Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München

Die Seite wird erstellt Damian Seidl
 
WEITER LESEN
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
„Gottes Licht auf Erden zu verkünden“

              Pfarrbrief
                           12 2016
                           03 2017
                                        1
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
Pilgerfahrt nach Rom, siehe Seite 10, November 2016
                     Fotos: Frank Kreysing, Ralf Waldau

2
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
Editorial
Liebe Pfarreimitglieder und Freunde von        schenswerten, dauernden Aktualia. Und so
St. Joseph,                                    möchte ich Ihnen im Namen der ganzen
                                               Pfarrei, wie jedes Jahr, die neuesten Wün-
das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ist von
                                               sche zum Weihnachtsfest aussprechen.
seinem Datum her zu Ende gegangen aber
                                               Viel Freude beim Lesen des Pfarrbriefes
von seiner Idee her wird es am
                                               und gesegnete Feiertage, für deren Gestal-
25. Dezember schon wieder eröffnet, wie
                                               tung Sie so einige Angebote auf diesen
jedes Jahr neu. Und deswegen sind es, wie
                                               Seiten finden werden.
jedes Jahr, immer die gleichen aber doch
immer neue Wünsche zum Fest der Er-            Für unsere Pfarrbriefredaktion von
scheinung der Barmherzigkeit Gottes auf
                                               St. Joseph
Erden. So wird der Wunsch von uns Men-
schen nach Frieden immer neu größer, die                          Pfarrer Markus Gottswinter
Gesundheit gehört auch zu diesen wün-

„Gottes Licht auf Erden zu verkünden“
Wem könnte dieser Leitspruch gehören,          Nischenforschung aufmerksam machen.
wer sieht diesen Satz als seine persönliche    Die in den letzten Monaten in der „Abend-
Lebensaufgabe an? – Ein Heiliger, ein          zeitung“ über Ludwig erschienenen Artikel
Papst? Oder ist es der Wahlspruch eines        haben mich in ihrer inhaltlichen Schieflage
neuen Bischofs?                                noch einmal mehr dazu bewogen, ein Licht
                                               auf Dr. Franz Mertas‘ Forschungen zu wer-
Für mich ging bei der Beantwortung obiger
                                               fen und da kam mir der Pfarrbrief gerade
Frage ein Licht auf – bildlich gesprochen.
                                               recht.
Ich sah zum ersten Mal eine der rätselhaf-
testen Gestalten unseres Landes in einem       Zunächst lenkt Dr. Merta unseren Blick auf
neuen Licht. Ich begann zu verstehen, wer      das bayerische Urdilemma: Leben mit Ber-
derjenige war, und warum wir Bayern ihn        lin. Wie das in der zweiten Hälfte des 19.
so sehen: König Ludwig II.                     Jahrhunderts aussah, können wir uns nicht
                                               schwierig genug vorstellen. Bayern und
Es war die Beschäftigung mit dem Le-
                                               Preußen waren Monarchien, aber während
benswerk eines Historikers aus der Geor-
                                               wir im Vater von Ludwig II. einen König hat-
genstraße, den wir zu Grabe tragen muss-
                                               ten, dem in seiner Erziehung gesagt wurde,
ten, Herrn Dr. Franz Merta. Er war lange an
                                               er sollte „Fürst werden, der erleuchtet vom
der Staatsbibliothek angestellt und schrieb
                                               Geiste Christi, entflammt von der Liebe
in seinem wissenschaftlichen Forschen
                                               Christi, gestärkt durch das Wort Christi, ge-
hauptsächlich über Ludwig II. Leider sind
                                               leitet von der Gnade Christi, seinem Volke
seine Forschungen nie größer rezipiert
                                               wird ein Abbild des ewigen Gottes“, so ent-
worden, - ein wenig will ich mit diesen Zei-
                                               stand im Hohenzollernreich das Heldenkai-
len auf eine hochinteressante, historische

                                                                                          3
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
sertum. Während die Kronprinzen in Bay-        „Knecht Gottes“. Er sah es als grundlegend
ern Erasmus von Rotterdam lasen, be-           an, spirituell zu leben, denn das sei die
schäftigten sich Preußens Zöglinge mit         Grundlage des Herrschertums: „Meiden will
Machiavelli. Der Vater Ludwigs II., Max II.,   ich fürwahr mit Gott jedes Laster.“ Am
schrieb am 6. Februar 1841 in sein Tage-       3. November 1868 schreibt er: „Domine
buch: „Die göttliche Liebe muß der Grund-      salvum fac Regem, segne und beschirme
zug meines Wesens werden.“ Dagegen             Deinen Knecht, o Herr, bewahre ihn vor der
stand ganz eindeutig die naturalistisch-       Sünde, die ihn Dir und Deiner Gnade und
biologistische Lebensanschauung der            Erbarmung entfremdet.“ Die wahre Gewalt
Selbstbehauptung, die Macht durch über-        des Herrschers liegt für ihn in der „Vernich-
legene Tüchtigkeit begründete.                 tung des Bösen in seinem Herzen“ – so
                                               schreibt er einmal an Wagner.
Der Bayerische König war ein Diener Got-
tes, der Preußische Kaiser ein Held des        In seinem Wirken nun sieht es Ludwig als
Volkes. Blut und Eisen waren nach Bis-         seine Aufgabe, „Gottes Licht auf Erden zu
marck Grundlage der deutschen Einigung,        verkünden und die Menschheit zu läutern,
wobei man auch hier gerne auf biblische        auf daß sie ewiger Wonnen teilhaftig wer-
Zitate zurückgriff: So zitierte man Wil-       den könne.“ Er geht noch weiter, wenn er
helm II. in der Presse mit dem Ausspruch       am 22. Juni 1868 an Wagner schreibt: “Zu
„Wer nur auf Gott vertraut und feste um        Großem hat uns das Schicksal berufen,
sich haut, hat nicht auf Sand gebaut“. Na-     daß wir Zeugnis geben von der Wahrheit,
türlich gehörte dann zu einem solchen          dazu sind wir auf die Welt gekommen.“
Herrscherbild eine Begeisterung für den        Und in einem Wort an Cosima von Bülow
Helden, also den Kaiser. Was aber erlebte      sagt er: „Unser Reich ist nicht von dieser
Bayern in dieser Zeit für einen Herrscher,     Welt.“ Und von dieser anderen Warte, der
welches Wesen hatte er?                        Nachfolge Jesu verpflichtet, sieht er die
                                               Welt um sich und beschreibt sie in offener
Dr. Franz Merta hat dazu als einer der we-
                                               Härte: „das Anbeten jener gleißenden Zivi-
nigen das Tagebuch des Königs studiert
                                               lisation, die nur auf eine glatte Außenseite
und Überraschendes zu Tage gefördert. So
                                               sieht, nicht aber ins Mark der Seele dringt;
erbat sich der junge König in der Osterzeit
                                               den Geist der gemeinen Sinnlichkeit und
oft bei Ignaz von Döllinger Bibelstellen zum
                                               gottlosen Frivolität. Ich sehe die nur dem
Königtum. Ludwig bekennt sich mehr als
                                               Materiellen zugewandte Einstellung des
sein Vorgänger zur Idee des Gottesgna-
                                               Menschen, seinen egoistischen, nur auf
dentums. So schreibt er am 18. August
                                               Gelderwerb gerichteten Sinn, der vor allem
1867 in sein Tagebuch, er „bedauere es
                                               in jenem Amerika verbreitet ist, wo die Ei-
sehr, daß dem Kaiser Napoleon III. das
                                               gensucht, die Lieblosigkeit und der Mam-
Königtum von Gottes Gnade nichts bedeu-
                                               mon herrschen. Ich sehe, wie man Ras-
te.“ Auch an Wagner schreibt er am 3. Ok-
                                               sismus und Atheismus für einen Fortschritt
tober 1866, sein eigenes Königtum sei „ein
                                               hält, und ich warne vor dem Militarismus
von Gott übertragenes Lehen“, in weiteren
                                               und der Kriegsbegeisterung, der anste-
Tagebucheinträgen sieht er sich als
                                               ckenden Pest des unseligen Deutsch-

