Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe

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Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
bunt
                                                            No 03
                                                            2021

Magazin für Vielfalt in Düsseldorf

       Ein seltsam           Welt-Aids-Tag   positive stimmen
   klassisches Denkmal           2021               2.0
Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Impressum                                                  Inhalt
Herausgeber:
Aidshilfe Düsseldorf e. V. (V.i.S.d.P.),                   1 	     Editorial
Gemeinnütziger Verein, Mitglied der
Deutschen Aidshilfe e. V., der Aidshilfe NRW e. V.,
des Deutschen Pari­tätischen Wohlfahrtsverbandes           2  	    Aktuell
und der Deutschen Leberhilfe e. V.                                 Denkmal LSBTIQ+
Redaktion:                                                         Corona aktuell
Yvonne Hochtritt
Annette Rau
                                                           4 	     Leute
Texte | Quellenangaben:
Deutsche Aidshilfe · Deutsche Aidshilfe/ascho                      Vorstellung neue Mitarbeitende
Deutsche Aidshilfe/Charlotte Kunath · DAh/RKI                      Nachruf
DAh/HIV-BERATUNG.AKTUELL Ausgabe 02/2021
Alexandra Baumann · Gabriele Bischoff
Annamaria Erdmann · Marco Grober · Heike Gröper
Kjell Herold · Yvonne Hochtritt · Guido Johnen
                                                           6   	   Welt-Aids-Tag
Özgür Kalkan · Kerstin Kollenberg · Annette Rau                    Infostand
Tobias Reichelt · Silvia · Tanja · Tobias
Lea Winterscheidt · www.aidshilfe.de
                                                                   Rote Schleifen
                                                                   Düsseldorfer Programm
Fotos | Grafiken:
AhD-Archiv · Deutsche Aidshilfe · Klaus Bleymehl                   Solibär 2021
Flora & Fauna · Heike Gröper · Yvonne Hochtritt
Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister
                                                                   Kampagne zum Welt-Aids-Tag
Pexels · Positive Stimmen · Annette Rau                            Zahlen und Fakten
Julia Sanchez-Jochum · Max Sonnenschein
Lea Winterscheidt · www.aidshilfe.de

Titelbild:
                                                           13  	 Talk
Foto: Pexels/CCO                                                   Buddies
Layout:
Julia Sanchez-Jochum                                       14  	 Projekte und Gruppen
Redaktionsadresse:
                                                                   SCHLAU Düsseldorf
Aidshilfe Düsseldorf e. V.                                         Spendenkalender
Yvonne Hochtritt
Johannes-Weyer-Straße 1                                            Positive Stimmen 2.0
40225 Düsseldorf
yvonne.hochtritt@duesseldorf.aidshilfe.de
                                                           18      Service
Druck:
wir-machen-druck.de
                                                                   Neue Broschüre
                                                                   Depot-Spritze für Frauen
Auflage:
1.500 Exemplare                                                    Jobs
                                                                   Kommentar
Der Bezug der Zeitung ist kostenlos. Für unverlangt ein-
gesandte Manuskripte und Stellungnahmen kann keine
Haftung übernommen werden. Namentlich gekennzeich-
nete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der
                                                           20  	 Termine
Redaktion wieder. Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre
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wir Ihnen unsere Mediadaten gerne zu, Anfragen unter
                                                           22      Rückblick
Telefon 0211 - 77 095-44.                                          Gedenktag
Diese Ausgabe wurde unterstützt von
                                                                   15 Jahre K1
                                                                   Mitgliederversammlung
                                                                   Burlesque-Workshop

                                                           27  	 Social Media
                                                           28      Kontakt & Angebote
Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Liebe Leser*innen,
                                 ich bin nun seit Juni diesen Jahres Geschäftsführer der Aidshilfe Düsseldorf und
                                 der weiteren DIVERSITAS-Organisationen. Durch Corona leider erschwert, arbeite
                                 ich mich in die vielfältigen Aufgaben und Projekte ein.

                                 Die Angebote können nun fast wieder wie gewohnt stattfinden. In Zeiten des Lock-
                                 downs waren viele Menschen froh, in den Mitarbeitenden durchgehend kompe-
                                 tente Ansprechpersonen zu finden.

                                 Am Welt-Aids-Tag sprechen alle von der besseren Behandelbarkeit und dem Wan-
                                 del von einer tödlichen zu einer chronischen Erkrankung. Doch immer wieder höre
                                 ich von Fällen der Diskriminierung oder Vorbehalten gegenüber Menschen mit HIV
                                 und Aids. Das müssen wir bekämpfen!

                                 Im Gespräch mit einer jungen Mutter erfuhr ich nicht nur von ihrer Traumatisie-
  Helfen Sie                     rung durch ihre Fluchterfahrung, sondern auch von ihrer Befürchtung, die eigene
                                 und die HIV-Infektion ihrer Tochter aus Angst vor Repressalien der Gesellschaft

  uns helfen!                    geheim halten zu wollen. Nur – wie erklärt man einem Kind die regelmäßige Medi-
                                 kamenteneinnahme, wenn es nichts von der eigenen Infektion weiß?

