DiakonieDie Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit
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Ausgabe 1|2007 Diakonie Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit Diakonissen- Krankenhaus Schladming – optimale Gesundheitsversorgung für das obere Ennstal Seite 6 Diakonie-Zentrum Salzburg – Ihre Spende für eine nahrhafte Altern in Würde und „Alles aus einer Hand“. Seite 10 Idee mit Mehrwert! Seite 13 Geborgenheit. Seite 16
aktiv für Menschen mit Behinderung Inhalt Inhalt 1/2007 3 Panorama: Das Wichtigste in Kürze Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming 6 Nun ist es geschafft: Das neu gebaute Diakonissen-Krankenhaus Schladming hat den Vollbetrieb aufgenommen. 7 Interview: Mag. Josef Scharinger. 8 Interview: Dr. Claudia Schmied. Aktiv für Menschen im Alter 9 Kurz notiert: Neues Zuhause über den Dächern von Wien. 10 „Alles aus einer Hand“: Diakonie-Zentrum Salzburg bietet großes Angebot für Menschen, die im Alter Unterstützung benötigen. Diakonissen-Krankenhaus Schladming – optimale Gesundheitsversorgung für das obere Ennstal. Seite 6 Danke – Bitte 12 Danke: Mehr als 18.000 Euro an Spenden für das Kulinarium Kitzbühel. 13 Bitte: Ihre Spende für eine nahrhafte Idee mit Mehrwert! Spiritualität 14 Leben und Spiritualität: Neues wächst. Aktiv für Menschen mit Behinderung 15 Kurz notiert: 10 Jahre Café Dienstag. 16 Altern in Würde und Geborgenheit: Eine Herausforderung auch für die Behindertenhilfe. Porträt Altern in Würde und Geborgenheit: Eine 18 Menschen im Diakoniewerk: Herausforderung auch für die Behindertenhilfe. Seite 16 Pensionsantritt mit Autokorso. Aktiv für Ausbildung 19 Kurz notiert: Griechischer Tanzlehrer unterrich- tet angehende BehindertenpädagogInnen. 20 Schule neu – Ausbildung neu: Veränderungen an den Ludwig Schwarz- Schulen in Gallneukirchen. Aktiv für Gesundheit 21 Kurz notiert: Berührendes Treffen der „Jubiläumsbabys“ in Salzburg. 22 Schwachstelle Knie: Hilfe für überlastete Gelenke. Service Schwachstelle Knie: Hilfe für überlastete 23 Buchtipp, Kreuzworträtsel, Bestell-Coupon Gelenke im Diakonissen-Krankenhaus Linz. Seite 22 Impressum: Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. +43(0)7235/63251-0, oea@diakoniewerk.at. Herausgeber: Rektor Dr. Gerhard Gäbler. Chefredakteurin: Mag.a Andrea Klösch. Redaktionsteam: Helga Brunner, Antonia Hofmann, Maria Kettl, Andrea Klösch, Gernot Mischitz, Erwin Oberbramberger, Verena Schöpf, Elisabeth Waldhör, Günther Wesely. Fotos: Ringelhann (S. 2 Mitte und unten, 4, 10, 11, 13, 16, 17, 20, 21, 22, 24 oben), Kommunalkredit (S. 8 Mitte, 24 unten), Waldhäusl (S. 14), alle anderen Diakoniewerk. Satz & Layout: Egger & Lerch, Wien. Druck: Mayrhofer & Partner Drucktechnik GmbH. Erscheint sechsmal jährlich. Konto des Diakoniewerkes: Allgemeine Sparkasse 2300-000508, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 4/07 Offenlegung: Medieninhaber und Herausgeber ist der Verein Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen. Vorsitzender des Vor- stands: Rektor Dr. Gerhard Gäbler. Kuratoriumsvorsitzender: Ing. Folkmar Alzner. Vereinszweck: Tätigkeit christlicher Nächstenliebe im Sinne der evangelischen Kirche. Blattlinie: Information über die Arbeit des Evangelischen Diakoniewerkes Gallneukirchen. Nachrichten für FreundInnen und MitarbeiterInnen. 2 Diakonie 1|2007
Für die PatientInnen ist das neue Diakonissen- Krankenhaus Schladming der größte Gewinn. Patienten auf dem Weg ins neue Diakonissen-Kranken- haus Schladming. Mit Umsicht, Kompetenz und fürsorglicher Betreuung sorgten die MitarbeiterInnen des Krankenhauses gemeinsam mit dem Roten Kreuz dafür, dass die Übersied- lung vom alten ins neue Haus gut be- werkstelligt wurde. Liebe Leserinnen und Leser, nach der Regierungsbildung und dem Bekanntwerden des Die Inbetriebnahme des neuen Programms der neuen Bundesregierung ist ein Thema in Diakonissen-Krankenhauses Editorial intensiver Diskussion: Studiengebühren können durch „frei- Schladming war für das Diako- willige soziale Dienste“ abgearbeitet werden. Inzwischen niewerk ein ganz besonderes gibt es zu diesem Thema viele ernst gemeinte, aber auch fast Ereignis in den letzten Monaten. „kabarettreife“ Beiträge. Abgesehen davon, dass der freie Für alle Beteiligten, die Leitung Zugang zur Universität zur Diskussion steht, ist die Absicht, des Krankenhauses, die Projektver- diesen politischen Streitpunkt in dieser Weise zu lösen, antwortlichen, aber vor allem für außerordentlich fragwürdig. Kann und soll Dienst in einer so- alle MitarbeiterInnen, bedeuteten die Übersiedlung und der zialen Institution für und mit Menschen sozusagen verordnet Neustart eine besondere Herausforderung. Ich bin überzeugt, werden? Was heißt das für die zu betreuenden Menschen? dass mit dem neuen Haus, das sich das Diakoniewerk und Was heißt das für MitarbeiterInnen, die tagein, tagaus diese die Region Schladming so lange gewünscht haben, viele anspruchsvolle Tätigkeit im Sozial- und Gesundheitswesen ermutigende und auch neue diakonische Aktivitäten für die möglichst professionell gestalten, sich engagieren und zu- PatientInnen und MitarbeiterInnen möglich werden! gleich vielen Menschen zuverlässige und Vertrauen vermit- telnde BegleiterInnen und HelferInnen sind? Darüber hinaus Ihr wird die Frage brisant, soll denjenigen, die es sich leisten können, soziales Engagement nicht zugemutet werden? Die jetzige Große Koalition sollte sehr schnell Antworten in dieser Dr. Gerhard Gäbler, brisanten politischen Frage finden! Rektor www.diakoniewerk.at Diakonie 1|2007 3
Panorama Was ist los Kronenkreuz in Gold für Herta Knauß Mit 30. November 2006 trat Herta Knauß, langjährige Pflegeleiterin Kultursensible Begleitung Älterer im Haus für Senioren Salzburg, in den wohlverdienten Ruhestand. Eröffnung einer Ausstellung, die als Gemeinschaftsprojekt An der Seite von Diakon Paul Eibl war Frau Knauß maßgeblich des BFI Linz, der Altenfachbetreuungsschule der Caritas, der Altenfachbetreuungsschule des Landes Oberösterreich für den Aufbau der Altenarbeit in Salzburg verantwortlich. Seit und der Fachschule für Altendienste und Pflegehilfe des Inbetriebnahme des Hauses für Senioren im neu erbauten Diakonie- Diakoniewerkes (dzt. Riesenhof Linz) entstanden ist. Zu Zentrum Salzburg im Jahr 1994 war sie als Pflegeleitung tätig. sehen bis 15. Februar. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde ihr am 29. November Montag, 5. Februar, 15 Uhr Riesenhof, Linz durch Mag. Josef Scharinger, Vorstandsmitglied des Diakoniewerkes, das Kronenkreuz in Gold verliehen. Die Diakonie Österreich dankt Vorstand Mag. Josef ihr damit für viele Jahre vorbildlichen Einsatzes. Scharinger dankt Informationsabend Herta Knauß für viele Die Schule für Sozialbetreuungsberufe (Altenhilfe und Jahre vorbildlichen Behindertenhilfe) im Diakonie-Zentrum Salzburg lädt zu Einsatzes. einem Informationsabend ein. Donnerstag, 8. März, 19 Uhr Schwesternjubiläum Diakonie-Zentrum, Salzburg Fröhlich-besinnliche Feier im Diakonissen-Mutterhaus Bethanien Informationsnachmittag Auch die Ludwig Schwarz-Schulen (Lehranstalt für Heil- Mit einem Festgottdienst und einer fröhlich-besinnlichen Feier im Mutterhaus begingen pädagogische Berufe, Fachschule für Altendienste und die Schwestern mit vielen Gästen am 1. Adventsonntag das Jubiläum nach einer langen Pflegehilfe) informieren über die neuen Ausbildungsmög- lichkeiten im Zuge der Reform der Sozialbetreuungsbe- Zeit im Schwesterndienst: Nach 25 Jahren Schw. Julia Carla (Lita) Knaap, nach 50 Jahren rufe. Schw. Marianne Holzinger (diese war an der Teilnahme am Jubiläum leider verhindert), Freitag, 9. März, 15 bis 18 Uhr nach 60 Jahren Schw. Gerda Buchsbaum und Schw. Franzi Dolch. Die Ansprachen von Riesenhof, Linz Oberin Schw. Helga Sikora und Rektor Dr. Gerhard Gäbler sowie die Berichte der Jubi- larinnen erinnerten an die vielfältigen Aufgaben im nicht immer leichten, immer aber Der Weisheit begegnen gesegneten Leben in der Diakonie, der „Nächstenliebe in unserer Zeit“. Eine philosophisch-kulinarrische Lesereise ins Waldvier- tel mit Besuch des einzigartigen Freimaurermuseums in Schloss Rosenau, Mittagessen in der Nähe von Zwettl und einer Lesung zum Thema „Weisheit? Narrheit? – Texte zum Leben“. Gelungene Buchpräsentation Samstag, 10. März, 9.30 bis 18.30 Uhr Abfahrt/Ankunft Gallneukirchen Kurz vor Weihnachten fand im Dia- konissen-Mutterhaus Bethanien in Gallneukirchen die offizielle Prä- Enquete Sozialbetreuungsberufe sentation und Lesung des Buches In Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich ver- „Der Glaube, der durch die Liebe anstaltet das Diakoniewerk anlässlich der Reform der Sozialbetreuungsberufe eine Enquete mit Vorträgen und tätig ist“ statt. Aus den 19 Lebens- Podiumsdiskussion. geschichten von Diakonissen hatte Dienstag, 13. März, 9 bis 13.30 Uhr Sr. Christine Ferrari, Leitung Haus Altes Rathaus, Linz Abendfrieden der Diakonissen, sechs ausgesucht und daraus sehr einfühlsam vorgelesen. Über den gelungenen Abend freuten sich (v. l. n. r.): Sr. Christine Vorträge im Rahmen der Ferrari, Autor Dr. Gerhard Fürstler, die Vorstandsmitglieder Oberin Schw. Helga Sikora, UNIQA Gesundheitszentren Mag. Josef Scharinger, Rektor Dr. Gerhard Gäbler, Dr. Heinz Thaler sowie Schw. Franzi Dolch, die mit dem Archiv das nötige Material für das Buch zur Verfügung gestellt hatte. Diakonissen-Krankenhaus Linz „Chronischer Rückenschmerz muss nicht sein!“ Prim. Dr. Josef F. Macher, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin Dienstag, 6. März, 19 Uhr „henri“ – Magazinpräsentation Diakonissen-Krankenhaus Salzburg Rotes Kreuz und Diakoniewerk „Sie schlafen entspannt – wir kümmern uns um Sie.“ Wie zeitgemäß ist die Furcht vor der Narkose? suchen nach Lösungen Prim. Dr. Christof Riccabona, Facharzt für Anästhesie und Unsere Gesellschaft altert: Rotes Kreuz und Diakoniewerk forderten anlässlich der Prä- Intensivmedizin Dienstag, 6. März, 19 Uhr sentation des gemeinsamen Magazins „henri“ Lösungen statt Katastrophenstimmung. Lösungsmöglichkeiten für die prognostizierten Folgen der demografischen Alterung haben „Ein Kragen für die Speiseröhre.“ Operative Möglichkeiten sich die beiden Organisationen in ganz Europa angesehen und sie außerdem mit Wirt- bei Sodbrennen. schaftsexperten, Demografen, Statistikern und Sozialforschern erörtert. Das Ergebnis liegt Prim. Dr. Thomas Speil, Facharzt für Chirurgie Dienstag, 10. April, 19 Uhr allerdings nicht als Studie vor – vielmehr habe man sich für die Publikation eines allge- mein verständlichen und anschaulichen Bildes der demografischen Situation in Österreich in Magazinform entschieden: „henri – Das Magazin, das fehlt“ ist unter information@ diakoniewerk.at kostenlos erhältlich. 4 Diakonie 1|2007
Hypo-Sozialtag in Linz Panorama Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich zwischen Staat, Gemeinnützigkeit und Markt Anlässlich des Sozialtages der Hypobank Oberösterreich im Oktober in der Fachhochschule Linz referierte Rektor Dr. Gerhard Gäbler über „Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich zwischen Staat, Gemeinnützigkeit und Markt“ aus Sicht des Diakoniewerkes. Der Trend zur Individuali- „Es geht immer griffe in die operative Tätigkeit bei der Festlegung von Normkosten u. a.), sierung habe auch den So- um Menschen, der Institutionen eine Verbüro- die für alle Anbieter gleichermaßen gelten. zialstaat erfasst; Risiken, die die es schwer kratisierung und Verregulierung Außerdem sollten Eingriffe in die operative dieser bisher im Rahmen des haben“! des gesamten Sektors erfolgt!“ Tätigkeit gemeinnütziger Organisationen Solidaritätsprinzips abge- so Gäbler. „Die Effizienz sinkt. unterbleiben. Abschließend betonte er: deckt habe (z. B. Arbeitslo- Durch diese Maßnahmen wird „Bei aller Komplexität der Themen dürfen sigkeit, Armut, Krankheit, Behinderung ein guter Teil des Engagements der Mit- wir den eigentlichen Auftrag nie aus den …), müsste der Einzelne zunehmend selbst arbeiterinnen und Mitarbeiter für die Be- Augen verlieren: Es geht immer um Men- tragen, erklärte Gäbler. Diese Entwicklung arbeitung dieser Aufgaben – ich nenne es schen, die es schwer haben – an den Rän- gehe einher mit einer Dominanz wirt- zusammengefasst Bürokratie – absorbiert.“ dern der Gesellschaft, an den Grenzen des schaftlicher Argumentation in nahezu al- Wenn außerdem die öffentliche Hand von Lebens und auch dort, wo die Teilhabe len Lebensbereichen und damit auch mit ihr bezahlte Sozialleistungen auch selbst am gesellschaftlichen Leben unmöglich einer Ökonomisierung des Sozialen. Wich- anbiete, führe dies zu Konfliktsituationen ist oder verweigert wird! Bemühungen tige Themen wie z. B. Gesundheitsversor- und zur Benachteiligung gemeinnütziger in unserer Gesellschaft, diesen Menschen gung, soziale Wohlfahrt, die „Alterspyra- bzw. privater Anbieter. die Teilhabe am Leben zu ermöglichen, mide“, würden nur noch unter dem Aspekt sollten alle, die sich darum bemühen und der Unfinanzierbarkeit abgehandelt. Rahmenbedingungen gestalten dafür verantwortlich sind, zu einer qua- Besonders kritisch merkte Gäbler an, Gäbler forderte, dass die öffentliche Hand litätsvollen und zukunftsfähigen Gestal- dass im Sozial- und Gesundheitsbereich weiterhin die Rahmenbedingungen im tung von Dienstleistungen im Sozial- und die öffentliche Hand Auftraggeber für Sozial- und Gesundheitsbereich gestalten Gesundheitswesen ermutigen!