DEUTSCHE SEESCHIFFFAHRT OPTIMISTISCH

 
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DEUTSCHE SEESCHIFFFAHRT
OPTIMISTISCH

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat Zahlen zur Situation der
deutschen Handelsschifffahrt vorgelegt. Aus diesem Anlass erläuterten
Präsident Alfred Hartmann und Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidi-
umsmitglied, mit den Themen Schifffahrtsstandort Deutschland, Seeleute
in der Pandemie und Klimaschutz die wichtigsten Themen auf der Agenda
der deutschen Seeschifffahrt für dieses Jahr.

Fast ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie schauen insbesondere
viele der größeren deutschen Schifffahrtsunternehmen mittlerweile opti-
mistisch in die Zukunft. „Wir haben die Krise, die uns seit 2009
beschäftigt hat, weitgehend hinter uns gelassen und sind in vielen
Bereichen bislang auch erstaunlich unbeschadet durch die Pandemie ge-
fahren“, sagte VDR-Präsident Hartmann, ergänzte aber: „Niemand kann mo-
mentan voraussagen, ob der positive Trend insbesondere in der Contain-
erschifffahrt weiter so anhalten wird.“ Die Schifffahrt habe jedoch
gezeigt, welch bedeutende Rolle ihr bei Handel und Versorgung in der
derzeitigen, weltweiten Ausnahmesituation zukomme: „Wir sind weiterge-
fahren, wir haben geliefert, im wahrsten Sinne des Wortes“, so Hart-
mann.
Deutschland ist den Zahlen nach weiterhin die fünftgrößte Schifffahrts-
nation der Welt mit einem Anteil von 4,5 Prozent an der Welthandels-
flotte (-0,4 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Ende 2020 waren in deutschen
Schiffsregistern insgesamt 2.001 Schiffe mit 48,7 Millionen BRZ reg-
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istriert, 139 weniger als ein Jahr zuvor. Zu einem großen Teil
(mittlerweile mehr als 45%) führen die Schiffe der deutschen Flotte
heute die Flagge eines EU-Landes am Heck, insbesondere von Portugal,
Zypern und Malta. Die Anzahl der unter deutscher Flagge fahrenden
Schiffe hat sich bei 290 stabilisiert Die Zahl der in Deutschland
sozialversicherungspflichtig beschäftigen Seeleute ist, bedingt durch
den Rückgang in der deutschen Handelsflotte, zuletzt etwas zurück ge-
gangen auf 7.558, die Zahl der Neueinsteiger an Bord dagegen 2020
trotz Corona mit 409 in etwa gleichgeblieben.

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, erläutert: „Nach
den Jahren des ungewöhnlichen Wachstums vor allem in der Container-
schifffahrt Anfang der 2000er-Jahre und dem darauffolgenden Rückgang
haben wir jetzt eine neue Normalität: die deutsche Flotte ist ähnlich
stark, in großen Teilen stärker als vor diesem Boom.“ Das betreffe et-
wa die Zahl der Schiffe in verschiedenen Segmenten, der Auszubilden-
den, der Seeleute als auch die Zahl der Reedereien. „Trotz der Pan-
demie sehen wir eine neue Dynamik in einigen Schifffahrtsmärkten, in
denen deutschen Unternehmen aktiv sind.“ Umso wichtiger wären deshalb
verlässliche und die Schifffahrt unterstützende Rahmenbedingungen am
Standort Deutschland.

Seeleute in der Pandemie: VDR fordert bevorzugte Impfungen für
Seeleute

Nach wie vor stellen Crewwechsel nicht nur für deutsche Reedereien ein
großes Problem dar. Wie bei Waren muss dabei eine Logistikkette
greifen: der Ein- und Ausstieg in einem Hafen muss erlaubt sein, es
muss Flüge in und aus dem Heimatland geben und die Einreise in die jew-
eiligen Heimatländer muss möglich sein. „Wir sehen uns mit sich
ständig verändernden Regelungen für Tests und Quarantäne konfrontiert,
das erschwert die Aufgabe enorm“, sagt VDR-Präsident Hartmann. Nach
wie vor sind geschätzt etwa 400.000 Seeleute weltweit von der Crewwech-
sel-Krise betroffen.

Zudem zeichne sich ab, dass bei den global laufenden Impfungen
Seeleute bislang nicht ausreichend berücksichtigt würden. „Noch viel
mehr Staaten müssen ihnen Keyworker-Status geben und sie bevorzugt
impfen“, forderte der VDR-Präsident: „Wir dürfen nicht in eine Situa-
tion kommen, in der Seefahrer nicht an Bord kommen, weil sie noch
nicht geimpft wurden.“ Dies würde die Crew-Wechsel-Problematik noch
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verschärfen, warnt Hartmann: „Es drohen Auswirkungen auf den weltweit-
en Warenhandel mit Folgen für uns alle.“

Im Blick auf den Klimaschutz erneuerte der VDR seine Kritik an einem
regional begrenzten Emissionshandelssystem, wie es die Europäische
Union dieses Jahr vorschlagen will. „Schifffahrt ist wie wohl keine
andere eine internationale Industrie, sie braucht deshalb internatio-
nale Regelungen“, sagt Präsidiumsmitglied Nagel. „Wir haben Zweifel,
dass durch einen regional begrenzten Emissionshandel das Entschei-
dende, nämlich nachhaltig weniger CO2-Ausstoß, geschafft wird. In der
Luftfahrt jedenfalls, die bereits derart reguliert ist, ist das nicht
gelungen, im Gegenteil.“

„Die deutsche Seeschifffahrt ist entschlossen, eine vernünftige,
weltweite Regelung aktiv zu unterstützen“, bekräftigte Nagel: „Das
geeignete Forum zur Regulierung ist die IMO, sie hat jüngst erst mit
der verpflichtenden Umstellung auf schwefelärmere Brennstoffe bewie-
sen, dass sie Schifffahrt global regulieren kann.“ Man wolle als Indus-
trie die Klimaziele der IMO erreichen oder wo möglich übertreffen. Das
Präsidiumsmitglied abschließend: „Entscheidend ist: wir brauchen eine
Energie-Revolution. Alle Effizienzmaßnahmen an Schiffen reichen nicht
aus, es sind andere, marktfähige Brennstoffe nötig.“

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschaft-
s- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der
Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und inter-
nationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994
mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen.
Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der
deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter
www.reederverband.de.

