Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon
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St. Stephan Männedorf-Uetikon Informationen aus der Pfarrei C h i l e – Po s ch t November 2019 bis März 2020
Der Chile-Poscht-Redaktion EIN GESICHT GEBEN ... Es fasziniert mich mitzuerleben, wie jede einzelne Nummer der Chile-Poscht Gestalt und Form annimmt - kaum fertig, gehört sie der Vergangenheit an! Christine Wieland Ich bin von der Chile-Post begeistert, weil man dort erfährt was in der Pfarrei und in den Arbeitsgruppen alles läuft. Es wirkt so richtig mitreissend - da muss man doch einfach mitmachen. Sören Rohweder Oft wird mir erst beim Zusammenstellen der Chile-Poscht deutlich bewusst, was in unserer Pfarrei alles läuft. Ein schönes Gefühl dann alles so gesammelt in einem Heft in der Hand zu halten! Barbara Ulsamer 2
20 Jahre Chile-Poscht Liebe Leserin, lieber Leser, Die Chile-Poscht feiert dieser Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. 1999 erschien die erste Nummer der "Chile-Poscht", damals noch viel kleiner im Umfang als heute. Während die ersten Nummern zwölf Seiten umfassten, wuchs der Umfang mit den vielen Aktivitäten, die sich in der Pfarrei über die Jahre entwickelten, mehr und mehr. Heute gibt es kaum eine Ausgabe, die weni- ger als 44 Seiten umfasst, oft sind es sogar 56, so wie bei dieser Ausgabe. Informationen und Berichte, Rückblicke und Ausblicke aus dem Pfarrei- leben sind in der "Chile-Poscht" enthalten; Berichte, die auf der einen Seite der Pfarrblatts forum keinen Platz finden würden. Auch Termine und Anläs- se können in der "Chile-Poscht" weiter im Voraus bekannt gemacht werden, als dies im forum möglich wäre. Und ausserdem können auch Fotos veröf- fentlicht werden. Die dreimal jährlich erscheinende "Chile-Poscht" ist somit eine wertvolle Ergänzung und zeigt das bunte Spektrum unseres Pfarreilebens. Seit einigen Jahren haben wir – aufgrund von Rückmeldungen – vermehrt darauf geach- tet, Bilder grösser zu zeigen und zumeist mit einer Bildunterschrift zu ver- sehen, damit Fotos von Ausflügen, Anlässen und Gottesdiensten lebendiger wirken. Seit dem letzten Jahr wird der Mantel der "Chile-Poscht" nun in Farbe gedruckt. Wir freuen uns sehr, dass sich die "Chile-Poscht" nach 20 Jahren immer noch grosser Beliebtheit erfreut und wir immer wieder positi- ve Rückmeldungen erhalten. Danken möchte ich an dieser Stelle von Herzen allen, die sich in den ver- gangenen 20 Jahren für die "Chile-Poscht" engagiert haben und sich auch weiterhin engagieren, in der Redaktion, in der Einpack- und Etikettierungs- gruppe, im Sekretariat und durch das Schreiben von Artikeln und Beiträgen. Ein herzlicher Dank geht auch an meine Kollegin und meinen Kollegen in der jetzigen Redaktion, Christine Wieland und Sören Rohweder, und an Rolf Herheuser, der viele der Artikel vorbereitet und für den Druck setzt. Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit aller, die an der "Chile-Poscht" mitarbeiten, und wünschen Ihnen allen viel Vergnügen beim Lesen. Barbara Ulsamer, Gemeindeleiterin 3
Bericht aus der Kirchenpflege Die Kirchenpflege beschäftigte sich mit der Erneuerung des Glocken- stuhls und man kann damit rech- nen, dass die Bauarbeiten St. Stephan Männedorf-Uetikon zeitgerecht im kommen- Herzliche Einladung zur den Februar Kirchgemeindeversammlung beginnen Montag, 18. Nov. 2019, 20 Uhr können. Ge- Rolf Eberli Pfarreizentrum St. Stephan mäss dem Hasenackerstr. 17 Ausschreibungsergebnis liegen die 8708 Männedorf Kosten merkbar tiefer als budge- tiert. Im kommenden Jahr möchten Traktanden wir auch im Aussenbereich den 1 Protokoll KGV vom 3. Juni 2019 Sonnenschutz verbessern, sodass 2 Mitteilungen Apéros vermehrt in der schönen 3 Abnahme Budget 2020 und Festlegung des Steuersatzes Umgebung der Kirche vorgenom- 4 Varia men werden können und schliess- anschl. gemütliches Beisammensein lich möchten wir die Sicherheit der Stiege im Kirchturm verbessern. Stimm- und wahlberechtigt sind die Wenn Kinder den Kirchturm be- Mitglieder der Kirchgemeinde mit Wohnsitz in Männedorf oder Ueti- sichtigen, ist die Sicherheit sehr kon am See, welche das 18. Alters- wichtig. Wir haben bereits das Bud- jahr zurückgelegt haben und im get für 2020 in der Kirchenpflege Besitz des Schweizer Bürgerrechts oder der Niederlassungs- oder Auf- genehmigt und wir erwarten auch enthaltsbewilligung sind. Die De- für das kommende Jahr eine ausge- tails zum Budget 2020 können ab glichene Rechnung. Ich bin immer Montag, 4. November 2019, auf wieder beeindruckt, wie die einzel- der Homepage* und im Pfarreisek- retariat eingesehen werden. Sie nen Ressorts sorgfältig und mit Au- liegen zudem ab diesem Datum bei genmass mit den finanziellen Mit- den Gemeindekanzleien in Männe- teln umgehen. dorf und Uetikon zur Einsicht auf. Männedorf, 4. Oktober 2019 Zur Teilnahme an der Kirchgemein- Die Kirchenpflege deversammlung vom 18. November laden wir Sie alle ganz herzlich ein. *www.kath-maennedorf-uetikon.ch Rolf Eberli, Präsident der Kirchenpflege 4
Den „mitenand sunntig“ feierten wir zum ersten Mal mit dem Unti- start-Gottesdienst zusammen. Er war ein voller Erfolg. Die feinen Würste fanden bei "Freud steckt aa" erlebten alle beim allen Anklang ... miteinander Feiern in der Kirche, beim anschliessenden Spiel für Kinder und deren Familie, beim Apéro und dem Mittagessen unter blauem Himmel mit viel Sonnen- schein. Da kam der Glacewagen gerade richtig zum Dessert!!! Es war ein durchwegs gelungener Pfarreianlass mit allen! Wir danken allen, die dazu beige- ... genauso wie Spiel und Spass tragen haben. für Eltern und Kinder ... Katharina Küng und Domenic Gabathuler Bilder dazu finden sie auch auf un- serer Facebook-Seite der Pfarrei St. Stephan Männedorf-Uetikon ... und natürlich das Glacé von GelaTino. Zum Vormerken: Die Daten für die nächsten "mitenand sunntige": 2. Februar, St. Stephan 17. Mai, St. Stephan 5. Juli, Villa Alma (bei schlechtem Wetter: Gemütliches Beisammensein von Alt St. Stephan) und Jung im Innenhof! 5
Ökumenische Senioren- sen setzten wir Anker in Quinten, nachmittage Uetikon: Ahoi! bevor es mit dem Schiff weiterging Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise! Im September hiess es: «Leinen los nach Walenstadt. Hier genossen wir und frischauf» in die neue Saison die Zeit zum Flanieren, «Sünnelen» der ökumenischen Seniorennach- oder Kaffeetrinken. mittage. Wir starteten mit einem Ein gelungener Saisonstart und Ausflug und Schifffahrt auf dem Walensee. Wetter und Stimmung der knapp 50-köpfigen Fahrgäste waren bestens. Auf dem See, umgeben von fri- scher Luft, grün-schimmerndem Wasser und herrlicher Bergkulisse, stieg – wie vielfach zu hören war – Dankbarkeit und Freude auf, dass wir in so schöner Natur und in Frie- den leben dürfen. Für eine Mittagsrast bei feinem Es- Gute Laune an Bord! auch ein wunderschöner Abschluss für meinen geschätzten reformier- ten Kollegen, Markus Berweger, der nach seiner Pensionierung, zu neuen Ufern aufbrechen darf. Ich bedanke mich herzlich für unsere langjährige gute Zusammenarbeit. Und ich freue mich auf ein weiter- hin erfreuliches und gelingendes ökumenisches Miteinander mit sei- Schauen, staunen und geniessen! nem Nachfolger, Walter Moor, und 6