“ Dienstleistungsangebote, Kontroller, aber und den Einsatz der finanziellen Mittel Das gesamte Referat können Sie auch Anbieter und fast immer Kostenträ- sowie die Einhaltung der Qualitätsstan- unter www. diakoniewerk.at, Presse & Service, ger sei. Das führe dazu, „dass durch Regu- dards kontrollieren müsse. Jedoch sollten Download nachlesen. lierungen, Verordnungen, aber auch Ein- auch Regelungen getroffen werden (z. B. Zur Erinnerung Ball der Begegnung – Auch der Rollstuhl ist kein Hindernis für eine rauschende Ballnacht, wie dieses Foto beweist. Diakonisse Elisabeth Weiss Der Ball wurde auch im vergangenen Jahr wieder seinem Ruf Schwester Elisabeth ist am 25. September als gemütlichster und bestbesuchter Ball in der Region Gusental gerecht. Die Martin Boos-Schule in Gallneukirchen war wie jedes im 91. Lebensjahr im Haus Abendfrieden Jahr restlos ausverkauft. Schon jetzt vormerken: Der 10. Ball der in Gallneukirchen verstorben. Sie war Begegnung findet am Freitag 16. November 2007 statt! zunächst in verschiedenen Arbeitsbereichen in Gallneukirchen eingesetzt, später dann im damaligen Kinderheim Graz, im Diakonissen-Kranken- haus Salzburg und in der ehemaligen Haushaltungsschule in der Waldheimat in Gallneukirchen. Von 1963 bis zu ihrem Ruhestand 1981 arbeitete Schwester Elisabeth im Diakonis- sen-Krankenhaus Linz. Diakonisse Elisabeth Wendelin Schwester Elisabeth Wendelin ist am 22. November im 97. Lebensjahr im Haus Abendfrieden verstorben. Sie begann ihre Tätigkeit 1928 im damaligen Diakonissen- Mutterhaus Wien. Anschließend war sie 16 Jahre im Diakonissen-Krankenhaus Wien tätig. Nach einem halben Jahr im OP des Diakonissen-Krankenhauses Schlad- ming, arbeitete sie ab 1946 bis zu ihrem Ruhestand 1975 im Diakonissen-Krankenhaus Linz. Den Ruhestand verbrachte sie in ihrer Heimat Gols bei den Angehörigen, bis sie 2004 nach Gallneukirchen ins Haus Abendfrieden zurückkehrte. www.diakoniewerk.at Diakonie 1|2007 5
Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming Diakonissen-Krankenhaus Schladming – optimale Gesundheitsversorgung für das obere Ennstal Nun ist es geschafft: 25 Monate nach dem Spatenstich hat das neu gebaute Diakonissen-Krankenhaus Schladming Mitte November den Vollbetrieb aufgenommen – genau rechtzeitig zur Wintersaison. Die PatientInnen erwar- tet nun eines der schönsten und modernsten Krankenhäuser in Öster- reich, das sowohl in der medizin- technischen Ausstattung als auch in der pflegerischen Betreuung höchsten Ansprüchen genügt. Kapelle im neuen Diakonissen-Krankenhaus Schladming mit dem Altarbild von Günter Silwa Sedlak. 6 Diakonie 1|2007
Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming Übersiedlung ins neue Haus – Prim. Dr. Harald Simader (r.) begleitet einen betagten Patienten. Mag. Josef Scharinger im Interview Welche Bedeutung hat das Diakonissen- Krankenhaus Schladming für die Gesund- heitsversorgung des Oberen Ennstales? Im Österreichischen Gesundheitsplan wurde die Not- Mit der Übersiedlung der Patien- beiterInnen in der Pflege und der wendigkeit eines leistungsfähigen Krankenhauses am tInnen aus dem alten Kranken- Medizin mussten sich die Abläu- Standort Schladming festgelegt. Damit ist die Existenz haus in der Hochstraße ins neue fe im Neubau erst einspielen. Das des Krankenhauses auch für die Zukunft gesichert. Die Gebäude in der Maistatt am 17. Krankenhaus birgt nun eine Fülle besondere Lage des Hauses in einer stark frequentierten November begann das neue Dia- von neuen Möglichkeiten in pfle- Tourismusregion und an einer Verkehrsroute mit hohem konissen-Krankenhaus Schladming gerischer, organisatorischer und Verkehrsaufkommen macht nicht nur eine optimale Ver- seinen Betrieb. Acht Rettungsfahr- technischer Hinsicht, auf die zwar sorgungs-qualität für Unfallopfer inklusive Notarzt-Hub- zeuge des Roten Kreuzes und eine alle bestmöglich vorbereitet waren, schrauber, Schockraum u.s.w., sondern auch höchsten 35-Mann/Frau-starke Einsatzgrup- die jedoch erst im Echt-Betrieb voll technischen und medizinischen Standard in der Inneren pe aus dem ganzen Bezirk Liezen genutzt werden können. Für die Medizin sowie eine flexible Bettenanzahl notwendig. sorgten gemeinsam mit den Mit- Patientinnen und Patienten war der Dies alles ist auch im neuen Haus gesichert. arbeiterInnen des Krankenhauses Umzug ins neue Haus der größte für eine reibungslose Übersiedlung Gewinn! Sie konnten alle Vorzüge Wie war die Unterstützung für das Neu- der PatientInnen in die freundlich des Hauses von Anfang an genie- bauprojekt durch die Politik und die hellen Zimmer des neuen Gebäu- ßen und freuten sich über das schö- Bevölkerung? des. Dort hatte das OP-Team am ne Ambiente und die freundliche, Von Anfang an hatten wir große Unterstützung, denn Morgen die erste Notoperation kompetente Betreuung. das Krankenhaus hat nicht nur eine hohe gesundheit- durchführen müssen. Bereits zu liche sondern auch eine wirtschaftliche Bedeutung für Mittag kam der erste Verletzte via Architektur, die passt und gefällt die Region. Das zeigt nicht zuletzt das überwältigende Rettungshubschrauber ins Haus. Mit dem Diakonissen-Krankenhaus Interesse der Bevölkerung am Tag der offenen Tür. Und am Nachmittag wurde eine Schladming hat das Münchner Ar- Insbesondere der pensionierte Bürgermeister LAbg. junge Mutter übersiedelt, die ihren chitekturbüro Nickl & Partner, das Hermann Kröll und sein Nachfolger Jürgen Winter wenige Stunden alten Sohn noch 2001 den Architektenwettbewerb hatten in den Verhandlungen mit der Landesregierung im alten Krankenhaus zur Welt ge- für dieses Projekt gewonnen hatte, das Bekenntnis zum Neubau sehr aktiv mitgetragen. bracht hatte. Keine Zeit also dem ein Krankenhaus geschaffen, das Als Folge des Krankenhaus-Neubaus konnten nun auch Alten nachzutrauern und das Neue eine gelungene Synthese aus Ar- in und von der Gemeinde private und kommunale in Ruhe beginnen! chitektur und Landschaft bildet. Die Projekte umgesetzt werden. So versorgt das eigens für beiden licht- und luftdurchfluteten das Krankenhaus gebaute Hackschnitzelfernheizwerk Voller Einsatz zum Wohle Stockwerke betten sich harmonisch zusätzlich den Stadtteil Maistatt der PatientInnen in die Landschaft ein. Ein architek- und einen Hotelneubau nahe dem Dank der hohen Einsatzbereit- tonisches Highlight ist die gläserne „Von Anfang Krankenhaus. schaft aller MitarbeiterInnen des Magistrale, der verbindende Mit- an hatten wir Diakonissen-Krankenhauses wurde telgang. Sie ist das „Rückgrat“ des große Unterstüt- Welchen Stellenwert hat an diesem ersten Tag der Kranken- Hauses, an das sich die Trakte für zung aus der das Diakonissen-Kranken- hausbetrieb trotzdem erfolgreich Stationen, Ambulanzen, OP, Not- Bevölkerung.