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- Journal 1/2020 Publikation der Schweizerischen Vereinigung für Gesundheitsschutz und Umwelttechnik Hygiene System Neue Produktpalette der KWZ AG ab Herbst / Winter 2020 verfügbar Anzeige_Titelseite_SVG_Journal_KWZ.indd 1 16.04.20 15:17 Intelligente Wärme – selbstlernende Heizungsregelung Hygiene im Zuge der Pandemie Die Klimaerwärmung verändert den Wald Stimmungsvolle Lichttechnik unter Wasser
Wasserpflege für Ihr Schwimmbad • Chlorgranulat • Säuren & Laugen • Filterhilfsmittel IMPAG AG, Räffelstrasse 12, 8045 Zürich Tel.: 043 499 25 00, info@impag.ch www.impag.ch/schwimmbad Neu gedacht. Einfacher gemacht. Innovative Technik auf kleinstem Raum. Elektrolyseanlage CHLORINSITU ® IIa, Leistungsbereich 60–7’500 g/hi Einfach zu installieren Einfach zu bedienen Einfach sicherer Einfach effizienter Anschlussfertig nach Ihren Einfachste Bedienung Hohe Sicherheit durch Produktion von chlorat- Anforderungen konfiguriert. und minimaler integrierte Be- und armer Chlorbleichlauge mit Wartungsaufwand. Entlüftung für die ungeteilter Elektrolysezelle Wasserstoffabfuhr. mit hoher Ausbeute. ProMinent Dosiertechnik AG • 8105 Regensdorf • Telefon 044 870 61 11 • www.prominent.ch
IN H A LT | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 Editorial Aus dem Inhalt Energetische Sanierungen S VG-A K T U E L L von Gebäuden 2 In eigener Sache Geschätzte Leserinnen und Leser 4 Aktuell Energetische Sanierungen von Gebäuden sind 44 SVG-Magazin nicht immer wirtschaftlich! Eine bessere Däm- 52 Veranstaltungen mung kann den Wärmebedarf eines Gebäudes um mehr als die Hälfte reduzieren. Der Um- H YGI E N E stieg auf erneuerbare Energien beim Heizen senkt die CO2-Emissionen fast auf null. Doch wie viel bringen Wärmedämm-Massnahmen im direk- 9 Einstellungsbedarf von raumlufttechnischen Anlagen ten Vergleich zu Heizungs-Sanierungen und Energieproduktion? Die Fra- zu COVID-19-Zeiten ge stellen sich heute viele Hauseigentümer, weil sie aus Kostengründen 10 Hygiene im Zuge der Pandemie nicht alle wünschenswerten Energiespar-Investitionen umsetzen können. 12 Corona-Krise – Sicherheit der Atomkraftwerke Die Welt spricht über mehr Ökologie, mehr Nachhaltigkeit und weniger 13 Schweiz im Kampf gegen das Coronavirus CO2-Ausstoss. Im Gebäudesektor resultiert das grosse Einsparpotential nicht allein aus einem zu hohen Energieverbrauch, weil wir es gerne warm U M W E LT haben. Es ist auch einer veralteten Heizungstechnik geschuldet, die in den Gebäuden steckt, und einer mangelnden Wärmedämmung der Ge- 14 Abbauprodukte von Chlorothalonil bäude selbst. Zurecht ist bei den Wohneigentümern energetisch Sanie- überschreiten Höchstwerte ren in aller Munde. Und trotzdem ist der Gebäudepark Schweiz in einem 16 Die Klimaerwärmung verändert den Wald Spannungsfeld von Wohlstand, Umwelt und Komfort. Konkret sind viele 18 CO 2 kennt keine Grenzen! Hausbesitzer überfordert, wenn es um Reihenfolge und Priorisierung von 21 Pionierprojekt: «Haus Eins» in Seelisberg UR Sanierungs-Massnahmen geht: Beginne ich mit dichteren Fenstern? Oder 23 Intelligente Abfallwirtschaft benötigt lasse ich zuerst eine effiziente Heizung einbauen? Oder investiere ich zu- eine bedarfsgerechte Entsorgung allererst in eine Solaranlage auf dem Dach? In der Praxis entscheiden 27 Elektrische Müllfahrzeuge für Basel oft Mängel am Haus darüber, in welcher Reihenfolge energetisch saniert 28 Reorganisation des Schwyzer Umwelt-Departements wird. Macht die Heizung schlapp, muss eine neue her. Ist das Dach un- 29 Luftbelastung mit Stickstoffdioxid nimmt weiter ab dicht, wird es neu isoliert. Wer sich an Fördermitteln und am Konsens vieler Energieberater orientiert, kriegt ein anderes Bild vermittelt: In der BÄ DE R T EC H N I K Regel sollte das Haus zunächst isoliert und erst dann eine neue Heizung eingebaut werden. So kann man diese meist kleiner dimensionieren, 31 interbad 2020 mit neuem Hallenkonzept da – dank der guten Dämmung – weniger Heizleistung benötigt wird. 33 Atmosphäre und Erlebnis im Schwimmbad Sanierungen der Gebäudehülle rechnen sich langsamer: Wer sein Haus 36 Stimmungsvolle Lichttechnik unter Wasser sanieren und damit auch mehr Ökologie und weniger Energieverbrauch 37 Zeitgemässe nutzungsfreundliche Schwimmbadtechnik realisieren will, hat viele Alternativen: Die Gebäudehülle dämmen, eine Dachsanierung mit oder ohne Solaranlage, die Fenster ersetzen oder LU F T R E I N H A LT U NG / F E U E RU NGE N eine neue Heizung einbauen sind nur eine Auswahl aus einer Vielzahl von Möglichkeiten. Doch welche Energiespar-Investition ist die beste? 38 Heizung ersetzen – Klima schützen – Geld sparen Ruedi Meier, Ökonom, Raumplaner und Energie-Spezialist sagt: «Es geht 39 Holzenergie: Weniger CO 2, mehr Arbeitsplätze vor allem um die Effizienz eines Hauses. Deshalb sollte sowohl das Heiz- 40 Neutrale Beratungs-Dienstleistung des Bundes system auf erneuerbare Energie umgestellt als auch Energie, vor allem 41 Intelligente Wärme – selbstlernende Heizungsregelung Strom, selbst produziert werden.» In der Praxis zeigt sich aber, dass viele 43 Niedertemperatur-Fernwärmenetz Gossau SG Hauseigentümer aus Kostengründen nicht alle wünschenswerten Ener- giespar-Investitionen gleichzeitig umsetzen können. Dazu Ruedi Meier: «Wer in effiziente Energiespar-Massnahmen investieren will, der sollte AUS- U N D W E I T E R BI L DU NG sich zuallererst seine Heizung anschauen», denn da sei das Kosten- Nutzen-Verhältnis weitaus besser als bei der Isolierung von Wänden. 49 Kommission als Anlaufstelle für den Berufsbildungfonds BBF gegründet Weitere interessante Energie-Beiträge finden Sie 51 Die Entwicklung von Lerninhalten am Beispiel EIKU in unserer aktuellen Ausgabe! Werner Peyer Chefredaktor «SVG-Journal» 1