4
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
Schwindels, ich sehe die ruchlose, satani-     rich Wilhelm den Watzmann bestieg und
sche, preußische Politik jener räuberischen    dort die Reichsflagge hisste, jubelte die na-
Hohenzollern-Bagage, jenes preußischen         tionalliberale Presse. Ludwig kommentierte
Gesindels, welches das Volk im Sumpf des       das nur mit dem Satz, dass er das bereits
Materialismus und der Gemeinheit versin-       als 15-jähriger getan habe – allerdings oh-
ken lässt, jenes elende Deutsche Reich,        ne Flagge und Presse.
welches unfehlbar der Barbarei entgegen
                                               Zusammenfassend zeichnet Dr. Merta das
geht.“
                                               Bild eines Königs, der nicht krank war,
Ludwig geht politisch noch weiter. Er lehnt    sondern katholisch. Er lehnte eine von Blut
offen den Krieg gegen Frankreich ab, be-       besudelte Krone wie die preußische als
schuldigt das preußische Herrscherhaus,        Widerwärtigkeit gegen das Evangelium ab.
den Grund des Krieges übertrieben zu ha-       Er verstand sich als Knecht Gottes. Andere
ben und beginnt auf Herrenchiemsee, Ver-       haben das gesehen: Durch seinen Einsatz
sailles nachzubauen – auf einem Grund-         für jeden Bürger seines Reiches hat ihm
stück, das er vorher einem Holzmagnaten        der Kanton Uri das Ehrenbürgerrecht ver-
enteignet hatte. Solche „Scherze“ führten      liehen, und ein Dichter schrieb über ihn: „Er
dazu, dass man Ludwig in Presse und Öf-        war der einzige König, würdig der Achtung
fentlichkeit zwingen wollte, seine nationale   des Jahrhunderts!“ so Paul Verlaine – der
Gesinnung endlich zu bezeugen – er kon-        französische „Erzfeind“.
terte, dass er solch törichten Menschen
                                               Der Enkel des Stifters auch unserer Pfarrei
trotzen werde und sich statt zu einem Ma-
                                               war das Opfer einer Politik, die zu den gro-
növer lieber auf die liebgewordenen Ber-
                                               ßen Katastrophen von zwei Weltkriegen
geshöhen zurückziehe, denn er höre nicht
                                               geführt hat. Es ist erhellend, beeindruckend
auf die kaum zu ertragende Gegenwart, er
                                               und auch schön zu wissen, dass es Men-
höre auf die Stimme seines Gewissens,
                                               schen gab, die die Zeichen der Zeit durch-
welches er auf den Bergesgipfeln in der
                                               schauten. Bitten wir um solche Menschen
Nähe Gottes wisse. Die Presse machte da-
                                               auch in unserer Zeit.
raus das Bild vom König, der das Vaterland
nicht liebe und daher krank sei. Ludwig ig-                    Ihr Pfarrer Markus Gottswinter
norierte das nicht einmal, im Gegenteil. Ei-
ne der Krönungen in der Auseinanderset-
zung mit den nationalistischen Kreisen war
die Beurlaubung aller Oberammergauer
Soldaten im Frankreichfeldzug, denn, so
meinte Ludwig, es könne nicht sein, dass
wegen eines völlig überflüssigen Krieges
die Passionsspiele ausfielen.
Als 1872 der preußische Kronprinz Fried-
                                                                   Foto: Petra Dirscherl, pixelio.de

                                                                                                  5
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
„Licht für die Völker“ im Spiegel einer 'Krippentradition' in
Rom
Für das Fest der „Geburt Christi“ (Natalis)
ist in Rom ab dem Jahr 354 als Datum der
25. Dezember überliefert (Kalender des
Filocalus)1: Damals wurde unter Papst
Liberius gerade eine neue Marienkirche er-
baut; Santa Maria Maggiore entstand nach
deren Zerstörung (im Jahr 410) und wurde
durch Papst Sixtus III. im Jahr 434 vollen-
det. Ein 'Weihnachtsbild' mit Krippe, Ochs                  Abb.2: Geburt Christi, Illustration aus dem Hortus
                                                            Deliciarum der Herrad von Landsberg (um 1180)
und Esel enthält ihr ausgedehntes, be-
rühmtes, frühchristliches Mosaik-Programm                  Pontificalis in der Biographie des Papstes
allerdings nicht, sondern die 'Huldigung der               Teodorus I. (642-649): Pilger hatten ir-
Magier' dem Kinde auf dem Thron (am                        gendwann aus Bethlehem Teile der Futter-
ehemaligen Apsisbogen, heute Triumph-                      krippe mitgebracht, und die würdige Unter-
bogen, nach Mt 2,1-12)2: Die neuen                         bringung dieser hölzernen (und anderer)
Apsismosaike von Jacopo Torriti vom Ende                   Berührungsreliquien mag bald nach einem
des 13. Jh. enthalten die 'Geburt Christi'                 besonderen Raum verlangt haben, der zum
nach byzantinischem Vorbild, und darüber                   Pilgerziel wurde3: Im 8. Jh. war vielleicht
hinaus mit der nahe an der heiligen Schrift                eine bildhafte Szene – künstlerische Mittel
geführten Detail-Handlung (nach Lk 2,7),                   sind nicht bekannt – mit jedenfalls den Fi-
dass Maria das Kind in eine Futterkrippe                   guren Josefs und der drei Weisen an je-
legt (Abb. 1; ein cis-alpines Beispiel dieses              nem Ort vorhanden, was unter dem Papat
Themas, siehe Abb. 2). Es hatte eine be-                   von Gregor III. (731-741) überliefert ist!4
sondere Bewandtnis mit der Bezeichnung
„Sancta Maria ad Presepem“ im Liber                        Schon in jener Zeit ebenfalls sehr verehrt
                                                           ist die Ikone „Salus Populi Romani“5: Die
                                                           Ikone ist jedoch im unteren Teil verbrannt;
                                                           sie hatte Maria, die das Kind bei ihren
                                                           übereinander gelegten Händen im linken
                                                           Arm trägt, in ganzer Figur auf dem Thron
                                                           gezeigt, während Maria heute nur
                                                           halbfigurig ist. Unter Papst Paschalis I.
                                                           (817-824) waren beide Pilgerziele bei dem
                                                           erhöhten Hauptaltar angebracht: die Ikone
                                                           an der Chorschranke aus Porphyrsäulen
                                                           mit Architrav, die Krippenreliquien unter ei-
                                                           ner Marmorplatte in einer Nische, die innen
Abb.1: Geburt Christi, von Jacopo Torriti (1296), Apsis-   Gold war und „Propitiatorium“ hieß. In der
mosaik in S. Maria Maggiore in Rom

6
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
Mitte des 13. Jh. wurden sie je mit einem             andere 'Weihnachts-
Marmor-Ziborium am Ende des Presbyte-                 darstellung' befindet).
riums überhöht. Unter Papst Innozenz III.             Die Bearbeitung eines
(1198-1216) aber war eine Krippenkapelle              jeden Marmorblocks
am rechten Seitenschiff gebaut worden6.               war „auf Sicht“, nicht
Papst Nikolaus IV. (1288-1292), der die               vollplastisch, was eine
Apsis der Kirche abbrechen, nach Westen               bestimmte Platzierung
versetzen und hinter dem eingezogenen                 der Figuren im Raum
Querhaus eine neue erbauen ließ, betraute             hinsichtlich der Rich-
den toskanischen Bildhauer-Architekten                tung des Betrachters
Arnolfo di Cambio mit dem Auftrag, dieses             bedingte. Die 'Weisen'
Krippen-Oratorium künstlerisch gänzlich zu            tragen Gewänder mit
erneuern. Davon sehen wir heute noch vier             kostbarem Besatz und
skulptierte Marmorblöcke von seiner Hand,             ihre Gaben (teils ver-
die insgesamt sechs Figuren unter Le-                 lustig), sie stellen die Abb.4: Figurenkrippe
bensgröße vorstellen, und die seit 2005 in            drei Lebensalter vor. des Arnolfo di Cambio
dem neu eröffneten Museum in der Krypta               Waren sie in Farbe (1291), Detail: Mar-
                                                                                morblock „Hl. Josef“
von S. Maria Maggiore ausgestellt sind                mit Gold; alle Wände
(Abb. 3). Die dazu gestellte Maria und                floral dekoriert (siehe
Kind-Gruppe entstammt jedoch dem 16.                  Wandfragment)?8 Fern von Typisierung, ist
Jh. (mit rückwärtig älteren Bearbeitungs-             auch Josef eine Figur mit kunstvoller
spuren).                                              Nachahmung von Lebensnähe, wobei sein
                                                      Ausdruck auch anders gewesen sein kann
                                                      (Abb. 4). Das Problem des Nichtwissens
                                                      Wie (und Was noch) bleibt – aber die Vor-
                                                      stellung von einer außergewöhnlichen
                                                      Kunstschöpfung wird aus der heutigen An-
                                                      schauung verbunden mit den Forschungs-
                                                      ergebnissen möglich. Aus der Geschichte
                                                      heraus betrachtet ist ihr Rang höher, als
                                                      der Vergleich mit manchem späteren
 Abb.3: Nische mit der Figurenkrippe des Arnolfo di   Kunstwerk nahelegen mag.
 Cambio im Museo di S. Maria Maggiore, Rom
                                                      Mangels besseren Wissens könnte man
Die Präsentation ist das Ergebnis genauer             annehmen, dass es sich um die erste mo-
Rekonstruktionsversuche, und der flache               numentale, künstlerische „Bethlehem-
Bogen ruft die Form des Zugangs in das                Krippe“ des Mittelalters handelt. Vielleicht
gotische Oratorium in Erinnerung7. 1590               hatte die 'lebende Krippe' des heiligen
war aber das gesamte Oratorium in die                 Franz von Assisi im Jahr 1223, in Greccio,
Confessio unter den Altar des allerheilig-            zu dieser großplastischen Darstellung an-
sten Sakramentes in der Cappella Sistina              geregt – war sie doch von einem franziska-
gekommen (wo sich heute wohl noch die                 nischen Papst in Auftrag gegeben?

