Das Herz bei arterieller Hypertonie

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Schwerpunkt: Das Herz bei Inneren Erkrankungen

    Internist 2007 · 48:236–245                   M.G. Hennersdorf · B.E. Strauer
    DOI 10.1007/s00108-006-1762-0                 Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
    Online publiziert: 23. Dezember 2006
    © Springer Medizin Verlag 2006

    Schwerpunktherausgeber
    B.E. Strauer, Düsseldorf
                                                  Das Herz bei arterieller
                                                  Hypertonie

                                                  zogen werden, die zeigte, dass die links-                   Hypertrophie (MMI erhöht und RWT
    Hypertonie und „Hochdruckherz“                ventrikuläre Hypertrophie mit einer ein-                    0,43). In der Folge entwickelt                       Hypertrophie der Kardiomyozyten. In-
    tektur (Mikroangiopathie; [5]). Sie stellt    sich dann eine konzentrische (MMI er-                       folge mikrovaskulärer Ischämien werden
    dann nicht mehr nur einen kompensa-           höht und RWT >0,43) oder exzentrische                       nekrotische Zellen durch Kollagen ersetzt.
    torischen Prozess dar, sondern einen ei-
    genständigen prädiktiv bedeutsamen Fak-                                                              Arterielle Hypertonie
    tor. Von einer linksventrikulären Hyper-
    trophie wird gesprochen, wenn Kriterien                                    Hypertrophie der     Fibrose      Endotheldysfunktion   Mikroangiopathie
    im Echokardiogramm und/oder im Elek-                                       Kardiomyozyten
    trokardiogramm erfüllt sind. Insgesamt
                                                                                                                                                          Zeit

    kennzeichnet der Begriff „Hochdruck-                                                               Hypertensiv bedingte
    herz„ somit mehrere Entitäten, nämlich                                                             Linksherzhypertrophie
                                                     Abb. 1 7 Pathophy-                                                                Makroangiopathie
    die Hypertrophie, die Mikroangiopathie,
    die diastolische und evtl. auch systolische       siologische Zusam-
                                                      menhänge der Ent-                       Diastolische Dysfunktion
    Funktionsstörung sowie atriale und vent-                                                                               Arrhythmien
                                                  wicklung der kardialen
    rikuläre Arrhythmien.                         Morbidität und Morta-                Systolische Dysfunktion
        Die prognostische Bedeutung kann an-       lität bei arterieller Hy-                             Mortalität, Morbidität
    hand der Framingham-Studie nachvoll-                          pertonie

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Schwerpunkt: Das Herz bei Inneren Erkrankungen
                                                      The course of any case of cardiac hypertrophy may
         Prähypertrophiertes Stadium                  be divided into three stages:                          auch systolischen Funktionsstörung des
                                                                                                             linken Ventrikels ergeben. Durch die ge-
         Konzentrisches Remodeling                    The period of development which varies with the        störte diastolische Funktion kommt es zu
         Diastolische Funktionsstörung                nature of the primary lesion…
         Normale systolische Funktion
                                                                                                             einem erhöhten Druck im linken Vorhof
         MMI normal, RWT > 0,43                       The period of full compensation in which the heart‘s   und zu einer Dilatation des linken Atri-
                                                      vigor meets the requirements of circulation            ums. In der Folge entstehen atriale Ekto-
                                                      The period of broken compensation which…takes          pien, intermittierendes Vorhofflimmern
                                                      place slowly and results from degeneration and         und -flattern und im ungünstigen Fall
                                                      weakening of the heart muscle                          permanentes Vorhofflimmern.
                                                                                               Osler, 1892