“ haus Schladming für das von „alt“ auf „neu“ umgestellt. „Die aufnahme und Administration pa- Diakoniewerk? Übersiedlung ging generalstabsmä- villionartig anfügen. Mit dem Café Gesundheitsversorgung ist ein ßig ohne Probleme über die Bühne. im Erdgeschoss des Krankenhauses Kernbereich diakonischer Arbeit, das Krankenhaus Schl- Patientinnen und Patienten waren und dem Speise-/Mehrzwecksaal adming hat daher auch im Diakoniewerk einen hohen von der Souveränität und Ruhe un- wurden Orte der Begegnung für Stellenwert. Besonders wichtig ist für uns, dass die seres Personals begeistert“, berich- PatientInnen, MitarbeiterInnen und bisherigen Leistungsbereiche fortgeführt und auch die tet der Ärztliche Leiter, Prim. Dr. BesucherInnen geschaffen. Geburtshilfe trotz gewisser Widerstände gehalten wer- Harald Simader. Zweites architektonisches Glanz- den konnte. In der Region hat sich das Diakoniewerk Auch in den folgenden Wochen licht ist zweifellos die Kapelle im über die Gesundheitsversorgung hinaus zusätzlich in konnte noch kein „Krankenhaus- Eingangshallenbereich. Es ist ein der Behindertenhilfe etabliert – eine gute Basis, auch alltag“ einkehren. Neben der täg- Raum der Stille, der nicht zuletzt künftig Projekte im Sozialbereich zu entwickeln. lichen bestmöglichen Versorgung durch das Altarbild des aus Schlad- Mag. Josef Scharinger ist Vorstandsmitglied der PatientInnen durch die Mitar- ming stammenden Künstlers Günter S www.diakoniewerk.at Diakonie 1|2007 7
Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming Das neue Haus – einige Tage vor der Über- siedlung. S Silwa Sedlak eine wohltuende At- ausgestatteten OP-, Ambulanz- und also ‚ihre’ Pflegenden und so kann mosphäre ausstrahlt. Die gegen- Diagnostikbereiche garantieren den eine Beziehung entstehen, in der seitige Wertschätzung von Archi- PatientInnen eine optimale medizi- nicht nur das Vertrauen sondern tekt Nickl und Künstler Sedlak hat nische Versorgung. auch die Pflegequalität steigt. Da- bewirkt, dass die Kapelle zu einem mit wächst der Kompetenzbereich echten Gesamtkunstwerk wurde. Das neue Haus bietet der Pflegenden – sie erhalten einen eine Interne Abteilung mit Ambu- wesentlichen, eigenbestimmten Aktiv für Gesundheit in der lanzen, Endoskopie/Ultraschall, Platz im therapeutischen Team des Dachstein-Tauern-Region Dialyse mit 6 Plätzen, Computer- Krankenhauses“, ist Pflegedirekto- Im neuen Krankenhaus stehen den tomographie und Labordiagnos- rin Nina Schrempf überzeugt. PatientInnen 4 Stationen, davon tik mit Telepathologie eine für Sonderklasse, zur Verfü- eine Allgemein-Chirurgische Ab- Projektrealisierung gung, das sind insgesamt 100 Bet- teilung und ein Department für durch PPP-Modell ten. In tourismusintensiven Mo- Unfallchirurgie mit Ambulanzen, Nach der Zustimmung der Steier- naten kann um weitere 17 Betten Röntgen mit Teleradiologie und märkischen Landesregierung zum aufgestockt werden. Die modernst Physiotherapie Neubau im Juli 2004 wurde zur die Geburtshilfe mit zwei moder- Realisierung des Projektes ein so- nen Entbindungszimmern und genanntes PPP (private-public- Im Interview einer Entspannungsbadewanne partnership)-Abwicklungsmodell Dr. Claudia Schmied das Institut für Anästhesie und gewählt, in dem öffentliche Hand Intensivmedizin mit 6 Betten auf und private Unternehmen koope- Wo liegen die Schwerpunkte der Fi- der Intensivstation rieren. „Das Diakoniewerk als Auf- nanzierungen der Kommunalkredit? konsiliarärztlich betreute Bereiche traggeber und Bauherr bediente Unsere Schwerpunkte sind Projekte im öffentlichen Interes- wie Kinderheilkunde, Dermatolo- sich zur Abwicklung der Projek- se. Wir finanzieren Gemeinden, Städte, Bundesländer und gie, HNO, Augenheilkunde, Radio- tierung und Baurealisierung einer den Bund sowie Investitionen im Bereich der Infrastruktur logie und Neurologie-Psychiatrie eigens gegründeten Errichtungs- bzw. der Daseinsvorsorge. Das Diakonissen-Krankenhaus sowie Psychotherapie gesellschaft, der DKV. Diese setzte (DKH) Schladming ist eines unserer Herzeigprojekte im umfassende Beratungsleistungen sich zusammen aus dem Diakonie- Sektor Spitalsfinanzierung. wie z. B. Diabetes- und Ernäh- werk, der steiermärkischen Kran- rungsberatung, Stillberatung u. a. kenanstaltengesellschaft KAGES Was sind die Merkmale der Finanzierung des und der VAMED, die auf die Errich- DKH Schladming aus Bankensicht? Fachlich qualifizierte Pflege mit tung von Krankenhäusern speziali- Die lange Kreditlaufzeit, das direkte Engagement des Landes persönlicher Zuwendung siert ist“, erklärt Projektleiter Peter Steiermark und die kompetenten Projektpartner. Unser Ziel, Die Krankenhäuser des Diakonie- Stückelschweiger. Eine begleiten- „Das Beste aus beiden Welten – öffentlich und privat – für werkes sind insbesondere für die de Projektkontrolle erfolgte durch unsere Kunden“, konnten wir mit dem DKH Schladming ver- persönliche Pflege und die Zuwen- den steiermärkischen Landesrech- wirklichen. Dieser Kredit ist mit Bestkonditionen ausgestattet. dung zum Patienten bekannt und nungshof, die Kreditfinanzierung geschätzt. So auch das Diakonis- durch die Kommunalkredit (siehe Was macht die Kommunalkredit zur ersten sen-Krankenhaus Schladming. Um Interview). Adresse in der Spitalsfinanzierung? künftig noch besser auf die Bedürf- Primär drei Faktoren: 1. Das erstklassige Rating der nisse des Einzelnen eingehen zu Großes Interesse Kommunalkredit: Aa3 von Moody´s und AA- von FitchRa- können, wird im neuen Haus das am Krankenhaus-Neubau tings. Dadurch können wir uns günstig refinanzieren. 2. Konzept der Gruppenpflege umge- Die Bevölkerung der Region ver- Know-how durch Spezialisierung: Expertinnen und Experten setzt, eine wichtige Voraussetzung folgte den Fortgang des Kranken- konzentrieren sich auf den Gesundheitssektor. 3. Vertrauen: für ganzheitliche Pflege. Eine Pfle- haus-Neubaus von Anfang an mit Kreditverhältnisse dauern viele Jahre. Beim DKH Schlad- gegruppe umfasst 12 bis 14 Patien- großem Interesse. Der kurz vor dem ming ist die letzte Rückzahlung am 31.12.2031! Neben den tInnen, für die ein Team von Pfle- Umzug in den Neubau organisier- harten Faktoren wie Zinssatz und Laufzeit, spielen Offenheit, gekräften zuständig ist, das sich te Besichtigungstag zog schließlich Wertschätzung und Verlässlichkeit bei der Auswahl der eigenverantwortlich untereinander rund 5.000 BesucherInnen an! Ein Finanzierungspartner ganz sicher eine Rolle. Werte, die es koordiniert. Vorteil ist, dass eine Zeichen dafür, welch hohen Stel- von uns täglich zu leben gilt! Pflegeperson PatientInnen nicht lenwert das Diakonissen-Kranken- Dr. Claudia Schmied war bis vor kurzem Vorstandsmitglied nur in einer bestimmten Funk- haus für die Menschen in der Dach- der Kommunalkredit Austria. Wir gratulieren ihr herzlich zur tion, sondern während ihres ge- stein-Tauern-Region hat. Bestellung als Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur! samten Aufenthaltes ganzheitlich Mag.a Andrea Klösch betreut. „Die PatientInnen kennen a.kloesch@diakoniewerk.at 8 Diakonie 1|2007
