Perspektiven - Herzenssache - Pfarreiengemeinschaft ...
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Perspektiven Magazin der Pfarreiengemeinschaft Meckenheim Partnergemeinde St. Paul - Kumasi / Ghana St. Jakobus der Ältere | St. Johannes der Täufer | St. Martin | St. Michael | St. Petrus 2 / 2021 Herzenssache 1
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, was ist Ihre „Herzenssache“? Herzenssache ist auch mir ganz persönlich ein Anlie- Vielen wird es so ergangen sein, gen, da ich die positiven Auswirkungen in meiner täg- dass ihre Herzenssachen in den lichen Arbeit am Universitätsklinikum Bonn hautnah letzten Monaten unter den Be- miterleben darf. Informieren Sie sich bitte gerne unter dingungen der Pandemie https://bonn.kinderherzen.de/ im Internet. manchen Einschränkungen unterlegen waren, vielleicht Und schließlich noch ein besonderes Anliegen der Re- sogar komplett unmöglich daktion: Dr. Karl-Heinz Groß, der mit viel Herzblut seit wurden. Zum Beispiel das ge- 40 Jahren, als Chefredakteur des Pfarrbriefs Mecken- meinsame Singen in einem der heim und beim Wechsel auf das neue Format vielen Meckenheimer Chöre, wie „Perspektiven“ eine tragende Rolle in der Redaktion es Karl-Heinz Groß ab Seite 4 be- gespielt hat, wird uns umzugsbedingt verlassen und schreibt. Andere haben vielleicht ihre eine schwer zu füllende Lücke hinterlassen (Seite 20). Herzenssache erst richtig wiederentdeckt. Bei vielen Ihm gilt unser großer Dank für sein Herzblut, das er in Herzensangelegenheiten, die in der aktuellen Ausgabe unsere gemeinsame Arbeit gesteckt hat. vorgestellt werden, waren die Auswirkungen der Pan- demie deutlich zu spüren, sei es bei der Organisation Ihr Alfred Dahmen der beliebten Ferienfreizeiten, bei den Schützen oder bei der kfd (ab Seite 10). Ganz häufig ist es nämlich das Gemeinsame, Solidarische, das für die in einer Sache Inhaltsverzeichnis Engagierten das Besondere ausmacht. 3 Editorial Weil Herzenssachen immer mit viel Herzblut betrieben 4 Singen ist Herzenssache werden, haben viele aber eigene, phantasievolle, neue Wege gefunden, ihre besonderen Anliegen auch weiter 6 Das Herz am rechten Fleck umsetzen und leben zu können. Die Homepage unserer Pfarreiengemeinschaft ist voll davon. Da gibt und gab 10 Mitarbeit in der kfd - eine Herzenssache es neben dem, was Sie in diesem Heft lesen können, zum Beispiel Maiandachten To Go („Mai-Way“) des Fa- 12 Ehrenamt in Meckenheim milienmesskreises, MOT-Marschübungen der Malteser, 14 Geistliches Wort Online-Pfingstlager der Pfadfinder oder „Gesprächsgot- tesdienste auf der Wiese“. Auch der You-Tube-Kanal der 15 Exerzitien im Alltag Titelfoto: Ingrid Wasserzier, S. 2: Florian Schäffer Pfarreiengemeinschaft kann mit hohen Zugriffs- und Abrufzahlen als sehr erfolgreich gelten. Hinter all diesen 16 Kinderseiten Aktionen stecken Menschen, die sich mit viel Herzblut Für Zusammenleben-gegen Antisemitismus 18 für eine Sache engagieren und damit identifizieren. 19 Sommertipps aus der Bücherei Eine ganz wörtliche und besondere Herzenssache hat 20 Notizen Ilka Wasserzier im Interview mit Margie Kinsky und Ashok Sridharan aufgenommen: Beide sind gemeinsam 21 Unsere Erstkommunionkinder mit Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth Botschafter*innen der Stiftung Kinderherzen und stellen ihr Engagement ganz 22 Statistik / Impressum in den Dienst herzkranker Kinder und Ihrer Geschwister und Familien. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 6. Diese 24 Kontakt 3
Titelthema Singen ist Herzenssache Corona macht die Chöre stumm Gedankenaustausch. Proben sind zentral. Diese In Meckenheim gibt es zahlreiche Mitbürger, denen persönlichen Treffen werden zur Zeit schmerzlich Singen eine Herzenssache ist. Sie engagieren sich in vermisst. einem der Chöre. In unserer Pfarreiengemeinschaft gibt Aus wissenschaftlicher Sicht ist Singen auch körperlich es folgende Chöre: die Kinderschola mit drei Gruppen, eine Herzenssache. Eine intensive Gesangsprobe ent- der Jugendchor für Mädchen ab dem 7. Schuljahr und spricht einem leichten Sporttraining. Allein wegen der Jungen nach dem Stimmbruch, den Kirchenchor mit intensiveren Atmung werden Herz und Kreislauf ange- Mitgliedern aus St. Johannes, St. Michael und St. Jako- regt. Singen ist gesund . bus, den „Entspannten Chor“, den Kammerchor, die Auch für die Seele ist Singen gut, denn es macht glück- Choralschola, den Gesangverein 1865 Lüftelberg, Dese- lich. Schon nach 30 Minuten reagiert unser Gehirn mit derata, Cantica Nova, den Gospelchor Good News und Hormonen und Botenstoffen, die die Stimmung aufhel- Querbeat in Wormersdorf. In der evangelischen Ge- len. Die Sorgen des Alltags wandern in den meinde gibt es neben dem Kirchenchor ebenfalls einen Hintergrund. Die Musik geht zu Herzen, wie man so Kammerchor, die Kantorei und den Kinderchor. Von treffend sagt. den Kirchengemeinden unabhängig ist die Chorgemeinschaft „Die Brücke“, der Männergesang- In unseren Altenheimen wurden vor den Beschränkun- verein Altendorf / Ersdorf sowie der Schulchor des gen der Coronapandemie regelmäßig vor allem die Konrad-Adenauer-Gymnasiums. Volkslieder gesungen, die in der Kindheit und Jugend der Senioren gepflegt wurden. Wenn diese Lieder jetzt Die staatliche Gesundheitspolitik in der Coronapande- angestimmt werden, wecken sie nicht nur viele liebe mie hat den wissenschaftlichen Analysen entsprechend Erinnerungen, sie ermuntern oft auch Demenzkranke das Singen insgesamt verboten, weil dabei besonders mitzumachen. Wenn die Beschränkungen aufgehoben viele ansteckende Viren freigesetzt werden. Deshalb werden, ist das sicher für alle in diesen Einrichtungen sind alle Chöre stumm und die Mitglieder können ihrer eine große Freude. Generell ist es eigentlich schade, Herzenssache nicht nachgehen. dass die Volkslieder jetzt nur noch selten gesungen Was macht Singen zur Herzenssache werden. Ein wichtiges Motiv für das Engagement in einem der Singen schafft spontane Gemeinschaft Chöre ist die Freude an der Musik. Singen im Chor Jeder hat schon einmal die Situation erlebt, bei der sich macht aus der eigenen Stimme ein Instrument in einem mehrere Gratulanten an der Tür des Geburtstagskindes Klangkörper, der musikalisch neue Welten erschließt. treffen. Die Tür geht auf, der Jubilar steht vor ihnen. Dazu lernt man unter der Leitung des Dirigenten immer Und dann stimmt jemand das Geburtstagsständchen neue Stücke. Viele sind Teil des kulturellen Erbes, das an. Alle singen mit und plötzlich ist aus den bis dahin von den Chören gepflegt und lebendig gehalten wird. untereinander unbekannten Menschen eine Zum Chorleben gehören die Proben. Dort trifft man Gemeinschaft geworden. Das spontan angestimmte sich persönlich, erlebt Gemeinschaft und pflegt den Lied hat sie zu einer Einheit gemacht. Musik ist eben eine Sprache, die jeder versteht und die jeden in seinen Bann zieht. Noch eindrucksvoller ist die Wirkung des gemeinsamen Singens, wenn wir an die Karnevalslieder denken. Wenn eine der tollen Kölner Gruppen ein bekanntes Lied an- stimmt, fallen alle in den Gesang ein. Die Lieder machen das Mitsingen meistens leicht durch einen eingängigen Refrain. Das Singen macht aus allen eine Gemeinschaft. In den Lieder werden Gefühle wie Heimweh, Sehnsucht nach Wärme, Liebe und Geborgenheit, Anerkennung und Gemeinschaft geweckt. Die Singenden sprechen im Lied auch die Gefühle aus, die sie sonst in der Regel Chorprobe, Foto: Klaus Herzog, in: pfarrbriefservice.de 4