 Überweisen Sie Ihre Spende      Gemeinsam mit unserem Psychologen arbeiten wir an Strategien zur Trauma-
   auf unser Konto bei der       und Krisenbewältigung. Unsere Frauenreferentin hilft bei Problemen des Alltags
 Deutschen Apotheker- und        und begleitet zum Beispiel bei Amtsgängen. Wir möchten der Familie ein zufriede-
    Ärztebank Düsseldorf:        nes und glückliches Leben in ihrer neuen Heimat ermöglichen.

  IBAN DE30 3006                 Fast alle Angebote der Aidshilfe Düsseldorf sind kostenlos und sollen es auch
                                 bleiben. Denn wir möchten niemand aufgrund seiner finanziellen Situation den
 0601 0002 5090 08               Zugang zu wichtigen Hilfen erschweren.

 BIC DAAEDEDDXXX                 Bitte helfen Sie uns dabei. Spenden Sie einen Betrag im Rahmen Ihrer Möglich-
                                 keiten. Jede Summe hilft uns, Männer, Frauen und Kinder mit HIV und Aids zu
Oder Sie werden Mitglied und     unterstützen.
 unterstützen uns mit Ihrem
jährlichen Beitrag ab 60 Euro.   Auf Seite 8 finden Sie das Programm zum diesjährigen Welt-Aids-Tag am
                                 1. Dezember. Vielleicht lernen wir uns bei einer der Aktionen kennen? Ich freue
Mehr Infos hierzu erhalten Sie   mich auf Sie und den Austausch mit Ihnen.
unter Telefon 0211 - 77 095-0.
                                 Für Ihre Unterstützung bedanke ich mich ganz herzlich im Voraus!
   Online spenden unter
www.duesseldorf.aidshilfe.de     Mit vorweihnachtlichen Grüßen

                                 Özgür Kalkan

                                                                                                                    1
Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Aktuell

      Künstler Claus Richter, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Gabriele Bischoff, "LSBTIQ+ Forum Düsseldorf",
      und Heike van den Valentyn, Kunstkommission Düsseldorf (v. l. n. r.)

      Ein Erinnerungsort am Rhein
     I  n zahlreichen Städten stehen
        Mahnmale zur Erinnerung an die
      Verfolgung von Homosexuellen.
                                                    Tatsächlich bin ich froh, dass das
                                                    Denkmal erst in diesem Jahrzehnt
                                                    aufgestellt wird. Vor zehn Jahren wäre
                                                                                                  Homosexuellen in Deutschland nicht
                                                                                                  zu Ende. So übernahm die Bundes­
                                                                                                  republik Deutschland den § 175 StGB
      In Berlin wurde im Jahre 2008 das             es unvollständig gewesen. Es wäre ein         in der von den Nazis drastisch ver-
      zentrale Denkmal für die im Natio­            Denkmal gewesen zur Erinnerung an             schärften Form, und das sogenannte
      nal­
         s ozialismus verfolgten Homo­              homosexuelle Frauen und Männer, die           Sittengesetz sorgte dafür, dass Schwule
      sexuellen unweit des Holocaust­               sich gegen Ausgrenzung und Gewalt
      mahnmals im Berliner Tiergarten               gewehrt haben. Heute erinnert es an
      errichtet. Dieses Ereignis hatte die          Menschen, die sich für etwas einsetzen:
      Diskussion in Düsseldorf neu auf­             •	für geschlechtliche Identitäten jen-
      leben lassen, ob wir auch in Düssel­             seits der binären Zuschreibungen
      dorf einen solchen Ort brauchen.              •	für sexuelle Vielfalt jenseits des
                                                       heteronormativen Begehrens.
      Schon vor Jahrzehnten hat die
      Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf             Wie die Forschungen im Auftrag der
      das Schicksal der Homosexuellen in            Mahn- und Gedenkstätte ergeben hat-
      Düssel­dorf zur Zeit des Nationalsozia­       ten, war Düsseldorf ein Zentrum der
      l­ismus mit einer Ausstellung und Pu-         Verfolgungen von schwulen Männern
      blikation öffentlich gemacht. Damals,         durch die Gestapo. Doch in verschiede-
      1996, entstand die erste Idee für ein         nen Diskussionen unserer Community
      Denkmal. Eigentlich ist es unfassbar,         entstand der breite Wunsch, nicht nur
      dass es über 20 Jahre gedauert hat, bis       an die Verfolgung und Vernichtung zur
      es zu dem Verfahren mit Werkstattge-          Zeit des Nationalsozialismus zu erin-
      spräch und Kunstkommission und der            nern, sondern auch die Zeit davor und
      Einweihung des heutigen Denkmals              danach in den Blick zu nehmen.
      gekommen ist. Aber: Manche Bewe-
      gungen und Entwicklungen brauchen             Denn mit der Befreiung vom National-
      ihre Zeit.                                    sozialismus war die Verfolgung der

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Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Aktuell

