Das Boot Revisited - Deutsches Filminstitut
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FILM | I N S TITUT M U S E UM 09 | 2006 Das Boot Revisited Auf der Suche nach der Crew der U 96 AUSSTELLUNGEN Das Boot Revisited | VERANSTALTUNGEN Was tut sich – im deutschen Film? | Asta Nielsen zum 125. Geburtstag | LUCAS 2006 – 29. Internationales Kinderfilmfestival | FILME Roberto Rossellini zum 100. Geburtstag | Jüdische Filmtage | Fotofilme | Neues aus Europa: Bulgarien | Geld oder Leben! | Kinderkino | MUSEUMSPÄDAGOGIK | ARCHIVE | SAMMLUNGEN | BIBLIOTHEK www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
2 INHALT 3 Editorial 4 Aus dem Haus IMPRESSUM 6 Ausstellung Katalog Filme Programmheft September 2006 Das Boot Revisited. Auf der Suche Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main – eine Einrichtung des Deutschen Filminstituts – DIF e.V. nach der Crew der U 96 Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. 9 Archive und Sammlungen 20 Retrospektive Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main Nur in den Kinos entsteht Mythos. Roberto Rossellini zum Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Stellvertretender Direktor: Hans-Peter Reichmann Zur Sammlung Peter Fleischmann 100. Geburtstag (4) Redaktion: Horst Martin 10 LUCAS 2006 Filme Mitarbeit: Beate Dannhorn, Daniela Dietrich, LUCAS wächst weiter. 22 Jüdische Filmtage. Neviana Dosti, Lisa Dressler, Natascha Gikas, Winfried Günther, Jim Heller, Tim Heptner, Maja 29. Internationales Kinderfilmfestival F OOD, FAMILY AND PHILOSOPHY Keppler, Günther Kinstler, David Kleingers, 13 Museumspädagogik 24 Fotofilme Christine Kopf, Anke Mebold, Jessica Niebel, Angebote für Groß und Klein 25 Neues aus Europa: Bulgarien Uschi Rühle, Ulrike Stiefelmayer, Julia Welter, Neuer Werkstattbereich 26 Geld oder Leben! (2) Thomas Worschech und Maren Wurster. Satourday – die kostenlose Tour 27 Gastspiel Grafik: conceptdesign, Offenbach für die ganze Familie Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs Druck: Schultheis Druckproduktion, Offenbach 28 Albanische Filme Papier: Gedruckt auf Sorte 165 Profisilk matt 14 Veranstaltungsreihe Kinderkino in 100 g, eine Qualität der IGEPAgroup Was tut sich – im deutschen Film? Anzeigen (Preise auf Anfrage): Gästebuch 29 Bibliothek und Textarchiv Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Zwei Gäste im September Gedruckter Wissensschatz zum Film Telefon 069 - 212 46211 17 Galerieausstellung 30 Archive presse@deutsches-filmmuseum.de Fußball. Still. Asta Nielsen. H AMLET restaurieren Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Fotoarchiv des Deutschen Standbilder von Volker Hildebrandt 32 filmportal.de Filminstituts – DIF e.V. sofern nicht anders 18 Programmübersicht Der Klick zum deutschen Film verzeichnet. Weitere Abbildungen: Bavaria Film 34 kurz notiert GmbH / Karlheinz Vogelmann (S. 1, 6, 7, 8); Uwe Wechsel im DIF-Vorstand Dettmar (S. 4, 5); Horst Martin (14, 15); Filmportal (S. 31. 32) GoEast Caligari Filmbühne in Wiesbaden Verbreitung: Das monatlich erscheinende Pro- grammheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum Regiewechsel im Café Anfahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Artur Brauner in der Galerie Region. Mitglieder des Deutschen Filminstituts – U1, U2, U3 (Schweizer Platz) · Straßenbahn 16 Besuch bei Maximilian Schell DIF e.V., der Freunde des Deutschen Filminstituts (Schweizer-/Gartenstraße) · U4, U5 (Willy-Brandt- Platz“) · N1, N8 (Willy-Brand-Platz) · N7 (Schwei- e.V., der freunde des deutschen filmmuseums e.V. zer-/Gartenstraße) (Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten) sowie Inhaber der Kinocard erhalten das Öffnungszeiten der Ausstellungen Monatsprogramm frei Haus. Di., Do., Fr. 10.00 - 17.00 Uhr Mi., So. 10.00 - 19.00 Uhr Alle Programme und Veranstaltungen – sofern Sa. 14.00 - 19.00 Uhr, Mo. geschlossen nicht anders angegeben – finden statt im: Eintrittspreise Deutschen Filmmuseum Dauerausstellung 2,50 €/ 1,30 € Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main (kostenlose Führung: sonntags, 15.00 Uhr) Auskunft und Kasse: 069 - 212 388 30 Sonderausstellung 5,- € / 4,- € (ermäßigt) E-mail: info@deutsches-filmmuseum.de
Editorial LIEBE BE S U C H E R I N N E N U N D B E S U C H E R , 3 Sie halten unser neu gestaltetes Programm- auf gleich zwei Gäste: Andreas Dresen mit SOMMER VORM BALKON und heft in den Händen. Wie Sie sehen, erscheint Rudolf Thome mit R AUCHZEICHEN. es nunmehr im handlichen, quadratischen Filmkultur und Medienkompetenz an junge Menschen zu vermitteln, Format. Es ist umfangreicher, grafisch und bildet den zweiten Schwerpunkt der Arbeit des Hauses. Bewegte Bil- redaktionell aufwändiger gestaltet und bietet der prägen zwar den Alltag von Kindern und Jugendlichen – ohne inhaltlich ein neuartiges Angebot. dass sie jedoch zugleich lernten, begründete Qualitätsurteile zu fällen. Sie finden darin nicht nur wie gewohnt das Ihre offen formulierte Ablehnung, sich einen Schwarz-Weiß-Film oder Programm des Deutschen Filminstituts – DIF einen „alten“ Film aus den 1980er Jahren anzusehen, begreifen wir e.V. mit dem Deutschen Filmmuseum, seinen als Herausforderung, unseren Beitrag zur ästhetischen Erziehung zu Festivals und Angeboten rund um den Film. Sondern viel mehr. Wir leisten: im neuen museumspädagogischen Programm, bei den Hes- fassen den Begriff „Programm“ weiter: Er steht für die Gesamtheit sischen Schulfilmwochen, die im März 2007 zum ersten Mal stattfin- unserer Publikumsangebote und unserer filmwissenschaftlichen Ar- den werden, und im Kino des Hauses, wo es ab Oktober vormittags beit in Frankfurt am Main und Wiesbaden. Neben den Informationen Schulvorstellungen geben wird. Außerdem startet im nächsten Jahr zu Ausstellungen, Festivals und Kino sowie dem Tabellarium aller ein Kinderfilmportal im Internet. Das Internationale Kinderfilmfestival Termine im Mittelteil bietet das Heft Einblicke in unsere Archive und LUCAS, das am 24. September in seine 29. Auflage startet, beweist seit berichtet beispielsweise über laufende Restaurierungs-Projekte. Sie Jahren, dass auch hochwertiges Kinderkino begeistern kann. erfahren, wie Materialien wissenschaftlich ausgewertet und in Aus- Filmmuseen und -archive sehen sich gegenwärtig mit einem grundle- stellungen und Publikationen oder im Internet präsentiert werden. Das genden Wandel konfrontiert: der digitalen Herausforderung. Film wird neue Programmheft gehört zu den Projekten, die seit der Integration es zwar noch einige Jahre geben, doch Produktion, Postproduktion des Deutschen Filmmuseums ins DIF zum Jahresbeginn auf den Weg und Projektion erfolgen zunehmend digital. DVDs, Video on demand gebracht wurden. Drei inhaltliche Schwerpunkte werden – aufbauend und Internet-Downloads treten mit dem Kino in Konkurrenz. Uns mit auf den Traditionen des Hauses – die kommenden Jahre prägen. dieser Entwicklung zu beschäftigen, stellt den dritten Schwerpunkt An erster Stelle steht eine umfassende Beschäftigung mit dem aktuel- unserer künftigen Arbeit dar. len deutschen Film, der seit einiger Zeit eine Renaissance erlebt. Deut- Dabei lohnt es sich, in unser Heft zu schauen. Denn wir berichten sche Filme gewinnen wieder Preise auf Festivals und finden im Kino regelmäßig über alle Abteilungen und Projekte. Bei der Lektüre der ein aufgeschlossenes Publikum. Es gilt, die jungen Talente bekannter vorliegenden Ausgabe September 2006 wünsche ich Ihnen viel Ver- zu machen und auch die älteren nicht zu vernachlässigen, ihre Arbei- gnügen und Neugierde auf unser Programm! ten zu analysieren und in der Zusammenschau zu sehen. Mit unserer Veranstaltungsreihe Was tut sich – im deutschen Film? begleiten wir den aktuellen deutschen Film aktiv und freuen uns in diesem Monat Claudia Dillmann Direktorin