                                                                                                  7
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
Schloss die gemeißelte Szene Hirten aus?                     schen Figurenkrippe nicht erhalten ist, wel-
In jener Zeit kam mancherorts das 'Weih-                     che sicher die Tradition von Weihnachts-
nachtsspiel' zur Liturgie hinzu. Hatte das                   krippen weltweit beeinflusste: ganze Land-
Figuren-Oratorium mit den „drei Königen“ -                   schaften, oder nur das Kind in der Krippe.
auch schon an Natalis ? - eine darbietende
                                                             Einen herzlichen Weihnachtsgruß!
Funktion zu Rezitat und Gesang? Sehr
schade, dass die zentrale Mitte dieser goti-                                               Dr. Elke Reichert

 1 „Eigentümlich für die Feier des Weihnachtsfestes in Rom und später im ganzen Abendland sind die drei
   weihnachtlichen Messen um Mitternacht, in der Morgenfrühe und am Tage (…). Ursprünglich kannte man
   hier [in Rom] nur die Eucharistiefeier am Tag selber, die vom Papst um die gewohnte Stunde um 9 Uhr in
   St. Peter gehalten wurde. Im 5. Jh. kam eine Messe um Mitternacht in der Kirche S. Maria Maggiore hinzu.
   Dafür war vermutlich das Jerusalemer Vorbild maßgebend: Man versammelte sich dort nämlich in der Nacht
   zum 6. Januar in der Geburtskirche zu Bethlehem zu einer Eucharistiefeier (…). Da man in S. Maria Maggio-
   re eine Nachbildung der Krippe bzw. Krippenreliquien aufbewahrte, lag es nahe, den Jerusalemer Brauch
   nachzuahmen.“ (K.-H. Bieritz, 1994, S. 191f.)
2 siehe G. Steigerwald, 2016. - Der Autor lenkt den Blick auf die theologischen Aussagen über den Gottessohn
   Jesus im Gesamtzusammenhang des zeitgenössischen Diskurses.
3 nach: Il presepe della Basilica di Santa Maria Maggiore, 2005, S. 6.
4 nach V. Fischer-Pace, 1988, S. 438. - Das Zitat aus dem Liber Pontificalis konnte leider nicht mehr erbracht
   werden.
5 siehe dazu A. Martinelli, 1975, S. 55.
6 Diese Angaben mit Quellenverweisen bei Martinelli, S. 25f. - Heute befinden sich die Krippen-Reliquien auf
   Sicht in einem aufwändigen Bergkristall-Reliquiar (G. Valadier), im Hypogäum unter dem Hauptaltar.
7 Während im 19. Jh. das Interesse am Mittelalter groß wurde, sind originalgetreue Restaurierung und Rekon-
   struktion Errungenschaften des 20. Jh.
8 Manche Gesichtsoberflächen sind teilweise verändert durch frühere schädliche Reinigungen.

Bildnachweise:
Abb. 1: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jacopo_Torriti_-_Nativity_-_WGA23026.jpg
Abb. 2: Von Herrad von Landsberg - Hortus Deliciarum, Gemeinfrei,
        https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31441189
Abb.3: E. Reichert, 2013
Abb. 4: Il presepe della Basilica di Santa Maria Maggiore..., 2005, S. 10

Ökumene: Von Kerzen, Kreiseln und Krapfen – Chanukka
„Mama, wann ist Weihnachten? Wann ha-                        bolik hat und sich damit besonders den
be ich Geburtstag? Und, Mama, wann ist                       Kindern zur dunklen Jahreszeit tief einprägt
endlich Chanukka?“ - Diese Fragen höre                       als ein frohes und im wahrsten Sinne des
ich von unserer kleinen Tochter mehrfach                     Wortes leuchtendes Ereignis. Man kann
am Tag. Für sie ist der Dezember ein abso-                   davon ausgehen, dass auch Maria und Jo-
lutes „Highlight“, ein Feuerwerk an festli-                  sef als Eltern mit der Frage ihres Sohnes
chen Tagen. In kindlicher Freude erwartet                    nach Chanukka konfrontiert waren und
sie Anfang Dezember ihren Geburtstag,                        dass er sich ähnlich wie unsere Tochter
kurz darauf den Nikolaustag, drei Wochen                     heute auf diese Feierlichkeiten gefreut ha-
später folgt Weihnachten. Doch dazwi-                        ben wird. Doch was musste Maria, was
schen liegt auch das jüdische Fest                           müssen wir in der Gegenwart tun, damit
Chanukka, welches eine reiche Lichtsym-                      Chanukka gefeiert werden kann? Das Fest

8
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
beginnt dem hebräischen Mondkalender          mehr, bis am Ende alle Kerzen hell bren-
zufolge am 25. Tag des Monats Kislew und      nen. Dazu braucht es einen speziellen
dauert acht Tage. Unserer westlichen Zeit-    Leuchter, die Chanukkia, die insgesamt
rechnung nach ist dies im Dezember. Das       neun Kerzenhalter besitzt (man entzündet
Fest erinnert an die Befreiung des jüdi-      die eigentlich acht Lichter nicht mit einfa-
schen Volkes aus der Herrschaft der syri-     chen Streichhölzern, sondern mit dem
schen Griechen, die vor weit über 2000        Schamasch, der Diener-Kerze, die eben-
Jahren auf dem Gebiet Israels regierten.      falls ihren Platz in der Chanukkia findet).
Sie verboten den Juden das Studium der        Dazu wird gebetet und gesungen, die Kin-
Thora, das Leben ihrer Traditionen und be-    der spielen bestimmte Spiele (gern mit dem
setzten den Tempel in Jerusalem, den          Dreidel, vergleichbar mit kleinen Drehkrei-
wichtigsten Ort der jüdischen Religion. Um    seln, oder sie machen Bilderrätsel, die sich
diese Zustände zu ändern, formierte sich      um die Chanukka-Geschichte drehen),
eine Widerstandsgruppe, die Makkabäer,        Freunde und Familie kommen zu Besuch,
die den Kampf mit den Griechen aufneh-        man isst gemeinsam süße, in Öl gebacke-
men wollte. Zahlenmäßig war es nur eine       ne Krapfen (die Sufganiot) und beschenkt
kleine Armee und den Besatzern an             sich. Auch das ist ein Höhepunkt für die
Kampfkraft unterlegen. Doch das Wunder        Kinder, so auch für unsere Tochter: Anders
geschah: Nach erbitterten Kämpfen konn-       als am christlichen Heiligen Abend gibt es
ten sie den Tempel zurück erobern und die     zu Chanukka an jedem (!) der acht Abende
Juden von der Fremdherrschaft befreien.       ein kleines Geschenk. Wenn dann nach ei-
Gleich wurde im Tempel der große Leuch-       ner Woche endlich alle acht Kerzen bren-
ter (Menora) mit Öl entzündet. Es war nur     nen und zum letzten Mal das feierliche
noch ein kleines Kännchen mit reinem, ko-     „Maos zur“ ertönt, der Gesang zum Ent-
scheren Öl zu finden, doch es reichte für     zünden der Kerzen, dann ist die dunkle
volle acht Tage. Wir erinnern uns an dieses   Jahreszeit für einen Moment hell erleuchtet
Wunder, indem wir während des                 und das Lob Gottes in jedem Herzen ein-
Chanukkafestes an acht Abenden hinterei-      gekehrt.
nander Kerzen anzünden, jeden Tag eine                                     Julia Wolffsohn, PGR