                                                                                 und auch Lesben nicht das von ihnen        so“, um einen Politiker zu zitieren, der   Generationen noch wissen, was mit
                                                                                 gewünschte freie Leben führen konnten.     2001 die Flucht nach vorne angetreten      diesen vier Figuren hier am Rhein
                                                                                                                            hatte. Selbstsicher stehen die Figuren     gesagt werden soll: Wir stehen hier,
                                                                                 Das änderte sich erst mit der einset-      hier, siegesgewiss und auch ein wenig      weil es Menschen gibt, die sich dafür
                                                                                 zenden sexuellen Befreiung in den          zeitlos, in der Bronze, die an eine Zeit   eingesetzt haben, dass Lieben und Be-
                                                                                 1970er-Jahren, mit dem wachsenden          erinnert, in der Männer auf Pferden        gehren nicht darauf beschränkt wird,
                                                                                 Selbstbewusstsein von Menschen, die        geehrt wurden für die Kriege, die sie      dass eine Frau einen Mann liebt und
                                                                                 sich nicht den herrschenden Moral­         geführt haben.                             begehrt, sondern ein Mensch einen
                                                                                 vorstellungen unterwerfen wollten –                                                   anderen Menschen. Und dass es mehr
                                                                                 nicht unterwerfen konnten.                 Sie erinnern an die Kämpfe, an den         als zwei Geschlechter gibt.
                                                                                                                            Zusammenhalt, den Gruppen geben
                                                                                 Die Lebenssituation von schwulen           können, wenn Menschen sich gegen-          Gabriele Bischoff ist ehemalige
                                                                                 Bürgern und lesbischen Bürgerinnen         seitig den Rücken stärken – gegen          Sprecherin des Forums Düsseldorfer
                                                                                 sowie Trans* und Inter* Personen in        eine tatsächliche und gefühlte Ableh-      Lesben-, Schwulen-, Bi, Trans*, Inter-
                                                                                 Düsseldorf hat in den vergangenen          nung durch die Mehrheitsgesellschaft.      und Queergruppen und Mitglied des
                                                                                 Jahrzehnten dank einer gesellschaft­       Sie erinnern an den grundlegenden          Vorstandes der Aidshilfe Düsseldorf.
                                                                                 lichen Bewegung und des bürger-            Wandel, den gesellschaftliche Bewe-
                                                                                 schaftlichen Engagements von LSBTIQ+       gungen und Engagement voranbrin-
                                                                                 einen grundlegenden Wandel erfahren.       gen. Und der jeden Tag neu erstritten
                                                                                 So gehören dem Forum Düsseldorfer          werden muss gegen die Beharrungs-
                                                                                 LSBTIQ+ Gruppen mehr als 30 Initia-        kraft vermeintlicher Normalität.
                                                                                 tiven und Vereine an. Der Zusammen-
                                                                                 schluss in Gruppen sorgt für Sichtbar-     Auch in einhundert Jahren
                                                                                 keit und Selbstbewusstsein.                werden die nachfolgenden

                                                                                 Der Rat der Stadt Düsseldorf hat 1995
                                                                                 die Resolution zum Schutz der Men-
                                                                                 schenwürde beschlossen und sich
                                                                                 gegen jede Art der Diskriminierung ge-
                                                                                 wendet, auch die sexuelle Orientierung
                                                                                 betreffend. Neben der Gleichstellungs-
                                                                                 resolution hat die Stadtverwaltung
                                                                                 Düsseldorf im Jahr 2008 auch die
                                                                                 Charta der Vielfalt unterzeichnet.

                                                                                                                                Corona –
                                                                                 Und doch wuchsen und wachsen
                                                                                 immer wieder Menschen heran, die
Text: Gabriele Bischoff · Fotos: Landeshauptstadt Düsseldorf/Uwe Schaffmeister

                                                                                 glauben, sie seien alleine auf der Welt
                                                                                 mit ihrem gleichgeschlechtlichen Be-
                                                                                 gehren, mit dem Gefühl, im falschen
                                                                                 Körper zu stecken.
                                                                                                                                Was bringt der Winter?
                                                                                 Deshalb braucht es einen Erinnerungs-          Das Corona Virus sorgt nach wie vor für Ausnahmesituationen. Die Corona Schutz­
                                                                                 ort an dieser prominenten Stelle am            verordnung wird zur Zeit ca. alle vier Wochen aktualisiert und an die Lage angepasst.
                                                                                 Rhein, wo Menschen aus der Region
                                                                                 und Düsseldorf an schönen Tagen ent-           Das kann auch Auswirkungen auf den Zugang zur Beratungsstelle und auf die verschie-
                                                                                 langschlendern und sich beim Anblick           denen Angebote haben.
                                                                                 des Denkmals des Künstlers Claus
                                                                                 Richter vielleicht fragen: Was soll das?       Alle Besucher*innen werden gebeten, sich im Vorfeld ihres Besuchs über die Vorgaben
                                                                                 Was sind denn das für Figuren?                 zu informieren und ggf. Nachweise mitzubringen. Vielen Dank.

                                                                                 Diese vier Figuren sind nicht eindeu-          Bleiben Sie gesund!                                          Text: Yvonne Hochtritt · Foto: Pexels

                                                                                 tig zuzuordnen „und das ist auch gut

                                                                                                                                                                                                                         3
Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Leute

                        Guten Tag!

