Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon

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Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon
St. Stephan Männedorf-Uetikon

    Informationen aus der Pfarrei

  C h i l e – Po s ch t

November 2019 bis März 2020
Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon
Der Chile-Poscht-Redaktion
                 EIN GESICHT GEBEN ...

Es fasziniert mich mitzuerleben, wie jede einzelne Nummer der
     Chile-Poscht Gestalt und Form annimmt - kaum fertig,
               gehört sie der Vergangenheit an!
                       Christine Wieland

          Ich bin von der Chile-Post begeistert, weil man dort erfährt was
          in der Pfarrei und in den Arbeitsgruppen alles läuft. Es wirkt so
            richtig mitreissend - da muss man doch einfach mitmachen.
                                   Sören Rohweder

Oft wird mir erst beim Zusammenstellen der Chile-Poscht deutlich
  bewusst, was in unserer Pfarrei alles läuft. Ein schönes Gefühl
  dann alles so gesammelt in einem Heft in der Hand zu halten!
                        Barbara Ulsamer

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Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon
20 Jahre Chile-Poscht
Liebe Leserin, lieber Leser,
Die Chile-Poscht feiert dieser Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. 1999 erschien
die erste Nummer der "Chile-Poscht", damals noch viel kleiner im Umfang
als heute. Während die ersten Nummern zwölf Seiten umfassten, wuchs der
Umfang mit den vielen Aktivitäten, die sich in der Pfarrei über die Jahre
entwickelten, mehr und mehr. Heute gibt es kaum eine Ausgabe, die weni-
ger als 44 Seiten umfasst, oft sind es sogar 56, so wie bei dieser Ausgabe.
Informationen und Berichte, Rückblicke und Ausblicke aus dem Pfarrei-
leben sind in der "Chile-Poscht" enthalten; Berichte, die auf der einen Seite
der Pfarrblatts forum keinen Platz finden würden. Auch Termine und Anläs-
se können in der "Chile-Poscht" weiter im Voraus bekannt gemacht werden,
als dies im forum möglich wäre. Und ausserdem können auch Fotos veröf-
fentlicht werden.
Die dreimal jährlich erscheinende "Chile-Poscht" ist somit eine wertvolle
Ergänzung und zeigt das bunte Spektrum unseres Pfarreilebens. Seit einigen
Jahren haben wir – aufgrund von Rückmeldungen – vermehrt darauf geach-
tet, Bilder grösser zu zeigen und zumeist mit einer Bildunterschrift zu ver-
sehen, damit Fotos von Ausflügen, Anlässen und Gottesdiensten lebendiger
wirken. Seit dem letzten Jahr wird der Mantel der "Chile-Poscht" nun in
Farbe gedruckt. Wir freuen uns sehr, dass sich die "Chile-Poscht" nach 20
Jahren immer noch grosser Beliebtheit erfreut und wir immer wieder positi-
ve Rückmeldungen erhalten.
Danken möchte ich an dieser Stelle von Herzen allen, die sich in den ver-
gangenen 20 Jahren für die "Chile-Poscht" engagiert haben und sich auch
weiterhin engagieren, in der Redaktion, in der Einpack- und Etikettierungs-
gruppe, im Sekretariat und durch das Schreiben von Artikeln und Beiträgen.
Ein herzlicher Dank geht auch an meine Kollegin und meinen Kollegen in
der jetzigen Redaktion, Christine Wieland und Sören Rohweder, und an
Rolf Herheuser, der viele der Artikel vorbereitet und für den Druck setzt.
Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit aller, die an der
"Chile-Poscht" mitarbeiten, und wünschen Ihnen allen viel Vergnügen beim
Lesen.
Barbara Ulsamer, Gemeindeleiterin

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Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon
Bericht aus der Kirchenpflege
                                         Die Kirchenpflege beschäftigte sich
                                         mit der Erneuerung des Glocken-
                                         stuhls    und
                                         man      kann
                                         damit rech-
                                         nen, dass die
                                         Bauarbeiten
 St. Stephan Männedorf-Uetikon
                                         zeitgerecht
                                         im kommen-
Herzliche Einladung zur                  den Februar
Kirchgemeindeversammlung                 beginnen
Montag, 18. Nov. 2019, 20 Uhr            können. Ge-
                                                              Rolf Eberli
Pfarreizentrum St. Stephan               mäss dem
Hasenackerstr. 17                        Ausschreibungsergebnis liegen die
8708 Männedorf                           Kosten merkbar tiefer als budge-
                                         tiert. Im kommenden Jahr möchten
Traktanden
                                         wir auch im Aussenbereich den
1 Protokoll KGV vom 3. Juni 2019         Sonnenschutz verbessern, sodass
2 Mitteilungen                           Apéros vermehrt in der schönen
3 Abnahme Budget 2020 und
  Festlegung des Steuersatzes
                                         Umgebung der Kirche vorgenom-
4 Varia
                                         men werden können und schliess-
anschl. gemütliches Beisammensein        lich möchten wir die Sicherheit der
                                         Stiege im Kirchturm verbessern.
Stimm- und wahlberechtigt sind die       Wenn Kinder den Kirchturm be-
Mitglieder der Kirchgemeinde mit
Wohnsitz in Männedorf oder Ueti-         sichtigen, ist die Sicherheit sehr
kon am See, welche das 18. Alters-       wichtig. Wir haben bereits das Bud-
jahr zurückgelegt haben und im           get für 2020 in der Kirchenpflege
Besitz des Schweizer Bürgerrechts
oder der Niederlassungs- oder Auf-
                                         genehmigt und wir erwarten auch
enthaltsbewilligung sind. Die De-        für das kommende Jahr eine ausge-
tails zum Budget 2020 können ab          glichene Rechnung. Ich bin immer
Montag, 4. November 2019, auf
                                         wieder beeindruckt, wie die einzel-
der Homepage* und im Pfarreisek-
retariat eingesehen werden. Sie          nen Ressorts sorgfältig und mit Au-
liegen zudem ab diesem Datum bei         genmass mit den finanziellen Mit-
den Gemeindekanzleien in Männe-          teln umgehen.
dorf und Uetikon zur Einsicht auf.
Männedorf, 4. Oktober 2019               Zur Teilnahme an der Kirchgemein-
Die Kirchenpflege                        deversammlung vom 18. November
                                         laden wir Sie alle ganz herzlich ein.
*www.kath-maennedorf-uetikon.ch
                                         Rolf Eberli,
                                         Präsident der Kirchenpflege

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Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon
Den „mitenand sunntig“ feierten
 wir zum ersten Mal mit dem Unti-
 start-Gottesdienst zusammen. Er
 war ein voller Erfolg.                     Die feinen Würste fanden bei
 "Freud steckt aa" erlebten alle beim             allen Anklang ...
 miteinander Feiern in der Kirche,
 beim anschliessenden Spiel für
 Kinder und deren Familie, beim
 Apéro und dem Mittagessen unter
 blauem Himmel mit viel Sonnen-
 schein. Da kam der Glacewagen
 gerade richtig zum Dessert!!!
 Es war ein durchwegs gelungener
 Pfarreianlass mit allen!
 Wir danken allen, die dazu beige-          ... genauso wie Spiel und Spass
 tragen haben.                                   für Eltern und Kinder ...
 Katharina Küng und
 Domenic Gabathuler

 Bilder dazu finden sie auch auf un-
 serer Facebook-Seite der Pfarrei St.
 Stephan Männedorf-Uetikon

                                             ... und natürlich das Glacé
                                                    von GelaTino.

                                            Zum Vormerken:
                                            Die Daten für die nächsten
                                            "mitenand sunntige":
                                            2. Februar, St. Stephan
                                            17. Mai, St. Stephan
                                            5. Juli, Villa Alma
                                            (bei schlechtem Wetter:
Gemütliches Beisammensein von Alt           St. Stephan)
     und Jung im Innenhof!
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Chile - Poscht - November 2019 bis März 2020 - Informationen aus der Pfarrei - Pfarrei Männedorf-Uetikon
Ökumenische Senioren-                      sen setzten wir Anker in Quinten,
nachmittage Uetikon: Ahoi!                 bevor es mit dem Schiff weiterging

                Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise!
Im September hiess es: «Leinen los         nach Walenstadt. Hier genossen wir
und frischauf» in die neue Saison          die Zeit zum Flanieren, «Sünnelen»
der ökumenischen Seniorennach-             oder Kaffeetrinken.
mittage. Wir starteten mit einem           Ein gelungener Saisonstart und
Ausflug und Schifffahrt auf dem
Walensee. Wetter und Stimmung
der knapp 50-köpfigen Fahrgäste
waren bestens.
Auf dem See, umgeben von fri-
scher Luft, grün-schimmerndem
Wasser und herrlicher Bergkulisse,
stieg – wie vielfach zu hören war –
Dankbarkeit und Freude auf, dass
wir in so schöner Natur und in Frie-
den leben dürfen.
Für eine Mittagsrast bei feinem Es-
                                                Gute Laune an Bord!
                                           auch ein wunderschöner Abschluss
                                           für meinen geschätzten reformier-
                                           ten Kollegen, Markus Berweger,
                                           der nach seiner Pensionierung, zu
                                           neuen Ufern aufbrechen darf. Ich
                                           bedanke mich herzlich für unsere
                                           langjährige gute Zusammenarbeit.
                                           Und ich freue mich auf ein weiter-
                                           hin erfreuliches und gelingendes
                                           ökumenisches Miteinander mit sei-
Schauen, staunen und geniessen!            nem Nachfolger, Walter Moor, und

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unserem aufgestellten Team!
Jutta Kriesel, Seniorenseelsorgerin
                                           Ökumenischer FraueMorge
                       Good bye                  Männedorf
                       und alles
                       Gute,
                       Markus!

