Cannabidiol in der Psychiatrie: Hoffnungsträger oder Schall und Rauch? // Cannabidiol for the treatment of psychiatric disorders: a new hope or ...
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Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Cannabidiol in der Psychiatrie: Homepage: Hoffnungsträger oder Schall und www.kup.at/ Rauch? // Cannabidiol for the JNeurolNeurochirPsychiatr treatment of psychiatric disorders: Online-Datenbank a new hope or smoke on the water? mit Autoren- und Stichwortsuche Weidenauer A, Sauerzopf U Praschak-Rieder N, Keimpema E Kasper S, Willeit M Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie 2021; 22 (3), 136-140 Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031117M, Verlagsor t : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A /21 Preis : EUR 10,–
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For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH. Cannabidiol in der Psychiatrie: Hoffnungsträger oder Schall und Rauch? A. Weidenauer1, U. Sauerzopf1, N. Praschak-Rieder1, E. Keimpema2, S. Kasper1,2, M. Willeit1 Kurzfassung: Bei dem wachsenden Interesse Studien als die häufigsten Nebenwirkungen While preclinical research has come to a und der breiteren Zugänglichkeit von Canna dieser Behandlung angegeben, weiters muss more detailed understanding of CBD‘s efficacy, bidiol stellt sich die Frage, ob es für diese Sub die niedrige Bioverfügbarkeit bei der Dosierung more clinical studies are needed. Now that the stanz einen Stellenwert in der Behandlung von bedacht werden. number of scientific papers on this topic has psychiatrischen Erkrankungen gibt. Aufgrund Insgesamt sind die Studienergebnisse von increased significantly, tentative conclusions der unterschiedlichen neurochemischen Wir CBD bisher, bis auf den Hinweis auf eine mög can be drawn about the usefulness and effi kung von Cannabidiol (CBD) im Gegensatz zu liche positive Auswirkung auf Cannabis-Ent cacy of CBD in psychiatry. In summary, it was dem besser bekannten Delta-9-Tetrahydrocan zugssymptome, eher ernüchternd, wobei wich found that there is insufficient data for depres nabinol (THC) wird eine geringere psychose tig zu erwähnen ist, dass eine größere Zahl an sive and bipolar disorders, while low efficacy fördernde, kognitive und motorische Wirkung hoch qualitativen randomisierten kontrollierten is suspected for cannabis or tobacco use dis erwartet, da CBD so wie THC, wenn auch unter Studien erforderlich ist, um eine endgültige order, positive symptoms of schizophrenia, and schiedlich, über die Cannabinoid-Rezeptoren Aussage bezüglich der Rolle dieser Substanz in social phobia. The only cautious recommenda CB1 und CB2, aber auch über Rezeptor-unab der Psychiatrie zu treffen. tion that can be made to date for psychiatric hängige Mechanismen seine Wirkung entfaltet. indications is for use in cannabis withdrawal. Während die präklinische Forschung zu ge Schlüsselwörter: CBD, THC, Depression, Sedation and dizziness have been reported in nauerem Verständnis über die Wirksamkeit von Angststörung, Substanzgebrauchsstörungen, studies as the most common side effects of this CBD gelangt ist, ziehen klinische Studien erst Schizophrenie, Bipolare Störung treatment; furthermore, the low bioavailability nach. Nachdem nun die Zahl wissenschaft at dosing must be considered. licher Arbeiten zu diesem Thema deutlich ge Overall, the study results of CBD so far, ex stiegen ist, können erste vorsichtige Schlüsse Abstract: Cannabidiol in for the treatment of cept for the positive effect on cannabis with über die Nützlichkeit und Wirksamkeit von psychiatric disorders: a new hope or smoke on drawal symptoms, are inconclusive, although CBD in der Psychiatrie gezogen werden. Zu the water? With the growing interest and wider it is important to