CONTENT MARKETING IN KMUs - WHITE PAPER AIRMOTION MEDIA GMBH Eine praktische Anleitung für Ihren Arbeitsalltag

 
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WHITE PAPER AIRMOTION MEDIA GMBH

CONTENT MARKETING
IN KMUs
Eine praktische Anleitung für Ihren Arbeitsalltag
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INHALT

EINLEITUNG: Content Marketing – ein Muss für KMUs				             4
So integrieren Sie Content Marketing in Ihren Arbeitsalltag				   6

1.    Von der Vision zu den Zielen und zur Strategie					          6
2.    Die Zielgruppe im Blick									                             7
3.    Startvorbereitungen									                                 8
4.    Der Weg zum Content: Ihre Story							                       9
5.    Content-Marketing-Formate 							                           11
6.    Content-Marketing-Kanäle 							                            13
7.    15 Tipps für Content, der funktioniert					                 16
8.    Search Engine Marketing (SEM)						                         18
9.    Content-Planung									                                    20
10.   Erfolgskontrolle und Optimierung						                      21
11.   Fazit											                                            22
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EINLEITUNG:                                                         vielen Usern als störend empfunden Banner-
Content Marketing –                                                 werbung, sondern mit überzeugend gemachten
ein Muss für KMUs                                                   Inhalten. Immer häufiger entdeckt man online
                                                                    gute Content-Marketing-Kampagnen großer
Was ist Content Marketing?                                          Konzerne und Agenturen.

Definition:                                                         Drei Beispiele:
„Content Marketing ist ein strategischer Marke-
tingansatz der mehr oder weniger regelmäßigen                       ƒ Der Brausehersteller Red Bull setzt
Erstellung und Verbreitung konsistent relevanter,                     Geschichten von abenteuerlustigen Sportlern
nützlicher, aber auch unterhaltender Inhalte                          in Szene – und verkauft so seinen Energiedrink.
(Content), um eine klar definierte Zielgruppe                       ƒ Der Elektronik-Händler Saturn informiert auf
anzuziehen, zu binden – und letztendlich zu profi-                    seiner Plattform turn-on.de fundiert über die
tablem Handeln zu bewegen.“                                           neuesten Technik-Produkte und profiliert sich
(Content Marketing Institute / Airmotion Media)                       als Berater, was wiederum den Absatz steigert.
                                                                    ƒ Die Supermarkt-Kette Edeka produziert und
Warum ist Content Marketing gerade für KMUs                           verbreitet rührselige Weihnachts-videos, die
relevant?                                                             sich viral verbreiten und so die Marke in die
                                                                      Herzen der Kundschaft trägt.
Content Marketing ist längst von einem Hype
aus den USA zu einer ernstzunehmenden Mar-                          Hier bewegen wir uns in der Welt der großen Bud-
ketingform geworden, die sich auch in Europa                        gets und noch größerer Projekte mit dutzenden
und Deutschland immer mehr durchsetzt. Eine                         von Mitarbeitern in eigenen „Content-Schmieden“.
wachsende Zahl an Unternehmen setzt darauf,                         Wie so oft gerät dabei aus dem Blick, dass ein
mit interessantem, unterhaltsamem oder nutz-                        sehr relevanter Teil der wirtschaftlichen Leistung
wertigem Content auf sich, ihre Marke und die                       in Deutschland nicht von Konzernen, sondern von
eigenen Produkte aufmerksam zu machen. Doch                         kleinen und mittelständischen Betrieben (KMUs)
gutes Content Marketing ist mit Ausgaben verbun-                    erbracht wird. Firmen, die sich meist unter dem
den. Nordamerikanischen Firmen war es 2016 im                       Radar der Öffentlichkeit bewegen, in ihren jewei-
Schnitt bereits ein gutes Drittel ihres gesamten                    ligen Märkten und Nischen jedoch nicht selten
Marketing-Budgets wert1 – Tendenz steigend.                         Marktführer oder sogar Weltmarktführer sind.
Doch wie rechnet sich das Ganze für die
Unternehmen?

In einer Welt, in der analoge Medien wie Zei-
tungen, Magazine oder Plakate an Bedeutung
verlieren, wird es immer wichtiger, mit Content
auf digitalen Kanälen für Sichtbarkeit im Netz zu
sorgen. Dies geschieht jedoch nicht mit der von
1 Content Marketing Institute (2016): B2B Content Marketing -
2017 Benchmarks, Budgets, and Trends (North America); S. 41.

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Auch diese Unternehmen müssen verkaufen –                   vertriebliche Erfolg ein – auch wenn es etwas
und auch diese Unternehmen müssen daher                     Geduld erfordern mag: Denn Content Marketing
Marketing betreiben. Aber dies oftmals unter                ist keine Ad-hoc-Methode, sondern ein strategi-
weit schwierigeren Bedingungen als die großen               scher Ansatz, der zunächst einmal Investitionen
Konzerne: Es fehlt an großen Budgets und am                 in Form von Aufwand und Zeit verlangt. Die
hauseigenen, mit speziellem Marketing-Know-how              „Ernte“ beziehungsweise der ROI dieser Werbe-
gesegneten Personal. Und das ist nicht aus Nach-            form kommen erst später – dafür wirkt sie umso
lässigkeit so, sondern weil in diesen Betrieben in          nachhaltiger.
erster Linie gearbeitet wird. Der Fokus liegt auf
Entwicklung, Produktion und Service. Marketing ist          Content Marketing ist für KMUs ein idealer Weg,
häufig etwas, das auch gemacht wird, weil es eben           um im Markt präsent zu sein und die (künftigen)
notwendig ist.                                              Kunden zu erreichen. Mit Content können sie sich
                                                            als Experte auf ihrem Gebiet im Markt präsen-
Auf Dauer ist das jedoch zu wenig: In unserer ver-          tieren. Und mit der richtigen Content-Marketing-
netzten Gegenwart weiß die Kundschaft zumeist               Strategie lassen sich auch finanziell interessante
schon vorher, was sie will – und gibt eher dem              Effekte erreichen, welche die klassischen Werbe-
Unternehmen den Vorzug, welches zusätzlichen                maßnahmen optimal ergänzen oder sogar über-
„Mehrwert“ bietet und diesen gut kommuniziert.              treffen.
Genau für diesen feinen Vorsprung sorgt Content
Marketing: Es baut langfristig Sichtbarkeit und             Die Vorteile von Content Marketing auf den
Präsenz auf, erzeugt Vertrauen beim potenziellen            Punkt:
Kunden, hilft ihm bei Fragen und Problemen wei-
ter und bindet bestehende Kunden und Geschäfts-             ƒ Schafft (digitale) Nähe, Glaubwürdigkeit und
partner. „Helpvertising statt Advertising“ lautet die         Vertrauen zur Marke
neue Philosophie.                                           ƒ Erhebt die eigene Marke in den Expertenstatus
                                                            ƒ Bindet Kunden über interessante, nützliche und
Content Marketing funktioniert anders als klas-               emotionale Inhalte
sische Werbung. Letztere ist oft anlassbezogen              ƒ Schafft Touchpoints für gezielte Ansprache und
und hat den konkreten Abverkauf oder die Image-               Austausch
bildung im Blick – und wird vor allem im Online-            ƒ Unterstützt Verkaufsprozesse
Bereich zunehmend als störend empfunden und
einfach ausgeblendet; Ad-Blocker boomen wie nie             Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen
zuvor.                                                      praxisnah vermitteln, wie Sie Content Marketing
                                                            auch in Ihrem kleineren oder mittelständischen
Content Marketing hingegen will dem Kunden                  Unternehmen zum Erfolgsprogramm machen
nicht unmittelbar etwas verkaufen. Es will ihn              können.
nicht stören oder gar frustrieren, sondern zu-
nächst mit Inhalten begeistern, ihm helfen, ihn
informieren und eine Awareness für die Marke
schaffen. Gelingt dies, dann stellt sich auch der