                                          11. Dezember:
                                          Wort zum Sonntag in der
                                          Adventszeit
                                          Referentin: Catherine McMillan

                                          Die ersten Daten für 2020:

                                          23. Januar:
                                          Klangtherapie
 Das ökumenische Team: Mar-               Referentin: Ursula Seiler
 grith Thoma, Walter Moor, Su-
                                          25. März:
sann Wittwer, Jutta Kriesel, Els-         Thema noch offen
beth Isler, Vreni Hofer (nicht auf
dem Foto: Inge de Coudenhove)             Beginn:
                                          9 Uhr, nach dem Vortrag Kaffee
 Herzliche Einladung zu                   und Gipfeli, anschliessend Aus-
 unseren kommenden                        tausch und Diskussion
 Veranstaltungen:
                                          Ort:
 20. November, 14.00 Uhr Film-            Reformiertes Kirchgemeinde-
 nachmittag im Riedstegsaal,              haus Männedorf,
 Uetikon                                  Alte Landstrasse 254
 10. Dezember, 14.30 Uhr Öku-             Unkostenbeitrag: Fr. 5.-
 menische Seniorenadventsfeier
                                          Eine Anmeldung ist nicht er-
 Nähere Informationen finden              forderlich.
 Sie jeweils im Schriftenstand
 und auf unserer Homepage

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Leitungsteamweekend 2019                    Gefühl – darf so etwas nie mehr
in Chur                                     passieren. So soll es bei der Betrof-
Wenn man am Wochenende schon                fenheit nicht bleiben, wir werden
früh im Dunkeln aufsteht, tut man           das Thema in unserer Pfarrei noch
dies in Erwartung eines strahlend           weiterhin behandeln.
schönen Tages in der Natur. Doch
diesmal ruft weder der Berg noch
lädt der See zum Bade ein. Nein, es
geht nach Chur - ins Priestersemi-
nar - zum Leitungsteamweekend.
Dort trafen wir uns im Tagungs-
raum hoch oben über der Stadt mit
einem herrlichen Blick auf die bei-
den Calandas. Man scheint zu
schweben.
Doch dann sind wir wieder auf dem
harten Boden der Realität. Das Lei-
tungsteam behandelt das Thema
«Missbrauch in der katholischen
Kirche». Dazu wurde der Referent
Dr. iur. can. Stefan Loppacher ein-
geladen. Anschaulich legte er das
                                              Mitglieder des Leitungsteams
ganze Ausmass der Verfehlungen                 vor einem mittelalterlichen
anhand von Statistiken und Beispie-              Modell der Stadt Chur
len dar. Eine erstaunliche Erkennt-         Am Nachmittag nahmen wir an ei-
nis aus dem Vortrag war, dass die           ner Führung durch die Altstadt von
Täter grössten Teils ursprünglich           Chur teil und lernten viel über
nicht pädophil waren und dass sie           Brände, Wasser und Sprachen.
das Priesteramt nicht vorsätzlich ge-       Dann fanden wir uns zu einem ge-
wählt hatten, um ungehindert die            meinsamen Gottesdienst mit dem
Übergriffe begehen zu können.               Thema «Hochzeit von Kana» in der
Vielmehr ist die ganz grosse Mehr-          Seminarkirche ein.
heit aus Einsamkeit übergriffig ge-         Die Nachtruhe im wunderschön re-
worden, weil sie ihre emotionalen           novierten Priesterseminar war er-
Bedürfnisse nicht anders ausleben           holsam – wenn auch für manche
konnten.                                    Teilnehmer etwas kurz.
Der Vortrag machte uns betroffen            Am nächsten Morgen trafen wir uns
und auch ein wenig ratlos: Dass             zu Austausch und Information aus
weltweit so viele Fälle in der Kirche       Kirchenpflege, Synode, Pfarreirat
bekannt wurden. Irgendwie – so              und Seelsorgeteam. Dabei gab Ka-
hatten wir nach dem Vortrag das             tharina Küng einen vertieften Ein-

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blick in die Jugendarbeit und Jutta         von Armut bedroht. Caritas enga-
Kriesel berichtete über die Alters-         giert sich dafür, die Armut zu ver-
seelsorge. Selbst alte Pfarreihasen         ringern und den Betroffenen die
waren erstaunt über die Vielfalt der        Chance auf eine bessere Zukunft zu
Angebote und Aktivitäten. Domenic           ermöglichen. Mit der Kampagne
und Barbara hatten wieder mal gan-          «Eine Million Sterne» können alle
ze Arbeit geleistet - das Wochenen-         ein Zeichen dafür setzen, dass wir
de war hervorragend organisiert. Es         gemeinsam gegen Not und Armut
war ja schon fast ungehörig, dass           kämpfen und uns solidarisch zeigen
man so gar nichts zu meckern hatte.         mit den Menschen, die davon be-
Sören Rohweder, Pfarreirat                  troffen sind.
                                            Viele OberstufenschülerInnen unse-
                                            rer Pfarrei helfen mit, dass die
„Eine Million Sterne“ – eine Soli-          Schweiz am 14. Dezember leuch-
daritätsaktion von Caritas                  tet. Zusammen mit mir werden ca.
Wir alle sind Mitglieder einer Ge-          700 Kerzen auf dem Riedstegplatz
sellschaft, die täglich individueller       aufgestellt. Alle sind beim Einbruch
wird. Die Solidarität schwindet,            der Dunkelheit eingeladen, diese
zum Beispiel zwischen Reichen und           Kerzen zum Leuchten zu bringen.
Armen, zwischen Gesunden und                Die Jugendlichen werden Kuchen
Kranken, zwischen den Generatio-            und Punsch ausschenken. Spenden
nen. Dagegen wollen wir ein Zei-            werden für Caritas gerne entgegen-
chen setzen.                                genommen.
Caritas führt in der Weihnachtszeit         Wir freuen uns auf viele Besucher-
mit der Unterstützung von vielen            Innen und SpenderInnen.
lokalen oder regionalen Partnern            „Teilen macht doppelte Freude.“
die Kampagne «Eine Million Ster-            Katharina Küng,
ne» durch. Diese steht für Solidari-        Jugendseelsorgerin
tät und Gemeinschaftssinn. Caritas
will damit einen Anlass schaffen,
der die Verbundenheit aller
Menschen in der Schweiz er-
lebbar macht.
In unserem Land gibt es
Menschen, die auf Hilfe an-
gewiesen sind: Denn Not
und Armut existieren auch
bei uns. So sind über eine
Million Menschen gefährdet,
in die Armut abzurutschen.
Jedes sechste Kind ist gar

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miteinander ins Gespräch kommen,
                                           dem Bibel-Wort hinter dem Bild
                                           nachspüren und den Verbindungen
                                           zum eigenen Leben und dem Kam-
                                           pagnenthema nachgehen. Wir wer-
                                           den Erinnerungen austauschen und
                                           uns neu inspirieren lassen. Viel-
                                           leicht können wir so etwas vom
50 Jahre Ökumenische                       kulturellen und spirituellen Reich-
Kampagne                                   tum der Menschheit erahnen und
Hungertücher – Nahrung für den             Kraft schöpfen für unseren solidari-
solidarischen Alltag                       schen Alltag im Jubiläumsjahr und
Schon sind wir im letzten Quartal          darüber hinaus. Alle sind herzlich
des Jubiläumsjahres „50 Jahre Öku-         willkommen.
menische Kampagne“ angelangt.
Gerne lade ich Dich und Sie zu den
letzten beiden Innehalten mit einem
der Hungertücher ein und danke
von Herzen für die bisherigen stär-
kenden Begegnungen, das achtsa-
me Teilen ganz unterschiedlicher
Erinnerungen, Fragen und Entde-
ckungen beim gemeinsamen Bet-
rachten der Kampagnentücher aus
der Einen weiten Welt. Im Novem-
ber und Dezember vertiefen wir uns
in ein neueres Hungertuch aus Togo
und ins zweitälteste aus Äthiopien.
Herzlich willkommen!
Die Hungertücher sind ein wichti-
ger und augenfälliger Teil der Öku-
                                             Samstag, 16. November,
menischen Kampagne von Fasten-               16.00 – 17.30 Uhr,
opfer, Brot für alle und Partner             Franziskus-Zentrum Uetikon:
sein. Gestaltet werden sie jeweils           Hungertuch von Sokey A. Edorh aus
von einer Künstlerin, einem Künst-           Togo
ler oder einer Gruppe aus Afrika,
                                             Samstag, 14. Dezember,
Asien, Südamerika und Europa                 16.00 – 17.30 Uhr,
zum Thema der Kampagne. Wir                  Franziskus-Zentrum Uetikon:
werden das ausgewählte Hunger-               Hungertuch von Alemayehu Bizuneh
tuch gemeinsam betrachten und                aus Äthiopien