unserem aufgestellten Team! Jutta Kriesel, Seniorenseelsorgerin Ökumenischer FraueMorge Good bye Männedorf und alles Gute, Markus! 11. Dezember: Wort zum Sonntag in der Adventszeit Referentin: Catherine McMillan Die ersten Daten für 2020: 23. Januar: Klangtherapie Das ökumenische Team: Mar- Referentin: Ursula Seiler grith Thoma, Walter Moor, Su- 25. März: sann Wittwer, Jutta Kriesel, Els- Thema noch offen beth Isler, Vreni Hofer (nicht auf dem Foto: Inge de Coudenhove) Beginn: 9 Uhr, nach dem Vortrag Kaffee Herzliche Einladung zu und Gipfeli, anschliessend Aus- unseren kommenden tausch und Diskussion Veranstaltungen: Ort: 20. November, 14.00 Uhr Film- Reformiertes Kirchgemeinde- nachmittag im Riedstegsaal, haus Männedorf, Uetikon Alte Landstrasse 254 10. Dezember, 14.30 Uhr Öku- Unkostenbeitrag: Fr. 5.- menische Seniorenadventsfeier Eine Anmeldung ist nicht er- Nähere Informationen finden forderlich. Sie jeweils im Schriftenstand und auf unserer Homepage 7
Leitungsteamweekend 2019 Gefühl – darf so etwas nie mehr in Chur passieren. So soll es bei der Betrof- Wenn man am Wochenende schon fenheit nicht bleiben, wir werden früh im Dunkeln aufsteht, tut man das Thema in unserer Pfarrei noch dies in Erwartung eines strahlend weiterhin behandeln. schönen Tages in der Natur. Doch diesmal ruft weder der Berg noch lädt der See zum Bade ein. Nein, es geht nach Chur - ins Priestersemi- nar - zum Leitungsteamweekend. Dort trafen wir uns im Tagungs- raum hoch oben über der Stadt mit einem herrlichen Blick auf die bei- den Calandas. Man scheint zu schweben. Doch dann sind wir wieder auf dem harten Boden der Realität. Das Lei- tungsteam behandelt das Thema «Missbrauch in der katholischen Kirche». Dazu wurde der Referent Dr. iur. can. Stefan Loppacher ein- geladen. Anschaulich legte er das Mitglieder des Leitungsteams ganze Ausmass der Verfehlungen vor einem mittelalterlichen anhand von Statistiken und Beispie- Modell der Stadt Chur len dar. Eine erstaunliche Erkennt- Am Nachmittag nahmen wir an ei- nis aus dem Vortrag war, dass die ner Führung durch die Altstadt von Täter grössten Teils ursprünglich Chur teil und lernten viel über nicht pädophil waren und dass sie Brände, Wasser und Sprachen. das Priesteramt nicht vorsätzlich ge- Dann fanden wir uns zu einem ge- wählt hatten, um ungehindert die meinsamen Gottesdienst mit dem Übergriffe begehen zu können. Thema «Hochzeit von Kana» in der Vielmehr ist die ganz grosse Mehr- Seminarkirche ein. heit aus Einsamkeit übergriffig ge- Die Nachtruhe im wunderschön re- worden, weil sie ihre emotionalen novierten Priesterseminar war er- Bedürfnisse nicht anders ausleben holsam – wenn auch für manche konnten. Teilnehmer etwas kurz. Der Vortrag machte uns betroffen Am nächsten Morgen trafen wir uns und auch ein wenig ratlos: Dass zu Austausch und Information aus weltweit so viele Fälle in der Kirche Kirchenpflege, Synode, Pfarreirat bekannt wurden. Irgendwie – so und Seelsorgeteam. Dabei gab Ka- hatten wir nach dem Vortrag das tharina Küng einen vertieften Ein- 8
blick in die Jugendarbeit und Jutta von Armut bedroht. Caritas enga- Kriesel berichtete über die Alters- giert sich dafür, die Armut zu ver- seelsorge. Selbst alte Pfarreihasen ringern und den Betroffenen die waren erstaunt über die Vielfalt der Chance auf eine bessere Zukunft zu Angebote und Aktivitäten. Domenic ermöglichen. Mit der Kampagne und Barbara hatten wieder mal gan- «Eine Million Sterne» können alle ze Arbeit geleistet - das Wochenen- ein Zeichen dafür setzen, dass wir de war hervorragend organisiert. Es gemeinsam gegen Not und Armut war ja schon fast ungehörig, dass kämpfen und uns solidarisch zeigen man so gar nichts zu meckern hatte. mit den Menschen, die davon be- Sören Rohweder, Pfarreirat troffen sind. Viele OberstufenschülerInnen unse- rer Pfarrei helfen mit, dass die „Eine Million Sterne“ – eine Soli- Schweiz am 14. Dezember leuch- daritätsaktion von Caritas tet. Zusammen mit mir werden ca. Wir alle sind Mitglieder einer Ge- 700 Kerzen auf dem Riedstegplatz sellschaft, die täglich individueller aufgestellt. Alle sind beim Einbruch wird. Die Solidarität schwindet, der Dunkelheit eingeladen, diese zum Beispiel zwischen Reichen und Kerzen zum Leuchten zu bringen. Armen, zwischen Gesunden und Die Jugendlichen werden Kuchen Kranken, zwischen den Generatio- und Punsch ausschenken. Spenden nen. Dagegen wollen wir ein Zei- werden für Caritas gerne entgegen- chen setzen. genommen. Caritas führt in der Weihnachtszeit Wir freuen uns auf viele Besucher- mit der Unterstützung von vielen Innen und SpenderInnen. lokalen oder regionalen Partnern „Teilen macht doppelte Freude.“ die Kampagne «Eine Million Ster- Katharina Küng, ne» durch. Diese steht für Solidari- Jugendseelsorgerin tät und Gemeinschaftssinn. Caritas will damit einen Anlass schaffen, der die Verbundenheit aller Menschen in der Schweiz er- lebbar macht. In unserem Land gibt es Menschen, die auf Hilfe an- gewiesen sind: Denn Not und Armut existieren auch bei uns. So sind über eine Million Menschen gefährdet, in die Armut abzurutschen. Jedes sechste Kind ist gar 9
miteinander ins Gespräch kommen, dem Bibel-Wort hinter dem Bild nachspüren und den Verbindungen zum eigenen Leben und dem Kam- pagnenthema nachgehen. Wir wer- den Erinnerungen austauschen und uns neu inspirieren lassen. Viel- leicht können wir so etwas vom 50 Jahre Ökumenische kulturellen und spirituellen Reich- Kampagne tum der Menschheit erahnen und Hungertücher – Nahrung für den Kraft schöpfen für unseren solidari- solidarischen Alltag schen Alltag im Jubiläumsjahr und Schon sind wir im letzten Quartal darüber hinaus. Alle sind herzlich des Jubiläumsjahres „50 Jahre Öku- willkommen. menische Kampagne“ angelangt. Gerne lade ich Dich und Sie zu den letzten beiden Innehalten mit einem der Hungertücher ein und danke von Herzen für die bisherigen stär- kenden Begegnungen, das achtsa- me Teilen ganz unterschiedlicher Erinnerungen, Fragen und Entde- ckungen beim gemeinsamen Bet- rachten der Kampagnentücher aus der Einen weiten Welt. Im Novem- ber und Dezember vertiefen wir uns in ein neueres Hungertuch aus Togo und ins zweitälteste aus Äthiopien. Herzlich willkommen! Die Hungertücher sind ein wichti- ger und augenfälliger Teil der Öku- Samstag, 16. November, menischen Kampagne von Fasten- 16.00 – 17.30 Uhr, opfer, Brot für alle und Partner Franziskus-Zentrum Uetikon: sein. Gestaltet werden sie jeweils Hungertuch von Sokey A. Edorh aus von einer Künstlerin, einem Künst- Togo ler oder einer Gruppe aus Afrika, Samstag, 14. Dezember, Asien, Südamerika und Europa 16.00 – 17.30 Uhr, zum Thema der Kampagne. Wir Franziskus-Zentrum Uetikon: werden das ausgewählte Hunger- Hungertuch von Alemayehu Bizuneh tuch gemeinsam betrachten und aus Äthiopien 10