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | A K T U E L L In eigener Sache Fachgruppe und Unterha It’s time to say goodbye! Es waren Jahre mit vielen Erfahrungen und Ent- Sabrina wünsche ich als neue SVG-Geschäftsfüh- wicklungen, vor allem in der elektronischen und rerin viel Freude und Spass bei den interessanten, digitalen Welt. vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgaben. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich Die Zeitschrift «SVG-Journal» werde ich weiterhin bei Ihnen allen für die angenehme Zusammen im Team mit Werner Peyer (Redaktion) und Julia arbeit und das mir entgegengebrachte Vertrauen Henner (Magazin-Teil) betreuen und bin auch zu- bedanken. ständig für die Inserate-Akquisition. In Zukunft wird Sie meine Nachfolgerin Sabrina Ich wünsche Ihnen allen für die Zukunft viel Er- Willisegger bei allen Fragen unterstützen. Sie er- folg, Gesundheit und Zufriedenheit! reichen sie per Mail unter info@svg-umwelt.ch oder telefonisch unter 062 775 61 34. Susanne Bruderer Susanne Bruderer. Bild: z.V.g. Vorstellung der neuen Leiterin der SVG-Geschäftsstelle Sabrina Willisegger – die neue Leiterin der SVG- Geschäftsstelle – wurde 1986 geboren und lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern in Seon im Kanton Aargau. Nach dem Abschluss ihrer kaufmännischen Lehre bei einer Gemeindeverwaltung wechselte Sabrina Willisegger in die Medien-Branche und arbeitete unter anderem als Media- und Marketing-Koor- dinatorin bei einem grossen Werbe-Vermarkter. Nach ihrer berufsbegleitenden Weiterbildung zur eidg. dipl. Marketing-Fachfrau und Weiterbildun- gen im Bereich Layout / Gestaltung, Bildbearbei- tung und Fotografie übernahm Sabrina Willisegger schliesslich bei einem grossen Baustoffhersteller die Arbeit als Marketing-Fachspezialistin. Zu ih- Sabrina Willisegger. ren Hauptaufgaben gehörten die Planung und die Bild: z.V.g. Durchführung von Veranstaltungen, die Pflege des Internetauftritts sowie die Konzeption und wertvollen Dienste und freuen uns, dass sie nach die Gestaltung von Dokumentationen. Nach einer wie vor das SVG-Organ «SVG-Journal» betreuen einjährigen Baby-Pause war Sabrina Willisegger wird. wieder für ihren früheren Arbeitgeber in einem Teilzeitpensum tätig und übernahm diverse Mar- Harald Kannewischer, SVG-Präsident keting-Aufgaben. Wir sind überzeugt, mit Sabrina Willisegger eine sehr kompetente Nachfolgerin für Susanne Bru- Neue Koordinaten SVG-Geschäftsstelle derer als bisherige Leiterin der SVG-Geschäfts- stelle gefunden zu haben und freuen uns sehr, Schweiz. Vereinigung für Gesundheitsschutz sie im Team der SVG willkommen zu heissen und und Umwelttechnik / SVG wünschen ihr viel Erfolg in ihrer neuen Tätigkeit! Sabrina Willisegger | Mühleweg 30 b | 5703 Seon Susanne Bruderer danken wir im Namen der SVG Tel. 062 775 61 34 | info@svg-umwelt.ch | www.svg-umwelt.ch für ihre seit 45 Jahren für die SVG geleisteten 2
A K T U E L L | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 Besuchen Sie unsere neue Homepage unter www.svg-umwelt.ch Neu 2020 ab 1. Ma i on l i ne Bereits in den frühen Achtzigerjahren begeisterte uns die Idee, mit nur Salz und Wasser etwas Gutes zu tun. Mit Pioniergeist entwickelten wir die ersten Elektrolyseanlagen. Noch heute bauen wir diese mit Präzision, Begeisterung und viel Herzblut. aquaSwissTech (AST) AG | Ergetenstrasse 5 | CH-9203 Niederwil T + 41 71 394 01 94 | F +41 71 394 01 95 info@aquaswisstech.ch | www.aquaswisstech.ch 3 Anzeige_AquaSwissTech_177x126mm_SVG-Journal_01_2020.indd 1 08.04.20 10:04
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | A K T U E L L Neuer Leiter der BAG-Abteilung Übertragbare Krankheiten Stefan Kuster hat per 1. April 2020 die Leitung der Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) übernommen und wird damit Nachfolger von Daniel Koch. Dieser wird pensioniert, arbeitet während der Coronavirus-Pandemie jedoch weiter als «Delegierter des BAG für COVID-19». Er berät und unterstützt das BAG zur Coronavirus-Pandemie und vertritt es in der Öffentlichkeit. Auf den 30. April 2020 wird Daniel Koch nach am 1. April 2020 angetreten. Stefan Kuster ver- 12 Jahren an der Spitze der Abteilung Übertrag- fügt über ein abgeschlossenes Medizin-Studium bare Krankheiten des BAG pensioniert. Aufgrund mit Habilitation und über einen Doppel-Fach- der ausserordentlichen Lage bleibt er dem Bund arzttitel in Allgemeiner Innerer Medizin und in erhalten: Während der Dauer der Coronavirus- Infektiologie. Er erlangte einen «Master in Clinical Pandemie führt Daniel Koch seine bisherigen Epidemiology and Healthcare Research» der Uni- Aufgaben in der Bekämpfung dieses Virus als versity of Toronto, den er mit einem Executive «Delegierter des BAG für COVID-19» weiter. Er be- MBA ergänzte. Stefan Kuster war in verschiede- rät und unterstützt in dieser Rolle Pascal Strup- nen Funktionen am Universitäts-Spital Zürich und ler, den Direktor des BAG, sowie die Task Force beim nationalen Zentrum für Infektions-Präven des Amts zur Coronavirus-Pandemie. Daniel Koch tion «Swissnoso» tätig. Zuletzt arbeitete er als wird das BAG auch weiterhin an den Medien- Leitender Arzt der Klinik für Infektions-Krank Konferenzen des Bundes vertreten. heiten und Spital-Hygiene am Universitäts-Spital Zürich. Stefan Kuster wohnt im Kanton Zürich, ist Der neue Leiter Stefan Kuster verheiratet und hat zwei Kinder. Stefan Kuster hat die Nachfolge von Daniel Koch als Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten www.bag.admin.ch Neue Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit Der Bundesrat hat Anne Lévy an seiner Sitzung vom 3. April 2020 zur neuen Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ernannt. Sie tritt am 1. Oktober 2020 die Nachfolge von Pascal Strupler an. Anne Lévy verfügt über langjährige Manage- fragen bei der Stadt Bern und im Bundesamt für ment- und Führungs-Erfahrung und ausgezeich- Gesundheit (BAG). Dort leitete sie während fünf nete Kenntnisse der Themen des BAG sowie des Jahren die Sektion Alkohol und Tabak. Anne Lévy politischen Systems. Seit Sommer 2015 ist sie CEO verfügt über einen Executive MBA in Nonprofit- der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Organisations-Management der Universität Frei- Zuvor leitete die 48-jährige gebürtige Berne- burg. rin mit Wohnsitz in Basel während sechs Jahren Anne Lévy tritt ihr Amt auf Anfang Oktober 2020 den Bereich Gesundheitsschutz im Gesundheits- an. Sie löst Pascal Strupler ab, der das BAG wäh- Departement von Basel-Stadt. rend zehn Jahren geleitet hat. Nach dem Studium der politischen Wissenschaf- ten an der Universität Lausanne arbeitete Anne Lévy unter anderem als Spezialistin für Drogen- www.bag.admin.ch 4