4 MEHR PR O G R A M M , N E U E P R O J E K T E Seit Jahresbeginn arbeiten das Deutsche Filminstitut – DIF e.V. und for Standardization) erarbeitet dringend benötigte internationale das Deutsche Filmmuseum auch institutionell unter einem Dach. Die Standards für Filmdatenbanken, MIDAS (Moving Image Database for Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: Laufende Programme wurden Access and Re-use of European film collections) baut eine zentrale seither ausgebaut, neue Projekte sind auf dem Weg. Datenbank aller verfügbaren Filme auf. Zwei eigene Sonderausstellungen (Das Boot Revisited und Maria Auch das Haus am Frankfurter Museumsufer soll schrittweise moder- Schell) mit Publikationen zum deutschen Film entstehen gerade. Bei nisiert werden. Im August gab es erste Renovierungen am Kinosaal den täglichen Kinovorstellungen im Deutschen Filmmuseum kommt und im Foyer, wo das neue kinderatelier der Museumspädagogik zu- eine Vormittagsschiene für Schulen ab Oktober hinzu. Die Bibliothek sätzliche Angebote bietet. Zum 17. September eröffnet das Café unter und die Archive vernetzen sich stärker und verbessern ihre Recher- neuer Regie mit neuem Konzept. Für das Jahr 2008 ist ein großes cheangebote. Die Archive akquirieren erfolgreich Materialien wie Projekt geplant: die Neukonzeption der Dauerausstellung. jüngst von Filmemacher Peter Fleischmann und Architekt Hans Poel- zig. Publikationen zu den Ausstellungen sowie DVDs in der Reihe edi- Bei so vielen Neuerungen soll auch auf Kontinuitäten hingewiesen tion filmmuseum werden herausgebracht. Und die internationalen werden. Das DIF setzt drei wichtige Traditionslinien fort. Festivals wie LUCAS zum Kinderfilm in Frankfurt oder goEast zum mit- Wie seit der Gründung als Deutsches Institut für Filmkunde 1949 sam- tel- und osteuropäischen Film in Wiesbaden wachsen weiter. Das melt es alle Materialien zum Film, wertet sie aus und macht sie der filmportal.de baut kontinuierlich seinen content zum deutschen Film Öffentlichkeit zugänglich. Sein Filmarchiv übernimmt – zusammen mit im Internet aus. anderen Institutionen – die bedeutende Aufgabe einer zentralen deut- schen Kinemathek. Zudem laufen zwei weniger bekannte, aber filmwissenschaftlich un- Das Deutsche Filmmuseum, dessen Name wie bisher für den Kino- erlässliche europäische Projekte bis 2008: CEN (European Comittee und Ausstellungsbetrieb steht, prägt weiter mit Dauer- und Wechsel- ausstellungen die Filmkultur über Frankfurt hinaus. Das Museumskino, 1971 als erstes Kommunales Kino gegründet und Vorbild für mehr als 150 Städte, vertieft Ausstellungen mit Filmreihen, kooperiert mit anderen Institutionen und gestaltet darüber hinaus ei- gene Programme.
6 DAS BOO T R E V I S I T E D Auf der Suche nach der Crew der U 96 Zum 25. Jahrestag der Uraufführung von DAS BOOT widmet unveröffentlichter Fotos, hinter die Kulissen der Produktion zu blicken. sich die Sonderausstellung einem der bedeutendsten deut- Ausstellung und Katalog legen den Produktionsprozess des Spielfilms schen Filme der Kinogeschichte. Das Boot Revisited vom frei und lassen die Beteiligten zu Wort kommen. Einen Schwerpunkt 19. September 2006 bis 7. Januar 2007 mit Filmreihe und bilden über 50 aktuelle Interviews mit den Schauspielern und Mitar- Katalog folgt den Spuren einer der renommiertesten und beitern der Produktion. Ihre Erinnerungen machen die Besonderheiten kostspieligsten einheimischen Kinoproduktionen, die für der Exponate deutlich und kommentieren die Filmausschnitte auf per- sechs Oscars nominiert war und ein Vielfaches ihrer Pro- sönliche Weise. duktionskosten weltweit einspielte. Mit der filmischen Dramatisierung verwebt Das Boot Revisited die reale Geschichte der U 96 in den Kriegsjahren 1941 bis 1943. Präsen- Rund zwei Jahre befand sich das Recherche- und Kuratorenteam tiert werden auch historische Fakten und Fotografien zum U-Boot- Sven Femerling, Carsten Bauer und Georg Grill auf der Suche nach der krieg. Vervollständigt wird die Ausstellung durch eine umfassende Crew der U 96 und traf einen Großteil der Beteiligten, die das Ausstel- Dokumentation der nationalen und internationalen Rezeptionsge- lungsprojekt mit Interviews und persönlichen Leihgaben unterstützt schichte des Films – von den kontroversen Pressestimmen zur Kino- haben. version 1981 über die medienwirksame Auseinandersetzung zwischen Die Sonderausstellung bietet einen Rundgang durch die gesamte Pro- Romanautor, Produzent und Regisseur bis zur einhellig positiv bewer- duktions- und Rezeptionsgeschichte des Films. Zu den herausragen- teten Fernsehfassung von 1985. den Exponaten zählen ein fünf Meter langes Modell des U-Bootes, Bis heute setzt DAS BOOT künstlerische und technische Maßstäbe. Die Original-Kostüme wie Herbert Grönemeyers Wollpullover, Jürgen finanziellen Risiken und Strapazen der Produktion der Bavaria Film Prochnows Kapitänsmütze und Ledermantel oder Jost Vacanos ARRI- GmbH machen DAS BOOT zu einer Legende. Regisseur Wolfgang Peter- Handkamera. Zu sehen sind außerdem seltene Originale aus dem sen, der anschließend nach Hollywood ging, sagt rückblickend: „Das Zweiten Weltkrieg, die auch für die Verfilmung verwendet wurden, wie waren mit Abstand die härtesten Dreharbeiten, die ich je erlebt habe. ein Tauchretter und eine Enigma-Dechiffriermaschine. Wer DAS BOOT überstanden hat, kann alles machen.“ Darüber hinaus ermöglichen es Original-Requisiten, Konstruktionsent- DAS BOOT und seine Protagonisten würfe, Arbeitsdrehbücher, Drehpläne sowie eine große Zahl noch In den Karrieren vieler Beteiligter nimmt DAS BOOT eine zentrale Rolle ein. Hauptdarsteller Jürgen Prochnow (u.a. THE SEVENTH SIGN, 1988; THE DA VINCI C ODE, 2006), Kameramann Jost Vacano (u.a. ROBOCOP, 1987; S TARSHIP TROOPERS, 1997, und HOLLOW M AN, 2001) und Regisseur Wolf- gang Petersen (u.a. IN THE L INE OF F IRE, 1993, mit Clint Eastwood; OUT- BREAK, 1995, mit Dustin Hoffmann; THE P ERFECT S TORM, 2000, mit George Clooney; POSEIDON, 2005/2006) ebnete es den Weg nach Hollywood.
