FREIHEIT GEMEINSAM - EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE ...
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gemeinsam Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf - Süd Freiheit Juni - August 2021 Aufgrund der immer noch unsicheren Lage kann es sein, dass Gottesdienste oder Veranstaltungen verlegt oder auch abgesagt werden müssen. Aktuelle Informationen finden Sie in den Schaukästen oder auf der Homepage.
FOTOAK TI O N beGEISTer te Fotos Pfingsten haben unsere ökumenischen Feiern und Aktionen mittlerweile Tradition. Zum Pfingstfest 2021 zeigen wir Ihnen das Wirken des Heiligen Geistes. Dafür wurden einige Thesen überlegt: • Gottes Geist ist Leben • Gottes Geist macht frei • Gottes Geist ist Liebe • Gottes Geist ermutigt • Gottes Geist tröstet • Gottes Geist verbindet • Gottes Geist gibt Kraft • Gottes Geist lässt hoffen • Gottes Geist beschwingt • Gottes Geist beflügelt • Gottes Geist schwebt überm Wasser • Gottes Geist erfrischt • Gottes Geist ist Himmel (oder vielleicht: Himmelgeist?) • Gottes Geist befeuert Diese Thesen wünschten wir als Fotos in Bild umgesetzt zu bekommen. Wir haben die Fotografen gebeten, der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Süd und der katholischen Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen ihre Bilder zu diesem Thema zur Verfügung zu stellen. Die gesammelten Fotos werden zu Pfingsten auf unseren Seiten im Internet veröf- fentlicht. Oder Sie können sie auf ihrem Pfingstspaziergang in der Natur entdecken: Am Pfingstwochende (21.-25.05.) im Südpark oder in der Jücht im Himmelgeist. Machen Sie sich auf die Suche! Wir freuen uns auf Ihre Entdeckungen!
3 Editorial gemeinsam Liebe Lesende, was ist Freiheit? Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf - Süd Unsere Autoren haben sich in der neuen Ausgabe Gedanken zu diesem Thema Ausgabe 2/2021 gemacht. Was hat Luther mit der Freiheit eines Inhalt Christenmenschen gemeint? Was ver- Pfingst-Fotoaktion 2 steht man im Judentum unter Freiheit? Editorial 3 Weitere Gedanken kreisen um Presse- Geistliches Wort 4 freiheit, Freiheit in der ehemaligen DDR Von der Freiheit eines Christen- und die gefühlte Freiheit beim Motor- menschen 6 radfahren. Lernen kann man auch von Freiheit im Judentum 8 den Kindern der KiTas zu ihrem Begriff Pressefreiheit 10 von Freiheit. Der friedliche Weg zur Freiheit 11 Und wenn Ihnen all diese Gedanken KiTa-Seite 14 nicht weiterhelfen, finden Sie überall im Jugendseite 16 Heft verteilt Grundrechte – und für man- Seniorenseite 18 che müssen Sie die Perspektive wech- Der Geschmack von Freiheit und seln, um sie zu lesen, um sie vielleicht Abenteuer 19 mit anderen Augen zu betrachten. Gottesdienstplan 20 So, und nun haben Sie die Freiheit wei- Bericht aus dem Presbyterium 22 terzublättern oder den Gemeindebrief Zitate rund um die Freiheit 24 zu schließen... Termine in letzter Minute 25 Termine und Nachrichten 26 Ihr Redaktionsteam Nachruf 28 SommerFrauenWochenende 29 Bürgergutachten 2021 29 Kirchenmusik 30 Jugendzentrum im Hinterhof 31 Zwischen Tür und Angel 32 Amtshandlungen 33 Fotoalbum 34 Regelmäßige Angebote 36 Bildernachweis / Impressum 39 Kontakte 40 Titelbild: pixabay Andachtsbilder: C. Nell-Wunsch
Geistliches Wort 4 Liebe Gemeinde! Wenn Sie können und mögen, schließen im Verdacht, mit der Bibel in der Hand Sie mal die Augen. Und geben Sie dann eingeschlafen zu sein - und doch scheint den musikalischen Klängen oder Texten sie mit ihrem Ausspruch etwas zutiefst oder anderen Assoziationen Raum, die Theologisches benannt zu haben: Der Ihnen kommen, wenn Sie das Wort „Frei- Gedanke der Freiheit ist keine Einbahn- heit“ gesungen, gesprochen, beschrie- straße. Freiheit sieht mich, findet mich, ben hören. betrifft mich, wenn ich die andere ne- Nun, was kam als Erstes? Milva, Marius ben mir sehe. Ihn wahrnehme. Sie be- Müller-Westernhagen, die Nationalhym- obachte. Ihn gewähren lasse - wie es ein ne, Insel, Berggipfel, Impfzentrum...? schönes altes Wort sagt (in „gewähren“ steckt die Wurzel von „wahr“). Freiheit in der Bibel, in der Theologie hat genau dies im Blick, also diese zwei Perspek- tiven: mich und dich! Oder um es etwas vornehmer auszudrü- cken: dich und mich - aus dem Doppelgebot der Liebe („Liebe deine*n Nächste*n wie dich selbst.“ (3. Mose 19,2 und z.B. Markus 12,31) kennen wir es vielleicht besonders. Aber auch schon vorher, in der Exodusgeschichte des Gottes- volkes wird der Freiheitsbe- Der Inbegriff der persönlichen Freiheit – griff in seinem ganzen, breiten eine einsame Insel Spektrum thematisiert und Man könnte meinen, es gäbe nichts erläutert: das Volk Israel wird frei. Wird Dankbareres als zum Thema Freiheit befreit von der Diktatur, der Unterdrü- eine Andacht zu schreiben... Oder ist es ckung durch den Pharao. Es wird befreit eher ein undankbarer Auftrag? Weil so von Misshandlung, Ignoranz, Willkür, verzwickt? So kompliziert? So facetten- Gewalt, gewissermaßen von einem Vi- reich? rus des Schmerzes. „Freiheit ist immer Freiheit der Anders- Was muss das für ein Gefühl gewesen denkenden“, so sagt es Rosa Luxemburg sein? Wenige von uns können das viel- - und legt ihren Finger in die... nein, nicht leicht in der ganzen Tiefe noch erinnern Wunde, sondern: Chance. Meine ich. bzw. nachempfinden: als Nazideutsch- Nun, Rosa Luxemburg steht wohl kaum land endlich in die Knie ging – und
5 Geistliches Wort unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte Ar t i kel 2 Auschwitz, Buchenwald und Majda- nek, um nur drei aus einer langen Liste zu nennen, befreit wurden. Die Geschichte der Juden, die in diesem Jahr wieder besonders in unseren Blick und damit in unsere Wahrnehmung gerückt wird*, kon- frontiert uns mit der ernüchternden wie herausfordernden Erkenntnis, dass der Begriff Freiheit brutal miss- braucht werden kann bzw. wurde. Weil er ausgrenzend, den anderen nicht wahrnehmend ausgelegt und Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden gelebt wurde. Ich will hier die Beobachtung nicht un- Das ist dann schon etwas sehr Dank- erwähnt lassen, dass das Gottesvolk na- bares. Meine ich. Es ist dankbar, sein türlich auch dieser Gefahr ausgesetzt ist eigenes Glück nicht für sich zu behal- - und selbst genauso auch die anderen ten, sondern andere damit anzustecken neben sich im Blick haben muss. Aber - und sie oder ihn z.B. anders denken das wäre eine eigene Andacht. zu lassen - soweit dieses Denken dann Bedenkenswerter erscheint mir hier der nicht meine Freiheit wegwischt. Aspekt, dass es auch immer eine Freiheit Mit Ihnen freut sich an der eigenen ge- „wozu“ gibt: nach oder auch neben der schenkten Freiheit und übt sich immer Freiheit von allem Möglichen stehe ich wieder gerne im Gewähren derselben, vor der Chance, andere von der Freiheit (auch) schmecken zu lassen. Sie an dem Glück, der Erhabenheit, der Würde von Ihr Freiheit teilhaben zu lassen. * Unsere Gemeinde versucht dies auch, indem wir uns in den Sommergottesdiensten mit „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ beschäftigen, s. Seite 27.
