CLEMENS BOTE - Kirchbauförderverein - Ausgabe 12/2020
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WAS SIE ALLES ERWARTET . . . Inhaltsverzeichnis Seite 3 Vorwort Und bis wir uns wiedersehen . . . 4 Kevelaer Wer hat’s erfunden? - Die Schweizer! 6 Stiftung Die Stiftung Benedictus Dominus 8 Junge Kirche Gott, wo bist du? - Eine Spurensuche 12 Messdiener Not macht erfinderisch - Osterkerzen einmal anders 14 GdG Gottesdienste während der Coronazeit 16 St. Clemens Fronleichnam 2020 17 Nachruf Pfarrer Josef Beenen 18 Falken Unsere Kirchturmfalken 2020 - Zuerst sah alles ganz normal aus 20 Pfarrstatistik Taufen, Trauungen, Beerdigungen 22 C&C Magazin Die Seiten nicht nur für Kinder 25 C&C Magazin Wer war . . . ? - Dr. med. Ernst Boekels 29 Messordnung Gottesdienste in St. Clemens ab November 2020 30 Kommunion Kommunionvorbereitung unter anderen Bedingungen 33 Corona Der verhüllte Mensch 34 Leserbeitrag Weihnachtsbrief 35 Adressen Wer ist wer in St. Clemens? 37 Unterstützer Wir bedanken uns herzlich . . . 40 Rückseite Manchmal brauchst du einen Engel Impressum Herausgeber: Pfarrgemeinde St. Clemens, Kaldenkirchen Kontodaten: Pfarre St. Clemens, Kaldenkirchen; Verw.-Zweck: Clemens-Bote IBAN: DE58320500000036500395, BIC: SPKRDE33 Redaktion: Walburga Berger (WB), Gisela Biemans (GB), Doris Böhm (DB), Ulla Flügels (UF), Bernd Küppers (BK), Lintrut Peters (LP), Waltraud Prigge (WP), Christiane Rennen (CR), Christa Schattner (CS), Irmgard Schmitz (IS) Redaktionsadresse: Kehrstraße 30, 41334 Nettetal, Tel: 02157 811796 E-Mail: clemensbote@stclemens-kaldenkirchen.de Fotos: Fotodesign Frank Hohnen (S.31,32), P. Hauser (S.6,7), L. Peters (S.40), Junge Kirche (S.8,9,11), P. Schmitz (S. 16,18,19), A. Rennen (S.12), Ch. Rennen (S.5,8,13,16,17,29,30), R. Tohang (S.4,5,20) Titelseite/Rückseite: Elvire Kückemanns (Bild), Lintrut Peters (Layout) Satz & Layout: Christiane Rennen (Gesamtlayout), Lintrut Peters (C&C Magazin) Auflage: 700 Hefte Ausgabe: Nr. 67, 23. Jahrgang, November 2020 Die Gelder, die durch Zuwendungen eingenommen werden, dienen ausschließlich der Kostendeckung des „Clemens-Boten“ und keinen gewerblichen Zwecken. 2
GEDANKEN ZUR ZEIT Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand Der gewohnte Tagesablauf ist außer Kraft gesetzt bei Männern, Frauen, Jungen, Alten - Vorwort ausgebremst durch Corona. Da kommt auf einmal so ein Virus daher und stellt unser aller Leben auf den Kopf. Als hätte plötzlich jemand die Pause-Taste gedrückt. Volle Kanne, ohne Vorwarnung. Und dann…. Viel Zeit zum Nachdenken. Aufatmen. Momente genießen. Verantwortung übernehmen für sein Tun. Für andere da sein - zuhören und helfen. Dankbar sein. Sich selbst - und die Familie - jeden Tag aufs Neue organisieren. Kreativ sein. Sehnsucht - nach allen denen, die man gerade nicht besuchen darf. Nähe trotz Entfernung schaffen. Schwierig, aber machbar. Denn wir sind nicht allein. Er ist bei uns. Bei dir. Gott. Liebe Leserinnen und Leser, normalerweise sollte dieses Heft zum Pfarrfest am 15. August erscheinen. Normalerweise. Durch die Corona-Pandemie sind die traditionellen Abläufe durcheinander gewirbelt worden und alles was „normalerweise“ im Gemeinde- leben passiert, wurde außer Kraft gesetzt. Viele Veranstaltungen und Feste, Wallfahrten, die Kinderkommunion und andere Zusammenkünfte wurden jäh abgesagt oder verschoben. Ostern, Pfingsten und viele Gottesdienste konnten nicht gefeiert werden. Liebgewon- nene Traditionen wie das Pfarrfest oder die Kevelaerwallfahrt fanden gar nicht erst statt. Dennoch haben wir im Redaktionsteam fleißig Geschichten rund um St. Clemens gesammelt. So kann der 67. Clemens-Bote, wenn auch etwas verspätet, dennoch erscheinen. Wir hoffen und wir wünschen uns, dass unsere Gemeinde weiterhin in einem solidarischen Miteinander zusammenhält, um voller Kraft neu anzufangen. Nehmen wir die Zukunft in den Blick und überwinden die notwendigen Ein- schränkungen... Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott uns fest in seiner Hand. Ihr Redaktionsteam des Clemens-Boten 3
KEVELAERWALLFAHRT Wer hat's erfunden? - Die Schweizer! „Wo still im Schatten alter Linden“ ist seit langer Zeit das Pilgerlied der Kevelaerwallfahrt von St. Clemens 1. Wo still im Schatten alter Kaldenkirchen. Seit wann dieses Lied Linden die heilige Kapelle steht, Kevelaer zu unserer Wallfahrt gesungen wird, zu der, um süßen Trost zu finden, ist nicht genau bekannt. Wir Pilger wa- so manch’ bedrückter Pilger geht. ren seit jeher der Überzeugung, dass dieses Lied einzig die Wallfahrt nach Kevelaer beschreibt, zumal vom Da zieh’n auch wir, Maria mild, Gnadenbild die Rede ist. Wir wussten zu deinem heil’gen Gnadenbild. auch nicht, ob nur wir dieses Lied Maria mild, Maria mild, singen. du Stern im dunkeln Nachtgefild. Doch dann geschah folgendes: 2. Wo Millionen Trost genossen, Bei einem unserer gemütlichen Pilgerabende in Kevelaer berichtete viel tausend Wunden sind geheilt, Waltraud Peters, dass ein Pater Gall wo frommer Büßer Tränen flossen, Morell etwas mit unserem Lied zu tun so oft sie vor dem Bild geweilt. haben muss. Sie wusste, dass auf alten Noten dieser Name erwähnt wurde. In der Zeit nach unserer Wallfahrt brachte mir das Internet schnelle In- formationen zu Pater Gall Morell. Er lebte im Kloster Einsiedeln in der Schweiz. Das Benediktinerkloster Ein- siedeln ist seit Jahrhunderten ein Wall- fahrtsort. Hierhin pilgern die Men- schen zur schwarzen Madonna, die dort in der Gnadenkapelle verehrt wird. Die „Schwarze Madonna“ von Einsiedeln ist ein spätgotisches Gna- denbild aus der Mitte des 15. Jahr- hunderts. Die Klostergemeinschaft von Einsiedeln zählt heute rund 60 Mitglieder. Im Kloster befindet sich heute die größte private Musik- bibliothek der Schweiz. Auf meinem Laptop habe ich die No- ten unseres Pilgerliedes gespeichert und schickte es (aus einer spontanen Idee heraus), an einem späten Sonn- 4
