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Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V. Nr. 2 · April/Mai 2019 Insektenförderung Vegetative Vermehrung
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Liebe Gartenfreunde! Neben all den verschiedenen Frühlingsaktivitäten im Garten be- Wir müssen uns angesichts dieser Trends schon die Frage stel- schäftigt uns aktuell natürlich das Kleingartenentwicklungskonzept. len: Wir machen Urban Gardening in Essen seit ungefähr 130 Jahren, Im März hat Herr Emkes, der mit seinem Büro von der Stadt Essen warum sind wir nicht so „cool“ und „hip“, sondern in den Augen vie- mit dessen Erstellung beauftragt worden ist, in der bis auf den letzten ler eher piefig und spießig? Das soll hier kein Aufruf zur Anbiederung Platz besetzten Gartenschule noch einmal die Kernfragen und künf- an den Zeitgeist sein, wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Au- tigen Herausforderungen vorgetragen. Es ist aus meiner Sicht wich- ßenwahrnehmung im Zusammenhang mit dem sich verschärfenden tig, zunächst etwas ganz Grundsätzliches festzustellen: Entgegen Wettbewerb um die urbane Flächennutzung eine wesentliche Rolle mancher, aus den Erfahrungen der Vergangenheit auch nachvoll- spielt. In den Augen vieler Zeitgenossen sind Kleingärtner Leute, die ziehbarer Bedenken und Befürchtungen, handelt es sich bei diesem es sich auf hoch subventionierten Flächen gut gehen lassen und Entwicklungskonzept nicht um eine Art trojanisches Pferd – von wenig zum Gemeinwesen beitragen. Die rechnen 30 Cent Pacht pro außen schön anzuschauen, im Bauch warten allerdings verborgen Quadratmeter und Jahr gegen einen Grundstückswert als Wohnge- die Überbauungsinteressen. Frei nach dem Motto: Wir erstellen biet von je nach Lage über 300 € pro m². Das Kleingartenentwick- Titel: Ungefüllte Pfingstrosen sind bei Bestäuberinsekten beliebt, denn ihre Blüten sind leicht zugänglich und bieten reichlich Pollen und Nektar. unter reger Mitarbeit der naiven Gärtner mal ein Kataster, aus dem lungskonzept soll derartigen Verwertungsargumenten sozusagen hervorgeht, welche Anlagen in den nächsten Jahren mit möglichst eine Leistungsschau der Kleingärten gegenüberstellen. Was können geringem Widerstand und möglichst hoher Gewinnspanne umgewid- wir heute schon, wo liegen die Schwierigkeiten und Probleme und met und überbaut werden können. Dies, so betonte Herr Emkes an- was sind unsere Zukunftsvisionen? gesichts einiger kritischer Beiträge der Teilnehmer, hätte die Stadt- Mit der Bildungsinitiative und der ökologischen Aufwertung der verwaltung viel besser ohne ein Kleingartenentwicklungskonzept rea- Begleitgrünflächen, mit den Themengärten und dem vielfältigen so- lisieren können. Im Gegenteil sei festzuhalten, dass es mit Hilfe einer zialen Engagement in den Vereinen sind wir meines Erachtens auf solchen Studie in Zukunft wesentlich schwieriger werden wird, Klein- dem richtigen Weg – aber erst am Anfang. Wer also noch Lust hat, gärten schlicht als stille Baulandreserve zu betrachten. Im Zentrum sich an der Entwicklungsarbeit zu beteiligen, Anruf genügt, wir ver- der Arbeit, die unsere vier Arbeitsgruppen zusammen mit dem Büro mitteln den Kontakt. von Herrn Emkes im Laufe der nächsten Monate zu leisten haben, Und nicht zu vergessen: Genießen Sie das Säen und Pflanzen steht eine entscheidende Frage: Was leisten Kleingärten für die und das Aufblühen der Natur. Eine Freude, die nicht mit Geld auf- Stadt? Das gilt in vielerlei Hinsicht, sei es auf sozial-integrativem Ge- zuwiegen ist ;-) biet, in den Bereichen Bildung, Freizeit und Erholungswert und nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem als immer bedeutender wahr- Ihr Holger Lemke genommenen Thema Stadtökologie. Parallel zu einer objektiven Ana- lyse des Ist-Zustandes und darauf aufbauend besteht unsere Haupt- aufgabe darin, zukünftige Entwicklungspotentiale zu erkennen, Stra- tegien der Umsetzung zu entwickeln und dies auch nach außen pro- Inhalt fessionell zu kommunizieren. Denn selbstverständlich hat das „Kleingartenwesen“ ein Imageproblem! Verbandsnachrichten 4 Schauen wir uns an, welch eine öffentliche Aufmerksamkeit ein Willkommenskultur für Insekten in Gärten 6 Modethema wie „Urban Gardening“ genießt, wie Hipster und junge Gärtnern in der Stadt: Zukunftsthemen 8 Familien Schlange stehen, um ein kleines Stückchen Acker zu mie- ten, wo der Landwirt eine Drillsaat vorbereitet hat und man selber – Was jetzt im Garten zu tun ist 10 welch ein Erlebnis! – gesundes, frisches Gemüse ernten kann. So Aus dem Garten auf den Tisch: Frühlingskräuter 11 genannte Gemeinschaftsgärten schießen wie Pilze aus dem Boden, Vegetative Vermehrung 12 meist eher als soziale Begegnungsstätten als mit messbaren Ernteer- trägen. Aber sei es drum, hier wird die große Sehnsucht vieler Men- Vereinsnachrichten 14 schen nach mehr Naturnähe und Selbstwirksamkeit deutlich. Veranstaltungen, Seminare und Tagungen 15 Impressum - JAHRE Herausgeber: Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V. · Schnütgenstraße 17 · 45276 Essen Telefon 02 01 / 22 72 53 · Telefax 02 01 / 2 03 49 · E-Mail stadtverband@kleingaerten-essen.de · www.kleingaerten-essen.de · Amtsgericht Essen, Registernummer VR 1487 · Steuernummer 111-5780-4160 V.i.S.d.P.: Holger Lemke · Redaktionelle Mitarbeit: Hubertus Ahlers (ha), Holger Lemke (hl), Heike Pawlowski, Kristina Spennhoff (ts), Klaus Wiemer (kw) Bildnachweis: © jeweils bei den genannten Fotografen, Vereinen (Vereinsnachrichten), Hubertus Ahlers (8, 9), Kristina Spennhoff (1, 4u., 6, 7, 10, 11), Klaus Wiemer (4) · Illustrationen: Jani Lunablau · Gestaltung: Kristina Spennhoff · Druck: B&W Druck und Marketing GmbH, Bochum Anzeigen: Adverteam Werbeagentur, Essen. Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 1.12.2018 · Auflage: 9.100 Exemplare, 27. Jahrgang · „Der Grüne Bote“ erscheint sechsmal jährlich und ist das Organ des Stadtverbandes Essen der Kleingärtnervereine e.V. · Mitteilungen und Informationen gelten als offiziell den Mitgliedern, Pächtern und Nutzern von Gartenflächen mitgeteilt im Sinne des Vereinsrechtes bzw. BGB. Nachdruck, auch auszugsweise, und Verwertung des Inhalts sowie Übernahme in elektronische Systeme nur mit schriftlicher Genehmigung des Stadtverbandes Essen der Kleingärtnervereine e.V. Redaktionsschluss für die Juni-Ausgabe 2019 ist der 15. Mai 2019 · „Der Grüne Bote” erscheint am 15. Juni 2019. DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019 3
