DiakonieDie Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit

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Ausgabe 1|2007

Diakonie                                Die Zeitschrift für Nächstenliebe in unserer Zeit

                                                                         Diakonissen-
                                                                         Krankenhaus
                                                                         Schladming –
                                                                         optimale Gesundheitsversorgung
                                                                         für das obere Ennstal
                                                                                                     Seite 6

Diakonie-Zentrum Salzburg –        Ihre Spende für eine nahrhafte                           Altern in Würde und
„Alles aus einer Hand“. Seite 10   Idee mit Mehrwert! Seite 13                              Geborgenheit. Seite 16
aktiv für Menschen mit Behinderung
                           Inhalt

                                       Inhalt 1/2007
                                        3 Panorama: Das Wichtigste in Kürze

                                        Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming
                                        6 Nun ist es geschafft: Das neu gebaute
                                             Diakonissen-Krankenhaus Schladming hat
                                             den Vollbetrieb aufgenommen.
                                        7    Interview: Mag. Josef Scharinger.
                                        8    Interview: Dr. Claudia Schmied.

                                        Aktiv für Menschen im Alter
                                        9 Kurz notiert: Neues Zuhause über den
                                             Dächern von Wien.
                                        10 „Alles aus einer Hand“: Diakonie-Zentrum
                                             Salzburg bietet großes Angebot für Menschen,
                                             die im Alter Unterstützung benötigen.                                             Diakonissen-Krankenhaus Schladming – optimale
                                                                                                                               Gesundheitsversorgung für das obere Ennstal. Seite 6
                                        Danke – Bitte
                                        12 Danke: Mehr als 18.000 Euro an Spenden für
                                             das Kulinarium Kitzbühel.
                                        13 Bitte: Ihre Spende für eine nahrhafte Idee mit
                                             Mehrwert!

                                        Spiritualität
                                        14 Leben und Spiritualität: Neues wächst.

                                        Aktiv für Menschen mit Behinderung
                                        15 Kurz notiert: 10 Jahre Café Dienstag.
                                        16 Altern in Würde und Geborgenheit: Eine
                                             Herausforderung auch für die Behindertenhilfe.

                                        Porträt                                                                                Altern in Würde und Geborgenheit: Eine
                                        18 Menschen im Diakoniewerk:                                                           Herausforderung auch für die Behindertenhilfe.                          Seite 16
                                             Pensionsantritt mit Autokorso.

                                        Aktiv für Ausbildung
                                        19 Kurz notiert: Griechischer Tanzlehrer unterrich-
                                             tet angehende BehindertenpädagogInnen.
                                        20 Schule neu – Ausbildung neu:
                                             Veränderungen an den Ludwig Schwarz-
                                             Schulen in Gallneukirchen.

                                        Aktiv für Gesundheit
                                        21 Kurz notiert: Berührendes Treffen der
                                             „Jubiläumsbabys“ in Salzburg.
                                        22 Schwachstelle Knie: Hilfe für überlastete
                                             Gelenke.

                                        Service                                                                                Schwachstelle Knie: Hilfe für überlastete
                                        23 Buchtipp, Kreuzworträtsel, Bestell-Coupon                                           Gelenke im Diakonissen-Krankenhaus Linz.                                Seite 22

                                     Impressum: Medieninhaber: Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen, Tel. +43(0)7235/63251-0, oea@diakoniewerk.at.
                                     Herausgeber: Rektor Dr. Gerhard Gäbler. Chefredakteurin: Mag.a Andrea Klösch. Redaktionsteam: Helga Brunner, Antonia Hofmann, Maria Kettl, Andrea Klösch, Gernot
                                     Mischitz, Erwin Oberbramberger, Verena Schöpf, Elisabeth Waldhör, Günther Wesely. Fotos: Ringelhann (S. 2 Mitte und unten, 4, 10, 11, 13, 16, 17, 20, 21, 22, 24 oben),
                                     Kommunalkredit (S. 8 Mitte, 24 unten), Waldhäusl (S. 14), alle anderen Diakoniewerk. Satz & Layout: Egger & Lerch, Wien. Druck: Mayrhofer & Partner Drucktechnik GmbH.
                                     Erscheint sechsmal jährlich. Konto des Diakoniewerkes: Allgemeine Sparkasse 2300-000508, BLZ 20320. Sponsoring Post! GZ 02Z032365 S; Diakonie 4/07

                                     Offenlegung: Medieninhaber und Herausgeber ist der Verein Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Martin Boos-Straße 4, 4210 Gallneukirchen. Vorsitzender des Vor-
                                     stands: Rektor Dr. Gerhard Gäbler. Kuratoriumsvorsitzender: Ing. Folkmar Alzner. Vereinszweck: Tätigkeit christlicher Nächstenliebe im Sinne der evangelischen Kirche. Blattlinie:
                                     Information über die Arbeit des Evangelischen Diakoniewerkes Gallneukirchen. Nachrichten für FreundInnen und MitarbeiterInnen.

      2                              Diakonie 1|2007
Für die PatientInnen
                                                                                                           ist das neue
                                                                                                          Diakonissen-
                                                                                                          Krankenhaus
                                                                                                         Schladming der
                                                                                                         größte Gewinn.

                                                                                                                        Patienten auf dem
                                                                                                                        Weg ins neue
                                                                                                                        Diakonissen-Kranken-
                                                                                                                        haus Schladming. Mit
                                                                                                                        Umsicht, Kompetenz
                                                                                                                        und fürsorglicher
                                                                                                                        Betreuung sorgten
                                                                                                                        die MitarbeiterInnen
                                                                                                                        des Krankenhauses
                                                                                                                        gemeinsam mit dem
                                                                                                                        Roten Kreuz dafür,
                                                                                                                        dass die Übersied-
                                                                                                                        lung vom alten
                                                                                                                        ins neue Haus gut be-
                                                                                                                        werkstelligt wurde.

             Liebe Leserinnen und Leser,
             nach der Regierungsbildung und dem Bekanntwerden des              Die Inbetriebnahme des neuen
             Programms der neuen Bundesregierung ist ein Thema in              Diakonissen-Krankenhauses                                         Editorial
             intensiver Diskussion: Studiengebühren können durch „frei-        Schladming war für das Diako-
             willige soziale Dienste“ abgearbeitet werden. Inzwischen          niewerk ein ganz besonderes
             gibt es zu diesem Thema viele ernst gemeinte, aber auch fast      Ereignis in den letzten Monaten.
             „kabarettreife“ Beiträge. Abgesehen davon, dass der freie         Für alle Beteiligten, die Leitung
             Zugang zur Universität zur Diskussion steht, ist die Absicht,     des Krankenhauses, die Projektver-
             diesen politischen Streitpunkt in dieser Weise zu lösen,          antwortlichen, aber vor allem für
             außerordentlich fragwürdig. Kann und soll Dienst in einer so-     alle MitarbeiterInnen, bedeuteten die Übersiedlung und der
             zialen Institution für und mit Menschen sozusagen verordnet       Neustart eine besondere Herausforderung. Ich bin überzeugt,
             werden? Was heißt das für die zu betreuenden Menschen?            dass mit dem neuen Haus, das sich das Diakoniewerk und
             Was heißt das für MitarbeiterInnen, die tagein, tagaus diese      die Region Schladming so lange gewünscht haben, viele
             anspruchsvolle Tätigkeit im Sozial- und Gesundheitswesen          ermutigende und auch neue diakonische Aktivitäten für die
             möglichst professionell gestalten, sich engagieren und zu-        PatientInnen und MitarbeiterInnen möglich werden!
             gleich vielen Menschen zuverlässige und Vertrauen vermit-
             telnde BegleiterInnen und HelferInnen sind? Darüber hinaus        Ihr
             wird die Frage brisant, soll denjenigen, die es sich leisten
             können, soziales Engagement nicht zugemutet werden? Die
             jetzige Große Koalition sollte sehr schnell Antworten in dieser   Dr. Gerhard Gäbler,
             brisanten politischen Frage finden!                                Rektor

www.diakoniewerk.at                                                                                                            Diakonie 1|2007     3
Panorama

