Dezember 2020 Weihnachts-Ausgabe - Jahrgang Nr. 2 - st-johannes.at
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2 INHALT / FOTOS Weihnachts-MZ Inhaltsverzeichnis Fotos aus dem virtuellen Meinung Gemeindeleben Liebe Leserinnen und Leser ...................................................... 3 Leit-Artikel von Rektor Hans Bensdorp ............................... 4 Gemeindeleben Persönliche Gedanken zur Corona-Pandemie .................. 5 Kirchweihfest trotz Hausarrest ................................................. 8 Die Kirchweihfest-DVD: Das perfekte Weihnachtsgeschenk ................................................................ 11 Hinter den Kulissen des Livestreams.................................. 16 Information Aus dem Rektoratsrat ............................................................... 19 St. Johannes aktuell ................................................................... 20 Programmvorschau ................................................................... 24 Aus dem Rektoratsrat ............................................................... 25 Kirchen- und Heimdienste ..................................................... 45 Terminkalender ........................................................................... 45 Texte und Gedanken Das Weihnachtsevangelium nach Lukas ............................. 4 Texte aus der Messe zum Kirchweihfest ........................... 14 Witze ................................................................................................ 15 Messtexte zum Nach-lesen und Nach-denken ............. 18 Predigt von Dr. Claus Janovsky am 8. Dezember ......... 19 Geschichte und Bräuche im Kirchenjahr ........................... 26 Weihnachtsgedichte und -gedanken ................................ 28 Das Christkind wartet bestimmt! ......................................... 29 Unser Schulprojekt in Ecuador ............................................. 31 Unser Entwicklungshilfe-Projekt in Uganda.................... 32 Stöpsel-Sammelaktion ............................................................. 33 Das aktuelle Interview mit Julia Sturm .............................. 34 MZ-Reprise: Aufregung um „Bischof Nikolaus“ ............ 42 Weihnachten zum Nachdenken ........................................... 43 Das Letzte ...................................................................................... 44 Titelblatt: Unser Adventkranz am Altar IMPRESSUM: Medieninhaberin, Eigentümerin, Heraus- geberin, Verlegerin und Herstellerin: Katholische Rektoratskirche St. Johannes der Täufer, 1050 Wien, Margaretenstraße 141 Fotos: Julia Sturm, Gerhard und Johannes Ruprecht, Clemens Weiss, Franz Zalabay Layout: Reinhard Jellinek Druck: Peter Nosoli, Gerhard Ruprecht Für den Inhalt verantwortlich: Manfred Ruprecht, 1050 Wien, Margaretenstraße 141 Wien, im Dezember 2020. Dezember 2020
Weihnachts-MZ MEINUNG 3 Liebe Leserinnen und Leser! Wenn Sterne auf Hausfassaden In St. Johannes ist heuer auch alles Operntreffen, keine Geburtstags- leuchten, Lichter von Balkonen blin- anders als sonst. Die Corona-Be- feier, kein Kirchencafé, keine Ge- ken, Rentiere vor den Türen stehen schränkungen haben die meisten meindeversammlung, keine Kultur- und überall ein Hauch von Zimt in persönlichen Kontakte und unser ge- fahrt, keine einzige Heimveranstal- der Luft liegt, ist es Weihnachtszeit! samtes über die Gottesdienste hin- tung, über die die MZ berichten Heuer verlief der Advent für die ausgehendes Gemeindeleben zum könnte. meisten von uns dennoch ganz an- Stillstand gebracht. Und unsere Un- Es ist uns dennoch wieder eine sei- ders als bisher. Wie oft haben wir sere Kirche war wie alle anderen tenstarke Ausgabe gelungen. Wir doch in der Vergangenheit die vor- auch nach zwölf Wochen im Frühjahr haben unsere Redakteure und Rek- weihnachtliche Hektik beklagt und nun auch im zweiten Lockdown kürz- toratsräte gefragt, wie es ihnen per- dass die „besinnlichste Zeit des Jah- lich wieder drei Wochen lang für öf- sönlich in Corona-Zeiten geht und res“ uns um die Besinnung gebracht fentliche Gottesdienste gesperrt. was ihnen fehlt. Weiters informieren hat. Heuer ist es tatsächlich stiller ge- Und der dritte Lockdown ab 26. De- wir Sie, was es Neues hinter den Ku- worden, und doch nicht ganz so „wie zember steht bereits bevor. Zum lissen unserer Livestream-Übertra- es früher einmal war“: Viel mehr „on- Glück gibt es die Livestream-Messen, gungen gibt. Wir berichten über das line“ als „outdoor“! Warten und Hoff- die viele Gemeindemitglieder von zu „Kirchweihfest im Hausarrest“, also nung haben heuer jedenfalls nicht Hause aus mitfeiern können. Viele über die tolle Initiative unserer Ju- nur eine religiöse Bedeutung. vermissen aber die Gemeinschaft gend, die nicht aufgegeben und ihre Der Grund dafür heißt Corona. Ein sehr. Idee durchgezogen hat, die Theater- weltweit verbreitetes Virus hat uns Das Jahr 2020 wird in die Geschichts- darbietungen heuer auf Video aufzu- weiter fest im Griff. Infektionsraten bücher eingehen. Die Frage ist, was nehmen und den Gemeindemitglie- und Sterbefälle sind bedrohlich. Je- bleibt, wenn alles vorüber ist? Wird dern den Spaß per DVD zugänglich der von uns ist mit Einschränkungen alles wieder so werden wie früher? zu machen. Das Ergebnis ist nicht nur konfrontiert. Soll es das überhaupt? Oder ziehen ein einzigartiges Weihnachtsge- Man fühlt sich wie in einem utopi- wir da oder dort auch Lehren aus schenk, sondern bringt St. Johannes schen Film: Bürogebäude sind ver- dieser Krise? Homeoffice und On- auch wichtige Spendeneinnahmen waist, die Leute arbeiten vielfach von line-Einkäufe werden bleiben. Aber als Ersatz für „Klingelbeutel“ und zu Hause, abends sind die Straßen werden alle wieder zu den Sonntags- Sonntagscafé-Einnahmen zur Erhal- leer. Homeoffice, Distance-learning messen in die Kirche kommen, so- tung von Kirche und Heim. Weiters und Lockdown sind allgemein ge- bald dies ohne Corona-Anste- starten wir eine neue MZ-Serie, die brauchte Begriffe, die man im Duden ckungsgefahr möglich sein wird? O- Ihnen die Entstehung und Bedeu- noch vergeblich sucht. Die Corona- der werden manche lieber weiterhin tung der Feste und Bräuche im Kir- Krise hat unser gesamtes soziales Le- im Pyjama den Livestream verfol- chenjahr erläutern soll. Sie können ben verändert, hat Auswirkungen auf gen? weiters ein umfangreiches Interview Beziehungen, Freundschaften und Für die MZ zeichnet sich die Antwort mit der Religionslehrerin Julia Sturm die gesamte Gesellschaft. Die tägli- bereits ab: Seit unsere Zeitung auch lesen und sich in der Serie „So war’s chen Berichte aus den Spitälern und im Internet gelesen werden kann, ist einmal“ an das legendär gewordene die dramatisch angewachsenen Ar- die Zahl der gedruckten Exemplare Ereignis erinnern, als „unser Niko- beitslosen- und