Aktiv für Menschen im Alter Jeder Mensch ist eine einmalige, von Gott geschaffene und geliebte Persönlichkeit, darum stärken wir im Umgang miteinander Eigenverantwortung, Selbstvertrauen und Selbstständigkeit. Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes Haus für Senioren Wels 72 Stunden für Menschen im Alter Haus Elisabeth Im Zuge der österreichweiten Aktion von Jugendlichen Ausstellung im Galerie-Café „72 Stunden ohne Kompromiss“ waren im Oktober 2006 auch sechs junge Damen aus Pichl/Wels im Haus für Se- Im Galerie-Café im Haus Elisabeth Gallneukirchen wird am Freitag, nioren Wels aktiv. Ihre Aufgabe bestand darin, in drei 2. März, 19 Uhr, wieder eine interessante Ausstellung eröffnet. Tagen 10 Erinnerungsmappen zu 10 verschiedenen The- Mag. (FH) Stefan Marchewa, Mitarbeiter im Kompetenzmanagement menbereichen zu gestalten, die sich mit der Erlebniswelt Behindertenhilfe des Diakoniewerkes, zeigt unter dem Titel „natur- von Menschen im Alter beschäftigen. „Bei der abschlie- nah – Fotografien aus nächster Nähe“ Bilder von Pflanzen, Obst und ßenden Präsentation unserer Mappen wurde uns wirklich Gemüse. Die Ausstellung ist bis Ende Mai im Galerie-Café zu sehen. bewusst, wie sehr sich die 72 Stunden Arbeit gelohnt ha- ben“, stellten die Teilnehmerinnen zufrieden fest. Für die BewohnerInnen und MitarbeiterInnen sind die Mappen eine sehr wertvolle Unterstützung. 13. Salzburger Diakonie-Dialoge Wofür haben wir noch Zeit? Unter dem Titel „Wofür haben wir noch Zeit?“ beschäftigen sich die 13. Salzburger Diakonie-Dialoge am Freitag, 29. Juni 2007 im Bil- dungshaus St. Virgil/Salzburg mit dem Zeiterleben und dem Zeitdruck in der Altenarbeit. Prof. Dr. Heinz J. Kaiser (Erlangen), Dr. Werner Vogt (Wien) und Prof. Dr. Beate Hofmann (Nürnberg) werden die Impulsre- ferate im Rahmen dieses Symposiums halten und auch die vertie- fenden Workshops leiten. Der Tagungsbeitrag beträgt 20 Euro (10 Euro für SchülerInnen sowie MitarbeiterInnen des Diakoniewerkes). Information und Anmeldung: Erwin Oberbramberger (Öffent- lichkeitsarbeit Diakonie-Zentrum Salzburg), Tel. 0662/6385-400, e.oberbramberger@diakoniewerk.at Auf die von ihnen gestalteten Erinnerungsmappen können die jungen Damen mit Recht stolz sein! Hausgemeinschaften Erdbergstraße Neues Zuhause über den Dächern von Wien Mit 1. Februar sind in den neuen Hausge- schaften insgesamt 39 BewohnerInnen ein dern auch ihren Bedürfnissen und Fähig- meinschaften Erdbergstraße des Diakonie- Zuhause. Die Zimmer der BewohnerInnen keiten entsprechend aktiv mit gestalten werkes in Wien die ersten BewohnerInnen (mit Dusche/WC und Vorraum) sind rund können. Die großzügige Dachterrasse er- eingezogen. Die Hausgemeinschaften Erd- um die gemeinsame Wohnküche angesie- öffnet die Möglichkeit, Hochbeete anzule- bergstraße befinden sich im 11. Wiener delt, in der sich das familiäre Leben der gen und zu pflegen. Auch die einzelnen Gemeindebezirk in unmittelbarer Nähe der Hausgemeinschaft entfaltet, das die Be- Hausgemeinschaften sind mit Terrassen Gasometer und bieten in drei Hausgemein- wohnerInnen nicht nur miterleben, son- ausgestattet, die zum Verweilen einladen. Diakonie 1|2007 9
Aktiv für Menschen im Alter „Alles aus einer Hand“ Wenn Menschen im Alter Unterstützung benötigen, finden sie im Diakonie-Zentrum Salzburg ein breitgefächertes Angebot vor, das wohl ziemlich einzigartig in der sozialen Landschaft ist. Was hier alles „aus einer Hand“ geboten wird, von einfachen Serviceleistungen bis hin zum Wohnen, zeigt das Beispiel einer Salzburger Seniorin. Frau K. verbrachte ihr gesamtes die Einsamkeit gar nicht mehr aus- bisheriges Leben im Salzburger hält, findet sie Abhilfe – sei es beim Stadtteil Aigen. Sie ist 73 Jahre alt gemeinsamen Mittagstisch, bei Ge- und seit 2 Jahren verwitwet. Da sprächsrunden und Literaturkreisen sie sich in einem körperlich guten oder einem begleiteten Ausflug in Zustand befindet und auch in den die nähere Umgebung der Stadt. letzten Jahrzehnten ein schönes Eigenheim mit Garten aufbauen Kompetente medizinische konnte, sieht sie keinen Anlass, an Betreuung die Übersiedlung ins Altenheim zu Aber auch medizinisch wurde ihr denken. Wären da nicht die immer weitergeholfen: Natürlich war Frau wieder aufflackernde Angst vor der K. bekannt, dass das Diakonissen- Einsamkeit und die damit verbun- Krankenhaus seit einigen dene Depression! Jahren in ihrer Nähe ist, Diese Beeinträchtigung nimmt dass sie dort aber auch Die Angebote seit dem Tod ihres Gatten immer Fachärzte vorfinden wür- orientieren sich an mehr Raum ein. Die Tochter von de, die ihr in der Ordina- den vielschichtigen Frau K. lebt zwar auch im Stadtteil, tion ambulant zur Verfü- Bedürfnissen der hat aber mit zwei Kindern und der gung stehen, das erfuhr SeniorInnen. eigenen Berufstätigkeit wenig Zeit, sie im Bewohnerservice ihrer Mutter regelmäßig Gesell- Aigen. schaft zu leisten. Sie macht Frau K. Ihre depressive Verstimmung hat auf ein Angebot aufmerksam, das Frau K. nach Konsultation des Fach- sie in einer Postwurfsendung des arztes im Diakonissen-Krankenhaus Diakoniewerkes entdeckt hat. nun gut im Griff und sie weiß auch, In der Stadtteilzeitung „Aigen dass sie notfalls sofort stationär Abwechslung im Tageszentrum aktuell“ werden die Serviceangebote aufgenommen werden könnte – sie Drei weitere Puzzleteile hat Frau Einsamkeit muss nicht sein – bei und die kompetenten Beratungs- zahlt schließlich schon seit Jahren K. bereits kennen und schätzen ge- Ausflügen, Spa- möglichkeiten im Bewohnerservice eine private Krankenversicherung. lernt. Im Tageszentrum für Senioren ziergängen und beschrieben, das das Diakonie-Zen- Bei einem ihrer Arzttermine hat besuchte sie einen Schnuppertag vielen anderen trum im Auftrag der Stadt Salzburg Frau K. im Warteraum der Ambu- – und war begeistert. Seitdem geht Aktivitäten ist man immer in führt. Frau K. nimmt Kontakt auf lanz des Diakonissen-Kranken- sie einmal in der Woche dorthin, guter Gesellschaft. und ist begeistert: Wann immer sie hauses eine Broschüre in die Hand erlebt einen erfüllten und abwechs- bekommen: Was es nicht alles gibt! lungsreichen Tag und zahlt dafür Wirbelsäulengymnastik speziell nur einen geringen Selbstbehalt. für ältere Menschen, Osteoporo- Und, wie es der Zufall will: Auf seturnen, Heiteres Gedächtnistrai- dem Weg ins Tageszentrum kommt ning und vieles mehr. Frau K. ist sie im Haus für Senioren am Café experimentierfreudig, meldet sich und dem Büro der Einsatzleitung zu einem dieser Vorsorgekurse an von Diakonie.mobil vorbei. – die Gebühr ist nicht hoch und der „Durch’s Reden kommen die Weg nach Hause nicht weit – und Leute zusammen“ – Frau K. erfährt, erhält in diesem Zusammenhang dass sie im Café auch zu Mittag es- eine weitere interessante Informa- sen könnte und dass bei Diakonie. tion. Die Therapie ist im Diako- mobil nicht nur Hauskrankenpfle- nie-Zentrum auch ambulant, nach ge, sondern auch die Betreuung ärztlicher Verordnung und ohne zur Weiterführung des Haushaltes Aufzahlung möglich! angeboten wird. Seitdem kommt 10 Diakonie 1|2007