Titelthema verschweigen. Der gemeinsame Gesang öffnet die Herzen und befreit. Viele Leser werden sich auch an das Erlebnis erinnern, wenn nach einer anstrengenden Wanderung abends in der Hütte oder der Jugendherberge jemand seine Mundharmonika oder die Gitarre hervorholt. Er stimmt ein Lied an, und alle singen vielleicht erst zögernd und dann kräftig mit. Spontan finden sich alle zu einer sin- genden Gemeinschaft zusammen. Der Text Wenn sich beim Singen eine eingängige Melodie mit einem besonderen Text verbindet, dann gehen diese Lieder in besonderer Weise den Sängerinnen und Sängern aber auch den Zuhörern zu Herzen. Das Einladung zum Mitsingen klassische Beispiel dafür sind die zahlreichen „Wer singt betet doppelt“ Liebeslieder. Wenn Johann Sebastian Bach zum Beispiel seiner späteren Frau Anna Magdalena singt „willst du Mit diesem Satz hat der heilige Augustinus auf die Be- dein Herz mir schenken“, dann ist viel Liebe und deutung des Gesanges in unserem religiösen Leben zärtliche Zuneigung vertont. hingewiesen. Das gilt besonders für die musikalische Gestaltung der Feier der heiligen Messe. Der Es gibt aber auch Texte, die aufwühlen und motivieren. gemeinsame Gesang, mit oder ohne Chor, macht aus Ein historisches Beispiel ist das Lied: „Die Gedanken sind allen Gläubigen eine betende und feiernde frei.“ Der Text entstand 1780 zur Zeit der französischen Gemeinschaft. Dabei sind wir in der glücklichen Lage, Revolution, das Lied 1842. Damals unterdrückte die dass das überarbeitete Gotteslob uns neue Lieder mit allgemeine Zensur die demokratischen Bestrebungen sehr schönen Texten geschenkt hat. Die Tradition von vor allem der Studentenschaft. Taizé spiegelt sich in einigen dieser Lieder, die zum Ein aktuelles Beispiel ist die berühmte Menschenkette, Beten, zum Meditieren und nicht zuletzt zum Jubeln die am 23. August 1989 die litauische Hauptstadt anregen. Vilnius mit dem estnischen Tallin verband. Im Streben Zur Zeit empfinden wir bei der Feier der heiligen Messe nach Unabhängigkeit von der Sowjetunion bildeten die schmerzlich, welch schweren Eingriff das staatliche Ver- Menschen die ca. 600 Kilometer lange Kette. Dazu bot, gemeinsam zu singen, bedeutet. Wir alle sind froh sangen sie die Lieder, die wegen der ausgedrückten und dankbar, dass regelmäßig im Sonntags- Sehnsucht nach Freiheit verboten waren. Vereint, gottesdienst vier Sängerinnen und Sänger bereit sind, körperlich und emotional, verloren alle Teilnehmer ihre die Messe musikalisch mitzugestalten. Die Gläubigen in Angst, und von der Aktion ging ein starker Impuls für der Kirche können so wenigstens still mitsingen. Veränderungen aus. Für die Gläubigen an den Fernsehschirmen gilt das Ein letztes Beispiel stammt aus unserer eigenen Singverbot nicht. Sie können die Lieder, deren Geschichte. Nach dem Krieg suchte man in beiden Nummern des Gotteslobes dankenswerterweise deutschen Staaten eine neue Nationalhymne. Im eingeblendet werden, mitsingen und so zu einer Westen entschied man sich für die dritte Strophe des feiernden Gemeinschaft werden. Im Namen aller Gläu- Deutschlandliedes. bigen danke ich Herrn Stiller und Herrn Kluth für ihre In der DDR entstand eine neue Hymne. Im Text von Dienste an der Kamera und am Mikrophon. Johannes R. Becher heißt es: „Auferstanden aus Ruinen Wir sehnen uns danach, die Beschränkungen der Coro- und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten napandemie hinter uns zu lassen. Dann dürfen wir wie- dienen Deutschland, einig Vaterland.“ Beide Hymnen der zum Lobe Gottes laut und jubelnd singen und so entsprachen der Sehnsucht der Deutschen nach einer Gemeinschaft sein. Allen Chormitgliedern wünsche ich, Vereinigung. dass sie ihre nach dem langen Schweigen „eingeroste- Als die DDR Ende der sechziger Jahre die Eigenstaatlich- ten“ Stimmen wieder aktivieren können. Hoffentlich keit anstrebte, passte der Text nicht mehr zu ihrer Poli- entschließen sich viele Gläubige, die in der Zeit der tik. Die Hymne wurde nicht mehr gesungen, der Text Stille bemerkt haben, wie wichtig das gemeinsame verbannt. Die Sehnsucht nach dem einigen Vaterland Singen ist, in einem der Chöre mitzusingen. konnte man aber nicht verbannen. Karl-Heinz Groß Foto: Friedbert Simon, in: pfarrbriefservice.de 5
Titelthema Das Herz am rechten Fleck Ein Interview mit zwei prominenten Botschaftern der Stif- tung „Kinderherzen“ in Bonn Bei meiner Recherche zum Thema „Herzenssache“ bin Schirmherrschaft zu übernehmen. Ich musste einfach Ja ich schnell auf die Stiftung „Kinderherzen“ in Bonn ge- sagen, weil ich sechs gesunde Söhne habe und da kann stoßen. Als Mutter eines glücklicherweise gesunden man einfach nicht Nein sagen. Außerdem bin ich so ein Jungen war ich schockiert, wie viele Kinder mit einem Karma-Mensch. „Komm, tu was Gutes, kommt Gutes Herzfehler zur Welt kommen und welche Komplikati- zurück“ hat meine Oma immer gesagt. onen bereits im Mutterleib auftreten können. Über die AS: Die Stiftung Kinderherzen hat mich angesprochen, Stiftung fand ich schließlich zwei Menschen, deren Her- als ich Oberbürgermeister war. Margie hat ja sechs Kin- zen ganz besonders für die Stiftung „Kinderherzen“ der, meine Frau und ich haben zwar nur halb so viele, schlagen: Margie Kinsky, Schauspielerin und Kabaret- aber wir sind sehr froh, dass die gesund sind. Wenn man tistin, und Ashok Sridharan, Rechtsanwalt und ehema- da in irgendeiner Art und Weise helfen kann, dass Kin- liger Oberbürgermeister der Stadt Bonn. der, die mit einem Herzfehler auf die Welt kommen, die Diese beiden beeindruckenden Persönlichkeiten haben Unterstützung bekommen, die sie selber und ihre Ge- ihr Herz am rechten Fleck, wie ich bei einem Interview schwisterkinder und ihre Eltern benötigen, dann ist das feststellen durfte. Entstanden ist ein Gespräch über die auf jeden Fall eine gute Sache. Stiftung, aber auch über Gott, die Welt und eine ganz spezielle Sammelleidenschaft. Wie läuft Ihre Zusammenarbeit? MK: Ashok und ich, wir sind halt ein total witziges Paar. Er hat zum Teil indische Wurzeln, ich bin gebürtige Italienerin, wir sind ein gutes Team. Fünf Jahre machen wir das jetzt zusammen, waren beim Spatenstich dabei, beim Richtfest und haben auch schöne Benefiz-Veran- staltungen im „Haus der Springmaus“ gemacht. Als er letztes Jahr die Wahl verloren hat, hab ich ihm direkt gesagt: „Nicht, dass du jetzt auf die Idee kommst, aufzu- hören. Wir zwei, Pott und Deckel, wir machen das wei- ter.