FREIHEIT GEMEINSAM - EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE ...

 
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gemeinsam
 Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf - Süd

Freiheit

                                                                            Juni - August 2021

 Aufgrund der immer noch unsicheren Lage kann es sein, dass Gottesdienste
 oder Veranstaltungen verlegt oder auch abgesagt werden müssen. Aktuelle
 Informationen finden Sie in den Schaukästen oder auf der Homepage.
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FOTOAK TI O N
                 beGEISTer te Fotos

Pfingsten haben unsere ökumenischen Feiern und Aktionen mittlerweile Tradition.
Zum Pfingstfest 2021 zeigen wir Ihnen das Wirken des Heiligen Geistes.
Dafür wurden einige Thesen überlegt:
             •       Gottes Geist ist Leben
             •       Gottes Geist macht frei
             •       Gottes Geist ist Liebe
             •       Gottes Geist ermutigt
             •       Gottes Geist tröstet
             •       Gottes Geist verbindet
             •       Gottes Geist gibt Kraft
             •       Gottes Geist lässt hoffen
             •       Gottes Geist beschwingt
             •       Gottes Geist beflügelt
             •       Gottes Geist schwebt überm Wasser
             •       Gottes Geist erfrischt
             •       Gottes Geist ist Himmel (oder vielleicht: Himmelgeist?)
             •       Gottes Geist befeuert
        Diese Thesen wünschten wir als Fotos in Bild umgesetzt zu bekommen.
Wir haben die Fotografen gebeten, der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Süd
      und der katholischen Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen ihre Bilder
		                 zu diesem Thema zur Verfügung zu stellen.

Die gesammelten Fotos werden zu Pfingsten auf unseren Seiten im Internet veröf-
fentlicht. Oder Sie können sie auf ihrem Pfingstspaziergang in der Natur entdecken:
Am Pfingstwochende (21.-25.05.) im Südpark oder in der Jücht im Himmelgeist.
Machen Sie sich auf die Suche!
Wir freuen uns auf Ihre Entdeckungen!
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gemeinsam                               Liebe Lesende,
                                        was ist Freiheit?
Gemeindebrief der Evangelischen
Kirchengemeinde Düsseldorf - Süd        Unsere Autoren haben sich in der neuen
                                        Ausgabe Gedanken zu diesem Thema
Ausgabe 2/2021                          gemacht.
                                        Was hat Luther mit der Freiheit eines
Inhalt                                  Christenmenschen gemeint? Was ver-
Pfingst-Fotoaktion                  2   steht man im Judentum unter Freiheit?
Editorial                           3   Weitere Gedanken kreisen um Presse-
Geistliches Wort                    4   freiheit, Freiheit in der ehemaligen DDR
Von der Freiheit eines Christen-        und die gefühlte Freiheit beim Motor-
menschen                            6   radfahren. Lernen kann man auch von
Freiheit im Judentum                8   den Kindern der KiTas zu ihrem Begriff
Pressefreiheit                     10   von Freiheit.
Der friedliche Weg zur Freiheit    11   Und wenn Ihnen all diese Gedanken
KiTa-Seite                         14   nicht weiterhelfen, finden Sie überall im
Jugendseite                        16   Heft verteilt Grundrechte – und für man-
Seniorenseite                      18   che müssen Sie die Perspektive wech-
Der Geschmack von Freiheit und          seln, um sie zu lesen, um sie vielleicht
Abenteuer                          19   mit anderen Augen zu betrachten.
Gottesdienstplan                   20   So, und nun haben Sie die Freiheit wei-
Bericht aus dem Presbyterium       22   terzublättern oder den Gemeindebrief
Zitate rund um die Freiheit        24   zu schließen...
Termine in letzter Minute          25
Termine und Nachrichten            26   Ihr Redaktionsteam
Nachruf                            28
SommerFrauenWochenende             29
Bürgergutachten 2021               29
Kirchenmusik                       30
Jugendzentrum im Hinterhof         31
Zwischen Tür und Angel             32
Amtshandlungen                     33
Fotoalbum                          34
Regelmäßige Angebote               36
Bildernachweis / Impressum         39
Kontakte                           40

Titelbild: pixabay
Andachtsbilder: C. Nell-Wunsch
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Geistliches Wort                                                                        4

Liebe Gemeinde!
Wenn Sie können und mögen, schließen            im Verdacht, mit der Bibel in der Hand
Sie mal die Augen. Und geben Sie dann           eingeschlafen zu sein - und doch scheint
den musikalischen Klängen oder Texten           sie mit ihrem Ausspruch etwas zutiefst
oder anderen Assoziationen Raum, die            Theologisches benannt zu haben: Der
Ihnen kommen, wenn Sie das Wort „Frei-          Gedanke der Freiheit ist keine Einbahn-
heit“ gesungen, gesprochen, beschrie-           straße. Freiheit sieht mich, findet mich,
ben hören.                                      betrifft mich, wenn ich die andere ne-
Nun, was kam als Erstes? Milva, Marius          ben mir sehe. Ihn wahrnehme. Sie be-
Müller-Westernhagen, die Nationalhym-           obachte. Ihn gewähren lasse - wie es ein
ne, Insel, Berggipfel, Impfzentrum...?          schönes altes Wort sagt (in „gewähren“
                                                          steckt die Wurzel von „wahr“).
                                                          Freiheit in der Bibel, in der
                                                          Theologie hat genau dies im
                                                          Blick, also diese zwei Perspek-
                                                          tiven: mich und dich! Oder um
                                                          es etwas vornehmer auszudrü-
                                                          cken: dich und mich - aus dem
                                                          Doppelgebot der Liebe („Liebe
                                                          deine*n Nächste*n wie dich
                                                          selbst.“ (3. Mose 19,2 und z.B.
                                                          Markus 12,31) kennen wir es
                                                          vielleicht besonders.
                                                          Aber auch schon vorher, in der
                                                          Exodusgeschichte des Gottes-
                                                          volkes wird der Freiheitsbe-
Der Inbegriff der persönlichen Freiheit –                 griff in seinem ganzen, breiten
eine einsame Insel
                                                          Spektrum thematisiert und
Man könnte meinen, es gäbe nichts               erläutert: das Volk Israel wird frei. Wird
Dankbareres als zum Thema Freiheit              befreit von der Diktatur, der Unterdrü-
eine Andacht zu schreiben... Oder ist es        ckung durch den Pharao. Es wird befreit
eher ein undankbarer Auftrag? Weil so           von Misshandlung, Ignoranz, Willkür,
verzwickt? So kompliziert? So facetten-         Gewalt, gewissermaßen von einem Vi-
reich?                                          rus des Schmerzes.
„Freiheit ist immer Freiheit der Anders-        Was muss das für ein Gefühl gewesen
denkenden“, so sagt es Rosa Luxemburg           sein? Wenige von uns können das viel-
- und legt ihren Finger in die... nein, nicht   leicht in der ganzen Tiefe noch erinnern
Wunde, sondern: Chance. Meine ich.              bzw. nachempfinden: als Nazideutsch-
Nun, Rosa Luxemburg steht wohl kaum             land endlich in die Knie ging – und
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unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist
anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte
                                             Ar t i kel 2

    Auschwitz, Buchenwald und Majda-
    nek, um nur drei aus einer langen
    Liste zu nennen, befreit wurden.
    Die Geschichte der Juden, die in
    diesem Jahr wieder besonders in
    unseren Blick und damit in unsere
    Wahrnehmung gerückt wird*, kon-
    frontiert uns mit der ernüchternden
    wie herausfordernden Erkenntnis,
    dass der Begriff Freiheit brutal miss-
    braucht werden kann bzw. wurde.
    Weil er ausgrenzend, den anderen
    nicht wahrnehmend ausgelegt und
                                           Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden
    gelebt wurde.
    Ich will hier die Beobachtung nicht un- Das ist dann schon etwas sehr Dank-
    erwähnt lassen, dass das Gottesvolk na- bares. Meine ich. Es ist dankbar, sein
    türlich auch dieser Gefahr ausgesetzt ist eigenes Glück nicht für sich zu behal-
    - und selbst genauso auch die anderen ten, sondern andere damit anzustecken
    neben sich im Blick haben muss. Aber - und sie oder ihn z.B. anders denken
    das wäre eine eigene Andacht.                zu lassen - soweit dieses Denken dann
    Bedenkenswerter erscheint mir hier der nicht meine Freiheit wegwischt.
    Aspekt, dass es auch immer eine Freiheit Mit Ihnen freut sich an der eigenen ge-
    „wozu“ gibt: nach oder auch neben der schenkten Freiheit und übt sich immer
    Freiheit von allem Möglichen stehe ich wieder gerne im Gewähren derselben,
    vor der Chance, andere von der Freiheit
    (auch) schmecken zu lassen. Sie an dem
    Glück, der Erhabenheit, der Würde von Ihr
    Freiheit teilhaben zu lassen.

    * Unsere Gemeinde versucht dies auch, indem
    wir uns in den Sommergottesdiensten mit
    „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
    beschäftigen, s. Seite 27.
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Von der Freiheit eines Christenmenschen                                                   6

Zur Freiheit befreit oder zur Freiheit verpflichtet?