Aktiv für Menschen im Alter Ipsuscil ismodio ex essenis sequissit augiat laortionsed exer sequisit nonsequam ing Altenhilfe Eine Kernkompetenz im Diakonie-Zentrum Salzburg Im Tageszentrum finden 1994 nahm im Diakonie-Zentrum Salzburg nicht Menschen im Alter Abwechslung nur das neu erbaute Diakonissen-Krankenhaus in anregender Gesellschaft. sondern auch das Haus für Senioren, die erste Einrichtung des Diakoniewerkes für Menschen im Alter im Bundesland Salzburg, den Betrieb auf. Das Haus für Senioren war von Anfang an als Teil Frau K. einmal wöchentlich nach Darin wird sie von einer Nach- eines Betreuungsnetzwerkes für Menschen im Alter dem Tageszentrum zum Mittages- barin bestätigt. Diese ist seit ei- konzipiert. Mit dem Angebot der Kurzzeitpflege, sen ins Café – je nachdem, was auf nigen Jahren im Ehrenamtlichen eines Tageszentrums und der Einsatzstelle für dem Speiseplan steht. Die Mitarbei- Besuchsdienst tätig und erzählt Mobile Dienste wurden dafür bereits damals die terInnen von Diakonie.mobil kom- Frau K. immer wieder aus ihrer Grundsteine gelegt. men regelmäßig zur Betreuung zu erfüllenden Tätigkeit im Haus für ihr nach Hause. Senioren. Schon lange vor dem Spatenstich begann die Stadt „Bei unserer Tätigkeit orientie- Salzburg damit, Anmeldelisten für diese neue Wenn es zu Hause ren wir uns an den vielschichtigen Wohneinrichtung mit integrierter Pflege zu führen. nicht mehr geht Bedürfnissen der Seniorinnen und Dem Diakoniewerk wurde dank der langen Tra- Seit Frau K. beim Magistrat für ei- Senioren“ – dieser Aussage in den dition des Diakonissen-Krankenhauses eine hohe nen Dauerwohnplatz im Haus für Leitsätzen folgend, bietet das Dia- Betreuungskompetenz zugeschrieben. Senioren angemeldet ist, ist sie konie-Zentrum Salzburg Menschen rundum zufrieden. Irgendwann, im Alter Begleitung, Betreuung und Dass diese positiven Imagewerte seither noch wenn sie nicht mehr allein zuhau- Pflege, die ihrer jeweiligen Lebens- weiter ausgebaut werden konnten, beweist eine se bleiben will oder kann, wird sie situation gerecht wird. Und das „al- Umfrage des market-Instituts aus dem Jahr 2006. wohl übersiedeln. Davor aber hat les aus einer Hand“! Auf die Frage, welche Eigenschaften auf die Dia- sie sich vorgenommen, das Leben Erwin Oberbramberger konie voll oder ganz zutreffen, meinten 43 % der im Haus für Senioren während ei- e.oberbramberger@diakoniewerk.at Befragten im gesamten Bundesland Salzburg, dass ner Schnupperwoche in der Kurz- „sich die Diakonie besonders um alte Menschen zeitpflege näher kennen zu lernen. kümmert“. Experten interpretieren dieses Ergebnis Sie will ja für ihren Lebensabend als eine deutliche Zielgruppenkompetenz. eine gute Wahl getroffen haben! www.diakoniewerk.at Diakonie 1|2007 11
aktiv für Menschen mit Behinderung Danke Ein großes „Danke” an alle SpenderInnen Belegschaft der VAI Siemens spendet über 1.200 Euro für Wohnhaus Mühle Club SW spendet 1.000 Euro für Schon zum zweiten Mal hat die Belegschaft der VAI Siemens für das Werkstätte Gallneukirchen Wohnhaus Mühle gesammelt. Die BewohnerInnen der drei Wohngemein- Mit der vom Club SW erbrachten Spende von 1.000 Euro schaften im Wohnhaus Mühle können und anderen Spenden kann die Werkstätte Gallneu- sich zu Weihnachten über 1.300 Euro kirchen ein dringend benötigtes Pflegebett für eine freuen, mit denen ein Sprudelbad und betreute Mitarbeiterin organisieren. Dieses Pflegebett in eine Lagerungsinsel für Menschen mit der Werkstätte macht eine Vollzeitbeschäftigung dieser schwerer Behinderung im Wohnhaus Bewohnerin möglich. Mühle angeschafft werden kann. Reisewelt ermöglicht Aufzucht eines Jungkalbs im Streichelzoo Das Wohnhaus Mühle freut sich Durch eine Spende von 700 Euro von Herrn Engleith- über die Spende der VAI Siemens. ner von der Reisewelt kann der Streichelzoo jetzt ein Jungkalb anschaffen. Dadurch wird den Menschen mit Kleidung, Geschirr und Spielzeug schwerer Behinderung im Streichelzoo die Aufzucht eines Jungkalbs als Teil ihrer Arbeit ermöglicht. für das Diakoniewerk Wie in den letzten Jahren hat auch 3.750 Euro für die Werkstätte heuer wieder die WAG unter ihren Sibiu in Rumänien MitarbeiterInnen Sachspenden wie Mit 3.700 Euro haben die Damen des Rotary Clubs Linz Kinderspielzeug, Kleidung, Klein- die geplante Werkstätte des Diakoniewerks in Sibiu/Ru- möbel und Geschirr gesammelt. Ein mänien unterstützt. Diese Spende trägt dazu bei, dass 12 herzliches Dankeschön für diese Jugendliche und Erwachsene mit schweren körperlichen Aktion! Einschränkungen in Rumänien Beschäftigung und Erfül- Dir. Mag. Wolfgang Schön, WAG (r.), lung in der Arbeit finden. Ein herzliches Dankeschön für übergab persönlich die Spende. diese Unterstützung! HLBLA St. Florian wieder für Diakoniewerk aktiv Mehr als 18.000 Euro an Spenden Die HLBLA St. Florian hat dem Diakoniewerk fast 600 Euro aus den Einnahmen des Tages der offenen Tür für das Kulinarium Kitzbühel gespendet. Diese Spende wird das Diakoniewerk für den Ankauf eines Bällchenbades für die Fördergruppe Ried Die Farewellparty für Kommerzialrat Johann Sulzberger verwenden. Dieses Bällchenbad wird vor allem in der am 1. Dezember 2006 brachte dem Kulinarium basalen Stimulation eingesetzt. Außerdem erhielt die Kitzbühel eine besondere Vorweihnachtsfreude. EDV-Werkstätte Hagenberg eine Spende von über 420 Euro für den Ankauf einer bequemen Couch für den Pau- Das anlässlich der Pensionierung des Verkaufs- und Marketingvorstandes senraum. Vielen Dank an Mag.a Waltraud Adensam und der Brauunion veranstaltete Abschiedsfest brachte dem Kulinarium Kitzbü- die LehrerInnen und SchülerInnen der HLBLA St. Florian. hel Spenden von mehr als 12.000 Euro, die zum weiteren Ausbau des Kuli- nariums verwendet werden. Ein herzliches Dankeschön an Kommerzialrat 2.550 Euro aus der Kollekte zugunsten der