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Brief der Präsidentin
                                     La Lettre de la Présidente
version française ci-après

Geschätzte Mitglieder des Schweizer Musikrats SMR
Sehr geehrte Damen und Herren

Der Vorstand des SMR hat am 11. September 2020 zu seiner vierten Sitzung in diesem Jahr zusam-
mengefunden. Gerne informiere ich Sie nachfolgend über die wichtigsten Themen, die anlässlich
dieses Treffens besprochen wurden und die uns in letzter Zeit beschäftigt haben:

Politische Arbeit
In der Herbstsession hat das Parlament zwei für den Kultursektor der Schweiz zentrale Geschäfte
beschlossen: das Covid-19-Gesetz und die Kulturbotschaft 2021–2024. Dabei konnte der Kultur-
sektor auf eine erfreulich grosse Unterstützung im Parlament zählen.

Covid-19-Gesetz
Der Kultursektor hat es mit intensiver und gut koordinierter Lobbyarbeit erreicht (insbesondere
Dank der von verschiedenen Kulturverbänden ad hoc gebildeten Taskforce Culture), dass das
nun vom Parlament verabschiedete Covid-19-Gesetz kulturfreundlicher ausgestaltet ist als ur-
sprünglich im Entwurf vorgesehen.

Die Massnahmen im Kultursektor, die nun weitergeführt werden, umfassen insbesondere die Aus-
fallentschädigungen für Kulturunternehmen (sowie Beiträge für sog. Transformationsprojekte), die
Nothilfe für Kulturschaffende und die Unterstützung von Kulturvereinen im Laienbereich. Zudem ist
es gelungen, das Parlament von der Notwendigkeit zu überzeugen, das Kostendach für die Aus-
fallentschädigung auf Bundesebene von 80 auf 100 Millionen für das Jahr 2021 zu erhöhen.

Erreicht werden konnte des Weitern, dass Selbstständigerwerbende, deren Betrieb massgeblich
eingeschränkt ist, Erwerbsersatz beantragen können. Das ist deshalb wichtig, weil die Auftrags-
lage für Selbstständige im Kultursektor derzeit mehrheitlich schlecht ist. Denn Veranstaltungen dür-
fen nur mit (teilweise grossen) Einschränkungen durchgeführt werden. Schliesslich konnte eben-
falls erreicht werden, dass Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung (bspw. InhaberInnen einer
GmbH, die in ihrer eigenen Firma angestellt sind) auch künftig Zugang zum Erwerbsersatz haben.

Da es sich bei den Bestimmungen im Gesetz um sog. Delegationsnormen handelt, die nur die
Eckpunkte regeln und dem Bundesrat die Kompetenz erteilen, die Details in Verordnungen fest-
zuhalten, wird es sehr darauf ankommen, wie die Verordnungen dann letztlich ausgestaltet wer-
den.
Leider gelang es uns hingegen nicht, dass Kurzarbeit auch weiterhin für befristete Arbeitsverhält-
nisse beantragt werden kann. Kurze befristete Arbeitsverhältnisse – beispielsweise Anstellungen für
die Dauer eines Orchesterprojekts – sind im Kultursektor weit verbreitet. Umso wichtiger wird es
sein, dass diese Kulturschaffenden künftig Zugang zur Nothilfe erhalten. Ebenfalls ein zentrales An-
liegen wird sein, dass auch selbständige Musiklehrpersonen als Kulturschaffende im Sinne der Ver-
ordnung anerkannt werden und damit Zugang zur Nothilfe haben.

Ebenfalls ganz im Zeichen der Corona-Krise stand das Herbst-Treffen der Parlamentarischen
Gruppe Musik PGM, welches am 9. September in Bern stattfand. Unter dem Titel «5 Monate Covid
19-Sturm: Folgen und Folgerungen für den Musiksektor» hatte der Musiksektor die Gelegenheit,
den anwesenden Parlamentsmitgliedern die aktuelle Lage zu schildern und Lösungsmöglichkeit
zu diskutieren. Die Power Point-Präsentation dieses Treffens kann unter dem nachstehenden Link
auf der Webseite des Musikrats heruntergeladen werden: https://www.musikrat.ch/poli-
tik/pgm/anlaesse-naechste-treffen

Kulturbotschaft 2021-2024
Die Beratung der neuen Kulturbotschaft erfolgte aufgrund der aktuellen Lage fast ein wenig unter
dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Das ist aber nicht nur auf das alles dominierende
Thema Covid-19 zurückzuführen, sondern auch auf die folgenden Aspekte:
    • Der von einer Minderheit formulierten Absicht, die Gelder für die Kulturbotschaft mit den
       Geldern der Covid-Hilfe für den Kultursektor zu verrechnen, konnten frühzeitig jegliche Er-
       folgsaussichten entzogen werden.
    • Die politische Einflussnahme konzentrierte sich vor allem auf die Vorberatungen in den
       Kommissionen der beiden Räte und war so intensiv wie noch nie. Auch hier durften wir auf
       grosse Unterstützung insbesondere von Mitgliedern der Parl. Gruppe Musik zählen.