Auftakt zum ökologischen Bildungsprogramm 2019 Mit dem ökologischen Bildungsprogramm 2019 geht der Stadtverband Essen im Ju- biläumsjahr neue Wege. Allen interessier- ten Fachberatern und Hobbygärtnern wer- den zu den Themenschwerpunkten Flora, Fauna, Boden, Luft, Wasser und politische Ökologie Seminare angeboten. Dem Vorstand des Stadtverbandes ist es ge- lungen, für die angeführten Themenfelder erfahrene Referenten zu gewinnen. Im lau- fenden Jahr finden zu 32 Themen 48 Ver- anstaltungen statt. Veranstaltungsorte sind die Gartenschule des Stadtverbandes an der Schnütgenstraße in Steele, das Bildungszentrum Bonnekamp- höhe in Katernberg sowie die Streuobstwiese an der Lanfermannfähre in Heisingen. Gelungener Auftakt war am 2. Februar die Veranstaltung „Förderung von Bienen, Fachberater und Hobbygärtner beim praktischen Teil des Seminars „Erziehungsschnitt an Hummeln und Wespen im Garten“ in der Obstbäumen“ auf dem Gelände Bonnekamphöhe. Gartenschule. Unter großer Beteiligung wur- den im Februar und März bereits sieben In der Geschäftsstelle des Stadtverbandes mine zum ökologischen Bildungsprogramm weitere Seminare erfolgreich durchgeführt. können Sie sich zur kostenlosen Teilnahme finden Sie auf www.kleingaerten-essen.de anmelden. Alle aktuellen Themen und Ter- (kw) Kleingartenentwicklungskonzept Um der unkontrollierten Reduzierung von Emkes zur Vorstellung des Kleingartenent- Kleingartenflächen in Essen entgegenzu- wicklungskonzeptes zur vergangenen erwei- wirken, wandte sich der Vorstand des terten Vorstandssitzung und zur Vorsitzen- Stadtverbandes im Jahr 2016 mittels einer dentagung in Legden 2018 eingeladen. Eine Petition an den nordrhein-westfälischen weitere Besprechung fand am 16. März Landtag. unter Beteiligung von Grün & Gruga, Gut- achter Emkes, dem Stadtverbandsvorstand Der Petitionsausschuss des NRW Landtages und den Vereinsbeteiligten der bereits ge- empfahl daraufhin der Stadt Essen, mit dem gründeten Arbeitskreise in der Geschäfts- Stadtverband ein Kleingartenentwicklungs- stelle statt. Gutachter Emkes stellte die zu konzept zur langfristigen Flächensicherung erarbeitenden Themen vor. Zu diesen sollen aufzustellen. Der Rat der Stadt Essen be- in Kürze Detailfragen an die Arbeitskreise schloss dann in 2017, ein Kleingartenent- übergeben werden, um die Inhalte zu erar- wicklungskonzept zu erstellen. Mit Rats- beiten. beschluss in 2018 wurde das Gutachterbüro Über Ergebnisse der Arbeitskreise wer- Emkes aus Bochum damit betraut. Der Kleingartenentwicklungskonzept: Für eine den wir im nächsten Grünen Boten berich- Stadtverband hatte daraufhin das Büro gesicherte Zukunft der Stadtgärten in Essen. ten. (kw) Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift: Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V. · Redaktion „Der Grüne Bote“ Schnütgenstr. 17 · 45276 Essen · E-Mail: stadtverband@kleingaerten-essen.de Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur namentlich gekennzeichnete Zuschriften veröffentlichen können. Danke! 4 DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019
Vereinsrecht: Tagesordnung Satzungsregelung zur nachträglichen Änderung der Tagesordnung Viele Vereinssatzungen enthalten Regelungen zu einer nachträgli- chen Ergänzung der Tagesordnung der Mitgliederversammlung. Oft sind diese Regelungen unzureichend. Dann gilt die strenge BGB- Vorschrift. § 32 (1) BGB schreibt vor, dass Beschlüsse der Mitgliederversamm- lung nur dann gültig sind, wenn der „Gegenstand der Beschlussfas- sung“ bei der Einberufung benannt wurde. Es gibt also zwei Voraussetzungen, wenn in der Mitgliederversammlung gültige Be- schlüsse gefasst werden sollen: Den Mitgliedern müssen die Tagesordnungspunkte (TOP) mit- geteilt worden sein. Die Tagesordnung muss bereits mit der Einberufung der Mitglie- derversammlung bekannt gegeben werden. Über nachgereichte TOP können also nach der gesetzlichen Rege- lung keine gültigen Beschlüsse gefasst werden. Damit will der Ge- setzgeber sicherstellen, dass es jedem Mitglied vorab möglich ist zu entscheiden, ob die anstehenden Beschlüsse seine Anwesenheit auf der Mitgliederversammlung erfordern. Die Satzung kann von dieser gesetzlichen Vorgabe abweichen, weil die Vorschrift des § 32 (1) BGB „nachgiebig“ ist (Das ergibt sich aus § 40 BGB). Bei solchen Klauseln, die den Mitgliederschutz betreffen, muss die Satzungsregelung aber eindeutig und ausdrücklich sein – so das Thüringer Oberlandesgericht (OLG) in einem aktuellen Be- schluss. Eine solche Regelung muss berücksichtigen, dass den Mitgliedern die sachgerechte Vorbereitung auf die Versammlung ermöglicht wird. Zwar kann die Satzung auch auf die Mitteilung der Tagesordnung verzichten, dann muss aber klar sein, dass die Anwesenheit des Mit- glieds immer gefordert ist, weil es zu vorher nicht bekannten Tages- ordnungspunkten kommen kann. Das bedeutet: Eine Regelung, nach der Anträge zur Tagesordnung noch nach der Einladung eingereicht werden können, entbindet nicht von der Notwendigkeit, die Mitglieder noch rechtzeitig über die Ta- gesordnungspunkte (TOP) zu informieren – es sein denn, die Satzung regelt das ausdrücklich so. Eine Regelung, nach der in „dringenden Fällen“ Nachträge zur Tagesordnung zulässig sind, ist zu ungenau. Es gilt dann die BGB-Vorschrift. Im Zweifel muss eine neue Mitgliederversammlung einberufen werden. Sollen also ergänzende TOP beschlussfähig sein, die den Mitgliedern nicht vorab mitgeteilt werden müssen, muss die Satzung das klar- stellen. Außerdem muss klar geregelt sein, dass auch Beschlussan- träge nachträglich auf die Tagesordnung genommen werden können und nicht nur Verfahrensanträge sowie Diskussions- und Informati- onsthemen. Thüringer Oberlandesgericht, Beschluss vom 17.12.2014, 3 W 198/14 DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019 5
Willkommenskultur für Insekten in Gärten Krefelder Forscher belegen dramatischen Insektenrückgang: Spätestens seitdem im Jahr 2017 Krefelder Forscher eine Studie veröffentlich haben, nach der auf der von ihnen untersuchten Fläche die Gesamt- masse der Insekten innerhalb von 27 Jah- ren um 75 % abnahm, kam deutschland- weit eine Debatte ins Rollen, wie man den weiteren Rückgang der Insekten stoppen könnte. Nicht alle heimischen Insektenar- ten sind von dem Rückgang gleich stark betroffen. So gibt es insgesamt die stärk- sten Rückgänge bei Landinsekten im Ver- gleich zu Wasserinsekten, die vermutlich von der besseren Wasserqualität profitier- ten. Insektenförderung im Garten Während sich die Forscher bislang noch uneins über die genauen Ursachen des In- Phacelia ist bei Bienen und Hummeln beliebt - sie blüht den ganzen Sommer! sektenschwundes sind, gibt es in der Gesell- schaft und bei uns Gärtnern ein immer stär- Förderung gehen. So sind Nisthilfen für ersten Obstbäume, viele Blumenbeete ste- keres Bestreben, die Situation