PÄDIATRISCHE ALLERGOLOGIE - IN KLINIK UND PRAXIS AUSGABE 02 / 2015

 
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PÄDIATRISCHE ALLERGOLOGIE - IN KLINIK UND PRAXIS AUSGABE 02 / 2015
AUSGABE 02 / 2015

PÄDIATRISCHE ALLERGOLOGIE
                                                                                       IN KLINIK UND PRAXIS

TOPIC                       TOPIC                        TOPIC                         PNEUMOLOGISCHER FALL
Das Kind mit                Das Kind mit akutem Giemen   Das Kind mit akutem Stridor   Schwere Dekompensation
akuter Gesichtsschwellung                                                              eines Asthma bronchiale
                                                                                       bei Muskelparese

                                                                                                             GESELLSCHAFT
                                                                                                             PÄDIATRISCHE
                                                                                                             ALLERGOLOGIE

                                                                                                            UMWELTMEDIZIN
PÄDIATRISCHE ALLERGOLOGIE - IN KLINIK UND PRAXIS AUSGABE 02 / 2015
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Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Editorial           3

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

allergologische Notfallsituationen können    auch bei der Suche nach entsprechender         im Januar 2015 auf der Tagesordnung:
sich mit unterschiedlichen Symptomen         Literatur nehmen. Ernst Rietschel kom-         Im Rahmen des wissenschaftlichen Pro-
ankündigen. Ebenso können Symptome,          mentiert passend dazu eine Neuerschei-         gramms bewerteten Peter Bauer, Hagen
die im Rahmen allergischer Reaktionen        nung auf dem Büchermarkt und verrät, ob        Ott, Frank Friedrichs und Peter Fischer
auftreten, Leitsymptome anderer Erkran-      sich die Anschaffung lohnt.                    die Leitlinien pointiert aus pädiatrischer
kungen sein, an die differenzialdiagnos-                                                    Sicht. Des Weiteren wurde die wieder in-
tisch gedacht werden muss. In diesem         Lernen am Fall – auch dieses Mal präsen-       tensive Tagung geprägt von den zahlrei-
Heft wollen wir uns dieser Problematik an-   tieren Jürgen Seidenberg, Deborah Adels-       chen Sitzungen der Wissenschaftlichen
hand von drei besonders relevanten Symp-     berger und Holger Köster in gewohnter          Arbeitsgruppen sowie den Sitzungen des
tomen widmen: der Gesichtsschwellung,        und bewährter Weise eine spannende             GPA-Vorstands und der Mitgliederver-
dem Giemen und dem Stridor. Neben den        Kasuistik, und zwar zu einem ungewöhn-         sammlung.
pathophysiologischen Hintergründen zu        lichen Verlauf einer gar nicht so seltenen
den Symptomen führen Sie die Autoren         Infektion. Lernen am Fall – dieses Ziel        Auch im Namen aller Autoren dieses
durch die wichtigsten Krankheitsbilder,      verfolgt auch der Beitrag von Johannes         Hefts wünsche ich Ihnen unterhaltsame
verweisen auf relevante diagnostische        Forster in der Rubrik „Fragen an den Aller-    und informative Stunden mit der neuen
und therapeutische Maßnahmen und auf         gologen“ mit einer Antwort zum Thema           Ausgabe der Pädiatrischen Allergologie in
die häufigsten Differenzialdiagnosen. Da-    Insektengiftallergie. In einer zweiten Fra-    Klinik und Praxis. Schreiben Sie uns, was
bei wurde von allen Autoren Wert auf eine    ge an den Experten steht der Zeitpunkt         Ihnen besonders gefallen hat, aber auch,
praxisrelevante Darstellung gelegt.          der 6-fach-Impfung in Bezug zur Asthma-        was Sie sich wünschen. Als GPA wollen
                                             prävention im Fokus.                           wir den eingeschlagenen Weg der verbes-
Wenngleich das Thema Energiewende                                                           serten Nutzung neuer Medien konsequent
und Erneuerbare Energien schon längere       Im vergangenen Jahr wurde die Leitlinie        weitergehen und ausbauen – hierbei sind
Zeit in den Medien prominent präsent ist,    zur Allergieprävention aktualisiert und        Ihre Vorschläge und Ideen herzlich will-
so werden die wenigsten sich vielleicht      um neue Aspekte ergänzt. Peter Fischer         kommen.
darüber Gedanken gemacht haben, wel-         hat ihren Inhalt in auch für medizinische
che umweltmedizinischen Konsequen-           Laien verständliche Form transferiert und      In diesem Sinne grüßt Sie
zen die Umsetzung des Vorhabens nach         damit erneut einen praxisorientierten El-      Ihr Priv.-Doz. Dr. Christian Vogelberg
sich ziehen könnte. In einem zweiteiligen    ternratgeber geschaffen, der Ihnen in Ihrer
Beitrag führen Sie Jürgen Leist und Tho-     täglichen Arbeit sicherlich eine Hilfe sein
mas Lob-Corzilius zu einem vertieften        wird.
Verständnis nicht nur der technischen De-
                                                                                               Priv.-Doz. Dr. Christian Vogelberg
tails von Windkraft und Solartechnologie,    Abgerundet wird dieses Heft, das erst-
sondern auch zu den damit verbundenen        mals ausschließlich als elektronische
möglichen medizinischen Folgen, nicht        Zeitschrift erscheint, durch informative
nur für unsere Kinder.                       Beiträge im Magazin, den Journal Club
                                             und der gesundheitspolitischen Rubrik.
Einen vertieften Einblick in ein gleicher-   Lohnenswert ist sicher auch ein Blick auf
maßen spannendes wie anspruchsvolles         die Homepage der GPA (www.gpau.de),
Thema liefert Volker Wahns Beitrag zur       auf der u.a. die neuen Leitlinien zu den
Serie „Neue Immundefekte“, diesmal be-       Themen Allergieprävention, Neurodermi-
reits zum 13. Mal. Einen vertieften Ein-     tis, spezifische Immuntherapie und Nah-           Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

blick – in allergologische Zusammen-         rungsmittelallergie zu finden sein werden.        Klinik u. Poliklinik f. Kinder- u. Jugendmedizin
                                                                                               Bereich Kinderpneumologie / Allergologie
hänge und deren diagnostischen Mög-          Diese Leitlinien standen auch auf der in-
                                                                                               Fetscherstr. 74 | 01307 Dresden
lichkeiten – möchte mancher vielleicht       zwischen 9. Tagung der GPA in Höhenried
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Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Impressum                5

Inhalt / Impressum
TOPIC                                                       WEITERE THEMEN                                              ELTERNRATGEBER

6 	Das Kind mit                                            22	Neue Immundefekte (13)                                  37	Allergie-Vorbeugung 2014
    akuter Gesichtsschwellung                                    	Defekte bei CARD11, MALT1 und BCL10 –
     	In der Notaufnahme einer Kinderklinik ist die             kombinierte Immundefekte durch Störungen
     akute Gesichtsschwellung ohne Trauma ein sehr               des Signalosoms                                        MAGAZIN/JOURNAL CLUB
     häufiger Vorstellungsgrund. Meist empfinden
                                                            24	Der pneumologische Fall                                 41 Dr. R. Szczepanski erhält
     Eltern und Kinder die Schwellung als deutlich
                                                                 	Schwere Dekompensation eines Asthma
     größere Gefahr als sie tatsächlich für das Kind                                                                       Bundesverdienstkreuz
                                                                 bronchiale durch Muskelparese als
     darstellt. Dieser Beitrag bietet eine Übersicht
     über Differenzialdiagnosen und therapeutische
                                                                 Begleiterkrankung                                      42 Journal Club
     Optionen.                                                                                                               Spezifisches IgE versus Haut-Prick-Test
                                                            27	Aktuelle Fragen an den Allergologen
12	Das Kind mit akutem Giemen                                   Hobby-Imker: Hyposensibilisierung?                     43	Buchrezension
     	Giemen als Leitsymptom findet sich u. a. bei              	Schützt Verzögerung                                     „Seltene und neue Allergene“ aus dem
     obstruktiver Bronchitis und einer Manifestation             der 6-fach-Impfung vor Asthma?                              Dustri Verlag, München-Deisenhofen
     oder einer Exazerbation eines Asthmas bronchiale
     oder anaphylaktischer Reaktionen. Pathophysio-
                                                            30	Umweltmedizin
                                                                 	Baustellen der Energiewende: Die Integration
     logie des Giemens und therapeutisches Vorgehen                                                                     VERANSTALTUNGEN
                                                                 von Photovoltaik und Windenergie ins Stromnetz
     im Notfall stehen im Vordergrund dieses Beitrags.
                                                            36	Gesundheitspolitik                                      44 Termine
17	Das Kind mit akutem Stridor
                                                                 	Einblick in den
     	Stridor als Symptom tritt im Kontext verschiedener
                                                                 „Aufruf zum Nationalen Aktionsplan Allergie“
     Erkrankungen mit funktioneller Veränderung in
     der oberen Atemwegsobstruktion auf; Kinder sind
     aufgrund ihrer anatomisch engeren Atemwege
     eher prädisponiert, einen Stridor zu entwickeln.
     Differenzialdiagnosen und entsprechende
     Therapien werden übersichtlich dargestellt.

Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis, 18. Jg / Nr. 2

Herausgeber:                                                PD Dr. med. Christian Vogelberg, Universitätsklinikum       Bildnachweis:
Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie                  Carl Gustav Carus, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden,        fotolia.com: zagorodnaya, Titelseite; Boggy, S. 37;
und Umweltmedizin e. V., Rathausstraße 10,                  christian.vogelberg@uniklinikum-dresden.de                  tcsaba, S. 39; | Dr. M. Gerstlauer: S. 29 unten, Foto
52072 Aachen, Tel. 02 41/98 00-4 86,                                                                                    privat | PD Dr. C. Grüber: S. 29 oben, Foto privat |
Fax 02 41/98 00-2 59, gpa.ev@t-online.de,                   Ressortschriftleiter:                                       iKOMM GmbH: S. 28 | Klinikum Oldenburg: S. 25 |
www.gpau.de                                                 Dr. med. Peter J. Fischer, Schwäbisch Gmünd                 Dr. L. Lange: S. 8, 9 | Stadt Georgsmarienhütte:
                                                            (Elternratgeber); Dr. med. Frank Friedrichs, Aachen         S. 41 | PD Dr. C. Vogelberg: S. 3, Foto privat |
Verlag:                                                     (Gesundheitspolitik); Dr. med. Michael Gerstlauer,          Wikimedia Commons: Patrick J. Lynch, S. 14
iKOMM • Information und Kommunikation im                    Klinikum Augsburg, Klinik für Kinder und Jugendliche,
Gesundheitswesen GmbH, Friesenstraße 14,                    86156 Augsburg (Fragen an den Allergologen);                Anzeigenleitung:
53175 Bonn, Tel. 02 28 /37 38 41, Fax 02 28 /37 38 40,      Dr. med. Thomas Lob-Corzilius, Kinderhospital               iKOMM GmbH, Albrecht Habicht.
info@ikomm.info, www.ikomm.info                             Osnabrück, 49082 Osnabrück (Umweltmedizin);                 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 vom
Verlagsleitung: Dr. Ulrich Kümmel                           PD Dr. med. Hagen Ott, Kath. Kinderkrankenhaus              1. Januar 2014
                                                            Wilhelmstift, 22149 Hamburg (Pädiatrische
Schriftleitung:                                             Dermatologie), Prof. Dr. med. Jürgen Seidenberg,            Erscheinungsweise:
Prof. Dr. med. Albrecht Bufe, Universitätsklinik Berg-      Elisabeth-Kinderkrankenhaus, 26133 Oldenburg                Die Pädiatrische Allergologie in Klink und Praxis er-
mannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum,         (Pädiatrische Pneumologie); Prof. Dr. med. Volker           scheint vierteljährlich jeweils am Beginn des Quartals.
Fax 0234 3024-682, albrecht.bufe@rub.de;                    Wahn, Charité Campus Virchow, Klinik m. S. Pädiatri-
Dr. med. Armin Grübl, Kinderklinik München-                                                                             Bezugspreise:
                                                            sche Pneumologie und Immunologie, 13353 Berlin
Schwabing, Klinik und Poliklinik f. Kinder- und                                                                         Einzelheft (eJournal): 15,00 Euro, Jahresabonnement:
                                                            (Pädiatrische Immunologie)
Jugendmedizin der TUM, Kölner Platz 1,                                                                                  42,00 Euro, Jahresabonnement für Studenten

80804 München, armin.gruebl@lrz.tum.de;                     Redaktion:                                                  (bei Vorlage einer Bescheinigung): 31,50 Euro

PD Dr. med. Ernst Rietschel, Klinik für Kinder              Dr. med. Susanne Meinrenken, Am Schäferhof 3,
                                                                                                                        Layout: kippconcept gmbh, Bonn
und Jugendliche der Universitätsklinik Köln,                28759 Bremen, susanne.meinrenken@sprachzeug.de
Kerpener Str. 62, 50924 Köln, Fax 02 21/4 78-33 30,
                                                                                                                        ISSN: 2364-3455
ernst.rietschel@uk-koeln.de;
PÄDIATRISCHE ALLERGOLOGIE - IN KLINIK UND PRAXIS AUSGABE 02 / 2015
6        Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic

Notfälle in der Allergologie

Das Kind mit
akuter Gesichtsschwellung
Lars Lange, Sunhild Gernert, St. Marien-Hospital, Bonn

In der Notaufnahme einer Kinderklinik ist die akute Gesichtsschwellung ohne Trauma ein sehr häufiger Vorstellungsgrund. Für nicht trauma-
tisch bedingte Gesichtsschwellungen liegt die Ursache meist in einer Urtikaria oder einem Angioödem. Eine Urtikaria kann auch im Rahmen
einer Anaphylaxie auftreten; eine allergische Genese der akuten Gesichtsschwellung ist jedoch grundsätzlich eher selten – auch wenn dies
häufig von den Eltern als Ursache vermutet wird.

Klinik                                                   Die Urtikaria geht in bis zu 30 % der Fäl-    Differenzialdiagnosen
In aller Regel besteht eine große Diskre-                le mit Angioödemen einher, die in diesem      Neben der Urtikaria und dem deutlich sel-
panz zwischen der tatsächlich bestehen-                  Fall einer Schwellung der tiefen Haut-        teneren reinen Angioödem sind weitere
den Gefährdung und dem von den Eltern                    schichten entsprechen, aber hinsichtlich      Differenzialdiagnosen   zu   berücksichti-
und Kindern empfundenen Bedrohungs-                      Dauer und Therapieansprechen der Urti-        gen. Sie lassen sich in aller Regel einfach
potenzial durch die Schwellung. Die ent-                 karia gleichzusetzen sind.                    anamnestisch abgrenzen:
weder durch ein Angioödem oder eine Ur-
tikaria bedingte Gesichtsschwellung lässt                Gerade im Gesichtsbereich liegt die Kutis     Liegt eine flächige Rötung und Schwel-
sich anhand der jeweiligen Charakteristi-                nah auf dem Schädelknochen auf, sodass        lung des gesamten Gesichts und anderer
ka meist einfach voneinander unterschei-                 eine oberflächliche Schwellung der Haut im    lichtexponierter Areale vor, ist nach ver-
den (s. Abb.1).                                          Rahmen einer Urtikaria für den Patienten      stärkter Sonnenexposition in den voran-
                                                         beängstigende Ausmaße annehmen kann.          gegangenen Stunden zu fragen. Ursache
Die Urtikaria ist gekennzeichnet durch die
Quaddel (Urtika). Sie ist charakterisiert
durch:
❙❙ eine oberflächliche Schwellung                          Eine Anaphylaxie ist wahrscheinlich bei
    der Haut unterschiedlicher Größe,
    fast immer umgeben von einer
                                                            ❙❙ plötzlichem Auftreten von Symptomen an der Haut (z. B. akute Urtikaria,
    Rötung,
                                                               Angioödem, Flush, Schleimhautschwellung) zusammen mit plötzlichen
❙❙ Juckreiz oder selten auch Brennen und
                                                               respiratorischen Symptomen (z. B. Atemnot, Giemen, Husten, Stridor) oder
❙❙ Flüchtigkeit, d. h. das Verschwinden
                                                               plötzlichem Blutdruckabfall bzw. dessen Manifestationen (z. B. Kollaps,
    an der aufgetretenen Stelle binnen
                                                               Herzrasen, Inkontinenz) oder
    1–24 Stunden [14].
                                                           ❙❙ plötzlichem Auftreten von Symptomen an zwei oder mehr der Organsysteme
                                                              Haut (z. B. akute Urtikaria, Angioödem, Flush, Schleimhautschwellung), Gast-
Im Gegensatz dazu zeichnet sich das An-
                                                              rointestinaltrakt (z. B. Bauchkrämpfe, Erbrechen), Atemtrakt (z. B. Atemnot,
gioödem aus durch:
                                                              Giemen, Husten, Stridor) oder Kreislaufsystem (z. B. Blutdruckabfall, Kollaps,
❙❙ eine plötzliche, ausgeprägte Schwel-
                                                              Inkontinenz) nach einem Kontakt mit einem wahrscheinlichen Allergen oder
    lung der tieferen Hautschichten,
                                                              Anaphylaxie-Trigger oder
❙❙ meist schmerzhafte Sensationen und
                                                           ❙❙ Blutdruckabfall nach Kontakt mit einem für den betroffenen Patienten bekann-
    nur selten Juckreiz,
                                                              ten Allergen oder einem anderen Anaphylaxie-Trigger.
❙❙ häufige Beteiligung der Schleimhäute
    und
                                                            Mögliche klinische Diagnosekriterien einer Anaphylaxie [modifiziert nach Ring
❙❙ eine langsame Rückbildung, meist
                                                            et al. 2014 [10]]
    nach 72 Stunden oder länger.
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Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic            7

    Abbildung 1. Differenzialdiagnosen urtikarieller Syndrome
    (HAE: Hereditäres Angioödem, Erworbenes Angioödem mit C1-Esterase-Defizienz; a Bestehen einzelner Quaddeln, b Dauer der Urtikaria).

