OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
OrgelMatinee
  um Zwölf
    2018
                   Asamkirche
                 Maria de Victoria

VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018
         JEDEN SONNTAG
            UM ZWÖLF

                www.orgelmatinee.de

 Veranstalter
OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Asamkirche Maria de Victoria

    Orgel von Jann/Kuhn, 1986/2008

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Liebe Musikfreunde,
seit 1990 widmet sich diese sommerliche Konzertreihe der Köni-
gin der Instrumente. Die Orgelmatinee im wunderbaren Ambien-
te der Asamkirche Maria de Victoria hat sich inzwischen zu einem
gerne besuchten Treffpunkt für Musikliebhaber aus Nah und Fern
entwickelt.

Kultur an historischer Stätte: im Geiste des weltumspannenden,
universalen Anspruchs, der vom einzigartigen Deckengemälde
des Cosmas Damian Asam ausgeht, bieten wir nicht nur den ein-
heimischen Künstlern, sondern ebenfalls international renom-
mierten Organisten ein Forum.

Wir freuen uns, dass der Verein Freunde am Münster e.V. und der
Simon-Mayr-Chor& Ensemble e.V. die Konzertreihe mit eigen-
ständigen Veranstaltungen bereichern wird.

Ganz herzlich danken wir Ihnen verehrtes Publikum für den
regen Besuch und für Ihre Spendenbereitschaft. Immerhin konn-
ten in den zurückliegenden Jahren mit Ihrer Unterstützung
einige wertvolle Instrumente erworben werden.

Unser besonder Dank gilt der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt und
dem Istituto Italiano di Cultura, die unsere Reihe fördernd
begleiten. Ihnen liebe Besucher, wünschen wir viel Freude beim
Erleben eines Gesamtkunstwerkes.

Gabriel Engert                                   Tobias Klein
Kulturreferent                                  Geschäftsführer

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Papst Benedikt XVI. über Kirchenmusik

„Obwohl ich damals noch ein ziemlich einfältiger Bub war,
habe ich begriffen, dass wir mehr als ein Konzert erlebt hatten,
dass es gebetete Musik, dass es Gottesdienst war.“

Papst Benedikt XVI. am 15. Januar 2009 über ein Konzert, das er
zusammen mit seinem Bruder Georg während der Salzburger
Festspiele 1941 in der dortigen Stiftskirche besuchte. Auf dem
Programm stand die unvollendete Missa c-Moll KV 427 von
Wolfgang Amadeus Mozart.

Das große Halleluja

Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn in seiner
mächtigen Feste! / Lobt ihn wegen seiner machtvollen Taten,
lobt ihn nach der Fülle seiner Größe! / Lobt ihn mit dem
Schall des Widderhorns, lobt ihn mit Harfe und Leier! / Lobt
ihn mit Trommel und Reigentanz, lobt ihn mit Saiten und
Flöte! / Lobt ihn mit tönenden Zimbeln, lobt ihn mit schal-
lenden Zimbeln! / Alles, was atmet, lobe den HERRN.
Halleluja!

Der Psalmist ermuntert in Psalm 150 zum Gotteslob mit Gesang
und Instrumenten. Dabei kommt der Orgel eine besondere
Bedeutung zu: Sie wird seit alters und zurecht die Königin der
Instrumente genannt. Durch die Vielfalt ihrer Klangfarben kann
sie allen menschlichen Empfindungen Ausdruck verleihen und
in dieser Fülle auf das Göttliche verweisen.

Halleluja: Georg Friedrich Händel hat diesen Lobgesang in sei-
nem „Messiah“, der am 22. April erklingt, unsterblich vertont.

Mögen alle Besucher der diesjährigen Orgelmatinee über das
Erlebnis von Raum und Musik eine Ahnung himmlischer
Herrlichkeit erfahren.

                                          Bernhard Oswald
          Münsterpfarrer, Kirchenrektor von Maria de Victoria

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Cari amici della musica,

wir sind stolz darauf, dass die jahrhundertealte Tradition der ita-
lienischen Orgelmusik auch heuer wieder als Protagonistin der
Orgelmatinee in Ingolstadt gefeiert wird.

Italien und Deutschland haben sich gegenseitig stets beeinflusst
und zusammen haben sie im Laufe der Geschichte das
Orgelmusikrepertoire verfeinert und bereichert, das heute noch
aktuell und aufregend ist.

Durch die Aufführungen der Werke der bedeutendsten italieni-
schen Orgelkomponisten, wie Antonio Vivaldi, Baldassare
Galuppi, Domenico Scarlatti, Benedetto Marcello, Giovanni
Morandi, Padre Davide da Bergamo, Gaetano Donizetti und
viele andere entdecken wir erneut die Schönheit und die Feinheit
dieser zeitlosen Kompositionen.

Das Istituto Italiano di Cultura gratuliert zur wunderbaren
Initiative der Orgelmatinee und zur Auswahl der Komposi-
tionen, welche die italienische Tradition der Orgelmusik leben-
dig halten.

Cordiali saluti

                                                 Francesco Ziosi

              Direttore dell’Istituto Italiano di Cultura München

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Im kommenden Jahr 2019 werden wir das dreißigjährige Jubiläum
der Orgelmatinee feiern. Aus bescheidenen Anfängen – im
Programmheft der Saison 2015 habe ich darüber berichtet – hat
der Konzertzyklus von Jahr zu Jahr einen stetig wachsenden
Publikumszuspruch gefunden, ganz im Sinne des mittlerweile
verstorbenen Kulturreferenten Siegfried Hofmann, der 1991
schrieb: „Diese Matineen werden zu einem den ganzen Sommer
durchziehenden Fest zu Ehren Gottes und zur Freude für Musi-
ker und Zuhörer. Ein Gesamtkunstwerk des Barocks von höchs-
tem Rang wird wieder wie vor mehr als 200 Jahren zum Klingen
kommen.“

Als Ergänzung und Bereicherung dieser kulturellen Erfolgsge-
schichte dürfen Sie sich in diesem Jahr auf Matineen an ausge-
wählten Feiertagen freuen, die künstlerisch besonders aufwändig
gestaltet sind, mit authentischen Instrumenten musiziert werden
und etwa eine Stunde dauern. Präsentiert werden sie vom Verein
Freunde der Musik am Münster e.V.. Motto ist die Zahl 333:
2018 jährt sich der 333. Geburtstag von Johann Sebastian Bach,
und Georg Friedrich Händel.

Der Simon-Mayr-Chor & Ensemble e.V. ist ebenfalls mit von der
Partie: Er plant ein hochkarätiges Simon-Mayr-Festival, das
einen Bogen spannt von den virtuosen venezianischen Motetten
über eine große, halbszenisch gebotene Oper im Umfeld der
Medea bis zur letzten kirchenmusikalischen Komposition aus
Mayrs Feder: der monumentalen Messa di Gloria. Die Spielorte
liegen in Ingolstadt, Bettbrunn und Neuburg.

Übrigens: Orgelbau und Orgelmusik in Deutschland wurden un-
längst von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kultur-
erbes der Menschheit aufgenommen.

Eine spannende, creative Saison liegt vor uns: Bitte bleiben Sie
neugierig.

                                                 Franz Hauk
                                          Künstlerischer Leiter

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Die Kirche Maria de Victoria

Geschichte
Dieses herrliche Rokoko-Bauwerk wurde von der marianischen
Studentenkongregation 1732 als ihr Gebetsraum in Auftrag gege-
ben und 1735 größtenteils fertiggestellt. Nachdem im Jahre 1800
die Ingolstädter Universität nach Landshut (später nach München)
verlegt wurde, gelangte 1803 die Kirche in den Besitz der Stadt
Ingolstadt, die sie der 1612 gegründeten Bürgerkongregation
Maria de Victoria (Maria vom Sieg) zur Verfügung stellte. Da-
her erhielt die Kirche auch ihren Namen. Heute finden hier Kon-
gregationsandachten, Hochzeiten, Schulgottesdienste sowie die
Orgelmatinee um Zwölf und Konzerte mit geistlicher Musik statt.