            Was ist los
                                                                        Kronenkreuz in Gold für Herta Knauß
                                                                        Mit 30. November 2006 trat Herta Knauß, langjährige Pflegeleiterin
            Kultursensible Begleitung Älterer                           im Haus für Senioren Salzburg, in den wohlverdienten Ruhestand.
            Eröffnung einer Ausstellung, die als Gemeinschaftsprojekt   An der Seite von Diakon Paul Eibl war Frau Knauß maßgeblich
            des BFI Linz, der Altenfachbetreuungsschule der Caritas,
            der Altenfachbetreuungsschule des Landes Oberösterreich     für den Aufbau der Altenarbeit in Salzburg verantwortlich. Seit
            und der Fachschule für Altendienste und Pflegehilfe des      Inbetriebnahme des Hauses für Senioren im neu erbauten Diakonie-
            Diakoniewerkes (dzt. Riesenhof Linz) entstanden ist. Zu     Zentrum Salzburg im Jahr 1994 war sie als Pflegeleitung tätig.
            sehen bis 15. Februar.                                          Im Rahmen einer kleinen Feier wurde ihr am 29. November
            Montag, 5. Februar, 15 Uhr
            Riesenhof, Linz                                             durch Mag. Josef Scharinger, Vorstandsmitglied des Diakoniewerkes,
                                                                        das Kronenkreuz in Gold verliehen. Die Diakonie Österreich dankt        Vorstand Mag. Josef
                                                                        ihr damit für viele Jahre vorbildlichen Einsatzes.                      Scharinger dankt
            Informationsabend                                                                                                                   Herta Knauß für viele
            Die Schule für Sozialbetreuungsberufe (Altenhilfe und                                                                               Jahre vorbildlichen
            Behindertenhilfe) im Diakonie-Zentrum Salzburg lädt zu                                                                              Einsatzes.
            einem Informationsabend ein.
            Donnerstag, 8. März, 19 Uhr                                 Schwesternjubiläum
            Diakonie-Zentrum, Salzburg
                                                                        Fröhlich-besinnliche Feier im
                                                                        Diakonissen-Mutterhaus Bethanien
            Informationsnachmittag
            Auch die Ludwig Schwarz-Schulen (Lehranstalt für Heil-      Mit einem Festgottdienst und einer fröhlich-besinnlichen Feier im Mutterhaus begingen
            pädagogische Berufe, Fachschule für Altendienste und
                                                                        die Schwestern mit vielen Gästen am 1. Adventsonntag das Jubiläum nach einer langen
            Pflegehilfe) informieren über die neuen Ausbildungsmög-
            lichkeiten im Zuge der Reform der Sozialbetreuungsbe-       Zeit im Schwesterndienst: Nach 25 Jahren Schw. Julia Carla (Lita) Knaap, nach 50 Jahren
            rufe.                                                       Schw. Marianne Holzinger (diese war an der Teilnahme am Jubiläum leider verhindert),
            Freitag, 9. März, 15 bis 18 Uhr                             nach 60 Jahren Schw. Gerda Buchsbaum und Schw. Franzi Dolch. Die Ansprachen von
            Riesenhof, Linz
                                                                        Oberin Schw. Helga Sikora und Rektor Dr. Gerhard Gäbler sowie die Berichte der Jubi-
                                                                        larinnen erinnerten an die vielfältigen Aufgaben im nicht immer leichten, immer aber
            Der Weisheit begegnen                                       gesegneten Leben in der Diakonie, der „Nächstenliebe in unserer Zeit“.
            Eine philosophisch-kulinarrische Lesereise ins Waldvier-
            tel mit Besuch des einzigartigen Freimaurermuseums in
            Schloss Rosenau, Mittagessen in der Nähe von Zwettl und
            einer Lesung zum Thema „Weisheit? Narrheit? – Texte zum
            Leben“.
                                                                        Gelungene Buchpräsentation
            Samstag, 10. März, 9.30 bis 18.30 Uhr
            Abfahrt/Ankunft Gallneukirchen                              Kurz vor Weihnachten fand im Dia-
                                                                        konissen-Mutterhaus Bethanien in
                                                                        Gallneukirchen die offizielle Prä-
            Enquete Sozialbetreuungsberufe                              sentation und Lesung des Buches
            In Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich ver-          „Der Glaube, der durch die Liebe
            anstaltet das Diakoniewerk anlässlich der Reform der
            Sozialbetreuungsberufe eine Enquete mit Vorträgen und       tätig ist“ statt. Aus den 19 Lebens-
            Podiumsdiskussion.                                          geschichten von Diakonissen hatte
            Dienstag, 13. März, 9 bis 13.30 Uhr                         Sr. Christine Ferrari, Leitung Haus
            Altes Rathaus, Linz                                         Abendfrieden der Diakonissen,
                                                                        sechs ausgesucht und daraus sehr
                                                                        einfühlsam vorgelesen. Über den gelungenen Abend freuten sich (v. l. n. r.): Sr. Christine
            Vorträge im Rahmen der                                      Ferrari, Autor Dr. Gerhard Fürstler, die Vorstandsmitglieder Oberin Schw. Helga Sikora,
            UNIQA Gesundheitszentren                                    Mag. Josef Scharinger, Rektor Dr. Gerhard Gäbler, Dr. Heinz Thaler sowie Schw. Franzi
                                                                        Dolch, die mit dem Archiv das nötige Material für das Buch zur Verfügung gestellt hatte.
            Diakonissen-Krankenhaus Linz
            „Chronischer Rückenschmerz muss nicht sein!“
            Prim. Dr. Josef F. Macher, Facharzt für Anästhesie und
            Intensivmedizin
            Dienstag, 6. März, 19 Uhr                                   „henri“ – Magazinpräsentation
            Diakonissen-Krankenhaus Salzburg                            Rotes Kreuz und Diakoniewerk
            „Sie schlafen entspannt – wir kümmern uns um Sie.“ Wie
            zeitgemäß ist die Furcht vor der Narkose?
                                                                        suchen nach Lösungen
            Prim. Dr. Christof Riccabona, Facharzt für Anästhesie und   Unsere Gesellschaft altert: Rotes Kreuz und Diakoniewerk forderten anlässlich der Prä-
            Intensivmedizin
            Dienstag, 6. März, 19 Uhr                                   sentation des gemeinsamen Magazins „henri“ Lösungen statt Katastrophenstimmung.
                                                                        Lösungsmöglichkeiten für die prognostizierten Folgen der demografischen Alterung haben
            „Ein Kragen für die Speiseröhre.“ Operative Möglichkeiten   sich die beiden Organisationen in ganz Europa angesehen und sie außerdem mit Wirt-
            bei Sodbrennen.
                                                                        schaftsexperten, Demografen, Statistikern und Sozialforschern erörtert. Das Ergebnis liegt
            Prim. Dr. Thomas Speil, Facharzt für Chirurgie
            Dienstag, 10. April, 19 Uhr                                 allerdings nicht als Studie vor – vielmehr habe man sich für die Publikation eines allge-
                                                                        mein verständlichen und anschaulichen Bildes der demografischen Situation in Österreich
                                                                        in Magazinform entschieden: „henri – Das Magazin, das fehlt“ ist unter information@
                                                                        diakoniewerk.at kostenlos erhältlich.

 4         Diakonie 1|2007
Hypo-Sozialtag in Linz

                                                                                                                                                   Panorama
Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich
zwischen Staat, Gemeinnützigkeit und Markt
Anlässlich des Sozialtages der Hypobank Oberösterreich im Oktober in der Fachhochschule Linz
referierte Rektor Dr. Gerhard Gäbler über „Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich
zwischen Staat, Gemeinnützigkeit und Markt“ aus Sicht des Diakoniewerkes.

Der Trend zur Individuali-        „Es geht immer griffe in die operative Tätigkeit     bei der Festlegung von Normkosten u. a.),
sierung habe auch den So-          um Menschen, der Institutionen eine Verbüro-        die für alle Anbieter gleichermaßen gelten.
zialstaat erfasst; Risiken, die    die es schwer     kratisierung und Verregulierung   Außerdem sollten Eingriffe in die operative
dieser bisher im Rahmen des           haben“!        des gesamten Sektors erfolgt!“    Tätigkeit gemeinnütziger Organisationen
Solidaritätsprinzips     abge-                       so Gäbler. „Die Effizienz sinkt.   unterbleiben. Abschließend betonte er:
deckt habe (z. B. Arbeitslo-                         Durch diese Maßnahmen wird        „Bei aller Komplexität der Themen dürfen
sigkeit, Armut, Krankheit, Behinderung ein guter Teil des Engagements der Mit-         wir den eigentlichen Auftrag nie aus den
…), müsste der Einzelne zunehmend selbst arbeiterinnen und Mitarbeiter für die Be-     Augen verlieren: Es geht immer um Men-
tragen, erklärte Gäbler. Diese Entwicklung arbeitung dieser Aufgaben – ich nenne es    schen, die es schwer haben – an den Rän-
gehe einher mit einer Dominanz wirt- zusammengefasst Bürokratie – absorbiert.“         dern der Gesellschaft, an den Grenzen des
schaftlicher Argumentation in nahezu al- Wenn außerdem die öffentliche Hand von        Lebens und auch dort, wo die Teilhabe
len Lebensbereichen und damit auch mit ihr bezahlte Sozialleistungen auch selbst       am gesellschaftlichen Leben unmöglich
einer Ökonomisierung des Sozialen. Wich- anbiete, führe dies zu Konfliktsituationen     ist oder verweigert wird! Bemühungen
tige Themen wie z. B. Gesundheitsversor- und zur Benachteiligung gemeinnütziger        in unserer Gesellschaft, diesen Menschen
gung, soziale Wohlfahrt, die „Alterspyra- bzw. privater Anbieter.                      die Teilhabe am Leben zu ermöglichen,
mide“, würden nur noch unter dem Aspekt                                                sollten alle, die sich darum bemühen und
der Unfinanzierbarkeit abgehandelt.          Rahmenbedingungen gestalten                dafür verantwortlich sind, zu einer qua-
    Besonders kritisch merkte Gäbler an, Gäbler forderte, dass die öffentliche Hand    litätsvollen und zukunftsfähigen Gestal-
dass im Sozial- und Gesundheitsbereich weiterhin die Rahmenbedingungen im              tung von Dienstleistungen im Sozial- und
die öffentliche Hand Auftraggeber für Sozial- und Gesundheitsbereich gestalten         Gesundheitswesen ermutigen!“
Dienstleistungsangebote, Kontroller, aber und den Einsatz der finanziellen Mittel                               Das gesamte Referat können Sie
auch Anbieter und fast immer Kostenträ- sowie die Einhaltung der Qualitätsstan-                    unter www. diakoniewerk.at, Presse & Service,
ger sei. Das führe dazu, „dass durch Regu- dards kontrollieren müsse. Jedoch sollten                                     Download nachlesen.
lierungen, Verordnungen, aber auch Ein- auch Regelungen getroffen werden (z. B.