                                                                                                             Diagnostik
                      Konzentrische Hypertrophie
                      Diastolische Funktionsstörung                                                          Die Entwicklung eines Hochdruckher-
                      Normale systolische Funktion                                                           zens setzt eine länger bestehende arteriel-
                      MMI erhöht, RWT > 0,43
                                                                                                             le Hypertonie voraus. Es gilt nun, die hy-
                                                                                                             pertensiv bedingten Veränderungen am
                                                                                                             Herzen frühzeitig zu identifizieren. Dabei
                                                            Exzentrische Hypertrophie                        nehmen elektro- und echokardiografische
                                                            Gestörte diastolische und systolische Funktion   Methoden den wichtigsten Raum ein. Da-
                                                            MMI erhöht                                       neben wird oft ein pathologisches Belas-
                                                            RWT < 0,43
                                                                                                             tungs-EKG gesehen, das dann entweder
                                                                                                             Ausdruck einer koronaren Mikroangio-
    Abb. 2 8 Charakterisierung der verschiedenen Stadien des Hochdruckherzens. (In Anlehnung an die
                                                                                                             pathie oder einer koronaren Makroangio-
    Beschreibung von Osler 1892)
                                                                                                             pathie sein kann, zumal die arterielle Hy-
                                                                                                             pertonie ja auch einen wichtigen Risiko-
    Dies trägt bereits früh zur diastolischen             riolen, im weiteren durch die Einschrän-           faktor für das Auftreten einer koronaren
    Dysfunktion bei. Die intramyokardialen                kung der arteriolären Vasodilatationsfä-           Herzkrankheit darstellt.
    Arteriolen sind beim Hochdruckherzen                  higkeit aufgrund der Mediahypertrophie
    wandverdickt und haben einen erhöhten                 und der perivaskulären Arteriolosklero-            Elektrokardiografie
    perivaskulären Bindegewebsgehalt. Die-                se und durch das Auftreten von Myokar-
    se Veränderungen sind nicht unmittelbar               dischämien. Eine diastolische Herzinsuf-           Elektrokardiografische Zeichen einer
    an die Hypertrophie der freien Wand des               fizienz ist so eine frühe klinische Mani-          linksventrikulären Hypertrophie sind ei-
    linken Ventrikels gebunden, sondern die               festation.                                         nerseits Hypertrophieindizes, anderer-
    strukturellen Veränderungen der Arteri-                   Arrhythmogen wirkt einerseits eine er-         seits unspezifische Linksherzschädigungs-
    olen gehen der Entwicklung einer LV-Hy-               höhte spontane Arrhythmieneigung (ge-              zeichen. Die Hypertrophieindizes wer-
    pertrophie voraus (prähypertrophierter                triggerte Aktivität mit frühen oder späten         den entweder aus den Extremitätenab-
    Zustand). Kardiomyozyten und intramu-                 Nachdepolarisationen), andererseits eine           leitungen (z. B. Lewis-Index) oder Brust-
    rale Arteriolen sind vom Interstitium um-             gestörte Erregungsausbreitung und Erre-            wandableitungen (z. B. Sokolow-Lyon-
    geben. Eine endotheliale Dysfunktion der              gungsrückbildung und drittens das Auf-             Index) berechnet (. Tab. 1). Daneben
    epikardialen Koronargefäße des Hoch-                  treten von Reentry-Mechanismen [10].               stellt der Cornell-Index eine Berechnung
    druckherzens ist bekannt [9].                         Die Aktionspotenzialdauer ist verlängert           mit hoher Genauigkeit dar. Im Falle eines
                                                          und die Plateauphase des Aktionspoten-             Linksschenkelblocks sind diese Parame-
    E Es ist anzunehmen, dass eine                        zials scheint labiler zu sein [11]. Norma-         ter aber nur eingeschränkt verwertbar.
      endotheliale Dysfunktion                            lerweise bestehen Unterschiede in der              Die Analyse linksatrialer Parameter kann
      die Frühmanifestation einer                         Aktionspotenzialdauer zwischen endo-               von besonderer Bedeutung sein. Schon
      nachfolgenden stenosierenden                        kardial und epikardial gelegenen Myo-              vor über 30 Jahren zeigten Frohlich et al.,
      koronaren Makroangiopathie ist.                     zyten. Diese Ordnung scheint bei links-            dass beim Hochdruckherzen früh Verän-
                                                          ventrikulärer Hypertrophie aufgehoben              derungen der P-Welle als Ausdruck einer
    Die funktionellen Folgen sind im Auf-                 bzw. umgekehrt zu sein [12].                       linksatrialen Reaktion auf eine diasto-
    treten einer Myokardischämie bei er-                      Fibrose kann das Auftreten von Re-             lische Dysfunktion auftreten [13]. Immer-
    höhtem metabolischen Bedarf und in mi-                entry-Mechanismen und somit anhalten-              hin konnten eine Sensitivität von 80% und
    krovaskulären Spasmen unter Ruhebedin-                den ventrikulären Tachykardien begüns-             eine Spezifität von 89% für das Vorliegen
    gungen zu sehen. Eine diastolische Dys-               tigen. Das Auftreten atrialer Arrhythmien          einer linksventrikulären Hypertrophie bei
    funktion wird damit erklärbar auf dem                 wird im wesentlichen durch hämodyna-               elektrokardiografischen Zeichen linksatri-
    Boden der strukturellen Veränderungen                 mische Veränderungen bedingt, die sich             aler Störungen in einer Studie von Mehta
    am Netzwerk der wandverdickten Arte-                  aus einer gestörten diastolischen und ggf.         et al. gefunden werden [14]. Die Sensiti-