“ AS: Es gab auch wirklich keine Überlegung aufzuhören. Ich habe gesagt, wenn die Stiftung möchte, dass ich weitermache, dann bin ich auch gerne bereit. Margie ist aber auch einfach ein Schatz. Sie hat eine Lebensfreude und eine positive Energie, die sie versprüht, das macht Wie sind Sie zur Stiftung „Kinderherzen“ gekom- richtig Spaß, die Botschafterrolle mit ihr zusammen für men? die Kinderherzen übernehmen zu dürfen. Wir lieben MK: Wir beide, also mein Mann Bill (Mockridge, A.d.R.) uns einfach und unsere jeweiligen Ehepartner haben und ich, wir wurden von der Stiftung angefragt, das damit auch keine Probleme (lacht). Tagebuch der Eltern eines herzkranken Kindes vorzu- tragen. Die haben über Wochen und Monate das Tage- Welches Schicksal ist Ihnen in den letzten Jahren buch über die kleine Julia geschrieben und das sollte besonders nahe gegangen? dann bei einem Symposium im Bonner Rathaus vorge- MK: Auf jeden Fall das Schicksal von der kleinen Julia. tragen werden. Bill und ich haben das dann mit verteil- Da war ich einfach auch von Anfang an mit dabei, hatte ten Rollen vorgelesen und so kam der Kontakt viel Kontakt mit den Eltern, habe alles hautnah mitbe- zustande. Die haben dann gefragt, ob ich Lust habe, die kommen. Als die Kleine dann gestorben ist, das hat 6
Titelthema Margie Kinsky und Ashok Sridharan mit einem Improvisationstheater zum 5-jährigen Jubiläum der Siftung am 26.3.2019 in den fast fertiggestellten Räumen des Eltern-Kind-Zentrums im Universitätsklinikum Bonn. mich sehr berührt. Sie ist hier in Endenich begraben Linie wird natürlich den Kindern mit Herzfehlern gehol- und immer wenn ich mit der Berta – das ist unser Mops fen, aber es ist eben auch eine Betreuung der ganzen – spazieren gehe, dann gehe ich an ihrem Grab vorbei. Familie. Geschwisterkinder sind durch die Erkrankung Aber jedes dieser Schicksale ist besonders. Auf jeder einer Schwester oder eines Bruders sehr belastet. Die Feier turnen die Pänz da rum. Viele können ein ganz Eltern wiederum müssen die Erkrankung des Kindes, normales Leben führen, dank dieser Maschinen, die es aber auch eventuelle Geschwisterkinder, unter einen da gibt und dank der Ärzte, die sich so gut kümmern. Hut bekommen und das ist enorm schwierig. Wenn AS: Wir haben ja in der ganzen Zeit immer wieder Kon- man dabei Unterstützung bekommt von den Kinder- takt mit Familien, die ein solches Schicksal haben. Es ist herzen, dann hilft das enorm. immer schön zu sehen, wenn den Kindern geholfen MK: Ich glaube, wer gesunde Kinder hat, der hat andere werden kann und sie durch die Stiftung ein halbwegs Probleme. Die Stiftung sorgt schon dafür, dass sie Auf- normales Leben führen können. Erschütternd ist es, merksamkeit bekommt. Grundsätzlich gilt natürlich: Je dass eben nicht alle Kinder diesen Zugang haben. Das mehr, desto besser. belastet dann auch, macht aber auch die Sinnhaftigkeit dieser Stiftung immer wieder aufs Neue deutlich. Wie sieht‘s aus: Kopf- oder Herzmensch? Wie sieht Ihre Arbeit für die Stiftung konkret aus? MK: Bauch! (lacht) Auf jeden Fall Herz und Bauch. Das ist MK: Wenn eine Veranstaltung oder eine Feier ist, dann oft ein Fehler, weil ich schrecklich ehrlich bin. Aber ich rufen die mich an und dann komme ich. Oder ich gebe bin auch nicht nachtragend und kann mich super ent- ein Benefiz mit meinem Programm und alles, was rein- schuldigen. Ich handle nach dem Gefühl und denke oft kommt, geht an die Stiftung. Wenn ich kann, dann ma- nicht nach. Wie jetzt hier mit dir: Mein Agent hat mir che ich alles, was anfällt. deine Mail geschickt und da hab ich gedacht „Klingt AS: Im Moment können wir leider wegen Corona viel zu gut, die ruf ich mal direkt an“. wenig machen. Margie und ich treten aber normaler- AS: Ich bin ein Kopfmensch. Das Herz und der Bauch weise überall da auf, wo wir für die Stiftung werben sprechen auch mit, aber der Kopf entscheidet. können. Wie sieht Ihre Beziehung zur katholischen Kirche Bekommt die Problematik und somit die Stiftung aus? genug Aufmerksamkeit? AS: Ich bin überzeugter und praktizierender Katholik, AS: Insgesamt sind im vergangenen Jahr deutlich weni- bete täglich und meine Frau und ich besuchen zudem ger Spenden eingegangen als in den Jahren zuvor. Des- wenn es irgendwie geht die Sonntagsmesse. Das ma- wegen möchte ich das Interview auch mit einem Appell chen wir auch, seit wir uns kennen. Meine Frau und ich verbinden: Gehen Sie auf die Homepage (s. Kasten), wir haben uns 1987 im Bonner Münster kennengelernt, informieren Sie sich und spenden Sie bitte. In erster weil wir immer sonntags abends dort den Gottesdienst 7
Titelthema Seit 2014 setzt sich die Stiftung Kinderherzen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfeh- ler ein. Durch die Hilfe der Stiftung kann die Universitätsklinik Bonn mit moderner und schonender Technik ausge- stattet werden und beispielsweise Stress-Echo-Liegeergometer, ein biodynamisches Lichtkonzept, Wärmestrahler und moderne Software für die 3D-Echokardiographie finanzieren. Außerdem fördert die Stiftung Maßnahmen zur Weiterbildung, Austausch und Schulung von Medizinern und Pflegepersonal. Damit wird eine nachhaltige und bestmögliche Expertise aller handelnden Akteure gesichert. Jede Spende hilft: Kontoinhaber: Kinderherzen Stiftung Bonn, IBAN: DE15 3804 0007 0306 3062 01, Commerzbank Bonn besucht haben. Wir kannten uns zwar aus der Uni, weil Welche Beziehung haben Sie zum Papst? wir beide Jura studiert haben, aber in der Kirche haben MK: Mein Bruder, der leider verstorben ist, war im Mal- wir dann den Kontakt aufgenommen. Ich war im Pfarr- teser Hilfsorden und hat jeden Sonntag am Petersdom gemeinderat, war Lektor und Messdiener, habe also die die umgekippten Touristen eingesammelt. Damit bin Laien-Klaviatur in unserer Gemeinde ganz gut bespielt. ich groß geworden, weil ich da ganz oft dabei und dem MK: Ich bin in Rom geboren und aufgewachsen, mit Papst sehr nahe war. Papst Benedikt war nicht so meins, Tiber-Wasser getauft. Ich sag immer: Ich bin römisch- aber den jetzt, den find‘ ich richtig gut. Wenn einer sagt katholisch-neurotisch. Diese Kindheit hat mich natür- „Wer bin ich, dass ich entscheiden oder urteilen kann, lich geprägt. An jeder Ecke eine Kirche und eine Bar. Als ob Homosexualität gut oder schlecht ist“, das gefällt mir ich klein war, konnte man 100 Lire in einen Automaten sehr. Genauso wie ich Heilige mag, die vom Volk sind, stecken und dann leuchteten die Lichterketten an den wie Franz von Assisi oder Antonius oder Padre Pio, der Heiligen. Ich habe das geliebt! Ich bin halt eine Weih- mit den blutigen Händen (hält eine kleine Padre Pio-Sta- nachts-, Madonnen- und Heiligenbekloppte. Moment, tue in die Kamera). Eben einer wie Francesco, der ist kann ich dir auch zeigen. einfach mega. AS: Ich bin als