mention that a larger number sammenfassend wurde festgestellt, dass für accessibility of cannabidiol, the question arises of high quality randomized controlled trials are depressive und bipolare Störungen keine aus whether there is a place for this substance in needed to make a definitive statement regard reichende Datenlage vorliegt, während eine the treatment of psychiatric disorders. Due to ing the role of this substance in psychiatry. geringe Wirksamkeit für eine Cannabis- oder the different neurochemical effects of can J Neurol Neurochir Psychiatrie 2021; 22 (3): Tabakgebrauchsstörung, Positivsymptome nabidiol (CBD) in contrast to the better known 137–40. einer Schizophrenie und Sozialphobie vermutet delta-9-tetrahydrocannabinol (THC), CBD is wird. Die einzige vorsichtige Empfehlung, die expected to have lower psychosis-promoting, bisher für psychiatrische Indikationen gegeben cognitive, and motor effects through cannabi Keywords: CBD, THC, depression, anxiety dis werden kann, ist die Anwendung bei Cannabis noid receptors CB1 and CB2, but also through order, substance use disorder, schizophrenia, entzug. Sedierung und Schwindel wurden in receptor-independent mechanisms. bipolar disorder Die Cannabinoide und ihre Rezeptoren system, dem Gastrointestinaltrakt sowie in Nervenzellen und Gefäßsystemen des zentralen Nervensystems haben die CB2- In den letzten Jahrzehnten kam es zu einem wachsenden Rezeptoren eine höhere Relevanz [5]. Interesse am Endocannabinoidsystem des menschlichen Kör- pers und an den in diesem System wirksamen Substanzen Cannabinoide aus Pflanzen (Phytocannabinoide) stam- [1]. Endogene Cannabinoide wirken hauptsächlich über die men aus der Pflanze Cannabis sativa und wirken auch an Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2, neben anderen auch CB1- und CB2-Rezeptoren [6]. Erste Aufzeichnungen über Rezeptor-unabhängigen Signalwegen, und werden durch spe- die Verwendung von Cannabinoiden reichen bis in das alte zielle Enzyme abgebaut [2]. Zu den bisher bekannten Endo- China vor 5000 Jahren zurück [3]. Die am höchsten kon- cannabinoiden zählen Anandamid und 2-Arachidonylglycerol zentrierten Stoffe aus der Cannabispflanze sind Delta-9- [3, 4]. CB1- und CB2-Rezeptoren findet man im gesamten Tetrahydrocannabinol (THC) und das bis zuletzt weniger Zentralnervensystem, vor allem in der Großhirnrinde, im diskutierte Cannabidiol (CBD) [7]. Beide wirken, wenn auch Kleinhirn, im Hippocampus und in den Basalganglien. Als unterschiedlich, an CB1- und CB2-Rezeptoren. Im Gegensatz G-Protein-gekoppelte Rezeptoren beeinflussen sie neuronale zu THC gibt es für CBD weniger bekannte psychotomimeti- Netzwerk und verschiedene Neurotransmittersysteme über sche Effekte, wie beispielsweise die Bewusstseinserweiterung Kalzium-abhängige intrazelluläre Signalwege [3]. Im Immun- oder das Potential vorübergehender psychotischer Symptome wie Verfolgungswahn, Halluzinationen und Denkstörungen bis hin zur Cannabis-induzierten Psychose [8]. Zusätzlich zu der psychoaktiven Wirkkomponente wird die sogenannte „cannabinoide Tetrade“ beschrieben, zu der Hypolokomo- Eingelangt am 17.02.2021, angenommen nach Review und Überarbeitung am 12.07.2021 tion, Hypothermie, Katalepsie und Analgesie gehören, die Aus der 1Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinische Abtei- bei Nagern und Mäusen, aber jedoch nicht beim Menschen lung für Allgemeine Psychiatrie, Medizinische Universität Wien, und 2Zentrum für Hirnforschung, Medizinische Universität Wien, Abteilung für Molekulare bekannt ist [9]. In Summe werden aus Pflanzen gewonnenen Neurowissenschaften, Österreich Cannabinoiden bei Menschen schmerzlindernde, antiemeti- Korrespondenzadresse: Dr. med. univ. Ana Weidenauer, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Universität Wien, AKH, A-1090 sche, antikonvulsive und entzündungshemmende Effekte zu- Wien, Währinger Gürtel 18–20, E-Mail: ana.weidenauer@meduniwien.ac.at geschrieben [3]. 136 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2021; 22 (3)