Quelle: Verband Deutscher Reeder, Foto: HHM Lindner

EUROFRIGO BAUT NEUES KÜHLHAUS
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Der Logistikdienstleister Eurofrigo hat mit dem Bau eines neuen Kühl-
hauses auf der Maasvlakte begonnen. Das neue Kühlhaus ist der sechste
Eurofrigo-Standort in den Niederlanden. Der Neubau beinhaltet auch
eine hypermoderne Veterinär-Kontrollstelle. Das neue Kühlhaus von Eu-
rofrigo wird voraussichtlich Mitte 2021 abgenommen.

Der Logistikdienstleister Eurofrigo ist äußerst aktiv. Und das in ver-
schiedenster Hinsicht. Gegenüber der bestehenden Niederlassung in der
Karimatastraat auf der Maasvlakte arbeitet das Unternehmen, das euro-
paweit führend in der Lagerung von temperaturgeführten Lebensmitteln
ist, mit Hochdruck am sechsten niederländischen Coldstore.

Mit den neuen Räumlichkeiten erhöht Eurofrigo nicht nur seine Lagerka-
pazität. Zudem kann der Logistikdienstleister damit schneller und flex-
ibler auf eine sich ändernde und steigende Marktnachfrage reagieren.

Mit dem neuen Standort setzt Eurofrigo voll auf Value Added Services,
kurz VAS genannt. Das Kühlhaus wird hochmodern eingerichtet, mit
Zellen mit verschiedenen, einzeln einstellbaren Temperaturzonen und
einer Veterinär-Kontrollstelle. Die Kontrollstelle entspricht den mod-
ernsten Anforderungen zur Gewährleistung eines schnelleren und effek-
tiveren Güterstroms, was seit dem Brexit noch wichtiger als zuvor ist.

‚Wir haben uns entschieden, unsere Kapazitäten im Bereich der Kontroll-
stellen und der Lagerung zu erweitern, weil wir noch kundenorientiert-
er arbeiten und mehr Flexibilität im Bereich der Kontrollen bieten wol-
len‘, gibt Jeroen Tempels, CEO von Eurofrigo, an. Die Kontrollstelle
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ist laut Aussage des CEO einer der größten Vorteile des neuen Stan-
dorts. ‚Wir sind bereits seit 27 Jahren Marktführer bei der Anzahl der
Kontrollstellen und arbeiten bereits jahrelang mit der NVWA intensiv
zusammen. Mit dieser neuen und modernen Kontrollstelle können wir
unsere Position am Markt weiter konsolidieren.‘

Kunden erwarten heutzutage von einem Logistikdienstleister mehr als
nur Fachwissen. Die Fähigkeit, sich mit dem dynamischen Markt zu bewe-
gen, ist mindestens genauso wichtig. Das sieht auch Tempels so: ‚Die
Nachfrage seitens unserer Kunden konzentriert sich immer spezifischer
auf VAS-Lösungen. Mit der geplanten Erweiterung unserer Kapazitäten
und Dienstleistungen auf der Maasvlakte sind wir noch besser in der
Lage, diese wachsende Nachfrage zu bedienen und langfristig der starke
Kettenpartner zu sein, den die Kunden suchen.‘

Zusammen mit dem Schwesterunternehmen Thermotraffic bietet Eurofrigo –
neben VAS, Kontrolle und Lagerung – eine komplette Logistiklösung an:
von der Zollabfertigung, dem Transport und Export über die Kontrolle,
das Ent- und Beladen von Containern bis hin zu Lagerung, Kommis-
sionierung, Umpacken, Verwiegung und Qualitätskontrolle.

Außer dem neuen Standort auf der Maasvlakte verfügt Eurofrigo über
fünf weitere Kühlhäuser: zwei in Rotterdam (Eemhaven und Maasvlakte),
jeweils mit Kontrollstellen, und drei in Limburg. Von diesen Stan-
dorten aus, mit einem Temperaturbereich von -25 °C bis +6 °C, bietet
der Logistikdienstleister seinen Kunden eine große Auswahl, um tempera-
tursensible Produkte, wie z. B. tierische Produkte und Agrarlebensmit-
tel, möglichst effektiv zu lagern und zu verarbeiten.

Mit dem neuen Standort von Eurofrigo im Distripark Maasvlakte wird ein-
er der Agrarlebensmittel-Hotspots im Rotterdamer Hafen weiter ausge-
baut. Das ist eine Erweiterung, die zum Wachstum des Marktes passt. Im
Bereich der Agrarlebensmittel, zu denen tierische Produkte wie Fisch
und Fleisch gehören, ist schon seit Jahren ein starkes Wachstum zu
verzeichnen. Der Sektor hat mit 40 % einen großen Anteil am gesamteu-
ropäischen Warenstrom. Dieses Wachstum wird sich voraussichtlich in
den kommenden Jahren fortsetzen.

‚Wir möchten das Wachstum im Agrarlebensmittelbereich gerne weiter un-
terstützen‘, sagt Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Handel des
Hafenbetriebs Rotterdam. ‚Mit der Erweiterung von Eurofrigo und den
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einzigartigen Wertschöpfungsdienstleistungen, die Eurofrigo bieten
kann, wird auch die Position von Rotterdam als Agrofood-Hafen weiter
gestärkt.‘

Nach den USA sind die Niederlande die weltweit größte Exportnation für
Agrofood-Produkte. 2019 betrug das Handelsvolumen fast EUR 95 Mrd.
Dies trug dazu bei, dass der Rotterdamer Hafen – mit einem Umschlag
von 19 Mio. t jährlich – in Westeuropa Marktführer ist.

Das starke Bestreben des Hafens, Europas führende Agrofood-Drehscheibe
zu bleiben und seine Bereitschaft, in diese Position zu investieren,
machen Rotterdam zu einer ausgezeichneten operativen Basis für Agro-
food-Unternehmen.