Von der Freiheit eines Christenmenschen 6 Zur Freiheit befreit oder zur Freiheit verpflichtet? Als man vor einiger Zeit Menschen auf Widerspricht der Straße fragte, was „typisch evange- sich das nicht? lisch“ sei, antworteten die meisten „frei“. Freier Herr Freiheit ist vom Anfang an das zentrale und dienstba- Stichwort der Evangelischen Kirche. rer Knecht zu- Die biblische Grundlage dafür ist Paulus, gleich? Nein! der immer wieder zur Freiheit ermutigt: Freiheit ist nie „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ absolute und (2. Kor 3,17) oder „Zur Freiheit hat uns rücksichtslose Christus befreit! So steht nun fest und lasst Selbstbestim- euch nicht wieder das Joch der Knecht- mung. Das schaft auflegen!“ (Gal 5,1) Paulus ging wäre blanker es darum, dass die ersten Christ*innen Egoismus und endete im Terror für die nicht durch falsche Gesetzlichkeit klein anderen. Freiheit gibt es nur in der Bin- gemacht würden. dung oder in der Beziehung zu anderen. Freiheit und Rücksichtnahme, lateinisch Der Kronzeuge Respekt, sind zwei Seiten einer Medaille. der evangeli- Darum übersetzten die derzeitigen Kon- schen Freiheit firmand*innen die Doppelthese Luthers ist aber Mar- mit: tin Luther mit 1. Ein Christ total FREI. seiner Schrift 2. Ein Christ total SOZIAL. „Von der Frei- Oder wie Rosa Luxemburg es ausdrück- heit eines te: „Freiheit ist immer die Freiheit des Christenmen- anderen!“ schen“ von 1520. Das ist Und Freiheit ist stets eine Freiheit von et- sein meist was und eine Freiheit zu etwas, eine in- gelesener Text. Luther reagiert auf die nere und eine äußere Freiheit. Die inne- päpstliche Bannbulle, also die Exkom- re Freiheit war für Luther die Freiheit von munikation aus der katholischen Kirche, der Last der Selbstrechtfertigung, weil mit folgender Doppelthese. wir durch Gottes Liebe längst gerecht- 1. „Ein Christenmensch ist ein freier fertigt, also akzeptiert, aufgerichtet und Herr über alle Dinge und niemandem freigesprochen sind. Die äußere Freiheit untertan. folgt daraus als eine Freiheit zum sozi- 2. Ein Christenmensch ist ein dienstba- alen, christlichen und gewissenhaften rer Knecht aller Dinge und jedermann Handeln in der Welt. Der Aspekt der ver- untertan.“ antwortlichen Freiheit geht uns heute in
7 Von der Freiheit eines Christenmenschen Ar t i kel 4 Glaubens- und Gewissensfreiheit (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. unserer hoch individualisierten Gesell- 2006 betitelte die schaft manchmal verloren. Evangelische Kir- Immer wieder che in Deutsch- kommt es zum land ihr Impuls- Konflikt zwi- papier zu einer schen individu- Kirche für das 21. eller Freiheit und Jahrhundert mit: kollektiver Ver- „Kirche der Frei- antwortung. Das heit“. Aber von wurde mir bei Freiheit war in der Beschrän- diesem Paper für kung der Frei- mich wenig zu heitsrechte in spüren, eher von Zahlen, Zukunftsangst der Corona-Krise und Zaudern über Relevanzverlust. zum Schutz der Schwachen erneut be- „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“, wusst. Nie in meinem bisherigen Leben schreibt Paulus. Ich denke, es ist unsere wurde meine persönliche Freiheit so Aufgabe heute, genau das zu leben und sehr eingeschränkt: keine Reisen, keine als Gemeinde erlebbar zu machen. Kontakte, zeitweise keine Präsenzgot- Kay Faller tesdienste, kein Einkaufsbummel. Der regierende Bürgermeister von Berlin fragte darum im Winter: „Wie viel Tote sind uns ein Shoppingerleb- nis wert?“ Bei allem Coro- na-Frust und allem Gefan- genheitsgefühl, der Satz saß. Was ist uns die Freiheit wert und was muss sie uns wert sein? Und wie können wir als Evangelische Kirche Freiheit heute in unserer Gesellschaft leben und ge- stalten?
Freiheit im Judentum 8 Der lange Weg in die Freiheit – Auszug aus Ägypten Die Menschen im alten Israel waren durch Gott selbst – so haben sie weiter erzählt und durch praktisch orientiert. Durch ih- – hat die Unterdrückten und Geschun- ren anstrengenden Alltag – meist in der denen befreit. Dabei sollte ein Mann na- Landwirtschaft – blieb ihnen auch nicht mens Mose eine zentrale Rolle spielen. viel anderes übrig. Zum Philosophieren Er bekam von Gott den Auftrag, Israel in hatten sie keine Zeit und keine Kraft. So ist die Freiheit zu führen: „Ich bin der HERR es daher auch nicht verwunderlich, dass und will euch wegführen von den Las- es in ihrer Sprache, dem (Alt-)Hebräischen, ten, die euch die Ägypter auflegen, und kein Wort gibt, das unserem Begriff „Frei- will euch erretten von ihrem Frondienst heit“ entsprechen würde. und will euch erlösen …“ (2. Mose 6,6). Und genau so geschah es dann auch: Dafür haben sie aber Geschichten er- Die Unterdrückten und Versklavten zo- zählt, die von Unfreiheit und Freiheit gen aus Ägypten aus, sogar durch das handelten, ohne diese Worte zu erwäh- Schilfmeer, das die Verfolger verschlang nen. Geschichten von ihren fernen Vor- – in die Freiheit. Auf diesem Weg in die fahren, die vor langer Zeit in Ägypten Freiheit war Gott auf geheimnisvolle lebten. Unter dem damals herrschenden Weise an ihrer Seite: „Und der HERR zog ägyptischen König, dem Pharao, muss- vor ihnen her, am Tage in einer Wolken- ten sie Sklavendienste verrichten. Diese säule, um sie den rechten Weg zu füh- Geschichten sind später von Schreibern ren, und bei Nacht in einer Feuersäule, und Priestern aufgeschrieben und so um ihnen zu leuchten, damit sie Tag der Nachwelt überliefert worden: „Man und Nacht wandern konnten“ (2. Mose setzte Fronvögte über sie, die sie mit 13,21). schweren Diensten bedrücken sollten. Und sie bauten dem Pharao die Städte Ob das alles genau so geschehen ist, wie Pitom und Ramses als Vorratsstädte“ (2. man damals erzählt hat, sei dahinge- Mose 1,11). Bis zum heutigen Tag sind stellt. Moderne Historiker/innen haben diese Erzählungen in der Tora, den Fünf hier zu Recht ein paar kritische Anfra- Büchern Mose, nachzulesen. gen. Aber die Erzählung vom Weg in die Freiheit unter Gottes Schutz war für die Menschen im alten Israel die wichtigste Auszug Israels - Pessach-Haggada 14. Jh. Geschichte, die sie zu erzählen hatten. Diese Geschichte faszinierte immer wie- der Menschen, weil sie Hoffnung mach- te – auf bessere Zeiten, auf Zeiten ohne Unterdrückung. Sie war also immer aktuell, denn das alte Israel war auch in späteren Jahrhunderten oftmals in Abhängigkeit und unter fremder Herr- schaft. Die Erzählung wollte festhalten:
9 Freiheit im Judentum Gott lässt niemanden im Stich. Er ist ein Kinder und Kindeskinder dem Pharao Gott, der aus Abhängigkeiten und Skla- in Ägypten versklavt geblieben...“. Die verei herausführt. Damals in Ägypten Befreiung, die Israel durch Gott erfah- und auch später, immer wieder neu. ren hat, soll also immer präsent sein, in Der Auszug Israels aus Ägypten ist für jeder Generation. Die Geschichte der Jüdinnen und Juden bis zum heutigen Rettung, die im Pessachmahl durch das Tag zentral. Immer wieder wird daran Erzählen erneuert wird, ist die Geschich- erinnert, vor allem im Zusammenhang te jeder Jüdin und jedes Juden: „In jeder mit den jüdischen Festen. Das gilt ganz einzelnen Generation muss der Mensch besonders für das Passah- bzw. Pessach- sich so betrachten, als ob er selbst aus fest. Dort hat ein Kind bei der Feier zu Ägypten ausgezogen wäre.“ fragen, warum diese Nacht anders ist Das alte Israel hat das Wort „Freiheit“ als alle anderen Nächte. Dann trägt der nicht gekannt. Aber es hat niemals auf- Vater die Antwort aus der so genannten gehört, von der Befreiung durch Gott Haggada („Erzählung“) vor: „Sklaven des zu erzählen. Und diese Erinnerung wird Pharao waren wir in Ägypten und her- niemals enden, weil Jüdinnen und Ju- ausgeführt hat uns der Herr, unser Gott, den sie wachhalten und weiter wach- von dort mit starker Hand und ausge- halten werden. strecktem Arm. Und hätte der Heilige, gepriesen sei er, nicht unsere Väter aus Dr. Dietrich Knapp Ägypten geführt, wären wir und unsere Leiter der Ev. Stadtakademie Düsseldorf „Durchzug Israels“ Dr. Lidia Kozenitzky Bilder stammen aus: Wikimedia commons
Pressefreiheit 10 Pressefreiheit Meinungsfreiheit tut weh - jeder kann werden gemacht – die Presse, der Rund- alles sagen? Halt! Die Würde des Men- funk, das Fernsehen als Meinungsma- schen ist doch unantastbar, wir begeg- cher, welche Verantwortung! nen uns doch bitte mit allem Respekt. Manche Veröffentlichungen tun nicht Wir wollen doch nicht mit Worten ver- nur weh, sie sind auch an der Grenze des letzen. Respektes und der Belastbarkeit. Ar t i kel 5 Meinungs-, Lehr- und Pressefreiheit (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehi ndert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattu ng durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. [...] (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung. Also Meinungsfreiheit als Drahtseilakt? Kennen sie noch den Ausdruck: das sind Wenn ich meine Meinung zu meinem Stammtischparolen? Mein Opa ging Glauben sage, findet das der eine gut, nach der Kirche noch zu seinem Stamm- ein anderer vielleicht nicht. Und meine tisch. Da wurde politisiert und manch- Meinung zu meiner politischen Gesin- mal kam er ganz schön wütend nach nung ist für den einen richtig, für den Hause. anderen falsch. Wenn ein Anderer etwas Meinungsfreiheit in der zu seiner politischen Gesinnung sagt, Demokratie bedeutet die mir quer aufstößt und vielleicht Un- auch, wir dürfen uns verständnis, Wut, Ärger oder auch Angst nicht nur eine Meinung bei mir auslöst, finde ich das gar nicht bilden, wir dürfen sie gut, andere aber schon. auch sagen. Da schaltet Also, Meinung sagen bedeutet doch keiner das Internet ab, auch, man bekommt Denkanstöße, Im- da kommt man nicht ins pulse, kann sich mit dem Gesagten aus- Gefängnis, da wird kein einandersetzen, in Diskussionen einstei- Wasserwerfer auf mich gen. gerichtet. Fake News – wie erkenne ich sie? Artikel 5 muss man aus- Mir eine Meinung bilden heißt zuhö- halten und ihn achten. ren, lernen, bilden, lesen, diskutieren, Gut, dass wir ihn haben. abwägen und dann – entscheiden. Mei- Margit Ahrens nungen bilden Meinungen. Meinungen
11 Der friedliche Weg zur Freiheit Der friedliche Weg zur Freiheit - das Ende der DDR Wie fühlte man sich in der ehemaligen im Kinderzimmer hat.“ Man hat gelernt DDR? War die Freiheit subjektiv einge- zu improvisieren und aus wenig etwas schränkt? Und sind die Menschen jetzt Brauchbares zu machen. frei? Agnieszka Lorenz und Andrea Jas- Eine der beiden hatte das Glück, Puber- pert im Gespräch mit zwei Frauen, die in tät und Erwachsenenleben nicht mehr der ehemaligen DDR lebten. in der DDR erleben zu müssen. Für die Ihre Namen möchten sie lieber nicht andere war das der Zeitpunkt, als sie be- nennen. Sie sind zurückhaltend, wenn merkte, dass etwas fehlte. Der erste Fe- es um die Frage „Woher kommst Du?“ rienjob, das erste Geld, das man mit 14 geht. Zu oft wurden sie verdiente. „Was kaufe ich als Reaktion verletzt, her- davon?“ Es gab ja nichts. abgesetzt, als nicht eben- Und dann systematisches bürtig behandelt. Beide Mobbing von Klassenka- leben schon seit langem meraden, zum Beispiel, hier im Westen. Und sie wenn sie kirchennah wa- haben viel zu erzählen... ren. Kirche hat man nicht „Als Kind war man frei. gerne gesehen, erinnern Die Sorgen kamen spä- sich beide. Eltern von ter.“ Klassenkameraden, die Als Kinder fanden sie es sich aufgelehnt hatten, schön in der DDR, sagen verschwanden. Niemand beide. Sowohl in Krippe hatte sich getraut, nach und Kindergarten, wie ihnen zu fragen. Man lernt es eine der beiden er- schnell, dass Stasi ein The- lebt hat, als auch zuhau- ma ist, das man nicht of- se und erst ab Schulalter fen diskutiert. im System. Beide Kinder Verhöre, weil man mit 17 fühlten sich wohl, hatten nicht der Partei beitreten Freunde, es gab genug wollte. Eine Reihe Partei- zu Essen, Kleidung, Spiel- mitglieder, erhöht wie sachen. beim Gericht. Eine zarte „Das Materielle hat uns So sollten Kinder in der DDR 17jährige auf ihrem nied- Kindern nicht gefehlt. sein: beschäftigt und fröhlich. rigen Stuhl, die erklären Ich profitiere davon, dass Ein gestalterisches Element musste, warum sie nicht ich im Kindesalter we- am Gebäude in Berlin. beitreten wollte. Da muss- nig hatte. Heute kann te man schon die Worte ich meinen Kindern vermitteln, dass bedacht auswählen, um nicht direkt in es unwichtig ist, wer mehr Spielzeug die Ungnade zu fallen.
Der friedliche Weg zur Freiheit 12 Sie ist sich erst jetzt richtig darüber im Abhängig vom Wohnort war auch die Klaren, was ihr hätte widerfahren kön- Ausbildungs- und Studienmöglichkeit. nen durch ihre manchmal frechen, vor- Wer nicht der Partei angehörte, konnte witzigen Bemerkungen, zum Beispiel, die Karriereleiter nicht erklimmen. Es wenn sie eine Klassenkameradin vertei- blieb nur die Wahl zwischen verschie- digte, die gemobbt wurde. denen Berufsausbildungen. Friseure und Verkäu- Ar t i kel 1 1 fer verdien- Bewegungsfreiheit, freie Wohnungswahl ten nicht (1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet. [...] viel. Wenn man Akkord arbeitete, „Die Region, aus der man kam, spielte konnte man mehr verdienen. Was auch eine Rolle. Nah am Westen hatte man immer man mit dem Verdienst dann ähnliche Filme gesehen, ähnliche Spiele machte - denn es gab wenige Sachen gespielt, wie die Kinder im Westen.“ zu kaufen. Und wenn es etwas außer der Wie gut es einem ging, beschreiben bei- Reihe gab, wurde es oft an Verwandte, de Frauen als abhängig davon, wie weit Bekannte oder Freunde unter dem La- man vom Westen entfernt lebte, ob man dentisch verkauft. in der Stadt, oder auf dem Land wohnte Und dann kam die Wende: Endlich Frei- und ob man Beziehungen zum Westen heit und die wiederum begleitet von hatte. Verändern konnte man das nicht, der großen Angst, dass die Grenzen sich denn es gab nicht die Möglichkeit um- wieder schließen und man nicht mehr zuziehen. zu seiner Familie zurück käme, wenn man in den Westen ging. Es sah nicht nur bedrohlich aus: Eine Freiheit, die man als Freiheitsgrenze zwischen BRD und DDR „Ostdeutscher“ erst lernen musste. Heute wird alles lang und breit diskutiert – was aber gut ist. Man darf sich Ge- danken machen und diese auch äußern, ohne Angst! Freiheit ist ein hohes Gut. Aber viele hatten auch Schwierigkeiten mit dem Kapitalismus. Und zuhau- se wurde der Kummer groß und größer. Die Ar- beitslosigkeit nahm zu.