Jedes Innehalten ist eine Einheit für sein. Geborgenheit: Empfindungen, sich. die der Kirchenraum im Franzis- Flyer finden Sie in den Schriften- kus-Zentrum Uetikon mit seinem ständen und auf der Pfarrei-Home- warmen Weiss auslöst. Mit seinem page. Licht, das sanft hereinscheint. Mit seinen leuchtend-bunten Quadraten Anmeldung ist hilfreich fürs Vorbe- an der einen, der stilisierten golde- reiten der Unterlagen: nen Stele an der anderen Wand. Béatrice Battaglia, 044 790 14 81, Es ist Dienstagabend kurz vor halb battaglia.info@gmail.com acht Uhr. Etwas mehr als 20 Perso- nen haben sich in dem Raum ver- Herzlich willkommen beim Inne- sammelt. Schweigend scheinen halten mit einem Hungertuch, das auch sie die besondere Ausstrah- nährt und stärkt fürs solidarische lung des Orts auf sich wirken zu Weitergehen und Einstehen für lassen. Und so warten sie auf den Gottes Eine Welt! Beginn der Lieder-Liturgie. Es ist Béatrice Battaglia dies ein für die Pfarrei St. Stephan von Männedorf und Uetikon spezi- elles Veranstaltungsformat, das nun LiederLiturgie mit einer neuen Reihe bis nächsten Im September 2019 hat die Frühling startet. Speziell darum, Zürichseezeitung einen Be- weil es Vikar Alexander Bayer in richt über die LiederLiturgie seiner Berufung als Liedermacher gebracht. Mit freundlicher eingeführt hat. Der betritt nun den Genehmigung der Zürichsee- Raum, zündet die Kerzen beim Al- zeitung übernehmen wir den tar an. Dann ändert sich die Tonali- Beitrag von Andrea Baum- tät des Abends. ann für diese Ausgabe der Thema neu erzählt Chile-Poscht. Bayer startet eine Videopräsentati- Die Redaktion on. Sie beginnt bei der Legende von Felix und Regula und endet beim Nazi-Widerständler und The- Wenn Wort und Musik ver- ologen Dietrich Bonhoeffer. Dazwi- schmelzen schen sind Ausschnitte aus der Ab- Besinnlich und modern: Dass dies dankungsfeier von Grossbritanni- kein Gegensatz sein muss, zeigt die ens ehemaliger Premierministerin Lieder-Liturgie im katholischen Margaret Thatcher zu sehen. Ein Franziskus-Zentrum. Knabenchor, der das Requiem von Eine feierliche Stimmung durch- Gabriel Fauré singt: «In Paradisum zieht den Raum. Ruhe. Bei sich deducant te angeli.» Nicht einfach 11
so insistiert Bayer in seinem Film- Lied, singt Bayer am E-Piano zwar zusammenschnitt gerade auf die- noch fast allein. Zu schwer geht sem Liedvers, «ins Paradies mögen den Besuchern vielleicht noch die die Engel dich geleiten». Dieser Geschichtslektion von eben nach. geht, das erklären die schnell wech- Aber schon beim zweiten Lied ertö- selnden Zwischentitel, auf ein nen die Stimmen der versammelten 1200-jähriges Lied Zürcher Ur- Gemeinde laut und vernehmlich. sprungs zurück, hat mit der Legen- Und so geht es acht mehrstrophige de von Felix und Regula zu tun – Lieder weiter. Mitunter in ruhigen, und mit Uetikon. Letzteres, weil es feierlichen Tönen, mitunter auch jede katholische Beerdigung in der modern-beschwingt, dem Begleitin- Gemeinde begleite. Wie eigentlich strument Bayers geschuldet. Da- überall in der katholischen Welt. durch erhält der Raum auf einmal Und mit dem evangelischen Bon- eine ganz andere Atmosphäre als hoeffer verbindet sich das wieder- noch zu Beginn der Veranstaltung. um, als sich dessen Schicksal mit Der Gesang wechselt sich nun lau- demjenigen von Felix und Regula fend ab mit kurzen Gedanken- und zusammenfassen lässt: in «Wider- Glaubensimpulsen durch den Vikar. stand und Vergebung» – dem The- Wie es der Name «Lieder-Liturgie» ma des Abends. ja auch sagt. Ein Labyrinth von Informationen. Das hierfür in Uetikon verwendete Doch es kommt an. So habe sie die Liederbuch stammt übrigens aus Geschichte noch nie gehört, wird der Feder von Bayer selber. Der Vi- sich im Anschluss eine Besucherin kar ist ein Verfechter davon, die begeistert äussern. Und auch Orga- Sprache im katholischen Kirchge- nisator Bayer sagt: «Ich suche gern sang zu erneuern. So hat er zum ei- Themen, von denen ich selber noch nen bei bekannten älteren Liedern nicht viel weiss.» Im aktuellen Fall nicht mehr gebräuchliche Ausdrü- aber auch, weil am Folgetag der cke ausgewechselt und zum ande- Heiligen Felix und Regula gedacht ren Eigenkompositionen beigesteu- wird. Auf eine solche Korrelation ert. Dadurch sollen vorab jüngere achte er ebenfalls bei der Planung Kirchbesucher angesprochen wer- dieser Anlässe, die er nun seit drei den. Zumindest das mittlere Alters- Jahren durchführt. segment ist den auch gut vertreten Neue Sprache an diesem Abend der Lieder-Litur- Aber zurück zum Geschehen im gie. Kirchenraum. Dort sind die Lieder- Andrea Baumann, Zürichseezeitung bücher mittlerweile aufgeklappt. Die nächste Lieder-Liturgie: Bonhoeffers bekanntes Gedicht Dienstag, 12. November, 19.30 «Von guten Mächten», adaptiert als Uhr, Franziskus-Zentrum, Uetikon. 12
Die nächsten Daten für die LiederLiturgie Dä Samichlaus chunnt mit Vikar Alexander Bayer scho bald! Franziskus-Zentrum Uetikon jeweils, wenn nicht anders ange- geben, um 19.30 Uhr Dienstag, 12. November Der Kristall - LiederLiturgie zum himmlischen Jerusalem Sonntag, 29. Dezember, 17-18 Uhr Unsere Chläuse und Schmutzlis freuen sich auf den Zauber der Mittwoch, 22. Januar Adventsstimmung, auf die war- Donnerstag, 27. Februar men Stuben, Versli und Lieder und auf die Hauptsache: Glück- Herzliche Einladung zum Mitfeiern lich strahlende Gesichter! Wie und Mitsingen! können die Kinder sicher sein, dass der Samichlaus zu ihnen kommt? Er wartet schon auf Impressum Chile-Poscht Anmeldungen, um mit dem Schmutzli rechtzeitig bei allen Redaktion: Kindern vorbei zu kommen. Die Sören Rohweder, Barbara Ulsamer, Kinder können dem Samichlaus Christine Wieland ihre Wünsche anvertrauen, Layout: Rolf Herheuser, auch Mami und Papi dürfen von Barbara Ulsamer ihren Sorgen und Freuden er- zählen. Alles kommt ins grosse Die nächste Nummer der CP erscheint im Februar 2020. Buch. Damit kein Kind verges- sen geht: Redaktionsschluss: 24. Januar 2020 Anmeldeschluss: Montag, 18. November 2019 Besuch von Samichlaus und Texte bitte an: chile-poscht@kath-maennedorf- Schmutzli: uetikon.ch Sonntag, 1. Dezember, bis Sonntag, 8. Dezember. Betreff: «CP 02.20» Anmeldeformular auf www.samichlaus-maennedorf- Kath. Pfarramt uetikon.ch Hasenackerstrasse 19 Das Anmeldeformular soll gut 8708 Männedorf leserlich in Blockschrift ausge- 044 920 20 23 www.kath-maennedorf-uetikon.ch füllt werden. In kurzen Worten, die der Chlaus im Kerzenlicht lesen kann. 13
