CLEMENS BOTE - Kirchbauförderverein - Ausgabe 12/2020

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CLEMENS BOTE - Kirchbauförderverein - Ausgabe 12/2020
CLEMENS BOTE                    67. Ausgabe
                                12/2020

     Kirchbauförderverein
  der Pfarre St. Clemens e.V.
CLEMENS BOTE - Kirchbauförderverein - Ausgabe 12/2020
WAS SIE ALLES ERWARTET . . .
    Inhaltsverzeichnis
    Seite     3   Vorwort            Und bis wir uns wiedersehen . . .
              4   Kevelaer           Wer hat’s erfunden? - Die Schweizer!
              6   Stiftung           Die Stiftung Benedictus Dominus
              8   Junge Kirche       Gott, wo bist du? - Eine Spurensuche
             12   Messdiener         Not macht erfinderisch - Osterkerzen einmal anders
             14   GdG                Gottesdienste während der Coronazeit
             16   St. Clemens        Fronleichnam 2020
             17   Nachruf            Pfarrer Josef Beenen
             18   Falken             Unsere Kirchturmfalken 2020 - Zuerst sah alles ganz normal aus
             20   Pfarrstatistik     Taufen, Trauungen, Beerdigungen
             22   C&C Magazin        Die Seiten nicht nur für Kinder
             25   C&C Magazin        Wer war . . . ? - Dr. med. Ernst Boekels
             29   Messordnung        Gottesdienste in St. Clemens ab November 2020
             30   Kommunion          Kommunionvorbereitung unter anderen Bedingungen
             33   Corona             Der verhüllte Mensch
             34   Leserbeitrag       Weihnachtsbrief
             35   Adressen           Wer ist wer in St. Clemens?
             37   Unterstützer       Wir bedanken uns herzlich . . .
             40   Rückseite          Manchmal brauchst du einen Engel

    Impressum

    Herausgeber:            Pfarrgemeinde St. Clemens, Kaldenkirchen
    Kontodaten:             Pfarre St. Clemens, Kaldenkirchen; Verw.-Zweck: Clemens-Bote
                            IBAN: DE58320500000036500395, BIC: SPKRDE33
    Redaktion:         Walburga Berger (WB), Gisela Biemans (GB), Doris Böhm (DB),
                       Ulla Flügels (UF), Bernd Küppers (BK), Lintrut Peters (LP),
                       Waltraud Prigge (WP), Christiane Rennen (CR), Christa Schattner (CS),
                       Irmgard Schmitz (IS)
    Redaktionsadresse: Kehrstraße 30, 41334 Nettetal, Tel: 02157 811796
                       E-Mail: clemensbote@stclemens-kaldenkirchen.de

    Fotos:                  Fotodesign Frank Hohnen (S.31,32), P. Hauser (S.6,7), L. Peters (S.40),
                            Junge Kirche (S.8,9,11), P. Schmitz (S. 16,18,19), A. Rennen (S.12),
                            Ch. Rennen (S.5,8,13,16,17,29,30), R. Tohang (S.4,5,20)

    Titelseite/Rückseite:   Elvire Kückemanns (Bild), Lintrut Peters (Layout)
    Satz & Layout:          Christiane Rennen (Gesamtlayout), Lintrut Peters (C&C Magazin)
    Auflage:                700 Hefte
    Ausgabe:                Nr. 67, 23. Jahrgang, November 2020

             Die Gelder, die durch Zuwendungen eingenommen werden, dienen ausschließlich
               der Kostendeckung des „Clemens-Boten“ und keinen gewerblichen Zwecken.

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GEDANKEN ZUR ZEIT
Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand
Der gewohnte Tagesablauf ist außer Kraft gesetzt bei Männern, Frauen, Jungen, Alten -

                                                                                        Vorwort
ausgebremst durch Corona. Da kommt auf einmal so ein Virus daher und stellt unser
aller Leben auf den Kopf. Als hätte plötzlich jemand die Pause-Taste gedrückt.
Volle Kanne, ohne Vorwarnung.
Und dann….
       Viel Zeit zum Nachdenken.
       Aufatmen.
       Momente genießen.
       Verantwortung übernehmen für sein Tun.
       Für andere da sein - zuhören und helfen.
       Dankbar sein.
       Sich selbst - und die Familie - jeden Tag aufs Neue organisieren.
       Kreativ sein.
       Sehnsucht - nach allen denen, die man gerade nicht besuchen darf.
       Nähe trotz Entfernung schaffen.
       Schwierig, aber machbar.
       Denn wir sind nicht allein.
       Er ist bei uns.
       Bei dir.
       Gott.
Liebe Leserinnen und Leser,

normalerweise sollte dieses Heft zum Pfarrfest am 15. August erscheinen.
Normalerweise. Durch die Corona-Pandemie sind die traditionellen Abläufe
durcheinander gewirbelt worden und alles was „normalerweise“ im Gemeinde-
leben passiert, wurde außer Kraft gesetzt.
Viele Veranstaltungen und Feste, Wallfahrten, die Kinderkommunion und
andere Zusammenkünfte wurden jäh abgesagt oder verschoben. Ostern,
Pfingsten und viele Gottesdienste konnten nicht gefeiert werden. Liebgewon-
nene Traditionen wie das Pfarrfest oder die Kevelaerwallfahrt fanden gar nicht
erst statt. Dennoch haben wir im Redaktionsteam fleißig Geschichten rund um
St. Clemens gesammelt. So kann der 67. Clemens-Bote, wenn auch etwas
verspätet, dennoch erscheinen.
Wir hoffen und wir wünschen uns, dass unsere Gemeinde weiterhin in einem
solidarischen Miteinander zusammenhält, um voller Kraft neu anzufangen.
Nehmen wir die Zukunft in den Blick und überwinden die notwendigen Ein-
schränkungen... Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott uns fest in seiner
Hand.
                                     Ihr Redaktionsteam des Clemens-Boten                3
KEVELAERWALLFAHRT
                         Wer hat's erfunden? - Die Schweizer!
           „Wo still im Schatten alter Linden“
           ist seit langer Zeit das Pilgerlied der
           Kevelaerwallfahrt von St. Clemens          1. Wo still im Schatten alter
           Kaldenkirchen. Seit wann dieses Lied       Linden die heilige Kapelle steht,
Kevelaer

           zu unserer Wallfahrt gesungen wird,        zu der, um süßen Trost zu finden,
           ist nicht genau bekannt. Wir Pilger wa-    so manch’ bedrückter Pilger geht.
           ren seit jeher der Überzeugung, dass
           dieses Lied einzig die Wallfahrt nach
           Kevelaer beschreibt, zumal vom             Da zieh’n auch wir, Maria mild,
           Gnadenbild die Rede ist. Wir wussten       zu deinem heil’gen Gnadenbild.
           auch nicht, ob nur wir dieses Lied         Maria mild, Maria mild,
           singen.                                    du Stern im dunkeln Nachtgefild.
           Doch dann geschah folgendes:               2. Wo Millionen Trost genossen,
           Bei einem unserer gemütlichen
           Pilgerabende in Kevelaer berichtete        viel tausend Wunden sind geheilt,
           Waltraud Peters, dass ein Pater Gall       wo frommer Büßer Tränen flossen,
           Morell etwas mit unserem Lied zu tun       so oft sie vor dem Bild geweilt.
           haben muss. Sie wusste, dass auf
           alten Noten dieser Name erwähnt
           wurde.
                                                     In der Zeit nach unserer Wallfahrt
                                                     brachte mir das Internet schnelle In-
                                                     formationen zu Pater Gall Morell. Er
                                                     lebte im Kloster Einsiedeln in der
                                                     Schweiz. Das Benediktinerkloster Ein-
                                                     siedeln ist seit Jahrhunderten ein Wall-
                                                     fahrtsort. Hierhin pilgern die Men-
                                                     schen zur schwarzen Madonna, die
                                                     dort in der Gnadenkapelle verehrt
                                                     wird. Die „Schwarze Madonna“ von
                                                     Einsiedeln ist ein spätgotisches Gna-
                                                     denbild aus der Mitte des 15. Jahr-
                                                     hunderts. Die Klostergemeinschaft
                                                     von Einsiedeln zählt heute rund 60
                                                     Mitglieder. Im Kloster befindet sich
                                                     heute die größte private Musik-
                                                     bibliothek der Schweiz.