                                                     Chanukka-Leuchter links und zwei Dreidel oben
                                                                            Fotos : Julia Wolfffsohn
                                                                                                       9
Pfarrbrief 12 2016 "Gottes Licht auf Erden zu verkünden" - Pfarrei St. Joseph, München
Pilgerfahrt im Heiligen Jahr 2016 nach Rom
Zum Ende dieses Heiligen Jahres fand in        dass die Rom-Pilgerschaft zu Herzen
der Allerheiligenwoche die Romreise statt,     ging – durch eine verehrungswürdige
zu der Pfarrer Gottswinter sich auf            Stätte, eine große Schönheit oder
Anfragen       hin   entschlossen    hatte,    Erinnerung.     Für      Wissensvermittlung
einzuladen. 35 Personen vertrauten sich        dienten die Busfahrten und geeignete
seiner Reiseleitung nach und in Rom an,        Plätze in der Stadt. Gedacht war, am
hauptsächlich      aus    den     Pfarreien    ersten Tag spirituell „im Heiligen Land“ zu
St. Joseph, St. Ludwig und Maria Hilf. Auf     wandern: von der Krippenreliquie aus
der Hinfahrt gedachten wir der Opfer der       Bethlehem in S. Maria Maggiore, vorbei am
Erdbeben; leider gab es am Vorabend der        Pontificio Instituto Orientale (einem
Rückreise heftige Unwetter in Latium und       ehemaligen Studienort des Pfarrers), in
der Toskana.                                   Gedanken bei S. Croce in Gerusalemme
                                               (Heilig-Kreuz-Reliquie), bis zu S. Giovanni
Vier Programmtage in Rom waren
                                               in Laterano.
vorgesehen, und dank der insgesamt guten
Witterung ließ sich Vieles realisieren. In     In der Umsetzung bildete dann „die Mutter
Bologna kündigten wir vor der                  aller christlichen Kirchen“ das Programm
Übernachtung mit „zu Fuß unterwegs“ an,        des Donnerstagspätnachmittags alleine.
was sich später steigerte: Kirchen-            Noch immer ist sie die Bischofskirche des
besichtigungen. Biografisch ist vom            Papstes, auch wenn dessen Sitz 1417 von
Stadtpatron San Petronio, Bischof zwi-         dort zur Peterskirche verlegt wurde. Jedes
schen 431 und 450, relativ wenig bekannt;      Mal bei den vier Papstbasiliken (Basilicae
sehr sehenswert seine Basilica minor im        maiores), von welchen
Stadtzentrum.                                  der frühchristliche Be-
                                               stand am besten in
                                               S. Maria       Maggiore
                                               bewahrt ist, bestimmte
                                               vor allem das gemein-
                                               same       Hineingehen
                                               durch die Heilige Pfor-
                                               te den Anfang unver-
                                               gesslicher Eindrücke
                                               und selbstbestimmter
                                               Aufmerksamkeiten.
                                               Die kostbare Ausstattung, die breite Apsis
                                               mit der päpstlichen Kathedra, die kunstfer-
Zu Beginn und am Ende der Busreise
                                               tigen Böden und Decken im Zusammen-
waren Gebet und Segen geistliche Zeichen
                                               klang mit dem Wanddekor oder den Figu-
in zeitlicher Hinsicht. In einzelnen Kirchen
                                               ren – alles zur Verherrlichung der jeweili-
gelang es, jeweils dem Orte entsprießend,
                                               gen Stätte oder Reliquie aus der Zeit des

10
Neuen Testaments. Unmöglich, für Bau-          San Paolo fuori le mure, die Basilika über
geschichte ins Detail zu gehen. Hier, in der   dem Grab des 'Völkerapostels' Paulus, mit
Arcibasilica (SS. Salvatore e) Santi Gio-      ihrer erhabenen Friedlichkeit, dem Glanz
vanni (Battista ed Evangelista), befindet      der weiten Fläche und den musivischen
sich im linken Querhausarm, über dem Hei-      Fernbildern, beeindruckte überaus. Am
lig-Sakraments-Altar und unter der „Him-       zweiten Romtag waren viele Erwartungen
melfahrt Christi“ (17. Jh., Gemälde von        schon übertroffen. Ein schönes Abend-
Cavalier d'Arpino), und angedeutet durch       essen mit Besonderheiten aus der Region
das Bronzerelief „Das Letzte Abendmahl“,       hatten wir in Ostia am Meer.
die Reliquie des Abendmahl-Tisches aus
                                               Gehörte der Samstagvormittag dem
Jerusalem. Unter dem Hauptaltar ist keine
                                               Aventin, mit S. Sabina (5. Jh.), San Ansel-
Confessio gebaut, die bedeutenden Apos-
                                               mo (Sitz des Abtprimas des Benediktiner-
tel-Reliquien Petri und Pauli befinden sich
                                               ordens) und am Fuße des Hügels mit
in dem gotischen Ziborium. Sehr angetan –
                                               S. Maria in Cosmedin (griechisch-
auch bei St. Paul – waren Viele von dem
                                               orthodoxer Ritus), so waren Kirchen mit
Kreuzgang im 'Cosmatenstil' der Familie
                                               Kunst des Barock nahe der Piazza
Vassalletti (13. Jh.).
                                               Repubblica am Nachmittag das Thema für
Der Freitag gehörte zunächst „der Seele        Freiwillige, derer sich viele fanden, auch für
Roms“, mit Beginn in S. Maria del Aquiro,      die Kapuzinergruft und den Trevi-Brunnen.
einer im Jahr 678 gegründeten Diakonie.        Welch ein Programm (!) für Einzelne mit
Mit dem Besuch des Pantheon wurde an           manchem Schmerz (im Fuß etc.), die
Allerheiligen angeknüpft, läutete doch die     mithielten und nicht klagten – oder nur
Weihe im Jahr 609 der nun S. Maria ad          wenig.
Martyres benannten Kirche (Grab des
                                               „Heilige Zeit“ hielt das Programm am Sonn-
Malers Raffael u.a.) die Tradition dieses
                                               tag bereit, beginnend mit der hl. Messfeier
Festtages ein. Mit S. Maria sopra Minerva
                                               in der Kirche des Campo Santo Teutonico,
(Grab der heiligen Katharina von Siena)
                                               mit anschließender Führung durch die im
und einem kleinen Halt vor S. Maria
                                               Aufbau befindliche Bibliothek „von, über
dell'Anima war es Zeit geworden für
                                               und mit“ dem eme-
„a bisserl“ Piazza Navona. Aber Berninis
                                               ritierten Papst Be-
Bau- und Skulptur-Leistungen sollten
                                               nedikt XVI.      (wir
unsere Anwesenheit in Rom erst am letzten
                                               widmen dem 89-
Tag 'umarmen'.
                                               Jährigen ein Gebet
                                               und gute Wün-
                                               sche). Am Mittag
                                               erwarteten        wir
                                               Papst Franziskus
                                               für seine kateche-
                                               tischen Worte, das
                                               Angelus-Gebet

                                                                                          11
und seinen Segen vom hohen Fenster des       rückblickend von den Teilnehmern gelobt,
päpstlichen Palastes aus. Danach war San     defizitär war wenig. Ob zum ersten Mal in
Pietro in Vaticano zugänglich. Auf die un-   Rom oder nicht: für Programm und
übertroffen schöne Kuppel des Michelange-    Organisation ein großes Plus, „über-
lo schauten wir von ferne schon, nun war     wältigende Erlebnisse von Schönheit und
der Innenraum mit seinen Altären und         Kultur“, „Kultur und Rom mit Pfarrer
Papstgrabmälern, der „Pietà'“ und (oft mo-   Gottswinter eine Gnade, seine humorvolle
numentalen) Kunst das geistliche und sinn-   Art eingeschlossen“, „Kombination aus
liche Erlebnis. Obwohl die Confessio nicht   Lebens- und Glaubensfreude“. Ich selbst
zugänglich war, konnte man sich dennoch      hatte pilgernd teilgenommen, manchmal
in den Grotten dem Grab Petri nähern.        kunsthistorisch geführt, und danke auch.
Kaum zu glauben, dass es an diesem Tag                                            Dr. Elke Reichert
noch möglich war, Santa Maria Maggiore
                                             Benutzte Literatur: Rom und Latium, Reclams Kunstführer,
aufzusuchen. Eine Stunde des Abends ge-      Stuttgart 1981; Roberto Luciani, Il Complesso Lateranense,
nügte, dass mit dem Glück der Beleuch-       Rom 2009.
tung der Apsis der hoheitliche, liebevolle
Charme und die Ehrwürdigkeit dieser be-
deutenden Papstkirche mit den Mosaiken
der Frühzeit und des Mittelalters uns nahe
kamen.
Ein großer Bogen über die vier Tage
spannte sich vom Abendmahlstisch in San
Giovanni zum Abendmahl am Sonntag; ein
anderer vom Pantheon zur Peterskuppel,
wieder einer vom „guten Hirten“ des
Evangeliums (Mittwoch und Donnerstag)
zur Erfahrung des Pilgerns, auch als eines
Gemeinschaftserlebnisses. Vieles wurde