                                      10
Jedes Innehalten ist eine Einheit für        sein. Geborgenheit: Empfindungen,
sich.                                        die der Kirchenraum im Franzis-
Flyer finden Sie in den Schriften-           kus-Zentrum Uetikon mit seinem
ständen und auf der Pfarrei-Home-            warmen Weiss auslöst. Mit seinem
page.                                        Licht, das sanft hereinscheint. Mit
                                             seinen leuchtend-bunten Quadraten
Anmeldung ist hilfreich fürs Vorbe-          an der einen, der stilisierten golde-
reiten der Unterlagen:                       nen Stele an der anderen Wand.
Béatrice Battaglia, 044 790 14 81,           Es ist Dienstagabend kurz vor halb
battaglia.info@gmail.com                     acht Uhr. Etwas mehr als 20 Perso-
                                             nen haben sich in dem Raum ver-
Herzlich willkommen beim Inne-               sammelt. Schweigend scheinen
halten mit einem Hungertuch, das             auch sie die besondere Ausstrah-
nährt und stärkt fürs solidarische           lung des Orts auf sich wirken zu
Weitergehen und Einstehen für                lassen. Und so warten sie auf den
Gottes Eine Welt!                            Beginn der Lieder-Liturgie. Es ist
Béatrice Battaglia                           dies ein für die Pfarrei St. Stephan
                                             von Männedorf und Uetikon spezi-
                                             elles Veranstaltungsformat, das nun
 LiederLiturgie                              mit einer neuen Reihe bis nächsten
 Im September 2019 hat die                   Frühling startet. Speziell darum,
 Zürichseezeitung einen Be-                  weil es Vikar Alexander Bayer in
 richt über die LiederLiturgie               seiner Berufung als Liedermacher
 gebracht. Mit freundlicher                  eingeführt hat. Der betritt nun den
 Genehmigung der Zürichsee-                  Raum, zündet die Kerzen beim Al-
 zeitung übernehmen wir den                  tar an. Dann ändert sich die Tonali-
 Beitrag von Andrea Baum-                    tät des Abends.
 ann für diese Ausgabe der                   Thema neu erzählt
 Chile-Poscht.                               Bayer startet eine Videopräsentati-
 Die Redaktion
                                             on. Sie beginnt bei der Legende
                                             von Felix und Regula und endet
                                             beim Nazi-Widerständler und The-
Wenn Wort und Musik ver-                     ologen Dietrich Bonhoeffer. Dazwi-
schmelzen                                    schen sind Ausschnitte aus der Ab-
Besinnlich und modern: Dass dies             dankungsfeier von Grossbritanni-
kein Gegensatz sein muss, zeigt die          ens ehemaliger Premierministerin
Lieder-Liturgie im katholischen              Margaret Thatcher zu sehen. Ein
Franziskus-Zentrum.                          Knabenchor, der das Requiem von
Eine feierliche Stimmung durch-              Gabriel Fauré singt: «In Paradisum
zieht den Raum. Ruhe. Bei sich               deducant te angeli.» Nicht einfach

                                        11
so insistiert Bayer in seinem Film-         Lied, singt Bayer am E-Piano zwar
zusammenschnitt gerade auf die-             noch fast allein. Zu schwer geht
sem Liedvers, «ins Paradies mögen           den Besuchern vielleicht noch die
die Engel dich geleiten». Dieser            Geschichtslektion von eben nach.
geht, das erklären die schnell wech-        Aber schon beim zweiten Lied ertö-
selnden Zwischentitel, auf ein              nen die Stimmen der versammelten
1200-jähriges Lied Zürcher Ur-              Gemeinde laut und vernehmlich.
sprungs zurück, hat mit der Legen-          Und so geht es acht mehrstrophige
de von Felix und Regula zu tun –            Lieder weiter. Mitunter in ruhigen,
und mit Uetikon. Letzteres, weil es         feierlichen Tönen, mitunter auch
jede katholische Beerdigung in der          modern-beschwingt, dem Begleitin-
Gemeinde begleite. Wie eigentlich           strument Bayers geschuldet. Da-
überall in der katholischen Welt.           durch erhält der Raum auf einmal
Und mit dem evangelischen Bon-              eine ganz andere Atmosphäre als
hoeffer verbindet sich das wieder-          noch zu Beginn der Veranstaltung.
um, als sich dessen Schicksal mit           Der Gesang wechselt sich nun lau-
demjenigen von Felix und Regula             fend ab mit kurzen Gedanken- und
zusammenfassen lässt: in «Wider-            Glaubensimpulsen durch den Vikar.
stand und Vergebung» – dem The-             Wie es der Name «Lieder-Liturgie»
ma des Abends.                              ja auch sagt.
Ein Labyrinth von Informationen.            Das hierfür in Uetikon verwendete
Doch es kommt an. So habe sie die           Liederbuch stammt übrigens aus
Geschichte noch nie gehört, wird            der Feder von Bayer selber. Der Vi-
sich im Anschluss eine Besucherin           kar ist ein Verfechter davon, die
begeistert äussern. Und auch Orga-          Sprache im katholischen Kirchge-
nisator Bayer sagt: «Ich suche gern         sang zu erneuern. So hat er zum ei-
Themen, von denen ich selber noch           nen bei bekannten älteren Liedern
nicht viel weiss.» Im aktuellen Fall        nicht mehr gebräuchliche Ausdrü-
aber auch, weil am Folgetag der             cke ausgewechselt und zum ande-
Heiligen Felix und Regula gedacht           ren Eigenkompositionen beigesteu-
wird. Auf eine solche Korrelation           ert. Dadurch sollen vorab jüngere
achte er ebenfalls bei der Planung          Kirchbesucher angesprochen wer-
dieser Anlässe, die er nun seit drei        den. Zumindest das mittlere Alters-
Jahren durchführt.                          segment ist den auch gut vertreten
Neue Sprache                                an diesem Abend der Lieder-Litur-
Aber zurück zum Geschehen im                gie.
Kirchenraum. Dort sind die Lieder-          Andrea Baumann, Zürichseezeitung
bücher mittlerweile aufgeklappt.            Die nächste Lieder-Liturgie:
Bonhoeffers bekanntes Gedicht               Dienstag, 12. November, 19.30
«Von guten Mächten», adaptiert als          Uhr, Franziskus-Zentrum, Uetikon.

                                       12
Die nächsten Daten für die
LiederLiturgie
                                         Dä Samichlaus          chunnt
mit Vikar Alexander Bayer                scho bald!

Franziskus-Zentrum Uetikon
jeweils, wenn nicht anders ange-
geben, um 19.30 Uhr

Dienstag, 12. November
Der Kristall - LiederLiturgie zum
himmlischen Jerusalem

Sonntag, 29. Dezember,
17-18 Uhr                                Unsere Chläuse und Schmutzlis
                                         freuen sich auf den Zauber der
Mittwoch, 22. Januar
                                         Adventsstimmung, auf die war-
Donnerstag, 27. Februar                  men Stuben, Versli und Lieder
                                         und auf die Hauptsache: Glück-
Herzliche Einladung zum Mitfeiern        lich strahlende Gesichter! Wie
und Mitsingen!                           können die Kinder sicher sein,
                                         dass der Samichlaus zu ihnen
                                         kommt? Er wartet schon auf
Impressum Chile-Poscht                   Anmeldungen, um mit dem
                                         Schmutzli rechtzeitig bei allen
Redaktion:                               Kindern vorbei zu kommen. Die
Sören Rohweder, Barbara Ulsamer,         Kinder können dem Samichlaus
Christine Wieland                        ihre    Wünsche     anvertrauen,
Layout: Rolf Herheuser,                  auch Mami und Papi dürfen von
Barbara Ulsamer                          ihren Sorgen und Freuden er-
                                         zählen. Alles kommt ins grosse
Die nächste Nummer der CP
erscheint im Februar 2020.               Buch. Damit kein Kind verges-
                                         sen geht:
Redaktionsschluss:
24. Januar 2020                          Anmeldeschluss:
                                         Montag, 18. November 2019
                                         Besuch von Samichlaus und
Texte bitte an:
chile-poscht@kath-maennedorf-
                                         Schmutzli:
uetikon.ch                               Sonntag, 1. Dezember, bis
                                         Sonntag, 8. Dezember.
Betreff: «CP 02.20»                      Anmeldeformular              auf
                                         www.samichlaus-maennedorf-
Kath. Pfarramt                           uetikon.ch
Hasenackerstrasse 19                     Das Anmeldeformular soll gut
8708 Männedorf
                                         leserlich in Blockschrift ausge-
044 920 20 23
www.kath-maennedorf-uetikon.ch
                                         füllt werden. In kurzen Worten,
                                         die der Chlaus im Kerzenlicht
                                         lesen kann.