Auch wenn es uns z.B. nicht gelang, die Abschreibung des Postulats Quadranti „Wenn Musik nicht
nur Kultur oder Technorama und Verkehrshaus nicht nur Museum sind“ zu verhindern oder die
finanziellen Mittel für den Musikexport zusätzlich zu erhöhen, so bringt die neue Kulturbotschaft für
den Musiksektor doch substanzielle Verbesserungen. Die wichtigsten Punkte sind:
    • Aufstockung der finanziellen Mittel für das Programm J+M
    • Aufbau und Einführung eines Programms zur Förderung von Begabten (Talent Card) – Um-
        setzung von Art. 67a der Bundesverfassung über die musikalische Bildung
    • Erweiterung der Fördermöglichkeiten sowie Mehrmittel im Bereich des Musikexportes
    • Berücksichtigung der Branchenempfehlungen bezüglich der Entschädigung von Kultur-
        schaffenden als Förderkriterium
    • Erhebung des Handlungsbedarfs hinsichtlich einer angemessenen Vertretung der Ge-
        schlechter in der Kulturpolitik des Bundes

International: D-A-CH – Treffen 2020 in Berlin
Auf Einladung des Deutschen Musikrats DMR trafen sich Vertreterinnen und Vertreter des Österrei-
chischen Musikrats ÖMR, des Schweizer Musikrats SMR sowie des vorgenannten DMR im Septem-
ber in Berlin, um den alljährlichen länderübergreifenden Austausch zu pflegen.

Auf dem Programm standen u.a. Treffen mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters sowie mit Elisa-
beth Motschmann (kulturpolitischen Sprecherin der Fraktion CDU/CSU im Deutschen Bundestag)
und ein Empfang durch den Schweizer Botschafter in Berlin Paul R. Seger.

Thematisch beschäftigten sich die drei Musikräte insbesondere mit Covid-19 und den drastischen
Auswirkungen auf den Kultursektor, mit den Möglichkeiten staatlicher und supranationaler Unter-
stützungsmassnahmen zum Erhalt der kulturellen Vielfalt, mit der musikalischen Bildung in den
Volksschulen oder etwa auch mit künstlicher Intelligenz im Musikbereich und den urheberrechtli-
chen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang ergeben.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Gastgebern für das vielfältige und äusserst spannende
Programm sowie die Gastfreundschaft. Nächstes Jahr wird das D-A-CH – Treffen turnusgemäss in
Wien stattfinden.

Musikalische Bildung
Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie wird am 7. November 2020 der Tag der musika-
lischen Bildung CH proklamiert und dazu eine Medienkampagne durchgeführt, um einen Beitrag
zur Sicherung des chancengleichen Zugangs zur musikalischen Bildung sowohl im Musikschulbe-
reich wie auch im Laienmusikbereich zu leisten. In Medienberichten, Veranstaltungen sowie in
den Social Media wird die Aufmerksamkeit auf die grosse Bedeutung der musikalischen Bildung
für Kinder und Jugendliche im Zusammenhang mit den vielfältigen Angeboten der Laienmusik-
vereine und Chöre sowie der Musikschulen gerichtet. Weitere Informationen unter:
https://www.verband-musikschulen.ch/de/veranstaltungen/tagdermusikalischenbildungch

Delegiertenversammlung SMR
Die diesjährige Delegiertenversammlung des SMR fand am 11. September in Neuchâtel statt. Wir
bedanken uns ganz herzlich beim Conservatoire de musique neuchâtelois und insbesondere bei
dessen Direktor Sylvain Jaccard für die Gastfreundschaft.

Ich hatte zwischenzeitlich das Vergnügen, Musik wieder live geniessen zu dürfen. Das unmittel-
bare Konzerterlebnis, es hat mir gefehlt!

Ich wünsche Ihnen schöne Herbsttage.

Mit herzlichen Grüssen –

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Cher membre du Conseil Suisse de la Musique,
Madame, Monsieur,

Le 11 septembre 2020, le comité du CSM se réunissait pour sa quatrième séance de l’année. Dans
ce qui suit, j’ai le plaisir de vous informer du résultat de ses délibérations et des sujets qui l’occu-
pent actuellement.