                                                                           Zur Erinnerung
Ball der Begegnung – Auch der Rollstuhl ist kein
Hindernis für eine rauschende Ballnacht, wie dieses Foto beweist.          Diakonisse Elisabeth Weiss
Der Ball wurde auch im vergangenen Jahr wieder seinem Ruf                  Schwester Elisabeth ist am 25. September
als gemütlichster und bestbesuchter Ball in der Region Gusental
gerecht. Die Martin Boos-Schule in Gallneukirchen war wie jedes            im 91. Lebensjahr im Haus Abendfrieden
Jahr restlos ausverkauft. Schon jetzt vormerken: Der 10. Ball der          in Gallneukirchen verstorben. Sie war
Begegnung findet am Freitag 16. November 2007 statt!                        zunächst in verschiedenen Arbeitsbereichen
                                                                           in Gallneukirchen eingesetzt, später dann
                                                                           im damaligen Kinderheim Graz, im Diakonissen-Kranken-
                                                                           haus Salzburg und in der ehemaligen Haushaltungsschule
                                                                           in der Waldheimat in Gallneukirchen. Von 1963 bis zu ihrem
                                                                           Ruhestand 1981 arbeitete Schwester Elisabeth im Diakonis-
                                                                           sen-Krankenhaus Linz.

                                                                           Diakonisse Elisabeth Wendelin
                                                                           Schwester Elisabeth Wendelin ist am
                                                                           22. November im 97. Lebensjahr im Haus
                                                                           Abendfrieden verstorben. Sie begann ihre
                                                                           Tätigkeit 1928 im damaligen Diakonissen-
                                                                           Mutterhaus Wien. Anschließend war sie 16
                                                                           Jahre im Diakonissen-Krankenhaus Wien tätig. Nach einem
                                                                           halben Jahr im OP des Diakonissen-Krankenhauses Schlad-
                                                                           ming, arbeitete sie ab 1946 bis zu ihrem Ruhestand 1975 im
                                                                           Diakonissen-Krankenhaus Linz. Den Ruhestand verbrachte
                                                                           sie in ihrer Heimat Gols bei den Angehörigen, bis sie 2004
                                                                           nach Gallneukirchen ins Haus Abendfrieden zurückkehrte.

www.diakoniewerk.at                                                                                                     Diakonie 1|2007              5
Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming

                                                Diakonissen-Krankenhaus Schladming – optimale
                                                Gesundheitsversorgung für das obere Ennstal

                                                                         Nun ist es geschafft: 25 Monate nach
                                                                         dem Spatenstich hat das neu gebaute
                                                                         Diakonissen-Krankenhaus Schladming
                                                                         Mitte November den Vollbetrieb
                                                                         aufgenommen – genau rechtzeitig zur
                                                                         Wintersaison. Die PatientInnen erwar-
                                                                         tet nun eines der schönsten und
                                                                         modernsten Krankenhäuser in Öster-
                                                                         reich, das sowohl in der medizin-
                                                                         technischen Ausstattung als auch in
                                                                         der pflegerischen Betreuung höchsten
                                                                         Ansprüchen genügt.

                                                                                                  Kapelle im neuen
                                                                                                  Diakonissen-Krankenhaus
                                                                                                  Schladming mit dem
                                                                                                  Altarbild von Günter
                                                                                                  Silwa Sedlak.

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Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming
                                                                                                   Übersiedlung ins
                                                                                                   neue Haus – Prim.
                                                                                                   Dr. Harald Simader
                                                                                                   (r.) begleitet
                                                                                                   einen betagten
                                                                                                   Patienten.

                                                                                      Mag. Josef Scharinger
                                                                                      im Interview
                                                                                      Welche Bedeutung hat das Diakonissen-
                                                                                      Krankenhaus Schladming für die Gesund-
                                                                                      heitsversorgung des Oberen Ennstales?
                                                                                      Im Österreichischen Gesundheitsplan wurde die Not-
Mit der Übersiedlung der Patien-       beiterInnen in der Pflege und der               wendigkeit eines leistungsfähigen Krankenhauses am
tInnen aus dem alten Kranken-          Medizin mussten sich die Abläu-                Standort Schladming festgelegt. Damit ist die Existenz
haus in der Hochstraße ins neue        fe im Neubau erst einspielen. Das              des Krankenhauses auch für die Zukunft gesichert. Die
Gebäude in der Maistatt am 17.         Krankenhaus birgt nun eine Fülle               besondere Lage des Hauses in einer stark frequentierten
November begann das neue Dia-          von neuen Möglichkeiten in pfle-                Tourismusregion und an einer Verkehrsroute mit hohem
konissen-Krankenhaus Schladming        gerischer, organisatorischer und               Verkehrsaufkommen macht nicht nur eine optimale Ver-
seinen Betrieb. Acht Rettungsfahr-     technischer Hinsicht, auf die zwar             sorgungs-qualität für Unfallopfer inklusive Notarzt-Hub-
zeuge des Roten Kreuzes und eine       alle bestmöglich vorbereitet waren,            schrauber, Schockraum u.s.w., sondern auch höchsten
35-Mann/Frau-starke Einsatzgrup-       die jedoch erst im Echt-Betrieb voll           technischen und medizinischen Standard in der Inneren
pe aus dem ganzen Bezirk Liezen        genutzt werden können. Für die                 Medizin sowie eine flexible Bettenanzahl notwendig.
sorgten gemeinsam mit den Mit-         Patientinnen und Patienten war der             Dies alles ist auch im neuen Haus gesichert.
arbeiterInnen des Krankenhauses        Umzug ins neue Haus der größte
für eine reibungslose Übersiedlung     Gewinn! Sie konnten alle Vorzüge               Wie war die Unterstützung für das Neu-
der PatientInnen in die freundlich     des Hauses von Anfang an genie-                bauprojekt durch die Politik und die
hellen Zimmer des neuen Gebäu-         ßen und freuten sich über das schö-            Bevölkerung?
des. Dort hatte das OP-Team am         ne Ambiente und die freundliche,              Von Anfang an hatten wir große Unterstützung, denn
Morgen die erste Notoperation          kompetente Betreuung.                         das Krankenhaus hat nicht nur eine hohe gesundheit-
durchführen müssen. Bereits zu                                                       liche sondern auch eine wirtschaftliche Bedeutung für
Mittag kam der erste Verletzte via     Architektur, die passt und gefällt            die Region. Das zeigt nicht zuletzt das überwältigende
Rettungshubschrauber ins Haus.         Mit dem Diakonissen-Krankenhaus               Interesse der Bevölkerung am Tag der offenen Tür.
Und am Nachmittag wurde eine           Schladming hat das Münchner Ar-               Insbesondere der pensionierte Bürgermeister LAbg.
junge Mutter übersiedelt, die ihren    chitekturbüro Nickl & Partner, das            Hermann Kröll und sein Nachfolger Jürgen Winter
wenige Stunden alten Sohn noch         2001 den Architektenwettbewerb                hatten in den Verhandlungen mit der Landesregierung
im alten Krankenhaus zur Welt ge-      für dieses Projekt gewonnen hatte,            das Bekenntnis zum Neubau sehr aktiv mitgetragen.
bracht hatte. Keine Zeit also dem      ein Krankenhaus geschaffen, das               Als Folge des Krankenhaus-Neubaus konnten nun auch
Alten nachzutrauern und das Neue       eine gelungene Synthese aus Ar-               in und von der Gemeinde private und kommunale
in Ruhe beginnen!                      chitektur und Landschaft bildet. Die          Projekte umgesetzt werden. So versorgt das eigens für
                                       beiden licht- und luftdurchfluteten            das Krankenhaus gebaute Hackschnitzelfernheizwerk
Voller Einsatz zum Wohle               Stockwerke betten sich harmonisch                                   zusätzlich den Stadtteil Maistatt
der PatientInnen                       in die Landschaft ein. Ein architek-                                und einen Hotelneubau nahe dem
Dank der hohen Einsatzbereit-          tonisches Highlight ist die gläserne
                                                                                   „Von Anfang             Krankenhaus.
schaft aller MitarbeiterInnen des      Magistrale, der verbindende Mit-            an hatten wir
Diakonissen-Krankenhauses wurde        telgang. Sie ist das „Rückgrat“ des        große Unterstüt-         Welchen Stellenwert hat
an diesem ersten Tag der Kranken-      Hauses, an das sich die Trakte für           zung aus der           das Diakonissen-Kranken-
hausbetrieb trotzdem erfolgreich       Stationen, Ambulanzen, OP, Not-             Bevölkerung.“           haus Schladming für das
von „alt“ auf „neu“ umgestellt. „Die   aufnahme und Administration pa-                                     Diakoniewerk?
Übersiedlung ging generalstabsmä-      villionartig anfügen. Mit dem Café                                  Gesundheitsversorgung ist ein
ßig ohne Probleme über die Bühne.      im Erdgeschoss des Krankenhauses               Kernbereich diakonischer Arbeit, das Krankenhaus Schl-
Patientinnen und Patienten waren       und dem Speise-/Mehrzwecksaal                  adming hat daher auch im Diakoniewerk einen hohen
von der Souveränität und Ruhe un-      wurden Orte der Begegnung für                  Stellenwert. Besonders wichtig ist für uns, dass die
seres Personals begeistert“, berich-   PatientInnen, MitarbeiterInnen und             bisherigen Leistungsbereiche fortgeführt und auch die
tet der Ärztliche Leiter, Prim. Dr.    BesucherInnen geschaffen.                      Geburtshilfe trotz gewisser Widerstände gehalten wer-
Harald Simader.                           Zweites architektonisches Glanz-            den konnte. In der Region hat sich das Diakoniewerk
   Auch in den folgenden Wochen        licht ist zweifellos die Kapelle im            über die Gesundheitsversorgung hinaus zusätzlich in
konnte noch kein „Krankenhaus-         Eingangshallenbereich. Es ist ein              der Behindertenhilfe etabliert – eine gute Basis, auch
alltag“ einkehren. Neben der täg-      Raum der Stille, der nicht zuletzt             künftig Projekte im Sozialbereich zu entwickeln.
lichen bestmöglichen Versorgung        durch das Altarbild des aus Schlad-                                Mag. Josef Scharinger ist Vorstandsmitglied
der PatientInnen durch die Mitar-      ming stammenden Künstlers Günter
                                                                              S