Oberbürgermeister das erste Mal 2016 im Ich bekomme eine virtuelle Führung durch das Wohnzim- Vatikan gewesen zu einer Konferenz, an der rund 70 mer, in dem wirklich beeindruckend viele Madonnen, Krip- Bürgermeister/innen aus ganz Europa teilgenommen pen und Statuen stehen. haben. Papst Franziskus war leider verhindert, aber ich habe Papst Benedikt getroffen bei diesem ersten Auf- Das ist ja der helle Wahnsinn. Spontane Zwischen- enthalt. Über die Vertretung der Bundesrepublik beim frage: Dein Mann macht das alles mit? Das ist ja Vatikan hatten wir dann 2017 die Möglichkeit, noch mal schon alles sehr speziell bei euch. nach Rom zu fliegen, haben dann auch Papst Franziskus MK: Bill findet das super. Wir sind 36 Jahre verheiratet, persönlich getroffen und hatten die Gelegenheit mit da macht er das mit. Er ist Gott sei Dank nichtstudierter ihm ein paar Sätze zu wechseln. Das war für mich die Kunsthistoriker. Der geht immer in Museen, ich geh beeindruckendste Begegnung während meiner fünf- shoppen. Er hat ein gutes Verständnis dafür und ist sehr jährigen Amtszeit. geduldig. Mir wurde das ja in die Wiege gelegt. Eigent- lich heiße ich ja Maria-Grazia. Ich habe zwei ältere Bru- Wie würden Sie Ihren Glauben bezeichnen? der, von denen leider einer verstorben ist. Aber meine MK: Meine Mutter ist 95 und extrem gläubig. Das ist mir Mutter war so gläubig, dass sie gebetet hat „Heilige ein wenig fremd. Ich bewundere das, weil ich denke, Maria, wenn das ein Mädchen wird, dann heißt sie Maria dass es Menschen im Leben einfacher haben, die einen Dank, also Maria-Grazia. Daraus ist dann Margie gewor- starken Glauben haben. Wenn du glaubst, kannst du den. halt sagen „Es ist halt so“, aber dann denke ich, das kann Gott nicht so gewollt haben. Der hat bestimmt keinen 8
Titelthema Bock, mir irgendeine Krankheit zu schicken oder ein meiner Frau sehr. Für uns wäre es undenkbar gewesen, Kind mit einem riesigen Loch im Herz auf die Welt kom- einen Partner zu haben, der das nicht mitleben kann. men zu lassen. Ich habe mir meinen Margie-Glauben geschaffen. Mir reicht manchmal eine Kerze. Dann sitze Was ist Ihre persönliche Herzenssache? ich in der Kirche und alles ist ganz ruhig. Ich versuche, MK: Gerade durch Corona haben wir Künstler, wir christlich zu leben. Ich sag immer „Es gibt nichts Gutes, Schauspieler, viel freie Zeit gehabt. Ich habe die Zeit außer man tut es“. Das versuche ich auch an meine genutzt, um ein bisschen aufzuräumen in meinem Jungs weiterzugeben. Die waren alle Messdiener. Au- Kopf. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, dass wir auch ßerdem fahren die oft mit den Malteser-Zügen nach mal zuhören, dass wir toleranter sind, dass wir nicht Lourdes. Da gibt es einen Kinderzug, in dem sitzen tod- sofort urteilen, sondern dass wir uns die Zeit nehmen, kranke Kinder. Wenn meine Söhne da mitfahren, Win- dass wir mehr Zeit füreinander haben. Erst jetzt merke deln wechseln, Kartoffeln schälen oder eine Mutter ich, was Zeit überhaupt heißt. Außerdem möchte ich dir trösten, die weint, weil ihr Kind nicht mehr lange lebt, noch mein Motto mitgeben: Auf irgendeine Weise dann ist das für mich Kirche. wird‘s schon gehen, denn auf keiner Weise war‘s noch AS: Der Glaube gibt mir besondere Kraft. Ohne meinen nie. Glauben hätte ich das Amt des Oberbürgermeisters AS: Da gibt es viele. Also der Glauben ist eine Herzens- auch so nicht ausführen können. Er hat mir nicht nur die sache, meine Familie ist eine Herzenssache und Men- Kraft gegeben, sondern auch meinen Weg bis hierhin schen dabei zu unterstützen, etwas Gutes zu tun, ist gelenkt. Es hat sich immer alles als positiv herausge- auch eine Herzenssache. Während meiner Amtszeit war stellt, auch wenn man das so erst einmal nicht wahr- ich immer wieder beeindruckt, mit welchen Anliegen nehmen will. Die Wahlniederlage im vergangenen Jahr auch ganz persönlicher Art die Menschen auf mich zu- war natürlich erst einmal eine Enttäuschung, aber in gekommen sind. Wenn ich Menschen weiterhelfen meiner jetzigen Tätigkeit als Rechtsanwalt und Partner konnte, die in einer verzweifelten Not waren, dann war der Kanzlei Busse & Miessen habe ich eine Aufgabe das ein ganz tolles Gefühl, das ich kaum beschreiben gefunden, die mir wirklich sehr viel Spaß macht. Der kann. Und das ist auch der Grund, warum ich Oberbür- liebe Gott hat mir tatsächlich immer den richtigen Weg germeister geworden bin: Eben für die Menschen da zu gezeigt. Ich hab nie gebetet „Lass mich die Wahl gewin- sein. Ein Motto habe ich auch und zwar: Am Ende ist nen“, sondern immer darauf vertraut, dass er meinen alles gut und wenn es noch nicht gut ist, kann‘s nicht Weg bisher gelenkt hat und das weiterhin tun wird. Und das Ende sein. das hat er getan. Der Glaube prägt mein Leben und das Das Interview führte Ilka Wasserzier Margie Kinsky Ashok Sridharan ▪geboren am 21. April 1958 in Rom ▪geboren am 15. Juni 1965 in Bonn ▪nach dem Abitur Umzug nach ▪sein Vater stammt aus Indien, seine Deutschland Mutter aus Bonn- Lengsdorf ▪Studium der Romanistik an der ▪Abitur am Aloisiuskolleg in Bad Godes- Rheinischen Friedrich-Wilhelms berg Universität zu Bonn ▪Studium der Rechtswissenschaften an ▪1984 heiratete sie den kanadischen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Schauspieler und Regisseur Bill Universität zu Bonn Mockridge ▪ Verheiratet seit 1992, drei erwachsene Söhne ▪gemeinsam haben sie sechs Söhne, ▪ ab 1996 Beschäftigung bei der Stadt Königswinter, die alle die doppelte Staatsbürgerschaft (italienisch 2002-2015 Erster Beigeordneter und Kämmerer der und kanadisch) haben und dem Beispiel ihrer Eltern Stadt Königswinter, allgemeiner Vertreter des Bür- gefolgt sind: Alle Söhne arbeiten in kreativen Berufen germeisters in der Fernseh- oder Musikbranche. ▪ 2010-2015 Stellvertreter des Bürgermeisters von Kö- nigswinter und Dezernent für Finanzen, Personal, Organisation, IT und Controlling ▪ 2015-2020 Oberbürgermeister der Stadt Bonn ▪ seit Januar 2021 Rechtsanwalt und Partner bei Busse Foto: Stefan Mager & Miessen, Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Bonn 9