A K T U E L L | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 Ausschreibung Thurgauer Energiepreis 2020 Der Thurgauer Energiepreis wird im Jahr 2020 zum sechsten Mal ausgeschrieben. Gesucht werden herausragende Thurgauer Projekte zu den Themen Energie-Effizienz und erneuerbare Energien. Im Kanton Thurgau wurden in den letzten drei Jahren zahlreiche Projekte im Bereich erneuerbare Energien und Energie-Effizienz realisiert. Mit dem Thurgauer Energiepreis werden Thurgauer Projek- te mit Vorbild-Charakter gewürdigt und zur Nach- ahmung empfohlen. Die Trägerschaft des Preises setzt sich zusammen aus der Abteilung Energie des Kantons Thurgau, der Thurgauer Kantonal- bank, der Thurkraftwerke, der EKT AG, der Verei- ne Energiefachleute Thurgau, suissetec Thurgau, Solarstrom-Pool Thurgau, Lignum Ost sowie IG Passivhaus Schweiz. Gesucht werden Projekte und Ideen zum Nachahmen Alle Einwohner und Einwohnerinnen aus dem Eine Jury, bestehend aus anerkannten Fachleuten, Gewinner Thurgauer Kanton Thurgau, die zwischen dem 16. Mai 2017 wird die Gewinner-Projekte auswählen. Es werden Energiepreis 2017: und dem 15. Mai 2020 ein Projekt im Kanton Preisgelder von insgesamt CHF 17 500.– (aufge- Neubau Betriebs- Thurgau umgesetzt oder begleitet haben, welches teilt auf 7 Gewinner-Projekte) ausbezahlt. Am gebäude Eugster sich durch eine nachhaltige Energienutzung bzw. 18. November 2020 findet die öffentliche Preis- Haustechnik AG, Versorgung auszeichnet, können beim Thurgauer verleihung im Thurgauerhof in Weinfelden statt. Arbon TG. Energiepreis Projekte einreichen. Bild: Kanton TG / z.V.g. Es können Projekte in den Kategorien Gebäude Beitrag zur Energie- und Klimapolitik (Neubau und Erneuerung), Mobilität, Energie- Der Zubau von erneuerbaren Energien sowie die Effizienz KMU/Gewerbe, Bildung und Idee einge-Steigerung der Energie-Effizienz in Gebäuden und reicht werden. Innerhalb der Kategorie Gebäudebei Geräten sind für den Klimaschutz und für den verleiht die Thurgauer Kantonalbank zusätzlichErsatz der wegfallenden Kernenergie dringend einen Sonderpreis. nötig. Der Thurgauer Energiepreis soll daher moti vieren, in erneuerbare Energien zu investieren und Anmeldeschluss: 15. Mai 2020! Massnahmen im Bereich der Energie-Effizienz um- Wettbewerbs-Beiträge können ab sofort und bis zusetzen. zum 15. Mai 2020 mit dem Anmeldeformular auf www.energiepreis.tg.ch eingereicht werden. www.energiepreis.tg.ch Planung, Bau, Sanierung und Service D IE Q UE L L E ALLE R BA D EF REUDE N Fehlmann Wasseraufbereitung AG Bernstrasse 120 • 3053 Münchenbuchsee Telefon 031 869 19 94 www.fehlmann-wasser.ch info@fehlmann-wasser.ch 5
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | A K T U E L L Stabübergabe bei Umwelt und Energie St. Gallen Harry Künzle, der Vater des mit dem «Watt d'Or» des Bundes preisgekrönten sankt- gallischen Energiekonzepts, ist Anfang Jahr in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Seine Nachfolge haben im Rahmen einer Co-Dienststellenleitung Karin Hungerbühler und Fredy Zaugg angetreten. Harry Künzle war seit 1995 Lärmschutzbeauftrag- ter und zusätzlich seit 1999 Energiebeauftragter der Stadt St.Gallen und Dienststellenleiter von Umwelt und Energie St. Gallen. In dieser Funktion zeichnete er unter anderem verantwortlich für die Bereiche Energiekonzept 2050 «Wärme, Strom und Mobilität», den Vollzug des Umweltschutz- gesetzes und der dazu gehörigen Verordnungen, die Koordination «Nachhaltige Entwicklung/Loka- le Agenda 21» sowie für den Vollzug Energiefonds der Stadt St. Gallen. Zudem vertrat Harry Künzle die Interessen der Stadt St. Gallen in vielen regio nalen, kantonalen und schweizweiten Arbeits- gruppen. Der St. Galler Stadtrat dankt Harry Künzle für sei- nen unermüdlichen Einsatz für die Anliegen der Umwelt in der Stadt St. Gallen und weit darüber der Stadt St. Gallen, Fredy Zaugg, haben die bis- Karin Hungerbühler hinaus. Für die Nachfolge von Harry Künzle konn- her von Harry Künzle betreute Dienststelle in und Fredy Zaugg. te eine interne Lösung gefunden werden: Die bis- Co-Leitung übernommen. Bild: Stadt SG / z.V.g. herige stellvertretende Dienststellenleiterin, Karin Hungerbühler, und der Energiekonzept-Manager www.stadt.sg.ch Neues Potenzial für die Schweizer Wasserkraft Die Wasserkraft muss künftig noch mehr Strom bereitstellen. Das ist möglich, denn als Folge schmelzender Gletscher könnten neue Stauseen entstehen, und auch die Erhöhung von Staumauern birgt Potenzial. Allerdings leidet die Branche. Es braucht neue ökologischer Interessen eine tragende Säule des ökonomische Ansätze und gleichzeitig mehr Energiesystems bleiben», fasst Dr. Tony Kaiser, Ökologie – so die Folgerung des Nationalen For- Mitglied der Leitungsgruppe NFP 70, die zent- schungsprogramms «Energie» (NFP 70). rale Aussage der jetzt veröffentlichten Synthese «Wasserkraft und Markt» zusammen. Im Rahmen Mehr Herausforderungen des Nationalen Forschungsprogramms «Energie» Die Wasserkraft befindet sich in einem Konflikt: (NFP 70) haben mehrere Projekte die für die Was- Einerseits soll sie wirtschaftlich sein und zur Um- serkraft relevanten technischen, sozio-ökono- setzung der Energiestrategie 2050 einen grossen mischen, ökologischen und auch klimabedingten Beitrag leisten. Andererseits muss sie den Anlie- Entwicklungen untersucht. Die daraus abgeleite- gen des Natur- und Landschaftsschutzes Rech- ten Handlungs-Empfehlungen wurden nun in der nung tragen. Synthese «Wasserkraft und Markt» veröffentlicht. «Die Schweizer Wasserkraft muss und kann auch im Spannungsfeld politischer, ökonomischer und www.snf.ch 6
A K T U E L L | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 Fernwärme aus KVA Winterthur für Freibad Geiselweid Die Beheizung des Freibades Geiselweid in Winterthur ZH wird fortgeführt: Das Wasser im Olympia-Becken des Freibads darf weiterhin jeweils von Anfang Mai bis Ende September mittels Fernwärme aus der Kehricht-Verwertungsanlage (KVA) auf 24 Grad Celsius beheizt werden. Den bisherigen Beschluss hat der Winterthurer Stadtrat für die Jahre 2020 bis 2024 erneuert. Seit der Totalsanierung des Hallenbades Geisel- Im 24 Grad warmen Wasser können Strecken- weid im Jahr 2012 kann das Wasser im Olympia- Schwimmerinnen und -Schwimmer auch bei tiefe- Becken des Freibades mittels Fernwärme aus der ren Aussentemperaturen ihren Aktivitäten nach- KVA beheizt werden. In der Folge erteilte der gehen und gewisse Trainings der Schwimmsport- Winterthurer Stadtrat aufgrund der Einschätzung Vereine können ebenfalls ins Freibad Geiselweid durch die Energiefachstelle der Stadt Winterthur verlegt werden. eine befristete Bewilligung zur Weiterführung jeweils im Sommerhalbjahr – letztmalig bis zum Situation wird 2024 neu überprüft! Entscheid betreffend einer Traglufthalle über dem Von Mai bis September steht nach wie vor mehr Olympia-Becken. Im Oktober 2019 lehnte das Fernwärme aus der KVA Winterthur zur Verfügung Winterthurer Stimmvolk allerdings den Kredit für als für das Fernwärmenetz genutzt werden kann. die Traglufthalle definitiv ab. Auch die Stromproduktion der KVA ist durch die- se zusätzliche Wärmelast kaum betroffen. Daher Zu wenig Hallenbad-Wasserfläche hat die Energiefachstelle der Stadt Winterthur ihr Der Mangel an genügend Hallenbad-Wasserfläche Einverständnis zur Weiterbeheizung des Wassers ist ungebrochen gross. Die Situation spitzt sich im Olympia-Becken des Hallenbades Geiselweid mit dem Bevölkerungs-Wachstum der nächsten auf 24 Grad Celsius für die nächsten fünf Jahre Jahre weiter zu. Die Fortführung der Beheizung gegeben. Nach der Freibad-Saison 2024 muss die des Wassers im Olympia-Becken bringt vor allem Situation allerdings erneut überprüft werden. für die Monate Mai und September jeweils eine gewisse Entlastung der angespannten Lage im Hallenbad. www.stadt.winterthur.ch 7