                                                                Fotos: Frank Kreysing, Ralf Waldau

12
Rupert Graf zu Stolberg wird Münchner Weihbischof
                                                  und Mitglied des Bischofsrates. Graf Stolberg
                                                  war zuvor seit 2011 im Personalressort des
                                                  Erzbischöflichen Ordinariats für die Priester
                                                  der Seelsorgsregion Nord und Süd zuständig.
                                                  Von 2005 an war er zunächst bei Kardinal
                                                  Friedrich Wetter, dann bei dessen Nachfolger
                                                  Kardinal Reinhard Marx als persönlicher Sek-
                                                  retär des Erzbischofs von München und Frei-
                                                  sing tätig. Davor war er als Kaplan in der
                                                  Pfarrei St. Michael im Münchner Stadtteil
                                                  Perlach in der Seelsorge eingesetzt. Zum
                                                  Priester geweiht wurde Stolberg am 28. Juni
                                                  2003 im Freisinger Mariendom, nachdem er
                                                  an der Münchner Ludwig-Maximilians-Uni-
                                                  versität Theologie studiert hatte. Er wurde am
         Rupert Graf zu Stolberg Foto: Dashuber   29. Juli 1970 in Salzburg geboren und wuchs
                                                  in Passau auf.
MÜNCHEN. Papst Franziskus hat den                   Als Bischofsvikar hat Stolberg wiederholt in
Münchner Bischofsvikar Rupert Graf zu Stol-       öffentlichen Debatten die christliche Position
berg (46) zum Weihbischof der Erzdiözese          deutlich gemacht. Frühzeitig wandte er sich
München und Freising und Titularbischof von       vor dem Hintergrund der aufkommenden
Sassura, einem erloschenen frühchristlichen       „Pegida“- Bewegung gegen eine Vereinnah-
Bistum in Nordafrika, ernannt. Stolberg wird      mung des Begriffs Abendland für „fremden-
am Samstag, 10. Dezember, im Liebfrauen-          feindliche Parolen“. Er ist Mitglied des Spre-
dom vom Münchner Erzbischof Kardinal              cherrats des Münchner Bündnisses für Tole-
Reinhard Marx zum Bischof geweiht.                ranz, Demokratie und Rechtsstaat sowie Mit-
  Kardinal Marx gab die Entscheidung am           begründer des Rates der Religionen.
vergangenen Freitag zeitgleich mit dem Vati-        Künftig hat das Erzbistum nun wieder drei
kan in Rom bekannt. Der Kardinal erklärte, er     Weihbischöfe: Neben Stolberg (Region Mün-
freue sich sehr über die Ernennung, auch          chen) sind dies die Weihbischöfe Bernhard
weil er Stolberg gut kenne und dieser sich in     Haßlberger (Region Nord) und Wolfgang Bi-
verschiedenen Aufgaben sehr bewährt habe.         schof (Region Süd).
So blicke er „zuversichtlich auf eine weitere                                                 Kel
gute Zusammenarbeit“ und wünsche Stolberg         (Abdruck mit freundlicher Genehmigung der
„Gottes reichen Segen und viel Freude im bi-      MKZ)
schöflichen Dienst“.
  Stolberg ist seit 1. Januar 2013 Bischofs-      St. Joseph gratuliert mit besten Segenswün-
vikar für die Seelsorgsregion München in der      schen und freut sich auf viele Begegnungen!
Erzdiözese. Als solcher ist er hauptsächlich      Immer herzlich willkommen in der Pfarrei
zuständig für Seelsorge, für Visitationen,        St. Joseph, sehr geehrter Herr Weihbischof
Firmspendungen und die Weiterentwicklung          Rupert Graf zu Stolberg
der Pastoral. Er ist Münchner Domkapitular

                                                                                             13
Der Tod einer Kaiserin – ein Altar für St. Joseph
 Eine schreckliche, erschütternde Botschaft    In München hatte der Prinzregent eine
 verkündeten am Nachmittag des 10. Sep-        vierwöchige Hoftrauer angeordnet. Auch
 tember 1898 die Presseagenturen aus           der Münchner Gemeinderat versammelte
 Genf: Kaiserin Elisabeth von Österreich       sich am 13. September zu einer Trauer-
 war gegen 1 Uhr mittags in Genf von einem     kundgebung. Bürgermeister von Brunner
 Anarchisten namens Luccheni durch einen       hielt eine Ansprache: „…Wie schien der
 Stich ins Herz ermordet worden, als sie ge-   bayerischen Prinzessin das Leben heiter
 rade einen Dampfer zur Seerundfahrt be-       und wonnevoll
                                                      Fotos: Erichzu  lächeln, als sie in der
                                                                   Scherer
 steigen wollte.                               Blüte der Jugend und Schönheit und allen
                                               Liebreizes aus der Heimat zum Herzens-
 Lähmendes Entsetzen wurde aus allen eu-
                                               bunde auf einen der mächtigsten Throne
 ropäischen Großstädten gemeldet.
                                               der Welt geholt wurde…Schrecken hat sich
 „Auch unser bayerisches Königshaus wird       der ganzen fühlenden Menschheit bemäch-
 in tiefen Schmerz versetzt. Kaiserin Elisa-   tigt und Worte sind nicht im Stande, einen
 beth war eine Wittelsbacherin…Als Fürs-       würdigen Ausdruck zu geben den Empfin-
 tenkind von strahlender Schönheit, ausge-     dungen der Trauer…
 stattet mit allen Gaben des Geistes und
                                               In geheimer Magistratssitzung wurde dann
 Herzens, zog sie einst als die Gattin des
                                               beschlossen, die Verlängerung der Franz-
 jungen Kaisers Franz Joseph I. von Öster-
                                               Joseph-Straße zum bleibenden Gedächtnis
 reich in die Kaiserstadt an die Do-
                                               der edlen Kaiserin zu benennen“ (MNN v.
 nau…durch Mörderhand wurde sie aus
                                               14. September 1898).
 dem Leben abberufen… es wird kein
 menschlich fühlendes Herz geben, das          Prinzessin Gisela, eine Tochter der ermor-
 dem vielgeprüften Kaiser heute nicht die      deten Kaiserin. die, verheiratet mit Prinz
 aufrichtigste und innigste Teilnahme zu-      Leopold, einem Sohn des Prinzregenten,
 wendet…“, schrieben die Münchner Neues-       ein Anwesen in der Leopoldstraße 6 be-
 ten Nachrichten am 12. September 1898.        wohnte, war zu diesem Zeitpunkt schon
 Aus Wien wird berichtet: Die Straßen wa-      nach Wien aufgebrochen, um ihrem Vater,
 ren dicht gefüllt von einer wild flutenden    Kaiser Franz Joseph, in dieser schweren
 Menschenmenge, man rief einander laut         Stunde beizustehen.
 zu, ein heißes Fieber des Schmerzes und       Prinzessin Gisela wohnte im Pfarrsprengel
 rasender Wut hatte die Hunderttausende        St. Ludwug, dem St. Joseph als Filialkirche
 ergriffen…Radfahrer eilten durch alle         unterstand; sie hatte auch enge und ver-
 Längsstraßen hinaus bis an die Peripherie     trauensvolle Beziehungen zu Prinzessin
 der Stadt und brachten die Entsetzenskun-     Therese, der Ehrenvorsitzenden des Kir-
 de den Vorübereilenden zur Kenntnis.          chenbauvereins St. Joseph. Diese Um-
 Trauerbekundungen erreichten den Wiener       stände und die Tatsache, dass sich der ös-
 Hof aus allen Hauptstädten Europas.           terreichische Kaiser für die Benennung der
                                               Elisabeth- und Franz-Joseph-Straße

1414
St. Joseph: Elisabeth-Altar, Aufnahme. um 1930
                                                 1515
erkenntlich zeigen wollte, führten zur Stif-   sich als fürstliche Gestalt im Rosenwunder
     tung eines Altares in St. Joseph zu Ehren      weiß auf Marmorhintergrund darstellt.
     der hl. Elisabeth durch das Habsburger
                                                    Die Doppelsäulen zu beiden Seiten, die
     Kaiserhaus.
                                                    schwer ausladenden Kopfstützen an den
     Architekt Schurr wurde vom österreichi-        oberen Säulenenden, der doppelt geglie-
     schen Gesandten beauftragt, einen Entwurf      derte nach vorn ausladende Abschluss, die
     zu fertigen, den der Kaiser billigte und       mächtige Kartusche, das kaiserliche Wap-
     Schurr mit der Ausführung beauftragte.         pen bergend, die flankierenden Engel mit
                                                    Rosen und Palmen gaben dem Altar eine
     Der Altar, den grüne Marmorierung und
                                                    ganz besondere Pracht und Wirkung.
     reiche Vergoldung beherrschten, war der
     Gesamtarchitektur der Kirche gut ange-         Die architektonisch tragenden Elemente
     passt. Der Altaraufsatz über der Mensa, in     aller Seitenaltäre der Kirche waren in Holz
     seinem mittleren Teil vertieft, bildete den    geschnitzt und wurden in Marmorimitation
     Grundstock für den mächtigen Aufbau zur        bemalt. Auch die Plastiken wurden in Holz
     Figur der hl. Elisabeth in Vollplastik, die    gefertigt und in Carrara (weißer Marmor)-
                                                    Imitation gefasst.