für Insekten Wildbienen alleine uneffektiv, wenn es in hen im April und Mai in voller Blüte. Zu die- zu verbessern. So finden sich in unseren einem Umkreis von wenigen hundert Me- sem Zeitpunkt können Honigbienen bei Gärten seit einigen Jahren vermehrt Nisthil- tern um sie herum keine entsprechenden Temperaturen ab ca. 12 °C von dem reich- fen für Wildbienen, sogenannte „Wildbie- Futterpflanzen für diese Tiere gibt. Auch wer lich fließenden Nektar- und Pollenangebot nenhotels“. Das ist sicher ein erster guter Igeln helfen will, sollte nicht nur im Herbst profitieren und sammeln in den nächsten Anfang. Um das volle Potential unserer und Winter die geschwächten Tiere aufpäp- Wochen einen ersten Honigvorrat an. Dage- Stadtgärten zu nutzen, bedarf es aber mehr peln, sondern sollte in seinem Umfeld dafür gen besuchen Wildbienen wie die Rostrote als das. Erstens geht es bei Insekten nicht sorgen, dass den Igeln ausreichend Insekten Mauerbiene (Insekt des Jahres 2019) und nur um Bestäubungsinsekten wie Honigbie- als Futter zur Verfügung stehen, denn Igel die im Frühjahr auf Nahrungs- und Nist- nen, Hummeln und Wildbienen, sondern sind reine Fleischfresser! Wenn man diesen platzsuche befindlichen Hummelköniginnen auch um Käfer, Schmetterlinge, Wanzen, Gedanken weiter führt, so wird deutlich, die Blütenpflanzen schon ab einer Tempe- Fliegen, Mücken, Wespen und Libellen; zu- dass auch Vögel größtenteils auf Insekten ratur von etwa 8 °C. Sie erbringen damit vor sammengefasst eben um alle Tiere mit als Nahrung, vor allem in der Brutzeit, an- allem bei niedrigeren Temperaturen schon sechs Beinen. Zweitens muss es um eine gewiesen sind. An dieser Stelle sollte schon wichtige Bestäubungsleistungen. Auch für ganzheitliche und nicht um eine einseitige einmal deutlich werden, dass jegliche Gifte sie ist im Frühjahr der Tisch mit Nektar und im Kleingarten kei- Pollen reichlich gedeckt. Diese Situation än- nen Platz haben! dert sich bis zum Sommer aber drastisch. In den Gärten und in der Natur blühen dann Nahrungsknapp- ab Juni zwar noch hier und da einige Stau- heit ab dem den und andere Blütenpflanzen. Deutlich Frühsommer mehr Nahrung liefern aber Bäume wie Obst- gehölze, Ahorn, Rosskastanie, Robinie und Vor allem wir als Linde. Bis auf die Linde sind die Bäume im Gärtner verbinden Juni verblüht, so dass vor allem Insekten wie das Frühjahr mit be- Hummeln und Wildbienen vielerorts an Nah- sonders großem rungsmangel leiden. Während sämtliche Blütenreichtum. Be- Wildbienen gar keine Vorräte anlegen, müs- suchen wir Anfang sen Hummeln von ihren im Vergleich zu den April den Garten, Honigbienen geringen Vorräten leben. Da zu blühen bereits die dieser Zeit ein Honigbienenvolk auf bis zu 6 DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019
etwa 50.000 Arbeiterinnen und ein Hum- melvolk auf bis zu etwa 600 Tiere herange- wachsen sein kann, wird deutlich, dass sich nun im Vergleich zu den Verhältnissen im Frühjahr viele Insekten wenig Nahrung tei- len müssen. Vor allem viele Wildbienenarten sind an spezielle Pflanzenfamilien ange- passt. Blühen diese vor Ort ab, können diese Wildbienen im schlimmsten Fall ver- hungern, wenn im näheren Umfeld keine Nahrung zur Verfügung steht. Auch Schmet- terlinge benötigen vor allem im Sommer Nahrungspflanzen, die Nektar liefern. Bei Bienenweide auf Spätblüher setzen Möchte man die Nahrungssituation für die Insekten im Sommer verbessern, so bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Zum einen können Stauden oder mehrjährige Kräuter gepflanzt werden, die ab Juni blühen. Hierzu Schmetterlinge fliegen auf Lavendel. gehören unter anderem die Kräuter Salbei, Borretsch, Ysop, Thymian, Oregano und La- Luzerne, Gelbsenf und sämtliche Kleearten und weitere Unterstützung bei der Umset- vendel. Die meisten davon werden vor allem aussäen. Besonders Phacelia bietet sich zung durch den Stadtverband. Ab sofort gerne von Hummeln angeflogen. Ringelblu- hierbei an, da die Pflanze über mehrere Wo- können die Vorsitzenden auch Tütchen mit men können leicht ausgebracht werden und chen blüht und zahlreiche Insekten anlockt. Samenmischungen über den Stadtverband säen sich im nächsten Jahr an der gleichen Nach der Blüte kann sie dann wieder unter- erhalten, um diese weiter an ihre Mitglieder Stelle zuverlässig von selbst wieder aus. Wei- gegraben werden. Dabei reichert sie, wie an- zu verteilen. tere spät blühende Pflanzen sind Herbst- dere Gründüngerpflanzen auch, während astern, Herbstanemonen, Schmuckköpfchen des Wachstums Stickstoff aus der Luft an, Bei Hecken auf ökologischen Nutzen (Cosmea) und selbst der so unscheinbar der nach dem Umgraben in den Boden ge- achten blühende Efeu, der bis in den Oktober hin- langt und zur natürlichen Stickstoffdüngung ein blüht. Zu den Pflanzen, die vor allem für beiträgt. Gründüngerpflanzen sind recht Auch heimische Heckenpflanzen wie Ligus- Schmetterlinge wichtige Nektarlieferanten günstig über den Fachhandel erhältlich. ter können zum Nahrungsangebot für sind, zählen Wasserdost, Rainfarn und Pur- Eine noch einfachere Möglichkeit zur Schmetterlinge und Bienen beitragen. Da- pur-Fetthenne. Grundsätzlich ist bei der Aus- Verbesserung der Nahrungssituation be- gegen hat der heutzutage häufig gepflanzte wahl von Pflanzen zu beachten, dass diese steht darin, dass man den Rasen im Som- Kirschlorbeer einen sehr geringen ökologi- heimisch sein und ungefüllte Blüten haben mer zur Kleeblüte nicht ständig kurz mäht, schen Nutzen. Liefern die Heckensträucher sollten. Pflanzen mit gefüllten Blüten sehen sondern in dieser Phase etwas länger stehen wie Kornelkirsche, Felsenbirne, Weißdorn zwar toll aus, jedoch lässt. So können in dieser Zeit die Insekten oder Schlehe neben dem Blütennektar ab sind die Nektardrü- die Blüten besuchen. dem Herbst noch Früchte, so sind sie dann sen und Staubge- In Inselbeete kann man gemeinsam mit auch bei Vögeln beliebt. fäße für die Insek- Kindern eine Mischung verschiedener Blü- ten nicht oder nur tenpflanzen einsäen oder pflanzen und René Poloczek schwer erreichbar, so dass dann während der Blütezeit gemeinsam die diese Pflanzen gar keine Nahrung liefern. Insekten beobachten. Bei der Auswahl der Eine weitere Möglichkeit zur Verbesse- Sämereien sollte man auch die Bodenbe- rung der Nahrungssituation kann man über schaffenheit beachten, da viele Wildblumen die Aussaat von Gründüngerpflanzen ab gar nicht auf stark gedüngtem Boden wach- Ende Mai erzielen. Oftmals sind im Früh- sen. Sollen in unseren Gartenanlagen auf Eine weitere Auswahl an sommer bereits Beetflächen abgeerntet und größeren Flächen Wildblumenwiesen ange- Nahrungspflanzen für Insekten finden Sie liegen brach. In diesen Bereichen kann man legt werden, so gibt es hier kompetente Be- auf www.kleingaerten-essen.de im Bereich Gründünger wie Phacelia (Büschelschön), ratung von Dipl. Biologe Hubertus Ahlers „Download“. DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019 7