Quelle und Grafik: Eurofrigo

JAHRESPLANUNG MIT DIGITALEN
AKZENTEN

Das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) setzt 2021
auf hybride Aktivitäten. Im ersten Halbjahr dominieren digitale Verans-
taltungsformate, während ab Juni auch wieder Präsenzveranstaltungen
angedacht sind. Damit soll den Auswirkungen der Corona Pandemie Rech-
nung getragen werden.

„Haben uns die Auswirkungen der Corona Pandemie in Deutschland im ver-
gangenen Jahr noch recht überraschend getroffen, sind wir bei der
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Jahresplanung von vorn herein davon ausgegangen, dass die Auswirkungen
der Pandemie auch 2021 sehr stark beeinflussen werden. Ein Beweis
dafür ist die kurzfristig erfolgte Absage der Messe München“ erklärt
Markus Nölke, Geschäftsführer des spc. Im ersten Halbjahr stehen daher
eine Reihe von Webinaren auf der Agenda. Anfang März werden Unterneh-
men im Rahmen einer Brexit Status Quo Konferenz berichten, wie sich
die Transportabläufe nach dem Brexit gestalten. UK ist mit einem Volu-
men von rund 120 Mrd. EUR der siebtgrößte Handelspartner Deutschlands
und bleibt damit einer der wichtigsten Märkte für den Kurzstreckenseev-
erkehr.

Weitere Webinar-Themen im ersten Halbjahr werden Russland – im Zeichen
der Sanktionen, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wassers-
traßen, aktuelle Entwicklungen bei Großraum- und Schwertransporten
(GST) und das Zusammenspiel von Schiene und Wasserstraße sein.

„Am 16. Juni 2021 steigen wir im wahrsten Sinne des Wortes der Handel-
skammer Hamburg aufs Dach. Dann ist der erste „Open Air Themenabend“
auf deren Dachterrasse geplant und wir hoffen, diesen dann auch wieder
als Präsenzveranstaltung durchführen zu können,“ sagt Nölke. Vor dem
Themenabend soll die Mitgliederversammlung des Trägervereins stattfind-
en.

Im September stehen in Leer und Neuss zwei weitere Themenabende auf
dem Programm.

Im Rahmen der Ausbildungs- und Berufswahlaktivtäten des spc wird der
Verein zusammen mit Mitgliedern für Berufe rund ums Wasser auf den
Berufswahlmessen „Perspektiven“ am 24. und 25. September in Magdeburg
und der „Berufe Live Rheinland“ am 5. und 6. November in Köln werben.

Das Forum Sondertransporte ist für November als Präsenzveranstaltung
geplant.

Nach der kurzfristigen Absage der ShortSeaShipping Days, die für März
vergangenen Jahres geplant waren, wurde die Neuansetzung großzügig ver-
legt. Nun finden die 4. ShortSeaShipping Days am 18./19. März 2022
erneut in Lübeck statt.

„Grundsätzlich werden wir auch in „normalen Zeiten“ verstärkt digitale
Formate in unseren Aktivitäten berücksichtigen, aber das klassische
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Netzwerken mit persönlichen Kontakten kann nicht digital ersetzt wer-
den. Daher glaube ich, dass Messen und Branchentreffs in Zukunft sogar
noch stärker an Bedeutung gewinnen könnten. Es gilt immer noch: Logis-
tik ist und bleibt ein Peoples Business“, sagt Nölke.

Die genauen Termine und Inhalte sind auf der Webseite
www.shortseashipping.de einzusehen.

Quelle und Grafik: spc

KOMBIVERKEHR STEIGERT VOLUMEN IM
4. QUARTAL

Die Kombiverkehr KG hat das Geschäftsjahr 2020 mit insgesamt 858.079
Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges)
beziehungsweise 1,72 Millionen TEU abgeschlossen, die von der Straße
und dem Seeweg auf die klimafreundliche Schiene verlagert wurden. Im
Vergleich zum Vorjahr wurden damit insgesamt 3,0 Prozent weniger Con-
tainer, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert.

Nachdem sich bereits 2019 die deutsche Wirtschaft an der Schwelle zur
Rezession befand, verstärkten vor allem die weltweiten Auswirkungen
der Corona-Pandemie diesen Trend im vergangenen Jahr. In den Monaten
April und Mai verlor der Operateur im Gesamtnetzwerk rund 15 Prozent
des Aufkommens durch den Wirtschaftseinbruch. In den Folgemonaten sta-
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bilisierte sich das Sendungsvolumen, so dass im letzten Quartal 2020
auch wieder Wachstum erzielt wurde.

„Mit den Ergebnissen im letzten Quartal 2020 können wir als Kom-
biverkehr in diesen sehr volatilen und nur schwer kalkulierbaren
wirtschaftlichen Zeiten zufrieden sein, auch wenn unser Anspruch um
ein Vielfaches höher liegt. Aktuell spüren wir am Markt wieder eine
verstärkte Nachfrage nach Transportlösungen mit ökologischem Mehrwert
und damit Rückenwind für unsere Dienstleistung“, resümiert Robert
Breuhahn, Geschäftsführer des Unternehmens. „Multimodaler Verkehr ist
und bleibt prädestiniert dafür, aufgrund der weniger aufgebrachten En-
ergie pro Tonnenkilometer CO2 in hohen Mengen einzusparen. Damit er-
füllen wir die klimapolitischen Anforderungen aus Industrie und Han-
del, die unserer Speditionskunden und letztlich die Vorgaben aus dem
Green Deal der Europäischen Union.“ 1.005.000 Tonnen des schädlichen
Kohlendioxids haben die Kunden durch ihr intermodales Engagement zusam-
men mit Kombiverkehr im Jahr 2020 eingespart.