Titelthema Mitarbeit in der kfd… …eine Herzenssache Foto: scholty at pixabay Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland „Lange war die kfd für mich eine -kfd- geht zurück auf die Gründung der „Brüder- eher abstrakte „Frauengruppe“ schaft christlicher Mütter“ im Jahre 1856. Derzeit mit der mich im Grunde nichts sind in den Pfarreien St. Jakobus d. Ältere, St. Jo- verbunden hat. Hier, in der Pfar- hannes d. Täufer und St. Petrus Gruppen der kfd mit reiengemeinschaft Meckenheim, einem breit gefächerten Angebot aktiv. Wir wollten bekam die kfd aber sehr schnell wissen, aus welchen Gründen ihr vielfältiges Enga- ein Gesicht für mich. Das Gesicht gement zur „Herzenssache“ wurde. von Frauen, die sich miteinander in und für unsere Kirche engagie- „Als junge Katholikin setze ich ren, die ihren Glauben leben, da- mich für eine geschlechterge- von sprechen, gemeinsam Gottesdienste feiern, rechte, demokratische und tole- unterwegs sind, innehalten. Mit diesen Gesichtern ist rantere Kirche ein. Ich finde es die kfd für mich zur Herzenssache geworden.“ bewundernswert, wie sich in der Annette Daniel, Gemeindereferentin kfd Frauen aller Generationen für diese Kirche stark machen. In der „Seit fünf Jahren bin ich kfd-Mit- kfd und vielen anderen Verbän- glied und gehöre seit 2017 zum den und Gemeinden wird eine Leitungsteam. Ich konnte erfah- Kirche gelebt, wie ich sie mir für ren, dass man hier in lockerer At- alle wünsche. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam versu- mosphäre Gemeinschaft erlebt, chen, Veränderungen anzustoßen.“ sich aber auch über drängende Annika Jülich, Lüftelberg religiöse Themen austauschen kann, die vor allem uns Frauen „Seit vielen Jahren gehöre ich in verschiedenen Funkti- betreffen. Gerade zu diesen Fra- onen der kfd an. In dieser Zeit sind die Frauen meine gen ist es schön, das Vertrauen Herzenssache geworden. Es war und ist mir wichtig, mit und die Nähe gleichgesinnter Frauen zu spüren.“ ihnen zu sprechen, Ausflüge zu machen, Aktionen Anne Heinzen, Meckenheim durchzuführen und nicht zuletzt Andachten und Wort- gottesdienste zu feiern, wenn das derzeit auch nur be- „Im Ruhestand und der zeitlich abnehmenden famili- grenzt möglich ist.“ ären Beanspruchung wollte ich mich wieder ehrenamt- Anne Behme, Meckenheim lich engagieren. In der Gemeinde wurde ich sehr 10
Titelthema herzlich und offen in die kfd aufge- liche Aktionen gemeinsam erleben; gemeinsam in der nommen und konnte schon bald Gemeinde aktiv sein; gemeinsam Projekte nah und im Leitungsteam mitarbeiten. Es fern unterstützen, neben „alt“ bewährten auch „neue“ macht mir große Freude, durch Wege gehen und vieles mehr. So bleibt es spannend unterschiedliche Formen der Be- und zukunftsorientiert, was die kfd auch mit der um- gegnung die Gemeinschaft weiter benannten Mitgliederzeitschrift zeigt: Aus „Frau und zu entwickeln und zu festigen. So Mutter“ wurde „Junia“. können wir gemeinsam leben- Renate Weis, Meckenheim digen Glauben erleben. Diese Freude möchte ich weitergeben. Das ist doch Herzens- „Die kfd wurde mir im Laufe mei- sache.“ ner langjährigen Mitgliedschaft Christa Ullmann, Meckenheim zunehmend zur Herzenssache: Je mehr ich in die kfd-Arbeit ein- „Die kfd ist für mich Herzenssa- tauchte, umso mehr wurde ich che, weil wir alle die christlichen von der Art der Frauen, die sich in Traditionen wahren und diese ge- Lüftelberg engagierten, ange- meinschaftlich weiterleben und steckt. Sie setzten sich mit großer ausführen können. Ein wichtiger Begeisterung und für die Frauen Grund ist, dass Frauen in der Kir- im Dorf ein, sorgten für gesellige che mehr präsent werden müssen Treffen, für Turn- und Nähangebote, gestalteten Ausflü- und diese sich untereinander aus- ge und sorgten für Weiterbildungsangebote. Die Frau- tauschen können. Außerdem ist enarbeit, geprägt durch fortschrittliches Denken und es für mich Herzenssache, meiner Tun, wurde zur festen Größe im Gemeindeleben. Diese Familie und Mitmenschen auch in schlechten Zeiten starken Frauen waren Vorreiterinnen für Selbstver- beizustehen, aber auch meine Freude mit ihnen zu tei- ständlichkeiten, die heute aus unserem kirchlichen Zu- len. Dies wird in der Gemeinschaft besonders unter- sammensein nicht mehr weg zu denken sind. Sie stützt.“ „eroberten“ sich mehr und mehr den Altarraum. Ich Zita Schlolaut, Meckenheim erinnere mich an die ersten meditativen Tänze, an die Feiern des Weltgebetstages rund um den Altar, an An- dachten und Gottesdienste, die mir gezeigt haben, wie mutig und ihrer Zeit voraus diese Frauen gewesen sind und auch heute noch sind. Sie haben schon vor 40 Jahren versucht, Kirche zu revolutionieren. Diese Frau- en begeisterten nicht nur durch ihr fortschrittliches und engagiertes Handeln. Sie waren weitsichtig und vielsei- tig und haben über ihre örtlichen Grenzen hinaus kfd- Arbeit geleistet und schon sehr früh ihren Blick auf die Weltmission gerichtet. Mein Herz schlägt für die kfd, weil diese Frauen ihrer Freude und ihrer Spiritualität Foto: Gabriele Bürvenich Ausdruck verleihen. Sie treten auch in unserer jetzigen Zeit mutig für ihren Glauben ein, gehen schwierige The- „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind...“. men in Kirche und Staat an und setzen sich für eine Meine Herzensangelegenheit ist die Vielfalt und das gerechtere Kirche ein. Es sind die Suffragetten unserer Bunte der kfd, das Miteinander und aufeinander Acht Zeit. Ich bin den starken kfd-Frauen vor Ort, im Diöze- geben - was wir auch in Meckenheim immer wieder im san- und Bundesverband von Herzen dankbar.“ Blick haben. Es gibt viele Aktivitäten, die aufzuzählen Regina Wild, Lüftelberg sind: Unseren gemeinsamen Glauben teilen; viele fröh- Liebe Leserinnen, fühlen Sie sich durch unsere Beiträge angesprochen und haben Sie in Ihrem Herzen vielleicht noch etwas Platz für eine gute Sache? Sprechen Sie die Damen oder mich einfach an. Wir würden uns freuen. Ihre Annette Daniel Tel.: 02225/8880198, annette.daniel@kirche-meckenheim.de 11
Titelthema Mit ganzem Herzen Ehrenamt in Meckenheim Überwältigend ist die Vielzahl von ehrenamtlich Tä- sein, sich austesten können – als Jugendsprecher, Jung- tigen, die mir nach nur kurzer Überlegung in un- schützenmeister, Vereinsvorsitzender, Bezirksjung- serer nächsten Umgebung einfallen. Überwältigend schützenmeister. Er hat das Vereinsleben schätzen und ist auch das Herzblut, mit dem alle bei der Sache seine Frau bei den Schützen lieben gelernt. Besonders sind. am Herzen liegt ihm die Jugendarbeit, für die er beruf- lich im Bistum Aachen und in seiner Freizeit in Ersdorf zuständig ist. 14 Kinder und Jugendliche profitieren derzeit von seiner Leidenschaft. 