Ergebnisse der "Papstumfrage" Reibungspunkte und Reformbemühun- Viel wurde in den letzten Wochen und gen in der katholischen Kirche abde- Monaten über Papst Franziskus ge- cken. Uns ist klar, dass wir als einzelne schrieben und einige seiner Äusserun- Pfarrei durch unsere Meinung in der gen dabei auch heftig kritisiert. Als Weltkirche keine Priorität verschieben. Pfarreirat haben wir uns gefragt, wie Nichtsdestotrotz wollen wir die ver- Wort und Tat des Papstes in unserer schiedenen Meinungen in der Pfarrei Pfarrei gesehen werden. Dazu haben aufnehmen und das so entstehende wir eine Umfrage mit 16 Themen Meinungsbild aus der Umfrage als erstellt, die das Spektrum aktueller Brief an den Papst nach Rom schicken. 9993$35670)4$*(&+ 1;$+/ (,/1$+0(1 '$82144$7(1$754(55(.21)(4(1; 820 (4$356(4./
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Lieber Papst Franziskus, Sabbat (Mk 2, 27).“ Die Diskussi- viel wurde über Sie in den letzten onsteilnehmer werteten die Vorga- Wochen und Monate geschrieben ben aus Rom als hinderlich für die und viele Aussagen auch heftig kri- christlichen Aufgaben und wurden tisiert. Einige haben den Film von als Dienst am Sabbat deklariert. Wim Wenders gesehen, der be- Übereinstimmend meinte man in zeichnenderweise "Ein Mann seines der Diskussionsrunde, dass man Wortes" heisst. Als Pfarreirat haben nicht auf Rom warten solle, son- wir gefragt, wie Wort und Tat des dern seinen eigenen Weg gehen Papstes gesehen werden. Uns ist möchte. klar, dass wir als einzelne Pfarrei Auch in unserem Pfarreirat hat die- keine Prioritäten der Weltkirche se Diskussion stattgefunden. Kann verschieben. Trotzdem ist es uns man die Kirche in Rom ändern oder ein Anliegen, Ihnen das entstandene soll man sie einfach resigniert links Meinungsbild in diesem Brief mit- liegen lassen? Uns schien die inner- zuteilen. liche Kündigung der Weltkirche An der Umfrage teilgenommen ha- problematisch. So hat sich die Mei- ben vor allem Mitglieder der Gre- nung durchgesetzt, dass auch kleine mien Kirchenpflege, Pfarreirat und Schritte manchmal Erstaunliches Seelsorgeteam. Andere scheint das bewirken können. Der heilige Geist Thema nicht besonders zu interes- weht, wo er will. Somit haben wir sieren. Damit kann die Umfrage als Pfarreirat diese Umfrage aufge- keine statistisch erhärteten Resulta- schaltet - auch in der Hoffnung, te hervorbringen. Automatisch dass die Kirche lebendig und leb- schiebt sich also die Frage in den haft bleibt. Wenn sich immer mehr Vordergrund: Warum interessiert enttäuschte Gruppen oder ganze das Thema so wenig? Pfarreien abwenden, ist die Weltkir- Bei der Werbung für die Umfrage che wirklich in Gefahr. kam oft die Antwort, dass man in Von den Meinungen, die in der Rom ohnehin nichts ändern könne Umfrage zusammenkamen, ergibt und die Umfrage nichts bewegen sich ein klares Bild, was Ihre per- würde. Einen anderen Hinweis sönliche Haltung im Papstamt be- kann vielleicht folgendes Ereignis trifft: grosse Zustimmung erfährt liefern: Vor einiger Zeit kam es im Ihr Vorzug von Menschlichkeit und Chile-Cafi zu einer recht emotiona- Barmherzigkeit vor Recht und len Diskussion. Im Gottesdienst Macht. Ihre Bescheidenheit emp- wurde folgende Bibelstelle gelesen: finden viele als vorbildlich. Und „Und Jesus sagte zu ihnen: Der man traut Ihnen zu, mit Reformen Sabbat wurde für den Menschen und Transparenz die Glaubwürdig- gemacht, nicht der Mensch für den keit der Kirche wiederherzustellen. 16
Auch für Ihre Haltung in den gros- Konsequenzen erwarten. Dieses sen Fragen zur Ausrichtung der Thema erscheint vielen sehr wich- weltweiten Kirche, gibt es viel Zu- tig für eine glaubwürdige Kirche! stimmung: die Erhaltung der Lieber Papst Franziskus, schon in Schöpfung, wie Sie sie in der En- einer Umfrage mit nur wenigen zyklika "Laudato Si" gefordert ha- Teilnehmern sind die Meinungen ben, das Engagement für weltwei- nicht immer gleich. Und das ist ten Frieden vor allem auch zwi- auch gut so, denn die Kirche lebt schen den Religionen und die Be- von und in ihrer Vielfalt - im Gros- mühung für Ökumene unterstützen sen wie im Kleinen. Bei vielen viele der Umfrageteilnehmer. Themen sind die Reformerwartun- In den konkreten Alltagsfragen sind gen der Menschen unserer Pfarrei die Meinungen differenzierter oder jedoch sehr gross. Schon jetzt ha- aber Ihre Aussagen zu wenig ein- ben einige resigniert und trauen deutig: Fragen zur Form der Litur- "Rom" diese Reformkraft nicht gie, zum Bild von Ehe und Familie mehr zu, Ihnen als Papst Franziskus und zur Aussage, dass die Kirche jedoch sehr wohl! keine Demokratie sein kann, wer- Darum wünschen wir Ihnen die nö- den kontrovers diskutiert. Mögli- tige Energie, die Reformen voran- cherweise auch im Hinblick auf zubringen, die die weltweite Kirche eine intransparente Bischofswahl lebendig und authentisch hält. Und begrüssen viele eine grössere dafür wünschen wir Ihnen die Kraft Selbstbestimmung der Ortskirchen. und das Wehen des Heiligen Geis- Kritisch beurteilt werden die vagen tes! Aussagen zur Zulassung von Ge- Hochachtungsvoll, schiedenen und Wiederverheirate- Ihr Pfarreirat von St. Stephan ten zur Kommunion. Was heisst Männedorf-Uetikon hier "unter bestimmten Bedingun- gen"? Auch beim Ausschluss der Ehe für Homosexuelle ist die Mehr- heit nicht einverstanden. In der Fra- ge der Frauenordination (Priester- weihe von Frauen) stehen viele konträr zu Ihrem Standpunkt oder finden diesen eher problematisch. Höchste Zustimmung erfährt Ihr Einsatz zur Aufklärung und Aufar- beitung der sexuellen Missbräuche in der Kirche, auch wenn manche konkretere Ergebnisse und raschere Papst Franziskus im Papamobil 17
