50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG

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50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
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Die Mitarbeitenden der Insel Gruppe
N o1/2021

50 Jahre
Frauen-
stimmrecht
Pflege: damals und heute
Eine Jubilarin blickt zurück
und nach vorn

Hildegard Tanner
Erste Gleichstellungsbeauftragte
an einer Universitätsklinik der
Insel Gruppe

Impfungen
Sieben historische
Meilensteine
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
STELLEN VOR

                 «Sich Gehör verschaffen»                                                                                                                             Angélique Ndarugendamwo
                         1971, sprich vor 50 Jahren wurde schweizweit das Stimmrecht                                                                                                                  Assistenzärztin, Frauenklinik, Inselspital Bern
                                                                                                                                      FR
                             für Frauen eingeführt. Für uns Anlass, diese Ausgabe
                                                                                                                                                U:
                               ganz den Frauen an der Insel Gruppe zu widmen.                                                             VEA           CLES
                                                                                                                                  NOU       OIS
                                                                                                                                                 ARTI
                                                                                                                                        T R
                                                                                                                                 Z LE
                                                                                                                                      S             UR
                                                                                                                            LISE              UX S
                                                                                                                                        CIPA              .CH
                                                                                                                                  PRIN
                                                                                                                                            L G R UPPE
                                                                                                                                    .I N SE          I S .
                                                                                                                               WIR                ÇA
                                                                                                                                           RAN
                                                                                                                                     EN F
           STELLEN VOR                                   BELEUCHTEN                                     VERKÜNDEN
    Angélique                                     Frauen im Schweizer                           Wir gratulieren
    Ndarugendamwo                                 Gesundheitswesen
    Seite 3                                       Seite 4                                       Seite 12

                                                  Politik im Blut| 6                            HR-News | 13
                                                  Blitzlichtumfrage Gleichstellung| 8           News aus der peko | 13
                                                  Pflege: damals und heute | 9
                                                  Patientin ist nicht gleich Patient | 10
                                                  Stimme für die Kardiologinnen | 11
                                                                                                                                                                                   M O TTO                   Was ist für dich eine typische Handlung während eines Arbeitstags?
           FÖRDERN                                     TAUSCHEN AUS                                     FANGEN EIN                                                         Freundschaft                      Ich wirke oft beim Wunder der Geburt mit und assistiere bei Operationen. Zudem
                                                                                                                                                                         ist eine Seele in                   betreue ich täglich Patientinnen auf den verschiedenen Stationen der Frauenklinik.
    Sieben Meilensteine                         Operation saubere                               Freizeittipp – Auf den
    der Impfgeschichte                          Insel Gruppe                                    Spuren des Bibers                                                         zwei Körpern
                                                                                                                                                                                                             Mit welcher bei der Insel Gruppe tätigen Person würdest du gerne einen
                                                                                                                                                                                  (Aristoteles)
    Seite 14                                    Seite 20                                        Seite 22                                                                                                     Tag tauschen und weshalb?
                                                                                                                                                                                                             Mit den Köchinnen und Köchen. Ich bin eine passionierte Freizeitköchin und
                                                                                                                                                                                                             nehme jeden Tag etwas Selbstgemachtes zum Zmittag mit – auch wenn die Menüs
                                                                                                                                                                                                             in den Personalrestaurants vorzüglich sind.

                                                                          ION
                                                                    RAT
                                                                      E
                                                              OPEBER
                                                                                                                                                                                                             Hast du einen Lieblingsplatz an der Insel Gruppe?
                                                              SAU GRUPPE
                                                                      L
                                                                                                                                                                               S TE C KBRIE F                Das Bett im Aufenthaltszimmer der Frauenklinik. Hier kann ich entspannen, wenn
                                                               INSE                                                                                             ANGÉLIQUE NDARUGENDAMWO                      ich Nachtdienst habe. Leider komme ich dort nur selten vorbei (lacht).

                                                                                                                                                                Spitzname: Angie und Ange                    Was ist die Stärke deines Teams?
    Neues Führungskonzept Pflege | 14           Fragen an die Direktionsmitglieder | 18         Wie funktioniert ein QR-Code? | 23                              An der Insel Gruppe seit: März 2020          Unsere Zusammenarbeit ist wunderbar und alle unterstützen sich gegenseitig –
    Weiterbildungen & Veranstaltungen | 15      Wechselwirkung | 21                             Übrigens ... | 22                                               Nationalität: Schweiz und Burundi            wohlwollend und pragmatisch.
                                                Schon gewusst?| 21                              Kulinarische Reise | 22
                                                                                                                                                                Mag: Himbeeren, Reisen und Basketball
                                                                                                Die Playlist von ... | 24
                                                                                                                                                                Mag nicht: Bananen, Kälte und Chaos          Morgensitzung oder Abendtermin?
                                                                                                Kurze Frage zum Schluss | 24
                                                                                                                                                                Beziehungsstatus: single                     Ich bin definitiv kein Morgenmensch. Am Abend drehe ich richtig auf, dann
                                                                                                                                                                Funfact: redet im Schlaf                     treffe ich nämlich meine Freundinnen und Freunde. Diese Beziehungen schätze
                             Kontaktieren Sie uns unter wir@insel.ch oder über unsere Website wir.inselgruppe.ch                                                                                             ich sehr.

2       1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                                                                                  1/2021        3
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
BELEUCHTEN                                                                                                                                                            BELEUCHTEN

                    ERSTE MEILENSTEINE                                                                  Frauen im Schweizer                                                                                                                                                      BERNER MEDIZINGESCHICHTE

                                                                                                               Gesundheitswesen
    V O R D E R E I N F Ü H R UNG DES FR AUENST IMMR ECHT S 1971
                                                                                                                                                                                                                                                                                  1872–1877
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Anna Galvis-Hotz absolviert
      1970                                                                                                                                                                                                                                                                        als erste Studentin in Bern
                                                                                                                                                                                                                                                                                  ein volles Studium bis zum
      Hedi Fritz-Niggli wird erste ordentliche Professorin
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dr. med. Abschluss 1877.
      der Medizin in der Schweiz (Zürich).                                       1971 veränderte sich mit der Einführung des Stimm- und Wahlrechts die Rolle der Frauen in verschiedenen
                                                                                 Bereichen der Gesellschaft nachhaltig. Schon vorher hatten jedoch zentrale Ereignisse die Emanzipation der                                                                                       1874
                                                                                Frauen im Schweizer Gesundheitswesen geprägt. Ein Blick in die Schweizer Medizingeschichte klärt auf – ein                                                                                        Rosalija Simonowitsch und Marie
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Siebold aus Russland promovieren
      1929                                                                                                   besonderes Augenmerk wird dabei auf Bern gelegt.                                                                                                                     in Bern als erste Medizinerinnen.

                                                                                                                                                                                                                               58%
      Rund 3000 Frauen, darunter 700 Schweizerinnen,
      schliessen ein Hochschulstudium ab. Über die Hälfte
                                                                                                                                                                                                                                                                                  1887
      von ihnen werden Ärztinnen.                                                                                                                                                                                                                                                 Dr. med. Anna Bayer wird die
                                                                                                                                                     STUDIERENDE DER                                                           FRAUEN                                             Bewilligung zur Führung einer
                                                                                                                                                     HUMANMEDIZIN 2019                                                                                                            ärztlichen Praxis (Patent) erteilt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sie ist die erste Medizinerin, die in
      1919                                                                                                                                                                                                                                                                        Bern eine Arztpraxis eröffnet.
      Dr. med. Helene Kloss, Pathologin in Luzern,
      agiert als erste Chefärztin in einem öffentlichen
      Krankenhaus in der Schweiz.
                                                                                         FRAUEN AM INSELSPITAL –
                                                                                                                                                      42%
                                                                                                                                                      MÄNNER
                                                                                                                                                                                                                                        VERGLEICH ANTEIL
                                                                                                                                                                                                                                        STUDIERENDE 1970:
                                                                                                                                                                                                                                        18% FRAUEN
                                                                                                                                                                                                                                                                                  1889
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hedwig Zimmerli promoviert
                                                                                                                                                                                                                                                                                  als erste Schweizer Medizinerin
                                                                                                                                                                                                                                        82% MÄNNER                                an der Universität Bern.
                                                                                             1970 UND 2021
      1918                                                                                                                                                                                                            Quelle: Universität Bern, Institut für Medizingeschichte    1905
      Hedwig Frey ist die erste Privatdozentin im Bereich                                             1970                                                                                                                                                                        Wilhelmine Schwenter-Trachsler
      Medizin in Zürich, 1924 wird sie Titularprofessorin.                                   21 Chefärzte, 0 Frauen.                                                                                                                                                              wird erste medizinische Privat­
                                                                                        107 Leitende Ärzte und Oberärzte,                                                                                                                                                         dozentin in Bern.
      Die Russin Lina Stern ist in Genf als                                                                                                                 Die verschiedenen Kräfte und Begebenheiten,
      erste ausserordentliche Professorin der                                                    davon 5 Frauen.
                                                                                       209 Assistenzärzte, davon 26 Frauen.                                  die zur Einführung des Frauen­stimmrechts                                                                            1913
      Medizin in der Schweiz tätig.
                                                                                                                                                             1971 beitrugen, bewirkten auch Verände­                                                                              Dr. med. Ida Hoff wird
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Berns erste Schulärztin.
                                                                                                       2021                                                  rungen auf medizinischer Ebene. Die sehr