Cannabidiol in der Psychiatrie: Hoffnungsträger oder Schall und Rauch? In der präklinischen Forschung gibt es die Möglichkeit, die bei Multipler Sklerose angewandt (Sativex®, GW Pharma, UK). Wirkmechanismen von Cannaboiden sehr genau zu ent- Weiters erhielt kürzlich ein nahezu reines CBD-Präparat mit schlüsseln, um besser zu verstehen, wie neuropsychiatrische sehr minimalem THC-Gehalt (Epidiolex®, GW Pharma, UK) Störungen im Zusammenhang mit Cannabinoiden ent- die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur für stehen. So ist bekannt, dass Endocannabinoide die Neuro- die Behandlung von bestimmten kindlichen Epilepsieformen. plastizität des Gehirns durch die Steuerung der neuronalen Außerdem kann als magistrale Verschreibung das Medikament Differenzierung und Entwicklung, über die Modulation von Dronabinol® mit reinem synthetischen THC verschrieben wer- Cannabinoidrezeptoren, neurotrophen Faktoren und über an- den, wobei hier jedoch ein Suchtgiftrezept erforderlich ist. Bei dere Signalwege beeinflussen können und so die Organisation Dronabinol® ist keine strenge Indikationsstellung erforderlich, von neuronalen Netzwerken maßgeblich mitgestalten [10–13]. es wird meist bei chronischen therapieresistenten Schmerzen, Dazu passend wurde in Tierstudien auch beobachtet, dass die bei Symptomen im Rahmen einer malignen Erkrankung wie pränatale Exposition gegenüber Cannabinoiden zu einer ver- Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen sowie bei Lähmun- änderten Gehirnentwicklung führen kann [14, 15]. Es wird gen bei Multipler Sklerose verordnet. vermutet, dass eine solche veränderte Gehirnentwicklung zu einer höheren Prädisposition für neuropsychiatrische Er- Bezüglich CBD gab es bereits in den 1970er Jahren die Vermu- krankungen führt [11]. Bezüglich der Schmerzwahrnehmung tung durch anekdotenhafte Fallberichte, dass es medizinisch ist bekannt, dass sich die Konzentration von neurotrophen günstige Wirkungen haben könnte [19], da es sich sowohl bei Faktoren und Endocannabinoiden im Falle von Schmerzrei- Menschen als auch im Tierversuch schmerzlindernd, angst- zen steigert [16]. Außerdem beeinflussen Endocannabinoide lösend, antiepileptisch, antipsychotisch, sedierend, anti über neurotrophe und inflammatorische Signalwege, die über depressiv und neuroprotektiv zeigte [20]. Noch ist unklar, wie die CB1- und CB2-Rezeptoren aktiviert werden, die Schmerz- diese Effekte auf neurobiologischer Ebene zustande kommen. wahrnehmung, indem Arachidonoylethanolamin über tran- Aufgrund der erwiesenen antiepileptischen Wirkung ist CBD siente Rezeptor-Potential-Kationenkanäle der Unterfamilie in einigen Ländern weltweit (z. B. Niederlande, USA und V- (vanilloid) (TRPV1-) Rezeptoren die Ausbildung von Kanada) für die Behandlung der therapieresistenten Epilepsie neurotrophen Wachstumsfaktoren stimulieren [17]. (Lennox-Gastaut-Syndrom und Dravet-Syndrom) zugelassen. Außerdem existiert auch eine Zulassung für die Behandlung Obwohl in den zahlreichen präklinischen Studien wertvolle von spastischen Lähmungen bei Multipler Sklerose [21]. Erkenntnisse über molekulare Zusammenhänge gewonnen werden konnten, fehlt noch die Überprüfung dieser Mechanis- Inwiefern CBD in der Psychiatrie nützlich gemacht werden men bei neuropsychiatrischen Erkrankungen beim Menschen. kann, wird derzeit aufgrund der im Vergleich zu THC geringe- ren psychotomimetischen Wirkung und der leichten Verfüg- THC und Cannabidiol am freien Markt barkeit der Substanz vermehrt beforscht. Der Wirkmechanis- mus von CBD ist dabei jedoch noch nicht geklärt, da u.a. z. B. und in der