                        Mein Name ist Alexandra Baumann und seit Anfang August gehöre ich zum Verwaltungs-
                        team der Aidshilfe Düsseldorf. Geboren wurde ich 1968 in Hannover, über 30 Jahre lang
                        habe ich in einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide gelebt und 2014 bin ich der Liebe
                        wegen in das Rheinland umgesiedelt. Den Umzug habe ich nicht bereut und seit fünf
                        Jahren bin ich in zweiter Ehe glücklich mit meinem Mann Frank verheiratet.

                        Meine Eltern waren beide für die diakonische Einrichtung „Stephansstift“ in Hannover
                        tätig und so blieb nicht aus, dass meine Schwester und ich uns ebenfalls der sozialen
                        Arbeit widmen wollten. Für und mit Menschen arbeiten war und ist die Devise unserer
                        gesamten Familie. Meine gymnasiale Karriere wurde 1986 in der 11. Klasse durch die
                        Geburt meiner Tochter beendet und das angestrebte Medizinstudium fiel flach, also lernte
                        ich erst einmal den Beruf der Arzthelferin. Später war ich beruflich in den Bereichen
                        Hebammenwesen, Medizinprodukte für besondere Kinder, Versicherungen und für eine

Alexandra Baumann       Pflegeagentur unterwegs.

                        Als ich die Stellenausschreibung der Aidshilfe Düsseldorf las, war ich mir sicher, dass
                        es genau der richtige Job für mich ist – das ist das, was mir liegt und was ich machen
                        möchte. Und ich freue mich sehr, dass ich so freundlich empfangen wurde und dass ich
                        so tolle Kolleg*innen hoffentlich ganz lange unterstützen darf.

                        Hallo!

                        Vielen Dank an alle, die mir bei der Wahl in den Vorstand der Aidshilfe Düsseldorf anläss-
                        lich der Mitgliederversammlung im September 2021 ihr Vertrauen geschenkt haben.

                        Ich bin Guido Johnen, bin 55 Jahre alt, geboren in der schönen Eifel und lebe seit fast
                        22 Jahren in Düsseldorf. Meine ehrenamtliche Tätigkeit am Empfang der Aidshilfe gab
                        mir den Impuls mich noch intensiver für die Diversitas-Organisationen zu engagieren und
                        die weitere Entwicklung der neuen Dachmarke mitgestalten zu wollen.

                        Als Brand- und Produktmanager berate ich Unternehmen in der Modebranche. In dieser
                        Position bin ich der Impulsgeber und die Schnittstelle für die Zusammenarbeit unter-
                        schiedlichster Abteilungen und dafür zuständig, dass am Ende ein überzeugendes Pro-
                        dukt entsteht.

         Guido Johnen   Zusätzlich durfte ich durch mein Ehrenamt die intensive alltägliche Arbeit der Aidshilfe und
                        Care24 kennenlernen. Natürlich interessiere ich mich privat auch für Mode, Architektur
                        und Kunst, reise und koche gerne und verbringe einfach gerne Zeit mit meinen Liebsten.

                        Ich freue mich sehr auf meine Aufgabe als Vorstand und die Herausforderungen in dieser
                        Position, aber vor allem auch auf unterschiedlichste Menschen und ihre Geschichten.

                                                     Texte: Alexandra Baumann, Guido Johnen · Fotos: Annette Rau, Max Sonnenschein

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Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Leute

          Neue Teamkoordinatorin
          für SCHLAU Düsseldorf
                                                               Ich bin Lea Winterscheidt, meine Prono-        Seit Juli bin ich jetzt dabei und koordi-
                                                               men sind sie/ihr und ich bin 25 Jahre alt.     niere gemeinsam mit Kjell Herold das
                                                                                                              Projekt SCHLAU Düsseldorf. Hier kann
                                                               Zu SCHLAU und damit auch DIVERSITAS            ich viele meiner „Pfadi-Skills“ im Bereich
                                                               bin ich über einen längeren Weg gekom-         Bildungsarbeit, Ehrenamtsmanagement
                                                               men, der bei den Pfadfinder*innen ange-        und natürlich auch im „Überblick-behalten“
                                                               fangen hat.                                    einsetzen. Bisher lerne ich viel Neues ken-
                                                                                                              nen – einen Bericht, wie SCHLAU nach den
                                                               Dort bin ich seit vielen Jahren engagiert,     Sommerferien in die Zeit ohne Lockdown
                                                               und setze mich schwerpunktmäßig im Be-         gestartet ist, findet man auch in dieser
                                                               reich der queeren Bildungsarbeit ein, die in   Ausgabe der bunt.
                                                               einem katholischen Jugendverband natür-
                                                               lich eine besondere politische Brisanz hat.    Mein Lebensmittelpunkt ist Köln, dort bin
                                                               In diesem Rahmen habe ich vor fünf oder        ich groß geworden, habe Erziehungswis-
                                                               sechs Jahren einen SCHLAU-Workshop             senschaften studiert und lebe ich. Wenn

          Lea Winterscheidt                                    für Fachkräfte mitmachen dürfen, und bin
                                                               seitdem immer eine Freundin von SCHLAU
                                                                                                              ich in meiner Freizeit mal nicht bei den
                                                                                                              Pfadfinder*innen aktiv bin, sitze ich wahr-
                                                               gewesen – und da war die offene Stelle         scheinlich an meiner Nähmaschine und
                                                               total perfekt für mich.                        designe das nächste Outfit für eine fabel-
Text: Lea Winterscheidt · Foto: privat
                                                                                                              hafte Drag Queen.