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So integrieren Sie Content Marketing                       Die Grundeinstellung stimmt, nun geht es an die
in Ihren Arbeitsalltag                                     Formulierung konkreter Content-Marketing Ziele:
                                                           Überlegen Sie sich, wie Ihre Kommunikations-
1. Von der Vision zu den Zielen und zur Strategie          und Marketingaktivitäten zum Erreichen der über-
                                                           geordneten Unternehmensziele beitragen können.
Wer Visionen hat, muss frei nach Altkanzler Hel-           Meist lassen sich die Content-Marketing-Ziele so-
mut Schmidt zum Arzt gehen – oder ins Content              gar direkt aus den Unternehmenszielen ableiten,
Marketing investieren, Ziele formulieren und eine          wie zum Beispiel die Erhöhung der Bekanntheit
Strategie dafür entwickeln. Denn ohne eine klare           oder die Gewinnung neuer Interessenten (Leads).
Vorstellung davon, was Sie eigentlich erreichen            Halten Sie die Content-Marketing-Ziele schriftlich
wollen und warum, können Sie sich den Aufwand              fest, um zu einem späteren Zeitpunkt zu kontrollie-
von Anfang an sparen.                                      ren, was bereits erreicht wurde oder woran noch
Die Vision, das über allem stehende „Warum“                gearbeitet werden muss.
Ihrer Content Marketing-Aktivitäten ist wichtig. Ihr
Warum ist konsistent. Auch wenn Ihre Ziele sich im         Die sieben meistgenannten Kernziele von Content-
Laufe der Zeit ändern können, bleibt das Warum             Marketern:
ein Antrieb, der Sie jeden Tag aufs Neue motiviert
und Klarheit in Ihrem Tun schafft.                         1. Anzahl Webseitenbesucher erhöhen
Sie haben Vision und Warum noch nicht vor dem              2. Produkt- und Markenbekanntheit steigern
geistigen Auge? Dann kann Ihnen die Beantwor-              3. Unterstützung von außen sichern (Community,
tung von einigen der folgenden Fragen weiterhel-              Influencer)
fen:                                                       4. Expertenstatus unterstreichen und Reputation
                                                              gewinnen
ƒ Warum existiert Ihr Unternehmen? Warum                   5. Leads generieren
  macht es das, was es macht?                              6. Kunden generieren
ƒ Wo sehen Sie Ihre Firma in drei Jahren?                  7. Kunden binden
ƒ Für was stehen Ihre Marke und Produkte?
  Was erwarten die Kunden?                                 Für die konkrete Planung und Umsetzung emp-
ƒ Was hebt Ihr Unternehmen von der Konkurrenz              fiehlt es sich, zwischen kurz-, mittel- und langfris-
  ab?                                                      tigen Content-Marketing-Zielen zu unterscheiden.
ƒ Was waren wichtige Erfolge für die Firma?                Tipp: Je quantitativer die Ziele formuliert sind,
  Was hat den Erfolg herbeigeführt?                        desto leichter gelingt das spätere Controlling.
ƒ Was waren prägende Niederlagen? Was war                  Einige Beispiele:
  der Grund dafür?
ƒ Was sollte unternehmensstrategisch beibehal-             Kurzfristige Ziele:
  ten werden? Was sollte sich ändern?                      ƒ Gewinn von 20 neuen Newsletter-Abonnenten
ƒ Was wird von Ihren Mitarbeitern erwartet?                   pro Monat
ƒ Wie werden Entscheidungen im Unternehmen                 ƒ Generierung von 100 Whitepaper-Downloads
  getroffen und Ergebnisse gemessen?                          je Quartal

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ƒ Erhalt von 10 Backlinks pro Monat                     I. Strategiefindung → Was und wen will ich
ƒ Verdopplung der Verweildauer von Besuchern                 erreichen?
  auf der Unternehmens-Website                          II. Content-Konzeption und -Planung → Thema/
ƒ Zehn neue (nicht gekaufte) Follower bei Twitter            Content-Format/Kanal/Team?
  pro Monat                                             III. Content-Produktion → Inhouse/Outsource?
                                                        IV. Content-Verbreitung → Owned Media/Paid
Mittelfristige Ziele:                                        Media/Earned Media?
ƒ Verbesserung der Auffindbarkeit durch                 V. Monitoring, Controlling und Optimierung →
   Suchmaschinen (Sprung im Google-Ranking)                  (Online-)Tools?
ƒ Verdopplung der Unique Visitors auf der
   Unternehmens-Website binnen eines Jahres             Diese Kampagnen wiederum sind eingebettet in
ƒ Generierung von 50 neuen Leads pro Monat              eine Content-Marketing-Strategie, welche vor
ƒ Gewinn von wiederkehrenden Lesern des                 allem die langfristigen, strategischen Unterneh-
   firmeneigenen Blogs (Leserkommentare)                mensziele im Auge hat.
ƒ Stärkerer Dialog zwischen Social-Media-               Ist es beispielsweise das Ziel, sich künftig noch
   Nutzern und dem Unternehmen (jeden                   klarer von den Kompetenzen und Leistungen der
   Kommentar beantworten)                               Konkurrenten abzugrenzen, liegt die Strategie auf
ƒ Aufbau einer Wissens-Community (Forum)                der Hand, das eigene Unternehmen kommunikativ
ƒ Steigerung der Bekanntheit eines Produkts             als Experte auf einem anderen (möglichst noch
   (Marktforschung, Social-Media-Monitoring)            nicht besetzten) Fachgebiet bekannt zu machen.
ƒ Steigerung der Abschlüsse über die Webseite           Die entsprechende Content-Marketing-Strategie
   um 50% im Jahr                                       würde dann beispielsweise lauten:
                                                        „Positionierung des Unternehmens als Experte auf
Langfristige Ziele:                                     dem Gebiet X innerhalb der nächsten drei Jahre.“
ƒ Aufbau einer vertrauensvollen Marke
   (durchweg positive Bewertungen, Artikel)             2. Die Zielgruppe im Blick
ƒ Gutes Firmen-Image auf allen Kanälen
   (B2B und B2C)                                        Bevor Sie mit der Auswahl geeigneter Content-
ƒ Abgrenzung von Wettbewerbern (Marktführer-            Marketing-Maßnahmen beginnen, müssen Sie Ihre
   schaft)                                              Zielgruppe möglichst genau kennen, um Ihre wert-
ƒ Senkung der Werbungskosten                            vollen Ressourcen nicht zu vergeuden. Nichts wäre
                                                        zum Beispiel demotivierender als ein aufwendig
Die kurz- und mittelfristigen, operativen Ziele         gepflegter Facebook-Auftritt, der nicht besucht
erreichen wir mit Content-Marketing-Kampagnen:          wird, da der Großteil der Kernzielgruppe beruf-
Einzelne hochwertige, durchgeplante Content-            liche Netzwerke wie LinkedIn bevorzugt (das Sie
Aktionen, die einen „Content-Marketing-Prozess“         aber gar nicht berücksichtigt hatten). Sie müssen
durchlaufen:                                            wissen, was die User von Ihnen erwarten – und
                                                        wo diese Sie finden.