Fresko von Cosmas Damian Asam
Ihre Schönheit und Berühmtheit erhält die Kirche durch das ca.
520 Quadratmeter große Fresko von Cosmas Damian Asam von
1734. Es zählt zu den größten Fresken der Welt und ist auf einer
Flachdecke gemalt – innerhalb einer Rekordzeit von nur 6 Wo-
chen. Thema des Freskos ist die Menschwerdung Gottes, die von
Gottvater inmitten einer Gloriole im hinteren Teil der Kirche ih-
ren Ausgang nimmt. Er sendet den Strahl der Liebe aus, welcher
an einer Allegorie der Liebe Gottes reflektiert wird und zu Maria
im Zentrum des Freskos gelangt. Vom Strahl dieser Liebe getrof-
fen empfängt sie Christus, den der Erzengel Gabriel verkündigt.
Von da aus gehen die Strahlen weiter zu den vier Erdteilen in den
Ecken des Raumes: Europa (vorne links), Asien (vorne rechts),
Amerika (hinten rechts) und Afrika.

Die faszinierende Perspektive – Fresko in Bewegung
Die Besonderheit des Freskos ist die Jung und Alt faszinierende
Perspektive Asams. Im Mittelgang ist wenige Meter vom Eingang
entfernt ein Kreis eingezeichnet, vom dem aus man die richtige
Perspektive für das gesamte Fresko hat, für Tempel, Maria, Pa-
radiesbaum und die Türme im Hintergrund. Ein einziger Schritt
nach rechts oder links – und das Bild kippt zur Seite. Geht man
in der Kirche umher, werden sich Paradiesbaum und Pyramide
(Längsseiten), Elefant und Bogenschütze (Afrika), goldenes Schiff
(Amerika), Schatzkiste (Asien), Pegasus, Pallas Athene, Kurfürst
(Europa) und viele weitere Details drehen und verändern. Das
ganze Fresko gerät geradezu in Bewegung!         Marco Benini

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Sonntag,15. April 2018, 12 Uhr

                Wolfgang Amadé Mozart
                       1756–1791
                     Suite KV 399 (1782):
                 Ouverture: Grave. Allegro
             (Orgelbearbeitung von Harald Feller)

                  Johann Sebastian Bach
                        1685–1750
                      Concerto D-Dur
für Cembalo, Streicher und Basso continuo BWV 1054 (1738)
                 Ohne Tempobezeichnung
                  Adagio e piano sempre
                          Allegro

                      Antonio Vivaldi
                         1678-1741
                         Concerto e-Moll
    für Flauto Traverso, Streicher und Basso continuo RV 431
                              Allegro
                              Adagio
                              Allegro

                Beatriz Soares, Flauto Traverso
               Justyna Skatulnik, Barockvioline
             Waleska Sieczkowska, Barockvioline
               Christina Sontheim, Barockviola
            Katerina Giannitsioti, Barockvioloncello
                   Dietrich Haböck, Violone
            Georg Staudacher, Orgel und Cembalo

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OrgelMatinee um Zwölf 2018 - VOM 15. APRIL BIS 30. SEPTEMBER 2018 JEDEN SONNTAG - Stadt Ingolstadt
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Bei den privaten Sonntagsmatineen Baron van Swietens lernte
Mozart die polyphone Musikwelt Johann Sebastian Bachs und
Georg Friedrich Händels kennen, die er in seiner Ouverture
KV 399 aufzunehmen suchte.

Die Cembalokonzerte entstanden in Leipzig etwa zwischen 1729
und 1740, als Bach das von Telemann gegründete Collegium
Musicum leitete und Konzerte im Zimmermannischen Caffee-
Hauß veranstaltete. Nach einem ersten Experiment 1720/21 im
fünften Brandenburgischen Konzert setzte Bach hier erstmals in
größerem Umfang das Cembalo als Soloinstrument ein.

Antonio Vivaldi, Il prete rosso, lehrte ab 1703 am Ospedale del-
la Pietà, einem Konservatorium für Frauen. Für seine Schüle-
rinnen schrieb Vivaldi Werke in unterschiedlichsten Besetzungen.
Berühmt waren die öffentlichen Konzerte des Instituts, die ob
ihrer herausragenden Qualität manchem Berufsmusiker der
Lagunenstadt das Fürchten lehrten.

                            Setubal

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1685–1750

       Sonntag, 22. April 2018, 12 Uhr

                      HALLELUJA!

                Johann Sebastian Bach
             Praeludium und Fuga C-Dur BWV 545

                     Antonio Vivaldi
       Le Quattro Stagioni – Die vier Jahreszeiten op. 8:
          LA PRIMAVERA – DER FRÜHLING RV 269

                Georg Friedrich Händel
                  Messiah HWV 56 (1741):
                         Auszüge

In der Alten Musik zuhause: Anja Zügner begeistert in den Konzert-
        häusern von Berlin, Dresden, Köln und München.

                   Anja Zügner, Sopran
                  Niklas Mallmann, Bass
                 MÜNSTERVOCALISTEN
                 CONCERTO DE BASSUS
      Barock-Trompeten-Ensemble Hans Jürgen Huber
Theona Gubba-Chkheidze, Barockvioline und Konzertmeisterin
         Franz Hauk, Orgel, Cembalo und Leitung
10
1685–1759

      333 Happy Birthday – J.S. BACH • G.F. HÄNDEL
Ein großartiges Gotteslob: Messiah ist nach wie vor Händels
populärstes Werk. Mit vorwiegend aus dem Alten Testament
gewählten Worten wird auf eine eher abstrakte Weise die Heils-
geschichte Jesu erzählt, von den urtümlichen Prophezeiungen bis
zur Wiederkehr am jüngsten Tag.
Stehend hören die Londoner alljährlich das Hallelujah, Angeblich
soll diese Tradition bis auf König Georg II. zurückgehen. Halle-
lujah – hebräisch für preiset Jahwe, das haben auch in der Fol-
ge Leonard Cohen und Rammstein geschmettert, 1979 gewann die
Gruppe Milk & Honey damit sogar den Eurovision Song Contest.
Händel komponierte den Messiah für das englische Königshaus,
er führte ihn 1742 in Dublin mit großem Erfolg erstmals auf. The
Sacred Oratorio, wie die Zeitgenossen es nannten, verbindet
Elemente des englischen Anthems, des italienischen Oratoriums
sowie der deutschen Passionsmusik. Bereits zu Händels Lebzeiten
gehörte der Messiah zu den meistgespielten Werken des Kom-
ponisten und erlangte geradezu Kultstatus.

CONCERTO DE BASSUS ist international besetzt mit engagierten
Instrumentalisten, die sich an einer historisch informierten Auf-
führungspraxis orientieren und Musik des 17. bis 19. Jahrhunderts
in variablen Besetzungen aufführen. Abhängig vom jeweiligen
Projekt spielt das Orchester ausschließlich auf authentischem
Instrumentarium.

Eintrittskarten erstmalig mit Platzreservierung.
Preise: 25,-/22,-/20,-/18,-/15,- Euro
Restkarten an der Tageskasse ab 11:00 Uhr erhältlich.

Vorverkaufsstellen (Eintrittspreise zuzügl. Vorverkaufsgebühren):
• Tickets erhalten Sie im Online-Ticketshop über die website
  www.konzert-ingolstadt.de oder www.ticket-regional.de
• Geschäftsstellen des Donaukuriers
  (u.a. Mauthstraße 9, 85049 Ingolstadt)
• Tourist Information am Hauptbahnhof,
  Elisabethstraße 3, 85051 Ingolstadt
• Ticket-Service im Westpark, Am Westpark 6, 85057 Ingolstadt

Diese rund einstündige Matinee wird präsentiert
vom Verein der Freunde der Musik am Münster e.V.
www.konzert-ingolstadt.de
                                                                    11
Sonntag, 29. April 2018, 12Uhr

                  Johann Sebastian Bach
                        1685–1750
             Praeludium und Fuge a-Moll BWV 543

                   Francesco Geminiani
                        1687–1762
     Sonate C-Dur für Violoncello und Basso continuo op. 5/3
                           Andante
                            Allegro
                           Affetuoso
                            Allegro

                  Johann Wilhelm Hertel
                        1727–1789
         Partita III d-Moll für Oboe und Basso continuo
                              Allegro
                               Largo
                              Allegro

                  George Kobulashvili, Oboe
                  Andrea Riemer, Violoncello
             Evi Weichenrieder, Orgel und Cembalo

12
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

BWV 543 zählt zu den reifen Orgelwerken Bachs. Beide Teile wer-
den aus einem gemeinsamen Grundgedanken heraus entwickelt,
wobei das Präludium mehr die melodische, die Fuge mehr die
rhythmische Seite betont. Selten hat Bach so viel Spannung und
Ausdruck in den Beginn eines Werkes gelegt wie hier in die
ersten 23 Takte des Praeludiums – und dies mit einer einstimmi-
gen Linie. Das Fugenthema lässt kaum einen Seitengedanken
aufkommen, es steuert auf ein Pedalsolo und sich daran an-
schließende schnelle Läufe im Manual zu. Mit drei Schluss-
Schlägen endet das Werk abrupt und überraschend.