Gärtnern in der Stadt: Zukunftsthemen Folge 1: Stadtökologie und Biodiversität „Im Westen nichts Neues: An allen Fron- ten wird der chemisch-maschinelle Krieg gegen die Lebensräume mit unerbittlicher Härte weitergeführt, die letzten Reste einer noch vor wenigen Jahrzehnten relativ reichhaltigen Kulturlandschaft stehen vor der endgültigen Vernichtung. Kurzzeitig aufflackernder Widerstand wie der Ein- bruch durch das erfolgreiche Volksbegeh- ren in Bayern oder das Gutachten nicht ausreichend geschmierter Wissenschaftler über das Krebsrisiko im Umgang mit Gly- phosat werden durch hinhaltende juristi- sche Manöver und flankiert von der Sondereinsatzgruppe Medien im Stillen ausgeblutet. Der Einsatz schwerer Waffen ist angesichts der offenkundigen Unterle- genheit des Gegners nicht mehr nötig.“ Wichtig für Schmetterlinge: Nektarangebot und die heimischen Futterpflanzen für ihre Raupen, denn ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge! Sie fragen sich vielleicht gerade, was Sie hier lesen? Das nennt man Satire, inklusive völlig könnte. Er hatte beobachtet, dass Vögel Emscher. Wir veranstalten hier und heute unsachlicher und politisch unkorrekter Samen fressen, also auch Getreide, das ja gerade etwas ganz Ähnliches wie damals Übertreibung. Und ja, der Einwand stimmt, dringend für die Ernährung der Einwohner Mao mit seinen Chinesen. Allerdings nicht Sie halten gerade nicht das Satiremagazin benötigt wurde. Ein großer Vorsitzender wird mit der Effektivität, die Diktatoren an den Titanic, sondern den Grünen Boten in Hän- ja nicht beliebter, wenn die Untertanen an- Tag legen können. Wenn wir uns aber die den. Es gibt aber gute Gründe, mal einen dauernd hungern oder gar verhungern müs- wissenschaftlichen Daten über den drama- Weckruf in dieser Form einzustreuen. Denn sen. Darauf muss auch ein Diktator ein tischen Rückgang der Arten ansehen, dann wenn wir den weltweit anerkanntesten Bio- Auge haben, denn die blutige Niederschla- fällt vor allem eines auf: Die heimische Flora logen und Ökologen glauben wollen, also gung von Volksaufständen ist richtig teuer. ist ebenso im Rückgang begriffen wie Insek- Wissenschaftlern, nicht von Eigeninteressen Also beschloss er, die Vögel zu Volksfein- ten und Vögel, von Amphibien und Reptilien motivierten Meinungsmachern, dann veran- den zu erklären. Jeder Chinese war ver- ganz zu schweigen. Und weiter: Nicht nur stalten wir gerade kollektiven Selbstmord. pflichtet, in einer bestimmten Zeit so viele die Krefelder Studie über den Rückgang der Und zwar durch unseren „ganz normalen Singvögel zu töten wie möglich. Wer nicht Fluginsekten in Schutzgebieten über die Lebensstil“. mitmachte, dem drohte sogar die Todes- letzten 27 Jahre (siehe Seite 6), auch alle or- strafe. Da es auch damals bereits sehr viele nithologischen Studien zeigen, dass es hier „Der Mensch verursacht gerade das größte Chinesen gab, war der Erfolg durchschla- nicht um eine lineare Entwicklung geht, son- globale Artensterben seit dem Verschwin- gend. Die offiziell geschätzte Strecke betrug dern um eine exponentielle. Das heißt, es den der Dinosaurier.“ (Eberhard Brandes, über zwei Milliarden tote Vögel. Die Zeit da- geht jedes Jahr schneller. WWF Deutschland) nach war dann nicht ganz so erfolgreich: In Die Ursachen für das Massensterben den kommenden zwei Jahren geriet das sind vielfältig: Massiver Verlust von Lebens- Aber was bedeutet das für uns? Schließlich ökologische Gleichgewicht derart aus den räumen durch industrielle Landwirtschaft kommen wir ohne Dinosaurier gut zurecht, Fugen, dass durch Massenvermehrung ver- und zunehmende Versiegelung, ständig zu- warum dann nicht auch ohne Insekten, schiedenster Insektenarten beinahe kom- nehmender Einsatz von Umweltgiften und Vögel, Kriechtiere und so weiter? Dazu eine plette Ernteausfälle verursacht wurden. Kunstdünger, Überdüngung durch Fäkalien kleine Geschichte, aber Achtung, das ist Resultat nach Schätzungen, offizielle Zahlen aus der Massentierhaltung und atmosphäri- keine Satire! Sie heißt: „Mao Zedong und die gibt es nicht: 45 Millionen Hungertote in schen Stickstoff sowie die raschen klimati- Vögelchen als Volksfeinde.“ Im Jahr 1958 zwei Jahren! Bis heute übrigens importiert schen Veränderungen, um nur einige zu hatte der Große Vorsitzende Mao in China China Singvögel aus spezialisierten Zucht- nennen. eine großartige Idee, wie die aufgrund der farmen der Russischen Föderation, um den Viele Wissenschaftler fordern angesichts planwirtschaftlichen Reformen extrem ange- damaligen Wahnsinn zu kompensieren. dieser Entwicklung eine radikale ökologische schlagene Nahrungsmittelversorgung des Und bis heute haben sich die Populationen Wende unseres gesamten Wirtschaftssys- riesigen Landes wieder verbessert werden nicht erholt! Von China zurück an Ruhr und tems. Im Jahr 2008 empfahl der Weltagrar- 8 DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019
bericht eine sofortige globale Umkehr hin chen), zum andern am wesentlich geringe- zur kleinbäuerlichen, ökologischen Land- ren Einsatz von Agrargiften. Und es gibt eine wirtschaft, um die drohende Katastrophe interessante Zahl: Die Fläche aller privaten noch abzuwenden. Gärten entspricht in Deutschland etwa der Passiert ist bisher nichts. Aber die Politik Gesamtfläche aller Naturschutzgebiete. Das in einer „marktförmigen Demokratie“ kann bedeutet, dass wir durch die konsequente eben auf eine ökologische Krise nicht rea- ökologische Gestaltung und Bewirtschaftung gieren. Allein in der Landwirtschaft würde unserer Gärten einen bedeutenden Beitrag eine konsequente ökologische Produktion dazu leisten könnten, Rückzugsräume für Milliardenprofite gefährden. Es gibt zu viele Tier- und Pflanzenarten zu schaffen, die in Player, die von diesem System profitieren: der Agarsteppe keine Chance mehr haben. die Agrarindustrie, von den Sparten Chemie Ausgehend von diesen Refugien könnten und Biotechnologie bis zum Maschinen- diese Arten in einer imaginären Zukunft die und Fahrzeugbau, die Empfänger direkter ökologischen Nischen einer dann neu ge- und indirekter Subventionen, der Handel schaffenen Kulturlandschaft wieder besie- und nicht zuletzt der Kunde, der gern zu Bil- deln. Das wäre dann eine Zukunft, in der Vielfalt der heimischen Pflanzen bedeutet ligprodukten im Discounter greift. Es wird vielleicht Vernunft, Einsicht und Verantwor- Vielfalt der Insektenarten. also keine