Als man vor einiger Zeit Menschen auf                                       Widerspricht
der Straße fragte, was „typisch evange-                                     sich das nicht?
lisch“ sei, antworteten die meisten „frei“.                                 Freier      Herr
Freiheit ist vom Anfang an das zentrale                                     und dienstba-
Stichwort der Evangelischen Kirche.                                         rer Knecht zu-
Die biblische Grundlage dafür ist Paulus,                                   gleich? Nein!
der immer wieder zur Freiheit ermutigt:                                     Freiheit ist nie
„Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“                               absolute und
(2. Kor 3,17) oder „Zur Freiheit hat uns                                    rücksichtslose
Christus befreit! So steht nun fest und lasst                               Selbstbestim-
euch nicht wieder das Joch der Knecht-                                      mung.       Das
schaft auflegen!“ (Gal 5,1) Paulus ging                                     wäre blanker
es darum, dass die ersten Christ*innen          Egoismus und endete im Terror für die
nicht durch falsche Gesetzlichkeit klein        anderen. Freiheit gibt es nur in der Bin-
gemacht würden.                                 dung oder in der Beziehung zu anderen.
                                                Freiheit und Rücksichtnahme, lateinisch
                            Der Kronzeuge
                                                Respekt, sind zwei Seiten einer Medaille.
                            der evangeli-
                                                Darum übersetzten die derzeitigen Kon-
                            schen Freiheit
                                                firmand*innen die Doppelthese Luthers
                            ist aber Mar-
                                                mit:
                            tin Luther mit
                                                1. Ein Christ total FREI.
                            seiner Schrift
                                                2. Ein Christ total SOZIAL.
                            „Von der Frei-
                                                Oder wie Rosa Luxemburg es ausdrück-
                            heit       eines
                                                te: „Freiheit ist immer die Freiheit des
                            Christenmen-
                                                anderen!“
                            schen“       von
                            1520. Das ist       Und Freiheit ist stets eine Freiheit von et-
                            sein       meist    was und eine Freiheit zu etwas, eine in-
gelesener Text. Luther reagiert auf die         nere und eine äußere Freiheit. Die inne-
päpstliche Bannbulle, also die Exkom-           re Freiheit war für Luther die Freiheit von
munikation aus der katholischen Kirche,         der Last der Selbstrechtfertigung, weil
mit folgender Doppelthese.                      wir durch Gottes Liebe längst gerecht-
1. „Ein Christenmensch ist ein freier           fertigt, also akzeptiert, aufgerichtet und
Herr über alle Dinge und niemandem              freigesprochen sind. Die äußere Freiheit
untertan.                                       folgt daraus als eine Freiheit zum sozi-
2. Ein Christenmensch ist ein dienstba-         alen, christlichen und gewissenhaften
rer Knecht aller Dinge und jedermann            Handeln in der Welt. Der Aspekt der ver-
untertan.“                                      antwortlichen Freiheit geht uns heute in
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7                                             Von der Freiheit eines Christenmenschen

                                     Ar t i kel 4
                          Glaubens- und Gewissensfreiheit
    (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen
    und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

unserer hoch individualisierten Gesell-                              2006 betitelte die
schaft manchmal verloren.                                            Evangelische Kir-
                        Immer      wieder                            che in Deutsch-
                        kommt es zum                                 land ihr Impuls-
                        Konflikt       zwi-                          papier zu einer
                        schen individu-                              Kirche für das 21.
                        eller Freiheit und                           Jahrhundert mit:
                        kollektiver Ver-                             „Kirche der Frei-
                        antwortung. Das                              heit“. Aber von
                        wurde mir bei                                Freiheit war in
                        der     Beschrän-                            diesem Paper für
                        kung der Frei-                               mich wenig zu
                        heitsrechte      in   spüren, eher von Zahlen, Zukunftsangst
                        der Corona-Krise      und Zaudern über Relevanzverlust.
zum Schutz der Schwachen erneut be-           „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“,
wusst. Nie in meinem bisherigen Leben         schreibt Paulus. Ich denke, es ist unsere
wurde meine persönliche Freiheit so           Aufgabe heute, genau das zu leben und
sehr eingeschränkt: keine Reisen, keine       als Gemeinde erlebbar zu machen.
Kontakte, zeitweise keine Präsenzgot-
                                              Kay Faller
tesdienste, kein Einkaufsbummel. Der
regierende Bürgermeister
von Berlin fragte darum im
Winter: „Wie viel Tote sind
uns ein Shoppingerleb-
nis wert?“ Bei allem Coro-
na-Frust und allem Gefan-
genheitsgefühl, der Satz
saß. Was ist uns die Freiheit
wert und was muss sie uns
wert sein? Und wie können
wir als Evangelische Kirche
Freiheit heute in unserer
Gesellschaft leben und ge-
stalten?
FREIHEIT GEMEINSAM - EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE ...
Freiheit im Judentum                                                                   8

Der lange Weg in die Freiheit – Auszug aus Ägypten
Die Menschen im alten Israel waren durch        Gott selbst – so haben sie weiter erzählt
und durch praktisch orientiert. Durch ih-       – hat die Unterdrückten und Geschun-
ren anstrengenden Alltag – meist in der         denen befreit. Dabei sollte ein Mann na-
Landwirtschaft – blieb ihnen auch nicht         mens Mose eine zentrale Rolle spielen.
viel anderes übrig. Zum Philosophieren          Er bekam von Gott den Auftrag, Israel in
hatten sie keine Zeit und keine Kraft. So ist   die Freiheit zu führen: „Ich bin der HERR
es daher auch nicht verwunderlich, dass         und will euch wegführen von den Las-
es in ihrer Sprache, dem (Alt-)Hebräischen,     ten, die euch die Ägypter auflegen, und
kein Wort gibt, das unserem Begriff „Frei-      will euch erretten von ihrem Frondienst
heit“ entsprechen würde.                        und will euch erlösen …“ (2. Mose 6,6).
                                                Und genau so geschah es dann auch:
Dafür haben sie aber Geschichten er-
                                                Die Unterdrückten und Versklavten zo-
zählt, die von Unfreiheit und Freiheit
                                                gen aus Ägypten aus, sogar durch das
handelten, ohne diese Worte zu erwäh-
                                                Schilfmeer, das die Verfolger verschlang
nen. Geschichten von ihren fernen Vor-
                                                – in die Freiheit. Auf diesem Weg in die
fahren, die vor langer Zeit in Ägypten
                                                Freiheit war Gott auf geheimnisvolle
lebten. Unter dem damals herrschenden
                                                Weise an ihrer Seite: „Und der HERR zog
ägyptischen König, dem Pharao, muss-
                                                vor ihnen her, am Tage in einer Wolken-
ten sie Sklavendienste verrichten. Diese
                                                säule, um sie den rechten Weg zu füh-
Geschichten sind später von Schreibern
                                                ren, und bei Nacht in einer Feuersäule,
und Priestern aufgeschrieben und so
                                                um ihnen zu leuchten, damit sie Tag
der Nachwelt überliefert worden: „Man
                                                und Nacht wandern konnten“ (2. Mose
setzte Fronvögte über sie, die sie mit
                                                13,21).
schweren Diensten bedrücken sollten.
Und sie bauten dem Pharao die Städte            Ob das alles genau so geschehen ist, wie
Pitom und Ramses als Vorratsstädte“ (2.         man damals erzählt hat, sei dahinge-
Mose 1,11). Bis zum heutigen Tag sind           stellt. Moderne Historiker/innen haben
diese Erzählungen in der Tora, den Fünf         hier zu Recht ein paar kritische Anfra-
Büchern Mose, nachzulesen.                      gen. Aber die Erzählung vom Weg in die
                                                Freiheit unter Gottes Schutz war für die
                                                Menschen im alten Israel die wichtigste
Auszug Israels - Pessach-Haggada 14. Jh.        Geschichte, die sie zu erzählen hatten.
                                                Diese Geschichte faszinierte immer wie-
                                                der Menschen, weil sie Hoffnung mach-
                                                te – auf bessere Zeiten, auf Zeiten ohne
                                                Unterdrückung. Sie war also immer
                                                aktuell, denn das alte Israel war auch
                                                in späteren Jahrhunderten oftmals in
                                                Abhängigkeit und unter fremder Herr-
                                                schaft. Die Erzählung wollte festhalten:
FREIHEIT GEMEINSAM - EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE ...
9                                                              Freiheit im Judentum

Gott lässt niemanden im Stich. Er ist ein   Kinder und Kindeskinder dem Pharao
Gott, der aus Abhängigkeiten und Skla-      in Ägypten versklavt geblieben...“. Die
verei herausführt. Damals in Ägypten        Befreiung, die Israel durch Gott erfah-
und auch später, immer wieder neu.          ren hat, soll also immer präsent sein, in
Der Auszug Israels aus Ägypten ist für      jeder Generation. Die Geschichte der
Jüdinnen und Juden bis zum heutigen         Rettung, die im Pessachmahl durch das
Tag zentral. Immer wieder wird daran        Erzählen erneuert wird, ist die Geschich-
erinnert, vor allem im Zusammenhang         te jeder Jüdin und jedes Juden: „In jeder
mit den jüdischen Festen. Das gilt ganz     einzelnen Generation muss der Mensch
besonders für das Passah- bzw. Pessach-     sich so betrachten, als ob er selbst aus
fest. Dort hat ein Kind bei der Feier zu    Ägypten ausgezogen wäre.“
fragen, warum diese Nacht anders ist        Das alte Israel hat das Wort „Freiheit“
als alle anderen Nächte. Dann trägt der     nicht gekannt. Aber es hat niemals auf-
Vater die Antwort aus der so genannten      gehört, von der Befreiung durch Gott
Haggada („Erzählung“) vor: „Sklaven des     zu erzählen. Und diese Erinnerung wird
Pharao waren wir in Ägypten und her-        niemals enden, weil Jüdinnen und Ju-
ausgeführt hat uns der Herr, unser Gott,    den sie wachhalten und weiter wach-
von dort mit starker Hand und ausge-        halten werden.
strecktem Arm. Und hätte der Heilige,
gepriesen sei er, nicht unsere Väter aus    Dr. Dietrich Knapp
Ägypten geführt, wären wir und unsere       Leiter der Ev. Stadtakademie Düsseldorf

„Durchzug Israels“ Dr. Lidia Kozenitzky     Bilder stammen aus: Wikimedia commons
FREIHEIT GEMEINSAM - EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE ...
Pressefreiheit                                                                          10

Pressefreiheit
Meinungsfreiheit tut weh - jeder kann        werden gemacht – die Presse, der Rund-
alles sagen? Halt! Die Würde des Men-        funk, das Fernsehen als Meinungsma-
schen ist doch unantastbar, wir begeg-       cher, welche Verantwortung!
nen uns doch bitte mit allem Respekt.        Manche Veröffentlichungen tun nicht
Wir wollen doch nicht mit Worten ver-        nur weh, sie sind auch an der Grenze des
letzen.                                      Respektes und der Belastbarkeit.