Kurzarbeitszahlen um etwa ein Drittel gesunken. Wie laus“ Rauschebart und Bischofs- erschrecken. bei anderen Zeitungen auch, werden mütze zu Hause vergessen hatte und Vieles wird uns aber in dieser Krise manche künftig Online-Leser blei- doch noch rechtzeitig zu den Kin- erst richtig bewusst: Es scheint so, ben. Dennoch ist das auch eine dern in die Kirche kam. dass die Wirtschaft weltweit zusam- Chance: Die Zahl unserer Leser ist So möchte ich Ihnen viel Freude menbricht, wenn die Menschen ein heuer vermutlich größer geworden. beim Lesen dieser Ausgabe wün- paar Wochen lang nur das kaufen, Das zeigen Reaktionen von bisher schen und mich herzlich für Ihr Inte- was sie wirklich brauchen. Und wir Außenstehenden. Wenn Sie zu jenen resse an unserer Zeitung, aber auch kommen bestimmt auch noch da- Lesern gehören, die uns im Internet für die vielen Zeichen der Verbun- rauf, dass Bildung im Sinne von Ver- entdeckt haben, freuen wir uns über denheit mit unserer Gemeinde in mittlung akademischen Wissens ein kurzes Mail sehr. Besonders ge- diesem so schwierigen Jahr bedan- nicht alles im Leben ist: Wir haben freut haben wir uns übrigens auch ken. Im Namen der gesamten Re- eine Heerschar an arbeitslosen Aka- über das große Lob unseres daktion wünsche ich Ihnen frohe demikern und Maturanten, aber Firmspenders Dr. Karl Rühringer zur Weihnachten und Gottes Segen für wenn die Grenzen zugehen, fehlt es Herbstausgabe der MZ. ein GESUNDES NEUES JAHR! an Personal, das uns pflegt. Für die Weihnachtsausgabe standen Gerhard Ruprecht Man staunt, was auch in der Kirche wir vor einer in 48 MZ-Jahren noch plötzlich alles möglich wurde – von nie dagewesenen Herausforderung: Online-Messen bis zur eigenhändi- Kein Kirchweihfest wie sonst, kein gen Adventkranzsegnung zu Hause. Filmabend, kein Bibelvortrag, kein Dezember 2020
4 MEINUNG / GEDANKEN Weihnachts-MZ Liebe Rektoratsgemeinde! Auf Grund der coronabedingten Ein- wenn wir deshalb grantig sind oder Gott kommt im Leben von Menschen schränkungen ist der Advent heuer gar schlecht gelaunt? vor, die barmherzig handeln. Gütige, vermutlich ruhiger als in anderen Gott ist Mensch geworden in Jesus, liebende Menschen zeigen uns den Jahren. Weihnachten wird in vielen damit es der Menschheit gut geht, guten und liebenden Gott. Es liegt an Familien anders gefeiert werden als um die Menschheit zu erlösen. Gott uns, wie Weihnachten wird und nicht bisher. Für viele weit stiller als ge- wird Mensch, wenn wir auf ihn ver- so sehr an den äußeren Umständen. wohnt, weil es nur ganz wenige Be- trauen, gerade dann, wenn wir In diesem Sinn wünsche ich ihnen – suche geben soll. Es genügt nicht, scheinbar mit leeren Händen daste- trotz allem – frohe, gesegnete Weih- sich gerade noch an die Vorschriften hen. Gott wird Mensch, wenn wir nachten. zu halten, wir müssen alle dazu bei- hoffen und anderen Hoffnung ma- tragen, dass sich das gefährliche Vi- chen, wenn wir nicht aufgeben, ob- Ihr Rektor Hans Bensdorp rus nicht oder kaum verbreiten kann. wohl vieles ausweglos erscheint. Bringt es etwas, wenn wir uns ärgern, Herbstmelancholie „Trübe wird’s, die Wolken jagen.“ Lärchen im herbstlichen Prachtornat. „Dämmerung will (schon) die Flügel (N. Lenau) Blasslila Flämmchen in den Wiesen spreizen, Nebel nisten im Geäst, wie Irrlichter – schaurig rühren sich die Bäume. sickern in die Seele. letzte Herbstzeitlosen. Wolken zieh’n wie schwere Träume.“ Herbstmelancholie … (J. v. Eichendorff) Mäuse rascheln im welken Laub. Krähen krächzen ihr Abendlied. „Seltsam, im Nebel zu wandern“. Emsige Sammler haben es eilig – (H. Hesse) tragen Vorräte ins Nest. Die Natur rüstet sich zum Winter- Bäume wie Gespenster – verrenkte „Am Waldrand warnt ein Häher“ (H. schlaf – Gestalten. Löns). zum Schlaf – nicht zum Tod – Ein Windstoß zupft welke Blätter erwartet geduldig Frühlingsauferste- „Abendstille überall …“ vom Baum. hung. Nur manchmal regen Vögel sich Verirrte Sonnenstrahlen malen bunte Ernst Wrba „träumerisch im tiefen Rohr“. Kringel. (N. Lenau) Vor der „Tannenschwärze“ – wie lo- dernde Fackeln – Das Weihnachtsevangelium nach Lukas In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar einen Sohn, den Erstge- borenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade. Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war. Dezember 2020
Weihnachts-MZ MEINUNG 5 Persönliche Gedanken zur Corona- Pandemie Sorgen und Ängste, Chancen und Hoffnungen Die MZ fragte ihre Redakteure und die Rektoratsräte von St. Johannes, was die Corona-Pandemie für sie selbst, für unsere Gemeinde St. Johannes und für Staat und Gesellschaft bedeutet „Es ist schön, wie alle zu- schließlich habe ich seit März den Al- Tagen telefoniert. Geburtstag dies- tar nur noch aus Zuschauer-Perspek- mal nur zu viert gefeiert, trotzdem sammenhalten“ tive gesehen, von der Kamera aus. wunderschön (mit vielen originellen Johannes Ruprecht Was ich auf jeden Fall aus dieser und netten Videobotschaften)! Krise mitnehme: Es ist schön, zu mer- Am Ende wird alles gut sein. Wenn es Viele Menschen haben als Folge von ken, wie toll alle zusammenhalten. noch nicht gut ist, dann ist es noch Corona und der dadurch notwendig Egal, ob hinter den Kulissen des Li- nicht das Ende! gewordenen Beschränkungen ihre vestreams, bei der Kirchweihfest- Arbeit verloren, viele fühlen sich ein- Produktion oder zuhause, wo den „Es ist gut, dass es den Li- sam. Und, was man nicht vergessen Großeltern auf kreative Art eine In- darf: Manche sind am Virus gestor- ternetverbindung hergestellt wird, vestream gibt“ ben. Ich darf von Glück sprechen und damit auch sie beim Livestream mit- Helmut Reindl bin dankbar, dass mir all das nicht feiern können. passiert ist. Selbst während der bei- Sonntag, 9:30 Uhr. Keine Hektik im den Lockdowns hatte ich das Privi- „Am Ende wird alles gut Hause Reindl. Die Familie ist noch im leg, weiterhin arbeiten und sogar das Pyjama. Ich muss meine Damen nicht Haus verlassen zu dürfen. Als Repor- sein“ zur Eile mahnen, um rechtzeitig in ter ist es eben nicht anders möglich die Kirche zu kommen. Es ist Lock- Inge Nosoli – wir dürfen und müssen raus auf die down, die Messe findet für uns nur Straße, zu den Menschen. „Wenn du heute aufgibst, wirst du online statt. Natürlich ist alles schwierig und vie- nie wissen, ob du es morgen ge- 10 Uhr: Die Übertragung beginnt les sehr traurig. Ich bringe es nicht schafft hättest.