www.diakoniewerk.at                                                                                                           Diakonie 1|2007                       7
Thema: Diakonissen-Krankenhaus Schladming
                                                                     Das neue Haus
                                                                      – einige Tage
                                                                      vor der Über-
                                                                          siedlung.

                                                                S

                                                                    Silwa Sedlak eine wohltuende At-                     ausgestatteten OP-, Ambulanz- und       also ‚ihre’ Pflegenden und so kann
                                                                    mosphäre ausstrahlt. Die gegen-                      Diagnostikbereiche garantieren den      eine Beziehung entstehen, in der
                                                                    seitige Wertschätzung von Archi-                     PatientInnen eine optimale medizi-      nicht nur das Vertrauen sondern
                                                                    tekt Nickl und Künstler Sedlak hat                   nische Versorgung.                      auch die Pflegequalität steigt. Da-
                                                                    bewirkt, dass die Kapelle zu einem                                                           mit wächst der Kompetenzbereich
                                                                    echten Gesamtkunstwerk wurde.                        Das neue Haus bietet                    der Pflegenden – sie erhalten einen
                                                                                                                           eine Interne Abteilung mit Ambu-      wesentlichen,     eigenbestimmten
                                                                    Aktiv für Gesundheit in der                            lanzen, Endoskopie/Ultraschall,       Platz im therapeutischen Team des
                                                                    Dachstein-Tauern-Region                                Dialyse mit 6 Plätzen, Computer-      Krankenhauses“, ist Pflegedirekto-
                                                                    Im neuen Krankenhaus stehen den                        tomographie und Labordiagnos-         rin Nina Schrempf überzeugt.
                                                                    PatientInnen 4 Stationen, davon                        tik mit Telepathologie
                                                                    eine für Sonderklasse, zur Verfü-                      eine Allgemein-Chirurgische Ab-       Projektrealisierung
                                                                    gung, das sind insgesamt 100 Bet-                      teilung und ein Department für        durch PPP-Modell
                                                                    ten. In tourismusintensiven Mo-                        Unfallchirurgie mit Ambulanzen,       Nach der Zustimmung der Steier-
                                                                    naten kann um weitere 17 Betten                        Röntgen mit Teleradiologie und        märkischen Landesregierung zum
                                                                    aufgestockt werden. Die modernst                       Physiotherapie                        Neubau im Juli 2004 wurde zur
                                                                                                                           die Geburtshilfe mit zwei moder-      Realisierung des Projektes ein so-
                                                                                                                           nen Entbindungszimmern und            genanntes PPP (private-public-
                                             Im Interview
                                                                                                                           einer Entspannungsbadewanne           partnership)-Abwicklungsmodell
                                             Dr. Claudia Schmied                                                           das Institut für Anästhesie und       gewählt, in dem öffentliche Hand
                                                                                                                           Intensivmedizin mit 6 Betten auf      und private Unternehmen koope-
                                             Wo liegen die Schwerpunkte der Fi-                                            der Intensivstation                   rieren. „Das Diakoniewerk als Auf-
                                             nanzierungen der Kommunalkredit?                                              konsiliarärztlich betreute Bereiche   traggeber und Bauherr bediente
                                             Unsere Schwerpunkte sind Projekte im öffentlichen Interes-                    wie Kinderheilkunde, Dermatolo-       sich zur Abwicklung der Projek-
                                             se. Wir finanzieren Gemeinden, Städte, Bundesländer und                        gie, HNO, Augenheilkunde, Radio-      tierung und Baurealisierung einer
                                             den Bund sowie Investitionen im Bereich der Infrastruktur                     logie und Neurologie-Psychiatrie      eigens gegründeten Errichtungs-
                                             bzw. der Daseinsvorsorge. Das Diakonissen-Krankenhaus                         sowie Psychotherapie                  gesellschaft, der DKV. Diese setzte
                                             (DKH) Schladming ist eines unserer Herzeigprojekte im                         umfassende Beratungsleistungen        sich zusammen aus dem Diakonie-
                                             Sektor Spitalsfinanzierung.                                                    wie z. B. Diabetes- und Ernäh-        werk, der steiermärkischen Kran-
                                                                                                                           rungsberatung, Stillberatung u. a.    kenanstaltengesellschaft        KAGES
                                             Was sind die Merkmale der Finanzierung des                                                                          und der VAMED, die auf die Errich-
                                             DKH Schladming aus Bankensicht?                                             Fachlich qualifizierte Pflege mit         tung von Krankenhäusern speziali-
                                             Die lange Kreditlaufzeit, das direkte Engagement des Landes                 persönlicher Zuwendung                  siert ist“, erklärt Projektleiter Peter
                                             Steiermark und die kompetenten Projektpartner. Unser Ziel,                  Die Krankenhäuser des Diakonie-         Stückelschweiger. Eine begleiten-
                                             „Das Beste aus beiden Welten – öffentlich und privat – für                  werkes sind insbesondere für die        de Projektkontrolle erfolgte durch
                                             unsere Kunden“, konnten wir mit dem DKH Schladming ver-                     persönliche Pflege und die Zuwen-        den steiermärkischen Landesrech-
                                             wirklichen. Dieser Kredit ist mit Bestkonditionen ausgestattet.             dung zum Patienten bekannt und          nungshof, die Kreditfinanzierung
                                                                                                                         geschätzt. So auch das Diakonis-        durch die Kommunalkredit (siehe
                                             Was macht die Kommunalkredit zur ersten                                     sen-Krankenhaus Schladming. Um          Interview).
                                             Adresse in der Spitalsfinanzierung?                                          künftig noch besser auf die Bedürf-
                                             Primär drei Faktoren: 1. Das erstklassige Rating der                        nisse des Einzelnen eingehen zu         Großes Interesse
                                             Kommunalkredit: Aa3 von Moody´s und AA- von FitchRa-                        können, wird im neuen Haus das          am Krankenhaus-Neubau
                                             tings. Dadurch können wir uns günstig refinanzieren. 2.                      Konzept der Gruppenpflege umge-          Die Bevölkerung der Region ver-
                                             Know-how durch Spezialisierung: Expertinnen und Experten                    setzt, eine wichtige Voraussetzung      folgte den Fortgang des Kranken-
                                             konzentrieren sich auf den Gesundheitssektor. 3. Vertrauen:                 für ganzheitliche Pflege. Eine Pfle-      haus-Neubaus von Anfang an mit
                                             Kreditverhältnisse dauern viele Jahre. Beim DKH Schlad-                     gegruppe umfasst 12 bis 14 Patien-      großem Interesse. Der kurz vor dem
                                             ming ist die letzte Rückzahlung am 31.12.2031! Neben den                    tInnen, für die ein Team von Pfle-       Umzug in den Neubau organisier-
                                             harten Faktoren wie Zinssatz und Laufzeit, spielen Offenheit,               gekräften zuständig ist, das sich       te Besichtigungstag zog schließlich
                                             Wertschätzung und Verlässlichkeit bei der Auswahl der                       eigenverantwortlich untereinander       rund 5.000 BesucherInnen an! Ein
                                             Finanzierungspartner ganz sicher eine Rolle. Werte, die es                  koordiniert. Vorteil ist, dass eine     Zeichen dafür, welch hohen Stel-
                                             von uns täglich zu leben gilt!                                              Pflegeperson PatientInnen nicht          lenwert das Diakonissen-Kranken-
                                                            Dr. Claudia Schmied war bis vor kurzem Vorstandsmitglied     nur in einer bestimmten Funk-           haus für die Menschen in der Dach-
                                                          der Kommunalkredit Austria. Wir gratulieren ihr herzlich zur   tion, sondern während ihres ge-         stein-Tauern-Region hat.
                                                     Bestellung als Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur!   samten Aufenthaltes ganzheitlich                                Mag.a Andrea Klösch
                                                                                                                         betreut. „Die PatientInnen kennen                        a.kloesch@diakoniewerk.at

