DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN

 
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DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN
LuZerN                            Ausgabe #03, Juli 2014

DAS STADTMAGAZIN

         ALLMeND
         Wo 150 Jahre lang geschossen wurde,
         erhält die Natur neue Lebensräume.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN
2|3                          Editorial                                                     Inhalt

                                                    Martin Merki                       4   ZukuNfT heIMe
                                                    Sozialdirektor                         Die Stimmberechtigten der
                                                                                           Stadt Luzern haben der Um-
                                                                                           wandlung der städtischen
                                                                                           Heime und Alterssiedlungen
                                                                                           in eine gemeinnützige AG
                                                                                           zugestimmt. Das «Stadtma-
                                                                                           gazin» berichtet über die
                             wIchTIGer SchrITT für                                         Umsetzung des Entscheids.
                             eINe GuTe ALTerSVerSorGuNG
                                 Am 18. Mai haben 61 Prozent der Stimmberech-          6   ALLMeND
                             tigten in der Stadt Luzern Ja gesagt zur Umwand-              Nach über 150 Jahren
                             lung der städtischen Pflegeheime in eine gemein-              Schiessbetrieb muss bis
                             nützige Aktiengesellschaft. Das deutliche Resultat            zu einem halben Meter
                             freut den Stadtrat. Er dankt den Stimmberechtig-              belastete Erde abtranspor-
                             ten für die grosse Unterstützung.                             tiert werden. Der Natur-
                                                                                           raum Allmend wird jetzt
                                 Die städtische Alterspolitik ist langfristig ange-        für Mensch und Tier auf-
                             legt. Der letzte ähnlich wegweisende Entscheid liegt          gewertet.
IMpreSSuM                    14 Jahre zurück. Es ist die Fusion von Bürger- und
Verantwortlich:              Einwohnergemeinde. Diese stärkte die Investitions-        8   SchuLe
Stelle für Kommunikation     fähigkeit und ermöglichte wichtige Sanierungen von            Der Rektor der Volksschule
Niklaus Zeier
                             Betagtenzentren. Nun folgt auf den 1. Januar 2015             Luzern, Rolf von Rohr, tritt
Dagmar Christen
                             die Umwandlung der fünf städtischen Betagtenzent-             zurück. Er blickt im Inter-
Autorinnen / Autoren:        ren und Pflegewohnungen in eine gemeinnützige,                view auf die Fusion von
Daniel Arnold (Aktuell)
                             nicht gewinnorientierte AG. Sie ist die organisatori-         Littau und Luzern, auf den
Melchior Bendel (MB)
Flavian Cajacob              sche Antwort auf die Veränderungen in der Finanzie-           Ausbau der Tagesbetreu-
Dagmar Christen (DC)                                                                       ung und die «Schule mit
                             rung der Pflege und die konsequente und logische
Urs Dossenbach (UD)
Dragana Glavic (DG)          Weiterentwicklung von dem, was bisher aufgebaut               Zukunft» zurück.
Madina Klassen               worden ist: Seit zehn Jahren werden die Pflegeheime
Christine Weber
                             mit einem Leistungsauftrag und Globalbudget              10   QuArTIer
Niklaus Zeier (NZ)
                             innerhalb der Stadtverwaltung geführt.                        Vom St.-Karli-Schulhaus
Korrektorat:                                                                               über das Durchgangszent-
Daniela Kessler                                                                            rum Hirschpark bis zum
                                 Nun übergibt die Stadt die Gebäude ihrer Heime
Erscheint fünfmal jährlich   sowie den Boden im Baurecht an die neue Träger-               Campus des Kantonsspitals
in einer Auflage von         schaft. Die gemeinnützige AG wird für die betriebli-          Luzern: Entlang der Spital-
50’000 Exemplaren                                                                          strasse geht es um Leben,
                             che und finanzielle Führung voll verantwortlich. Die
Grafik :                     Verselbstständigung der Heime, ihre Herauslösung              Überleben und auch um
hofmann.to                   als städtische Dienstabteilung, macht Anpassungen             den Tod.

Fotos:                       in der Verwaltung notwendig. In der Sozialdirektion
                                                                                      12   pArLAMeNT
Franca Pedrazzetti           wird die neue städtische Dienstabteilung «Alter und
(Front, 3 –12, 14, 16, 17,                                                                 An zwei Ratssitzungen
                             Gesundheit» die Alterspolitik weiterentwickeln. Diese
20), Stadt Luzern                                                                          hat das Parlament über die
(16 unten,18, Mitte),        Verwaltungsstelle schliesst für die Stadt die Verträge
                                                                                           Mobilitätsstrategie des
Spot on Distribution         mit allen Pflegeheimen und Spitex-Organisationen in
(18 oben),                                                                                 Stadtrates diskutiert. Dem
                             der Stadt ab. Grosser Stadtrat und Stadtrat bestim-
Monica Tarocco (18 unten),                                                                 Bericht wurde zugestimmt,
Dominik Blum (19)            men über diese Leistungsverträge. Damit sorgt die
                                                                                           die Positionen der einzel-
                             Politik bei allen Pflegeeinrichtungen neben einer fai-
Druck:                                                                                     nen Fraktionen liegen aber
                             ren Finanzierung auch für eine gleich hohe Pflegequa-
LZ Print, www.lzprint.ch                                                                   weit auseinander.
                             lität bei zeitgemässen, guten Arbeitsbedingungen.
Titelbild:
Stefan Herfort vom
                                                                                      14   porTrÄT
Umweltschutz der Stadt
                                 Die Stadt will für alte und junge Menschen, die           Mariteres Hofstetter,
Luzern leitet das Projekt    permanent hier leben oder kurzfristiger mit uns               musikalische Gastgeberin
Natur­ und Erholungs­        sind, ideale Lebensbedingungen schaffen. Das zeigt
raum Allmend.
                             auch die lesenswerte Quartier-Reportage über             16   AkTueLL
Gedruckt auf Recycling­      das Leben an der Spitalstrasse oder das Angebot               Neuzuziehende erhalten
Papier, hergestellt in der   «Neu in der Stadt?» im aktuellen «Stadtmagazin».              alle Informationen in ver-
Schweiz
                             Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und                  schiedenen Sprachen neu
© Stadt Luzern               einen schönen Sommer!                                         auch via Internet.
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Nachgefragt

                              Mehr VerANTworTuNG
                              Mehr hANDLuNGSSpIeLrAuM
                              In einem halben Jahr sind die städtischen Heime und Pflegewohnungen nicht mehr
                              Teil der Verwaltung, sondern Bestandteil einer AG. Wieso dieses Tempo, was gibt es
                              noch zu tun und wie viel verdient der designierte Geschäftsführer Beat Demarmels?

                                                                                                                   Ich werde mehr Verantwor-
                                                                                                               tung und mehr Handlungsspiel-
                                                                                                               raum erhalten und gemeinsam
                                                                                                               mit der Geschäftsleitung Ent-
                                                                                                               scheide zuhanden des Verwal-
                                                                                                               tungsrates vorbereiten. In der
                                                                                                               Geschäftsleitung wie auch im
                                                                                                               Verwaltungsrat werden Personen
                                                                                                               vertreten sein, die mit dem Ge-
                                                                                                               sundheitswesen vertraut sind.
                                                                                                               Deshalb wird es zu mehr und ver-
                                                                                                               tieften Fachdiskussionen kom-
                                                                                                               men, auf deren Grundlage Ent-
                                                                                                               scheide getroffen werden. Das
                                                                                                               führt zu mehr Professionalität
                                                                                                               und Effizienz. Arbeitsinstrumen-
                                                                                                               te und Dienstleistungen können
                                                                                                               so besser auf die Bedürfnisse
                                                                                                               der Menschen mit einem Pflege-
                                                                                                               oder Betreuungsbedarf ausge-
                                                                                                               richtet werden.

                                                                                                                  Erhalten Sie als CEO der
                                                                                                                  AG mehr Lohn als bisher?
                                                                                                                  Diese Frage beschäftigt mich
                                                                                                               zurzeit am wenigsten. Es wird Auf-
                                                                                                               gabe des Verwaltungsrates sein,
                                                                                                               mein Gehalt festzusetzen.