“ Dieser Spruch hat (übrigens pünktlicher als zu Normal- über‘s Herz, meine eigene Familie zu mich durch die Zeit der Corona-Krise zeiten). Die Glocke läutet, das Ein- umarmen. Zu groß ist die Angst, je- bis jetzt begleitet. Wir werden es gangslied beginnt, Rektor und Mi- manden anzustecken. Und natürlich schaffen, davon war und bin ich nistranten ziehen ein. Alles ganz nor- ist es sehr schade, niemanden treffen überzeugt. Viele Dinge haben sich mal. Und doch ganz anders. Es ist zu können. Allerdings finde ich es allerdings schlagartig geändert: Kein gut, dass es den Livestream gibt, weil sehr positiv, dass wir über Videotele- körperlicher Kontakt zu den Eltern, man sich zumindest ein bisschen mit fonie, über Internet-Konferenzen dafür (mehrmals) täglich telefoni- der Gemeinde verbunden fühlen und Livestreams miteinander in Ver- scher Kontakt zu Mutti und Papa. kann. Ein Ersatz für eine Messe in der bindung bleiben und uns dabei so- Keine Treffen mit den Freundinnen Kirche ist es nicht. Aber das wird wie- gar sehen können – selbst in Lock- und Kolleginnen, allerdings jeden der, vielleicht sogar einmal ohne down-Phasen. Dienstag Fixpunkt im Zoom-Café. Maske im Gesicht. Ich bin optimistisch, dass wir in nicht Kein Kontakt zu den Und sonst? Netflix kennen wir inzwi- allzu ferner Zukunft wieder so etwas Gemeindemitgliedern, dafür jeden schen auswendig, und im „Siedler wie Normalität erleben werden, und Sonntag um 10 Uhr Teilnahme am von Catan“-Spielen sind wir inzwi- ich freue mich schon darauf. Darauf, Online-Gottesdienst. Kein Sport im schen Weltmeister. Schwierig ist halt, Euch alle (ohne Maske) wiederzuse- Sportverein, trotzdem (fast) täglich dass das Besuchen der Eltern, wenn hen, das Leben zu genießen, zu la- Training am Hometrainer. Osterur- überhaupt, dann nur mit großem Si- chen, ohne dabei Angst haben zu laub in Belgien abgesagt, cherheitsabstand erfolgen kann. müssen, Aerosole zu versprühen. Ich dafür Fotobuch vom letzten Sommer Aber auch hier lebt die Hoffnung, freue mich darauf, bald einmal wie- gemacht. Kein Plaudern von Ange- dass es bald einmal wieder besser der zu ministrieren. Ich bin gar nicht sicht zu Angesicht, aber schon mehr wird. sicher, ob ich das noch kann – als 1.300 Minuten in weniger als 30 Dezember 2020
6 MEINUNG Weihnachts-MZ „Ein besonderes Schuljahr“ uns alle belastenden, aber notwendi- konnten nicht so stattfinden wie in gen Maßnahmen anheizen. früheren Jahren. Gleichzeitig hat Manuela Ruprecht Bedrückend ist natürlich auch der diese Not auch zu einer sanften Form fehlende persönliche Kontakt samt von Umorientierung führen müssen Es ist ein ganz besonderes Schuljahr. körperlicher Nähe zu allen Liebge- bzw. geführt: Wie können wir jene Meine 6jährigen in der 1. Klasse mit wonnenen. Das gilt aber noch viel Personen erreichen, für die es nicht Maske im Unterricht zu sehen, ist ein mehr für alleinstehende und betagte möglich ist, eine Messe zu besu- Mitleid auslösender Anblick. Der Mitbürger, die in ihrer Wohnung o- chen? Die Etablierung eines erfolg- Lockdown bedeutet für mich Mehr- der im Pflegeheim dieser Belastung reichen und professionellen Li- arbeit – durch die parallele Betreu- besonders ausgesetzt sind. vestreams wird mir positiv in Erinne- ung jener Kinder, die in die Schule Aber natürlich gibt es auch Positives: rung bleiben, während der fehlende kommen, und das Vermitteln von Ein großes Maß an Nachbarschafts- Austausch und Plausch nach den Lehrstoff und Aufgaben an die, die hilfe und Aufeinander-Schauen Messen und beim Sonntagscafé eine zu Hause sind. wurde und ist immer noch spürbar. spürbare Lücke hinterlässt. In diesem Mir persönlich fehlen die Treffen mit Nicht zuletzt auch die plötzliche Er- Sinne freue ich mich darauf, wenn Freunden. Ich versitze viel Zeit vor kenntnis, dass etwa Waren vom der Zeitpunkt kommt, an dem sich dem Laptop. Immerhin ist aber Gärtner nebenan besser schmecken die Gemeinde wieder gefahrlos ver- meine Wohnung bereits weihnacht- und frischer sind als die aus Spanien sammeln kann. lich dekoriert. Auch Urlaube und Rei- oder gar aus Übersee importierten. sen gehen mir heuer ab, ich habe Klar ist jedenfalls, dass wir nur ge- mittlerweile schon ein bisschen Fern- „Schätzen, was wir haben“ meinsam durch die Krise kommen. weh! Keinesfalls hilft Verweigerung und Helene Reindl pitzelige Suche nach Schwachpunk- „Großes Maß an Nachbar- ten und Fehlern in im Grunde ge- Besonders gefehlt hat mir dieses Jahr nommen nutzbringenden und not- der Pfingstausflug nach Weyer und schaftshilfe“ wendigen Verordnungen, mit dem dass wir uns nicht umarmen durften. Manfred Krikula Ziel, diese sofort wieder zu Fall zu Auch sehr gefehlt hat mir das Kirch- bringen. weihfest, das einen als Gruppe doch Für mich persönlich halten sich die schon sehr zusammenschweißt. Blöd Auswirkungen in Grenzen: Als Pensi- fand ich natürlich auch die Masken „Neue Anforderungen in onist habe ich keine Existenzängste, während des Gottesdienstes. Ich unser Haus mit Garten garantierte der Schule“ wünsche mir ganz fest, dass wir im auch während der härtesten Lock- nächsten Jahr zur Normalität zurück- Markus Nosoli kehren können, und ich denke, wir down-Phasen ein Mindestmaß an Freiheit. Selbst als Gabi und ich eine 2020 geht nun zu Ende – und die können aus diesem Jahr noch etwas zehntägige Quarantäne einhalten meiste Zeit des Jahres haben wir uns lernen: das zu schätzen, was wir ha- mussten, waren wir durch die Wohn- mit den direkten und indirekten Fol- ben, und dass Zusammenhalt auch situation und den Gott sei Dank sehr gen bzw. Auswirkungen durch das möglich ist, wenn wir uns nicht se- milden Verlauf nur vergleichsweise Corona-Virus auseinandersetzen hen. gering betroffen. Auch durch die müssen. Im Schulwesen sind für mich spürbare Hilfsbereitschaft von Ver- durch das Home-Schooling und das „Ich gehöre zu den wandten und Nachbarn. Wir hatten Ausfallen des Präsenzunterrichts nicht das Gefühl, allein gelassen zu ‘Gesegneten‘“ neue Anforderungen an Lehrperso- sein. nen offensichtlich geworden, wäh- Florian Schild Betroffen machen aber die Meldun- rend man im privaten Rahmen auf gen über die vielen Schwerkranken größere Reisen oder private Treffen Die Beschränkungen haben das sozi- und Toten, die dieses Virus bisher verzichten musste. Diese Einschrän- ale Leben vom gemeinsamen Tisch verursacht hat. Auch die Vorstellung, kungen haben auch zu einem Gefühl hinter einzelne Bildschirme verlagert. den Lockdown etwa mit zwei Kin- der Erschöpfung und Überforderung Dadurch konnte ich die meisten mei- dern in einer 70m2-Wohnung mit geführt. ner Freizeitbeschäftigungen – wie Homeoffice, begleitet von Existenz- Wenn ich zwei Jahre zurückdenke Brettspielrunden, Quizabende, oder ängsten, verbringen zu müssen, ist und man Touristen mit Gesichtsmas- das gemeinsame Verfolgen von mehr als deprimierend. Betroffen ken gesehen hat, so war dies ein sel- Sportveranstaltungen – beibehalten. macht aber auch, dass es in dieser tener, außergewöhnlicher Anblick. schlimmsten Krise seit 75 Jahren Po- Dennoch gibt es natürlich erhebliche Heute ist es genau umgekehrt: Wenn litiker gibt, die die für mich unver- Unterschiede zwischen Treffen im man Personen ohne Maske sieht, ist ständlichen Verschwörungstheoreti- virtuellen und im realen Bereich. Das das die Ausnahme. Das Kirchenjahr ker und Virus-Verleugner unterstüt- beginnt bei so einfachen Sachen, wie habe ich 2020 „gedämpft“ wahrge- zen und die Stimmung gegen die für der Wahl der Blickrichtung, bis hin nommen, viele Momente, Erlebnisse Dezember 2020