13 Der friedliche Weg zur Freiheit Man fand in vielen Orten einfach keine Arbeitsstel- le, denn viele Arbeits- plätze wurden wegratio- nalisiert und es wurden keine neuen geschaffen. „Die ganzen übervol- len Kaufhäuser machen mich heute noch wahn- sinnig.“ Geblieben aus ihrer Zeit im Osten ist ihnen die Selbstverständlichkeit, sich einschränken zu können, wenn es nötig ist. Dass Freiheit eben Berufsausbildung und die Arbeitsstelle konnte man nicht nicht selbstverständlich immer frei wählen. und keine Phrase ist. Und sie empfinden, dass es im Westen Wir hatten einen wunderschönen, span- ein Überangebot an Waren gibt, das sie nenden Abend mit guten Gesprächen manchmal überfordert oder einfach nur und ich habe viel gelernt in den drei ermüdet. Stunden, die wir miteinander verbracht Worin unterscheiden wir uns? Nur durch haben. Zusammensitzen, eine Tasse Tee unsere Vergangenheit. Und vielleicht vor oder ein Glas Wein, ein interessantes Ge- allem dadurch, dass die erlangte Freiheit spräch – mehr braucht es nicht, um ein- für Beide nicht so selbstverständlich ist, ander zu verstehen. wie für mich. Ich träume von einer freien Welt, in der Herkunft und Religion – so prägnant sie auch für uns sein mögen – in erster Linie interessanter Gesprächsstoff sind. aufgeschrieben von Andrea Jaspert (1) Alle De Artikel 1 utschen ha 2 b en das Rec Fre ie Berufsw Die Berufs ht, Beruf, A ahl ausübung k rbeitsplatz (2) Niema ann durch und Ausbil nd darf zu Gese herkömmli einer bestim tz oder auf Grund e dungsstätt e frei zu wä chen allgem m ten Arbeit ines Gesetz hlen. (3) Zwangsa einen, für a gezwungen es geregelt rbeit ist nu lle gleichen werden, au werden. öffentliche r bei einer gerichtlich n Dienstleis ßer im Rahmen eine angeordne tungspflich r ten Freiheit t. sentziehun g zulässig.
KiTa-Seite 14 Freiheit erforschen und entdecken. Jedes Indivi- duum hat die Freiheit so sein zu können, In den sechs evangelischen Kindertages- wie er/sie ist. einrichtungen haben wir uns Gedanken In unseren Einrichtungen begegnen uns zum Thema Freiheit gemacht. Es entstan- auch Familien, die sich nicht frei fühlen den Bilder, die Kinder wurden befragt, die durften und deshalb geflüchtet sind. Gro- Teams haben überlegt. Hier nun ein klei- ße Strapazen haben sie auf sich genom- ner Ausschnitt aus den vielen Antworten, men, um ein Leben in Freiheit führen zu die wir gesammelt haben. können. Sie leben mit ihren Familien in den Flüchtlings- Ein Team hat sich mit der Thematik Re- unterkünften in genbogen, Vielfalt und Diversity im Wersten und Holt- christlichen Sinne auseinandergesetzt. hausen. Ihnen Welche Bedeutung hat der Regen- ein Stück Freiheit bogen für uns, und was haben diese und Sicherheit Themen mit „Freiheit“ zu tun? Unsere zu bieten, ist eine Einrichtung hat den Beinamen „Unter besondere Aufga- dem Regenbogen“. In der KiTa erleben be, die wir gerne die Kinder und Familien im christlichen übernehmen. Glauben Vielfalt, Offenheit und Toleranz. Die bunten Farben des Regenbogens Isabell Faßbender bezeichnen die bunte Vielfalt, die sich in Sabine Jacobs den unterschiedlichen Individuen, Her- Anita Janke künften, Kulturen und Einzigartigkeiten Heidi Reich unserer Kinder, Familien und Mitarbei- Tina Vivikides FREIHEIT-Assoziationen tenden widerspiegeln. Bei uns können von den Erzieherinnen Kinder neugierig und offen ihre Welt Bilder: KiTas der KiTa am Falder ...i s t , w e (N ik la s, 4) n n ich an en wa r un d da nn wi ed er ge he n ka nn dere Kin der sehe ...i st , we nn m an ge fa ng n kann ...sc hm ec kt le cker (Anton ia, 4) ...Ist, dass ich immer zu Mama gehen kann (Nic, 5) (K aj a, 5) ...i s t , d a s s üc kl ic h (L ea n dr o, 4) las, 3) Pa p a u n d M ... da n n is t m an gl nn (Nik ama da si nd (Leand en ka ro) dO pa besuch n n ic h Oma un ...Riecht nach Süßigkei ten (Kaja, 5) ...i s t , w e
15 KiTa-Seite Und noch mehr Zitate von Kindern: Ich fühle mich frei,... u s e g e h e n k a n n . (E m il ia ) n ich e i ne Fee to vorne sitze wen ic h im Au nk Wenn ann bin . . (I nes ) (I ne s) ach Ha wenn e. ich Noel s e ich Möcht o oft besuchen darf,wi tt n wenn ich allein au a r ke F ra uM wenn ich zu l bel a) f de . (Isa n Spielpla tz darf (Evan gel os) n , w i e i c h morg che Freiheit Da dar f ma n übe ral l hin geh en. (Ca en s aussu n) mein bedeutet für die Kinder: jetz t f frei Wen n man nic ht überall hin dar f, so wie e Haare Ich dar von einem . (Jan ) Baum i in der Cor ona -Zei t, das ist kein e Frei heit habe. n den nden oder i (Maya) Poo e i n en Freu ns Schw immbad m s o zu geh. (Marc) l zu i c h n wen springen s va ngelo Alle sind sich Bild: E einig: Freunden zu s ahr e en n uf Tiere im Zoo sind e unden Inliner z wenn ich mit Mam F r cha n n nicht frei. Da ist ne mei u ke l n ein Gitter. mit ei mit m Wir können nicht in Urlaub fahren. a und P Im Gefängnis ist wie apa der i man nicht frei. ns Kin o gehen k Grafische Gestaltung: A. Lorenz ann. (Marc)
Jugendseite 16 „Nähe trifft Freiheit“ Sich frei zu fühlen, das ist ein ganz besonderes Gefühl. Aber was braucht man dazu? Ein Freiheitsgefühl erreicht jeder unterschiedlich. Manch einer fühlt sich durch ganz viel Bewegung frei, ein anderer eher bei ruhigen Tätigkeiten. Passend zum Slogan der Stadt Düsseldorf: „Nähe trifft Freiheit“, haben einige Jugendliche die Orte besucht, an denen sie sich besonders frei fühlen und erzählt, wieso gerade an diesen Orten. Im Jugendkeller des Stephanushauses An der Hall of fame in Eller fühle ich fühl(t)e ich mich immer besonders frei, mich frei. Dort kann ich meiner Kreati- da ich dort all den Stress, den ich vom vität freien Lauf lassen und in eine Welt Alltag habe, vergessen konnte (und hof- verschwinden, die ich in meinem Alltag fentlich bald wieder kann) – Janne nicht finde. – Noha Im Südpark, egal ob für einen entspann- ten Spaziergang, ein Treffen mit Freun- den oder um auf einer Bank zu lesen. Man hört wie die Stadt arbeitet, Stra- Ich fühle mich frei am Brückerbach und ßenbahn, Autos oder kaputte Fahrräder, im Botanischen Garten. Egal ob beim die sich die Hügel raufquälen. Bekannte Joggen, beim Spazierengehen oder Fo- sowie fremde Gesichter, alle genießen tos machen – es ist eine Form von Ent- das Grün um sich herum und schalten spannung für mich. – Carolin einen Moment ab. – Steffen