Agrarwende geben, das Massen- tung die Oberhand gewonnen hätten über sterben geht nicht nur ungebremst, sondern Profitgier, Maßlosigkeit und Opportunismus. menhänge der Lebensnetzwerke. Das Pro- beschleunigt weiter. Im ländlichen Raum gilt Gut, zugegeben, wenn man die Mensch- gramm wird von Botanikern und Zoologen für die Mehrzahl der Arten: Das Spiel ist aus! heitsgeschichte betrachtet, erscheint eine der Uni Bochum begleitet werden, die die derartige Entwicklung äußerst unwahr- Auswirkungen auf die Artenentwicklung do- scheinlich. Aber es ist einen Versuch wert, kumentieren. denn eine Art, die einmal verschwunden ist, Wichtig: Je mehr Gärtner mitmachen, kehrt nie wieder. desto erfolgversprechender wird das Ganze. Also frisch ans Werk. Wir Stadtgärtner Für die Artenvielfalt, aber auch für die zivil- zusammen mit der Organisation des Stadt- gesellschaftliche Bedeutung unserer Gärten verbands haben ideale Möglichkeiten, ein gegenüber anderen Verwertungsinteressen. solches exemplarisches Vorhaben schnell Wenn wir es schaffen, Vorreiter zu werden, und unbürokratisch umzusetzen. Und das um das Stadtgebiet von Essen so zum arten- wollen wir auch machen. Schon in diesem reichsten urbanen Raum in NRW zu ma- Jahr treffen wir die Vorbereitungen dafür, ab chen (sportlich, aber nicht unmöglich), der Saison 2020 in Zusammenarbeit mit der dann dient es auch dazu, die Hemm- Bonnekamp-Stiftung für alle Pächter ein schwelle, solche Hotspots der Biodiversität Wildpflanzensortiment (Topfware) und Pra- durch Bebauung wieder zu vernichten, we- xisworkshops zum Thema ökologische Gar- sentlich zu erhöhen. tengestaltung und Biotopentwicklung anzu- In diesem Sinne: „Vom Gartenzwerg Naturnahe Pflanzung, im Juli dominiert die bieten. Die angebotenen Wildblumen sind zum Green Guerilla.“ Wer macht mit? Moschusmalve. nicht nur genauso schön wie die Exoten aus Wir bitten um Rückmeldung! (ha) Baumarkt und Gar- Und jetzt kommen wir zum eigentlichen tencenter (und dazu Thema: Stadtökologie und Biodiversität. Der preiswerter, wir be- eingangs beschriebene Krieg findet im länd- rechnen den Selbst- Uns treffen lichen Raum nämlich wirklich statt. Und er ist einfach. kostenpreis!), son- wird massiv subventioniert. Mit unseren dern auch noch viel Steuergeldern übrigens (unter anderem). interessanter. Mit je- Wenn der Finanzpartner Anders sieht es in der Stadt aus, besonders der Art zieht eine das größte Filial- und im Ruhrgebiet mit seinem hohen Freiflä- neue Überlebens- Geldautomatennetz in Essen bietet und rund um chenanteil. Die Artenvielfalt ist schon seit chance in den Gar- die Uhr online erreichbar ist. Jahrzehnten in den Städten höher als auf ten ein, zusammen Filialen. Geldautomaten. Online. dem „platten“ Land. Das liegt unter ande- mit einem tieferen rem an der Vielfalt unterschiedlicher Struk- Verständnis für die turen, die als Ersatzhabitate besiedelt komplexen und fas- sparkasse-essen.de Sparkasse Essen werden können (zum Beispiel Industriebra- zinierenden Zusam- DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019 9
Was jetzt im Garten zu tun ist Ostern steht vor der Tür: Ein schönes lan- ges Wochenende, an dem sich bestimmt etwas Zeit findet, um im Frühlingsgarten zu werkeln … denn Arbeit ist genug vor- handen! Die Gemüsebeete sind bereit für die ersten Kulturen, wenn die Bodentemperatur kon- stant bei 10 °C oder darüber liegt. Radies- chen und Rettiche können direkt ins Beet gesät werden. Im Gewächshaus vorgezogene Salate und Blattgemüse müssen zuerst für das spätere Auspflanzen abgehärtet wer- den. Sie stehen bei milder Witterung tags- über an geschützen Stellen draußen, jedoch nicht in direktem Sonnenlicht. Auch Pflan- zen können Sonnenbrand bekommen! Der Club Med unserer Lieblingsgemüse, die auch im Freiland gedeihen – Aubergine, Pa- prika, Chili, Kürbis und Zucchini – bleibt bis nach den Eisheiligen im Gewächshaus, Die vorgezogenen Mangoldpflänzchen der Sorte „Rainbow“ dürfen bei milden Temperaturen denn erst ab Mitte bis Ende Mai drohen das Gewächshaus verlassen und sich ans Leben im Freien gewöhnen. In ein paar Tagen zie- keine kalten Nächte mehr … sinken die hen sie ins Gemüsebeet um. Schneidet man immer nur die äußeren Blätter samt Stiel, kann Temperaturen Richtung Gefrierpunkt oder man das ganze Jahr über bunten Mangold ernten. Er schmeckt etwas kräftiger als Spinat. darunter, sollten zarte Pflänzchen im Beet mit einem Vlies abgedeckt werden. Tomaten zeigt, anhäufeln. Den Vorgang etwa dreimal sie setzt man am besten direkt auf einen bleiben im Gewächshaus, sie sind dort we- wiederholen, denn die neuen Knollen bilden Komposthaufen. Dort bedienen sich die niger krankheitsanfällig und bringen zuver- sich oberhalb der „Mutterknolle“. Ideal für hungrigen Pflanzen selbst, um weitere Dün- lässige Ernteerträge. Vorgekeimte Kartoffeln den Kartoffelanbau ist ein Hochbeet – dann gung müssen wir uns nicht mehr kümmern. wandern Ende April in die Erde, die vorab kann auch die Ernte (nach etwa 100 Tagen) Pro Pflanze sollten maximal zwei Früchte mit einer guten Portion Kompost angerei- rückenfreundlich erfolgen. Neben Kartoffeln heranreifen. Apropos Kompost: Die über den chert wurde. Sobald sich das erste Grün zählen auch Kürbisse zu den Starkzehren – Winter gereifte Rotte wird jetzt durchgesiebt und ausgebracht. Den Komposthaufen da- bei vorsichtig abtragen, es könnten Spitz- mäuse oder Hummeln darin nisten. Spitz- mäuse sind extrem nützliche Helfer im Gar- ten, denn sie sind Fleischfresser und vertil- gen eine Unmenge Larven, Würmer und Insekten. Sie verschmähen – im Gegensatz zu Wühlmäusen – unser Gemüse und un- sere Blumen. Es gibt also keinen Grund, sie zu töten! Spitzmäuse ziehen freiwillig aus dem Kompost aus, wenn sie gestört werden. Die Hummelkönigin mit ihrem jungen Volk bleibt, die Arbeiten am Kompost werden ein- gestellt, bis das Nest aufgegeben wurde. Mehrjährige Kräuter wie Salbei und Rosma- rin erhalten einen ordentlichen Rückschnitt, damit sie wieder frisch austreiben und schön kompakt bleiben. Die Abschnitte las- sen sich als Stecklinge verwenden oder wer- den durch den Häcksler geschoben und als Zierlauch, Akelei und Lupine blühen „Ton in Ton“ im Staudenbeet. Sie sind ausgezeichnete duftender Belag auf gemulchten Wegen Futterpflanzen für Insekten, außerdem pflegeleicht und anspruchslos: Perfekt für unsere Gärten! ausgebracht. 10 DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019