                                                                                                                   Wie werden Sie den Be­
Beat Demarmels im Park des Betagtenzentrums Eichhof. Ab Januar 2015 wird er Geschäftsführer der neugegrün­         fürchtungen, die im Vor­
deten gemeinnützigen AG, in die die städtischen Heime und Pflegewohnungen übergeführt werden.                      feld der Abstimmung
                                                                                                                   laut wurden, entgegen­
                                          Beat Demarmels, wollen Sie            Welche Arbeiten drängen            wirken?
                                          mit den Heimen möglichst              jetzt am meisten?                  Mit guter Arbeit und offener,
                                          rasch weg von der Stadt?              Wichtig ist, ein gutes Team    transparenter Information. Die
                                          Nur weil wir zügig vorwärts-       zusammenzustellen. Wir suchen     Heime sollen auch weiterhin ihre
                                      arbeiten? Nein. Wir haben letztes      Fachleute im Bereich Finanzen,    wichtige Rolle in den Quartieren
                                      Jahr viele Grundlagen erarbeitet       Unternehmensentwicklung und –     spielen und noch stärker zu Treff-
                                      und Vorabklärungen getroffen,          besonders zentral – im Bereich    punkten werden.
                                      damit das Parlament und die            Personal: Es arbeiten über 900        Die Bewohnerinnen und Be-
                                      Stimmberechtigten ihren Ent-           Menschen in den städtischen       wohner sollen durch ein gutes
                                      scheid über die Umwandlung der         Heimen und Alterssiedlungen.      Dienstleistungsangebot und
                                      Heime und Alterssiedlungen fäl-        Auch die zukünftige Zusammen-     durch motivierte Mitarbeitende,
                                      len konnten. Beispielsweise ist        arbeit mit der Stadt und der      die sie optimal betreuen und pfle-
                                      der Gesamtarbeitsvertrag mit den       eigene Auftritt als Unternehmen   gen, profitieren. Ich bin mir be-
                                      Sozialpartnern bereits ausgehan-       werden uns noch beschäftigen.     wusst, dass wir im Fokus der Öf-
                                      delt, die Statuten für die gemein-                                       fentlichkeit stehen und unse -
                                      nützige AG oder die Baurechtsver-         Ab Januar 2015 sind Sie        re Schritte genauestens verfolgt
                                      träge sind schon festgeschrieben.         Geschäftsführer der gemein­    werden.
                                      Eine längere Vorbereitungszeit            nützigen AG im Eigentum
                                      würde nur mehr Unsicherheit für           der Stadt. Wie verändert          Dagmar Christen
                                      die Mitarbeitenden bedeuten.              sich dadurch Ihre Arbeit ?        Redaktorin «Stadtmagazin»
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4 |5                            Zukunft Heime

                                eIN rÄTSeL BLeIBT:
                                wIe heISST DIe Neue AG?
                                Die städtischen Heime und Alterssiedlungen werden selbstständig. Jetzt gilt es,
                                die neue AG aufzubauen. Die nächsten Schritte: Wahl des Verwaltungsrates, neue
                                Verträge für die Mitarbeitenden, Ergänzung der Geschäftsleitung, neuer Name.

Bewährtes auch als AG erhalten: Esterina Deflorin, Gast in der Übergangspflege im Rosenberg, mit Pflegefachfrau Paula Willi.

                                            Eine rund zehnseitige, eng beschriebene Check-          neue AG arbeiten werden. Zudem garantiert der
                                        liste bildet im Moment das wichtigste Arbeitsinst-          Stadtrat, entsprechend den früheren Verselbststän-
                                        rument von Beat Demarmels, Leiter der Abteilung             digungen (ewl, vbl) und Fusionen (Einwohner- und
                                        Heime und Alterssiedlungen (HAS) der Stadt Luzern.          Bürgergemeinde, Littau-Luzern), eine faire Perso-
                                        Diese wurde unmittelbar nach der Abstimmung                 nalpolitik mit den folgenden Beschlüssen, die er
                                        über die Verselbstständigung der städtischen Heime          bereits beim Start des Projekts zur Verselbstständi-
                                        und Alterssiedlungen zusammengestellt. Am 18. Mai           gung der Abteilung HAS gefasst hat:
                                        sagten 61 Prozent der Stimmenden Ja zu dieser Neu-
                                        organisation für die städtischen Alters- und Pflege-        •   Alle Mitarbeitenden bleiben in der Pensions-
                                        einrichtungen. «Jetzt gilt es, diesen Entscheid zeit-           kasse der Stadt Luzern. Sie profitieren damit
                                        gerecht umzusetzen, denn ab dem 1. Januar 2015                  auch künftig von den Leistungen der städtischen
                                        sind wir eine gemeinnützige AG im Eigentum der                  Pensionskasse.
                                        Stadt Luzern», hält Beat Demarmels fest.                    •   Das neue Unternehmen übernimmt alle Mitar-
                                                                                                        beitenden, ohne dass sich diese neu bewerben
                                            GAV bereits unterzeichnet                                   müssen.
                                            Eine wichtige Vorarbeit wurde aber bereits im           •   Die Führungskräfte werden in gleichwertige
                                        vergangenen Herbst abgeschlossen: Damals unter-                 Führungspositionen übernommen.
                                        zeichnete die Stadt mit den Berufsverbänden den
                                        neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für das Heim-                 Der GAV enthält bewährte Bestandteile des bis-
                                        personal, der von den Berufsverbänden als wegwei-           herigen Personalreglements sowie einige Neuerun-
                                        send gewürdigt wird. Nach dem Ja an der Urne tritt          gen vor allem bei den Ruhe- und Ferienzeitregelun-
                                        er am 1. Januar 2015 in Kraft. Der GAV sichert die          gen. Im Herbst erhalten alle Mitarbeitenden einen
                                        insgesamt guten Bedingungen der mehr als 900 Mit-           neuen Vertrag, den sie mit der neuen AG abschlies-
                                        arbeitenden in den Pflegezentren und Pflegewoh-             sen werden und der ab dem 1. Januar 2015 gültig
                                        nungen der Stadt Luzern, welche künftig für die             sein wird.
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Mit der Überführung übergibt die Stadt die          Neue Organisation für
                                                         Gebäude ihrer Heime sowie den Boden im Baurecht         Alterspolitik
                                                         an die neue AG , die künftig die betriebliche und       Parallel zur Verselbst­
                                                         finanzielle Führung aller Heime und Pflegewohnun-       ständigung der Abtei­
                                                         gen verantwortet. Die Aufgaben in der Alterspolitik     lung Heime und Alters­
                                                         werden entflochten. Die Stadt konzentriert sich auf     siedlungen in eine ge­
                                                                                                                 meinnützige AG wurde
                                                         ihre Rolle als Eigentümerin der AG sowie auf die Ver-
                                                                                                                 die neue Dienstabtei­
                                                         gabe der Leistungsverträge an alle Pflegeheime und
                                                                                                                 lung Alter und Gesund­
                                                         Spitex-Organisationen in der Stadt Luzern, also
                                                                                                                 heit (AGES) aufgebaut.
                                                         auch an die neue gemeinnützige AG.
                                                                                                                 Sie hat die Aufgabe, die
                                                                                                                 städtische Versorgung
                                                            Wie heisst die neue AG?                              im Altersbereich zu ge­
                                                            Während bei den früheren Verselbstständigun-         stalten und zu steuern.
                                                         gen die Namen vbl und ewl schon gesetzt waren,          Die Abteilung ist Teil der
                                                         fehlt die Firmenmarke für die gemeinnützige AG im       Sozialdirektion und In­
                                                         Moment noch. «Neu-HAS kann unsere AG ja nicht           strument des Sozial­
                                                         heissen», scherzt Beat Demarmels. «Nein, zurzeit        direktors, die Alterspoli­
                                                         arbeiten wir noch konzentriert am neuen Auftritt        tik in Luzern zu führen.
Sozialdirektor Martin Merki (links) bespricht sich am
Rande einer Ratssitzung mit Beat Demarmels, designier­   unserer AG.»
tem Geschäftsführer der gemeinnützigen AG.                  Für diesen Auftritt benötigt die künftige Ge-        Alter und Gesundheit
                                                         schäftsleitung nicht nur einen einprägsamen und         AGES gehören folgende
                                                                                                                 Bereiche an: AHV­Zweig­
   Wahl des Verwaltungsrates                             passenden Namen. Auch eine visuelle Marke gehört
                                                                                                                 stelle, Pflege und Woh­
   Die neue AG bleibt wie die Verkehrsbetriebe Lu-       dazu. Vom Geschäftspapier über die Beschriftung
                                                                                                                 nen sowie die Fachstelle
zern AG (vbl) und Energie Wasser Luzern AG (ewl)         der Häuser bis hin zum Namenstäfelchen an den
                                                                                                                 für Altersfragen. Der Be­
zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Luzern. Aller-
                                                                                                                 reich Pflege und Woh­
dings ist sie nicht gewinnorientiert: Allfällige Ge-                                                             nen ist unter anderem
winne muss sie zugunsten von Menschen mit einem                                                                  zuständig für die Ausge­
Pflege- und Betreuungsbedarf wieder investieren.                                                                 staltung der Leistungs­
Zurzeit sucht der Stadtrat Persönlichkeiten für das                                                              verträge mit den Pflege­
Verwaltungsratspräsidium und den Verwaltungs-                                                                    einrichtungen in der
rat. Dieser besteht aus fünf bis sieben Mitgliedern.                                                             Stadt Luzern. Die Fach­
Die Namen der Mitglieder sollen bis Ende August                                                                  stelle für Altersfragen
feststehen. Anfang Juni hat die Stadt die Verwal-                                                                erarbeitet die Grundla­
tungsratsmandate öffentlich ausgeschrieben. Der                                                                  gen zur Alterspolitik
Stadtrat bildet die Generalversammlung der AG und                                                                und betreut Projekte zur
wählt somit auch den Verwaltungsrat.                                                                             Partizipation der Gene­
                                                                                                                 ration 60 plus. Die Lei­
                                                                                                                 tung von AGES unter­
   Aufbau der Geschäftsführung
                                                                                                                 stützt den Sozialdirektor
    Während der Verwaltungsrat die strategische
                                                                                                                 und den Stadtrat in der
Führung der neuen AG verantwortet, liegt das ope-
                                                                                                                 Alters­ und Gesundheits­
rative Management der AG mit ihren fünf Heimen
                                                                                                                 politik.
und vier Pflegewohnungen bei der Geschäftsleitung.
Ihr gehören alle Betriebsleiterinnen und -leiter                                                                 Sozialdirektion
der Betagtenzentren und Pflegewohnungen an.                                                                      Dem Sozialdirektor wird
                                                         Der heutige Auftritt der fünf Betagtenzentren und der
Neu hinzu kommen die Leiterin oder der Leiter            Pflegewohnungen gehört ab 2015, wenn die gemeinnüt­     trotz Ausgliederung
Personal, Finanzen und Unternehmensentwick-              zige AG ihre Arbeit aufnimmt, der Vergangenheit an.     der Abteilung HAS die
lung. Bereits als Geschäftsführer designiert ist Beat                                                            Arbeit nicht ausgehen.
Demarmels. «Bis Ende Oktober will ich mein gesam-        Arbeitskleidern der Mitarbeiterinnen und Mitar-         Neben der Alterspolitik
tes Team unserem Personal und der Öffentlichkeit         beiter: Alle Beschriftungen müssen neu gestaltet        verantwortet er die
vorstellen können», gibt er zu Protokoll.                werden, Schritt für Schritt. Auch einen neuen           Arbeit u. a. in den Dienst­
    Ende Dezember verabschiedet sich die Abteilung       Internetauftritt gilt es zu entwickeln sowie Image-     abteilungen Kindes­ und
Heime und Alterssiedlungen (HAS) von der Stadtver-       broschüren zu den Angeboten, eine Hauszeitung,          Erwachsenenschutzbe­
waltung. «Wir wollen diesen Neubeginn im Januar          einen Newsletter. Die Arbeit geht dem Projektteam,      hörde, Soziale Dienste,
                                                                                                                 Kinder Jugend Familie.
mit einem Gründungsfest feiern», erklärt Beat            welches am Aufbauen der neuen AG ist, nicht aus.
Demarmels. «Uns ist es aber wichtig, dass wir auch       Beat Demarmels wird seine Checkliste noch lange
der Stadt richtig Adieu sagen, denn unsere Zusam-        nicht abgearbeitet haben. Bestimmt rot angestri-
menarbeit mit dem Stadtrat und der Verwaltung            chen in der Arbeitsagenda des künftigen Chefs der
wird ab Anfang 2015 eine andere sein. So müssen wir      AG ist der 1. Januar 2015: Dann tritt die neue Toch-
künftig die Leistungsverträge mit der Stadt aushan-      tergesellschaft der Stadt Luzern ihre Selbstständig-
deln wie die privaten Heime in Luzern. Daneben wer-      keit an.
den wir in den nächsten Jahren jedoch auch einzelne
Dienstleistungen wie die Lohnbuchhaltung oder die           Niklaus Zeier
EDV noch weiterhin bei der Stadt einkaufen.»                Chef Kommunikation
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN
6 |7                            Allmend