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Zusammenfassung · Abstract

vität der o. g. Indizes für das Vorhanden-     Internist 2007 · 48:236–245 DOI 10.1007/s00108-006-1762-0
sein einer linksventrikulären Hypertro-        © Springer Medizin Verlag 2006
phie liegt bei etwa 50 bis 60%, die Spezifi-
                                               M. G. Hennersdorf · B. E. Strauer
tät dagegen bei über 95% [15].
                                               Das Herz bei arterieller Hypertonie
    Über die Elektrokardiografie kann also
eine linksventrikuläre Hypertrophie mit        Zusammenfassung
einer mäßigen Genauigkeit erfasst wer-         Der Begriff „Hochdruckherz“ umfasst die En-        rung. Klinisch zeigen sich pektanginöse Be-
den. Dennoch stellt sie das einfachste und     titäten linksventrikuläre Hypertrophie, Mikro-     schwerden, Dyspnoe und Herzrhythmusstö-
ökonomischste Verfahren dafür dar. Die         angiopathie, und Endothelfunktionsstörun-          rungen, unter denen besonders atriale Ar-
                                               gen mit diastolischen und systolischen Funk-       rhythmien früh im Krankheitsverlauf auftre-
elektrokardiografisch bestimmte Präva-
                                               tionsstörungen, Arrhythmien und erhöhtem           ten. Eine ausgebildete linksventrikuläre Hy-
lenz der linksventrikulären Hypertrophie       kardiovaskulären Risiko als Konsequenzen.          pertrophie ist mit einem erhöhten Risiko ver-
beim Hypertoniker wird mit 16 bis 19%          Pathophysiologisch beruht dies auf einer Hy-       knüpft, auch ventrikuläre maligne Arrhyth-
angegeben. Daneben ist sie altersabhän-        pertrophie der Myozyten, einer interstitiellen     mien zu erleiden. Oberstes Therapieprinzip
gig: So betrug die Prävalenz z. B. in der      Fibrose und Mediahypertrophie der Gefäße.          ist die antihypertensive Therapie zur Hyper-
Framingham-Studie 6% bei unter 30 Jah-         Als frühestes Zeichen eines Hochdruckher-          trophieregression, die bei strenger Therapie
                                               zens kann eine Mikroangiopathie diagnosti-         erreicht werden und dann auch das Mortali-
re alten und 43% bei über 70 Jahre alten
                                               ziert werden. Auch eine diastolische Funkti-       tätsrisiko senken kann.
Hypertonikern [16].                            onsstörung stellt eine früh im Krankheitsver-
                                               lauf zu erfassende Veränderung dar. Bei wei-       Schlüsselwörter
Echokardiografie                               ter bestehender Hypertonie kommt es zur            Hypertonie · Diastolische Dysfunktion · Hy-
                                               Linksherzhypertrophie (oft asymmetrisch)           pertrophie · Arrhythmien
Die Echokardiografie stellt das sensitivste    und später zur systolischen Funktionsstö-
Verfahren zur Diagnostik der linksventri-
kulären Hypertrophie dar [17]. Eine arte-      The heart in hypertension
rielle Hypertonie verursacht das echokar-
diografische Bild eines chronisch druck-       Abstract
belasteten linken Ventrikels. Je nach Dau-     The term hypertensive heart disease covers         velops (often asymmetric) and later a systolic
                                               the entities of left ventricular hypertrophy,      dysfunction. Clinically, the patients suffer
er und Schweregrad der hypertensiven Er-
                                               microangiopathy and endothelial dysfunc-           from angina pectoris, dyspnea and rhythm
krankung wird neben Zeichen der links-         tion resulting in diastolic and systolic dys-      disorders. Left ventricular hypertrophy is as-
ventrikulären Wandverdickung mit meist         function, arrhythmias and increased cardio-        sociated with an increased risk of malignant
nur geringer Durchmesserzunahme im             vascular risk. From the pathophysiological         ventricular arrhythmias. Thus, the main thera-
Falle der myokardialen Dekompensa-             point of view, this is caused by the hypertro-     peutic principle should be antihypertensive
tion eine deutlich ausgeprägte Dilatation      phy of cardiac myocytes, interstitial fibrosis     therapy with the goal of regression of hyper-
                                               and media hypertrophy of the arterioles. Mi-       trophy leading to decreased mortality risk.
des linken Ventrikels, verbunden mit ei-
                                               croangiopathy can be diagnosed as the ear-
ner ausgeprägten systolischen Funktions-       liest sign of hypertensive heart disease, with     Keywords
störung, beobachtet. Echokardiografisch        diastolic dysfunction also being found as an       Hypertension · Diastolic dysfunction · Hyper-
können darüber hinaus eine diastolische        early change. In further persisting arterial hy-   trophy · Arrhythmias
oder (in fortgeschrittenen Stadien) systo-     pertension left ventricular hypertrophy de-
lische Funktionsstörung erfasst werden.
    Schon früh zeigt sich eine diastolische
Funktionsstörung. Charakteristisch sind
eine Verlängerung der Relaxation und ei-
ne Abnahme der Kammer-Compliance.
Dies führt zu einer Änderung der diasto-
lischen Flussgeschwindigkeiten in der Mi-
tralklappenebene und der isovolumetri-
schen Relaxationszeit. Nach Daten des
Augsburger MONICA-Kollektivs weisen
Hypertoniker mit linksventrikulärer Hy-
pertrophie zu etwa 25% eine diastolische
Funktionsstörung auf. De Simone et al.
zeigten, dass bereits im Stadium des kon-
zentrischen Remodelings und bei kon-
zentrischer Hypertrophie die diastolische
Funktion i. S. einer Relaxationsstörung
eingeschränkt ist [18].

                                                                                                                         Der Internist 3 · 2007    | 239
Schwerpunkt: Das Herz bei Inneren Erkrankungen

                                                                            Herzkatheter

                                                                            Die invasive Herzkatheteruntersuchung
                                                                            zeigt beim Hochdruckherzen in der Regel
                                                                            erhöhte Füllungsdrucke als Ausdruck der
                                                                            diastolischen Funktionsstörung (PCWP,
                                                                            LVEDP). Dabei kann der PCWP-Druck
                                                                            in Ruhe normal sein und erst unter Be-
                                                                            lastung ansteigen (entsprechend der dia-
                                                                            stolischen Funktionsstörung), aber auch
                                                                            schon in Ruhe erhöht sein und ggf. auch
                                                                            Phänomene eines Pulsus alternans als Fol-
                                                                            ge der ventrikulären Einflussstörung auf-
                                                                            weisen [19]. Lävokardiografisch lässt sich
                                                                            eine Linksherzhypertrophie nachweisen.
                                                                            Koronarangiografisch sind geschlängel-
                                                                            te epikardiale Koronargefäße der typische
                                                                            Befund. Darüber hinaus muss mit Steno-
         I                                                                  sen dieser Gefäße gerechnet werden, da
                                                                            rund die Hälfte der invasiv untersuchten
                                                                            Hypertoniker mit Angina pectoris auch
                                                                            Einengungen aufweisen (. Abb. 3).
         II
                                                                            Andere Verfahren

          III                                                               Die Diagnose der Mikroangiopathie ist
                                                                            möglich durch verschiedene Verfahren.
                                                                            So kann mittels intrakoronarer Doppler-
                                                                            flussmessung die koronare Regulations-
                                                                            breite bestimmt werden. Die invasive Un-
          LV [40]                                                           tersuchung mittels Argoninhalation (Ar-
                                                                            gonfremdgasdilutionsmethode) stellt si-
                                                                            cherlich den genauesten Ansatz dar und
                                                                            erlaubt die Bestimmung der metabo-
                                                                            lischen und extravaskulären Komponen-
                                                                            ten sowie der koronaren Regulationsbrei-
                                                                            te [20]. Damit kann die Vasodilatations-
                                                                            fähigkeit des intramyokardialen Koronar-
                                                                            gefäßsystems bei verschiedenen Stadien
                                                                            der kardialen Erkrankung bestimmt wer-
                                                                            den. Wenn ein erhöhter metabolischer
                                                Abb. 3 9 Angio-             Bedarf besteht, ist beim druckbelasteten
                                                grafisches Bild ty-         Herzen die koronare Regulationsbreite
                                                pischer Verände-            bereits in Ruhe aufgrund eines gesteiger-
                                                rungen der Koronar-
                                                                            ten Blutflusses eingeschränkt. So ist beim
                                                gefäße bei Hochdruck-
                                                herz (links): stark ver-    Hochdruckherzen eine Einschränkung
                                                mehrte Schlängelung         der koronaren Vasodilatationsfähigkeit
                                                der Gefäße und paral-       um 20 bis 50% des Ausgangswertes ein
                                                lel bestehende Koro-        frühes Zeichen der Endorganschädigung.
          [0]                                   narsklerose. Linksvent-
                                                                            Die Einschränkung der Vasodilatations-
                                                rikuläre Druckmessung
                                                in der Diastole (rechts):   fähigkeit ist im wesentlichen durch eine
                                                erhöhter enddiasto-         hypertensive koronare Arteriolosklerose
                                                lischer linksventriku-      bedingt [21].
                                                lärer Druck (30 mmHg)           Weitere Möglichkeiten zur Diagnostik
                                                                            eines Hochdruckherzens geben die Radio-
                                                                            nuklidventrikulografie (Auswurffraktion,