17 Jugendseite Freiheit hat für mich was mit Weitblick zu tun. Oben auf dem Rheinturm mit schrägen Scheiben und freier Sicht über das winterliche Düsseldorf. Da war‘s mir zwar ein bisschen mulmig im Bauch, aber es fühlte sich auch ungemein frei an. – Kay Faller Ich gehe sehr gerne an der Rheinufer- promenade spazieren. Man hat sehr viel Möglichkeiten dort etwas zu machen und man kann sich einfach frei fühlen. Außerdem ist im Sommer immer ein Eiswagen irgendwo auf der Promenade. Man kann sich auch mit Freunden tref- fen und von dort aus in die Stadt gehen und da einiges machen. – Florian - eut aften z eren zuwid ige O erstän Ver en ha ilden ecke aufen ung der er en od rdn v e r rein ke und Verein en St e verfa ken d . [...] r (1) Gese igung afgese ssung er Völ o de V e erl ä ß n e l eihei cht, sm (2) gkeit gen d Gedan rbote A r ungsfr as Re Zw t e n b en . Tä sich g n den ind v tze d 9 s ub d die r gege hten, , i en tik r g c i ein od ng r i sch e h d llsc u dig e D i e t A l l
Seniorenseite 18 Das Alter als neue Freiheit Früher haben wir gesagt, das ma- (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis chen wir, wenn wir Rentner sind. Was ist daraus geworden? Die Kinder sind erwachsen, die Arbeit ruft nicht mehr - und jetzt? Das Alter als neue Freiheit begreifen. Auch im Alter noch mal was wagen, was Neues beginnen und nicht nur auf der Couch sitzen, fernsehen und jammern. Natürlich ist in diesen Co- Versammlungsfreiheit friedlich und ohne Waffen zu versammeln. [...] ronazeiten ein Aufbruch in die neue Freiheit schwer! Alle Angebote, die Ar t i kel 8 uns mitnehmen können, ruhen der- zeit. Aber wir können träumen und für die Nachcoronazeit neue Aktivitäten planen. Austesten, was die Gesund- heit noch zulässt - vielleicht tanzen, singen, sich sozial engagieren, und, und... Und einfach die Freiheit haben, das zu tun, was wir wollen - und sei es auch mal nichts. Also: seid positiv und verwandelt die Freiheit des Al- ters in neue Energie! Renate Pankooke
19 Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer „Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer“ ... so hieß eine Werbung in den 70er Jah- So erfordert das Motorradfahren viel ren. Und Freiheit und Abenteuer werden Konzentration, denn man muss in der auch gerne mit dem Motorradfahren in Regel für die Autofahrer mit- und voraus- Verbindung gebracht, die Vorstellung, denken. Reaktion ist gefragt, weil man als Easy-Rider durch die Welt zu touren, keinen großen Schutzraum hat, und frei und unabhängig. ein höheres Unfallrisiko besteht. Das ist Die Freiheit ist da: man kommt schnel- eher die abenteuerliche Seite. ler durch den Verkehr, braucht weniger Ohne Sicherheitskleidung und funktio- Platz zum Parken, ist beweglicher als ein nierende Technik geht es deshalb nicht. Auto. Man hat eine ganze Spur für ein Und ausgeschlafen sollte man sein. schmales Fahrzeug, das schnell reagiert. So ist die Vorbereitungszeit für eine Das Fahrerlebnis ist ausgeprägter, weil Tour mit dem Check der Technik und man näher am Gefährt dran ist. Man dem Anlegen der vielfältigen Schutz- nimmt vieles intensiver wahr: der Fahrt- kleidung nicht zu vernachlässigen: Knie- wind ist durch den Helm spürbar, Gerü- und Beckenprotektoren mit der Hose; che dringen ungefiltert durch. Die Son- Schulter-, Rücken- und Ellenbogenpro- ne ist durch die Kleidung wahrnehmbar, tektoren mit der Jacke – alles aus beson- Geräusche besonders hörbar. Man spürt derem Material; dann Nierengurt, Hal- den ganzen Körper und ist direkter an stuch, Stiefel, Handschuhe und Helm. der Umwelt, aber auch Wind und Wetter Man kann nicht einfach rausgehen und ausgesetzt, und auch dem Straßenbelag. den Schlüssel umdrehen. Die Klischees wollen wir auch nicht ver- Und so vergißt man beim Fahren auch gessen: Motorradfahrer sind leichtsinnig die Zeit und genießt es, nah zusammen und lebensmüde, wilde Raser und laut, mit sich, dem Motorrad und der Welt zu mit riskanten Überholmanövern. Des- sein. halb sind sie nicht überall gern gesehen. Hartmut Wölk Und auf manche Fahrer trifft das auch tat- sächlich zu, zum Leidwesen der anderen. Motorradfahren gilt als cool, als Aus- druck von Lebensfreude. Man weiß sich einem besonderen Hobby verbunden, und so grüßt man sich unterwegs ge- genseitig. Der Fahrspaß steht im Mittelpunkt und dazu zählt für die meisten das Kurven- fahren. Da spielt die Landschaft oft eine untergeordnete Rolle.
Gottesdienstplan 20 Holthausen: Klarenbachkirche, Bonner Str. 24 (KK) Wersten: Stephanuskirche, Wiesdorfer Str. 21 (SK) Abweichende Orte sind angegeben. Veränderungen möglich, bitte Aushänge und Homepage beachten. So, 23.05. 9:30 Faller, KK Pfingstsonntag 11:00 Faller, SK Mo, 24.05. Ökumenische Plakataktion (21.- 25.05.) Pfingstmontag in der Jücht und im Südpark So, 30.05. 9:30 Partnerschaftssonntag Wölk, KK Trinitatis 11:00 Partnerschaftssonntag Wölk, SK So, 06.06. 9:30 Faller, KK 1. SnT 11:00 Faller, SK So , 13.06. 9:30 Nell-Wunsch, A, KK 2. SnT 11:00 Nell-Wunsch, A, SK So, 20.06. 9:30 Wölk, KK 3. SnT 11:00 Wölk, SK So, 27.06. 9:30 Faller, KK 4. SnT 11:00 Faller, SK So, 04.07. 11:00 Predigtreihe: Pessach und Ostern Nell-Wunsch, SK 5. SnT So, 11.07. 11:00 Predigtreihe: Jom Kippur und Bußtag Faller, KK 6. SnT So, 18.07. 11:00 Predigtreihe: Sukkot und Erntedankfest Reich, A, SK 7. SnT So, 25.07. 11:00 Predigtreihe: Chanukka und Weihnachten Wölk, KK 8. SnT So, 01.08. 11:00 Predigtreihe: Schawuot und Pfingsten 9. SnT Nieland-Schuller, SK So, 08.08. 11:00 Predigtreihe: Shabbat und Sonntag Kegel, KK 10. SnT So, 15.08. 11:00 Predigtreihe: Purim und Karneval Schütte, SK 11. SnT
21 Gottesdienstplan So, 22.08. 9:30 Wölk, KK 12. SnT 11:00 Wölk, SK So, 28.08. 9:30 Nell-Wunsch, KK 13. SnT 11:00 Nell-Wunsch, SK So, 05.09. 9:30 NN, KK 14. SnT 9:30, 11:00, 12:30 Konfirmation, Faller, SK So, 12.09. 9:30, 11:00, 12:30 Konfirmation, Wölk, KK 15. SnT 11:00 NN, SK So, 19.09. 9:30 NN, KK 16. SnT 9:30, 11:00, 12:30 Konfirmation, Faller, SK A = Abendmahl Taufen auf Anfrage: In Coronazeiten nach Vereinbarung außerhalb des Gemeinde- gottesdienstes bei den Gemeindebüros und Pfarrern (Kontakte, Seite 40). sprochen. ssungsgericht ausge- durch das Bundesverfa ihr Ausmaß werden Die Verwirkung und t diese Grundrechte. mißbraucht, verwirk tische Grundordnung freiheitliche demokra m Kampfe gegen die recht (Artikel 16a) zu l 14) oder das Asyl- das Eigentum (Artike eheimnis (Artikel 10), Post- und Fernmeldeg -, (Artikel 9), das Brief Vereinigungsfreiheit , di e iheit (Artikel 8) die Versammlungsfre 3) , eit (Artikel 5 Abs. Abs. 1), die Lehrfreih 5 essefreiheit (Artikel insbesondere die Pr , r Meinungsäußerung Wer die Freiheit de A r t i ke l 18 „Die Taube, ein Zeichen des Friedens und der Freiheit“ ein Bild vom Künstler Eduard Willecke mit freundlicher Genehmigung des Autors