Francesco Geminiani zählt zu den großen italienischen Violin-
virtuosen im 18. Jahrhundert. Er wirkte als Konzertmeister in
Neapel und Lucca, ehe er 1714 nach England übersiedelte.
Alessandro Scarlatti war sein Kompositionslehrer, mit Georg
Friedrich Händel war er gut bekannt.

Hertel stammte aus einer Eisenacher Musikerfamilie. Nach Stu-
dien in Zerbst und Berlin kam er 1754 zunächst als Konzert-
meister, dann als Hof- und Capell-Compositeur nach Meck-
lenburg-Schwerin. Von 1759 bis 1760 war er Organist an
der Stralsunder Marienkirche. 1770 wurde er zum Hofrat er-
nannt. Er war Privatsekretär von Prinzessin Ulrike Sophie und
gab Musikunterricht in Kreisen des Schweriner Hofes.

                       Tomba dei giganti

                                                            13
1685–1750

Di., 01. Mai 2018, 12 Uhr, Liebfrauenmünster

                  BEST OF
            HÄNDEL, BACH & KREBS

         Virtuoser Trompeter, charmanter Conférencier:
                      Hans Jürgen Huber.

     Hans Jürgen Huber, Trompete, Barocktrompete, Horn
                     und Moderation
                    Franz Hauk, Orgel

14
1685–1759

      333 Happy Birthday – J.S. BACH • G.F. HÄNDEL

Dem hoffentlich holden ersten Maitag angemessen präsentieren
der Trompetenvirtuose Hans Jürgen Huber und Münsterorganist
Franz Hauk an der großartigen Bach-Orgel von Kristian Weg-
scheider im Liebfrauenmünster einen bunten Strauß von
„Classic-Hits“ aus der Feder der Großmeister Bach und Händel,
angefangen von der berühmten d-Moll-Toccata über das un-
sterbliche „Jesus bleibet meine Freude“ bis zur virtuosen „Ankunft
der Königin von Saba“. Dazu kommen einige eher selten zu er-
lebende Werke von Johann Ludwig Krebs, dem Lieblingsschüler
von Bach: Zur Bezeichnung seiner Vortrefflichkeit sagten zu
seiner Zeit die witzigen Kunstliebhaber: es sey in einem
Bach nur ein Krebs gefangen worden.“
                                  (Johann Nikolaus Forkel, 1802)

Eintrittskarten erstmalig mit Platzreservierung.
Preise: 15,-/12,-/10,- Euro
Restkarten an der Tageskasse ab 11:00 Uhr erhältlich.

Vorverkaufsstellen (Eintrittspreise zuzügl. Vorverkaufsgebühren):
• Tickets erhalten Sie im Online-Ticketshop über die website
  www.konzert-ingolstadt.de oder www.ticket-regional.de
• Geschäftsstellen des Donaukuriers
  (u.a. Mauthstraße 9, 85049 Ingolstadt)
• Tourist Information am Hauptbahnhof,
  Elisabethstraße 3, 85051 Ingolstadt
• Ticket-Service im Westpark, Am Westpark 6, 85057 Ingolstadt

Diese rund einstündige Matinee wird präsentiert
vom Verein der Freunde der Musik am Münster e.V.
www.konzert-ingolstadt.de

                                                                    15
Sonntag, 06. Mai 2018, 12.30 Uhr

           Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit.

               Felix Mendelssohn-Bartholdy
                        1809–1847
     Sonate f-Moll op. 65/1 (1845): Allegro moderato e serioso

                         Felice Anerio
                           1560–1614
        Laudemus Dominum für zwei vierstimmige Chöre

                     Alessandro Scarlatti
                          1659–1725
                           Exultate Deo

                Joseph Gabriel Rheinberger
                        1839–1901
            Missa SS. Trinitatis op. 117 (1880): Sanctus

               Felix Mendelssohn-Bartholdy
        Sonate f-Moll op. 65/1 (1845): Allegro assai vivace

                        Heinrich Schütz
                           1585–1672
              An den Wassern zu Babel (Psalm 137)
                  für zwei vierstimmige Chöre

                           Ola Gjeilo
                             *1978
           Ubi caritas für vier- bis sechsstimmigen Chor

                      Vytautas Miskinis
                            *1954
            Cantate Domino für sechsstimmigen Chor

                     Georg Staudacher, Orgel
     Kirchenchor St. Christoph • Christoph Hämmerl, Leitung

16
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Johann Sebastian Bachs musikalische Welt ist der Ausgangs-
punkt bei Mendelssohn, freilich ergänzt um eine moderne
Harmonik und eine thematisch-motivische Komponente.

Felice Anerio wurde Nachfolger von Giovanni Pierluigi da
Palestrina als Komponist der päpstlichen Kapelle. Alessandro
Scarlatti zählt zu den wichtigsten Komponisten des Barockzeital-
ters. Auch er wirkte lange in Rom, war zudem in Florenz und
Neapel, wo er 1725 starb. Der um 1600 in Italien entstandene
stilo nuovo – der Wortaffekt bestimmte nun die Komposition –
prägte auch den Protestanten Heinrich Schütz. Rheinberger rech-
net als Komponist wie als Lehrer an der Akademie der Tonkunst
in München zu den Kapazitäten von internationalem Rang. Ola
Gjeilo zählt zu den erfolgreichen zeitgenössischen norwegischen
Komponisten, Vytautas Miskinis ist Professor an der Litauischen
Musik- und Theaterakademie.

                            Piazzola

                                                             17
1685–1750

       Donnerstag, 10. Mai 2018, 12 Uhr

                   HIMMELFAHRT

                      Antonio Vivaldi
        Le Quattro Stagioni – Die vier Jahreszeiten op. 8:
              L’ESTATE – DER SOMMER RV 315

                Johann Sebastian Bach
                 Lobet Gott in seinen Reichen
             Himmelfahrts-Oratorium BWV 11 (1735)

                  Johann Sebastian Bach
         Gloria in excelsis Deo • Kantate BWV 191 (1742)

     Preisträger beim renommierten Wettbewerb Podium-Junger-
       Gesangs-Solisten in Magdeburg 2017: Niklas Mallmann.

                  Anja Zügner, Sopran
                 Niklas Mallmann, Bass
                MÜNSTERVOCALISTEN
                CONCERTO DE BASSUS
Theona Gubba-Chkheidze, Barockvioline und Konzertmeisterin
            Franz Hauk, Cembalo und Leitung

18
1685–1759

      333 Happy Birthday – J.S. BACH • G.F. HÄNDEL

Das Himmelfahrtsoratorium BWV 11 entstand neben dem
Weihnachtsoratorium BWV 248 für die Festtage des Kirchen-
jahres 1734/35 als weiteres repräsentatives Werk: Bach lehnt das
Oratorium in seinen Dimensionen und seinem Charakter an die
übrigen Kantaten Johann Sebastian Bachs an. Das Werk nimmt
durch die epische Textgrundlage, in die ein biblischer Bericht mit-
einbezogen ist, freilich eine besondere Stellung ein. Die festliche
Anlage und der strahlende Glanz von Trompeten und Pauken in
den Rahmensätzen beschreiben die triumphale Freude über
Christi Himmelfahrt. In derselben opulenten Orchesterbeset-
zung ist die Kantate BWV 191 gehalten, gesteigert noch durch den
fünfstimmigen Chorsatz. Sie basiert musikalisch im Wesentlichen
auf dem Gloria von Bachs Missa h-Moll.

Eintrittskarten erstmalig mit Platzreservierung.
Preise: 25,-/22,-/20,-/18,-/15,- Euro
Restkarten an der Tageskasse ab 11:00 Uhr erhältlich.