                                    13
Ergebnisse der "Papstumfrage"                                    Reibungspunkte und Reformbemühun-
Viel wurde in den letzten Wochen und                             gen in der katholischen Kirche abde-
Monaten über Papst Franziskus ge-                                cken. Uns ist klar, dass wir als einzelne
schrieben und einige seiner Äusserun-                            Pfarrei durch unsere Meinung in der
gen dabei auch heftig kritisiert. Als                            Weltkirche keine Priorität verschieben.
Pfarreirat haben wir uns gefragt, wie                            Nichtsdestotrotz wollen wir die ver-
Wort und Tat des Papstes in unserer                              schiedenen Meinungen in der Pfarrei
Pfarrei gesehen werden. Dazu haben                               aufnehmen und das so entstehende
wir eine Umfrage mit 16 Themen                                   Meinungsbild aus der Umfrage als
erstellt, die das Spektrum aktueller                             Brief an den Papst nach Rom schicken.
       9993$35670)4$*(&+                                          
       
                       1;$+/                                                
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                  820    
             (4$356(4./
-15-1:2914151-9
Lieber Papst Franziskus,                     Sabbat (Mk 2, 27).“ Die Diskussi-
viel wurde über Sie in den letzten           onsteilnehmer werteten die Vorga-
Wochen und Monate geschrieben                ben aus Rom als hinderlich für die
und viele Aussagen auch heftig kri-          christlichen Aufgaben und wurden
tisiert. Einige haben den Film von           als Dienst am Sabbat deklariert.
Wim Wenders gesehen, der be-                 Übereinstimmend meinte man in
zeichnenderweise "Ein Mann seines            der Diskussionsrunde, dass man
Wortes" heisst. Als Pfarreirat haben         nicht auf Rom warten solle, son-
wir gefragt, wie Wort und Tat des            dern seinen eigenen Weg gehen
Papstes gesehen werden. Uns ist              möchte.
klar, dass wir als einzelne Pfarrei          Auch in unserem Pfarreirat hat die-
keine Prioritäten der Weltkirche             se Diskussion stattgefunden. Kann
verschieben. Trotzdem ist es uns             man die Kirche in Rom ändern oder
ein Anliegen, Ihnen das entstandene          soll man sie einfach resigniert links
Meinungsbild in diesem Brief mit-            liegen lassen? Uns schien die inner-
zuteilen.                                    liche Kündigung der Weltkirche
An der Umfrage teilgenommen ha-              problematisch. So hat sich die Mei-
ben vor allem Mitglieder der Gre-            nung durchgesetzt, dass auch kleine
mien Kirchenpflege, Pfarreirat und           Schritte manchmal Erstaunliches
Seelsorgeteam. Andere scheint das            bewirken können. Der heilige Geist
Thema nicht besonders zu interes-            weht, wo er will. Somit haben wir
sieren. Damit kann die Umfrage               als Pfarreirat diese Umfrage aufge-
keine statistisch erhärteten Resulta-        schaltet - auch in der Hoffnung,
te hervorbringen. Automatisch                dass die Kirche lebendig und leb-
schiebt sich also die Frage in den           haft bleibt. Wenn sich immer mehr
Vordergrund: Warum interessiert              enttäuschte Gruppen oder ganze
das Thema so wenig?                          Pfarreien abwenden, ist die Weltkir-
Bei der Werbung für die Umfrage              che wirklich in Gefahr.
kam oft die Antwort, dass man in             Von den Meinungen, die in der
Rom ohnehin nichts ändern könne              Umfrage zusammenkamen, ergibt
und die Umfrage nichts bewegen               sich ein klares Bild, was Ihre per-
würde. Einen anderen Hinweis                 sönliche Haltung im Papstamt be-
kann vielleicht folgendes Ereignis           trifft: grosse Zustimmung erfährt
liefern: Vor einiger Zeit kam es im          Ihr Vorzug von Menschlichkeit und
Chile-Cafi zu einer recht emotiona-          Barmherzigkeit vor Recht und
len Diskussion. Im Gottesdienst              Macht. Ihre Bescheidenheit emp-
wurde folgende Bibelstelle gelesen:          finden viele als vorbildlich. Und
„Und Jesus sagte zu ihnen: Der               man traut Ihnen zu, mit Reformen
Sabbat wurde für den Menschen                und Transparenz die Glaubwürdig-
gemacht, nicht der Mensch für den            keit der Kirche wiederherzustellen.

                                        16
Auch für Ihre Haltung in den gros-           Konsequenzen erwarten. Dieses
sen Fragen zur Ausrichtung der               Thema erscheint vielen sehr wich-
weltweiten Kirche, gibt es viel Zu-          tig für eine glaubwürdige Kirche!
stimmung: die Erhaltung der                  Lieber Papst Franziskus, schon in
Schöpfung, wie Sie sie in der En-            einer Umfrage mit nur wenigen
zyklika "Laudato Si" gefordert ha-           Teilnehmern sind die Meinungen
ben, das Engagement für weltwei-             nicht immer gleich. Und das ist
ten Frieden vor allem auch zwi-              auch gut so, denn die Kirche lebt
schen den Religionen und die Be-             von und in ihrer Vielfalt - im Gros-
mühung für Ökumene unterstützen              sen wie im Kleinen. Bei vielen
viele der Umfrageteilnehmer.                 Themen sind die Reformerwartun-
In den konkreten Alltagsfragen sind          gen der Menschen unserer Pfarrei
die Meinungen differenzierter oder           jedoch sehr gross. Schon jetzt ha-
aber Ihre Aussagen zu wenig ein-             ben einige resigniert und trauen
deutig: Fragen zur Form der Litur-           "Rom" diese Reformkraft nicht
gie, zum Bild von Ehe und Familie            mehr zu, Ihnen als Papst Franziskus
und zur Aussage, dass die Kirche             jedoch sehr wohl!
keine Demokratie sein kann, wer-             Darum wünschen wir Ihnen die nö-
den kontrovers diskutiert. Mögli-            tige Energie, die Reformen voran-
cherweise auch im Hinblick auf               zubringen, die die weltweite Kirche
eine intransparente Bischofswahl             lebendig und authentisch hält. Und
begrüssen viele eine grössere                dafür wünschen wir Ihnen die Kraft
Selbstbestimmung der Ortskirchen.            und das Wehen des Heiligen Geis-
Kritisch beurteilt werden die vagen          tes!
Aussagen zur Zulassung von Ge-               Hochachtungsvoll,
schiedenen und Wiederverheirate-             Ihr Pfarreirat von St. Stephan
ten zur Kommunion. Was heisst                Männedorf-Uetikon
hier "unter bestimmten Bedingun-
gen"? Auch beim Ausschluss der
Ehe für Homosexuelle ist die Mehr-
heit nicht einverstanden. In der Fra-
ge der Frauenordination (Priester-
weihe von Frauen) stehen viele
konträr zu Ihrem Standpunkt oder
finden diesen eher problematisch.
Höchste Zustimmung erfährt Ihr
Einsatz zur Aufklärung und Aufar-
beitung der sexuellen Missbräuche
in der Kirche, auch wenn manche
konkretere Ergebnisse und raschere
                                              Papst Franziskus im Papamobil