Ausstellung 19. September 2006 bis 7. Januar 2007 7 Uwe Ochsenknecht, Heinz Hoenig, Ralph Richter, Jan Fedder, Claude- Liebe Besucherinnen und Besucher, Oliver Rudolph, Martin Semmelrogge sowie der 2000 verstorbene Klaus Wennemann avancierten zu deutschen Film- und Fernsehstars. am 17. September schließt sich ein Kreis: Und für Herbert Grönemeyer bedeutete es den Höhepunkt seiner Lauf- 1981 feierte DAS BOOT seine Uraufführung, bahn als Schauspieler – bevor er sich ausschließlich und sehr erfolg- nun eröffnen wir die Ausstellung im Deut- reich auf die Musik konzentrierte. Günter Rohrbach, der unter ande- schen Filmmuseum. Das Boot Revisited rem DIE UNENDLICHE GESCHICHTE (Wolfgang Petersen, 1984) und SCHTONK! setzt die bisherige Arbeit unseres Hauses (Helmut Dietl, 1991/92) produzierte und mit zahlreichen Filmen ausge- zum bundesrepublikanischen Film fort: zeichnet wurde, ist heute Präsident der Deutschen Filmakademie. von der unmittelbaren Nachkriegszeit Seinen Ruf als Meisterwerk verdankt DAS BOOT einer Vielzahl weiterer über die künstlerischen Krisen der 1950er Jahre bis zur Etablierung Filmschaffender, die zu den angesehensten Mitgliedern ihrer Berufs- des Neuen Deutschen Films. DAS BOOT war seinerzeit etwas Neues stände zählen. Filmarchitekt Rolf Zehetbauer – für seine Arbeit in und änderte die Art, wie in Deutschland Filme produziert werden CABARET (1972) mit einem Oscar ausgezeichnet – schuf mit Art Director können: industriell, mit einem Blick auf die Kinokasse und auch im Götz Weidner und Requisiteur Peter Dürst die überzeugendste U-Boot- Ausland erfolgreich. Kulisse der Filmgeschichte. Nicht minder authentisch gestalteten die Ausstellung und Katalog entstehen mit freundlicher Unterstützung Kostümbildnerin Monika Bauert die Uniformen der Mannschaft und der Bavaria Film GmbH, München. Wir danken den Schauspielern das Maskenbildnerteam um Ago und Rüdiger von Sperl den schlei- und Produktionsmitgliedern, die damals vor und hinter den Kulissen chenden körperlichen Zerfall der U-Boot-Fahrer. an der Entstehung von DAS BOOT beteiligt waren und nun das Inter- Weltweit berühmt ist auch der einprägsame Soundtrack des Kompo- viewprojekt sowie die Ausstellung bereitwillig unterstützt haben. nisten Klaus Doldinger, der die Goldene Schallplatte erhielt. Besonderer Dank gilt dem Kuratoren-Team Sven Femerling, Georg Grill und Carsten Bauer. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Deut- AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG DAS BOOT REVISITED schen Filmmuseums haben sie eine ganz besondere Schau auf die Beine gestellt. So 17.09 19.00 Uhr In Anwesenheit zahlreicher Mitglieder von Cast & Crew · u.a. Jost Vacano, Viel Vergnügen beim Besuch wünscht Ihnen Martin Semmelrogge, Jan Fedder, Claude-Oliver Rudolph, Monika Bauert und Prof. Dr. Günther Rohrbach. Angefragt: Herbert Grönemeyer, Jürgen Prochnow und Wolfgang Petersen u.a. Eintritt frei So 17.09 21.00 Uhr Hans-Peter Reichmann Stellvertretender Direktor DIE F EINDFAHRT DER U 96 BRD 1981, R: Wilhelm Bittorf, 60 min, TV-Fassung Dokumentation Führungen durch die Sonderausstellung jeweils Samstags (15 Uhr) oder nach Anmeldung. Information: 069 - 212 388 30 Für die freundliche Unterstützung bei der Eröffnung danken wir: „Nordsee“ Fisch-Spezialitäten GmbH, Bremerhaven; Hotel InterContinental, Frankfurt am Main; Brauerei Beck GmbH & Co KG, Bremen; Weinbau Adolf Störzel, Rüdes- heim; Mercedes-Benz, Niederlassung Frankfurt/Offenbach; Wolfra Kelterei GmbH, Erding Partner & Förderer
Katalog / Filme 8 DAS BOO T Auf der Suche nach der Crew der U 96 Der Katalog Das Boot. Auf der Suche FILMREIHE DAS BOOT REVISITED (1) Deutsches Filmmuseum / nach der Crew der U 96 gibt einen um- So eng wie die Lebensverhältnisse unter Was- Deutsches Filminstitut - DIF e.V. fassenden Einblick in die Entstehungs- Das Boot. Auf der Suche ser sind eigentlich auch die dramaturgischen und Rezeptionsgeschichte des Spielfilms nach der Crew der U 96. Möglichkeiten des Genres „U-Boot-Film“: Es und leistet eine filmgeschichtliche Zu- Henschel Verlag, Berlin/Leipzig kann zu Konflikten an Bord kommen, etwa zwi- ordnung. 2006. 224 Seiten, ca. 350 Abb. schen dem Kapitän und dem Ersten Offizier oder In „Stichwörter zu einem Abenteuer“ ISBN-13:978-3-89487-550-3 weil Außenstehende mitgenommen werden schildert der damalige Produzent Günter ISBN-10: 3-89487-550-X müssen; das Boot kann auf eine Mission ge- Rohrbach die Herausforderungen vor Preis: 24, 90 €. Erhältlich ab schickt werden oder in einen Kampfeinsatz ge- 10. September 2006 an der und während der Dreharbeiten. Von der raten. Museumskasse oder per Post. Kostümbildnerin Monika Bauert stammt Um aus diesem begrenzten Repertoire etwas zu ein Drehbericht über ihre eigene Arbeit buchversand@deutsches-filmmuseum.de machen, bedarf es des Geschicks der Filmema- und die unterschiedlichen Stimmungen cher. Als Begleitreihe zur Ausstellung Das Boot am Set. Der Filmpublizist Frank Arnold Revisited und als Vergleich zu Wolfgang Peter- beschreibt die damalige, vom Neuen Deutschen Der Katalog beschreibt die Biographien der sens Film (in seinen verschiedenen Fassungen) (Autoren-)Film geprägte Kino- und Filmland- wichtigsten Beteiligten von DAS BOOT. Zwischen zeigen wir in den kommenden Monaten eine schaft in der Bundesrepublik, beleuchtet die den redaktionellen Texten findet sich eine aus- Auswahl der besten U-Boot-Filme. ersten Verfilmungsversuche amerikanischer führliche Produktionsgeschichte, die den Bogen R UN S ILENT R UN DEEP (1958) gehört zur ersten Regisseure, beschreibt das Finanzierungsmo- vom Erscheinen des Romans 1973 bis hin zum oben skizzierten Abteilung: Im zweiten Welt- dell und den internationalen Erfolg des Films. Director´s Cut von 1996 spannt. Die Chronologie krieg macht sich ein amerikanisches U-Boot im Tim Heptner richtet in „Krieg auf Tauchstation“ der 166 Tage dauernden Dreharbeiten umfasst Pazifik in Richtung Japan auf den Weg. Ausein- einen vergleichenden Blick auf das Genre des wichtige Ereignisse sowie heutige Erinnerungen andersetzungen gibt es nicht nur mit feindlichen U-Boot-Spielfilms und stellt, von M ORGENROT der prominenten Produktionsmitglieder. Zerstörern, sondern auch an Bord zwischen (Gustav Ucicky, D 1932) bis zu IN E NEMY H ANDS Der durchgehend vierfarbige Katalog ist illus- dem neuen, ambitionierten Kapitän und dem (Tony Gigolo, USA 2004), Referenzfilme vor. triert mit zahlreichen, vielfach unveröffentlich- Batterieoffizier, der selber gern den Führungs- Michael Salewski fasst den U-Boot-Krieg zwi- ten Fotos der Dreharbeiten. Die Abbildungen posten übernommen hätte. Robert Wise zeich- schen 1939 bis 1945 aus militärhistorischer Per- stammen zum Teil aus dem über 15.000 Aufnah- net dabei ein dichtes und plastisches Bild des spektive zusammen. men umfassenden Bildbestand der Bavaria als Lebens an Bord. auch aus den privaten Sammlungen vieler Pro- duktionsmitglieder. Eine Filmographie listet 100 KINOTERMINE internationale U-Boot-Spielfilme. Sa 23.09. 18.00 Uhr | Mi 27.09. 20.30 Uhr RUN SILENT RUN DEEP · USA 1958, R: Robert Wise Da: Clark Gable, Burt Lancester, 93 min OF