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Prüfen Sie zuerst, ob es in Ihrem Unternehmen            gen von Kollegen und verlässliche externe Markt-
bereits ausgearbeitete Zielgruppen-Profile gibt          forschungsstudien wie die „Allensbacher Markt-
(Buyer Personas), die Sie für Ihre Content-Mar-          und Werbeträgeranalyse“ (AWA) oder „best for
keting-Zwecke erweitern können. Häufig verfü-            planning“ (b4p) heran.
gen Produktmanagement, Vertrieb, Marketing               Finden Sie außerdem heraus, über welche Kanäle
oder der Vorstand selbst bereits über detaillierte       Ihre Leser bisher auf Ihre Webseite kamen
Beschreibungen oder haben zumindest eine klare           (Google Analytics). Wie können Sie diese von an-
Vorstellung von ihren (potenziellen) Kunden.             deren Seiten abholen? Welche Online-Magazine,
Erweitern Sie diese Basis um weitere Erkenntnis-         Blogs, Foren und Shops besucht Ihre Zielgruppe?
se, die Ihnen helfen, Ihr Content Marketing ideal        Je deutlicher Sie das Bild von Ihrer Zielgruppe
auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe auszurichten.       vor Augen haben, umso leichter fallen Ihnen die
Fragen Sie sich zum Beispiel:                            nächsten Schritte der Auswahl geeigneter Content-
                                                         Formate und der Kanäle, über die Sie Ihr Content
ƒ Welche Informationen sind relevant für meine           Marketing betreiben.
  Zielgruppe?
ƒ Nach welchen Keywords sucht sie? Vor welchen           3. Startvorbereitungen
  Herausforderungen steht sie?
ƒ Informiert sich meine Zielgruppe online oder           Bevor es ans Eingemachte geht, sollten Sie sich
  offline vor der Kaufentscheidung? Wo genau             unbedingt vergewissern, wie es in Ihrem Unter-
  (Touchpoints)?                                         nehmen um die (organisatorischen) Grundlagen
ƒ Welche Kundenreaktionen sollen mit den                 für Ihr Content-Marketing-Engagement bestellt ist:
  geplanten Inhalten gefördert werden – Lead,
  Interaktion, Download, Abschluss oder andere?          ƒ Gibt es einen zentralen Ansprechpartner für
ƒ Welche Kundenreaktionen sollen vermieden                 alle kommenden Aktivitäten?
  werden – schlechte öffentliche Online-Bewer-           ƒ Welche Abteilungen können, welche müssen
  tungen, dauernde Rückfragen an den Kunden-               involviert werden? Geschäftsführung, Marke-
  service usw.?                                            ting, Vertrieb, IT, Produktion?
                                                         ƒ Kann ein regelmäßiges Meeting organisiert
Das Beantworten dieser Fragen fällt nicht schwer,          werden, um Themen zu finden, Prioritäten zu
wenn Sie – besser: verschiedene Team-Mitglieder            setzen und die Ressourcen zu steuern und zu
– einmal gedanklich den gesamten Kaufentschei-             bündeln?
dungsprozess der Kernzielgruppe durchspielen.            ƒ Passen die internen Kapazitäten (Know-how,
Erleben Sie die „Customer Journey“ indem Sie sich          Personal, Auftragslage, Budget)?
in Ihre Kunden hineinversetzen:                          ƒ Haben Sie die passenden Dienstleister, die
Was würden sie mögen, wie suchen sie, welche               Sie unterstützen oder Ihnen den Großteil der
Probleme haben sie?                                        Aufgaben abnehmen können, beispielsweise
                                                           externe Agenturen oder beratende Partner?
Gehen Sie dabei nicht nur von Ihrer persönlichen
Haltung aus, sondern ziehen Sie auch vorhandene
interne Analysen (anderer Abteilungen), Erfahrun-

                                                     8
ƒ Stehen die technischen Voraussetzungen wie              und Geschichten – und zwar genau so, wie es ein
  Content-Management-System(e), Bild- oder                Journalist tun würde, der über Ihr Unternehmen
  Videobearbeitungstools und die Server-Kapazi-           berichten möchte:
  täten zur Verfügung?                                    Entdecken Sie echte Neuigkeiten aus Ihrem Haus
ƒ Wurden bereits (erste) Kennzahlen definiert,            wie die Erweiterung Ihrer Produktpalette, die Ver-
  an denen der Erfolg des Content Marketings              besserung Ihres Online-Shops, den Gewinn eines
  später gemessen werden soll?                            neuen Partners oder das Sichern eines bedeuten-
                                                          den Zertifikats. Auch in der Zukunft angepeilte
Sie können die meisten Fragen mit „Ja“ beant-             Ziele und Herausforderungen wie die vollständige
worten? Dann kann es losgehen!                            Umstellung Ihres Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge,
                                                          der Einsatz rein regionaler Zulieferer oder Termine
4. Der Weg zum Content: Ihre Story                        wie offene Workshops Ihrer Firma, Konferenz-
                                                          oder Messebesuche haben das Zeug zur Story.
Mit den Inhalten steht und fällt der Erfolg im
Content Marketing. Sie sind dessen Kern,                  Achten Sie darauf, immer wieder eine neue, für
Tauschgut und letztendlich Ihr Fingerabdruck.             die Zielgruppe interessante Perspektive zu finden
Der Content muss von Nutzen für die Zielgruppe            oder ein spannendes Detail in den Vordergrund
sein, ihn fesseln und unterhalten. Guter Content          zu stellen. Das darf auch gerne einmal aus dem
erzählt eine Geschichte, er motiviert zum Teilen,         humorvollen, nicht ganz ernst gemeinten Blickwin-
Folgen – und im Idealfall zum Kaufen.                     kel passieren. Wenn die Geschichten glaubwür-
Das höchste zu erstrebende Gut sind Inhalte,              dig, spannend, relevant, hilfreich oder aber auch
die man nur bei Ihnen findet – der sogenannte             unterhaltend sind, gelingt es, Aufmerksamkeit zu
„Unique Content“. Und noch eine Sahnehaube                erreichen und eine positive, sympathische Verbin-
oben drauf gibt es, wenn ein solcher Inhalt dann          dung zwischen Ihrem Unternehmen und (poten-
auch noch reichweitentechnisch durch die Decke            ziellen) Kunden herzustellen.
geht – „viral“ wird, weil ihn einfach jeder gesehen
haben will.                                               Weitere Möglichkeiten, Ihre Story zu finden:
Doch nur selten bestechen Online-Auftritte durch
diese einzigartigen, inhaltlichen Volltreffer. Copy       1. Umhören im Betrieb
& Paste sowie leichtes Umschleifen vorhandener,           Fragen Sie Ihren Vertrieb, Ihre Kundenbetreuung,
von Dritten beschaffter Inhalte dominieren. Es            Ihre PR-Verantwortlichen. Sprechen Sie mit etab-
drohen „Content-Tsunamis“ des ewig Gleichen mit           lierten Abteilungsleitern genauso wie mit jungen
dem Resultat, dass Sie und Ihr Content-Marketing-         Praktikanten. Statten Sie Ihrem Vorstand einen Be-
Engagement darin versinken oder gar nicht erst            such ab. Was sind die Fragen, die all diesen zu Ih-
auftauchen.                                               rem Unternehmen ständig über den Weg laufen?
                                                          Was wird von Kunden und Partnern nie verstanden
Um bei der heutigen Flut an Inhalten und Infor-           und muss immer wieder per Service-Telefon oder
mationen oben auf zu schwimmen, müssen Sie                E-Mail erklärt werden? Notieren Sie sich die inter-
Ihrer Zielgruppe Content bieten, der relevant             essantesten Fragestellungen und holen Sie später
ist. Begeben Sie sich auf die Suche nach Themen           bei den richtigen Ansprechpartnern die Antworten

                                                      9
ein – und schon haben Sie relevanten, spannen-            neue Ideen für Geschichten, mit denen sich Ihre
den und hilfreichen Content.                              Kunden und Interessenten identifizieren können.
                                                          Machen Sie sich für sie stark: Seien Sie Versteher,
2. Online-Recherche                                       Ratgeber, Problemlöser oder auch (sinnvoller)
Portale wie gutefrage.net helfen herauszufinden,          Unterhalter. Und geben Sie ihnen handfeste,
welche Fragen zu Ihrem Betrieb oder Ihren Pro-            exklusiv nur bei Ihnen erhältliche Informationen
dukten diskutiert werden. Und auch, wie Ihre              mit auf den Weg (Content-Formate siehe Punkt
Konkurrenz in diesen Punkten abschneidet. Wor-            5). Besonders im B2B-Bereich ist Nützliches hoch
über wird sich beklagt? Wo brodelt es? Sie können         geschätzt. Gewähren Sie Einblicke in Ihr Wissen
sich Google Alerts einrichten, um über wichtige           rund um Ihre Produkte und Dienstleistungen, mit
Ereignisse und Themen informiert zu werden.               denen der Kunde auch sein eigenes Unternehmen
Oder Sie holen sich professionelle Unterstützung          voranbringen kann. So bauen Sie neben Ihrem Ruf
bei der Beobachtung und Auswertung von Web                als Experte auch Sympathie auf. Und das Vertrau-
und sozialen Medien zu jeder Thematik, die Sie für        en, dass Ihre Kunden wie auch Partner bei Ihrem
wichtig erachten (Monitoring, Social Listening).          Unternehmen genau an der richtigen Adresse sind.