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | H YG IE N E Neues Coronavirus Aktualisiert am 5.3.2020 SO SCHÜTZEN WIR UNS. WEITERHIN WICHTIG: NEU Gründlich Hände schütteln Hände waschen. vermeiden. Art 316.589.d Abstand halten. In Taschentuch oder Bei Fieber und Husten Zum Beispiel: Armbeuge husten und zu Hause bleiben. niesen. • Ältere Menschen durch genügend Abstand schützen. • Beim Anstehen Abstand halten. • Bei Sitzungen Abstand halten. Nur nach telefonischer Anmeldung in Arztpraxis oder Notfallstation. www.bag-coronavirus.ch Scan for translation 8
H YG IE N E | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 Fachgruppe Gebäude- und Unterhaltshygiene Einstellungsbedarf von raumlufttechnischen Anlagen zu COVID-19-Zeiten Lüftungsanlagen haben die Aufgabe, den Menschen im Gebäude mit frischer Aussenluft zu versorgen und die verbrauchte Luft und Luftschadstoffe wie etwa Feuchte und Gerüche aus den Räumen abzuführen. Die Aussenluft muss hygienisch unbedenklich der regulären Nutzungszeit verlängert werden. und stets in ausreichender Menge über die Lüf- Wenn die Filter die Anforderungen der aktuellen Infoline Coronavirus tungsanlage bereitgestellt werden, damit sich dieHygienerichtlinie SWKI VA104 erfüllen (Filter- Tel. 058 463 00 00 Menschen im Gebäude wohl fühlen und produktiv klasse F7 oder ISO ePM1 50%) müssen sie nicht www.bag-coronavirus.ch arbeiten. Eine Lüftungsanlage besteht zumindest extra ausgetauscht werden. Der Einsatz speziel- aus einem Ventilator und einem Luftfilter, kann ler Schwebstoff-Filter, die den Energieverbrauch aber die Luft auch thermisch und hygrometrisch deutlich erhöhen, ist nicht erforderlich. Für sen behandeln, damit der thermische Komfort in den sible Bereiche wie Reinräume und OP-Bereiche Räumen gewährleistet bleibt. von Spitälern gelten andere Regeln. Bei Lüftungs- Viren werden primär über direkten oder indi- anlagen mit Umluftanteil (äusserst selten in der rekten Kontakt zwischen Menschen übertragen. Schweiz) soll der Umluftanteil auf das Minimum Sie können zu einem geringeren Anteil auch über reduziert werden. Die Empfehlungen der REHVA die Luft übertragen werden, entweder in Form sind im Internet auf Englisch zu finden (siehe Link von Speichel-Tröpfchen (Husten, Niesen) und ab unten). Auch der deutsche Fachverband FGK hat hängig vom Krankheitserreger auch in Form von Empfehlungen auf Deutsch online gestellt. Zudem Aerosolen (sehr feinen Tröpfchen mit einem informiert der Schweizer Verein Minergie zu die- Durchmesser < 5 µm). sem Thema in Absprache mit dem BAG und der Hochschule Luzern. Übertragung über raumlufttechnische Durch die vielen laufenden wissenschaftli- Anlagen sehr unwahrscheinlich chen Untersuchungen ändert sich der Wissens- Viele Betreiber von Lüftungsanlagen stellen stand zum COVID-19-Virus stetig. Deshalb wird sich zurzeit die Frage, ob sie unter solchen Um- empfohlen, sich regelmässig über den aktuellen ständen bei ihrer Lüftungsanlage andere Einstel- Wissensstand zu informieren. lungen vornehmen müssen, um eine hygienisch unbedenkliche Frischluftzufuhr sicherstellen zu Dr. Benoît Sicre können. Wissenschaftler und Lüftungsspezialis Fachgruppe Gebäude- und Unterhaltshygiene ten um die europäische Dachorganisation der nationalen Fachverbände für Heizung, Lüftung und Klimatisierung REHVA haben nach aktuells- Weitere Informationen tem Wissensstand zu den Übertragungswegen des COVID-19-Virus die vorliegenden Daten ana- Empfehlungen Fachverband Gebäude-Klima e.V. (Deutschland) lysiert und Empfehlungen für den Betrieb von www.fgk.de/images/Aktuelle_Dokumente/2020/ Lüftungsanlagen ausgearbeitet. Die Übertragung RLT_Covid19_V1_200324.pdf des COVID-19-Virus über raumlufttechnische An- lagen sehen Experten als sehr unwahrscheinlich Empfehlungen REHVA (EU) an und eine Übertragung auf diesem Weg konnte www.rehva.eu/activities/covid-19-guidance bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. Der Aussenluftvolumenstrom der Anlage kann Empfehlungen des Minergie-Vereins (Schweiz) erhöht werden, damit die Luft in den Räumen www.minergie.ch/de/news/news-de/ schneller erneuert wird. Auch die Betriebszeiten coronavirus-und-innenraumklima-im-minergie-haus/ der Anlagen können gegebenenfalls vor und nach 9
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | H YG IE N E Aktuelles Interview mit zwei langjährigen Branchen-Kennern Hygiene im Zuge der Pandemie Interview mit Severin Gallo, gammaRenax AG und Sandro Stolz, KWZ AG Wie hast Du den Ausbruch der fektion und dies von sauberen und trockenen Flä- COVID-19-Pandemie erlebt? chen. Korrektur-Massnahmen nur nach erkannter Severin Gallo: «Ich schaute mit meiner Frau zu- Ursache und Wirkung. sammen die Fernseh-Sendung «10 vor 10». Leere Strassen in Wuhan/China. Uns kamen Erinnerun- Was wir in der Zeit der Krise richtig gen an den Sars-Ausbruch im Jahr 2002 hoch, der machen müssen: uns dann doch nicht erreichte. Ebenfalls dachte Als Mensch: Entgegen dem Zeitgeist sollten alle ich an die Kunden, mit denen wir aktive Pande- verstehen, dass es auf jeden Einzelnen ankommt. mie-Vorsorge getroffen haben, so auch für uns Durch strikte räumliche Trennung die Ansteckung selbst. Wie vom Blitz getroffen erinnerte ich mich vermeiden: ‹Social Distancing›, aber auch an aber zudem daran, dass wir im Jahr 2019 wegen Raucher-Treffpunkten und vor Kaffeemaschinen. der Ablaufdaten rund 200 000 Typ-II-Masken aus Und dann sollte man doch der Grillparty wider Kunden-Beständen in die Kehrichtverbrennungs- stehen, wo sich zwar alle im 2-Meter-Abstand Anlage gebracht hatten. Auch dachte ich an sicher fühlen, um dann doch die gleiche Grill- Führungen durch die FM-Academy, wo wir unter gabel, den WC-Türgriff und den Flaschenöffner in Severin Gallo, anderem das Thema Pandemie-Vorsorge anspra- die Hand zu nehmen . . . Geschäftsleiter chen. Meist ernteten wir dafür einen Blick an die Als Betrieb: Die Mitarbeiter aktiv informieren. gammaRenax AG Decke. Das war für uns nicht befriedigend, aber Regelmässige Information und Wertschätzung nachvollziehbar. Meistens hat man ja ganz andere sind wichtig: als Mail, Video-Konferenz oder gar Sorgen . . . Und heute stehen wir mitten drin und als YouTube-Interview. Die Vorgesetzten sollten die ‹ganz anderen Sorgen› hätte man gerne so- sich nicht im Homeoffice verschanzen, sondern fort wieder (lacht). Ein kleines Nichts, ein Virus, sich an der ‹Front› zeigen. Ob es richtig gemacht nicht einmal ein