Archive und Sammlungen NUR IN D E N K I N O S E N T S T E H T M Y T H O S 9 Zur Sammlung Peter Fleischmann Er gehört zu den Protagonisten des Neuen Deutschen Films, die auf tiven Themas zunächst beschlagnahmt, bevor er dann doch in die „Opas Kino“ in den 1960er Jahren folgten. Regisseur, Drehbuchautor, Kinos kommt. Produzent – Peter Fleischmann ist all das und noch viel mehr. Er ist ein Sein aktueller Film MEIN F REUND DER MÖRDER (2006), ein Dokumentarfilm, Filmemacher, der wie viele seiner Kollegen am Beginn seiner Karriere war soeben auf dem Münchner Filmfest zu sehen. „Ich hatte immer am liebsten alles selbst machte: Kamera, Ton, Schnitt, auch als Dar- das Bedürfnis, ab und zu Dokumentarfilme zu drehen, um in direkten steller ist Fleischmann aufgetreten. Kontakt mit menschlichen Schicksalen zu treten“, so Fleischmann. Der am 26. Juli 1937 geborene Regisseur präsentierte 1957 seinen Für die Zukunft erhofft er sich einen Aufschwung der Filmindustrie. Ob ersten Kurzfilm DIE E INTAGSFLIEGE. Es folgten zahlreiche Dokumentar- dann noch auf Zelluloid gedreht wird oder nur noch digital, ist für ihn und Spielfilme wie etwa JAGDSZENEN AUS NIEDERBAYERN (1968/69), DER von sekundärer Bedeutung. Sehr viel mehr liegt ihm der „Erlebnisort“ F REVEL (1983) und A L C APONE VON DER P FALZ (1970-87). Ein wiederkehren- Kino am Herzen: „Wir müssen zurück in die Kinos, nur in den Kinos des Motiv seiner Filme ist die Auseinandersetzung mit der bundesre- entsteht Mythos.“ publikanischen Nachkriegsgesellschaft und ihrer Doppelmoral. Außen- Für seine Filme arbeitete Peter Fleischmann mit renommierten Künst- seiter drohen am Spießbürgertum zu zerbrechen. Spiralen deformier- lern zusammen wie Michel Piccoli, Mario Adorf, Martin Walser und ten menschlichen Verhaltens drehen sich, bis kein Ausweg mehr offen Volker Schlöndorff, mit dem er 1974 die Produktionsfirma Hallelujah scheint. Film gründete. Jetzt kommt sein Archiv, bestehend aus Filmen, Pro- Dabei sucht Fleischmann die Grenzen der gesellschaftlichen Akzep- duktionsunterlagen, Standfotografien, Drehbüchern und vielem mehr tanz inhaltlich wie auch formal zu dehnen. DOROTHEAS R ACHE (1973), in zur wissenschaftlichen Erschließung von Berlin nach Frankfurt am seinen Augen ein Anti-Porno-Film, wird in Bayern ob seines provoka- Main. Nun wird es, wie bereits das Archiv Volker Schlöndorffs, in die Sammlung zum Neuen Deutschen Film integriert und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für seine freundliche Unterstützung danken wir Peter Fleischmann herzlich und wünschen ihm viel Erfolg bei seinem nächsten Projekt, einem Spielfilm, der einmal mehr in seiner pfälzischen Heimat spielt. ARCHIVE UND SAMMLUNGEN Zu den gesamten Beständen des Instituts gehören unter anderem • die Archive von Regisseuren wie Romuald Karmakar und Oskar Fischinger sowie Produzenten wie Luggi Waldleitner, • mehr als 2500 Objekte im Gerätearchiv, • mehr als 40.000 Filmplakate von Stummfilmklassikern bis zu aktu- ellen Produktionen im Plakatarchiv, • mehr als 11.000 Drehbücher und mehr als eine Million Presse- artikel im Textarchiv, • mehr als 2.3 Millionen Fotografien im Fotoarchiv, • mehr als 3800 Tonträger, 1000 internationale Kinotheken, 2000 Sheet-Musiken sowie Hunderte von Partituren im Musikarchiv.
10 LUCAS W Ä C H S T W E I T E R 29. Internationales Kinderfilmfestival Auch im 29. Jahr wächst LUCAS noch: Das Internationale Bruder, Südkorea 2005) aus Asien; E VE AND THE F IRE HORSE Kinderfilmfestival vergibt erstmals zusätzlich einen LUCAS- (Eve, Buddha und der liebe Gott, Kanada 2005) aus Nord- Kurzfilmpreis. Im Wettbewerb zeigen ausgewählte Produk- amerika; M AROA (Venezuela/Spanien 2005) aus Lateina- tionen von allen Kontinenten einen Querschnitt durch die merika sowie aus Europa GREYFRIARS BOBBY (Der Hund Welt des Kinderfilms. von Greyfriars, Großbritannien 2005), DE GRIEZEL- BUS (Der Horrorbus, Niederlande 2005) und L E Mit zwei deutschen Premieren startet LUCAS 2006: PAULAS GEHEIMINS TEMPS DES P ORTE -P LUMES (Pippos neue Familie, von Regisseur Gernot Krää erlebt seine Weltpremiere, TKKG – DAS Frankreich 2006). In Kurzfilmprogrammen GEHEIMNIS UM DIE RÄTSELHAFTE MIND-M ACHINE von Tomy Wigand seine werden unter anderem die australische Pro- Festivalpremiere. Beide Filme laufen im Wettbewerb des einzigen duktion A S TONE THROW (Der Steinwurf, 2006) A-Festivals Hessens, dessen zwei Hauptpreise jeweils mit 2500 sowie der marokkanische Kurzfilm A MAL Euro dotiert sind. (2005) gezeigt. Der schwedische Kurzfilm KOM- „Bei 123 eingereichten Kurz- und Langfilmen fiel die Auswahl so MER ALDRIG TILLBAKA (Komme nicht zurück, 2006) ist schwer wie noch nie. LUCAS gewinnt weltweit immer stärkere Auf- als Weltpremiere zu sehen. merksamkeit und baut sein internationales Renommee weiter aus. Neben aktuellen Filmen bietet LUCAS 2006 in Kooperation mit der Das Festival ebenso wie der Kinderfilm erfahren seit Jahren eine eDIT, dem 9. Filmmaker’s Festival in Frankfurt, eine Podiumsdiskus- erhebliche Aufwertung“, so Festivalleiter Günther Kinstler. sion zum Thema „Spezialeffekte und digitale Technik im Kinderfilm“, Im Wettbewerb konkurrieren internationale Langfilm- und Kurzfilm- und präsentiert zehn Filme zum Thema, die einen lebendigen Ein- Produktionen aus 17 Ländern. Zu sehen sind bespielsweise OOKAMI druck von Filmgeschichte vermitteln. Gezeigt werden beispielswei- SHOUJO (Akira und das Wolfsmädchen, Japan 2005), CHATRI CHOR (Der se Der Dieb von Bagdad (THE THIEF OF BAGDAD, Großbritannien 1940) blaue Schirm, Indien 2005) und A N-NYOUNG HYOUNG-AH (Mein kleiner und Die Reise in die Urwelt (C ESTA DO P RAVEKU, Tschechoslowakei 1955), aber auch E.T. – Der Außerirdische (E.T. – THE E XTRATERRESTRIAL , USA 1982) und Ronja Räubertochter (RONJA RÖVARDOTTER , Schweden/ Norwegen 1984). Als Informationsbörse für Kinderfilm spricht LUCAS 2006 gleicher- maßen Filmbranche, Medien, Pädagogen, Fachkreise und Publikum an. Mit den insgesamt 21 Kurz- und Langfilmen im Wettbewerb und den Sondervorführungen präsentiert LUCAS aktuelle Trends und Produktionen, bevor sie in die Kinos kommen, ebenso wie unver- gessliche Klassiker. links: Tomy Wigand TKKG – DAS GEHEIMNIS UM DIE RÄTSELHAFTE MIND-MACHINE (D 2006) Rechte Seite rechts: Gernot Krää PAULAS GEHEIMNIS (D 2006) links: Babak Nazari MAH BOUD-O-ROUBAH (Iran 2005)
LUCAS 2006 24. September bis 1. Oktober 11 Zu den zahlreichen nationalen und internationalen Premieren an Jugend und Film (BJF) und seit 2004 den beiden Spielorten, dem Deutschen Filmmuseum und dem Cine- die Hessische Landesanstalt für pri- Star Metropolis, reisen Gäste aus aller Welt an. Regisseure stellen vaten Rundfunk (LPR Hessen). Die ihre Wettbewerbsbeiträge persönlich dem Publikum und Fachkrei- Hauptförderer sind die Stadt Frank- sen vor. Wie in den Vorjahren wird einer der Filme von einer Gebärden- furt am Main, die Hessische Filmför- sprach-Dolmetscherin für gehörlose Kinobesucher übersetzt. derung, das Hessische Ministerium Erstmals werden bei LUCAS 2006 insgesamt fünf Preise vergeben. für Wissenschaft und Kunst und der Neben den Wettbewerbs-Preisen zeichnet traditionell die interna- Beauftragte der Bundesregierung tionale Jury des Centre International du Film pour l‘Enfance et la für Kultur und Medien. Ermöglicht Jeunesse (CIFEJ) einen Film mit dem Prix-CIFEJ aus. Seit 2004 ver- wird LUCAS 2006 zudem durch die gibt außerdem die Fédération Internationale des Ciné Clubs (F.I.C.C.) Unterstützung von Huth + Wenzel den Don Quijote Preis an einen Wettbewerbsbeitrag. Agentur für Kommunikation GmbH, LUCAS wählt nach künstlerischen Kriterien Filme aus, die sich an der Saalbau GmbH, der Wirtschafts- Kinder von fünf bis zwölf Jahren richten. Jungen und Mädchen spie- und Steuerprüfungsgesellschaft Programmheft und Katalog len dabei nicht nur die Hauptrolle, sie entscheiden auch mit, wer die KPMG, PICTORION das werk GmbH, Zu LUCAS 2006 liegt ein Pro- LUCAS-Preise erhält. Die LUCAS-Jury wird paritätisch mit fünf Er- FunDeMental Studios GmbH, Frank- grammheft mit allen Informatio- nen zum Festival und den Filmen wachsenen und fünf Kindern besetzt, die in Kooperation mit dem furter Neue Presse, Ströer DSM, im Museum sowie an ausge- Hessischen Rundfunk ausgewählt wurden. Ferrero MSC GmbH & Co.KG sowie wählten Orten in Frankfurt und LUCAS findet 2006 erstmals unter dem Dach des Deutschen Filmin- der Sparkasse Frankfurt als Sponsor der Region aus. Der Festival- stituts – DIF statt, das seit 1. Januar 2006 Träger des Deutschen der Hauptpreise. Medienpartner katalog kann an der Museums- Filmmuseums, Frankfurt am Main, ist. Mitveranstalter des 1975 sind HR2 Domino und Journal Frank- kasse erworben werden. erstmals ausgerichteten Festivals sind seit 1995 der Bundesverband furt.