                                            Quaddeln                                                    Angioödeme

                                             > 24 h? a                                  JA             mit Quaddeln?                    NEIN

                                    JA                        NEIN

        Biopsie:
                                                NEIN                   > 6 Wochen? b
       Vaskulitis?

                                                                JA                           NEIN                      Fragebogen / Drucktestung:
                                                                                                                        Ist Druck von Bedeutung?
            JA                                  Fragebogen /
                                             physikalische Tests
                                                                                                                           JA                      NEIN

                                                    Andere                                                                                     HAE, AAE oder
        Urtikaria-         Physikalische                                Chronische                   Akute               Druck-
                                                   Urtikaria-                                                                                   chronische
        vaskulitis           Urtikaria                                   Urtikaria                  Urtikaria           urtikaria
                                                 erkrankungen                                                                                    Urtikaria

                                                                                                                                    Quelle: Zuberbier et al. 2011 [14]

der Schwellung kann in diesem Fall eine                Einstichs, welcher eventuell schwierig zu                Urtikaria im Rahmen
Dermatitis solaris („Sonnenbrand“) sein.               finden sein kann. Die Abgrenzung zwi-                    einer Anaphylaxie?
In seltenen Fällen kann die Lichtreak-                 schen Lokalreaktion und Superinfektion                   Ganz entscheidend für die weitere Thera-
tion auch durch den Kontakt mit phototoxi-             ist zum Zeitpunkt der Vorstellung beim                   pie ist es, die akute Urtikaria schnell von
schen Substanzen verstärkt werden. Hier-               Arzt nicht immer einfach. Lokalreaktionen                einer Urtikaria im Rahmen einer Anaphyla-
zu zählen Pflanzenstoffe, aber auch phar-              können früher auftreten und sind schnel-                 xie zu unterscheiden, da sich die notwen-
mazeutische Wirkstoffe, z. B. Tetrazykline.            ler spontan regredient, wohingegen Super-                digen therapeutischen Schritte deutlich
                                                       infektionen im Sinne einer Cellulitis mit                voneinander unterscheiden. Die gemein-
Ist die Rötung lokal ausgeprägt und von                der Zeit von Seiten der Schwellung eher                  same Leitlinie zum Management der
einer Infiltration der Haut begleitet, sollten         zunehmen.                                                Anaphylaxie von 2014 hat eine klinische
akute Kontaktekzeme erwogen werden.                                                                             Definition der Anaphylaxie vorgeschlagen,
Typisch ist z. B. eine Reaktion auf Kosme-             Lokale Schwellungen ohne ausgeprä-                       die zur Abgrenzung beider Erkrankungen
tika in der periorbitalen Region bei größe-            gte Rötung können Hinweis auf eine In-                   hilfreich ist, wenn unbekannte Patienten
ren Mädchen. Auch stattgehabter Kontakt                fektion der Weichteile des Gesichts oder                 akut vorstellig werden (s. Übersicht im
mit Duftstoffen oder anderen potenziellen              der Kiefer sein. Mögliche Infektions-                    Kasten) [10]. In der Regel spricht man erst
Kontaktallergenen muss erfragt werden.                 foci sind die Glandula parotis (z. B.                    dann von einer Anaphylaxie, wenn neben
Hinweisend ist eine Exposition innerhalb               im Rahmen einer viralen Parotits oder                    der Haut noch ein weiteres Organsystem
der letzten 24–72 Stunden.                             Sialdenitis), der Kiefer in Form eines                   betroffen ist.
                                                       odontogenen Abszesses oder die Orbita
Ebenfalls lokale Schwellungen finden sich              und die angrenzenden Weichteile. Hier                    Anamnestische Hinweise auf eine Ana-
bei Insektenstichreaktionen. Hier ist eine             sind   etwas     langsamere       Entwicklung,           phylaxie geben die Vorgeschichte hin-
verstärkte Lokalreaktion von einer Super-              Lokalbefund und klassische lokale und                    sichtlich bekannter Allergien und stattge-
infektion abzugrenzen. Hinweisend sind                 systemische Zeichen einer Infektion hin-                 habter Reaktionen und der enge zeitliche
die Anamnese sowie der Nachweis eines                  weisend.                                                 Zusammenhang mit einer Allergenexposi-
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tion. Unter der zeitlich engen Assoziation             der Jungen und 16,2 % der Mädchen. Eine       die größte Zahl der vorgestellten Kinder
ist die Aufnahme von einem Allergen in-                repräsentative Umfrage in Berlin bei Men-     jünger als 2 Jahre, mit einer gleichmäßig
nerhalb der letzten Stunde zu verstehen.               schen aller Altersstufen fand eine Lebens-    abnehmenden Inzidenz mit zunehmen-
Dabei ist bei retardierten Medikamenten                zeitprävalenz von 8,8 %, dabei 1,8 % mit      dem Alter. Schwere Fälle waren selten,
und reichhaltigen oder fetten Speisen                  chronischer Urtikaria [15].                   dementsprechend mussten nur 12 von
aufgrund einer verzögerten Allergenfrei-                                                             814 Kindern wegen der Urtikaria stationär
setzung sowie selten bei Anaphylaxie                   Verschiedene Arbeiten haben sich in den       betreut werden.
durch Fleisch und Innereien auch ein                   letzten Jahren mit den Ursachen einer
späterer Symptombeginn denkbar. Neben                  akuten Urtikaria beschäftigt. Dabei ist es    Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt
der Anamnese sollte rasch nach weiteren                erstaunlich, wie wenig Daten für eine der-    eine britische Studie, die Kinder in Eng-
Symptomen einer Anaphylaxie gesucht                    art häufige Erkrankung existieren [3–7, 9].   land und Griechenland vergleichend un-
werden. Diese müssen ebenfalls perakut                                                               tersuchte [3]. Auch hier waren Infekte der
eingesetzt haben, um Zeichen einer Ana-                In einer Studie in einem italienischen All-   mit Abstand häufigste identifizierbare
phylaxie zu sein. Folgende typische Symp-              gemeinkrankenhaus in einer Stadt mit          Trigger (75 %) gefolgt von Antibiotika und
tome sind zu evaluieren:                               90.000 Einwohnern wurden in einem Jahr        Insektenstichen. Nahrungsmittel waren
❙❙ Tiefe Atemwege (Dyspnoe, Husten,                   459 Patienten mit einer akuten Urtikaria      nur bei 8 von 729 Fällen relevant. Insge-
    verlängertes Exspirium, Giemen),                   in der Ambulanz vorgestellt, davon 108        samt konnte aber auch nur bei 21% der
❙❙ Obere Atemwege (plötzlich auf-                     unter 18 Jahren [7]. Von diesen erfüllten     Fälle ein Auslöser mit einer gewissen Si-
    getretene Rhinitis oder Konjunktivitis,            6,3 % die Diagnosekriterien einer Ana-        cherheit identifiziert werden. Ein weiteres
    Stridor, Schluckbeschwerden),                      phylaxie. Bei 30 % der Patienten bestand      interessantes Ergebnis dieser Studie ist
❙❙ Gastrointestinaltrakt                              ein begleitendes Angioödem. In 42 % der       die klare Saisonalität des Auftretens ei-
    (Kribbeln im Mundraum, Bauch-                      Fälle konnte unmittelbar ein Trigger iden-    ner akuten Urtikaria mit Gipfeln im Herbst
    krämpfe, Erbrechen, Durchfall),                    tifiziert werden. Als Auslöser wurden am      und Frühjahr und dem signifikanten Zu-
❙❙ Kreislaufbeschwerden (Blässe,                      häufigsten Medikamente vermutet (21%),        sammenhang mit Temperatur und Luft-
    Tachykardie, erniedrigter Blutdruck),              gefolgt von Insektenstichen bei 10 %, Nah-    feuchtigkeit. Als Ursache wird die höhere
❙❙ Nervensystem (reduzierte Vigilanz,                 rungsmitteln bei 7 % und Kontakturtikaria     Inzidenz von respiratorischen Infekten in