          Mach’s gut Jupp!
          J     osef „Jupp“ Prinz ist unerwartet am 25. August
                verstorben. Er wurde 67 Jahre alt.

          Viele kennen Jupp aus den Anfangsjahren der Aids­
          hilfe Düsseldorf. Er hat das Beratungsangebot für
          Menschen mit HIV und Aids aufgebaut und viele Jahre
          in der Beratungsstelle gearbeitet. Bis heute erinnern
          sich viele Kolleg*innen und Menschen an seinen
          Humor und seine Herzlichkeit.

          Traurig verabschieden wir uns von Jupp und wünschen
          seinen Angehörigen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

          Text: Yvonne Hochtritt · Fotos: AhD-Archiv, Pexels

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Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Welt-Aids-Tag

Welt-Aids-Tag

       Infostand auf der Königsallee
      N   achdem wir in letzter Zeit auf
          so vieles verzichten mussten,
      freuen wir uns sehr, dass wir in
                                                 Der neue Solibär zum Preis von 7 Euro oder die beliebte
                                                 „Bären­auslese“ (drei der putzigen Kerlchen in einer schönen
                                                 Umverpackung) zum Preis von 18 Euro, suchen dringend
      diesem Jahr wieder mit unserem             neue Besitzer*innen. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 9.
      Infostand vor Ort sein dürfen.
                                                 Viele fleißige ehrenamtliche Spendensammler*innen wer-
      Am Samstag, den 27. November ist es        den im Innenstadtgebiet unterwegs sein, um auf die Situati-
      dann soweit: Anlässlich des 34. Welt-      on von Menschen mit HIV und Aids aufmerksam zu machen
      Aids-Tages wird die Aidshilfe Düssel-      und Spenden für die Aidshilfe Düsseldorf zu sammeln, mit
      dorf, begleitet von ihrem Förderkreis      denen die wichtige Arbeit der Beratungsstelle unterstützt
      Heartbreaker, auf der Königsallee prä-     wird. Auch Düsseldorfer Politiker*innen und der ein oder
      sent sein.                                 die andere Prominente werden wieder dazu beitragen die
                                                 Spendend­osen zu füllen und den Teddys ein neues Zuhause
      Alle Interessierten sind eingeladen sich   zu verschaffen.
      über die Themen HIV und Aids und die
      aktuellen Entwicklungen dazu zu infor-
                                                 Wenn Sie uns spontan unterstützen
      mieren.
                                                 möchten, melden Sie sich gerne bei
                                                 den Mitarbeiter*innen am Infostand.
                                                                                                                Text und Foto: Heike Gröper

                                                 Wir freuen uns auf Sie! Vielen Dank.

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Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Welt-Aids-Tag

                                                                      i f e n
                                                              c h l e       r f
                                                          e S       e l d o
                                                        t
                                                     R D üs s
                                                      o
                                                      f ür
                                                     A    ls prägnantes Zeichen für Soli­
                                                          darität mit Menschen, die vom
                                                     HI-Virus betroffen sind, wollen wir
                                                     dafür sorgen, dass am Welt-Aids-
                                                     Tag besonders viele Menschen
                                                     die rote Schleife tragen, um damit
                                                     ein Zeichen gegen Ausgrenzung
                                                     zu setzten. Das weltweite Symbol
                                                     steht seit Anfang der 80er Jahre
                                                     für Toleranz und Akzeptanz und
                                                     gegen Stigmatisierung von HIV
                                                     und Aids Betroffenen.

                                                     Bis heute steht die rote Schleife als
                                                     starkes Zeichen der Solidarität mit
                                                     Betroffenen wie auch der Hoffnung
                                                     darauf, dass Wissenschaftler einen
                                                     Impfstoff oder eine heilende Therapie
                                                     entwickeln. Rot – das ist natürlich die
                                                     Farbe der Liebe.

