Der Schwesternbrief der Johanniter-Schwesternschaft e.V. April 2019 - Die Johanniter
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Der Schwesternbrief der Johanniter-Schwesternschaft e.V. April 2019 Editorial Osterbotschaft Liebe Johanniterschwestern, Es hat sie einige Mühe gekostet, jemanden zu finden, der sie ins Krankenhaus fährt. Und nun sitzt sie hier am Bett ihres die sieben Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern Vetters, der auf seiner letzten Wegstrecke angekommen ist. werden von immer mehr Menschen als Chance erfahren, Seit einiger Zeit ist er taub, er kann sie nicht mehr hören. das Leben zu überdenken, Gewohnheiten zu ändern und Eigentlich muss auch nichts mehr gesagt werden. Sie sitzt sich geistlich zu besinnen. Die Osterbotschaft kann uns nur da, lächelt ihm zu, wenn er für einen Moment die Augen dann neu erfüllen. Johanniterschwester Lore Julius schil- öffnet, und hält seine Hand. Er lächelt zurück, dann versinkt dert eindrucksvoll, was viele von uns erleben. Alte Bekennt- er wieder. Sie denkt, wir sind beide sehr alt geworden und nisformeln brauchen Übersetzungen in unsere sich schnell sie fühlt sich ihm sehr nahe. Alte vertraute Bilder steigen verändernden Lebenswelten. vor ihrem inneren Auge auf, sie geht sie durch wie andere Die fortschreitende Digitalisierung im Alltag ist einer je- Alben durchblättern. Dankbar spürt sie wie die Schönsten sie den von uns spürbar, ob es eine App zur Reiseplanung ist innerlich wärmen. Unbeschwerte Kindheitstage, als Jugend- oder die Onlinemeldung an Versorger mit Strom und Was- liche Gespräche bis tief in die Nacht über die Liebe, das Leben ser. Der Austausch über WhatsApp und andere Messenger und den Glauben. Später die Mitfreude am Glück des anderen, boomt. Im Gesundheitswesen ist es nicht anders, in fast zuzusehen wie Kinder kommen, die Familien wachsen, Feste allen Bereichen erschließen sich digitale Möglichkeiten, wurden gefeiert, Erfolge und Rückschläge geteilt, in schwe- die Herkömmliches ersetzen sollen. ren Zeiten gaben sie einander Trost. Wie jetzt. Dieser Augen- Es ist einfach, die Digitalisierung mit ihren unendlichen blick spiegelt das alles wieder. Eine Weile bleibt sie noch Möglichkeiten als Erfolgsgeschichte zu erzählen und eben- sitzen erfüllt von Dankbarkeit und Frieden. Sie drückt seine so einfach lässt sie sich als Geschichte der Bedrohung mit Hand noch einmal, steht auf, zieht ihren Mantel an und sieht, allumfassender Überwachung, Fremdbestimmung durch dass er etwas sagen will. Sie beugt sich vor und hört wie er Algorithmen und Ökonomisierung aller Lebensbereiche flüstert: „Du weißt ja, wo wir uns wiedersehen, im Himmel.“ darstellen. Das sind gute Gründe, das Thema am Schwes- Diese Hoffnung trägt über den Tod hinaus. Wie oft haben terntag 2019 mit Blick auf die Pflege zu bearbeiten. Sie, liebe Johanniterschwestern, Menschen im Sterben und Hierzu sind Sie alle herzlich in der Zeit vom 4. bis 6. Juni Angehörige beim Abschiednehmen begleitet? Es ist immer nach Nieder-Weisel eingeladen. Wer von Ihnen Gäste mit- anders, individuell. Und oft gar nicht so schön und harmo- bringen möchte, Interessierte sind uns jederzeit willkom- nisch wie diese Frau es erlebt hat. Aber da, wo von wem men! Ich wünsche Ihnen frohe Ostern und freue mich auf ein Wiedersehen mit Ihnen in Nieder-Weisel. Andrea Trenner Aus Liebe zum Leben
auch immer, glaubwürdig die Möglichkeit des neuen Lebens bezeugt wird, verliert der Tod seine Macht. Karfreitag und Ostern gehören zusammen, die Botschaft dieser Tage ist der Kern des christlichen Glaubens. Kreuz und Auferstehung. Die Erfahrung der Grenze des Lebens, das Scheitern, Krankheit, Schmerz und Tod, stehen auf der einen Seite, es ist eine Erfahrung, an der kein Mensch vorbei kommt, irgendwann müssen wir Abschied nehmen. Irgendwann erfahren wir Leid und das Scheitern unserer Hoffnungen und Pläne wie die Jün- ger es unter dem Kreuz erfahren mussten. Aber, und das ist die Hoffnung unseres Glaubens in unmittelbarem Zusammen- hang, jedoch nicht erklärbar, nicht als logische Folge, steht die Botschaft der Auferstehung, der Sieg über den Tod, das neue Leben in Christus. Die Kuppel über dem Katholikon in der Grabeskirche in Es ist schwer dieses neue Leben in Worte zu fassen. So recht Jerusalem zeigt ein Bild des Christus Pantokrator will keine Formulierung passen. Die alten Bekenntnisformeln (Foto: Diego Delso, delso.photo, License CC-BY-SA) erreichen viele Menschen nicht mehr, sie empfinden sie als erstarrt, trocken, lebensfern. Viele moderne Versuche, die Hoffnung geteilt und erfahren wird so wie in der persönlichen Osterfreude zum Ausdruck zu bringen, erscheinen anderen Begegnung oben. Aber auch so wie es uns die Liturgie von dagegen zu flach, zu innerweltlich. Wie können wir das, was Karfreitag durch die Osternacht bis hin zum vollen Osterjubel an Ostern geschieht angemessen weitersagen, wie gelingt es in der Gemeinschaft mit anderen Christen miterleben lässt. Osterfreude zu teilen, ja wie lassen wir uns selbst davon be- Da können wir auch heute spüren, welche Kraft unser Glaube rühren, ergreifen und anstecken? Christus ist für unsere Sün- in sich trägt. Die entscheidende Frage ist, ob es uns gelingt, den gestorben und auferstanden von den Toten. Wie findet Christus zu finden. Er ist das lebendige Wort, die befreien- diese Grundaussage des Glaubens Zugang in die Herzen der de Antwort auf die suchende Frage des Menschen an den Menschen? Mit Worten und theologischen Gedanken allein Grenzen und in Notständen des Lebens. ist es schwer, aber da wo Erfahrungsräume sich öffnen, in der Ihnen allen ein gesegnetes, frohes Osterfest! persönlichen Begegnung, wenn die biblischen Texte, die Ostergeschichten erzählt, gelesen und gesungen werden, wo Johanniterschwester und Pastorin Lore Julius Wer macht mit bei „nach-gedacht“? Und hier gelingt ein Austausch nicht so einfach. Das Forum „nach-gedacht“ bietet eine Möglichkeit! 