Von den Frühlingsblühern haben die Nachwuchs geht! Seit Jahren wird diskutiert, ganz Zeitigen jetzt bereits den Rückzug an- ob man Singvögel auch im Sommer füttern getreten – ihre Blütenstände werden abge- soll, um die Bestände zu sichern. Die meis- schnitten, das Laub jedoch stehen gelassen. ten Singvögel sind Insektenfresser und er- Die Pflanze investiert so keine Kraft in die nähren sich nur im Winter von Körnern und Samenbildung, sondern wandelt die Nähr- Samen. Bei zunehmendem Insekten- stoffe aus ihren Blättern in Nahrung für ihre schwund – ihrer Hauptnahrungsquelle – ist Zwiebel um. Eine kleine Düngergabe unter- es durchaus sinnvoll, eine artgerechte, ganz- stützt sie dabei. Wer keine Sommerblumen- jährige Fütterung anzubieten. Im Fachhan- anzucht betrieben hat, ein neues Stauden- del erhält man entsprechendes Futter, denn beet anlegen möchte oder auf der Suche nur Sonnenblumenkerne streuen hilft den nach ausgefallenen Kräutern ist, hat die wenigsten Arten. Selbst Körnerfresser füt- Qual der Wahl beim jährlichen Frühjahrs- tern ihre Brut mit proteinreichen, zarten In- Pflanzenraritäten-Markt in der Gruga. Dort sekten. Die Tiere sind zudem so intelligent, präsentieren spezialisierte Händler am 27. dass sie bei ausreichendem „lebendigen“ und 28. April im Bereich der Orangerie eine Der Fingerhut hat wunderschöne, perfekte Nahrungsangebot die Futterstellen links lie- große Auswahl an Pflanzen, inklusive fach- Blüten mit reichlich Nahrung für Biene & gen lassen, wohlwissend, dass „frisch“ ge- kundiger Beratung. Mehr Informationen Co. Die zweijährige Pflanze sucht sich im fangen besser schmeckt als „getrocknet“ dazu finden Sie auf www.grugapark.de Garten durch Selbstaussaat ihr Plätzchen. aufgepickt. Bieten wir ihnen beides – für ein Einige unserer gefiederten Gartenbe- Für uns ist sie in allen Teilen hochgiftig! intaktes Ökosystem in unseren Gärten – ganz wohner brüten aktuell noch, andere sind be- ohne Chemie! reits mit der Aufzucht ihrer Jungen be- Möglichkeit den Bereich um die Kinder- Pflücken Sie noch einen dicken, bunten schäftigt. Verkneifen Sie sich bitte neugie- stube herum. Vogeleltern verstehen – wie Osterstrauß für Zuhause und genießen Sie rige Blicke ins Nest und meiden Sie nach alle Eltern – wenig Spaß, wenn es um ihren die Zeit im Garten! (ts) Aus dem Garten auf den Tisch Frittata mit Frühlingskräutern Schneiden ein scharfes Kochmesser oder ein Wiegemesser speziell für Kräuter. Stab- Eine Frittata mit frischen Frühlingskräutern mixer und andere Küchenhelfer, deren Mes- aus dem eigenen Garten schmeckt nicht ser mit hoher Drehzahl arbeiten, sind nur zum Oster-Brunch! Die jungen Triebe ungeeignet. Eier unter den Teig rühren, sal- von Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Sauer- zen und pfeffern. Öl dazugeben und glatt- und Blutampfer sind jetzt besonders aroma- rühren, Kräuter unterheben. tisch. Wer noch keine Kräuter im Garten hat, Eine beschichtete Pfanne, Durchmesser kauft Topfware, schneidet das würzige Grün etwa 24 cm, erhitzen. Den Teig gleichmäßig für die Frittata und legt mit den abgeernte- in der Pfanne verteilen. Hitze reduzieren und ten Pflanzen ein Kräuterbeet an. In wenigen Deckel auflegen. Bei kleinster Stufe etwa 20 Wochen treiben sie im Garten wieder aus Minuten garen, dabei gelegentlich die und liefern die ganze Saison lang Nach- Pfanne rütteln, damit die Frittata nicht am schub für Saucen, Suppen und Salate! Boden haftet. Ist die Teigmasse in der Mitte nicht mehr flüssig, ist die Frittata fertig. Man Zutaten für 1 Frittata läßt sie aus der Pfanne auf einen flachen Tel- Zubereitung ler gleiten. Sie schmeckt warm oder kalt. 4 Eier Die Auswahl der Kräuter richtet sich nach 2 EL Mehl Mehl und Milch in einer Schüssel mit einem dem Angebot der Saison und den eigenen 200 ml Milch Schneebesen zu einem glatten, dünnflüssi- Vorlieben. Hitzeempfindliche Kräuter wie Ba- 1 handvoll frische Kräuter gen Teig verrühren. Etwa 10 Minuten quellen silikum oder Kräuter mit sehr dominantem 2 EL Olivenöl lassen. In der Zwischenzeit die Kräuter wa- Aroma wie Koriander sind eher ungeeignet. Salz schen, trocknen und kleinschneiden. Damit Wir wünschen viel Spaß beim Zubereiten und Pfeffer aus der Mühle sie nicht bitter werden, benutzt man zum „Guten Appetit“! (ts) DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019 11
Vegetative Vermehrung: Aus eins mach zwei, drei oder ganz viele Eine besondere Leidenschaft von Gärtnern Stecken angegossen. Anschließend werden besteht in der Vermehrung. Aus Samen ist die Stecklinge in ein Gewächshaus oder auf das (meist) ganz leicht, schließlich verbirgt die Fensterbank gestellt. Natürlich gibt es sich in jedem Samenkorn eine vollständige auch die Möglichkeit, Stecklinge im Wasser Pflanze. Etwas anderes ist es, wenn man zu bewurzeln und erst später zu topfen. ohne die geschlechtliche Vermehrung, aus der der Samen entstanden ist, die Pflanzen Teilung – ein Kinderspiel vermehrt. Unabhängig von der Blütezeit kann man so aus einer Pflanze eine Vielzahl Alle Pflanzen, die mehrtriebig aus dem von Nachkommen wachsen lassen. Das ist Boden wachsen, werden geteilt. Es handelt die vegetative Vermehrung. In erster Linie sich dabei in erster Linie um Stauden. Sie werden Stauden, Zwiebelpflanzen und Ge- wachsen von der Mitte immer weiter nach hölze auf diese Art und Weise vermehrt. Ein- außen und nehmen an Umfang zu. Seitlich und Zweijährige sind meist generativ ver- kann man jederzeit ein Stück abstechen. mehrt. Wenn die Mitte im Laufe der Jahre licht wird, Wenn die Narzissenhorste immer weniger dann wird es Zeit, die Pflanze komplett aus- Wer Pflanzen vegetativ vermehren kann, der blühen, nimmt man sie auf, bevor das Laub zugraben und in kleine Teilstücke zu zerle- entdeckt einen besonderen Reiz darin, denn einzieht, und setzt die einzelnen Zwiebeln gen. Ideal ist bei vielen Stauden hierfür der die Freude ist groß, wenn man merkt, dass wieder neu. Frühling, wenn der Austrieb gerade anfängt das Pflanzenstück, das man in die Erde ge- zu wachsen. steckt hat, anfängt zu wachsen. Allerdings sollte man bei aller Faszination überlegen: Pflanze aus. Hierbei hängt es von der ein- Brauche ich die neue Pflanze? Erstens zelnen Gattung bzw. Art oder Sorte ab, wel- macht die Pflanze Arbeit und zweitens han- che Methode sich am besten eignet. Der delt es sich um einen lebendigen Organis- Vorteil der vegetativen Vermehrung besteht mus. Geschenke für Freunde oder der darin, dass die Pflanzen in jedem Fall die- Tausch mit der Gartennachbarschaft bieten selben Eigenschaften besitzen. Lösungen, bei denen die zarten Pflanzen Freude bereiten. Die Utensilien Bei der vegetativen Vermehrung werden entweder horstige Pflanzen geteilt oder man Für die Teilung braucht man Spaten, Grabe- löst an oberirdischen Pflanzenteilen wie gabel und vielleicht eine Säge oder auch Stängel oder Blättern die Wurzelbildung und mal ein scharfes Messer mit langer Klinge, somit