                                        17
Mitarbeit im                               gen und Ideen zum Wie weiter? ge-
kantonalen Seelsorgerat                    wichtet. Wir haben beschlossen, im
Schon ist wieder                           Seelsorgerat eine neue Kommission
ein Jahr seit mei-                         zum Thema Nachhaltigkeit einzu-
nem letzten Be-                            setzen, die unsere Ideen konkreti-
richt aus dem                              sieren soll z.B. für eine oder einen
Seelsorgerat ver-                          Ökologie-Verantwortliche/n       zur
gangen. Hier die                           Unterstützung der Pfarreien und
wichtigsten Blitz-                         Kirchgemeinden oder für eine Rub-
lichter aus meiner                         rik „Nachhaltigkeit“ auf der Home-
Sicht. Im September 2018 haben             page der Kantonalkirche.
wir uns den Film von Wim Wen-              Anfangs Jahr hat die Projektgruppe
ders über „Papst Franziskus – Ein          „Eine Welt“ an der Impulstagung
Mann seines Wortes“ angeschaut             zur Ökumenischen Kampagne „Ge-
und über Impulse daraus für die            meinsam für starke Frauen. Ge-
Kirche im Kanton Zürich diskutiert.        meinsam für eine gerechte Welt.“
Auch an der Retraite im November           mitgewirkt und den Input zum 50-
war der Papst Impulsgeber zum              Jahr-Jubiläum, das Atelier zum
Thema „Unsere Sorge für diese              Hungertuch und einen Bibliolog in
Eine Welt“. Eingestiegen sind wir          Bewegung mit Jesus und der syro-
über erschütternde Klimaszenarien          phönizischen Frau gestaltet.
für die Schweiz im Jahre 2060 aus          Die Kommission „Tagungen“ hat
einer Studie der Schweizerischen           im Frühling den zweiten Pastoral-
Eidgenossenschaft,     vorgetragen         kongress zu „Christliche Werte –
von Generalvikar Josef Annen, und          geht’s noch?“ durchgeführt.
einem Impuls von Rudolf Vögele             An der Plenumssitzung im März
zu „Den Schöpfungsauftrag neu              hat uns Bernd Nilles von neuen
verkünden“, durch entsprechendes           Schwerpunkten beim Hilfswerk der
Handeln, das viel mehr bewirkt als         Schweizer KatholikInnen berichtet:
Predigen. Zeno Cavigelli vom Syn-          „Kulturwandel beim Fastenopfer -
odalrat hat von praktischen Erfah-         Vom Nicknegerli zu Nachhaltig-
rungen mit Umweltschutz in den             keit“.
Zürcher Kirchen berichtet und der          An der Juni-Sitzung mit dem The-
Theologe und Umweltberater And-            men-Block „Ökologie“ konnte ich
reas Frei unser Wissen über Nach-          leider nicht teilnehmen. Auf dem
haltigkeit, Klimawandel und Grü-           neugestalteten Webauftritt der Kan-
ner Güggel vertieft. Dann haben            tonalkirche gibt es nun ein Dossier
wir in vier Gruppen unsere Visio-          „Nachhaltigkeit“ mit nachahmens-
nen von einer die Schöpfung be-            werten Beispielen. Der Seelsorgerat
wahrenden Kirche zusammengetra-            unterstützt die Anträge des Syno-

                                      18
dalrates an die Synode zu „Carbon
Conversations“ und „Nachhaltige              Wechsel in der Synode
Esskulturen“. Leider werden sie              Kirche – das sind nicht nur der
                                             Papst und die Bischöfe, Kirche,
vertagt. Die Ökologie ist auch am            das sind wir alle. Manchmal hört
September-Treffen wieder Thema.              man den Vorwurf: „In der Kir-
Daniel Ott vom Synodalrat berich-            che gibt es keine Demokratie“.
tet von ihren Überlegungen zu einer          Dies trifft jedoch nicht immer
gemeinsamen Ökologie-Kommissi-               zu, besonders nicht in der
on unter der Leitung des Synodalra-          Schweiz, wo mit der Doppel-
                                             struktur von Kirchenrecht und
tes mit VertreterInnen aus Synode,
                                             Staatskirchenrecht ein „Duales
Seelsorgerat, Bereich Jugend und             System“ besteht, das einiger-
ExpertInnen. Eine solche Kommis-             massen für Demokratie und
sion würde durch die Vernetzung              Konsensfindung in der Kirche
verschiedener struktureller Ebenen           sorgt, nicht allein, aber doch im
mehr Gewicht bekommen. Spruch-               Dialog mit den kirchlichen
                                             Strukturen. Die Kirchgemeinden
reif ist das Anliegen noch nicht. Die
                                             mit ihren Kirchenpflegen und
Ökologie-Kommission des Seelsor-             auch die katholische Kantonal-
gerates sammelt weiterhin inspirie-          kirche mit der Synode und dem
rende Beispiele.                             Synodalrat bestimmen über den
Hauptthema am September-Treffen              Umgang mit den Steuergeldern
ist im Nachklang zur Kantonalen              vor Ort und im Kanton, nicht
Wallfahrt nach Einsiedeln unter              etwa der Bischof, und so prägen
                                             sie das konkrete Bild der Kir-
dem Motto „Tut um Gottes Willen              che, indem sie etwa entschei-
etwas Tapferes“ wieder mal das               den, bestimmte Projekte mitzu-
Thema „Gleichberechtigung in der             finanzieren oder auf die Beine
Kirche“. Was dürfen Frauen im                zu stellen, wie etwa die Pau-
Gottesdienst, in einer Eucharis-             lusakademie oder Flüchtlings-
tiefeier? Was weckt nur Hoffnun-             projekte. Auch das gehört zu
                                             unserer Kirche! Um uns das be-
gen, die sicher enttäuscht werden?
                                             wusst zu machen, haben wir in
Welche Forderungen sind an einer             den vergangenen Jahren unsere
Wallfahrt am rechten Ort, was ist            Synodale Edith Bucher immer
kontraproduktiv? Allen ist klar, die-        von den Sitzungen und Ent-
ses Thema wird uns noch oft plagen           scheidungen der Synode in der
und wir wollen dranbleiben, uns              Chile-Poscht berichten lassen.
dabei an Priska, Junia und Phöbe
                                             Sie hat unsere Kirchgemeinde
erinnern, Apostolinnen und Diako-            über eine Legislaturperiode hin-
nin, angesehene Gefährtinnen des             weg mit viel Engagement in der
Apostels Paulus.                             Synode vertreten. Ihr Nachfol-
Béatrice Battaglia,                          ger in der Synode, Rolf Eberli,
Mitglied Kantonaler Seelsorgerat             wurde im Januar 2019 gewählt

                                        19
und trat nun im Juli 2019 die               werden. Aber auch der Zeitaufwand
 Nachfolge von Edith Bucher an.              für die Synodalen ist beachtlich, da
 Aus diesem Anlass haben wir                 manchmal ganze Dossiers erst zwei
 mit beiden – mit der scheiden-
                                             Tage vor der Sitzung ankamen und
 den Synodalin Edith Bucher und
 dem neuen Synodalen Rolf                    dann noch ausführlich studiert wer-
 Eberli ein Gespräch geführt.                den mussten.
 Die Redaktion                               Rolf, du bist in diesem Jahr neu in
                                             die Synode gewählt worden und
                                             hast nun bereits die erste Synoden-
Edith, wenn Du auf die vergangenen           sitzung erlebt. Was sind Deine Er-
Jahre in der Synode zurückblickst,           wartungen und Ziele für die Syno-
was würdest Du sagen, war anders             de?
als Du es erwartet hast?                     RE: Ich plane, mich zunächst ein-
EB: Anders als erwartet war für              mal vorsichtig einzugeben und zu-
mich, dass sich eigentlich alle Syno-        erst einmal abzutasten, wie alles
denmitglieder freundschaftlich be-           funktioniert und zusammenspielt.
gegnen, auch wenn es sehr verschie-          Eine meiner Ideen ist es, die Re-
dene Meinungen zu den verschiede-            formkräfte bei bestimmten Geschäf-
nen Themen gab. Es gab doch ein              ten zu sammeln und zu einen. Wich-
grosses Zusammengehörigkeitsge-              tig ist mir, dass es zwar Fraktionen
fühl und man freute sich jeweils da-         gibt, diese aber Regionen und nicht
rauf, einander zu sehen. Auch bei            Meinungen abbilden. Demzufolge
zufälligen Begegnungen in der Stadt          bin ich auch froh, dass es keinen
begrüsste man sich immer herzlich            Fraktionszwang gibt, sondern jede
und das unterschiedliche Abstim-             und jeder sich mit persönlichen
mungsverhalten spielte für die ge-           Meinungen und Überzeugungen
meinsame Verbundenheit keine Rol-            auch in die Abstimmungen einbrin-
le. Anders als erwartet war für mich         gen kann. Meiner Meinung nach ist
auch der lange Weg, den die Ge-              es wichtig, sich auch kirchenpoli-
schäfte in der Synode brauchen. Die          tisch als Synode klar zu positionie-
bekannte „Langsamkeit des Parla-             ren und sich nicht nur als Gremium
ments“ war auch bei den Synoden-             zu verstehen, das Gelder für dieses
geschäften spürbar, vor allem, wenn          oder jenes spricht. Eventuell können
ein Geschäft nach stundenlanger              auch neue Sitzungs- und Arbeitsfor-
Diskussion noch auf die nächste Sit-         men befruchtend sein, wie zum Bei-
zung vertagt werden musste. Aber             spiel Workshops zu bestimmten
insgesamt war dieser gesamte Parla-          Themen. Darum wäre eine „Arbeits-
mentsbetrieb in der Synode ein tol-          gruppe Strategie“ ebenfalls etwas,
les Erlebnis. Vor allem die Vorar-           für das ich mich in der Synode ein-
beit, die in den Kommissionen ge-            setzen werde.
leistet wird, darf nicht unterschätzt        Edith, was hat Dir in Deiner Zeit in