2019 geht das Projekt „nach-gedacht“ Wir wünschen uns eine kurze Zusam- in sein fünftes Jahr. Die Idee dazu wur- menfassung dessen, was Ihnen der Bi- de im Frühjahr 2014 auf dem Schwes- beltext sagt , den Sie ausgewählt haben. terntag in Nieder-Weisel geboren. Es geht nicht darum, eine „hoch-theo- Der Gedanke war und ist, allen Mitglie- logische“ Auslegung bereit zu stellen, dern der Johanniter-Schwesternschaft fassen Sie Ihre ureigenen Gedanken zum wie auch den Freunden und Förderern Bibeltext in einfache Worte und lassen eine Plattform zu bieten, in der es nicht Andere teilhaben. Es werden keine lan- um den Austausch pflegerelevanter gen Ergüsse erwartet, lediglich ein kur- Informationen oder Fachfragen geht, zer, geistiger Impuls, der zum Nachden- sondern allein um die spirituellen Be- ken anregen mag. dürfnisse. Bei diesem Projekt geht es Angesprochen sind alle Mitglieder, För- darum, ausgesuchte Bibeltexte auf sich dermitglieder sowie Freunde und För- wirken zu lassen und dann die eigenen derer der Johanniter-Schwesternschaft. Gedanken niederzulegen. Trauen Sie sich … wir freuen uns auf Für Johanniterschwestern sind fachliche Ihre rege Teilnahme! Qualifikation und die Fragen des Berufs- Interessensbekundungen oder Fragen alltags wichtig, hier ist ein Austausch richten Sie bitte an die Koordinatorin einfach und selbstverständlich. der Regionalschwestern. Wir fragen aber auch danach, wie sich Frau Monika Eilhardt, E-Mail: eilhardt@ unser christlicher Glaube in dieser Zeit johanniterorden.de, Tel. 02292 408486 bewusst und authentisch leben lässt. (Foto: Dr. Klaus Eilhardt, Nordspanien) (Di. und Mi. 9-13 Uhr) 2 Der Schwesternbrief | April 2019
Ein Seminar für unsere Anwärterinnen „Das Wetter ist ideal für die Anreise. Kennenlernens einfallen lassen. Interes- denshaus in die Kirche ein, wo dann der Die Sonne scheint, aber es ist noch siert und entspannt beteiligten sich da- weitere Ablauf geprobt wurde. nicht zu warm. Die Natur strahlt buch- nach die Teilnehmerinnen an den Ge- In der Abschlussrunde waren die Rück- stäblich und es riecht nach Frühling. sprächen und der Bearbeitung weiterer meldungen der Teilnehmerinnen ein- Ich bin auf dem Weg nach Nieder-Wei- Inhalte. stimmig positiv. Die vergangenen Stun- sel zum ersten Anwärterinnen-Seminar Am Spätnachmittag übernahm Pfarrer den hatten geholfen, Unsicherheiten der Johanniter-Schwesternschaft. Fröhlich, (seit 2010 Pfarrer der Johanni- und Fragen bezüglich der Ernennung Mir gehen die verschiedensten Dinge ter-Gemeinde in Nieder-Weisel) einen auszuräumen und aus der Gruppe Ein- zum Thema Zeitplanung und Themen- Part. Er besprach mit den Anwärterin- zelner war eine Gemeinschaft gewor- wahl durch den Kopf. Ich freue mich auf nen die für die Johanniter-Familie be- den. die gemeinsame Zeit. Endlich bekomme sonderes bedeutsamen „Seligpreisun- Mit einem gemeinsamen Mittagessen ich zu den einzelnen Namen und Tele- gen“. Anschließend lud er sie ein, mit endete die Veranstaltung und die Wege fonstimmen auch ein Gesicht …“ ihm die Komturkirche, den Kapitelsaal trennten sich. Die Vertrautheit unter- Das war vor acht Jahren. Auch in die- und das Ordenshaus zu besichtigen. Im einander war wie die am Ende eines sem Jahr bin ich an einem schönen Tag Rahmen dieser Führung gestaltete er Schwesterntages: „Tschüss, komm gut im Vorfrühling wieder auf dem Weg eine kurze Andacht in der Kirche. nach Hause! Ich melde mich bei Dir!“ nach Nieder-Weisel und wieder gehen Nach dem Abendessen trafen wir uns „Bald sehen wir uns ja wieder – bis zum mir ganz ähnliche Gedanken durch den dann nochmals alle im Seminarraum. Schwesterntag sind es ja nur noch we- Kopf. Nun erhielten die Anwärterinnen Infor- nige Wochen!“ Hatten sich diese Frau- Im Laufe des Anwärterinnenseminars mationen zur Trachtordnung der Johan- en wirklich erst vor 24 Stunden kennen bekommen die Teilnehmerinnen die Ge- niter-Schwesternschaft sowie zum tra- gelernt? Der Geist unserer Schwestern- legenheit, sich außerhalb des berufli- ditionellen Hintergrund dieser Tracht. schaft vermag viel! chen Umfeldes, der privaten Sachzwän- Zum Abschluss des Tagesprogramms Monika Eilhardt ge und noch fern der Betriebsamkeit bekam jede Anwärterin ihr Festkleid. Koordinatorin der Regionalschwestern eines Schwesterntages einmal in Ruhe Spätestens jetzt verschwanden mit der mit den wesentlichen Aspekten der Er- Anprobe die letzten Bedenken. nennung zur Johanniterschwester aus- Am zweiten Seminartag befassten sich einanderzusetzen. die Teilnehmerinnen zuerst mit dem Mitte Februar 2019 trafen elf Teilneh- Thema „Johanniterschwester sein be- merinnen in Nieder-Weisel ein, dem deutet für mich ...“. Es behandelte die geistigen Zentrum der Johanniter-Fa- Selbstverpflichtung, die jede Johanni- milie. Es war ihnen die Anspannung an- terschwester mit der Ernennung ein- zumerken und die stumme Frage: „Was geht. erwartet mich hier?