                                                     Auf meinem Laptop habe ich die No-
                                                     ten unseres Pilgerliedes gespeichert
                                                     und schickte es (aus einer spontanen
                                                     Idee heraus), an einem späten Sonn-
    4
KEVELAERWALLFAHRT
tagabend per email an den Archivar
der Klosterbibliothek mit der Frage,
ob Pater Gall Morell der Verfasser des
Liedes sei. Ich war sehr erstaunt,
denn die Antwort ließ nicht lange auf
sich warten. Schon am frühen Mon-

                                                                                    Kevelaer
tagmorgen hatte ich die knappe Ant-
wort: Ja, er ist der Verfasser des Ur-
textes und Amsel Schubiger habe
die Musik dazu komponiert, schrieb er
mir. Er hätte mir auch die entspre-
chenden Unterlagen gemailt, doch
versage gerade das Computersystem
und er sende mir die Unterlagen per
Post. Einige Tage später hielt ich
dann den Brief aus der Schweiz mit       Über die bekannten Suchmaschinen
Ablichtungen aus der Klosterbibli-       im Internet findet man eine Ablichtung
othek in der Hand und mit ihm nähere     des Liederbuches im digitalen bayri-
Informationen zu unserem Pilgerlied.     schen Staatsarchiv. Im gleichen Jahr
                                         wurde der reine Text des Liedes in ei-
  Singen nur wir dieses Lied?            ner wöchentlichen Sonntagszeitung
                                         veröffentlicht. In der Zeitung „Der Pil-
Das Lied wurde 1857 gleich zweimal       ger" wurde am Schluss des Textes auf
veröffentlicht.                          die Veröffentlichung in dem Lieder-
Zum ersten Mal erschien es unter         buch verwiesen. Auch die Ausgabe
dem Titel PILGERLIED in dem Lieder-      dieser Wochenzeitschrift lässt sich im
buch „MARIENROSEN" im Benziger           Internet heute finden. Nun passen vie-
Verlag. Das Liederbuch ist eine          le Textzeilen vom Urtext nicht nur zu
Sammlung von Liedern zur Marien-         Einsiedeln oder Kevelaer. So stellte
verehrung und wurde mehrfach auf-        sich uns Kevelaerpilger schon lange
gelegt. Der Urtext war natürlich der     die Frage: „Singen nur wir dieses
Madonna von Einsiedeln geweiht und       Lied?" Die Antwort ist einfach! NEIN!
begann daher mit der Textzeile: „Wo
hoch im grünen Schweizerthale ...".      Das Kyllburger Marienlied bedient
                                         sich ebenfalls derselben Melodie und
                                         desselben Urtextes. In der ersten Stro-
                                         phe allerdings mit der Änderung: „Wo
                                         hoch im grünen Eifeltale.....", denn
                                         Kyllburg ist ein Wallfahrtsort in der
                                         Eifel. Na? Und wo finde ich auch die-
                                         sen Liedtext? Klar doch! Im Internet!
                                         Also: Viel Spaß beim Suchen!

                                                                Roland Tohang
                                                                                      5
STIFTUNG
                           Die Stiftung Benedictus Dominus
           Mission ist keine Aufgabe, die zusätz-
           lich zu den anderen hinzu kommt,
           sondern sie gehört zum Wesen der
           Kirche seit ihren Anfängen. Sie prägt
           das christliche Leben der Kirche.
Stiftung

           Die Benedictus Dominus Pfarrer
           Paul Hauser Stiftung hat sich zur Auf-
           gabe gemacht, Waisenhäuser und
           Priesterausbildung insbesondere des
           Steyler Missionswerkes in den Län-        tan, große Not in der Bevölkerung ken-
           dern Afrikas, Asiens und Lateinameri-     nen und dabei vor allem menschli-
           kas zu unterstützen.                      ches Leid.

           Die Gründung der Stiftung geht zu-
                                                      Ziel der Stiftung ist es:
           rück auf eine fünfjährige Erfahrung als
                                                       Waisenkindern ein Zuhause zu
           Missionar in Ecuador/Lateinamerika.
                                                       geben und vor dem Leben auf
           Auch als Militärpfarrer war Pfarrer
                                                       der Straße zu bewahren.
           Paul Hauser achteinhalb Jahre in den
                                                       Kindern, die ihre Eltern verloren
           Krisengebieten der Welt unterwegs
                                                       haben, eine gesunde Entwick-
           und lernte an vielen Orten, wie das
                                                       lung und Schulbildung zu geben.
           Kosovo und besonders in Afghanis-
                                                       Junge Männer, die sich für das
                                                       Priesteramt entschieden haben,
                                                       finanziell zu begleiten.

                                                     Mit der Stiftung Benedictus Dominus
                                                     möchte Pfarrer Paul Hauser mit dazu
                                                     beitragen, dass Menschen Hilfe er-
                                                     fahren und auch ihre menschliche
                                                     Würde erhalten.

   6
STIFTUNG
                                         Flyer der Stiftung liegen in der Kirche
Die Stiftung Benedictus Dominus          aus, darüber hinaus erhalten Sie aus-
ist als gemeinnützige mildtätige Stif-   führliche Informationen der Aktivitä-
tung vom Finanzamt Kempen aner-          ten im Internet unter:
kannt und wird unter der Steuer-Nr.      https://adobe.ly/2Wf5zNM
115/5755/0463 geführt.
Bankverbindung: Benedictus Domi-         Pfarrer-Paul-Hauser@gmx.de
nus, Volksbank Kempen IBAN:

                                                                                   Stiftung
DE28 3206 1414 1006 0010 13                                Pastor Paul Hauser
BIC: GENODEDIKMP

                                                                                     7
JUNGE KIRCHE
                     Gott, wo bist du? - Eine Spurensuche
       Gott, wo bist du?
       Das fragt sich wohl so mancher in sei-
       nem Leben. Gerade in schwierigen
       Zeiten. Es war eine Woche vor
       Ostern, also mitten im Corona-lock-
       down, dass ich beschloss, mich auf
       die Suche nach Gott zu begeben. Da-
       bei war ich nicht alleine, denn ihr habt
       mich begleitet - im Internet habe ich
JuKi

       von meiner Suche berichtet und mit
       euch meine Gedanken geteilt. Und ihr
       wart nicht untätig, sondern habt mir ge-
       antwortet und mich mit euren Ideen
       und Gedanken geleitet.
       Ich will euch noch einmal zurückfüh-
       ren an den Anfang meiner Suche. Es
       war der Samstag vor Palmsonntag:
       Warum gerade dieser Tag? Warum
       nicht? Es ist immer der richtige Au-
       genblick, um nach Gott zu fragen.
       Aber wie sollte ich anfangen?
       Auf meinem Weg durch Kaldenkir-            dann gibt es so viele Dinge, über die
       chen kam ich in die Fußgängerzone.         ich noch nie so richtig nachgedacht ha-
       Die Stadt war menschenleer und alle        be. Dieser Tag in der Fußgängerzone
       waren zuhause. Ganz untypisch für ei-      war ein denkwürdiger Palmsonntag.
       nen Samstag. Ein seltsames Gefühl.         Das hatte mir jemand von euch ge-
       Es war ein wunderschöner, sonniger         schrieben.
       Tag. Auch der folgende Palmsonntag         Alle Geschäfte hatten geschlossen
       versprach ein solcher Tag zu werden.       und die Straßen waren menschen-
       Ich beschloss, noch ein bisschen zu        leer. Es war so still ohne den alltägli-
       bleiben … Wenn ich an Gott denke,          chen Trubel. Ich kletterte auf einen
                                                  der Stein-Hügel, setzte mich hin und
                                                  atmete tief aus. Versuchte, an rein gar
                                                  nichts zu denken. Mal den Kopf frei zu
                                                  bekommen. Ich schloss die Augen.
                                                  Ließ die Sonne auf mein Gesicht
                                                  scheinen. Und lauschte in die leise
                                                  Welt. Konzentrierte mich nur auf das,
                                                  was ich hörte. Dazu nahm ich mir die
                                                  Zeit - zu sitzen, zu lauschen, zu war-
                                                  ten … Mit jeder weiteren Stunde be-
                                                  gleiteten mich die Glocken der Kirche.
                                                  Und dann plötzlich - es war exakt
  8
JUNGE KIRCHE
18:30 Uhr - läuteten sie eine ganze      gung hat. Im aufmerksamen Hören ha-
Zeit lang. Kann es sein, dass ich in     be ich vielleicht schon mehr Spuren
dem Glockenläuten eine Spur von          Gottes entdeckt als ich ahne …
Gott gefunden habe? Ich hörte auch       Noch etwas, auf das ich aufmerksam
den Wind. Es raschelten die trocke-      gemacht wurde: Ist euch schon mal
nen Blätter aus dem vergangenen          aufgefallen, dass die flache Seite des
Herbst. So, als würde dort jemand Un-    Stein-Hügels vor dem Eiscafé aus vie-
sichtbares entlang gehen. Einige von     len kleinen Steinchen besteht, die ein
euch berichteten mir, dass man Ge-       schönes Mosaik bilden? Eigentlich
räusche hören konnte, die man sonst      sind es nur viele kleine, einfache Stei-
nicht wahrnimmt.                         ne. Aber zusammen ergeben sie ein