3. Umfragen                                               Falls Sie nun befürchten, die Herausgabe von so
Starten Sie mit Ihren Freunden und Bekannten,             viel Wissen und interner Expertise könnte Ihrem
um zu erfahren, was diese gerne einmal über Ihr           Geschäft schaden – seien Sie unbesorgt und
Unternehmen wissen möchten. Etwas weiter in               vergegenwärtigen Sie sich den Fall, den Content-
die Tiefe und vor allem Breite können Sie dann mit        Marketing-Coach Miriam Löffler schildert:
einer Online-Befragung gehen. Konfrontieren Sie           „Bei der Recherche nach einem geeigneten
Ihre Zielgruppe zum Beispiel mit Ihren Produkten:         Partner finden Sie zwei Anbieter. Beide bieten die
Gibt es Probleme, Wünsche oder Verbesserungs-             gleiche Beratung, doch der eine präsentiert zusätz-
vorschläge?                                               lich auf seiner Webseite kostenfreie Checklisten
                                                          und brandaktuelle Studienergebnisse. Würden
4. Homepage-Analyse                                       Sie dann nicht auch zum zweiten Anbieter gehen,
Werten Sie regelmäßig die Nutzung Ihrer Webseite          weil Sie ihn für kompetent, hilfsbereit und modern
aus. Welche Seiten und Beiträge werden am häu-            halten?“2
figsten angeklickt? Wonach wird vorrangig gesucht
(Suchfunktion)?                                           Sie sollten mit Ihrem Unternehmen die Chance
                                                          nutzen und mit Ihrem Publikum in Kontakt treten
5. Konkurrenz-Check                                       – bevor es die Konkurrenz tut! Gönnen Sie ihm
Was treiben Ihre Wettbewerber im Netz? Was                einen spannenden Blick hinter die Kulissen. Gera-
bieten Sie an? Machen Sie bereits Content Marke-          de die Leser Ihres Firmenblogs oder die Besucher
ting? Gerade hier kann ein Blick auf Unternehmen          Ihrer Social-Media-Auftritte freuen sich über eine
auch außerhalb Ihrer Branche sehr inspirierend            (virtuelle) Tour durch Ihr Unternehmen, indem Sie
sein.                                                     mit Bildern und Videos interessante Geschichten
                                                          erzählen:
Augen und Ohren auf! Schnell ergeben sich dann            2 Löffler, Miriam (2015): Think Content. Content-Strategie, Content-
                                                          Marketing, Texten fürs Web; S. 224f.

                                                     10
Wie sieht es bei ihnen aus? Was tun die Mitarbei-          Fehler, aufgrund der Fülle an Möglichkeiten zu viel
ter und was gefällt ihnen an ihrem Job? Wie wer-           auf einmal machen und überall mitmischen zu
den Azubis betreut? Was hat die Kreativabteilung           wollen. Im Vergleich zu großen Konzernen müssen
oder der Geschäftsführer zu berichten? Apropos:            KMUs auf dem Teppich bleiben und sich ange-
Im Gegensatz zu großen Konzernen kennen bei                sichts der beschränkten personellen und finanziel-
KMUs noch viele Kunden und Interessenten die               len Kapazitäten auf das Wesentliche und Sinnvolls-
Geschäftsführung persönlich, ein in der Kommu-             te konzentrieren. Kurz: Investieren Sie in Qualität
nikation nach außen nicht zu unterschätzender              statt Quantität!
Trumpf.                                                    Beginnen Sie mit einzelnen ausgewählten Forma-
Indem Sie Ihrem Unternehmen Form und Gestalt,              ten und Kanälen, bei denen Sie ein gutes Gefühl
ja sogar das ein oder andere Gesicht geben, ma-            haben – sowohl was die Umsetzung als auch die
chen Sie Ihren Betrieb vor allem auch menschlich           laufende Pflege angeht. Nach den ersten Erfahrun-
nahbar. Und das zählt im Content Marketing.                gen können Sie Ihr Angebot später jederzeit noch
                                                           weiter und breiter streuen. Auch mit kleineren
Was beim Umsetzen all dieser Ideen am Ende                 Budgets lassen sich ansehnliche und, noch wichti-
jedoch keinesfalls auf der Strecke bleiben darf,           ger, erfolgreiche Ergebnisse erzielen.
ist die Qualität der Inhalte. Mit einem fachlich
überfordernden Blogbeitrag, einer nicht nochmal            Eine Auswahl unterschiedlichster Content-
gegengelesenen Newsletter-Ausgabe oder belang-             (Marketing-)Formate, unterteilt in fünf anwen-
losen Tweets im Minutentakt ist schneller Unheil           dungsspezifische Ressorts:
als Nutzen angerichtet. Die User erkennen veral-
tete, oberflächliche oder sogar unseriöse Inhalte –        1. Redaktionelles:
und kommen in der Regel nicht mehr wieder.                 Fachbeitrag, Bericht, Reportage, Doku, Interview,
                                                           Foto-Story, (Firmen-)News-Video
5. Content-Marketing-Formate                               Redaktionelle Artikel gehören zu den beliebtesten
                                                           Content-Formaten. Ihre Besucher schätzen fachlich
Nachdem Ihnen klar ist, was Sie kommunizieren              fundierten Lesestoff, was sich nicht nur positiv auf
möchten, gilt es zu überlegen, wie Sie Ihre Ge-            deren Verweildauer auf der Webseite auswirkt.
schichten interessant, unterhaltsam und möglichst          Auch Online-Journalisten greifen Ihren Stoff gerne
direkt Ihrer Zielgruppe näherbringen. Womit                kuratierend auf – und sorgen so für mehr Reich-
wollen Sie Ihr Publikum abholen, mit welchen For-          weite und Backlinks. Damit gewinnen Sie neue
maten? Und wo soll das geschehen, über welche              Leser, die im Idealfall Ihren Artikel liken, kommen-
Kanäle und Medien?                                         tieren und weiterverbreiten. Auch Suchmaschinen
An dieser Stelle ist Content Marketing nicht mehr          lieben Fachartikel (siehe auch Punkt 8).
als Disziplin für sich allein zu sehen: Elemente
des Journalismus, der klassischen Werbung, der
Pressearbeit und verschiedener Vertriebs- und
Marketing-Unterbereiche wie Customer Relations
Management oder Unternehmenskommunikation
fließen nun mit ein. Begehen Sie jedoch nicht den

                                                      11
Zur besseren Einteilung des Contents dient auch das FISH-Modell
                         von Content-Marketing-Experte Mirko Lange:

       Quelle: Lange, Mirko (2016), Scompler GmbH: Strategisches Content Marketing: Das SCOM Framework; S. 66.

 Den kompletten Weg der Content-Marketing-Praxis vom Festlegen der Ziele und Zielgruppe,
den Formaten und Kanälen bis hin zu den Werkzeugen der Kontaktaufnahme stellt Mirko Lange
                   in seiner Infografik „Story Circle 2.0“ anschaulich dar:

                Quelle: Lange, Mirko (2015), talkabout consulting: Strategisches Content Marketing; S. 21.