                                      Ar t i kel 5
                        Meinungs-, Lehr- und Pressefreiheit
  (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu
                                                                             äußern
  und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehi
                                                                                ndert
  zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattu
                                                                           ng durch
  Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
                                                                            [...]
  (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der
                                                                               Lehre
  entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Also Meinungsfreiheit als Drahtseilakt?      Kennen sie noch den Ausdruck: das sind
Wenn ich meine Meinung zu meinem             Stammtischparolen? Mein Opa ging
Glauben sage, findet das der eine gut,       nach der Kirche noch zu seinem Stamm-
ein anderer vielleicht nicht. Und meine      tisch. Da wurde politisiert und manch-
Meinung zu meiner politischen Gesin-         mal kam er ganz schön wütend nach
nung ist für den einen richtig, für den      Hause.
anderen falsch. Wenn ein Anderer etwas
                                             Meinungsfreiheit in der
zu seiner politischen Gesinnung sagt,
                                             Demokratie bedeutet
die mir quer aufstößt und vielleicht Un-
                                             auch, wir dürfen uns
verständnis, Wut, Ärger oder auch Angst
                                             nicht nur eine Meinung
bei mir auslöst, finde ich das gar nicht
                                             bilden, wir dürfen sie
gut, andere aber schon.
                                             auch sagen. Da schaltet
Also, Meinung sagen bedeutet doch            keiner das Internet ab,
auch, man bekommt Denkanstöße, Im-           da kommt man nicht ins
pulse, kann sich mit dem Gesagten aus-       Gefängnis, da wird kein
einandersetzen, in Diskussionen einstei-     Wasserwerfer auf mich
gen.                                         gerichtet.
Fake News – wie erkenne ich sie?             Artikel 5 muss man aus-
Mir eine Meinung bilden heißt zuhö-          halten und ihn achten.
ren, lernen, bilden, lesen, diskutieren,     Gut, dass wir ihn haben.
abwägen und dann – entscheiden. Mei-
                                             Margit Ahrens
nungen bilden Meinungen. Meinungen
11                                                   Der friedliche Weg zur Freiheit

Der friedliche Weg zur Freiheit - das Ende der DDR
Wie fühlte man sich in der ehemaligen im Kinderzimmer hat.“ Man hat gelernt
DDR? War die Freiheit subjektiv einge- zu improvisieren und aus wenig etwas
schränkt? Und sind die Menschen jetzt Brauchbares zu machen.
frei? Agnieszka Lorenz und Andrea Jas- Eine der beiden hatte das Glück, Puber-
pert im Gespräch mit zwei Frauen, die in tät und Erwachsenenleben nicht mehr
der ehemaligen DDR lebten.                  in der DDR erleben zu müssen. Für die
Ihre Namen möchten sie lieber nicht andere war das der Zeitpunkt, als sie be-
nennen. Sie sind zurückhaltend, wenn merkte, dass etwas fehlte. Der erste Fe-
es um die Frage „Woher kommst Du?“ rienjob, das erste Geld, das man mit 14
geht. Zu oft wurden sie                                 verdiente. „Was kaufe ich
als Reaktion verletzt, her-                             davon?“ Es gab ja nichts.
abgesetzt, als nicht eben-                              Und dann systematisches
bürtig behandelt. Beide                                 Mobbing von Klassenka-
leben schon seit langem                                 meraden, zum Beispiel,
hier im Westen. Und sie                                 wenn sie kirchennah wa-
haben viel zu erzählen...                               ren. Kirche hat man nicht
„Als Kind war man frei.                                 gerne gesehen, erinnern
Die Sorgen kamen spä-                                   sich beide. Eltern von
ter.“                                                   Klassenkameraden,        die
Als Kinder fanden sie es                                sich aufgelehnt hatten,
schön in der DDR, sagen                                 verschwanden. Niemand
beide. Sowohl in Krippe                                 hatte sich getraut, nach
und Kindergarten, wie                                   ihnen zu fragen. Man lernt
es eine der beiden er-                                  schnell, dass Stasi ein The-
lebt hat, als auch zuhau-                               ma ist, das man nicht of-
se und erst ab Schulalter                               fen diskutiert.
im System. Beide Kinder                                 Verhöre, weil man mit 17
fühlten sich wohl, hatten                               nicht der Partei beitreten
Freunde, es gab genug                                   wollte. Eine Reihe Partei-
zu Essen, Kleidung, Spiel-                              mitglieder, erhöht wie
sachen.                                                 beim Gericht. Eine zarte
„Das Materielle hat uns So sollten Kinder in der DDR 17jährige auf ihrem nied-
Kindern nicht gefehlt. sein: beschäftigt und fröhlich. rigen Stuhl, die erklären
Ich profitiere davon, dass Ein gestalterisches Element  musste, warum sie nicht
ich im Kindesalter we- am Gebäude in Berlin.            beitreten wollte. Da muss-
nig hatte. Heute kann                                   te man schon die Worte
ich meinen Kindern vermitteln, dass bedacht auswählen, um nicht direkt in
es unwichtig ist, wer mehr Spielzeug die Ungnade zu fallen.
Der friedliche Weg zur Freiheit                                                    12

  Sie ist sich erst jetzt richtig darüber im   Abhängig vom Wohnort war auch die
  Klaren, was ihr hätte widerfahren kön-       Ausbildungs- und Studienmöglichkeit.
  nen durch ihre manchmal frechen, vor-        Wer nicht der Partei angehörte, konnte
  witzigen Bemerkungen, zum Beispiel,          die Karriereleiter nicht erklimmen. Es
  wenn sie eine Klassenkameradin vertei-       blieb nur die Wahl zwischen verschie-
  digte, die gemobbt wurde.                    denen Berufsausbildungen. Friseure
                                                                            und Verkäu-
                               Ar t i kel 1 1                               fer verdien-
                 Bewegungsfreiheit, freie Wohnungswahl                      ten    nicht
(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet. [...]     viel. Wenn
                                                                            man Akkord
                                                                            arbeitete,
   „Die Region, aus der man kam, spielte konnte man mehr verdienen. Was auch
   eine Rolle. Nah am Westen hatte man immer man mit dem Verdienst dann
   ähnliche Filme gesehen, ähnliche Spiele machte - denn es gab wenige Sachen
   gespielt, wie die Kinder im Westen.“        zu kaufen. Und wenn es etwas außer der
   Wie gut es einem ging, beschreiben bei- Reihe gab, wurde es oft an Verwandte,
   de Frauen als abhängig davon, wie weit Bekannte oder Freunde unter dem La-
   man vom Westen entfernt lebte, ob man dentisch verkauft.
   in der Stadt, oder auf dem Land wohnte Und dann kam die Wende: Endlich Frei-
   und ob man Beziehungen zum Westen heit und die wiederum begleitet von
   hatte. Verändern konnte man das nicht, der großen Angst, dass die Grenzen sich
   denn es gab nicht die Möglichkeit um- wieder schließen und man nicht mehr
   zuziehen.                                   zu seiner Familie zurück käme, wenn
                                                             man in den Westen ging.
   Es sah nicht nur bedrohlich aus:                          Eine Freiheit, die man als
   Freiheitsgrenze zwischen BRD und DDR                      „Ostdeutscher“ erst lernen
                                                             musste.
                                                             Heute wird alles lang und
                                                             breit diskutiert – was aber
                                                             gut ist. Man darf sich Ge-
                                                             danken machen und diese
                                                             auch äußern, ohne Angst!
                                                             Freiheit ist ein hohes Gut.
                                                             Aber viele hatten auch
                                                             Schwierigkeiten mit dem
                                                             Kapitalismus. Und zuhau-
                                                             se wurde der Kummer
                                                             groß und größer. Die Ar-
                                                             beitslosigkeit nahm zu.
13                                                             Der friedliche Weg zur Freiheit