Vorverkaufsstellen (Eintrittspreise zuzügl. Vorverkaufsgebühren):
• Tickets erhalten Sie im Online-Ticketshop über die website
  www.konzert-ingolstadt.de oder www.ticket-regional.de
• Geschäftsstellen des Donaukuriers
  (u.a. Mauthstraße 9, 85049 Ingolstadt)
• Tourist Information am Hauptbahnhof,
  Elisabethstraße 3, 85051 Ingolstadt
• Ticket-Service im Westpark, Am Westpark 6, 85057 Ingolstadt

Diese rund einstündige Matinee wird präsentiert
vom Verein der Freunde der Musik am Münster e.V.
www.konzert-ingolstadt.de

                                                                    19
Sonntag, 13. Mai 2017, 12 Uhr

              MUSIK AM BERLINER HOF

                  Ignác František Mára
                        1709–1783
                        Concerto C-Dur
         für Violoncello, Streicher und Basso continuo
                    Allegro ma non tanto
                             Adagio
                             Presto

                        Franz Benda
                          1709–1786
     Konzert e-Moll für Flöte, Streicher und Basso continuo
                       Allegro con brio
                 Adagio un poco andante
                             Presto

                ENSEMBLE BAROCKIN‘
                 Kozue Sato, Flauto Traverso
               Dmitry Lepekhov, Barockvioline
               Lena Kaidanovska, Barockvioline
                 Veronika Stross, Barockviola
             Pavel Serbin, Barockvioloncello (Solo)
                Felix Stross, Barockvioloncello
                 Günter Holzhausen, Violone
                 Tomomi Arakawa, Cembalo

20
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Mára war ein böhmischer Cellist und Komponist. 1742 wurde er
am Königlichen Hof in Berlin als Kammermusiker engagiert.

Franz Benda stammte ebenfalls aus Böhmen. Nach Stationen in
Prag, Dresden, Wien und Warschau gelangte er 1733, wohl auf
Empfehlung von Johann Joachim Quantz , nach Ruppin, wo er in
der Kapelle des preußischen Kronprinzen Friedrich die Stelle als
Flötist einnahm. Am 31. Mai 1740 wurde Friedrich König von
Preußen und seine gesamte Kapelle zog nach Berlin bzw. Potsdam.
Nach dem Tod von Johann Gottlieb Graun im Jahr 1771 wurde
Benda zu dessen Nachfolger als Konzertmeister ernannt. Nach
dem Tod von Quantz 1773 wurde er der erste Berater Friedrichs
II. in musikalischen Angelegenheiten. Beide Posten hatte Benda
bis zu seinem Tod am 7. März 1786 inne.

                             Toledo

                                                             21
Pfingstsonntag, 20. Mai 2018,12 Uhr

          Johann Christoph Friedrich Bach
                     1732–1795
                       Sinfonia d-Moll
      für Streicher und Basso continuo WFV I:3 (1768)
                           Allegro
                     Andante amoroso
                        Allegro assai

              Francesco Maria Veracini
                      1690–1768
           Adagio für Violine und Basso continuo
     (Bearbeitung für Streicher von Alexander Konjaev)

                Johann Sebastian Bach
                      1685–1750
                        Concerto c-Moll
 für Oboe, Violine, Streicher und Basso continuo BWV 1060a
                            Allegro
                            Adagio
                            Allegro

                    Kai Rapsch, Oboe
                     AsamCollegium
          Alexander Konjaev, Violine und Leitung

22
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Die Werke des Bückeburger Konzertmeisters Johann Christoph
Friedrich Bach stehen im Spannungsfeld zwischen dem Schaffen
seines älteren Bruders Carl Philipp Emanuel und der zeitgenös-
sischen italienischen Musik. Neben Vokalkompositionen hinter-
ließ er vor allem eine große Zahl von Instrumentalwerken, die
sich teilweise bereits dem Klangidiom der Klassik nähern.

Kronprinzen Friedrich August, Sohn des Königs von Sachsen, hol-
te Veracini in seine Dresdner Residenz, damit er Kammermusik
aufführte, mit ihm musizierte und sich um die Anstellung italie-
nischer Sänger für das Dresdner Opernhaus kümmerte. Im
Laufe der Zeit entbrannte ein Streit über die sündhaft teuren ita-
lienischen Opern mit dem Komponisten Johann David Heini-
chen und dem Kastraten Senesino, bei dem Veracini vor Wut aus
dem Fenster des zweiten Stockes sprang und sich einen Hüft-
und Beinbruch zuzog, der nur unzureichend verheilte. Seither
hinkte er.

Bachs Concerto ist zunächst überliefert in der Version für zwei
Cembali und Streicher. Freilich wurde, wohl auch wegen der her-
ausragenden Qualität des Werks, spekuliert, dass der Thomas-
kantor ursprünglich eine Fassung mit Violine und Oboe im Sinn
hatte. Während das erste Cembalo auffallend viele Sechzehntel-
Figuren aufweist, wie sie für Bachs Geigenstimmen typisch sind,
hat das zweite Cembalo eher Kantilenen zu spielen, die Bach
gerne Blasinstrumenten wie der Oboe anvertraute.

              Convento Santa Lucia Matera Basilicata

                                                               23
1685–1750

     Pfingstmontag, 21. Mai 2018, 12 Uhr

           Brandenburgische Konzerte

                  Johann Sebastian Bach
     Fantasia super: Komm Heiliger Geist, Herre Gott BWV 651

       Zweites Brandenburgisches Konzert F-Dur BWV 1047

       Drittes Brandenburgisches Konzert G-Dur BWV 1049

       Fünftes Brandenburgisches Konzert D-Dur BWV 1050

               Georg Friedrich Händel
 Zadok the Priest • Anthem für Chor und Orchester HWV 258

Christoph Well, musikalisches Multitalent, stetig auf Bühnen und Emporen,
in Studios und am Set unterwegs zwischen Ingolstadt und München,
                         Moskau und Kapstadt.

                     MÜNSTERVOCALISTEN
                     CONCERTO DE BASSUS
           Adrian Wehlte, Blockflöte und Flauto traverso
                    Justus Willberg, Blockflöte
             Theona Gubba-Chkheidze, Barockvioline
                   StelaTrambeva, Barockoboe
            Christoph Well, Trompete und Moderation
             Franz Hauk, Orgel, Cembalo und Leitung

24
1685–1759

      333 Happy Birthday – J.S. BACH • G.F. HÄNDEL

„Wer Bach sagt, meint Brandenburg“ formuliert es ein wenig
vordergründig- hintergründig Christoph Well, der als Solist durchs
Programm führen wird.

Tatsächlich: Musik und Raum werden eins, wenn im barocken
Festsaal von Maria de Victoria Bachs berühmte Brandenburgi-
schen Konzerte erklingen. Die waren Auftragswerke für den
Marktgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, der im März 1721
die autographe Widmungspartitur erhielt. Und auch hier galt für
Bach, wie für alle Komponisten seiner Zeit „Soli Deo Gloria“.

Maria de Victoria wurde 15 Jahre später, 1736, fertiggestellt und
geweiht. Der kostbare Bau gilt als Hauptwerk der von italienischer
Kunst und Architektur inspirierten Brüder Quirin und Egid Asam,
konzipiert war er zunächst als Kongregationssaal der Mariani-
schen Studentenkongregation. Dass bei den geistlichen Ver-
sammlungen wohl und hoffentlich auch ausgiebig musiziert wur-
de, künden die Instrumentendarstellungen an der rückwärtigen
Empore.

Eintrittskarten erstmalig mit Platzreservierung.
Preise: 25,-/22,-/20,-/18,-/15,- Euro
Restkarten an der Tageskasse ab 11:00 Uhr erhältlich.