300 Stunden im Jahr sind es locker. Durch Corona wurde es nicht weniger, nur anders. Und auch wenn die erwachsenen Schützen sich in Corona-Zeiten gedulden müssen, für die Jugend gibt es ein reiches und fantasievolles Angebot. Ange- fangen von der Beteiligung an der überaus erfolg- reichen Aktion Herzbriefe, einer Schatzsuche per App im Sommer und Herbst oder dem Karneval online mit gepackten Spaßpaketen. Die Übernachtung zu Beginn der Sommerferien wird es auch in diesem Jahr corona- bedingt nicht geben, aber es wird schon fleißig an spannenden Alternativen geplant, als offenes Angebot an alle Kinder. „Was man zurückbekommt ist einfach Allen voran möchte ich hier die Arbeit der Feuerwehr schön“, so Klein. nennen, die in Meckenheim komplett von Ehrenamt- lichen geleistet wird. Wie der Pressesprecher der Feuer- wehr Jens Hapke erklärt, werden 280 bis 300 Einsätze im Jahr von 100 bis120 aktiven Mitgliedern gestemmt. Alle sind mit Piepser ausgestattet, bei größeren Scha- denslagen hört man die Sirenen. Da kommen leicht mal mehrere Stunden am Tag zusammen. Hapke selbst fing wie 90% alle Feuerwehrleute über die Jugendfeuerwehr mit ihrer tollen Gemeinschaft Feuer. Leider liegt die Jugendarbeit für die 40 bis 50 Kindern und Jugendlichen coronabedingt im Moment komplett auf Eis. Auch ein Quereinstieg ist möglich, selbst wenn man keine Sportskanone ist, so Hapke. Wichtig ist das Am liebsten wären Theresa Heckenbücker und Miche- Training alle zwei Wochen. langelo Spinelli und das ganze Betreuerteam diesen Im Moment sind die Ernstfälle noch schwieriger zu be- Sommer mit 50 Kindern auf Ameland, mit der Ferien- werkstelligen – alles mit FFP2-Masken, weniger Leute freizeit der Pfarreiengemeinschaft. Coronabedingt fin- pro Fahrzeug, strengere Maßnahmen –, alles, damit die det sie dieses Jahr nochmal vor Ort in Meckenheim Einsatzbereitschaft trotz Corona erhalten bleibt. statt. Sie wollen für die Kinder einen Lichtblick schaffen, Herzenssache ist die Feuerwehr für ihn, weil sie eine die Familien in angespannter Zeit entlasten und Kin- große Familie ist, in der jeder für jeden da ist. dern aus allen Gesellschaftsschichten einen Urlaub für Schon seit seinem neunten Lebensjahr ist Christian wenig Geld ermöglichen. Klein Schütze in Ersdorf. Mit Gleichaltrigen zusammen 12
Titelthema sie die Doppelleitung mit Küche und pädagogischer Leitung. Nun führt sie das Zepter in der Küche, wirkt im Hintergrund und im Team. Nur ein faszinierendes De- tail: Diskospülen soll bei der Küchenarbeit motivieren! Sie wünscht sich ganz konkret mehr Unterstützung durch die Leitung der Pfarreiengemeinschaft und das Gefühl, dass der Träger sie bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen mit trägt. Auch der Kreis unserer Messdiener zeigt ein beeindru- ckendes Engagement, besonders deutlich an hohen Feiertagen (vor Corona). Hier nur ein Beispiel: Daniel Schmitt ist seit 25 Jahren Messdiener in St. Johannes – Glückwunsch zum Jubilä- um. Gleich nach seiner Erstkommunion und dem Trai- ning ging es für ihn los. Erst Corona bremste ihn aus Ziel ist es, die Selbstständigkeit der Kinder zu stärken, Rücksicht auf die Familie aus, aber wenn alle komplett alte Freundschaften zu pflegen und neue aufzubauen. geimpft sind, geht es gleich wieder los. Seit es die Got- Die Konfliktfähigkeit und die Kompromissbereitschaft tesdienste auf YouTube gibt, ist er immer online dabei. werden gefördert. Über gemeinsame Tischgebete und Er schätzt die Gemeinschaft, hilft gerne im Gottesdienst Thementage kommen die Kinder in Kontakt mit dem mit, ist begeistert von den Ausflügen und vor allem den christlichen Glauben. Der Spaß kommt dabei nicht zu Romwallfahrten. kurz, wie jedes Jahr gibt es auch dieses Jahr ein span- nendes Motto – noch streng geheim. Es gab zum Bei- spiel schon „Harry Potter“, „Alice im Wunderland“, „Zeitreise“ oder „Wilder Westen“. Um das Motto rankt sich aufwändige Vorbereitung mit Spielen, Aktionen und Dekoration. Dieses Jahr finden alle Vorbereitungs- treffen digital statt, sie starten schon ein halbes Jahr vorher und finden ca. alle zwei Wochen statt. Michelangelo Spinelli fährt, von Freunden animiert, seit 2014 mit, die Leitung hat er das dritte Jahr inne. Er absolviert eine PIA-Ausbildung zum Erzieher im Kinder- garten und schätzt beim Ferienlager das Gefühl, Kin- dern etwas Gutes zu tun und dafür zu sorgen, dass sie eine tolle Zeit haben. Das gibt ihm den persönlichen Antrieb, sich ehrenamtlich zu engagieren und damit Sinnvolles zu tun. „Ich wünsche uns eine harmonische Zeit diesen Som- An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für so viel mer ohne Komplikationen“, sagt er, „und dass alle ge- Engagement und Herzblut an alle erwähnten und auch sund durch die Zeit kommen“. an alle nicht erwähnten Ehrenamtler hier in Mecken- Theresa Heckenbücker ist über den Sachausschuss Ju- heim. gend zum Ferienlager gekommen und schon seit 2006 Monika Barth dabei, immer noch mit viel Begeisterung. Lange hatte 13
Geistliches Wort Herzenssache Evangelium „Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorge- Rechte, die Priester ha- nommen hat, nicht verdrossen und nicht unter ben, sondern weil es mir Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.“ (2 eine Herzenssache ist, Kor. 9,7) Gott mein ganzes Leben auf diese Weise zu wid- Jeder Christ ist spätestens in der Taufe von Gott beim men. Am zweiten Mai Namen gerufen worden. Doch was bedeutet diese An- dieses Jahres durfte ich rede für uns in unserem Leben? Welche Rolle spielt die mit der Diakonenweihe Zusage von Gottes Gegenwart in unserem Leben wirk- einen sehr wichtigen Zwi- lich? In der Alten Kirche, die noch kaum eigene materi- schenschritt tun. Und mit elle Ressourcen hatte, war die Gemeinde darauf mir wurden sechs andere angewiesen, dass die Gläubigen einen beträchtlichen Seminaristen zu Diakonen Teil ihres Vermögens der Kirche zur Verfügung stellten. geweiht, die sich ebenfalls Nicht selten hat das auch zu Streitereien geführt, sodass auf den Weg gemacht haben, Priester zu werden. beispielsweise der oben zitierte Paulusbrief den Streit schlichten muss. Er muss dabei ein schwieriges Gleich- Man kann in der Öffentlichkeit und auch im kirchlichen gewicht herbeiführen. Auf der einen Seite muss er der Alltag manchmal den Eindruck gewinnen, es gäbe für Gemeinde deutlich machen, dass jeder einzelne Gläubi- die Kirche keine Zukunft. In den sechs Jahren meines ge geliebtes Kind Gottes um seiner selbst willen ist, aber Theologiestudiums und meiner Zeit im Priesterseminar auf der anderen Seite dürfen sich die Gläubigen auch durfte ich zahlreiche junge Menschen treffen, die mir nicht völlig auf ihrer Taufe ausruhen in der Erwartung, das Gegenteil gezeigt haben, nicht nur zukünftige dass die anderen schon leisten werden. Dieses Gleich- Priester, sondern aus allen Bereichen des Lebens. Das gewicht hält Paulus mit einem einfachen Kriterium, an Evangelium begeistert Menschen heute wie damals dem sich jeder selbst messen kann. Wozu drängt mich und wie auch in Zukunft. Sicherlich wird die Kirche ihr mein Herz? Die Gabe ist nicht das Maß des Glaubens. Erscheinungsbild verändern, aber solange der Kern Aber daran, was ich bereit bin für das Evangelium auf stimmt, brauchen wir uns davor überhaupt nicht zu mich zu nehmen, entscheidet sich für mich, was es mir fürchten. Wenn jeder nach seinem Herzen für das Evan- wert ist. Nicht als Kriterium für die anderen, sondern für gelium einsteht, dann wird es eine lebendige Kirche mich selbst. sein. Die Charismen und Möglichkeiten in der Kirche sind so groß, dass es für jeden zahlreiche Möglichkeiten Die Kirche hat sich in den letzten 2000 Jahren stark gibt, sich mit seiner Persönlichkeit so einzubringen, wie gewandelt. Aber in manchen Punkten streiten wir uns es seinem Herzen entspricht. Deswegen blicke ich fro- immer noch um dasselbe. Wer kann/soll/muss was ge- hen Mutes in die Zukunft und bin