In das europäische Jahr der Schiene ist Kombiverkehr mit einer
Vielzahl an Erneuerungen im Netzwerk erfolgreich gestartet. Am 1. Fe-
bruar erfolgte die erste Zugabfahrt des neuen Direktzuges Lübeck –
Verona v.v., der Italien mit Skandinavien und dem Baltikum in Trans-
portzeiten verbindet, die je nach Land zwischen 48 (Schweden) und 72
Stunden (Finnland) liegen. Das neue Produkt wird im One Stop Shop-Ver-
fahren mit nur einer Buchung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit
Fährgesellschaften durchgehend offeriert. Zudem wird seit Jahresbeginn
zusammen mit Mercitalia Intermodal und Lugo Terminal S.p.A. im inneri-
talienischen Verkehr eine neue Verbindung zwischen Verona und Bari
Giovinazzo angeboten. „Erst kürzlich haben wir im Spanienverkehr die
Atlantikroute auf das DUSS-Terminal in Duisburg-Ruhrort Hafen
umgestellt. Damit hat sich die Anzahl an effizienten Weiterlei-
tungsverkehren in Deutschland sowie von und nach Benelux, Skandinavien
und Polen nochmals erhöht. Durch unser einmaliges Gatewaykonzept schaf-
fen wir mit jedem neuen Zugangebot eine Vielzahl von neuen Routings,
die die nationalen und internationalen Transportketten auf der kli-
mafreundlichen Schiene noch attraktiver machen“, sagt Geschäftsführer
Alexander Ochs.

Damit der positive Sendungstrend aus dem letzten Quartal 2020 sich
fortsetzt und der Modal Split sich langfristig zu Gunsten der Schiene
entwickelt, sieht Kombiverkehr auch die Politik in der Pflicht, alle
Nutzer des umweltfreundlichen Intermodalverkehrs für ihr tägliches En-
gagement zu belohnen. Das Unternehmen fordert Anreize sowohl für
Neueinsteiger als auch die langjährigen Nutzer des Systems, wie sie in
anderen Ländern heute schon bestehen. Eine Aufstockung der fi-
nanziellen Mittel und ein Programm „DeMinimis für die Schiene“ sollen
Entlastungen schaffen, die potenziellen KV-Nutzern den Umstieg von der
Straße auf die Schiene deutlich erleichtern und das wirtschaftliche
Risiko der Logistik-Umstellung reduzieren. „Im Jahr der Bundestagswahl
steht der Verkehrssektor weiterhin vor der Herausforderung, die
Verkehrswende schnell und unbürokratisch herbeizuführen und den Anteil
sauberer Verkehrsträger zu erhöhen. Der intermodale Verkehr ist das
Maß aller Dinge, um Güter und Waren über Ländergrenzen hinweg und re-
gional flexibel mit Bahn und Lkw klimafreundlich zu verteilen. Jetzt
gilt es, sich pro Bahn zu bekennen und Tempo für die Verkehrswende
aufzunehmen“, sieht Geschäftsführer Armin Riedl die richtige Zeit für
die Schiene in diesem Jahr gekommen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr, Die Weichen für eine Verkehrswende in
2021 hat Kombiverkehr gestellt: Mit neuen Zugangeboten reagiert das
Frankfurter Unternehmen auf die Nachfrage nach klimafreundlichen und
wirtschaftlichen Transportalternativen auf der Schiene. Der Neuverkehr
Verona – Lübeck v.v. mit Fähranschluss von und nach Skandinavien und
ins Baltikum ist nur ein Beispiel unter vielen.

DREHBRÜCKE IM KREFELDER HAFEN WIRD
SANIERT
Am 15. März beginnt eine umfangreiche Sanierung an der historischen
Drehbrücke im Krefelder Hafen. Aufgrund der Maßnahmen muss mit
Verkehrsbehinderungen auf der Hafenstraße gerechnet werden, da sich
eine Sperrung der einspurigen Brücke für den Kraftfahrzeug-, Liefer-
und Linienverkehr während der gesamten Dauer der Arbeiten nicht vermei-
den lässt.

In seinen Planungen hat der Rheinhafen Krefeld sichergestellt, dass
Fußgänger und Radfahrer die Drehbrücke in den ersten beiden Bauabsch-
nitten weiter passieren können. Ebenso kann während dieser Zeit der
wasserseitige Verkehr ablaufen.

Die anstehenden Arbeiten sind Teil einer umfassenden Sanierung des
denkmalgeschützten Jugendstilbaus an der Krefelder Hafenstraße. Im Som-
mer 2020 erhielt die Drehbrücke bereits eine neue Fahrbahndecke. In
der Mitte März startenden zweiten Phase werden nun Korrosionsschutz-
und Stahlbauarbeiten durchgeführt sowie Gehwege und Geländer auf bei-
den Seiten der Brücke erneuert.

Bei der Planung für das aktuelle Projekt stand im Fokus, unvermeidbare
Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer so kurz wie möglich zu hal-
ten. Daher erfolgen die Arbeiten in vier Bauabschnitten, in denen jew-
eils unterschiedliche Brückenteile für die Arbeiten eingehaust werden.

Während der gesamten Sanierungsmaßnahme verengen Einhausungen die ein-
spurige Fahrbahn soweit, dass Kraftfahrzeuge sie nicht mehr passieren
können. Für die Dauer der Bauarbeiten muss die Brücke daher vom 15.
März bis voraussichtlich Ende September für alle Kraftfahrzeuge gesper-
rt werden. Umleitungen über die Hafenringstraße sind ausgeschildert.

In den ersten beiden Abschnitten werden jeweils   zwischen Kopfende und
Mittelpfeiler Arbeiten durchgeführt. Die Brücke   bleibt während dieser
Phase drehbar, sodass der Schiffsverkehr in und   aus dem Hafen
sichergestellt ist. Für Fußgänger und Radfahrer   bleibt die Brücke
während dieser Bauabschnitte weiterhin in beide   Richtungen geöffnet.

Durch die für die folgenden Sanierungsarbeiten im Bereich der Kopfend-
en und dem Mittelpfeiler nötigen kompletten Einhausungen, lässt sich
etwa ab Juni eine Komplettsperrung auch für Fußgänger und Radfahrer
nicht vermeiden. Über den Beginn werden wir rechtzeitig informieren.
Der Beginn dieser Bauphase ist abhängig vom Ablauf der ersten Bauabsch-
nitte. Die Brücke wird in dieser Zeit auch nicht mehr drehbar sein. Ab-
hängig vom Wasserstand muss daher mit Nutzungseinschränkungen für die
Schifffahrt, vor allem hinsichtlich der Küstenmotorschiffe (Kümos)
gerechnet werden.