Bericht aus dem Presbyterium 22 Bericht aus dem Presbyterium Seit geraumer Zeit „kacheln“ wir. Kurz: es fehlt die echte Begegnung. Nein, das hat nichts mit Küche oder Ba- Das kennen wir wahrscheinlich alle – dezimmer zu tun, sondern mit Corona. schmerzlich – aus unseren eigenen Le- In der Schule heißt es „Distanzlernen“. benszusammenhängen. Und weil auch Beim Einkaufen „click and buy“. Immer die Arbeit im Presbyterium viel mit Be- geht es darum, miteinander etwas zu gegnung zu tun hat, ist es im Moment tun, zu besprechen, sich auszutauschen, schon eine besondere Herausforderung, zu planen usw. – unter Coronabedin- die verschiedenen Aufgaben mit Lust, gungen. Energie, Phantasie und mit der nötigen Das Presbyterium macht mit sich auch Sorgfalt zu bearbeiten. keine Ausnahme, wenn es darum geht, Umso dankbarer sind wir, dass sich alle Corona die Stirn zu bieten. Einmal im Presbyteriumsmitglieder auf diese an- Monat „treffen“ wir uns z.Z. also (nur) dere Arbeitsform eingelassen haben am Bildschirm. Es gibt verschiedene An- und z.B. die Hand virtuell heben, wenn bieter, die solche Treffen ermöglichen. sie in der „Sitzung“ etwas beitragen, fra- Gleich ist bei allen, dass die Teilnehmen- gen oder entscheiden wollen. den einer „Sitzung“ sich in kleinen Bil- Inhaltlich beschäftigt sich das Presby- dern auf dem Bildschirm „versammeln“. terium nach wie vor und immer wieder Und dann geht es fast normal los. Naja: mit den aktualisierten Coronaschutz- fast normal. Denn es fehlt die persönli- bestimmungen – das erfahren Sie ja che Begrüßung, der gemeinsame Im- auch ganz direkt, wenn Sie z.B. über biss, die Zwischengespräche – okay, das das zwischenzeitliche Aussetzen der ist manchmal auch gut so... Präsenzgottesdienste informiert wer- den. Wir hoffen sehr, dass Sie zum einen immer früh genug die entsprechenden Infor- mationen erhalten und zum anderen, dass Sie nach wie vor unsere Entscheidungen nach- vollziehen können – je- denfalls meistens. Alle Mitglieder des Presbyte- riums nehmen ihre Ver- antwortung gegenüber der Gemeinde genauso wie auch gegenüber der Pandemie sehr ernst.
23 Bericht aus dem Presbyterium Einerseits können wir kaum erwarten, dass die (Corona)Zeit schnell verfliegt, andererseits ist uns manchmal so, dass wir die Zeit am liebsten anhalten wollen: mit großer Dankbarkeit aber eben auch mit einer gewissen Aufregung denken wir an den Sommer 2022. Denn dann werden wir Heidi Reich, die Leiterin un- serer beiden eigenen Kitas in der Leich- linger und Wiesdorfer Straße, in den Ruhestand verabschieden. Im Moment bereitet das Presbyterium intensiv und unter Beteiligung der Mitarbeitenden und Elternschaft die Nachfolgeregelung vor. Und wir genießen sehr, dass sowohl Heidi Reich als auch alle Mitarbeitenden in den Kitas mit ganzer Kraft, Phantasie und Einsatz diese besondere Zeit meis- tern. Wie das Presbyterium überhaupt im- mer wieder sehr dankbar ist, dass alle Mitarbeitenden unserer Gemeinde den besonderen Bedingungen mit – meis- tens – viel Zuversicht und Humor trot- zen. Und wenn es mal doch zu viel wird, dann haben wir alle Verständnis dafür. Denn wir alle spüren wohl am eigenen Leibe und im Herzen, wie sehr Corona uns fordert. Wie gut aber, sich dann an DEN Zu- spruch erinnern zu können: „Ich bin im- mer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28,20 - Basisbibel) Manchmal ein wenig müde - und dann doch wieder neugierig gespannt und voller Zuversicht grüßt Sie herzlich, Ihr Christian Nell-Wunsch „Die Freiheit, die das Kreuz verheißt“ Foto: Screenshot der Presbyteriumssitzung ein Bild vom Künstler Eduard Willecke in Form einer Videokonferenz mit freundlicher Genehmigung des Autors
Zitate rund um die Freiheit 24 Zitate rund um die Freiheit sollen nicht frei zusammen gefügt werden ;-) Suchen Sie für jeden Satzanfang 1 - 15 ein passendes Ende a - o. a. Gebrauch wächst, durch Nichtge- 1. Ein Christenmensch ist ein freier brauch dahinschwindet. Herr über alle Dinge und (C. F. von Weizäcker) b. gleichbedeutend mit einem Freibrief 2. Wer die Freiheit aufgibt, um zur Willkür. (M. Gandhi) c. niemand untertan. Ein Christen- 3. Freiheit ist das Recht, anderen mensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan. 4. Die Fähigkeit, das Wort „Nein“ (Luther) d. will, sie ist die Verantwortung, das 5. Freiheit ist ein Gut, das durch zu tun, was man tun muss. (Y. Menuhin) 6. Wer sagt: „hier herrscht Freiheit“, e. lügt, denn Freiheit herrscht nicht. der (E. Fried) f. jedem Schlagbaum versteht man 7. Die Freiheit besteht in erster Linie ... etwas anderes darunter. (O. Kokoschka) 8. Freiheit ist immer nur g. nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten. (A. Camus) 9. Freiheit war niemals h. nichts, wo die Freiheit fällt. (T. Körner) i. auszusprechen, ist der erste Schritt 10. Über Freiheit kann zur Freiheit. (N. Chamfort) j. kein Privileg, sondern eine Aufgabe. 11. Das Leben gilt (G. Bernanos) k. zu sagen, was sie nicht hören wollen. 12. Der beste Weg (G. Orwell) l. Freiheit der Andersdenkenden. 13. Freiheit ist nicht Freiheit zu tun, (R. Luxemburg) was man m. zum Fortschritt ist der Weg der Freiheit. (J. F. Kennedy) 14. Freiheit ist n. Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. (B. Franklin) 15. Freiheit ist ein Kaugummibegriff o. jeder reden, aber nur in der Freiheit. geworden – an (H. Wehner)
25 Termine in letzter Minute „Hingucker und Hinhörer“ Ökumenische Aktion der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Süd und der Katholischen Seelsorgeeinheit im Düsseldorfer Rheinbogen zum Ökumenischen Kirchentag findet digital statt: am Freitag, 14.05.2021, 19:30-21:00 Uhr Musik von lokalen Werstener Musiker*innen als „Hinhörer“ und Texte zum Kirchentag (Dorothee Sölle, Piere Stutz, Margot Käßmann, Anselm Grün,... und eigene Texte zu aktuellen kirchlichen und sozialen Entwicklungen in ökumenischer Weite) unter dem Motto: „Hingucker!“ Konfi- und Jugendprojekt: Stadtteil-Rallye für Jugendliche unter dem Motto „Schaut mal genauer hin“ in digitaler Form Samstag, 15.05.2021, 11:00-17:00 Uhr, in den Stadteilen Wersten, Holthausen, Itter und Himmelgeist Jugendliche (in festen Kleingruppen) erhalten Aufträge wie bei einer Schnitzel- jagd, z.B. sucht und dokumentiert: Der schönste / hässlichste Ort in meinem Viertel... Da bin ich gerne / da trau‘ ich mich nachts nicht hin... Das coolste Graffiti, Wall of Fame... Ein Ort mit besonderer religiöser / spiritueller Ausstrahlung... Ein Ort mit Geschichte für Deutschland (Stolperstein) und der Mensch, für den dieser Stein hier liegt hatte folgende Geschichte... Die Fragen werden mit den jugendlichen Teamer*innen der Gemeinde zusammen vorher entwickelt und mögliche Routen geplant. Von den Orten sollen die jugendlichen Teilnehmer*innen Fotos mit ihren Handys machen und in eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe schicken, um sich gegenseitig zu animieren. Aus den besten Fotos werden die Jugendlichen im Anschluss eine digitale Fotoausstellung für Gemeindehomepage und Instagram erstellen.