    Angst, „Gefühl drohenden Unheils“),                bei 3 % der Fälle. Medikamente waren als      diesen Monaten diskutiert.
❙❙ weitere kutane Symptome,                           Auslöser bei Erwachsenen häufiger als
    wie Kribbeln an Hand- und Fußflächen               bei Kindern und Jugendlichen, wohinge-
    sowie Genitale.                                    gen bei letzteren häufiger eine idiopathi-
Besteht der Verdacht auf eine anaphy-                  sche Urtikaria diagnostiziert wurde.
laktische Reaktion, sollte unverzüglich
eine symptomorientierte Therapie initiiert             Weitere Untersuchungen beschäftigten
werden.                                                sich ausschließlich mit akuter Urtikaria
                                                       bei Kindern. Ebenfalls bei italienischen
Akute Urtikaria:                                       Kindern und Jugendlichen wurde gezeigt,
Häufigkeit, Auslöser und Verlauf                       dass Allergien nur seltene Auslöser der
Die akute Urtikaria ist eine häufige Erkran-           Urtikaria waren [9]. Weitaus häufiger wa-
kung. Bis zu 1,2 Vorstellungen pro Tag                 ren Infekte mit 30 % vor den Medikamen-
in einer Krankenhausambulanz erfolgen                  ten mit 15 %, gefolgt von den klassischen
wegen einer Urtikaria (s. Abb. 2) [7]. In              allergologischen Triggern mit 10 %. Bei
Deutschland konnte unlängst in großen                  letzteren führten die Nahrungsmittel mit
Geburtskohorten gezeigt werden, dass die               6 % vor den Aeroallergenen mit rund 5 %.
ungefähre jährliche Inzidenz bei 1% bei                Hierbei wurde ebenso wie bei der voran-
Kindern bis zum Alter von 10 Jahren liegt              gegangenen Arbeit nicht differenziert, ob
[2] mit leicht abnehmender Tendenz mit                 die Medikamente ebenfalls als Allergene
zunehmendem Alter. Kumulativ bis zum                   fungierten oder nur Trigger einer einmali-                      Abbildung 2. Akute Urtikaria mit
10. Lebensjahr lag die Inzidenz bei 14,5 %             gen Reaktion waren. In dieser Studie war             begleitenden Angioödemen (© Lars Lange)
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                                                      allergene können neben dem Vollbild der            Typisch ist hier meist eine Schwellung,
                                                      Anaphylaxie auch lediglich eine Kontakt-           die betont in der Augenregion auftritt, da
                                                      urtikaria auslösen. Diese tritt besonders          die Konjunktiven sehr empfindlich ge-
                                                      häufig im Gesicht auf. Dies liegt zum              genüber Stimulation durch Aeroallergene
                                                      einen daran, dass bei der Nahrungsauf-             sind.
                                                      nahme zwangsläufig ein Kontakt zur Pe-
                                                      rioralregion erfolgt. Je kleiner das Kind          Ebenfalls häufig werden Medikamente
                                                      ist, desto eher wird bei der Mahlzeit das          als Auslöser beschrieben. In den zitierten
                                                      infrage kommende Allergen im Gesicht               Arbeiten wird dabei nicht unterschieden,
                                                      großflächig verteilt. Zum anderen sind die         auf welchem Wege die Medikamente als
                                                      Schleimhäute der primäre Kontaktort mit            Auslöser fungierten. Sie können tatsäch-
                                                      dem Allergen. Eine Kontakturtikaria kann           lich systemisch wirksame Allergene sein.
                                                      bestehen, obwohl eine Toleranz gegen-              Hier kommen am ehesten Antibiotika in
                                                      über dem Nahrungsmittel bei gastrointes-           Betracht. Hinweisend für eine allergische
                                                      tinaler Aufnahme vorhanden ist.                    Sofortreaktion auf ein Medikament wäre
                                                                                                         eine Reaktion innerhalb einer Stunde
            Abbildung 3. Akute Lippenschwellung
       ausgelöst durch Reaktion im Rahmen einer       Ein   so   genanntes     „orales    Allergie-      nach der erstmaligen Einnahme des Me-
     IgE-vermittelten Fischallergie. (© Lars Lange)   Syndrom“ kann neben dem Kribbeln auf               dikaments. Wurde das Medikament be-
                                                      der Zunge durchaus eine Schwellung der             reits einige Tage eingenommen, ist eine
Einige Publikationen zu Auslösern, Dauer              Lippe beinhalten. Da sowohl bei potenziell         akute Urtikaria durch eine Allergie vom
und Therapie der akuten Urtikaria stam-               gefährlichen primären Nahrungsmittel-              Sofort-Typ sehr ungewöhnlich. In solchen
men von einer Arbeitsgruppe aus Taiwan                allergien, z. B. gegen Erdnuss oder Kuh-           Fällen ist eher von einer infektbedingten
[4, 5, 6]. In dem dort untersuchten Kollektiv         milch, als auch bei meist ungefährlichen           Urtikaria auszugehen. Eine allergische
von über 1.000 Kindern und Jugendlichen               sekundären, pollenassoziierten Nahrungs-           Reaktion gegen andere Medikamente, wie
betrug die mittlere Dauer einer Episode               mittelallergien ein Kribbeln im Mund und           Hustensäfte oder Phytotherapeutika, ist
akuter Urtikaria 4–7 Tage, bei immerhin               eine periorale Rötung / Schwellung als ini-        denkbar, aber selten.
5 % der Patienten länger als 2 Wochen.                tiales Symptom auftreten kann, ist hier
Am längsten dauerten die Episoden, wenn               neben der Anamnese für vorangegangene              Etwas anders ist die Situation bei
inhalative Allergene als Auslöser identifi-           Reaktionen eine gründliche Überwachung             nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID).
ziert wurden, im Mittel 8,7 Tage. Weitere             zumindest für eine Stunde gerechtfertigt,          Diese sind als Auslöser einer Urtikaria
Auslöser, die mit einem längeren Verlauf              um abzuschätzen, ob sich weitere Symp-             häufig beschrieben. Dabei können sie
einhergingen, waren Infekte und beson-                tome einer Anaphylaxie entwickeln oder             ❙❙ eine bestehende chronische Urtikaria
ders gastrointestinale Infekte, eine idio-            ob die Symptomatik, wie bei pollenasso-               exazerbieren lassen,
pathische Urtikaria und Insektenstiche.               ziierten Nahrungsmittelallergien üblich,           ❙❙ eine isolierte Urtikaria auslösen oder
Bei der detaillierten Analyse der Auslöser            rasch regredient ist (s. Abb. 3).                  ❙❙ eine echte anaphylaktische Reaktion
nach Altersgruppen zeigte sich, dass bei                                                                    induzieren.
Kleinkindern eher Infekte vorlagen und                In den Studien zur akuten Urtikaria hat            Der Mechanismus ist in aller Regel kein
bei Jugendlichen eher Nahrungsmittel-                 sich gezeigt, dass ein häufiger Auslöser           IgE-vermittelter allergischer, sondern eine
allergien. Entsprechend der regionalen                der Kontakt zu Aeroallergenen ist. Hier hilft      Intoleranzreaktion. Diese wird ausgelöst
Häufigkeit von Nahrungsmittelallergien                die Anamnese weiter. Infrage kommen:               durch eine Imbalance zwischen pro- und
in Taiwan waren Krustentiere das weitaus              ❙❙ Tierepithelien (unmittelbarer Kontakt          antiinflammatorischen Mediatoren, her-
häufigste auslösende Allergen.                          zu einem Tier),                                  vorgerufen durch die wirkstoffbedingte
                                                      ❙❙ Pollen (vorherige und begleitende              Hemmung der Cyclooxygenase.
Alle Studien zeigen, dass Allergene als                 Beschwerden, aktuell starker Pollen-
Trigger der akuten Urtikaria selten sind.               flug) oder                                       In jedem Fall sollte bei Verdacht auf eine
Trotzdem sollten sie als Auslöser erwo-               ❙❙ Milben (Auftreten morgens nach dem             echte allergische Reaktion oder eine In-
gen werden. Hierbei sind verschiedene                   Schlafen, Kontakt mit nicht sanierter            toleranzreaktion auf NSAIDs eine weitere
Aspekte zu beachten: Nahrungsmittel-                    Umgebung, „Kissenschlachten“).                   Klärung vereinbart werden.
PÄDIATRISCHE ALLERGOLOGIE - IN KLINIK UND PRAXIS AUSGABE 02 / 2015
10     Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic

                                                       [13]. Bei fehlendem Ansprechen kann ein        Nach der Adrenalin-Gabe richtet sich die
     Diagnostische /
                                                       Wechsel zu einem anderen Antihistamini-        weitere Therapie nach den vorherrschen-
     therapeutische Schritte
                                                       kum versucht werden, da das individuelle       den Beschwerden. Bei Obstruktion der
     bei akuter Gesichtsschwellung:
                                                       Ansprechen sehr variabel sein kann [11].       oberen Atemwege ist eine Inhalation mit
                                                       Moderne, nichtsedierende Antihistami-          Adrenalin notwendig, bei tiefer Atem-
     1. A
          naphylaxie erkennen bzw.                    nika sind ab dem 1. (Desloratadin) bzw.        wegsobstruktion sollte ein kurzwirksa-
       ausschließen                                    ab dem 2. Lebensjahr (Cetirizin, Levoce-       mes Betamimetikum, wie Salbutamol,
     2. Obere Atemwegsobstruktion?                     tirizin, Loratadin) zugelassen, sodass es      inhaliert werden. Danach kann der peri-
     3. I nspektion der Schwellung                    bei akuter Urtikaria keine Indikation zur      phere Venenzugang gelegt werden und
       und des übrigen Körpers                         oralen Behandlung mit dem sedierenden          die Gabe des Antihistaminikums und ei-
       (Infektfokus?; urtikarieller                    Wirkstoff Dimentiden gibt. Im 1. Lebens-       nes Steroids erfolgen.
       Dermographismus?)                               jahr müssen die Eltern über einen Off-la-
     4. Differenzierte Anamnese                        bel-Einsatz aufgeklärt werden.                 Insektenstiche werden akut v. a. durch
     5. T
         herapie mit oralem Anti-                                                                    physikalische Maßnahmen (Kühlen) be-
       histaminikum und 60 Minuten                     Systemische Steroide spielen im Behand-        handelt. Zusätzlich kann ein nichtsedie-
       Überwachung                                     lungsschema der Urtikaria eine unterge-        rendes Antihistaminikum gegeben wer-
     6. J
         e nach Beschwerdebild                        ordnete Rolle. Sie sollten nur bei schwe-      den. Bei verstärkter Lokalreaktion im
       weitere Therapie oder                           rem Befall und dann nur kurz eingesetzt        Kopf- und Halsbereich nach Insekten-
       Entlassung                                      werden. Möglich ist der Einsatz z. B. bei      stichen sollte eine Nachbeobachtung
                                                       begleitenden ausgeprägten Angioödemen          erfolgen, um bei einer Verlegung der
                                                       im Gesicht. Eine klare Datenlage zur Sinn-     Atemwege rasch handeln zu können.
Therapie                                               haftigkeit der Ergänzung der Therapie          Bei verstärkter Lokalreaktion kommen
Sowohl zur Behandlung der Urtikaria als                durch systemische Steroide gibt es nicht.      topische Steroide und ggf. kurzfristig
auch zur Behandlung der Anaphylaxie, der               Sobald eine Symptomkontrolle erreicht ist,     systemische Steroide zum Einsatz. Je-
Insektenstiche und des weitaus seltene-                sollte ausschließlich mit hoch dosierten       doch muss durch Markieren des geröte-
ren Angioödems existieren Leitlinien und               Antihistaminika weiter behandelt werden.       ten Areals und regelmäßige Kontrollen
Übersichtsartikel [1, 8, 10, 14].                                                                     mindestens einmal täglich sichergestellt
                                                       Auch bei reiner Kontaktallergie durch          werden, dass es sich bei der Schwellung
Grundsätzlich kommen in der Therapie                   Nahrungsmittel oder Aeroallergene wird         nicht um eine beginnende bakterielle
der Urtikaria v. a. nichtsedierende H1-Anti-           ein nichtsedierendes Antihistaminikum          Infektion nach Insektenstich handelt.
histaminika zum Einsatz, die zunächst in               gegeben. Ergeben sich aber Hinweise
normaler Dosierung gegeben werden. Der                 auf eine systemische allergische Reakti-       Besteht der Verdacht auf eine bakte-
Wirkbeginn bei modernen Wirkstoffen wie                on im Rahmen einer Anaphylaxie, sollte         rielle Infektion als Ursache für die Ge-
Cetirizin kann nach 30 Minuten einsetzen,              der Patient nach Vorgaben der Leitlinie        sichtsschwellung,   wird   ein   systemi-
die maximale Wirkung ist aber erst nach                therapiert werden [10]. Bei Hinweisen für      sches Antibiotikum eingesetzt, das v. a.
2–5 Stunden zu erwarten und hält bis über              eine Beteiligung der oberen oder unteren       bei Schwellungen der Periorbitalregion
24 Stunden an [11–13]. In Vergleichsstu-               Atemwege oder des Kreislaufs ist unver-        oder bei sehr jungen Kindern großzügig
dien waren Cetirizin und Levocetirizin bei             züglich Adrenalin i. m. zu applizieren. Dies   i. v. gegeben werden sollte. Als Präpa-
der Unterdrückung einer durch Histamin                 gilt auch für ausgeprägte gastrointes-         rat sollte ein staphylokokkenwirksames
induzierten Schwellung effektiver als an-              tinale Beschwerden. Hauptgründe sind die       Antibiotikum gewählt werden. Die Dauer
dere moderne Antihistaminika [11, 12].                 die schnellere Wirksamkeit im Vergleich        der antibiotischen Therapie richtet sich
Sehr häufig ist eine Erhöhung der Dosis                zu oralen Medikamenten, die Sicherheit         nach dem Rückgang des Lokalbefundes
notwendig. Die Leitlinie zur Therapie der              und die deutlich größere therapeutische        und sollte mindestens 5 Tage betragen.
Urtikaria empfiehlt eine Aufdosierung bis              Breite der i. m.-Gabe im Vergleich zur ne-     Bei Dermatitis solaris besteht die The-
zur 4-fachen Normaldosis, allerdings bei               benwirkungsreichen i. v.-Gabe. Zusätzlich      rapie in Hautkühlung durch Umschläge
chronischer Urtikaria. Auch bei akuter                 führt die Anlage eines peripheren Venen-       und kühlende Cremes (z. B. Lotio alba
Urtikaria ist durch eine Dosiserhöhung                 zugangs v. a. bei Kindern zu unnötiger Ver-    aquosa). Ggf. können topische Steroide
eine bessere Wirksamkeit zu erreichen                  zögerung der Therapie.                         als Milch oder Lotio eingesetzt werden.
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic                11

Gesichtsschwellungen, die durch eine                         1. Klärung,
                                                                	       ob es sich um eine beginnen-                           	c)	
                                                                                                                                     Bisheriger            Verlauf       (erstmaliges
Kontaktdermatitis, z. B. durch Kosmetika,                         de oder bereits ablaufende Anaphy-                                     Auftreten? Dauer des Bestehens
hervorgerufen worden sind, werden mit to-                         laxie handelt durch rasche Unter-                                      einzelner Effloreszenzen?)
pischen Steroiden für einige Tage und Ka-                         suchung der anderen Effektororgane                                 d)
                                                                                                                                     	 	
                                                                                                                                        Potenzielle Auslöser (Kontakt zu
renz des vermuteten Auslösers behandelt.                          (s. o.) und der Frage nach bekannter                                   potenziellen Allergenen, Infekte,
                                                                  Allergie.                                                              Medikation, insbesondere NSAID,
Durch ein hereditäres Angioödem beding-                      2. Untersuchung
                                                                	           auf Zeichen der oberen                                      Insektenstiche)
te Gesichtsschwellungen sollten immer                             Atemwegsobstruktion durch Schleim-                                 e
                                                                                                                                      ) Bisherige Therapieversuche
behandelt werden, da dabei ein Larynx-                            hautinspektion             und        Auskultation                 f) Begleiterkrankungen
ödem mit Erstickungsgefahr auftreten                              (Dyspnoe, Stridor, Dysphonie).                                6. Therapie
                                                                                                                                   	       mit einem großzügig dosier-
kann. Neben einer stationären Aufnahme                       3. Untersuchung
                                                                	           der Schwellung (Lokali-                                 ten nichtsedierendem Antihistamini-
zur Überwachung der Atemwege ist un-                              sation, begleitende Rötung, Einstich).                             kum (z. B. Cetirizin) per os.
verzüglich eine Therapie mit C1-Esterase-                    4. Untersuchung
                                                                	           des übrigen Integu-                                7. Überwachung
                                                                                                                                   	          für mindestens 60 Mi-
Inhibitor-Konzentrat i. v. oder mit Icatibant                     ments auf weitere urtikarielle Efflores-                           nuten. Bei Besserung Entlassung,
s. c. einzuleiten.                                                zenzen und hinsichtlich eines Infekt-                              bei Beschwerdezunahme stationäre
                                                                  fokus mit Prüfung des urtikariellen                                Überwachung.
Konkrete therapeutische Schritte                                  Dermographismus.
Aus dem zuvor Gesagten ergibt sich fol-                      5. Anamnese
                                                                	       mit folgenden Unterpunk-
                                                                                                                                   Dr. med. Lars Lange,
gender Vorschlag für ein konkretes Vor-                           ten:                                                             Dr. med. Sunhild Gernert
gehen, wenn sich ein Patient mit akuter                           a)
                                                                  	 Beginn
                                                                     	     und Kinetik der Beschwer-
                                                                                                                                   St.-Marien-Hospital | Robert-Koch-Str.1
Gesichtsschwellung unter dem Bild einer                               den
                                                                                                                                   53115 Bonn
Urtikaria mit oder ohne Angioödem in der                          b) 	
                                                                  	 Juckreiz oder Schmerz an der                                  lars.lange@marien-hospital-bonn.de
Sprechstunde vorstellt (s. Übersicht S. 10):                          Schwellung