                                                                                                                              Quelle: HR-Reporting
                                                                                          87 Klinikdirektoren/Chefärzte,
      1901                                                                                      davon 11 Frauen.
                                                                                                                                                              frühe Einführung des Frauenstudiums im                                                                              1967
      In Zürich wird die Pflegerinnenschule mit ange­                                 236 Leitende Ärzte, davon 62 Frauen.                                  19. Jahrhundert brachte ungeahnte Erfolge                                                                             Dr. med. Hildegard Portzehl wird
                                                                                                                                                                                                                                                                                  erste ausserordentliche Professorin
      schlossenem Frauenspital eröffnet. Chefärztin ist                                560 Oberärzte, davon 291 Frauen.                                         mit sich, an die erst nach 1971 wieder                                                                            der Medizin in Bern.
      Dr. med. Anna Heer. Das Spital wird von Frauen                                  828 Assistenzärzte, davon 478 Frauen.
                                                                                                                                                                     angeknüpft werden konnte.
      lanciert, finanziert und geleitet.                                                                                                                                                                                                                                          1979
                                                                                                                                                           Dr. Franziska Rogger, Schweizer Historikerin, ehem. Archivarin Universität Bern und Feministin
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dr. med. Claudia Cavallini wird
                                                                                                                                                                                                                                                                                  erste Präsidentin eines medizini­
                                                                                                                                                                                                                                                                                  schen Bezirksvereins (Ärztegesell­
      1874                                                                                                                                                                                                                                                                        schaft Bern).
      Marie Heim-Vögtlin studiert Medizin und
                                                                                                          EHRENDOKTORINNEN                           1973 MARGRIT BOHREN-HOERNI
      promoviert in Zürich als erste Schweizerin.                                                                                                                                                                                                                                 2001
                                                                                                   DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT                        1976 KÄTHI FLEURY                                                                                                            Prof. Dr. Isabel Roditi
                                                                                                         DER UNIVERSITÄT BERN                                                                                                                                                     (Berner Zellbiologin) erhält
                                                                                                                                                     1977 GETRUD HADORN
                                                                                                                                                                                                                                                                                  den Cloëtta-Preis.
      1867                                                                                                                                           1981 MARTA MEYER-SALZMANN
      Die Russin Nadeschda Suslowa studiert                                                                                                          1988 ELKA SPOERRI                                                                                                            2018
      in Zürich Medizin und promoviert als                              WEITERE                                                                                                                                                                                                   Prof. Dr. med. Annalisa Berzigotti
                                                                                                                                                     1992 ELSBETH KÖNG
      erste Frau in der Schweiz.                                      MEILENSTEINE                                                                                                                                                                                                vom Inselspital wird mit dem
                                                                      UND EXPERTEN-                                                                  2018 INGEBORG HOCHMAIR-DESOYER                                                                                               Stern-Gattiker-Preis ausgezeichnet.
                                                                        STIMMEN

4   1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                                                                                                               1/2021       5
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
BELEUCHTEN                                                                BELEUCHTEN

                            Die Politik im Blut
      Belinda Nazan Walpoth ist politisch, seit sie denken kann. In vierter Generation gelingt es ihr,
        Arbeit und Familie zu vereinen. Sie war eine der ersten Kardiologinnen am Inselspital und
         ist heute Ansprechperson für die nach den Grundsätzen der Gender-Medizin orientierte
             Sprechstunde Frau und Herz. Zudem sitzt sie als Parlamentarierin im Grossen Rat.

    Als 1971 auch in der Schweiz das Frauenstimmrecht ein-           «Einfach war es nicht»: Die Ärztin
    geführt wurde, war Dr. med. Belinda Nazan Walpoth fünf
                                                                     und Politikerin zu ihrem Werdegang
    Jahre alt und von selbstbewussten Frauen umgeben: Damals,
    in der Türkei, profitierten ihre Mutter, ihre Grossmutter
    und ihre Urgrossmutter schon lange vom 1934 eingeführten         Belinda Nazan Walpoth, seit einem Jahr sind Sie
    Wahl- und Stimmrecht für Frauen. Möglich gemacht hatten          Grossrätin der SP. Wie wichtig ist Ihnen Politik?
    dies die Reformen von Kemal Atatürk, dem Begründer der           Meine Eltern waren beide politisch sehr interessiert. Mein
    Republik Türkei. «Das Wahl- und Stimmrecht für Frauen            Vater war ein führender Gewerkschafter. Er und meine
    war in meiner Familie immer eine Selbstverständlichkeit.         Mutter lasen viel und diskutierten mit mir schon relativ
    Mit diesem Selbstverständnis bin ich aufgewachsen», sagt         früh über die Welt und die Politik. Während meines Medi-
    Belinda Nazan Walpoth. «Alle meine Vorfahrinnen waren            zinstudiums und der Mutterschaft blieb mir lange keine
    berufstätig, was für damalige Verhältnisse keine Selbstver-      Zeit, um aktiv Politik zu betreiben. Erst als mein Sohn im
    ständlichkeit war. Das hat mich politisiert und als Berufsfrau   Gymnasium war, konnte ich mitanpacken. Zuerst machte
    geprägt.»                                                        ich Basispolitik im Quartier. Später wurde ich SP-Delegier-
                                                                     te der Stadt, dann des Kantons und schliesslich der Schweiz.
    Ärztin, Mutter und Politikerin                                   Im Sommer 2021 trete ich als Grossrätin voraussichtlich in
    Seit 30 Jahren arbeitet die alleinerziehende Mutter eines        die Gesundheit- und Sozialkommission des Grossen Rates
    nun erwachsenen Sohnes am Inselspital und hat es ge-             ein, wo auch mein eigentlicher Schwerpunkt liegt.
    schafft, ihren privaten Weg, ihren Berufsweg und ihre Aus-
    und Weiterbildung unter einen Hut zu bringen. Ihre ganze         Seit 30 Jahren sind Sie als Ärztin am Inselspital tätig.
    Ausbildung absolvierte sie an verschiedenen Kliniken des         Wie haben Sie die Anfänge erlebt?
    Inselspitals, wo sie seit 1999 ununterbrochen auf der Kar-       Als ich damals als junge Frau in die Schweiz kam, wunder-
    diologie arbeitet.                                               te ich mich sehr, dass ein Land wie die Schweiz – so fort-
                                                                     schrittlich und mitten in Europa gelegen – in Sachen Frau-
    Seit 2003 ist sie Spitalfachärztin II in der nichtinvasiven      enrechte so rückständig war. In meiner Kindheit war es
    Kardiologie mit Schwerpunkt Echokardiographie, zudem             selbstverständlich, als Frau einem Beruf nachzugehen.
    ist sie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und Co-Prä-     Schon ich besuchte die Kita, wo es mir sehr gefiel. So hatte
    sidentin der Sektion SP-MigrantInnen des Kantons Bern.           ich auch kein Problem damit, meinen Sohn in einer Kinder-
    Und seit einem Jahr sitzt sie als Parlamentarierin im Gros-        tagesstätte betreuen zu lassen. Das war vor 27 Jahren in
    sen Rat des Kantons Bern.                                                 der Schweiz aber bei Weitem nicht selbstverständ-
                                                                                 lich: Ich musste mir ab und zu anhören, eine
                                                                                   «Rabenmutter» zu sein.

                                                                                                                                    DREI MITARBEITENDE ZU
                                                          WEITERLESEN IM WEB
                                                                                                                                         DREI WERTEN
                                                                                                                                        (FORTSETZUNG
                                                                                                                                      VOM WIR 1/2020)

6       1/ 2 0 2 1                                                                                                                                          1/2021   7
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
BELEUCHTEN                                                                                                                                   BELEUCHTEN

                                                                                                                                                                                                                                                                         FR

          Blitzlichtumfrage unter der                                                                                                    «Bei der Chefarztvisite haben
            Generation von morgen                                                                                                           wir strammgestanden»
     Gleichstellung ist ein zentraler Wert einer demokratischen Gesellschaft, in der jede und jeder an                                   Therese Krähenbühl arbeitet seit 40 Jahren als Pflegefachfrau in der Kinderklinik des Inselspitals.
     allen Domänen des gesellschaftlichen Lebens partizipieren kann. Wir haben bei Vertreterinnen                                          Im Interview beleuchtet sie Fortschritte und Defizite der Gleichstellung von Mann und Frau
     und Vertretern der Generation von morgen nachgefragt: Was bedeutet für dich Gleichstellung?                                                                               im Medizinalwesen.