Vorverkaufsstellen (Eintrittspreise zuzügl. Vorverkaufsgebühren):
• Tickets erhalten Sie im Online-Ticketshop über die website
  www.konzert-ingolstadt.de oder www.ticket-regional.de
• Geschäftsstellen des Donaukuriers
  (u.a. Mauthstraße 9, 85049 Ingolstadt)
• Tourist Information am Hauptbahnhof,
  Elisabethstraße 3, 85051 Ingolstadt
• Ticket-Service im Westpark, Am Westpark 6, 85057 Ingolstadt

Diese rund einstündige Matinee wird präsentiert
vom Verein der Freunde der Musik am Münster e.V.
www.konzert-ingolstadt.de

                                                                    25
Sonntag, 27. Mai 2018, 12 Uhr

              Georg Friedrich Händel
                     1685–1759
                    Concerto g-Moll
     für Orgel und Orchester op. 4/1 HWV 289 (1736)
                   Larghetto e staccato
                        Allegro
                        Adagio
                       Andante

     Eight Pieces for a Musical Clock (um 1730/40):
     A Voluntary on a Flight of Angels HWV 600
                Air (Gavotte) HWV 604
                    Gigue HWV 599

                    Concerto F-Dur
       für Orgel und Orchester HWV 295 (1739)
                        Allegro
       Largo e staccato – Adagio (Organo solo)
                       Larghetto
                        Allegro

                     AsamCollegium
                Martin Sokoll, Cembalo
              Axel Flierl, Orgel und Leitung

26
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Händels Orgelkonzerte gehören zu seinen berühmtesten Werken
und erlangten innerhalb weniger Jahrzehnte einen Bekannt-
heitsgrad, welchen später nur Ludwig van Beethovens Klavier-
sonaten erreichten. Sie waren als Zwischenaktmusiken bei den
Aufführungen seiner Oratorien in London bestimmt und recht-
fertigten die von Händel vorgenommenen Erhöhungen der Ein-
trittspreise. Für den zweiten Satz von HWV 295 griff Händel
unter anderem auf das Capriccio Cucù von Johann Kaspar
Kerll zurück. Daher rührt der Beiname des Konzertes Kuckuck
und Nachtigall.

                          Citadella

                                                         27
Sonntag, 03. Juni 2018, 12 Uhr

                Johann Sebastian Bach
                      1685–1750
           Praeludium und Fuga D-Dur BWV 532

            Felix Mendelssohn Bartholdy
                     1809–1847
              Sonate A-Dur op. 65/3 (1844/45)
                   Con moto maestoso
                   Andante tranquillo

                Johann Sebastian Bach
                    Wir danken dir, Gott
                  Kantate BWV 29 (1731)
                          Sinfonia
     Für Orgel bearbeitet von Marcel Dupré (1886–1971)

                  Filipe Verissimo, Orgel

28
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

BWV 532, wohl um 1710 in Weimar entstanden, zählt zu den-
jenigen Werken Johann Sebastian Bachs, mit denen der junge
Virtuose sein organistisches Können, besonders sein glänzendes
Pedalspiel, ins helle Licht rücken wollte. Das Praeludium ist
mehrteilig gebaut: Tonleitern und Akkordfanfaren des Beginns
sowie der dissonanzreiche, rezitativartige Schluss rahmen einen
streng vierstimmigen Alla-Breve-Mittelteil, der auf eine der
D-Dur-Tonart eigene, strahlende Festlichkeit gestimmt ist. Das
möglicherweise einer Vorlage von Johann Pachelbel nachgebildete
Fugenthema steigert die Grundstimmung zu einer geradezu tanz-
artigen Fröhlichkeit.

Mit seinen sechs Orgelsonaten schuf Mendelssohn eine neue
Gattung, die von Komponisten wie Gabriel Joseph Rheinberger
oder Max Reger erfolgreich weiterentwickelt wurde. Auch die
spätere französische Orgelsymphonie kann in dieser Tradition
gesehen werden.

Die Sinfonia zu BWV 29 rechnet zu Bachs Hits. Sie liegt in zahl-
reichen Bearbeitungen vor, der Komponist selbst schuf sie aus
dem Praeludium der E-Dur-Partita für Violine solo BWV 1006.

                  Saint-Michel d'Aiguilhe le puy

                                                             29
Sonntag, 10. Juni 2018, 12 Uhr

       Christoph Wolfgang Druckenmüller
                  1687 – 1741
                    Concerto D-Dur:
                       Allegro

              Georg Friedrich Händel
                    1685 – 1759
                 Rinaldo HWV 7 (1711):
     Lascia ch’iu pianga für Sopran, Harfe und Orgel

                 Michael Praetorius
                     1571 – 1621
             Spagnoletta für Harfe und Orgel

                    Franz Lachner
                      1803 – 1890
             Ave Maria für Sopran und Orgel

                  Samuel Milligan
                      *1932
        Arcadelt’s Ave Maria für Harfe und Orgel

              Georg Friedrich Händel
                Messiah HWV 56 (1741):
          If God be for us für Sopran und Orgel

              Georg Friedrich Händel
                    Concerto B-Dur
      für Harfe und Orgel op. 4/6 HWV 294 (1736):
                    Andante allegro

                  Agnes Preis, Sopran
                 Beate Fürbacher, Harfe
                  Christian Ledl, Orgel

30
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Mit zwanzig Jahren wurde Christoph Wolfgang Druckenmüller
Organist in Jork, 23 Jahre später wurde er an den Dom von
Verden berufen, wo er noch 10 Jahre bis zu seinem Tod wirkte.
Über den jungen Druckenmüller wurde berichtet, dass er lange
Vorspiele liebe und sich dadurch bei den Pastoren unbeliebt
machte. Seine Berufung als Domorganist nach Verden zeigt
allerdings, dass er später hoch angesehen war.

HWV 294 war ursprünglich als Konzert für Harfe angelegt.
Erstmals aufgeführt wurde das Werk als Einlage für HWV 75
Alexander’s Feast, um damit wohl das Harfenspiel des grie-
chischen Sängers Timotheus zu veranschaulichen. Interpret des
Harfenkonzerts soll Walter Powell junior, ein bekannter Virtuo-
se der Zeit gewesen sein.

Franz Lachner stammt aus Rain an der Donau. Er besuchte das
Gymnasium in Neuburg an der Donau. 1823 wurde er Organist
an der Lutherischen Stadtkirche in Wien. Er war ein enger Freund
Schuberts und stand auch in Kontakt mit Beethoven. 1836
wurde er Dirigent der Hofoper, der Konzerte der Musikalischen
Akademie und der Königlichen Vokalkapelle in München.
Stilistisch war er von Ludwig van Beethoven und Ludwig Spohr,
auch noch von Meyerbeer, vor allem aber von Franz Schubert
beeinflusst.

                          Victoria gozo

                                                             31
Sonntag, 17. Juni 2018, 12 Uhr

           Johann Sebastian Bach
                 1685 –1750
            Fantasia g-Moll BWV 542

            Louis-Claude Daquin
                  1694 –1772
                   Le coucou

           Georg Friedrich Händel
                 1685 – 1759
                  Concerto d-Moll
     für Orgel und Orchester op. 7/4 HWV 309
                   (um 1740/46)
                     Adagio
                 Allegro così così
                Organo ad libitum
                     Allegro

                 AsamCollegium
       Jean Paul Imbert, Orgel und Leitung

32
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Die Berühmtheit und Beliebtheit der Fantasie g-Moll BWV 542
gründet sich vor allem auf die harmonische Kühnheit des Werks.
Die in die Zukunft weisende Chromatik und die Dissonanzen der
Fantasie stellen in dieser Häufung auch im Bach’schen Schaffen
eine Ausnahme dar und verleihen dem durch zwei abgestufte
Fugato-Teile gegliederten Stück einen ungeheuren Ausdruck.

Louis-Claude Daquin, ein musikalisches Wunderkind, trat bereits
nach wenigen Cembalostunden im Alter von sechs Jahren vor
Ludwig XIV. auf. Louis Marchand wurde sein Orgellehrer. 1755
wurde er schließlich Organist der Kathedrale Notre Dame de
Paris. Eines seiner berühmtesten Werke ist Le Coucou, ein Stück
Programm-Musik, das den Kuckucksruf nachahmt.

Händel begründete die Gattung des englischen Oratoriums und
gleichzeitig auch des Orgelkonzertes. HWV 309 wurde erst 1761,
also posthum, als Orgelkonzert veröffentlicht und aus vorliegen-
den beziehungsweise arrangierten Einzelsätzen zusammen-
gestellt. Im zweiten Satz zitiert Händel aus der Tafelmusik
seines Freundes Georg Philipp Telemann.

                             Viseu

                                                             33
Sonntag, 24. Juni 2018, 12 Uhr

              Georg Friedrich Händel
                     1685–1759
                     Concerto B-Dur
     für Orgel und Orchester op. 7/1 HWV 306 (1740)
                       Andante
                        Adagio
                     Largo e piano
                     Fuga. Allegro
                    Bourrée. Allegro

            Wolfgang Amadeus Mozart
                    1756–1791
           Kirchensonate A-Dur KV 225 (1780)
           Kirchensonate C-Dur KV 336 (1780)
           Kirchensonate D-Dur KV 144 (1774)

                    AsamCollegium
          Alexander Fiseisky, Orgel und Leitung

34
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Händels Orgelkonzerte gehören zu seinen berühmtesten Werken
und erlangten innerhalb weniger Jahrzehnte einen Bekannt-
heitsgrad, den später nur Ludwig van Beethovens Klaviersonaten
erreichten. Die Orgelkonzerte waren als Zwischenaktmusiken
bei den Aufführungen seiner Oratorien in London bestimmt und
rechtfertigten die von Händel vorgenommenen Erhöhungen der
Eintrittspreise.