LUCAS 2006 12 KINOTERMINE So 24.9. 14 Uhr | Fr 29.9. 11 Uhr | Mi 27.9.* 9.30 Uhr Di 26.9. 17.30 Uhr Do 28.9. 14 Uhr | Di 26.9.* 9.30 Uhr PAULAS GEHEIMNIS P HILIPP DER K LEINE DDR 1976, R: Hermann Zschoche, TEMPELRIDDERNES SKAT D 2006, R: Gernot Krää, 95 min, ab 8 Jahren 64 min, ab 6 Jahren Der verlorene Schatz der Tempelritter, DK 2006 R: Kaspar Barfoed, 85 min, ab 8 Jahren So 24.9. 16 Uhr | Mi 27.9.* 15 Uhr* Mi 27.9. 9 Uhr | Mo 25.9.* 11.30 Uhr TKKG – DAS GEHEIMNIS UM DIE RÄTSELHAFTE MIND-MACHINE OOKAMI SHOUJO Akira und das Wolfsmädchen Do 28.9. 16 Uhr D 2006, R: Tomy Wigand, 115 min, ab 8 Jahren J 2005, R: Yoshihiro Fukagawa, 106 min, ab 8 Jahren THE BORROWERS Ein Fall für die Borger GB 1997, R: Peter Hewitt, 86 min, ab 8 Jahren Mo 25.9. 9 Uhr | Sa 30.9. 14 Uhr | Do 28.9.* 15 Uhr Mi 27.9. 11 Uhr | Do 28.9.* 9.30 Uhr C HATRI CHOR Der blaue Schirm E VE & THE F IRE HORSE Eve, Buddha und der liebe Gott Do 28.9. 18 Uhr IND 2005, R: Vishal Bhardwaj, 100 min, ab 7 Jahren CDN 2005, R: Julia Kwan, 92 min, ab 10 Jahren RONJA RÖVARDOTTER Ronja Räubertochter S/N 1984, R: Tage Danielsson, 125 min, ab 8 Jahren Di 26.9. 14 Uhr | Sa 30.9. 16 Uhr | Mo 25.9.* 9.30 Uhr Mi 27.9. 14 Uhr | Fr 29.9.* 15 Uhr L E TEMPS DES PORTE-PLUMES Pippos neue Familie HEIDI Heidi · GB 2005, R: Paul Marcus, 103 min, ab 6 J. Fr 29.9. 9 Uhr | Di 26.9.* 15 Uhr F 2006, R: Daniel Duval, 94 min, ab 8 Jahren UNNA JA NUUK Unna und Nuuk Mi 27.9. 16 Uhr FIN 2006, R: Saara Cantell, 83 min, ab 7 Jahren Mo 25.9. 14 Uhr | Do 28.9.* 11.30 Uhr DIE GRÜNE WOLKE DE GRIEZELBUS Der Horrorbus D 2001, R: Claus Strigel, 100 min, ab 9 Jahren Fr 29.9. 16 Uhr NL 2005, R: Pieter Kuijpers, 100 min, ab 10 Jahren O TTO E R E T N ÆSEHORN Otto ist ein Nashorn Mi 27.9. 18 Uhr DK 1983, R: Rumle Hammerich, 87 min, ab 6 Jahren Mo 25.9. 16 Uhr E.T. – THE E XTRATERRESTRIAL E.T.- Der Außerirdische C ESTA DO PRAVEKU Die Reise in die Urwelt USA 1982, R: Steven Spielberg, 114 min, ab 8 Jahren Fr 29.9. 18 Uhr CSSR 1955, R: Karel Zeman, 86 min, ab 6 Jahren THE THIEF OF BAGDAD Der Dieb von Bagdad Do 28.9. 9 Uhr | Fr 29.9.* 9.30 Uhr GB 1940, R: Ludwig Berger, 106 min, ab 8 Jahren Mo 25.9. 18 Uhr Kurzfilme II BIBI BLOCKSBERG UND DAS GEHEIMNIS DER BLAUEN E ULEN Ediths Glasslott Der Glaspalast Fr 29.9. 20.30 Uhr D 2004, R: Franziska Buch, 114 min, ab 8 Jahren N 2006, R: Tove Cecilie Sverdrup, Sunnina Nervik, SAG – H AYE VELGARD Stray Dogs 25 min, ab 8 Jahren F/IR 2004, R: Mazieh Meshkini, 93 min, ab 12 Jahren Di 26.9. 9 Uhr | Fr 29.9. 14 Uhr | Mo 25.9.* 15 Uhr TVA TENNISSKOR Die Turnschuhe GREYFRIARS BOBBY Der Hund von Greyfriars S 2006, R: Peter Barlach, 28 min, ab 9 Jahren Sa 30.09. 19 Uhr GB 2005, R: John Henderson, 104 min, ab 7 Jahren A STONE THROW Der Steinwurf Preisverleihung im Deutschen Filmmuseum AUS 2006, R: Edwin James Lynch, 12 min, ab 8 Jahren So 01.10. 14 Uhr | 16 Uhr Di 26.9. 11 Uhr | Mi 27.9.* 11.30 Uhr IL NOSTRO SEGRETO Unser Geheimnis Vorführung der beiden Siegerfilme des A N-NYOUNG, H YOUNG-AH Mein kleiner Bruder I 2005, R: Mauro Mancini, 13 min, ab 6 Jahren ROK 2005, R: Tai-hyung Lim, 95 min, ab 9 Jahren Wettbewerbes von LUCAS 2006 – Do 28.9. 11 Uhr | Fr 29.9.* 11.30 Uhr 29. Internationales Kinderfilmfestival Mo 25.9. 11 Uhr | Di 26.9.* 11.30 Uhr M AROA Maroa · Y/E 2005, R: Solveig Hoogesteijn *gekennzeichnete Filme laufen im CineStar Kurzfilme I: UHYRET Monster · DK 2006 102 min, ab 11 Jahren Metropolis, alle anderen werden im Deutschen R: Jannik Splidsboel, 16 min, ab 6 Jahren Filmmuseum, Frankfurt am Main, zu sehen sein. KOMMER A LDRIG TILLBAKA Komme nicht zurück www.lucasfilmfestival.de S 2006, R: Ulrika Rang, 20 min, ab 6 Jahren M AH BOUD- O -ROUBAH Der Fuchs und der Mond IR 2005, R: Babak Nazari, 13 min, ab 8 Jahren A MAL Amal · F/MA 2005, R: Ali Benkirane, 17 min, ab 8 Jahren Di 26.9. 15.30 Uhr BEDKNOBS AND BROOMSTICKS Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett · USA 1971, R: Robert Stevenson, 104 min, ab 8 Jahren
Museumspädagogik ANGEBO T E F Ü R G R O S S U N D K L E I N 13 Museum macht Spaß und eröffnet vielfältige Möglichkeiten, sich mit SATOURDAY – DIE Film zu beschäftigen. Für alle Besucherinnen und Besucher, Lehrerin- KOSTENLOSE TOUR nen und Lehrer, Kinder, Jugendliche und Eltern sowie Interessierte ist FÜR DIE GANZE FAMILIE die Museumspädagogik dabei Ansprechpartner, wenn es um mehr als Am letzten Samstag im Monat den reinen Besuch geht. bietet das Deutsche Filmmuse- Unsere Museumspädagogik bietet Führungen durch Dauer- und um zusammen mit anderen Wechselausstellungen an, organisiert Kindergeburtstage, veranstal- Frankfurter Museen mehr als tet Filmkurse und Ferienprogramme und stellt pädagogisches Begleit- nur Ausstellungen. Alle Besu- material zur Verfügung. Zu den gewohnten Kinderkinoterminen frei- cher bekommen kostenlosen tags und sonntags gibt es bald wochentags zusätzliche Vormittags- Eintritt in die Dauerausstellung Vorstellungen, die begleitend zu Führungen angeboten werden. und mehr als das: Spezielle Führungen, Workshops und andere Aktionen erwarten Kinder und ihre NEUER WERKSTATTBEREICH Familien. Je nach Thema können Groß und Klein auf gemeinsame Ab September steht der neue Werkstattbereich im Museumsfoyer Entdeckungstouren gehen, optisches Spielzeug basteln, sich wie Film- bereit. In dem kinderatelier kann man optisches Spielzeug bauen oder stars verkleiden oder frühes Kino erleben. einen eigenen Animationsfilm drehen. Das kinderatelier ergänzt Füh- Das Duo Musica Magica lädt im September auf eine kurzweilige his- rungen, beispielsweise für Schulklassen, und steht am Wochenende torische Bilderreise ein und entführt in die Zeit vor Kino, Fernsehen großen und kleinen Besuchern offen. An der Kasse gibt es zudem und Video, in der Bilder der Laterna Magica von fernen Ländern er- Bastelbögen, mit denen Mädchen und Jungen verschiedene Objekte zählen. der Dauerausstellung wie das Lebensrad, die Wundertrommel oder Diesmal heißt es: Auf ins Land der Pyramiden! Eine Ägyptenreise eine Camera obscura auch zu Hause nachbauen können. anno 1875. Durch den Ägyptenfeldzug Napoleons wurde das alte Öffnungszeiten: Ägypten wiederentdeckt. Die gewaltigen Ruinen zogen bereits vor der Sonntag (3.9.) 10-19 Uhr, Samstag (9.9.) 14-19 Uhr, Sonntag (10. 9.) Erfindung der Fotografie Reisende an, darunter auch bedeutende Ma- 10-19 Uhr, Samstag (16.9.) 14-19 Uhr, Sonntag (17.9.) 10-19 Uhr. ler, die ihre Eindrücke mit Pinsel und Stift festhielten. Für die Laterna Magica wurden Ansichten von Tempeln, Pyramiden und Kunstwerken auf transparente Glasscheiben gemalt. Diese konnten in „Zimmerrei- sen“ vor einem größeren Publikum projiziert und erläutert werden. Eine solche Zimmerreise bieten wir für Kinder und Eltern. Termin: 30. September (15, 16, 17 und 18 Uhr), Eintritt frei. Kinder drehen einen Film in der Dauerausstellung