                                 DIe SpureN VoN 150 jAhreN
                                 SchIeSSBeTrIeB BeSeITIGeN
                                 Noch sind nicht alle Bauarbeiten auf der Allmend abgeschlossen. Zurzeit wird
                                 der Boden bei den Schiessplätzen vom Blei befreit, Bäche werden freigelegt sowie
                                 neue Wege und Biotope angelegt.

                                                                                               zialgerät, das Röntgenstrahlen aussendet, misst er
                                                                                               die Belastung und gibt dem Baggerführer Anwei-
1                                                                                              sungen, wie tief er graben muss. Je nach Belastung
                                                                                               sind es 10 bis 50 Zentimeter. Ziel ist, dass der Boden
                                                                                               im Wald nach der Sanierung noch maximal sechs
                                                                                               Gramm Blei pro Kilogramm enthält. Im Bereich von
                                                                                               Wegen und Aufenthaltsflächen liegt das Sanie-
                                                                                               rungsziel bei einem Gramm. «Dann stellt der Boden
                                                                                               für Gewässer, Pflanzen, Tiere und Menschen keine
                                                                                               Gefahr mehr dar», sagt Pascal Koch.

                                                                                                  Grosse Umsiedlung
                                                                                                   Insgesamt muss auf den ehemaligen Schiessan-
                                                                                               lagen der Boden auf rund zwei Hektaren abgetra-
                                                                                               gen werden. Damit die Tiere, die hier leben und ge-
                                                                                               schützt sind, das Prozedere überleben, werden sie
                                                                                               umgesiedelt. Um sie einzufangen, wurden mit Ble-
                                                                                               chen und Ziegeln künstliche Unterschlupfmöglich-
                                                                                               keiten geschaffen und Amphibienzäune aufgestellt.
Da die Schiessanlagen lange Zeit Sperrgebiet waren, konnte sich die Pflanzen­ und Tierwelt     «Ringelnattern, Unken, Zauneidechsen, Feuersa-
ungestört entwickeln.                                                                          lamander, Blindschleichen und weitere Arten ver-
                                                                                               kriechen sich unter den Blechen und Ziegeln oder
                                            Das Gebiet der ehemaligen Schiessanlagen zwi-      folgen so lange den Zäunen, bis sie in einen Kübel
                                        schen Horwerstrasse, Zihlmattweg und Bireggwald        fallen», sagt Stefan Herfort. Die «Fallen» werden
                                        war jahrzehntelang ein Niemandsland – abgesperrt       regelmässig kontrolliert und die Tiere in Bereiche
                                        und höchstens für Rekruten und Soldaten zugäng-        gebracht, die von der Sanierung nicht betroffen
                                        lich. Jetzt wird hier gearbeitet: Im März 2014 wur-    sind. «Wir haben so in wenigen Wochen mehrere
                                        den 6500 Quadratmeter Wald gerodet. Zurzeit trägt      hundert Tiere umsiedeln können», sagt Stefan Her-
                                        ein Bagger die oberste Humusschicht ab.                fort.
                                            Über 150 Jahre Schiessbetrieb haben ihre Spu-
                                        ren auf der Luzerner Allmend hinterlassen. Die            Neue Kleingewässer
                                        Böden sind grossflächig mit Schadstoffen wie Blei         Da die Schiessanlagen lange Zeit Sperrgebiet
                                        belastet. Sie gefährden die Gewässer, Pflanzen,        waren, konnte sich die Pflanzen- und Tierwelt un-
                                        Tiere und Menschen. Deshalb wird der Boden ent-
                                        sorgt. «Am Rand des Bireggwaldes mussten wir rund
                                        150 Bäume fällen, damit wir den Boden abtragen
                                        können», sagt Stefan Herfort. Der Projektleiter beim
                                        Umweltschutz der Stadt Luzern geht davon aus, dass
                                        auf den ehemaligen Schiessplätzen insgesamt rund
                                        6500 Kubikmeter Erde mit rund 400 Tonnen Blei
                                        abtransportiert und in Bodenwaschanlagen oder
                                        auf spezielle Deponien gebracht werden müssen.
                                        «Dazu braucht es rund 550 Lastwagenfahrten», sagt
                                        Stefan Herfort.

                                            So viel wie nötig
                                            Bezahlt wird pro Kilogramm. Deshalb wird nur
                                        bei trockenem Wetter gearbeitet. Dadurch kann ver-
                                        hindert werden, dass die Erde mit Wasser vollgeso-
                                        gen ist und damit schwerer wird. Eine wichtige
                                        Funktion hat Pascal Koch, Altlastenfachmann der
                                        Firma CSD Ingenieure. Er sorgt dafür, dass nur so      Pascal Koch misst die Belastung und zeigt dem
                                        viel abgetragen wird, wie nötig ist. Mit einem Spe-    Baggerführer, wie tief er den Boden abtragen muss.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN
die Schiessanlagen zum Rückhaltebecken an der                 Naherholung und
                                                            Horwerstrasse fliessen, in Betonrinnen gezwängt               Naturschutz
                                                            und zum grossen Teil unterirdisch kanalisiert. Das            Stadtrat und Parlament
                                                            wird nun rückgängig gemacht. Nach der Sanierung               haben sich 2006 darauf
                                                            können die Betretungsverbote bei den ehemali-                 geeinigt, die Entwick­
                                                            gen Schiessanlagen weitgehend aufgehoben wer-                 lung der Messe und des
                                                                                                                          Fussballstadions im nord­
                                                            den. Bis Ende 2015 entsteht ein rund ein Kilometer
                                                                                                                          östlichen Viertel der
                                                            langer Naturerlebnisrundweg. Er wird vom Zihl-
                                                                                                                          Allmend zuzulassen.
                                                            mattweg über die Schiessanlagen und durch den
                                                                                                                          Die übrigen drei Viertel
                                                            Bireggwald zurück zum Zihlmattweg führen. Auf
                                                                                                                          bleiben als offener Land­
                                                            Informationstafeln wird den Spaziergängerinnen
                                                                                                                          schaftsraum für den
                                                            und Spaziergängern die vielfältige Pflanzen- und              Breitensport, die Nah­
                                                            Tierwelt nähergebracht.                                       erholung und den Natur­
                                                                                                                          schutz reserviert.
                                                                Leinenzwang
                                                                Aus Rücksicht auf die Natur gilt auf den ehe-             Sanierung
                                                            maligen Schiessplätzen, die mehrheitlich in der               2009 hat der Grosse
                                                            Naturschutzzone sind, künftig ein Leinenzwang für             Stadtrat im Rahmen des
                                                            Hunde. Die Hundehalterinnen und Hundehalter                   Projekts «Natur­ und
                                                            erhalten dafür östlich der Horwerstrasse eine «Hun-           Erholungsraum All­
Stefan Herfort kontrolliert eine Amphibienfalle.            dewiese»: Auf der sogenannten Allmendwiese süd-               mend» die altlastentech­
                                                            lich des Armee-Ausbildungszentrums können sie                 nische Sanierung der
gestört entwickeln. «Hier leben schätzungsweise             ihre vierbeinigen Lieblinge von der Leine lassen.             ehemaligen Schiess­
gegen 1000 Gelbbauchunken – eine der grössten                   Auf den ehemaligen Schiessanlagen gibt es zahl-           plätze beschlossen. Sie
Populationen im Kanton Luzern», sagt Stefan Her-            reiche militärische Bauten wie Scheibenstände,                kostet rund 4 Mio. Fran­
fort. Die Sanierung sei auch eine Chance,                                                                                 ken und umfasst den
                                                                                                                          vor allem von der Armee
diesen Lebensraum zu erhalten und auf-
                                                                                                                          genutzten Gefechts­
zuwerten. Die Rodungsflächen im Biregg-
wald werden nach Abschluss der Sanie-               Rund 550 Lastwagenfahrten                                             schiessplatz Stand A,
                                                                                                                          die beiden 300­Meter­
rung mit einheimischen Bäumen – zum                 sind nötig, um die belastete                                          Anlagen und die von
Beispiel mit Eichen – und Sträuchern
bepflanzt. Auf den übrigen Flächen wer-             Erde abzutransportieren.                                              der Jagdschützengesell­
                                                                                                                          schaft betriebene Ton­
den neue Mager- und Trockenwiesen                                                                                         taubenanlage. Die Stadt
angelegt und Hecken gepflanzt. Für die                                                                                    muss voraussichtlich 1 bis
gefährdeten Gelbbauchunken und die anderen                  Bunker oder Munitionsdepots. Sie werden mit Aus-              1,3 Mio. Franken bezah­
Amphibien entstehen neue Kleingewässer.                     nahme des Scheibenstandes der Zihlmatt-Anlage                 len. Den Rest der Kosten
                                                            zurückgebaut. Hier betreibt die Stadtschützenge-              müssen der Bund, der
    Bäche «befreien»                                        sellschaft weiterhin eine Infrarot-Trainingsanlage.           Kanton Luzern und die
    Zur Aufwertung gehört auch, dass die Oberrüti-          Zum Projekt Natur- und Erholungsraum gehört auch              Schützenvereine über­
bäche und der Finsterlochbach revitalisiert und             ein neuer Veloweg, der im Herbst 2014 gebaut wird.            nehmen. Im Anschluss
ökologisch aufgewertet werden. Damit die Soldaten           Er wird vom Kreisel Allmend bei der Gemeindegrenze            an die Sanierung wird
bei ihren Gefechtsübungen nicht im Sumpf stecken            Horw / Luzern über die Schiessanlagen und entlang             der Kostenverteiler defi­
blieben, wurden die Bäche, die vom Bireggwald über          des Kunstrasenfeldes zum Zihlmattweg führen. (UD)             nitiv festgelegt.