Sulzberger, der Geschäftspartner und Freunde anstelle von Geschenken um Evangelischen Schulen Österreichs Spenden für das Kulinarium Kitzbühel gebeten hat. Ein besonderer Dank Über eine Unterstützung von 2.550 Euro, Teil einer hier an die Brauunion, gesamtkirchlichen Kollekte der Evangelischen Kirche in die das Projekt mit 5.000 Österreich vom 26. März 2006 zugunsten der Evangeli- Euro unterstützte. schen Schulen, dürfen sich die Ludwig Schwarz-Schulen Auch der Raiffeisen- des Diakoniewerks freuen. Diese Spende wird für den kasse und der Sparkasse derzeit laufenden Umbau der Lehranstalt für Heilpäda- Kitzbühel verdanken wir gogische Berufe und der Fachschule für Altendienste und eine Spende von 5.000 Pflegehilfe in Gallneukirchen verwendet. Seit längerer Euro, Familie Laiminger Zeit leiden die Schulen unter akuter Raumnot, so dass hat 1.000 Euro für das eine Erweiterung dringend erforderlich war. Da die Kulinarium gespendet. Finanzierung des Um- und Ausbaus nicht völlig durch die öffentliche Hand abgedeckt wird und das Diakoniewerk Kommerzialrat Sulzber- einen erheblichen Beitrag zu den Kosten leisten muss, ger (r.) überzeugte sich sind wir für diese Unterstützung sehr dankbar. bei seinem Besuch im Kulinarium selbst von der Verwendung der Spenden. 12 Diakonie 1|2007
Bitte Bitte helfen Sie: Mit 25 Euro können wir 5 neue Besteckgarnituren kaufen. Köstliche Gaumenfreuden Für 500 Euro kann ein aus besten Zutaten – das zweiter Gastronomie-Toaster Team des Kulinariums weiß, wie´s geht! angeschafft werden 1.800 Euro kostet ein Warm- haltebehälter für Buffets und Firmenveranstaltungen Ihre Spende für eine nahrhafte Idee mit Mehrwert! Integration durch sinnstiftende Beschäftigung: Damit möchte das Diakoniewerk Menschen mit Behinderung helfen, ihre Fähigkeiten zu entfalten und Selbstvertrauen und Anerkennung zu finden. Als besonders erfolgreich hat sich das Kulinarium in Linz erwiesen. Im September vorigen Jahres hat das Diakoniewerk nun ein zweites in Kitzbühel eröffnet. Und schon in den ersten Wochen hat sich gezeigt: In dieser Küche geht’s mit viel Elan und Eifer zur Sache! Kulinarium Kitzbühel – Vielfältige Möglichkeiten zur selbständig zu arbeiten und gibt viel eine nahrhafte Idee Kommunikation und Integration Raum, Fähigkeiten zu entdecken und „Menschen mit Behinderung schaf- Menschen mit Behinderung arbei- zu entwickeln,“ so Sozialstadträtin fen im Kulinarium in Kitzbühel ten jedoch nicht nur in der Küche, Gertraud Rief bei der Eröffnung des etwas ganz Besonderes: Gaumen- sie liefern auch die Speisen und sind Kulinariums in Kitzbühel. freuden aus eigener Küche, die im Service tätig. Die Arbeit im Be- nach modernsten technischen dienungsservice schafft vielfältige Kulinarium Kitzbühel – eine nahr- und hygienischen Standards unter Möglichkeiten zur Kommunikation hafte Idee braucht Ihre Spende Anleitung eines Küchenchefs zu- und Integration. Sie hilft, Zugang Nur dank der Unterstützung der bereitet werden“, beschreibt Ger- zum Thema Behinderung aufzubau- Stadt Kitzbühel und privater Spen- hard Winkler, Bereichsleiter des en und Vorurteile abzubauen. der konnte das engagierte Inte- Diakoniewerkes, das Kulinarium. grationsprojekt auch verwirklicht „Gerade das Kochen und Zuberei- Potenziale fördern und werden. Jetzt hoffen wir auf Ihre ten der verschiedenen Speisen für Talente entwickeln Unterstützung, damit wir dieses Menus und Caterings macht den „Wenn Menschen in ihren Potenzia- Projekt absichern und weiter aus- betreuten MitarbeiterInnen viel len gefördert werden, werden sie ihre bauen können. Fünf betreute Mit- Freude, weil dadurch in kurzer Zeit Talente entwickeln. Wenn man nur arbeiterInnen arbeiten derzeit im Erfolgserlebnisse entstehen“ so auf die Defizite schaut – also darauf, Kulinarium Kitzbühel, bis August Winkler weiter. was man nicht kann, ist Entwicklung 2007 werden es neun sein. nicht oder nur erschwert möglich. Dazu brauchen wir mehr finan- Thomas A. hat das Zeug zum Kochkünstler. Das Kulinarium ermutigt Menschen, zielle Mittel und noch viel mehr an Ausstattung, um die Betreuung der MitarbeiterInnen und die Qualität Traumberuf im Kulinarium gefunden des Angebots weiter auszubauen. Sie wissen ja selbst, wie sehr die Der 22-jährige Thomas A.* arbeitet seit drei Auch Hans S.*, 21, war noch nie in seinem Anschaffung von Küchen- und Monaten im Kulinarium und hat schon erste Leben so motiviert. Mit so viel Herz bei Kochzubehör ins Geld geht. Und Erfahrungen in der Zubereitung von Speisen einer Sache sein Können, dieses Gefühl wir brauchen gute Qualität, die sta- gemacht. Er hat das Zeug zum Kochkünst- gibt ihm Berge. Was ihm besonders gefällt: bil ist und lange hält. ler, weil er gerne neue Rezepte ausprobiert Wenn ein Kunde beim Kulinarium ein Buffet Spendenanfragen richten Sie bitte an: und er liebt seinen neuen Beruf, weil er das für eine Party bestellt und er dort auch Mag. Markus Aichelburg-Rumerskirch Ergebnis seiner Arbeit gleich sieht. beim Servieren mithelfen kann. Tel. 07235/63 251-138 oder 0664/829 44 31 m.aichelburg@diakoniewerk.at www.diakoniewerk.at Diakonie 1|2007 13
Leben und Spiritualität Ich bin skeptisch geworden gegenüber den vielen Rufen, die Neues anpreisen. Meist ist es doch nur ein Versuch, Aufmerksamkeit zu erlangen für etwas, das ich weder Jahreslosung 2007 brauche, noch neu ist. Gott spricht: Siehe ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Und doch: Gott ist schon Jesaja 43, 19 einmal einen Weg gegangen, der unerhört neu war und ist. Den Weg eines Menschen der auf alles verzichtet hat, außer darauf zu lieben. Und so spitze ich doch die Ohren, wenn ich dieses Wort höre. Und ich öffne die Augen und ich halte Ausschau nach den Zeichen von Gottes neuer Welt. Kann es sein, dass er jetzt ein Neues tut? In den Menschen und in der Welt um mich herum? In mir? Für dieses neue Jahr wün- sche ich mir Ohren, die es hören, Augen die es sehen. Ein Herz, das empfänglich ist für das, was mitten unter uns geschieht. Dr. Gerold Lehner, Superintendent der Diözese Oberösterreich Dass Neues wächst, begleitet uns Arbeit nicht nur anstrengend und Menschen von Anfang an. Sehr mühsam, sondern auch spannend unmittelbar erleben wir das bei und lebendig. Die Bewältigung Kindern. Neues stellt manchmal von Aufgaben macht uns mit für uns ein Bedrohungsbild dar unseren verborgenen Fähigkeiten und treibt uns in eine stagnieren- und Ressourcen bekannt. Neue de Position hinein. Neues kann Anforderungen lassen uns wach- uns aber auch Perspektiven sen, sie mobilisieren Kräfte und eröffnen und uns aus Sackgassen tragen zu unserer Entfaltung bei. befreien. Das Wissen, dass Neues in uns Wenn wir als Mitarbeiterinnen und mit uns wächst, bringt mir und Mitarbeiter im Diakoniewerk Zuversicht und lässt mich positiv vor neue Herausforderungen in die Zukunft blicken. gestellt sind, dann wird unsere Dr. Heinz Thaler, Vorstand im Diakoniewerk 14 Diakonie 1|2007