Medizin noch nicht schlüssig ist, ob nun eine agonistische oder antago- Die rechtliche Stellung von CBD in Österreich kann als kom- nistische Wirkung am CB1-Rezeptor vorliegt. Man vermutet pliziert bezeichnet werden. Es unterliegt zwar nicht dem Arz- jedoch, dass CBD durch eine entgegengesetzte Wirkung an nei- oder Suchtmittelgesetz – im Gegensatz zu THC, darf aber Cannabinoid-Rezeptoren manche der psychotomimetischen nicht als Medizinprodukt verkauft werden und fällt in die Kate- Effekte aufheben könnte [1]. gorie „neuartige Lebensmittel“. Während es als Aromaöl legal verkauft werden darf, ist der Verkauf als Nahrungsergänzungs- Wie psychiatrische Symptome bei verschiedenen Störungen mittel und in Kombination mit Nikotin illegal (www.ages.at). gebessert werden können, ist pharmakologisch noch nicht zur Mittlerweile findet sich CBD in Österreich weit verbreitet zum Gänze geklärt, jedoch wird vermutet, dass unter anderem über Verkauf angeboten, auch aus Automaten. Zu den frei verkäuf- verschiedene Rezeptoren die cannabinoide und serotonerge lichen Formulierungen wurde jedoch bereits im Jahr 2015 Neurotransmission verstärkt wird [22]. Zusätzlich werden eine Warnung der Food and Drug Administration (FDA) der CBD antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften zu USA ausgesprochen, dass etwa ein Drittel der frei verkäuf- geschrieben [6]. In den bisher existierenden wissenschaftlichen lichen Produkte überhaupt kein CBD enthalten. Wichtig ist Untersuchungen zu CBD wurden Formulierungen wie z. B. als außerdem zu erwähnen, dass legale Cannabis-Verkaufsstellen Puder, in einer öligen Lösung, als Tablette oder als Spray sowie getrocknete Pflanzen mit hohem CBD- und niedrigem THC- auch unterschiedliche Dosierungen (18–1500 mg) benutzt. Gehalt und Samen verkaufen, mit denen eine Züchtung ver- Zusätzlich muss bedacht werden, dass die Bioverfügbarkeit schiedenster Cannabispflanzen möglich ist, die letztendlich von CBD sehr gering ist und dass vermutlich höhere Dosie- auch hohe THC-Gehalte aufweisen können, so dass so das rungen erforderlich sind [23]. Ebenso ist bei der Lagerung der Gesetz umgangen werden kann. Weiters ist zu erwähnen, dass Substanz besonders auf die Vermeidung von Lichtexposition die übliche Cannabis-Pflanze 30–40 % CBD enthält, wobei und eine stabil niedrige Temperatur zu achten [24]. der THC-Anteil vergleichsweise gering ist. Durch Züchtung können jedoch höhere Gehalte von CDB und THC erreicht Psychotische Erkrankungen werden [18]. Einige Studien konnten einen Zusammenhang zwischen der Derzeit gibt es in Österreich zwei zugelassene Arzneimittel, die Benutzung von Cannabinoiden und einem erhöhten Risiko für CBD enthalten. Ein Präparat besteht aus einer Kombination die Entwicklung einer Psychose feststellen [25]. In großen Un- aus THC und CBD und wird für die Behandlung von Spasmen tersuchungen, in denen Haar-Analysen durchgeführt wurden, J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2021; 22 (3) 137
Cannabidiol in der Psychiatrie: Hoffnungsträger oder Schall und Rauch? konnte bezüglich THC eine größere Wahrscheinlichkeit für Affektive Störungen psychotische Symptome gefunden werden, während für CBD das Gegenteil der Fall war [26, 27]. Trotz der Tatsache, dass Aus Tierversuchen gibt es Hinweise auf einen potentiell anti- eine erhöhte Konzentration von Anandamiden in der Zerebro depressiven Effekt von CBD, der mit einer Wirkung an CB1- spinalflüssigkeit bei Patienten mit Schizophrenie gefunden und Serotonin 1A-Rezeptoren in Zusammenhang gebracht wurde [28], konnte keine positive Wirkung von CB1-Antago- wurde [46, 47]. Klinisch gibt es bisher jedoch keine Hinweise nisten oder inversen Agonisten [29] bei Patienten mit Schizo- für ein Wirksamkeit von CBD bei depressiven Erkrankungen. phrenie gefunden werden. Eine