                                        20
der Synode weniger gut gefallen?               wenig informiert wurde, hat mir per-
Wo hast Du Frust oder Tiefpunkte               sönlich grosse Mühe bereitet. ...und
erlebt?                                        dass man zwar Geld sprechen kann
EB: Da kann ich jetzt keinen kon-              als Synode, aber bei einer Neubeset-
kreten Punkt nennen, vielleicht die            zung des Bischofsstuhls nicht ein-
gerade schon angesprochene Lang-               mal irgendwie Empfehlungen abge-
samkeit und die langen Traktanden-             ben kann, das ist – auch wenn man
listen, aber eigentlich ist dies ja ein        um die Aufgabe der Synode weiss –
normales Phänomen in jedem Parla-              trotzdem irgendwie unbefriedigend
mentsbetrieb. Auch die grossen Ab-             ...
stände zwischen den Sitzungen wa-              RE: ... ja auch die Botschaft des –
ren manchmal nicht einfach. Da                 aus meiner Sicht – ungeeigneten
braucht man einfach Geduld und                 apostolischen Administrators, war
man muss dranbleiben. Keinen                   nicht gerade ein Lichtblick. Man
Frust, aber etwas, das mir in Erinne-          merkte deutlich seine sehr rück-
rung geblieben ist, da es auch ein             wärtsgewandten Positionen ...
Umdenken erforderte, war die gros-             EB: ... ja, aber für Synode und Syn-
se Geldsumme, die für eine Renova-             odalrat glaube ich, war es wichtig,
tion im Kloster Ilanz beantragt wor-           den Anstand zu wahren. Schliesslich
den war. Auch mir hat sich da an-              ist er ja nur eine Übergangslösung
fangs die Frage gestellt, ob es sich           und kann quasi nichts Entscheiden-
angesichts immer kleiner werdender             des bewirken ...
Klostergemeinschaften überhaupt                RE: ... ich hätte ihm trotzdem deut-
noch lohnt, so viel Geld zu spre-              licher signalisiert, womit wir nicht
chen. Ich bin extra nach Ilanz gefah-          einverstanden sind, denn ich für
ren, um mir die Sache vor Ort anzu-            meinen Teil muss da kein Blatt vor
sehen. Dabei ist mir – wie manchen             den Mund nehmen. Ich muss nichts
anderen auch – klar geworden, dass             mehr erreichen und fühle mich da-
wir eine Verantwortung für diese               her frei, meine Meinung zu sagen.
Klostergemeinschaften und ihre Ge-             Edith, und was waren für Dich die
bäude haben und sie nicht einfach              Highlights der vergangenen Jahre
im Regen stehen lassen können.                 in der Synode?
Aber ein Tiefpunkt, der mir nun                EB: Wichtig waren mir vor allem,
doch noch in den Sinn kommt, ist               dass ich zweimal die „Einleitenden
die ganze Geschichte um die Pau-               Worte“ zu Beginn der Sitzungen ge-
lusakademie und deren neuen                    stalten bzw. mitgestalten durfte und
Standort an der Pfingstweidstrasse.            ich dabei auch mein Anliegen, für
Die Art und Weise, wie dieses Ge-              die Frauen in der Kirche einzutre-
schäft gelaufen ist und die Tatsache,          ten, einbringen konnte. Im Juni
dass die Synode über die dann auf-             2016 ging es gemeinsam mit Priorin
tretenden Schwierigkeiten viel zu              Irene Gassmann und Elisabeth

                                          21
Schöniger um „Kirche *mit den                ist Vernetzung und Zusammenhalt
Frauen“ und beim zweiten Mal, nun            das A und O. Ausserdem ist es mir
im Frühling 2019, ging es gemein-            persönlich wichtig, keine Angst vor
sam mit der Synodalin aus Wädens-            Positionierungen auch in kirchenpo-
wil um den Frauenstreik und um die           litischen Fragen zu haben und das
Bewegung        „Gleichberechtigung.         möchte ich auch meinen Kollegin-
Punkt. Amen“ der Frauen in der Kir-          nen und Kollegen in der Synode, die
che. Bei dem Echo auf die beiden             manchmal noch eine übertriebene
„Einleitenden Worte“ wurde mir               Rücksicht auf die Privilegien von
klar: Auch damit kann ich, können            Klerikern nehmen wollen, vermit-
wir etwas bewirken und ein Be-               teln. Die Zeit des verklärten Blicks
wusstsein schaffen für das Anliegen          auf Priester und Bischöfe ist aus
der Gleichberechtigung von Frauen            meiner Sicht vorbei und auch hier
in der Kirche. Oft war ich über-             muss man klar Position beziehen.
rascht, von welchen Kolleginnen              Darum habe ich mir auch für die
und auch Kollegen aus der Synode             vier Jahre in der Synode persönliche
dann Unterstützung und positive              Legislaturziele gesetzt, an denen ich
Rückmeldungen kamen. Auch viele              mich dann in der Behandlung der
Männer haben sich in der Synode              konkreten Geschäfte der Synode
dann ganz bewusst den Batch                  orientieren möchte. Meine persönli-
„Gleichberechtigung.           Punkt.        chen Legislaturziele habe ich fol-
Amen.“ angesteckt.                           gendermassen formuliert und öffent-
Rolf, worauf freust Du Dich beson-           lich gemacht:
ders, wenn Du an Deine kommende
Zeit in der Synode denkst?                    Persönliche       Legislaturziele
RE: Ich freue mich sehr darauf, die           von Rolf Eberli:
vielen interessanten Leute in der Sy-         Die Gleichstellung von Frau und
                                              Mann in der katholischen Kirche
node und ihre Meinungen und An-
                                              ist zu realisieren.
sichten zu den verschiedenen The-             Wo Reglemente und kirchliche
men kennen zu lernen. Ich bin sehr            Erlasse zu ändern oder anzu-
neugierig darauf, wer mir da alles so         passen sind, sind diese entspre-
begegnen wird, und ich freue mich             chend anzupassen.
jetzt schon auf spannende Diskussi-           Die Privilegien (Anstellung) des
onen und auch Auseinandersetzun-              Klerus sind abzubauen.
                                              Zukünftige Wahlen des Bischofs
gen. Mir ist die Vernetzung unterei-
                                              sind offen und transparent vor-
nander ein grosses Anliegen, denn             zunehmen.
ich bin davon überzeugt, dass man
erst, wenn man wirklich weiss und            Die Redaktion der Chile-Poscht
versteht, was die anderen bewegt,            dankt Edith Bucher und Rolf Eberli
ein „Wir-Gefühl“ spüren kann. Ge-            für das offene Gespräch.
rade in kirchenpolitischen Themen

                                        22
Solidaritätsprojekte 2019             Arbeitsstellen. Wer überhaupt eine
Mit dem Solidaritätsbeitrag im        Stelle findet, tut dies meistens in
Budget unserer Kirchgemeinde un-      der Schattenwirtschaft, im infor-
terstützen wir 2019 wiederum zwei     mellen Bereich ohne Mindestlohn
Projekte im Weltsüden: ein Land-
wirtschaftsprojekt in den Philippi-
nen und neu ein Ausbildungspro-
jekt für Jugendliche in El Salvador.
Vielleicht haben Sie jetzt gestutzt
und überrascht gedacht: El Salva-
dor? In der Chile-Poscht im Früh-
ling stand doch eine Einladung zu
einem Informationsabend zu Boli-
vien mit einer Pflegeschule für vom
Land zugezogene indigene Frauen.
Stimmt ganz genau. Leider hat Kol- Junge Frau in Ausbildung in der Gastronomie
ping Bolivien die staatliche Bewil-
                                      und ohne Sozialleistungen, ohne Si-
ligung für diese wichtige medizini-
                                      cherheit auf ein regelmässiges Ein-
sche Ausbildungsschule in El Alto
                                      kommen und ohne Zukunftsper-
nicht erhalten und kann das Projekt
                                      spektiven. Darum wandern viele
gegenwärtig nicht umsetzen. Wir
                                      junge Salvadorianerinnen und Sal-
haben also umgeplant und sind bei
                                      vadorianer aus oder landen in den
Brücke – Le Pont fündig geworden,
                                      Drogen, in der Kleinkriminalität
unterstützen nun die Ausbildung
                                      und den Maras.
von marginalisierten Jugendlichen
                                      In diesem schwierigen Umfeld öff-
in der Hauptstadtregion San Salva-
                                      net «Vista Hermosa» 870 Jugendli-
dor.
                                      chen aus marginalisierten Quartie-
Neues Projekt:
                                      ren von San Salvador den Zugang
El Salvador: Vista Hermosa:
                                      zu einer Berufsausbildung und die
Neue Perspektiven für marginali-
                                      Chance auf eine Festanstellung zu
sierte Jugendliche
                                      fairen Bedingungen. 522 junge
Die Armut in El Salvador ist gross,
                                      Frauen und 348 junge Männer zwi-
und in der Hauptstadt San Salvador
                                      schen 16 und 29 Jahren können
leidet insbesondere die arme Bevöl-
                                      sich in 8 verschiedenen Berufen mit
kerung zudem unter der Gewalt der
                                      einer hohen lokalen Nachfrage in
Maras, der Jugendbanden. Wichtige
                                      Berufsbildungskursen qualifizieren
Gründe dafür sind die fehlenden
                                      und werden bei der Stellensuche in-
Ausbildungsmöglichkeiten vor al-
                                      tensiv begleitet. Ausbildungskurse
lem im Bereich der Berufsbildung
                                      gibt es in Gastronomie, Bäckerei,
und die viel zu wenigen bezahlten
                                      KellnerIn / Bartender, Call Centers,

