich streiten … GRH Kontakt: 0699/172 487 55
Vom Winde verweht
Ganz und gar nicht romantisch ist die weite Welt. Wer auch immer da-
der Anblick, wenn man den für zuständig ist, sollte sich das ein-
„Schleichweg“ auf der Rückseite mal anschauen, und dann in Zukunft
des Billa-Gebäudes vom Nachtigall- darauf achten, dass einerseits kein
weg zur Hauptstraße geht. Da sam- Müll mehr verweht werden kann
meln sich im danebenliegenden und andererseits das Bachbett re-
Bachbett des kleinen Gerinnes jede gelmäßig kontrolliert und sauber
Menge Einpackpapier, Gemüsesa- gehalten wird. MT
ckerln, Rechnungen und vieles mehr
an. Anscheinend wird der ganze
Müll vom Billa-Parkplatz und/oder
den Mistkübeln dorthin verweht, um
dann im Bachbett liegenzubleiben.
Aber nur bis zum nächsten Starkre-
gen. Dann wird der zumeist trocke-
ne Bach zur natürlichen Wasser-
Spülung und spült alles in zwei Röh-
ren, die unter der Hauptstraße in
die Liesing münden. Und schon ist
der ganze Müll auf einer Reise in
NR. 87 | JULI 2020 SEITE 17KURZ &
BÜNDIG
Jeden Freitag & Samstag ab 17 Uhr wird die Cafeteria
Auszeichnung Auszeit zur Weinlounge …
Patrick und sein Team freuen sich, Euch die nächsten
Die Breitenfurter Firma pro electric wurde von der Monate kulinarisch begleiten zu dürfen. Bringen wir
Österreichischen Gesundheitskasse als eine von 11 Fir- etwas Schwung nach Breitenfurt und genießen ge-
men im Bezirk Mödling wegen ihrer betrieblichen Ge- meinsam harmonische Sommerabende in idyllischer
sundheitsförderung ausgezeichnet. Wir gratulieren! Atmosphäre.
August: Sommer trifft Wein & Beats
leichte Gerichte, neue Getränkevariationen
und chillige Beats
September: Sturmzeit trifft Maroni
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im September 2020 suchen wir
30 neue Mitarbeiter*innen.
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NR. 87 | JULI 2020 SEITE 19Die Gemeinderäte der Telefon
Breitenfurter Grünen Apotheke 02239 31 21
Ärztenotdienst 141
Mag. Gabriele Rass-Hubinek
gaby.rass-hubinek@gruene.at Arzt Dr. Franz Hahn 02239 33 22
geschäftsführende GR für Arzt Dr. Michael Senft 02239 44 44
Alternative Entwicklungs- Bauhof 02239 45 26
projekte für Wohnen und
Mobilität
Feuerwehr 122
Ausschüsse: Infrastruktur; Feuerwehr Breitenfurt 02239 22 22
Bildung, Freizeit, Sport Frauenhelpline geg. Gewalt 0800 222 555
Gemeindeamt 02239 23 42 00
Martin Biribauer Bürgermeister 02239 31 42 33
martin.biribauer@gruene.at Amtsleiter 02239 23 42 22
geschäftsführender GR für
Gesundheit und Soziales
Sekretariat 02239 23 42 24
Ausschüsse: Umwelt und Raum- Meldeamt 02239 23 42 12
ordnung; Finanzen, Wirtschaft, Bauamt 02239 23 42 14
Land- und Forstwirtschaft Buchhaltung 02239 23 42 32
Mehrzweckhalle 02239 42 02
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Eveline Mayrhofer
eveline.mayrhofer@gmx.at
Ost Josef-Edlinger-Gasse 02239 23 35
Ausschüsse: Kultur und West Feuerwehr 02239 44 16
Fremdenverkehr; Bildung, West Kardinal-Piffl-Platz 02239 23 66
Freizeit, Sport; Gesundheit Volksschule 02239 42 01
und Soziales
Hilfswerk 02239 42 30
Museum (Augustineum) 02239 56 89
Musikschule 02239 22 51
Mag. Martin Stark Opfer-Notruf 0800 112 112
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Ausschüsse: Umwelt und Inspektion Breitenfurt 05 91 33 33 31
Raumordnung; Bauhof-
agenden und Sicherheit Pfarre St. Bonifaz/St. Johann 02239 33 80
Postpartner Mailboxes 02239 344 81
Rettung 144
Rotes Kreuz 02239 22 44
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DI Thomas Lesch
thomas.lesch@gruene.at
Ausschüsse: Finanzen, Wirt-
schaft, Land- und Forst-
Gemeindeamt
wirtschaft; Bildung und Parteienverkehr nur nach telefonischer Termin-
Bildungseinrichtung; Prüfung vereinbarung unter 02239 23 42 00
Ing. Christian Bauer
atbauc@web.de
Müllabfuhr
Ausschüsse: Bauhofagenden KW 31 ab 27.7.2020 RESTMÜLL
und Sicherheit; Infrastruktur; KW 32 ab 3.8.2020 BIOMÜLL
Prüfung
KW 33 ab 10.8.2020 RESTMÜLL
KW 34 ab 17.8.2020 BIOMÜLL
KW 35 ab 24.8.2020 RESTMÜLL
KW 36 ab 31.8.2020 BIOMÜLL
Peter Rettinger KW 37 ab 7.9.2020 RESTMÜLL
peter@rettinger.cc
Ausschüsse: Kultur-und
Fremdenverkehr; Bildung und
Bildungseinrichtung; Alternative
Umwelt- & Kompostplatz
Entwicklungsprojekte für Montag 16:00–19:00 Uhr
Wohnen und Mobilität Mittwoch 13:00–16:00 Uhr
Freitag 09:00–12:00 Uhr
Samstag 08:00–13:00 Uhr
NR. 87 | JULI 2020Sie können auch lesen