Bildgebungsstudie des Gehirns Bisweilen berichten Patienten mit einer bipolaren Störung da- zeigte, dass THC und CBD unterschiedliche Einflüsse auf die rüber, dass das Rauchen von Cannabis zu einer Linderung von Gehirnfunktion ausüben, was die entgegengesetzte Wirkung depressiven oder manischen Symptomen führt. Es gibt jedoch auf psychotische Symptome erklären könnte [25]. In einer keine systematische Studie zur Erforschung des tatsächlichen ähnlichen Studie wurde die Aufhebung von THC-induzierten klinischen Effekts von CBD oder auch THC bei bipolaren Stö- psychotischen Symptomen durch CBD untersucht, wobei sich rungen. Es existieren lediglich Fallberichte, die jedoch nicht dies als wirkungsvolle Strategie erwies [30], jedoch nicht re- konklusiv sind [48]. pliziert werden konnte [31, 32]. Suchterkrankungen Außerdem konnte dargestellt werden, dass Patienten mit Schizophrenie erhöhte Werte von endogenen Cannabinoiden Das Endocannabinoidsystem wurde mit neuronalen Netzwer- in verschiedenen Gehirnregionen aufweisen [28, 33]. Zu- ken assoziiert, die für Suchterkankungen relevant sind [49]. So sammenfassend kann aus den bisher vorliegenden Studien wurden Endocannabinoide auch mit zentralen Mechanismen angenommen werden, dass THC und CBD entgegengesetzte der Suchtentwicklung in Zusammenhang gebracht, wie zum Wirkungen bezüglich psychotischer Symptome haben könn- Beispiel dem Erwerb und Beibehalten von mit Sucht verbun- ten. In zwei Fallberichten [34, 35] zeigten Patienten mit the- denen Verhaltensweisen oder neuroplastischen Veränderun- rapieresistenter Schizophrenie mit CBD-Monotherapie bis zu gen, die in Tiermodellen der Sucht beschrieben wurden [50, 1500 mg/Tag eine deutliche Verbesserung der psychotischen 51]. Über THC ist bekannt, dass es die dopaminerge Signal- Symptomatik. In einem direkten Vergleich mit dem Antipsy- transmission steigert, während Untersuchungen zu CBD ledig- chotikum Amisulprid in einer randomisierten doppelblinden lich Hinweise dafür geliefert haben, dass CBD über Serotonin kontrollierten Studie (n = 42), in der CBD und Amisulprid 1A-Rezeptoren die Stressreaktion und impulsives Verhalten beide in einer Dosierung von 800 mg über eine Dauer von abschwächt [39, 52–54]. 4 Wochen verabreicht wurden, zeigte sich kein wesentlicher Unterschied in der Wirksamkeit bezüglich der Verbesserung Derzeit sind einige laufende Studien bezüglich Opiat- und Ko- von psychotischen Symptomen [36]. In einer zweiten kon kainmissbrauchsstörungen registriert, zu denen es jedoch noch trollierten Studie bei schizophrenen Ersterkrankungen konnte keine veröffentlichten Ergebnisse gibt. Lediglich eine Studie zu für 600 mg CBD kein statistisch signifikanter Unterschied im Nikotinmissbrauchsstörungen zeigte in einem Placebo-kontrol- Vergleich zu Placebo gefunden werden [37]. Eine systemati- lierten Design mit inhalativem CBD eine im Vergleich zu Placebo sche Übersichtsarbeit untersuchte CBD bei Patienten mit einer statistisch signifikante, 40-prozentige Reduktion der gerauchten Erstmanifestation und fand weder einen signifikant positiven Zigaretten pro Tag, wobei der Effekt jedoch nur für wenige Tage Einfluss auf psychotische Symptome noch auf kognitive Funk- anhielt [55]. Eine weitere Untersuchung lässt vermuten, dass tionen [38]. CBD bei remittierten Patienten mit Heroingebrauchsstörung zu einem reduzierten Verlangen nach der Substanz führt [56]. Zusammenfassend kann aufgrund der geringen Anzahl an Studien und Studienteilnehmern derzeit keine Empfehlung Bezüglich Cannabismissbrauch und Cannabisentzug stellt für die CBD-Behandlung einer schizophrenen Erkrankung sich die Datenlage etwas positiver dar. In einigen Fallberichten ausgesprochen werden. zeigte CBD positive Auswirkungen auf Entzugssymptome und Konsumverhalten im Rahmen einer vorübergehenden Gabe Angststörungen [57–59]. In einer doppelblinden, placebokontrollierten, ran- domisierten Studie mit reinem CBD wurde im Vergleich zu Die angstlösende Wirkung von CBD wird unter anderem der Placebo eine statistisch signifikante Reduktion von 66 % der Modulation von CB1-Rezeptoren und von Serotonin 1A-Re- Entzugssymptome (z. B. Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen zeptoren zugeschrieben [39]. Im Tierversuch konnte die und Craving) gezeigt [60], während in einer Open-label-Pilot angstlösende Wirkung bestätigt werden [40]. Die meisten Stu- studie mit dem THC/CBD-Kombinationspräparat Sativex® dien, bei denen CBD zur Reduzierung der zuvor induzierten eine Verringerung des Cannabiskonsums um etwa zwei Drit- Angstsymptome an gesunden Kontrollen untersucht wurden, tel erreicht wurde [61]. Für den Cannabisentzug kann deshalb zeigten unter CBD eine Besserung [41–43]. Bisher existieren zumindest eine vorsichtige Empfehlung für CBD gegeben wer- nur zwei kontrollierte randomisierte Studien, die eine anxio- den. Daten für eine langfristige CBD-Gabe zur Vermeidung lytische Wirkung von CBD bei Patienten mit Sozialphobie von Rückfällen existieren noch nicht. untersuchten. Beide zeigten eine signifikante Reduktion der Angstsymptomatik im Vergleich zu Placebo [44, 45]. Jedoch Die zum Teil interessanten grundlagenwissenschaftlichen ist anzumerken, dass in den vorliegenden Studien keine Lang- Resultate bedürfen weiterer methodisch sorgfältig geplanter zeiteffekte untersucht wurden und dass die untersuchte Patien- klinischer Studien, um die Relevanz für die Behandlung psy- tenpopulation sehr klein war. chischer Erkrankungen zu prüfen. 138 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2021; 22 (3)
Cannabidiol in der Psychiatrie: Hoffnungsträger oder Schall und Rauch? Diskussion Aussage getroffen werden. Prinzipiell wird CBD in den bisheri- gen Arbeiten aber als sicher und nebenwirkungsarm beschrie- In der Grundlagenwissenschaft wird das Endocannabinoidsys- ben [20], wobei als häufigste Nebenwirkungen Schwindel und tem seit längerer Zeit ausführlich untersucht [10–17] und lässt Sedierung angegeben werden. Dennoch sollten zukünftige interessante Zusammenhänge für die Entstehung, den Verlauf wissenschaftliche Arbeiten zur Untersuchung von CBD eine und die Behandlung von psychiatrischen Krankheitsbildern genauere und systematische Aufzeichnung von Nebenwirkun- vermuten, die jedoch in weiteren Schritten translationaler gen beinhalten, besonders im Hinblick auf Interaktions- und Forschung erst ebenso gründlich untersucht werden sollten. metabolische Effekte. Basierend auf theoretischen Überlegungen und auf Tierver- suchen entstand die Hypothese, dass CBD über CB1- und Relevanz für die Praxis CB2-Rezeptoren und über die indirekte Wirkung auf neuro- — Cannabidiol (CBD) wirkt wie das bekanntere Delta-Tetra- nale Netzwerke und andere Neurotransmittersysteme psychia- hydrocannabinol (THC) über CB1- und CB2-Rezeptoren trische Symptome verbessern könnte. Die bisherige Datenlage und über andere Signalwege; der genaue Wirkmechanis- mus muss jedoch noch untersucht werden. bezüglich der Wirkung bei Menschen mit psychiatrischen Stö- — Im Vergleich zu THC verspricht man sich von CBD weniger rungen erlaubt keine eindeutigen Empfehlungen für die Be- psychotomimetische Effekte und einen positiven Effekt handlung von psychiatrischen Erkrankungen, ausgenommen auf psychiatrische Symptome. das Cannabis-Entzugssyndrom. — Bisher gibt es noch zu wenige und zu uneinheitliche Stu- dien, um eine eindeutige Empfehlung für die Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen geben zu können; le- Neben einer geringen Anzahl an Studien gibt es noch weitere diglich für CBD bei Cannabisentzugssyndrom kann eine Limitationen für die Empfehlung von CBD bei psychiatri- vorsichtige