Lebewesen, nur eine ‹zufällige› und verstanden wird, muss vor Ort sichergestellt Ansammlung an Proteinen hält uns im Griff.» und ggf. auch durchgesetzt werden.» Aus Sicht der SVG stellen wir die Frage Wie konnte die KWZ AG auf die massiv «Wie können wir von unserer Seite dieser gesteigerte Produkt-Nachfrage reagieren? Situation am besten begegnen?» Sandro Stolz: «Uns hat es gerade in einer Um- Sandro Stolz / Severin Gallo: «Weil sich die Aus- bruchphase erwischt. Wir waren in der Einführung gangslagen derer, die das nun lesen, sicher stark eines vollintegrierten E-Shops mit QR-Code-Eti- voneinander unterscheidet, geben wir gerne eine ketten und unser Lieferant für ein Peroxid-ba- Auswahl an Stossrichtungen, die wir empfehlen siertes Desinfektionsmittel macht uns schon seit würden: Herbst grosse Sorgen mit seinen Lieferengpäs- Sandro Stolz, sen. Aber im Rahmen unserer Zugehörigkeit zur Leiter Beratung und Was wir auch ohne Pandemie besser machen ‹gammaRenax›-Familie konnten wir die Hinder- Verkauf, KWZ AG müssen, aber dann besonders nützlich ist: nisse bald überwinden. Verständnisvolle Kunden Als Mensch: Es gibt da die generellen Hygiene- (Danke!), ein tolles Team, zusätzliche Produktions- Regeln, die in der letzten Generation etwas in Kapazitäten im 2-Schicht-Betrieb über sechs Vergessenheit gerieten, z.B. das Händewaschen. Tage, neue Produkte-Entwicklungen mit hoher Es ist erstaunlich, wie wenige Leute bis vor zwei Eigenfertigung, zusätzliche Logistiker und nun die Monaten das wohl machten so wie heute. Oder Einführung des FS-Shops haben uns hierbei sicher das Zuhausebleiben, wenn man krank ist. Das geholfen.» Ansetzen von Video-Konferenzen ist wohl auch ohne Coronavirus toll: spart CO2 und man kann die Wie trifft es uns beim nächsten Mal? Reisezeit in Vor- und Nachbereitung investieren! Sandro Stolz: «Sie werden es nicht gerne hören, Als Betrieb: Erstellen und Umsetzen eines Hygie- aber da haben wir sogar wesentlich mehr Respekt ne-Konzeptes mit konsequent verfolgten Abläu- davor. Denken Sie einmal an eine Pandemie durch fen; Schulung, Sensibilisierung und Überwachung ein multiresistentes Bakterium. In Südostasien der Ausführenden. Auf die Hygiene abgestimmte werden gedankenlos Breitband-Antibiotika, die in bauliche Voraussetzungen. Nur gezielte Desin- der Schweiz als Reserve-Medikament vorgehalten 10
H YG IE N E | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 Blick in die «FM-Academy» in Dübendorf ZH. Bild: Oliver Jud / z.V.g. werden, ins Hühnerfutter gemischt. Ich denke das Die klare Definition von Kundenbeziehungen, nun mit dem ‹Virus› sollte als Weckruf verstanden wer- auch für einen solch übergeordneten Fall, könnten den, nun endlich einmal mit dem ausschliesslich Reaktionszeiten verkürzen und Unsicherheiten re- gewinnorientierten Denken aufzuhören. Solche duzieren. Da jede Krise aber einzigartig ist, sind Risiken sollten, wie auch die Umweltverschmut- das Wesentliche: verlässliche persönliche Bezie zung, in die Preise der Produkte inkludiert wer- hungen pflegen und eine aktive Führungsrolle ein den, um so dem unkritischen Konsumenten auf nehmen.» die Sprünge zu helfen. Hier könnte vielleicht auch unser Verband etwas tun? Auch sollte man in die www.svg-umwelt.ch zurzeit stiefmütterlich betriebene Forschung und www.gammarenax.ch | www.kwzag.ch Herstellung von entsprechenden Medikamenten investieren, bzw. die doch sehr politisch umsorgte Pharma-Industrie in die Pflicht nehmen.» «FM-Academy»: Was sollte man aus der Lern-Erlebnisse schaffen Kompetenzen! COVID-19-Pandemie lernen? «Fachliche Kompetenz ist der Schlüssel zum Erfolg» war die Severin Gallo: «Mir fallen da mehrere Punkte ein: Motivation, die «FM-Academy» im Sommer 2019 zu gründen. In Ähnlich wie beim Hygiene-Konzept (siehe SVG- den Räumlichkeiten am Hauptsitz in Dübendorf ZH wurden Empfehlung «Hygiene von Freizeit- und Sport- schon 600 Mitarbeiter der gammaRenax AG, aber auch Dritte im anlagen») sollte man ein Pandemie-Konzept er- «lebenslangen Lernen» unterstützt. So führt die «OdA igba» arbeiten, welches das Szenario und die darauf Module des BAKU, FAKU und der Badewasser-Desinfektion an abzustimmenden Massnahmen festschreibt. Dann der «FM-Academy» in Dübendorf ZH durch. Auf 400 Quadrat- kommt die materielle Bereitschaft, der ‹gross- metern Fläche stehen hier funktionstüchtige Anlagen und mütterliche Notvorrat› und die Schulung der Schulungs-Modelle bereit, um motivierende Lern-Erlebnisse Mitarbeiter. Es ist wohl auch wichtig, verlässliche zu schaffen. und vielleicht somit auch inländische Produzen- ten zu favorisieren, die wiederum zu ‹Rohstoff- www.fm-academy.ch Reserven› im System verpflichtet werden sollten. 11
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | H YG IE N E Mitteilung der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (Aef U) vom 23. März 2020 Corona-Krise – Sicherheit der Atomkraftwerke Die Sicherheit der Atomkraftwerke darf keine Geheimsache sein! Die Schweizer Atom aufsichtsbehörde ENSI (Eidgenössisches Nuklear-Sicherheitsinspektorat) verweigerte jegliche Auskunft, welchen Einfluss Corona auf die Sicherheit der Atomkraftwerke (AKW) hat. Sie erklärt das Thema gegenüber den Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz (AefU) sogar zur Geheimsache. Das werden die AefU nicht dulden und klären auch rechtliche Schritte ab. Sie fordern: Gescheiter AKW`s bei allenfalls mangelndem Personal abschalten als ein erhöhtes Risiko eingehen – ausgerechnet während des Corona-Notstandes. Unsere Gesellschaft befindet sich derzeit in AKW-Sicherheit ist von einer sehr verletzlichen Lage. Was wäre, wenn öffentlichem Interesse zur Corona-Krise ein Unfall in einem unserer «Ich bin empört!», sagt Dr. med. Alfred Weid- Atomkraftwerke hinzu käme? Der Bundesrat hat mann, Vizepräsident der AefU. «Allfällige Risiken zwar die Notlage ausgerufen. Das Land steht in unseren Atomkraftwerken auf Grund von an weitgehend still (aktueller Stand: 23. März 2020). Corona infizierten oder erkrankten Mitarbeiten- Nicht aber die Atomkraftwerke (AKW) Beznau 1 den betreffen uns alle unmittelbar. Das ist gerade und 2, Gösgen sowie Leibstadt. Sie sind trotz in einer Notlage von grösstem öffentlichem Inte- Corona in Betrieb. resse. Geschieht in der dicht besiedelten Schweiz ein schwerer Atomunfall, gibt es unser Land in der Frankreich und England: heutigen Form nicht mehr», so der Arzt. Sicherheitsleute in AKW’s infiziert Das neue Virus aber macht auch vor den klei- Abschalten statt erhöhtes Risiko zulassen nen, hochspezialisierten Teams zur Überwachung Die AefU nehmen dieses ENSI-Verdikt nicht der Atomkraftwerke und zur Gewährleistung der hin. Sie klären schnellstmöglich ab, wie das ENSI