Die gefährdeten Gelbbauchunken erhalten            Die Oberrütibäche werden aus ihrer          Scheibenstände, Bunker und Munitionsdepots
neue Kleingewässer.                                «Gefangenschaft» befreit.                   werden zurückgebaut.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN
8 |9                            Schule

                                «eS LohNT SIch NIchT,
                                BeI Der BILDuNG Zu SpAreN»
                                Fusion Littau­Luzern, additive Tagesschule, individuelle und integrative Förde­
                                rung: «Die Schule hat sich massiv verändert», sagt Rolf von Rohr. Der Teamplayer
                                und Beatles­Fan tritt auf Ende Juli 2014 als Rektor der Volksschule zurück.

                                                                                                                        Inwiefern?
                                                                                                                        Wir sind auf dem Weg von
                                                                                                                    der Schule, die selektiert und sich
                                                                                                                    an den Defiziten der Lernenden
                                                                                                                    orientiert, hin zu einer Schule,
                                                                                                                    die integriert und die Lernenden
                                                                                                                    individuell fördert. Jede Schüle-
                                                                                                                    rin und jeder Schüler wird dort
                                                                                                                    abgeholt, wo sie oder er steht, und
                                                                                                                    dorthin geführt, wo sie oder er
                                                                                                                    gemäss den eigenen Ressourcen
                                                                                                                    hingelangen kann.

                                                                                                                         Diese Entwicklung wird bei
                                                                                                                         Lehrpersonen und Eltern
                                                                                                                         kontrovers diskutiert. Eltern
                                                                                                                         bemängeln, dass ihr Kind zu
                                                                                                                         kurz kommt. Lehrpersonen
                                                                                                                         kritisieren, dass die Inte­
                                                                                                                         gration von verhaltensauf­
                                                                                                                         fälligen oder lernbehinderten
                                                                                                                         Kindern in die Regelklasse
                                                                                                                         schwierig und eine grosse
                                                                                                                         Belastung sei.
                                                                                                                         Eine solche Umstellung kann
                                                                                                                    nicht von heute auf morgen voll-
                                                                                                                    zogen werden. Es dauert mindes-
                                                                                                                    tens eine Generation, bis das neue
                                                                                                                    System optimal funktioniert. Ich
Rolf von Rohr: «In guter Erinnerung bleiben mir meine Kolleginnen und Kollegen im Rektorat – eine tolle             spüre aber, dass die Akzeptanz bei
Crew, in der sich ein Teamplayer wie ich gut aufgehoben und getragen fühlt.»                                        Lehrpersonen und Eltern wächst
                                                                                                                    und die grossen Chancen der in-
                                           Rolf von Rohr, warum lassen             Sie hat sich massiv verändert.   tegrativen Förderung vermehrt
                                           Sie sich bereits mit 62 Jahren      Wir haben die Fusion der Volks-      gesehen werden. Hinzu kommt,
                                           pensionieren ?                      schulen Littau und Luzern erfolg-    dass vor allem verhaltensauffällige
                                           Es ist ein Glück, dann gehen        reich vollzogen. Meiner Meinung      Kinder für die Schule immer eine
                                       zu können, wenn einem der Job           nach ist es uns dabei auch gelun-    grosse Herausforderung sind –
                                       «rüüdig» gut gefällt, und ein gutes     gen, damit verbundene Ängste         egal in welchem System sie unter-
                                       Gefühl, eine gute Volksschule und       und Vorurteile abzubauen. Zu-        richtet werden. Die Erwartungen
                                       ein tolles Team zu übergeben.           dem haben wir die additive Tages-    an die Schule sind in den letzten
                                       Zudem sind mein Privatleben             schule aufgebaut. Mittlerweile       Jahren extrem gestiegen. Sie kann
                                       und meine Hobbys in den letzten         haben wir über 900 Lernende in       aber nicht jedes Problem lösen.
                                       Jahren zu kurz gekommen. Es ist         der Stadt, die die Angebote in der   Gerade bei der Integration von ver-
                                       Zeit, meiner Frau, meinen beiden        Tagesbetreuung und den Mit-          haltensauffälligen Kindern ist sie
                                       erwachsenen Töchtern und mei-           tagstisch nutzen. Die grösste Ver-   auf die Hilfe der Familien, der Po-
                                       nen beiden Grosskindern etwas           änderung ist die Schulentwick-       litik und aller Personen rund um
                                       zurückzugeben.                          lung im Rahmen des kantonalen        die Schule angewiesen.
                                                                               Projektes «Schulen mit Zukunft».
                                           Sie waren sechs Jahre lang          Mit der Aufhebung der Kleinklas-        Welches Ereignis bleibt Ihnen
                                           Rektor der Volksschule der          sen und der Einführung der indi-        in besonderer Erinnerung?
                                           Stadt Luzern. Wie hat sich          viduellen Lernförderung hat ein         Es ist nicht ein einzelnes
                                           die Schule in dieser Zeit ent­      eigentlicher Paradigmawechsel        Ereignis. Es ist vielmehr die Er-
                                           wickelt?                            stattgefunden.                       kenntnis, dass alle an der Schule
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN
Schule

                                                                                                                                 Neue Rektorin
                                                                                                                                 Vreni Völkle aus Becken­
                                                                                                                                 ried wird ab Schuljahr
                                                                                                                                 2014/2015 Rektorin der
                                                                                                                                 Volksschule. Der Stadtrat
                                                                                                                                 hat sie zur Nachfolgerin
Beteiligten zunehmend am sel-           den Mitteln weiterzuentwickeln,        wissen, welche unserer zahlrei-
                                                                                                                                 von Rolf von Rohr ge­
ben Strick ziehen. Es sind die          die zur Verfügung stehen. Ich          chen Ideen wir in den nächsten
                                                                                                                                 wählt. Sie tritt die Stelle
Schulleiterinnen und Schulleiter,       hoffe, dass sich zunehmend die         Jahren umsetzen wollen. Lang-                     im August 2014 an. Vreni
die hinter der individuellen Lern-      Erkenntnis durchsetzt, dass es         weilig wird es uns bestimmt                       Völkle ist Sekundarlehre­
förderung und der Kompetenz-            sich nicht lohnt, bei der Bildung      nicht, denn die verbleibende Zeit                 rin in Stans. Zuvor war
orientierung stehen und zusam-          zu sparen, oder um es mit den Wor-     würde nicht ausreichen, alle Ideen                sie 19 Jahre lang Vorste­
men mit den Lehrpersonen und            ten von John F. Kennedy zu sagen:      umzusetzen.                                       herin des Amtes für
dem Rektorat in der Umsetzung           «Es gibt nur eins, was auf Dauer                                                         Volksschulen des Kan­
grosse Arbeit leisten. In guter Er-     teurer ist als Bildung: keine Bil-         Warum Liverpool?                              tons Nidwalden. Vreni
innerung bleiben mir auch meine         dung.» Eine weitere Herausforde-           Ich war in jungen Jahren ein                  Völkle verfügt neben
Kolleginnen und Kollegen im             rung ist die Einführung der integ-     Beatles-Fan und habe es bis heute                 dem Primar­ und Sekun­
Rektorat – eine tolle Crew, in der      rierten Sekundarschule auf das         nicht geschafft, dies zu ändern,                  darlehrerinnen­Patent
                                                                                                                                 über Zusatzausbildun­
sich ein Teamplayer wie ich gut         Schuljahr 2016 / 2017. Auch hier       was ich natürlich auch nicht will.
                                                                                                                                 gen in Public Manage­
aufgehoben und getragen fühlt.          wird es einige Zeit brauchen, bis      Liverpool ist eine inspirierende
                                                                                                                                 ment, Supervision und
                                        sich dieses System etabliert hat.      Stadt, in der man an allen Ecken
                                                                                                                                 Organisationsentwick­
    Was sind die Herausforde­                                                  auf die Lieder der Beatles trifft –               lung. Sie überzeugte den
    rungen der nächsten Jahre?            Haben Sie schon Pläne für            ein idealer Ort, um die Zukunft                   Stadtrat durch ihre fun­
    Der finanzielle Druck auf die         die Zeit danach?                     zu planen.                                        dierten Kenntnisse der
Bildung und das Sozialwesen wird          Im September reise ich mit                                                             Volksschule sowie ihre
weiter zunehmen. Die Herausfor-         meiner Frau nach Liverpool. Wir           Urs Dossenbach                                 kommunikative Persön­
derung wird sein, die Schule mit        kommen erst zurück, wenn wir              Projektleiter Kommunikation                    lichkeit.