“ . Anschließend folgte das Proben für die Ordensoberin Trenner hatte sich eine Ernennung. Nach einer theoretischen besondere Idee zum „Ankommen“ und Einführung zogen wir, wie am Tag der für die Einstiegsrunde des allgemeinen Ernennung, in Zweierreihen vom Or- Eine Auszeit für bestimmte Zeit Fünf Fastentage liegen vor mir und dieses Mal im kleinen Städtchen Sebnitz. Die Stadt liegt im Westlausitzer Hügel- und Bergland, grenzt aber unmittelbar an den Naturraum Einmal im Jahr innehalten und so richtig zur Ruhe kommen. Sächsische Schweiz. Daher ist die Landschaft um die Stadt, Es ist für mich eine Art Überlebensstrategie, diese kleine die seit 1997 der größte staatlich anerkannte Erholungsort Auszeit vom Alltag mit Familie, Job, Ehrenamt, für bestimmte Sachsens ist, sehr abwechslungsreich. Zeit. Der Einstieg in die Fastenzeit beginnt mit dem „Glauberzau- Eine Gelegenheit die Routinen des Alltags zu hinterfragen ber“ zum Abführen, auch Bittersalz genannt. Der Darm wird und mich nicht von Termin- und Zeitdruck hetzen zu lassen. gereinigt, der Körper entwässert, Gemüsesüppchen, viel Trin- Wieder mit Buchinger „Fasten für Gesunde“ – jedes Jahr ken, Leberwickel, Spaziergänge, Massagen, Sauna, Ruhe. gleich zu Beginn eines neuen frischen Jahres tue ich das. Fasten ist die älteste und natürlichste Gesundheitsvorsorge. Ich schenke mir Momente der Entschleunigung und eine Aus- Mein Körper bekommt nun mal wieder eine Chance, gespei- zeit der Einkehr und habe Gefallen am freiwilligen Verzicht cherte Säuren, Umweltgifte abzubauen und auszuscheiden. gefunden. Fasten bringt mir Klarheit. In dieser Zeit komme In einer Gruppe von Gleichgesinnten motivieren wir uns ge- ich dem Eigentlichen, dem Inneren, dem Wesentlichen in mei- genseitig und so fällt mir das Fasten unter professioneller nem eigenen Leben wieder auf die Spur. Was ist mir wichtig, Anleitung nicht schwer. Neben Entspannung spielt Bewegung wofür lebe ich, und was ist verzichtbar? während des Fastens eine große Rolle. Daher wandern wir 3 Der Schwesternbrief | April 2019
jeden Tag circa zehn Kilometer durch tief verschneite Wäl- der. Der Gewinn ist vielfältig! Blutdruck und Blutzucker können sich normalisieren. Der Stoffwechsel wird aktiviert. Gelenke, Bandscheiben, Herz-Kreislauf und die Knochen werden ent- lastet. Das Immunsystem wird gestärkt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Der Darm wird saniert und die Stimmung aufgehellt. Das Selbstwertgefühl gestärkt. Und ganz nebenbei wird der Das Energiegewinnungsprogramm „Ernährung von Innen“ ist Alterungsprozess auf natürliche Art verzögert. eingeschaltet. Beim Fasten hungert man nicht, man lebt von den gespei- „Wer fastet“, „kann das Leben intensiver genießen.“, so Pater cherten Reserven. Sobald keine feste Nahrung mehr zuge- Anselm. Das stimmt! In diesem Sinne freue ich mich bereits führt wird, stellt sich der Stoffwechsel um. Die Darmbewegun- jetzt auf das nächste Jahr. Mal seh‘n wo dann die Reise gen reduzieren sich, die Produktion von Magensäften wird hingehen wird. eingestellt. Dadurch schwinden bald auch die Hungergefühle. Christine König Auf den Ton gebracht tränken klang der Abend aus. Mit dem sympathischen „Du“ war das Vertrauen, gung an frischer Luft ließ uns auf an- dere Gedanken kommen, sodass im An- in diese Gruppe fröhlicher Gleichgesinn- schluss die Texte sicherer wurden und Schwungvoll ging es im Januar 2019 ter zu gehören, schnell geschaffen. Nach die Töne „saßen“. Gebhard stellte nun in das Chorwochenende auf das Johan- netten Gesprächen und dem einen oder das Programm auch mit den solisti- nitergut in Beinrode. Schon am Anreise- anderen Glas fiel ich spät in einen tie- schen Partien zusammen, bei denen tag stand für mich fest: Etikett: “be- fen, erholsamen Schlaf. ich ein „Gänsehautfeeling“ bekam, so sonders wertvoll”! Nach dem Frühstück war die nächste gefühlvoll und ergreifend sangen Marie Sicher kennen Sie das: Als Neuling in Probe angesetzt. Doch vorher hielt Hei- und Gesa. recht unbekannter Gruppe fühlt man ke v. Knobelsdoff mit uns noch eine er- Um es kurz zu machen: wir waren gut sich unsicher, aber nicht hier! Mit der frischende Morgenandacht in der klei- aufgestellt, als wir abends in die Kirche Begrüßung: „Ach, wie schön, dass Du nen Kapelle. Gestärkt erarbeiteten wir der Nachbargemeinde zur Generalpro- da bist!“ wurde ich warm empfangen. dann mit Elan die Musikstücke. Wir be fuhren. Der Kirchenraum war im Schwups war ich (als Neuzugang) mit- testeten gemeinsam die Dynamik aus, ersten Stock und der Weihnachtsbaum tendrin in dieser Gemeinschaftt von brachten uns mit Kritik ein und als unser stand noch. Es war eng im Altarraum. christlich-toleranten Persönlichkeiten, Chorleiter uns in die Pause entließ, hat- Der ortsansässige Pfarrer hieß uns herz- von denen ich nur wenige kannte. Das ten wir richtig was geschafft. Konzen- lich willkommen und verriet, dass er die änderte sich beim Willkommensgruß. triert ging es dann weiter. Der zweite „Werbetrommel“ in den Nachbargemein- Johanniterschwester Birgit Green führte Teil des geistlichen Impulses unseres den kräftig gerührt habe. Somit würden uns gekonnt aus dem Alltag hinein in Chorleiters begleitete uns zum Mittag- wir vor einem großen Publikum singen – die innere Ruhe. Das Durchatmen war essen. Die anschließende Freizeit nutzen ein immer weiter ansteigender An- eine Wohltat, bestimmt nicht nur für Anne-Lotte und ich zu einem ausgiebi- spruch! Zurück in Beinrode genossen mich. gen Spaziergang bei Nieselwetter, wir wir ge-meinsam mit Johanniter-Rittern Und dann begann sie, die erste Probe: waren nicht die Einzigen. Die Bewe- aus der Region ein festliches Abendes- Sieben neue Lieder lagen in der Chor- mappe vor mir. Ich hatte lange nicht mehr gesungen. Ein kleiner Nervenkitzel der Herausforderung lag im Hinterkopf. Doch das Einsingen und Antesten der eigenen Stimme machten Spaß, denn ganz schnell fühlte ich mich aufgenom- men und wohl mitten in diesem einge- spielten professionellen Team: Chormit- glieder, Chorleiter Gebhard v. Krosigk und Organist Ralf Sick. Ein Impulsvortrag von Herrn v. Krosigk gab uns einen spirituellen Rahmen und bei einem ungezwungenen „after-sing- ing-meeting“ mit Knabbereien und Ge- 4 Der Schwesternbrief | April 2019