                                                     Die Farbe Rot hat aber auch immer
                                                     eine starke warnende Komponente.
                                                     Bis heute ist die Infektion nicht heilbar,
                                                     bis heute klagen Betroffene über sozi-
                                                     ale Ausgrenzung und Stigmatisierung.         Gerne versorgen wir Sie mit den entsprechenden
                                                                                                  Materialien und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur
                                                     Deshalb hat die rote Schleife als Signal
                                                     auch im Jahr 2021 nichts an Aktualität
                                                                                                  Seite, wenn Sie uns unterstützen möchten.
                                                     verloren – gerade und besonders am
                                                     1. Dezember, dem Welt-Aids-Tag.
                                                                                                  Wir freuen uns über Ihre
Text: Heike Gröper · Abbildung: Deutsche Aidshilfe

                                                     Die Möglichkeiten uns bei diesem An-         Kontaktaufnahme.
                                                     liegen zu unterstützen sind vielfältig.      Vielen Dank!
                                                     Überlegen Sie doch, was Sie tun kön-
                                                     nen um Solidarität zu zeigen. Vom            Kontakt: Heike Gröper
                                                     Aufstellen einer Spendendose nebst
                                                     Infomaterial, wie Plakate, Broschüren,
                                                                                                  Telefon 0211 – 77 095-42
                                                     Give-Aways und rote Schleifen bis zum        heike.groeper@duesseldorf.
                                                     Verkauf unserer Solibären ist vieles         aidshilfe.de
                                                     möglich.
                                                                                                                                                           7
Magazin für Vielfalt in Düsseldorf - No 03 2021 - Deutsche Aidshilfe
Welt-Aids-Tag

                                            1. Dezember 2021: Der 34. Welt-Aids-Tag wird
Welt-Aids-Tag 2021: Düsseldorfer Programm
                                                                                                             Mittwoch, 1. Dezember – Welt-Aids-Tag
                                            umrahmt von einem vielfältigen Veranstaltungs-                   10.00 Uhr – ›YouTube Festival‹
                                            programm, das von der Aidshilfe Düsseldorf und                   Düsseldorfer Schüler*innen können erneut darüber abstim-
                                            Kooperationspartner*innen vorbereitet wurde.                     men, welchen YouTube-Clip/Blog sie zum Thema HIV/STI,
                                                                                                             Liebe, Pubertät und Sexualität am ansprechendsten und
                                            Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister der Stadt                  informativsten finden und welche*r YouTuber*in zu diesen
                                            Düsseldorf, hat die Schirmherrschaft über die                    Themen am coolsten ist.
                                            Aktionen und Veranstaltungen in Düsseldorf                       Moderation: Lara-Maria Wichels von „pinkstinks“.
                                            übernommen.                                                      Informationen und Anmeldung:
                                                                                                             lea.schmoley@duesseldorf.aidshilfe.de
                                            Wir laden Sie herzlich ein, an den Veranstaltungen teil­         Veranstaltet von der Aidshilfe Düsseldorf, dem Jugendrot-
                                            zunehmen und dadurch unsere Arbeit zu unterstützen.              kreuz Düsseldorf, der AWO Jugendberatung Düsseldorf,
                                                                                                             ProMädchen Düsseldorf, profamilia Düsseldorf. Mit freund­
                                            Die Aktionen und Veranstaltungen finden unter Einhaltung         licher Unterstützung des sexualpädagogischen Arbeitskreises
                                            der aktuellen Auflagen der Corona-Schutzverordnung statt.        Düssel­dorf. Mit freund­licher Unterstützung des Ministeriums
                                            Bitte informieren Sie sich im Vorfeld und bringen Sie ggf. die   für Arbeit, Gesundheit und Soziales
                                            erforderlichen Nachweise mit. Vielen Dank!                       CINEMA, Schneider-Wibbel-Gasse 5-7, Düsseldorf-Altstadt

                                            Hier die einzelnen Programmpunkte:                               10.00 bis 17.00 Uhr – ›Tag des offenen Tests‹
                                                                                                             Anlässlich des Welt-Aids-Tages lädt die Aidshilfe Düsseldorf
                                            Freitag, 12. November                                            am 1. Dezember zum kostenfreien und anonymen HIV-Test
                                            20.00 Uhr – ›Tim Fischer „Zeitlos - Cabaret Berlin“‹             in ihre Räume ein. Das Angebot steht allen Personen offen.
                                            Im Anschluss an die Vorstellung Spendensammlung                  Tests auf Hepatitis C und Syphilis (10 Euro pro Test) sind
                                            für die Aidshilfe Düsseldorf.                                    auch möglich.
                                            Mehr Informationen auf www.timfischer.de                         Aidshilfe Düsseldorf, Johannes-Weyer-Str. 1, Düsseldorf-­
                                            Savoy-Theater, Graf-Adolf-Straße 47, Düsseldorf-Stadtmitte       Bilk