    Man fand in vielen Orten
    einfach keine Arbeitsstel-
    le, denn viele Arbeits-
    plätze wurden wegratio-
    nalisiert und es wurden
    keine neuen geschaffen.
    „Die ganzen übervol-
    len Kaufhäuser machen
    mich heute noch wahn-
    sinnig.“
    Geblieben aus ihrer Zeit
    im Osten ist ihnen die
    Selbstverständlichkeit,
    sich einschränken zu
    können, wenn es nötig
    ist. Dass Freiheit eben Berufsausbildung und die Arbeitsstelle konnte man nicht
    nicht selbstverständlich immer frei wählen.
    und keine Phrase ist.
    Und sie empfinden, dass es im Westen Wir hatten einen wunderschönen, span-
    ein Überangebot an Waren gibt, das sie nenden Abend mit guten Gesprächen
    manchmal überfordert oder einfach nur und ich habe viel gelernt in den drei
    ermüdet.                                   Stunden, die wir miteinander verbracht
    Worin unterscheiden wir uns? Nur durch haben. Zusammensitzen, eine Tasse Tee
    unsere Vergangenheit. Und vielleicht vor oder ein Glas Wein, ein interessantes Ge-
    allem dadurch, dass die erlangte Freiheit spräch – mehr braucht es nicht, um ein-
    für Beide nicht so selbstverständlich ist, ander zu verstehen.
    wie für mich.                              Ich träume von einer freien Welt, in der
                                               Herkunft und Religion – so prägnant sie
                                               auch für uns sein mögen – in erster Linie
                                               interessanter Gesprächsstoff sind.
                                                               aufgeschrieben von Andrea Jaspert

  (1) Alle De                                    Artikel 1
              utschen ha                                       2
                          b en das Rec         Fre ie Berufsw
 Die Berufs                             ht, Beruf, A           ahl
            ausübung k                                 rbeitsplatz
 (2) Niema                ann durch                                und Ausbil
            nd darf zu                Gese
herkömmli                einer bestim tz oder auf Grund e                       dungsstätt
                                                                                          e frei zu wä
            chen allgem                  m ten Arbeit               ines Gesetz                        hlen.
(3) Zwangsa                einen, für a                  gezwungen               es geregelt
             rbeit ist nu               lle gleichen                  werden, au              werden.
                                                       öffentliche
                          r bei einer
                                      gerichtlich                  n Dienstleis ßer im Rahmen eine
                                                     angeordne                  tungspflich               r
                                                                 ten Freiheit                t.
                                                                              sentziehun
                                                                                         g zulässig.
KiTa-Seite                                                                                                                                            14

            Freiheit                                                                        erforschen und entdecken. Jedes Indivi-
                                                                                            duum hat die Freiheit so sein zu können,
            In den sechs evangelischen Kindertages-                                         wie er/sie ist.
            einrichtungen haben wir uns Gedanken                                            In unseren Einrichtungen begegnen uns
            zum Thema Freiheit gemacht. Es entstan-                                         auch Familien, die sich nicht frei fühlen
            den Bilder, die Kinder wurden befragt, die                                      durften und deshalb geflüchtet sind. Gro-
            Teams haben überlegt. Hier nun ein klei-                                        ße Strapazen haben sie auf sich genom-
            ner Ausschnitt aus den vielen Antworten,                                        men, um ein Leben in Freiheit führen zu
            die wir gesammelt haben.                                                        können. Sie leben mit ihren Familien in
                                                                                            den Flüchtlings-
            Ein Team hat sich mit der Thematik Re-                                          unterkünften in
            genbogen, Vielfalt und Diversity im                                             Wersten und Holt-
            christlichen Sinne auseinandergesetzt.                                          hausen.       Ihnen
            Welche Bedeutung hat der Regen-                                                 ein Stück Freiheit
            bogen für uns, und was haben diese                                              und     Sicherheit
            Themen mit „Freiheit“ zu tun? Unsere                                            zu bieten, ist eine
            Einrichtung hat den Beinamen „Unter                                             besondere Aufga-
            dem Regenbogen“. In der KiTa erleben                                            be, die wir gerne
            die Kinder und Familien im christlichen                                         übernehmen.
            Glauben Vielfalt, Offenheit und Toleranz.
            Die bunten Farben des Regenbogens                                               Isabell Faßbender
            bezeichnen die bunte Vielfalt, die sich in                                      Sabine Jacobs
            den unterschiedlichen Individuen, Her-                                          Anita Janke
            künften, Kulturen und Einzigartigkeiten                                         Heidi Reich
            unserer Kinder, Familien und Mitarbei-                                          Tina Vivikides    FREIHEIT-Assoziationen
            tenden widerspiegeln. Bei uns können                                                              von den Erzieherinnen
            Kinder neugierig und offen ihre Welt                                            Bilder: KiTas     der KiTa am Falder

...i s t , w e                                                                                                                                             (N ik la s, 4)
               n   n ich an                                                                        en wa r un d    da nn wi ed er ge he n ka nn
                              dere Kin
                                              der sehe               ...i st , we nn m an ge fa ng
                                                         n kann
    ...sc hm ec kt le cker                                        (Anton
                                                                           ia, 4)               ...Ist, dass ich immer zu Mama gehen kann (Nic, 5)
                                   (K aj a, 5)

                                                                                                         ...i s t , d a s s
                           üc kl ic             h (L ea n dr o, 4)                    las, 3)
                                                                                                                              Pa p a u n d M
   ... da n n is t m an gl                                                    nn (Nik
                                                                                                                                               ama da si
                                                                                                                                                           nd (Leand
                                                                      en ka                                                                                            ro)
                                                       dO   pa besuch
                                   n   n ic   h Oma un                              ...Riecht nach Süßigkei ten (Kaja, 5)
                    ...i s t , w e
15                                                                                                                                                  KiTa-Seite

                 Und noch mehr Zitate von Kindern:
                                                                                                   Ich fühle mich frei,...

                                                                                                                                                                                    u s e g e h e n k a n n . (E m il ia )
                                         n ich e i ne Fee                                                 to vorne sitze
                                   wen                                                    ic   h im Au                     nk
                                                                                     Wenn                                       ann

                                                              bin
                                                                                                                                      .

                                                                 . (I
                                                                       nes
                                                                         )
                                                                                                                           (I ne s)

                                                                                                                                                                                    ach Ha
                                                                       wenn                                                                     e.
                                                                                ich Noel s                                  e ich Möcht
                                                                                               o oft besuchen darf,wi

                                                                                                                                                                               tt n
 wenn ich allein au

                                                                                                                                                                                a

                                                                                                                                                                          r ke
                                                                                                                                                                    F ra   uM
                                                                                                                                                        wenn ich zu
                                                          l
                                                    bel
                                                 a)

        f de                               . (Isa
                      n Spielpla   tz darf                                                                    (Evan gel os)                             n , w i e i c h morg

                                                                                                                                                che
                                 Freiheit                                Da dar f ma n übe ral l hin geh en. (Ca

                                                                                                                                                                           en s
                                                                                                                                            aussu
                                                                                                                           n)

                                                                                                                                                                               mein
                bedeutet für die Kinder:
                                                                                   jetz t                                                 f frei
                               Wen n man nic ht überall hin dar f, so wie

                                                                                                                                                                                    e Haare
                                                                                                                                  Ich dar

       von einem                                                                    . (Jan )
                 Baum i         in der Cor ona -Zei t, das ist kein e Frei heit

                                                                                                                                                                                             habe.
                        n den                                                 nden oder i                         (Maya)
                              Poo
                                                                e i n en Freu             ns Schw
                                                                                                  immbad
                                                              m
                                                       s o zu                                            geh. (Marc)
                                                    l zu

                                                 i c h
                                               n
                                           wen
                                                          springen

                                                                                                                                                             s
                                                                                                                                                  va ngelo        Alle sind sich
                                                                                                                                          Bild: E                 einig:
                            Freunden zu s                                                                                                              ahr
                                                                                                                                                             e
                       en
                                                                                                                                                       n

                                                                                                                                           uf                     Tiere im Zoo sind
                                                                                                                         e unden Inliner z
                                                    wenn ich mit Mam

                                                                                                                     F r
                                          cha
        n

                                                                                                                   n                                              nicht frei. Da ist
                                                                                                              ne
 mei

                                            u ke l n

                                                                                                                                                                  ein Gitter.
mit

                                                                                                      ei
                                                                                                    mit m

                                                                                                                                                                  Wir können
                                                                                                                                                                  nicht in Urlaub
                                                                                                                                                                  fahren.
                                                          a und P

                                                                                                                                                                  Im Gefängnis ist
                                                                       wie
                                                              apa

                                                                             der i                                                                                man nicht frei.
                                                                                     ns Kin
                                                                                              o gehen k
                 Grafische Gestaltung: A. Lorenz
                                                                                                          ann. (Marc)
Jugendseite                                                                         16

„Nähe trifft Freiheit“
Sich frei zu fühlen, das ist ein ganz besonderes Gefühl. Aber was braucht man dazu?
Ein Freiheitsgefühl erreicht jeder unterschiedlich. Manch einer fühlt sich durch ganz
viel Bewegung frei, ein anderer eher bei ruhigen Tätigkeiten. Passend zum Slogan der
Stadt Düsseldorf: „Nähe trifft Freiheit“, haben einige Jugendliche die Orte besucht, an
denen sie sich besonders frei fühlen und erzählt, wieso gerade an diesen Orten.
Im Jugendkeller des Stephanushauses          An der Hall of fame in Eller fühle ich
fühl(t)e ich mich immer besonders frei,      mich frei. Dort kann ich meiner Kreati-
da ich dort all den Stress, den ich vom      vität freien Lauf lassen und in eine Welt
Alltag habe, vergessen konnte (und hof-      verschwinden, die ich in meinem Alltag
fentlich bald wieder kann) – Janne           nicht finde. – Noha