                                                          12
2. Fachliches / Wissenschaftliches:                         5. Interaktiv Unterhaltendes:
Statistik, Präsentation, Whitepaper                         (Gewinn-)Spiele, Wettbewerbe, Verlosungen,
Gerade Whitepaper sorgen im B2B-Bereich für                 Adventskalender, Umfragen, (Foto-) Quiz
positive Aufmerksamkeit und (Be-)Achtung.                   Spannung, Spiel – und Schokolade. Nutzen Sie die
Es sind deutlich tiefer ins fachliche Detail gehende        natürlich-menschliche Neugierde und Hoffnung
Ausarbeitungen über drei bis zwanzig Seiten aus             auf Glück für Ihren Werbezweck. Votings oder
der „Wissensabteilung“ des Unternehmens, die                Quizze, die die User in wenigen Minuten durch-
es zumeist für das Abonnieren des Newsletters               spielen können, bringen Abwechslung in deren
– Stichwort: Lead-Generierung! – kostenlos zum              (Büro-)Alltag – und Ihnen gleichzeitig die Mög-
Download gibt. Sie untermauern den Expertensta-             lichkeit, Ihre Zielgruppe besser kennenzulernen.
tus der Firma und bauen fachliches Vertrauen auf.           Achtung: Kommentier-, Like- und Teilfunktionen
                                                            sind hier ein Muss!
3. Praktisches:
Leitfaden, HowTos, Ratgeber, Checkliste, Info-              6. Content-Marketing-Kanäle
grafik, Video-Tutorial, Chatbot
Kurz und auf den Punkt gebrachte Anleitungen                „Man kann nicht nicht kommunizieren“, stellte der
sind der Renner im Netz. Zu jeder noch so ab-               bekannte Kommunikationswissenschaftler Paul
wegig erscheinenden Problemstellung gibt es                 Watzlawick schon 1969 fest.3 Irgendeine Form von
garantiert den Bedarf nach einer praktischen                Kommunikation, ob beabsichtigt oder nicht, findet
Lösungsmöglichkeit. Umso besser, wenn Sie diese             immer statt. Die Auswahl an Kommunikations-
anbieten können! Nutzen Sie das Know-how Ihrer              kanälen, über die Sie Ihre Content-Formate Ihrer
Fachabteilungen, um anschauliche, gut gegliederte           Zielgruppe näherbringen können, ist dementspre-
(Schritt 1, 2, 3…) Nach- und Mitmach-Inhalte her-           chend so gut wie unbegrenzt. Auch für Ihre Fan-
zustellen. Und Ihren Kunden-Service können Sie              tasie gibt es kein Limit: Alles, was einen Kontakt
durch einen Chatbot entlasten, der die häufigsten           B2C oder B2C ermöglicht, egal welche Sinne dabei
Fragen automatisch beantwortet.                             angesprochen werden, ist ein potenzieller Kanal
                                                            für Ihr Content Marketing.
4. Interaktiv Bildendes:
Webinar                                                     Das Herz und die Ausgangsbasis all Ihrer Content-
Die Wortzusammensetzung aus „Web“ und                       Marketing-Maßnahmen ist Ihre Webseite. Egal ob
„Seminar“ spricht für sich: Es wird eine Präsen-            Blogbeitrag, animierte Infografik oder Video-Tuto-
tation, ein Vortrag, oder ein ähnlicher weiterbil-          rial – all Ihre erstellten Inhalte sind auf die eine Art
dender Inhalt mithilfe von Videotechnik über das            und Weise (in der Regel die ausführlichste) auch
Internet übertragen. Die meist via E-Mail-News-             Bestandteil Ihrer Webseite. Von dort aus können
letter eingeladenen Teilnehmer schalten Sie von             sie mehr oder weniger angepasst oder optimiert
ihren Büro- oder Heim-Computern mit Hilfe eines             über die verschiedenen Kommunikationskanäle
Webkonferenz-Tools hinzu. Ein Webinar genießt               weiterverbreitet werden. Vergessen Sie hierbei
höchste Achtung, da Sie es nicht nur live managen,          nicht, dass Ihr Content auch auf mobilen Endgerä-
sondern dem Publikum in der Regel auch einen                ten eine gute Figur abgeben muss!
direkten Rückkanal für Fragen etc. gewähren.                3 Watzlawick, Paul; Beavin, Janet; Jackson, Don (1969): Menschliche
                                                            Kommunikation; 2.24 S. 53.

                                                       13
Entscheidend ist, dass Sie stets für einen Rück-            13 Beispiele verschiedenster Content-Marketing-
kanal sorgen, mit denen Sie die User zu Ihnen               Kanäle:
zurückleiten: wenn schon nicht gleich in die Ver-
kaufsabteilung, dann zumindest auf Ihre Websei-             1.  Die Webseite des Unternehmens
te. Die besten Rückkanäle sind Links, die andere            2.  Firmenblog
Autoren aufgrund Ihres brauchbaren Contents in              3.  Native Ads
ihre Seiten einbetten. Auch verlinkte Teaser und            4.  Newsletter
Snippets gehören dazu, wie sie ganz klassisch in            5.  News-/RSS-Feed
Newslettern oder den Sozialen Medien Verwen-                6.  Social Media: Facebook, Twitter, LinkedIn/
dung finden (Posts, Tweets). Sie reißen gekonnt                 SlideShare, YouTube, Snapchat etc.
Ihre Geschichten an und machen Lust auf das                 7. Advertorial
Große dahinter.                                             8. Forum
                                                            9. Kontakt zu Meinungsmachern (Influencer)
Haben Sie die Nutzer erst einmal (wortwörtlich)             10. Kundenmagazin
auf Ihrer Seite oder auf Ihren Social-Media-                11. Konferenz/Messe
Profilen, sehen sich viele davon auch Ihr weiteres          12. Pressegespräch
Programm an, um mehr über Sie als kompetenten               13. Warteschleife der Kunden-Hotline
Absender zu erfahren. Laut einer neuen Umfrage
von Twitter folgen 66 Prozent der Befragten ihren           (Siehe auch „Story Circle 2.0“, Seite 12)
KMUs seit mindestens sechs Monaten, 56 Pro-
zent hätten noch nie ein KMU entfolgt.4 Der erste           Exkurs: Ein spezieller Blick auf Native Advertising
Schritt zu einem neuen Interessenten und poten-
ziellen Kunden ist getan!                                   Wie bereits angedeutet, wird die Luft für konven-
                                                            tionelle Online-Werbeformen wie Pop-Ups und
Der Kreis gelungener Kommunikation durch                    Banneranzeigen immer dünner. Nicht nur der
Content Marketing schließt sich vollends, wenn              durchschnittliche Klickwert von mickrigen 0,1%
Ihre Zielgruppe nach (oder schon bei) Ihnen sucht,          ernüchtert. Pop-Up- und AdBlocker-Programme
Ihren Content liked und shared oder sich bei Ihnen          in den Browsern der genervten User ersticken
direkt oder indirekt zurückmeldet, zum Beispiel via         jegliche kreativen Ambitionen nach noch schöne-
E-Mail, Kontaktformular, Such- und Kommentar-               rer, auffälligerer Display-Werbung im Keim. Wozu
funktion, Social-Media-Buttons, Newsletter- oder            noch Energie hineinstecken, wenn der potenzielle
Feed-Abo usw. Öffnen Sie auch diese Kanäle:                 Kunde ohnehin alles pauschal ausblenden lässt?
Bieten Sie Ihrem Klientel genügend Möglichkeiten,           Eine der vielversprechendsten zukunftsfähigen
mit Ihnen in Kontakt zu treten bzw. weiterführen-           Lösungen dieses (Refinanzierungs-)Problems ist
de „Dinge anzustellen“.                                     Native Advertising, kurz Native Ads oder auch nur
                                                            Native genannt. Native Ads sind eine Werbeform,
                                                            bei der werbliche Inhalte im gleichen Stil wie die
                                                            redaktionellen Beiträge des veröffentlichenden
                                                            Mediums aufbereitet werden – nach allen journa-
                                                            listisch-qualitativen Grundsätzen für erfolgreichen,
4 Twitter-Newsletter für Unternehmen vom 22.02.2017.