Termine und Nachrichten 26 Gemeindebriefverteiler gesucht! Für die Verteilung unseres gemeinsam suchen wir in Wersten neue Helfer: Wipperfürther Straße Bei Interesse melden Sie sich bitte im Gemeindebüro bei Regina Bertram 759 77 33 Diakonie-Stellenangebote Diakonie Düsseldorf sucht Erzieher (m/w/d) und andere pädagogische Fachkräfte für verschiedene Positionen für die Ev. Kindertagesstätten im Düsseldorfer Süden. Näheres dazu erfahren Sie auf der Internetseite www.diakonie-duesseldorf.de Unter „Unsere Stellenangebote“ sind alle weiteren Informationen zu finden. Gebet to go oder Gebet zum Mitnehmen Sie können wieder am 30.06. in der Klarenbachkirche dabei sein und mitmachen. Die Kirchentüren sind von 17 bis 19 Uhr geöff- net. Kommen Sie doch einmal vorbei... Zu unserem Gebet to go-Angebot haben wir folgenden Brief erhalten, den wir als Leserbrief veröffentlichen: Leewe Hartmot Wölk, an Üer Kerch hadder de Sproch stonn „Gebet to go“. Do froch ech mech, woröm dohder da sonne Anglezismos verwende? Wat soll mech dat sare? Domet ech och weeß, wad- der domet meent, hann ech dat Öwersetzongspramm en minne KommPuter anjeworfe on Üere Anglezesmos enjejowe. Dä KommPuter hät doför „Gebet zum Mitnehmen“ usjeworfe. Schön, dat verstonn ech nu. Äwwer woröm schrifft Ehr dat nit en Deutsch? Met nem fröndleche Nix för onjot Üere Steins Charle-Manes Ar t i kel 17 Jedermann hat das Recht, sich ein zeln oder in Gemeinschaft mit and Bitten oder Beschwerden an die eren schriftlich mit zuständigen Stellen und an die Vol ksvertretung zu wenden. Ihre Meinung ist uns wichtig! Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik, Ihre Anregungen zu gemeinsam. Schreiben Sie uns an unsere neue E-Mail-Adresse: redaktion-duesseldorf-sued@ekir.de oder Post: Wiesdorfer Straße 13, 40591 Düsseldorf, c/o Redaktion
27 Termine und Nachrichten Bekanntes Format in neuer Form Gesprächsabende zum Glauben führen wir dieses Jahr durch als Geschichten auf dem Weg Freitags 02.07., 09.07., 16.07., 23.07. und 30.07. 18:00-20:00 Uhr im Südpark Treffpunkt am Haus Deichgraf Eine biblische Geschichte wird auf dem Weg erzählt. Wenn möglich, findet ein Picknick statt. Weiterhin sind Abstand und Kontaktlisten notwendig. Anmeldung erwünscht, damit wir besser planen können. Sdaymmergottesdienste 2021 Predigtreihe: 7 Sonntage – 7 Feste – 7 Prediger vom 04.07. bis 15.08.2021 jeweils um 11:00 Uhr wechselnd in der Stephanuskirche und Klarenbachkirche In diesem Jahr erinnern wir uns daran, dass das Judentum in Deutschland vor 1700 Jahren erstmals dokumentiert wurde. Unsere Wurzeln als Christen liegen im Judentum. Wir wollen uns in unserer diesjährigen Predigtreihe über die 7 Sonntage der Sommerferien hinweg mit 7 jüdischen Festen, die den 7 christlichen Festen zugrunde liegen, beschäftigen. Daher haben wir auch 7 Predigende gesucht. Es geht um folgende Themen: Shabbat und Sonntag Purim und Karneval Pessach und Ostern Schawuot und Pfingsten Jom Kippur und Bußtag Sukkot und Erntedankfest Chanukka und Weihnachten Siehe auch Infos im Gottesdienstplan auf den Seiten 20-21.
Nachruf 28 Wir trauern um unser Gemeindeglied Uwe Felber. Am 21. Februar ist er nach schwerer Krankheit gestorben. Er hat viele Jahre im Presbyterium Wersten treu und en- gagiert zum Wohl unserer Gemeinde gewirkt. Mit großer Sachkenntnis hat er insbesondere im Bauausschuss mit- gearbeitet. Viele Jahre besuchte er mit der gemeindlichen Kontakt- gruppe die Jugendstrafvollzugsanstalt Siegburg und war mit Rat und Tat für die Jugendlichen da. Mit viel Freude wirkte er an den Hauskreisabenden mit, ließ uns an seinen Gedanken und sei- ner Musikbegeisterung teilhaben. Wichtig war ihm auch die Kontaktpflege zu den evangelischen Christen einer Partnergemeinde in der damaligen DDR, auch über die Wende hinaus. Wir erinnern uns gerne an das Lächeln von Uwe Felber, seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Seiner Familie wünschen wir in dieser schweren Zeit viel Kraft und Gottes Zuversicht. „Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.“ (Spr 16, 33 - Losung vom 13.03.2021) Am 13. März ist unser ehemaliges Presbyteriumsmitglied (1969 – 1985) und Leiterin der Frauenhilfe in Holthausen Irmela Nowak im gesegneten Alter von 95 Jahren verstorben. Vielen Menschen ist sie durch ihre Fröhlichkeit, ihr zupackendes Auftreten und ihren selbstverständlich gelebten Glauben im Gedächtnis. In der Zeit der zwei Staaten auf deutschem Boden lag ihr die Partnerschaft nach Illmersdorf sehr am Herzen. Regelmäßig koordinierte sie die Packaktionen. Am Tag ihrer Beerdigung lautete die Losung dann: Josua 1, 9 „Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt?“ Das war sie, und so dürfen wir es auch sein. Die nächste Blutspende des DRK im Stephanushaus ist am Mo, 19. Juli von 15:30 bis 19:00 Uhr. Die Spender werden gebeten, einen Termin zu vereinbaren unter https://terminreservierung.blutspendedienst-west.de/.
29 SommerFrauenWochenende / Bürgergutachten 2021 In Kooperation mit dem CVJM Düsseldorf wollen wir von der Gemeinde Düsseldorf-Süd unser SommerFrauenWochenende 2021 unter dem Motto Ein feuerrotes Wochenende von Freitag, 24.09. bis Sonntag, 26.09. im schönen Sauerland verbringen! Wir sehen nicht rot – sondern gemeinsam wollen wir (wenn Corona es zulässt): quatschen, Kraft auftanken, schauen, entspannen, spazieren gehen (Walk & Talk), nachdenken, Bibellesen, singen, staunen, lachen, spielen, genießen... Ort: Haus am Bach, wie im letzten Jahr (weil’s so schön war!) Kosten: 120 € (2-Bett-Zimmer; Komplett-Verpflegung) ggf. zusätzliche Eintrittsgelder (evtl. Schwimmbad oder Museum); eigene Anreise (gerne vermitteln wir Mitfahrgelegenheit). Rückfragen oder Anmeldung bis 02.09. bei kirstenkoeller@arcor.de Bürgergutachten 2021 „Glaube in der Stadt“ Das Bürgergutachten ist ein Aus- tausch- und Dialogverfahren, in dem Düsseldorfer:innen über die Zukunft von Stadt und Kirche diskutieren und Ideen entwickeln. Es geht um die Sonntagsfrage, Spiritualität und Sinngebung. Aspekte des Städtebaus, Klimawandel, Digitalisierung und Themen, die die Beteiligten auf die Agenda setzen, werden behandelt. Mit einem neu entwickelten Konzept kann das Bürgergutachten infektions- sicher durchgeführt werden. Die insgesamt 200 zufällig ausgewählten Teilnehmenden werden erstmalig in diesem Verfahren online zusammenkommen und ihre Empfehlungen abgeben. Die erste Phase wurde im April 2021 durchgeführt. Die zweite Phase ist für Juni 2021 geplant. Am Ende des Prozesses wird ein Bürgergutachten verfasst, das alle Ergeb- nisse festhält. Im September 2021 wird es der Evangelischen Kirche überreicht. Ausführliche Informationen gibt es auf der Webseite zum Bürgergutachten: www.wieviel-kirche-braucht-die-stadt.de. Ergänzend zum Bürgergutachten können Interessierte dort ihre persönlichen Mei- nungen und Ideen hinterlassen.