                    BASISSTufe IM
                    SchuLhAuS BüTTeNeN
                    Auf das Schuljahr 2014 / 2015 werden im Schulhaus Büttenen drei Basisstufen­
                    klassen eröffnet: Kinder des zweijährigen Kindergartens sowie der ersten
                    und zweiten Primarklasse werden in der Basisstufe gemeinsam unterrichtet.

    Das Schulhaus Büttenen ist          Entwicklung des Kindes – nach
das dritte Schulhaus in der Stadt       drei oder fünf Jahren erfolgen.
Luzern, in dem die Basisstufe ein-
geführt wird. Es gibt sie bereits          Schwankende Schülerzahlen
in den Schulhäusern Unterlöchli             Neben diesen pädagogischen
und Steinhof.                           Vorteilen können dank der Basis-
                                        stufe schwankende Schülerzah-
   Individuelle Lernwege                len in Schulhäusern mit kleinem
    Die Basisstufe umfasst den          Einzugsgebiet besser aufgefan-
zweijährigen Kindergarten und           gen werden. Im Schulhaus Bütte-
die ersten zwei Jahre der Primar-       nen gab es in der Vergangenheit
schule. Die Schülerinnen und            oft zu viele Kinder für eine Klasse;
Schüler werden während der vier         oder es waren so wenige, dass es
Jahre von den gleichen Lehr -           nur für eine halbe Klasse reichte.
personen unterrichtet. Dadurch          Mit vier Jahrgängen in der glei-
kann der Lernweg der Kinder und         chen Klasse kann nun besser auf
der Eintritt in die dritte Klasse der   grössere und kleinere Jahrgänge
Primarschule individuell gestal-        reagiert werden. Für die Einfüh-
tet werden. In der Regel erfolgt        rung der Basistufe müssen im
der Eintritt in die dritte Klasse       Schulhaus keine räumlichen An-
nach vier Jahren. Er kann aber          passungen vorgenommen wer-                   Das Schulhaus Büttenen ist das dritte Schulhaus in der Stadt Luzern,
auch – je nach Lerntempo und            den. (DG)                                    in dem die Basisstufe eingeführt wird.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - ALLMEND - STADT LUZERN
10 | 11                          Quartier

                                 VerSchIeDeNe weLTeN ruND
                                 uM DIe SpITALSTrASSe
                                 Zwischen Reuss und Rosenberg rauscht nicht nur der Verkehr. Hier leben Menschen
                                 für kürzere Zeit oder permanent zusammen. Prägende Institutionen sind das
                                 St.­Karli­Schulhaus, das Kantonsspital und seit Mai das Asylzentrum Hirschpark.

Blick vom Helikopterlandeplatz auf dem Dach des Spitals auf die Spitalstrasse, die zum St.­Karli­Schulhaus führt.

                                             Ein paar Kids kurven auf dem Velo herum, der              Schule führt. Heute hat das Schulhaus einen her-
                                         Stamm eines Baumes ist mit farbigen «Strick-Plätz-            vorragenden Ruf, von den rund 320 Kindern hat
                                         chen» umwickelt. Hinter den Fenstern des über                 etwa die Hälfte einen Migrationshintergrund, und
                                         100-jährigen St.-Karli-Schulhauses sitzen 13 Schul-           es lebt sich tipptopp miteinander. «Dahinter steckt
                                         klassen. Das imposante Schulhaus hatte in Luzern              viel Arbeit», sagt Zaccaria. Eine Herausforderung sei
                                         eine Pionierrolle und ist bis heute Vorbild, wie eine         bis heute das völlig unterschiedliche Umfeld, aus
                                         bunt gemischte Kinderschar aus vielen verschiede-             dem die Kinder kommen: auf dieser Seite der Reuss
                                         nen Ländern unter einem Schulhausdach Platz hat.              die Basel-/Bernstrasse, auf jener Seite der Bramberg.
                                         «Das war nicht immer so. In den 1980er-Jahren gab             «Das ist nicht nur vom sozialen Umfeld her eine
                                         es noch wenig Erfahrung bezüglich Integration. Ent-           grosse Schere, sondern auch bezüglich Freizeitmög-
                                         sprechend gross waren die Ängste der Schweizer El-            lichkeiten und Schulweg», sagt Zaccaria. Letzteren
                                         tern, die sich um den schulischen Fortschritt ihrer           machen die Kinder zu Fuss, was gerade von der
                                         Kinder sorgten», erinnert sich Marianne Zaccaria,             Baselstrasse her gefährlich ist. «Täglich sind viele
                                         die seit 35 Jahren an der Schule arbeitet und seit            Schutzengel unterwegs! Aber Mama-Papa-Taxis sind
                                         Langem zusammen mit Wendela Martens die                       keine Alternative: Auf dem Schulweg machen Kin-
                                                                                                       der wertvolle Erfahrungen.»