240 |   Der Internist 3 · 2007
diastolische Funktion), die Myokardszin-
tigrafie, die Positronenemissionstomogra-
fie und neuerdings auch das Kardio-MRT,
in welchem im eigenen Patientenkollek-
tiv bereits in bis zu fast 50% der Fälle als
Ausdruck myokardialer Veränderungen
ein „delayed enhancement“ nachgewie-
sen werden konnte (. Abb. 5), wobei die-
se Patienten durch Ischämien im Belas-
tungs-EKG, eine diastolische Funktions-
störung und häufigere atriale Arrhyth-
mien (Vorhofflimmern) gekennzeichnet
waren.
                                               Abb. 4 8 Nachweis eines „delayed enhancement“ bei Hochdruckherz in der MRT: intramural gele-
                                               gene Bereiche eines DE (Pfeile). (Mit freundlicher Genehmigung von U. Mödder und K. Andersen, Insti-
Klinische Konsequenzen                         tut für diagnostische Radiologie, Universität Düsseldorf)

Klinisch stehen beim Hypertoniker die
Zeichen der Mikroangiopathie und der                  Linksherzinsuffizienz            Arrhythmien/ plötzlicher             Entwicklung einer
                                                                                              Herztod                          koronaren
Herzinsuffizienz (diastolisch und systo-                                                                                    Makroangiopathie
lisch) im Vordergrund. Dabei weisen die
Patienten typische oder atypische Angina
                                                        Übergang einer                  Vorhofflimmern häufig                 Plaqueruptur
pectoris auf, daneben Dyspnoe und/oder
                                                     konzentrischen in eine                                                  Myokardinfarkt
Arrhythmien. Ektope atriale Tachykardien           exzentrische Hypertrophie          Hohe Embolisationsrate bei
sind nicht selten, Vorhofflimmern eben-                                                    Vorhofflimmern
                                                    Diastolische/ systolische
so. Die Apoplexrate ist beim Hypertoni-                 Herzinsuffizienz              Ventrikuläre Arrhythmien/
ker deutlich erhöht [22], sei es durch re-                                               plötzlicher Herztod
zidivierende Embolien bei (klinisch nicht
immer erfasstem) Vorhofflimmern (wor-          Abb. 5 8 Prognosebestimmende Faktoren bei Patienten mit Hochdruckherz
auf z. B. die LIFE-Studie hinweist [23])
oder andere, primär das ZNS betreffen-
de pathophysiologische Zusammenhän-            F Entwicklung einer koronaren Makro-                     Auch die Toleranz einer Ischämie bei
ge. In jedem Fall sollte das Vorliegen ei-       angiopathie,                                        linksventrikulärer Hypertrophie und Mi-
ner arteriellen Hypertonie und besonders       F Entwicklung einer diastolischen bzw.                kroangiopathie ist reduziert [27]. Sie wei-
einer Linksherzhypertrophie bei Vorhof-          systolischen Herzinsuffizienz,                      sen peri- und postinterventionell eine
flimmern zu einer intensivierten Antiko-       F Auftreten von Arrhythmien.                          größere Komplikationsrate auf. Im Lang-
agulation führen. Die arterielle Hyperto-                                                            zeitverlauf sind Hypertoniker mit koro-
nie führt zu einer erhöhten Rate ventriku-     Makroangiopathie                                      narer Herzkrankheit besonders bedroht
lärer Arrhythmien (nicht anhaltende ven-       Dass die Makroangiopathie aus einer Mi-               durch zu niedrige Blutdruckwerte, also
trikuläre Tachykardien) und einem erhöh-       kroangiopathie hervorgehen kann, konn-                eine zu strenge antihypertensive Thera-
ten Risiko des plötzlichen Herztodes, wo-      te von Kelm et al. [25] gezeigt werden. Es            pie [28, 29]. Dabei fällt auf, dass vor allem
bei diesbezüglich entweder die Hypertro-       konnte bei Patienten mit reduzierter ko-              sehr niedrige diastolische Werte das kar-
phie stark ausgeprägt bzw. eine systolische    ronarer Flussreserve als Maß der Mikro-               diovaskuläre Risiko wiederum steigen las-
Herzinsuffizienz bestehen sollte. Weiter-      angiopathie eine Inzidenz der koronaren               sen (. Abb. 6). Nach Messerli et al. wird
hin können beim Hypertoniker insbe-            Makroangiopathie von 8% pro Jahr ermit-               nach einer Subanalyse der INVEST-Studie
sondere bei zusätzlich bestehender Links-      telt werden und ein Risiko für eine Revas-            (Internationale Verapamil-Trandolapril-
herzhypertrophie häufig spontane Ischä-        kularisation bzw. ein koronares Ereignis              Studie) der optimale Wert mit 119 mmHg
mien im Langzeit-ST-Strecken-Holter ge-        (MACE) von 3,5% pro Jahr. Daneben ist                 systolisch und 84 mmHg diastolisch ange-
funden werden [24].                            die arterielle Hypertonie und insbeson-               geben [28].
                                               dere die linksventrikuläre Hypertrophie
Prognose                                       ein wesentlicher Risikofaktor für das Auf-            Herzinsuffizienz
                                               treten einer koronaren Plaqueruptur als               Die Entwicklung einer klinisch manifes-
Risikofaktoren                                 auslösendem Ereignis eines akuten Myo-                ten Herzinsuffizienz ist bei einer arteri-
                                               kardinfarktes [26]. Bei einer linksventri-            ellen Hypertonie ein weiterer progonos-
Die Prognose des Patienten mit Hoch-           kulären Muskelmasse von >270 g ist die                tisch relevanter Parameter. Liegt bereits
druckherz (. Abb. 5) ist bestimmt durch        Wahrscheinlichkeit für eine koronare                  eine asymptomatische linksventrikuläre
3 Faktoren:                                    Plaqueruptur um das fast 5fache erhöht.               Funktionsstörung vor, stellt dies einen