14 WAS TUT SI CH – I M D E U T S C H E N F I L M ? An ein bis zwei Sonntagsterminen pro Monat stellen Film- Rosa von Praunheim, auf einer wahren Geschichte beruhend wie in schaffende ihre Produktionen im Deutschen Filmmuseum vor. Marc Rothemunds SOPHIE SCHOLL oder rein fiktional wie in DAS L EBEN Der deutsche Film ist wieder da. Nicht nur die heimischen Kinokassen DER A NDEREN von Florian Henckel von Donnersmarck – das deutsche beweisen es, auch auf Festivals in aller Welt feiert er Erfolge. Und Kino hat Mut, die eigene Befindlichkeit zu befragen. aus Frankreich haben die aktuellen Tendenzen einen viel verspre- Dazu zählen auch die Filme von Einwanderern erster und zweiter Ge- chenden Namen bekommen: Von einer „Nouvelle Vague allemande“ neration, Thomas Arslan, Fatih Akin und Ayse Polat, die einen per- schreiben die Cahiers du Cinéma. Gerade jenseits des Rheins sind sönlichen Blick auf gesellschaftliche Themen werfen und aus der deutsche Produktionen „en vogue“ wie lange nicht mehr: Filme von deutschen Filmlandschaft nicht wegzudenken sind. Jan Krüger, Henner Winckler und Angela Schanelec bringt der Verleih Auch die Produktionslandschaft verändert sich. Firmen wie X Filme ASC Distribution in französische Kinos – bevor sie in Deutschland zu schaffen den Spagat zwischen anspruchsvollem Kino und wirtschaftli- sehen sind. chem Erfolg. Andere drehen mit minimalem Budget und Digitalkamera, Ein anderer Begriff kursiert: die „Berliner Schule“. Gemeint ist eine überraschen bei Festivals und überzeugen auch im Kino: MUXMÄUS- Gruppe jüngerer Filmemacher, von denen sich die meisten in der CHENSTILL , der Gewinner des Max Ophüls Preises 2004, kostete nur dynamischen Hauptstadt-Filmszene gefunden haben. Regisseure 40.000 Euro und zählte 300.000 Besucher. wie Christian Petzold, Benjamin Heisenberg, Valeska Grisebach oder Dieses Kino der Debatte, des persönlichen Blicks, der neuen Sach- Christoph Hochhäusler zeichnen sich durch eine besondere Ästhetik lichkeit, der neuen Ernsthaftigkeit und des neuen Erfolgs – kurzum: das aus: Spröde, oft sperrig und kühl wirken ihre Filme. Sie arbeiten mehr aktuelle Kino – verfolgt und begleitet die Veranstaltungsreihe Was tut mit Leerstellen als Erklärungen und entwickeln ihren Sog ebenso lang- sich – im deutschen Film? seit Mai 2005. Die Gespräche der Koopera- sam wie konsequent. tion mit epd Film werden unter www.epd-film.de veröffentlicht. Infor- mationen, Themen und Nachrichten zum deutschen Film und seinen Blick auf deutsche Befindlichkeit Machern gibt die Internet-Plattform www.filmportal.de. Fanden sich Anfang der 1990er Jahre vor allem kalkulierbare Bezie- hungskomödien im deutschen Film, lässt sich nunmehr ein neues In- teresse an gesellschaftlichen Themen und der eigenen Geschichte beobachten. Ob komödiantisch wie in Wolfgang Beckers GOOD B YE , L ENIN!, dokumentarisch wie bei M ÄNNER , HELDEN UND SCHWULE N AZIS von 1 Publikum im Deutschen Filmmuseum
Veranstaltungsreihe GÄSTEBU C H 15 4 7 2 5 8 3 6 1. Rosa von Praunheim (8. Mai 2005) 4. Jutta Brückner (18. Juni 2006) 7. Florian Henckel von Donnersmarck im Gespräch MÄNNER, HELDEN UND SCHWULE NAZIS (D 2004) HITLERKANTATE (D 2004/05) mit Rudolf Worschech, Redaktionsleiter epd Film (15. Mai 2006) DAS LEBEN DER ANDEREN (D 2006) 2. Christian Petzold (4. September 2005) 5. Benjamin Heisenberg (23. April 2006) GESPENSTER (D 2005) SCHLÄFER (AU/D 2005) 8. Wim Wenders (25. Juni 2006) DON’T COME KNOCKING (D/F 2004/2005) 3. Volker Schlöndorff und Ulrich Matthes 6. Ayse Polat (6. November 2005) (29. Juni 2005) DER NEUNTE TAG (D 2004) EN GARDE (D 2004)
Veranstaltungsreihe 16 ZWEI GÄ S T E I M S E P T E M B E R Im September stellen gleich zwei Filmemacher ihre Werke vor: Andre- as Dresen zeigt SOMMER VORM BALKON, Rudolf Thome begrüßen wir mit seiner aktuellen Produktion R AUCHZEICHEN. Beide Regisseure zeichnen sich durch die Schlichtheit ihrer Geschichten aus. Sie brauchen kei- ne überfrachtete Story und aufgeblasene Settings. Oft verzichten sie auf eine Genre-Einordnung, um von einfachen Menschen und ihren Sehnsüchten zu erzählen. Sie zeigen gerne Szenen aus dem Alltag: Es geht ums Essen und Trinken, Begegnungen und Abschied – um Dinge, die das Leben bestimmen, die es schön, vergänglich und le- bendig macht. SOMMER VORM BALKON von Andreas Dresen Andreas Dresen hatte den Mut, mit einem Drehbuch, das nur aus Überschriften bestand, mit einem kleinen Team aus vier Crewmitglie- dern und sieben Schauspielern einen Film zu drehen: H ALBE TREPPE, der mit dem Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin aus- gezeichnet wurde. Erfolgreich läuft derzeit seine aktuelle Produktion SOMMER VORM BALKON, die der Regisseur als „heiteren Film über die Rudolf Thomes R AUCHZEICHEN Einsamkeit“ bezeichnet. Zu sehen ist „echtes Leben“ basierend auf Mit R AUCHZEICHEN präsentiert Rudolf Thome den Abschluss seiner Zeit- einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase: Nike (Nadja Uhl) und Katrin reisen-Triologie. Dabei arbeitet er mittlerweile zum vierten Mal mit der (Inka Friedrich) sitzen auf dem Balkon, warten auf die Liebe und den Schauspielerin Hannelore Elsner zusammen. Sie spielt eine Wirtin auf richtigen Job. Es kommt aber der Macho Ronald (Andreas Schmidt) Sardinien, die auf der paradiesisch anmutenden Insel mit einem Gast und ein bitterer Absturz. Der Film erzählt mit viel Liebe für die Figuren zusammen kommt. Thome, der stets auf seine künstlerische Unab- – ebenso bitter wie schön geht er mit der Realität um. hängigkeit bedacht ist, gilt als einer der produktivsten Regisseure des deutschen Kinos: 24 Filme drehte er in 27 Jahren. Seine Filme finden im Ausland höhere Anerkennung als bei uns, wo sie oft nur kurz ins Kino kommen. KINOTERMINE Sa 09.09. 20.00 Uhr SOMMER VORM BALKON D 2004/2005, R: Andreas Dresen, Da: Nadja Uhl, Inka Friedrich, Andreas Schmidt, 107 min Andreas Dresen im Gespräch mit Rudolf Worschech So 24.09. 20.00 Uhr oben rechts: Rudolf Thome R AUCHZEICHEN RAUCHZEICHEN (D 2005/2006) D 2005/2006, R: Rudolf Thome, Da: Hannelore unten links: Andreas Dresen Elsner, Karl Kranzkowski, 124 min Rudolf Thome im Gespräch mit Norbert Grob unten rechts: SOMMER VORM BALKON (D 2004/05)