                                                             St. Joseph: Hochaltar, Aufnahme. um 1930

     16
16
Bildhauer der Altarfigur ist Christian Win-    Als sich Prinzessin Gisela nach der Ermor-
ker, der in St. Joseph ebenfalls in Holz für   dung ihrer Mutter auf den Weg zu ihrem
einen weiteren Seitenaltar den hl. Antonius,   Vater Kaiser Franz-Joseph nach Wien
sowie Engelsgruppen am oberen Teil des         macht, berühren sich gleichsam die Kreise
Tabernakels am Hauptaltar schuf.               von Welt- und Pfarrgeschichte.
Die Engelsgruppen vom Hochaltar der            Die Leiche Elisabeths trifft mit einem Sepa-
St. Josephskirche werden von der Jury der      ratzug am 15.September um 22 Uhr in
„Deutschen Gesellschaft für christliche        Wien ein. Sie wird von einer unüberschau-
Kunst“ würdigend ausgewählt als „ein           baren Menschenmenge empfangen. In der
glückliches und charakteristisches Beispiel,   Hofburg findet dann die Einsegnung statt…
wie Altararchitektur durch Plastik belebt
                                               Marie Valerie, Giselas Schwester, schreibt
und erleichtert werden kann, als ein Bei-
                                               in ihr Tagebuch: „Wir warteten bis der Ze-
spiel außerordentlicher Feinheit plastischer
                                               remonienmeister gegen 22 Uhr das Nahen
Gestaltungsgabe und der Fähigkeit, in den
                                               des Zuges verkündete. Dann gingen wir
Charakter des Stils sich künstlerisch einzu-
                                               hinunter, um am Fuße der Säulenstiege zu
fühlen,“
                                               warten.
Am 27.Mai 1903 wurde der Elisabethaltar,
ebenso wie der Altar des hl. Antonius im       Ich musste mich an Gisela halten, und fast
gegenüberliegenden Kirchenschiff in An-        zum ersten Male brach ich in lautes
wesenheit von Prinzessin Gisela und ihrer      Schluchzen aus. Und nun kamen Wagen
Hofdamen, des Gesandten und des Perso-         um Wagen, die gewesenen Hofda-
nals der österreichisch-ungarischen Ge-        men…Schluchzend lag ich in Irma
sandtschaft durch P. Linus Mörner feierlich    Sztarays Armen, die Mutter zuletzt gehal-
eingeweiht.                                    ten hatte…Gebet, kurze Einsegnung. Dann
                                               erhob sich Papa, kniete nieder am Kopfen-
Die Wucht der Sprengbomben des Zweiten         de des geschlossenen Sarges und küsste
Weltkrieges schmetterte die Plastiken der      ihn. Wir folgten.
hl. Elisabeth wie des hl. Antonius aus den
Altären heraus zu Boden. Die Altaraufbau-      O Mutter wusstest Du es in diesem Augen-
ten wurden weitgehend zerstört, während        blick, dass dein Kind dich liebt mit einer
die Plastiken im Wesentlichen erhalten         Liebe, wie ich sie wohl früher nie gefühlt.
blieben. Sie wurden neu gefasst, und am        Um Mitternacht waren wir wieder in Schön-
14.6.1953 konnte in der Kirche verkündet       brunn…
werden: „Soweit es unsere bescheidenen         Nach Attentat, Mord und entsetzlichem
Mittel zuließen, haben wir die Altäre der      Leid entsteht ein Altar für St. Joseph.
hl. Elisabeth und des hl. Antonius wieder                                  Dr. Franz Lurz
errichtet“.

                                                                                         17
                                                                                    17
Der Bildhauer Christian Winker wurde 1855
                                                                  in Hofen-Spaichingen (Schwarzwald) gebo-
                                                                  ren und zog um 1880 nach München, um
                                                                  sich an der Akademie unter Prof. Eberle
                                                                  fortzubilden. In München wohnte er nahe
                                                                  der St. Josephskirche zuerst in der Maß-
                                                                  mannstr. 4, später in der Zieblandst. 51. Er
                                                                  starb 1933 in München.
                                                                  Winker schuf in München Heiligenfiguren
                                                                  u.a. für die St. Margretkirche in Sendling
                                                                  die Herz-Jesu-Statue und für St. Rupert
                                                                  den Kreuzweg.
                                                                  Als herausragende Arbeit in Stein gilt die
                                                                  lebensgroße Figur „Ludwig der Bayer“ an
                                                                  der Ostseite des Rathausturms in Mün-
                                                                  chen.
                                                                                                Dr. Franz Lurz

     St. Joseph: Die restaurierte Plastik der Hl. Elisabeth,
     Aufnahme November 2016

            Eine-Welt-Verkauf
                           Nach dem Sonntagsgottesdienst
      Bei kalten Temparaturen im rückwärtigen Teil der Kirche, sonst vor der Kirche

                               6. Januar                       (Pfarrgottesdienst)
                              12. Februar                      (Pfarrgottesdienst)
                               5. März                         (Pfarrgottesdienst)

     18
18
Advent und Weihnachten

                         19
Krippenspiel in St. Joseph

20
Adveniat
„Gott der Armen, hilf uns, die Verlassenen
und Vergessenen dieser Erde, die in dei-
nen Augen so wertvoll sind, zu retten.“ –
So betet Papst Franziskus am Ende seine
Enzyklika Laudato si‘. Dieses Gebet appel-
liert an unsere Verantwortung für die Ärms-
ten der Armen. Daran werden wir auch
Weihnachten erinnert: Denn das Fest der
Menschwerdung Gottes ermutigt uns, alle
Menschen, besonders die Verlassenen und
Vergessenen, mit den liebenden Augen
Gottes zu sehen … (so Kardinal Marx im
Aufruf der deutschen Bischöfe zur Adve-
niat-Aktion 2016).Mit der diesjährigen
Weihnachtsaktion bringt uns das Hilfswerk      Mit Ihrer Spende in den Kollekten in den
Adveniat die Amazonas-Region nahe. Dort        Gottesdiensten am Heiligenabend und am
tritt die Kirche für die Rechte und die Le-    1. Weihnachtsfeiertag (24./25.12.) unter-
benschancen der Indigenen ein. Sie gehö-       stützen Sie die Arbeit der Kirche für die In-
ren zu den Verlassenen und Vergessenen         digenen in Südamerika. Vergelt’s Gott!
unserer Tage.                                                                   Frank Kreysing

Besuch der Heiligen drei Könige
Am 6. Januar feiern wir das Fest der heili-    der Aktion beteiligen möchten, dürfen sich
gen drei Könige (10 Uhr, Josephskirche),       hier sehr gerne melden.
und auch 2017 werden nach der Messfeier
wieder viele kleine und große Könige von
St. Joseph durch die Gemeinde ziehen. Mit
ihren Segenssprüchen und -Liedern wer-
den sie Häuser und Wohnungen segnen
und zugleich für bedürftige Kinder in der
Welt Spenden sammeln. „Segen bringen,
Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöp-
fung in Kenia und weltweit.“ lautet das Mot-
to der diesjährigen Sternsingeraktion.
Wenn Sie die Sternsinger empfangen
möchten, bitten wir um Anmeldung mit
umseitigem Formular oder im Pfarrbüro
unter st-joseph.muenchen@ebmuc.de
oder 089/2728940.
Auch Kinder und Eltern, die sich aktiv an

                                                                                          21
22
Erstkommunion Sankt Joseph 2017

                                                                               Foto: Kiderle

Auch für das kommende Jahr sind alle Kin-      Alle Kinder der betreffenden Jahrgänge,
der, die derzeit die dritte Klasse besuchen,   die in unserem Pfarrgebiet von St. Joseph
wieder herzlich eingeladen, um an der Vor-     wohnen, wurden bereits schriftlich zur
bereitung auf die Erstkommunion teilzu-        Kommunionvorbereitung eingeladen.
nehmen. Wir feiern unsere Erstkommuni-
on in Pfarrkirche St. Joseph, am Donners-
tag, den 25. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt)    Der Informationsabend für die Eltern fin-
um 10:00h.                                     det am Mittwoch, den 7. Dezember 2016
                                               um 19:30h im Pfarrheim statt.
Die vorbereitenden Gruppenstunden für die
Kinder finden ab dem 8. März 2017 immer
mittwochs von 16:00h – 17:30h im Pfarr-        Sollte Ihre Familie keine Post von uns be-
heim (Großer Pfarrsaal) statt.                 kommen haben, obwohl Ihr Kind derzeit die
Der Vorstellungsgottesdienst für unsere        dritte Klasse besucht und in St. Joseph zur
Erstkommunionkinder ist am Sonntag, den        Erstkommunion gehen möchte, melden Sie
12. März 2017.                                 sich bitte umgehend in unserem Pfarrbüro.
                                                                     Diakon Frank Kreysing