                                                                                                                                       Haben Sie sich als Frau je unterdrückt gefühlt?                          Man konnte es sich nicht leisten, einen Arzt warten zu lassen
                                                                                                                                       Ich denke, ich habe da eine etwas andere Einstellung als                 oder ihm zu widersprechen, schon gar nicht als frisch dip-
                                                                                                                                       andere Frauen meiner Generation. Das mag damit zusam-                    lomierte «Schwester». In den 1990er-Jahren ist es besser
                                                                                                                                       menhängen, dass ich nicht in einem strengen Patriarchat                  geworden, aber es war ein harter Kampf und ein langer Weg
                                                                                                                                       grossgeworden bin. Ich bin als Nachzüglerin wie ein Einzel-              zur interdisziplinären Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
                                                                                                                                       kind aufgewachsen und habe früh gelernt, selbstständig zu
                                                                                                                                       denken. Ich habe mir nie viel bieten und mich schon gar          Wird Gleichstellung in der Ärzteschaft anders gelebt
                                                                                                                                       nicht erniedrigen lassen. Vielleicht bin ich auch deshalb        als unter Pflegenden?
          ALESSANDRO DEL VECCHIO (21)                                         LARA BAUMGARTNER (20)                                    ledig geblieben (schmunzelt).                                           Die Ärztinnen und Ärzte kommen aus einer anderen
                                KV-Praktikant                                     Praktikantin Kommunikation Neurologie                                                                                            Schule. In der Fakultät herrscht eine gewisse «Ob-
                                                                                                                                       Wie haben Sie die Entwicklung der Gleich-                                    rigkeitshörigkeit», man muss anderen manchmal
    «Gleichstellung bedeutet für mich, dass jedem – egal, wel-       «Für mich bedeutet Gleichstellung, dass Frauen und Männer         stellung in Ihrem Beruf erlebt?                                               den Hof machen, um weiterzukommen. In der
    chem Geschlecht man sich zuordnet, welcher Volksgruppe           die gleichen Rechte und Chancen haben. Gerade wenn Frauen         Am Ende meiner Ausbildung im Jahr 1979                                         Pflege ist der Wandel zu einer flacheren Hier-
    man angehört, ob man jung oder alt ist – die gleichen Mög-       einen vermeintlich typischen Männerberuf erlernen wollen,         war es für mich als «Schwester Therese» un-                                    archie schneller vonstattengegangen. Aber auch
    lichkeiten offenstehen. Jeder Mensch ist ein Individuum und      sollten sie bei der Lehrstellenvergabe nicht benachteiligt wer-                                                       WEITERLESEN IM WEB
                                                                                                                                       denkbar, meine vorgesetzte Oberschwester                                      bei den meisten Ärzten ist heute das Bewusst-
    ein Unikat. Da das Berufsleben meistens den grössten Raum        den. Leider sind viele Berufswahl- und Ausbildungsentschei-       zu duzen. Der Titel «Schwester» wurde erst                                   sein verankert, dass die verschiedenen Diszipli-
    im Leben einnimmt, ist es wichtig, vor allem dort gleichge-      de immer noch durch Geschlechterstereotypen beeinflusst.»         Ende der 1980er-Jahre abgeschafft, wobei eini-                             nen – also medizinisches Personal und weitere
    stellt zu werden.»                                                                                                                 ge Arbeitskolleginnen noch lange daran festhielten.                    Domänen wie Physio- und Ergotherapie, Logopädie
                                                                                                                                       Das Hierarchiedenken war ausgeprägter als heute. Überzeit        sowie das Röntgen und das Labor – zum Wohl der kranken
                                                                                                                                       musste man leisten, ohne zu mucken und von einer Schwes- Kinder und ihrer Familien Hand in Hand arbeiten müssen –
                                                                                                                                       ter wurde erwartet, dass sie diente und zu den Ärzten hoch- eben auf Augenhöhe.
                                                                                                                                       schaute. Bei der Chefarztvisite haben wir strammgestanden.
                                                                                                                                                                                                        Wo sehen Sie heute den grössten Handlungsbedarf ?
                                                                                                                                                                                                        Sehr wünschenswert wäre eine stärkere Durchmischung der
                                                                                                                                                                                                        Geschlechter im Pflegeberuf. Ich kann die Anzahl der Män-
                                                                                                                                                                                                        ner, die bei uns im Team arbeiten oder gearbeitet haben,
                                                                                                                                                                                                        noch immer an einer Hand abzählen. Da hat in der Ärzte-
                     AMBERA MUSTAFI (17)                                     CAMILLO DARIO PIAZZA (25)                                                                                                  schaft ein deutlich grösserer Wandel stattgefunden.
                     Lernende Medizinproduktetechnologie                          Medizinstudent, u. a. in der Kinderklinik

    «Gleichstellung bedeutet für mich Gleichberechtigung. Im         «Gleichstellung ist ein Prozess, der Partizipation und Offen-                                                                                                 VIDEO: GENERATIONENTREFF
    Sinne der gesellschaftlichen Bildungsgerechtigkeit sollte jede   heit erfordert. Die Reduktion eines Menschen auf sein Ge-                                                                                                     Eine Vertreterin und ein Vertreter der Generation
    und jeder die gleichen Startchancen haben: Sowohl beim Be-       schlecht oder seine Ethnie bedeutet, die Vielfältigkeit des                                                                                                   von morgen treffen auf Therese Krähenbühl und
                                                                                                                                                                                                                                   einen 40-Jahre-Jubilar aus dem Transportdienst.
    rufseinstieg als auch im weiteren Verlauf der Karriere. Jeder    menschlichen Seins zu ignorieren. Wir dürfen nie aufhören,
                                                                                                                                                                                                                                   Sie beantworten Ja-/Nein-Fragen zur Gleichstel­
    Mensch sollte alles machen können, worauf er Lust hat. Des-      uns und unser soziales System zu hinterfragen. Nur so kön-                                                                                                    lung in der Insel Gruppe.
    halb müssen wir der Chancenungleichheit ein Ende bereiten.»      nen wir uns dem Ideal einer Gesellschaft annähern, das auf                                                                                                    wir.inselgruppe.ch
                                                                     Gemeinsamkeiten statt auf Differenzen beruht.»                    Therese Krähenbühl (rechts) während ihrer Lehre im Inselspital (1976).

8       1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                                                                     1/2021          9
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
BELEUCHTEN                                                                                                                                   BELEUCHTEN

                                                                                                                                                                                                                                                                        FR

                              Patientin ist nicht                                                                                              Den Kardiologinnen eine
                                gleich Patient                                                                                                   Stimme verschaffen
       Universalkonzepte, die alles auf einen Schlag erklären können, sind in allen Wissenschaften                                            Prof. Dr. med. Hildegard Tanner ist die erste Gleichstellungsbeauftragte an einer
      beliebt. Dies ist im Hinblick auf die psychische Beschaffenheit des Menschen verständlich: Die                                        Universitätsklinik der Insel Gruppe. Im Interview erzählt die Fachärztin für Kardiologie
      informatorische Komplexität soll reduziert und auf ihre basalsten Elemente heruntergebrochen                                          mit Spezialisierung in interventioneller Rhythmologie unter anderem, warum sie sich
      werden. Solche «Theories of Everything», die nützlich zu sein scheinen, greifen jedoch zu kurz.                                         gegen Ungleichheiten einsetzt, was sie alles initiiert hat und welche Wirkung die
                                          Vor allem in der Medizin.                                                                                                       Massnahmen schon zeigen.
                         Prof. Dr. med. Dr. h.c. Daniel Candinas, Direktor und Chefarzt der
                               Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin                                                Frau Tanner, wieso engagieren Sie sich für die Gleich-                           Was haben Sie bisher konkret auf die Beine gestellt?
                                                                                                                                     stellung?                                                                        Wir haben beispielsweise einige Webinare mit spezifischen
     Im Zeitalter der personalisierten Präzisionsmedizin gibt es      zerrung») ebenfalls negativ auswirken: So ist die Osteopo-     Weil ich in meinem Bereich Ungleichheiten feststellte, was                       Gleichstellungsinhalten erfolgreich initiiert. Hier geht es
     Therapiekonzepte, die auf bioinformatisch erfassbare Muster      rose beim Mann eine der am meisten vernachlässigten            mich zu stören begann.                                                           unter anderem um Machtspiele, hier diskutiert man, wie
     im Genom abgestimmt werden und damit eine neue Dimen-            Krankheiten Europas. Die Erkrankung wird bei Männern oft                                                                                                               man sich als Frau Gehör verschafft
     sion an Komplexität in das Krankheitsverständnis hinein-         nicht richtig behandelt, weil Osteoporose als «typisch weib-   Was genau ist Ihre Aufgabe als                                                                          oder wie man sich in Lohnverhand-
     bringen. Wir kennen solche Konzepte zum Beispiel bei be-         liche» Krankheit angesehen wird.                               Gleichstellungsbeauftragte?                       Heute                        ist das                  lungen positionieren kann.
     stimmten Tumoren der weissen Blutkörperchen, beim                                                                               Ich führe Karriereplanungsgesprä-             weibliche Geschlecht
     Prostatakarzinom oder bei Brustkrebs. Die sozialen und           Barrieren beseitigen: von der Theorie in die Praxis            che, bin direkte Ansprechperson für             immer öfters an                    2025 wollen weitere Universi-
     biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau wurden          Medizinische und auch psychologische Erkenntnisse zu ge-       Gleichstellungsfragen und setze                                                    tätskliniken eine Gleichstel-
                                                                                                                                                                                  Kongressen vertreten
     in der Medizin aber bis anhin marginalisiert – trotz einschlä-   schlechtsspezifischen Krankheitsentstehungen und -verläu-      mich dafür ein, dass Rednerinnen                                                   lungsbeauftragte stellen – ist das
     giger Studien: Wussten Sie beispielsweise, dass Herzinfark-      fen häufen sich. Dennoch werden sie nur langsam in die         und Redner an Vorträgen gleicher-                                                  realistisch?
     te bei Frauen oft nicht erkannt werden, weil der männliche       medizinische Ausbildung und in die klinische Praxis über-      massen vertreten sind und Fortbildungsveranstaltungen Durchaus – besonders, wenn sich in anderen Universitäts-
     Körper in der Fachliteratur als Prototyp definiert ist? Oder     setzt. Genau hier setzen wir gemeinsam mit der Universität     gleichstellungsorientiert besetzt werden. Als Frau in einer kliniken ebenso engagierte Direktoren wie Professor Win-
     dass Frauen häufiger an Nebenwirkungen von Medikamen-            Zürich an: Ab März 2021 bieten wir einen Weiterbildungs-       Männerdomäne versuche ich, den Kardiologinnen eine Stim- decker des Themas annehmen.
     ten leiden, da sie in Arzneimittelstudien der numerischen        studiengang in Gender-Medizin an, das CAS in geschlechts-      me zu verschaffen.
     Minderheit angehören?                                            spezifischer Medizin. Er ist europaweit einzigartig und soll                                                               Worüber können Sie sich am meisten freuen?
                                                                      medizinischen Fachpersonen helfen, ihre Arbeit kongruent       Können Sie uns ein Beispiel nennen?                         Dass sich immer mehr Frauen für das spannende Fach Kar-
     Geschlechtlichen Spezifika (medizinisch) Rechnung tragen         mit der empirischen Evidenz zu gestalten. Die Teilnehmen-      Bisher gab es sowohl auf lokalen, nationalen als auch auf diologie interessieren. Dass ich die Narrenfreiheit erhalte,
     Auch die COVID-19-Pandemie zeigt, dass das Geschlecht eine       den lernen geschlechtsspezifische, biologische und soziale     internationalen Tagungen nur wenige weiblichen Referen- im Rahmen meines Gleichstellungsauftrags mit dem Finger
     bedeutende Rolle spielt. Männer erkranken häufiger schwe-        Unterschiede in der Entstehung und im Verlauf von Krank-       tinnen. Das hat sich auch dank unseres Engagements geän- auf Wunden zu drücken. Und schliesslich, dass sich Frauen
     rer an SARS-COV-2 und haben eine höhere Mortalitätsrate          heiten kennen und werden motiviert, ihr erworbenes Wissen      dert: Seit der Gründung der Interessengruppe «Women in nicht zuletzt dadurch in unseren Kreisen immer mehr Gehör
     als Frauen. Wir wissen längst, dass Krankheiten bei Mann         in den Arbeitsalltag zu implementieren. Mit unseren Zürcher    Cardiology» ist das weibliche Geschlecht immer öfter an verschaffen können.
     und Frau unterschiedlich auftreten und verlaufen. Dennoch        und internationalen Kolleginnen und Kollegen bündeln wir       Kongressen vertreten.
     gilt in der Medizin der Mann häufig immer noch als Stan-         unser Wissen, um die Erkenntnisse barrierefrei in die                                                                      Als Gleichstellungsbeauftragte sind Sie aber nicht nur
     dard. Symptome, die eher bei Frauen beobachtet werden,           Schweizer Praxen und Spitäler zu transferieren – zugunsten     Wer gab den Anstoss für das Gleichstellungsthema?           für Frauen da, oder?
     gelten unter Rückgriff auf dieses Modell als atypisch. Die       unserer Patientinnen und (!) Patienten, die individuell und    Unser Klinikdirektor Professor Stephan Windecker: Ihm ist Das ist richtig, es geht generell um die Gleichstellung der
     Folge: Frauen werden bei medizinischen Notfällen – etwa          nicht durch die Brille einer komplexitätsreduzierenden Uni-    die Gleichstellung ein persönliches Anliegen.               Geschlechter. Als Anlaufstelle trage ich die Interessen aller
     bei einem Herzinfarkt – häufiger als Männer wieder nach          versaltheorie betrachtet werden müssen.                                                                                    Mitarbeitenden in die Direktion.
     Hause oder zum Psychiater geschickt. Dadurch verstreicht
     wertvolle Zeit. Eine zunehmende Anzahl von Publikationen                                                                                           Prof. Dr. med. Hildegard Tanner ist interventionelle
                                                                                                                                                        Rhythmologin am Zentrum für Rhythmologie und
     zeigt auch Unterschiede in anderen Bereichen auf, so funk-
                                                                                                                                                        kardiale Elektrophysiologie an der Universitätsklinik für
     tionieren beispielsweise die Nieren geschlechtsspezifisch und                                                                                      Kardiologie. Zusätzlich agiert sie seit zwei Jahren als
     die Tumorbiologie weist geschlechtsspezifische Unterschiede                                                                                        Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsklinik für
                                                                                                                                                        Kardiologie.                                                                            Weiterlesen auf
     auf. Für Männer kann sich dieser Geschlechter-Bias («Ver-                                                                                                                                                                                  wir.inselgruppe.ch