Galerieausstellung FUSSBA L L . S T I L L . bis 17. September 17 Standbilder von Volker Hildebrandt Ikonografische und doch verfremdete Fußballbilder zeigt die Galerie- ausstellung bis 17. September im Zweiten Stock des Hauses. Bilder, STANDARDWERKE ZUM DEUTSCHEN FILM die Geschichte schrieben, präsentiert Volker Hildebrandt in großen Jürgen Berger, Hans-Peter Reichmann, Formaten. Mit Collagen und Gemälden schafft der Kölner Medien- Rudolf Worschech (Red.) künstler neue, eigene Ansichten unvergesslicher Momente wie des Zwischen Gestern und Morgen. „Wunders von Bern“ 1954. Westdeutscher Nachkriegsfilm 1946 - 1962 1989, 444 S., rund 500 Abb., € 19,- Die Methode ist so einfach wie wirkungsvoll: Aus „gefundenen“ Film- ISBN 3-88799-025-0 und Fernsehaufnahmen – etwa Franz Beckerbauer nach dem gewon- nenen WM-Endspiel von 1990 – extrahiert der Künstler einzelne Stand- bilder, so genannte „Stills“, die er in Serie montiert. Heraus kommen großformatige, quadratische Bilder: angehaltene Fußballgeschichte zum genauen Hinschauen. Hans-Peter Reichmann, Außerdem verwendet Hildebrandt einzelne signifikante Aufnahmen, Rudolf Worschech (Red.) die er mit Acryl auf Leinwand nachzeichnet wie einen Zuschauer des Abschied vom Gestern. Bundesdeutscher Film der sechziger und siebziger Jahre WM-Endspiels von 1954. Für Augenblicke geriet der Mann ins Blickfeld 1991, 300 S., 450 Abb., € 19,- der Kamera und wurde ahnungslos bekannt. Mit dieser Technik hält ISBN 3-88799-039-0 Hildebrandt auch Jürgen Klinsmanns Torjubel oder das umstrittene Wembley-Tor von 1966 fest – ob der Ball auf oder hinter der Linie war, liegt dabei im Auge des Betrachters. Aufklärung leistet dagegen eine Ulrike Rechel, Johannes Kamps, Hans-Peter Reichmann (Red.) Video-Installation. Dort beweist er am bewegten Bild, worüber zwi- ICH, Kinski schen Deutschen und Engländern seit Jahrzehnten ein Glaubensstreit Kinematograph Nr. 16 herrscht: Der Ball war nicht im Tor. 2001, 272 S., zahlreiche Fotos, € 20,- ISBN 3-88799-063-3 Claudia Dillmann-Kühn Artur Brauner und die CCC. Filmgeschäft, Produktionsalltag, Studiogeschichte 1946 - 1990 1990, 316 S., 148 Abb., € 15,- ISBN 3-88799-034-X Erhältlich an der Museumskasse und im Buchversand Telefon: 069 - 212 333 69 · E-mail: buchversand@deutsches-filmmuseum.de Herberger: Hochleben 1998, Acryl auf Leinwand
18 TA B E L L A R I U M I N E X T R A D O K U M E N T
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20 ROBERTO R O S S E L L I N I zum 100. Geburtstag (4) Im vierten Monat widmet sich die Rossellini-Retrospektive der letzten Werkpha- se des italienischen Regisseurs, der am 8. Mai 1906 geboren wurde. Zwischen 1970 und 1976 behandelte er vor allem Themen aus Philosophie und Geschichte. SOKRATES (Socrate, 1970) drehte Rossellini als als abstrakte Figur angelegt; er geht mit seinen ersten von drei Fernsehfilmen über berühmte Anhängern durch die Straßen und verwickelt Philosophen. Die Handlung beginnt im Jahre Passanten in Gespräche – was ihm dann auch 404 v. Chr. mit der Eroberung Athens durch die den Vorwurf einbringt, er verderbe die Jugend. Spartaner und behandelt die Zeit der Herrschaft Rossellini hatte diesen Film 20 Jahre lang ma- der Tyrannen und der Wiedereinführung der chen wollen. Demokratie bis zum Tode Sokrates‘ 399. Kom- Rossellini in einem Interview über Pascal (1623- promisslos und bar aller Alltagsszenen filmte 1662): „Ein sehr langweiliger Typ, der niemals Rossellini ausschließlich Dialoge, Gespräche mit einer Frau geschlafen hat. Wenn er litt, was und Künste unter den Medici im Florenz des 15. und verbale Auseinandersetzungen. Darin ent- meistens der Fall war – er hatte immer Schmer- Jahrhunderts, nicht nur am Beispiel Cosimos, falten sich die Philosophie und Ethik des Sokra- zen dieser oder jener Art –, löste er gewöhnlich sondern zunehmend auch des Architekten und tes vor dem zeitgeschichtlichen und politischen geometrische Probleme. Er war wirklich nicht Kunsttheoretikers Leon Battista Alberti. Wie in Hintergrund. Rossellinis Sokrates ist bewusst sehr amüsant.“ Warum also einen Film über SOKRATES und BLAISE PASCAL Ist die Spielweise der so jemanden drehen? Die Antwort gibt BLAISE Darsteller ganz und gar unpsychologisch; es ist PASCAL (1972). Pascal war Mathematiker und ein materialistisches Geschichtsverständnis, jansenistischer Philosoph. Die Spannung zwi- das sich hier manifestiert. schen Wissenschaft und christlichem Glauben RENÉ DESCARTES (Cartesius, 1974) zeigt in markan- bestimmte sein Denken. Dies manifestiert sich ten Stationen das Leben des Philosophen vom in Rossellinis Film ganz undramatisch, aber Ende seiner Schulzeit in einem Jesuitenkolleg physisch spürbar in engen, deprimierenden bis zum Erscheinen seiner ersten Abhandlung Lebensumständen voller Leiden und Furcht, die „Discours de la méthode“ 1637. Descartes war Pascals Hinwendung zum Primat der Intuition und zur Hingabe an Gott verständlich werden SYMPOSIUM lassen. Auch in dem Dreiteiler THE AGE OF THE MEDICI Rossellini und Deutschland (1972/73) beschäftigt sich Rossellini mit Ideen Zum Abschluss der Rossellini-Retrospektive und Ereignissen, die die moderne westliche Kul- findet am Freitag, 22. September (20.30 Uhr), tur geprägt haben. Hier geht es um die geradezu ein Symposium samt Podiumsgespräch zum explosionsartige Entfaltung der Wissenschaften Thema „Rossellini und Deutschland“ statt, veranstaltet zusammen mit dem Istituto Italiano di Cultura, Frankfurt am Main. Teil- oben: Roberto Rossellini BLAISE PASCAL nehmer sind die Rossellini-Experten Alfons (Italien/Frankreich 1972) Maria Arns, Thomas Meder, Leonardo Quare- sima und Imbert Schenk. Zusätzlich läuft der Film P EOPLE . A M ATTER OF BALANCE (1974), die Kurzfassung eines Films, den Rossellini und Beppe Cino für eine UN-Konferenz über die Weltbevölkerung drehten. links: Roberto Rossellini