                                                                                          23
Kirchenmusik in St. Joseph
Liebe Pfarrgemeinde,                           Musik zu lauschen, viele jedoch meinen,
                                               mit dem Auszug werde unsere wunder-
wie viele von Ihnen bereits mitbekommen
                                               schöne Orgel verstummen.
haben, hat unser Kirchenmusiker, Thomas
Scherbel, einen Schaukasten "Kirchenmu-        Der Sonntag ist ein Tag der Zeit. Daher
sik" eingerichtet. Dort und auf einer Stell-   nehmen Sie sich einfach noch ein paar Mi-
wand im hinteren Teil der Kirche steht u.a.,   nuten, um das Orgelspiel zu genießen. Es
welches Musikstück er im Anschluss an die      ist nach der Hl. Messe ein wunderbarer
10 Uhr- Messe am Sonntag präsentiert.          Weg in den ersten Tag der Woche.
Viele von Ihnen bleiben nach dem Auszug
                                                                    Gerhard Mittag, PGR
der Zelebranten noch in der Kirche, um der

Herzliche Einladung zum musikalischen Höhepunkt des Jahres:
Sonntag, 11. Dezember 2016, 17.00 Uhr:
Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium
Johanna-Maria Zeitler (Sopran); Martina Swandulla (Alt); Markus Roberts (Tenor);
Raphael Sigling (Bass).
Joseph Chor München, Vokalensemble St. Joseph. Freies Landesorchester Bayern.
Thomas Scherbel, Leitung.
Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte)
Karten bei Wagner Schreibwaren am Hohenzollernplatz (089 / 30 820 43), Schreibwaren
Hausleiter (089 / 35 651 444), „Schreiberia“ (089 / 31 568 075), im Pfarrbüro St. Joseph
(089 / 272 89 40) und ab 16.00 Uhr an der Abendkasse.

Samstag, 31. Dezember 2016, 19.30 Uhr:
Festliches Silvesterkonzert mit Pauken und Trompeten.
Feierliche Musik für Blechbläserquartett, Pauken und Orgel. – Metropolis Blechbläserquar-
tett, München. - Alexander Fickel (Pauken); Thomas Scherbel (Orgel).
Eintritt frei – Unkostenbeitrag erbeten

24
Es ist eine große Herausforderung, Werke       allem aber den Sängerinnen und Sängern
von der Größenordnung eines Bach’schen         im Joseph Chor München und dem Vokal-
Weihnachtsoratoriums zur Aufführung zu         ensemble, die großes Engagement bewie-
bringen. So ein Vorhaben kann nur mit gu-      sen haben, um unser Vorhaben in die Tat
ter Zusammenarbeit von über 100 Mitwir-        umzusetzen! – Weisen Sie bitte Freunde,
kenden und der Schaffung einer hohen           Bekannte und Verwandte auf dieses Ereig-
künstlerischen Qualität gelingen. Ein herz-    nis hin und machen Sie für uns Werbung:
licher Dank gilt schon heute den vielen Hel-   Herzlichen Dank!
fern und Unterstützern dieses Projekts, vor

Vorschau kirchenmusikalisches Programm 2017:

Ich freue mich, Ihnen für das kommende         Die beiden Flügel in Kirche und Pfarrsaal
Jahr 2017 ein sehr umfangreiches               werden zur Zeit einer umfassenden und
kirchenmusikalisches Programm vorstellen       kostspieligen Restaurierung unterzogen.
zu dürfen.                                     Die Instrumente wurden seit Jahrzehnten
                                               nicht mehr richtig gepflegt, daher ist diese
Neben vier Orchestermessen zu den
                                               Maßnahme im Hinblick darauf, dass die
Hochfesten im Kirchenjahr werden auch
                                               Klaviere noch viele Jahre gut spielbar sein
viele Sonntagsgottesdienste außerhalb
                                               sollen, dringend nötig.
der geprägten Zeiten auf besondere Weise
mit Solosängern, Chören oder Instrumenta-      Auch unsere Chororgel ist in einem
listen musikalisch gestaltet werden. Außer-    schlechten Zustand und braucht dringend
dem veranstalten wir sechs Konzerte, um        eine Reinigung und Neuintonation. Auf die-
einen noch deutlicheren künstlerischen         sem Wege ergeht ein ganz herzliches
Schwerpunkt in St. Joseph zu setzen und        Dankeschön an die Kirchenverwaltung
über unsere Pfarreigrenzen hinaus noch         von St. Joseph, die die entsprechenden
mehr auf die Kirchenmusik aufmerksam zu        Reparaturmaßnahmen genehmigt hat.
machen.                                        Nach Ende der Arbeiten veranstalten wir
                                               ein Konzert zur Wiedereinweihung der In-
Besonders darf ich Sie auf die Aufführung
                                               strumente (4. Februar 2017, 19.30 Uhr).
zweier großer Oratorien hinweisen: Mit
dem Konzertieren von Joseph Haydns             Auch im neuen Jahr spiele ich am Ende
„Stabat Mater“ und dem großartigen             der Gottesdienste samstags und sonntags
„Messias“ von Georg Friedrich Händel           ein größeres Orgelnachspiel. Sie sind herz-
wagen wir uns 2017 an zwei Höhepunkte in       lich eingeladen, dazu noch kurz in der Kir-
der Geschichte der Chormusik heran.            che zu verweilen. Im Kirchenmusikschau-
                                               kasten und auf einer Stellwand im hinteren
Ich darf Sie schon heute herzlich zu diesen
                                               Teil der Kirche können Sie jeweils nachle-
Konzerten einladen. Ein Faltblatt mit allen
                                               sen, welches Werk gespielt wurde.
kirchenmusikalischen Terminen des Jahres
2017 liegt diesem Pfarrbrief bei.

                                                                                        25
Parallel zum Erscheinen dieses Pfarrbrie-      Musik (u.a. Plakate, Handzettel, Stempel,
fes geht neben der Homepage der Pfarrei        Briefbögen, Eintrittskarten) wurde geän-
St. Joseph auch die neue Homepage für          dert. Bitte leiten Sie diese Information auch
die Musik in St. Joseph online! Schauen        an Freunde und Bekannte weiter.
Sie unter www.musikinstjoseph.de doch
einmal hinein und erfahren Sie mehr über                                 Thomas Scherbel
unsere Arbeit und die kirchenmusikalischen                     scherbel@musikinstjoseph.de
Termine. Auch das gesamte Layout der

Samstag, 4. Februar 2017, 19.30 Uhr:
„Wandelkonzert“ zur Wiedereinweihung der renovierten Chororgel
 und der beiden Flügel
Werke für Klavier und Orgel. – Erster Teil in der Kirche, Pause mit warmen Getränken im
Pfarrsaal, zweiter Teil im Saal (Ende ca. 21.00 Uhr). – Barbara Scherbel (Klavier);
Thomas Scherbel (Orgel).
Eintritt frei – Unkostenbeitrag erbeten.
Sonntag, 12. März 2017, 17.00 Uhr
Joseph Haydn: Stabat Mater
Oratorium für Soli, Chor und Orchester. – Joseph Chor München,
Vokalensemble St. Joseph. Freies Landesorchester Bayern. – Thomas Scherbel, Leitung.
Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte)
Sonntag, 28. Mai 2017, 18.00 Uhr:
Orgelkonzert
Werke von Mendelssohn, Guilmant und Widor. – Thomas Scherbel (Orgel).
Eintritt frei – Unkostenbeitrag erbeten.
Samstag, 30. September 2017, 19.30 Uhr:
Konzert mit Orgel und Flöte.
Werke von Lachner, Alain, Widor und Martin. – Adelaide Kiefl (Flöte);
Thomas Scherbel (Orgel).
Eintritt frei – Unkostenbeitrag erbeten.
Sonntag, 17. Dezember 2017, 17.00 Uhr:
Georg Friedrich Händel: Der Messias
Oratorium für Soli, Chor und Orchester. – Joseph Chor München,
Vokalensemble St. Joseph. Freies Landesorchester Bayern. – Thomas Scherbel, Leitung.
Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro (Schüler, Studenten, Schwerbehinderte)