die Entwicklung einer vollständigen wenn es sich um Gräser handelt. Für die Stecklingsvermehrung dagegen sollte man in erster Linie ein sehr scharfes Messer mit ge- rader Klinge bereithalten. Ganz wichtig ist, Funkien können am besten im zeitigen dass man dieses Messer sauber hält und vor Frühling oder im Herbst geteilt werden. allem nur für die Stecklingsvermehrung ver- wendet. Wer kein professionelles Stecklings- messer hat, kann beispielsweise Rasier- Pfingstrosen, Funkien und Tränende Herzen klingen oder Teppichmesser verwenden. haben allerdings sehr zarte Triebe, so dass Das A und O besteht darin, dass die Klingen man in diesen Fällen lieber schon im Herbst keine Scharten haben, scharf und hygie- teilt, damit nichts abbricht. Bei Gräsern, die nisch sauber sind. Um letzteres zu gewähr- im Frühjahr deutlich besser einwachsen als leisten, hat man immer Spiritus zum Des- im Herbst, sollte man den Winter abwarten. infizieren bereit stehen. Auch zwischen den Hier kann der Wurzelfilz dicht und mit dem Schnitten sollte das Messer gereinigt wer- Spaten schwer zu durchdringen sein. Der den, damit keine Krankheiten von Pflanze Griff zur Klappsäge ist dann angebracht. zu Pflanze übertragen werden. Außerdem Grundsätzlich werden nach der Teilung die Pfingstrosen werden im Herbst geteilt. Die braucht man ein Vermehrungssubstrat, das Wurzeln auf ca. 10 cm eingekürzt. Das Teilstücke brauchen aber anschließend möglichst steril sein sollte, also eine Aus- schadet der Pflanze nicht, sondern regt die zwei bis drei Jahre bis sie wieder in voller saaterde. Es wird in gründlich gereinigte Ge- Wurzelbildung an. Pracht blühen. fäße gegeben und am besten vor dem 12 DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019
und Knospen entfernt. Begonien haben die Fähigkeit, sich sogar aus den Blättern zu re- produzieren. Dazu nimmt man ein gesundes Begonienblatt, idealerweise im späten Früh- ling oder frühen Sommer. Das Blatt wird an den dicken Blattadern eingeschnitten und flach auf die Erde gelegt. Man verwendet kleine Steine zum Beschweren. Bei viel Wärme und guter Luftfeuchtigkeit bilden sich an den Schnittstellen neue Pflanzen. Auch für Usambaraveilchen ist der Blatt- steckling eine typische Vermehrungsme- thode. Das gestielte Blatt wird in Wasser gestellt oder in die Erde gesteckt und be- ginnt dann rasch zu wachsen. Das Kaukasus-Vergissmeinnicht kann Ein Sonderfall sind Wurzelstecklinge. Herbstastern teilt man im Frühling. Sie kön- durch sogenannte Wurzelschnittlinge ver- Mehrjähriger Türkenmohn, Federmohn und nen aber auch durch Stecklinge vermehrt mehrt werden. Jedes Wurzelstück entwi- Kaukasus-Vergissmeinnicht regenerieren werden. ckelt an der oberen Schnittstelle eine neue sich komplett aus einzelnen Wurzelstücken. Pflanze. Das merkt man zum Beispiel beim Um- pflanzen, weil nach kurzer Zeit an der glei- bend. Diese Methode kann bei Obststräu- In die Erde gesteckt chen Stelle wieder eine junge Pflanze chern angewandt werden. Entweder man wächst, weil einzelne Wurzelstücke abgeris- legt einen äußeren vitalen Trieb waagerecht Die typische Art der Stecklingsvermehrung sen und im Boden verblieben sind. auf die Erde oder man häufelt den Strauch ist der Kopfsteckling. Dabei wird die Spitze Ableger, Absenker und Steckhölzer mit reichlich Erde an. Ein leichtes Einritzen des Austriebs abgeschnitten und bewurzelt. der Rinde hilft, die Wurzelbildung zu be- Diese Methode funktioniert bei vielen Gehöl- schleunigen. Für die Heckengehölze ist das zen, Halbsträuchern wie Lavendel und Ros- Steckholz eine übliche Vermehrungsme- marin und natürlich bei zahlreichen Stau- thode. Im späten Herbst schneidet man den. In der Regel führt man den Schnitt di- Triebe in etwa 15 bis 20 cm lange Stücke rekt unterhalb eines Blattpaares durch, weil und stellt sie aufrecht gebündelt in einen in dieser Blattknospe das Gewebe angesie- Eimer mit feuchtem Sand. Sie sollten kühl delt ist, aus welchem Wurzelgewebe entste- und frostfrei im Winter aufgestellt werden. hen kann. Wichtig: Der Trieb darf nicht zu Im Frühjahr zieht man die Reihe für die weich und nicht zu stark verholzt sein. Idea- Hecke und steckt die einzelnen Steckhölzer lerweise lässt man die Schnittstelle zunächst so in die Erde, dass sie zu 2/3 mit Erde be- abtrocknen. Bei einem größeren Durchmes- deckt sind. Wichtig ist, dass sich der Boden ser des Stängels kann man Aktivkohlepulver rasch erwärmt, damit die Wurzelbildung be- verwenden, um die Schnittstelle sauber zu schleunigt wird. Man kann die Stecklinge halten. Das Pulver erhält man durch Zer- auch in einem gesonderten Beet zunächst mörsern von Aktivkohlekompretten. Verwen- vorziehen und dann im Herbst pflanzen. det man die Triebspitze, wächst die junge Pflanze gerade nach oben und verzweigt Gräser teilt man erst im Frühjahr, damit die Dorothée Waechter sich. Es spricht aber auch nichts dagegen, Teilstücke rasch Wurzeln bilden. © Fotos dass man noch darunter liegende Triebstü- cke verwendet. Dann wachsen in der Regel zwei Augen aus und die Pflanze baut sich Bei Bodendeckern und auch bei Erdbeeren von unten buschiger auf. Bei Pflanzen mit beobachtet man, dass die Pflanzen selber großen Laubblättern, wie z.B. Sommerphlox, Ableger bilden. Diese sind durch einen Trieb werden die Laubblätter halbiert. So verrin- mit der Mutterpflanze verbunden. Sobald sie gert man die Verdunstungsfläche und verhin- Wurzeln gebildet haben, können sie sich dert, dass die Stecklinge vertrocknen, bevor aber selbstständig weiter entwickeln. Für sie sich selber versorgen können. Grund- diese Wurzelbildung ist der Kontakt mit sätzlich werden bei Kopfstecklingen Blüten feuchter Erde in der Regel Ausschlag ge- DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019 13