Retrospektive bis 22. September 21 der Begründer des modernen Rationalismus es auch hier nicht um die äußere Dramatik der KINOTERMINE und für Rossellini eine weitere Schlüsselfigur Nachkriegsentwicklung Italiens, sondern um die Fr 01.09. 18.00 Uhr bei der Suche nach Wahrheit und Freiheit des Entstehung politischer Gedanken, die das Land SOCRATE Sokrates · I/F/E 1970, R: Roberto Rossellini, Menschen. Dem sich selbst isolierenden Denker weiterhin geprägt haben. Da: Jean Sylvère, Anne Caprile, 120 min DF gemäß, hat sich Rossellini bei der Darstellung Rossellinis letzter Spielfilm DER MESSIAS (Il Mes- ganz auf die sich in Gesprächen äußernde Ge- sìa, 1976) – es folgte 1977 noch die hinreißende Sa 02.09. 18.00 Uhr dankenwelt Descartes‘ konzentriert. Dokumentation L E C ENTRE GEORGES POMPIDOU – ist BLAISE PASCAL · I/F 1972, R: Roberto Rossellini, Da: Pierre Arditi, Rita Forzano, 131 min OmeU Bei A NNO UNO (1974) handelt es sich um eine eine durchaus werkgetreue Wiedergabe der wohlwollende Darstellung der Regierungszeit Geschichte Jesu nach den vier Evangelien. Da- Di 05.09. 18.00 Uhr Alcide De Gasperis, des Begründers der Christ- bei stellt Rossellini die Botschaft Jesu von der THE AGE OF THE MEDICI 1. TEIL : C OSIMO DE ’ MEDICI demokraten und ersten Premierministers Italiens Freiheit und Liebe unter den Menschen in den I 1972 R: Roberto Rossellini, Da: Marcello Di Falco, nach dem Krieg. Unter De Gasperi stabilisierte Mittelpunkt, eine Botschaft, die scharf von den 81 min engl. OF sich das von Faschismus und Krieg gezeichne- Interessen der weltlichen Herrscher abgegrenzt Mi 06.09. 20.30 Uhr te Land und erreichte eine gewisse Prosperität. wird. All das entfaltet sich im mit großer Ge- THE AGE OF THE MEDICI 2. TEIL : THE POWER OF C OSIMO Was Rossellini an dem Politiker faszinierte, war nauigkeit gezeichneten Alltagsleben jener Zeit I 1973, R: Roberto Rossellini, Da: Marcello Di Falco, dessen Bewusstsein von der Notwendigkeit und aus ihm heraus. Die Beschränkung auf das 81 min engl. OF verschiedener politischer Strömungen, inklusi- Wesentliche bestimmt auch hier den Inszenie- Do 07.09. 18.00 Uhr ve der Kommunisten, und der ständige Versuch, rungsstil, womit erfolgreich alle Kitschmomente THE AGE OF C OSIMO DE ‘ MEDICI 3. TEIL : L EON BATTISTA zwischen ihnen zu vermitteln. Entsprechend des traditionellen biblischen Kostümfilms um- A LBERTI : HUMANISM · I 1973, R: Roberto Rossellini, den vorhergehenden Filmen Rossellinis geht gangen werden. Da: Virginio Gazzolo, 91 min engl. OF Fr 08.09. 18.00 Uhr CARTESIUS René Descartes I/F 1974, R: Roberto Rossellini, Da: Ugo Cardea, Anne Pouchie, 154 min DF Di 19.09. 18.00 Uhr A NNO UNO · I 1974, R: Roberto Rossellini, Da: Luigi Vannucchi, Dominique Darel, 123 min OmeU Mi 20.09. 20.30 Uhr A NNO UNO · I 1974, R: Roberto Rossellini, Da: Luigi Vannucchi, Dominique Darel, 123 min OmeU Do 21.09. 20.30 Uhr IL MESSÌA Der Messias · I/F 1976 R: Roberto Rossellini, Da: Pier Maria Rossi, Mita Ungaro, 145 min DF Roberto Rossellini THE AGE OF THE MEDICI 2. TEIL: THE POWER OF COSIMO (Italien 1973)
22 JÜDISCH E F I L M TA G E Food, Family and Philosophy In diesem Jahr finden die Jüdischen Filmtage zum ersten Mal als eine Kooperation drei jüdische Familien in Zürich und gibt damit des Deutschen Filminstituts – DIF / Deutschen Filmmuseums, der Jüdischen Ge- einen Einblick in drei unterschiedliche jüdische meinde Frankfurt und des Jüdischen Museums statt. Lebensweisen. In HISTOIRES D’A MÉRIQUE. F OOD FAMILY AND PHILOSO- Sie stehen unter dem Thema „Food, Family and hen zwei Schwestern, die aus einer tunesisch- PHY (1989) erzählen jüdische Emigranten von Philosophy“ und befassen sich mit dem jüdi- jüdischen Arbeiterfamilie stammen und sehr un- ihrem Schicksal in der „Neuen Welt“. Als Aus- schen Alltag, in dem besonders das Familienle- terschiedliche Lebenseinstellungen vertreten. gangspunkt dienen Geschichten, die Chantal ben in allen seinen Facetten im Vordergrund Während Mathilda streng die religiösen Gebote Akerman in jiddischen Zeitungen gefunden und steht. In Spiel- und Dokumentarfilmen treffen befolgt, versucht Laura ihre jüdische Erziehung umgeschrieben hat. An bestimmten Orten in traditionelle Normen und moderne Lebensent- und ihr Philosophiestudium in Einklang zu brin- New York lässt sie diese von Schauspielern vor- würfe zusammen. Es wird nach den Ursprüngen gen. Ihre Überzeugungen geraten ins Wanken, tragen. Die Erzählungen verbinden sich zu einer der jüdischen Traditionen gesucht, gestritten, als sie sich in einen algerischen Moslem ver- kollektiven Befindlichkeit und stehen in der Tra- gefeiert, philosophiert und der Humor kommt liebt. dition der mündlichen Überlieferung. Auf einer auch nicht zu kurz. Die Frage nach dem eigenen Verhältnis zur jüdi- zweiten Ebene werden jüdische Witze erzählt Ihren Namen verdankt die Reihe dem Nebentitel schen Tradition stellt sich die Züricherin Gabri- und inszeniert. des Filmes HISTOIRES D´A MERIQUE von Chantal elle Antosiewicz, Jüdin, Anfang 30 und sucht in Um schwierige Familienverhältnisse und Bezie- Akerman: F OOD, FAMILY AND P HILOSOPHY. MATCHMAKER (2005) einen Mann fürs Leben. Doch hungen geht es in den folgenden beiden israeli- L A PETITE JÉRUSALEM (Little Jerusalem, 2005) spielt wie jüdisch soll er sein. Um das herauszufinden schen Filmen: Eine junge Tochter und eine Mut- in dem Pariser Vorort, der aufgrund seines lädt sie sechs Männer zu sich nach Hause ein, ter versuchen auf unterschiedliche Weise den hohen jüdischen Bewohneranteils umgangs- um ein traditionelles Shabbatbrot, eine „Challa“, Milieus aus denen sie kommen und dem sozia- sprachlich so genannt wird. Im Mittelpunkt ste- zu backen. Nebenbei portraitiert die Regisseurin len Druck ihrer Umgebung zu entkommen. In OR / MON TRÉSOR (My Treasure, 2004) lebt die gleich- namige 17-Jährige mit ihrer Mutter Ruthie, einer Prostituierten, in einer kleinen Wohnung in Tel Aviv. Mit allen Mitteln versucht sie, ihre Mutter von der Straße zu holen und sich aus den ärmli- chen Verhältnissen zu befreien. Das intime Por- trait zeigt eine intensive Mutter-Tochter-Bezie- hung. In AVANIM (Stones, 2003) arbeitet Michale, eine junge Frau aus Tel Aviv, als Buchhalterin im Büro ihres Vaters, der für religiöse Institutionen tätig ist. Trotz ihres modernen Äußeren bleibt sie ein-
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