                                             Im Südpark, egal ob für einen entspann-
                                             ten Spaziergang, ein Treffen mit Freun-
                                             den oder um auf einer Bank zu lesen.
                                             Man hört wie die Stadt arbeitet, Stra-
Ich fühle mich frei am Brückerbach und
                                             ßenbahn, Autos oder kaputte Fahrräder,
im Botanischen Garten. Egal ob beim
                                             die sich die Hügel raufquälen. Bekannte
Joggen, beim Spazierengehen oder Fo-
                                             sowie fremde Gesichter, alle genießen
tos machen – es ist eine Form von Ent-
                                             das Grün um sich herum und schalten
spannung für mich. – Carolin
                                             einen Moment ab. – Steffen
17                                                                                     Jugendseite

Freiheit hat für mich was mit Weitblick
zu tun. Oben auf dem Rheinturm mit
schrägen Scheiben und freier Sicht über
das winterliche Düsseldorf. Da war‘s mir
zwar ein bisschen mulmig im Bauch, aber
es fühlte sich auch ungemein frei an.
– Kay Faller

                                           Ich gehe sehr gerne an der Rheinufer-
                                           promenade spazieren. Man hat sehr viel
                                           Möglichkeiten dort etwas zu machen
                                           und man kann sich einfach frei fühlen.
                                           Außerdem ist im Sommer immer ein
                                           Eiswagen irgendwo auf der Promenade.
                                           Man kann sich auch mit Freunden tref-
                                           fen und von dort aus in die Stadt gehen
                                           und da einiges machen. – Florian
                                                                                                                  -
                                                                eut aften z eren zuwid ige O erstän
                                                                  Ver en ha ilden ecke aufen ung
                                                                                                         der er
                                                                                                               en
                                                                                                              od
                                                                                                           rdn
                                                                                                             v
                                                                                                            e

                                                                                                           r
                                                                                                       rein

                                                                                                        ke
                                                 und Verein en St e verfa ken d . [...]
                                                                                                       r

                                                (1) Gese igung afgese ssung er Völ
                                                                                                  o de
                                                                                                   V e

                                                                                                 erl
                                                                                                ä ß

                                                                                                n
                                                                                e l eihei cht,

                                                                                              sm

                                                   (2) gkeit gen d Gedan rbote
                                                                       A r ungsfr as Re

                                                                                         Zw
                                                                                            t

                                                                                           e
                                                                                          n
                                                                                  b en .

                                                    Tä sich g n den ind v
                                                                                      tze
                                                                                       d
                                                                                    9

                                                                                    s
                                                                                  ub
                                                                                  d

                                                      die r gege hten,
                                                                                ,

                                                                                i
                                                                             en
                                                                           tik

                                                                              r
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                                                                           c
                                                                           i
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                                                                     sch

                                                                      e
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                                                    A l l
Seniorenseite                                                                                              18

Das Alter als neue Freiheit
                      Früher haben wir gesagt, das ma-

                                                               (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis
                      chen wir, wenn wir Rentner sind.
                      Was ist daraus geworden? Die Kinder
                      sind erwachsen, die Arbeit ruft nicht
                      mehr - und jetzt?
                      Das Alter als neue Freiheit begreifen.
                      Auch im Alter noch mal was wagen,
                      was Neues beginnen und nicht nur
                      auf der Couch sitzen, fernsehen und
                      jammern. Natürlich ist in diesen Co-

                                                                                        Versammlungsfreiheit

                                                               friedlich und ohne Waffen zu versammeln. [...]
                      ronazeiten ein Aufbruch in die neue
                      Freiheit schwer! Alle Angebote, die

                                                                                              Ar t i kel 8
                      uns mitnehmen können, ruhen der-
                      zeit.
                      Aber wir können träumen und für
                      die Nachcoronazeit neue Aktivitäten
                      planen. Austesten, was die Gesund-
                      heit noch zulässt - vielleicht tanzen,
                      singen, sich sozial engagieren, und,
                      und... Und einfach die Freiheit haben,
                      das zu tun, was wir wollen - und sei
                      es auch mal nichts. Also: seid positiv
                      und verwandelt die Freiheit des Al-
                      ters in neue Energie!
                      Renate Pankooke
19                                       Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer

„Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer“
... so hieß eine Werbung in den 70er Jah-    So erfordert das Motorradfahren viel
ren. Und Freiheit und Abenteuer werden       Konzentration, denn man muss in der
auch gerne mit dem Motorradfahren in         Regel für die Autofahrer mit- und voraus-
Verbindung gebracht, die Vorstellung,        denken. Reaktion ist gefragt, weil man
als Easy-Rider durch die Welt zu touren,     keinen großen Schutzraum hat, und
frei und unabhängig.                         ein höheres Unfallrisiko besteht. Das ist
Die Freiheit ist da: man kommt schnel-       eher die abenteuerliche Seite.
ler durch den Verkehr, braucht weniger       Ohne Sicherheitskleidung und funktio-
Platz zum Parken, ist beweglicher als ein    nierende Technik geht es deshalb nicht.
Auto. Man hat eine ganze Spur für ein        Und ausgeschlafen sollte man sein.
schmales Fahrzeug, das schnell reagiert.     So ist die Vorbereitungszeit für eine
Das Fahrerlebnis ist ausgeprägter, weil      Tour mit dem Check der Technik und
man näher am Gefährt dran ist. Man           dem Anlegen der vielfältigen Schutz-
nimmt vieles intensiver wahr: der Fahrt-     kleidung nicht zu vernachlässigen: Knie-
wind ist durch den Helm spürbar, Gerü-       und Beckenprotektoren mit der Hose;
che dringen ungefiltert durch. Die Son-      Schulter-, Rücken- und Ellenbogenpro-
ne ist durch die Kleidung wahrnehmbar,       tektoren mit der Jacke – alles aus beson-
Geräusche besonders hörbar. Man spürt        derem Material; dann Nierengurt, Hal-
den ganzen Körper und ist direkter an        stuch, Stiefel, Handschuhe und Helm.
der Umwelt, aber auch Wind und Wetter        Man kann nicht einfach rausgehen und
ausgesetzt, und auch dem Straßenbelag.       den Schlüssel umdrehen.
Die Klischees wollen wir auch nicht ver-     Und so vergißt man beim Fahren auch
gessen: Motorradfahrer sind leichtsinnig     die Zeit und genießt es, nah zusammen
und lebensmüde, wilde Raser und laut,        mit sich, dem Motorrad und der Welt zu
mit riskanten Überholmanövern. Des-          sein.
halb sind sie nicht überall gern gesehen.
                                             Hartmut Wölk
Und auf manche Fahrer trifft das auch tat-
sächlich zu, zum Leidwesen der anderen.
Motorradfahren gilt als cool, als Aus-
druck von Lebensfreude. Man weiß sich
einem besonderen Hobby verbunden,
und so grüßt man sich unterwegs ge-
genseitig.
Der Fahrspaß steht im Mittelpunkt und
dazu zählt für die meisten das Kurven-
fahren. Da spielt die Landschaft oft eine
untergeordnete Rolle.
Gottesdienstplan                                                               20

Holthausen: Klarenbachkirche, Bonner Str. 24 (KK)
Wersten: Stephanuskirche, Wiesdorfer Str. 21 (SK)
Abweichende Orte sind angegeben.
Veränderungen möglich, bitte Aushänge und Homepage beachten.

   So, 23.05.      9:30 Faller, KK
 Pfingstsonntag    11:00 Faller, SK
   Mo, 24.05.      Ökumenische Plakataktion (21.- 25.05.)
 Pfingstmontag     in der Jücht und im Südpark
   So, 30.05.      9:30 Partnerschaftssonntag Wölk, KK
    Trinitatis     11:00 Partnerschaftssonntag Wölk, SK
   So, 06.06.      9:30 Faller, KK
     1. SnT        11:00 Faller, SK
   So , 13.06.     9:30 Nell-Wunsch, A, KK
     2. SnT        11:00 Nell-Wunsch, A, SK
   So, 20.06.      9:30 Wölk, KK
     3. SnT        11:00 Wölk, SK
   So, 27.06.      9:30 Faller, KK
     4. SnT        11:00 Faller, SK
   So, 04.07.      11:00 Predigtreihe: Pessach und Ostern Nell-Wunsch, SK
     5. SnT
   So, 11.07.      11:00 Predigtreihe: Jom Kippur und Bußtag Faller, KK
     6. SnT
   So, 18.07.      11:00 Predigtreihe: Sukkot und Erntedankfest Reich, A, SK
     7. SnT
   So, 25.07.      11:00 Predigtreihe: Chanukka und Weihnachten Wölk, KK
     8. SnT
   So, 01.08.      11:00 Predigtreihe: Schawuot und Pfingsten
     9. SnT        Nieland-Schuller, SK
   So, 08.08.      11:00 Predigtreihe: Shabbat und Sonntag Kegel, KK
    10. SnT
   So, 15.08.      11:00 Predigtreihe: Purim und Karneval Schütte, SK
    11. SnT
21                                                                    Gottesdienstplan

     So, 22.08.   9:30 Wölk, KK
      12. SnT     11:00 Wölk, SK
     So, 28.08.   9:30 Nell-Wunsch, KK
      13. SnT     11:00 Nell-Wunsch, SK
     So, 05.09.   9:30 NN, KK
      14. SnT     9:30, 11:00, 12:30 Konfirmation, Faller, SK
     So, 12.09.   9:30, 11:00, 12:30 Konfirmation, Wölk, KK
      15. SnT     11:00 NN, SK
     So, 19.09.   9:30 NN, KK
      16. SnT     9:30, 11:00, 12:30 Konfirmation, Faller, SK

A = Abendmahl
Taufen auf Anfrage: In Coronazeiten nach Vereinbarung außerhalb des Gemeinde-
gottesdienstes bei den Gemeindebüros und Pfarrern (Kontakte, Seite 40).