Anlagesicherheit nicht halt. Drei ihrer Atomkraft- verpflichtet werden kann, Informationen zu Co- werk-Mitarbeiter hätten sich mit Corona ange- rona und AKW-Sicherheit zu veröffentlichen. Die steckt, gab kürzlich der französische Stromkon- Sicherheit der Atomkraftwerke darf nie und schon zern Electricité de France (EDF) bekannt. Das kann gar nicht während einer Notlage wie der Corona- gefährlich werden: Wenn auch die Kollegen und Pandemie Geheimsache sein. Lieber jetzt allenfalls die Kolleginnen erkranken, könnten eine man- betroffene AKW`s abschalten als zusätzlich zur gelhafte Überwachung der Atomkraftwerke und Corona-Krise eine Atomkatastrophe zu riskieren. sogar ein Atomunfall die Folgen sein. In England wurde deshalb die Atomanlage «Sellafield» ab www.aefu.ch geschaltet, denn über 1000 Mitarbeiter(innen) sind in Quarantäne (Stand: 23. März 2020). Hintergrund-Informationen ENSI erklärt AKW-Sicherheit in der Corona-Krise zur Geheimsache «Atomunfall in der Schweiz: Und in der Schweiz? Wurden die Operateure Ist der Notfallschutz bereit?» («Oekoskop» 3/16) und die Operateurinnen der Atomkraftwerke über- haupt auf Corona getestet? Wie viele haben Internet: http://www.aefu.ch/fileadmin/user_upload/aefu-data/ sich angesteckt? Stehen genügend spezialisierte b_documents/oekoskop/oekoskop_16_3.pdf Ersatzteams bereit, um die Sicherheit zu gewähr- leisten? Das wollten die AefU vom ENSI wissen. Kontakt Ärzte für Umweltschutz (AefU): Unsere mit weitreichenden Kompetenzen aus Dr. Martin Forter, Geschäftsleiter AefU, Tel. 061 691 55 83 gestattete Atomaufsichtsbehörde aber verwei- Dr. med. Alfred Weidmann, Vize-Präsident AefU, Tel. 052 659 15 46 gerte jegliche Auskunft. Sie erklärte das Thema «Corona und Sicherheit der AKW» kurzerhand zur www.aefu.ch Geheimsache. 12
H YG IE N E | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 Der Bund setzt wissenschaftliches Beratungsgremium ein Schweiz vereint im Kampf gegen das Coronavirus Der Bund will das Potenzial der Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft in der aktuellen Krise noch stärker nutzen und gemeinsam mit ihr den besten Ansatz zur Bewältigung der Pandemie finden. Dafür setzt er eine Science Task Force ein, in der die ganze Hochschul landschaft mit Forscherinnen und Forschern vertreten ist. Im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie kantonalen Behörden für Anfragen und COVID-19 ist die Schweiz mit enormen Heraus- Beratungen zur Verfügung. forderungen im Gesundheitswesen konfrontiert. • Identifizierung von Forschungsthemen, bei Die Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft hat ein denen die Schweizer Wissenschaft rasch hohes Potenzial, den Ausgang dieser Krise positiv einen wichtigen Beitrag zum Verständnis und zu beeinflussen, sei es durch Forschung, Bildung zur Bekämpfung von COVID-19 leisten kann. oder Wissenstransfer. Hierbei geht es u.a. auch um die fachliche Beratung des SBFI bei der Vorbereitung einer Beitrag zur Bewältigung der Krise Sondermassnahme über das Förderinstrument Die Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft Nationale Forschungsprogramme (NFP). möchte zur Bewältigung der Krise beitragen und • Identifizierung von Spezialmassnahmen im ihre Kompetenz im Bereich von Wissenschaft und Bereich der Innovationsförderung mit dem Forschung den zuständigen politischen Behörden Ziel, aus Schweizer Wissenschafts-Know-how auf Ebene Bund und Kantone effizient zur Verfü- rasch Produkte oder Dienstleistungen her gung stellen. vorbringen und damit wesentlich zur Bekämp- Vor diesem Hintergrund haben der Krisenstab fung von COVID-19 beitragen zu können. des Bundesrates zur Bewältigung der Corona Krise (KSBC), das Staatssekretariat für Bildung, Die Science Task Force nutzt eine kürzlich im Forschung und Innovation (SBFI) und das Bun- ETH-Bereich gegründete Initiative und bindet desamt für Gesundheit (BAG) eine wissenschaft- Initiativen und Kompetenzen des SNF und von liche Science Task Force einberufen. Diese vom «swissuniversities» sowie der Akademien ein. Die Präsidenten des Nationalen Forschungsrats des koordiniert zu bearbeitenden Themenkreise be- Schweizerischen Nationalfonds (SNF), Matthias treffen u.a. die Diagnostik, die klinische Versor- Egger, geleitete «Swiss National COVID-19 Science gung bzw. Forschung, die Kontaktverfolgung Task Force» soll den Gesamtbundesrat, den Depar mittels zu entwickelnder und zu validierender tementsvorsteher des EDI sowie die zuständigen neuartiger digitaler Anwendungen sowie Fragen Stellen des Bundes und der Kantone beratend im Bereich Ethik und Recht. unterstützen. Dabei bestehen die Mitglieder der Die vorgesehenen Arbeiten werden über das Science Task Force nicht aus institutionellen Ver- reguläre Budget der Organisationen finanziert. tretungen, sondern aus in relevanten Fachge Dabei können für umfassendere Expertisen Auf- bieten ausgewiesenen Expertinnen und Experten träge vergeben werden. Wo immer möglich sol- der schweizerischen Hochschul- und Forschungs- len in erster Linie reguläre Förderinstrumente der landschaft. Forschung und Innovation genutzt werden. Science Task Force im Einsatz www.bag.admin.ch Die «Swiss National COVID-19 Science Task Force» hat namentlich folgende Aufgaben: • Beratung von Politik und Behörden, um die politischen Behörden und Entscheidungsträger bei der Entscheidungsfindung im Kontext von Infoline Coronavirus COVID-19 wissenschaftlich zu unterstützen. Auf Bundesebene sind dies insbesondere das Tel. 058 463 00 00 EDI / BAG, der Krisenstab KSBC sowie WBF / SBFI. In Absprache und Abstimmung mit diesen www.bag-coronavirus.ch Behörden steht die Science Task Force auch 13
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | U M W E LT Trinkwasser-Qualität im Kanton Solothurn muss verbessert werden Abbauprodukte von Chlorothalonil überschreiten Höchstwerte Der Kanton Solothurn hat die Gemeinden über die neuste Risikobewertung des Bundes bezüglich Chlorothalonil im Trinkwasser informiert. Laut dieser Bewertung sind die vorsorglichen Höchstwerte für Abbauprodukte des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil im Kanton Solothurn verbreitet überschritten worden. An einer Informations-Veranstaltung in Olten ist seit Beginn dieses Jahres verboten. Dies ist die SO haben die zuständigen kantonalen Fachstellen wichtigste Massnahme zur Reduktion der Belas- den Gemeinden und Wasserversorgungen Anfang tung des Trinkwassers durch die Abbauprodukte 2020 die neuste Risikobewertung des Bundes vor- von Chlorothalonil. Aufgrund der am 12. Dezem- gestellt und die aktuelle Situation erläutert. Klar ber 2019 vom Bund verschärften Risikobewertung ist: Die Lösung dieses Problems ist anspruchsvoll. des