Mitarbeit im gen und Ideen zum Wie weiter? ge- kantonalen Seelsorgerat wichtet. Wir haben beschlossen, im Schon ist wieder Seelsorgerat eine neue Kommission ein Jahr seit mei- zum Thema Nachhaltigkeit einzu- nem letzten Be- setzen, die unsere Ideen konkreti- richt aus dem sieren soll z.B. für eine oder einen Seelsorgerat ver- Ökologie-Verantwortliche/n zur gangen. Hier die Unterstützung der Pfarreien und wichtigsten Blitz- Kirchgemeinden oder für eine Rub- lichter aus meiner rik „Nachhaltigkeit“ auf der Home- Sicht. Im September 2018 haben page der Kantonalkirche. wir uns den Film von Wim Wen- Anfangs Jahr hat die Projektgruppe ders über „Papst Franziskus – Ein „Eine Welt“ an der Impulstagung Mann seines Wortes“ angeschaut zur Ökumenischen Kampagne „Ge- und über Impulse daraus für die meinsam für starke Frauen. Ge- Kirche im Kanton Zürich diskutiert. meinsam für eine gerechte Welt.“ Auch an der Retraite im November mitgewirkt und den Input zum 50- war der Papst Impulsgeber zum Jahr-Jubiläum, das Atelier zum Thema „Unsere Sorge für diese Hungertuch und einen Bibliolog in Eine Welt“. Eingestiegen sind wir Bewegung mit Jesus und der syro- über erschütternde Klimaszenarien phönizischen Frau gestaltet. für die Schweiz im Jahre 2060 aus Die Kommission „Tagungen“ hat einer Studie der Schweizerischen im Frühling den zweiten Pastoral- Eidgenossenschaft, vorgetragen kongress zu „Christliche Werte – von Generalvikar Josef Annen, und geht’s noch?“ durchgeführt. einem Impuls von Rudolf Vögele An der Plenumssitzung im März zu „Den Schöpfungsauftrag neu hat uns Bernd Nilles von neuen verkünden“, durch entsprechendes Schwerpunkten beim Hilfswerk der Handeln, das viel mehr bewirkt als Schweizer KatholikInnen berichtet: Predigen. Zeno Cavigelli vom Syn- „Kulturwandel beim Fastenopfer - odalrat hat von praktischen Erfah- Vom Nicknegerli zu Nachhaltig- rungen mit Umweltschutz in den keit“. Zürcher Kirchen berichtet und der An der Juni-Sitzung mit dem The- Theologe und Umweltberater And- men-Block „Ökologie“ konnte ich reas Frei unser Wissen über Nach- leider nicht teilnehmen. Auf dem haltigkeit, Klimawandel und Grü- neugestalteten Webauftritt der Kan- ner Güggel vertieft. Dann haben tonalkirche gibt es nun ein Dossier wir in vier Gruppen unsere Visio- „Nachhaltigkeit“ mit nachahmens- nen von einer die Schöpfung be- werten Beispielen. Der Seelsorgerat wahrenden Kirche zusammengetra- unterstützt die Anträge des Syno- 18
dalrates an die Synode zu „Carbon Conversations“ und „Nachhaltige Wechsel in der Synode Esskulturen“. Leider werden sie Kirche – das sind nicht nur der Papst und die Bischöfe, Kirche, vertagt. Die Ökologie ist auch am das sind wir alle. Manchmal hört September-Treffen wieder Thema. man den Vorwurf: „In der Kir- Daniel Ott vom Synodalrat berich- che gibt es keine Demokratie“. tet von ihren Überlegungen zu einer Dies trifft jedoch nicht immer gemeinsamen Ökologie-Kommissi- zu, besonders nicht in der on unter der Leitung des Synodalra- Schweiz, wo mit der Doppel- struktur von Kirchenrecht und tes mit VertreterInnen aus Synode, Staatskirchenrecht ein „Duales Seelsorgerat, Bereich Jugend und System“ besteht, das einiger- ExpertInnen. Eine solche Kommis- massen für Demokratie und sion würde durch die Vernetzung Konsensfindung in der Kirche verschiedener struktureller Ebenen sorgt, nicht allein, aber doch im mehr Gewicht bekommen. Spruch- Dialog mit den kirchlichen Strukturen. Die Kirchgemeinden reif ist das Anliegen noch nicht. Die mit ihren Kirchenpflegen und Ökologie-Kommission des Seelsor- auch die katholische Kantonal- gerates sammelt weiterhin inspirie- kirche mit der Synode und dem rende Beispiele. Synodalrat bestimmen über den Hauptthema am September-Treffen Umgang mit den Steuergeldern ist im Nachklang zur Kantonalen vor Ort und im Kanton, nicht Wallfahrt nach Einsiedeln unter etwa der Bischof, und so prägen sie das konkrete Bild der Kir- dem Motto „Tut um Gottes Willen che, indem sie etwa entschei- etwas Tapferes“ wieder mal das den, bestimmte Projekte mitzu- Thema „Gleichberechtigung in der finanzieren oder auf die Beine Kirche“. Was dürfen Frauen im zu stellen, wie etwa die Pau- Gottesdienst, in einer Eucharis- lusakademie oder Flüchtlings- tiefeier? Was weckt nur Hoffnun- projekte. Auch das gehört zu unserer Kirche! Um uns das be- gen, die sicher enttäuscht werden? wusst zu machen, haben wir in Welche Forderungen sind an einer den vergangenen Jahren unsere Wallfahrt am rechten Ort, was ist Synodale Edith Bucher immer kontraproduktiv? Allen ist klar, die- von den Sitzungen und Ent- ses Thema wird uns noch oft plagen scheidungen der Synode in der und wir wollen dranbleiben, uns Chile-Poscht berichten lassen. dabei an Priska, Junia und Phöbe Sie hat unsere Kirchgemeinde erinnern, Apostolinnen und Diako- über eine Legislaturperiode hin- nin, angesehene Gefährtinnen des weg mit viel Engagement in der Apostels Paulus. Synode vertreten. Ihr Nachfol- Béatrice Battaglia, ger in der Synode, Rolf Eberli, Mitglied Kantonaler Seelsorgerat wurde im Januar 2019 gewählt 19
und trat nun im Juli 2019 die werden. Aber auch der Zeitaufwand Nachfolge von Edith Bucher an. für die Synodalen ist beachtlich, da Aus diesem Anlass haben wir manchmal ganze Dossiers erst zwei mit beiden – mit der scheiden- Tage vor der Sitzung ankamen und den Synodalin Edith Bucher und dem neuen Synodalen Rolf dann noch ausführlich studiert wer- Eberli ein Gespräch geführt. den mussten. Die Redaktion Rolf, du bist in diesem Jahr neu in die Synode gewählt worden und hast nun bereits die erste Synoden- Edith, wenn Du auf die vergangenen sitzung erlebt. Was sind Deine Er- Jahre in der Synode zurückblickst, wartungen und Ziele für die Syno- was würdest Du sagen, war anders de? als Du es erwartet hast? RE: Ich plane, mich zunächst ein- EB: Anders als erwartet war für mal vorsichtig einzugeben und zu- mich, dass sich eigentlich alle Syno- erst einmal abzutasten, wie alles denmitglieder freundschaftlich be- funktioniert und zusammenspielt. gegnen, auch wenn es sehr verschie- Eine meiner Ideen ist es, die Re- dene Meinungen zu den verschiede- formkräfte bei bestimmten Geschäf- nen Themen gab. Es gab doch ein ten zu sammeln und zu einen. Wich- grosses Zusammengehörigkeitsge- tig ist mir, dass es zwar Fraktionen fühl und man freute sich jeweils da- gibt, diese aber Regionen und nicht rauf, einander zu sehen. Auch bei Meinungen abbilden. Demzufolge zufälligen Begegnungen in der Stadt bin ich auch froh, dass es keinen begrüsste man sich immer herzlich Fraktionszwang gibt, sondern jede und das unterschiedliche Abstim- und jeder sich mit persönlichen mungsverhalten spielte für die ge- Meinungen und Überzeugungen meinsame Verbundenheit keine Rol- auch in die Abstimmungen einbrin- le. Anders als erwartet war für mich gen kann. Meiner Meinung nach ist auch der lange Weg, den die Ge- es wichtig, sich auch kirchenpoli- schäfte in der Synode brauchen. Die tisch als Synode klar zu positionie- bekannte „Langsamkeit des Parla- ren und sich nicht nur als Gremium ments“ war auch bei den Synoden- zu verstehen, das Gelder für dieses geschäften spürbar, vor allem, wenn oder jenes spricht. Eventuell können ein Geschäft nach stundenlanger auch neue Sitzungs- und Arbeitsfor- Diskussion noch auf die nächste Sit- men befruchtend sein, wie zum Bei- zung vertagt werden musste. Aber spiel Workshops zu bestimmten insgesamt war dieser gesamte Parla- Themen. Darum wäre eine „Arbeits- mentsbetrieb in der Synode ein tol- gruppe Strategie“ ebenfalls etwas, les Erlebnis. Vor allem die Vorar- für das ich mich in der Synode ein- beit, die in den Kommissionen ge- setzen werde. leistet wird, darf nicht unterschätzt Edith, was hat Dir in Deiner Zeit in 20