                                                                                                                          Der Internist 3 · 2007      | 241
Tab. 1 Elektrokardiografische Zeichen einer linksventrikulären Hypertrophie bzw.                        ten arrhythmogenen Risiko assoziiert zu
 linksatrialer Parameter bei Hypertrophie                                                                sein [38]. Eine autonome Dysfunktion
 Parameter der ventrikulären Hypertrophie              Grenzwert                                         wird bei arterieller Hypertonie häufig ge-
 R in aVL                                              >1,1 mV                                           funden (Herzfrequenzvariablität, Baro-
 R in V5 oder V6                                       >2,5 mV                                           und Chemoreflexsensitivität), allerdings
 S in V1 oder V2                                       >2,5 mV                                           scheint diese eher mit der Hypertonie und
 S in V1 oderV2 + R in V5 oder V6 (SLI)                >3,5 mV                                           der Hypertrophie selbst als mit einem er-
                                                                                                         höhten Arrhythmierisiko zusammenzu-
 R in I + S in III – S in I – R in III (Lewis-Index)   >2,5 mV
                                                                                                         hängen [39, 40, 41, 42].
 R in aVL + S in V3 (Cornell-Index)                    >2 mV
 Parameter der atrialen Abnormalität bei LVH
                                                                                                         Positive Effekte einer
 P-Negativitätsbewegung in V1                          >0,04 mV/s
                                                                                                         therapeutischen
 Tiefe der negativen Phase des P in V1                 >1 mV
                                                                                                         Hypertrophieregression
 Dauer der negativen Phase des P in V1                 >40 ms
 Gesamte P-Dauer                                       >110 ms                                           Aufgrund der pathophysiologischen Zu-
 P-Dauer/PR-Intervall                                  >1,6                                              sammenhänge sollte eine medikamen-
                                                                                                         tös erreichte Regression der linksventri-
                                                                                                         kulären Hypertrophie auch mit einer ver-
relevanten mortalitätsassoziierten Fak-                 zeigten, dass die Inzidenz von Vorhofflim-       besserten Prognose einhergehen. Es ist
tor dar, wie Verdecchia et al. [30] an ei-              mern beim Hypertoniker mit dem Alter             durch mehrere multizentrische Studien
ner prospektiven Studie an über 2.300 Pa-               und der Ausprägung der linksventriku-            und Metaanalysen belegt, dass eine anti-
tienten zeigten. Insbesondere bei Links-                lären Hypertrophie ansteigt und dass ei-         hypertensive Therapie die Prognose hin-
herzschädigungszeichen und hypertensiv                  ne Vergrößerung des linken Vorhofes die          sichtlich der ischämiebedingten koro-
bedingter Linksherzhypertrophie („strain“               Chronifizierung des Vorhofflimmerns be-          naren und zerebralen Ereignisse verbes-
= ST-Strecken-Senkungen und T-Negati-                   günstigt [34].                                   sert [43]. Weiterhin darf als gesichert gel-
vierungen) sind die Inzidenz einer Herz-                    Eine arterielle Hypertonie geht mit          ten, dass durch eine effektive antihyper-
insuffizienz und die herzinsuffizienzasso-              dem Auftreten einer vermehrten ventri-           tensive Therapie eine myokardiale Hyper-
ziierte Mortalität signifikant erhöht [31].             kulären Extrasystolie und häufiger auf-          trophieregression erreicht werden kann.
                                                        tretenden anhaltenden oder nicht anhal-          Dies kann durch Verwendung verschie-
Herzrhythmusstörungen                                   tenden ventrikulären Tachykardien ein-           dener Antihypertensiva geschehen, wo-
Herzrhythmusstörungen, und hier beson-                  her, insbesondere dann, wenn zusätzlich          bei ACE-Hemmer bzw. AT-Blocker, Be-
ders das Vorhofflimmern, nehmen beim                    eine linksventrikuläre Hypertrophie be-          tablocker und Kalziumantagonisten hier
Hypertoniker einen breiten Raum ein.                    steht, wie bereits die Framingham-Studie         hervorzuheben sind [44].
Analysiert man die in den vergangenen                   zeigte [15, 16]. Je höher der arterielle Blut-
Jahren publizierten Studien zu Vorhof-                  druck, desto höher ist auch das Risiko für       > Durch Effektive
flimmern, so fällt auf, dass meist mehr als             den plötzlichen Herztod, wie schon aus äl-          antihypertensive Therapie lässt
50 bis 60% dieser Patienten eine arteriel-              teren Daten von Le Heuzey u. Guize be-              sich eine myokardiale Hyper-
le Hypertonie mit oder ohne Linksherz-                  kannt ist [35].                                     trophieregression erreichen
hypertrophie aufweisen. Beim hypertro-                      Den plötzlichen Herztod vorherzusa-
phierten Herzen kommt es frühzeitig                     gen, ist aber auf der Basis der bisher be-       Eine Hypertrophieregression führt zu ei-
zu einer Dilatation des linken Vorhofes                 kannten Risikofaktoren nur mit einer ge-         ner Verbesserung der koronaren Fluss-
durch eine diastolische Dysfunktion des                 ringen Wahrscheinlichkeit möglich. Al-           reserve und zu einem Rückgang des in-
linken Ventrikels aufgrund einer Drucker-               lein bei langzeitelektrokardiografisch do-       terstitiellen Kollagengehaltes. Daneben
höhung im linken Vorhof. Dies begünstigt                kumentierten ventrikulären Arrhythmien           kann eine Verbesserung der diastolischen
das Auftreten von supraventrikulären Ex-                steigt bei arterieller Hypertonie das Risi-      Parameter nachgewiesen werden, wie
trasystolen sowie von Vorhofflattern und                ko des plötzlichen Herztodes [36], insbe-        Schwartzkopff et al. in einer Studie unter
Vorhofflimmern. Das relative Risiko für                 sondere dann, wenn eine linksventriku-           Therapie mit Perindopril zeigen konnten
das Auftreten chronischen Vorhofflim-                   läre Hypertrophie vorliegt [37]. Weitere         [45]. Auch Brilla et al. konnten den Rück-
merns wird mit 1,9 beziffert, wenn eine                 nichtinvasive Risikoprädiktoren sind ein         gang interstitieller Fibrose vor allem un-
arterielle Hypertonie vorliegt. Besteht zu-             Alter von über 65 Jahren, eine verlänger-        ter dem Einsatz von ACE-Hemmern be-
dem eine linksventrikuläre Hypertrophie,                te QT-Dispersion, eine linksventrikuläre         legen [46]. Entsprechend darf auch erwar-
steigt es auf 3,0 [32]. Die linksventriku-              Hypertrophie im EKG sowie die Einnah-            tet werden, dass sich unter dieser Therapie
läre Hypertrophie ist eng mit einer Ver-                me von Diuretika. Daneben scheint bei            eine Verbesserung der diastolischen Funk-
größerung des linken Vorhofes und dem                   Hypertrophie das Auftreten eines patho-          tion ergibt, wie Diez et al. unter einer The-
Auftreten intermittierenden Vorhofflim-                 logischen T-Wellen-Alternans gehäuft zu          rapie mit Losartan zeigen konnten [47].
merns verknüpft [33]. Verdecchia et al.                 beobachten und auch mit einem erhöh-