                                                                                      JuKi
Das Zwitschern der Vögel. Musik aus      Bild. Sie gehören zusammen. Eine
einem Fenster. Den Wind in den Bäu-      weitere Spur von Gott? Wenn ihr dem-
men. Ihr werdet merken, dass das al-     nächst daran vorbeikommt, dann
les Dinge sind, die eigentlich immer     denkt ihr vielleicht daran.
da sind. Aber doch hört man sie oft      Auf meiner Suche nach Gott fielen mir
nicht. Ob es so auch mit Gott ist?       immer wieder all die sprießenden
Wer aufmerksamer ist, der bekommt        Knospen und blühenden Frühlings-
auch mehr mit von seiner Umwelt. So      blumen auf. Wie wunderbar, wie die
höre ich vielleicht auch Gott, wenn er   Natur jedes Jahr wieder zu wachsen
da ist und ich ihn nur unterbewusst      beginnt. Immer wieder neu zu leben
ausblende. Weil ich gerade nicht die     beginnt. Die Natur - Gottes Schöp-
Zeit habe, einfach mal zuzuhören.        fung. Viele von euch finden hier jede
Nehmt euch selbst doch einmal zu-        Menge seiner Spuren.
rück und schenkt dem Aufmerksam-         Das Kleine und Unscheinbare.
keit, was klein und unscheinbar ist      „Seit heute Morgen wohnt eine Wild-
und trotzdem eine Daseinsberechti-       biene mit auf meinem Balkon. Ein klei-
                                         nes Loch in der Wand wurde zu ihrem
                                         Zuhause. Und während ich entspannt
                                         in der Sonne sitze und ein gutes Buch
                                         verschlinge, ist die Biene tüchtig und
                                         fliegt rein und raus. So bin ich nicht al-
                                         leine und habe nun eine kurzfristige
                                         Mitbewohnerin.“
                                         Das Zeichen der Liebe.
                                         „Beim Spazierengehen im Feld habe
                                         ich dieses Herz am Zaun hängend ge-
                                         funden. Vielleicht ist es auch ein Zei-
                                         chen von Gott. Unser Herz soll zu uns
                                         sprechen.“
                                         Das Zeichen des Bundes mit Gott.
                                         „Als ich die ganzen Regenbögen auf
                                         den Fenstern oder mit Kreide auf dem
                                         Boden gemalt gesehen habe, habe
                                         ich gespürt, dass man nicht alleine ist.
                                                                                       9
JUNGE KIRCHE
       Auch wenn man keine Freunde tref-           so wie Jesus auf Gott vertrauen kön-
       fen kann und es fast schon so scheint,      nen? Bedingungsloses Vertrauen -
       als wäre man von der Welt ganz              wie der Säugling zur Mutter. Ein Ur-
       schön abgeschnitten. Solche Aktio-          vertrauen.
       nen bringen einem besonders in die-         Ich packte meine Bibel in meinen
       sen Zeiten ein Lächeln aufs Gesicht!“       Rucksack. Es war Zeit, weiter zu ge-
       Es ist ein wichtiger Grund, warum           hen. Meine Suche fortzusetzen. Mei-
       man nie aufhören sollte, nach Gott zu       nen Karfreitag verbrachte ich inmitten
       suchen! Egal wie weit weg er zu sein        der Einsamkeit und Trostlosigkeit des
       scheint.                                    Gipfels. Unter dem Kreuz mit Blick in
       Eines, was mir hierzu spontan einfällt,     den düsteren Himmel, auf die karge
JuKi

       ist das: Gott ist nicht so schwierig, wie   Landschaft. War dort wirklich alles
       ich gerade meine. Er ist auch nicht so      tot? Drei Tage blieb ich auf diesem Gip-
       weit weg, wie ich meine. Er will ver-       fel. Karfreitag - Karsamstag - Oster-
       standen werden. Und er will da sein.        sonntag.
       Er will gefunden werden.                    Karsamstag. Der Tag „dazwischen“.
                                                   An diesem Tag stand alles still. Jesus
       In den letzten Tagen der Karwoche           war tot. Die Welt hielt den Atem an.
       wollte ich Jesus besser kennen ler-         Alles war zu Ende. - Und dann begin-
       nen. Denn Jesus kann mir von Gott er-       nen wir wieder von vorn. Die einen sa-
       zählen - und das aus erster Hand. Er        gen: Genau so wie vorher! Ich frage:
       ist ja schließlich sein Sohn. Ich lag al-   Vielleicht anders? Vielleicht mit tiefer
       so faul auf der Wiese - und las ein gu-     Gelassenheit. Vielleicht mit diesem
       tes Buch. Der Titel: Die Bibel. Das letz-   Gefühl der Entschleunigung. Mit einer
       te Abendmahl. Die Kreuzigung. Die           inneren Ruhe. Angekommen. Bei mir
       Auferstehung. Das kennen wir alle.          selbst. Dann spüre ich auch das, was
       Aber als ich es in dieser Karwoche ge-      eigentlich immer schon da war. Dann
       lesen habe, da habe ich Dinge ent-          sehe ich Gottes Spuren auf unseren
       deckt, die mich berührten, erschütter-      Menschenstraßen. Die Welt steht still.
       ten, überraschten. Warum ließ Jesus         Ich warte. Ich suche. Ich-bin-da.
       das alles zu, wenn er es doch schon         Du auch? Über Nacht wurde die Ein-
       vorher wusste? Das war eine der ent-        öde zur blühenden Wiese. Wie konnte
       scheidenden Fragen, die ich mir stell-      das passieren? Das ist das Osterge-
       te. Darüber kann ich nur immer wieder       heimnis.
       staunen. Wie mutig. Wie entschlos-          Aus Tod wird Leben.
       sen. Wie selbstlos. So will ich auch        Den Ostermontag verbrachte ich
       sein. Ob ich das jemals schaffen wer-       noch in der summenden Vielfalt. Und
       de? An jenem Morgen hatte ich gele-         spürte dem nach, was geschehen
       sen: „Ich wünsche dir, dass du immer        war. Versuchte es zu greifen. Ich
       ganz fest an dich selbst glaubst.“          blickte zum Kreuz hoch und dachte:
       Wie passend war dieser Spruch. Auf          „Wenn ich mich umschaue und sehe,
       mich vertrauen. Das ist nicht einfach,      wie aus dem toten Stein die blühende
       wenn ich doch weiß, wie feige, wie          Wiese wurde, dann kann es nicht an-
       wankelmütig, wie egoistisch ich doch        ders sein: Du bist wirklich aufer-
       bin. So gar nicht wie Jesus. Würde ich      standen!“
  10
JUNGE KIRCHE
Die Jünger auf dem Weg nach Em-            ne, einfache Steine. Aber zusammen
maus erkannten Jesus erst, als er das      ergeben sie ein Bild. So wie eure Blu-
Brot brach. Obwohl er die ganze Zeit       me nun ein Teil der Wiese ist. Sie ge-
mit ihnen gegangen war, erkannten          hören zusammen. Ein Teil des großen
sie ihn nicht. Den ganzen Weg war er       Ganzen. Gemeinschaft. In Gott.
an ihrer Seite. Er war da! Ob das auch     Das Mosaik - das erste Zeichen auf
bei uns so ist? Vielleicht geht Jesus      meiner Suche. Die Blumenwiese -
auch den ganzen Weg mit uns. Ist da.       das letzte Zeichen auf meiner Suche.
Unser ganzes Leben lang. Den gan-          Alpha und Omega. Anfang und Ende.
zen langen Weg. Aber wir erkennen          Ein weiteres Zeichen?
ihn einfach nicht. Gehen nur mit ge-       Seit diesen Tagen ist einiges gesche-

                                                                                      JuKi
senktem Kopf stur den Weg entlang.         hen - auf dem Gipfel war ich Gott sehr
Ohne Seitenblick, ohne inne zu hal-        nahe. In meinen Alltag zurückgekehrt,
ten. Die Jünger erkennen Jesus erst,       entfernte ich mich wieder von ihm.
als er das Brot bricht. Sie erkennen       Aber die Spuren bleiben. Für immer.
ihn in einem seiner Zeichen. Einer sei-    Meine Suche nach Gott ist noch lange
ner Spuren. Ob das auch bei uns so         nicht zu Ende. Ich hoffe, auch ihr wer-
ist? Ich denke an meine bisherige Su-      det immer wieder die kleinen und
che zurück. An all die Spuren, die ich     großen Spuren finden und ihm weiter
bereits gefunden habe … Es hat sich        nachspüren. Wenn ihr mögt, dann be-
etwas verändert. In der Osternacht,        richtet mir, was ihr in der Zwischenzeit
da konnte ich es spüren:                   an Spuren gefunden habt.
Er ist wirklich da! Es lohnt sich!
                                           Ich bleibe zu erreichen per E-Mail an
Noch eines möchte ich euch mit auf         junge.kirche@stclemens-
den Weg geben: Erinnert ihr euch           kaldenkirchen.de.
noch an das Mosaik auf dem Stein-
Hügel in der Fußgängerzone?                Vielen Dank für eure wunderbaren
Dort, wo ich meine Suche begonnen          Ideen! Ohne euch wäre ich nicht so
habe. Eigentlich sind es nur viele klei-   weit gekommen!

                                                               Der Unbekannte
                                                               auf der Suche
                                                               nach Gott.

                                                               © Junge Kirche
                                                               St. Clemens
                                                               Kaldenkirchen
                                                                                      11
MESSDIENER
         Not macht erfinderisch! - Osterkerzen einmal anders...
        Jetzt sitze ich hier, eine Woche nach     Zahlreiche Kerzen entstanden; doch
        Ostern und schaue zurück auf die          so schnell wir auch bastelten (teilwei-
        diesjährige Osterkerzen-Aktion. Nor-      se in vier bis fünfstündigen Bastel-
        malerweise bieten wir unsere von al-      Marathons): es waren stets mehr
        len Messdienerleitern zusammen ge-        Kerzen vorbestellt, als wir basteln
        bastelten Osterkerzen am Palmsonn-        konnten. Bis zu einem gewissen Grad
        tag nach den Messen gegen eine            habe ich das auch noch sehr sportlich
        Spende für die Gemeindemitglieder         genommen; doch irgendwann kam
        an, um unsere Messdienerkasse auf-        der Punkt, an dem ich die erste Kerze
        zubessern. Von diesen Spenden fi-         angeboten hatte, die wir mangels
        nanzieren wir unsere Messdieneraus-       Kerzen gar nicht mehr produzieren
Medis

        flüge und andere Aktivitäten.             konnten...