Travail politique
Durant la session d’automne, deux sujets essentiels pour le secteur de la culture étaient à l’ordre
du jour du Parlement fédéral : la loi COVID-19 et le message culture 2021-2024. Nous relevons
avec satisfaction que le secteur de la culture compte des appuis réjouissants.

La loi COVID-19
Au terme d’un engagement et d’un lobbying continu et soutenu, et notamment grâce à l’inter-
vention du groupe ad hoc appelé Taskforce Culture, voulu par plusieurs associations culturelles,
le secteur de la culture a atteint que les dispositions de la loi COVID-19 lui soient plus bénéfiques
au secteur de la culture que la version initiale de cette loi.

Parmi les mesures qui sont reconduites en faveur de la culture, mentionnons en particulier les
indemnisations des pertes financières pour les entreprises culturelles (ainsi que les contributions
aux projets dits de transformation), l’aide d’urgence pour les acteurs culturels et le soutien aux
associations culturelles d’amateurs. Par ailleurs, le Parlement s’est montré convaincu par la né-
cessité d’augmenter de 80 millions à 100 millions de francs le plafond financier des aides finan-
cières au niveau fédéral pour l’année 2021.

Le secteur de la culture a également réussi à faire passer son exigence que les indépendant-e-s
dont les activités sont sensiblement freinées puissent demander une compensation pour perte
de gain. Cette disposition est essentielle dans la mesure où les indépendant-e-s qui œuvrent
dans le domaine de la culture souffrent en majorité d’un manque d’engagements grave en rai-
son des restrictions (souvent importantes) imposées aux organisateurs de manifestations. Enfin,
le Parlement a reconduit la disposition qui permet aux personnes en position assimilable à celle
d’un employeur (p. ex. propriétaires d’une Sàrl employé-e-s par leur propre entreprise) de béné-
ficier d’une couverture pour perte de gain.

S’agissant de normes dites de délégation, cette loi se borne à tracer les grandes lignes et attribue
au Conseil fédéral la compétence d’inscrire les dispositions détaillées dans des ordonnances
d’application ; par conséquent, l’impact de la loi dépendra de la conception de ces ordon-
nances.

Nous avons toutefois échoué à reconduire la mesure qui permettait aux personnes qui ont un
contrat de travail à durée déterminée de bénéficier du chômage partiel. Les contrats de courte
durée, par exemple pour le temps d’un projet orchestral, sont fréquents dans le secteur de la
culture. Il importe d’autant plus que les personnes qui travaillent dans ce domaine continuent
d’avoir accès rapidement à l’aide d’urgence. Une autre démarche importante pour nous con-
siste à reconnaître les maître-es-s de musique indépendant-e-s comme actrices et acteurs cultu-
rels au sens de l’ordonnance, afin de leur garantir l’accès à l’aide d’urgence.

La réunion d’automne de l’intergroupe parlementaire Musique, le 9 septembre à Berne, était,
elle aussi, entièrement placée sous le signe de la crise du coronavirus. Placée sous le titre 5 mois
sous l’effet de la tourmente COVID-19 : quels effets et quelles conséquences pour le secteur de
la musique ?, le secteur de la musique a profité de cette réunion pour présenter aux parlemen-
taires présent-e-s la situation actuelle et les solutions envisageables. La présentation PowerPoint
de cette réunion se télécharge sur le lien ci-après qui figure sur le site du CSM : https://www.mu-
sikrat.ch/fr/politik/pgm/anlaesse-naechste-treffen

Le message culture 2021-2024
Les délibérations à propos du nouveau message culture ont été quelque échappé au public en
raison de l’urgence de la situation actuelle, non seulement en raison du COVID-19 mais aussi pour
les raisons suivantes :
     • L’intention formulée par une minorité du Parlement de comptabiliser les ressources finan-
         cières du message culture avec l’aide COVID au secteur de la culture a pu être jugulée
         rapidement ;
     • Le travail politique, d’une intensité sans précédent, s’est concentré sur les concertations
         préalables menées par les commissions des deux Chambres ; nous avons bénéficié pour
         ces démarches du précieux soutien des membres de l’intergroupe parlementaire Mu-
         sique.