sen. In der kurzweiligen, netten An- bekanntes im vertrauten Bereich einlas- So ging es „hellwach“ am nächsten sprache stellte Ehrenritter Dr. Bernhard sen, das empfand ich als starkes Signal. Morgen zum Einsingen in die Autos Voget, Beauftragter der Provinzial-Säch- Das Angebot ein Gedenkbändchen zu und dann zum Auftritt. Das gemeinsa- sischen Genossenschaft des Johanniter- nehmen und einen Segen zu erbitten, me Tuscheln beim Aufstellen über- ordens für die Schwesternschaft und hätte ich in unserer Gemeinde wohl spielte unser Lampenfieber, denn der Fördermitglied der Johanniter-Schwes- eher nicht angenommen. So aber er- Kirchenraum war wirklich sehr gut be- ternschaft heraus, wie es vor neun Jah- schien es mir selbstverständlich und setzt. Während der ersten Takte achte- ren zum ersten Chorwochenende kam: ich fühlte mich innerlich gestärkt mit te ich noch darauf. Dann ließ ich mich als Burn-out-Prophylaxe wurde es 2010 diesem sichtbaren Zeichen Gottes Zu- von der Musik einfangen und genoss auf dem Schwesterntag angeregt und in spruch für mich, unsere Gemeinschaft den Gottesdienst in vollen Zügen. Beinrode umgesetzt. Dieser Veranstal- und die gesamte Menschheit. Auch der „Leben aus der Quelle, leben nur aus tungstermin ist seit dem im Johanniter- Glastropfen, der jetzt seinen Platz auf Dir” – ein Stück, das wir für die Gemein- Kalender eine schöne und gelungene meinem Schreibtisch hat, ist mehr als de und uns sangen – sehe ich als unser Bereicherung geworden. ein kitschiges Souvenir von einem spe- Leitmotiv. Wir wurden zur Abendandacht in die ziellen Event. Mit einem Abschlusskreis und einem Kapelle zum Singen und besonderem Was wären wir, wenn wir diese Stim- Ausblick auf das Gospelchor-Wochen- Innehalten eingeladen. Zur Ruhe kom- mung nicht bewahren und den Abend ende, dass 2020 zum 10. Jubiläum in men, noch einmal ganz tief mit Gott genussvoll und fröhlich ausklingen las- Weimar stattfinden wird, ging unsere Verbindung aufnehmen und sich auf Un- sen könnten? Zeit zu Ende. Jedoch was wäre ein solches Event oh- ne unser Organisationsteam: Heike, die liebenswerte Gesamtorganisatorin; Geb- hard, der engagierte Chorleiter und spi- rituelle Input-Geber; Ralf: der höchst dynamischer Organist, der so manchen Ton ins beste Licht rückte; und nicht zu vergessen: all‘ Diejenigen, die unser Chorwochenende finanziell unterstützt haben! Durch ihr intensives Zutun konn- ten wir unsere Stimme und Seele frei entfalten. Ihnen allen gilt mein ganz besonderer Dank. Johanniterschwester Alexandra Leiseder Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz Das ein oder andere Kilo vom letzten Weihnachtsfest liegt noch auf den Hüften. Das Lunchpaket zum letzten Nachtdienst enthielt auch wenig Gesundes und Nahrhaftes! Was tun? Eine gesunde und ausgewogene Ernährung in den Alltag zu integrieren ist nicht einfach bei stetig wechselnden Schichten. Die Betriebsleitung des Evangelischen Krankenhauses Bethes- da Mönchengladbach hat sich mit dem Thema Gesundheits- förderung für seine Mitarbeiter auseinander gesetzt und das Angebot von „Weight Watchers at Work“ integriert. Was steckt dahinter? Von Weight Watchers (WW) hat der eine oder andere vielleicht schon einmal gehört, aber wie funktioniert das am Arbeitsplatz? Ein Wellness-Coach von WW kommt zu einer definierten Zeit ins Krankenhaus und unterstützt unsere Mitarbeiter dabei, sich am Arbeitsplatz und auch darüber hinaus gesünder zu V.l.n.r. Silvia Schuh, Johanniterschwester Michaela Lammich, ernähren und mehr zu bewegen. Das Programm ist auf eine Sara Johnen, Claudia Engels 5 Der Schwesternbrief | April 2019
langfristige Veränderung bis hin zu einer allgemein aktiveren Plakat festgehalten. Ob jede Gruppe dieses Vorgehen auch Lebensweise angelegt. so handhaben möchte, bleibt ihr selbst überlassen. Unsere Innerhalb des Programms werden auch Rezeptideen unter- Mitarbeiter haben sich einheitlich für das Plakat entschie- einander ausgetauscht. Mitarbeiter bei denen die Gewichtsab- den und freuen sich von Woche zu Woche über die nächsten nahme in der Woche zuvor nicht so gut funktioniert hat, wer- Aufkleber auf dem Plakat. den motiviert und jeder Mitarbeiter wird gefeiert, der tolle WW ist im Bethesda Krankenhaus für viele Mitarbeiter schon Erfolge erreicht hat. jetzt eine feste Instanz geworden. Nun bleibt es spannend, Bei uns im Krankenhaus Bethesda stellen sich die Mitarbeiter wie wir gemeinsam den Bereich Gesundheitsförderung wei- wöchentlich auf die Waage. Jedes Kilo, das verloren geht, wird terentwickeln können. Wir arbeiten daran! in der Gemeinschaft gefeiert und die Ergebnisse auf einem Johanniterschwester Michaela Lammich Fortbildung in Wittenberg: „nachgedacht“– Impulse schreiben Am 13. März machte ich mich auf dem Weg zur Fortbildung nach Wittenberg. Die Motivation meiner Teilnahme war, zum einen Johanniterschwestern zu treffen und wieder das Gefühl der Ge- meinschaft zu spüren, zum anderen das Thema selbst: „Nachgedacht“ – Impulse schreiben. Impulse ... also Wiedergabe einer Bewe- gung, die in mir ist? Impulse beschrei- ben und keine Angst vor den eigenen Worten zu haben! Ich war gespannt. Die Begrüßung fiel sehr herzlich aus und Pfarrer Bernd Kollmetz empfand ich als wahren verlieren, und das als stolze Johanniter- Schatz. Er begleitete und leitete uns schwester. Während dieser Fortbildung sie werden dadurch zu einem Schatz über die zwei Tage auch bei dem Be- spürte ich wieder diese Wärme und der Inspiration für die Gestaltung des such der schönen Schlosskirche zu Wit- Nähe. Lebens im beruflichen wie im priva- tenberg. Mit seiner Art ließ er uns viel Ich habe nachgedacht und mich den ten Bereich. Impulse zu schreiben sind Raum für unsere eigene Kreativität. Impulsen ausgesetzt. Ich hatte Mut und „Kraftquellen“ und sie bereichern immer Ich habe festgestellt, dass ich im All- ich habe dem Leben wieder Aufmerk- unser Leben. tag als Einrichtungsleiterin von zwei