10       1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                                                                   1/2021        11
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
VERKÜNDEN                                                                                                                                       VERKÜNDEN

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     Jubiläen                                   Pensionierungen
                                                                                                                                                                            HOHER RÜCKLAUF DES CHANGE
                                                                                                                                                                                                                     Der Kampf um gleiche Rechte für Mann und Frau begann schon
                                                                                                                                                                            BAROMETERS 2020
     VIELEN DANK FÜR IHRE TREUE                 WIR BEDANKEN UNS HERZLICH                                                                                                                                            vor 1971. Julie von May von Rued, eine Berner Frauenrechtle­
                                                Hedy Abgottspon, MBQU                                                                                                       Wie zufrieden waren die Mitarbeiten-
     40 JAHRE                                                                                                                                                                                                        rin, sagte 1870 an der Generalversammlung der Association
     Ruth Wenger, Freiwillige                   Marcel Aeby, DURN                                                                                                           den mit ihrer Arbeit und Arbeitgeberin
                                                                                                                                                                                                                     internationale des femmes (AIF), dass die Rechtsgleichheit von
                                                Ursula Balmer, DURN                                                                                                         im COVID-Jahr 2020? Um das zu er-
                                                Esther Maria Barreiro, DIB                                                                                                                                           Frauen und Männern eines der dringendsten und wichtigsten
     35 JAHRE                                                                                                                                                               fahren, wurde im Herbst 2020 eine
                                                Marcel Baschung, AARB                    «Ich freue mich darauf,                                                                                                     Anliegen sei. Sie forderte u. a. gleiche Chancen in der Ausbil­
     Elisabeth Jutzeler, DOPH                                                                                                                       Mitarbeitendenbefragung durchgeführt (Change Barometer).
                                                                                                                                                                                                                     dung, gleiche Besteuerung, gleichen Lohn für gleiche Arbeit
     Doris Kilcher, KAIM                        Pierrette Sylviane Bettex Reimann, DTI    mein Wissen mit der                                       Die Rücklaufquote von 61,1 Prozent (2018: 57,2 Prozent) er-
     Wolfgang Klaus, DKNS                       Petra Bischoff, DME                                                                                                                                                  und die Gleichstellung im Ehe- und Scheidungsrecht. Dabei
                                                Maria Estrella Reyes Blanco Eiras, DIB   Generation von morgen                                      möglicht aussagekräftige Resultate. Die grössten Verbesserun-    bezog sie sich auf Art. 4 der Bundesverfassung (1848): «Alle
     Erika Spring, DINA
     Sonja Zimmermann-Zürcher, RIGG             Suzanne Cuennet, DKNS                           zu teilen»                                          gen seit 2018 sind bei den Fragen zur Direktion der Insel        Schweizer sind vor dem Gesetze gleich. Es gibt in der Schweiz
                                                Aydin Dede, DMS                                                                                     Gruppe sowie bei jenen zur internen Kommunikation und
                                                                                         Britta Maurer ist seit dem 1. Januar 2021 Direktorin und                                                                    keine Unterthanenverhältnisse, keine Vorrechte des Orts, der
                                                Balthasar Eberle, MBQU                                                                              Informationskultur zu verzeichnen. Es gab spannende demo-
     30 JAHRE                                                                              Chefärztin der Universitätsklinik für Rheumatologie                                                                       Geburt, der Familien oder Personen.»
                                                Hansjürg Eggimann, DIB                       und Immunologie. Als ordentliche Professorin für
     Eveline Amport-Wüst, AARB                                                                                                                      grafische Auffälligkeiten: So beurteilten etwa Frauen die Rah-
                                                Sylvia Frauenknecht, NEUR                     Rheumatologie wird sie an der Universität Bern
     Lieve Ballegeer, DINA                                                                                 Studierende ausbilden.                   menbedingungen generell positiver als Männer und die Ärz-        Frauenverbände waren für Frauen oft die einzigen Gremien, in
                                                Agnes Gazso, DMS
     Simona Bianco, DKNS                                                                                                                            teschaft war die kritischste Berufsgruppe, gefolgt vom
                                                Silvia Heinrichs, MBQU                                                                                                                                               denen sie für ihre Rechte kämpfen konnten. Mit der Einführung
     Roland Bigler, DOLS
                                                Franziska Hohl, DURN                                                                                technischen Dienst und dem Pflegepersonal. Die vollständigen     des Frauenstimmrechts 1971 und dem Gleichstellungsgesetz
     Anne-Claire Geissbühler, DURN
                                                Therese Jeanmaire-Briggen, MBSL                                                                     Resultate finden Sie in der Intranet-News vom 12.März 2021.      1995 (Stand 07/2020) wurden wichtige Ziele erreicht.
     Brigitte-Evelyn Gerber, HEGE
                                                Markus Koch, TIEF                            WEITERE LORBEEREN
     Ursula Hostettler, DURN
                                                Monika Koch Niederhauser, DOPH
     Heidi Leibundgut, DINA                                                              BERNHARD PULVER ZUM                                                                                                         Im Personalreglement der Insel Gruppe wird als eines der ge­
                                                Mario Losada, DIB
     Sandra-Edith Marino, AARB                                                           HONORARPROFESSOR ERNANNT                                                                                                    nannten Ziele die Gleichstellung und Gleichbehandlung aller
                                                Yvonne Ann Margot-Pauli, DURN
     Qamar Raza Rajput, HEGE                                                             Würdigung des jahrelangen Einsatzes                                                                                         Mitarbeitenden erwähnt (Stand 01/2019). Seit der Gründung
                                                Verena Neff-Nikles, DIB                  Die Universität Bern hat den Verwaltungsratspräsi­
                                                                                                                                                    UMSETZUNG DER LOHNMASSNAHMEN 2021
     Franziska Reber, HEGE                                                                                                                                                                                           der Personalvertretungen können die Mitarbeitenden bei allen
                                                Hanna Pereira Martins, MBFA              denten der Insel Gruppe, Bernhard Pulver, zum
     Ottilia Rohrer, DINA
                                                Gaetano Possidente Del Monte, DIB        Honorarprofessor ernannt. Mit der Ernennung                                                                                 sie betreffenden Fragen mitentscheiden. Die peko vertritt die
     Katharina Specht, MUNS                                                              werden sein politisches Engagement für die
                                                Elsbeth-Charlotte Reber, DURN                                                                                                                                        Mitarbeitenden in verschiedensten Bereichen – auch in Gleich­
     Madeleine Streit, DPMTT                                                             Schweizer Hochschullandschaft sowie seine aktuelle
                                                Vasvija Rebronja, DIB                    Lehrtätigkeit an der Rechtswissenschaftlichen                                                                               stellungsfragen. Die Wiedereinbindung der Pflege in die Direk­
     Karin Zbären, DOLS
                                                Beatrix Richard, DKNS                    Fakultät gewürdigt.
                                                                                                                                                                                                                     tion der Insel Gruppe ist z. B. das Resultat einer erfolgreichen
                                                Maria Lucilia Rodrigues Da Costa
                                                Loucao, DIB                                                                                                                                                          Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden, den Personal­
                                                                                         VIER BERNER FORSCHENDE
     Professuren                                Maria Rohrer, HEGE                       ERHALTEN DEN PFIZER                                                                                                         verbänden und der peko.
                                                Elsbeth Schaller-Bartlome, DMS           FORSCHUNGSPREIS 2021
     WIR GRATULIEREN                            Miranda Schürch, MBFA                    Prof. Dr. sc. nat. Carsten Riether, PD Dr.
     Prof. Dr. med. Martin Dave Berger                                                   med. Jin Li, PD Dr. Ange Maguy und Dr.
                                                Ursula Schweizer Aeschlimann, MBQU
                                                                                         med. Christa König
     Prof. Dr. med. Matthias Hänggi             Antonio Silva, DMS                       Vier von insgesamt fünfzehn Forschungspreisen
     Prof. Dr. med. Gregor Kocher               Ursula Stern-Gäumann, MUNS               von Pfizer gehen dieses Jahr an Forscherinnen und
     Prof. Dr. med. Peter Manser                Therese Straubhaar, DURN                 Forscher der Universität Bern und des Inselspitals.
     Prof. Dr. med. Fabien Praz                                                          Die ausgezeichneten Arbeiten befassen sich mit
                                                Ira Trehkopf, DOLS                       Leukämie, Herzrhythmusstörungen und der                    Die Direktion der Insel Gruppe freut sich, per 1. April 2021
     Prof. Dr. med. Alexandr Pöllinger          Ulrich von Allmen, Direktion             Fiebergrenze bei krebskranken Kindern und                                                                                                     WAS LÄUFT IM KISS-VORPROJEKT?
     Prof. Dr. med. Carsten Riether                                                                                                                 Lohmassnahmen realisieren zu können. Im Gesamtumfang
                                                Maria-Louise von Niederhäusern, DTI      Jugendlichen.
     Prof. Dr. med. Florian Schönhoff           Heinz Wirz, DMS                                                                                     werden individuelle Lohnmassnahmen von 0,8 Prozent der
                                                                                         ZWEITER RANG FÜR DAS                                                                                                        Wir machen uns bereit für die Einführung von Epic: technisch,
     Prof. Dr. med. Roland Seiler-Blarer        Susanne Zulauf, MBFA                                                                                Bruttolohnsumme umgesetzt. Zusätzlich gibt es für einzelne
                                                                                         PROJEKT «NASSE HOSEN IN DER                                                                                                 organisatorisch und fachlich. Um die ersten beiden Schwer­
                                                                                                                                                    Funktionen der Berufsgruppen Pflege und MTT, die gemäss
                                                                                         SCHULE – NEIN DANKE!»                                                                                                       punkte kümmert sich das Projektteam, die fach­
                                                                                         Kinder und Jugendliche mit Harninkonti-                    überkantonalem Spitallohnvergleich einen Rückstand auf-
                                                                                                                                                                                                                     liche Bereitschaft liegt bei den Medizinbereichen
     Venia Docendi                                                                       nenz unterstützen                                          weisen, strukturelle Lohnerhöhungen in der Höhe von 0,5
                                                                                                                                                                                                                     und den Kliniken.
                                                          JUBILÄEN, PENSIONIERUNGEN      Die Allianz Gesundheitskompetenz Schweiz
                                                                                         prämierte die Online-Schulung «Nasse Hosen in der          Prozent. Auch im Jahr 2021 wird, abhängig vom EBITDAR,
                                                          UND ERNENNUNGEN
     WIR GRATULIEREN                                                                     Schule – Nein danke!» des interdisziplinären Teams         wieder eine Einmalprämie ausgeschüttet. Eine weitere er-
                                                          Auf wir.inselgruppe.ch         der Kinderurologie/Urotherapie der Kinderklinik                                                                                        Wie diese Vorbereitungsaufgaben laufen,
     Die Liste mit allen Forschenden, die die                                                                                                       freuliche Nachricht: Rückwirkend per 1. Januar 2021 wurde
                                                          finden Sie die gesamte Liste   (zweiter Rang). Die Schulung hilft Lehrpersonen                                                                                          erfahren Sie auf wir.inselgruppe.ch
     Venia Docendi erhalten haben, finden                                                dabei, Kinder und Jugendliche mit funktioneller            der Vaterschaftsurlaub von zwei auf drei Wochen verlängert.
                                                          des 1. Quartals 2021.
     Sie online.                                                                         Harninkontinenz besser zu unterstützen.