Weihnachts-MZ MEINUNG 7 zur Erfahrbarkeit von Nähe und Dis- „Gott meint es gut mit mir“ Sterbefälle. Ich selbst nutze die ge- tanz. wonnene Zeit aus abgesagten beruf- Meine Tätigkeit in St. Johannes hat Helga Wöber, Pensionistin lichen Veranstaltungen für lange sich auch nur zum Teil verändert, da schon aufgeschobene Tätigkeiten. ich zu den „Gesegneten" gehöre, die Die Coronakrise ist schwer zu be- Endlich auch ein ruhigerer Advent, auch den Livestream-Messen vor Ort schreiben. Einerseits geht mir die Ge- ohne die vielen Anfragen zu unbe- beiwohnen dürfen, auch wenn es im- meinde sehr ab. Ich kann gar nicht dingt in dieser Zeit nötigen Treffen mer noch ein merkwürdiges Gefühl sagen, wie froh ich über den Li- bei Heißgetränken zu absurden Prei- ist, vom Altar aus in den leeren, fast vestream bin. DANKE, DANKE! Man sen. (das Technik-Team ausgenommen) sieht die Kirche, man sieht wenige Natürlich verstehe ich, dass viele die seelenlosen Kirchenraum zu bli- Ministranten, aber man kann und Einsamkeit belastet. Besonders be- cken, anstatt einer lebendigen Ge- darf mitfeiern. Verordnetes „Eucha- troffen macht es mich, dass Kranke meinde mit vielen bekannten Ge- ristisches Fasten“! Andererseits darf und Pflegebedürftige in Spitälern sichtern gegenüber zu stehen. ich ohne schlechtes Gewissen zu und Altersheimen nicht oder nur ein- Was mir in St. Johannes durch Hause bleiben. Die Elektrizität, das geschränkt besucht werden dürfen. Corona natürlich abgeht, sind die Telefon, etc. funktionieren. Wie muss Die hohe Arbeitslosigkeit macht mir Abendveranstaltungen im Heim, es Leuten gehen, die das alles nicht große Sorge. Auch fühle ich mit je- wie das Kirchweihfest mit dem Feier- haben? dem mit, dessen Hochzeit oder ein abend am Freitag, oder der Mitarbei- Mir geht vieles ab. Keine Kulturfahrt, anderes „einmaliges Fest im Leben“ terfasching, die Vorbereitung von fast keine Nachhilfestunden, kein abgesagt, verschoben oder auf den Spielen wie „Wir haben 100 Gemein- Mittagessen im Heim. Gott sei Dank engsten Kreis eingeschränkt gefeiert demitglieder gefragt" oder das darf ich für die Nachbarskinder da werden muss(te). „Spiel der Sinne" samt der gemein- sein, unser gütiger Gott meint es gut Ich persönlich habe aber heuer un- schaftlichen Verwirklichung im Heim. mit mir. sere Wohnung noch mehr zu schät- Für die Zukunft hoffe ich auf einen Wie es weitergeht? Ich hoffe auf eine zen und zu genießen gelernt. Wie Lernprozess von uns allen, auch in gut verträgliche Impfung und auf ei- viele Menschen auf der Welt wären Bezug auf ähnliche Herausforderun- nen vernünftigen Umgang der Men- froh, so ein eigenes, warmes Zu- gen in der kommenden Zeit. Vor al- schen untereinander. hause zu haben … Wie lächerlich wir- lem auf gegenseitige Rücksicht- ken aus diesem Blickwinkel doch Kla- nahme und Geduld, dass es eben Alles ist ganz anders als gen über Ausgangsbeschränkungen auch in unserer heutigen Welt, wo sonst … jeder alles sofort haben will und Natürlich scheint manches unlo- meist auch bekommt, Phasen gibt, Annalisa Ruprecht gisch, was es an Einschränkungen im deren Bewältigung eben Zeit, das täglichen Leben gibt. Aber man muss wichtigste Gut für uns alle, in An- Eigentlich ist es für mich ganz ange- nicht unbedingt darüber den Kopf spruch nimmt. nehm, länger zu schlafen und dann schütteln, dass Waffengeschäfte im in Jogginghosen vor dem Laptop 2. Lockdown offenhalten durften – den Unterricht zu verfolgen. man kann sich auch darüber freuen, „Entschleunigung tat gut“ Aber es ist alles nur aufgeschoben: dieser Branche nicht über die eigene Prüfungen und Schularbeiten wer- Steuerbelastung 80% des Novem- Susanne Ruprecht den verschoben. Der Stress wird ber-Umsatzes aus dem Vorjahr er- Die Corona-Lockdown-Wochen wa- dann noch später kommen. Das Ler- setzen zu müssen. ren für mich Entschleunigung. Die nen fällt mir zu Hause schwerer als in Was ich nicht verstehe, sind die vie- gemeinsamen Mittagessen sowie die der Schule. Mir gehen die Freunde len Fragen, was denn nun ganz ge- gemeinsame Zeit während der ab, und auch die Bewegung fehlt mir nau erlaubt und was verboten sei. Homeoffice Phasen waren etwas sehr. Wie viele Personen, in welchem Ab- sehr Angenehmes und haben uns als stand, bis zu welcher Uhrzeit, an wel- Paar gut getan. Das Zauberwort heißt chen Orten …? Genau deswegen Ebenso schön: die Spaziergänge in müssen Beamte zig Stunden über Schönbrunn – ich habe mich abseits Vernunft Verordnungen brüten, in denen der Wege und Menschenmengen dann andere die Schlupflöcher su- Gerhard Ruprecht bewegt und dabei viele schöne chen … Es geht doch darum, was Ecken vor der Haustür entdeckt. Natürlich fehlt mir heuer manches. sinnvoll und gescheit ist. Das Zau- Aber wirklich schlimm sind für mich berwort heißt: Vernunft! nur die hohen Infektionsraten und Dezember 2020
8 GEMEINDELEBEN Weihnachts-MZ Kirchweihfest trotz Hausarrest Bericht über das alternative Kirchweihfest 2020 55 Jahre ist unsere Gemeinde St. Johannes heuer alt, und jedes Jahr hört man das Motto: Auch heuer wird es wieder KEIN Kirchweihfest NICHT geben! ebenso die Tickets. Doch dann ka- Am eigentlichen Kirchweihfest-Wo- Ehrlich gesagt, heuer, just zum 55- men die nächsten Verschärfungen. chenende Ende November ist nun jährigen Jubiläum, war es gar nicht Wir mussten daher die Vorführun- die brandneue DVD erschienen, die so einfach, dieses Motto wieder um- gen des aufgezeichneten Videos auf das heurige Kirchweihfest-Pro- zusetzen. Samstag 13. Februar (18 Uhr) und gramm enthält. Mit vielen neuen Corona hat natürlich alles erschwert, was wir uns für Sie ausgedacht hat- ten. Schon nach dem Sommer hat die Bundesregierung die Veranstal- tungs-Vorschriften verschärft. Bis dahin war unser Plan gewesen, unser Kirchweihfest-Theaterprogramm heuer wegen des größeren Platzan- gebotes im Pfarrsaal der Pfarre St. Florian auf der Wiedner Hauptstraße aufzuführen. So, wie das schon in der Anfangszeit unserer Gemeinde ein- mal gemacht wurde, als es unser Heim noch nicht gab. Der Saal wäre groß genug gewesen, um die erfor- derlichen Abstände einzuhalten und Sonntag 14. Februar (15 Uhr) ver- Darbietungen, aber auch mit drei entsprechend viele Gäste einladen schieben und hoffen, dass diese Ter- Best-of-Sketches aus früheren Jah- zu können. mine in der Hochphase des Fa- ren. Die DVD macht es möglich, dass Unser großes Kirchweihfest-Team schings halten werden. Die neuen Sie sich die heurige Theaterauffüh- traf sich bereits Anfang September, Plakate sind gedruckt, die Tickets in- rung zuhause anschauen können, um mögliche Sketches für die Auf- zwischen