                                   23
Netzwerke und Instandhaltung,               Jugendliche auszubilden und anzu-
Kosmetik und Schönheitspflege,
Motorradkurier. Jeder Kurs besteht
aus mehreren Modulen mit 150 bis
200 Ausbildungsstunden im Berufs-
bildungszentrum (525 Jugendliche)
oder in einem Unternehmen (270
Jugendliche) und wird mit einer
Prüfung abgeschlossen. Neben dem
fachlichen Wissen werden in jedem
Kurs auch soziale Kompetenzen
und das Selbstbewusstsein gestärkt,        Ausbildung als Coiffeuse und Kosmetikerin
gibt es Einheiten zu Arbeitsrechten
                                            stellen, und schult in den Unterneh-
und -pflichten, Zukunftsplanung,
                                            men Personal zu Ausbildungs-
Gesundheit, Rollenbilder von Frau
                                            verantwortlichen. Die Unternehmen
und Mann, Teamwork, Leadership
                                            sollen mehr Verantwortung über-
und Friedenskultur.
                                            nehmen für die Ausbildung ihrer
Bis Ende 2020 sollen 420 Jugendli-
                                            künftigen Fachkräfte und mehr
che voll in den formellen Arbeits-
                                            Stellen schaffen im formellen Ar-
markt integriert sein und eine An-
                                            beitsbereich mit geregelten Rechten
stellung haben mit Mindestlohn
                                            und Pflichten für Arbeitnehmende
und Sozialleistungen und die ande-
                                            und Arbeitgebende. Eine anerkann-
ren Jugendlichen eng begleitet ent-
                                            te Berufsausbildung soll jungen
scheidende Schritte näher bei die-
                                            Menschen und ihren Familienange-
sem Ziel sein. Dafür baut «Vista
                                            hörigen ein Leben in Würde ermög-
Hermosa» ein Netzwerk mit Unter-
                                            lichen und den Alltag in den Quar-
nehmen auf, die sich verpflichten,
                                            tieren der Armen durch neue Hoff-
                                                           nung nachhaltig ver-
                                                           ändern.

                                                            Weiterhin: Agro-
                                                            Eco-Philippines:
                                                            Bauernfamilien
                                                            und Wissenschaft-
                                                            lerInnen für Ernäh-
                                                            rungssicherheit und
                                                            biologische Vielfalt
                                                            Agro-Eco-Philippi-
     Diplomfeier für frisch Ausgebildete im Bereich         nes ist ein Netzwerk
               Bäckerei und Konditorei                      aus rund 300 klein-

                                      24
bäuerlichen Organisationen und ei-         Entwicklung der UNO.
nigen WissenschaftlerInnen und hat         Im Berichtsjahr sind 83 neue klein-
im Januar 2019 vom „World Future           bäuerliche Organisationen zum
Council“ eine internationale Aner-         Netzwerk hinzu gekommen mit
kennung für „Outstandig Practice           1245 zusätzlichen Kleinbäuerinnen
in Agroecology“ erhalten. Das              und -bauern, die in ihren Gruppen
Netzwerk ist über die Insel Minda-         Saatgut und Wissen miteinander
nao hinausgewachsen und stärkt             teilen und voneinander lernen, sich
Tausende von Kleinbauernfamilien           Schritt für Schritt die Methoden
                                           und Lebenshaltungen der agroöko-
                                           logischen Landwirtschaft aneignen:
                                           eigenes Saatgut weiterzüchten,
                                           vielfältige Lern-Farmen mit Ver-
                                           suchsfeldern aufbauen, praktische
                                           Schulungen in den Gruppen, Bo-
                                           denfruchtbarkeit und biologische
                                           Schädlingsbekämpfung verbessern,
                                           lokale Nutztiere, Vermarktungsge-
                                           nossenschaften,     kleinbäuerliches
                                           Bio-Label, eigene Verkaufsstandor-
                                           te in Städten, kleinbäuerliche For-
                                           schung dokumentieren und be-
   Protest gegen Gentech-Reis!
                                           kanntmachen, Anpassung an Kli-
darin, ihre Ernährung und ihre Le-         mawandel,       Katastrophenschutz,
bensgrundlagen zu sichern, sich            Grundrechte und kleinbauern-
weiterzubilden und ihre kleinbäuer-        freundliche Gesetze einfordern,
liche Landwirtschaft dem Klima-            Vernetzung, Advocacy und Lob-
wandel anzupassen, sich zu vernet-         byarbeit.
zen und ihre Rechte einzufordern           Im Berichtsjahr sind auf den Far-
und so Hunger und Elend nachhal-           mer Learning Centers (davon 63
tig zu überwinden. Agro-Eco-Phi-           neue) 450 Reis-Sorten angebaut
lippines setzt dafür konsequent auf        und vermehrt worden, davon viele
Agroökologie und Social Enterprise         Dürre- und Überschwemmungs-re-
(Genossenschaften), die Ermächti-          sistente, und im Agro-Eco-Philippi-
gung der Kleinbauernfamilien und           nes Research Center 250 weitere,
Advocacy und Lobby-Arbeit für              darunter 2 Sorten, die salziges Was-
gerechtere     Rahmenbedingungen,          ser ertragen. Dazu kommen vieler-
auf die Verknüpfung von Men-               lei Gemüse-Sorten, Mais, Wurzel-
schenrechtsansatz, „Laudato sì“            knollen, Obstbäume, Futterpflan-
und Agenda 2030 für nachhaltige            zen, Heilpflanzen und Kleintiere.

                                      25
400 Reis-Sorten sind bereits in ei-         kaufsstandorte aufgebaut, wo sie
ner Datenbank dokumentiert, und             ohne ZwischenhändlerInnen ihre
Agro-Eco-Philippines hat seinen             Bio-Produkte der Stadtbevölkerung
ersten Saatgut-Katalog mit 400              verkaufen und so 20 bis 40% mehr
Reis-Sorten aus kleinbäuerlicher            verdienen. Neben Reis, frischen
Züchtung herausgegeben. Ein Rie-            Früchten und vielerlei Gemüse
senschritt im Kampf um die Rechte           können sie so auch mehr verarbei-
und die Zukunft der Kleinbauernfa-          tete Produkte verkaufen wie Ko-
milien.                                     kosblütenzucker, Sirup, Wurzel-
Grosse Schritte sind auch im Be-            Chips, geröstete Erdnüsschen, Kon-
reich der Vermarktung möglich ge-           fitüren, «Wein» aus Früchten …
worden. Die International Federati-         Die Verkaufsstände dienen zudem
on of Organic Agriculture Move-             der Sensibilisierung der Stadtbevöl-
ments IFOAM hat das Bio-Label               kerung für die Probleme und Rech-
von Agro-Eco-Philippines aner-              te der Kleinbauernfamilien, versor-
kannt. Das stärkt die Vermarktungs-         gen die Stadtbevölkerung mit loka-
genossenschaften der Kleinbauern-           len, gesunden bezahlbaren Lebens-
familien. In fünf der grössten Städ-        mitteln und fördern die Bildung
te Mindanaos haben sie feste Ver-           von Allianzen zwischen Stadt und
                                            Land. Sehr beliebt sind auch Sonn-
                                            tagsmärkte bei der Kathedrale und
                                            Wochenmärkte an grossen Schulen
                                            und Universitäten.
                                            Die engere Zusammenarbeit mit
                                            Kirchen, Schulen, Lokalregierung
                                            und Regierungsämtern trägt an vie-
                                            len Orten konkrete Früchte. Die
                                            Caraga State University z.B. lässt
                                            50 Hektaren Reisfeldern von Klein-
                                            bauernfamilien von Agro-Eco-Phi-
                                            lippines agroökologisch bebauen
                                            und schickt ihre Studierenden zum
                                            Lernen zu den Armen. 5 Diözesen
                                            schicken ihre Priester und Lay Lea-
                                            ders an den «Laudato-sì-Weiterbil-
                                            dungen» für den praktischen Hand-
                                            lungsteil zu Kleinbauernfamilien
 WissenschaftlerInnen und Klein-
                                            von Agro-Eco-Philippines, ebenso
bauern und Kleinbäuerinnen arbei-
                                            die franziskanischen Ordensge-
ten zusammen in der Forschung zu
                                            meinschaften. Selbst in Regie-
   alten und robusten Reissorten