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Mehrwert erzeugenden Content: seriös, nützlich,                        Ein schönes Stück Native Video ist zum Beispiel
hilfreich, einzigartig und unterhaltend.                               dem amerikanischen Sportartikelhersteller Under
Das Unternehmen, der Initiator dieses „Spon-                           Armour gelungen, bei dem sich deren Werbei-
sored“ oder „Brand(ed) Content“, tritt dabei gar                       kone, Football-Star Tom Brady (inzwischen fünf
nicht vorrangig in Erscheinung. Es kann sogar                          Super-Bowl-Ringe) selbst auf die Schippe nimmt.
dezent im Hintergrund (oder im Kleingedruckten)                        Under Armour selbst sorgt lediglich für das pas-
verweilen und auf die indirekte Publicity bauen.                       sende Ambiente… Über 3,2 Millionen Aufrufe auf
Der Störfaktor beim Nutzer ist gering, die Akzep-                      YouTube konnte der Comedy-Clip bisher erzeugen:
tanz hingegen groß. Auch die Werbetreibenden
sehen Native Advertising auf der Überholspur, wie
eine Umfrage des Online-Vermarkters Seeding
Alliance im Februar 2017 belegt: 57 Prozent der
befragten 365 Branchenexperten sind überzeugt,
dass Native Advertising in drei Jahren mehr als die
Hälfte des digitalen Werbemarktes in Deutschland
einnehmen wird.5
5 Theobald, Tim (10.03.2017): Deutsche Werbebranche sagt Native
Advertising große Zukunft voraus; www.horizont.net.

                                         Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=q2CA0_UE4yU

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7. 15 Tipps für Content, der funktioniert                    4. Füttern Sie den Longtail
                                                             Das Besondere an gutem Content ist: Er nutzt
Die folgende Checkliste hilft Ihnen, beim Erstellen          sich nicht ab. Eine zeitlose Geschichte kann Ihnen
und Verbreiten Ihrer Inhalte, der „Creation“ und             auch über Jahre hinweg immer wieder qualifizier-
„Distribution“, das Maximum herauszuholen:                   te User zuführen, wenn er für die richtige Nische
                                                             geschrieben ist. Sorgen Sie dafür, dass sich immer
1. Quälen Sie sich für eine gute Zeile                       ausreichend „Evergreen-Content“ in ihrem Portfo-
Eine interessante, überzeugende oder neugierig               lio befindet, der gezielt für eine lange Lebensdauer
machende Überschrift lockt die Konsumenten an                geschrieben ist.
und zieht sie in ihren Inhalt hinein. Sie ist das A&O
jeden guten Contents und muss beim User das                  5. Verlassen Sie ihren Philosophenturm
Gefühl „Das muss ich lesen“ erzeugen. Quälen Sie             Viele veröffentlichen Dinge, für die sie sich selbst
sich (oder Ihren Dienstleister) dafür und machen             am meisten interessieren. Das ist ein Fehler, denn
Sie A/B-Tests, um die optimale Zeile zu finden.              nur selten interessiert das auch die Konsumenten.
                                                             Recherchieren Sie, welche Themen den Zeitgeist
2. Denken und handeln sie multimedial                        treffen und Ihre Zielgruppe abholen. Denken Sie
Mit Texten allein kommen Sie heute nicht mehr                immer daran: Der Köder muss dem Fisch schme-
weit. Immer mehr User gehen davon aus, dass                  cken, nicht dem Angler.
es zumindest Bilder oder Grafiken gibt, die die
Textinhalte unterstützen. Gerade auch Videos sind            6. Geizen Sie nicht mit Links
immer gefragter, mit ihnen holen Sie auch die                In die eigenen Inhalte eingesetzte Verknüpfungen
Lesefaulen ab und können Storys viel emotionaler             auf fremde Seiten schaden Ihnen nicht – ganz im
erzählen. Auch Quizze sind ein gut funktionieren-            Gegenteil: Weiterführende Links bieten sympathi-
des Content- Marketing-Tool mit hohem Engage-                schen Mehrwert für die Leser und werden daher
ment-Faktor.                                                 auch von Google & Co. honoriert.

3. Variieren Sie die Erzählformate                           7. Seien Sie sozial
Text ist nicht gleich Text: Klar strukturierte               Kaum etwas anderes pusht Ihre Reichweite besser
„Listicles“ (wie dieser Artikel hier) sprechen die           als die Möglichkeit, Ihre Inhalte zu teilen. Setzen
Leser überdurchschnittlich gut an. Sie lockern               Sie für Ihr Unternehmen (auf) die Share Buttons
einen Text auf, geben ihm einen Rahmen und ma-               von LinkedIn und Xing, aber auch Facebook, Twit-
chen ihn dadurch leichter konsumierbar. Außer-               ter und eventuell Google Plus sollten nicht fehlen.
dem sind Aufzählungen und Listen ein gutes Mittel            Für starke Bilder und Grafiken sollte Pinterest da-
für kompakte Zusammenfassungen, die die Nutzer               bei sein. Auch die klassische E-Mail-Weiterleitung
gerne untereinander teilen und weiterverbreiten.             bitte nicht vergessen.
Gerne darf auch schon die Überschrift davon kün-             Posten Sie regelmäßig „uneigennützigen“ Content
den („Sieben Dinge, die jeder Heimwerker können              in Ihre sozialen Netzwerke und in Gruppen, in
muss“).                                                      denen Sie Ihre Zielgruppe vermuten. So weiten Sie
                                                             Ihr Netzwerk aus und etablieren sich als Experte.

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8. Finden Sie die passende Länge                           immer mehr Menschen (bei sorgsamer Pflege des
Hierfür gibt es kein Pauschalrezept: Manchmal              E-Mail-Verteilers). Und das Ganze auf Knopfdruck
können Sie mit wohl dosierten Info-Happen nach             von der eigenen Plattform aus, wann immer man
dem Motto „Wer etwas Wichtiges zu sagen hat,               es für nötig erachtet. Der Newsletter ist ein ideales
braucht nicht viele Worte“ schon viel erreichen.           Vehikel, um sich bei Kunden im Gedächtnis zu
Aber: Die Suchmaschinen und auch die immer                 halten.
besser informierten User sehnen sich bei vielen
Themen nach Einordnung, Expertise, Analyse. Mit            12. Halten Sie durch
fundiert recherchierten und geschriebenen Arti-            Geduld und Vertrauen sind aufgrund der strategi-
keln können Sie sich nachhaltig bei Ihren Kunden           schen Ausrichtung auf langfristige Erfolgsziele die
empfehlen.                                                 seelische Grundvoraussetzung im Content Marke-
1.000 Wörter sind gut verdaulich, ebenso Videos            ting. Denken Sie in Etappen und erwarten Sie nicht
zwischen ein und zwei Minuten. Tipp, falls es mal          zu schnell zu viel. Nationale Bekanntheit erreichen
mehr werden muss: Zusammenfassende Teaser                  Sie nicht über Nacht. Erst muss der Acker bestellt
und Trailer voranstellen, das befriedigt auch die          werden, bevor man die Ernte einfährt.
ungeduldige Fraktion.                                      Beachten Sie auch immer, dass Ihre Hubs aktuell
                                                           gehalten und fortlaufend mit Content gefüllt wer-
9. Zeigen Sie Gesicht                                      den sollten.
Verleihen Sie Ihren Inhalten die persönliche Note:
Lassen Sie Ihre Nutzer wissen, welcher Mensch              13. Schreiben Sie für Menschen, nicht für
mit welchem Firmenhintergrund für den Content              Maschinen
verantwortlich ist, den sie da gerade konsumieren.         Die Versuchung, schnell irgendetwas preiswert zu-
Denn nichts interessiert die Menschen mehr als             sammenschreiben zu lassen, ist verständlich. Aber
Menschen.                                                  das funktioniert nicht mehr. Das Web ist voll von
                                                           oberflächlichen, lieblosen Texten, die zum Teil nur
10. Errichten Sie keine Kathedralen in der                 für Suchmaschinen geschrieben wurden. Lieber
Wüste                                                      ein richtig gutes Stück Content, fachlich fundiert,
Guter Content ist schön und gut. Aber was, wenn            journalistisch hochwertig und mit genügend Tiefe,
er auf Ihrer Website einfach nicht beachtet wird?          als zehn schlechte.
Neben der Kreation ist die Distribution mindestens         Selbst die Maschinen wollen, dass Sie für Men-
genauso wichtig.                                           schen schreiben: Google kann mittlerweile schwa-
Aber keine Sorge: Mit Native Advertising, Editorial        che von starken Texten unterscheiden und belohnt
Marketing, Social Media und Recommendation                 letztere durch hohe Rankings.
Ads können Sie zuverlässig Reichweite aufbauen,
um auch wahrgenommen zu werden.                            14. Seien Sie unkonventionell
                                                           Es ist schön und wichtig zu sehen, was Ihre Wett-
11. Pflegen Sie Ihren Newsletter                           bewerber so machen. Aber noch interessanter ist,
Auch wenn der E-Mail immer wieder der Tod                  was diese NICHT machen. Setzen Sie sich bewusst
prophezeit wird – E-Mail-Marketing ist und bleibt          auch mal vom Mainstream ab, in dem Sie die Viel-
mächtig! Kaum ein Medium erreicht so viele und             falt der digitalen Erzählformen nutzen und eigene