12       1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                                                                       1/2021        13
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
FÖRDERN                                                                                                                                            FÖRDERN

            Neues Führungskonzept im
            Medizinbereich Stadt/Land
       Seit dem 1. September 2020 führt Barbara Dörig standortübergreifend den Fachbereich Pflege des
        Spitals Münsingen und der geriatrischen Rehabilitation Belp. Zusammen mit ihrer Vorgesetzten
                       Regula Feldmann gibt sie Einblicke in das neue Führungskonzept.

     Als Barbara Dörig im Herbst 2020 die neue Position als        ses Anliegen, die Selbstorganisation der Teams zu stärken
     standortübergreifende Fachbereichsleiterin Pflege antrat, und flachere Hierarchien anzustreben. Für sie ist dies die
     hat sich ihr Verantwortungsbereich mit einem Schlag radikal   Basis einer zeitgemässen, agilen Führung und eine Voraus-
     vergrössert. In Belp, wo sie vorher drei Jahre lang als Fach- setzung für weitere Entwicklungen, etwa im Bereich Digi-
     bereichsleiterin Pflege tätig war, gab es ein Fachgebiet mit  talisierung.
     einem Chefarzt, heute sind es sieben Fachgebiete inklusive
     der Bereiche Intensivpflegestation und Geburtshilfe. «Ich     Schlussendlich ist das neue Konzept auch eine Antwort auf
     arbeite mit mehreren Chefärztinnen und Belegärzten zusam- den stetig steigenden ökonomischen Druck. Regula Feld-
     men und vertrete die Pflege in zwei Spitalleitungen», be- mann ruft in Erinnerung, dass stets die Aussage im Raum
     schreibt Barbara Dörig ihr neues                                                       stehe, dass nur an der Basis – bei
     Verantwortungsgebiet. Gemäss Re-                                                       der Arbeit an der Patientin bzw. am
     gula Feldmann, Leiterin Pflege des             Es macht Spass, so zu                   Patienten – gespart werde. In die-
     Medizinbereichs Stadt- und Landspi-                                                    sem Fall treffe das ganz klar nicht
                                                    arbeiten und sich auf
     täler, braucht eine Leitungsstelle                                                     zu. «Wir sind stolz, dass wir mit
     eine gewisse Anzahl an Mitarbeiten-          Augenhöhe zu begegnen                     dem neuen Führungskonzept ein
     den, um dem Anforderungs- und                                                          Modell gefunden haben, mit dem
     Ausbildungsprofil der Stelleninhabe-                                                   wir dem Kostendruck begegnen
     rin gerecht zu werden. «Die Landspitäler sind dafür zu klein. können, das aber gleichzeitig auch sehr viel Potenzial und
     Gemeinsam mit der Direktion Pflege haben wir deshalb ein      Chancen mit sich bringt.»
     neues Führungskonzept entwickelt», erzählt sie.
                                                                   Die Standorte der Insel Gruppe rücken näher zusam-
                                                                                                                                  Zusammenarbeit: Regula Feldmann (links) und Barbara Dörig vor dem Spital Münsingen.
     Stärkere Selbstorganisation, flachere Hierarchien             men
     Die standortübergreifende Fachbereichsleitung Pflege setzt    Mit der neuen Führungsstruktur der Pflege wird die Zusam-
     voraus, dass die Stationsleitungen an den Standorten mehr     menarbeit der beiden Landspitäler gestärkt, und Synergien       WEITERBILDUNGEN & VERANSTALTUNGEN
     Kompetenzen erhalten und den Arbeitsalltag mit ihren          können besser genutzt werden. Im Medizinbereich profitiert
     Teams sehr selbstverantwortlich gestalten. «Ich unterstütze   man so immer mehr vom Wissenstransfer zwischen den              BERNER TAGE FÜR RHEUMATOLOGIE                                                    CAS/DAS/MAS IN SLEEP,
     sie, denke mit, trage ihre Anliegen weiter und leite überge- Standorten. Auch personelle Engpässe – zum Beispiel be-          UND IMMUNOLOGIE                                                                  CONSCIOUSNESS AND RELATED DISORDERS
     ordnete Projekte», sagt Barbara Dörig. Regula Feldmann        dingt durch die aussergewöhnliche Corona-Situation – kön-       Hybridevent: Die virtuellen Events thematisieren Interdisziplinarität in der     Die Academy of Sleep and Consciousness (ASC) bietet in Zusammenar­
     ergänzt: «Menschen, die eine Führungsposition innehaben, nen einfacher überbrückt werden. Ab März 2021 rücken die             Rheumatologie und Immunologie sowie wichtige Ansätze zur Präzisi­                beit mit der Universität Bern und weiteren Partneruniversitäten einzigarte
     wollen auch Verantwortung übernehmen. Es ist wichtig, ih- beiden Landspitäler noch enger zusammen, wenn Daniel                onsmedizin in beiden Fachdisziplinen. Die Veranstaltung ist kostenlos.           Postgraduiertenprogramme an, die Einblicke in die Schlafphysiologie, die
     nen diesen Raum zu bieten.» Beiden Frauen ist es ein gros- Schmied die Leitung beider Standorte übernehmen wird.              Auskunft erteilt das Sekretariat: direktion.ria@insel.ch                         Chronobiologie und die Schlafmedizin vermitteln. Die nächsten CAS/DAS/
                                                                                                                                   29.04 – 30.04.2021 | www.ria.insel.ch                                            MAS-Programme starten im Juli 2021.
                                                                                                                                                                                                                    Anmeldefrist: 30.04.2021 | www.asc.unibe.ch