KEVELAERWALLFAHRT tagabend per email an den Archivar der Klosterbibliothek mit der Frage, ob Pater Gall Morell der Verfasser des Liedes sei. Ich war sehr erstaunt, denn die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Schon am frühen Mon- Kevelaer tagmorgen hatte ich die knappe Ant- wort: Ja, er ist der Verfasser des Ur- textes und Amsel Schubiger habe die Musik dazu komponiert, schrieb er mir. Er hätte mir auch die entspre- chenden Unterlagen gemailt, doch versage gerade das Computersystem und er sende mir die Unterlagen per Post. Einige Tage später hielt ich dann den Brief aus der Schweiz mit Über die bekannten Suchmaschinen Ablichtungen aus der Klosterbibli- im Internet findet man eine Ablichtung othek in der Hand und mit ihm nähere des Liederbuches im digitalen bayri- Informationen zu unserem Pilgerlied. schen Staatsarchiv. Im gleichen Jahr wurde der reine Text des Liedes in ei- Singen nur wir dieses Lied? ner wöchentlichen Sonntagszeitung veröffentlicht. In der Zeitung „Der Pil- Das Lied wurde 1857 gleich zweimal ger" wurde am Schluss des Textes auf veröffentlicht. die Veröffentlichung in dem Lieder- Zum ersten Mal erschien es unter buch verwiesen. Auch die Ausgabe dem Titel PILGERLIED in dem Lieder- dieser Wochenzeitschrift lässt sich im buch „MARIENROSEN" im Benziger Internet heute finden. Nun passen vie- Verlag. Das Liederbuch ist eine le Textzeilen vom Urtext nicht nur zu Sammlung von Liedern zur Marien- Einsiedeln oder Kevelaer. So stellte verehrung und wurde mehrfach auf- sich uns Kevelaerpilger schon lange gelegt. Der Urtext war natürlich der die Frage: „Singen nur wir dieses Madonna von Einsiedeln geweiht und Lied?" Die Antwort ist einfach! NEIN! begann daher mit der Textzeile: „Wo hoch im grünen Schweizerthale ...". Das Kyllburger Marienlied bedient sich ebenfalls derselben Melodie und desselben Urtextes. In der ersten Stro- phe allerdings mit der Änderung: „Wo hoch im grünen Eifeltale.....", denn Kyllburg ist ein Wallfahrtsort in der Eifel. Na? Und wo finde ich auch die- sen Liedtext? Klar doch! Im Internet! Also: Viel Spaß beim Suchen! Roland Tohang 5
STIFTUNG Die Stiftung Benedictus Dominus Mission ist keine Aufgabe, die zusätz- lich zu den anderen hinzu kommt, sondern sie gehört zum Wesen der Kirche seit ihren Anfängen. Sie prägt das christliche Leben der Kirche. Stiftung Die Benedictus Dominus Pfarrer Paul Hauser Stiftung hat sich zur Auf- gabe gemacht, Waisenhäuser und Priesterausbildung insbesondere des Steyler Missionswerkes in den Län- tan, große Not in der Bevölkerung ken- dern Afrikas, Asiens und Lateinameri- nen und dabei vor allem menschli- kas zu unterstützen. ches Leid. Die Gründung der Stiftung geht zu- Ziel der Stiftung ist es: rück auf eine fünfjährige Erfahrung als Waisenkindern ein Zuhause zu Missionar in Ecuador/Lateinamerika. geben und vor dem Leben auf Auch als Militärpfarrer war Pfarrer der Straße zu bewahren. Paul Hauser achteinhalb Jahre in den Kindern, die ihre Eltern verloren Krisengebieten der Welt unterwegs haben, eine gesunde Entwick- und lernte an vielen Orten, wie das lung und Schulbildung zu geben. Kosovo und besonders in Afghanis- Junge Männer, die sich für das Priesteramt entschieden haben, finanziell zu begleiten. Mit der Stiftung Benedictus Dominus möchte Pfarrer Paul Hauser mit dazu beitragen, dass Menschen Hilfe er- fahren und auch ihre menschliche Würde erhalten. 6
STIFTUNG Flyer der Stiftung liegen in der Kirche Die Stiftung Benedictus Dominus aus, darüber hinaus erhalten Sie aus- ist als gemeinnützige mildtätige Stif- führliche Informationen der Aktivitä- tung vom Finanzamt Kempen aner- ten im Internet unter: kannt und wird unter der Steuer-Nr. https://adobe.ly/2Wf5zNM 115/5755/0463 geführt. Bankverbindung: Benedictus Domi- Pfarrer-Paul-Hauser@gmx.de nus, Volksbank Kempen IBAN: Stiftung DE28 3206 1414 1006 0010 13 Pastor Paul Hauser BIC: GENODEDIKMP 7
JUNGE KIRCHE Gott, wo bist du? - Eine Spurensuche Gott, wo bist du? Das fragt sich wohl so mancher in sei- nem Leben. Gerade in schwierigen Zeiten. Es war eine Woche vor Ostern, also mitten im Corona-lock- down, dass ich beschloss, mich auf die Suche nach Gott zu begeben. Da- bei war ich nicht alleine, denn ihr habt mich begleitet - im Internet habe ich JuKi von meiner Suche berichtet und mit euch meine Gedanken geteilt. Und ihr wart nicht untätig, sondern habt mir ge- antwortet und mich mit euren Ideen und Gedanken geleitet. Ich will euch noch einmal zurückfüh- ren an den Anfang meiner Suche. Es war der Samstag vor Palmsonntag: Warum gerade dieser Tag? Warum nicht? Es ist immer der richtige Au- genblick, um nach Gott zu fragen. Aber wie sollte ich anfangen? Auf meinem Weg durch Kaldenkir- dann gibt es so viele Dinge, über die chen kam ich in die Fußgängerzone. ich noch nie so richtig nachgedacht ha- Die Stadt war menschenleer und alle be. Dieser Tag in der Fußgängerzone waren zuhause. Ganz untypisch für ei- war ein denkwürdiger Palmsonntag. nen Samstag. Ein seltsames Gefühl. Das hatte mir jemand von euch ge- Es war ein wunderschöner, sonniger schrieben. Tag. Auch der folgende Palmsonntag Alle Geschäfte hatten geschlossen versprach ein solcher Tag zu werden. und die Straßen waren menschen- Ich beschloss, noch ein bisschen zu leer. Es war so still ohne den alltägli- bleiben … Wenn ich an Gott denke, chen Trubel. Ich kletterte auf einen der Stein-Hügel, setzte mich hin und atmete tief aus. Versuchte, an rein gar nichts zu denken. Mal den Kopf frei zu bekommen. Ich schloss die Augen. Ließ die Sonne auf mein Gesicht scheinen. Und lauschte in die leise Welt. Konzentrierte mich nur auf das, was ich hörte. Dazu nahm ich mir die Zeit - zu sitzen, zu lauschen, zu war- ten … Mit jeder weiteren Stunde be- gleiteten mich die Glocken der Kirche. Und dann plötzlich - es war exakt 8
JUNGE KIRCHE 18:30 Uhr - läuteten sie eine ganze gung hat. Im aufmerksamen Hören ha- Zeit lang. Kann es sein, dass ich in be ich vielleicht schon mehr Spuren dem Glockenläuten eine Spur von Gottes entdeckt als ich ahne … Gott gefunden habe? Ich hörte auch Noch etwas, auf das ich aufmerksam den Wind. Es raschelten die trocke- gemacht wurde: Ist euch schon mal nen Blätter aus dem vergangenen aufgefallen, dass die flache Seite des Herbst. So, als würde dort jemand Un- Stein-Hügels vor dem Eiscafé aus vie- sichtbares entlang gehen. Einige von len kleinen Steinchen besteht, die ein euch berichteten mir, dass man Ge- schönes Mosaik bilden? Eigentlich räusche hören konnte, die man sonst sind es nur viele kleine, einfache Stei- nicht wahrnimmt. ne. Aber zusammen ergeben sie ein JuKi Das Zwitschern der Vögel. Musik aus Bild. Sie gehören zusammen. Eine einem Fenster. Den Wind in den Bäu- weitere Spur von Gott? Wenn ihr dem- men. Ihr werdet merken, dass das al- nächst daran vorbeikommt, dann les Dinge sind, die eigentlich immer denkt ihr vielleicht daran. da sind. Aber doch hört man sie oft Auf meiner Suche nach Gott fielen mir nicht. Ob es so auch mit Gott ist? immer wieder all die sprießenden Wer aufmerksamer ist, der bekommt Knospen und blühenden Frühlings- auch mehr mit von seiner Umwelt. So blumen auf. Wie wunderbar, wie die höre ich vielleicht auch Gott, wenn er Natur jedes Jahr wieder zu wachsen da ist und ich ihn nur unterbewusst beginnt. Immer wieder neu zu leben ausblende. Weil ich gerade nicht die beginnt. Die Natur - Gottes Schöp- Zeit habe, einfach mal zuzuhören. fung. Viele von euch finden hier jede Nehmt euch selbst doch einmal zu- Menge seiner Spuren. rück und schenkt dem Aufmerksam- Das Kleine und Unscheinbare. keit, was klein und unscheinbar ist „Seit heute Morgen wohnt eine Wild- und trotzdem eine Daseinsberechti- biene mit auf meinem Balkon. Ein klei- nes Loch in der Wand wurde zu ihrem Zuhause. Und während ich entspannt in der Sonne sitze und ein gutes Buch verschlinge, ist die Biene tüchtig und fliegt rein und raus. So bin ich nicht al- leine und habe nun eine kurzfristige Mitbewohnerin.“ Das Zeichen der Liebe. „Beim Spazierengehen im Feld habe ich dieses Herz am Zaun hängend ge- funden. Vielleicht ist es auch ein Zei- chen von Gott. Unser Herz soll zu uns sprechen.“ Das Zeichen des Bundes mit Gott. „Als ich die ganzen Regenbögen auf den Fenstern oder mit Kreide auf dem Boden gemalt gesehen habe, habe ich gespürt, dass man nicht alleine ist. 9