                                                                                                           Offene Begegnungen
                                                                                                           Einen Katzensprung den Hügel hinauf befindet
                                                                                                       sich der reale Hirschpark und in einigem Abstand
                                                                                                       das ehemalige Pflegeheim Hirschpark, das seit die-
                                                                                                       sem Mai für drei Jahre Durchgangszentrum für Asyl-
                                                                                                       suchende ist. Am Eingang steht ein älterer Mann
                                                                                                       aus Syrien, er hat gerade Türdienst. «Noch drei Mi-
                                                                                                       nuten», sagt er und zeigt lachend auf die Uhr. Wie
                                                                                                       die anderen Bewohnerinnen und Bewohner über-
                                                                                                       nimmt er Arbeiten im und ums Haus. Geführt wird
                                                                                                       das Zentrum von der Caritas Luzern, Platz gibt es
                                                                                                       für rund 100 Personen, die zwischen drei und sechs
Leiten die Multikulti­Schule St. Karli: Wendela Martens (links) und Marianne Zaccaria.                 Monaten hier ein provisorisches Zuhause finden.
Bypass Luzern
                                                                                                               Bund und Kanton pla­
                                                                                                               nen das Gesamtsystem
                                                                                                               Bypass Luzern. Mit
                                                                                                               dieser neuen Auto­
                                                                                                               umfahrung zwischen
                                                                                                               Rotsee und Kriens sol­
                                                                                                               len unter anderem die
                                                                                                               Innenstadt und auch
                                                                                                               die Spitalstrasse vom
                                                                                                               Autoverkehr entlastet
                                                                                                               werden. Dadurch
                                                                                                               entstünde mehr Platz
                                                                                                               für den öffentlichen
                                                                                                               Verkehr sowie für den
Kinder beleben zwei Stöcke im Durchgangszentrum,        dem ehemaligen Pflegeheim Hirschpark.                  Velo­ und Fussverkehr.
                                                                                                               Das Gesamtsystem
«Die Menschen kommen aus Syrien, Eritrea, Nige-         befand sich der Landeplatz neben dem Kinderspi-        Bypass Luzern kostet
ria und aus dem Maghreb. Es sind Einzelpersonen         tal. «Diese Neuerung aus sicherheitstechnischen        1,6 Mrd. Franken
                                                                                                               und wird frühestens
genauso dabei wie Familien und alleinerziehende         Gründen bedeutet auch für die Anwohner eine Ent-
                                                                                                               ab 2025 umgesetzt.
Mütter», sagt Martina Gerber, Leiterin Asylzentrum      lastung: Die Flugschneise ist jetzt höher, die Lärm-
Hirschpark. Es gibt eine Männer-, eine Frauen- und      belastung geringer», sagt Adrian Uster, Immobili-
                                                                                                               Spange Nord
zwei Familienetagen, Letztere sind zuoberst im vier-    enmanager LUKS.                                        Für das Gebiet rund um
stöckigen Gebäude untergebracht und haben eine                                                                 die Spitalstrasse hätte
wunderschöne Sicht auf Luzern. Noch ist es still auf       Viel Betrieb                                        dieses grosse Auswirkun­
den freundlich gestrichenen Fluren. In der blitz-           Der Campus LUKS ist in ständiger Bewegung,         gen. Die Spange Nord
blanken Gemeinschaftsküche stehen selbst geba-          der Platzbedarf steigt kontinuierlich. 423’781 am-     ist ein Teilprojekt des
ckene Brötchen auf dem Tisch, ein kleines Mädchen       bulante Patientenkontakte und 26’948 stationäre        Gesamtsystems Bypass
huscht vorbei. «Die Leute sind jetzt draussen, am       Patientinnen und Patienten verzeichnete das Spital     Luzern. Sie ermöglicht,
Besorgungen machen oder unterwegs zu einem Ter-         im Jahr 2013. «Eine Zunahme im Vergleich zum Vor-      dass Autofahrende vom
min», sagt Martina Gerber, die sehr zufrieden ist mit   jahr von rund 8 Prozent bei den ambulanten Pati-       Schlossberg über die
dem Start. «Dem Zentrum wird viel Goodwill entge-       enten, bei den stationären Fällen waren es 4 Prozent   Friedentalstrasse zum
gengebracht, auch von den Anwohnern.» In der            mehr», sagt Uster und zeigt bei einem Rundgang die     neuen Autobahnan­
Begleitgruppe engagiert sich der Familiengärtner-       wichtigsten Pflöcke, die in den nächsten Jahren        schluss Lochhof gelan­
                                                                                                               gen. Beim Schlossberg
verein genauso wie der Quartierverein. Die Caritas      eingeschlagen werden: Der Erweiterungsbau der
                                                                                                               entsteht ein Einbahnring
Luzern kann von ihrer langjährigen Erfahrung pro-       Augenklinik ist bereits in Bau und soll im Herbst
                                                                                                               mit Lichtsignalanlagen.
fitieren. «Was ein gutes Klima ausmacht? Anliegen       2015 abgeschlossen sein. Beim Kinderspital gibt es
                                                                                                               Der Abschnitt bis zur
und Fragen der Nachbarschaft und der Zentrumsbe-        als Überbrückung einen provisorischen Anbau, bis
                                                                                                               Friedentalstrasse wird
wohnerinnen und -bewohner sind ernst zu nehmen,         voraussichtlich 2020 der Neubau realisiert wird.       der erhöhten Verkehrs­
und es ist ihnen offen zu begegnen.»                    Und auch die Ausbildungsstätte für die Fachange-       belastung angepasst.
     Momentan leben hier auch 15 Kinder. Ab nächs-      stellten Gesundheit wird bis 2019 ihren Neubau         Das Friedental wird mit
tem Schuljahr werden sie zusammen mit den Kin-          beziehen können.                                       einem rund 150 Meter
dern aus dem Zentrum Sonnenhof, Emmenbrücke,                                                                   langen Tunnel umfah­
im Hirschpark unterrichtet. «Und Kinder in Beglei-         Mittel gegen Stau                                   ren. Zudem wird mit
tung eines Elternteils dürfen den Schulhofspielplatz        Wer das Spitalgelände mit dem ÖV verlässt,         einer Brücke über die
und die Turnhalle des St.-Karli-Schulhauses an den      nimmt entweder den Bus Richtung St. Karli oder         Reuss auch das Gebiet
Randzeiten mitbenützen», sagt Martina Gerber.           fährt Richtung Schlossberg; beide Linien kämpfen       Fluhmühle an den neuen
                                                        zu Stosszeiten mit Stau. Abhilfe könnte die Spange     Autobahnanschluss
   Lebendiger Mikrokosmos                               Nord schaffen (siehe «Bypass Luzern»). Adrian Uster    Lochhof angeschlossen.
    Im Anschluss an das Asylzentrum Hirschpark          hat noch eine andere Option im Hinterkopf: «Falls
erstreckt sich auf 140’000 Quadratmetern der Cam-       das Metro-Projekt Schwanenplatz–Ibach realisiert
pus des Luzerner Kantonsspitals Luzern (LUKS).          werden würde, gäbe es die Möglichkeit, das LUKS-
«Das LUKS ist wie ein lebendiger Mikrokosmos.           Gelände über die Metro zu erreichen. Planerisch
Nebst dem Gesundheitsbereich findet sich hier           halten wir diese Option offen.»
von der Gärtnerei über mechanische Werkstätten,             Wer zu Fuss unterwegs ist, trifft auf der Höhe
Grossküche und Wäscherei bis hin zur betriebsin-        der Haltestelle Gopplismoos auf ein richtiges Quar-
ternen Feuerwehr fast alles, was zu einer Kleinstadt    tierlädeli, wie es kaum noch zu finden ist. Geführt
gehört», sagt Jeannette Nagy, Leiterin Unterneh-        wird es von Kajenthran Kanagalingam, und im
menskommunikation. Das LUKS ist der grösste             Angebot ist von Kaffee über Waschmittel alles, was
Arbeitgeber in der Zentralschweiz: 4043 Mitarbei-       es im Alltag braucht. Und zur Stärkung gibt es sogar
tende sorgen an 365 Tagen rund um die Uhr dafür,        einen frischen Melonenschnitz.
dass der Betrieb gut läuft. Im Zentrum steht das Bet-
tenhaus, auf dessen Dach 2012 ein zweiter Heliko-          Christine Weber
pterlandeplatz in Betrieb genommen wurde. Früher           Freie Journalistin
12 | 13                        Parlament

                               LANGe uND INTeNSIVe DeBATTe
                               Zur MoBILITÄTSSTrATeGIe
                               Der Grosse Stadtrat hat am 5. Juni 2014 die Mobilitätsstrategie des Stadtrates
                               mehrheitlich gutgeheissen: Die Fraktionen der SP, G / JG, CVP und GLP stimmten zu,
                               FDP und SVP lehnten sie ab.

                                                                                                                        Der Grosse Stadtrat hat die
                                                                                                                    Mobilitätsstrategie des Stadtra-
                                                                                                                    tes zustimmend zur Kenntnis
                                                                                                                    genommen. Auf Antrag der CVP
                                                                                                                    wurde die flächendeckende Ein-
                                                                                                                    führung von Tempo 30 in Quar-
                                                                                                                    tieren abgeschwächt: Sie gilt nicht
                                                                                                                    mehr für Hauptverkehrsstrassen.
                                                                                                                    Die CVP hatte auch erfolgreich
                                                                                                                    beantragt, dass das Ziel, den
                                                                                                                    Autoverkehr in der Stadt in den
                                                                                                                    nächsten Jahren nicht weiter an-
                                                                                                                    wachsen zu lassen, für den Bypass
                                                                                                                    nicht gilt.
                                                                                                                        Auf Antrag der SVP wurde
                                                                                                                    zudem festgehalten, dass Mass-
                                                                                                                    nahmen zur Förderung des öf-
                                                                                                                    fentlichen Verkehrs möglichst
                                                                                                                    so umgesetzt werden, dass der
                                                                                                                    Autoverkehr nicht eingeschränkt
Wie viel von welchem Verkehr? Im Grossen Stadtrat gingen die Meinungen der Fraktionen weit auseinander.             wird. (UD)

                                      fLÄcheNeffIZIeNTe                      und unter ein gemeinsames Ziel         traproduktiv. Es ist somit logisch,
                                      VerkehrSArTeN                          gestellt. Der Schlüssel der Strate-    wie wir ein nachhaltiges Wachs-
                                                                             gie liegt im Flächenverbrauch pro      tum, die Wirtschaft und deren
                                          Es gibt in Luzern kein Ge-         Verkehrsmittel. Ein Auto benötigt      Umsatz fördern wollen: Wir set-
                                      samtverkehrskonzept, obwohl            115 Quadratmeter, der öffentliche      zen auf den öffentlichen Verkehr,
                                      seit Jahren über x verschiedene        Verkehr, Velo oder Fussgänger          Velofahrten und Fussgänger und
                                      Massnahmen gezankt wird. Jetzt         mindestens zehnmal weniger.            sichern so die Erreichbarkeit der
                                      liegt eine Mobilitätsstrategie vor,    Wir haben in Luzern kurze Wege,        Innenstadt für möglichst viele
                                      die wir in der ursprünglichen          wenig Platz und viel Mobilität.        Kunden und auch für diejenigen
                                      Form des Stadtrates sehr begrüs-       Deshalb stimmt der Grundsatz           Autofahrten, die unverzichtbar
                                      sen. Endlich werden die Mobili-        der Förderung der flächeneffizi-       oder nicht zu ersetzen sind.
                                      tätsprojekte strukturiert in einen     enten Verkehrsarten. Alles andere
                                      Rahmen und Zusammenhang                ist ineffizient, sehr teuer und kon-      András Özvegyi