samkeit gegeben. Ich hatte etwas zu Diese Fortbildung ermutigte uns, die- Johanniter-Seniorenhäusern in Garde- erzählen, und die Geschichten sind im- ses Nachdenken in „nach-gedacht“ an legen die Gebete und die Gespräche mer Erzählungen einer Person zu Gott! anderen als Impulse weiterzugeben. Sie mit Gott etwas vernachlässigt habe. Spirituelle Impulse können dabei den hat mich bereichert, ich habe Zeit für Ich hatte das Gefühl, mich im Alltag zu Gedanken auf die Sprünge helfen und meine eigene Spiritualität gefunden, Zeit für Gott und das Gebet. „Wer betet, erlebt das Lebendige“. Ich wünsche allen diese Lebendigkeit und bedanke mich für die Zeit, die wir gemeinsam verbringen durften und freue mich auf den Schwesterntag 2019! Johanniterschwester Ramona Gebur V.l.n.r.: Heike v. Knobelsdorff, Birgit Green, Petra Heinecke, Sabrina Fenner, Denise Bergmann, Anne-Lotte v. Lede- bur, hinter ihr Bernd Kollmetz, daneben Elisabeth Kühnelt-Leddihn, Yvonne Emde und Ulla Drewes 6 Der Schwesternbrief | April 2019
Aus der Johanniter-Familie Jahresempfang 2019 – Johanniterorden Grußworte und Dank an die Johanniter überbrachte für die Landesregierung Nordrhein-Westfalens der Bundesratskoor- dinator und Leiter des Büros des Staatssekretärs für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales Dr. Mat- thias Roßbach. Der Herrenmeister, S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen, stellte in V.l.n.r.: Johanniterschwestern Christina Körner und seiner Rede wichtige Schwerpunkte der nationalen und inter- Annette Fenge nationalen Johanniterarbeit aus 2018 vor. Im Ausblick ging er insbesondere auf die „Herausforderung Pflege“ ein. Die ehren- und hauptamtlichen Mitglieder und Mitarbeiter arbei- Johanniter werden in diesem Jahr einen eigenen „Johanniter- ten. Seit der Nachkriegszeit sind die Johanniter im Rheinland Pflegegipfel“ einberufen, um unter anderem zu einem flexib- und in Westfalen flächendeckend präsent. Wichtige Innova- leren und bedarfsgerechten Einsatz von Fach- und Hilfskräf- tionen für die gesamte Johanniter-Familie gingen immer wie- ten, orientiert an den Bedarfen der Bewohner einer Alten- der von NRW aus. Die erste Kommende des Johanniterordens pflegeeinrichtung, statt starrer Quoten, zu beraten. wurde auf deutschem Boden im Jahre 1154 in Duisburg ge- Über die Arbeit und zu besonderen Einrichtungen und innova- gründet. tiven Projekten der Johanniter in Nordrhein-Westfalen (NRW) Der Herrenmeister und die Ordensregierung sprachen allen berichtete Thilo v. Selchow, Regierende Kommendator der Johannitern ihren herzlichen Dank für den nachhaltigen und Rheinischen Genossenschaft des Johanniterordens. NRW ist wichtigen „Dienst am Nächsten“ aus. Stellvertretend und für das Bundesland, in welchem die Johanniter die meisten Kli- ihre besonderen Verdienste um die Arbeit in den Johanniter- niken, Altenpflegeeinrichtungen, Hospize sowie Standorte Hilfsgemeinschaften wurde Bettina Freifrau v. Gaisberg-Schö- der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. betreiben und die meisten ckingen die Ehrennadel des Johanniterordens verliehen. Stiften aus Liebe zum Leben – Johanniter-(„Dach“)-Stiftung nimmt Arbeit auf Der Vorstand der Johanniter-Stiftung hat sich in 2018 kons- der Arbeit der Johanniter-Stiftung sowie ihrer Unter- und Co- tituiert, die Mitglieder des neuen Stiftungsbeirats sind be- Stiftungen liegt ein neues Stiftungskonzept zugrunde, wel- rufen und die Geschäftsführung wurde bestellt. Doch was ist ches durch Vorstand und Beirat zwischen Herbst 2018 und nun neu an der Stiftungsarbeit der Johanniter und wo soll die Januar 2019 ausführlich diskutiert, beraten und verabschie- Reise hingehen? Beim ersten Johanniter-Stiftungs-Dialog sind det wurde. Einige Auszüge daraus: am 21. Februar in Berlin, direkt vor dem Jahresempfang des • Neben Vorstand und Beirat arbeiten in der Stiftung die Ordens, Stifter, Stiftungsbotschafter und Dienstleister (Steu- Johanniter-Stiftungsbotschafter ehrenamtlich mit. Inner- erberater, Finanzdienstleister, Kommunikationspartner, u. a.) halb dieses Kreises soll es künftig zusammengekommen, um unter der Leitung des Herrenmeis- – einen Stiftungsbotschafter mit Sonderaufgaben, ters und des Ordenskanzlers die Arbeit der „neuen“ Stiftung – einen Stiftungsbotschafter in jedem Ordenswerk, auch symbolisch einzuläuten. Vom Vorstand wurde Stefan A. – Stiftungsbotschafter in jeder Genossenschaft/Kommen- Beck (Mitarbeiter im Generalsekretariat; übt das neue Amt de geben. Sie sind die Ansprechpartner in den Regio- parallel zur Aufgabe des Beauftragten für die Öffentlichkeits- nen/Gliederungen. arbeit des Ordens aus) zum Geschäftsführer berufen. Die bis- • Intensivere Einbindung aller Ordensmitglieder. herige, rechtlich unselbständige „Stiftung Johanniterorden“ • Als Dach der gesamten Stiftungsarbeit ist es nun der neu- wird abgewickelt und geschlossen, die Treuhandvermögen en Stiftung möglich Treuhandstiftungen, (Zu-)Stiftungen, auf die neue Stiftung übertragen. Der künftigen Umsetzung Themen- und Namenfonds, Verbrauchsstiftungen, Stiftungs- verwaltungen u. v. m. anzubieten bzw. abzubilden. • Die Stiftungen können durch Nachlässe/Vermächtnisse / Testamente, durch Schenkungen, durch (Zu-)Stiftungen und weitere Zuwendungsarten unterstützt werden. Die Stiftung selbst wird nicht zu Spenden aufrufen – das Spendenmarketing soll den Ordensgliederungen und den Ordenswerken überlassen bleiben. • Einführung und nachhaltige Umsetzung eines neuen Trans- parenzkonzepts (intern/extern). • Höhere und kontinuierlichere Präsenz in der Öffentlichkeit. Modernisierung und Aktualisierung der Informations-/ Kommunikationsmedien. V.l.n.r.: Stiftungsgeschäftsführer Stefan A. Beck mit Herren- • Strukturiertere Ausschüttungsregularien. meister und Ordenskanzler beim Stiftungs-Dialog JO 7 Der Schwesternbrief | April 2019