26
Neues vom Chor (Chorfahrt Oktober 2016)
Als der vormalige Chorleiter Sepp Stahuber      Fai, wo wir um 19:30 Trientiner Spezialitä-
uns Ende letzten Jahres verließ, wusste ich     ten zu unserem Abendessen bekamen.
nicht, ob die langjährige Tradition der Chor-   Anschließend saßen wir alle gemütlich bei
fahrten weiter gehen wird. Nach mehreren        Gesang (mit strenger Hand von Chorleiter
Gesprächen mit dem Chor und unserem             Thomas Scherbel) und einem Glas Wein
Pfarrer Markus Gottswinter, wurde be-           zusammen und ließen den Abend ausklin-
schlossen, die Fahrt durchzuführen.             gen.
Unser neuer Chorleiter Thomas Scherbel          Am Sonntag wurde die Hl. Messe vom
sagte ganz spontan zu, mit seiner Familie       Chor gesungen, unter Mitwirkung von Pfar-
daran teilzunehmen. Über diese Zusage           rer Gottswinter als Konzelebrant. Von den
freute ich mich besonders, da die Vorberei-     Gläubigen der Gemeinde gab es großen
tung ja schon in vollem Gange war. Ebenso       Applaus für das Amt und die Darbietung
freute ich mich über die Mitorganisation        von Herrn Scherbel an der Orgel.
von Herr Scherbel und Pfarrer Markus
                                                Nach dem Mittagessen traten wir bei
Gottswinter.
                                                Traumwetter um 14:00 die Heimreise an.
Und so startete der Joseph Chor München         Um 16:30 gab es nochmal einen Stopp in
am 14.10.2016 um 14:00 seine Fahrt über         Wattens mit einem Besuch (fakultativ) bei
die Alpen mit dem Ziel Fai della Paganella      den Kristallwelten.
nahe Trient. Ankunft war um 19:30 mit an-
                                                Um 18:00 ging es dann endgültig zurück
schließendem Abendessen.
                                                nach München, wo wir zwar müde aber ge-
Am Samstag fuhren wir nach Trient, wo wir       sund und glücklich ankamen.
um 10:30 eine Führung durch das Castello
                                                Ich hoffe sehr, dass allen Mitreisenden die
del Buonconsiglio (Sitz des Konzil im Jahr
                                                Chorfahrt gefallen hat. Und zu guter Letzt,
1545) und La Torre d´Aquila hatten. Zeit
                                                möchte ich mich ganz herzlich bei Frau
zur freien Verfügung war von 12:30 bis
                                                Heinig und Frau Hoppe für ihre Mitarbeit
15:00.
                                                bedanken.
Um 15:00 ging die Fahrt auf die Altipiani                  Pompeo Ondertoller, Chorsprecher
della Paganella weiter Richtung Andalo
und Molvenosee (leider war das Wetter
nicht allzu rosig).
                                                         Bilder siehe Umschlaginnenrückseite
Nach dem Aufenthalt am See fuhren wir
gegen 18:00 wieder zurück zum Hotel in

                                                                                         27
Wegen möglicher Terminänderungen beachten Sie bitte die
                             aktuellen Aushänge

Regelmäßige Gottesdienste und Gebetszeiten
 An Sonn-                            10:00 Uhr        Pfarrgottesdienst
 und Feiertagen:                     12:00 Uhr        Gottesdienst in polnischer Sprache
                                     19:00 Uhr        Abendmesse

 An Werktagen:
 Dienstag - Samstag                    9:00 Uhr       Hl. Messe
 Mo, Di, Do, Fr                       17:00 Uhr       Rosenkranz (November - April im Mariensaal)
 Mittwoch                      9:30 - 15.30 Uhr       Eucharistische Anbetung, Kapelle über der Sakristei
 Donnerstag                   17:30 - 19:00 Uhr       Eucharistische Anbetung, Kapelle über der Sakristei
 Samstag                              17:00 Uhr       Eucharistische Anbetung
                                      17:20 Uhr       Rosenkranz
                                      18:00 Uhr       Vorabendmesse
                                      18:00 Uhr       Vorabendmesse im Diakoniewerk Maxvorstadt

Beichtgelegenheit
Am Samstag von 17:00 - 17:45 Uhr. Zu anderen Zeiten nach Vereinbarung.

Feststehende Termine
Sonntag       10:00 Uhr     Familiengottesdienst (1. So im Monat)
              10:00 Uhr     Kindergottesdienst (3. So im Monat)
              11:00 Uhr     Frühschoppen für Männer (2. So im Monat), Franziskusstube, EG
              17:00 Uhr     Probe Vokalensemble St. Joseph (14-tägig), Musikraum, UG, Tengstr.
Montag        18:00 Uhr     LETS Tauschnetz, www.lets-muenchen.de (3. Mo im Monat), Kleiner Pfarrsaal, OG
              19:00 Uhr     Taizégebet, Kapelle über der Sakristei
              19:00 Uhr     Al-Anon Familiengruppe (Selbsthilfegruppe), www.al-anon.de, Franziskusstube, EG
Dienstag      14:00 Uhr     Seniorenclub, Kleiner Pfarrsaal, OG
              15:00 Uhr     Musikalische Früherziehung, Musikraum, UG, Tengstr.
              16:00 Uhr     Kinderchor (7-12 Jahre), Musikraum, UG, Tengstr.
              18:00 Uhr     Kreuzbund (Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft, 3. Di im Monat),
                            www.kreuzbund-muenchen.de, Franziskusstube, EG
              19:45 Uhr     Probe Joseph Chor München, Großer Pfarrsaal, OG
Mittwoch      14:00 Uhr     Elisabethenverein (3. Mi im Monat), Großer Pfarrsaal, OG
              17:30 Uhr     Ministranten, Franziskusstube, EG
              18:00 Uhr     Probe Akkordeonorchester, Musikraum, UG, Tengstr.
              20:00 Uhr     Öffentliche Pfarrgemeinderatssitzung (3. Mi im Monat), Kl. Pfarrsaal, OG
Freitag        9:00 Uhr     Herz-Jesu-Amt (1. Fr im Monat)
Samstag        9:00 Uhr     Hl. Messe für unsere Kranken (1. Sa im Monat)
               9:00 Uhr     Hl. Messe für alle, die einen besonderen Gedenktag feiern (2. Sa im Monat)
               9:00 Uhr     Hl. Messe für die Mitglieder des Elisabethenvereins (4. Sa im Monat)
              16:00 Uhr     Malayalam Gottesdienst (i.d.R. letzter Sa im Monat), Kapelle über der Sakristei

28
Term ine November – März 2014/15

         Aufgeführt sind Termine mit besonderer Gestaltung, ansonsten gelten
                              die regelmäßigen Termine
Termine 12 2016 – 03 2017
Dezember 2016
Freitag, 2. Dezember 2016                                                                            Hl. Luzius, Bischof, Märtyrer
                     9.00 Uhr                   Herz-Jesu-Amt
            15.00 - 20.00 Uhr                   9. Weihnachtlicher Kunsthandwerker-Markt der Möglichkeiten
Samstag, 3. Dezember 2016                                                         Hl. Franz Xaver, Ordenspriester, Glaubensbote
         11.00 - 19.00 Uhr                      9. Weihnachtlicher Kunsthandwerker-Markt der Möglichkeiten
Sonntag, 4. Dezember 2016                                                                                              2. ADVENT
                10.00 Uhr                       Familiengottesdienst
                                                mit dem Kinderchor St. Joseph und Einführung der neuen Ministranten,
                                                anschl. Sonntagscafé
Mittwoch, 7. Dezember 2016                                                                   Hl. Ambrosius, Bischof, Kirchenlehrer
                  7.00 Uhr                      Rorate
                 19.30 Uhr                      Informations-Elternabend für alle angemeldeten Erstkommunionkinder
Donnerstag, 8. Dezember 2016                                               HOCHFEST DER OHNE ERBSÜNDE EMPFANGENEN
                                                                                      JUNGFRAU UND GOTTESMUTTER MARIA
                                     7.30 Uhr   Rorate der Städt. Berufsschule am Elisabethplatz
                                     9.00 Uhr   Heiliges Amt
Sonntag, 11. Dezember 2016                                                            3. ADVENT (Gaudete)
                 10.00 Uhr Pfarrgottesdienst
                           anschl. Eine-Welt-Verkauf und Frühschoppen für Männer
                 17.00 Uhr Chor-Konzert:                            Karten: € 15,-/ € 10,-
                           "Weihnachtsoratorium I-III"              Kartenvorverkauf ab 21. November
                           von J.S. Bach                            im Pfarrbüro!
Mittwoch, 14. Dezember 2016                                                   Hl. Johannes v. Kreuz, Ordenspriester, Kirchenlehrer
                  7.00 Uhr  Rorate
Donnerstag, 15. Dezember 2016
                 19.30 Uhr  Kreistänze zum Weihnachtsoratorium                             Ltg: B. Keppler, Kosten: € 10,-

Sonntag, 18. Dezember 2016                                                                                             4. ADVENT
                 16.00 Uhr Konzert "Junge Chöre München“
Mittwoch, 21. Dezember 2016
                  7.00 Uhr  Rorate
                 20.00 Uhr  Öffentliche PGR-Sitzung
Samstag, 24. Dezember 2016                                                                                     HEILIGER ABEND
                16.00 Uhr  Kinderkrippenfeier mit Krippenspiel und Kinderchor St. Joseph
                22.00 Uhr  Christmette mit Musik für Orgel, Trompete und Sopran
Sonntag, 25. Dezember 2016                      HOCHFEST DER GEBURT DES HERRN - WEIHNACHTEN
                 10.00 Uhr Festgottesdienst
                           W.A. Mozart: “Spatzenmesse“
                           mit dem Joseph Chor München, Solisten und Orchester
Montag, 26. Dezember 2016                                                                        HL. STEPHANUS, Erster Märtyrer
                10.00 Uhr                       Festlicher Gottesdienst mit der Stubenmusik St. Joseph

                                   Das Pfarrbüro ist vom 27. Bis 30. Dezember geschlossen!

                                                                                                                               29
Sie können auch lesen