                                                      17
Storys erzählen. Haben Sie Mut zum Anderssein,           teste SEA-System. Mit seiner Hilfe kann ein Online-
ohne dabei albern zu werden.                             Werbetreibender vorab festlegen, dass eine Anzei-
                                                         ge nur in den Ergebnissen für eine Suche nach den
15. Helfen Sie                                           genannten Begriffen oder thematisch passenden
Die User sind ständig auf der Suche nach Ideen,          Seiten dargestellt werden soll. Dies ermöglicht
mit denen sie ihr Leben vereinfachen oder Pro-           eine gezielte Ausrichtung an den Interessen der
bleme lösen können. Mit nutzwertigen Artikeln            Besucher und reduziert die Streuverluste.
können Sie mindestens zweifach punkten: Sie              Seine gewünschten Key- bzw. Adwords oder auch
erreichen die Herzen, weil Sie sich als uneigen-         Adword-Kombinationen sichert sich der Werbe-
nütziger Helfer präsentieren und Sie stellen Ihre        treibende, indem er sie in Google Ads zu einem
Fachkompetenz praktisch unter Beweis.                    gewissen Cost-per-Click (CPC) „ersteigert“. Die so
                                                         entsprechend festgelegten Gebühren fallen für
8. Search Engine Marketing (SEM)                         den Werbetreibenden erst an bei einer tatsäch-
                                                         lichen Aktion des Nutzers – einem Klick auf die
Das Suchmaschinenmarketing ist ein heißes Eisen          Anzeige und dem damit einhergehenden Besuch
in der heutigen Online-Welt, das jedes Unter-            auf der verlinkten Webseite dahinter. Der CPC pro
nehmen im Rahmen seiner Content-Marketing-               Adword variiert ständig – zwischen wenigen Cent
Engagements unbedingt mitschmieden sollte. Es            und einem höheren zweitstelligen Euro-Betrag –
befasst sich mit allen Maßnahmen, welche die             je nach Nachfrage bzw. Einschätzung der Werbe-
eigene Webpräsenz in den Suchmaschinen mög-              treibenden, mit dem jeweiligen Adword Erfolg zu
lichst hochrangig positionieren, um damit erhöhte        haben. Und das ist gerade das Pikante bei alledem:
Reichweite zu erreichen: Wer SEM erfolgreich             Google gibt keine Garantie, dass eine Anzeige ein-
betreibt, landet bzw. „rankt“ unter den ersten           geblendet wird, sogar wenn es für die festgelegten
Treffern der Google-Suche, wird schnell gefunden         Suchbegriffe keine konkurrierenden Anzeigen gibt.
und erhält mehr Traffic.                                 Die Entscheidung ob und zu welchem Preis ein
                                                         Zuschlag – eine Anzeigeneinblendung – erfolgt,
SEM besteht aus den beiden Teilbereichen SEO             trifft am Ende ganz allein Google, oder besser:
(Search Engine Optimization – Suchmaschinenop-           sein kaum durchschaubarer, regelmäßig veränder-
timierung) und SEA (Search Engine Advertising –          ter und streng unter Verschluss gehaltener Algo-
Suchmaschinenwerbung).                                   rithmus.
                                                         Weitere Würze erhält die Thematik Werbeein-
SEA                                                      blendungen mit der seit Jahren zunehmenden
beschäftigt sich mit den bezahlten Werbeeinblen-         Beliebtheit von AdBlockern, mit welchem die User
dungen innerhalb der Suchergebnisseiten. Es wird         statische Online-Anzeigen unterdrücken können –
auch „Keyword Advertising“ genannt, denn es wird         selbst die von Google präferierten SEA-Ads. Eine
hierbei auf bestimmte Schlüsselwörter bzw. Such-         Antwort auf diese werbeschädliche Entwicklung ist
begriffe gebucht, bei denen Werbung in Form von          Native Advertising, wie bereits auf Seite 14 näher
Textanzeigen, Display Ads, Gadget Ads oder Video         ausgeführt.
Ads ausgeliefert wird.
Google AdWords ist dabei das weltweit relevan-

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SEO
befasst sich mit der „organischen“ Auffindbarkeit
in Suchmaschinen. Organisch bedeutet, dass man
keine Anzeigenplätze kauft, sondern seine Web-
auftritte im Hinblick auf die Funktionsweise der
Suchmaschinen selbst (oder durch einen darauf
spezialisierten Dienstleister) anpasst, um dann
in den „natürlichen“ Suchergebnissen hoch zu
ranken.
SEO ist wichtig, ist sie doch einer der ersten Schrit-
te, um mit Content Marketing Geld verdienen zu
können: Sie müssen sichtbar sein, das bedeutet,
Ihre Webseite muss mindestens auf der dritten
Search Engine Result Page (SERP) erscheinen.
Das Faszinierende an der Suchmaschinenoptimie-
rung ist, dass Sie diese theoretisch ganz allein und
ohne Extrakosten wie den „Einkauf“ von Keywords
betreiben können: Ihre Inhalte, Texte, Bilder,                  Quelle: Bauer, Moritz (2016), www.derdigitaleunternehmer.de
Videos, Überschriften, Links und selbst gesetzten
Keywords bestimmen die „Visibility“.                          Erfolgreiches SEM zu betreiben, ist keine allzu
Die „Usability“ Ihrer Seite spielt ebenfalls eine             große Kunst (eher schon eine Wissenschaft).
wesentliche Rolle. Denn auch danach bewerten                  Wohlgemerkt erfolgreiches, nicht perfektes SEM:
Suchmaschinen die Angebote im Netz und lassen                 das nämlich ist schier unmöglich, da es vor allem
sie in das Ranking einfließen. Content, Navigation            aufgrund der (gewollt) nie gänzlich durchschau-
und Struktur Ihrer Webseite sollte also möglichst             baren, immer wieder sich wandelnden Welt von
nutzerfreundlich sein – auf allen Seiten Ihrer Web-           Google kein Patentrezept für den stets idealen
präsenz!                                                      Umgang mit dem „Subjekt Suchmaschine“ gibt.
                                                              SEM ist ein hart umkämpftes Feld, die Konkurrenz
Wie schon bei SEA liegt auch bei SEO eine tiefere             ist groß und es erfordert einiges an Know-how und
Auseinandersetzung mit allen operativen Tricks                Erfahrung, AdWords-Kampagnen profitabel
und Kniffen jenseits des Anspruchs dieses allge-              zu gestalten oder Webseiten laufend auf höchs-
meinen Leitfadens.                                            ter organischer Auffindbarkeitsstufe zu halten.
Die nachstehende „SEO Checkliste“ von Moritz                  Dennoch können Sie oben mitschwimmen, wenn
Bauer fasst einige der wichtigsten Regeln erfolg-             Sie sich in die Materie eingearbeitet haben und
reicher Suchmaschinenoptimierung praxisnah                    laufend am Ball bleiben. Es gibt unzählige Fach-
zusammen:                                                     seiten und praktische Anleitungen im Web, mit
                                                              denen Siesich SEO- und SEA-Kompetenz aneignen
                                                              und up-to-date halten können.
                                                              Je nach Branche und Anzahl der Wettbewerber
                                                              wird das jedoch schnell zum Vollzeitjob.