Empfehlung ausgesprochen werden. schen Erkrankungen. Einerseits ist das Design der bisherigen — Das Sicherheitsprofil von CBD dürfte zufriedenstellend Studien sehr heterogen, sodass eine Vergleichbarkeit kaum sein; als häufigste Nebenwirkungen werden Schwindel möglich ist. Zum einen wurden unterschiedliche Dosierungen und Sedierung berichtet; jedoch ist die Datenlage, etwa hinsichtlich Interaktionen und metabolischen Effekten, (18–1500 mg), Formulierungen und Verabreichungsschemata auch hier nicht ausreichend, um Verträglichkeit und Si- angewandt. Außerdem wurde zum Teil von THC/CBD-Kom- cherheit hinreichend zu beurteilen. binationspräparaten Gebrauch gemacht. In andere Studien wiederum wurden keine Patienten mit psychiatrischen Er- krankungen eingeschlossen, sondern unspezifische Symptome Danksagung bei gesunden Personen aufgezeichnet, beziehungsweise durch andere Substanzen (wie z. B. THC) Symptome wie Angst in- Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Tibor Harkany vom Zentrum duziert, die dann durch CBD reduziert werden konnten. Auch für Hirnforschung, Abteilung für Molekulare Neurowissen- die Dauer der CBD-Verabreichung wies in den vorliegenden schaften der Medizinischen Universität Wien, für seine hilfrei- Studien erhebliche Unterschiede auf. Zusätzliche Therapien chen Kommentare und Korrekturen der vorliegenden Arbeit. psychosozialer, psychotherapeutischer oder psychopharma- kologischer Natur wurden in manchen Fallberichten oder Interessenkonflikt Studien gleichzeitig zur CBD-Behandlung verabreicht, was die Interpretierbarkeit zusätzlich erschwert. Keiner. Systematische Übersichtsarbeiten zu diesem Thema kommen Dr. med. univ. et scient. med. Ana Weidenauer zum Schluss, dass aufgrund der geringen Datenqualität nur Von 2007 bis 2013 Humanmedizinstudium an der eine sehr begrenzte Aussage aus vorhandenen Studienergeb- Medizinischen Universität Wien. 2010–2013 Diplom arbeit an der Univ.-Klinik für Psychiatrie und Psy nissen abzuleiten sind [1, 21, 62]. Bis auf den Cannabisentzug, chotherapie bei Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Pezawas der mit einem Evidenzgrad B zu bewerten ist (zumindest eine zum Thema „Impact of HTR1A on working memory- randomisiert-kontrollierte Studie vorhanden), gibt es nur related brain regions“. 2014–2021 Doktoratsstudium der angewandten medizinischen Wissenschaften sehr eingeschränkte Empfehlungen für die Behandlung von n790 „Clinical Neuroscience“, Medizinische Schizophrenie, Nikotingebrauchsstörung, Angststörungen Universität Wien (Supervisor: Ao. Univ.-Prof. Dr. und sozialer Phobie. Für affektive Störungen wie depressive Matthäus Willeit). Seit April 2015 Anstellung als Ärztin in Facharzt oder bipolare Störungen hingegen kann noch überhaupt keine ausbildung im Sonderfach „Psychiatrie und Psy Empfehlung ausgesprochen werden. Wenngleich für manifeste chotherapeutische Medizin“ an der Universitätsklinik für Psychiatrie und psychiatrische Symptome keine deutlichen CBD-Effekte ge- Psychotherapie Wien, Klinische Abteilung für Biologische Psychiatrie.Seit 2015 Psychotherapeutische Ausbildung an der MUW (Basiscurriculum), zeigt werden konnten, trägt die Tatsache, dass viele Menschen seit 2017 Ausbildung Systemische Psychotherapie. die leicht sedierende und anxiolytische Wirkkomponente Wissenschaftliches Arbeitsgebiet: Dopaminsystem bei Gesunden und bei Pa schätzen, zur kommerziellen Verbreitung von CBD bei. tienten mit Schizophrenie. Unerwünschte Begleiterscheinungen wurden in vielen wis- Literatur: senschaftlichen Arbeiten nur in geringem Ausmaß und auch 1. Khoury JM et al. Is there a role for can 3. Zou S, Kumar U. Cannabinoid receptors nabidiol in psychiatry? World J Biol and the endocannabinoid system: signal nicht systematisch erhoben. 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