JUNGE KIRCHE Auch wenn man keine Freunde tref- so wie Jesus auf Gott vertrauen kön- fen kann und es fast schon so scheint, nen? Bedingungsloses Vertrauen - als wäre man von der Welt ganz wie der Säugling zur Mutter. Ein Ur- schön abgeschnitten. Solche Aktio- vertrauen. nen bringen einem besonders in die- Ich packte meine Bibel in meinen sen Zeiten ein Lächeln aufs Gesicht!“ Rucksack. Es war Zeit, weiter zu ge- Es ist ein wichtiger Grund, warum hen. Meine Suche fortzusetzen. Mei- man nie aufhören sollte, nach Gott zu nen Karfreitag verbrachte ich inmitten suchen! Egal wie weit weg er zu sein der Einsamkeit und Trostlosigkeit des scheint. Gipfels. Unter dem Kreuz mit Blick in Eines, was mir hierzu spontan einfällt, den düsteren Himmel, auf die karge JuKi ist das: Gott ist nicht so schwierig, wie Landschaft. War dort wirklich alles ich gerade meine. Er ist auch nicht so tot? Drei Tage blieb ich auf diesem Gip- weit weg, wie ich meine. Er will ver- fel. Karfreitag - Karsamstag - Oster- standen werden. Und er will da sein. sonntag. Er will gefunden werden. Karsamstag. Der Tag „dazwischen“. An diesem Tag stand alles still. Jesus In den letzten Tagen der Karwoche war tot. Die Welt hielt den Atem an. wollte ich Jesus besser kennen ler- Alles war zu Ende. - Und dann begin- nen. Denn Jesus kann mir von Gott er- nen wir wieder von vorn. Die einen sa- zählen - und das aus erster Hand. Er gen: Genau so wie vorher! Ich frage: ist ja schließlich sein Sohn. Ich lag al- Vielleicht anders? Vielleicht mit tiefer so faul auf der Wiese - und las ein gu- Gelassenheit. Vielleicht mit diesem tes Buch. Der Titel: Die Bibel. Das letz- Gefühl der Entschleunigung. Mit einer te Abendmahl. Die Kreuzigung. Die inneren Ruhe. Angekommen. Bei mir Auferstehung. Das kennen wir alle. selbst. Dann spüre ich auch das, was Aber als ich es in dieser Karwoche ge- eigentlich immer schon da war. Dann lesen habe, da habe ich Dinge ent- sehe ich Gottes Spuren auf unseren deckt, die mich berührten, erschütter- Menschenstraßen. Die Welt steht still. ten, überraschten. Warum ließ Jesus Ich warte. Ich suche. Ich-bin-da. das alles zu, wenn er es doch schon Du auch? Über Nacht wurde die Ein- vorher wusste? Das war eine der ent- öde zur blühenden Wiese. Wie konnte scheidenden Fragen, die ich mir stell- das passieren? Das ist das Osterge- te. Darüber kann ich nur immer wieder heimnis. staunen. Wie mutig. Wie entschlos- Aus Tod wird Leben. sen. Wie selbstlos. So will ich auch Den Ostermontag verbrachte ich sein. Ob ich das jemals schaffen wer- noch in der summenden Vielfalt. Und de? An jenem Morgen hatte ich gele- spürte dem nach, was geschehen sen: „Ich wünsche dir, dass du immer war. Versuchte es zu greifen. Ich ganz fest an dich selbst glaubst.“ blickte zum Kreuz hoch und dachte: Wie passend war dieser Spruch. Auf „Wenn ich mich umschaue und sehe, mich vertrauen. Das ist nicht einfach, wie aus dem toten Stein die blühende wenn ich doch weiß, wie feige, wie Wiese wurde, dann kann es nicht an- wankelmütig, wie egoistisch ich doch ders sein: Du bist wirklich aufer- bin. So gar nicht wie Jesus. Würde ich standen!“ 10
JUNGE KIRCHE Die Jünger auf dem Weg nach Em- ne, einfache Steine. Aber zusammen maus erkannten Jesus erst, als er das ergeben sie ein Bild. So wie eure Blu- Brot brach. Obwohl er die ganze Zeit me nun ein Teil der Wiese ist. Sie ge- mit ihnen gegangen war, erkannten hören zusammen. Ein Teil des großen sie ihn nicht. Den ganzen Weg war er Ganzen. Gemeinschaft. In Gott. an ihrer Seite. Er war da! Ob das auch Das Mosaik - das erste Zeichen auf bei uns so ist? Vielleicht geht Jesus meiner Suche. Die Blumenwiese - auch den ganzen Weg mit uns. Ist da. das letzte Zeichen auf meiner Suche. Unser ganzes Leben lang. Den gan- Alpha und Omega. Anfang und Ende. zen langen Weg. Aber wir erkennen Ein weiteres Zeichen? ihn einfach nicht. Gehen nur mit ge- Seit diesen Tagen ist einiges gesche- JuKi senktem Kopf stur den Weg entlang. hen - auf dem Gipfel war ich Gott sehr Ohne Seitenblick, ohne inne zu hal- nahe. In meinen Alltag zurückgekehrt, ten. Die Jünger erkennen Jesus erst, entfernte ich mich wieder von ihm. als er das Brot bricht. Sie erkennen Aber die Spuren bleiben. Für immer. ihn in einem seiner Zeichen. Einer sei- Meine Suche nach Gott ist noch lange ner Spuren. Ob das auch bei uns so nicht zu Ende. Ich hoffe, auch ihr wer- ist? Ich denke an meine bisherige Su- det immer wieder die kleinen und che zurück. An all die Spuren, die ich großen Spuren finden und ihm weiter bereits gefunden habe … Es hat sich nachspüren. Wenn ihr mögt, dann be- etwas verändert. In der Osternacht, richtet mir, was ihr in der Zwischenzeit da konnte ich es spüren: an Spuren gefunden habt. Er ist wirklich da! Es lohnt sich! Ich bleibe zu erreichen per E-Mail an Noch eines möchte ich euch mit auf junge.kirche@stclemens- den Weg geben: Erinnert ihr euch kaldenkirchen.de. noch an das Mosaik auf dem Stein- Hügel in der Fußgängerzone? Vielen Dank für eure wunderbaren Dort, wo ich meine Suche begonnen Ideen! Ohne euch wäre ich nicht so habe. Eigentlich sind es nur viele klei- weit gekommen! Der Unbekannte auf der Suche nach Gott. © Junge Kirche St. Clemens Kaldenkirchen 11