Zum Zeitpunkt ihrer Einweihung am 6. Juli 1906 war die „Alte Dame“,
wie das über 100 Jahre alte Bauwerk im Volksmund genannt wird, eine
der modernsten Drehbrücken in Deutschland. Bis heute ist die Brücke in-
klusive ihrer Antriebstechnik in funktionstüchtigem Originalzustand.
Dass sie heute noch in Dienst ist und sich auch noch drehen lässt, um
größeren Schiffen die Einfahrt in den Krefelder Hafen zu ermöglichen,
spricht für Qualität und eine regelmäßige Pflege und Instandhaltung.
Die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die der Rheinhafen Krefeld die-
sen Sommer durchführt, stellen den Betrieb der „Alten Dame“ auch für
die kommenden Jahre sicher.

Quelle und Foto: Rheinhafen Krefeld

HAFEN ANTWERPEN SETZT AUTONOME
DROHNEN EIN
Um die Sicherheit in der komplexen Hafenumgebung zu gewährleisten, set-
zt der Hafen Antwerpen zum ersten Mal eine autonome Drohne ein. Die
komplett selbstständige Drohne wird verschiedene Anwendungsfälle im
Bereich Inspektion und Kontrolle testen.

Das geschieht im Rahmen des Bestrebens der Hafenbehörde, sich in naher
Zukunft durch ein Netzwerk autonomer Drohnen bei ihren Kernaufgaben un-
terstützen zu lassen. Diese ersten Tests sind das Ergebnis der Platt-
form „Port of the Future“, die der Hafen Antwerpen zur Verfügung
stellt, um neue Innovationen in der Hafenumgebung einzuführen.

Der Hafen Antwerpen erstreckt sich über mehr als 120 km² und ist Teil
der „kritischen“ Infrastruktur Belgiens. Der Einsatz von Drohnen kann
einen wichtigen Beitrag zur Gesamtsicherheit in diesem komplexen Um-
feld leisten. Schließlich vermitteln Drohnen eine einzigartige Perspek-
tive aus der Luft und ermöglichen es der Hafenbehörde, ein großes Gebi-
et schnell und sicher zu verwalten, zu inspizieren und zu kontrol-
lieren. In dieser Woche wird zum ersten Mal eine autonome Drohne einge-
setzt, die in Zusammenarbeit mit der Firma DroneMatrix entwickelt wor-
den ist. Die Drohne startet von einer festen Ausgangsbasis in der Nähe
der Kieldrechtschleuse und folgt einer festgelegten Strecke im Hafen.
Darüber hinaus kann sie auch auf Anfrage eingesetzt werden, zum
Beispiel in Notfällen, wenn es wichtig ist, sich einen Überblick über
die Situation zu verschaffen. Die Drohne funktioniert vollkommen
autonom und lädt sich über eine intelligente Dockingstation auf, die
zentral über eine Webplattform verwaltet wird.

Die Drohne wird verschiedene Anwendungsfälle testen, wie z. B. Inspek-
tion der Infrastruktur, Überwachung und Monitoring, Vorfallmanagement,
Liegeplatzverwaltung und Erkennung von Ölflecken oder Treibgut. Ziel
ist es, die verschiedenen Anwendungen in einer realistischen und kom-
plexen Umgebung (Seveso-Anlagen, Windturbinen, Hochspannung usw.) zu
testen, damit sie in Zukunft den Dienst Harbour Safety & Security
(HSS) unterstützen können. In Vorbereitung auf die Realisierung eines
operativen Netzwerks autonomer Drohnen im Jahr 2022 werden im Laufe
des Jahres 2021 mehrere Tests mit anderen autonomen Systemen folgen.

Nach Angaben des Hafens Antwerpen wird der Einsatz von Drohnen im
Hafen der Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Das Ziel
ist ein Netzwerk autonomer Drohnen, die einen „Live-Feed“ der verschie-
denen Hafenaktivitäten liefern können. Bereits zu einem früheren Zeit-
punkt wurden im Rahmen der Teilnahme des Hafens Antwerpen am SAFIR-Pro-
jekt umfangreiche Tests durchgeführt, um die Machbarkeit bemannter und
unbemannter Drohnen im Hafen zu untersuchen. Ende vergangenen Jahres
haben sich der Hafen Antwerpen und die Europäische Agentur für die
Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) außerdem für ein Projekt mit einer
pilotengesteuerten Drohne zusammengetan.

Dieser erste Test mit einer autonomen Drohne ist das Ergebnis der Inno-
vationsplattform, die der Hafen Antwerpen Technologieentwicklern und
industriellen Akteuren zur Verfügung stellt, um neue Technologien in
der Hafenumgebung zu testen und ihre Entwicklung zu beschleunigen.
Damit möchten der Hafen Antwerpen nicht nur seine eigenen Ambitionen
mit Drohnen verwirklichen, sondern auch anderen Interessengruppen inn-
erhalb der Hafenplattform Möglichkeiten bieten.

Erwin Verstraelen, Chief Digital & Innovation Officer Hafen Antwerpen:
„Drohnen sind angesichts der riesigen Fläche des Hafengebiets ein He-
bel bei der Erfüllung unserer Kernaufgaben als Hafenbehörde. Dank
eines Netzwerks von Drohnen können wir das Geschehen im Hafen besser
im Auge behalten. Über unsere Innovationsplattform ‚Port of the Fu-
ture‘ und die Zusammenarbeit mit Partnern wie Dronematrix können wir
technologische Innovationen beschleunigen – nicht nur für Drohnen, son-
dern auch für vielversprechende Entwicklungen in der autonomen Schiff-
fahrt, intelligente Kameras und Sensoren. Auf diese Weise arbeiten wir
auf einen sicheren, effizienten und intelligenten Hafen hin: den Hafen
der Zukunft.“