       8                                    Diakonie 1|2007
Aktiv für Menschen im Alter
Jeder Mensch ist eine einmalige, von Gott geschaffene
und geliebte Persönlichkeit, darum stärken wir im
Umgang miteinander Eigenverantwortung,
Selbstvertrauen und Selbstständigkeit.
Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

                                                                                    Haus für Senioren Wels
                                                                                    72 Stunden für Menschen im Alter
 Haus Elisabeth                                                                     Im Zuge der österreichweiten Aktion von Jugendlichen
 Ausstellung im Galerie-Café                                                        „72 Stunden ohne Kompromiss“ waren im Oktober 2006
                                                                                    auch sechs junge Damen aus Pichl/Wels im Haus für Se-
 Im Galerie-Café im Haus Elisabeth Gallneukirchen wird am Freitag,                  nioren Wels aktiv. Ihre Aufgabe bestand darin, in drei
 2. März, 19 Uhr, wieder eine interessante Ausstellung eröffnet.                    Tagen 10 Erinnerungsmappen zu 10 verschiedenen The-
 Mag. (FH) Stefan Marchewa, Mitarbeiter im Kompetenzmanagement                      menbereichen zu gestalten, die sich mit der Erlebniswelt
 Behindertenhilfe des Diakoniewerkes, zeigt unter dem Titel „natur-                 von Menschen im Alter beschäftigen. „Bei der abschlie-
 nah – Fotografien aus nächster Nähe“ Bilder von Pflanzen, Obst und                   ßenden Präsentation unserer Mappen wurde uns wirklich
 Gemüse. Die Ausstellung ist bis Ende Mai im Galerie-Café zu sehen.                 bewusst, wie sehr sich die 72 Stunden Arbeit gelohnt ha-
                                                                                    ben“, stellten die Teilnehmerinnen zufrieden fest. Für die
                                                                                    BewohnerInnen und MitarbeiterInnen sind die Mappen
                                                                                    eine sehr wertvolle Unterstützung.
 13. Salzburger Diakonie-Dialoge
 Wofür haben wir noch Zeit?
 Unter dem Titel „Wofür haben wir noch Zeit?“ beschäftigen sich die
 13. Salzburger Diakonie-Dialoge am Freitag, 29. Juni 2007 im Bil-
 dungshaus St. Virgil/Salzburg mit dem Zeiterleben und dem Zeitdruck
 in der Altenarbeit. Prof. Dr. Heinz J. Kaiser (Erlangen), Dr. Werner Vogt
 (Wien) und Prof. Dr. Beate Hofmann (Nürnberg) werden die Impulsre-
 ferate im Rahmen dieses Symposiums halten und auch die vertie-
 fenden Workshops leiten. Der Tagungsbeitrag beträgt 20 Euro (10
 Euro für SchülerInnen sowie MitarbeiterInnen des Diakoniewerkes).
 Information und Anmeldung: Erwin Oberbramberger (Öffent-
 lichkeitsarbeit Diakonie-Zentrum Salzburg), Tel. 0662/6385-400,
 e.oberbramberger@diakoniewerk.at

                                                                                    Auf die von ihnen gestalteten Erinnerungsmappen
                                                                                    können die jungen Damen mit Recht stolz sein!

Hausgemeinschaften Erdbergstraße

Neues Zuhause über den Dächern von Wien
Mit 1. Februar sind in den neuen Hausge-               schaften insgesamt 39 BewohnerInnen ein     dern auch ihren Bedürfnissen und Fähig-
meinschaften Erdbergstraße des Diakonie-               Zuhause. Die Zimmer der BewohnerInnen       keiten entsprechend aktiv mit gestalten
werkes in Wien die ersten BewohnerInnen                (mit Dusche/WC und Vorraum) sind rund       können. Die großzügige Dachterrasse er-
eingezogen. Die Hausgemeinschaften Erd-                um die gemeinsame Wohnküche angesie-        öffnet die Möglichkeit, Hochbeete anzule-
bergstraße befinden sich im 11. Wiener                  delt, in der sich das familiäre Leben der   gen und zu pflegen. Auch die einzelnen
Gemeindebezirk in unmittelbarer Nähe der               Hausgemeinschaft entfaltet, das die Be-     Hausgemeinschaften sind mit Terrassen
Gasometer und bieten in drei Hausgemein-               wohnerInnen nicht nur miterleben, son-      ausgestattet, die zum Verweilen einladen.

                                                                                                                             Diakonie 1|2007             9
Aktiv für Menschen im Alter

                                „Alles aus einer Hand“
                                 Wenn Menschen im Alter Unterstützung benötigen, finden sie im
                                 Diakonie-Zentrum Salzburg ein breitgefächertes Angebot vor, das wohl
                                 ziemlich einzigartig in der sozialen Landschaft ist. Was hier alles „aus
                                 einer Hand“ geboten wird, von einfachen Serviceleistungen bis hin zum
                                 Wohnen, zeigt das Beispiel einer Salzburger Seniorin.

                                                    Frau K. verbrachte ihr gesamtes         die Einsamkeit gar nicht mehr aus-
                                                    bisheriges Leben im Salzburger          hält, findet sie Abhilfe – sei es beim
                                                    Stadtteil Aigen. Sie ist 73 Jahre alt   gemeinsamen Mittagstisch, bei Ge-
                                                    und seit 2 Jahren verwitwet. Da         sprächsrunden und Literaturkreisen
                                                    sie sich in einem körperlich guten      oder einem begleiteten Ausflug in
                                                    Zustand befindet und auch in den         die nähere Umgebung der Stadt.
                                                    letzten Jahrzehnten ein schönes
                                                    Eigenheim mit Garten aufbauen           Kompetente medizinische
                                                    konnte, sieht sie keinen Anlass, an     Betreuung
                                                    die Übersiedlung ins Altenheim zu       Aber auch medizinisch wurde ihr
                                                    denken. Wären da nicht die immer        weitergeholfen: Natürlich war Frau
                                                    wieder aufflackernde Angst vor der       K. bekannt, dass das Diakonissen-
                                                    Einsamkeit und die damit verbun-        Krankenhaus seit einigen
                                                    dene Depression!                        Jahren in ihrer Nähe ist,
                                                       Diese Beeinträchtigung nimmt         dass sie dort aber auch
                                                                                                                            Die Angebote
                                                    seit dem Tod ihres Gatten immer         Fachärzte vorfinden wür-      orientieren  sich an
                                                    mehr Raum ein. Die Tochter von          de, die ihr in der Ordina- den vielschichtigen
                                                    Frau K. lebt zwar auch im Stadtteil,    tion ambulant zur Verfü-      Bedürfnissen der
                                                    hat aber mit zwei Kindern und der       gung stehen, das erfuhr          SeniorInnen.
                                                    eigenen Berufstätigkeit wenig Zeit,     sie im Bewohnerservice
                                                    ihrer Mutter regelmäßig Gesell-         Aigen.
                                                    schaft zu leisten. Sie macht Frau K.       Ihre depressive Verstimmung hat
                                                    auf ein Angebot aufmerksam, das         Frau K. nach Konsultation des Fach-
                                                    sie in einer Postwurfsendung des        arztes im Diakonissen-Krankenhaus
                                                    Diakoniewerkes entdeckt hat.            nun gut im Griff und sie weiß auch,
                                                       In der Stadtteilzeitung „Aigen       dass sie notfalls sofort stationär Abwechslung im Tageszentrum
                                                    aktuell“ werden die Serviceangebote     aufgenommen werden könnte – sie Drei weitere Puzzleteile hat Frau
                              Einsamkeit muss
                              nicht sein – bei      und die kompetenten Beratungs-          zahlt schließlich schon seit Jahren K. bereits kennen und schätzen ge-
                              Ausflügen, Spa-        möglichkeiten im Bewohnerservice        eine private Krankenversicherung.     lernt. Im Tageszentrum für Senioren
                              ziergängen und        beschrieben, das das Diakonie-Zen-         Bei einem ihrer Arzttermine hat besuchte sie einen Schnuppertag
                              vielen anderen
                                                    trum im Auftrag der Stadt Salzburg      Frau K. im Warteraum der Ambu- – und war begeistert. Seitdem geht
                              Aktivitäten ist
                              man immer in          führt. Frau K. nimmt Kontakt auf        lanz des Diakonissen-Kranken- sie einmal in der Woche dorthin,
                              guter Gesellschaft.   und ist begeistert: Wann immer sie      hauses eine Broschüre in die Hand erlebt einen erfüllten und abwechs-
                                                                                            bekommen: Was es nicht alles gibt! lungsreichen Tag und zahlt dafür
                                                                                            Wirbelsäulengymnastik       speziell nur einen geringen Selbstbehalt.
                                                                                            für ältere Menschen, Osteoporo- Und, wie es der Zufall will: Auf
                                                                                            seturnen, Heiteres Gedächtnistrai- dem Weg ins Tageszentrum kommt
                                                                                            ning und vieles mehr. Frau K. ist sie im Haus für Senioren am Café
                                                                                            experimentierfreudig, meldet sich und dem Büro der Einsatzleitung
                                                                                            zu einem dieser Vorsorgekurse an von Diakonie.mobil vorbei.
                                                                                            – die Gebühr ist nicht hoch und der      „Durch’s Reden kommen die
                                                                                            Weg nach Hause nicht weit – und Leute zusammen“ – Frau K. erfährt,
                                                                                            erhält in diesem Zusammenhang dass sie im Café auch zu Mittag es-
                                                                                            eine weitere interessante Informa- sen könnte und dass bei Diakonie.
                                                                                            tion. Die Therapie ist im Diako- mobil nicht nur Hauskrankenpfle-
                                                                                            nie-Zentrum auch ambulant, nach ge, sondern auch die Betreuung
                                                                                            ärztlicher Verordnung und ohne zur Weiterführung des Haushaltes
                                                                                            Aufzahlung möglich!                   angeboten wird. Seitdem kommt