MESSDIENER Not macht erfinderisch! - Osterkerzen einmal anders... Jetzt sitze ich hier, eine Woche nach Zahlreiche Kerzen entstanden; doch Ostern und schaue zurück auf die so schnell wir auch bastelten (teilwei- diesjährige Osterkerzen-Aktion. Nor- se in vier bis fünfstündigen Bastel- malerweise bieten wir unsere von al- Marathons): es waren stets mehr len Messdienerleitern zusammen ge- Kerzen vorbestellt, als wir basteln bastelten Osterkerzen am Palmsonn- konnten. Bis zu einem gewissen Grad tag nach den Messen gegen eine habe ich das auch noch sehr sportlich Spende für die Gemeindemitglieder genommen; doch irgendwann kam an, um unsere Messdienerkasse auf- der Punkt, an dem ich die erste Kerze zubessern. Von diesen Spenden fi- angeboten hatte, die wir mangels nanzieren wir unsere Messdieneraus- Kerzen gar nicht mehr produzieren Medis flüge und andere Aktivitäten. konnten... Einige Wochen vor Ostern, an einem Auch hierfür ließ sich zum Glück spon- ähnlichen Abend, sitze ich daheim tan eine Regelung finden: Statt der ge- und überlege: Wie finanzieren wir uns wohnten 250 Kerzen wurden noch zu- als Messdiener in diesem Jahr, wenn sätzliche 100 Kerzen nachbestellt. wir keine Osterkerzen basteln können Doch wie lief die Bestellung eigentlich und durch den ausgefallenen Palm- ab? Anfangs noch per Email und sonntag-Gottesdienst auch keine Ker- Whats-App und später durch Mund- zen der Gemeinde anbieten können? propaganda zog die Werbung immer Eine Lösung musste her, denn die Coronapandemie hatte die sonst so gute Tradition jäh unterbrochen. Ein kurzes Zögern, dann ein erster Ver- such: In meinem Whats-App-Status stand ein kleiner Vermerk, dass man sich bei Interesse an Osterkerzen doch einfach kurz melden solle! Und siehe da: Es sind keine zwei Stun- den rum und die ersten zwanzig Ker- zen sind geordert. Und in den darauf- folgenden Tagen folgen viele weitere Bestellungen. Sogar so viele, dass das Nachbasteln bald nicht mehr aus- reichte! Also musste auch dafür eine Lösung her: Mit Sicherheitsabstand saß daraufhin ein kleiner Teil der Lei- terrunde an einem großen Garten- tisch und schnitt fleißig Alphas, Ome- gas und natürlich die Zahlen 2 und 0 aus den roten Wachsstreifen aus. 12
MESSDIENER größere Kreise. Es war spannend zu sehen in welcher Reihenfolge die Be- stellungen kamen. Häufig erst die So- gerade-noch-Handy-Generation mei- ner Eltern und dann meistens ein bis zwei Tage später die Nachbestellung für die Überhaupt-nicht-mehr-Handy- Generation meiner Großeltern. Bestellungen aus Leuth erreichten mich, aber auch Kollegen und Freun- de, die offline nie von dieser Aktion er- fahren hätten... Versorgt wurden in je- dem Fall alle. Medis Wer mich also in der Woche vor und nach Ostern in Kaldenkirchen getrof- fen hat, der hat mich meistens mit ängstigt und besorgt sind. Auf diese schwer bepacktem Fahrrad gesehen. Weise konnte ich nicht nur Osterker- Die umweltfreundliche Lieferung er- zen verteilen, sondern auch gleichzei- folgte nach Überweisung der Spende tig Hoffnung und Freude schenken. direkt bis auf die Türschwelle. Bei den Das war auch für mich eine besonde- Leuten, bei denen eine Überweisung re Freude und alle Mühe wert. - Und zu umständlich war, habe ich stets ge- ganz nebenbei freuen wir Messdiener klingelt und mit ausreichend Abstand uns, dass wir einen Weg gefunden die Übergabe abgewickelt. Die lus- haben auch in diesem besonderen tigsten Begegnungen sind zustande Jahr die Finanzierung unserer Ge- gekommen: Ein spontanes Nachbe- meinschaft durch die so erhaltenen stellen von 2 Kerzen sofort an der Spenden zu bewahren. Ein großes Haustüre; ein Geldwechseln auf ei- Dankeschön an dieser Stelle dafür! nen 100 Euro-Schein und ein klassi- sches nach dem Weg Fragen meiner- Die Messdiener-Osterkerzen-Aktion seits. in diesem Jahr war ganz besonders und wird noch lange im Gedächtnis Nunmehr wird Bilanz gezogen. Bis bleiben! Aber sie war auch eine kleine auf 22 Kerzen sind alle weggegan- Erfolgsgeschichte in der grauen und gen. Die Rückmeldungen und die Re- trostlosen Corona-Osterzeit. sonanz war überwältigend. Viele Men- schen in der Gemeinde haben sich rie- sig gefreut, wenn ich mit den Kerzen vor der Haustür stand. Ich bin froh, dass ich als Vertreter der Messdiener diese Osterfreude in die Häuser und Familien bringen konnte. Gerade in dieser besonderen Zeit, in der viele Menschen verunsichert oder auch ver- Alexander Rennen 13
GEMEINSCHAFT DER GEMEINDEN Gottesdienste während der Coronazeit Nach einer Abstinenz von 6 Wochen fektion und wiesen die Plätze zu. Wäh- wurde seitens der Kirche entschie- rend des Gottesdienstes wurde ge- den, die Gottesdienste in der GDG meinsam gebetet. Leider konnte aber, Nettetal wieder aufleben zu lassen. aufgrund der möglichen Ansteck- Die drei Pastöre Günter Puts, Bene- ungsgefahr, nicht gesungen werden. dikt Schnitzler und Günter Wiegandt hatten sich dazu entschlossen, eine Die Organistin Frau Gebauer bzw. der der Kirchen für alle Gemeinden her- Organist Herr Bruns begleiteten den zurichten. Hierfür wurde die Lobberi- Gottesdienst mit Orgelspiel und Ge- cher Kirche ausgewählt und corona- sang. Um die Gottesdienste musika- tauglich ausgerüstet. Um den Min- lisch abwechslungsreich zu gestal- destabstand einzuhalten, wurde ein ten, wurden die Organisten in einigen Teil der Kirchenbänke mit Seidenbän- Messen von Mitgliedern des Musikzu- dern abgesperrt und die erlaubten ges der Freiwilligen Feuerwehr Vorst, Sitzplätze mit laminierten Gebetsblät- einem Soloquartett des Kirchencho- GdG tern markiert. Insgesamt konnte da- res St. Sebastian, einem Flötenquar- durch eine Kapazität von ca. 100 Teil- tett der Pfarrgemeinde St. Peter/ nehmern erreicht werden. Ehepaare St. Sebastian, einem Flötenquartett und Familien konnten vorne im Mittel- der Pfarrgemeinde St. Lambertus schiff und in den beiden Seitenschif- Breyell, einem Sologesang von Julia fen Platz nehmen. Die Einzelperso- Chiuffreda und einem Tenorhorn- nen schlossen sich daran an. spieler (Uwe Gebauer) unterstützt. Die Anmeldung der Teilnahme an den Vor der Gabenverteilung ging der je- Gottesdiensten hat dankenswerter- weilige Priester in die Sakristei und weise das Lobbericher Pfarrbüro über- säuberte seine Hände. Danach teilte nommen. Hier konnte man sich zen- er die Oblaten vorne am Altar aus. Die tral für einen der drei Gottesdienste reibungslose Durchführung und die anmelden und seine Personalien hin- Einhaltung des Mindestabstand es terlassen. Die Gottesdienste wurden wurden bei der Gabenverteilung mit Sonntagmorgens jeweils um 09:00 Unterstützung der Helfer eingehalten. Uhr, 10:30 Uhr und 12:00 Uhr ange- Hier gab es eine abgestimmte Rei- boten und von den drei Pastören der henfolge, in der die Gottesdienstteil- GdG Nettetal sowie Herrn Pfarrvikar nehmer zum Altar und wieder zu ihren Ansgar Falk im Wechsel gefeiert. Plätzen geführt wurden. Um das Sicherheitskonzept vor Ort Nach dem Schlusssegen wurden die umzusetzen, wurden Helfer aus den Gottesdienstteilnehmer zu den bei- Gemeinden gesucht, die den Zugang, den Ausgängen geführt. ImAnschluss den Messablauf und den Abgang be- der Messe wurden die Kirchenbänke gleiten. Die Helfer nahmen die Kirch- für den nächsten Gottesdienst desin- gänger in Empfang, kontrollierten die fiziert und der nächste Ordnerdienst Anmeldung, sicherten die Handdesin- übernahm. Die frühe und späte Mes- 14