Lander Vanwelkenhuyzen, General Manager DroneMatrix: „Für DroneMatrix
sind die Häfen wichtige Schwerpunktbereiche; die Möglichkeiten für den
Einsatz automatisierter Drohnen in diesen Bereichen sind endlos. Er-
höhte Sicherheit, erweiterte Inspektionsmöglichkeiten und ein stark
verbessertes ‚Situationsbewusstsein‘, das die Effektivität menschlich-
er Eingriffe erhöhen kann: Dies sind nur einige der Vorteile unserer
YACOB-Technologie, die auf flämischem Boden entwickelt wurde. Unsere
Hard- und Softwareentwicklungen sind inzwischen soweit herangereift,
dass wir jetzt wirklich loslegen können. In den kommenden Monaten wird
DroneMatrix mehrere Early-Adopter-Programme starten, bei denen diese
Technologie zum ersten Mal auf industriell skalierbare Weise eingeset-
zt werden wird.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Wir tun alles, was wir können, um ei-
nen sicheren Hafen zu gewährleisten, und dafür werden Drohnen in naher
Zukunft unverzichtbar werden, auch in unserem Hafen. Innovation und
Digitalisierung sind entscheidend, um das nachhaltige Wachstum unseres
Hafens auf lange Sicht sicherzustellen. Der Hafen Antwerpen ist daher
die treibende Kraft hinter der Erfindung und Realisierung von Lösungen
für die Herausforderungen von morgen. Der Hafen ist das ideale Umfeld,
um innovative Technologien zu testen und weiterzuentwickeln.“

Quelle und Video: Port of Antwerp

FELBERMAYR ÜBERSIEDELT PORTALKRAN

Mitte Dezember übersiedelte Felbermayr im Hafen Duisburg einen rund 18
Meter hohen Portalkran. Dank einer Lösung des neuen Felbermayr-Bereich-
es Engineered Solutions wurde es möglich, den 300 Tonnen schweren Kran
mittels Selbstfahrer in einem Stück zu verfahren. Dadurch entfielen
zeit- und kostenaufwendige De- und Montagearbeiten.

Mitte November erhielt der im Oktober vergangenen Jahres gegründete
Felbermayr-Bereich Engineered Solutions den Auftrag zur Übersiedelung
eines Portalkrans im Hafen Duisburg. Üblicherweise ist eine derartige
Verlagerung mit großem Aufwand verbunden. Ein Aufwand, der sich auch
mit Kosten in Bezug auf die Stehzeit des Krans nachteilig auswirkt.
Durch eine Lösung von Felbermayr-Engineered Solutions konnte das je-
doch verhindert werden. „Somit dauerte die eigentliche Übersiedelung
des Krans nur etwa zwei Stunden.
Nach rund 700 Metern Transportweg war das Ziel
des „Sondertransports“ erreicht.

„Der Kern der Lösung war die Kombination von Selbstfahrern, sogenann-
ten SPMTs (im Engl.: SPMT – Self-Propelled Modular Transporter), mit
sogenannten Schwerlasttürmen“, erklärt Bereichsleiter Kees Kompier.
Diese Einsatzart kam bei Felbermayr erstmals zur Anwendung und er-
forderte eine akribische Vorbereitung in Bezug auf die wirkenden
Kräfte. Dabei galt es, das Zusammenwirken der eingesetzten Technik
durch Engineering-Know-how zu berücksichtigen. Nur so konnte ein
sicheres Umsetzen des Krans gewährleistet werden.

Zum Einsatz kamen dafür zwei parallel geführte SPMTs mit jeweils zwölf
Achslinien und einem Powerpack als Antrieb. Darauf standen vorne und
hinten je zwei Schwerlasttürme mit parallel zum SPMT aufgesetzten
Stahlträgern zum Anheben der Last. Diese waren mit je zwei horizontal-
en Stahlrohren oben und unten mit dem zweiten SPMT verbunden. Mit diag-
onal verspannten Stahlseilen wurde der Aufbau zusätzlich stabilisiert.
Die Transportkonfiguration erreichte somit die Außenabmessungen eines
Quaders mit etwa 20 Metern Seitenlänge. „Die Tauglichkeit dieser Kon-
figuration zu berechnen war schon eine gewisse Challenge“, merkt Kompi-
er an und fügt hinzu, dass für die praktische Umsetzung aufgrund feh-
lender Befestigungspunkte auch das eingesetzte Schwerlastequipment mod-
ifiziert werden musste.

Schlussendlich gelang es aber, damit unter das Portal des etwa 51 Me-
ter breiten Kranes zu fahren und diesen hydraulisch mit den SPMTs
anzuheben. Daraufhin setzten sich die Selbstfahrer mit der etwa 300
Tonnen schweren Last in Bewegung. Da die neuen Gleise des Kranes etwa
170 Zentimeter über dem Geländeniveau liegen, wurde vorab noch eine
temporäre Aufschüttung am neuen Kranstellplatz errichtet. Das Hoch-
fahren mit der 300 Tonnen schweren Last stellte die Konfiguration noch-
mals auf eine Belastungsprobe, die dank korrektem Engineering aber per-
fekt gemeistert wurde. Somit erreichte der Kran seinen neuen „Arbeits-
platz“ ohne auch nur eine Schraube am Hubgerät gelöst zu haben.

„Vom Anheben bis zum Absetzen auf dem neuen, etwa 700 Meter entfernten
Gleis des Krans, waren nur rund zwei Stunden vergangen“, freut sich
Kompier und ist stolz auf die Leistung „seiner Jungs“.

Notwendig wurde der im Auftrag des Hafens Duisport durchgeführte Ein-
satz aufgrund des Neubaus einer Lagerhalle des Felbermayr-Tochterun-
ternehmens Haeger & Schmidt und einer dadurch veränderten Platza-
ufteilung.

Quelle und Foto: Felbermayr, vom Anheben bis zum Absetzen des
Laufkrans waren nur rund zwei Stunden vergangen.

CHEMION NIMMT NEUES
CONTAINERTERMINAL IN BETRIEB

Um das Wachstum der produzierenden Unternehmen zu begleiten, hat das
Logistikunternehmen Chemion seine Lagerkapazitäten im CHEMPARK Dorma-
gen erweitert: Auf rund 15.000 Quadratmetern entstand im Nordwestteil
des CHEMPARK Platz für rund 1.000 Fracht- und Tankcontainer. Das Pro-
jekt begann im Sommer 2018 mit der Einreichung der Genehmigungsunterla-
gen. Im September 2019 konnte mit behördlicher Zustimmung der Bau be-
ginnen. Nach rund einem Jahr Bauzeit und anschließendem Probebetrieb
hat das neue Containerterminal ‚CT DOR II‘ jetzt den regulären Betrieb
aufgenommen.