der Synode weniger gut gefallen? wenig informiert wurde, hat mir per- Wo hast Du Frust oder Tiefpunkte sönlich grosse Mühe bereitet. ...und erlebt? dass man zwar Geld sprechen kann EB: Da kann ich jetzt keinen kon- als Synode, aber bei einer Neubeset- kreten Punkt nennen, vielleicht die zung des Bischofsstuhls nicht ein- gerade schon angesprochene Lang- mal irgendwie Empfehlungen abge- samkeit und die langen Traktanden- ben kann, das ist – auch wenn man listen, aber eigentlich ist dies ja ein um die Aufgabe der Synode weiss – normales Phänomen in jedem Parla- trotzdem irgendwie unbefriedigend mentsbetrieb. Auch die grossen Ab- ... stände zwischen den Sitzungen wa- RE: ... ja auch die Botschaft des – ren manchmal nicht einfach. Da aus meiner Sicht – ungeeigneten braucht man einfach Geduld und apostolischen Administrators, war man muss dranbleiben. Keinen nicht gerade ein Lichtblick. Man Frust, aber etwas, das mir in Erinne- merkte deutlich seine sehr rück- rung geblieben ist, da es auch ein wärtsgewandten Positionen ... Umdenken erforderte, war die gros- EB: ... ja, aber für Synode und Syn- se Geldsumme, die für eine Renova- odalrat glaube ich, war es wichtig, tion im Kloster Ilanz beantragt wor- den Anstand zu wahren. Schliesslich den war. Auch mir hat sich da an- ist er ja nur eine Übergangslösung fangs die Frage gestellt, ob es sich und kann quasi nichts Entscheiden- angesichts immer kleiner werdender des bewirken ... Klostergemeinschaften überhaupt RE: ... ich hätte ihm trotzdem deut- noch lohnt, so viel Geld zu spre- licher signalisiert, womit wir nicht chen. Ich bin extra nach Ilanz gefah- einverstanden sind, denn ich für ren, um mir die Sache vor Ort anzu- meinen Teil muss da kein Blatt vor sehen. Dabei ist mir – wie manchen den Mund nehmen. Ich muss nichts anderen auch – klar geworden, dass mehr erreichen und fühle mich da- wir eine Verantwortung für diese her frei, meine Meinung zu sagen. Klostergemeinschaften und ihre Ge- Edith, und was waren für Dich die bäude haben und sie nicht einfach Highlights der vergangenen Jahre im Regen stehen lassen können. in der Synode? Aber ein Tiefpunkt, der mir nun EB: Wichtig waren mir vor allem, doch noch in den Sinn kommt, ist dass ich zweimal die „Einleitenden die ganze Geschichte um die Pau- Worte“ zu Beginn der Sitzungen ge- lusakademie und deren neuen stalten bzw. mitgestalten durfte und Standort an der Pfingstweidstrasse. ich dabei auch mein Anliegen, für Die Art und Weise, wie dieses Ge- die Frauen in der Kirche einzutre- schäft gelaufen ist und die Tatsache, ten, einbringen konnte. Im Juni dass die Synode über die dann auf- 2016 ging es gemeinsam mit Priorin tretenden Schwierigkeiten viel zu Irene Gassmann und Elisabeth 21
Schöniger um „Kirche *mit den ist Vernetzung und Zusammenhalt Frauen“ und beim zweiten Mal, nun das A und O. Ausserdem ist es mir im Frühling 2019, ging es gemein- persönlich wichtig, keine Angst vor sam mit der Synodalin aus Wädens- Positionierungen auch in kirchenpo- wil um den Frauenstreik und um die litischen Fragen zu haben und das Bewegung „Gleichberechtigung. möchte ich auch meinen Kollegin- Punkt. Amen“ der Frauen in der Kir- nen und Kollegen in der Synode, die che. Bei dem Echo auf die beiden manchmal noch eine übertriebene „Einleitenden Worte“ wurde mir Rücksicht auf die Privilegien von klar: Auch damit kann ich, können Klerikern nehmen wollen, vermit- wir etwas bewirken und ein Be- teln. Die Zeit des verklärten Blicks wusstsein schaffen für das Anliegen auf Priester und Bischöfe ist aus der Gleichberechtigung von Frauen meiner Sicht vorbei und auch hier in der Kirche. Oft war ich über- muss man klar Position beziehen. rascht, von welchen Kolleginnen Darum habe ich mir auch für die und auch Kollegen aus der Synode vier Jahre in der Synode persönliche dann Unterstützung und positive Legislaturziele gesetzt, an denen ich Rückmeldungen kamen. Auch viele mich dann in der Behandlung der Männer haben sich in der Synode konkreten Geschäfte der Synode dann ganz bewusst den Batch orientieren möchte. Meine persönli- „Gleichberechtigung. Punkt. chen Legislaturziele habe ich fol- Amen.“ angesteckt. gendermassen formuliert und öffent- Rolf, worauf freust Du Dich beson- lich gemacht: ders, wenn Du an Deine kommende Zeit in der Synode denkst? Persönliche Legislaturziele RE: Ich freue mich sehr darauf, die von Rolf Eberli: vielen interessanten Leute in der Sy- Die Gleichstellung von Frau und Mann in der katholischen Kirche node und ihre Meinungen und An- ist zu realisieren. sichten zu den verschiedenen The- Wo Reglemente und kirchliche men kennen zu lernen. Ich bin sehr Erlasse zu ändern oder anzu- neugierig darauf, wer mir da alles so passen sind, sind diese entspre- begegnen wird, und ich freue mich chend anzupassen. jetzt schon auf spannende Diskussi- Die Privilegien (Anstellung) des onen und auch Auseinandersetzun- Klerus sind abzubauen. Zukünftige Wahlen des Bischofs gen. Mir ist die Vernetzung unterei- sind offen und transparent vor- nander ein grosses Anliegen, denn zunehmen. ich bin davon überzeugt, dass man erst, wenn man wirklich weiss und Die Redaktion der Chile-Poscht versteht, was die anderen bewegt, dankt Edith Bucher und Rolf Eberli ein „Wir-Gefühl“ spüren kann. Ge- für das offene Gespräch. rade in kirchenpolitischen Themen 22
Solidaritätsprojekte 2019 Arbeitsstellen. Wer überhaupt eine Mit dem Solidaritätsbeitrag im Stelle findet, tut dies meistens in Budget unserer Kirchgemeinde un- der Schattenwirtschaft, im infor- terstützen wir 2019 wiederum zwei mellen Bereich ohne Mindestlohn Projekte im Weltsüden: ein Land- wirtschaftsprojekt in den Philippi- nen und neu ein Ausbildungspro- jekt für Jugendliche in El Salvador. Vielleicht haben Sie jetzt gestutzt und überrascht gedacht: El Salva- dor? In der Chile-Poscht im Früh- ling stand doch eine Einladung zu einem Informationsabend zu Boli- vien mit einer Pflegeschule für vom Land zugezogene indigene Frauen. Stimmt ganz genau. Leider hat Kol- Junge Frau in Ausbildung in der Gastronomie ping Bolivien die staatliche Bewil- und ohne Sozialleistungen, ohne Si- ligung für diese wichtige medizini- cherheit auf ein regelmässiges Ein- sche Ausbildungsschule in El Alto kommen und ohne Zukunftsper- nicht erhalten und kann das Projekt spektiven. Darum wandern viele gegenwärtig nicht umsetzen. Wir junge Salvadorianerinnen und Sal- haben also umgeplant und sind bei vadorianer aus oder landen in den Brücke – Le Pont fündig geworden, Drogen, in der Kleinkriminalität unterstützen nun die Ausbildung und den Maras. von marginalisierten Jugendlichen In diesem schwierigen Umfeld öff- in der Hauptstadtregion San Salva- net «Vista Hermosa» 870 Jugendli- dor. chen aus marginalisierten Quartie- Neues Projekt: ren von San Salvador den Zugang El Salvador: Vista Hermosa: zu einer Berufsausbildung und die Neue Perspektiven für marginali- Chance auf eine Festanstellung zu sierte Jugendliche fairen Bedingungen. 