                                        sprochen.
                                                                  ssungsgericht ausge-
                                        durch das Bundesverfa
                                                                  ihr Ausmaß werden
                                        Die Verwirkung und
                                                               t diese Grundrechte.
                                         mißbraucht, verwirk
                                                                tische Grundordnung
                                         freiheitliche demokra
                                                                  m Kampfe gegen die
                                         recht (Artikel 16a) zu
                                                                   l 14) oder das Asyl-
                                         das Eigentum (Artike
                                                                  eheimnis (Artikel 10),
                                          Post- und Fernmeldeg                          -,
                                                                 (Artikel 9), das Brief
                                          Vereinigungsfreiheit                       , di e
                                                                   iheit (Artikel 8)
                                          die Versammlungsfre                          3)  ,
                                                                   eit (Artikel 5 Abs.
                                          Abs. 1), die Lehrfreih                          5
                                                                 essefreiheit (Artikel
                                           insbesondere die Pr                              ,
                                                                  r Meinungsäußerung
                                           Wer die Freiheit de
                                                          A r t i ke l 18

                                „Die Taube, ein Zeichen des Friedens und der Freiheit“
                                ein Bild vom Künstler Eduard Willecke
                                mit freundlicher Genehmigung des Autors
Bericht aus dem Presbyterium                                                        22

Bericht aus dem Presbyterium
Seit geraumer Zeit „kacheln“ wir.            Kurz: es fehlt die echte Begegnung.
Nein, das hat nichts mit Küche oder Ba-      Das kennen wir wahrscheinlich alle –
dezimmer zu tun, sondern mit Corona.         schmerzlich – aus unseren eigenen Le-
In der Schule heißt es „Distanzlernen“.      benszusammenhängen. Und weil auch
Beim Einkaufen „click and buy“. Immer        die Arbeit im Presbyterium viel mit Be-
geht es darum, miteinander etwas zu          gegnung zu tun hat, ist es im Moment
tun, zu besprechen, sich auszutauschen,      schon eine besondere Herausforderung,
zu planen usw. – unter Coronabedin-          die verschiedenen Aufgaben mit Lust,
gungen.                                      Energie, Phantasie und mit der nötigen
Das Presbyterium macht mit sich auch         Sorgfalt zu bearbeiten.
keine Ausnahme, wenn es darum geht,          Umso dankbarer sind wir, dass sich alle
Corona die Stirn zu bieten. Einmal im        Presbyteriumsmitglieder auf diese an-
Monat „treffen“ wir uns z.Z. also (nur)      dere Arbeitsform eingelassen haben
am Bildschirm. Es gibt verschiedene An-      und z.B. die Hand virtuell heben, wenn
bieter, die solche Treffen ermöglichen.      sie in der „Sitzung“ etwas beitragen, fra-
Gleich ist bei allen, dass die Teilnehmen-   gen oder entscheiden wollen.
den einer „Sitzung“ sich in kleinen Bil-     Inhaltlich beschäftigt sich das Presby-
dern auf dem Bildschirm „versammeln“.        terium nach wie vor und immer wieder
Und dann geht es fast normal los. Naja:      mit den aktualisierten Coronaschutz-
fast normal. Denn es fehlt die persönli-     bestimmungen – das erfahren Sie ja
che Begrüßung, der gemeinsame Im-            auch ganz direkt, wenn Sie z.B. über
biss, die Zwischengespräche – okay, das      das zwischenzeitliche Aussetzen der
ist manchmal auch gut so...                  Präsenzgottesdienste informiert wer-
                                             den. Wir hoffen sehr, dass Sie zum einen
                                                              immer früh genug die
                                                              entsprechenden Infor-
                                                              mationen erhalten und
                                                              zum anderen, dass Sie
                                                              nach wie vor unsere
                                                              Entscheidungen nach-
                                                              vollziehen können – je-
                                                              denfalls meistens. Alle
                                                              Mitglieder des Presbyte-
                                                              riums nehmen ihre Ver-
                                                              antwortung gegenüber
                                                              der Gemeinde genauso
                                                              wie auch gegenüber der
                                                              Pandemie sehr ernst.
23                                                   Bericht aus dem Presbyterium

Einerseits können wir kaum erwarten,
dass die (Corona)Zeit schnell verfliegt,
andererseits ist uns manchmal so, dass
wir die Zeit am liebsten anhalten wollen:
mit großer Dankbarkeit aber eben auch
mit einer gewissen Aufregung denken
wir an den Sommer 2022. Denn dann
werden wir Heidi Reich, die Leiterin un-
serer beiden eigenen Kitas in der Leich-
linger und Wiesdorfer Straße, in den
Ruhestand verabschieden. Im Moment
bereitet das Presbyterium intensiv und
unter Beteiligung der Mitarbeitenden
und Elternschaft die Nachfolgeregelung
vor. Und wir genießen sehr, dass sowohl
Heidi Reich als auch alle Mitarbeitenden
in den Kitas mit ganzer Kraft, Phantasie
und Einsatz diese besondere Zeit meis-
tern.
Wie das Presbyterium überhaupt im-
mer wieder sehr dankbar ist, dass alle
Mitarbeitenden unserer Gemeinde den
besonderen Bedingungen mit – meis-
tens – viel Zuversicht und Humor trot-
zen. Und wenn es mal doch zu viel wird,
dann haben wir alle Verständnis dafür.
Denn wir alle spüren wohl am eigenen
Leibe und im Herzen, wie sehr Corona
uns fordert.
Wie gut aber, sich dann an DEN Zu-
spruch erinnern zu können: „Ich bin im-
mer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende
der Welt.“ (Matthäus 28,20 - Basisbibel)
Manchmal ein wenig müde - und dann
doch wieder neugierig gespannt und
voller Zuversicht grüßt Sie herzlich,
Ihr Christian Nell-Wunsch
                                            „Die Freiheit, die das Kreuz verheißt“
Foto: Screenshot der Presbyteriumssitzung   ein Bild vom Künstler Eduard Willecke
in Form einer Videokonferenz                mit freundlicher Genehmigung des Autors
Zitate rund um die Freiheit                                                                 24

Zitate rund um die Freiheit sollen nicht frei zusammen gefügt werden ;-)
Suchen Sie für jeden Satzanfang 1 - 15 ein passendes Ende a - o.

                                                    a. Gebrauch wächst, durch Nichtge-
  1. Ein Christenmensch ist ein freier
                                                            brauch dahinschwindet.
        Herr über alle Dinge und
                                                               (C. F. von Weizäcker)
                                                 b. gleichbedeutend mit einem Freibrief
    2. Wer die Freiheit aufgibt, um
                                                             zur Willkür. (M. Gandhi)
                                                     c. niemand untertan. Ein Christen-
   3. Freiheit ist das Recht, anderen                mensch ist ein dienstbarer Knecht
                                                   aller Dinge und jedermann untertan.
   4. Die Fähigkeit, das Wort „Nein“                                   (Luther)
                                                   d. will, sie ist die Verantwortung, das
   5. Freiheit ist ein Gut, das durch                     zu tun, was man tun muss.
                                                                    (Y. Menuhin)
  6. Wer sagt: „hier herrscht Freiheit“,            e. lügt, denn Freiheit herrscht nicht.
                   der                                                 (E. Fried)
                                                    f. jedem Schlagbaum versteht man
 7. Die Freiheit besteht in erster Linie   ...              etwas anderes darunter.
                                                                  (O. Kokoschka)
       8. Freiheit ist immer nur                    g. nicht aus Privilegien, sondern aus
                                                              Pflichten. (A. Camus)
        9. Freiheit war niemals                  h. nichts, wo die Freiheit fällt. (T. Körner)
                                                   i. auszusprechen, ist der erste Schritt
        10. Über Freiheit kann                             zur Freiheit. (N. Chamfort)
                                                  j. kein Privileg, sondern eine Aufgabe.
           11. Das Leben gilt                                      (G. Bernanos)
                                                 k. zu sagen, was sie nicht hören wollen.
          12. Der beste Weg                                           (G. Orwell)
                                                      l. Freiheit der Andersdenkenden.
 13. Freiheit ist nicht Freiheit zu tun,                          (R. Luxemburg)
                was man                              m. zum Fortschritt ist der Weg der
                                                             Freiheit. (J. F. Kennedy)
             14. Freiheit ist                       n. Sicherheit zu gewinnen, wird am
                                                     Ende beides verlieren. (B. Franklin)
 15. Freiheit ist ein Kaugummibegriff            o. jeder reden, aber nur in der Freiheit.
            geworden – an                                            (H. Wehner)
25                                                       Termine in letzter Minute