„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir zielgerichtet auf diesen Mo-
ment hingearbeitet – das ‚Containerterminal Dormagen II‘ nimmt seinen
regulären Betrieb auf“, erklärt Chemion-Geschäftsführer Dr. Hans
Richter. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns und unsere Kunden,
die produzierenden Unternehmen am Standort, und eine wichtige Investi-
tion in die Zukunft. Die Inbetriebnahme hätten wir gerne mit unseren
Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit gefeiert, aber Corona-bedingt
muss die Einweihung leider ausfallen“, ergänzt Dr. Richter.

CHEMPARK-Leiter Lars Friedrich betont die Bedeutung des Containertermi-
nals für den Standort: „Wir freuen uns über die Investition von
Chemion, denn sie schaffen damit eine Infrastruktur für den gesamten
CHEMPARK Dormagen und flankieren dessen kerngesundes Wachstum. Die pro-
duzierenden Unternehmen im Werk investieren laufend in ihre Betriebe
und benötigen dafür eine gut entwickelte, effiziente Logistik.“

Das neue Containerterminal wird für die Ver- und Entsorgung der Produk-
tionsbetriebe benötigt, die zunehmend auf den Einsatz von Tankcontain-
ern setzen. Mit Inbetriebnahme der neuen Anlage stehen im CHEMPARK Dor-
magen nun zwei Containerterminals von Chemion zur Verfügung, um Roh-
stoffe sowie Zwischen- und Endprodukte für die Kunden des Logistikdien-
stleisters sicher zu lagern. „Sicherheit ist ein wesentlicher Kern im
Leitbild unseres Unternehmens“, betont Projektverantwortlicher Günther
Schoofs. „Mit unserem Partner Köster GmbH haben wir Sicherheits- und
Qualitätsstandards realisiert, die weit über den gesetzlich ge-
forderten Vorgaben liegen“, ergänzt Schoofs. So verfügt das neue Con-
tainerterminal zum Beispiel über umfangreiche Auffang- und Rückhalteka-
pazitäten sowie über eine hoch effiziente Brandmelde- und Löschanlage.
Zudem findet eine flächendeckende Überwachung durch Messsensoren
statt.
Quelle und Foto: Chemion

SMART TYRE SAVING SYSTEM

Liebherr präsentiert ein intelligentes System zur Reduzierung des
Reifenverschleißes beim Reachstacker. Das neue System reduziert die
Maschinengeschwindigkeit, um die Reifen abzukühlen, bevor sie eine kri-
tische Temperatur erreichen. Höhere Effizienz und weniger Reifenversch-
leiß sind ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und kommen der Umwelt zugute.

Bevor die Reifentemperatur eines Liebherr-Reachstackers ein kritisches
Niveau erreicht, bei dem der Reifenverschleiß übermäßig zunehmen
würde, reduziert das neue Smart Tyre Saving System automatisch die
Maschinengeschwindigkeit. Sobald die Reifen wieder ein niedriges Tem-
peraturniveau erreichen, wird die Leistung wieder erhöht. Dies gewähr-
leistet maximale Performance und schützt die Reifen vor übermäßigem
Verschleiß.

Bei der Betrachtung der Lebenszykluskosten eines Reachstackers spielen
die Reifen eine bedeutende Rolle. Es ist auch bekannt, dass eine Über-
hitzung des Reifens einer der Hauptgründe für einen vorzeitigen Reifen-
verschleiß ist. Liebherr-Ingenieure haben sich daher der Heraus-
forderung gestellt, eine innovative Gegenmaßnahme zu entwickeln. Kun-
den, die ihren Reachstacker mehr als acht Stunden am Stück betreiben,
haben in der Regel einen hohen Reifenverschleiß, unabhängig davon,
welcher Reachstacker-Hersteller oder welche Reifenmarke verwendet
wird. Die Reifen neigen dazu, sehr heiß zu werden, je länger sie am
Stück eingesetzt werden. Um einer Überhitzung vorzubeugen, re-
duzieren einige Kunden in der Regel die Geschwindigkeit des Reachstack-
ers, was zu einem Verlust an Umschlagsperformance und damit zu weniger
Effizienz führt.

Das neu entwickelte Liebherr Smart Tyre Saving System schätzt die Tem-
peraturerhöhung des Reifens anhand der Achslast und der Gesch-
windigkeit des Reachstackers ab und reduziert die Geschwindigkeit nur,
wenn es notwendig ist. Dadurch kann der Reachstacker so lange mit
voller Geschwindigkeit fahren, bis die Reifen drohen, zu heiß zu wer-
den. Sobald der Punkt der verstärkten Überhitzung erreicht ist, wird
die Maschine kurzzeitig systematisch gedrosselt, bis die Reifen wieder
eine Temperatur erreicht haben, die keinen erhöhten Verschleiß verur-
sacht. Der Fahrer kann dann mit voller Geschwindigkeit weiterfahren.

In mehreren Feldversuchen konnte die Korrelation zwischen dem sogenann-
ten TpKh-Wert, der für Tonnen mal Kilometer pro Stunde steht, und der
Reifentemperatur ermittelt werden. Der TpKh-Wert setzt die Reifenbelas-
tung in Relation zur aktuellen Geschwindigkeit des Reachstackers und
zeigt somit die Entwicklung der thermischen Reifenbelastung. Die Ver-
folgung dieses Wertes während des Betriebs ermöglicht eine sinnvolle
Reduzierung der Geschwindigkeit, um die Reifen abzukühlen, bevor sie
eine kritische Temperatur erreichen. Ein großer Vorteil: Es werden
keine zusätzlichen Temperatursensoren zur Überwachung
benötigt.

Bislang war es üblich, die Geschwindigkeit des Reachstackers generell
zu reduzieren, um eine thermische Überlastung des Reifens zu vermei-
den. Diese Vorgehensweise ging mit einem generellen Verlust der Umsch-
lagleistung einher. Mit dem intelligenten Reifenschutz für Liebher-
r-Reachstacker steht nun eine geeignete Lösung zur Verfügung, um
die Umschlagleistung zu erhöhen und gleichzeitig Reifenverschleiß zu
sparen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Reifenverschleiß wird re-
duziert und damit die Lebensdauer des Reifens deutlich verlängert.
Dieser Beitrag zur Nachhaltigkeit kommt eindeutig der Umwelt zugute
und spart zudem Ausfallzeiten. Außerdem wird durch die kurzfristige
Verringerung der Maschinenleistung die allgemeine Effektivität des
Reachstackers nicht unnötig reduziert. Durch die höhere Effizienz und
den geringeren Reifenverschleiß spart der Gerätebetreiber auf lange
Sicht viel Geld.