        Einige Wochen vor Ostern, an einem        Auch hierfür ließ sich zum Glück spon-
        ähnlichen Abend, sitze ich daheim         tan eine Regelung finden: Statt der ge-
        und überlege: Wie finanzieren wir uns     wohnten 250 Kerzen wurden noch zu-
        als Messdiener in diesem Jahr, wenn       sätzliche 100 Kerzen nachbestellt.
        wir keine Osterkerzen basteln können      Doch wie lief die Bestellung eigentlich
        und durch den ausgefallenen Palm-         ab? Anfangs noch per Email und
        sonntag-Gottesdienst auch keine Ker-      Whats-App und später durch Mund-
        zen der Gemeinde anbieten können?         propaganda zog die Werbung immer
        Eine Lösung musste her, denn die
        Coronapandemie hatte die sonst so
        gute Tradition jäh unterbrochen. Ein
        kurzes Zögern, dann ein erster Ver-
        such: In meinem Whats-App-Status
        stand ein kleiner Vermerk, dass man
        sich bei Interesse an Osterkerzen
        doch einfach kurz melden solle!

        Und siehe da: Es sind keine zwei Stun-
        den rum und die ersten zwanzig Ker-
        zen sind geordert. Und in den darauf-
        folgenden Tagen folgen viele weitere
        Bestellungen. Sogar so viele, dass
        das Nachbasteln bald nicht mehr aus-
        reichte! Also musste auch dafür eine
        Lösung her: Mit Sicherheitsabstand
        saß daraufhin ein kleiner Teil der Lei-
        terrunde an einem großen Garten-
        tisch und schnitt fleißig Alphas, Ome-
        gas und natürlich die Zahlen 2 und 0
        aus den roten Wachsstreifen aus.
  12
MESSDIENER
größere Kreise. Es war spannend zu
sehen in welcher Reihenfolge die Be-
stellungen kamen. Häufig erst die So-
gerade-noch-Handy-Generation mei-
ner Eltern und dann meistens ein bis
zwei Tage später die Nachbestellung
für die Überhaupt-nicht-mehr-Handy-
Generation meiner Großeltern.
Bestellungen aus Leuth erreichten
mich, aber auch Kollegen und Freun-
de, die offline nie von dieser Aktion er-
fahren hätten... Versorgt wurden in je-
dem Fall alle.

                                                                                     Medis
Wer mich also in der Woche vor und
nach Ostern in Kaldenkirchen getrof-
fen hat, der hat mich meistens mit          ängstigt und besorgt sind. Auf diese
schwer bepacktem Fahrrad gesehen.           Weise konnte ich nicht nur Osterker-
Die umweltfreundliche Lieferung er-         zen verteilen, sondern auch gleichzei-
folgte nach Überweisung der Spende          tig Hoffnung und Freude schenken.
direkt bis auf die Türschwelle. Bei den     Das war auch für mich eine besonde-
Leuten, bei denen eine Überweisung          re Freude und alle Mühe wert. - Und
zu umständlich war, habe ich stets ge-      ganz nebenbei freuen wir Messdiener
klingelt und mit ausreichend Abstand        uns, dass wir einen Weg gefunden
die Übergabe abgewickelt. Die lus-          haben auch in diesem besonderen
tigsten Begegnungen sind zustande           Jahr die Finanzierung unserer Ge-
gekommen: Ein spontanes Nachbe-             meinschaft durch die so erhaltenen
stellen von 2 Kerzen sofort an der          Spenden zu bewahren. Ein großes
Haustüre; ein Geldwechseln auf ei-          Dankeschön an dieser Stelle dafür!
nen 100 Euro-Schein und ein klassi-
sches nach dem Weg Fragen meiner-           Die Messdiener-Osterkerzen-Aktion
seits.                                      in diesem Jahr war ganz besonders
                                            und wird noch lange im Gedächtnis
Nunmehr wird Bilanz gezogen. Bis            bleiben! Aber sie war auch eine kleine
auf 22 Kerzen sind alle weggegan-           Erfolgsgeschichte in der grauen und
gen. Die Rückmeldungen und die Re-          trostlosen Corona-Osterzeit.
sonanz war überwältigend. Viele Men-
schen in der Gemeinde haben sich rie-
sig gefreut, wenn ich mit den Kerzen
vor der Haustür stand. Ich bin froh,
dass ich als Vertreter der Messdiener
diese Osterfreude in die Häuser und
Familien bringen konnte. Gerade in
dieser besonderen Zeit, in der viele
Menschen verunsichert oder auch ver-                          Alexander Rennen
                                                                                     13
GEMEINSCHAFT DER GEMEINDEN
                  Gottesdienste während der Coronazeit
      Nach einer Abstinenz von 6 Wochen        fektion und wiesen die Plätze zu. Wäh-
      wurde seitens der Kirche entschie-       rend des Gottesdienstes wurde ge-
      den, die Gottesdienste in der GDG        meinsam gebetet. Leider konnte aber,
      Nettetal wieder aufleben zu lassen.      aufgrund der möglichen Ansteck-
      Die drei Pastöre Günter Puts, Bene-      ungsgefahr, nicht gesungen werden.
      dikt Schnitzler und Günter Wiegandt
      hatten sich dazu entschlossen, eine      Die Organistin Frau Gebauer bzw. der
      der Kirchen für alle Gemeinden her-      Organist Herr Bruns begleiteten den
      zurichten. Hierfür wurde die Lobberi-    Gottesdienst mit Orgelspiel und Ge-
      cher Kirche ausgewählt und corona-       sang. Um die Gottesdienste musika-
      tauglich ausgerüstet. Um den Min-        lisch abwechslungsreich zu gestal-
      destabstand einzuhalten, wurde ein       ten, wurden die Organisten in einigen
      Teil der Kirchenbänke mit Seidenbän-     Messen von Mitgliedern des Musikzu-
      dern abgesperrt und die erlaubten        ges der Freiwilligen Feuerwehr Vorst,
      Sitzplätze mit laminierten Gebetsblät-   einem Soloquartett des Kirchencho-
GdG

      tern markiert. Insgesamt konnte da-      res St. Sebastian, einem Flötenquar-
      durch eine Kapazität von ca. 100 Teil-   tett der Pfarrgemeinde St. Peter/
      nehmern erreicht werden. Ehepaare        St. Sebastian, einem Flötenquartett
      und Familien konnten vorne im Mittel-    der Pfarrgemeinde St. Lambertus
      schiff und in den beiden Seitenschif-    Breyell, einem Sologesang von Julia
      fen Platz nehmen. Die Einzelperso-       Chiuffreda und einem Tenorhorn-
      nen schlossen sich daran an.             spieler (Uwe Gebauer) unterstützt.

      Die Anmeldung der Teilnahme an den       Vor der Gabenverteilung ging der je-
      Gottesdiensten hat dankenswerter-        weilige Priester in die Sakristei und
      weise das Lobbericher Pfarrbüro über-    säuberte seine Hände. Danach teilte
      nommen. Hier konnte man sich zen-        er die Oblaten vorne am Altar aus. Die
      tral für einen der drei Gottesdienste    reibungslose Durchführung und die
      anmelden und seine Personalien hin-      Einhaltung des Mindestabstand es
      terlassen. Die Gottesdienste wurden      wurden bei der Gabenverteilung mit
      Sonntagmorgens jeweils um 09:00          Unterstützung der Helfer eingehalten.
      Uhr, 10:30 Uhr und 12:00 Uhr ange-       Hier gab es eine abgestimmte Rei-
      boten und von den drei Pastören der      henfolge, in der die Gottesdienstteil-
      GdG Nettetal sowie Herrn Pfarrvikar      nehmer zum Altar und wieder zu ihren
      Ansgar Falk im Wechsel gefeiert.         Plätzen geführt wurden.