Nachrichten aus den Vereinen verbunden: Gewöhnung, Einführung, Verständnis, Integration etc. Bisher hat noch KGV Am Schultenweg e.V. alles geklappt. Neuwahlen bei drei Wege-Obmann-Positionen: Vieles war hier bereits im Vorfeld geklärt und nach Diskussion gut erledigt worden. Bewerberfindung ist Am 16. Dezember 2018 feierte der KGV „Am Schultenweg e.V.“ wieder sein tra- nicht immer leicht. Nach Ausblick und auch Einteilung für die anstehenden Aktio- ditionelles Weihnachtsfest. Dank zahlreicher Beteiligung der Mitglieder wurde nen – Sauberzauber, Wasser-Auf, Osterfeuer, Sommerfest – wurde eine positive und wieder ein schönes Fest auf die Beine gestellt! Als Überraschung für die kleinen angenehme Mitgliederversammlung mit Dank geschlossen. Gärtner kam der Nikolaus zu Besuch. Er lobte alle Kinder dafür, dass sie so brav waren und übergab jedem eine süße Überraschung. KGV Essen-Kray e.V. KGV Emschertal e.V. Unser neues Gewächshaus der Lichtblicke Aktion steht im Schulgarten! Kinder und Pächter haben es gemeinsam mit Hilfe des Stadtverbandes zum Frühlingsbeginn Der Kleingarten Emschertal e.V. lud am 19. Januar zum Helferfest ein. Für unsere aufgebaut. Die ersten Pflänzchen wachsen schon darin und warten auf gutes Wetter, Gartenfreunde, die sich auch außerhalb ihrer Pflichtstunden bzw. Pflegestücke/ um in den Schulgarten gepflanzt werden zu können. Ab Mai wird geerntet. Pflichtaufgaben für Verein und Gartenanlage einsetzen, veranstaltete der Vorstand unter der Leitung des Vorsitzenden Roger Kummerhofe ein Helferfest in unserem GBV Steele-Mitte e.V. Vereinshaus. Für Essen in Form eines Buffets sowie kühle Getränke war gesorgt. Die Stimmung konnte nicht besser sein! Bei Musik und Tanz erfreuten sich alle an einem schönen Abend. Danke nochmal an alle Helfer!!! GBV Essen-Karnap e.V. Am 17. Februar fand im Vereinsheim des GBV Steele-Mitte e.V. der traditionelle Politische Frühschoppen statt. Viele Lokalpolitiker und auch unser Oberbürgermeis- ter folgten der Einladung. Ernst Gummersbach (Stadtverband) überreichte Norbert Kampmann (ehemaliger Vorsitzender) für seine Tätigkeit im Bezirk VII eine Dankes- Urkunde. Dank an alle für die rege Teilnahme – bis zum nächsten Jahr! Das neue Gartenjahr 2019: Der Start in die jeweils kommende Gartensaison hat bei uns seit vielen Jahren einen festgeschrieben Rhythmus – fast schon ein Ritual – und gerade der Monat März ist durch eine Reihe von Aktivitäten außerhalb der Garten- parzelle geprägt. In diesem Jahr sah es etwas anders aus. Mit dem „Vorfrühling“ im Nachruf Februar konnten bereits verschiedene Gartentätigkeiten vorgezogen werden und auch unser alter Traditionstermin für die Jahreshauptversammlung – der erste Sonn- tag im März – musste durch den diesjährigen Karneval verschoben werden. Somit fand die Versammlung eine Woche später, am 10. März statt und konnte vor einem GBV Bernetal e.V. sehr gut besuchten Haus durch unseren Vorsitzender Stephan Duda eröffnet werden. Die Tagesordnung wurde abgearbeitet und nach den verschiedenen Berichten ist Leider mussten wir in den vergangenen Wochen Abschied nehmen von unserem der Vorstand für das zurückliegende Geschäftsjahr voll und einstimmig entlastet wor- Gartenfreund Siegfried Welte. Im letzten Jahr konnten wir noch seine 40-jährige den. Es gab ja auch keinerlei Probleme und die genannte Zukunftsplanung stimmte. Vereinszugehörigkeit feiern. Er war nicht nur durch seine Hilfsbereitschaft bei In dem Bericht wurde erneut das bekannte Generationsproblem sichtbar – alte Gärt- seinen Gartennachbarn beliebt, sondern auch lange Zeit im Vorstand unseres ner geben auf – seit ca. fünf Jahren im Schnitt 15 Pächter pro Jahr – neue, junge Vereins tätig. Wir werden ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren und wünschen Familien kommen. Keine Leerstände, daher recht positiv, aber mit sehr viel Arbeit seiner Familie viel Kraft in der nächsten Zeit. Redaktionsschluss für Vereinsnachrichten ist der 15. Mai 2019 14 DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019
Termine 2019 Veranstaltungsort, falls nicht anders angegeben: Thema Heimische Wildkräuter - Biodiversität und Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V. vorbeugender Pflanzenschutz Gartenschule, Schnütgenstraße 17, 45276 Essen-Steele Referent Dipl.-Biologe Hubertus Ahlers Datum Samstag, 25.5.2019, 10.30 bis 13.30 Uhr Thema Mitgliederversammlung Samstag, 25.5.2019, 14.00 bis 17.00 Uhr Datum Mittwoch, 12.6.2019, 18.30 Uhr Info Theorie und Praxis Ort Hotel Franz, Steeler Straße 261, 45138 Essen Thema Ökologie der heimischen Insektenwelt - Thema Erweiterte Vorstandssitzung Biodiversität und vorbeugender Pflanzenschutz Datum Freitag, 15.11.2019, 18.30 Uhr Referent Dipl.-Biologe Hubertus Ahlers Ort Vereinsheim des KGV Altenessen e.V. Datum Samstag, 15.6.2019, 10.30 bis 13.30 Uhr Kuhlhoffstraße, 45329 Essen Samstag, 15.6.2019, 14.00 bis 17.00 Uhr Info Theorie und Praxis Thema Runder Tisch für Vorsitzende Datum Donnerstag, 27.6.2019, 18.00 Uhr Thema Förderung von Hummeln und Wildbienen Referent René Poloczek Thema Runder Tisch für Wertermittler Datum Samstag, 22.6.2019, 10.30 bis 13.30 Uhr Datum Donnerstag, 18.4.2019, 18.00 Uhr Samstag, 22.6.2019, 14.00 bis 17.00 Uhr Info Theorie und Praxis Thema Grüner Tisch für Fachberater Datum Donnerstag, 6.6.2019, 18.00 Uhr In Zusammenarbeit mit der VHS Essen Referentin Dipl.-Ing. Dorothée Waechter Info Gießen Thema Bau einer Trockenmauer und Kräuterspirale Referent Markus Buick Ökologisches Bildungsprogramm 2019 Datum Sonntag, 19. Mai 2019, 15.00 bis 17.00 Uhr Info Trockenmauern bieten Lebensraum für zahlrei- Alle Gartenfreunde sind eingeladen, am ökologischen che Tiere und geben dem Garten ein mediterra- Bildungsprogramm des Stadtverbandes teilzunehmen! Es fin- nes Flair. In dem Vortrag wird die fachgerechte den auf der Bonnekamphöhe an den Samstagen immer zwei Erstellung einer Trockenmauer sowie die Anlage Veranstaltungen mit identischem Inhalt statt. Die Teilnehmer- einer Kräuterspirale erläutert, sodass Baufehler zahl ist je Veranstaltung auf 15 Personen begrenzt. Bitte mel- vermieden werden können. den Sie sich rechtzeitig in der Geschäftsstelle des Stadtver- Ort Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V. bandes an! Gartenschule Veranstaltungsort: Schnütgenstraße 17, 45276 Essen-Steele Bonnekamphöhe, Bonnekamphöhe 50, 45327 Essen Thema Sommerschnitt an Obstbäumen Thema Honigbiene und Wildbiene als Bestäuber Referent Markus Buick Referent René Poloczek Datum Sonntag, 30. Juni 2019, 15.00 bis 17.00 Uhr Datum Samstag, 27.4.2019, 10.30 bis 13.30 Uhr Info Grundlegende Schnittregeln werden an Obst- Samstag, 27.4.2019, 14.00 bis 17.00 Uhr bäumen der Streuobstwiese in Heisingen Info Theorie und Praxis erläutert und demonstriert. Ort Streuobstwiese am Schiffsanleger Thema Heimische Singvögel und ihre Nahrungsquellen Lanfermannfähre, 45259 Essen-Heisingen Referent Dipl.-Biologe Hubertus Ahlers Treffpunkt: Schiffsanleger Lanfermannfähre Datum Samstag, 11.5.2019, 10.30 bis 13.30 Uhr Samstag, 11.5.2019, 14.00 bis 17.00 Uhr Alle Termine des Stadtverbandes für 2019, ausführliche Infor- Info Theorie und Praxis mationen zu den Veranstaltungen sowie Anmeldeformulare finden Sie auf www.kleingaerten-essen.de Das vollständige VHS-Kursprogramm zum Thema „Natur & Gar- Bitte senden Sie Ihre Anschriftenänderungen ten“ finden Sie auf www.vhs-essen.de. Die VHS-Kurse sind und Mitteilungen über Pächterwechsel an kostenlos, eine Anmeldung ist erwünscht. stadtverband@kleingaerten-essen.de DER GRÜNE BOTE · April/Mai 2019 15
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