Wirkstoffs werden seit kurzem alle Abbau- Sie erfordert eine überregionale Zusammenarbeit produkte von Chlorothalonil im Trinkwasser als und eine sorgfältige Beurteilung. Und: Kanton und «relevant» eingestuft. Dies führt neu dazu, dass Gemeinden setzen alles daran, der Bevölkerung im alle grossen Grundwasser-Vorkommen im Kanton Kanton Solothurn in wenigen Jahren wieder ein- Solothurn flächendeckend als belastet bezeichnet wandfreies Trinkwasser abgeben zu können. werden müssen. Rund 160 000 Einwohnerinnen und Einwoh- Neue Risikobewertung des Bundes ner des Kantons Solothurn erhalten gemäss den Hintergrund: Im Sommer 2019 wurden einzel- bisher vorliegenden Daten Trinkwasser, welches ne Abbauprodukte des in Pflanzenschutzmitteln den vorsorglichen Höchstwert dieser Stoffe nicht eingesetzten Wirkstoffs Chlorothalonil durch den einhalten kann. Eine unmittelbare Gesundheits- Bund als «relevant» eingestuft. In der Folge wur- Gefährdung besteht laut dem zuständigen Bun- den Analysen des Trinkwassers im Kanton Solo- desamt nicht – Konsumentinnen und Konsumen- thurn durchgeführt, welche erstmals Belastungen ten können das Trinkwasser weiterhin konsumie- durch zwei Abbauprodukte des im Acker- und ren. Das Trinkwasser muss strenge Anforderungen Gemüsebau eingesetzten Chlorothalonils aufge- erfüllen, welche durch die Trinkwasser-Versorger zeigt hatten. eingehalten und durch die Kantone überprüft werden. Sind diese Anforderungen nicht erfüllt, Keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung werden Massnahmen getroffen und falls nötig die Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, Bevölkerung informiert. Die Wasserversorgungen welche den Wirkstoff Chlorothalonil enthalten, sind mit grossen Herausforderungen konfrontiert, Grundwasser- vorkommen mehrheitlich belastet Belastungssituation mit Chlorothalonil-Abbauprodukten Belastungssituation mit Stand Januar 2020 Chlorothalonil-Abbauprodukten Grundwasservorkommen mehrheitlich belastet Stand Januar 2020 14
U M W E LT | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 um in Zukunft die strengen Anforderungen an Langfristige Herausforderung die Trinkwasserqualität mit Hilfe des vorsorgli- Das Grundwasser wird auch mit dem sofortigen chen Grundwasserschutzes dauerhaft einhalten Verbot von Chlorothalonil noch über Jahre oder zu können. Dies insbesondere auch deshalb, weil sogar Jahrzehnte mit dessen Abbauprodukten im Anströmbereich der Grundwasserfassungen belastet sein. Weil, gemäss der Neubeurteilung nach wie vor Pestizide eingesetzt werden dür- des Bundes, nun fast alle Fassungen in den drei fen, welche dereinst bei einer Neubeurteilung als grossen Grundwasservorkommen des Kantons «relevant» eingestuft werden könnten. Solothurn belastet sind, kann das Problem mit den heutigen Möglichkeiten nicht gelöst werden. Pestizide waren vom Bund zugelassen Es sind zusätzliche Infrastrukturen nötig, wie Das Amt für Landwirtschaft des Kantons zum Beispiel Verbindungsleitungen, Fassungen in Solothurn hält fest, dass die aktuelle Belastungs- unbelasteten Wasserressourcen (vermutlich aus- situation nicht auf ein Fehlverhalten der Bauern serhalb des Kantons Solothurn) oder – als letzte und Bäuerinnen zurückzuführen ist. Diese haben Option – energieintensive Wasseraufbereitungs- ihre Kulturen mit zulässigen Mitteln vor dem Be- Anlagen. Diese Anlagen sind kostspielig und nicht fall mit Pilzkrankheiten geschützt. rasch zu realisieren. Das Amt für Umwelt des Mit dem vom Solothurner Regierungsrat be- Kantons Solothurn ist bereit, bei der Bewältigung schlossenen «Massnahmenplan Pflanzenschutz- dieser Herausforderungen eine koordinierende mittel» werden vom Kanton Solothurn und den Funktion zu übernehmen. Gemeinsam wollen Kan- Landwirten zunehmend grosse Anstrengungen ton und Gemeinden in wenigen Jahren die Trink- unternommen, um unerwünschte Belastungen wasser-Qualität im Kanton Solothurn verbessern von Gewässern zu vermindern. Die generelle und alle vorsorglichen Höchstwerte einhalten. Senkung der Umweltwirkungen des Ernährungs systems muss als gesamtgesellschaftliche Her- ausforderung angegangen werden. www.so.ch Brunnenanlage Wintower, Winterthur bafilco ag I Schwimmbadtechnik I Dättnauerstrasse 19 I Postfach I 8406 Winterthur I T 052 269 26 26 I info@bafilco.ch 15
1 / 2 0 2 0 | S V G -J o ur n al | U M W E LT Wald im Wandel – nichts bleibt, wie es ist! Die Klimaerwärmung verändert den Wald Unser Wald ist durch die Trockenheit und Hitze der letzten Jahre deutlich gezeichnet. Im Schweizer Mittelland fallen die wichtigsten drei Baumarten – Buche, Rot- und Weisstanne – gebietsweise in den nächsten Jahrzehnten flächig aus. Die klimatisch bedingten Veränderungen lassen sich nicht aufhalten. Waldbesitzer und Förster sind gefordert. Autor: Christoph Rutschmann, Dipl. Forst Ing. ETH, Projektleiter Holzenergie Schweiz, Zürich Zischend schliessen sich die Bustüren hinter uns. Res Guggisberg, für die Region Pfannenstiel bei Zürich zuständiger Kreisforstmeister, erwartet uns bereits an der Haltestelle. Er ist ein besonne- ner, erfahrener Forstmann, der seinen Wald wie seine Westentasche kennt. Ein kräftiger Hände druck, und sofort kommt Res Guggisberg zur Sache: «Der Wald verändert sich gerade in einer Geschwindigkeit, die wir so noch nie gesehen haben.» Und tatsächlich, ein Blick auf den nahen Wald zeigt an verschiedenen Stellen Lücken und stehende, abgestorbene Nadelbäume. Wir betre- ten den Wald und treffen schnell auf eine grosse Lichtung. «Hier hat der Borkenkäfer gewütet, wir mussten eine flächige Zwangsnutzung durch- führen.», erklärt Res Guggisberg und ergänzt: «Die Holzkorporation als Waldbesitzerin hat für das dabei anfallende Holz kaum einen kostende- ckenden Preis erhalten.» Was passiert mit den für Schweizer Verhältnisse ungewöhnlich grossen, an Kahlschläge erinnernden Flächen? Einschneidende Veränderungen! die bis heute gut gedeihen. «Wir werden komplett Res Guggisberg, Kreis- Die drei wichtigsten Baumarten verschwinden neue Waldbilder schaffen müssen», erläutert Res forstmeister Region aus dem Schweizer Mittelland: «Wir haben bis- Guggisberg, «Traubeneiche, Ahorn, Edelkastanie, Pfannenstiel bei Zürich: lang immer mit Naturverjüngung gearbeitet. Die Nussbaum sowie die Nadelbaumarten Lärche und «Die Klimaerhitzung Bäume vermehrten sich natürlich. Das heisst, in Douglasie werden eine neue Ästhetik schaffen. verändert den Wald!» einem Buchen-/Fichten-Tannenwald wachsen – Vielleicht kommen noch einige Exoten dazu.» Bild: Holzenergie Schweiz / z.V.g. logischerweise – junge Buchen, Fichten und Tan- Das muss nicht schlecht sein, sondern kann eine nen nach. Die Klimaveränderung wird aber die drei hohe Biodiversität