Kirchenmusik 30 Liebe Freundinnen und liebe Freunde der Kirchenmusik in Holthausen und Wersten, das waren – und sind vielleicht noch? praktiziert werden konnte. Es gab viele – harte Zeiten für die Kultur. Das letz- erfreute Kommentare von beiden Seiten. te Konzert in Düsseldorf-Süd war die Eine musikalische Besonderheit der Zeit Winterreise am 01.11.2020 in der Kla- ist ja auch, dass die Gemeinde in den renbachkirche und seitdem ist es still Gottesdiensten nicht mehr singen darf. geworden. Die Proben von vier Kin- Welch ein großer Verzicht! Als Musiker derchören und der Kantorei finden seit- sitze ich häufig an meinem Instrument dem nur noch online statt, wobei viele und singe, meist mit Hilfe eines Mikro- junge und erwachsene Sängerinnen mir fons, stellvertretend für die Gemeinde. versichern, wie schön es ist, online nicht Sehr ungewohnt für mich, aber mit vie- nur Schul- und Berufstermine wahrzu- len freundlichen Reaktionen verbunden. nehmen, andere aber sind in dieser Zeit Wenn die Politik und die Vorbereitungs- einfach gar nicht dabei. Sie sind hoffent- zeit es zulassen, können Sie die drei lich gesund und kommen wieder. unten aufgeführten Konzerte im Juni Lichtblicke waren in dieser Zeit die Instru- hören. Alle wollen musizieren und Sie mentalist*innen, die im Rahmen ihrer können es hoffentlich kaum abwarten, Vorbereitungen auf den Wettbewerb wieder Konzerte zu besuchen. Ob das „Jugend musiziert“ auch in einigen Got- schon in diesem Juni klappt, müssen Sie tesdiensten unserer Gemeinde gespielt dann aktuell über die Informationswege haben. Ich war froh, dass dadurch ein der Gemeinde und in der Presse heraus- wichtiger Bestandteil des Musizierens, bekommen. der Austausch zwischen den Spieler*in- Ich freue mich auf Sie alle – nen und dem Publikum durch die Musik, Ihr Markus Maczewski So, 13.06. 16:00 Uhr Symphoniker in Corona-Gruppen Stephanuskirche Werke für Kammerensembles Mitglieder der Heinrich-Heine-Symphoniker Leitung: Desar Sulejmani Do, 24.06. 20:00 Uhr Chor und Sinfoniker Stephanuskirche Programm steht noch nicht fest Mitglieder des Chores und des Orchesters der Heinrich- Heine-Universität, Leitung: Silke Löhr So, 27.06. 16:00 Uhr Kindermusical Stephanuskirche Kinderchöre 1+2 präsentieren die Ergebnisse der Online- Eintritt frei Proben im Lockdown Leitung: Susanne und Markus Maczewski
31 Jugendzentrum in Hinterhof Graffiti im Jugendzentrum im Hinterhof den Aufbau von Graffiti-Schriftzügen und erhalten Tipps für die Umsetzung an der Wand. Unter strengen Auf- lagen konnte die Workshopreihe wie geplant im März star- ten. Es sind schöne Kunstwerke entstan- den und alle Beteilig- ten waren sehr glück- Der Hinterhof hat eine hauseigene Hall lich darüber, dass es stattfinden konnte. of Fame. Das ist eine Freifläche, an der legal Graffitis gesprayt werden dürfen. Letztes Jahr ist das Graffitimalbuch „The Jugendliche und junge Erwachsene Yard Files“ entstanden und ist ein inter- können innerhalb der Öffnungszeit kos- aktives Sketchbook für Graffitiinteres- tenlos ihre Skizzen an die Wand bringen. sierte. Streichen sie vorher die Wände selbst- Davon gibt es noch einige Exemplare im ständig, werden ihnen sogar Spraydo- Hinterhof. Wenn du eins haben möch- sen kostenfrei zur Verfügung gestellt. test, schreib uns einfach auf Instagram: www.instagram.com/jugendzentrum Für Jugendliche, die bis jetzt erst wenig imhinterhof oder keine Erfahrung im Bereich Graffi- ti haben, werden über das Jahr verteilt Sarah Ludwig mehrere Workshops unter Anleitung des Graffitikünstlers Christian Dünow angeboten. Hier lernen die Jugendlichen alles über
Zwischen Tür und Angel 32 Freischwimmer Wie lange brauchen Menschen mit Behinderung? Schaffen sie das über- Mit Stephanie Müller, der ehemaligen Leis- haupt? tungsschwimmerin, die den Kindern und Er- Lass mich Deine zweite Frage hier vor- wachsenen mit Behinderung das Schwim- ziehen: ja klar schaffen sie das! Körper men beibringt, sprach Andrea Jaspert. können – rein physikalisch – auf dem Wasser schwimmen. Man kann sich mit Was ist der Freischwimmer? etwas Übung auf den Rücken legen, die Das Freischwimmerabzeichen (heute Arme und Beine ausbreiten, und dann „Bronze“) ist ein Nachweis für Schwim- liegt man da. Dann schwimmt man auf mer, der ihnen bestimmte Fähigkeiten dem Wasser. Schwimmen ist ja nicht per im Wasser bescheinigt. se auch die sportliche Fortbewegung, Wie lange braucht ein Kind vom ersten die wir damit verbinden. Jeder kann ler- Trainingstag bis zum Freischwimmer? nen, sich über Wasser zu halten und mit So gut wie nie starten Schwimmer mit guter Anleitung auch die Richtung be- dem Freischwimmer, sondern werden stimmen und sich fortbewegen, z. B. in im besten Falle schon als Kleinchen be- Richtung eines rettenden Beckenrandes. hutsam wassergewöhnt und kommen Gibt es ein besonderes Erlebnis, das über die Jahre mit viel Wasserkontakt da- Du mit uns teilen möchtest? hin, dass sie die Fähigkeiten zum “freien Tatsächlich gab es mit jedem meiner Schwimmer“ erlangen. Manche sind sehr SchwimmschülerInnen so viele Erleb- flott und mit 5 Jahren soweit, andere las- nisse, die ich wie einen Schatz in mir sen sich Zeit. Es hängt übrigens nicht nur trage. Ich wähle eine Erinnerung mit vom Kind ab. Viel wichtiger ist: wie gehen einem Mann mit Trisomie 21. Als er zu die Erwachsenen mit Wasser um, wie vie- mir kam, war er schon 18. Er hat super le „Werkzeuge“ haben Lehrende, um das mitgearbeitet, schnelle Fortschritte ge- Schwimmen den Kindern auf vielfältige macht, kann heute sicher schwimmen. und kompetente Weise zu vermitteln, Ein Knackpunkt war die Rückenlage. Wir wie viel Spaß am Wasser hat das Kind, haben das immer wieder geübt und ir- wie viele Möglichkeiten zu üben hat es? gendwann lag er, völlig relaxt und nur auf meine Hand unter seinem Kopf ge- stützt, auf dem Rücken, schloss die Au- gen und machte zum Spaß Schnarch- geräusche. Wir haben uns zusammen kaputt gelacht und ich habe mich so über sein Vertrauen gefreut. Rückenlage ist immer noch nicht sein Liebstes, aber dass er sich damals so überwinden und sich selbst und mir vertrauen konnte, das war toll.
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