Si nous ne sommes pas parvenus à éviter le classement du postulat Quadranti « Quand la mu-
sique n'est pas que de la culture et que le Technorama et le Musée suisse des transports ne sont
pas que des musées » et si nous n’avons pas réussi à augmenter les ressources affectées au sou-
tien de l’exportation de musique, il n’en demeure pas moins que le nouveau message culture
apportera des améliorations substantielles :

   •   Augmentation des ressources financières destinées au programme J+M ;
   •   Création et mise en place d’un programme destiné à l’encouragement des jeunes talents
       (Talent Card) en application de l’art. 67a Cst ;
•   Élargissement des possibilités d’encouragement et d’affectation de ressources supplé-
       mentaires dans le domaine de l’exportation de musique ;
   •   Intégration des recommandations de la branche à propos de l’indemnisation d’actrices
       et d’acteurs culturels comme critère d’encouragement ;
   •   Inventaire des mesures pratiques requises pour assurer une représentation équilibrée des
       genres dans le domaine de la politique culturelle de la Confédération.

Activités internationales : la réunion D-A-CH 2020 à Berlin
Invité-e-s par le Deutscher Musikrat DMR, les représentant-e-s du Österreichischer Musikrat ÖMR,
du Conseil Suisse de la Musique CSM et du DMR se sont retrouvés en septembre à Berlin pour leur
échange annuel par-delà les frontières nationales.

Au programme figurait notamment une réunion avec la ministre allemande de la culture, Monika
Grütters ainsi qu’avec Elisabeth Motschmann, porte-parole du groupe CDU/CSU pour les ques-
tions de politique culturelle au Bundestag allemand. Par ailleurs, les trois délégations ont été re-
çues par l’ambassadeur de la Suisse à Berlin, son Excellence Paul R. Seger.

Les échanges thématiques des trois conseils de la musique portaient en particulier sur le COVID-
19 et ses retombées catastrophiques sur le secteur de la culture, sur les mesures de soutien, aux
plans national et supranational, pour conserver la diversité culturelle, sur la formation musicale
dans les écoles primaires, sur l’intelligence artificielle dans le domaine de la musique et sur la
question des droits d’auteur-e qui en découlent.

Nous remercions très sincèrement nos hôtes pour le programme aussi diversifié que captivant
dont nous avons bénéficié ainsi que pour leur hospitalité. Le tournus veut que l’année prochaine,
la réunion D-A-CH ait lieu à Vienne.

Formation musicale
Dans le contexte de la pandémie de coronavirus, une Journée de l'éducation musicale CH sera
proclamée le 7 novembre 2020. L’événement sera souligné par une campagne médiatique des-
tinée à contribuer au maintien de l’égalité des chances en termes d’accès à la formation musi-
cale, tant dans les écoles de musique que dans le secteur de la musique d’amateurs. Les médias,
les manifestations et les messages diffusés sur les médias sociaux auront pour vocation d’attirer
l’attention du public sur l’importance pour les enfants et les adolescent-e-s de pouvoir bénéficier
d’une formation musicale ainsi que sur les nombreuses offres proposées par les associations de
musique d’amateurs, les chœurs et les écoles de musique. Compléments d’information :
https://www.verband-musikschulen.ch/fr/veranstaltungen/tagdermusikalischenbildungch

L’assemblée des délégué-e-s du CSM
L’assemblée annuelle des délégué-e-s du CSM a eu lieu le 11 septembre à Neuchâtel. Nous re-
mercions cordialement le Conservatoire de musique neuchâtelois et tout particulièrement son
directeur, Sylvain Jaccard, pour son hospitalité.

Entre-temps, j’ai eu le plaisir d’écouter de la musique en direct. Le concert « en vrai » me man-
quait tant !

Je vous souhaite un bel automne et vous adresse mes salutations cordiales.

Rosmarie Quadranti, Präsidentin/Présidente
D-A-CH – Treffen in Berlin 2020

                                                                               (auf dem Bild von links nach
                                                                               rechts):
                                                                               Harald Huber (ÖMR), Stefano
                                                                               Kunz (SMR), Eva-Maria Bauer
                                                                               (ÖMR), Christian Höppner
                                                                               (DMR), Nina Rindlisbacher
                                                                               (SMR), Rosmarie
                                                                               Quadranti (SMR), Susann
                                                                               Eichstädt (DMR),
                                                                               Martin Maria Krüger (DMR)

Kontakt/Contact : info@musikrat.ch; Website/Site : www.musikrat.ch
Aarau, Oktober/octobre 2020
Herausgeber/Éditeur: Schweizer Musikrat SMR-Conseil Suisse de la Musique CSM, Gönhardweg 32, 5000 Aarau
Redaktion/Rédaction: R. Quadranti, S. Kunz, N. Rindlisbacher

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