Der Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Literatur

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   Predictive factors of the duration of a first-attack      10 R
                                                                 ing J, Beyer K, Biedermann T et al. Guideline for                Urticaria. Allergo J 2011; 20: 249–58
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                                                                 choepke N, Church MK, Maurer M. The inhibition by                cross-sectional population survey. Clin Exp Dermatol
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12    Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic

Notfälle in der Allergologie

Das Kind mit akutem Giemen
Armin Grübl, Kinderklinik München Schwabing, München

Giemen (engl. „wheezing“) bezeichnet ein kontinuierliches hochfrequentes, lang andauerndes musikalisches Nebengeräusch der tiefen
Atemwege der Lunge, das durch eine Atemwegsobstruktion („Enge“) entsteht, wobei die Luftströmung trotz Verengung stark genug sein
muss, um die Bronchialwände in Schwingung zu versetzen. Bei schwerster zentraler Luftwegstenose, bei starker Hypoventilation, aber auch
bei Stenosen der peripheren Luftwege ist kein Giemen mehr zu hören („silent lung“).

Pathophysiologie                                      einer zusätzlich verstärkten Verengung        es können aber auch Asthmaanfälle im
Auskultatorisch finden wir neben dem                  des Bronchialasts bis hin zu einer Ver-       Rahmen anaphylaktischer Reaktionen bei
normalen oder dem abnormalen Atem-                    minderung des Luftstroms. Das dadurch         Nahrungsmittelallergien oder Insekten-
geräusch nach Erkrankung unterschied-                 bedingte   vorübergehende     Nachlassen      giftallergien eine Rolle spielen. Auch Exa-
liche Nebengeräusche pulmonaler oder                  der Sogwirkung bringt die Bronchialwän-       zerbationen bei körperlicher und psy-
pleuraler Ursache. Man unterscheidet                  de in Schwingung und dies erzeugt das         chischer Belastung sind nicht so selten.
bei der pulmonalen Genese einerseits                  typische Giemengeräusch („wheezing“).         Häufig führt erst die Kombination einiger
musikalische Nebengeräusche, wie Pfei-                Anders als bei den normalen Atemgeräu-        potenzieller Auslöser zu einem Asthma-
fen, Giemen, Brummen in Abhängigkeit                  schen entsteht das Giemen also nicht          anfall.
von der Frequenz (hoch- bis tieffrequent),            durch Luftturbulenzen, sondern durch
und andererseits nichtmusikalische Ne-                Schwingungen der Bronchialwände. Die          Weitere zusätzliche Symptomatik
bengeräusche, die feinblasig (periphere               Tonhöhe ist abhängig von Dicke und Elas-      Beim akuten Asthmaanfall ist das typische
Rasselgeräusche (RGs)) oder auch grob-                tizität, also von den Vibrationseigenschaf-   Atemgeräusch bereits als „Distanz-Gie-
blasig (zentrale RGs) sein können. Musi-              ten des Gewebes [9] (s. Kasten).              men“ ohne Stethoskop zu hören, in der
kalische Nebengeräusche werden häufig                                                               Regel exspiratorisch, aber auch teilweise
noch trockene Rasselgeräusche genannt,                Giemen als Leitsymptom                        inspiratorisch. Der Patient ist meist tachy-
nichtmusikalische als feuchte Rassel-                 Giemen als Leitsymptom einer obstrukti-       dyspnoeisch, hustet meist trocken, aber
geräusche bezeichnet. Die Zuordnung und               ven Bronchitis findet man zum einen v. a.     auch ein produktiver Husten mit zähem
Nomenklatur ist in der Literatur nicht ein-           beim Säugling oder jungen Kleinkind im        Sekret ist möglich. Atemnot, retrosternale
heitlich. Die Bezeichnung trockene oder               Rahmen einer meist virusbedingten Er-         Beklemmung, Schwitzen, Angst und auch
feuchte RGs lassen keinen Rückschluss                 krankung der Atemwege, insbesondere           vermehrte Agitation und massive Unru-
auf die Pathophysiologie zu. Trockene                 durch Rhinoviren und Respiratory Syn-         he sind weitere führende Leitsymptome.
Rasselgeräusche, also z. B. Giemen, kön-              cytial Virus (RSV). Zum anderen kommt         Der ältere Patient nimmt bevorzugt eine
nen auch bei abnorm hohem Flüssigkeits-               Giemen v. a. bei einer Manifestation oder     sitzende Haltung mit Gebrauch der akzes-
gehalt der Lunge, z. B. beim Lungenödem               einer Exazerbation eines Asthmas bron-        sorischen Atemmuskulatur ein; Nasen-
auftreten. Sogenannte feuchte Rassel-                 chiale vor. Hier kommen in erster Linie       flügeln als vermehrte Atemarbeit findet
geräusche    sind    auch    bei   trockenen          Inhalationsallergene als Ursache infrage,     man eher beim jüngeren Patienten. Nur
Lungenveränderungen, z. B. interstitiellen
Pneumopathien, auskultierbar.
                                                         Kleines Experiment zur Veranschaulichung des Bernoulli-Effekts:
Eine Enge in den Atemwegen bewirkt
einen erhöhten Luftstrom in diesem Be-
                                                         Ein kontinuierliches Pusten zwischen zwei parallel gehaltenen Papierblättern
reich. Bei zunehmender Atemarbeit und
                                                         zeigt die Sogwirkung und die Schwingungen der beiden Blätter.
zunehmendem Luftstrom kommt es –
bedingt durch eine Sogwirkung nach in-                   › https://www.youtube.com/watch?v=K0aPuLn76H0
nen („Venturi- oder Bernoulli-Effekt“) – zu
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic         13

   Abbildung 1. Allgemeine Erstbeurteilung des kritisch kranken Kindes mit respiratorischer Störung
   (SPO2 pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung)

                                                                                           Modifiziert nach Biarent et al. [1] und Demirakca et al. 2013 [2]

leises Schreien oder Wimmern / Seufzen            weitere Prognose, die bedrohliche Situati-          ke oder einer Nasenbrille mit sofortiger
beim Säugling oder einsilbige kurze ab-           on zu erkennen und damit entsprechende              O2-Gabe von 1– 4 l/min z. B. durch die
gehackte Redensweise beim älteren Kind            therapeutische Maßnahmen schnell ein-               Eltern wirkt angstmildernd und ist meist
sind Zeichen beginnender Erschöpfung.             leiten zu können.                                   sehr effektiv als primäre Therapieein-
                                                                                                      leitung. Eine Verminderung des Atem-
Alarmsymptome        einer    lebensbedroh-       Die erste allgemeine Beurteilung des                antriebs ist dabei in der Regel nicht zu
lichen Situation durch maximale Überblä-          respiratorisch akut erkrankten Kindes               befürchten. Die Sauerstoffsättigung soll-
hung der Bronchien sind ein Abfall einer          sollte am besten strukturiert nach dem              te bei > 91%, besser bei > 94 % liegen.
initialen Tachykardie, Hypertonie, Zya-           ABCD-Schema (A: Airway, B: Breathing, C:
nose und auskultatorisch nicht mehr zu            Circulation; D: Disability) erfolgen (Abb. 1).      Die für das Kind optimale Sitzposition
hörendes Giemen oder gar nicht mehr zu                                                                nehmen ältere Kinder meist spontan ein,
hörende Atemgeräusche („silent lung“)             Ein Alarmzeichen einer kritischen, lebens-          eine sitzende Position ist beim kreislauf-
trotz vermehrter Atemarbeit.                      bedrohlichen Situation ist das Auftre-              stabilen Patienten zu bevorzugen. Ein be-
                                                  ten eines Pulsus paradoxus mit Abfall               ruhigender Einfluss auf den Patienten und
Respiratorische Notfälle                          des systolischen Blutdrucks >10 mmHg                die Umgebung ist absolut anzustreben.
sind im Kindesalter häufig                         und abgeschwächten oder aufgehobenen               Geschulte Asthmapatienten sollten einge-
Aufgrund geringerer respiratorischer Re-          Pulsschlägen an der A. radialis bei Aus-            übte Atemhilfsmaßnahmen, wie z. B. die
serven und eines erhöhten Sauerstoffver-          kultation der Herztöne bei Inspiration [2].         dosierte Lippenbremse, ggf. Torwartstel-
brauchs führen respiratorische Einschrän-                                                             lung oder Kutschersitz anwenden, und
kungen beim Kind schnell zur schweren             Die Beurteilung der Oxygenierung und die            dazu motiviert werden.
Hypoxie und letztendlich unbehandelt je           Behebung einer Oxygenierungsstörung
nach Schwere und Ausmaß der respirato-            sind die maßgeblichen ersten Schritte               Bei allergischem Auslöser des Asthmaan-
rischen Insuffizienz zum Herzkreislaufver-        der Diagnostik und Therapie. Die O2-Gabe            falls ist an die Entfernung bzw. räumliche
sagen. Somit ist es entscheidend für die          einer locker vorgehaltenen Gesichtsmas-             Trennung von Patient und Allergen zu
14     Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic

denken, sofern dies möglich ist. Ein Ast-              gerade überarbeitet, ist aber bis zur Veröf-    mit Inhalierhilfe: 2–4 (-6–8) Hübe über
hmaanfall im Rahmen einer Anaphylaxie                  fentlichung der Neufassung noch gültig).        Maske oder Mundstück verabreichen und
muss entsprechend initial mit Adrenalin                                                                mit 5–10 Atemzügen, wenn möglich ruhig
i. m. und weiteren Maßnahmen im Rah-                   In der Übersicht werden die Initialtherapie     und langsam inhalieren lassen.
men des Anaphylaxiemanagements be-                     und die Intensivierungstherapie bei man-
handelt werden [6] (vgl. Topic „Gesichts-              gelndem Ansprechen bei einem Status             Potenzielle Nebenwirkungen sind Tachy-
schwellung“ in diesem Journal).                        asthmaticus dargestellt.                        kardie, Arrhythmien, Hypertension, Zittern,
                                                                                                       Hyperaktivität, Übelkeit und Erbrechen.
Therapie des Status asthmaticus                        Beta-2-Agonisten führen per Inhalation
Der entscheidende Pfeiler der Asthmathe-               zur Relaxation der glatten Muskulatur der       Bei ausgeprägter Tachykardie und weite-
rapie ist die Inhalation von ausreichend               Atemwege. Die Dosierung beträgt je nach         ren Nebenwirkungen kann auch das An-
hoch dosierten Beta-2-Sympatomimetika.                 Alter und Symptomatik 10–20 Tropfen Sal-        ticholinergikum Ipratropiumbromid per
Eine Therapieeskalation ist nach dem vor-              butamol-Inhalationskonzentrat (= 2,5 mg)        Inhalation als Inhalationslösung mit maxi-
gegebenen Algorithmus der NVL Asthma                   auf 2 ml NaCl 0,9 % mittels Vernebelung         mal 20 gtt (= 1 ml; = 0,25 mg) auf 2 ml NaCl
bronchiale vorzunehmen (www.asthma.                    mit Maske in Kombination mit Sauerstoff.        0,9 % unverdünnt verwendet werden, um
versorgungsleitlinien.de; Kapitel 8: Algo-             Sehr bewährt hat sich auch die Verwen-          durch diese Kombination die Dosis des Sal-
rithmus 5 und 6, Kasten 1) [7] (Die NVL wird           dung eines Dosieraerosols; unbedingt            butamolpräparats erniedrigen zu können.
                                                                                                       Ipratropiumbromid kann auch zusätzlich
                                                                                                       zum Einsatz kommen, um die Therapie
     Therapie des Status asthmaticus im Kindes- und Jugendalter                                        zu eskalieren, z. B. 2–4 Hübe aus einem
                                                                                                       Dosieraerosol – immer mit Inhalierhilfe.
     Initialtherapie
     ❙❙ Ggf. 2–3 l/min Sauerstoff über Maske oder Nasenbrille (Ziel SaO2 > 91%)                       Bei schweren Verläufen und fehlendem
     ❙❙ Salbutamol 0,5 %: 10–20 gtt. (absolut) ad 2–3 ml NaCl 0,9 % via Vernebler p. i.               Ansprechen ist ein Therapieversuch mit
       bzw. Salbutamol-Dosieraerosol 2–4 (8) Hübe via Spacer und Mundstück/                            2–3 (-5) ml inhalativem Suprarenin 1:1000
       Maske p. i.                                                                                     (unverdünnt) sinnvoll.
     ❙❙ Prednison 100 mg rektal bzw. Prednison/Prednisolon 2 mg/kg i. v./p. o.
     ❙❙ Ggf. Salbutamol repetitiv/Dauerinhalation                                                     Weitere Maßnahmen bei Nichtanspre-
     ❙❙ Bei mangelndem Ansprechen ggf. plus Ipratropiumbromid 20 gtt.                                 chen sind die Gabe von i. m. und i. v.
       (= 1 ml; = 0,25 mg) auf 2 ml NaCl 0,9 % unverdünnt oder 1 Fertiginhalat                         Medikamenten, wie:
       mit 250 µg (= 2 ml) oder 2–4 Hübe aus Dosieraerosol via Spacer und                              ❙❙ Adrenalin 0,01 mg/kg i. m.
       Mundstück/Maske p. i.                                                                             (= 0,1 ml/10 kg der 1:1.000-Lösung)
     ❙❙ Versuch mit Suprarenin unverdünnt 3–5 ml p. i. (v. a. bei < 2. Lebensjahr)                      oder 1 μg/kg i. v.(= 0,1 ml/10 kg
                                                                                                         der 1:10.000-Lösung)
     Intensivierungstherapie bei mangelndem Ansprechen                                                 ❙❙ Terbutalin i. v./i. m./(s. c.) 0,005–0,01
     ❙❙ Falls keine Besserung / SaO2 < 92 %: stationäre Aufnahme nötig
                                          
                                                                                                         mg/kg
     ❙❙ Wenn Inhalation nicht möglich: Adrenalin 0,01 mg/kg i. m. (= 0,1 ml/10 kg                     ❙❙ Theophyllin 4–6 mg/kg Startdosis
       der 1:1.000-Lösung) oder 1 µg/kg i. v. (= 0,1 ml/10 kg der 1:10.000-Lösung);                      über 20 Minuten i. v., danach DTI mit
       Terbutalin i. v./i. m. (s. c.) 0,005–0,01 mg/kg                                                   0,5–1,2 mg/kg/h je nach Serumspiegel
     ❙❙ Theophyllin 4–6 mg/kg Loading dose über 20 Minuten i. v., danach DTI mit                        (Ziel 10–15 mg/dl), halbe Dosis bei
       0,5–1,2 mg/kg/h je nach Serumspiegel (Ziel 10–15 mg/dl), bei Theophyl-                            Vortherapie mit Theophyllin
       lin-Vortherapie Bolusdosis halbieren                                                            ❙❙ Beta-2-Sympathomimetikum i. v.
     ❙❙ Beta-2-Sympathomimetikum i. v. (z. B. Reproterolhydrochlorid 1 µg/kg/min                        (Reproterolhydrochlorid 1 μg/kg/min
       i. v. für 10 Minuten, danach 0,2–2 µg/kg/min)                                                     i. v. für 10 Minuten, danach 0,2–2 μg/
     ❙❙ Therapieversuch mit Magnesiumsulfat i. v. (0,1 ml/kg der 50 %igen Lösung                        kg/min)
       oder 0,5 ml/kg der 10 %igen Lösung über 20 Minuten) erwägen                                     ❙❙ Magnesiumsulfat i. v. (0,1 ml/kg der
                                                                                                         50 %igen Lösung oder 0,5 ml/kg der
                                                                               Aus: Hofmann 2012 [4]     10 %igen Lösung über 20 Minuten
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic        15

Obwohl der Wirkungseintritt von Gluko-
kortikoiden erst deutlich später (frühes-        Abbildung 2. Zeitliche Entwicklung obstruktiver Atemwegserkrankungen
tens erst nach 1 Stunde) eintritt, hat die
frühzeitige Verabreichung p. o. oder i. v.
oder rektal und möglicherweise sogar in-
halativ in der Notfalltherapie eines akuten
Asthmaanfalls ihren Sinn. Kinder, die im
Anfall früh ein Steroid verabreicht bekom-
men haben, haben ein signifikant besse-
res Outcome [3, 4].