GEMEINSCHAFT DER GEMEINDEN se wurde mit einer durchschnittlichen Auch die abwechslungsreiche Ge- Zahl von 55 Personen besucht. In der staltung der Gottesdienste kam bei mittleren Messe war die Kirche nahe- den Gläubigen sehr gut an. zu vollständig gefüllt. Insgesamt konnte man mit diesen Anfängliche Bedenken, dass durch sonntäglichen Messen innerhalb der die Öffnung der Kirche, die Anste- GdG den Messbesuchern, trotz der ckungsgefahr deutlich erhöht werden schwierigen Umstände eine Alternati- könnte, konnten schnell ausgeräumt ve zu den gewohnten Gottesdiensten werden. Die tatkräftige Unterstützung bieten. So konnte ein Gemeindeleben aller Helfer trug dazu bei, dass vor, aufrecht erhalten bleiben, auch wenn während und nach den Messen eine dies anders ist, als es viele gewohnt entspannte Atmosphäre bei allen Got- sind und sich nicht jeder Gläubige da- tesdienstteilnehmern entstand. rauf einlassen kann. Claudius Herrmann GEBET IN SCHWERER ZEIT GdG Gott, du bist die Quelle des Lebens. Du schenkst uns Hoffnung und Trost in schweren Zeiten. Dankbar erinnern wir uns an deinen Sohn Jesus Christus, der viele Menschen in deinem Namen heilte und ihnen Gesundheit schenkte. Angesichts der weltweiten Verbreitung von Krankheit und Not bitten wir dich: Lass nicht zu, dass Unsicherheit und Angst uns lähmen. Sei uns nahe in der Kraft des Heiligen Geistes. Lass uns besonnen und verantwortungsvoll handeln und unseren Alltag gestalten. Schenke uns Gelassenheit und die Bereitschaft, einander zu helfen und beizustehen. Sei mit allen, die politische Verantwortung tragen. Sei mit allen, die gefährdete und kranke Menschen begleiten und sie medizinisch versorgen. Lass uns erfinderisch sein in der Sorge füreinander und schenke uns den Mut zu Solidarität und Achtsamkeit. Gott, steh uns bei in dieser Zeit, stärke und segne uns. Amen. Pater Norbert M. Becker, MSC 15
FRONLEICHNAM Fronleichnam 2020 in Kaldenkirchen Sehr gefreut hatte ich mich, dieses Jahr wieder das Fronleichnamsfest in Leuth und Kaldenkirchen zu feiern! Doch dann kam leider die Coronapan- demie und Fronleichnam wurde früh- zeitig abgesagt. Nachdem aber An- fang Mai die Gottesdienste in Lobbe- rich angelaufen waren und die Umset- zung des Sicherheitskonzepts gut funktionierte, entschloss man sich, in stands- und Hygieneregeln eingehal- den jeweiligen Ortsteilen doch Gottes- ten werden konnten. Nach anfängli- dienste zu Fronleichnam abzuhalten. cher Skepsis stellte sich heraus, dass trotz der Corona-Maßnahmen 150 Gläubige im Conventgarten Platz fin- St. Clemens den würden. Der Conventgarten wurde mit der Mar- kierungsmaschine des TSV Kalden- kirchen in Blöcken unterteilt und die notwendigen Abstände eingezeich- net. Ausreichend freiwillige Helfer aus den Gemeinden trafen sich sowohl zu einer Vorbesprechung als auch am Für Kaldenkirchen bedeutete dies, Fronleichnamsmorgen. Aufgaben wie dass der Conventgarten entspre- Stühle stellen, Gläubige in Empfang chend hergerichtet werden musste. nehmen und Plätze zuweisen, sowie Außerdem galt es, den Ablauf der das Aufräumen nach dem Ende der Messe so zu koordinieren, dass Ab- Messe waren somit schnell erledigt. 16
FRONLEICHNAM Leider regnete es am Fronleichnam- morgen, so dass wir schon Bedenken hatten, ob überhaupt Gemeindemit- glieder kommen würden. Aber gegen 9:15 Uhr hörte es auf zu regnen und kurz darauf kamen die ersten Mess- teilnehmer. Stetig füllte es sich weiter, so dass am Ende ca. 120 Gläubige an- wesend waren. Sehr viele freuten sich, endlich wieder eine Messe in Kaldenkirchen feiern zu können. fröhlich, so dass es ein gelungener Da die Messe draußen stattfand und Auftakt zu hoffentlich weiteren Mes- die Abstände ausreichend eingehal- sen in den jeweiligen Gemeinden war. ten werden konnten, durften wir sogar singen. Die Stimmung unter den Mess- St. Clemens teilnehmern war sehr entspannt und Claudius Herrmann Nachruf Pfarrer Josef Beenen ist verstorben. Während dieser Zeit war Josef Bee- Am 16. April 2020 verstarb Pfarrer nen auch Präses der Kolpingsfamilie Josef Beenen. Am 6. Juni 1950 in Wil- Kaldenkirchen und Präses der Kol- lich geboren, wurde er nach seinen pingsfamilien des Bezirks Nettetal- Studien in Bonn und Freiburg im Grefrath. Zusätzlich übernahm er Breisgau am 5. Juli 1975 zum Priester auch die Aufgaben des Dekanatsju- geweiht. gendseelsorgers (1982 bis 1984). Im Anschluss an die Priesterweihe er- Als Pfarrer wirkte er in den Gemein- folgte sein erster Einsatz als Kaplan in den Amern und St. Tönis und als der Pfarrei St. Laurentius Grefrath Pfarrvikar in Grefrath. (1975 bis 1979). Danach folgte ein Seit 2012 war Pfarrer Beenen auch Einsatz als Kaplan in der Pfarrei Diözesanbeauftragter für die älteren St. Clemens in Kaldenkirchen (1979 und kranken Priester und Diakone für bis 1984). Pastor Johannes Keil war die Region Kempen-Vier sen und damals Pfarrer in unserer Gemeinde. Krefeld. Josef Beenen engagierte sich in der Die Beisetzung findet aufgrund der Jugend- und Messdienerarbeit. Viele aktuellen Gegebenheiten im engsten erinnern sich an sein reges Wirken bei Familienkreis statt. Karnevalsveranstaltungen. UF So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. MT 5,16 17
FALKEN Unsere Kirchturmfalken 2020 - zuerst sah alles ganz normal aus! Ein kurzer Rückblick: 2018 hatten zum ersten Mal in unserem Kirchturm Wanderfalken ihre Brut aufgezogen. Die aus der großen Brutkiste vertrie- benen Turmfalken haben dann die kleinere Kiste Richtung Süden bezo- gen. Alles lief normal ab, bis dann im Juni ein junger Turmfalke sich von den Wanderfalken hat füttern lassen. Aus diesem Anlass ist ein 10- minütiger Film entstanden, der unsere Turmfalken Geschichte von 2010 bis 2018 dargestellt hat. Es gab dazu auch schon diverse Berichte im Cle- mens-Boten, zuletzt vor genau zwei Jahren. 2019 war ein ganz normales und un- spektakuläres Jahr für unsere Be- Falken wohner. Die beiden Web-Cams über- trugen den Livestream und in den bei- den Kisten wuchsen junge Wander- bzw. Turmfalken heran. Auch für dieses Jahr hatte ich wieder Für dieses Jahr stand eigentlich auch einige Ideen, wie ich die Kisten bau- nichts Spektakuläres auf dem Pro- lich verändern könnte, um bessere Bil- gramm. Die Wanderfalken waren fast der zu machen. In den hinteren Ecken das ganze Jahr am Turm. Die Turm- der beiden Kisten habe ich eine LED falken sind erst kurz vor Brutbeginn Lampe angeschlossen, die fernge- wieder zum Kirchturm zurückgekehrt. steuert über ein Notebook ein- und Jedes Jahr erwartet man mit Span- ausgeschaltet werden konnte. Da- nung die Eiablage, um dann mit ent- durch war der Gegenlichteffekt zur Öff- sprechenden Hochrechnungen, das nung der Kiste nicht mehr so extrem Schlüpf- und auch Ausflugsdatum zu wie in den letzten Jahren. Über dieses erahnen. Die Geschichte von 2018 Notebook konnte dann auch eine Ka- wurde dadurch möglich, dass die mera für Bild- und Videoaufnahmen Turmfalken ca. eine Woche vor den ferngesteuert werden. Die Tragweite Wanderfalken schon das Nest verlas- dieser Aufrüstung wurde mir erst am sen haben. Das sollte dieses Jahr Sonntag, dem 24. Mai, kurz vor dem aber nicht so sein. Die Wanderfalken Tatort klar. Am Eingang der Turmfal- waren schneller flügge als ihre kleine- kenkiste saß ein Wanderfalke und ren Nachbarn. schaute sich das Treiben der jungen 18