überklebt. Aber das heißt ja selbst in „Hausarrest“-Zeiten. Unser führung auszuwählen. Doch dann leider nichts. Geplant ist, dass wir pro Slogan ist daher Programm: „Kirch- kamen die ersten neuerlichen Ver- Vorführung 40 Personen ins Heim weihfest statt Hausarrest“. Die DVD schärfungen. können Sie weiterhin per E-Mail be- stellen (an kwf@st-johannes.at) oder auch persönlich in der Kirche im An- schluss an die Hl. Messen mitneh- men. Wir erbitten dafür eine Spende von 25,- Euro plus 2,75 Euro für das Porto, wenn ein Postversand ge- wünscht wird. Wie Sie sich vorstellen können, war es gar nicht so leicht, die Proben und schließlich auch die Video-Aufnah- men über die Bühne zu bringen. Als Ende Oktober erste Vermutungen zu einem „Lockdown light“ aufkamen, wurden die Sketches noch schnell aufgezeichnet – viel früher, als die Wir beschlossen daraufhin, das einlassen können. Es sollen auch – Darsteller in „normalen“ Jahren ihren Kirchweihfest heuer sicherheitshal- ähnlich wie im Flugzeug – Getränke Text können mussten. Wir hatten ber nur als Video aufzuzeichnen. und Snacks zum Platz gebracht wer- Glück, denn wir hatten unsere Dar- Dieses, so der ursprüngliche Plan, den, damit auch für das leibliche steller-Crew vorab in acht Einzelte- hätte am Kirchweihfest-Wochen- Wohl gesorgt ist. Natürlich nur, so- ams aufgeteilt, wodurch die Corona- ende im November auf der Leinwand fern das die dann geltenden Regeln Kontakt-Beschränkungen für die im Heim vorgeführt werden sollen. zulassen. Proben und Aufnahmen eingehalten Die Plakate wurden gedruckt, werden konnten. Dezember 2020
Weihnachts-MZ GEMEINDELEBEN 9 Was ist auf dieser DVD zu sehen? An erinnert frappant an einen Werbe- Manfred Krikula spielen eine Selbst- dieser Stelle wollen wir nicht zu viel song, den man seit Sommer sehr hilfegruppe der besonderen Art: verraten. Vielleicht werden Sie ja zu häufig im Radio und Fernsehen hört. Nämlich für Menschen mit imaginä- Weihnachten mit der DVD beschenkt Unsere Version gibt einen Einblick ren Freunden. oder wollen Sie sich diese erst im hinter die Kulissen und zeigt auf ko- Zusammen mit Helene Reindl und Februar im Heim anschauen. Da wol- mödiantische Art, warum Ihre DVD- Annalisa Ruprecht sorgen sie zudem len wir keine Überraschung vorweg- Spende für die Gemeinde so wichtig für einen musikalischen und tänzeri- nehmen. Hier aber ein kleiner Über- ist. Für den Dreh zum Musikvideo schen Leckerbissen: Beim Gesund- blick: wurde sogar ein Teil des Heims unter heitskassen-Casting scherzen, sin- gen und tanzen Simulanten zusam- men mit Ärzten. Und zwischendurch geht es um Husten und die Gesund- heit – ein besonders aktuelles Stück. Dazwischen zeigen Gregor Nosek sowie Florian und Martin Schild das Stück mit dem meisten Text und der geringsten Zeit für Atempausen im heurigen Jahr – es heißt konsequen- terweise Wortsalat. Versuchen Sie, da mitzuhalten (und gedanklich mit- zukommen)! Verena Löhnert, Gerhard und Johan- nes Ruprecht zeigen dann, wie es Maria und Josef ergehen würde, wenn Sie heuer in Corona-Zeiten auf Durch das Programm führt auch Wasser gesetzt (keine Sorge, alle Herbergsuche wären. Masken und heuer wieder unser Flo Mayer, dies- Spuren wurden gleich danach wieder Corona-Tests inklusive. mal eben in aufgezeichneter Form. beseitigt). Unsere Jüngsten, also Helene und Dabei hat er es sich auf der Bühne Was sonst noch drauf ist auf dieser Hannah Reindl, Annalisa Ruprecht, richtig gemütlich gemacht, mit Ti- DVD? Tobias Bacher und unser junggeblie- ger-Teppich, Kaminfeuer und all Martin und Florian Schild streiten bener Gaststar Helmut Reindl, beleh- dem, was man in einem typischen sich im Stück Schild-erwald nicht mit ren uns dann über Tischmanieren. Es Corona-Hausarrest braucht – lassen gesprochenen Worten, sondern mit geht um das Auf‘s-Telefon-Starren: Sie sich überraschen. Flo Mayer mo- gedruckten Plakaten, ganz ohne Ton. Eine, wie es scheint, neue Krankheit deriert und zaubert zwischen den insgesamt 18 Darbietungen und Show-Elementen, er erzählt auch so manchen Witz. Zudem sorgt Tobias Bacher als Background-Stimme für sehr professionelle Ansagen. Das heurige Kirchweihfest besteht aus zwei Hälften, beide jeweils ein- geleitet von einem musikalischen Rückblick auf das letzte und vor- letzte Kirchweihfest, kombiniert mit einem Blick auf das heurige Corona- Jahr in unserer Gemeinde. Extra für das Kirchweihfest wurde heuer ein sehr charmanter und ins Ohr gehender Kirchweihfest-Song Clemens und Angelika Weiss spielen vieler auf ihr Handy fixierter Men- aufgenommen, den Tobias Bacher, Dinge vor, die Sie in bestimmten Si- schen. Selbst beim Abendessen kann Annalisa Ruprecht und Verena Löh- tuationen lieber nicht tun sollten – so mancher von uns den ständigen nert eingesungen haben – und das, etwa bei einer Verkehrskontrolle o- Blick auf‘s Handy nicht abstellen. Der Sie werden es nicht glauben, wäh- der beim Essen mit Freunden. Und Sketch zeigt, dass das schon vor rend sie Maske trugen. Sie kennen auch, was man beim Ansehen des Li- hundert Jahren ein ernstes Problem vielleicht die Video-Ankündigung für vestreams tun kann, aber keinesfalls gewesen sein könnte – noch vor der das heurige Kirchweihfest, unseren in der Kirche. Erfindung des Handys … Trailer? Die Langfassung davon fin- Astrid Bobik, Stephan Schuller, Ma- den Sie nun auf der DVD. Der Song nuela und Johannes Ruprecht sowie Dezember 2020
10 GEMEINDELEBEN Weihnachts-MZ Außerdem spielen Julia Sturm, Gre- Es zahlt sich übrigens aus, die DVD Einsatz und unter extremem Zeit- gor Nosek sowie Markus und bis zum Schluss durchzuschauen: druck bemüht hat, ein Kirchweihfest- Thomas Nosoli ein sehr amüsantes Ganz am Ende gewähren wir Ihnen Theaterprogramm auf die Beine zu Szenario durch, das heuer besonders noch einen Blick hinter die Kulissen stellen, das diesen Namen verdient. Die Liste mit den Mitarbeitenden ist sehr lange. Sie finden ihre Namen in der Hülle der DVD: Das Deckblatt ist nicht nur ein Blatt, sondern ein rich- tiges kleines Heftchen mit allen Stü- cken und Namen. Ein besonders gro- ßes Danke gilt Flo Mayer, der auch heuer, unter erschwerten Bedingun- gen, durch das Programm führt und dabei sein Publikum verzaubert. Auch Manfred Krikula sprechen wir ein besonders herzliches Danke- schön aus. Er hat als Chef-Kame- ramann die Aufzeichnungen abgewi- ckelt, zusammen mit Johannes Rup- aktuell ist, wo man doch so stark auf und zeigen Ihnen die lustigsten recht die Videos geschnitten und be- das Einkaufen im Internet angewie- Hoppalas der heurigen Produktion … arbeitet und schließlich auch die sen ist: Wie wäre es, wenn das Ein- Sehenswert! DVDs finalisiert, gebrannt und mitt- kaufen im echten Leben genauso ablaufen würde wie im Internet? Wenn selbst ein Laib Brot recht um- ständlich zu bekommen ist … Ein schrecklicher Gedanke, aber großes Kino! Und noch ein weiteres Gedankenex- periment findet sich auf der DVD: Stellen Sie sich vor, die Polizei wäre privatisiert worden und Sie hätten das nicht mitbekommen! Verena Löhnert spielt dabei gleich zwei Poli- zisten auf einmal und Johannes Rup- recht einen Mann mit recht unge- wöhnlichem und unnachahmlichem Namen. Zwischendurch werden drei Best-of- Stücke gezeigt: Welche Nummel? Ein herzliches Dankeschön gebührt lerweile zig-fach vervielfältigt. Ein aus 1991, Das Klavier aus 1993 und dem großen Team, das sich mit viel Dankeschön auch für den klaglos Der Klon aus 2006. funktionierenden Postversand. Der Rektoratsrat dankt besonders auch Florian Schild und Johannes Rup- recht für die Organisation und Ge- samtleitung des Kirchweihfests. Mehr als 80 (!) DVDs sind bis Redak- tionsschluss dieser MZ bereits be- stellt worden. Ein schönes Ergebnis und eine wichtige Spendenein- nahme für unsere Gemeinde, insbe- sondere für unser Heim, das im nächsten Jahr hoffentlich wieder Bühne für das Kirchweih-Theater sein kann. Dezember 2020