                                      STrATeGIe üBerZeuGT                    sourcenschonend sind, müssen           Mobilitätsstrategie zeigt aber in
                                      NIchT VoLLSTÄNDIG                      Vorrang haben. Die Stadt Luzern        einer Gesamtschau sinnvoll auf,
                                                                             müsste in der Mobilitätsstrategie      wo in den nächsten Jahren Ver-
                                          Die Verkehrszunahme bis            noch klarer auf ÖV, Velo- und Fuss-    besserungen möglich sind, und
                                      ins Jahr 2035 ist für die Grünen       verkehr setzen. Damit die Stadt        da geht es in eine gute Richtung.
                                      nicht einfach eine Prognose. Die       schon bald für mehr Menschen               Die Grünen haben nach lan-
                                      Zunahme müsste aktiv gesteu-           sicher und attraktiv erreichbar ist.   gem Abwägen am Schluss zwar
                                      ert werden. Zusätzlicher Verkehr           Stattdessen verschiebt die         von der Mobilitätsstrategie zu-
                                      müsste möglichst vermieden wer-        Stadt die Lösung des Verkehrs-         stimmend Kenntnis genommen.
                                      den. Dazu braucht es aber eine         problems auf teure Grossprojek-        Sie überzeugt aber nicht vollstän-
                                      Prioritätensetzung bei den Ver-        te wie Bypass und Spange Nord.         dig.
                                      kehrsflächen. Verkehrsmittel, die      Deren Umsetzung wäre für einige
                                      wenig Platz brauchen und res-          Quartiere eine Katastrophe. Die           Christian Hochstrasser
Für alle erreichbar
                                                                                                                 Die Stadt soll auch in
für fuSS-, VeLo-                      bisher gefördert werden. Leider      die flächendeckende Einführung        Zukunft attraktiv und
uND öffeNTLIcheN                      setzen der Stadtrat und die bür-     von Tempo 30 von der bürgerli-        für alle sicher erreichbar
Verkehr                               gerliche Parlamentsmehrheit          chen Ratsmehrheit ausgebremst,        bleiben. Der Stadtrat hat
                                                                                                                 dazu eine Mobilitäts­
                                      langfristig auf das Megapro -        schade!
                                                                                                                 strategie entwickelt. Sie
    Die Mobilitätsstrategie setzt     jekt Bypass mit den quartierzer-         Die SP / JUSO -Fraktion wird
                                                                                                                 enthält aufeinander
mit ihren rund 100 Massnahmen         störenden und Mehrverkehr er-        sich weiterhin für eine Mobilität
                                                                                                                 abgestimmte Verkehrs­
die wichtigen und richtigen Wei-      zeugenden Spangen Nord und           für alle statt für wenige in der
                                                                                                                 massnahmen, die in den
chen für eine nachhaltige städti-     Süd.                                 Stadt Luzern engagieren. Dazu         nächsten 20 Jahren um­
sche Mobilität. Der Schwerpunkt           Die städtische Bevölkerung       gehört eine noch konsequentere        gesetzt werden sollen.
liegt auf den Verkehrsarten, die      will jedoch endlich vom Autover-     Bevorzugung von Fuss-, Velo- und
wenig Platz benötigen (Fuss- und      kehr entlastet werden und keine      öffentlichem Verkehr.                 Lebensqualität
Veloverkehr, öffentlicher Ver-        neuen Autobahnzubringer mit-                                               Da in der Innenstadt
kehr): Diese sollen stärker als       ten in der Stadt. Zudem wurde           Nico van der Heiden                keine neuen Strassen
                                                                                                                 gebaut werden können,
                                                                                                                 setzen Stadtrat und
                                                                                                                 Parlament auf Verkehrs­
VorSchLÄGe Der cVp                    Stadtrat noch der Grosse Stadtrat    Mobilität – und damit mehr Men-       mittel, die wenig Platz
fANDeN ANkLANG                        hier Neues erfinden. Die Sicher-     schen auf unseren Strassen – kön-     brauchen. Der öffentli­
                                      stellung der städtischen Mobili-     nen wir nur dann verkraften,          che Verkehr sowie der
                                                                                                                 Fuss­ und Veloverkehr
    Die CVP-Fraktion konnte in        tät kann nur in einem Gesamtsys-     wenn diese Menschen mit platz-
                                                                                                                 sollen gefördert werden.
der Debatte noch Korrekturen in       tem begriffen werden, in dem alle    sparenden Transportmitteln be-
                                                                                                                 Gleichzeitig soll die
der stadträtlichen Mobilitätsstra-    Verkehrsarten gemäss ihren Vor-      fördert werden oder wenn sie zu
                                                                                                                 Innenstadt weitgehend
tegie bewirken, weil die Mehrheit     teilen einen Platz haben müssen.     Fuss gehen. Dazu gehören auch         vom motorisierten
des Rates unsere Intentionen               Da die Strasseninfrastruk-      die S-Bahn und der RBus, welche       Durchgangsverkehr
nachvollziehen konnte. Zentral        tur in der Stadt mindestens in       regional die schnellsten, zuverläs-   befreit und Stadträume
ist, dass Kanton und Stadt mit        den Stosszeiten, aber auch bei       sigsten und sichersten Verkehrs-      mit hoher Lebens­ und
dem Agglomerationsprogramm            der kleinsten Störung überlastet     mittel werden müssen.                 Aufenthaltsqualität ge­
genau dieselbe Richtung ansteu-       ist, kann langfristig die Bypass-                                          schaffen werden.
ern. Darum sollen weder der           Lösung Abhilfe schaffen. Mehr           Markus Mächler
                                                                                                                 Finanzierung
                                                                                                                 Mit der Zustimmung
                                                                                                                 zur Mobilitätsstrategie
fDp krITISIerT MoBI-                  bereits in anderen Planungsin-       rates zu den Schlüsselmassnah-        wurden keine finanziel­
LITÄTSSTrATeGIe                       strumenten integriert und somit      men: den Spangen Nord und             len Mittel beschlossen.
                                                                                                                 Die Finanzierung der
                                      ohnehin auf dem Weg zur Um-          Süd sowie dem Bypass, mit de-
                                                                                                                 Massnahmen erfolgt
    Die FDP.Die Liberalen Stadt       setzung. Leider lässt die Ausgewo-   nen der Verkehr in der Innen-
                                                                                                                 über Projektkredite. Der
Luzern bemängelt an der Mobi-         genheit zu wünschen übrig. Zu ei-    stadt nachhaltig entlastet wer-
                                                                                                                 Bund ist zuständig für
litätsstrategie, dass es sich nicht   nem grossen Teil berücksichtigen     den könnte.
                                                                                                                 die Nationalstrassen, der
um eine eigentliche Strategie         die Vorschläge den Langsam- und         Der Mobilitätsbedarf in der        Kanton für die Kantons­
handelt und dass sie keine neuen,     den öffentlichen Verkehr; Lösun-     Innenstadt wird in den nächsten       strassen und die Stadt
nachhaltigen Vorschläge zur Ent-      gen für den motorisierten Indivi-    Jahren weiter steigen. Umso mehr      Luzern für die Gemein­
schärfung bereits bestehender         dualverkehr fehlen in der kurz-      braucht es mutige Entscheide für      destrassen innerhalb
Probleme aufzeigt. Es ist lediglich   fristigen Planung vollständig.       grosse Würfe.                         des Stadtgebietes. Viele
ein Katalog von bekannten Mass-       Insbesondere fehlt der FDP ein                                             der städtischen Mass­
nahmen. Viele Vorhaben sind           deutliches Bekenntnis des Stadt-        Sonja Döbeli Stirnimann            nahmen wurden vom
                                                                                                                 Grossen Stadtrat oder
                                                                                                                 von der Bevölkerung
                                                                                                                 bereits verabschiedet
STADTrAT MuSS                         nis für deren Umsetzung. Wir hof-    oft unverständlichen Anordnun-        oder stammen aus be­
fArBe BekeNNeN                        fen, dass der Stadtrat in seiner     gen gegen den Automobilisten          stehenden Projekten.
                                      Vernehmlassung zu diesen Pro-        wird keine Lösung des Verkehrs-
    Die SVP ist sich bewusst, dass    jekten sich im Sommer / Herbst       problems erzielt. Die Probleme
der wirkliche Befreiungsschlag        doch noch positiv äussert! Bei den   (Staus) verlagern sich nur, die
nur mit den gross angedachten         kurzfristigen Massnahmen be-         Fahrzeiten verlängern sich durch
Projekten wie Bypass/Spange, Me-      mängeln wir die einseitige, fast     Schleich- und Umwegfahrten,
tro- oder Musegg-Parkhaus, aber       ausschliessliche Ausrichtung auf     und mit der Anhebung der Park-
auch mit dem Tiefbahnhof erzielt      die Förderung des ÖV und Velo-       gebühren (Allmend) wird auch
werden kann. Wir vermissen wei-       verkehrs. Mit der vorgesehenen       vor dem Portemonnaie des Auto-
terhin seitens des Stadtrates, vor    Plafonierung (in Relation zum Be-    mobilisten nicht haltgemacht.
allem mit Bezug auf die beiden        völkerungszuwachs ist dies sogar
MIV-Projekte, ein klares Bekennt-     eine Reduktion) des MIV und teils       Marcel Lingg
14 | 15                        Porträt

                               DIe «pATIN» MIT DeM VoLLeN
                               kühLSchrANk
                               Lebendiger Austausch mit den Stars von morgen: Mariteres Hofstetter beherbergt
                               jeden Sommer Nachwuchsmusikerinnen und ­musiker aus aller Welt. Die jungen
                               Menschen haben ihr das Herz auch für die zeitgenössische Musik geöffnet.

Eine Gastmutter mit Musikgehör: Mariteres Hofstetter hat bisher angehende Maestros und Maestras aus der Schweiz, aus
Grossbritannien, Schweden, Italien und Frankreich bei sich zu Hause aufgenommen.