und stabile Bestände schaffen. bei uns wichtigsten Baumarten in den nächsten Mit grösster Wahrscheinlichkeit wird der Anteil Jahrzehnten weitgehend zum Verschwinden brin- der Laubbäume im Vergleich zu heute zunehmen. gen. Eine ungeheuerliche Vorstellung! Uns bleibt Sägereien und die ganze Holzindustrie werden nichts anderes übrig, als die Waldflächen mit bis- sich dem Trend anpassen müssen. Der Anteil an lang kaum oder nicht vorkommenden Baumarten Energieholz wird weiter markant zulegen, denn zu bestocken. Das ist ein Riesenaufwand und birgt Laubbäume haben einen viel höheren Anteil an Risiken. Viele Waldbesitzer können oder wollen Holz, das sich aus qualitativen Gründen nicht für sich das gar nicht leisten.» die Verwertung als Bau- oder Möbelholz eignet.» Die Vorstellung, den Wald, wie wir ihn heute Res Guggisberg blickt auf seine lange Erfah- kennen, zu verlieren, löst in vielen Waldbesitzern rung zurück und bestätigt die Feststellung, dass Unruhe und Angst aus. Neben den wichtigsten sich die Nachfrage nach Holz in den letzten Jah- drei Baumarten ist ja auch noch die Esche in gros- ren deutlich verschoben hat. Der Megatrend ist sem Ausmass vom Eschentriebsterben betroffen. die stetige Zunahme des Anteils an Energieholz: Die Ulme ist bereits weitgehend verschwunden. «Ohne Energieholz, das wir früher als Nebenpro- Niemand weiss, wie sich Baumarten entwickeln, dukt einfach noch mitgenommen haben, könnten 16
U M W E LT | S V G -J o ur n al | 1 / 2 0 2 0 wir den Wald heute gar nicht mehr ordentlich be- Heizöl und Erdgas. Unser Energieholz ist somit wirtschaften.» zu einer wichtigen Waffe im Kampf gegen die Klimaerhitzung geworden, von der die Schweiz Energieholz wird zum Motor als Gebirgsland besonders hart betroffen ist», der Waldbewirtschaftung bringt Res Guggisberg die Diskussion über die Offensichtlich ist es weltfremd, eine vermehr- Holzverwendung auf den Punkt. te stoffliche Nutzung des Holzes zu fordern, denn Wir sind unterdessen wieder zur Bushaltestelle es gibt weit und breit keine steigende Nachfrage gewandert, einem etwas verwahrlosten Häuschen nach Sägereiholz, Bahnschwellen, Papier- oder aus klimaschädlichem Metall. Auf der Haupt Zelluloseholz. Die meisten grossen Industrieholz- strasse herrscht reger Verkehr. Ein Lastwagen mit Abnehmer sind aus der Schweiz verschwunden. einer Ladung Heizöl lärmt vorbei. «Ein Auslauf Sie werden in den nächsten Jahrzehnten nicht modell», lacht der Kreisforstmeister Res Guggis- zurückkommen. berg. Er meint es ernst. Und er hat recht! Res Guggisberg: «Wir haben Glück, dass eine wachsende Zahl grösserer Schnitzelheizungen mit www.holzenergie.ch | www.energie-schweiz.ch Wärmenetzen in die Nachfragelücke gesprungen ist. Und auch Pelletheizungen liegen im Trend. Für Waldbesitzer kann es lohnend sein, Produktions- Facts zu Holzenergie Schweiz werke für Pellets aus Waldholz zu unterstützen.» In der Schweiz gibt es bereits mehrere Werke, die Der Branchen-Verband Holzenergie Schweiz betreibt seit dem direkt aus Waldholz Pellets herstellen. Ihre bis Jahr 1979 einen professionellen Informations- und Beratungs- herigen Erfahrungen sind vielversprechend. «Ob dienst und setzt sich bei Behörden und Entscheidungsträgern wir es wollen oder nicht: Das Energieholz ist defi für eine vermehrte Nutzung der «Wärme aus dem Wald» ein. nitiv vom Nebenprodukt zum Motor der Wald bewirtschaftung geworden. Darüber bin ich nicht www.holzenergie.ch unglücklich, denn wir ersetzen damit massenhaft EINZIGARTIG, SCHNELL & EFFIZIENT. ES WAR NOCH NIE EINFACHER! Schauen Sie CLEANINGTAB 1 CLEANINGTAB 9 CLEANINGTAB 12 CHLORTAB DESTAB sich das Video jetzt an! Zum regelmässigen Für tägliche und Für die gründliche Zur Desinfektion Zur Desinfektion Entkalken von gründliche Reinigung. Reinigung stark von Oberflächen mit von Oberflächen mit Oberflächen. Für die meisten verschmutzter Chlor – zugelassen Sauerstoff Zwecke geeignet. Oberflächen und in der und getestet. – zugelassen und Industrie. getestet. Exklusiv bei www.chemia.ch · info@chemia.ch · 056 460 62 60 17
Kompakt, überraschend und gewohnt spannend präsentierte sich der 15. Hoppler-Immobrunch: Über 110 Branchen- Experten nutzten die Netzwerk-Plattform der Hoppler AG für einen regen Erfahrungs-Austausch. Bild: Hoppler AG / z.V.g. Rückblick auf den 15. Immobrunch des Tank-Profis Hoppler AG CO2 kennt keine Grenzen! Am 30. Januar 2020 begrüsste Markus Hoppler, Inhaber und Geschäftsleiter der Hoppler AG, Urdorf ZH, über 110 Gäste zum traditionellen Hoppler Immobrunch im Üdiker-Huus in Uitikon Waldegg ZH. Auch dieses Jahr hat Markus Hoppler ein aktuelles Thema aufgegriffen: «CO2 kennt keine Grenzen». Dazu referierten Dr. Patrick Dümmler von «Avenir Suisse» und Alain Biner, CEO des Vereins «Smiling Gecko». Autorin: Marie-Françoise Ruesch * «Ich freue mich sehr, dass wir wieder zwei Hoppler AG Tank-Revisionen, Tank-Bau und Tank- hochkarätige Referenten zu diesem wichtigen Kontrollen. Die Hoppler AG ist ausserdem spezia- Thema für unseren Immobrunch gewinnen konn- lisiert auf Regenwasser-Anlagen, Baustellentanks ten», so Markus Hoppler bei der Begrüssung der und Hochwasserschutz von Tankanlagen. «Mit Kli- Referenten und Gäste am 15. Immobrunch der ma, Umweltschutz, CO2 und Energiefragen setzen Hoppler AG. Die diesjährige Networking-Plattform wir uns tagtäglich auseinander. Am Immobrunch der Hoppler AG wurde von über 110 Branchen- möchte ich die Branche jeweils auf diese Themen Experten besucht. sensibilisieren», erklärt Markus Hoppler. Bild unten: Nach einer kurzen Einführung durch Markus Dr. Patrick Dümmler Hochkarätige Referenten Hoppler referierte Dr. Patrick Dümmler, Senior von «Avenir Suisse» Die Hoppler AG lud bereits zum 15. Mal zum Fellow und Forschungsleiter Offene Schweiz bei referiert zum Thema traditionellen Immobrunch ins Üdiker-Huus in «Avenir Suisse». Unter dem Titel «Öko-Nationa «CO2 kennt keine Uitikon Waldegg ZH ein. Zum Thema der dies- lismus zur Rettung des Klimas!?» nahm er die Zu- Grenzen». jährigen Veranstaltung «CO2 kennt keine Gren- zen» referierte Dr. Patrick Dümmler von «Avenir Suisse». Sein Fazit ist, dass die Schweiz in der CO2-Diskussion mehr erreichen kann, wenn sie sich mit anderen Ländern abstimmt. Alain Biner, CEO des Schweizer Vereins «Smiling Gecko», der vom Fotograf Hannes Schmid gegründet wurde, stellte die vielfältigen und beeindruckenden Pro- jekte in Kambodscha vor, die den Menschen dort ein Einkommen sichern und den Kindern eine Zukunft geben. CO2 – ein globales Thema Die Themen Klima, Umweltschutz und Energie beschäftigen Regierungen und Organisationen rund um den Globus. Seit 61 Jahren betreibt die 18
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