Quelle und Foto: Liebherr-MCCtec Rostock GmbH

MIT INTELLIGENTER LOGISTIK DURCH
DIE PANDEMIE

Logistik und Supply Chain-Management sind relevante, stabilisierende
und leistungsfähige Funktionsbereiche in unserem Wirtschaftssystem –
das hat die Situation der vergangenen Monate auch in der breiten Öf-
fentlichkeit deutlich gemacht.

Logistikdienstleister sowie die Logistikabteilungen der Unternehmen in
Industrie und Handel übernehmen existenzielle Funktionen für die Ge-
sellschaft, vom Befüllen der Regale im Einzelhandel bis hin zur Logis-
tik für Impfstoffe und lebenswichtige Medikamente.

Dahinter stehen noch weitere anspruchsvolle Aufgaben wie Beschaffung,
Lagermanagement, Distribution, Prozessoptimierung, Personalplanung –
mit der wichtigen Unterstützung durch moderne IT-Lösungen. Auch als
Berufsfeld bietet die Logistik also spannende, herausfordernde und
sinnstiftende Tätigkeiten. Der Tag der Logistik ist für Unternehmen
die Gelegenheit, diese Tatsachen bekannt zu machen, so das Image zu
festigen, das der Wirtschaftsbereich in den vergangenen Monaten aufge-
baut hat, und damit dauerhaft für mehr Akzeptanz zu sorgen.

Für das Jahr 2020 rechnen Experten mit einer Gesamtleistung von 268
Milliarden Euro, damit ist die Logistik der drittgrößte Wirtschafts-
bereich in Deutschland. Mehr als 3 Millionen Menschen sind in Logistik
und Supply Chain Management beschäftigt.

Um die Chance zur Imagearbeit zu nutzen, gilt es für Unternehmen und
Organisationen jetzt, ein entsprechendes Veranstaltungsangebot auf die
Beine zu stellen und bekannt zu machen. Ob es möglich sein wird, real
die Türen zu öffnen und Besucher zu empfangen, ist zwar angesichts der
Pandemielage fraglich. Doch Internet und digitale Tools beispielsweise
bieten ebenfalls Möglichkeiten, den Aktionstag zu nutzen: Mit We-
binaren, Videokonferenzen, Live-Streams, Vlogs, Blogs, Fotos und
vielem mehr. Unternehmen, die keine Veranstaltung durchführen möchten,
können an diesem Tag ihre Pressearbeit intensivieren, mit Aktionen auf
ihren Webseiten auf die Logistik aufmerksam machen oder in den
sozialen Medien aktiv sein. Auch so werden die Themen des Wirtschafts-
bereichs Logistik gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert.

Einige Veranstaltungen sind auf der Webseite www.tag-der-logistik.de
bereits im Angebot. Außerdem plant die Mittelstands- und Wirtschaftsu-
nion Rhein-Kreis Neuss eine digitale Berufserkundung gemeinsam mit
zahlreichen Unternehmen, um potenzielle Nachwuchskräfte für Logistik
und Supply Chain-Management zu interessieren. Auch Amazon hat
angekündigt, am 15. April im Internet virtuelle Betriebsführungen aus
verschiedenen Standorten anzubieten, um Interessierten spannende Ein-
blicke in die Welt der Logistikzentren zu gewähren.

Der Tag der Logistik findet jährlich am dritten Donnerstag im April
statt und wird seit 2008 von der BVL initiiert. Sie betreibt die Web-
site www.tag-der-logistik.de, den zentralen Kommunikationskanal. Die
Veranstaltungen werden von den Unternehmen selbst organisiert und dort
online gestellt und sind für Teilnehmer kostenfrei.

So bietet der Tag der Logistik Chancen für alle – Unternehmen können
für mehr Akzeptanz bei Nachbarschaft und Politik sorgen, Kunden- und
Mitarbeiterkontakte stärken oder potenzielle neue Mitarbeiter an-
sprechen. Teilnehmer können sich live anschauen, welche logistische Ar-
beit, Funktionen und Prozesse sie im täglichen Leben auslösen und
welche Berufschancen sich dort gegebenenfalls bieten.

Die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“, ein Zusammenschluss von Logis-
tikern in Deutschland, die sich für das Image der Logistik einsetzen
und den Aktionstag seit ihrer Gründung eng begleiten, hat die Rolle
der Logistik in Zeiten der Corona-Pandemie in einem Themenheft zusam-
mengefasst. Es steht zum Download zur Verfügung unter hier zur Verfü-
gung

Zentraler Anlaufpunkt für den Aktionstag ist die Website
www.tag-der-logistik.de. Dort können Unternehmen, Bildungseinrichtun-
gen, Vereine und Verbände sowie Organisationen aus dem Wirtschafts-
bereich Logistik ihre Veranstaltungen veröffentlichen und die Teilneh-
meranmeldung abwickeln. Zur Unterstützung sind im Downloadbereich Doku-
mente hinterlegt, die die teilnehmenden Unternehmen zur Vorbereitung
und Durchführung ihrer Veranstaltung am 15. April 2021 verwenden kön-
nen. Der Tag der Logistik ist auch im Social Web präsent:

www.twitter.com/tagderlogistik / www.facebook.de/tagderlogistik

Unter www.tag-der-logistik.de/tdl-virtuell stehen Anregungen und Tipps
für digitale Veranstaltungsformate bereit.

Quelle und Foto: BVL, der Tag der Logistik bietet die   Chance, die Rele-
vanz von Logistik und Supply Chain Management für die   Versorgung zu
zeigen – wie hier beim Pharmagroßhändler GEHE, der am   Tag der Logistik
2019 Einblick in seine Logistik am Standort Magdeburg   gab.
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