Kirchensonaten erklangen zu Mozarts Zeiten im Salzburger Dom
nach der Epistel zum Graduale.

                           Venedig

                                                           35
Sonntag, 01. Juli 2018, 12 Uhr

                      Antonio Vivaldi
                        1678 – 1741
     Concerto h-Moll für zwei Violinen und Orchester RV 275
                       für Orgel bearbeitet
           von Johann Gottfried Walther (1684–1748)
                 Allegro – Adagio – Allegro

                    Benedetto Marcello
                        1686 – 1739
            Concerto d-Moll für Oboe und Orchester
             für Orgel bearbeitet von Silvano Rodi:
                            Adagio

                          Anonimo
                        17. Jahrhundert
                              Follia

                      Niccolò Moretti
                         1764 – 1821
                    Sonata ad uso offertorio

                     Domenico Puccini
                        1772 – 1815
                            Rondò

                    Alessandro Grazioli
                         1770 – 1834
                       Sinfonia agreste
                       Adagio. Vivace

                      Silvano Rodi, Orgel

36
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Ab 1702 war Walther Organist an St. Thomas in Erfurt. Concerto
del Sigr. Meck ist die Orgelstimme überschrieben. In Wirklich-
keit stammt die Vorlage nicht vom Eichstätter Hofkapellmeister
Johann Meck (um 1690–1758), sondern vom berühmteren Anto-
nio Vivaldi.

Marcello entstammte einer venezianischen Advokatenfamilie.
So lag es nahe, dass auch er Jura studierte und eine politische
Laufbahn einschlug. Selbst bezeichnete er sich stets als nobile
eneto dilettante di contrappunto, also als Liebhaber, das heißt
als Laien der Musik. Schließlich studierte er doch noch Kompo-
sition bei Francesco Gasparini und Antonio Lotti.

Moretti wurde in Breda di Piave geboren und wirkte in Treviso.
Er übertrug auch Klaviersonaten von Mozart für die Orgel.

Domenico Puccini entstammte einer Musikerfamilie aus der Tos-
kana, die Musiker aus mindestens fünf Generationen umfasst. Sein
Großvater Giacomo Puccini der Ältere war bereits ein Komponist
und Organist an der Kathedrale von Lucca gewesen ebenso wie
sein Vater. Auch sein Sohn Michele komponierte. Sein Enkel war
der berühmte Opernkomponist Giacomo Puccini (1858–1924).

Alessandro Grazioli war der Sohn des Organisten und Kompo-
nisten Giovanni Battista Grazioli. Man verlieh ihm nach dem Tod
des Vaters die Stelle des zweiten Organisten am Markusdom.
Diesen Posten hatte er von 1820 bis 1833 inne.

                             Poggio

                                                             37
Sonntag, 08. Juli 2018, 12 Uhr

                Georg Friedrich Händel
                      1685 – 1759
    Concerto F-Dur für Orgel und Orchester op. 4/5 (1735)
 für Orgel solo bearbeitet von Samuel de Lange (1840 – 1911)
                           Larghetto
                            Allegro
                        Alla Siciliana
                             Presto

                        Anónimo
                        1770/1800
                     Sonata para órgão
             (Biblioteca Nacional de Lisboa)

                Johann Sebastian Bach
                      1685 – 1750
                   Pièce d’orgue BWV 572
     Très vitement – Gravement (a 5 voci) – Lentement

                   Arno Hartmann, Orgel

38
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

1734 war es der Londoner Opern-Konkurrenz gelungen, Händel
viele Gesangsstars wie Farinelli abzuwerben. Händel verlegte
sich daraufhin nicht nur aufs englischsprachige Oratorium, er
suchte mit seinen in Theatern dargebotenen Orgelkonzerten
einen virtuosen instrumentalen Kontrapunkt zu setzen, was ihm
überwältigend gelang. Bei ihrer Popularität verwundert es nicht,
dass die Konzerte auch für Orgel allein bearbeitet wurden.

„Piéce, pl. Piéces [gall.] wird hauptsächlich von Instrumental-
Sachen gebraucht, deren etliche Theile ein gantzes Stück
zusammen constituiren.“ (Johann Gottfried Walther, Musika-
lisches Lexikon, 1732). In Bachs BWV 572 werden drei recht
unterschiedliche Abschnitte attacca miteinander verbunden.

                             Civita

                                                             39
Sonntag, 15. Juli 2018, 12.00 Uhr

            Johann Sebastian Bach
                  1685–1750
         Fantasia und Fuga a-Moll BWV 561

                  Ernst Köhler
                    1799–1847
              Thema mit Variationen

        Felix Mendelssohn Bartholdy
                 1809–1847
          Sonate D-Dur op. 65/5 (1844/45)
                     Andante
                Andante con moto
                 Allegro maestoso

           Władysław Szymański, Orgel

40
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Bach suchte Buxtehude 1705/06 in Lübeck auf und überzog
dabei gewaltig den ihm gewährten Bildungsurlaub. Dies führte am
21. Februar 1706 zu einem strengen Verhör vor dem Kirchen-
vorstand in Arnstadt: „Er habe nur auf 4. Wochen solche[n Ur-
laub] gebethen, sey aber wohl 4. Mahl so lange außengeblieben.“
– Ille [Bach]. „Hoffe das orgelschlagen würde unterdeßen von de-
me, welchen er hiezu bestellet, dergestalt seyn versehen worden,
daß deßwegen keine Klage geführet werden können.“ – Nos
[Vorstand:] „Der Organist Bach habe bißhero etwas gar zu lang
gespiehlet, nachdem ihm aber vom Herrn Superint deswegen
anzeige beschehen, währe er gleich auf das andere extremum
gefallen, vnd hätte es zu kurtz gemachet.“ Nos. „Verweißen ihm
daß er leztverwichenen Sontags unter der Predigt in Weinkeller
gangen.“ Einige Monate später kündigte Bach und ging nach
Mühlhausen.

Köhler zählt zur sogenannten Breslauer Orgelschule. Sein Lehrer
und Amtsvorgänger war Friedrich Wilhelm Berner. Köhler war
befreundet mir Adolf Hesse und schätzte Johann Nepomuk Hum-
mel wie auch Louis Spohr.

Mit den sechs Orgelsonaten profilierte sich Mendelssohn in einer
bis dahin kaum beachteten Gattung. Die fünfte Sonate mit einer
choralartigen Eröffnung, gefolgt von einem h-Moll-Andante, ist
ganz auf den virtuosen Schluss-Satz hin konzipiert.

                         Serra da estrella

                                                             41
Sonntag, 22. Juli 2018, 12 Uhr

                     Carlos Seixas
                       1704–1742
                      Allegro C-Dur

                 Domenico Scarlatti
                    1685–1757
                   Sonate c-Moll K 1
               Sonate C-Dur K 159, L 104
                Sonate d-Moll K 1, L 366
               Sonate D-Dur K 492, L 14

               Johann Sebastian Bach
                     1685–1750
                 Concerto C-Dur BWV 594
                     für Orgel bearbeitet
         nach dem Concerto D-Dur Grosso Mogul
     für Violine, Streicher und Basso continuo RV 208
             von Antonio Vivaldi (1678–1741):
                           Allegro

                Giampaolo di Rosa, Orgel

42
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Mit vierzehn Jahren trat Seixas die Organistenstelle der Dreifal-
tigkeitskirche Coimbra an, die zuvor sein Vater bekleidet hatte.
Ab 1720 lebte er in Lissabon, wo er zunächst Organist, darauf
Vizekapellmeister an der Königlichen Kapelle unter Domenico
Scarlatti und nach dessen Tod Kapellmeister wurde.