      Um das Sicherheitskonzept vor Ort        Nach dem Schlusssegen wurden die
      umzusetzen, wurden Helfer aus den        Gottesdienstteilnehmer zu den bei-
      Gemeinden gesucht, die den Zugang,       den Ausgängen geführt. ImAnschluss
      den Messablauf und den Abgang be-        der Messe wurden die Kirchenbänke
      gleiten. Die Helfer nahmen die Kirch-    für den nächsten Gottesdienst desin-
      gänger in Empfang, kontrollierten die    fiziert und der nächste Ordnerdienst
      Anmeldung, sicherten die Handdesin-      übernahm. Die frühe und späte Mes-
 14
GEMEINSCHAFT DER GEMEINDEN
se wurde mit einer durchschnittlichen   Auch die abwechslungsreiche Ge-
Zahl von 55 Personen besucht. In der    staltung der Gottesdienste kam bei
mittleren Messe war die Kirche nahe-    den Gläubigen sehr gut an.
zu vollständig gefüllt.
                                        Insgesamt konnte man mit diesen
Anfängliche Bedenken, dass durch        sonntäglichen Messen innerhalb der
die Öffnung der Kirche, die Anste-      GdG den Messbesuchern, trotz der
ckungsgefahr deutlich erhöht werden     schwierigen Umstände eine Alternati-
könnte, konnten schnell ausgeräumt      ve zu den gewohnten Gottesdiensten
werden. Die tatkräftige Unterstützung   bieten. So konnte ein Gemeindeleben
aller Helfer trug dazu bei, dass vor,   aufrecht erhalten bleiben, auch wenn
während und nach den Messen eine        dies anders ist, als es viele gewohnt
entspannte Atmosphäre bei allen Got-    sind und sich nicht jeder Gläubige da-
tesdienstteilnehmern entstand.          rauf einlassen kann.
                                                          Claudius Herrmann

      GEBET IN SCHWERER ZEIT

                                                                                 GdG
      Gott,
      du bist die Quelle des Lebens.
      Du schenkst uns Hoffnung und Trost in schweren Zeiten.
      Dankbar erinnern wir uns an deinen Sohn Jesus Christus,
      der viele Menschen in deinem Namen heilte
      und ihnen Gesundheit schenkte.
      Angesichts der weltweiten Verbreitung
      von Krankheit und Not bitten wir dich:
      Lass nicht zu, dass Unsicherheit und Angst uns lähmen.
      Sei uns nahe in der Kraft des Heiligen Geistes.
      Lass uns besonnen und verantwortungsvoll handeln
      und unseren Alltag gestalten.
      Schenke uns Gelassenheit und die Bereitschaft,
      einander zu helfen und beizustehen.
      Sei mit allen, die politische Verantwortung tragen.
      Sei mit allen, die gefährdete und kranke Menschen
      begleiten und sie medizinisch versorgen.
      Lass uns erfinderisch sein in der Sorge füreinander
      und schenke uns den Mut zu Solidarität und Achtsamkeit.
      Gott, steh uns bei in dieser Zeit, stärke und segne uns.
      Amen.                               Pater Norbert M. Becker, MSC
                                                                                 15
FRONLEICHNAM
                          Fronleichnam 2020 in Kaldenkirchen
              Sehr gefreut hatte ich mich, dieses
              Jahr wieder das Fronleichnamsfest in
              Leuth und Kaldenkirchen zu feiern!
              Doch dann kam leider die Coronapan-
              demie und Fronleichnam wurde früh-
              zeitig abgesagt. Nachdem aber An-
              fang Mai die Gottesdienste in Lobbe-
              rich angelaufen waren und die Umset-
              zung des Sicherheitskonzepts gut
              funktionierte, entschloss man sich, in   stands- und Hygieneregeln eingehal-
              den jeweiligen Ortsteilen doch Gottes-   ten werden konnten. Nach anfängli-
              dienste zu Fronleichnam abzuhalten.      cher Skepsis stellte sich heraus, dass
                                                       trotz der Corona-Maßnahmen 150
                                                       Gläubige im Conventgarten Platz fin-
St. Clemens

                                                       den würden.

                                                       Der Conventgarten wurde mit der Mar-
                                                       kierungsmaschine des TSV Kalden-
                                                       kirchen in Blöcken unterteilt und die
                                                       notwendigen Abstände eingezeich-
                                                       net. Ausreichend freiwillige Helfer aus
                                                       den Gemeinden trafen sich sowohl zu
                                                       einer Vorbesprechung als auch am
              Für Kaldenkirchen bedeutete dies,        Fronleichnamsmorgen. Aufgaben wie
              dass der Conventgarten entspre-          Stühle stellen, Gläubige in Empfang
              chend hergerichtet werden musste.        nehmen und Plätze zuweisen, sowie
              Außerdem galt es, den Ablauf der         das Aufräumen nach dem Ende der
              Messe so zu koordinieren, dass Ab-       Messe waren somit schnell erledigt.

     16
FRONLEICHNAM
Leider regnete es am Fronleichnam-
morgen, so dass wir schon Bedenken
hatten, ob überhaupt Gemeindemit-
glieder kommen würden. Aber gegen
9:15 Uhr hörte es auf zu regnen und
kurz darauf kamen die ersten Mess-
teilnehmer. Stetig füllte es sich weiter,
so dass am Ende ca. 120 Gläubige an-
wesend waren. Sehr viele freuten
sich, endlich wieder eine Messe in
Kaldenkirchen feiern zu können.
                                      fröhlich, so dass es ein gelungener
Da die Messe draußen stattfand und Auftakt zu hoffentlich weiteren Mes-
die Abstände ausreichend eingehal- sen in den jeweiligen Gemeinden war.
ten werden konnten, durften wir sogar
singen. Die Stimmung unter den Mess-

                                                                                   St. Clemens
teilnehmern war sehr entspannt und                     Claudius Herrmann

                                    Nachruf
Pfarrer Josef Beenen ist verstorben.        Während dieser Zeit war Josef Bee-
Am 16. April 2020 verstarb Pfarrer          nen auch Präses der Kolpingsfamilie
Josef Beenen. Am 6. Juni 1950 in Wil-       Kaldenkirchen und Präses der Kol-
lich geboren, wurde er nach seinen          pingsfamilien des Bezirks Nettetal-
Studien in Bonn und Freiburg im             Grefrath. Zusätzlich übernahm er
Breisgau am 5. Juli 1975 zum Priester       auch die Aufgaben des Dekanatsju-
geweiht.                                    gendseelsorgers (1982 bis 1984).
Im Anschluss an die Priesterweihe er-       Als Pfarrer wirkte er in den Gemein-
folgte sein erster Einsatz als Kaplan in    den Amern und St. Tönis und als
der Pfarrei St. Laurentius Grefrath         Pfarrvikar in Grefrath.
(1975 bis 1979). Danach folgte ein          Seit 2012 war Pfarrer Beenen auch
Einsatz als Kaplan in der Pfarrei           Diözesanbeauftragter für die älteren
St. Clemens in Kaldenkirchen (1979          und kranken Priester und Diakone für
bis 1984). Pastor Johannes Keil war         die Region Kempen-Vier sen und
damals Pfarrer in unserer Gemeinde.         Krefeld.
Josef Beenen engagierte sich in der         Die Beisetzung findet aufgrund der
Jugend- und Messdienerarbeit. Viele         aktuellen Gegebenheiten im engsten
erinnern sich an sein reges Wirken bei      Familienkreis statt.
Karnevalsveranstaltungen.                                                    UF

            So soll euer Licht vor den Menschen leuchten,
                  damit sie eure guten Werke sehen
            und euren Vater im Himmel preisen. MT 5,16

                                                                                   17
FALKEN
                             Unsere Kirchturmfalken 2020
                          - zuerst sah alles ganz normal aus!
         Ein kurzer Rückblick: 2018 hatten
         zum ersten Mal in unserem Kirchturm
         Wanderfalken ihre Brut aufgezogen.
         Die aus der großen Brutkiste vertrie-
         benen Turmfalken haben dann die
         kleinere Kiste Richtung Süden bezo-
         gen. Alles lief normal ab, bis dann im
         Juni ein junger Turmfalke sich von
         den Wanderfalken hat füttern lassen.
         Aus diesem Anlass ist ein 10-
         minütiger Film entstanden, der unsere
         Turmfalken Geschichte von 2010 bis
         2018 dargestellt hat. Es gab dazu
         auch schon diverse Berichte im Cle-
         mens-Boten, zuletzt vor genau zwei
         Jahren.

         2019 war ein ganz normales und un-
         spektakuläres Jahr für unsere Be-
Falken

         wohner. Die beiden Web-Cams über-
         trugen den Livestream und in den bei-
         den Kisten wuchsen junge Wander-
         bzw. Turmfalken heran.
                                                   Auch für dieses Jahr hatte ich wieder
         Für dieses Jahr stand eigentlich auch     einige Ideen, wie ich die Kisten bau-
         nichts Spektakuläres auf dem Pro-         lich verändern könnte, um bessere Bil-
         gramm. Die Wanderfalken waren fast        der zu machen. In den hinteren Ecken
         das ganze Jahr am Turm. Die Turm-         der beiden Kisten habe ich eine LED
         falken sind erst kurz vor Brutbeginn      Lampe angeschlossen, die fernge-
         wieder zum Kirchturm zurückgekehrt.       steuert über ein Notebook ein- und
         Jedes Jahr erwartet man mit Span-         ausgeschaltet werden konnte. Da-
         nung die Eiablage, um dann mit ent-       durch war der Gegenlichteffekt zur Öff-
         sprechenden Hochrechnungen, das           nung der Kiste nicht mehr so extrem
         Schlüpf- und auch Ausflugsdatum zu        wie in den letzten Jahren. Über dieses
         erahnen. Die Geschichte von 2018          Notebook konnte dann auch eine Ka-
         wurde dadurch möglich, dass die           mera für Bild- und Videoaufnahmen
         Turmfalken ca. eine Woche vor den         ferngesteuert werden. Die Tragweite
         Wanderfalken schon das Nest verlas-       dieser Aufrüstung wurde mir erst am
         sen haben. Das sollte dieses Jahr         Sonntag, dem 24. Mai, kurz vor dem
         aber nicht so sein. Die Wanderfalken      Tatort klar. Am Eingang der Turmfal-
         waren schneller flügge als ihre kleine-   kenkiste saß ein Wanderfalke und
         ren Nachbarn.                             schaute sich das Treiben der jungen
   18
FALKEN
                                          Ort. Die Turmfalken haben nach dem
                                          Ausfliegen ein neues Quartier in der
                                          großen Sequoia hinter der evangeli-
                                          schen Kirche gefunden. Hier konnte
                                          man noch häufig ihr Geschrei hören.
                                          Aufgrund dieser auch vom Nabu als
                                          außergewöhnlich bezeichneten Film-
                                          aufnahmen und der Geschichte von
                                          2018 hat der WDR eine Dokumenta-
Turmfalken an. Bisher glaubte ich im-     tion über unsere Turm- und Wan-
mer, dass den Wanderfalken dieser         derfalken Situation im Kirchturm in
kleinere Einflug nicht zusagt. Der fol-   der Lokalzeit gezeigt.
gende Krimi war dann viel spannen-
der als jedes Fernsehprogramm. In
den nächsten 5 Tagen haben beide
Wanderfalkeneltern die jungen Turm-
falken zu Zeiten besucht, als die Turm-
falkeneltern mit der Mäusejagd be-
schäftigt waren. Es mussten ja 5 hung-
rige Mäuler gestopft werden. Es wur-
den Mäuse geklaut und es gab auch
Auseinandersetzungen, die ein Turm-