Weihnachts-MZ GEMEINDELEBEN 11 Das perfekte Weihnachtsgeschenk! Sie werden lachen: Es gibt auch heuer wieder ein tolles Kirchweihfest-Theaterprogramm. Unsere jungen Gemeinde- mitglieder haben es allen Corona-Widrigkeiten zum Trotz seit dem Sommer einstudiert, aufgeführt und aufgenom- men. Das Ergebnis ist höchst professionell geworden: Die DVD bietet zwei Stunden unbeschwerte Unterhaltung – mit neuen Sketches und auch mit drei Highlights früherer Aufführungen. Mit einer Titelmelodie, die das Zeug hat, eine Hymne zu werden. Und mit einer kurzweiligen, witzigen und „zauberhaften“ Moderation. Da stecken unglaubliche Anstrengungen und viel Herzblut dahinter. Unsere Gemeinde darf stolz auf ihren Nach- wuchs sein. Den verdienten Applaus durften die Mitwirkenden leider nicht auf der Bühne entgegennehmen. Er wird aber durch die weit über den Erwartungen liegende Zahl an DVD-Bestellungen deutlich zum Ausdruck gebracht. Bei Redaktionsschluss waren bereits mehr als 80 DVDs ausgeliefert, und die Nachfrage reißt nicht ab. Diese DVD ist nicht nur ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk, sondern bringt St. Johannes auch wichtige Spenden als Ersatz für „Klingelbeutel“ und Sonntagscafé-Einnahmen zur Erhaltung von Kirche und Heim. Jede Bestellung, die uns unter kwf@st-johannes.at oder Tel. 01/ 305 36 90 erreicht, wird noch am selben Tag per Post versandt. Wir wünschen viel Freude und gute Unterhaltung! Dezember 2020
12 GEMEINDELEBEN Weihnachts-MZ Dezember 2020
Weihnachts-MZ GEMEINDELEBEN 13 Dezember 2020
14 GEDANKEN Weihnachts-MZ Texte aus der Messe zum Kirchweihfest Tagesgebet Dieser Gedanke kann uns Hoffnung ihnen Freude, Zufriedenheit und Guter Gott, zu Deiner Ehre feiern wir geben auch in der heutigen schwie- Glück. heute das Gedenken an die Errich- rigen Zeit der Pandemie und des Lockdowns. In der Offenbarungs- Meditation nach der tung unserer Kirche St. Johannes. rede im Matthäus-Evangeliums hö- Kommunion Wir danken Dir für allen Segen, den Du denen gewährt hast, die sich hier ren wir es heute klar und deutlich: Du bist der Trost der ganzen Welt. immer wieder versammeln. Wir, die wir zu diesem König gehö- Sag‘ das den Armen. Wir bitten Dich: Lass alle, die Dich an ren wollen, wissen, was zu tun ist. Du herrschst mit starkem Arm. diesem Orte suchen, Dir in Wort und Keiner von uns kann die Welt retten, Sag‘ das den Unterdrückten. Sakrament auch begegnen. aber doch kann jeder seinen persön- Du verkündest Freiheit. Begleite uns und bewahre uns vor lichen Beitrag leisten. Tätige Nächs- Sag‘ das den Versklavten. Irrtum. Richte uns auf, hilf uns nicht tenliebe ist für uns Christen keine Du sammelst unter Deinem Schutz. nur zurückzublicken auf Vergange- Option, sondern eine Bedingung. Sag‘ das den Verfolgten. nes. Gerade jetzt im Lockdown ist auch Du bringst uns Erlösung. Stärke und kräftige uns, wo wir auf nicht so vieles physisch möglich. Las- Sag‘ das den Leidenden. einem guten Weg sind und öffne un- sen wir uns vom Geist Gottes ermu- Vielleicht sere Augen und Herzen für die Zu- tigen, werden wir kreativ: Es sind oft müssen WIR es tun, kunft. ganz kleine Dinge, die wir tun kön- damit Dein Wort Wahrheit ist. Erfülle uns alle mit Deiner Liebe und nen, die für andere vielleicht sehr viel bedeuten! Schlussgebet erhalte uns in der Eintracht des Glau- bens. Hilf uns immer wieder neu, Denken wir an Menschen, die wir Guter Gott, wir danken Dir für Dein mutige Schritte in die Zukunft zu schon längere Zeit nicht gesehen ha- Wort und für die Gemeinschaft mit machen. Darum bitten wir Dich ben, melden wir uns bei ihnen, rufen Jesus Christus im Heiligen Mahl. durch Jesus Christus, der der Herr wir sie an oder nehmen wir mit ihnen Wir danken Dir, dass wir durch die der Kirche ist. Kontakt über die sozialen Medien Taufe in die Gemeinschaft seiner Kir- auf. Werden wir selbst zu Hoffnungs- che berufen worden sind. Predigt von träger/inne/n für jene, die traurig Wir bitten Dich: Beflügle uns mit Dei- Rektor Hans Bensdorp und verzweifelt sind. Je mehr von uns nem Heiligen Geist und hilf uns, im- das schaffen, desto heller wird es in mer mehr lebendige Steine in Deiner Wir feiern unser Kirchweihfest immer unserer Welt! Kirche zu sein. Gib uns die Kraft – wie am Christkönigs-Sonntag. Dieses Je mehr wir uns engagieren, desto Johannes dem Täufer – für Ihn Zeug- Fest wurde von Papst Pius XI. im Jahr wahrer wird die Botschaft von Chris- nis zu geben durch unser Wirken und 1925 eingeführt. Es war eine Zeit der tus, dem König. Handeln. Unsicherheit, in der viele Monar- chien untergegangen sind. Die Men- Fürbitten Segensgebet schen fragten sich daher: Wie geht Herr, Jesus Christus, Du verbindest Der Herr stärke unser Vertrauen, es weiter mit der Welt? Wer bietet Si- uns zu einer Gemeinschaft, die sich dass wir uns dem Wandel nicht ver- cherheit? von Deinem Geiste leiten lässt. weigern und die Chancen der Zeit er- Christkönig ist das Ende eines Bo- Wir bitten Dich: Erfülle die Kirche greifen. gens. Von der Ankündigung der Ge- stets neu mit Deinem lebendigen Der Herr stärke unseren Mut, dass burt eines Erlösers bis zum Ab- Geist, dass Deine Gegenwart spürbar wir loslassen können, was vergangen schluss: Das ist der Erlöser. werde in der Gemeinschaft der ist, und festhalten, was unsere Zu- Wie dieser König ist, hat uns die Le- Christen. kunft begründet. sung gesagt. Er ist ein Hirte, der sich Lass unsere Gemeinde immer be- Der Herr stärke unsere Liebe, dass um seine Herde kümmert. Er tut ge- müht sein, eine lebendige Zelle der wir das Leben schützen, für die nau das, wonach wir uns heute be- Gesellschaft zu sein, in der das Schwachen einstehen und unsere sonders sehnen: „Die verloren ge- Hauptgebot von Gottes- und Nächs- Wege – wenn auch in kleinen Schrit- gangenen Tiere will ich suchen, die tenliebe so gelebt wird, dass auch ten – gehen. vertriebenen zurückbringen, die ver- Fernstehende dadurch angespro- letzten verbinden, die schwachen Texte ausgewählt von chen werden. kräftigen, die fetten und starken be- Rektor Hans Bensdorp Vergilt allen Wohltätern all das Gute, hüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie das sie zur Erhaltung dieses Gottes- sorgen, wie es recht ist.“ hauses beigetragen haben. Schenke Dezember 2020