dankbar, dass ich nun ben? Wer darf/muss/soll was tun? Ich denke, wir sollten als Diakon das Evangelium verkünden kann. Ich wün- nach dem Vorbild des Apostels Paulus öfter einmal über sche Ihnen allen, dass Sie für sich immer erfahren kön- uns selbst nachdenken! Was fordert mein Herz von mir, nen, dass das Evangelium für Sie eine Herzenssache ist. dass ich für den Glauben an das Evangelium tue, weil es Ich hoffe und weiß, dass es in Meckenheim viele Her- mir wichtig ist, und nicht, weil es andere von mir erwar- zens-Christen gibt und ich bin deswegen froh, hier im- ten? mer eine geistige Heimat zu behalten, auch wenn ich Ich selbst habe mir diese Frage gestellt und bin für mich nicht mehr hier bin. Ich bete für Sie alle, dass Gott Ihre und mit dem Beistand Gottes dazu gekommen, dass Herzen weit machen möge! Gott beschütze Sie und die Gott mich zum Priester berufen hat. Ich möchte Priester katholische Kirche in Meckenheim! werden, weil ich dem Evangelium Jesu Christi auf diese ganz besondere, für mich stimmige Weise, folgen möchte. Nicht wegen der schönen Gewänder und der Ihr Diakon Thomas Backsmann Thomas Backsmann wuchs in Meckenheim auf und war von 2007 bis zu seiner Diakonenweihe in St. Johannes als Messdiener und Leiter aktiv. Nach dem Abitur 2015 am Konrad-Adenauer-Gymnasium begann er die Priesterausbil- dung im Collegium Albertinum in Bonn und studierte an der Uni Bonn und der Uni Würzburg Katholische Theologie. Seit dem Abschluss des Studiums ist er in der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler/Geyen/Sinthern eingesetzt. Am 2.5.2021 wurde er im Kölner Dom zum Diakon geweiht und feierte am 16.5.2021 seine erste Messe als Diakon in seiner Heimatgemeinde in Meckenheim. 14
Titelthema Gott wohnt, wo man ihn einlässt Exerzitien im Alltag Gottes Nähe im Alltag suchen — auch eine Herzen- ten, ungestörten Ort in der Wohnung dafür zu reservie- sache ren oder herzurichten. Es soll zunächst ein bewusster Anfang gesetzt (wie ein Kreuzzeichen o.ä.) und ein Ge- Ich habe zufällig davon erfahren. Auf der Internet-Seite bet gesprochen werden. Dazu werden zwei Gebete zur der Pfarreiengemeinschaft waren Exerzitien im Alltag Auswahl gestellt. Es folgt eine Übung zum Stillwerden angekündigt. Zunächst hatte ich das wieder vergessen. und danach eine Tagesbesinnung. Zum Abschluss ist In letzter Minute schrieb ich dann eine E-Mail an Frau ein Gebet oder eine Geste vorgesehen. Daniel, unsere Gemeindereferentin, dass ich da gerne Abends zieht man sich für einen Tagesrückblick von ca. mitmachen möchte. Am nächsten Tag hatte ich einen 15 Minuten zurück: Wieder in den ausgewählten, unge- Umschlag im Briefkasten mit einem 45-seitigem Text störten Ort gehen und den gewählten Anfang setzen, und einem netten Anschreiben von Frau Daniel und eine kurze Übung, um „da zu sein vor Gott“ und dann Frau Esser-Glagow (von der mitveranstaltenden Katho- den Tag anschauen. Dazu dient dann auch das Dank- lischen Frauengemeinschaft Deutschlands). Nach ein barkeitstagebuch. Der Tagesrückblick schließt wieder- paar Tagen folgte noch das „Dankbarkeitstagebuch“. um mit einem Gebet. Die „Exerzitien im Alltag“ wurden in der Pfarreienge- Ich habe mir einen Platz meinschaft auch schon in früheren Jahren angeboten. im Wohnzimmer mit Im letzten Jahr sind sie wegen der Corona-Beschrän- Blick in den Garten als kungen vollständig abgesagt worden. In diesem Jahr Ort für die Exerzitien aus- entfällt wegen der Pandemie das wöchentliche Treffen gesucht. Jeden Morgen mit den übrigen Teilnehmerinnen – es sind in diesem gegen 7:30 Uhr versuche Jahr elf Frauen. Stattdessen wird jeder Teilnehmerin ein ich die Besinnungszeit wöchentliches, persönliches Gespräch mit Frau Daniel einzuhalten. Ich merke, oder Frau Esser-Glagow angeboten. Auch der Info wie schwer es ist, sich die Abend vorweg musste leider ausfallen. Zum Abschluss Zeit für diese Übungen zu nehmen und es gelingt mir soll jedoch unter freiem Himmel ein Gottesdienst gefei- nicht an jedem Tag. Immer gibt es noch etwas anderes ert werden. zu erledigen, bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit mache. Abends ist es auch nicht einfach, den pas- Die eigentliche Form der Exerzitien geht auf den Heili- senden Zeitpunkt zu finden, obwohl ich doch seit Coro- gen Ignatius von Loyola (1491–1556) zurück. Die Form, na fast keine Abendtermine mehr habe. Das Exerzitien in den Alltag zu integrieren, gibt es ungefähr Dankbarkeitstagebuch zu führen, finde ich dagegen seit 1980. Die Idee dahinter ist, Menschen die Möglich- überhaupt nicht schwer. Jeden Tag fallen mir Dinge ein, keit zu geben, Exerzitienerfahrungen zu machen, ohne für die ich dankbar bin. eine Woche oder noch länger in ein Kloster oder Bil- Und zwei Sätze aus dem Begleitheft versuche ich mir dungshaus zu gehen. besonders zu Herzen zu nehmen: Die „Exerzitien im Alltag“ erstrecken sich über vier Wo- „Täglich eine halbe Stunde auf Gott zu horchen ist wich- chen. Jede Woche ist einem Thema gewidmet: tig, außer wenn man sehr viel zu tun hat; dann ist eine · Dasein vor Gott – Grundhaltungen ganze Stunde nötig“ (Franz von Sales) · Meine Gottesbeziehung · Mich anschauen im Licht Gottes „Du brauchst Gott weder hier noch dort zu suchen; er ist · Gott wirken lassen in meinem Leben nicht ferner als vor der Tür des Herzens“ (Meister Ecke- Für jeden Tag gibt es unterschiedliche Texte und hart). Übungen zu dem jeweiligen Thema. Morgens ist eine Besinnungszeit von ca. einer halben Maria Luise Regh Stunde vorgesehen. Es wird empfohlen, sich einen fes- 15
Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Erlebnis- und Ausflugstipps Alien-Retter gesucht! Ticketpreis: 9,90€ pro Person Die Erlebnisakademie in Rhein- Mehr Infos unter: bach veranstaltet auch in diesem www.explorado-group.com/explorado-duisburg Sommer wieder eine spannende Rätselaktion. Helft „Alfonx21“, Wissenschafts- und Rätselpark Galileo aus einer entfernten Galaxis wie- Der Galileo-Park in Lenne- der zurück auf seinen Heimpla- stadt ist schon rein optisch neten zu gelangen. ein Hingucker. Seine vier Py- ramiden, in denen wechseln- Neben dieser etwa zweistün- de Ausstellungen unterge- digen Aktion gibt es außerdem bracht sind, sind inzwischen noch freie Plätze bei den Zirkuswochen in den Sommer- zum heimlichen Wahrzei- ferien. Diese finden in der 4., 5. und 6. Ferienwoche chen des Sauerlands gewor- statt. den. Wer sich für unerklärliche Phänomene interessiert oder Geheimnisse der Wissenschaft lüften will, ist hier Mehr Infos unter: info@erlebnisakademie.de genau richtig. oder www.erlebnisakademie.de Ticketpreise: Kinder 6€, Erwachsene 8€ Mehr Infos unter www.galileo-park.de Ausflugstipps Hochseilgarten Blackfoot in Köln Im Stadtteil Chorweiler direkt Kindermuseum Explorado Duisburg am Fühlinger See findet ihr Auf mehr als 3.000 Quadrat- einen Hochseilgarten, in dem metern langweilt sich im ihr euch so richtig austoben größten