                                                         19
Sofern sie es sich leisten können, stellen Unterneh-        Tipp: Zahlreiche Fachmedien veröffentlichen im
men daher einen eigenen Mitarbeiter für SEA und             letzten Quartal eines Jahres die Themenpläne
SEO ab oder ein. Oder sie holen sich Unterstüt-             für das gesamte Folgejahr. Hier lassen sich sehr
zung von einem externen Dienstleister: wahlweise            gut wichtige Termine recherchieren und Themen
nur für SEM oder, um den Vorteil seines Gesamt-             festmachen, die in den künftigen Monaten für
überblicks zu nutzen, gleich im Paket mit weiteren          Gesprächsstoff sorgen werden – lassen Sie sich
Online- und Content-Marketing-Leistungen. Zum               inspirieren. Je näher das jeweilige Veröffentli-
Beispiel einen mit redaktioneller Kompetenz, denn           chungsdatum rückt, desto zahlreicher und konkre-
gerade in punkto SEO spielen hochwertige Inhalte            ter sollten dann die Details, jeweiligen Aufgaben
die erste Rolle.                                            und Zuordnungen in Ihrer Roadmap erscheinen.

9. Content-Planung                                          Haben Sie auch im Blick, auf welchen Kanälen Sie
                                                            schon länger nichts Frisches mehr veröffentlicht
Um bei der Fülle an Content-Marketing-Maß-                  haben und setzen Sie deren Priorität hoch. Kaum
nahmen den Überblick zu behalten und einen                  ein User kommt ein weiteres Mal auf Ihre Web-
regelmäßigen, qualitativ hochwertigen Output zu             seite, wenn er den Eindruck hat, dass diese nicht
sichern, ist eine professionelle Planung unerläss-          (mehr) gepflegt wird. Oder noch schlimmer: Bei
lich.                                                       Unternehmen, die sich offensichtlich kaum um
                                                            Ihre Online-Auftritte kümmern und über länge-
Erstellen Sie eine Roadmap, die alle geplanten              re Zeit veraltete Informationen zeigen, liegt der
Inhalte, die angedachten Formate und auch die               Schluss nahe, dass sie auch in anderen Bereichen
Kanäle übersichtlich wiedergibt. Gliedern Sie nach          nachlässig sind.
Zeiten, Themen, personellen Zuständigkeiten und             Behalten Sie außerdem auf dem Radar, welche
Status der einzelnen Aufgaben. Nutzen Sie Excel,            Formate besonders gut ankommen, zum Beispiel
Outlook und/oder ein internes Planungstool – Sie            das letzte Quiz, ein Voting oder ein Ratgeber-Bei-
und Ihr Team müssen sich damit wohlfühlen!                  trag. Von einer aktualisierten Neuauflage, Fortset-
Sie sollten Ihrer Zeit immer ein Stück vorausplanen         zung oder Serie sind die meisten Ihrer Besucher
und überlegen, in welcher Frequenz Sie welchen              sicherlich nicht weniger begeistert.
Content veröffentlichen wollen (und können): Um-
fassende Whitepaper, Webinare oder Videos sind
deutlich aufwendiger als regelmäßiges Twittern
oder Newsletter-Erstellen.

Halten Sie außerdem künftige Themen und Termi-
ne schon einmal vorsorglich fest, zum Beispiel die
kommenden Fachmessen. Oder Tage, an denen
Gesellschaft und Medien traditionell auf Ihre
Branche blicken (Weltgesundheitstag, Kindertag,
Valentinstag etc.). Hier passt ein Beitrag aus Ihrem
Haus ganz sicher auch gut hinein.

                                                       20
Eine abschließende, übersichtliche Zusammenfas-                     Newsletter
sung aller wesentlichen Bestandteile von Content                    ƒ Anzahl An- und Abmeldungen
Marketing, seiner Struktur und Organisation bietet                  ƒ Öffnungs-, Klick- und Bounce-Rate
die folgende Grafik:
                                                                    Webseite
                                                                    ƒ Traffic: Anzahl Unique und Returning Visitors
                                                                    ƒ Traffic: Anzahl Page Views/per Visit und Klicks
                                                                    ƒ Verweildauer der Besucher
                                                                    ƒ Herkunft der Besucher
                                                                    ƒ Anzahl Backlinks (SEO-relevant)
                                                                    ƒ Sichtbarkeitsindex (SEO-relevant)

                                                                    Weitere/Allgemein
                                                                    ƒ Anzahl Leads
   Quelle: Lange, Mirko (2016), Scompler GmbH: Strategisches        ƒ Anzahl Video-Aufrufe
       Content Marketing: Das SCOM Framework; S. 114.
                                                                    ƒ Anzahl Webinar-Teilnehmer
10. Erfolgskontrolle und Optimierung                                ƒ Click-Through-Rate
                                                                    ƒ Conversion Rate
Wer ohne überzeugende Kennzahlen und Leis-                          ƒ Cost per Lead
tungswerte in die nächste Budgetverhandlung                         ƒ Nennung Ihrer Kampagne in Online-Medien
mit dem Firmenvorstand geht, hat von Haus aus
schlechte Karten. Das Nicht-Existieren verlässlicher                Social Media
und vor allem einheitlich vergleichbarer Statistiken                ƒ Anzahl Fans/Follower
und Kennzahlen im Content Marketing war lange                       ƒ Anzahl Likes/Dislikes
Zeit die Achillesferse dieser Marketing-Disziplin                   ƒ Anzahl Shares
– und der Grund warum sich viele Unternehmen                        ƒ Anzahl Kommentare
damit zurückhielten und lieber auf klassische
Werbung setzten. Teilweise sind die im Content                      Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf
Marketing herangezogenen Messwerte und ihre                         Vollständigkeit. Manche Werte sind direkt,
Aussagekräftigkeit auch heute noch Stoff mancher                    manche eher indirekt aussagekräftig. Einige KPIs
Insider-Debatte.                                                    stehen auch in Relation zueinander, weshalb die
Doch im Großen und Ganzen haben sich inzwi-                         Kombination mehrerer dieser Werte ein besseres
schen eine Vielzahl von Schlüsselmesswerten                         Gesamtbild liefert als ein einzelner Wert.
(Key Performance Indicators = KPIs) zur einheit-                    Um herauszufinden, welche der Messwerte tat-
lichen, universell gültigen und vergleichbaren                      sächlich die größte Aussagekraft besitzen, befragte
Bewertung des Erfolgs von Content-Marketing-                        das US-amerikanische Content Marketing Insti-
Kampagnen durchgesetzt:                                             tute im Sommer 2016 über 1.100 B2B-Marketer
                                                                    in Nordamerika. Die folgende Grafik gibt deren
                                                                    Einschätzung wieder:

                                                               21
Quelle: Content Marketing Institute (2016): B2B Content Marketing -
                               2017 Benchmarks, Budgets, and Trends (North America); S. 38.

Sehen Sie die Kennzahlen nicht nur als Rechtfer-                  11. Fazit
tigungsgrund gegenüber den Vorgesetzten. Sie
geben Ihnen und Ihrem Team die Möglichkeit, die                   Es ist für die meisten kleinen und mittelständi-
Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen selbst zu kontrol-                    schen Unternehmen sinnvoll, in Content Marke-
lieren, aus falschen Entscheidungen zu lernen und                 ting zu investieren. Dies schon allein aus einem
bestimmte Schlüsselstellen zu optimieren.                         Mangel an Alternativen: Denn in einer zunehmend
Behalten Sie die KPIs all Ihrer Aktionen im Auge,                 digitalen Welt drohen sie ansonsten an Sichtbar-
dokumentieren und vergleichen Sie, welche Ihrer                   keit und damit Relevanz und Umsatz zu verlieren.
Content-Marketing-Maßnahmen besonderen                            Die vergleichsweise überschaubaren Investitionen
Zuspruch fanden (und welche eher weniger). Kon-                   lassen sich gut dosieren und steuern und – bei
zentrieren Sie sich auf die erfolgreichen Inhalte,                einsetzbarem – Erfolg skalieren.
ahmen Sie diese nach oder entwickeln Sie neue,
ähnliche Content-Ideen.

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