10 Diakonie 1|2007
Aktiv für Menschen im Alter
 Ipsuscil ismodio ex
  essenis sequissit
 augiat laortionsed
    exer sequisit
   nonsequam ing

                                                                                   Altenhilfe
                                                                                   Eine Kernkompetenz im
                                                                                   Diakonie-Zentrum Salzburg
Im Tageszentrum finden                                                              1994 nahm im Diakonie-Zentrum Salzburg nicht
Menschen im Alter Abwechslung                                                      nur das neu erbaute Diakonissen-Krankenhaus
in anregender Gesellschaft.                                                        sondern auch das Haus für Senioren, die erste
                                                                                   Einrichtung des Diakoniewerkes für Menschen im
                                                                                   Alter im Bundesland Salzburg, den Betrieb auf.
                                                                                   Das Haus für Senioren war von Anfang an als Teil
Frau K. einmal wöchentlich nach          Darin wird sie von einer Nach-            eines Betreuungsnetzwerkes für Menschen im Alter
dem Tageszentrum zum Mittages-        barin bestätigt. Diese ist seit ei-          konzipiert. Mit dem Angebot der Kurzzeitpflege,
sen ins Café – je nachdem, was auf    nigen Jahren im Ehrenamtlichen               eines Tageszentrums und der Einsatzstelle für
dem Speiseplan steht. Die Mitarbei-   Besuchsdienst tätig und erzählt              Mobile Dienste wurden dafür bereits damals die
terInnen von Diakonie.mobil kom-      Frau K. immer wieder aus ihrer               Grundsteine gelegt.
men regelmäßig zur Betreuung zu       erfüllenden Tätigkeit im Haus für
ihr nach Hause.                       Senioren.                                    Schon lange vor dem Spatenstich begann die Stadt
                                         „Bei unserer Tätigkeit orientie-          Salzburg damit, Anmeldelisten für diese neue
Wenn es zu Hause                      ren wir uns an den vielschichtigen           Wohneinrichtung mit integrierter Pflege zu führen.
nicht mehr geht                       Bedürfnissen der Seniorinnen und             Dem Diakoniewerk wurde dank der langen Tra-
Seit Frau K. beim Magistrat für ei-   Senioren“ – dieser Aussage in den            dition des Diakonissen-Krankenhauses eine hohe
nen Dauerwohnplatz im Haus für        Leitsätzen folgend, bietet das Dia-          Betreuungskompetenz zugeschrieben.
Senioren angemeldet ist, ist sie      konie-Zentrum Salzburg Menschen
rundum zufrieden. Irgendwann,         im Alter Begleitung, Betreuung und           Dass diese positiven Imagewerte seither noch
wenn sie nicht mehr allein zuhau-     Pflege, die ihrer jeweiligen Lebens-          weiter ausgebaut werden konnten, beweist eine
se bleiben will oder kann, wird sie   situation gerecht wird. Und das „al-         Umfrage des market-Instituts aus dem Jahr 2006.
wohl übersiedeln. Davor aber hat      les aus einer Hand“!                         Auf die Frage, welche Eigenschaften auf die Dia-
sie sich vorgenommen, das Leben                             Erwin Oberbramberger   konie voll oder ganz zutreffen, meinten 43 % der
im Haus für Senioren während ei-                e.oberbramberger@diakoniewerk.at   Befragten im gesamten Bundesland Salzburg, dass
ner Schnupperwoche in der Kurz-                                                    „sich die Diakonie besonders um alte Menschen
zeitpflege näher kennen zu lernen.                                                  kümmert“. Experten interpretieren dieses Ergebnis
Sie will ja für ihren Lebensabend                                                  als eine deutliche Zielgruppenkompetenz.
eine gute Wahl getroffen haben!

www.diakoniewerk.at                                                                                                Diakonie 1|2007       11
aktiv für Menschen mit Behinderung
                          Danke

                                                                                                                        Ein großes „Danke” an alle SpenderInnen
                                             Belegschaft der VAI Siemens spendet
                                             über 1.200 Euro für Wohnhaus Mühle
                                                                                                                        Club SW spendet 1.000 Euro für
                                             Schon zum zweiten Mal hat die Belegschaft der VAI Siemens für das          Werkstätte Gallneukirchen
                                             Wohnhaus Mühle gesammelt. Die BewohnerInnen der drei Wohngemein-           Mit der vom Club SW erbrachten Spende von 1.000 Euro
                                             schaften im Wohnhaus Mühle können                                          und anderen Spenden kann die Werkstätte Gallneu-
                                             sich zu Weihnachten über 1.300 Euro                                        kirchen ein dringend benötigtes Pflegebett für eine
                                             freuen, mit denen ein Sprudelbad und                                       betreute Mitarbeiterin organisieren. Dieses Pflegebett in
                                             eine Lagerungsinsel für Menschen mit                                       der Werkstätte macht eine Vollzeitbeschäftigung dieser
                                             schwerer Behinderung im Wohnhaus                                           Bewohnerin möglich.
                                             Mühle angeschafft werden kann.
                                                                                                                        Reisewelt ermöglicht Aufzucht eines
                                                                                                                        Jungkalbs im Streichelzoo
                                                                                  Das Wohnhaus Mühle freut sich         Durch eine Spende von 700 Euro von Herrn Engleith-
                                                                                  über die Spende der VAI Siemens.      ner von der Reisewelt kann der Streichelzoo jetzt ein
                                                                                                                        Jungkalb anschaffen. Dadurch wird den Menschen mit
                                             Kleidung, Geschirr und Spielzeug                                           schwerer Behinderung im Streichelzoo die Aufzucht eines
                                                                                                                        Jungkalbs als Teil ihrer Arbeit ermöglicht.
                                             für das Diakoniewerk
                                             Wie in den letzten Jahren hat auch                                         3.750 Euro für die Werkstätte
                                             heuer wieder die WAG unter ihren                                           Sibiu in Rumänien
                                             MitarbeiterInnen Sachspenden wie                                           Mit 3.700 Euro haben die Damen des Rotary Clubs Linz
                                             Kinderspielzeug, Kleidung, Klein-                                          die geplante Werkstätte des Diakoniewerks in Sibiu/Ru-
                                             möbel und Geschirr gesammelt. Ein                                          mänien unterstützt. Diese Spende trägt dazu bei, dass 12
                                             herzliches Dankeschön für diese                                            Jugendliche und Erwachsene mit schweren körperlichen
                                             Aktion!                                                                    Einschränkungen in Rumänien Beschäftigung und Erfül-
                                                                                  Dir. Mag. Wolfgang Schön, WAG (r.),
                                                                                                                        lung in der Arbeit finden. Ein herzliches Dankeschön für
                                                                                  übergab persönlich die Spende.        diese Unterstützung!