                                                                                 Falken
falkenjunges nicht hätte überleben        Diese eindrucksvollen Minuten zwi-
müssen.                                   schen den beiden Arten, sowie weite-
                                          re Zusammenschnitte der letzten Jah-
                                          re sind jetzt auf meiner Webseite
                                          http://streaming.schmitz-
                                          nettetal.de/natur oder über einen
                                          Link auf der St. Clemens Webseite zu
                                          sehen.

                                                                Peter Schmitz

Ein Highlight waren die 5 Minuten, in
denen der Wanderfalken - Terzel (Va-
ter) die jungen Turmfalken gefüttert
hat. Die technischen Erweiterungen
haben es ermöglicht, diese Erlebnis-
se mit hochwertigem Video- und Foto-
material zu dokumentieren.

Zu guter Letzt haben 3 junge Wander-
falken und 5 Turmfalken den Kirch-
turm verlassen. Die Wanderfalken
sind bis jetzt immer wieder mal vor
                                                                                 19
TAUFEN, TRAUUNGEN, BEERDIGUNGEN
                                         Erntedank 2020
                                                          Ein herzliches Danke-
                                                          schön an die Landfrauen,
                                                          die auch in diesem Jahr
                                                          unsere Kirche zum Ernte-
                                                          dank mit viel Liebe zum
                                                          D e t a i l k u n s t v o l l g e-
                                                          schmückt haben!
Statistik

                        Das Sakrament der Taufe empfingen:
            März 2020
             Merle Rosendahl
             Isabella Dohmen

            September 2020
              Marlene Heyer
              Jonas Kröckel
              Hans Pazzini
              Liam Lisges
              Niklas Meier
              Jara Viehrig
              Linn Marie Klinkertz
              Lea Johanna Gotzen
              Hannes Alexander Liedtke

            Oktober 2020
             Melissa Hilberts
             Luka Milan Dix
             Liam Ketelaer
             Paul Böhm

    20
TAUFEN, TRAUUNGEN, BEERDIGUNGEN
                   Einander das Ja-Wort gaben:
August 2020
 Michael Feldt und Monique Hoffmann-Yellonek

Oktober 2020
 David Fisicaro und Eva-Maria Mühlemeyer

    Liebe, und einzig die Liebe, ist in der Lage dir ein glücklicheres
    Leben zu geben.                            Ludwig van Beethoven

                In die Ewigkeit wurden berufen:
März 2020                             September 2020

                                                                            Statistik
 Hildegard Heußen         71 Jahre      Christine Hokenmaier     92 Jahre
 Peter Brüster            89 Jahre      Gertrud Backes           93 Jahre
 Alfred Mainusch          66 Jahre      Horst Brenig             81 Jahre
                                        Waltraud Heinen          71 Jahre
April 2020
  Toni Peters             87 Jahre    Oktober 2020
  Heinz Wolters           71 Jahre      Wilhelm Küppers          79 Jahre
  Hermann Schneider       85 Jahre      Anita Pannwitz           75 Jahre
  Peter Visé              80 Jahre      Thea Reiffs              96 Jahre
  Gertrud Paschmanns      85 Jahre      Adriana Lotze            99 Jahre
  Martina Heesen          58 Jahre      Josef Wellmanns          85 Jahre
  Uwe Hintzen             78 Jahre
Mai 2020
 Hans-Jürgen Kunz         55 Jahre
 Martha Maesmanns         95 Jahre
 Gerhard Terhaag          93 Jahre
Juni 2020
  Margareta Terhaag       92 Jahre
Juli 2020
  Maria Eubel             82 Jahre
  Karl Otten              94 Jahre
  Markus Gollers          49Jahre
August 2020
  Peter Volpp             64 Jahre
  Hans-Dieter Büschkes    77 Jahre
  Hannelore Inderhees     84 Jahre
  Manfred Leupers         61 Jahre
  Willi Thelen            97 Jahre
                                                                            21
C & C - MAGAZIN
                   Fragt mal Oma und Opa, ob sie sich an
                   ihren ersten Schultag erinnern können.
                   Vielleicht können sie sich an ein Lied
                   erinnern, das die Kinder damals sangen:

                   Hurra, ich bin ein Schulkind
                   und nicht mehr klein.
                   Ich trag auf meinem Rücken ein Ränzelein.
                   Hefte, Stifte, Lesebuch, ei, das ist für mich genug.
                   Wenn ich fleißig lerne, dann werd‘ ich klug.

                   Einige von euch sind 6 Jahre alt und sind nach den Sommerferien in die
                   Schule gekommen. Das gilt für fast alle 6-jährigen Kinder, denn es gibt die
                    C&C-Magazin

                   Schulpflicht. Die gibt es seit etwa 100 Jahren.
C&C-Magazin

                   Es gab zwar schon vor mehr als 500 Jahren Schulen für adlige Kinder oder
                   für Kinder reicher Eltern. Wer sich eine solche Schule nicht leisten konnte,
                   und das war bei den meisten so, musste seine Kinder selbst zu Hause unter-
                   richten. Wer das nicht konnte oder wollte, musste seine Kinder in die Schu-
                   le schicken, aber es gab noch keine Schulpflicht. Also blieben die Kinder
                   zu Hause, Mädchen sowieso, denn Bildung für Mädchen war nicht wichtig.
                                                       Erst 1919 wird die allgemeine Schulpflicht
                                                       für Jungen und Mädchen eingeführt. Vor
                                                       allem die Bauern waren davon nicht be-
                                                       geistert, denn sie brauchten ihre Kinder
                                                       für die Arbeit im Stall, auf dem Feld und
                                                       im Haushalt. Deshalb hielten sie die Kin-
                                                       der oft einfach zu Hause, statt sie in die
                                                       Schule zu schicken, trotz Schulpflicht.
                   Diese Zeiten sind vorbei. Jedes Kind weiß, dass es mit 6 Jahren einge-
                   schult wird und auch alle Eltern wissen das. Die Kinder haben aber
                   nicht nur die Pflicht, in die Schule zu gehen, sondern sie haben auch ein
                   Recht darauf. Sie haben ein Recht auf Bildung, eines von 41 Kinder-
                   rechten, die seit 30 Jahren weltweit gelten.
                                  22
                                           Eine tolle Schulzeit wünschen euch
                                          Clemens und Clementine
              22
Kommt, wir zeichnen Tiere!
Wir zeigen euch, dass es ganz einfach ist, Tiere zu zeichnen, ja sogar lustig,
denn James Krüss hat lustige Verse zu den Tiermotiven geschrieben. James
Krüss war ein bekannter Kinderbuchautor, der von 1926 bis 1997 lebte.

Beispiel 1: Dackel

                                                                                      C&C-Magazin

                                                                                 23
Beispiel 2: Eichhörnchen
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                                     Quelle: Wir zeichnen Tiere. Ann H. Davidow, Egmond Boje Verlag GmbH

              24
In unserer Serie „Wer war...?“ lernt ihr jeweils eine(n) Heilige(n) oder eine
andere interessante Persönlichkeit kennen.
In Zeitungen könnt ihr immer wieder lesen und in Fernsehberichten sehen,
dass es Länder gibt, man nennt sie Entwicklungsländer, in denen die Men-
schen oft sehr arm sind und sich keine Medikamente kaufen können. Es gibt
auch keine Ärzte, die ihnen Medikamente verschreiben, so wie ihr es von
Deutschland kennt.
An diese Menschen werden Medikamente kostenlos verteilt. Ganz oft ge-
schieht dies durch die action medeor. Von diesem Verein und von dem
Mann, der sie ins Leben gerufen hat, wollen wir euch heute erzählen.