                                          Gut 160 Musikerinnen und Musiker vereint die           einheimischen gar: Albin Brun. «Kunst, Kultur und
                                      Lucerne Festival Academy jeweils im Spätsommer             Musik, sie haben in unserem Haus ihren festen
                                      in ihren Reihen. Virtuosen auf ihrem Instrument,           Platz», sagt die Primarlehrerin und zweifache Mut-
                                      Stars von morgen allesamt, die unter den Fittichen         ter. «Und mein Partner und ich, wir laden gerne
                                      namhafter Dozentinnen und Dozenten und dem                 Leute zu uns ein!» Zwei ideale Voraussetzungen
                                      künstlerischen Leiter Pierre Boulez an ihrem mu-           also, um während der Lucerne Festival Academy als
                                      sikalischen Können feilen. Seit zehn Jahren lockt          Gastgeberin zu fungieren. Kommt hinzu, dass die
                                      die Akademie Talente aus aller Herren Ländern an           Söhne inzwischen erwachsen sind. «So haben wir
                                      den Vierwaldstättersee – und seit zehn Jahren fin-         immer ein Zimmer frei, das wir zur Verfügung stel-
                                      den die jungen Frauen und Männer bei Familien              len können.»
                                      aus der Stadt Unterkunft. Zum Beispiel bei Marite-
                                      res Hofstetter im Obergrund-Quartier.                          Kommunikative Damen
                                          Der Klang von Handorgel und Saxofon erfüllt                Ein Haus ist aber nicht Voraussetzung, um die
                                      das Entrée, die Küche, das Wohnzimmer, als Mari-           musikalischen Gäste zufriedenzustellen. Ein Bett
                                      teres Hofstetter die Haustür öffnet. Sie hat an die-       in einem abschliessbaren Zimmer reicht aus. Denn
                                      sem Nachmittag zeitgenössischen Jazz aufgelegt,            die meiste Zeit sind die Virtuosen eh auf der Piste:
Lucerne Festival
                                                                                                                Academy
                                                                                                                Die Lucerne Festival Aca­
                                                                                                                demy (die Akademie) ist
                                                                                                                ein Ausbildungsangebot
                                                                                                                von Lucerne Festival und
                                                                                                                der Hochschule Luzern –
                                                                                                                Musik. Während dreier
                                                                                                                Wochen treffen sich gut
                                                                                                                160 junge, hochbegabte
                                                                                                                Instrumentalistinnen,
am Proben, in Workshops, an Konzerten. «Man er-          eingenommen.» Ansonsten halte sich der Aufwand         Sänger, Dirigentinnen
lebt eigentlich alles: Junge Herren, die schnell rein-   tatsächlich in Grenzen, würden die angenehmen          und Komponisten aus
huschen, um zu duschen, und dann wieder ver-             Seiten des Einsatzes überwiegen: die Begegnungen       aller Welt in Luzern.
schwinden, völlig im Zeugs, weil sie noch so viel        mit interessanten Menschen, der Austausch mit          Unter der künstlerischen
vorhaben. Aber auch junge Frauen, die sich gerne         ihnen. «Ich habe mir früher nie viel aus zeitgenös-    Leitung von Pierre Bou­
mal an den Tisch setzen, um in aller Ruhe zu erzäh-      sischer Musik gemacht», gesteht Mariteres Hofstet-     lez proben sie mit Mit­
len. Von ihren Träumen, ihren Zielen, ihrem Zu-          ter. «Seit wir aber Musikerinnen und Musiker ken-      gliedern des Ensemble
hause», sagt Mariteres Hofstetter. Die kommuni-          nen, die in dieser Sparte tätig sind, höre ich gerne   Intercontemporain Paris
kative Ader, die sei bei den Damen in der Regel          hin, wenn Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert        zeitgenössische Musik.
                                                                                                                Höhepunkt sind jeweils
ausgeprägter als bei den Männern. «Das soll aber         aufgeführt werden.» Vom Lucerne Festival erhalten
                                                                                                                die Aufführungen der
nicht heissen, dass wir nicht auch schöne Begeg-         die Gastgeberinnen und Gastgeber als Dankeschön
                                                                                                                erarbeiteten Werke im
nungen mit Musikern gehabt hätten», stellt sie so-       Eintrittskarten zu verschiedenen Konzerten oder
                                                                                                                Rahmen von Lucerne
gleich klar. «Am besten erwartet man einfach nicht       die Möglichkeit zum Probenbesuch. «Dem heuer
                                                                                                                Festival.
zu viel, dann wird man sicher nicht enttäuscht.»         verstorbenen Claudio Abbado zu Lebzeiten beim
                                                         Dirigieren zuzuschauen, das war schon ein speziel-     Gastfamilien gesucht
   Opfer der Leidenschaft                                les Erlebnis. Aber auch die Konzerte, an denen         Die Teilnehmerinnen
    Die Rolle der Gastgeberin übernimmt Mariteres        unsere Gäste mitgewirkt haben, bleiben in bester       und Teilnehmer der Lu­
Hofstetter seit zehn Jahren; sie ist inzwischen          Erinnerung.»                                           cerne Festival Academy
«Patin», verzichtet auf die 30 Franken Vergütung pro                                                            werden privat unterge­
Tag, die das Lucerne Festival den Gasteltern in der         Ein ansteckendes Engagement                         bracht; dies im Zeitraum
Regel zugesteht. In dieser Zeit hat die Lehrerin             In bester Erinnerung bleibt der Gastgeberin wie    vom 4. bis 24. August
junge Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz,          ihren Gästen wohl auch der jeweils erste gemein-       (Lucerne Festival Aca­
aus Grossbritannien, Schweden, Italien und Frank-        same Abend. Dann wird aus Tradition gekocht und        demy Choir) und vom
reich beherbergt. Zusammengekommen ist so – in           gemeinsam unter freiem Himmel gegessen: ein            16. August bis 7. Sep­
Etappen – ein Ensemble bestehend aus Harfe, Cello,       gemütlicher Rahmen, um sich besser kennenzuler-        tember (Lucerne Festival
                                                                                                                Academy Orchestra).
Trompete, Klavier und Posaune. «Keine Angst, die         nen. Mariteres Hofstetter öffnet die Tür zum idylli-
                                                                                                                Interessierte Gastgebe­
Instrumente bleiben jeweils im Probelokal», lacht        schen Garten. «Hier sitzen wir dann und reden.» Sie
                                                                                                                rinnen und Gastgeber
die Gastgeberin. Im Moment wird das Zimmer               nickt in Richtung Nachbarhaus. Und lacht. Längst
                                                                                                                wenden sich an:
unter dem Dach von einer 27-jährigen Harfenistin         sei sie nämlich nicht mehr die Einzige an der
                                                                                                                m.toenz@lucernefesti
bewohnt, die in Turin und Paris zu Hause ist. Sie        Strasse, die während der Akademie Gäste bei sich       val.ch, Tel. 041 226 44 22.
nimmt nicht nur an der Akademie teil, sondern            aufnähme. «Unsere Nachbarin hat sich auch enga-
weilt auch unter dem Jahr immer wieder mal für ein       giert. Und weiter unten weiss ich noch von einer       Festivalsommer
paar Tage in Luzern, um sich im Projekt «Young           Familie, die mitmacht.»                                Neben dem Lucerne Fes­
Performance» des Lucerne Festival zu engagieren.             An negative Erlebnisse kann sich die Gastgebe-     tival (15. August bis 14.
«Wenn man so mitbekommt, welche Opfer diese              rin nicht erinnern. Bloss einmal hätte ein Absolvent   September) mit klingen­
jungen Menschen für ihre Leidenschaft zu erbrin-         fast seinen Flieger verpasst, weil er am Vorabend      den Namen wie Anne­
gen bereit sind, dann ist das schon sehr beeindru-       den Abschied ein bisschen zu intensiv begossen         Sophie Mutter, Cecilia
ckend», meint Mariteres Hofstetter anerkennend.          hatte. «Aber auch den haben wir noch wach bekom-       Bartoli und Lang Lang
                                                         men und in letzter Minute am Flughafen abgelie-        steht auch das mittler­
   Neue musikalische Horizonte                           fert», schmunzelt sie. Ansonsten: Kein Anlass zu       weile international viel
    In der Regel beschränkt sich das Engagement          Reklamationen! «Freude an der Musik, Freude an         beachtete Blue Balls Fes­
der Gastfamilien auf drei Wochen im August.              den Menschen, ein Bett und ein Kühlschrank –           tival (18. Juli bis 26. Juli)
                                                                                                                auf dem Programm. Es
Etwaige Verpflichtungen zu Freizeitaktivitäten,          mehr braucht es wirklich nicht, um während der
                                                                                                                richtet sich in erster Linie
beispielsweise Ausflüge auf den Pilatus oder ins         Lucerne Festival Academy eine gute Gastgeberin zu
                                                                                                                an die Anhängerschaft
Verkehrshaus, entfallen. Das Programm an der Aka-        sein.» Die «Patin» schliesst die Tür zum Garten,
                                                                                                                der Popmusik. Erwartet
demie ist dicht gedrängt und bietet den ausländi-        Albin Brun und sein Ensemble setzen zum Schluss-
                                                                                                                werden Travis, Sophie
schen Gästen nebst der vertieften Auseinanderset-        furioso an. Sie überlegt kurz. Und betont dann: «Für   Zelmani, James Blunt,
zung mit der zeitgenössischen Musik auch Einblicke       mich gehört der Besuch der jungen Musikerinnen         The Hives und viele an­
in die Kultur und das Leben rund um den Vierwald-        und Musiker inzwischen zum Sommer wie die war-         dere.
stättersee. «Ein voller Kühlschrank in der Küche ist     men Temperaturen und die Sonne.»
aber sicher von Vorteil, wenn man eines dieser                                                                  Mehr Informationen:
Nachwuchstalente beherbergt», schmunzelt Mari-              Flavian Cajacob                                     www.lucernefestival.ch
teres Hofstetter, «denn das Frühstück wird zu Hause         Freier Journalist                                   www.blueballs.ch
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