Kindermuseum könnt. Sieben verschiedene Deutschlands garantiert kein Routen warten darauf, ero- Kind zwischen 4 und 12 Jah- bert zu werden. Das High- ren. Direkt im Duisburger In- light ist eine 300 Meter lange Seilbahn in 20 Metern nenhafen gelegen können Höhe quer über den See. hier an interaktiven Stationen spielerisch faszinierende Mindestgröße: 1,20 Meter Phänomene des Alltags erforscht werden. Mehr Infos unter: www.blackfoot.de Ferienfreizeit in Meckenheim Das Team der Ferienfreizeit veranstaltet in den Sommerferien für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren eine „Ferienfreizeit in Meckenheim“. In der Woche vom 17. bis 23. Juli sind zahlreiche Aktionen im Pfarrzentrum und in der Region geplant. „Wir lassen uns durch Corona nicht den Spaß verderben und machen hier auf sicherem Wege das Beste aus der Situation“, so das Betreuer-Team. Die Freizeit ist nicht nur für Messdiener gedacht. Die Kosten belaufen sich auf 80 Euro. Nähere Infos gibt es unter: ferienfreizeit.meckenheim@gmx.de. 16 Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten
Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Kinderseiten Büchertipps für Kinder „Keine Angst vor dem kleinen Piks! - ISBN: 978-3785588376 Heute gehe ich zum Impfen“ „Was liegt am Strand und redet undeutlich?“ Bilderbuch über Arztbesuch und Kinderimpfung Von Moni Port von Dr. med. Sibylle Mottl-Link illustriert von Friederike Schumann Was ist rosa und schwimmt im Wasser? Was ist schwarz-weiß Dieses einfühlsame und lustige und hüpft von Eisscholle zu Eis- Bilderbuch nimmt Kindern die scholle? Kinder lieben Scherzfra- Angst vor dem Arztbesuch. Ganz gen – je alberner, desto besser! nebenbei lernen die Kleinen (und Diese und weitere Fragen hat Mo- deren Eltern) Nützliches über die ni Port auf Pausenhöfen und bei Grundschulkindern Körperabwehr und erhalten aufgeschnappt, gesammelt und um eigene ergänzt. Tipps rund ums Impfen. Für Kinder ab 5 Jahren Für Kinder ab 3 Jahren Erschienen im Klett Verlag Erschienen im Loewe Verlag ISBN: 978-3954701155 ISBN: 978-3-7432-1211-4 „Bestimmer sein – Wie Elvis die Demokratie erfand“ Loewe Lernkrimis von Katja Reider und Cornelia Haas Von Annette Neubauer „Die Hand in der Finsternis“ Wer glaubt, die alten Griechen Gruselige Dinge geschehen, als hätten die Demokratie erfunden, Paula, Jo und Hannes mit ihrer irrt gewaltig: Es war Erdmänn- Klasse eine Tropfsteinhöhle be- chen Elvis! Wenn die Tiere im sichtigen. Spukt in der Höhle tat- Dschungel aufeinandertreffen, sächlich ein Geist? Das kommt es immer wieder zu Streit. Detektiv-Team kombiniert blitz- Wer hat gebrüllt, wer schnarcht schnell. zu laut, wer hat die Kokosnuss „Räuber an der Kletterwand“ geklaut? Wer rückt dem andern Diesmal ist das Detektiv-Team auf auf die Pelle? Wer darf wann an der Suche nach einem mysteriö- die Wasserstelle? Wie lässt sich sen Schuhdieb. Wer will verhin- bloß Ruhe in die Tierwelt bringen? Für die Löwen ist das dern, dass Lisa gegen Tobi an der Kletterwand antritt? keine Frage, sie wollen Bestimmer sein, weil sie die Zäh- Die Detektive beschließen, den Fall genauer zu untersu- ne fletschen können. Die Zebras rühmen sich dagegen chen. als vegetarische Friedensstifter. Und die Elefanten sind sowieso die Größten. Wer soll also die Tierwelt anfüh- Zwei spannende Fälle für Meisterdetektive. Schulkinder ren? Die zündende Idee hat schließlich ein kleines Erd- können so spielerisch den Unterrichtsstoff in Mathe männchen namens Elvis. wiederholen – ganz abgestimmt auf den Lehrplan der zweiten Klasse . Für Kinder ab 4 Jahren Erschienen im Carl Hansen Verlag Für Kinder ab 7 Jahren ISBN: 978-3446269545 Erschienen im Loewe Verlag K i n d e r s e i t e n K i n d e r s e i t e n K i n d e r s e i t e n K i n d e r s e i t e n K i n d e r s e i t e n K i n d e r s e i t e n 17
Ökumene Für Zusammenleben und gegen Antisemitismus 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland „Schalömchen Köln-miteinander mittendrin!“ steht von den Christen verunglimpft, waren sie bestenfalls seit Ende 2020 in großen Lettern auf einer eigens geduldet. Immerhin tolerierte man sie wegen ihrer wirt- gestalteten Tram der Kölner Verkehrsbetriebe schaftlichen Rolle in Bereichen, die ihnen verschlossen (KVB). Die Bahn weist auf das Festjahr 2021 hin, in waren, z.B. den Zünften oder bediente sich ihrer als dem des ersten schriftlichen Nachweises jüdischen Geldverleiher. Zur religiösen Verunglimpfung z. B. auch Lebens in Deutschland und dessen in Köln gedacht der Zuschreibung von rituellem Kindermord kamen so wird. Rufschädigung betreffend Wirtschaft und Politik, schließlich die Zuschreibung von Pest und Seuchen. So entstanden die ‚Landjuden‘, die sich unter verschieden- artigsten Pressionen in den ländlichen Raum zurückzo- gen und dort z.B. als Viehhändler Überlebenschancen und Auskommen suchten. Armin Laschet, Ministerpräsident von NRW, spricht in seiner Grußbotschaft zum Gedenkjahr 2021 von der Hoffnung, „dass das vielfältige jüdische Leben in Ver- gangenheit und Gegenwart sichtbar wird… und uns stark macht im Kampf gegen jegliche Form von Antise- mitismus“. Neben der originellen Werbung dafür mit Foto: kvb-Köln der ‚Schalömchen-Bahn‘ in Köln zeigt der jüdische Kar- nevalsverein von 2017, wie sich Kölner Juden als Mit- Sicher hatten sich bereits während der Kolonisierung bürger wohlfühlen und integrieren. Das Germaniens durch die Römer jüdische Händler und Motto „Chai-Auf das Leben!“ erscheint Siedler früher als 321 n.Chr. im Rhein-Main-Gebiet und auf der Sondermarke zum Jubilä- an der Donau niedergelassen. Ein Erlass von Kaiser umsjahr und wirbt für Toleranz und ein Konstantin in diesem Jahr veränderte allerdings Le- Miteinander in der Gesellschaft. Einen bensbedingungen, Rechte und Pflichten der Juden gra- konkreten Beitrag leistet die Gesell- vierend. Es wurde ihnen ebenso der Zugang zu den schaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Bonn e.V. Stadträten ermöglicht, wie als Pflicht den jüdischen Ge- mit einem Veranstaltungsangebot (coronaabhängig) meinden auferlegt. Die älteste Abschrift des verlorenen auch im 2. Halbjahr 2021 (Kontakt: Tel. 0228 3361333, Originals des kaiserlichen Edikts ist in der vatikanischen info@gcjz-bonn.de ). Bibliothek erhalten. Hintergrundinformationen und Veranstaltungen: www.2021jlid.de In Würzburg und Regensburg sind Juden schon seit Ernst Schmied rund 1000 Jahren nachgewiesen. Da als ‚Mörder Jesu‘ „Ich bin eine jüdische Deutsche. München ist meine Heimat. Ich habe keine andere. Ich habe eine religiöse Heimat, die ist in Israel. Ich habe eine geistige Heimat, das ist das Judentum.“ Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelistischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Buchempfehlung: Seltmann, U. v., Wir sind da! 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, Erlangen 2021. 18
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