                                            Freitag, 26. November                                            18.00 Uhr – ›21. Charityabend für Männer*‹
                                            19.00 Uhr – ›Mit High Heels und Herzenslust durch die Szene‹     Alle Erlöse zugunsten der Aidshilfe Düsseldorf
                                            Ein schwuler Szenerundgang mit Vicky Wermuth und                 Das bunte Programm bietet u.a. stündliche Eventaufgüsse,
                                            Nadja? Na, nett! gemeinsam mit den Health!angels.                XXL-Schaumparty in der Dampfsauna, Prosecco (1,50 Euro),
                                            Start ist beim Nähkörbchen, danach geht es weiter u.a. mit       Buffet (p. P. 10 Euro) und eine Tombola (Los 5 Euro).
                                            Stopps im Studio 1, Comeback, K1, Queenz …                       Phoenix Sauna, Platanenstraße 11a, Düsseldorf-Flingern
                                            Ticketpreis 15 Euro (inkl. Begrüßungs-Getränk)
                                            Tickets über tom.schulze@duesseldorf.aidshilfe.de                Montag, 13. Dezember
                                            Nähkörbchen, Hafenstraße 11, Düsseldorf-Carlstadt                20.00 Uhr – ›Benefizkunstauktion HEARTWORK‹
                                                                                                             Es werden Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und
                                            Samstag, 27. November                                            Künstler durch das Auktionshaus Christie’s zugunsten
                                            11.00 bis 16.00 Uhr – ›Bärenstark für die Aidshilfe‹             HEARTBREAKER, Förderkreis der Aidshilfe Düsseldorf e.V.
                                            Auf der Königsallee werben Düsseldorfer Prominente und           versteigert. Einlass ab 17.00 Uhr nur mit Einladung.
                                            Politiker*innen für Sympathie, Toleranz und Solidarität ge-      Alle Infos rund um die Auktion und die virtuelle Vorbesichti-
                                            genüber Männern, Frauen und Kindern mit HIV und Aids,            gung auf www.heartbreaker-duesseldorf.de
                                            verteilen Rote Schleifen, sammeln Spenden und verkaufen          K21, Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, Düssel­
                                            Solibären für den guten Zweck.                                   dorf-Friedrichstadt
                                            Mit freundlicher Unterstützung der Kampagne zum Welt-
                                            Aids-Tag "Leben mit HIV. Anders als du denkst."
                                            Königsallee 56 (Höhe Sevens), Düsseldorf-Stadtmitte              Alle Infos und Programmpunkte
                                                                                                                                                                             Zusammengestellt von Yvonne Hochtritt

                                                                                                             zum Welt-Aids-Tag auf
                                            18.00 Uhr – ›Glamour, Stars und Tannenduft‹                      www.duesseldorf.aidshilfe.de
                                            Eine märchenhafte Travestieshow mit Mayo Velvo,
                                            Nina Nussig und Chris Collier.
                                            Spendensammlung für die Aidshilfe Düsseldorf.
                                            Ticketpreis 25 Euro
                                            Tickets über broadway.duesseldorf@mail.de
                                            Fuchs im Hofmann's, Benzenbergstr. 1, Düsseldorf-­
                            8
                                            Unterbilk
Welt-Aids-Tag

                                                       Bärenstark am Ende der Welt …
                                                       Heartbreaker: Neuer Solibär 2021
                                                       kann nicht geliefert werden.
                                                       E   s hätte so schön sein können. Traditionell wird im
                                                           November mit großer Spannung das neue Mitglied
                                                       der Bärenfamilie erwartet. Ein einzelnes Exemplar
                                                       des flauschigen, braunen Bärchens wartete in unse­
                                                       rem Büro bereits sehnsüchtig auf Verstärkung durch
                                                       seine großen und kleinen Brüder und Schwestern. Die
                                                       Bestellungen trudelten ein und sollten in Kürze abge­
                                                       arbeitet werden. Die ca. 13 cm große Bärchen werben
                                                       jedes Jahr für die Spendenaktion zum Welt-Aids-Tag
                                                       und unterstützen die Kampagne „Bärenstark für die
                                                       Aidshilfe“. Alle Erlöse kommen Projekten der Aids­
                                                       hilfe Düsseldorf zugute.

                                                       Solibär 2021 überwintert am Ende der Welt
                                                       Am 27. Oktober erreichte uns jedoch die Hiobsbotschaft:
                                                       Aufgrund der weltweiten Liefer- und Logistikprobleme, ver-
                                                       ursacht durch Corona, kann auch der aktuelle Solibär nicht
                                                       auf Reisen gehen und steckt irgendwo auf der Welt fest …
                                                       Dort muss er wohl den Winter verbringen und wird erst im
                                                       nächsten Jahr eintreffen. Leider wird es deshalb dieses Jahr
                                                       bundesweit keine aktuellen Solibären geben. Wir bedauern
                                                       dies unendlich und können nur um Verständnis bitten, dass
                                                                                                                      Für Bestellungen
                                                       wir aus diesem Grund keine Bestellungen des neuen Bär-         wenden Sie sich bitte an:
                                                       chens annehmen bzw. bereits erhaltene Bestellungen nicht
                                                       bedienen können.                                               Andrea Peters
                                                                                                                      Telefon 0211 - 77 095-40
                                                       Trostbärchen suchen ein neues Zuhause                          andrea.peters@duesseldorf.aidshilfe.de
                                                       Als kleinen Trost bleibt nur auf die Bärchen aus den letzten
                                                       Jahren zu verweisen, die sich hier versammelt haben, um        Der Versand erfolgt gegen Rechnung zzgl. Versandkosten.
                                                       uns und Ihnen Trost zu spenden. Auch sie warten noch auf
                                                       ein neues Zuhause. Wie wäre es also, wenn Sie einen von        Während der Öffnungszeiten der Aidshilfe Düsseldorf sind die
                                                       ihnen zu sich nach Hause nehmen? Oder auch verschenken         Solibären auch direkt am Empfang erhältlich. Möchten Sie eine
                                                       und damit doppelt Gutes tun?                                   Bärenauslese am Empfang erwerben, bestellen Sie diese bitte bei
                                                                                                                      Andrea Peters vor.
                                                       Auch können wir Ihnen unsere attraktive „Bärenauslese“ ans
                                                       Herz legen. Jeweils drei Solibären der älteren Jahrgänge       Vielen Dank und viel Freude beim Kuscheln und Verschenken
                                                       werden zusammen in einer hochwertigen Umverpackung             Ihres Solibärchens.
Text: Annette Rau · Fotos: Heike Gröper, Annette Rau