„Hingucker und Hinhörer“
Ökumenische Aktion der Evangelischen
Kirchengemeinde Düsseldorf-Süd
und der Katholischen Seelsorgeeinheit im Düsseldorfer Rheinbogen
zum Ökumenischen Kirchentag findet digital statt:
am Freitag, 14.05.2021, 19:30-21:00 Uhr
Musik von lokalen Werstener Musiker*innen als „Hinhörer“
und Texte zum Kirchentag (Dorothee Sölle, Piere Stutz, Margot Käßmann, Anselm
Grün,... und eigene Texte zu aktuellen kirchlichen und sozialen Entwicklungen in
ökumenischer Weite) unter dem Motto: „Hingucker!“

Konfi- und Jugendprojekt: Stadtteil-Rallye für Jugendliche
unter dem Motto „Schaut mal genauer hin“ in digitaler Form
Samstag, 15.05.2021, 11:00-17:00 Uhr, in den Stadteilen Wersten, Holthausen,
Itter und Himmelgeist
Jugendliche (in festen Kleingruppen)
erhalten Aufträge wie bei einer Schnitzel-
jagd, z.B. sucht und dokumentiert:
Der schönste / hässlichste Ort in meinem
Viertel...
Da bin ich gerne / da trau‘ ich mich
nachts nicht hin...
Das coolste Graffiti, Wall of Fame...
Ein Ort mit besonderer religiöser
/ spiritueller Ausstrahlung...
Ein Ort mit Geschichte für Deutschland
(Stolperstein) und der Mensch, für den
dieser Stein hier liegt hatte folgende
Geschichte...
Die Fragen werden mit den jugendlichen Teamer*innen der Gemeinde zusammen
vorher entwickelt und mögliche Routen geplant.
Von den Orten sollen die jugendlichen Teilnehmer*innen Fotos mit ihren Handys
machen und in eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe schicken, um sich gegenseitig
zu animieren. Aus den besten Fotos werden die Jugendlichen im Anschluss eine
digitale Fotoausstellung für Gemeindehomepage und Instagram erstellen.
Termine und Nachrichten                                                           26

                         Gemeindebriefverteiler gesucht!
                         Für die Verteilung unseres gemeinsam suchen wir in Wersten
                         neue Helfer:
                         Wipperfürther Straße
                         Bei Interesse melden Sie sich bitte im Gemeindebüro
                         bei Regina Bertram  759 77 33

   Diakonie-Stellenangebote
   Diakonie Düsseldorf sucht Erzieher (m/w/d) und andere pädagogische Fachkräfte
   für verschiedene Positionen für die Ev. Kindertagesstätten im Düsseldorfer Süden.
   Näheres dazu erfahren Sie auf der Internetseite www.diakonie-duesseldorf.de
   Unter „Unsere Stellenangebote“ sind alle weiteren Informationen zu finden.

                      Gebet to go oder Gebet zum Mitnehmen
                      Sie können wieder am 30.06. in der Klarenbachkirche dabei sein
                      und mitmachen. Die Kirchentüren sind von 17 bis 19 Uhr geöff-
                      net. Kommen Sie doch einmal vorbei...
                      Zu unserem Gebet to go-Angebot haben wir folgenden Brief
                      erhalten, den wir als Leserbrief veröffentlichen:
   Leewe Hartmot Wölk,
   an Üer Kerch hadder de Sproch stonn „Gebet to go“. Do froch ech mech, woröm dohder
   da sonne Anglezismos verwende? Wat soll mech dat sare? Domet ech och weeß, wad-
   der domet meent, hann ech dat Öwersetzongspramm en minne KommPuter anjeworfe
   on Üere Anglezesmos enjejowe. Dä KommPuter hät doför „Gebet zum Mitnehmen“
   usjeworfe. Schön, dat verstonn ech nu. Äwwer woröm schrifft Ehr dat nit en Deutsch?
   Met nem fröndleche Nix för onjot
   Üere Steins Charle-Manes

                                        Ar t i kel 17
Jedermann hat das Recht, sich ein
                                  zeln oder in Gemeinschaft mit and
Bitten oder Beschwerden an die                                       eren schriftlich mit
                                zuständigen Stellen und an die Vol
                                                                   ksvertretung zu wenden.

                     Ihre Meinung ist uns wichtig!
                     Wir freuen uns über Ihr Lob, Ihre Kritik, Ihre Anregungen zu
                     gemeinsam.
                     Schreiben Sie uns an unsere neue E-Mail-Adresse:
                     redaktion-duesseldorf-sued@ekir.de
                     oder Post: Wiesdorfer Straße 13, 40591 Düsseldorf, c/o Redaktion
27                                                       Termine und Nachrichten

Bekanntes Format in neuer Form
Gesprächsabende zum Glauben
führen wir dieses Jahr durch als
          Geschichten auf dem Weg
Freitags 02.07., 09.07., 16.07., 23.07. und 30.07.
18:00-20:00 Uhr im Südpark
Treffpunkt am Haus Deichgraf

                                  Eine biblische Geschichte wird auf dem Weg
                                  erzählt.
                                  Wenn möglich, findet ein Picknick statt.
                                  Weiterhin sind Abstand und Kontaktlisten
                                  notwendig.
                                  Anmeldung erwünscht, damit wir besser
                                  planen können.

Sdaymmergottesdienste 2021
Predigtreihe: 7 Sonntage – 7 Feste – 7 Prediger
vom 04.07. bis 15.08.2021 jeweils um 11:00 Uhr
wechselnd in der Stephanuskirche und Klarenbachkirche
In diesem Jahr erinnern wir uns daran, dass das Judentum in Deutschland vor
1700 Jahren erstmals dokumentiert wurde. Unsere Wurzeln als Christen liegen im
Judentum. Wir wollen uns in unserer diesjährigen Predigtreihe über die 7 Sonntage
der Sommerferien hinweg mit 7 jüdischen Festen, die den 7 christlichen Festen
zugrunde liegen, beschäftigen. Daher haben wir auch 7 Predigende gesucht.
Es geht um folgende Themen:
Shabbat und Sonntag
Purim und Karneval
Pessach und Ostern
Schawuot und Pfingsten
Jom Kippur und Bußtag
Sukkot und Erntedankfest
Chanukka und Weihnachten
Siehe auch Infos im Gottesdienstplan
auf den Seiten 20-21.
Nachruf                                                                         28

                       Wir trauern um unser Gemeindeglied
                                              Uwe Felber.
                       Am 21. Februar ist er nach schwerer Krankheit gestorben.
                       Er hat viele Jahre im Presbyterium Wersten treu und en-
                       gagiert zum Wohl unserer Gemeinde gewirkt. Mit großer
                       Sachkenntnis hat er insbesondere im Bauausschuss mit-
                       gearbeitet.
                       Viele Jahre besuchte er mit der gemeindlichen Kontakt-
                       gruppe die Jugendstrafvollzugsanstalt Siegburg und war
                       mit Rat und Tat für die Jugendlichen da. Mit viel Freude
  wirkte er an den Hauskreisabenden mit, ließ uns an seinen Gedanken und sei-
  ner Musikbegeisterung teilhaben. Wichtig war ihm auch die Kontaktpflege zu
  den evangelischen Christen einer Partnergemeinde in der damaligen DDR,
  auch über die Wende hinaus.
  Wir erinnern uns gerne an das Lächeln von Uwe Felber, seine Freundlichkeit
  und Hilfsbereitschaft. Seiner Familie wünschen wir in dieser schweren Zeit viel
  Kraft und Gottes Zuversicht.

  „Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.“
  (Spr 16, 33 - Losung vom 13.03.2021)
  Am 13. März ist unser ehemaliges Presbyteriumsmitglied (1969 – 1985)
  und Leiterin der Frauenhilfe in Holthausen
                                   Irmela Nowak
  im gesegneten Alter von 95 Jahren verstorben.
  Vielen Menschen ist sie durch ihre Fröhlichkeit, ihr zupackendes Auftreten und
  ihren selbstverständlich gelebten Glauben im Gedächtnis. In der Zeit der zwei
  Staaten auf deutschem Boden lag ihr die Partnerschaft nach Illmersdorf sehr
  am Herzen. Regelmäßig koordinierte sie die Packaktionen.
  Am Tag ihrer Beerdigung lautete die Losung dann: Josua 1, 9 „Habe ich dir nicht
  geboten: Sei getrost und unverzagt?“ Das war sie, und so dürfen wir es auch
  sein.