                                                                                                                        HLBLA St. Florian wieder
                                                                                                                        für Diakoniewerk aktiv
                                     Mehr als 18.000 Euro an Spenden                                                    Die HLBLA St. Florian hat dem Diakoniewerk fast 600
                                                                                                                        Euro aus den Einnahmen des Tages der offenen Tür
                                     für das Kulinarium Kitzbühel                                                       gespendet. Diese Spende wird das Diakoniewerk für den
                                                                                                                        Ankauf eines Bällchenbades für die Fördergruppe Ried
                                     Die Farewellparty für Kommerzialrat Johann Sulzberger                              verwenden. Dieses Bällchenbad wird vor allem in der
                                     am 1. Dezember 2006 brachte dem Kulinarium                                         basalen Stimulation eingesetzt. Außerdem erhielt die
                                     Kitzbühel eine besondere Vorweihnachtsfreude.                                      EDV-Werkstätte Hagenberg eine Spende von über 420
                                                                                                                        Euro für den Ankauf einer bequemen Couch für den Pau-
                                     Das anlässlich der Pensionierung des Verkaufs- und Marketingvorstandes             senraum. Vielen Dank an Mag.a Waltraud Adensam und
                                     der Brauunion veranstaltete Abschiedsfest brachte dem Kulinarium Kitzbü-           die LehrerInnen und SchülerInnen der HLBLA St. Florian.
                                     hel Spenden von mehr als 12.000 Euro, die zum weiteren Ausbau des Kuli-
                                     nariums verwendet werden. Ein herzliches Dankeschön an Kommerzialrat               2.550 Euro aus der Kollekte zugunsten der
                                     Sulzberger, der Geschäftspartner und Freunde anstelle von Geschenken um            Evangelischen Schulen Österreichs
                                     Spenden für das Kulinarium Kitzbühel gebeten hat. Ein besonderer Dank              Über eine Unterstützung von 2.550 Euro, Teil einer
                                                                                      hier an die Brauunion,            gesamtkirchlichen Kollekte der Evangelischen Kirche in
                                                                                      die das Projekt mit 5.000         Österreich vom 26. März 2006 zugunsten der Evangeli-
                                                                                      Euro unterstützte.                schen Schulen, dürfen sich die Ludwig Schwarz-Schulen
                                                                                         Auch der Raiffeisen-           des Diakoniewerks freuen. Diese Spende wird für den
                                                                                      kasse und der Sparkasse           derzeit laufenden Umbau der Lehranstalt für Heilpäda-
                                                                                      Kitzbühel verdanken wir           gogische Berufe und der Fachschule für Altendienste und
                                                                                      eine Spende von 5.000             Pflegehilfe in Gallneukirchen verwendet. Seit längerer
                                                                                      Euro, Familie Laiminger           Zeit leiden die Schulen unter akuter Raumnot, so dass
                                                                                      hat 1.000 Euro für das            eine Erweiterung dringend erforderlich war. Da die
                                                                                      Kulinarium gespendet.             Finanzierung des Um- und Ausbaus nicht völlig durch die
                                                                                                                        öffentliche Hand abgedeckt wird und das Diakoniewerk
                                                                                          Kommerzialrat Sulzber-        einen erheblichen Beitrag zu den Kosten leisten muss,
                                                                                          ger (r.) überzeugte sich
                                                                                                                        sind wir für diese Unterstützung sehr dankbar.
                                                                                          bei seinem Besuch im
                                                                                          Kulinarium selbst von der
                                                                                          Verwendung der Spenden.

12 Diakonie 1|2007
Bitte
                                                                                                Bitte helfen Sie:
                                                                                                   Mit 25 Euro können wir 5 neue
                                                                                                      Besteckgarnituren kaufen.
Köstliche Gaumenfreuden                                                                               Für 500 Euro kann ein
aus besten Zutaten – das                                                                            zweiter Gastronomie-Toaster
Team des Kulinariums
weiß, wie´s geht!                                                                                       angeschafft werden
                                                                                                    1.800 Euro kostet ein Warm-
                                                                                                    haltebehälter für Buffets und
                                                                                                       Firmenveranstaltungen

Ihre Spende für eine nahrhafte Idee mit Mehrwert!
Integration durch sinnstiftende Beschäftigung: Damit möchte das Diakoniewerk Menschen mit Behinderung helfen,
ihre Fähigkeiten zu entfalten und Selbstvertrauen und Anerkennung zu finden. Als besonders erfolgreich hat sich das
Kulinarium in Linz erwiesen. Im September vorigen Jahres hat das Diakoniewerk nun ein zweites in Kitzbühel eröffnet.
Und schon in den ersten Wochen hat sich gezeigt: In dieser Küche geht’s mit viel Elan und Eifer zur Sache!

                    Kulinarium Kitzbühel –                       Vielfältige Möglichkeiten zur              selbständig zu arbeiten und gibt viel
                    eine nahrhafte Idee                          Kommunikation und Integration              Raum, Fähigkeiten zu entdecken und
                    „Menschen mit Behinderung schaf-             Menschen mit Behinderung arbei-            zu entwickeln,“ so Sozialstadträtin
                    fen im Kulinarium in Kitzbühel               ten jedoch nicht nur in der Küche,         Gertraud Rief bei der Eröffnung des
                    etwas ganz Besonderes: Gaumen-               sie liefern auch die Speisen und sind      Kulinariums in Kitzbühel.
                    freuden aus eigener Küche, die               im Service tätig. Die Arbeit im Be-
                    nach modernsten technischen                  dienungsservice schafft vielfältige        Kulinarium Kitzbühel – eine nahr-
                    und hygienischen Standards unter             Möglichkeiten zur Kommunikation            hafte Idee braucht Ihre Spende
                    Anleitung eines Küchenchefs zu-              und Integration. Sie hilft, Zugang         Nur dank der Unterstützung der
                    bereitet werden“, beschreibt Ger-            zum Thema Behinderung aufzubau-            Stadt Kitzbühel und privater Spen-
                    hard Winkler, Bereichsleiter des             en und Vorurteile abzubauen.               der konnte das engagierte Inte-
                    Diakoniewerkes, das Kulinarium.                                                         grationsprojekt auch verwirklicht
                    „Gerade das Kochen und Zuberei-              Potenziale fördern und                     werden. Jetzt hoffen wir auf Ihre
                    ten der verschiedenen Speisen für            Talente entwickeln                         Unterstützung, damit wir dieses
                    Menus und Caterings macht den                „Wenn Menschen in ihren Potenzia-          Projekt absichern und weiter aus-
                    betreuten MitarbeiterInnen viel              len gefördert werden, werden sie ihre      bauen können. Fünf betreute Mit-
                    Freude, weil dadurch in kurzer Zeit          Talente entwickeln. Wenn man nur           arbeiterInnen arbeiten derzeit im
                    Erfolgserlebnisse entstehen“ so              auf die Defizite schaut – also darauf,      Kulinarium Kitzbühel, bis August
                    Winkler weiter.                              was man nicht kann, ist Entwicklung        2007 werden es neun sein.
                                                                 nicht oder nur erschwert möglich.             Dazu brauchen wir mehr finan-
Thomas A. hat das
Zeug zum Kochkünstler.                                           Das Kulinarium ermutigt Menschen,          zielle Mittel und noch viel mehr an
                                                                                                            Ausstattung, um die Betreuung der
                                                                                                            MitarbeiterInnen und die Qualität
              Traumberuf im Kulinarium gefunden                                                             des Angebots weiter auszubauen.
                                                                                                            Sie wissen ja selbst, wie sehr die
              Der 22-jährige Thomas A.* arbeitet seit drei   Auch Hans S.*, 21, war noch nie in seinem      Anschaffung von Küchen- und
              Monaten im Kulinarium und hat schon erste      Leben so motiviert. Mit so viel Herz bei       Kochzubehör ins Geld geht. Und
              Erfahrungen in der Zubereitung von Speisen     einer Sache sein Können, dieses Gefühl         wir brauchen gute Qualität, die sta-
              gemacht. Er hat das Zeug zum Kochkünst-        gibt ihm Berge. Was ihm besonders gefällt:     bil ist und lange hält.
              ler, weil er gerne neue Rezepte ausprobiert    Wenn ein Kunde beim Kulinarium ein Buffet                  Spendenanfragen richten Sie bitte an:
              und er liebt seinen neuen Beruf, weil er das   für eine Party bestellt und er dort auch                   Mag. Markus Aichelburg-Rumerskirch
              Ergebnis seiner Arbeit gleich sieht.           beim Servieren mithelfen kann.                     Tel. 07235/63 251-138 oder 0664/829 44 31
                                                                                                                              m.aichelburg@diakoniewerk.at

www.diakoniewerk.at                                                                                                                  Diakonie 1|2007            13
Leben und Spiritualität

                                                                                                     Ich bin skeptisch geworden
                                                                                                     gegenüber den vielen Rufen,
                                                                                                     die Neues anpreisen. Meist
                                                                                                     ist es doch nur ein Versuch,
                                                                                                     Aufmerksamkeit zu erlangen
                                                                                                     für etwas, das ich weder
                          Jahreslosung 2007                                                          brauche, noch neu ist.
                          Gott spricht: Siehe ich will ein Neues schaffen,
                          jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?                             Und doch: Gott ist schon
                                                                  Jesaja 43, 19                      einmal einen Weg gegangen,
                                                                                                     der unerhört neu war und ist.
                                                                                                     Den Weg eines Menschen
                                                                                                     der auf alles verzichtet hat,
                                                                                                     außer darauf zu lieben. Und
                                                                                                     so spitze ich doch die Ohren,
                                                                                                     wenn ich dieses Wort höre.
                                                                                                     Und ich öffne die Augen und
                                                                                                     ich halte Ausschau nach den
                                                                                                     Zeichen von Gottes neuer
                                                                                                     Welt. Kann es sein, dass er
                                                                                                     jetzt ein Neues tut?
                                                                                                     In den Menschen und in der
                                                                                                     Welt um mich herum? In
                                                                                                     mir?