Aktiv für Menschen mit Behinderung Jeder Mensch ist auf Kommunikation und Gemeinschaft angewiesen, darum suchen wir die Begegnung untereinander und fördern den Austausch von Informationen und Erfahrungen. Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes Vorbildliches Integrationsprojekt Wir gratulieren: 10 Jahre Café Dienstag Geburtstagsfeuerwerk für 10 Jahre Café Dienstag. 22.800 Toasts, 33.380 Getränke – eine mit 10 Jahren gelebter Integration – Men- wahrlich genussvolle Bilanz nach 10 Jah- schen mit und ohne Behinderung treffen ren „Café Dienstag“! Mindestens genauso sich hier, um ins Gespräch zu kommen beeindruckend ist der Umstand, dass das und Freundschaften zu pflegen. „Möglich Café, das Menschen mit Behinderung mit wurde das Projekt nur, weil das Land Ober- betreiben, ein fixer Bestandteil im hei- österreich damals die Projektidee unbüro- mischen Kulturschaffen ist. Regelmäßig kratisch unterstützte und vor allem auch, finden hier Konzerte lokaler MusikerInnen weil uns Pfr. Mag. Günter Wagner einen statt. Zum 10-Jahres-Jubiläum spielte Raum im Evangelischen Pfarrhaus zur Charly Schwarz auf, der auch das Eröff- Verfügung stellte“, betonte Dr.in Eva Ober- nungskonzert vor 10 Jahren gab! 10 Jahre bichler-Meiseleder, Geschäftsführerin der „Café Dienstag“ sind auch gleichbedeutend Behindertenhilfe, in ihren Dankesworten. Vorschau Integratives Inter- nationales Kulturfestival Erfolgreiche Kooperation auf künstlerischer Basis Sichtwechsel im Juni Künstlerinnen aus dem Diakoniewerk und aus 9 Festivaltage, 50 Veranstaltungen, 400 mit- dem Institut Hartheim stellen gemeinsam aus wirkende KünstlerInnen – das sind die Eck- daten für das 1. Internationale Integrative In der Kunstgalerie Schloss Hartheim wurde am 15. Jänner eine ganz be- Kulturfestival Sichtwechsel, das vom 22. bis sondere Ausstellung von Künstlerinnen mit Behinderung eröffnet. Erst- 30. Juni in Linz stattfinden wird. Professio- mals stellten mit Erika Staudinger/Atelier Diakoniewerk und Andrea Ob- nelle KünstlerInnen mit verschiedenartigen waller/Kunstformen Hartheim zwei Künstlerinnen aus zwei verschiedenen Benachteiligungen und Behinderungen Einrichtungen gemeinsam aus. Das Interesse bei der Eröffnung war sehr bieten mit Theaterstücken der besonderen groß – über 120 BesucherInnen waren gekommen. Art 9 Tage lang einem breiten Publikum Durch die künstlerische Kooperation verschiedener Einrichtungen der in Linz die Möglichkeit, ihr künstlerisches Behindertenhilfe beim Projekt Wissensturm der Stadt Linz konnten vom Schaffen kennen zu lernen und einmal die Atelier des Diakoniewerkes gute Kontakte zu den Kunstformen Hartheim Sicht zu wechseln. Auch das Theater Malaria geschlossen werden, die zu dieser gemeinsamen Ausstellung führten. Dr.in des Diakoniewerkes nimmt am Festival teil. Margit Zuckriegl vom Museum der Moderne Salzburg brachte in ihrer Informationen unter www.sicht-wechsel.at Eröffnungsrede zur Ausstellung eine hohe Wertschätzung für die beiden KünstlerInnen zum Ausdruck. www.diakoniewerk.at Diakonie 1|2007 15
Aktiv für Menschen mit Behinderung Auch Menschen mit Behinderung sehnen sich im Alter nach mehr Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit. Altern in Würde und Geborgenheit – eine Herausforderung auch für die Behindertenhilfe Das Alter ist eine Lebensphase, die Gestaltung braucht. Das trifft auch für Menschen mit Behinderung zu und stellt uns vor neue Herausforderungen. Gezielte Konzepte und Angebote sind notwendig, um Menschen mit Behinderung in dieser Lebensphase zu begleiten. Frau M. ist eine Frau mit Behinde- körperliche Einschränkungen neh- ähnliche Lebenserwartung wie die rung und wohnt in einem Wohn- men zu. Vielleicht sehnt man sich Durchschnittsbevölkerung haben. haus des Diakoniewerkes. Heuer hat auch vermehrt nach Ruhe, Sicher- In unseren Breiten waren es auch sie ihren 55. Geburtstag gefeiert. Sie heit und Geborgenheit. Älterwerden die Morde der Nazizeit, die das Alt- arbeitet seit mittlerweile mehr als bedeutet aber auch, mehr Lebens- werden von Menschen mit Behin- 20 Jahren in einer Werkstätte des erfahrung und Reife zu haben. Und derung verhindert haben. Diakoniewerkes. Seit letztem Jahr das Älterwerden ist eine Lebenspha- Die Begleitung von älteren Men- geht sie nur mehr vormittags in die se, die neue Gelegenheiten bietet: schen mit Behinderung stellt Mitar- Werkstätte. Sie freut sich über die Zeit haben, ruhig werden, vielleicht beiterinnen und Mitarbeiter in der neu gewonnene Zeit am Nachmittag. auch Neues entdecken. Behindertenhilfe vor neue Heraus- Gerne legt sie sich nach dem Mitta- Ein wichtiger Übergang in dieser forderungen – Erfahrungen dazu gessen ein Stündchen hin und hat Lebensphase ist der Ausstieg aus fehlen oft noch. am Nachmittag Zeit, ihre Lieblings- dem Arbeitsleben, die Pensionie- serie im Fernsehen zu verfolgen. In rung - auch für Menschen mit Be- Wissen um Alters- 2 Jahren, das hat sie mit dem Lei- hinderung. Das Älterwerden braucht krankheiten wichtig ter der Werkstätte besprochen, wird daher Vorbereitung. Langsame, Demenz, ein größer werdender Be- sie ganz in Pension gehen. Sie freut schrittweise Übergänge sind gerade darf an Pflege und vermehrte Kran- sich schon darauf, ein Abschiedsfest auch für Menschen mit Behinde- kenhausaufenthalte sind Dinge, die mit ihren ArbeitskollegInnen und rung wichtig und geben Sicherheit. sehr oft zum Älterwerden – nicht FreundInnen zu machen. Der Übergang in den Ruhestand will nur von Menschen mit Behinde- gut vorbereitet sein. rungen – dazugehören. „Besonders Sehnsucht nach Ruhe wichtig für unsere Mitarbeiterinnen und Sicherheit Anteil Älterer steigt und Mitarbeiter ist das Wissen um Das Älterwerden und Altwerden ge- Seit einigen Jahren begegnen wir Alterskrankheiten, zum Beispiel die schieht bei Menschen mit Behinde- immer mehr älter werdenden und Symptome einer Alzheimer-Erkran- rung genauso individuell wie bei uns alten Menschen mit Behinderung. kung zu kennen“, berichtet Helga allen: Alles wird nach und nach ein Grund dafür ist, dass Menschen Brunner, Bereichsleitung in der Be- bisschen mühsamer, man braucht mit Behinderung durch bessere me- hindertenhilfe des Diakoniewerkes mehr Zeit und auch mehr Unterstüt- dizinische Möglichkeiten und Le- aus der täglichen Praxis. „Nur so zung bei den Dingen des Alltags, bensbedingungen heute eine meist können wir richtig reagieren.“ Die 16 Diakonie 1|2007
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