                 Die nächste Blutspende des DRK im Stephanushaus ist
                 am Mo, 19. Juli von 15:30 bis 19:00 Uhr.
                 Die Spender werden gebeten, einen Termin zu vereinbaren unter
                 https://terminreservierung.blutspendedienst-west.de/.
29                            SommerFrauenWochenende / Bürgergutachten 2021

In Kooperation mit dem CVJM Düsseldorf wollen wir von der Gemeinde
Düsseldorf-Süd unser SommerFrauenWochenende 2021
unter dem Motto Ein feuerrotes Wochenende
von Freitag, 24.09. bis Sonntag, 26.09. im schönen Sauerland
verbringen!
Wir sehen nicht rot – sondern gemeinsam wollen wir (wenn
Corona es zulässt): quatschen, Kraft auftanken, schauen,
entspannen, spazieren gehen (Walk & Talk), nachdenken,
Bibellesen, singen, staunen, lachen, spielen, genießen...
Ort: Haus am Bach, wie im letzten Jahr (weil’s so schön war!)
Kosten: 120 € (2-Bett-Zimmer; Komplett-Verpflegung)
ggf. zusätzliche Eintrittsgelder (evtl. Schwimmbad oder Museum); eigene Anreise
(gerne vermitteln wir Mitfahrgelegenheit).
Rückfragen oder Anmeldung bis 02.09. bei kirstenkoeller@arcor.de

Bürgergutachten 2021
„Glaube in der Stadt“
Das Bürgergutachten ist ein Aus-
tausch- und Dialogverfahren, in dem
Düsseldorfer:innen über die Zukunft
von Stadt und Kirche diskutieren
und Ideen entwickeln. Es geht um
die Sonntagsfrage, Spiritualität und
Sinngebung. Aspekte des Städtebaus,
Klimawandel, Digitalisierung und
Themen, die die Beteiligten auf die
Agenda setzen, werden behandelt.
Mit einem neu entwickelten Konzept
kann das Bürgergutachten infektions-
sicher durchgeführt werden. Die
insgesamt 200 zufällig ausgewählten Teilnehmenden werden erstmalig in diesem
Verfahren online zusammenkommen und ihre Empfehlungen abgeben.
Die erste Phase wurde im April 2021 durchgeführt. Die zweite Phase ist für Juni 2021
geplant. Am Ende des Prozesses wird ein Bürgergutachten verfasst, das alle Ergeb-
nisse festhält. Im September 2021 wird es der Evangelischen Kirche überreicht.
Ausführliche Informationen gibt es auf der Webseite zum Bürgergutachten:
www.wieviel-kirche-braucht-die-stadt.de.
Ergänzend zum Bürgergutachten können Interessierte dort ihre persönlichen Mei-
nungen und Ideen hinterlassen.
Kirchenmusik                                                                         30

Liebe Freundinnen und liebe Freunde
der Kirchenmusik in Holthausen und Wersten,
das waren – und sind vielleicht noch?          praktiziert werden konnte. Es gab viele
– harte Zeiten für die Kultur. Das letz-       erfreute Kommentare von beiden Seiten.
te Konzert in Düsseldorf-Süd war die           Eine musikalische Besonderheit der Zeit
Winterreise am 01.11.2020 in der Kla-          ist ja auch, dass die Gemeinde in den
renbachkirche und seitdem ist es still         Gottesdiensten nicht mehr singen darf.
geworden. Die Proben von vier Kin-             Welch ein großer Verzicht! Als Musiker
derchören und der Kantorei finden seit-        sitze ich häufig an meinem Instrument
dem nur noch online statt, wobei viele         und singe, meist mit Hilfe eines Mikro-
junge und erwachsene Sängerinnen mir           fons, stellvertretend für die Gemeinde.
versichern, wie schön es ist, online nicht     Sehr ungewohnt für mich, aber mit vie-
nur Schul- und Berufstermine wahrzu-           len freundlichen Reaktionen verbunden.
nehmen, andere aber sind in dieser Zeit
                                               Wenn die Politik und die Vorbereitungs-
einfach gar nicht dabei. Sie sind hoffent-
                                               zeit es zulassen, können Sie die drei
lich gesund und kommen wieder.
                                               unten aufgeführten Konzerte im Juni
Lichtblicke waren in dieser Zeit die Instru-   hören. Alle wollen musizieren und Sie
mentalist*innen, die im Rahmen ihrer           können es hoffentlich kaum abwarten,
Vorbereitungen auf den Wettbewerb              wieder Konzerte zu besuchen. Ob das
„Jugend musiziert“ auch in einigen Got-        schon in diesem Juni klappt, müssen Sie
tesdiensten unserer Gemeinde gespielt          dann aktuell über die Informationswege
haben. Ich war froh, dass dadurch ein          der Gemeinde und in der Presse heraus-
wichtiger Bestandteil des Musizierens,         bekommen.
der Austausch zwischen den Spieler*in-
                                               Ich freue mich auf Sie alle –
nen und dem Publikum durch die Musik,
                                               Ihr Markus Maczewski

 So, 13.06. 16:00 Uhr      Symphoniker in Corona-Gruppen
 Stephanuskirche           Werke für Kammerensembles
                           Mitglieder der Heinrich-Heine-Symphoniker
                           Leitung: Desar Sulejmani
 Do, 24.06. 20:00 Uhr      Chor und Sinfoniker
 Stephanuskirche           Programm steht noch nicht fest
                           Mitglieder des Chores und des Orchesters der Heinrich-
                           Heine-Universität, Leitung: Silke Löhr
 So, 27.06. 16:00 Uhr      Kindermusical
 Stephanuskirche           Kinderchöre 1+2 präsentieren die Ergebnisse der Online-
 Eintritt frei             Proben im Lockdown
                           Leitung: Susanne und Markus Maczewski
31                                                     Jugendzentrum in Hinterhof

Graffiti im Jugendzentrum im Hinterhof
                                            den Aufbau von
                                            Graffiti-Schriftzügen
                                            und erhalten Tipps
                                            für die Umsetzung an
                                            der Wand.
                                            Unter strengen Auf-
                                            lagen konnte die
                                            Workshopreihe wie
                                            geplant im März star-
                                            ten. Es sind schöne
                                            Kunstwerke entstan-
                                            den und alle Beteilig-
                                            ten waren sehr glück-
Der Hinterhof hat eine hauseigene Hall      lich darüber, dass es stattfinden konnte.
of Fame. Das ist eine Freifläche, an der
legal Graffitis gesprayt werden dürfen.     Letztes Jahr ist das Graffitimalbuch „The
Jugendliche und junge Erwachsene            Yard Files“ entstanden und ist ein inter-
können innerhalb der Öffnungszeit kos-      aktives Sketchbook für Graffitiinteres-
tenlos ihre Skizzen an die Wand bringen.    sierte.
Streichen sie vorher die Wände selbst-      Davon gibt es noch einige Exemplare im
ständig, werden ihnen sogar Spraydo-        Hinterhof. Wenn du eins haben möch-
sen kostenfrei zur Verfügung gestellt.      test, schreib uns einfach auf Instagram:
                                            www.instagram.com/jugendzentrum
Für Jugendliche, die bis jetzt erst wenig   imhinterhof
oder keine Erfahrung im Bereich Graffi-
ti haben, werden über das Jahr verteilt     Sarah Ludwig
mehrere Workshops unter Anleitung
des Graffitikünstlers Christian Dünow
angeboten.
Hier lernen die Jugendlichen alles über
Zwischen Tür und Angel                                                            32

Freischwimmer                                Wie lange brauchen Menschen mit
                                             Behinderung? Schaffen sie das über-
Mit Stephanie Müller, der ehemaligen Leis-   haupt?
tungsschwimmerin, die den Kindern und Er-    Lass mich Deine zweite Frage hier vor-
wachsenen mit Behinderung das Schwim-        ziehen: ja klar schaffen sie das! Körper
men beibringt, sprach Andrea Jaspert.        können – rein physikalisch – auf dem
                                             Wasser schwimmen. Man kann sich mit
Was ist der Freischwimmer?                   etwas Übung auf den Rücken legen, die
Das Freischwimmerabzeichen (heute            Arme und Beine ausbreiten, und dann
„Bronze“) ist ein Nachweis für Schwim-       liegt man da. Dann schwimmt man auf
mer, der ihnen bestimmte Fähigkeiten         dem Wasser. Schwimmen ist ja nicht per
im Wasser bescheinigt.                       se auch die sportliche Fortbewegung,
Wie lange braucht ein Kind vom ersten        die wir damit verbinden. Jeder kann ler-
Trainingstag bis zum Freischwimmer?          nen, sich über Wasser zu halten und mit
So gut wie nie starten Schwimmer mit         guter Anleitung auch die Richtung be-
dem Freischwimmer, sondern werden            stimmen und sich fortbewegen, z. B. in
im besten Falle schon als Kleinchen be-      Richtung eines rettenden Beckenrandes.
hutsam wassergewöhnt und kommen              Gibt es ein besonderes Erlebnis, das
über die Jahre mit viel Wasserkontakt da-    Du mit uns teilen möchtest?
hin, dass sie die Fähigkeiten zum “freien    Tatsächlich gab es mit jedem meiner
Schwimmer“ erlangen. Manche sind sehr        SchwimmschülerInnen so viele Erleb-
flott und mit 5 Jahren soweit, andere las-   nisse, die ich wie einen Schatz in mir
sen sich Zeit. Es hängt übrigens nicht nur   trage. Ich wähle eine Erinnerung mit
vom Kind ab. Viel wichtiger ist: wie gehen   einem Mann mit Trisomie 21. Als er zu
die Erwachsenen mit Wasser um, wie vie-      mir kam, war er schon 18. Er hat super
le „Werkzeuge“ haben Lehrende, um das        mitgearbeitet, schnelle Fortschritte ge-
Schwimmen den Kindern auf vielfältige        macht, kann heute sicher schwimmen.
und kompetente Weise zu vermitteln,          Ein Knackpunkt war die Rückenlage. Wir
wie viel Spaß am Wasser hat das Kind,        haben das immer wieder geübt und ir-
wie viele Möglichkeiten zu üben hat es?      gendwann lag er, völlig relaxt und nur
                                             auf meine Hand unter seinem Kopf ge-
                                             stützt, auf dem Rücken, schloss die Au-
                                             gen und machte zum Spaß Schnarch-
                                             geräusche. Wir haben uns zusammen
                                             kaputt gelacht und ich habe mich so
                                             über sein Vertrauen gefreut. Rückenlage
                                             ist immer noch nicht sein Liebstes, aber
                                             dass er sich damals so überwinden und
                                             sich selbst und mir vertrauen konnte,
                                             das war toll.
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