Weihnachts-MZ HUMOR 15 Frohes Fest! Weihnachts-Witze Zwei Bäuerinnen unterhalten sich vor Weihnachten über „Mein Mann wünscht sich schon lange einen Wagen, der die zu erwartenden Geschenke. in fünf Sekunden von 0 auf 100 geht!“ Sagt die eine: „Mein Mann will mir ein Schwein Darauf die andere: „Im Supermarkt haben sie Waagen, schenken!“ die gehen von 0 auf 100 in einer Sekunde!“ „Das sieht ihm ähnlich“, antwortet die andere. Zwei Freunde stehen vor dem Schaufenster eines „Wieso? Hast du es schon gesehen? Juweliers. Sagt der eine: „Hast du schon ein Weihnachtsgeschenk für deine Frau?“ „Ach, Oma, die Trommel von dir war wirklich mein „Nein, aber ich werde ihr eine Kette kaufen!“ schönstes Weihnachtsgeschenk heuer." „Wieso, läuft sie dir immer davon?“ „Tatsächlich?" freut sich Oma. „Ja, Mami gibt mir seit Weihnachten jeden Tag einen Euro, wenn ich aufhöre zu spielen!" Zwei Arbeitskollegen unterhalten sich bei der Weihnachtsfeier. „Wenn ich doch nur wüsste, was ich meiner Frau zu Ein Lehrer hatte seinen Schülern über die Weihnachten schenken soll“, sagt der eine. Weihnachtsferien die Hausaufgabe gegeben, „Frag sie doch einfach“, erwidert der andere. auszurechnen, wie lange man braucht, um 50 Mal um Schüttelt der erste den Kopf: „So viel will ich eigentlich den Marktplatz des Ortes zu laufen. nicht ausgeben!“ Nach den Ferien präsentiert Franz das Ergebnis an der Tafel. Leider ist es falsch. Am nächsten Morgen bringt Franz einen Brief von seiner Richter bei der Verhandlung in friedlicher Stimmung Mutter an den Lehrer in die Schule mit: „Geben Sie bitte knapp vor Weihnachten: „Ihre Frau ist bereit, Ihnen die meinem Kind nicht mehr solche Aufgaben auf! Mein Hand zur Versöhnung zu reichen. Sind Sie auch dazu Mann hat extra einen freien Tag geopfert und ist 50 Mal bereit, Angeklagter?“ um den Marktplatz gerannt. Als er heimkam, war er „Ja, Herr Rat, ich nehme die Strafe an!“ völlig fertig, und nun sagen Sie auch noch, dass das Ergebnis falsch ist!“ Zwei Freunde in der Kneipe klagen sich an einem lauen Juni-Abend ihr Leid. Zwei Frauen treffen sich: Sagt der eine: „Ich halte das bald nicht mehr aus. Meine „Ich war mit meinem Mann gestern auf dem Markt." Frau nörgelt jetzt schon seit einem geschlagenen halben „Und, bist du ihn losgeworden?" Jahr ständig an mir herum!“ „Und weshalb?“ „Sie will, dass ich den Weihnachtsbaum endlich Frage: Welche Nationalität hat der Weihnachtsmann? wegräume!“ Antwort: Nordpole. „Papa, ich wünsche mir einen Globus zu Weihnachten." Huber wird in der Adventzeit zu seinem Chef gerufen. „Kommt nicht in Frage, in die Schule fährst du mit dem Dieser beginnt salbungsvoll: „Ich möchte mich bei Ihnen Schulbus und aufs Klo gehst du zu Hause!" ganz herzlich für Ihr Engagement und Ihre Mitarbeit in diesem Jahr bedanken. Sie sind gewissenhaft, verlässlich, motiviert, …“ Rudi hat seiner Frau ihr erstes Handy geschenkt und Huber unterbricht ihn: „Gehe ich recht in der Annahme, versucht nun, sie beim Einkaufen zu erreichen. Es klappt. dass es dieses Jahr kein Weihnachtsgeld gibt?“ „Rudi“, ruft sie erstaunt ins Mobiltelefon, „das ist ja Der Chef fährt fort: „… und überaus intelligent!“ unheimlich. Wie konntest du wissen, dass ich gerade im Supermarkt bin?“ „Ich beginne im neuen Jahr halbtags zu arbeiten!“ Teilweise entnommen aus „Die besten Weihnachts- „Und was machst du?“ witze“, BEBUG GmbH / Bild und Heimat, Berlin, „Ich betreue die Kinder unserer Putzfrau!“ ausgewählt von Gerhard Ruprecht Zwei Frauen unterhalten sich: Dezember 2020
16 GEMEINDELEBEN Weihnachts-MZ Und wieder Messbesucher im Pyjama … Hinter den Kulissen des Livestreams im 2. Lockdown Schon im Frühjahr haben wir an dieser Stelle davon be- der schon gar nicht mehr beim Altar stehenden Oster- richtet, wie sehr St. Johannes sich bemüht, mit allen Ge- kerze kannte wohl jeder Livestream-Nutzer schon in- und meindemitgliedern verbunden zu bleiben. Im ersten auswendig. Nun werden also auch stimmungsvolle, pas- Lockdown war es der Livestream, der ein gemeinsames sende Natur-Motive eingeblendet. Diese hat Angelika Gottesdienst-Feiern möglich gemacht hat. Weiss sehr professionell zusammengestellt und zusam- Nun, im Spätherbst, hatten wir diese Situation wieder. mengeschnitten. Es handelt sich dabei um Landschafts- Auch im zweiten Lockdown konnte man drei Wochen und Naturfotos, die Familie Weiss in den Vorjahren selbst lang nur von zuhause aus die Hl. Messe mitfeiern. Manch aufgenommen hat. einer, so wird überliefert, tat das erneut im Pyjama, so wie Manfred Krikula übernimmt zumeist die Musik-Gestal- schon im Frühjahr. Die meisten von uns hatten wohl nicht tung der Messen und bastelt fleißig an Bildmotiven, die damit gerechnet, dass die Kirchen wieder „zumachen“ er zu Videos für die Musik zusammenschneidet. Auch müssen. Zwischendurch hatten wir im Sommer, als die diese kann man dann im Livestream sehen. So sind auch Zahl der Neuinfektionen sehr gering war, in unserem Rek- im zweiten Lockdown wieder unsere Chormitglieder im toratsrat sogar kurz überlegt, ob wir die Live-Übertragun- „Home-Singing“ zu sehen gewesen. gen ins Internet wirklich noch brauchen. Immerhin war die Die Übertragungsqualität unseres Livestreams wurde im Zahl derer, die im Internet mitfeierten, im Hochsommer Vergleich zum ersten Lockdown massiv erhöht. Wir hof- gesunken. Etwa 20 bis 25 Geräte waren pro Sonntag zu- fen, Sie haben es bemerkt. Die Auflösung wurde verdop- geschaltet. Zum Vergleich: Im ersten Lockdown waren es pelt, sodass das Bild nicht mehr so pixelig ist. Auch die 80 bis 100 Geräte pro Gottesdienst gewesen, im Herbst Tonqualität hat Clemens Weiss mit einem eigenen Mikro- dann wieder 30 bis 40. Wir haben uns dann dazu ent- fon deutlich verbessert, sodass weniger Rauschen zu hö- schieden, weiterhin Live-Übertragungen im Internet an- ren ist. Diese Verbesserung haben wir sehr behutsam und zubieten. Zumindest so lange, als wenigstens zehn Geräte in langsamen Schritten umgesetzt, um sicherzugehen, pro Sonntag zum Livestream zugeschaltet bleiben. Gott dass auch Gemeindemitglieder mit schlechterer Internet- sei Dank haben wir uns so entschieden. verbindung weiterhin mitfeiern können. Wir wollten ver- Ende November war er wieder da, der Lockdown, und un- meiden, dass die Übertragung zwar in modernster Hoch- ser Livestream-Team war gut vorbereitet. Immerhin ha- auflösung, aber dann in riesiger Datengröße daher- ben wir nun seit dem 15. März bereits an die 60 