FALKEN Ort. Die Turmfalken haben nach dem Ausfliegen ein neues Quartier in der großen Sequoia hinter der evangeli- schen Kirche gefunden. Hier konnte man noch häufig ihr Geschrei hören. Aufgrund dieser auch vom Nabu als außergewöhnlich bezeichneten Film- aufnahmen und der Geschichte von 2018 hat der WDR eine Dokumenta- Turmfalken an. Bisher glaubte ich im- tion über unsere Turm- und Wan- mer, dass den Wanderfalken dieser derfalken Situation im Kirchturm in kleinere Einflug nicht zusagt. Der fol- der Lokalzeit gezeigt. gende Krimi war dann viel spannen- der als jedes Fernsehprogramm. In den nächsten 5 Tagen haben beide Wanderfalkeneltern die jungen Turm- falken zu Zeiten besucht, als die Turm- falkeneltern mit der Mäusejagd be- schäftigt waren. Es mussten ja 5 hung- rige Mäuler gestopft werden. Es wur- den Mäuse geklaut und es gab auch Auseinandersetzungen, die ein Turm- Falken falkenjunges nicht hätte überleben Diese eindrucksvollen Minuten zwi- müssen. schen den beiden Arten, sowie weite- re Zusammenschnitte der letzten Jah- re sind jetzt auf meiner Webseite http://streaming.schmitz- nettetal.de/natur oder über einen Link auf der St. Clemens Webseite zu sehen. Peter Schmitz Ein Highlight waren die 5 Minuten, in denen der Wanderfalken - Terzel (Va- ter) die jungen Turmfalken gefüttert hat. Die technischen Erweiterungen haben es ermöglicht, diese Erlebnis- se mit hochwertigem Video- und Foto- material zu dokumentieren. Zu guter Letzt haben 3 junge Wander- falken und 5 Turmfalken den Kirch- turm verlassen. Die Wanderfalken sind bis jetzt immer wieder mal vor 19
TAUFEN, TRAUUNGEN, BEERDIGUNGEN Erntedank 2020 Ein herzliches Danke- schön an die Landfrauen, die auch in diesem Jahr unsere Kirche zum Ernte- dank mit viel Liebe zum D e t a i l k u n s t v o l l g e- schmückt haben! Statistik Das Sakrament der Taufe empfingen: März 2020 Merle Rosendahl Isabella Dohmen September 2020 Marlene Heyer Jonas Kröckel Hans Pazzini Liam Lisges Niklas Meier Jara Viehrig Linn Marie Klinkertz Lea Johanna Gotzen Hannes Alexander Liedtke Oktober 2020 Melissa Hilberts Luka Milan Dix Liam Ketelaer Paul Böhm 20
TAUFEN, TRAUUNGEN, BEERDIGUNGEN Einander das Ja-Wort gaben: August 2020 Michael Feldt und Monique Hoffmann-Yellonek Oktober 2020 David Fisicaro und Eva-Maria Mühlemeyer Liebe, und einzig die Liebe, ist in der Lage dir ein glücklicheres Leben zu geben. Ludwig van Beethoven In die Ewigkeit wurden berufen: März 2020 September 2020 Statistik Hildegard Heußen 71 Jahre Christine Hokenmaier 92 Jahre Peter Brüster 89 Jahre Gertrud Backes 93 Jahre Alfred Mainusch 66 Jahre Horst Brenig 81 Jahre Waltraud Heinen 71 Jahre April 2020 Toni Peters 87 Jahre Oktober 2020 Heinz Wolters 71 Jahre Wilhelm Küppers 79 Jahre Hermann Schneider 85 Jahre Anita Pannwitz 75 Jahre Peter Visé 80 Jahre Thea Reiffs 96 Jahre Gertrud Paschmanns 85 Jahre Adriana Lotze 99 Jahre Martina Heesen 58 Jahre Josef Wellmanns 85 Jahre Uwe Hintzen 78 Jahre Mai 2020 Hans-Jürgen Kunz 55 Jahre Martha Maesmanns 95 Jahre Gerhard Terhaag 93 Jahre Juni 2020 Margareta Terhaag 92 Jahre Juli 2020 Maria Eubel 82 Jahre Karl Otten 94 Jahre Markus Gollers 49Jahre August 2020 Peter Volpp 64 Jahre Hans-Dieter Büschkes 77 Jahre Hannelore Inderhees 84 Jahre Manfred Leupers 61 Jahre Willi Thelen 97 Jahre 21
C & C - MAGAZIN Fragt mal Oma und Opa, ob sie sich an ihren ersten Schultag erinnern können. Vielleicht können sie sich an ein Lied erinnern, das die Kinder damals sangen: Hurra, ich bin ein Schulkind und nicht mehr klein. Ich trag auf meinem Rücken ein Ränzelein. Hefte, Stifte, Lesebuch, ei, das ist für mich genug. Wenn ich fleißig lerne, dann werd‘ ich klug. Einige von euch sind 6 Jahre alt und sind nach den Sommerferien in die Schule gekommen. Das gilt für fast alle 6-jährigen Kinder, denn es gibt die C&C-Magazin Schulpflicht. Die gibt es seit etwa 100 Jahren. C&C-Magazin Es gab zwar schon vor mehr als 500 Jahren Schulen für adlige Kinder oder für Kinder reicher Eltern. Wer sich eine solche Schule nicht leisten konnte, und das war bei den meisten so, musste seine Kinder selbst zu Hause unter- richten. Wer das nicht konnte oder wollte, musste seine Kinder in die Schu- le schicken, aber es gab noch keine Schulpflicht. Also blieben die Kinder zu Hause, Mädchen sowieso, denn Bildung für Mädchen war nicht wichtig. Erst 1919 wird die allgemeine Schulpflicht für Jungen und Mädchen eingeführt. Vor allem die Bauern waren davon nicht be- geistert, denn sie brauchten ihre Kinder für die Arbeit im Stall, auf dem Feld und im Haushalt. Deshalb hielten sie die Kin- der oft einfach zu Hause, statt sie in die Schule zu schicken, trotz Schulpflicht. Diese Zeiten sind vorbei. Jedes Kind weiß, dass es mit 6 Jahren einge- schult wird und auch alle Eltern wissen das. Die Kinder haben aber nicht nur die Pflicht, in die Schule zu gehen, sondern sie haben auch ein Recht darauf. Sie haben ein Recht auf Bildung, eines von 41 Kinder- rechten, die seit 30 Jahren weltweit gelten. 22 Eine tolle Schulzeit wünschen euch Clemens und Clementine 22
Kommt, wir zeichnen Tiere! Wir zeigen euch, dass es ganz einfach ist, Tiere zu zeichnen, ja sogar lustig, denn James Krüss hat lustige Verse zu den Tiermotiven geschrieben. James Krüss war ein bekannter Kinderbuchautor, der von 1926 bis 1997 lebte. Beispiel 1: Dackel C&C-Magazin 23
Beispiel 2: Eichhörnchen C&C-Magazin Quelle: Wir zeichnen Tiere. Ann H. Davidow, Egmond Boje Verlag GmbH 24
In unserer Serie „Wer war...?“ lernt ihr jeweils eine(n) Heilige(n) oder eine andere interessante Persönlichkeit kennen. In Zeitungen könnt ihr immer wieder lesen und in Fernsehberichten sehen, dass es Länder gibt, man nennt sie Entwicklungsländer, in denen die Men- schen oft sehr arm sind und sich keine Medikamente kaufen können. Es gibt auch keine Ärzte, die ihnen Medikamente verschreiben, so wie ihr es von Deutschland kennt. An diese Menschen werden Medikamente kostenlos verteilt. Ganz oft ge- schieht dies durch die action medeor. Von diesem Verein und von dem Mann, der sie ins Leben gerufen hat, wollen wir euch heute erzählen. action medeor Die Notapotheke der Welt action medeor wurde Wirkstoffe, sind aber C&C-Magazin am 13. August 1964 in viel billiger. Aber auch Tönisvorst-Vorst, etwa das kostet Geld. Ohne 20 km östlich von Kal- Spenden wäre dies denkirchen, gegründet. nicht möglich gewesen. Es ist das größte Me- dikamenten-Hilfswerk 1988 erhielt action me- Europas. Gründer ist deor von Else Eberle, Dr. Ernst Boekels. einer Jüdin, die sich In der Anfangszeit von während des National- action medeor wurden sozialismus mit ihrem Medikamente gesam- Mann versteckt hatte melt und in die Entwick- und die immer ein Herz lungsländer verschickt. hatte für Menschen in Dort wurden sie dann Not, nach dem Tod ihres an die armen Men- Mannes eine Spende schen verteilt. in beträchtlicher Höhe. Da die gespendeten Medikamente action medior besteht mittlerwei- bei Weitem nicht ausreichten, um le mehr als 50 Jahre. In dieser Zeit alle armen Menschen zu versorgen, wurden mehr als 10.000 Gesund- entschied man sich, die nötigen Me- heitsstationen in 140 Ländern in dikamente günstiger herzustellen. Asien, Südamerika und Afrika auf- Man nennt diese Medikamente dann gebaut, um die Menschen dort Generika. Sie enthalten die gleichen mit Medikamenten zu versorgen. 25