                                       26
rungsämtern wie dem Department                Wilde Blumenwiese, oder …
of Environment and Natural Re-                Wildblumen-Wiese? Das eine ist
sources oder dem Department of                das andere. Eine dauerhafte Wild-
Agrarian Reform gibt es inzwi-                blumenwiese entsteht mit einer
schen mehr Verbündete, die in Ag-             Wildblumensamen-Mischung aus
roökologie den besten und billigs-            regionalem Saatgut, wie man sie
ten Weg für die Anpassung an den              überall in der Schweiz bis Ende der
Klimawandel, den Schutz gegen                 50er-Jahre kannte. Sie ist nicht zu
Naturkatastrophen, die Ernährungs-            verwechseln mit einer einjährigen
sicherheit der Armen und eine ei-             Saatgutmischung.
genständige lokale Entwicklung se-            In Männedorf, in der Pfruenderhaab
hen. Noch ist der Weg zu einem gu-            unterhalb des Spitals, erfolgte so
ten Leben für alle lang, beschwer-            eine Wildblumenansaat und die
lich und zuweilen gefährlich. Die             Wiese gedieh dergestalt, dass sie
Gruppen von Agro-Eco-Philippines              mit 28 Blütenpflanzenarten den 1.
wehren sich gegen die Zulassung               Preis des Wildblumen-Cup gewann.
der Kommerzialisierung von gen-               Auf fast 2000 m2 wurde im Winter
tech-verändertem «Golden Rice»                der Boden umgebrochen, wieder-
und «Sige-Sige-Corn». Sie fordern             holt geeggt und Ende April eine re-
ein Verbot von Glyphosat und                  gionale Wildblumen- und Wildgrä-
Schädlingsbekämpfung aus dem                  sermischung eingesät. Sie wird 2x
Flugzeug. Sie demonstrieren für               pro Jahr gemäht und das Schnittgut
gentechfreie Zonen und Gesetze,               als Heu geerntet, sodass es an Ort
die ihr Leben schützen, ihr Recht             und Stelle gut absamen kann.
auf Nahrung und Gesundheit, auf               Die Blumenwiese ums Franziskus-
eigenes Land und Saatgut, auf eine            zentrum wurde inselartig mit Wild-
kleinbäuerliche nachhaltige Land-             blumen bepflanzt in der Hoffnung,
wirtschaft. Die Kraft dazu schenkt            dass diese auf den Rest der Wiese
ihnen ihr Netzwerk und ihr Glaube             aussamen, was auch geklappt hat.
an Jesu Gott des Lebens, der ihnen            Über die Jahre jedoch setzte sich
und uns die Erde als gemeinsames              der Grasanteil durch, sodass nun zu
Lebenshaus anvertraut hat, der                überlegen ist, in welcher Form die-
Frieden und Gerechtigkeit, Nach-              ser nach wie vor optimale Blumen-
haltigkeit und geschwisterliche So-           wiesenstandort bewirtschaftet wer-
lidarität einfordert und allen ein Le-        den soll. Die Gruppe Schöpfung
ben in Würde verheissen hat.                  und Umwelt erarbeitet ein Konzept
Béatrice Battaglia für die Gruppe             z. H. der Kirchenpflege.
Solidarität weltweit                          Gruppe Schöpfung und Umwelt
                                              Liselotte Hanimann-Brennwald
                                              Männedorf, 30. September 2019

                                         27
Brunnen im Zisterzienserkloster Hauterive, Kt. Fribourg
Schale der Liebe

We n n d u ve r n ü n f t i g b i s t , e r w e i s e d i c h a l s S c h a l e ,
n i c h t a l s K a n a l , d e r fa s t g l e i c h z e i t i g e m p f ä n g t
u n d w e i t e rg i b t , w ä h re n d j e n e w a r t e t , b i s s i e ge -
f ü l l t i s t . A u f d i e s e We i s e g i b t s i e d a s , w a s b e i i h r
ü b e r f l i e s s t , o h n e e i ge n e n S c h a d e n w e i t e r .
Le r n e a u c h d u , n u r a u s d e r F ü l l e a u s z u g i e s s e n ,
u n d h a b e n i c h t d e n Wu n s c h , f re i g i e b i ge r a l s G o t t
z u s e i n . D i e S c h a l e a h m t d i e Q u e l l e n a c h . E rs t
w e n n s i e m i t Wa s s e r ge s ä t t i g t i s t , s t r ö m t s i e z u m
F l u s s . D u t u e d a s G l e i c h e ! Z u e rs t a n f ü l l e n u n d
d a n n a u s g i e s s e n . D i e g ü t i ge u n d k l u ge L i e b e i s t
ge wo h n t ü b e r z u s t r ö m e n , n i c h t a u s z u s t r ö m e n . I c h
m ö c h t e n i c h t re i c h w e rd e n , w e n n d u d a b e i l e e r
w i rs t .
We n n d u n ä m l i c h m i t d i r s e l b e r s c h l e c h t u m ge h s t ,
wem bist du dann gut?
We n n d u k a n n s t , h i l f m i r a u s d e i n e r F ü l l e ; w e n n
nicht, schone dich.

Bernhard von Clairvaux, Zisterziensermönch (1090-1153)
Abschied von Pater Bruhin als               Rolf Bezjak erinnert sich, dass be-
Aushilfe in unserer Pfarrei                 reits damals Finanzierung, Leitung
Mit dem Ende des Jahres 2019 wird           und Standort der Akademie die
Pater Josef Bruhin im Alter von in-         Mitglieder des Stiftungsrates be-
zwischen 85 Jahren seine Aushilfe-          schäftigten und eine gute, vertrau-
tätigkeit bei uns in der Pfarrei auf        ensvolle Zusammenarbeit voraus-
seinen Wunsch hin beenden. Pater            setzten, die mit Pater Bruhin immer
                            Bruhin          gegeben war. Ein gegenseitiges
                            war seit        Vertrauensverhältnis, geprägt von
                            Januar          Wertschätzung und Verlässlichkeit,
                            2006 re-        habe zwischen ihm und Pater Bru-
                            gelmäs-         hin immer bestanden, so Bezjak im
                            sig an          Rückblick. Zum Glück für unsere
                            mehre-          Pfarrei sagte Pater Bruhin darum
                            ren Wo-         auf Rolf Bezjaks Anfrage zur regel-
                            chenen-         mässigen Aushilfe in Männedorf
                            den in          und Uetikon gerne zu und blieb uns
                            jedem           13 Jahre lang treu.
                            Jahr bei        Viele Pfarreimitglieder haben seine
                            uns und         schlichten und schnörkellosen Got-
hat mit uns die Sonntagsgottes-             tesdienste und vor allem seine
dienste gefeiert, meist dann, wenn          scharfsinnigen und kritischen Pre-
unsere Seelsorgenden in den Ferien          digtgedanken über die Jahre sehr
waren oder ein freies Wochenende            geschätzt und sich immer gefreut,
nehmen durften. Rolf Bezjak, der            wenn Pater Bruhin bei uns Dienst
ehemalige Gemeindeleiter (2005-             hatte. Wir danken Pater Josef Bru-
2015), hatte Pater Josef Bruhin be-         hin von ganzem Herzen für seinen
reits in den ersten Tagen seiner Tä-        grossen Einsatz in unserer Pfarrei.
tigkeit in Männedorf als Aushilfe           Wir wünschen ihm für seine weite-
angefragt. Pater Bruhin und er              ren Tätigkeiten und für die Zukunft
kannten sich zu diesem Zeitpunkt            alles Gute und Gottes Segen.
bereits seit den 90er Jahren von            Barbara Ulsamer, Gemeindeleiterin
vielen Tätigkeiten auf kantonaler
Ebene in Zürich. Als geschätzter            Pater Bruhin wird am Wochenende
Fachmann wurde Pater Bruhin dort            vom 28./29. Dezember ein letztes
immer wieder für Expertenaufga-             Mal als Aushilfe für uns tätig sein.
ben angefragt; so war er damals             Verabschieden und danken wollen
auch Präsident des Stiftungsrats der        wir ihm jedoch im Gottesdienst
Paulusakademie, in dem auch Rolf            am Sonntag, 26. Januar 2020, um
Bezjak als Synodalrat Mitglied war.         10 Uhr in Uetikon.

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