Über Scarlatti als Privatmann ist sehr wenig bekannt. Er soll ein
höflicher, jedoch zurückhaltender Mann gewesen sein; manche
hielten ihn für einen Einzelgänger. Es gibt Gerüchte, dass er ein
leidenschaftlicher Glücksspieler gewesen sei, der oft große Schul-
den machte, die von seiner Gönnerin und ehemaliger Schülerin,
Königin Maria Bárbara, großzügig beglichen worden seien. Be-
rühmt machten ihn seine 555 Cembalosonaten, die immer häufi-
ger auch auf der Orgel musiziert werden.

Bachs Übertragungen von Streicherkonzerten für ein Tastenin-
strument sind ein prominentes Beispiel für die Rezeption Vival-
dis durch seine Zeitgenossen. Mit seinen geschickten Bearbei-
tungen gelang es Bach mitunter sogar, das Original im Detail noch
zu verbessern. Die Herausforderung an den Interpreten besteht
umgekehrt darin, in seiner Spielart möglichst dem feurigen
Verve eines Geigenvirtuosen der Barockzeit nachzueifern. (G.S.)

                         Manikata Malta

                                                               43
Sonntag, 29. Juli 2018, 12 Uhr

          Johann Sebastian Bach
                1685–1750
       Toccata und Fuga d-Moll BWV 565

             Vincenzo Bellini
                1801–1835
                Norma (1831):
                Casta Diva

             Pietro Mascagni
                 1863–1945
                Sancta Maria

            Giovanni Morandi
                1777–1856
              Offertorio D-Dur

            Marco D’Avola, Orgel

44
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Bachs populäre d-Moll-Toccata gilt als Synonym für barocke
Orgelmusik. Freilich: Mitunter wird die Autorschaft angezweifelt
oder eine Bearbeitung eines Violinstücks vermutet. Da stellt sich
die Frage: Wer außer Johann Sebastian könnte solch einen ge-
nialen Wurf komponiert haben?

Im 19. Jahrhundert fand die Oper auch Eingang in die italienische
Kirchenmusik. Melodien aus bekannten Bühnenwerken wie
Verdis Aida erklangen beispielsweise zum Offertorium auf der
Orgel.

Morandis Kirchenmusik entspricht dem Stil der damaligen Oper.
Veröffentlicht wurde seine Orgelmusik in Sammlungen von
Sonaten mit liturgischer Bestimmung, die in einem kapriziösen
fantasievollen Stil gehalten sind und manchmal bei Mozarts
Klaviermusik Anleihen zu nehmen scheinen.

                      Lisboa largo du carmo

                                                              45
Sonntag, 05. August 2018, 12 Uhr

                      MAYR IN DER ASAMKIRCHE
                                Giovanni Simone Mayr
                                      1763–1845
                                     Messa di Gloria Es-Dur
                             für Soli, Ripieni und Orchester (1843)
      Foto: Świeczkowska

Junge Stimme, bereits erfolgreich: Dorota Szczepánska singt Händels
Semele unter Howard Arman, Moderne mit dem London Symphony
      Orchestra und gastiert an der Nationaloper Warschau.

                                  Dorota Szczepánska, Sopran
                                      Johanna Krödel, Alt
                                    Markus Schäfer, Tenor
                                      Daniel Ochoa, Bass
                                    SIMON-MAYR-CHOR
                                   CONCERTO DE BASSUS
                           Theona-Gubba-Chkheidze, Konzertmeisterin
                                     Franz Hauk, Leitung

46
Als sich 1802 die Amministrazione della Misericordia Maggiore
in Bergamo anschickte, Johann Simon Mayr zum neuen Kapell-
meister an der Basilika Maria Maggiore zu wählen, wussten die
Verantwortlichen, dass sie damit einen „überaus berühmten, an
den wichtigsten Theatern in Italien aber auch in Europa
höchst anerkannten Maestro“ gewinnen würden.
Freilich dürfen die Erfolge des gefeierten Opernkomponisten das
gewaltige kirchenmusikalische Werk nicht verdecken, das Mayr
während seiner über vierzigjährigen Tätigkeit in und für Bergamo
geschaffen hat. Die Produktion von Opern schloss Mayr um 1824
ab, die kirchenmusikalische Komposition reicht bis kurz vor
seinen Tod.
Selbst als 1842 eine unglücklich verlaufene Augenoperation Mayrs
Sehvermögen weiter einschränkte, ließ sich der Meister über-
dimensionales Notenpapier anfertigen, auf dem er seine musika-
lischen Gedanken, oft kaum lesbar, festhielt. Wohl sein letztes grö-
ßeres Werk ist das Gloria aus der heute erklingenden Messe. Am
Fuß der ersten Partiturseite notierte Mayr, einem Vermächtnis
gleich: „27 Agosto 1843 – 80 anni e due mesi“.
Mayr war stets bemüht, die besten Sänger Italiens für die Auf-
führung seiner Werke zu gewinnen – eine Verpflichtung und ein
Ansporn auch für unsere Zeit.

Eintrittskarten erstmalig mit Platzreservierung.
Preise: 25,-/22,-/20,-/18,-/15,- Euro
Restkarten an der Tageskasse ab 11:00 Uhr erhältlich.

Vorverkaufsstellen (Eintrittspreise zuzügl. Vorverkaufsgebühren):
• Tickets erhalten Sie im Online-Ticketshop über die website
  www.simon-mayr-chor.de oder www.ticket-regional.de
• Geschäftsstellen des Donaukuriers
  (u.a. Mauthstraße 9, 85049 Ingolstadt)
• Tourist Information am Hauptbahnhof,
  Elisabethstraße 3, 85051 Ingolstadt
• Ticket-Service im Westpark, Am Westpark 6, 85057 Ingolstadt

Diese rund einstündige Matinee wird präsentiert
vom Verein Simon-Mayr-Chor & Ensemble e.V.
www.simon-mayr-chor.de

                                                                    47
Sonntag, 12. August 2018, 12 Uhr

                     Thomas Billington
                        1754–1832
                  Concerto c-Moll für Orgel
     nach dem Concerto grosso op. 6/3 von Arcangelo Corelli
                         (1653–1713)
         Largo – Allegro – Grave – Vivace – Allegro

                    Alessandro Scarlatti
                         1660–1725
       Sonata I d-Moll für Violoncello und Basso continuo
         Largo – Allegro – Largo – A tempo giusto

                      Antonio Vivaldi
                         1678–1741
                          Sonata e-Moll
            für Violoncello und Basso continuo RV 40
               Largo – Allegro – Largo – Allegro

                   Francesco Geminiani
                        1687–1762
                    Sonata F-Dur op. 5/5
             für Violoncello und Basso continuo
       Adagio – Allegro moderato – Adagio – Allegro

                Alessandra Montani, Violoncello
               Fabio Ciofini, Orgel und Cembalo

48
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Billington wirkte als Pianist, Harfenist und Sänger in London.
Er komponierte weltliche Kantaten, Lieder und Kammermusik. Er
arrangierte Werke von Corelli und Geminiani für Tasteninstru-
mente.

Als Kapellmeister in Rom, Neapel und Florenz widmete sich
Alessandro Scarlatti zwar vorwiegend der Vokalmusik, er schuf
allerdings auch eine Reihe von respektablen Werken für Tasten-
musik. Mit Sonaten machte sich dann sein Sohn Domenico einen
Namen.

Sie spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, Fagott –
kurz, kein Instrument ist so groß, dass es ihnen Angst machen
würde, berichtet Charles de Brosses bewundernd um 1740 über
das Mädchen-Orchester des Ospedale della Pietà. Vivaldi, aus
der Corelli-Tradition kommend, wirkte dort als Lehrer.

Dem englischen Musikhistoriker Charles Burney zufolge festig-
te die Veröffentlichung der Concerti grossi op. 3 im Jahre 1733
Geminianis Namen: „Sie setzen ihn an die Spitze aller damals
lebenden Meister.“

                            Obidos

                                                            49
Sonntag, 19. August 2018, 12 Uhr

               Heinrich Scheidemann
                      1595–1663
                        Gagliarda

                  Giovanni Gabrieli
                      1557–1612
                        Ricercar II
                        Canzon II

               Johann Sebastian Bach
                     1685–1750
                  Concerto F-Dur BWV 978
 bearbeitet nach dem Concerto grosso G-Dur op. 3/3 RV 310
              von Antonio Vivaldi (1678–1741)
                          Allegro
                           Largo
                          Allegro

                 Baldassare Galuppi
                      1706–1785
                     Sonata d-Moll
                        Andante
                         Allegro
                          Largo
                    Allegro e spiritoso

                Nicolò Antonio Sari, Orgel

50
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Giovanni Gabrieli studierte bei seinem Onkel, dem Komponis-
ten Andrea Gabrieli, und bei Orlando di Lasso während dessen
Zeit in München. Er wurde 1584 oder 1585 2. Organist an der Kir-
che San Marco (Markuskirche) in Venedig und übernahm nach
dem Tod seines Onkels 1586 auch dessen Position als Kompo-
nist und Hauptorganist.