                                                                                                                              Der Internist 3 · 2007   | 243
Schwerpunkt: Das Herz bei Inneren Erkrankungen
                               50
                               45                                                                                              gen. Die Diagnose „Hochdruckherz“ er-
                               40
        Primäres Outcome (%)

                                                                                                                               fordert in den meisten Fällen neben Elek-
                               35
                                                                                                                               tro- und Echokardiografie auch eine in-
                               30
                               25                                                                                              vasive Katheterdiagnostik, da die Be-
                               20                                                                                              schwerden denen einer koronaren Ma-
                               15                                                                                              kroangiopathie gleichen und die Hyper-
                               10                                                                                              tonie ohnehin als Risikofaktor für die
                                5
                                0
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                                                                                                                               res Augenmerk ist zu richten auf die früh-
                                     0

                                               0

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                                                                                             >
                                                                                                                               zeitige Erkennung der Erkrankung bzw.
                                         11

                                                   12

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                                                                       14

                                                                                 15
                                                    Systolischer Blutdruck (mmHg)                                              der Herzbeteiligung. Dies kann am bes-
                               50                                                                                              ten geschehen durch exakte EKG-Analy-
                               45                                                                                              se und Echokardiografie. In dieser kann
                               40                                                                                              als frühes Zeichen neben einer relativen
        Primäres Outcome (%)

                               35
                                                                                                                               Wandverdickung (oft asymmetrisch) eine
                               30
                                                                                                       Abb. 6 9 Inzidenz       diastolische Dysfunktion diagnostiziert
                               25
                               20
                                                                                                       des primären Outco-     werden. Da diese auch schon nachweis-
                                                                                                       mes (Mortalität oder
                               15                                                                                              bar ist, bevor eine über die Norm hinaus-
                               10
                                                                                                       Myokardinfarkt bzw.
                                                                                                       Schlaganfall) bei der   gehende Erhöhung der linksventriku-
                                5
                                                                                                       INVEST-Studie in Ab-    lären Muskelmasse besteht, sollte in die-
                                0
                                                                                                       hängigkeit des sys-     sem Fall eine progressionsvermindernde
                                    60

                                               0

                                                         0

                                                                   0

                                                                            00

                                                                                         0

                                                                                              10
                                          –7

                                                     –8

                                                               –9

                                                                                      11
                                                                        –1

                                                                                             >1
                                                                                    0–
                                         60

                                                   70

                                                             80

                                                                                                       tolischen und diasto-   oder -verhindernde antihypertensive
                                                                       90