                                                                                                                                                                                                                    Weitere Veranstaltungen:
                                                                                                                                                                                                                    http://www.inselgruppe.ch/nc/de/veranstaltungen

14       1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                                                                                1/2021        15
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
FÖRDERN                                                                                                                                                  FÖRDERN

                                                           Sieben Meilensteine der Impfgeschichte
                                                                     Impfungen, sprich die Möglichkeit, sich vor einer übertragbaren Krankheit durch die Gabe eines Impfstoffs zu schützen,
                                                                           gehören zu den wichtigsten kulturellen Errungenschaften der Menschen. Ein Blick in die Impfgeschichte.
                                                                                                                                                                                                                                                             !
                                                                                                                                                                                                                                               HOHE IMPFRATE IN DER
                                                                                                                                                                                                                                                  INSEL GRUPPE
                                                                                                                                                                                                                                          In der Insel Gruppe sind 45 Prozent aller
                                                                                                                                                                                                                                            Mitarbeitenden mit Patientenkontakt
                                                                                                                                                                                                                                           gegen die Grippe geimpft. Im Vergleich
                                                                                                                                                                                                                                            zu anderen Schweizer Spitälern ist die
                                                                                       DER KAMPF                                                                                                                                               Bereitschaft der Mitarbeitenden,
                                                                                      GEGEN POLIO                   DAS ERWEITERTE IMPF-                                                                                                         sich zu impfen, vorbildlich.
                                               DIE «ERFINDUNG»                1938 wurde auf Initiative von         PROGRAMM DER WHO
                                                 DES IMPFENS                  Franklin D. Roosevelt die Natio­     1974 gründet die Weltgesund­              DIE AUSROTTUNG                 DER ERSTE ZUGELASSENE
     DIE VORLÄUFERMETHODE:                Im 18. Jahrhundert beobachtete      nal Foundation for Infantile Para­   heitsorganisation (WHO) das                 DER POCKEN                     EBOLA-IMPFSTOFF
           VARIOLATION                    man, dass Milchmädchen, die mit     lysis gegründet, um Polio (Kin­      Expanded Programme on Immu­          Vor Beginn der Pockenimpfun­        Bei den sogenannten rekombi­
     1718 veranlasste die englische       Kuhpocken infiziert waren, nicht    derlähmung) den Kampf zu             nization (EPI) mit dem Ziel, welt­   gen starben jährlich vier Millio­   nanten, abgeschwächten (atte­              DIE ERSTEN mRNA-IMPFSTOFFE
     Schriftstellerin Lady Mary Wort­     an den menschlichen Pocken er­      erklären. Am 12. April 1955 er­      weit so viele Kinder wie möglich     nen Menschen an den Pocken.         nuierten) Lebendimpfstoffen         mRNA-Impfstoffe nutzen ein Stück des Bauplans der
     ley Montagu die sogenannte Va­       krankten. 1796 steckte der eng­     folgte die Zulassung der Po­         zu impfen. 1984 wurde der ers­       Die Haut der Überlebenden blieb     werden ungefährliche Viren so       Ribonukleinsäure (engl. RNA), um dem Körper eine
     riolation ihres sechsjährigen Soh­   lische Landarzt Edward Jenner       lio-Impfung des US-amerikani­        te standardisierte Impfplan für      schwer vernarbt. Am 8. Mai          verändert, dass sie auf ihrer       Abwehrreaktion beizubringen. 2017 wurde der erste
     nes, der nach dem Einsatz dieser     den Jungen James Phipps mit         schen Immunologen Jonas Salk.        Kinder erstellt. Dieser empfahl      1980 wurden die Pocken dank         Oberfläche nicht eigene, sondern    Impfstoff dieser Art erfolgreich an Menschen getestet,
     (gefährlichen) Methode keine         eben diesen tierischen Pocken an,   Die heutige Polio-Impfung in der     primär weltweit durchgeführte        der dafür entwickelten Schutz­      fremde Antigene zeigen, gegen       damals gegen Tollwut. 2020 wurden mRNA-Impfun­
     Pocken bekam. Bei der Variolati­     um ihn vor gefährlichen Men­        Schweiz basiert immer noch auf       Impfungen gegen sechs Krank­         impfung für ausgerottet erklärt.    die man impfen will. Auf Basis      gen gegen SARS-CoV-2 entwickelt. Die Impfstoffe von
     on wird der Inhalt von Pocken­       schenpocken zu schützen – das       diesem Impfstoff. In Europa wur­     heiten: Tuberkulose, Diphtherie,     Der letzte natürliche Erkran­       dieses Verfahrens wurde u. a. der   Pfizer/BioNTech und Moderna erhielten als Erste die
     bläschen gesunden Personen in­       riskante Unterfangen war von        de der Wildtyp-Poliovirus letzt­     Starrkrampf, Keuchhusten, Ma­        kungsfall wurde 1977 in Somalia     erste Ebola-Impfstoff entwickelt    Zulassung und zeigen eine beeindruckend gute Wirk­
     jiziert.                             Erfolg gekrönt.                     mals 1998 dokumentiert.              sern und Polio.                      registriert.                        und 2019 zugelassen.                samkeit.

                      1718                             1796                               1955                                   1974                                1980                                2019                                            2020

                                                                                                                                                                                                                                                                                          MEHR
                                                                                                                                                                                                                                                                                          INFOS

                      1                                2                                    3                                    4                                   5                                   6                                               7                                FR

16       1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                                                                                      1/2021   17
50 Jahre Frauen-stimmrecht - Insel Gruppe AG
TAUSCHEN AUS                                                                                                                 TAUSCHEN AUS

           3x10: Drei Fragen
      an zehn Direktionsmitglieder                                                                                                1                                              2                              3
                                                                                                                  ANGENOMMEN, SIE BEGEGNEN                        WELCHEN TIPP GEBEN SIE             IHR LIEBLINGSMENÜ
       Die Direktion führt unsere Spitäler an und setzt sich dafür ein, dass die Insel Gruppe zu einer            ANNA SEILER. WAS ERZÄHLEN                     JUGENDLICHEN MIT AUF IHREN               IN UNSEREN
     der weltweit führenden Spitalgruppen für universitäre und integrierte Medizin wird – gemeinsam                SIE IHR ALS ERSTES ÜBER DIE                         BERUFSWEG?                  PERSONALRESTAURANTS?
                                mit uns. Wir stellen ihnen folgende Fragen:                                               INSEL GRUPPE?

                                                                                           PROF. DR. MED.
                                                       STEFAN JANZ                         URS. P. MOSIMANN        DR. MED. H.C.
                                                                                                                                                            PASCAL SCHÄR
                                                       Direktor                            Direktor Medizin        UWE E. JOCHAM
                                                                                                                                                            Direktor Technologie und
                                                       Management Services                                         Direktionspräsident Insel
                                                                                                                                                            Innovation
                                                                                                                   Gruppe
                                                                                                                                                                                                 ABEL
                                                                                                                                                                                                 MÜLLER-HÜBENTHAL
                                                                                                                                                                                                 Direktor Immobilien und
                                                                                                                                                                                                 Betrieb

                                                                                                                                                                                                      AUF DEN PUNKT GEBRACHT:
                                                                                                                                                                                                      DIE ANTWORTEN DER
                     PROF. DR. MED.
                     CLAUDIO L. BASSETTI                                                                                                                                                              DIREKTIONSMITGLIEDER
                     Dekan der Medizinischen                         PROF. DR. MED.                                                                                                                   FINDEN SIE IN DEN VIDEOS
                     Fakultät                                        MARTIN FIEDLER         NICOLE STÄMPFLI                      PROF. DR. MED.
                                                                                                                                 THOMAS GEISER                               DR. PAULA ADOMEIT        AUF wir.inselgruppe.ch
                                                                     Ärztlicher Direktor    Direktorin Personal                                                              Direktorin Pflege
                                                                     Inselspital                                                 Direktor Lehre und Forschung

18      1/ 2 0 2 1                                                                                                                                                                                                         1/2021   19
TAUSCHEN AUS                                                                                                             TAUSCHEN AUS

                                    Operation saubere                                                                                          W E C H S E LW IRKU N G