522 junge Die Armut in El Salvador ist gross, Frauen und 348 junge Männer zwi- und in der Hauptstadt San Salvador schen 16 und 29 Jahren können leidet insbesondere die arme Bevöl- sich in 8 verschiedenen Berufen mit kerung zudem unter der Gewalt der einer hohen lokalen Nachfrage in Maras, der Jugendbanden. Wichtige Berufsbildungskursen qualifizieren Gründe dafür sind die fehlenden und werden bei der Stellensuche in- Ausbildungsmöglichkeiten vor al- tensiv begleitet. Ausbildungskurse lem im Bereich der Berufsbildung gibt es in Gastronomie, Bäckerei, und die viel zu wenigen bezahlten KellnerIn / Bartender, Call Centers, 23
Netzwerke und Instandhaltung, Jugendliche auszubilden und anzu- Kosmetik und Schönheitspflege, Motorradkurier. Jeder Kurs besteht aus mehreren Modulen mit 150 bis 200 Ausbildungsstunden im Berufs- bildungszentrum (525 Jugendliche) oder in einem Unternehmen (270 Jugendliche) und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Neben dem fachlichen Wissen werden in jedem Kurs auch soziale Kompetenzen und das Selbstbewusstsein gestärkt, Ausbildung als Coiffeuse und Kosmetikerin gibt es Einheiten zu Arbeitsrechten stellen, und schult in den Unterneh- und -pflichten, Zukunftsplanung, men Personal zu Ausbildungs- Gesundheit, Rollenbilder von Frau verantwortlichen. Die Unternehmen und Mann, Teamwork, Leadership sollen mehr Verantwortung über- und Friedenskultur. nehmen für die Ausbildung ihrer Bis Ende 2020 sollen 420 Jugendli- künftigen Fachkräfte und mehr che voll in den formellen Arbeits- Stellen schaffen im formellen Ar- markt integriert sein und eine An- beitsbereich mit geregelten Rechten stellung haben mit Mindestlohn und Pflichten für Arbeitnehmende und Sozialleistungen und die ande- und Arbeitgebende. Eine anerkann- ren Jugendlichen eng begleitet ent- te Berufsausbildung soll jungen scheidende Schritte näher bei die- Menschen und ihren Familienange- sem Ziel sein. Dafür baut «Vista hörigen ein Leben in Würde ermög- Hermosa» ein Netzwerk mit Unter- lichen und den Alltag in den Quar- nehmen auf, die sich verpflichten, tieren der Armen durch neue Hoff- nung nachhaltig ver- ändern. Weiterhin: Agro- Eco-Philippines: Bauernfamilien und Wissenschaft- lerInnen für Ernäh- rungssicherheit und biologische Vielfalt Agro-Eco-Philippi- Diplomfeier für frisch Ausgebildete im Bereich nes ist ein Netzwerk Bäckerei und Konditorei aus rund 300 klein- 24
bäuerlichen Organisationen und ei- Entwicklung der UNO. nigen WissenschaftlerInnen und hat Im Berichtsjahr sind 83 neue klein- im Januar 2019 vom „World Future bäuerliche Organisationen zum Council“ eine internationale Aner- Netzwerk hinzu gekommen mit kennung für „Outstandig Practice 1245 zusätzlichen Kleinbäuerinnen in Agroecology“ erhalten. Das und -bauern, die in ihren Gruppen Netzwerk ist über die Insel Minda- Saatgut und Wissen miteinander nao hinausgewachsen und stärkt teilen und voneinander lernen, sich Tausende von Kleinbauernfamilien Schritt für Schritt die Methoden und Lebenshaltungen der agroöko- logischen Landwirtschaft aneignen: eigenes Saatgut weiterzüchten, vielfältige Lern-Farmen mit Ver- suchsfeldern aufbauen, praktische Schulungen in den Gruppen, Bo- denfruchtbarkeit und biologische Schädlingsbekämpfung verbessern, lokale Nutztiere, Vermarktungsge- nossenschaften, kleinbäuerliches Bio-Label, eigene Verkaufsstandor- te in Städten, kleinbäuerliche For- schung dokumentieren und be- Protest gegen Gentech-Reis! kanntmachen, Anpassung an Kli- darin, ihre Ernährung und ihre Le- mawandel, Katastrophenschutz, bensgrundlagen zu sichern, sich Grundrechte und kleinbauern- weiterzubilden und ihre kleinbäuer- freundliche Gesetze einfordern, liche Landwirtschaft dem Klima- Vernetzung, Advocacy und Lob- wandel anzupassen, sich zu vernet- byarbeit. zen und ihre Rechte einzufordern Im Berichtsjahr sind auf den Far- und so Hunger und Elend nachhal- mer Learning Centers (davon 63 tig zu überwinden. Agro-Eco-Phi- neue) 450 Reis-Sorten angebaut lippines setzt dafür konsequent auf und vermehrt worden, davon viele Agroökologie und Social Enterprise Dürre- und Überschwemmungs-re- (Genossenschaften), die Ermächti- sistente, und im Agro-Eco-Philippi- gung der Kleinbauernfamilien und nes Research Center 250 weitere, Advocacy und Lobby-Arbeit für darunter 2 Sorten, die salziges Was- gerechtere Rahmenbedingungen, ser ertragen. Dazu kommen vieler- auf die Verknüpfung von Men- lei Gemüse-Sorten, Mais, Wurzel- schenrechtsansatz, „Laudato sì“ knollen, Obstbäume, Futterpflan- und Agenda 2030 für nachhaltige zen, Heilpflanzen und Kleintiere. 25
400 Reis-Sorten sind bereits in ei- kaufsstandorte aufgebaut, wo sie ner Datenbank dokumentiert, und ohne ZwischenhändlerInnen ihre Agro-Eco-Philippines hat seinen Bio-Produkte der Stadtbevölkerung ersten Saatgut-Katalog mit 400 verkaufen und so 20 bis 40% mehr Reis-Sorten aus kleinbäuerlicher verdienen. Neben Reis, frischen Züchtung herausgegeben. Ein Rie- Früchten und vielerlei Gemüse senschritt im Kampf um die Rechte können sie so auch mehr verarbei- und die Zukunft der Kleinbauernfa- tete Produkte verkaufen wie Ko- milien. kosblütenzucker, Sirup, Wurzel- Grosse Schritte sind auch im Be- Chips, geröstete Erdnüsschen, Kon- reich der Vermarktung möglich ge- fitüren, «Wein» aus Früchten … worden. Die International Federati- Die Verkaufsstände dienen zudem on of Organic Agriculture Move- der Sensibilisierung der Stadtbevöl- ments IFOAM hat das Bio-Label kerung für die Probleme und Rech- von Agro-Eco-Philippines aner- te der Kleinbauernfamilien, versor- kannt. Das stärkt die Vermarktungs- gen die Stadtbevölkerung mit loka- genossenschaften der Kleinbauern- len, gesunden bezahlbaren Lebens- familien. In fünf der grössten Städ- mitteln und fördern die Bildung te Mindanaos haben sie feste Ver- von Allianzen zwischen Stadt und Land. Sehr beliebt sind auch Sonn- tagsmärkte bei der Kathedrale und Wochenmärkte an grossen Schulen und Universitäten. Die engere Zusammenarbeit mit Kirchen, Schulen, Lokalregierung und Regierungsämtern trägt an vie- len Orten konkrete Früchte. Die Caraga State University z.B. lässt 50 Hektaren Reisfeldern von Klein- bauernfamilien von Agro-Eco-Phi- lippines agroökologisch bebauen und schickt ihre Studierenden zum Lernen zu den Armen. 5 Diözesen schicken ihre Priester und Lay Lea- ders an den «Laudato-sì-Weiterbil- dungen» für den praktischen Hand- lungsteil zu Kleinbauernfamilien WissenschaftlerInnen und Klein- von Agro-Eco-Philippines, ebenso bauern und Kleinbäuerinnen arbei- die franziskanischen Ordensge- ten zusammen in der Forschung zu meinschaften. Selbst in Regie- alten und robusten Reissorten 26