In Tönisvorst werden über 200 ver- innerhalb von 24 Stunden in die Kri- schiedene Medikamente und über senregion verschickt werden können. 400 medizinische Bedarfsartikel ge- Ein Beispiel: Nach dem Erdbeben in lagert, um von dort aus in die Ent- Nepal 2015 schickte das Medikamen- wicklungsländer verschickt zu wer- ten-Hilfswerk Hilfsgüter in die betrof- den. Es stehen auch Notfallpakete fenen Regionen und eröffnete vor Ort bereit, die im Falle einer Katastrophe eine Medikamenten-Verteilerstation. Die action medeor ist nicht denkbar ohne den Mann, der sie gegründet hat. Dr. med. Ernst Boekels Arzt und Helfer in Not Ernst Boekels wird am 25. Dezember 1927 in Krefeld geboren. Er hat 6 ältere Geschwister. 1934 wird er eingeschult in eine Jungenschule C&C-Magazin in St. Tönis, 3 Jahre später wird er Schüler des Realgymnasiums in Krefeld. Er will Abitur machen, um Medizin zu studieren. Doch dazu kommt es nicht. Es ist Krieg und so muss Ernst Boekels im Februar 1945 Soldat werden. Im April 1945 kommt er in amerikanische Gefan- genschaft. Er wird 2 Monate später entlassen und kann dann gleich sei- ne Abiturprüfung erfolfreich ablegen. Der Krieg ist vorbei, aber viele Städ- er nach Regensburg und macht dort te sind zerstört. Teilweise auch die das Physikum. Damit ist der erste Universitäten. Die Menschen leiden theoretische Abschnitt des Medi- unter Armut. Ihre Häuser und Woh- zinstudiums abgeschlossen. Zum nungen sind zerstört. Ernst Boekels weiteren Studium geht er nach Düs- muss fast 2 Jahre warten, bis er seldorf. Dort macht er 1953 im Alter endlich studieren kann. Er bekommt von 28 Jahren das Staatsexamen, schließlich einen Studienplatz für ist nun Dr. med. Ernst Boekels. Bis Medizin an der philosophisch-theo- 1959 hat er in mehreren Städten (bei- logischen Hochschule in Eichstätt in spielsweise in Viersen und Kempen) Oberbayern. Er studiert 2 Semester als Arzt gearbeitet. Dann eröffnet er Medizin in Eichstätt, dann wechselt eine eigene Praxis in Tönisvorst. 26
Stets war es Dr. Ernst Boekels ein An- liegen, Menschen in armen Ländern zu helfen. 1963 führt er eine Altkleider- sammlung für eine Missionsstation in Indonesien durch. Er bittet kirchliche Stellen um Unterstützung und be- kommt von einem Steyler Pater aus St. Augustin, Pater Adam Nottebaum, die Antwort: „Als Arzt sollten Sie sich schämen, alte Klamotten zu sam- meln. Schicken Sie lieber Medizin.“ Das war die Geburtsstunde von action medeor. Dr. Ernst Boekels nimmt sich die Wor- te des Paters zu Herzen und sammelt C&C-Magazin Ärztemuster, erst in seiner Garage, dann in einer von der Stadt zur Ver- fügung gestellten leer stehenden Schule. Die Ärztemuster werden aus ganz Deutschland geschickt und es werden immer mehr. Die Ärztemus- ter werden sortiert und an bedürftige 27
Menschen in den Entwicklungslän- Während eines Aufenthaltes in In- dern verschickt. dien lernt er Mutter Teresa kennen. Als diese 1984 einen Deutschlandbe- Dr. Ernst Boekels kann diese Aufga- such macht, lädt Dr. Boekels sie ein, be als Privatmann nicht allein bewälti- bei ihm zu wohnen. gen und so gründet er schließlich am 13. August 1964 den Verein action Für seine Arbeit erhält Dr. Boekels medeor. 22 Jahre, bis zum Jahre viele Auszeichnungen und hohe An- 1986, ist Dr. Ernst Boekels Vorsit- erkennung. Unter anderem bekommt zender des Vereins, der lange ehren- er den Verdienstorden des Landes amtlich arbeitet. Auch heute gibt es Nordrhein-Westfalen, das Bundes- immer noch eine große Anzahl Eh- verdienstkreuz 1. Klasse und das renamtler, die sich bei Action medeor Ehrenkreuz der Österreichischen einbringen, aber auch Hauptamtler, Albert-Schweitzer-Gesellschaft. die die Organisation führen, Zweig- stellen in Tansania und Malawi aufge- Deutlich wird die Würdigung seiner baut haben und vor Ort pharmazeuti- Lebensleistung auch in einer Aussa- C&C-Magazin sche Ausbildungen anbieten. ge des derzeitigen Präsidenten des Tönisvorster Medikamenten-Hilfs- Während seiner Zeit als Vereins- werks, Siegfried Thomaßen: „Seinem vorsitzender bereist er viele Länder Engagement und seiner Entschlos- in Südamerika, Asien und Afrika, in senheit haben wir es zu verdanken, denen die Not der Menschen sehr groß dass sich action medeor zum größ- und ihre medizinische Versorgung ten Medikamenten-Hilfswerk Euro- sehr schlecht ist, also dahin, wo action pas entwickeln konnte.“ medeor helfen kann. Im Jahr 1998 übergibt Dr. Ernst Boekels seine Praxis an seinen Sohn Sebastian und geht in Rente. Mit Wohlwollen beobachtet er, was aus seinem Lebenswerk geworden ist und engagiert sich auch im hohen Alter weiterhin für den Verein. Noch wichtiger als action medeor sind ihm aber seine 4 Kinder, Schwiegerkinder und seine Enkel. Dr. Ernst Boekels stirbt am 5. Mai 2019 im Alter von 91 Jahren. GB Aus einer kleinen Idee wird ein großes Lebenswerk! 28
GOTTESDIENSTE IN ST. CLEMENS Gottesdienste in St. Clemens ab November 2020 Erhebung und Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten haben Sie die Mög- lichkeit eine Beschwerde an den Beauftragten für den Datenschutz des Bistums Aachen zu richten. Der Zugang in die Kirche er- folgt durch das Hauptportal. Die Gottesdienstbesucher werden dort von Ordnungs- Seitdem in Nettetal der Inzidenzwert kräf ten empf ange n und von 50 überschritten wurde, gelten (nach Nennung des Namens und Be- neue Regeln für Gottesdienstbesu- nutzung des bereitstehenden Desin- che. Zur Eindämmung der Pandemie fektionsspenders) an ihren festgeleg- ist die Nachverfolgung der Übertra- ten Platz geführt. Beim Betreten der gungswege von hoher Bedeutung. Kirche und während des gesamten Deshalb bitten wir Besucher der Gottesdienstes muss ein Mund- Messordnung Wochenendgottesdienste (samstags Nasen-Bedeckung getragen wer- um 18:30 Uhr und sonntags um den. In der jetzigen Situation müssen 9:30 Uhr) sich jeweils donnerstags wir leider auf Gemeindegesang ver- (erreichbar von 15 bis 17 Uhr) oder zichten. freitags (erreichbar von 10 bis 12 Uhr) mit ihren Kontaktdaten wie Bitte beachten Sie die Abstands- Namen und Telefonnummer im regeln! Vermeiden Sie