Staffelstabübergabe des Regionalschwesternamts der Region 5 Seit 20 Jahren im Amt der Regional- Wir haben Kontakte gepflegt, dazu vie- Wir freuen uns ganz besonders, dass schwester mit Begegnungen, Sitzungen, le Telefonate geführt, Geburtstagskar- wir den Staffelstab an zwei Nachfolge- Regionaltreffen, Studienreisen, Gesprä- ten geschrieben und konnten durch die rinnen aus Stendal übergeben konnten. chen, Vorträgen, Gottesdiensten, Jah- wachsenden Mitgliederzahlen in der Liebe Dina und liebe Silke, wir wün- resempfängen, Subkommendeabenden, Region reichlich Ernte einfahren. schen Euch alles Gute und Gottes Se- Runden Tischen, Rittertagen und Jo- Immer mehr Interessierte hatten Lust gen für Eure Regionalarbeit! hanniter-Besuchsdiensten, haben wir zum Schwesterntag zu fahren. Dort geballte Jahre Johanniter-Schwestern- führte das schöne „Patenprogramm“ Johanniterschwestern schaft erlebt. dazu, dass niemand allein blieb und wir Christiane Schulz-Pillgram und Unterwegs in der Region 5 (Sachsen- neue Schwestern gewinnen konnten. Heike v. Knobelsdorff Anhalt, Thüringen, Braunschweig, Göt- tingen) vertraten wir die Ordensoberin in der Fläche. Mit unserem Kostüm wa- ren wir als Funktionsträgerinnen nach außen sichtbar. Dies musste geübt wer- den, besonders bei repräsentativen Ver- anstaltungen wie zum Beispiel Pflege- kongressen, Landeswettkämpfen der Jo- hanniter-Unfall-Hilfe e.V. und Kirchen- tagen. Ducken und drücken gab es nicht und es war zeitweilig herausfordernd, Be- rufstätigkeit und Familie in Einklang zu bringen. Heute blicken wir mit Freude und auch ein wenig Stolz auf diese vielen Jahre V.l.n.r.: Dr. Bernhard Voget, Christiane Schulz-Pillgram, Heike v. Knobelsdorff, zurück. Ordensoberin Andrea Trenner, Silke Wasmundt-Lembke und Dina Maurer Neue Regionalschwestern der Region 5 Als neue Regionalschwestern der Region 5 (Sachsen-Anhalt, Ich bin Silke Wasmundt-Lembke, geboren in der Hansestadt Thüringen, Braunschweig, Göttingen) möchten wir uns Ihnen Salzwedel und aufgewachsen in Klötze. Meine Ausbildung gern kurz vorstellen: als Krankenschwester begann ich 1988 im Johanniter- Mein Name ist Dina Maurer, geboren und aufgewachsen Krankenhaus in Stendal. Seit meinem Examen 1992 bin ich bin ich in der Hansestadt Osterburg (Sachsen-Anhalt). Im fest mit dem Johanniter-Krankenhaus verbunden. Bis zur Jahr 2000 legte ich mein Examen zur Krankenschwester ab Geburt meiner Tochter 1999 arbeitete ich auf einer interdis- und arbeitete auf einer Inneren Station bis ich eine weitere ziplinären internen Station. Weitere zehn Jahre folgten in der Ausbildung zur Rettungsassistentin absolvierte. Insgesamt Abteilung Gefäßchirurgie, welche ich als Stationsschwester zehn Jahre fuhr ich für das Deutsche Rote Kreuz und für die leitete, um dann die Urologie, die Geriatrie, das ambulante Johanniter-Unfall-Hilfe Rettungseinsätze und war als Lehr- Operationszentrum, die Endoskopie, Gynäkologie und den rettungsassistentin tätig. Mit der Faszination, Wissen an jun- Linksherzkatheder als Bereichsleitung zu übernehmen. Seit ge, motivierte Auszubildende weiterzugeben, nahm ich 2008 2009 bin ich ausgebildete Palliativschwester und übernahm ein Fernstudium zur Diplom-Medizinpädagogin an der Berli- in Folge, als Leitung die Haemato/Onkologie/ Palliativstation ner Charité auf. 2010 wechselte ich in die Krankenpflege- und die Allgemein/Viszeralchirurgie unseres Krankenhauses. schule des Johanniter-Krankenhauses Genthin-Stendal und 1993 nahm ich erstmalig am Schwesterntag in Nieder-Weisel widmete mich komplett der Lehrtätigkeit. 2014 erhielt ich teil und bin seitdem fasziniert von dem Engagement und meinen Hochschulabschluss und übernahm die Funktion der dem Wirken der Johanniter-Schwesternschaft e. V. Aufge- stellvertretenden Schulleitung in der Genthiner Krankenpfle- nommen in die Schwesternschaft wurde ich 2013. geschule der Johanniter. Jetzt freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den Mit- Seit zwei Jahren bin ich Mitglied in der Johanniter-Schwes- schwestern, die neuen Aufgaben meines Ehrenamtes und das ternschaft und übernehme gern das Amt der Regionalschwes- Mitwirken in der Johanniter-Familie. ter in der Region 5. Ich freue mich auf neue Aufgaben, den Herzlichste Grüße aus der Hansestadt Stendal Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Johanniterschwes- Ihre Johanniterschwestern tern und der Johanniter-Familie. Dina Maurer und Silke Wasmundt-Lembke 8 Der Schwesternbrief | April 2019
Bonner Krankenpflegeschüler-/innen auf Studienreisen Schweiz St. Pölten soweit. Die Aufregung war groß! Wie Wir, Nicole Kapitza und Clarissa Heid- Dieses Jahr hatten wir neben Wien wird unsere Unterkunft sein? Finden gen, Gesundheits- und Krankenpflege- und Basel auch zum ersten Mal die wir uns in Wien zurecht? Wie wird die schülerinnen der Johanniter Bildungs- Chance für einen Praxiseinsatz in das Arbeit auf Station sein? Und vor allem: GmbH, hatten die Möglichkeit für drei- Universitätsklinikum St. Pölten zu gehen. gibt es Probleme mit der Sprache? einhalb Wochen nach Basel zu gehen St. Pölten ist die Landeshauptstadt von Nach einer kleinen Orientierungsphase und dort im St. Claraspital tätig zu sein. Niederösterreich und liegt etwa eine am Wiener Hauptbahnhof fanden wir Wir waren nur ein paar Straßen ent- halbe Stunde mit dem Zug von Wien uns dann allerdings sehr schnell zu- fernt in einem Wohnheim der Klinik un- entfernt. Die Universitätsklinik dort hat recht und kamen an der Johanniter-Ret- tergebracht, sodass wir diese fußläufig 18 Abteilungen verteilt auf sechs Ins- tungswache an. Wir wurden herzlich in wenigen Minuten erreichen konnten. titute. Ich war auf