                                                                                 10

                                                   Diastolischer Blutdruck (mmHg)                      lischen Blutdruckes.
                                                                                                                               Therapie eingeleitet oder intensiviert
                                                                                                       (Mod. n. [28])
                                                                                                                               werden. Dazu eignen sich vor allem ACE-
                                                                                                                               Hemmer, AT-Antagonisten, Kalziumanta-
        Erreicht man eine Hypertrophieregres-                                    reduzierten QT-Dispersion [51]. Bei gut       gonisten und Betablocker. Die antihy-
    sion und kann man dies am EKG durch                                          behandelter Hypertonie konnte ein Rück-       pertensive Therapie kann zu einer Rück-
    Verminderung der Amplitude und Ver-                                          gang der linksventrikulären Muskelmasse,      bildung der Linksherzhypertrophie wie
    besserung der Repolarisationsstörun-                                         der linksatrialen Vergrößerung und kon-       auch der interstitiellen Umbauvorgän-
    gen feststellen, so wird die Prognose nach                                   sekutiv der Prävalenz von Vorhofflim-         ge führen, die Mikroangiopathie vermin-
    Daten der Framingham-Studie signifi-                                         mern gefunden werden [44]. Eine Sub           dern. Dies kann die klinischen Beschwer-
    kant verbessert [48]. Die HOPE-Studie,                                       analyse der LIFE-Studie konnte diesen Zu-     den der betroffenen Patienten lindern
    die eine Verminderung der kardiovasku-                                       sammenhang ebenfalls belegen. Patienten       und deren Prognose verbessern helfen.
    lären Ereignisse durch Therapie mit Ra-                                      mit Hpyertrophieregession hatten eine si-
    mipril zeigte, konnte in Subanalysen wei-                                    gnifikant niederigere Inzidenz von Vor-       Korrespondierender Autor
    tere Daten zur Hypertrophieregression                                        hofflimmern als Patienten mit Hypertro-       PD Dr. M. G. Hennersdorf
    liefern. Mathew et al. [49] teilten das Pa-                                  phiepersistenz oder -progredienz (14,4 vs.    Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angio-
    tientenkollektiv auf der Basis von elek-                                     19 Fälle pro 1.000 Patientenjahre; [52]).     logie, Universitätsklinikum Düsseldorf
                                                                                                                               Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
    trokardiografischen Hypertrophiezei-                                             Verdecchia et al. konnten anhand ei-      hennersdorf@med.uni-duesseldorf.de
    chen in Patienten, die keine Hypertro-                                       ner Metaanalyse von Daten, die zur Mor-
    phie entwickelten oder bei denen sich ei-                                    talitätssenkung erhoben waren, nachwei-       Interessenkonflikt. Es besteht kein Interessenkon-
    ne Regression nachweisen ließ, und sol-                                      sen, dass eine Hypertrophieregression ei-     flikt. Der korrespondierende Autor versichert, dass kei-
                                                                                                                               ne Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in
    che, bei denen sich eine Hypertrophie                                        ne Mortalitätssenkung mit einer über          dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Kon-
    entwickelte bzw. nicht rückläufig war. Es                                    50%igen Wahrscheinlichkeit nach sich          kurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Die Präsentation
    fand sich, dass in der ersten Gruppe die                                     zieht [53].                                   des Themas ist unabhängig und die Darstellung der In-
                                                                                                                               halte produktneutral.
    Wahrscheinlichkeit der Entwicklung ei-
    ner Herzinsuffizienz und der damit asso-                                     Fazit für die Praxis
    ziierten Mortalitätsrate signifikant verrin-                                                                               Literatur
    gert war. Auch das Risiko des plötzlichen                                    Der Begriff „Hochdruckherz“ vereinigt
    Herztodes war um rund 50% reduziert.                                         die Entitäten Mikroangiopathie, Links-         1. Kearney PM, Whelton M, Reynolds K et al. (2005)
                                                                                                                                   Global burden of hypertension: analysis of world-
    Damit einhergehend kann bei einer Hy-                                        herzhypertrophie, diastolische/systo-             wide data. Lancet 365: 217–223
    pertrophieregression auch eine Verände-                                      lische Funktionseinschränkung und              3. Franklin SS, Pio JR, Wong ND et al. (2005) Predic-
    rung der Erregungsleitung und Repolari-                                      atriale und/oder ventrikuläre Arrhyth-            tors of new-onset diastolic and systolic hypertensi-
                                                                                                                                   on: the Framingham Heart Study. Circulation 111:
    sation beobachtet werden. Einerseits äu-                                     mien. Klinisch äußert sich dies in pekt-          1121–1127
    ßert sich dies in einer reduzierten P-Wel-                                   anginösen Beschwerden, Dyspnoe und
    len-Dispersion [50], andererseits in einer                                   dem Gefühl von Herzrhythmusstörun-