Gedränge Pfarrbüro unter 02157 811796 telefo- am Ein- und Ausgang. Sollten Sie nisch anzumelden. Für Gottes- Erkältungssymptome wie Hus- dienste unter der Woche muss ein ten oder Schnupfen aufweisen, Zettel mit den entsprechenden Daten bitten wir auf einen Besuch der in einer Box hinterlegt werden. Gottesdienste zu verzichten. Darüber hinaus raten wir Gemein- Die Kirchengemeinde erfasst Ihre Kon- demitgliedern, die einer Risiko- taktdaten, um sie im Fall der Infektion gruppe angehören, nicht am eines Gottesdienstbesuchers mit Co- Gottesdienst teilzunehmen. vid-19 an das örtliche Gesundheits- amt weiterzugeben. Ihre Daten wer- den zu keinem anderen Zweck verar- Sollte es zu weiteren Änderungen beitet und vier Wochen nach dem Got- kommen, werden zeitnah Informatio- tesdienst gelöscht. Ferner weisen wir nen im Aushangkasten veröffentlicht. Sie auf Ihre Betroffenenrechte nach Aktuelle Informationen erhalten Sie §§ 17 ff. KDG hin. Bei datenschutz- auch unter: rechtlichen Bedenken bezüglich der www.stclemens-kaldenkirchen.de 29
KOMMUNION Kommunionvorbereitung unter anderen Bedingungen Wie alles begann. Am 10. Mai 2019 wurden 45 neue Kommunionkinder in einem Familiengottesdienst vorge- stellt unter dem Motto: „Gott reicht jedem seine Hand“. Zur Vorbereitung trafen sich die Kin- der einmal in der Woche mit den Kate- chetinnen und Herrn Müller zu Hause oder im Convent. Am Anfang wurden in den Gruppenstunden Spiele ge- macht, damit sich die Kinder unterein- ander kennenlernten, da Kinder aus verschiedenen Schulen dabei waren. Sie haben mit viel Eifer ihre Gruppen- kerzen gestaltet, eine Tasche mit dem Kommunionmotto bemalt und das Deckblatt für unsere Ordner ausge- malt. Die Ordner wurden so nach und nach mit Liedern, Gebeten, Rätseln, Kommunion Ausmalblättern und Geschichten über Gott und Jesus gefüllt. Zusam- men mit den Kindern dachten wir über die Frage nach, was es heißt:„Gott gab keine weiteren Gruppenstunden reicht jedem seine Hand“. Dazu ein mehr und die Kommunionfeier am paar Aussagen der Kinder: Die Hand 10 .M ai 20 20 wu rd e ab ge sa gt . kann Gutes, aber auch Böses tun. Wann sie stattfinden würde, konnte zu Gott ist immer für uns da. Die Hand diesem Zeitpunkt niemand sagen. beschützt uns, sie schenkt uns Ver- trauen, sie ist manchmal weich oder Herr Müller hat in dieser schweren hart, sie kann uns halten, aber auch Zeit Briefe an die Kommunionkinder wegstoßen, uns den Weg zeigen. und ihre Eltern geschrieben, um sie aufzumuntern und ihnen Mut zu ma- In den Gruppenstunden wurde ge- chen, sowie ihnen die Zeit zu verkür- malt, gesungen, gelacht, Geschich- zen. Solche Briefe sind in verschiede- ten über Gott und Jesus vorgelesen nen Abständen an die Kommunion- und mit Bauklöt zen nachgeb aut. kinder durch die Katechetinnen ver- Denn unser Ziel war es ja, die Kinder teilt worden, um auch - mit Abstand - auf die erste heilige Kommunion vor- mit den Eltern oder den Kommunion- zubereiten. Kurz vor unserem Ziel kindern zu sprechen. In den Briefen kam der Corona bedingte Lock-down waren immer Anregungen für die Kin- und wir mussten die Gruppenstunden der dabei, die sie in der Zeit machen absagen. Alles kam zum Stillstand, es konnten. Z.B. wie man einen Palm- 30
KOMMUNION zweig macht oder Ausmalbilder usw. noch ein paar Späße gemacht. Dann Nachdem dann die ersten Lockerun- sind sie in der Kirche auch mit Abstän- gen der Coronabestimmungen Mes- den eingezogen. Beim Einzug erhiel- sen unter Beachtung der Abstandre- ten sie die Kerzen und trugen sie bis geln möglich machten, wurde darüber zu den Bänken, wo ihre Familie saßen nachgedacht, wann die Kommunion- und auch die Kommunionkinder ihren feier nachge holt werden könnte . Platz hatten. Das war anders als sonst in „normalen” Jahren - trotzdem So wurde dann der 6. September standen sie im Mittelpunkt. Es war ei- 2020 festgelegt. Für diesen Tag wur- ne sehr schöne kurzweilige Messe ge- den drei Messen angesetzt und zwar nau richtig für sie. Gott hat ihnen in der um 9 Uhr, um 10:30 Uhr und um Messe seine Hand gereicht und sie in 12 Uhr. Die Kinder trafen sich dafür die Tischgemeins chaft aufgenom- noch zweimal zur Gruppenstunde (na- men. Nach dem Auszug mit den türlich unter Beachtung der Vorschrif- selbst gestalten Kommunionkerzen ten), ebenso beim Üben in der Kirche. trafen sie sich noch zu einem Ab- schlussfoto auf dem Kirchplatz, bevor Dann war der Tag da. Die Kommuni- sie zur ihrer Feier mit den Familien auf- onkinder trafen bei schönstem Wetter brachen. zu ihren vorgeschrieben Zeiten mit den Eltern und einigen geladenen Es war eine neue Herausforderung Gästen an der Kirche ein. Die Kinder für alle Beteiligten trotz der Vorschrif- Kommunion sammelten sich neben der Kirche ten eine schöne Kommunionmesse (Pfarrhaus) und die Eltern nahmen zu gestalten. auf ihren festgelegten Bänken Platz. Aber es ist uns gelungen! Bevor die Kinder in die Kirche einzo- gen, hat Pastor draußen mit ihnen Dorothea Kühn (Katechetin) 31
KOMMUNION Kommunion 32
CORONA Der verhüllte Mensch Dieser Gedanke vom ‚Wort zum Sonn- Wir alle tragen derzeit Masken zum tag' vor vielen Wochen lässt mich Schutz vor Corona, einem unsichtba- nicht mehr los. ren, geisterhaften Virus, das uns im- mer und überall treffen kann mit un- Ein Essener Pfarrer wirbt am 85. Ge- übersehbaren Folgen. Verhüllte Men- burt stag der Verhü llun gskü nstl er schen begegnen sich auf der Straße, Christo und Jeanne-Claude für ein gehen aneinander vorbei, vielleicht außergewöhnliches Experiment: grüßen sie im Vorübergehen und er- Üben wir uns doch einmal darin, Din- kennen sich manchmal nicht und ge neu zu sehen, genauer hinzu- fragen sich: Wer war das denn? schauen. Betrachten wir doch einmal die anderen Menschen wie ‚verhüllt'! Dann urteilen wir nicht nach Äußer- lichkeiten, wie Aussehen oder Haut- farbe, Herkunft oder Beruf, sondern danach, was einer sagt und oder tut. Das kann in diesen Tagen ausgespro- chen hilfreich sein, die aktuelle Ras- sismus-Debatte neu und wohlwollend zu sehen. Der erste Eindruck eines Menschen kann täuschen, wir urteilen schnell falsch. Schauen wir doch einmal ge- Corona nauer hin, quasi hinter die Maske. Hö- ren wir, was uns der andere zu sagen hat oder beachten wir, was er tut. Bemühen wir uns, herauszufinden, wie er wirklich ist. Er ist mehr wert als es äußerlich erscheint, er hat eine ei- gene Geschichte, die ihn geprägt hat, und er hat ein Herz. Wir alle haben etwas gemeinsam, wir streben nach einer besseren Welt, wir sehnen uns nach Liebe, Gerechtigkeit und Frieden. Unterschiedlich ist die Art und Weise, wie wir es tun. Erinnern wir uns daran, genauer hin- zusehen und entdecken vielleicht, dass hinter der Maske einfach ein freundlicher und liebenswerter Mensch ist. WP 33
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