                             action medeor
                           Die Notapotheke der Welt
action medeor wurde                                  Wirkstoffe, sind aber

                                                                                     C&C-Magazin
am 13. August 1964 in                                viel billiger. Aber auch
Tönisvorst-Vorst, etwa                               das kostet Geld. Ohne
20 km östlich von Kal-                               Spenden wäre dies
denkirchen, gegründet.                               nicht möglich gewesen.
Es ist das größte Me-
dikamenten-Hilfswerk                                 1988 erhielt action me-
Europas. Gründer ist                                 deor von Else Eberle,
Dr. Ernst Boekels.                                   einer Jüdin, die sich
In der Anfangszeit von                               während des National-
action medeor wurden                                 sozialismus mit ihrem
Medikamente gesam-                                   Mann versteckt hatte
melt und in die Entwick-                             und die immer ein Herz
lungsländer verschickt.                              hatte für Menschen in
Dort wurden sie dann                                 Not, nach dem Tod ihres
an die armen Men-                                    Mannes eine Spende
schen verteilt.                                      in beträchtlicher Höhe.

Da die gespendeten Medikamente         action medior besteht mittlerwei-
bei Weitem nicht ausreichten, um       le mehr als 50 Jahre. In dieser Zeit
alle armen Menschen zu versorgen,      wurden mehr als 10.000 Gesund-
entschied man sich, die nötigen Me-    heitsstationen in 140 Ländern in
dikamente günstiger herzustellen.      Asien, Südamerika und Afrika auf-
Man nennt diese Medikamente dann       gebaut, um die Menschen dort
Generika. Sie enthalten die gleichen   mit Medikamenten zu versorgen.

                                                                                25
In Tönisvorst werden über 200 ver-       innerhalb von 24 Stunden in die Kri-
                   schiedene Medikamente und über           senregion verschickt werden können.
                   400 medizinische Bedarfsartikel ge-      Ein Beispiel: Nach dem Erdbeben in
                   lagert, um von dort aus in die Ent-      Nepal 2015 schickte das Medikamen-
                   wicklungsländer verschickt zu wer-       ten-Hilfswerk Hilfsgüter in die betrof-
                   den. Es stehen auch Notfallpakete        fenen Regionen und eröffnete vor Ort
                   bereit, die im Falle einer Katastrophe   eine Medikamenten-Verteilerstation.

                   Die action medeor ist nicht denkbar ohne den Mann, der sie gegründet hat.

                                       Dr. med. Ernst Boekels
                                             Arzt und Helfer in Not
                   Ernst Boekels wird am 25. Dezember
                   1927 in Krefeld geboren. Er hat 6
                   ältere Geschwister. 1934 wird er
                   eingeschult in eine Jungenschule
C&C-Magazin

                   in St. Tönis, 3 Jahre später wird er
                   Schüler des Realgymnasiums in
                   Krefeld. Er will Abitur machen, um
                   Medizin zu studieren. Doch dazu
                   kommt es nicht. Es ist Krieg und
                   so muss Ernst Boekels im Februar
                   1945 Soldat werden. Im April 1945
                   kommt er in amerikanische Gefan-
                   genschaft. Er wird 2 Monate später
                   entlassen und kann dann gleich sei-
                   ne Abiturprüfung erfolfreich ablegen.
                   Der Krieg ist vorbei, aber viele Städ-   er nach Regensburg und macht dort
                   te sind zerstört. Teilweise auch die     das Physikum. Damit ist der erste
                   Universitäten. Die Menschen leiden       theoretische Abschnitt des Medi-
                   unter Armut. Ihre Häuser und Woh-        zinstudiums abgeschlossen. Zum
                   nungen sind zerstört. Ernst Boekels      weiteren Studium geht er nach Düs-
                   muss fast 2 Jahre warten, bis er         seldorf. Dort macht er 1953 im Alter
                   endlich studieren kann. Er bekommt       von 28 Jahren das Staatsexamen,
                   schließlich einen Studienplatz für       ist nun Dr. med. Ernst Boekels. Bis
                   Medizin an der philosophisch-theo-       1959 hat er in mehreren Städten (bei-
                   logischen Hochschule in Eichstätt in     spielsweise in Viersen und Kempen)
                   Oberbayern. Er studiert 2 Semester       als Arzt gearbeitet. Dann eröffnet er
                   Medizin in Eichstätt, dann wechselt      eine eigene Praxis in Tönisvorst.

              26
Stets war es Dr. Ernst Boekels ein An-
liegen, Menschen in armen Ländern
zu helfen. 1963 führt er eine Altkleider-
sammlung für eine Missionsstation in
Indonesien durch. Er bittet kirchliche
Stellen um Unterstützung und be-
kommt von einem Steyler Pater aus
St. Augustin, Pater Adam Nottebaum,
die Antwort: „Als Arzt sollten Sie sich
schämen, alte Klamotten zu sam-
meln. Schicken Sie lieber Medizin.“

Das war die Geburtsstunde von
action medeor.

Dr. Ernst Boekels nimmt sich die Wor-
te des Paters zu Herzen und sammelt

                                                 C&C-Magazin
Ärztemuster, erst in seiner Garage,
dann in einer von der Stadt zur Ver-
fügung gestellten leer stehenden
Schule. Die Ärztemuster werden aus
ganz Deutschland geschickt und es
werden immer mehr. Die Ärztemus-
ter werden sortiert und an bedürftige

                                            27
Menschen in den Entwicklungslän-           Während eines Aufenthaltes in In-
                   dern verschickt.                           dien lernt er Mutter Teresa kennen.
                                                              Als diese 1984 einen Deutschlandbe-
                   Dr. Ernst Boekels kann diese Aufga-
                                                              such macht, lädt Dr. Boekels sie ein,
                   be als Privatmann nicht allein bewälti-
                                                              bei ihm zu wohnen.
                   gen und so gründet er schließlich am
                   13. August 1964 den Verein action          Für seine Arbeit erhält Dr. Boekels
                   medeor. 22 Jahre, bis zum Jahre            viele Auszeichnungen und hohe An-
                   1986, ist Dr. Ernst Boekels Vorsit-        erkennung. Unter anderem bekommt
                   zender des Vereins, der lange ehren-       er den Verdienstorden des Landes
                   amtlich arbeitet. Auch heute gibt es       Nordrhein-Westfalen, das Bundes-
                   immer noch eine große Anzahl Eh-           verdienstkreuz 1. Klasse und das
                   renamtler, die sich bei Action medeor      Ehrenkreuz der Österreichischen
                   einbringen, aber auch Hauptamtler,         Albert-Schweitzer-Gesellschaft.
                   die die Organisation führen, Zweig-
                   stellen in Tansania und Malawi aufge-      Deutlich wird die Würdigung seiner
                   baut haben und vor Ort pharmazeuti-        Lebensleistung auch in einer Aussa-
C&C-Magazin

                   sche Ausbildungen anbieten.                ge des derzeitigen Präsidenten des
                                                              Tönisvorster     Medikamenten-Hilfs-
                   Während seiner Zeit als Vereins-           werks, Siegfried Thomaßen: „Seinem
                   vorsitzender bereist er viele Länder       Engagement und seiner Entschlos-
                   in Südamerika, Asien und Afrika, in        senheit haben wir es zu verdanken,
                   denen die Not der Menschen sehr groß       dass sich action medeor zum größ-
                   und ihre medizinische Versorgung           ten Medikamenten-Hilfswerk Euro-
                   sehr schlecht ist, also dahin, wo action   pas entwickeln konnte.“
                   medeor helfen kann.
                                                              Im Jahr 1998 übergibt Dr. Ernst
                                                              Boekels seine Praxis an seinen Sohn
                                                              Sebastian und geht in Rente.
                                                              Mit Wohlwollen beobachtet er, was
                                                              aus seinem Lebenswerk geworden
                                                              ist und engagiert sich auch im hohen
                                                              Alter weiterhin für den Verein. Noch
                                                              wichtiger als action medeor sind ihm
                                                              aber seine 4 Kinder, Schwiegerkinder
                                                              und seine Enkel.
                                                              Dr. Ernst Boekels stirbt am 5. Mai 2019
                                                              im Alter von 91 Jahren.             GB

                   Aus einer kleinen Idee wird ein großes Lebenswerk!
              28
GOTTESDIENSTE IN ST. CLEMENS
     Gottesdienste in St. Clemens ab November 2020
                                                    Erhebung und Verarbeitung
                                                    Ihrer personenbezogenen
                                                    Daten haben Sie die Mög-
                                                    lichkeit eine Beschwerde an
                                                    den Beauftragten für den
                                                    Datenschutz des Bistums
                                                    Aachen zu richten.