                                                                                                     Für dieses neue Jahr wün-
                                                                                                     sche ich mir Ohren, die es
                                                                                                     hören, Augen die es sehen.
                                                                                                     Ein Herz, das empfänglich ist
                                                                                                     für das, was mitten unter uns
                                                                                                     geschieht.
                                                                                                           Dr. Gerold Lehner, Superintendent der
                                                                                                                         Diözese Oberösterreich

                                                             Dass Neues wächst, begleitet uns     Arbeit nicht nur anstrengend und
                                                             Menschen von Anfang an. Sehr         mühsam, sondern auch spannend
                                                             unmittelbar erleben wir das bei      und lebendig. Die Bewältigung
                                                             Kindern. Neues stellt manchmal       von Aufgaben macht uns mit
                                                             für uns ein Bedrohungsbild dar       unseren verborgenen Fähigkeiten
                                                             und treibt uns in eine stagnieren-   und Ressourcen bekannt. Neue
                                                             de Position hinein. Neues kann       Anforderungen lassen uns wach-
                                                             uns aber auch Perspektiven           sen, sie mobilisieren Kräfte und
                                                             eröffnen und uns aus Sackgassen      tragen zu unserer Entfaltung bei.
                                                             befreien.
                                                                                                  Das Wissen, dass Neues in uns
                                                             Wenn wir als Mitarbeiterinnen        und mit uns wächst, bringt mir
                                                             und Mitarbeiter im Diakoniewerk      Zuversicht und lässt mich positiv
                                                             vor neue Herausforderungen           in die Zukunft blicken.
                                                             gestellt sind, dann wird unsere              Dr. Heinz Thaler, Vorstand im Diakoniewerk

   14 Diakonie 1|2007
Aktiv für Menschen mit Behinderung
Jeder Mensch ist auf Kommunikation und Gemeinschaft
angewiesen, darum suchen wir die Begegnung
untereinander und fördern den Austausch von
Informationen und Erfahrungen.
Aus dem Leitbild des Diakoniewerkes

Vorbildliches Integrationsprojekt

Wir gratulieren: 10 Jahre Café Dienstag                                                                                      Geburtstagsfeuerwerk
                                                                                                                        für 10 Jahre Café Dienstag.
22.800 Toasts, 33.380 Getränke – eine                  mit 10 Jahren gelebter Integration – Men-
wahrlich genussvolle Bilanz nach 10 Jah-               schen mit und ohne Behinderung treffen
ren „Café Dienstag“! Mindestens genauso                sich hier, um ins Gespräch zu kommen
beeindruckend ist der Umstand, dass das                und Freundschaften zu pflegen. „Möglich
Café, das Menschen mit Behinderung mit                 wurde das Projekt nur, weil das Land Ober-
betreiben, ein fixer Bestandteil im hei-                österreich damals die Projektidee unbüro-
mischen Kulturschaffen ist. Regelmäßig                 kratisch unterstützte und vor allem auch,
finden hier Konzerte lokaler MusikerInnen               weil uns Pfr. Mag. Günter Wagner einen
statt. Zum 10-Jahres-Jubiläum spielte                  Raum im Evangelischen Pfarrhaus zur
Charly Schwarz auf, der auch das Eröff-                Verfügung stellte“, betonte Dr.in Eva Ober-
nungskonzert vor 10 Jahren gab! 10 Jahre               bichler-Meiseleder, Geschäftsführerin der
„Café Dienstag“ sind auch gleichbedeutend              Behindertenhilfe, in ihren Dankesworten.

 Vorschau
 Integratives Inter-
 nationales Kulturfestival                                          Erfolgreiche Kooperation auf künstlerischer Basis
 Sichtwechsel im Juni                                               Künstlerinnen aus dem Diakoniewerk und aus
 9 Festivaltage, 50 Veranstaltungen, 400 mit-                       dem Institut Hartheim stellen gemeinsam aus
 wirkende KünstlerInnen – das sind die Eck-
 daten für das 1. Internationale Integrative                        In der Kunstgalerie Schloss Hartheim wurde am 15. Jänner eine ganz be-
 Kulturfestival Sichtwechsel, das vom 22. bis                       sondere Ausstellung von Künstlerinnen mit Behinderung eröffnet. Erst-
 30. Juni in Linz stattfinden wird. Professio-                       mals stellten mit Erika Staudinger/Atelier Diakoniewerk und Andrea Ob-
 nelle KünstlerInnen mit verschiedenartigen                         waller/Kunstformen Hartheim zwei Künstlerinnen aus zwei verschiedenen
 Benachteiligungen und Behinderungen                                Einrichtungen gemeinsam aus. Das Interesse bei der Eröffnung war sehr
 bieten mit Theaterstücken der besonderen                           groß – über 120 BesucherInnen waren gekommen.
 Art 9 Tage lang einem breiten Publikum                                Durch die künstlerische Kooperation verschiedener Einrichtungen der
 in Linz die Möglichkeit, ihr künstlerisches                        Behindertenhilfe beim Projekt Wissensturm der Stadt Linz konnten vom
 Schaffen kennen zu lernen und einmal die                           Atelier des Diakoniewerkes gute Kontakte zu den Kunstformen Hartheim
 Sicht zu wechseln. Auch das Theater Malaria                        geschlossen werden, die zu dieser gemeinsamen Ausstellung führten. Dr.in
 des Diakoniewerkes nimmt am Festival teil.                         Margit Zuckriegl vom Museum der Moderne Salzburg brachte in ihrer
            Informationen unter www.sicht-wechsel.at                Eröffnungsrede zur Ausstellung eine hohe Wertschätzung für die beiden
                                                                    KünstlerInnen zum Ausdruck.

www.diakoniewerk.at                                                                                                             Diakonie 1|2007         15
Aktiv für Menschen mit Behinderung

                                      Auch Menschen mit Behinderung sehnen sich im Alter
                                      nach mehr Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit.

                                     Altern in Würde und Geborgenheit –
                                     eine Herausforderung auch für die Behindertenhilfe
                                     Das Alter ist eine Lebensphase, die Gestaltung braucht. Das trifft auch für Menschen mit
                                     Behinderung zu und stellt uns vor neue Herausforderungen. Gezielte Konzepte und Angebote
                                     sind notwendig, um Menschen mit Behinderung in dieser Lebensphase zu begleiten.

                                                       Frau M. ist eine Frau mit Behinde-       körperliche Einschränkungen neh-       ähnliche Lebenserwartung wie die
                                                       rung und wohnt in einem Wohn-            men zu. Vielleicht sehnt man sich      Durchschnittsbevölkerung haben.
                                                       haus des Diakoniewerkes. Heuer hat       auch vermehrt nach Ruhe, Sicher-       In unseren Breiten waren es auch
                                                       sie ihren 55. Geburtstag gefeiert. Sie   heit und Geborgenheit. Älterwerden     die Morde der Nazizeit, die das Alt-
                                                       arbeitet seit mittlerweile mehr als      bedeutet aber auch, mehr Lebens-       werden von Menschen mit Behin-
                                                       20 Jahren in einer Werkstätte des        erfahrung und Reife zu haben. Und      derung verhindert haben.
                                                       Diakoniewerkes. Seit letztem Jahr        das Älterwerden ist eine Lebenspha-       Die Begleitung von älteren Men-
                                                       geht sie nur mehr vormittags in die      se, die neue Gelegenheiten bietet:     schen mit Behinderung stellt Mitar-
                                                       Werkstätte. Sie freut sich über die      Zeit haben, ruhig werden, vielleicht   beiterinnen und Mitarbeiter in der
                                                       neu gewonnene Zeit am Nachmittag.        auch Neues entdecken.                  Behindertenhilfe vor neue Heraus-
                                                       Gerne legt sie sich nach dem Mitta-         Ein wichtiger Übergang in dieser    forderungen – Erfahrungen dazu
                                                       gessen ein Stündchen hin und hat         Lebensphase ist der Ausstieg aus       fehlen oft noch.
                                                       am Nachmittag Zeit, ihre Lieblings-      dem Arbeitsleben, die Pensionie-
                                                       serie im Fernsehen zu verfolgen. In      rung - auch für Menschen mit Be-       Wissen um Alters-
                                                       2 Jahren, das hat sie mit dem Lei-       hinderung. Das Älterwerden braucht     krankheiten wichtig
                                                       ter der Werkstätte besprochen, wird      daher Vorbereitung. Langsame,          Demenz, ein größer werdender Be-
                                                       sie ganz in Pension gehen. Sie freut     schrittweise Übergänge sind gerade     darf an Pflege und vermehrte Kran-
                                                       sich schon darauf, ein Abschiedsfest     auch für Menschen mit Behinde-         kenhausaufenthalte sind Dinge, die
                                                       mit ihren ArbeitskollegInnen und         rung wichtig und geben Sicherheit.     sehr oft zum Älterwerden – nicht
                                                       FreundInnen zu machen.                   Der Übergang in den Ruhestand will     nur von Menschen mit Behinde-
                                                                                                gut vorbereitet sein.                  rungen – dazugehören. „Besonders
                                                       Sehnsucht nach Ruhe                                                             wichtig für unsere Mitarbeiterinnen
                                                       und Sicherheit                           Anteil Älterer steigt                  und Mitarbeiter ist das Wissen um
                                                       Das Älterwerden und Altwerden ge-        Seit einigen Jahren begegnen wir       Alterskrankheiten, zum Beispiel die
                                                       schieht bei Menschen mit Behinde-        immer mehr älter werdenden und         Symptome einer Alzheimer-Erkran-
                                                       rung genauso individuell wie bei uns     alten Menschen mit Behinderung.        kung zu kennen“, berichtet Helga
                                                       allen: Alles wird nach und nach ein      Grund dafür ist, dass Menschen         Brunner, Bereichsleitung in der Be-
                                                       bisschen mühsamer, man braucht           mit Behinderung durch bessere me-      hindertenhilfe des Diakoniewerkes
                                                       mehr Zeit und auch mehr Unterstüt-       dizinische Möglichkeiten und Le-       aus der täglichen Praxis. „Nur so
                                                       zung bei den Dingen des Alltags,         bensbedingungen heute eine meist       können wir richtig reagieren.“ Die

16 Diakonie 1|2007
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