der Kinderstation 1 aufgenommen und uns wurde alles in Beide waren wir jeweils auf einer chi- für Säuglinge und Kinder bis fünf Jah- Ruhe gezeigt. Die erste Erleichterung! rurgischen Station mit circa 20 Betten ren. Das Zimmer war ordentlich und sau- eingesetzt. ber und wir haben uns direkt wohl ge- An die netten Kollegen, den schweize- fühlt. Am nächsten Morgen ging es rischen Dialekt, das Pflegesystem und dann zum Evangelischen Krankenhaus. an das damit verbundene angenehme Zusammen angekommen, mussten wir Arbeitsklima gewöhnten wir uns schnell. uns nun voneinander trennen und je- Längere Dienste und die daraus resultie- der ging seinen Weg zur Station. Von renden freien Tage erlaubten uns die Informationen und neuen Erfahrungen Stadt Basel sowie umliegende Ortschaf- geplättet, tauschten wir uns abends ten zu erkunden und einen Ausflug nach aus. Jeder wurde freundlich aufgenom- Zürich zu machen. men und die Sorge mit den Sprach- Begleitend, und später selbstständig, schwierigkeiten wurde uns auch direkt durften wir viele pflegerische Tätigkei- Dort wurde ich sehr herzlich empfangen genommen. Wir lernten schnell neue ten übernehmen. Der hohe Personal- und nachdem die ersten organisatori- Wörter und die Patienten hatten Spaß schlüssel und der digitale Fortschritt, schen Dinge geregelt waren, konnte ich damit, uns die Sprache und Kultur der viele Arbeitsschritte verkürzte, hat auch sehr schnell viel mithelfen. Die nahezubringen. Die ersten Tage lebten uns besonders beeindruckt. Kollegen auf der Station waren sehr wir uns schnell auf Station ein, aber bereit, mir etwas beizubringen. Ich nach 12 Stunden Dienst waren wir konnte viele neue Eindrücke von dort auch froh ins Bett fallen zu dürfen. mitnehmen und viele schöne Erinne- rungen, wie zum Beispiel den vielen Schnee. Die Sprache war zwar zu An- fang noch etwas schwierig, aber auch daran konnte ich mich schnell gewöh- nen. Am besten hat mir gefallen, wie viel Zeit sich die Kollegen, dank einer angemessenen Besetzung, für die klei- nen Patienten nehmen konnten. Durch die gute Organisation und Aufgaben- verteilung, hatte ich sehr viel Zeit für pflegerische Maßnahmen. Insgesamt war es eine sehr schöne Er- fahrung, für die ich mich herzlich be- danke und die ich jedem weiter emp- fehlen kann. Lea Dierig, Schülerin GuKK Kurs 16-19 Happy New Year 2019! Wir bedanken uns bei Johanniter Bil- Unser Neustart ins Jahr begann direkt dungs-GmbH und Johanniter-Schwes- mit einer aufregenden Reise nach Wien. ternschaft e. V. für die außergewöhn- Schon seit Anfang der Ausbildung lichen Erfahrungen, die wir sammeln freuten wir uns auf die Möglichkeit, V.l.n.r.: Christopher Spölmink, Anthony durften. einen Außeneinsatz in Wien absolvie- Wiedemuth, Svenja Pütz und Hannah Clarissa Heidgen und Nicole Kapitza ren zu dürfen und nun war es endlich Conen 9 Der Schwesternbrief | April 2019
Nach ein paar Arbeitstagen hatten wir Wir sind sehr dankbar, dass wir auf den dann auch Zeit, Wien einmal im Tages- Stationen so viel lernen durften und licht zu sehen, denn bislang hatten wir uns so viel Vertrauen entgegengebracht Wien nur in der Dunkelheit und Kälte wurde. Nach kurzer Zeit durften wir erlebt. Natürlich schauten wir uns die schon viel selbständig arbeiten, wir Klassiker an wie beispielsweise Schloss wurden gefördert und gefordert. Auch in Schönbrunn, Schloss Belvedere, den der Johanniter-Wache wurden wir mit Stephansdom und logischerweise durf- offenen Armen empfangen. Gemeinsam te ein leckeres Wiener Schnitzel nicht hatten wir viele lustige Abende. Ein fehlen. großes Dankeschön an unsere Schul- Es gab so viel zu sehen und zu erkunden. uns versahen war der letzte Arbeitstag leitung, die uns diese Erfahrungen er- Arbeitskollegen und Patienten gaben da. Die Verabschiedung fiel uns sehr möglichte! uns Tipps, wo man gut essen kann, die schwer, denn wir hatten Kolleginnen wir gern annahmen. Sachertorte und und Kollegen sowie auch Patienten Hannah Conen, Svenja Pütz, Christopher Kaiserschmarrn waren ein Muss! Die nach den knapp vier Wochen ins Herz Spölmink und Anthony Wiedemuth Zeit verging wie im Flug und ehe wir geschlossen. Praktischer Unterricht einmal anders: Teilnahme an “Fridays for Future” Letzte Woche Freitag startete um 9:30 Uhr die Umweltaktion „Fridays for future“ in der Bonner Innenstadt. „Fridays for fu- ture“ ist eine globale Schüler- und Studenteninitiative und allgemeine Bewegung, die sich für Klimaschutz einsetzt. Am 20. August 2018 verweigerte die damals 15 Jahre alte schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg den Unterrichts- besuch und saß anschließend zunächst jeden Tag während der Unterrichtszeit vor dem schwedischen Reichstagsgebäude in Stockholm und zeigte ein Schild mit der Aufschrift „Skol- strejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima). Nach den Par- lamentswahlen beschränkte sie ihren Unterrichtsboykott auf Freitage. Durch ihren Protest erzeugte sie nationale und inter- nationale Aufmerksamkeit, sodass sich in verschiedenen Städten weltweit Gruppen bildeten, die sich der von ihr initi- ierten Bewegung anschlossen. In Deutschland wurde das erste Mal im Dezember 2018 Kurs KF18 von Johanniter Bildungs-GmbH in Bonn unter anderem in Berlin gestreikt. In diesem Jahr waren auch die Schüler des KF18 der Johanniter Bildungs-GmbH Konsequenzen einholen? Dieses Statement regt uns doch alle in Bonn unter den Demonstranten, um ein Zeichen zu setzen: zum Nachdenken an. Was können wir tun um die Umwelt zu „Wir müssen umweltfreundlicher arbeiten!