Heinrich Scheidemann ist eine zentrale Figur des Hamburger
Musiklebens. Er studierte bei Jan Pieterszoon Sweelinck in Ams-
terdam und wirkte als Organist an St. Katharinen in Hamburg.

Bereits um 1715 hatte Bach Konzerte verschiedener, vorwiegend
italienischer Autoren für ein Tasteninstrument bearbeitet, wohl
auch um sich mit dem neuen italienischen Konzertstil eines
Vivaldi, Marcello oder Albinoni vertraut zu machen.

Den Namen machte sich Galuppi in Venedig zunächst mit seinen
Opern, 1748 wurde er Vizekapellmeister, 1762 dann Kapell-
meister an St. Marco, die wichtigste musikalische Position in der
Lagunenstadt.

                             Ostuni

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Sonntag, 26. August 2018, 12 Uhr

          Josef Gabriel Rheinberger
                  1839–1901
          8. Sonate e-Moll op. 132 (1882):
          Introduktion und Passacaglia

                  Traditional
          May the Road rise to meet you

                  John Rutter
                     *1945
                 Look at the world

                 The peace of God

            Kinderchor SOPRALINEN
            Monika Bernhardt, Leitung
              Manfred Hößl, Orgel

52
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Mit einer Passacaglia eine Sonate zu beschließen, war seinerzeit
ein eher ungewöhnlicher, kühner Schritt. Drei Jahre später über-
nahm Johannes Brahms diese Idee in seiner vierten Symphonie.
Rheinberger instrumentierte den Satz, nach f-Moll transponiert,
auch für Orchester, daneben erstellte er, was in der zweiten Hälf-
te des 19. Jahrhunderts nichts Ungewöhnliches war, ebenfalls ein
Arrangement für Klavier vierhändig.

Die englische Chorszene der Gegenwart orientiert sich stark an
Elementen der Popularmusik. Der englische Chorleiter und
Komponisten John Rutter gründete 1981 die Cambridge Singers,
einen professionellen Kammerchor. Als Vertreter der Post-
moderne weisen seine Werke zwar auch klassische Kadenzhar-
monien auf, jedoch sind diese mit Elementen des Jazz durchsetzt.

                           Villa Lante

                                                               53
Sonntag, 02. September 2018, 12 Uhr

                  Saverio Mercadante
                       1795–1870
                Sinfonia “Omaggio a Bellini”

                   Giovanni Morandi
                       1777–1856
                  Post Communio Es-Dur

                    Giuseppe Verdi
                       1813–1901
        Offertorio dall’Opera “Un ballo in maschera”

                    Giovanni Quirici
                       1824–1896
               Suonata per la Consumazione

              Padre Davide da Bergamo
                     1791–1863
     Suonatina per Offertorio e Postcomunio Fa maggiore

                 Stefania Mettadelli, Orgel

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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Italien – nicht nur im 19. Jahrhundert das Land der Oper: Auch
in der Kirche zur Messfeier fanden die flotten Melodien eines
Rossini oder Verdi begeisterten Eingang, der Organist präludier-
te sie als Einlagen zum Gloria, Graduale, Offertorium, Wandlung,
Kommunion und zum Auszug.

Mercadante zählt zu den wichtigen Zeitgenossen von Donizetti
und Bellini, 1833 wurde er Kapellmeister in Novarra, 1840
Direktor des Conservatorio in Neapel.

Morandi, geboren in Pergola und gestorben in Senigallia, war
einer der wichtigsten italienischen Orgelkomponisten in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er war der frühe Mentor von
Gioachino Rossini.

Quirici wurde in Area Po, einer Kleinstadt zwischen Pavia und
Piacenza geboren. Er starb in Turin. Wo er dort wirkte ist derzeit
unbekannt.

        In Zusammenarbeit mit der Comune di Carrara
    Seit Juni 1962 besteht zwischen Ingolstadt und Carrara
                   eine Städtepartnerschaft.
               www.ingolstadt.de/partnerstaedte

                                                               55
Sonntag, 09. September 2018, 12 Uhr

            Felix Mendelsohn Bartholdy
                     1809 – 1847
                 Sonata d-Moll op. 65/6
              Vater unser im Himmelreich
                       (1844/45)
               Choral mit Variationen
                         Fuga
                         Finale

               Johann Sebastian Bach
                     1685–1750
                      Triosonate D-Dur
        für Violine, Violoncello und Basso continuo
                       nach BWV 525
         in der Bearbeitung von Nikoloz Shamugia
                 Ohne Tempobezeichnung
                           Adagio
                           Allegro

            Esther Agustí Matabosch, Violine
             Nikoloz Shamugia, Violoncello
             Dimitri Gagulidze, Kontrabass
                 Daniele Ferretti, Orgel

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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Beethovens 32 Klaviersonaten galten im 19. Jahrhundert als
Kosmos dieser Gattung. In jungen Jahren wollte sich auch Men-
delssohn an diesem kaum zu übertreffenden Vorbild messen.
Möglicherweise versuchte der Romantiker, mit den sechs Orgel-
sonaten ebenfalls eine Gattung neu zu definieren, jede Sonate hat
einen originellen und individuellen Aufbau.

Die sechs Triosonaten sind 1727 bis 1732 entstanden. Johann
Nikolaus Forkel berichtet, dass Bach sie als Unterrichtsmaterial
für seinen ältesten Sohn Wilhelm Friedemann Bach geschrieben
hat. Da ein Satz der vierten Sonate auch unabhängig als ein
instrumentales Trio erhalten ist, wird vermutet, mehrere dieser
Werke wären zunächst in kammermusikalischer Besetzung ent-
standen. Einen Beleg für diese These gibt es allerdings nicht.
Bach komponierte die sechs Sonaten im Stil der italienischen
Konzertform.

                             Civita

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Sonntag, 16. September 2018, 12 Uhr

                   Anonimo italiano
                     17. Jahrhundert
                      Aria di fiorenza
            (aus dem Doria-Pamphili-Manuscript)

                      Georg Muffat
                        1653–1704
                   Toccata septima (1690)

                    Antonio Vivaldi
                       1678–1741
                        Concerto D-Dur
        für Laute, Streicher und Basso continuo RV 93
     in der Bearbeitung für Orgel von Christian Tarabbia
                 Allegro – Largo – Allegro

                Johann Sebastian Bach
                      1685–1750:
              Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit
             Actus tragicus BWV 106 (1707/08):
                          Sonatina

                      Antonio Soler
                        1729–1783
               Sonata 53 A-Dur De Clarines

                 Christian Tarabbia, Orgel

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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr

Georg Muffat studierte in Paris bei Lully und in Rom bei Corel-
li und Pasquini. Muffats Apparatus musico organisticus, eine
Sammlung von 12 Toccaten, nimmt im Vorwort Bezug auf einen
italienischen Großmeister, Girolamo Frescobaldi. Muffat huldigt
einem vermischten Stil, er fügt französische und italienische
Formensprachen zusammen.

Für nahezu jedes im 18. Jahrhundert gebräuchliche Instrument
komponierte Vivaldi ein Solokonzert, natürlich auch für Laute und
Mandoline.

BWV 106 ist eine der frühesten Bachkantaten überhaupt. Wahr-
scheinlich ist sie 1707 oder 1708 in Mühlhausen als Trauer-
kantate entstanden, möglicherweise aus Anlass des Todes von
Bürgermeister Strecker oder zur Trauerfeier von Bachs Onkel
Tobias Lämmerhirt.

Etwa 1750 wurde Soler Kapellmeister an der Kathedrale von
Lleida. 1752 trat er den Hieronymiten von El Escorial bei und
wurde dort 1757 Kapellmeister. Er gab am Hofe dem spanischen
Prinzen Don Gabriel täglich Klavierunterricht und schrieb als
Unterrichtsmaterial Sonaten, die, was technische und musikali-
sche Schwierigkeiten anbelangt, mit Domenico Scarlattis Werken
vergleichbar sind.

                          Rio nell'Elba

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