                                                     Der Zugang in die Kirche er-
                                                     folgt durch das Hauptportal.
                                                     Die Gottesdienstbesucher
                                                     werden dort von Ordnungs-
Seitdem in Nettetal der Inzidenzwert                 kräf ten empf ange n und
von 50 überschritten wurde, gelten        (nach Nennung des Namens und Be-
neue Regeln für Gottesdienstbesu-         nutzung des bereitstehenden Desin-
che. Zur Eindämmung der Pandemie          fektionsspenders) an ihren festgeleg-
ist die Nachverfolgung der Übertra-       ten Platz geführt. Beim Betreten der
gungswege von hoher Bedeutung.            Kirche und während des gesamten
Deshalb bitten wir Besucher der           Gottesdienstes muss ein Mund-

                                                                                    Messordnung
Wochenendgottesdienste (samstags          Nasen-Bedeckung getragen wer-
um 18:30 Uhr und sonntags um              den. In der jetzigen Situation müssen
9:30 Uhr) sich jeweils donnerstags        wir leider auf Gemeindegesang ver-
(erreichbar von 15 bis 17 Uhr) oder       zichten.
freitags (erreichbar von 10 bis 12
Uhr) mit ihren Kontaktdaten wie            Bitte beachten Sie die Abstands-
Namen und Telefonnummer im                 regeln! Vermeiden Sie Gedränge
Pfarrbüro unter 02157 811796 telefo-       am Ein- und Ausgang. Sollten Sie
nisch anzumelden. Für Gottes-              Erkältungssymptome wie Hus-
dienste unter der Woche muss ein           ten oder Schnupfen aufweisen,
Zettel mit den entsprechenden Daten        bitten wir auf einen Besuch der
in einer Box hinterlegt werden.            Gottesdienste zu verzichten.
                                           Darüber hinaus raten wir Gemein-
Die Kirchengemeinde erfasst Ihre Kon-      demitgliedern, die einer Risiko-
taktdaten, um sie im Fall der Infektion    gruppe angehören, nicht am
eines Gottesdienstbesuchers mit Co-        Gottesdienst teilzunehmen.
vid-19 an das örtliche Gesundheits-
amt weiterzugeben. Ihre Daten wer-
den zu keinem anderen Zweck verar-        Sollte es zu weiteren Änderungen
beitet und vier Wochen nach dem Got-      kommen, werden zeitnah Informatio-
tesdienst gelöscht. Ferner weisen wir     nen im Aushangkasten veröffentlicht.
Sie auf Ihre Betroffenenrechte nach       Aktuelle Informationen erhalten Sie
§§ 17 ff. KDG hin. Bei datenschutz-       auch unter:
rechtlichen Bedenken bezüglich der        www.stclemens-kaldenkirchen.de
                                                                                     29
KOMMUNION
              Kommunionvorbereitung unter anderen Bedingungen
            Wie alles begann. Am 10. Mai 2019
            wurden 45 neue Kommunionkinder in
            einem Familiengottesdienst vorge-
            stellt unter dem Motto:
            „Gott reicht jedem seine Hand“.

            Zur Vorbereitung trafen sich die Kin-
            der einmal in der Woche mit den Kate-
            chetinnen und Herrn Müller zu Hause
            oder im Convent. Am Anfang wurden
            in den Gruppenstunden Spiele ge-
            macht, damit sich die Kinder unterein-
            ander kennenlernten, da Kinder aus
            verschiedenen Schulen dabei waren.
            Sie haben mit viel Eifer ihre Gruppen-
            kerzen gestaltet, eine Tasche mit dem
            Kommunionmotto bemalt und das
            Deckblatt für unsere Ordner ausge-
            malt. Die Ordner wurden so nach und
            nach mit Liedern, Gebeten, Rätseln,
Kommunion

            Ausmalblättern und Geschichten
            über Gott und Jesus gefüllt. Zusam-
            men mit den Kindern dachten wir über
            die Frage nach, was es heißt:„Gott       gab keine weiteren Gruppenstunden
            reicht jedem seine Hand“. Dazu ein       mehr und die Kommunionfeier am
            paar Aussagen der Kinder: Die Hand       10 .M ai 20 20 wu rd e ab ge sa gt .
            kann Gutes, aber auch Böses tun.         Wann sie stattfinden würde, konnte zu
            Gott ist immer für uns da. Die Hand      diesem Zeitpunkt niemand sagen.
            beschützt uns, sie schenkt uns Ver-
            trauen, sie ist manchmal weich oder      Herr Müller hat in dieser schweren
            hart, sie kann uns halten, aber auch     Zeit Briefe an die Kommunionkinder
            wegstoßen, uns den Weg zeigen.           und ihre Eltern geschrieben, um sie
                                                     aufzumuntern und ihnen Mut zu ma-
            In den Gruppenstunden wurde ge-          chen, sowie ihnen die Zeit zu verkür-
            malt, gesungen, gelacht, Geschich-       zen. Solche Briefe sind in verschiede-
            ten über Gott und Jesus vorgelesen       nen Abständen an die Kommunion-
            und mit Bauklöt zen nachgeb aut.         kinder durch die Katechetinnen ver-
            Denn unser Ziel war es ja, die Kinder    teilt worden, um auch - mit Abstand -
            auf die erste heilige Kommunion vor-     mit den Eltern oder den Kommunion-
            zubereiten. Kurz vor unserem Ziel        kindern zu sprechen. In den Briefen
            kam der Corona bedingte Lock-down        waren immer Anregungen für die Kin-
            und wir mussten die Gruppenstunden       der dabei, die sie in der Zeit machen
            absagen. Alles kam zum Stillstand, es    konnten. Z.B. wie man einen Palm-
    30
KOMMUNION
zweig macht oder Ausmalbilder usw.       noch ein paar Späße gemacht. Dann
Nachdem dann die ersten Lockerun-        sind sie in der Kirche auch mit Abstän-
gen der Coronabestimmungen Mes-          den eingezogen. Beim Einzug erhiel-
sen unter Beachtung der Abstandre-       ten sie die Kerzen und trugen sie bis
geln möglich machten, wurde darüber      zu den Bänken, wo ihre Familie saßen
nachgedacht, wann die Kommunion-         und auch die Kommunionkinder ihren
feier nachge holt werden könnte .        Platz hatten. Das war anders als
                                         sonst in „normalen” Jahren - trotzdem
So wurde dann der 6. September           standen sie im Mittelpunkt. Es war ei-
2020 festgelegt. Für diesen Tag wur-     ne sehr schöne kurzweilige Messe ge-
den drei Messen angesetzt und zwar       nau richtig für sie. Gott hat ihnen in der
um 9 Uhr, um 10:30 Uhr und um            Messe seine Hand gereicht und sie in
12 Uhr. Die Kinder trafen sich dafür     die Tischgemeins chaft aufgenom-
noch zweimal zur Gruppenstunde (na-      men. Nach dem Auszug mit den
türlich unter Beachtung der Vorschrif-   selbst gestalten Kommunionkerzen
ten), ebenso beim Üben in der Kirche.    trafen sie sich noch zu einem Ab-
                                         schlussfoto auf dem Kirchplatz, bevor
Dann war der Tag da. Die Kommuni-        sie zur ihrer Feier mit den Familien auf-
onkinder trafen bei schönstem Wetter     brachen.
zu ihren vorgeschrieben Zeiten mit
den Eltern und einigen geladenen         Es war eine neue Herausforderung
Gästen an der Kirche ein. Die Kinder     für alle Beteiligten trotz der Vorschrif-

                                                                                      Kommunion
sammelten sich neben der Kirche          ten eine schöne Kommunionmesse
(Pfarrhaus) und die Eltern nahmen        zu gestalten.
auf ihren festgelegten Bänken Platz.     Aber es ist uns gelungen!
Bevor die Kinder in die Kirche einzo-
gen, hat Pastor draußen mit ihnen                  Dorothea Kühn (Katechetin)

                                                                                      31
KOMMUNION
Kommunion

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CORONA
                        Der verhüllte Mensch
Dieser Gedanke vom ‚Wort zum Sonn-       Wir alle tragen derzeit Masken zum
tag' vor vielen Wochen lässt mich        Schutz vor Corona, einem unsichtba-
nicht mehr los.                          ren, geisterhaften Virus, das uns im-
                                         mer und überall treffen kann mit un-
Ein Essener Pfarrer wirbt am 85. Ge-     übersehbaren Folgen. Verhüllte Men-
burt stag der Verhü llun gskü nstl er    schen begegnen sich auf der Straße,
Christo und Jeanne-Claude für ein        gehen aneinander vorbei, vielleicht
außergewöhnliches Experiment:            grüßen sie im Vorübergehen und er-
Üben wir uns doch einmal darin, Din-     kennen sich manchmal nicht und
ge neu zu sehen, genauer hinzu-          fragen sich: Wer war das denn?
schauen. Betrachten wir doch einmal
die anderen Menschen wie ‚verhüllt'!
Dann urteilen wir nicht nach Äußer-
lichkeiten, wie Aussehen oder Haut-
farbe, Herkunft oder Beruf, sondern
danach, was einer sagt und oder tut.
Das kann in diesen Tagen ausgespro-
chen hilfreich sein, die aktuelle Ras-
sismus-Debatte neu und wohlwollend
zu sehen.
                                         Der erste Eindruck eines Menschen
                                         kann täuschen, wir urteilen schnell
                                         falsch. Schauen wir doch einmal ge-

                                                                                     Corona
                                         nauer hin, quasi hinter die Maske. Hö-
                                         ren wir, was uns der andere zu sagen
                                         hat oder beachten wir, was er tut.
                                         Bemühen wir uns, herauszufinden,
                                         wie er wirklich ist. Er ist mehr wert als
                                         es äußerlich erscheint, er hat eine ei-
                                         gene Geschichte, die ihn geprägt hat,
                                         und er hat ein Herz.

                                         Wir alle haben etwas gemeinsam, wir
                                         streben nach einer besseren Welt, wir
                                         sehnen uns nach Liebe, Gerechtigkeit
                                         und Frieden. Unterschiedlich ist die
                                         Art und Weise, wie wir es tun.
                                         Erinnern wir uns daran, genauer hin-
                                         zusehen und entdecken vielleicht,
                                         dass hinter der Maske einfach ein
                                         freundlicher und liebenswerter
                                         Mensch ist.
                                                                         WP
                                                                                     33
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