244 |   Der Internist 3 · 2007
Fachnachrichten

 5. Strauer BE (Hrsg) (1991) Das Hochdruckherz. 3.           33. Hennersdorf MG, Hafke G, Steiner S et al. (2003)         Call for Abstracts
    Aufl. Springer, Berlin Heidelberg New York                   Determinanten des paroxysmalen Vorhofflim-
 7. Simone G de, Verdecchia P, Pede S et al. (2002) Pro-         merns bei Patienten mit arterieller Hypertonie. Z        35. Kongress der Deutschen Gesellschaft
    gnosis of inappropriate left ventricular mass in             Kardiol 92: 370–376                                      für Rheumatologie (DGRh) gemeinsam mit
    hypertension: the MAVI Study. Hypertension 40:           34. Verdecchia P, Reboldi G, Gattobigio R et al. (2003)      der 21. Jahrestagung der Assoziation für
    470–476                                                      Atrial fibrillation in hypertension: predictors and
 8. Verdecchia P, Angeli F, Gattobigio R et al. (2006)           outcome. Hypertension 41: 218–223                        Orthopädische Rheumatologie (ARO), 19.-22.
    Regression of left ventricular hypertrophy and pre-      38. Hennersdorf MG, Niebch V, Perings C et al. (2001) T      September 2007 in Hamburg
    vention of stroke in hypertensive subjects. Am J             wave alternans and ventricular arrhythmias in ar-        Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    Hypertens 19: 493–499                                        terial hypertension. Hypertension 37: 199–203
 9. Schachinger V, Britten MB, Zeiher AM (2000) Pro-         40. Alter P, Grimm W, Vollrath A et al. (2006) Heart ra-
    gnostic impact of coronary vasodilator dysfunc-              te variability in patients with cardiac hypertrophy:     in diesem Jahr werden die folgenden wissen-
    tion on adverse long-term outcome of coronary                relation to left ventricular mass and etiology. Am       schaftlichen Hauptthemen vertreten sein:
    heart disease. Circulation 101: 1899–1906                    Heart J 151: 829–836
10. Hennersdorf MG, Strauer BE (2001) Arterial hyper-        43. Staessen JA, Wang JG, Thijs L (2001) Cardiovascular      F Vaskulitiden und Kollagenosen
    tension and cardiac arrhythmias. J Hypertens 19:             protection and blood pressure reduction: a meta-         F Rheumatoide Arthritis
    167–177                                                      analysis. Lancet 358: 1305–1315                          F Seltene Arthropathien
13. Frohlich ED (1973) Clinical-physiologic classifica-      44. Hennersdorf MG, Schannwell CM, Schwartzkopff B
    tion of hypertensive heart disease in essential hy-          et al. (2003) Hypertrophieregression als Therapie-       F Arthrose
    pertension. In: Moyer JH (Ed) Hypertension: me-              option bei Hochdruckherz. Herz 28: 764–778               F Knorpelrekonstruktion
    chanisms and management. 3. Aufl. Grune & Strat-         45. Schwartzkopff B, Brehm M, Mundhenke M (2000)             F Experimentelle Rheumatologie
    ton, New York, pp 181–190                                    Repair of coronary arterioles after treatment with
15. Levy D, Labib SB, Anderson KM et al. (1990) Deter-           perindopril in hypertensive heart disease. Hyper-        F Rheumatologie und Pathologie
    minants of sensitivity and specificity of electrocar-        tension 36: 220–225
    diographic criteria for left ventricular hypertrophy.    49. Mathew J, Sleight P, Lonn E et al. (2001) Reduction      Wir laden Sie hiermit ein, Abstracts zu den
    Circulation 81: 815–820                                      of cardiovascular risk by regression of electrocar-
18. Simone G de, Kitzman DW, Chinali M et al. (2005)             diographic markers of left ventricular hypertrophy       genannten Themen einzureichen. Aus den
    Left ventricular concentric geometry is associated           by the angiotensin-converting enzyme inhibitor           eingehenden Beiträgen werden sowohl
    with impaired relaxation in hypertension: the Hy-            ramipril. Circulation 104: 1615–1621                     Vorträge als auch Posterpräsentationen aus-
    perGEN study. Eur Heart J 26: 1039–1045                  51. Karpanou EA, Vyssoulis GP, Psichogios A et al.
19. Ilia R, Abu-Ful A, Weinstein JM et al. (1999) Right-         (1998) Regression of left ventricular hypertrophy        gewählt.
    sided pulsus alternans in diastolic left ventricular         results in improvement of QT dispersion in pati-
    dysfunction. Catheter Cardiovasc Interv 47: 336–             ents with hypertension. Am Heart J 136: 765–768          Die Anmeldung von Beiträgen zum DGRh-
    339                                                      52. Okin PM, Wachtell K, Devereux RB et al. (2006) Re-
20. Strauer BE (1990) The significance of coronary re-           gression of electrocardiographic left ventricular        Kongress in Hamburg erfolgt ausschließlich
    serve in clinical heart disease. J Am Coll Cardiol 15:       hypertrophy and decreased incidence of new-on-           per Internet. Hinweise zum Prozedere sowie
    775–783                                                      set atrial fibrillation in patients with hypertension.   die Regeln bezüglich Inhalt, Gestaltung und
21. Schwartzkopff B, Strauer BE (2000) Coronary reser-           JAMA 296: 1242–1248
    ve and arteriolosclerosis in hypertensive heart di-      53. Verdecchia P, Angeli F, Borgioni C et al. (2003)         Beurteilung von wissenschaftlichen Beiträ-
    sease. Z Kardiol 89 (Suppl 9): IX132–IX135                   Changes in cardiovascular risk by reduction of left      gen finden Sie auf der Kongress-Homepage
22. Staessen JA, Wang J (2001) Blood-pressure                    ventricular mass in hypertension: a meta-analysis.       unter http://www.dgrh-kongress2007.de. Die
    lowering for the secondary prevention of stroke.             Am J Hypertens 16: 895–899
    Lancet 358: 1026–1027                                                                                                 Anzahl der Autoren, der Einreichungen und
23. Wachtell K, Lehto M, Gerdts E et al. (2005) Angio-                                                                    die Länge des Abstracts ist begrenzt.
    tensin II receptor blockade reduces new-onset at-           Das komplette Literaturverzeichnis ...
    rial fibrillation and subsequent stroke compared to
    atenolol: the Losartan Intervention For End Point                                                                     Der Einsendeschluss für die Abstracts ist der
                                                                ... finden Sie in der elektronischen Version
    Reduction in Hypertension (LIFE) study. J Am Coll           dieses Beitrags unter                                     31. Mai 2007.
    Cardiol 45: 712–719
                                                                www.DerInternist.de
25. Kelm M (2001) [Interaction of the coronary macro-
    and microcirculation]. Z Kardiol 90: 946–952                                                                          Bitte reichen Sie Ihre Abstracts nur über die
26. Heidland UE, Strauer BE (2001) Left ventricular                                                                       Internetseite des DGRh-Kongresses ein unter
    muscle mass and elevated heart rate are associa-                                                                      http://www.dgrh-kongress2007.de/kon-
    ted with coronary plaque disruption. Circulation
    104: 1477–1482                                                                                                        gress/abstracts.htm.
28. Messerli FH, Mancia G, Conti CR et al. (2006) Dog-                                                                    Wir bitten Sie, diesen Aufruf an alle interes-
    ma disputed: can aggressively lowering blood                                                                          sierten Kollegen und Kolleginnen weiter zu
    pressure in hypertensive patients with coronary
    artery disease be dangerous? Ann Intern Med 144:                                                                      leiten. Das gedruckte Vorprogramm wird
    884–893                                                                                                               Ende April 2007 versendet und im Internet
29. Pepine CJ, Kowey PR, Kupfer S et al. (2006) Predic-                                                                   veröffentlicht.
    tors of adverse outcome among patients with hy-
    pertension and coronary artery disease. J Am Coll
    Cardiol 47: 547–51                                                                                                    Mit freundlichen Grüßen
30. Verdecchia P, Angeli F, Gattobigio R et al. (2005)                                                                    Prof. Dr. Wolfgang Rüther, Kongresspräsident
    Asymptomatic left ventricular systolic dysfunction
    in essential hypertension: prevalence, determinan-                                                                    DGRh 2007
    ts, and prognostic value. Hypertension 45: 412–
    418
31. Salles G, Cardoso C, Nogueira AR et al. (2006) Im-
    portance of the electrocardiographic strain pat-
    tern in patients with resistant hypertension. Hy-
    pertension 48: 437–442

                                                                                                                                               Der Internist 3 · 2007      | 245
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