“ Denn gerade im schützen? Die Vermeidung von Plastikmüll reicht noch lange Krankenhaus ist die Verschwendung von Plastikmüll enorm. nicht aus. Es ist so viel mehr als das zu tun. Einmalartikel beherrschen den Tagesablauf. Die Begründung: Nach einer motivierenden Einführung seitens der Sprecher Es ist kostengünstiger immer wieder neue Artikel zu benut- auf der Bühne zog der Demonstrationszug mit Gesang und zen, anstatt diese aufwendig aufzubereiten. Doch ist Klima- Sprechchören Richtung Hauptbahnhof und Busbahnhof über schutz eine Geldsache? Ist es nicht viel wichtiger die Um- die Thomas-Mann-Straße in die Innenstadt. Ziel der „Freitage welt so lange es uns möglich ist zu erhalten und unseren für die Zukunft“ ist, Politiker und andere einflussreiche Nachkommen den Lebensraum zu sichern? Unsere Gesund- Menschen zu erreichen, die etwas an der zurzeit schlechten heit zu fördern, zu erhalten und zu verbessern? Unter die- Umweltsituation ändern können. Unternehmen sollen künftig sem Motto standen die Schüler auf den Bonner Münsterplatz, mehr recyceln und mehr auf den Verbrauch ihrer Güter achten. trotzten dem schlechten Wetter und unterstützten ihr State- Denn auch wir möchten gerne noch lange und gesund leben. ment mit Plakaten und lauten Rufen. Wir, die Schüler des Johanniter-, Wald- und St. Franziskus- Ein ganz besonderes Plakat hat uns Schüler sehr beeindruckt. Krankenhauses und die Schüler der Asklepios-Kinderklinik Es trug die Aufschrift „Wozu lernen, wenn wir es später nicht werden sicher in Zukunft mehr auf unsere Umwelt achten mehr brauchen?“ Doch wie viel Wahrheit steckt darin? Wie und auch andere dazu motivieren. viel Zeit haben wir noch, etwas zu ändern, bevor uns die Schülerin Maren Pröhl 10 Der Schwesternbrief | April 2019
Fortbildungsangebote 2019 der Johanniter-Schwesternschaft e.V. 04.-06. Juni (Di.–Do.) Schwesterntag Nieder-Weisel Leitung: Ordensoberin Andrea Trenner 09.–10. Juli (Di.–Mi.) Zusammenarbeit im Mehrgenerationenteam Frankfurt am Main Referentin: Dr. Christiane Schilling 05.–09. August (Mo.–Fr.) Pilgertage Region Eifel Leitung: Ordensoberin Andrea Trenner, Silke Kloppenburg-Grote 20.–22. August (Di.–Do.) Seniorinnentagung Wennigsen Leitung: Soeur Ute Hampel, Anne-Lotte v. Ledebur 04.–05. September (Mi.–Do.) „Kann ich Sie mal kurz sprechen“ – Kurzgespräche führen Wennigsen Referentin: Dr. Stefanie Seeliger-Würtz 19.–20. September (Do.–Fr.) Die rechten Worte finden - Wie sag‘ ich’s am besten Königswinter Referentin: Dr. Christiane Schilling 26.–27. September (Do.–Fr.) Positive Gefühle kultivieren I & II 24.–25. Oktober (Do.–Fr.) (Blockseminar) Kloster Steinfeld (Eifel) Referentin: Ellen Schepp-Winter 15.–16. Oktober (Mi.–Do.) Kriegskinder kommen ins Alter Oberursel (Taunus) Referentin: Dr. Christiane Schilling 30.– 31. Oktober (Mi.–Do.) Selbst-Bewusstsein durch Parkettsicherheit im johanniterlichen Alltag Berlin Referentin: Astrid v. Friesen Aktualisierungen und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter: http://www.johanniter.de/die-johanniter/johanniter-schwesternschaft/aktuell/seminare/ Ab sofort haben Sie die Möglichkeit sich auch online anzumelden! Unsere Regionalschwestern Koordinatorin der Regionalschwestern Köln, Düsseldorf, Ruhr (6) Monika Eilhardt, Tel. 02292 408486 (Di. u. Mi. 9-13 Uhr) Petra Tenhagen, Tel. 02065 53511 eilhardt@johanniterorden.de petra.tenhagen@johanniter-schwesternschaft.de Ausland (Region 1) Bonn, Rhein-Sieg (7) Silke Kloppenburg-Grote, Tel. 07158 9816886 Ute Bayer-Middecke, Tel. 02228 531 silke.kloppenburg-grote@johanniter-schwesternschaft.de ute.bayer-middecke@johanniter-schwesternschaft.de Berlin / Sachsen (2) Gabriele Beyer-Bauer, Tel. 02226 12338 gabriele.beyer-bauer@johanniter-schwesternschaft.de Dorothee Lerch, Tel. 030 25202324 dorothee.lerch@johanniter-schwesternschaft.de Melanie Petermann, Tel. 02742 966537 melanie.petermann@johanniter-schwesternschaft.de Nord (3) Hessen, Rheinland-Pfalz (8) Marita Neumann, Tel. 0421 3478896 marita.neumann@johanniter-schwesternschaft.de Karin Schnaudt, Tel. 06181 663289, Mobil 01728627275 karin.schnaudt@johanniter-schwesternschaft.de Gela Spöthe, Tel. 040 7651603 gela.spoethe@johanniter-schwesternschaft.de Baden-Württemberg (9) Ostwestfalen, Gronau und Hannover (4) Silke Kloppenburg-Grote, Tel. 07158 9816886 silke.kloppenburg-grote@johanniter-schwesternschaft.de Martina Bothmann, Tel. 05182 3098 martina.bothmann@johanniter-schwesternschaft.de Andrea v. Polenz, Tel. 0711 7450209 andrea.v.polenz@johanniter-schwesternschaft.de Anne-Lotte Freiin v. Ledebur, Tel. 05746 8250 v.ledebur@johanniter-schwesternschaft.de Bayern (10) Sachsen-Anhalt, Thüringen, Braunschweig, Göttingen (5) Monika Eilhardt, Tel. 02292 408486 (Di. u. Mi. 9-13 Uhr) eilhardt@johanniterorden.de Dina Maurer, Mobil 0172 3291555 dina.maurer@johanniter-schwesternschaft.de Silke Wasmundt-Lembke, Mobil 0174 1946803 silke.wasmundt-lembke@johanniter-schwesternschaft.de 11 Der Schwesternbrief | April 2019
Persönliches Als neue Fördermitglieder begrüßen wir: Elisabeth Amon, Frankfurt/M. Phil Buhrow, Bornheim Wiebke Buhrow, Saarbrücken Dr. Holger Duwald, Alfeld Prof. Dr. med. Yon-Dschun Ko, Bonn TE R M IN E einplanen! 019 in Nieder-Weisel Schwesterntag 04.-06.06.2 2.08.2019 in Wennigsen Seniorinnentagung 20.-2 Impressum Herausgeberin: Johanniter-Schwesternschaft e.V. Finckensteinallee 111, 12205 Berlin Telefon 030 13 89 40-12, Fax 030 13 89 40-14 E-Mail schwesternschaft@johanniterorden.de www.johanniter.de/die-johanniter/johanniter-schwesternschaft/ Spendenkonto: Deutsche Bank AG, Berlin IBAN: DE88 1007 0024 0307 0406 00, BIC: DEUTDEDBBER Redaktion: Andrea Trenner (V. i. S. d. P.), Stefan A. Beck, Christine König Herstellung: Druck- und Verlagsgesellschaft Rudolf Otto mbH Hindenburgdamm 78, 12203 Berlin Telefon 030 8441000-0 · Fax 030 8441000-2 E-Mail buchwald.berlin@t-online.de 12 Der Schwesternbrief | April 2019 Aus Liebe zum Leben
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