                                                                                                                                         «AUCH BEI DEN
                                                                                                                                                                                                 SCHON GEWUSST?
                                      Insel Gruppe                                                                                    SOCKEN DENKE ICH IN
                                                                                                                                          PROZESSEN»                           1. MÄRZ 1969:
                                                                                                                                                                               DER MARSCH AUF BERN
                                                                                                                                                                                                                             sen, was dem Kompetenzprofil der Be­
                                                                                                                                                                                                                             rufsgruppe entspricht. Heutzutage bieten
                                                                                                                                                                               Der 1. März 1969 gilt als historischer Tag:   viele andere Schweizer Spitäler und
       Eine neue Kampagne macht ab Mai 2021 an allen Standorten der Insel Gruppe auf das Problem                                                                               5000 Frauen und Männer demonstrierten         Gynäkologiepraxen Hebammensprech­
                                                                                                                                                                               auf dem Bundesplatz in Bern für gleiche       stunden an, im Jahr 1990 war dieses An­
          des Litterings (also des achtlos weggeworfenen Abfalls) aufmerksam und ruft mit einem                                                                                Rechte. Die grosse Zahl an Demonstran­        gebot der Frauenklinik jedoch ein No­
        2D-Catch-Game auch zum digitalen Mitmachen auf. Denn Littering stört nicht nur das Auge,                                                                               tinnen und Demonstranten war damals           vum.
                            sondern stellt auch eine Gefahr für unsere Umwelt dar.                                                                                             unüblich, beeindruckte aber viele und
                                                                                                                                                                               verhalf dem Frauenstimmrecht schliess­        FRAUEN IN DER INSEL GRUPPE:
                                                                                                                                                                               lich zum Durchbruch. Auf dem Bundes­          FÖRDERUNG UND BEFÖRDERUNG
     Zigarettenstummel und Take-Away-Geschirr gehören zu den            Zeichen von Respekt gegenüber Mitarbeitenden der Insel        Prof. Dr. med. Jonas Marschall           platz wurde eine Resolution in allen vier     Die Insel Gruppe setzt sich aktiv für die
     Abfällen, die auf den Insel-Arealen am häufigsten achtlos          Gruppe.» Im Mai 2021 startet die Kampagne «Operation          (Chefarzt der Universitätsklinik         Landessprachen verlesen, gefolgt von          Gleichstellung ihrer Mitarbeitenden ein
     weggeworfen werden. In den letzten Monaten hat sich ein            saubere Insel Gruppe». Mitmachen ist nicht schwer: Es         für Infektiologie) stellt Christian      einem lauten Pfeifkonzert mit Trillerpfei­    und fördert Frauen in ihrer beruflich-aka­
                                                                                                                                      Offergeld (Bereichsleiter Beschaf-       fen: Dieses galt denjenigen Männern, die      demischen Laufbahn. Erstmals gibt es
     weiterer Dauerbrenner hinzugesellt: die chirurgische Maske.        reicht, den eigenen Abfall vom Zigarettenstummel über die
                                                                                                                                                                               dem Frauenstimmrecht in den Jahrzehn­         heute an der Insel Gruppe mehr Ober­
     Sie hängt in Büschen, klebt in Beeten oder wird auf Gehwe-         Einwegmaske bis zur Snackverpackung (weiterhin) in einem      fung und Logistik) folgende
                                                                                                                                                                               ten vorher Hindernisse in den Weg gelegt      ärztinnen (291) als Oberärzte (269). Seit
     gen zertreten. Das Littering hat in den letzten Jahren stetig      Abfallbehälter oder Aschenbecher zu entsorgen. Dabei auch     brisante Fragen:
                                                                                                                                                                               hatten. Die friedliche Kundgebung ging        Anfang Jahr wurden gleich mehrere Frau­
     zugenommen. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Si-             mal achtlos liegengelassenen Abfall von Patientinnen und                                               in die Schweizer Annalen ein.                 en befördert, darunter die Trägerin des
                                                                                                                                      1. Lieber Christian, wie hat dein
     tuation noch einmal verschärft. Zeit, darüber zu reden und         Patienten sowie Besuchenden zu beseitigen und so zu einem                                                                                            Stern-Gattiker-Preises Prof. Dr. med.
                                                                                                                                         Team sichergestellt, dass die Insel
     etwas gegen Abfall im Aussenraum zu unternehmen!                   sauberen Areal beizutragen, wäre natürlich grossartig. In                                              SCHMETTERLINGSKINDER:                         Annalisa Berzigotti, die neu als Chefärztin
                                                                                                                                         Gruppe rechtzeitig zu Schutzma-
                                                                        einem 2D-Catch-Game können Sie ausserdem ab dem                                                        BETREUUNG IN ZEITEN DER                       für Hepatologie in der Universitätsklinik
                                                                                                                                         terial kam?
     Jede Kippe belastet die Umwelt                                     10. Mai 2021 in einen von vier Charakteren aus den Berei-                                              PANDEMIE                                      für Viszerale Chirurgie und Medizin wal­
     Littering ist nicht nur störend, sondern auch ein grosses          chen Sicherheit, Betrieb, Garten oder Hotellerie schlüpfen,   2. Gab es Momente, in denen du die       Schmetterlingskinder sind von der Krank­      tet. Zudem wurde Prof. Dr. med. Britta
     ökologisches Problem. «In einer Zigarettenkippe finden sich        sie so online auf spielerische Weise beim Einsammeln von         Augen verdreht hast, als das          heit Epidermolysis bullosa (EB) betroffen.    Maurer zur Direktorin und Chefärztin der
     bis zu 7000 Gifte. Sie alle wandern in den Boden, wenn man         Abfall unterstützen und tolle Preise gewinnen.                   Telefon klingelte und die             Ihre Haut ist so verletzlich wie die Flügel   Universitätsklinik für Rheumatologie und
                                                                                                                                         Spitalhygiene dran war?               eines Schmetterlings. Diese Kinder benö­      Immunologie gewählt. Zeitgleich wurde
     sie nicht korrekt entsorgt», erläutert Corina Gwerder,
                                                                                                                                      3. Gibt es einen bestimmten Artikel,     tigen gerade in Zeiten der CO­                sie von der Universität Bern als ordentli­
     Co-Leiterin der Fachstelle Nachhaltigkeit der Insel Gruppe.        Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Aus-
                                                                                                                                         den du besonders gerne bestellst      VID-19-Pandemie eine individuelle Be­         che Professorin in Rheumatologie ange­
     Und damit nicht genug: Zigarettenfilter bestehen aus Kunst-        senräume nicht nur unsere Visitenkarte, sondern auch ge-
                                                                                                                                                                               treuung. Gemeinsam mit der                    stellt.
     stoff, der Jahrzehnte braucht, bis er sich zersetzt hat. Zudem     sunde Lebensräume für Pflanzen und Tiere bleiben.                oder bestellen würdest?
                                                                                                                                                                               Pflegeexpertin Rosaria De Lorenzo hat
     stellen weggeschnippte Zigarettenstummel eine Brandgefahr                                                                        4. Ich nehme an, dass du deine           die Oberärztin für Dermatologie Dr. med.      VON DER ENTBINDUNGSANSTALT
     dar, wie die Betriebsfeuerwehr aus Erfahrung weiss. Sie                                                                             Partnerin wegen deines Berufes        Carolina Gouveia in den letzten fünf Jah­     ZUR FRAUENKLINIK
     verhindert jährlich bis zu drei Spitalbrände, die auf Zigaret-                                                                      nicht zu einer Shoppingtour           ren eine patientenzentrierte, medizini­       1876 wurde auf der Grossen Schanze die
     ten zurückgegangen wären.                                                                                                           überreden musst?                      sche Betreuung von Menschen mit EB            kantonale Entbindungsanstalt eröffnet.
                                                                                                                                      5. Nomen est omen: Heisst «Offer-        aufgebaut. Das Berner Team ist das ein­       Unter der Führung von Prof. Peter Müller
     Gemeinsam für eine saubere Insel Gruppe                                                                                             geld», dass du dabei besonders        zige in der Schweiz, das Hausbesuche          entwickelte sich die Geburtshilfe stetig
     Direktionspräsident Uwe E. Jocham ergänzt: «Unsere Um-                                                                              spendabel bist?                       durchführt und auch in Schulen und an­        weiter und eine gynäkologische Abteilung
     gebung ist eine Visitenkarte für das Spital. Mitarbeitende                                                                                                                deren Institutionen präsent ist.              wurde aufgebaut. Die Entbindungsanstalt
                                                                                                                                      6. Wofür gibst du privat am liebsten
     aus den Bereichen Sicherheit, Betrieb, Garten und Hotellerie                                                                                                                                                            wurde zum kantonalen Frauenspital, das
                                                                                                                                         Geld aus?
                                                                                                                                                                               30 JAHRE                                      international hohes Ansehen genoss.
     verwenden immer mehr Zeit darauf, Abfall aufzusammeln.
                                                                                                                                      7. Bist du ein Ordnungsfanatiker         HEBAMMENSPRECHSTUNDE                          Rund 110 Jahre später schlossen sich das
     Die korrekte Entsorgung von Abfall ist deshalb auch ein
                                                                                                                                         oder dürfen die Socken zu Hause       In der Betreuung schwangerer Frauen           Frauen- und das Inselspital zusammen.
                                                                                                                                         auch mal auf dem Boden liegen         wurden in der Frauenklinik vor rund 30        1998 erfolgte die Grundsteinlegung für
                                                                                                                                         bleiben?                              Jahren neue Wege eingeschlagen: Die           den Neubau auf dem Inselareal, 2002
                      NACHHALTIGKEITSMASSNAHMEN                                                                                                                                Hebammensprechstunde wurde etabliert.         wurde die Frauenklinik an der Effinger­
                      Entdecken Sie die Nachhaltigkeitsmassnahmen                                                                                                              Gesunde schwangere Frauen haben seit­         strasse eingeweiht. Heute befindet sich die
                                                                                                                                        Die Antworten von
                      des Bereichs Hotellerie.                                                                                          Christian Offergeld finden             her die Möglichkeit, alle Kontrolluntersu­    Frauenklinik im Theodor-Kocher-Haus an
                      wir.inselgruppe.ch                                                                                                Sie im Video auf                       chungen während der Schwangerschaft           der Friedbühlstrasse. In den nächsten Jah­
                                                                                                                                        wir.inselgruppe.ch                     bei einer Hebamme durchführen zu las­         ren zieht sie zurück an die Effingerstrasse.