Ein Nichtansprechen auf die Therapie-
eskalationsmaßnahmen und kein Anstieg
der O2-Sättigung trotz steigendem O2-
Fluss sind ein absolutes Alarmsignal und
eine Beutel-Masken-Beatmung und / oder
Intubation ist einzuleiten. Die Entschei-
dung dazu ist stets gut und gewissenhaft                Quelle: http://www.swiss-paediatrics.org/sites/default/files/paediatrica/vol20/n3/pdf/44-51.pdf
abzuwägen. Eine nichtinvasive Beatmung
ist vorzuziehen, wenn dies irgendwie mög-
lich ist, da aufgrund der bestehenden Lun-    Adrenalin ist anzuraten. Die Inhalation              allergische Asthma bronchiale („multip-
genüberblähung sicher erschwerte Be-          von hypertoner 3 %iger NaCl-Lösung ist               le trigger wheeze“ oder „atopic wheeze“)
atmungsbedingungen zu erwarten sind.          ein neuer, möglicher, häufig erfolgreicher           (Abb. 2).
Eine respiratorische Erschöpfung ist eine     Therapieansatz. Eine respiratorische Er-
absolute Indikation zur Intubation und Be-    schöpfung ist auch bei der Bronchiolitis             Nach der Akutversorgung ist eine weitere
atmung [4].                                   eine absolute Indikation zur Intubation              Diagnostik hinsichtlich der Ursache einer
                                              und Beatmung, wenn nichtinvasive Be-                 akuten Bronchialobstruktion oder eines
Therapie der Bronchiolitis                    atmungsmaßnahmen nicht mehr ausrei-                  Asthmaanfalls unumgänglich. Eine ge-
beim Säugling                                 chend sind [2].                                      naue ausführliche Anamnese, inklusive
Die durch RSV (respiratory syncytial virus)                                                        Familienanamnese bezüglich einer mögli-
oder andere Viren bedingte Bronchiolitis      Risiko einer Therapieverzögerung                     chen allergischen Genese oder eines Ato-
tritt v. a. innerhalb des ersten Lebens-      Ein Risikofaktor hin zu einem lebensbe-              pierisikos, ein Ganzkörperuntersuchungs-
jahres auf und stellt in erster Linie eine    drohlichen Verlauf einer akut obstrukti-             status, Haut-Prick-Tests und / oder der
Obstruktion der kleinen Atemwege dar.         ven Lungenerkrankung mit Giemen als                  Nachweis spezifischer IgE-Antikörper im
Anfällig sind ehemalige Frühgeborene,         Leitsymptom ist eine verzögerte Initial-             Serum, sowie entsprechende Lungenfunk-
Kinder mit hämodynamisch wirksamen            behandlung. Ein akut giemendes Kind                  tionsdiagnostik gehören zum Standard,
Herzfehlern und Kinder in Raucherfa-          soll schnell und konsequent behandelt                gelegentlich ist auch eine Allergenprovo-
milien. Rhinitis und leichter Husten als      werden. Frühzeitige Sauerstoffgabe bei               kationstestung notwendig [7].
Frühsymptome können sich schnell zu           Tachydyspnoe und eine antiobstruktive
quälendem Dauerhusten, Giemen und             Inhalationstherapie sind dafür Mittel der            Differenzialdiagnostisch sollte man bei
Tachydyspnoe bis hin zur respiratori-         ersten Wahl.                                         jüngeren Kindern mit Giemen v. a. im Zu-
schen Insuffizienz entwickeln. Sauerstoff-                                                         sammenhang mit plötzlicher Dyspnoe
vorlage und abschwellende Nasentrop-          Weitere Diagnostikschritte                           aus dem Schlaf heraus auch an einen gas-
fen sind die Standardtherapieoptionen.        und Differenzialdiagnostik                           troösophagealen Reflux (GÖR) denken.
Beta-2-Symatikomimetikum-Inhalationen         Die häufigsten Ursachen für akutes Gie-              Vor allem bei jugendlichen Mädchen, aus-
können die Klinik manchmal sogar ver-         men im jüngeren Alter sind Virusinfek-               gelöst in Stresssituationen oder auch bei
schlechtern, ein Versuch der Inhalation       tionen („episodic viral wheeze“) und im              körperlicher Belastungssituation, kann
mit verdünntem oder auch unverdünntem         Kleinkind-, Schul- und Jugendalter das               auch ein Vocal Cord Dysfunction Syn-
16        Pädiatrische Allergologie » 02 / 2015 » Topic

                                                              higung und Anleiten zum ruhigen Atmen.                      beim älteren Kind und Jugendlichen
      Ausgewählte Differenzial-
                                                              Medikamente verschlechtern eher die                         bei Manifestation oder Exazerbation ei-
      diagnosen bei akutem Giemen
                                                              akute Situation [5].                                        nes meist allergisch bedingten Asthma
      im Kindesalter
                                                                                                                          bronchiale auf. Mit Tachydyspnoe, Hus-
                                                              Bei einer akuten exogenen allergischen                      ten und zunehmender Atemnot ist auch
      ❙❙ Virusinfektionen                                     Alveolitis (EAA) kann neben Grippesymp-                     ein lebensbedrohlicher Verlauf möglich.
      ❙❙ allergisches Asthma bronchiale                       tomatik, Fieber, Dyspnoe und Husten                         Beruhigendes Umfeld, frühzeitige Sau-
      ❙❙ Gastroösophagealer Reflux                           nicht nur das typische „Knisterrasseln“                     erstoffgabe und eine antiobstruktive In-
          (GÖR)                                               imponieren, sondern eine akute Bron-                        halationstherapie sind die therapeuti-
      ❙❙ Vocal Cord Dysfunction                              chialobstruktion mit Giemen ist auch mög-                   schen Mittel der ersten Wahl. Frühzei-
          Syndrom (VCDS)                                      lich [8]. Zur Diagnose führen hier neben                    tige Steroidgabe verbessert signifikant
      ❙❙ akute exogene allergische                           der Anamnese bezüglich des Auslösers,                       das klinische Outcome. Nach der Akut-
          Alveolitis (EAA)                                    z. B. Taubenkot und Taubenfedern, die                       versorgung ist eine weitere Diagnostik
      ❙❙ Fremdkörperaspiration                                Bodyplethysmografie mit Restriktion und                     unumgänglich. Neben der infektiösen
                                                              Entsättigung bei Laufbelastung sowie der                    und allergischen Ursache ist differenzi-
                                                              Nachweis spezifischer IgG-Antikörper im                     aldiagnostisch z. B. an einen gastroöso-
drom (VCDS) neben akuter Atemnot ein                          Serum und letztendlich ein CT des Thorax                    phagealen Reflux, an ein Vocal Cord
giemendes Atemgeräusch „vortäuschen“                          und eine Bronchiallavage weiter.                            Dysfunction        Syndrom         oder     an      eine
(vgl. Topic „Stridor“ in diesem Journal).                                                                                 exogen allergische Alveolitis sowie im-
Meist handelt es sich dabei um ein fortge-                    Bei allen differenzialdiagnostischen Über-                  mer an eine Fremdkörperaspiration zu
leitetes Geräusch aus dem Larynxbereich.                      legungen in Bezug auf akutes Giemen                         denken.
Ein Stridor ist dabei eher typisch, ebenso                    sollte immer die Fremdkörperaspiration
Dys- oder Aphonie während der panischen                       mit einbezogen werden, v. a. bei einseiti-
                                                                                                                            Dr. med. Armin Grübl
Dyspnoeattacke, die aber lebensbedroh-                        gem Giemen [10].
lich imponieren kann und nicht selten zu
                                                                                                                            Kinderklinik München Schwabing – Klinik und
einer intensiven Asthmatherapie führt –                       Zusammenfassung                                               Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin,
manchmal sogar bis hin zur Intubation                         Giemen (engl. „wheezing“) ist das Leit-                       Klinikum Schwabing, StKM GmbH und Klinikum
                                                                                                                            Rechts der Isar (AöR)
und Beatmung. Diagnosehinweisend sind                         symptom einer pulmonalen Obstruktion.
                                                                                                                            der Technischen Universität München
im akuten Anfall eher eine Hyperventilati-                    Atemwegsobstruktionen treten akut v. a.
                                                                                                                            Kölner Platz 1 | 80804 München
on und keine Sauerstoffentsättigung so-                       beim Säugling oder jungen Kleinkind                           armin.gruebl@lrz.tu-muenchen.de
wie eine Symptombesserung durch Beru-                         im Rahmen einer Virusinfektion oder

Der Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

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