Live- kommt, weil dann womöglich nicht alle zuhause den Li- Übertragungen erfolgreich durchgeführt. Heute soll das vestream problemlos wiedergeben hätten können. Team, das hinter dem Livestream steht, vor den Vorhang Unser Rektor Hans Bensdorp hat federführend dafür ge- geholt werden. Wenn Sie unseren MZ-Bericht über das sorgt, dass die Internetverbindung in der Kirche deutlich Livestream-Team im Frühjahr gelesen haben, wird Ihnen verbessert wurde, sodass es keine Aussetzer des Bildsig- nun auffallen: Das Team hinter dem Livestream ist über nals mehr geben sollte. Statt über einen mobilen Internet- die Monate sehr gewachsen, was unsere Gemeinde sehr Router, der sich ins Handynetz einwählt, wird der Li- stolz machen kann. Hier sind viele engagierte junge Ge- vestream seit November nun über das deutlich stabilere meindemitglieder am Werk, die ehrenamtlich dafür sor- Festnetz übertragen. Dass das gelang, war gar nicht so gen, dass die Übertragungen reibungslos funktionieren. leicht, schließlich mussten Techniker des Internetanbie- Hinter der Kamera und als Regisseure fungieren inzwi- ters extra einen Kabelzugang legen. Drei Anläufe schen abwechselnd Thomas Nosoli, Clemens Weiss, Mar- brauchte es dafür: Zunächst schickte der Internetanbieter tin Schild und Johannes Ruprecht. Zwei Kameras sind im- ein falsches Team ohne die nötigen Kenntnisse, dann ein mer im Einsatz, eine weitere mobile Handy-Kamera wird Team ohne das nötige Werkzeug. Erst beim dritten Anlauf manchmal von Verena Löhnert bedient. Teilweise, wie bei konnte die Internetverbindung hergestellt werden. Da- der Firmung, auf einem sogenannten Gimbal, einem mo- zwischen lagen jeweils Wochen. bilen Kamerastativ, das die Geh-Bewegungen ausglei- Wir hoffen natürlich alle, dass die Corona-Phase bald vo- chen soll. Die Tontechnik übernehmen abwechselnd Flo- rüber ist. Bis dahin werden wir auf jeden Fall den Li- rian Schild, Manfred Krikula und Manfred Ruprecht. Im vestream weiter anbieten. Wir freuen uns, dass er so gut Rahmen der Firmung wurde der Livestream parallel auch angenommen wird – zumindest kann man so auch im im Heim gezeigt, die technische Abwicklung übernahmen „Hausarrest“ in die Kirche gehen. Und das sogar im Py- hier Martin und Florian Schild. jama … Seit dem Herbst werden nicht mehr nur Details aus unse- Johannes Ruprecht rer Kirche eingeblendet, sondern auch herbstliche Natur- Bilder. Die ewig gleichen Motive von Kreuz, Madonna und Dezember 2020
Weihnachts-MZ GEMEINDELEBEN 17 Dezember 2020
18 GEDANKEN Weihnachts-MZ Messtexte zum Nach-lesen und Nach-denken Allerheiligen Einleitung und Kyrie Der treue Gott erbarme sich unser. hungern und dürsten nach Gerech- Viele Heilige kennen wir mit Namen. Sein Geist mache uns stark im Glau- tigkeit. Sie haben einen eigenen Platz im Ka- ben, froh in der Hoffnung und mutig Wir glauben, dass ihr Leben heilend lender. Manchen verdanken wir so- in Taten der Liebe. Er schenke uns wirkt in der Kälte und im Dunkel der gar den eigenen Namen. Heute fei- seine Kraft und führe uns mit allen Welt. ern wir die vielen Heiligen, die uns Heiligen einst zur Vollendung in sei- Deshalb dürfen wir sie Heilige nen- unbekannt sind. nem Reich. nen. Mit ihnen loben und preisen wir Im Evangelium hören wir Jesus. Er Dich! Präfation nennt Menschen glücklich, die sich Wir danken Dir, guter Gott, für die Friedensgruß auf ihn verlassen, sich von ihm trös- Menschen, die glaubwürdige Zeu- Selig sind und werden wir, wenn wir ten lassen, mit ihm Frieden stiften. gen Deines Reiches hier auf Erden Frieden stiften gemäß der Botschaft Ihn rufen wir an. Wir bitten um seine waren. Jesu im Evangelium. Barmherzigkeit: Wir danken für alle, die ihr Leben an Friede – wie schwer ist er zu errei- Herr, Jesus Christus, Du hast die Klei- den Seligpreisungen ausrichteten, chen und zu wahren unter uns Men- nen und Machtlosen, die auf Dich sodass die Armen Heil, die Trauern- schen. vertrauen, selig gepriesen. den Trost und die Leidenden Ge- Gebe Gott uns den Mut, Schritte der Herr Jesus Christus, Du hast den rechtigkeit erfahren durften. Versöhnung zu wagen, gebe er uns Schwachen und Verfolgten das Him- Wir danken Dir für die Menschen, die die Kraft zum ersten Schritt auf den melreich zugesagt. gewaltlos, barmherzig und lauteren anderen hin. Setzen wir Zeichen un- Herr Jesus Christus, Du hast Men- Herzens sind. seres guten Willens zum Frieden und schen selig gepriesen, die ihre Beru- Wir sind dankbar für jene, die Frie- zur Versöhnung. fung leben. den stiften und trotz Verfolgung Allerseelen Einleitung die herausgestorben sind aus unserem Leben Gewissheit strahlt auf Wenn wir Christen uns am Allersee- und die wir so schmerzlich vermis- über dem Lichtermeer – lentag zum Gottesdienst treffen, tun sen. Gewissheit, dass Christus auch mir wir dies, weil wir dem glauben, der nahe bleibt, gesagt hat: Ich bin die Auferstehung Dankbarkeit flammt auf dass er mir Weg ist zur Wahrheit, und das Leben. Wer an mich glaubt, in dem Lichtermeer – die mich frei macht wird leben, auch wenn er stirbt. Dankbarkeit für all das, und mich hier und heute leben lässt. Wir gedenken unserer Toten und was uns geblieben ist Meditation nach Hannelore Bares wollen uns gleichzeitig unseres Glau- und uns auf immer verbindet bens vergewissern, dass der Tod mit denen, um die wir trauern. Segensgebet nicht das letzte Wort über das Leben Der Gott des Lichtes und des Lebens sprechen darf, sondern Beginn eines Vertrauen glimmt auf strahle leuchtend über uns. Er lasse neuen Lebens ist, auch wenn wir in dem Lichtermeer – uns das Feuer der Liebe spüren diese tiefe Wahrheit mit unserem Vertrauen in die Zusage Jesu, und er wärme unsere Herzen mit sei- Verstand nicht einholen können. Wir dass im Haus seines Vaters Platz ist ner Lebensglut, damit wir seine Güte glauben, dass unsere Verstorbenen für alle und seine Barmherzigkeit erkennen, nicht in ein ungewisses Nichts fallen, und er selbst den Platz dort bereitet die überreich sind für jeden von uns. sondern in die liebevolle Hand Got- für jeden, den er heimholt zu sich. Er lasse uns auferstehen, wenn Leid tes. unser Leben lähmt – und lasse uns Hoffnung leuchtet auf Von den Ministranten wurden Kerzen seine Stimme hören, wenn er ruft: Ich in dem Lichtermeer – für unsere Verstorbenen zu einem will, dass du lebst. Dies sei heute sein Hoffnung, die auf Christus gründet, „Lichtermeer“ auf den Altar gestellt. Segen für uns, damit wir nie ohne der uns durch seine Auferstehung sein Licht und ohne seine Liebe le- Lichtermeer glauben lässt, ben. dass all unsere Toten mit ihrem Ster- Erinnerungen flackern auf ben hineingeboren sind Texte ausgewählt von im Lichtermeer auf den Friedhöfen – in ein neues, unvergängliches Leben Rektor Hans Bensdorp Erinnerung an all die Menschen, bei ihm. Dezember 2020
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