20   w i r. 1 / 2 0 2 0                                                                                                                                                                                                                                       1/2021        21
FANGEN EIN                                                                                                                                              FANGEN EIN

                                                                                                                                                      L

                     FREIZEITTIPP                                                                                                                                             Wie funktioniert
                                                                                                                                                IGITA G
                                                                                                                                           ER D
                                                                                                      KU LIN ARISC H E REISE           LIEB T ANALO
                                                                                                                                        STAT ESEN?
                                                                                                    Warmer
                                                                                                                                                           T­
                                                                                                                                            L     DIE
                                                                                                                                                      PRIN
                                                                                                                                                  N SIE TZT AB:

                                                                                                                                                                               ein QR-Code?
                                                                                                                                           ELLE          E
                                                                                                                                       BEST SGABE J el.ch
                            AUF DEN SPUREN DES BIBERS                                            Nidlechueche                             A U

                                                                                                                                              r
                                                                                                                                                      ins
                                                                                                                                                wir@ ne-Formu
                                                                                                                                                via O
                                                                                                                                                     nli
                                                                                                                                                              lar:

                                                                             SE                                                           od e
                                                                         SIE U NDEN
                                                                               N
                                                                         FREI S IHREN
                                                                              Z
                                                                        (GER EITTIPP
                                                                             NE G
                                                                          MIT     LEICH
                                                                        wir@ BILD)                                                                                     Ein kleiner Leitfaden für Leserinnen und Leser, die sich in der
                                                                             inse
                                                                                  l.ch
                                                                                                                                                                           Handhabung von QR-Codes noch nicht sicher fühlen.

                                                                                            Jessica Leber, Diätköchin im Inselspital

                                                                                            ZUTATEN FÜR EINEN KUCHEN
                                                                                            (22 CM DURCHMESSER, 8 STÜCKE)
                                                                                            160 g Kuchenteig
                                                                                            60 g Zucker
     Marietta Sutthaloung, Stv. Leiterin Therapien, Spital Belp                             1 grosses Ei (60 g)
                                                                                            320 g Vollrahm
     Die Route des zweistündigen Spaziergangs führt vom Flughafen Belp über die Au­         100 g Vollmilch                               Nehmen Sie Ihr Smartphone bzw. Tablet zur Hand und aktivieren
     guetbrücke, weiter bis zur Rubigenbrücke bzw. zum Restaurant Campagna und dann         1 Vanilleschote (Mark)                        Sie in Ihren Einstellungen gegebenenfalls das Scannen von QR-                         FÄLLT IHNEN DIE BEDIENUNG WEITERHIN SCHWER?
     wahlweise am linken oder rechten Aareufer entlang. Der Ausgangspunkt der Tour – der    40 g Weissmehl                                Codes*. Öffnen Sie die Kamera-App und richten Sie das Gerät                        Sie finden alle Inhalte auf wir.inselgruppe.ch. Die Suchfunktion,
     Flughafen – ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Privatauto gut       1 Prise Salz                                  ca. zwei Sekunden lang ruhig auf den gewünschten QR-Code.                          die sich über die Navigation aufrufen lässt, erleichtert Ihnen das
     erreichbar. Vielleicht startet oder landet beim Flughafen Belp gerade eine Maschine                                                  Tippen Sie auf die Benachrichtigung (z. B. «in Safari öffnen»),                    Finden der entsprechenden Inhalte.
                                                                                            VORBEREITUNG
     oder ein Rega-Helikopter … Der Weg führt anschliessend über die Auguetbrücke,                                                        um den Inhalt des QR-Codes anzuzeigen.
                                                                                            Eine Form mit Backpapier auslegen
     eine alte, wunderschöne Holzbrücke. Wer aufmerksam ist, kann immer wieder Biber­       und den Teig in der Form leicht andrü­        * Falls Sie ein Smartphone/Tablet der älteren Generation besitzen, müssen Sie
     spuren entdecken. Der Spaziergang in gemütlichem Tempo ist für Jung und Alt gut        cken. Mit einer Gabel Löcher in den           über den App-/Google-Store eventuell vorher eine Scanner-App installieren
     zu bewältigen. Das nahe Aareufer bietet die Möglichkeit, die Füsse im Wasser zu        Boden stechen und den Backofen auf
                                                                                                                                          (z. B. QR Code Reader).

     kühlen, zu picknicken, zu grillen und die Aarelandschaft zu beobachten.                180° C vorheizen.

                                                                                            ZUBEREITUNG
                                                                                            Das Ei mit dem Vollrahm und der Milch
                                                 ÜBRIGENS ...                               verquirlen. Die restlichen Zutaten bei­
                                                                                            geben (die Prise Salz nicht vergessen),
                                                                                            durch ein Sieb passieren und in die Form
                                                                                            füllen. Während 35 Minuten goldbraun
                                                                                            backen und anschliessend kurz stehen
                                                                                            lassen. Am besten warm servieren.

                                                                                            TIPP VON JESSICA
                                                                                            «Zusätzlich zum Nidlechueche ser­vie­­re      GLOBAL HEALTH: WAREN ODER SIND SIE
                                                                                            ich oft eine Sauerrahmglace in einer          INTERNATIONAL IM EINSATZ?
                                                                                            Schokoladenhülle und eine Li­met­ten-­
                                                                                                                                          In der nächsten Ausgabe des WIR., die Mitte Juni 2021 erscheint,
                                                                                            Joghurt-Schnitte. Im Juli 2021 wer­de
                                                                                                                                          beschäftigen wir uns mit dem spannenden Fokusthema
                                                                                            ich mit Fabrice als Begleiter (2. Lehr­
      Um den ortstreuen Mauerseglern weiterhin 34 Nistplätze auf dem Insel-Areal zu                                                       «Global Health». Waren Sie während Ihrer Anstellung in der
                                                                                            jahr) die Chefköchinnen-Prüfung (eidg.
     bieten, siedelte man diese nach dem Abriss des Polikliniktrakts 2 an die Aussenseite                                                 Insel Gruppe in einem medizinischen oder humanitären Einsatz
                                                                                            Fachausweis, EFA) rocken und mir als
        des Gebäudes der Dermatologie um. Der Clou: Die Zugvögel wurden mittels                                                           im Ausland oder sind Sie es gegenwärtig? Dann freuen wir uns
                                                                                            Belohnung einen Nidlechueche schme­
          Mauerseglergezwitscher aus einer Musikanlage in ihr neues Heim gelockt.                                                         über eine Mail an wir@insel.ch – gerne gleich mit Bildmaterial.
                                                                                            cken lassen.»

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WAS AUF DIE OHREN

                                           DI E
                                         PLAYLIST
                                           VON
                               JOSÉ PAULO FERNANDES COELHO
           José Paulo Fernandes Coelho, Stv. Teamleiter Reinigung am Inselspital, ist
     gemäss eigener Aussage eine regelrechte «Partynudel», die nicht ohne Musik leben kann.
                   Seine Lieblingslieder sind rockig und poppig, wie er selbst:
                              * Pink Floyd – Another Brick in the Wall
                                      * Nena – 99 Luftballons
                                     * Eagles – Hotel California
                                   * Mariza – O Tempo Não Pára

                                                        PAULO GEHT AB!
                                                        Schauen Sie sich das Video an und
                                                        tauchen Sie mit Paulo
                                                        in dessen (Musik-)Welt ab.
                                                         Video auf wir.inselgruppe.ch
                                                        unter der Rubrik WIR. FANGEN EIN

                                                  K UR Z E FR AGE Z UM SCH LU SS

                   Lesen im Dunkeln schadet den Augen:
                          Wahrheit oder Mythos?

   Prof. Dr. med. Beatrice Früh, Abteilungsleiterin und Stv. Chefärztin, Universitätsklinik für Augenheilkunde,
                                                                                                                                                          SAP 10108302 | 2021-01-07-000011_kfg/df/mm

   Inselspital
   Um die besten Voraussetzungen zum Lesen zu haben, brauchen wir eine gute Lichtquelle und eine Augen­
   linse, die jung genug ist, um die eigene Form zu verändern. Diese sogenannte Akkommodationsfähigkeit
   nimmt mit dem Alter ab. Wenn die Lichtverhältnisse suboptimal sind, beispielsweise in der Dämmerung,
   wird die Pupille grösser. Dies ist optisch nicht ideal und die Netzhautstäbchen werden stärker beansprucht.
   Die Stäbchen sind mehr für das Sehen des Umfeldes zuständig und die Netzhautzapfen eher für das Lesen.
   In der Dunkelheit ist das Lesen schwieriger, was zu einer schnelleren Ermüdung führt. Demzufolge ist die
   Bettlektüre eine Möglichkeit, um gut einzuschlafen – sofern das Buch nicht zu spannend ist! Den Augen
   schadet dies aber nicht. Kinder, die Leseratten sind und selten draussen spielen, werden gemäss Forschungs­
   ergebnissen häufiger kurzsichtig als andere. Hier spielt eher die Akkommodation eine Rolle als die Frage, ob
   im Hellen oder Dunkeln gelesen wird. Mein Fazit: Bei Erwachsenen Mythos, bei Kindern die halbe Wahrheit.

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Herausgeberin: © 2021 Insel Gruppe AG; Gesamtverantwortung: Marianne Moll; Projektleitung:                                       Höchster Standard für Ökoeffektivität.
Marco Garbely; Redaktion: Marco Garbely, Manuel Mosimann, Marianne Kaiser, Tamara Zehnder,                                       Cradle to Cradle Certified™ -Druckprodukte
                                                                                                                                 hergestellt durch die Vögeli AG.
Denis Jeitziner, Petra Ming, Fabienne Schöpfer, Cornelia Staehelin, Daniel Candinas, Julia Schankin,    TM
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Sandra Hobi, Adrian Grob; Gestaltung: Denise Friedli, Marco Garbely, Marc Marbach; Lektorat:
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Andrea Weibel; Layout/Satz: Kreation Insel Gruppe; Bilder/Video: Kapuly Dietrich, Reto Hänni, Ava            Cradle to Cradle Certified™ -Druckprodukte
Hidalgo, Pascal Triponez; Illustrationen: Kristina Krebs nach Stil von Adrian Zahn; Druck: Vögeli AG,        hergestellt durch die Vögeli AG.
Langnau; Auflage: 14 000 Exemplare; Kontakt/Feedback: wir@insel.ch                                           Bindung und Adressierung ausgenommen.
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