rungsämtern wie dem Department Wilde Blumenwiese, oder … of Environment and Natural Re- Wildblumen-Wiese? Das eine ist sources oder dem Department of das andere. Eine dauerhafte Wild- Agrarian Reform gibt es inzwi- blumenwiese entsteht mit einer schen mehr Verbündete, die in Ag- Wildblumensamen-Mischung aus roökologie den besten und billigs- regionalem Saatgut, wie man sie ten Weg für die Anpassung an den überall in der Schweiz bis Ende der Klimawandel, den Schutz gegen 50er-Jahre kannte. Sie ist nicht zu Naturkatastrophen, die Ernährungs- verwechseln mit einer einjährigen sicherheit der Armen und eine ei- Saatgutmischung. genständige lokale Entwicklung se- In Männedorf, in der Pfruenderhaab hen. Noch ist der Weg zu einem gu- unterhalb des Spitals, erfolgte so ten Leben für alle lang, beschwer- eine Wildblumenansaat und die lich und zuweilen gefährlich. Die Wiese gedieh dergestalt, dass sie Gruppen von Agro-Eco-Philippines mit 28 Blütenpflanzenarten den 1. wehren sich gegen die Zulassung Preis des Wildblumen-Cup gewann. der Kommerzialisierung von gen- Auf fast 2000 m2 wurde im Winter tech-verändertem «Golden Rice» der Boden umgebrochen, wieder- und «Sige-Sige-Corn». Sie fordern holt geeggt und Ende April eine re- ein Verbot von Glyphosat und gionale Wildblumen- und Wildgrä- Schädlingsbekämpfung aus dem sermischung eingesät. Sie wird 2x Flugzeug. Sie demonstrieren für pro Jahr gemäht und das Schnittgut gentechfreie Zonen und Gesetze, als Heu geerntet, sodass es an Ort die ihr Leben schützen, ihr Recht und Stelle gut absamen kann. auf Nahrung und Gesundheit, auf Die Blumenwiese ums Franziskus- eigenes Land und Saatgut, auf eine zentrum wurde inselartig mit Wild- kleinbäuerliche nachhaltige Land- blumen bepflanzt in der Hoffnung, wirtschaft. Die Kraft dazu schenkt dass diese auf den Rest der Wiese ihnen ihr Netzwerk und ihr Glaube aussamen, was auch geklappt hat. an Jesu Gott des Lebens, der ihnen Über die Jahre jedoch setzte sich und uns die Erde als gemeinsames der Grasanteil durch, sodass nun zu Lebenshaus anvertraut hat, der überlegen ist, in welcher Form die- Frieden und Gerechtigkeit, Nach- ser nach wie vor optimale Blumen- haltigkeit und geschwisterliche So- wiesenstandort bewirtschaftet wer- lidarität einfordert und allen ein Le- den soll. Die Gruppe Schöpfung ben in Würde verheissen hat. und Umwelt erarbeitet ein Konzept Béatrice Battaglia für die Gruppe z. H. der Kirchenpflege. Solidarität weltweit Gruppe Schöpfung und Umwelt Liselotte Hanimann-Brennwald Männedorf, 30. September 2019 27
Brunnen im Zisterzienserkloster Hauterive, Kt. Fribourg
Schale der Liebe We n n d u ve r n ü n f t i g b i s t , e r w e i s e d i c h a l s S c h a l e , n i c h t a l s K a n a l , d e r fa s t g l e i c h z e i t i g e m p f ä n g t u n d w e i t e rg i b t , w ä h re n d j e n e w a r t e t , b i s s i e ge - f ü l l t i s t . A u f d i e s e We i s e g i b t s i e d a s , w a s b e i i h r ü b e r f l i e s s t , o h n e e i ge n e n S c h a d e n w e i t e r . Le r n e a u c h d u , n u r a u s d e r F ü l l e a u s z u g i e s s e n , u n d h a b e n i c h t d e n Wu n s c h , f re i g i e b i ge r a l s G o t t z u s e i n . D i e S c h a l e a h m t d i e Q u e l l e n a c h . E rs t w e n n s i e m i t Wa s s e r ge s ä t t i g t i s t , s t r ö m t s i e z u m F l u s s . D u t u e d a s G l e i c h e ! Z u e rs t a n f ü l l e n u n d d a n n a u s g i e s s e n . D i e g ü t i ge u n d k l u ge L i e b e i s t ge wo h n t ü b e r z u s t r ö m e n , n i c h t a u s z u s t r ö m e n . I c h m ö c h t e n i c h t re i c h w e rd e n , w e n n d u d a b e i l e e r w i rs t . We n n d u n ä m l i c h m i t d i r s e l b e r s c h l e c h t u m ge h s t , wem bist du dann gut? We n n d u k a n n s t , h i l f m i r a u s d e i n e r F ü l l e ; w e n n nicht, schone dich. Bernhard von Clairvaux, Zisterziensermönch (1090-1153)
Abschied von Pater Bruhin als Rolf Bezjak erinnert sich, dass be- Aushilfe in unserer Pfarrei reits damals Finanzierung, Leitung Mit dem Ende des Jahres 2019 wird und Standort der Akademie die Pater Josef Bruhin im Alter von in- Mitglieder des Stiftungsrates be- zwischen 85 Jahren seine Aushilfe- schäftigten und eine gute, vertrau- tätigkeit bei uns in der Pfarrei auf ensvolle Zusammenarbeit voraus- seinen Wunsch hin beenden. Pater setzten, die mit Pater Bruhin immer Bruhin gegeben war. Ein gegenseitiges war seit Vertrauensverhältnis, geprägt von Januar Wertschätzung und Verlässlichkeit, 2006 re- habe zwischen ihm und Pater Bru- gelmäs- hin immer bestanden, so Bezjak im sig an Rückblick. Zum Glück für unsere mehre- Pfarrei sagte Pater Bruhin darum ren Wo- auf Rolf Bezjaks Anfrage zur regel- chenen- mässigen Aushilfe in Männedorf den in und Uetikon gerne zu und blieb uns jedem 13 Jahre lang treu. Jahr bei Viele Pfarreimitglieder haben seine uns und schlichten und schnörkellosen Got- hat mit uns die Sonntagsgottes- tesdienste und vor allem seine dienste gefeiert, meist dann, wenn scharfsinnigen und kritischen Pre- unsere Seelsorgenden in den Ferien digtgedanken über die Jahre sehr waren oder ein freies Wochenende geschätzt und sich immer gefreut, nehmen durften. Rolf Bezjak, der wenn Pater Bruhin bei uns Dienst ehemalige Gemeindeleiter (2005- hatte. Wir danken Pater Josef Bru- 2015), hatte Pater Josef Bruhin be- hin von ganzem Herzen für seinen reits in den ersten Tagen seiner Tä- grossen Einsatz in unserer Pfarrei. tigkeit in Männedorf als Aushilfe Wir wünschen ihm für seine weite- angefragt. Pater Bruhin und er ren Tätigkeiten und für die Zukunft kannten sich zu diesem Zeitpunkt alles Gute und Gottes Segen. bereits seit den 90er Jahren von Barbara Ulsamer, Gemeindeleiterin vielen Tätigkeiten auf kantonaler Ebene in Zürich. Als geschätzter Pater Bruhin wird am Wochenende Fachmann wurde Pater Bruhin dort vom 28./29. Dezember ein letztes immer wieder für Expertenaufga- Mal als Aushilfe für uns tätig sein. ben angefragt; so war er damals Verabschieden und danken wollen auch Präsident des Stiftungsrats der wir ihm jedoch im Gottesdienst Paulusakademie, in dem auch Rolf am Sonntag, 26. Januar 2020, um Bezjak als Synodalrat Mitglied war. 10 Uhr in Uetikon. 30
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