                                                       präsentiert. Sie erhalten die Bärenauslese für 18 Euro. Sie
                                                       können aus den noch vorhandenen Teddys der Jahre 2002
                                                       bis 2020 wählen und Ihre Favoriten (je nach Verfügbarkeit)
                                                       selbst zusammenstellen.

                                                       Ob Ihr Wunschbär noch verfügbar ist, können Sie vorab auf
                                                       unserer Webseite prüfen:
                                                       www.heartbreaker-duesseldorf.de/aktionen/der-solibaer

                                                                                                                                                                                9
e in P ro b le m ist das
                                                            „M
Welt-Aids-Tag
                                                                             or der
                                                             Aufstehen v
                                                                             – nicht HIV.“
                                                             Frühschicht
     A     nlässlich des Welt-Aids-Tages
           zeigen HIV-positive Menschen,
     wie ihr Leben mit HIV wirklich ist.
                                                             Leben mit H
                                                                                    u denkst.
                                                                             IV. Anders al
                                                                                           s      d

     Ziel:    weniger    Diskriminierung,
     mehr Leichtigkeit im Alltag.

     Menschen mit HIV können heute meist
     leben wie alle anderen – erkennbar
     auch daran, dass sie die gleichen
     Alltagsprobleme haben. Das ist die
     Botschaft von „Leben mit HIV. An-
     ders als du denkst.“ Die gemeinsame                                                              Dejan, 23
                                                                                                                   aus Essen
                                                                                                      Altenpfleger
     Kampagne der Bundeszentrale für
     gesundheitliche Aufklärung (BZgA),
     der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS)
     und der Deutschen Aidshilfe (DAH)
     zum Welt-Aids-Tag am 1.12.2021.

      Das Leben steht im
                                                                                               .
      Vordergrund, nicht HIV                                                     gen Vorurteile
                                                                  Gemeinsam ge
                                                                                 de
      Mit „Problemgeschichten“ aus dem                            welt-aids-tag.
      prallen Leben und einem Augenzwin-
      kern zeigt die Kampagne den ganz
      normalen Alltag von Menschen mit
      HIV im Jahr 2021: Visagist Ahmed lei-     Körper und erhalten so die Gesundheit.      von mindestens einer diskriminieren-

                                                                                                                                     Text: Deutsche Aidshilfe/Charlotte Kunath · Abbildungen: Deutsche Aidshilfe
      det im Job unter verspäteten Zügen.       Unter Therapie ist HIV außerdem beim        den Erfahrung in den letzten 12 Mona-
      Nicole hat Prüfungsstress an der Uni.     Sex nicht mehr übertragbar. Menschen        ten aufgrund von HIV. 52 % geben an,
      Rentnerin Hildegard bekommt vom           mit HIV können sogar auf natürlichem        durch Vorurteile bezüglich der HIV-In-
      Altern graue Haare. Der junge Alten­      Wege Kinder zeugen und zur Welt             fektion in ihrem Leben beeinträchtigt
      pfleger Dejan quält sich beim Auf-        bringen, ohne dass es zu einer Übertra-     zu sein.
      stehen vor der Frühschicht. Und bei       gung kommt.
      Johanna, HIV-positiv, und Simon,                                                      Neben dramatisierenden Vorstellungen
      HIV-negativ, steht nur die Hausarbeit     Dementsprechend muss die chro-              von ihrem Leben erleben HIV-­positive
      dem Glück der Zweisamkeit entgegen.       nische Infektion die Lebensqualität         Menschen nach wie vor unbegründete
                                                heute nicht mehr beeinträchtigen – in       Ängste vor einer HIV-Übertragung
      HIV-Therapie macht’s möglich              keinem Lebensbereich.                       im Alltag sowie daraus resultieren-
      Bis Mitte der 90er Jahre führte HIV                                                   de Zurückweisung, zum Beispiel im
      meistens zu einer Aids-Erkrankung         Fast alle erleben                           Gesundheitssystem, aber auch mora­
      und zum Tod, weil es keine dauerhaft      Diskriminierung                             lische Abwertung und Schuldzuwei-
      wirksamen Behandlungsmöglich­­keiten      Im Jahr 2020 gaben bei einer Online-­       sungen. Dem wirkt die Kampagne
      gab. Überlebende erlitten oft schwere     Befragung der Studie „positive stim-        „Leben mit HIV. Anders als du denkst“
      Gesundheitsschäden, teils auch durch      men“ 90 % der Befragten an, sie wür-        entgegen – mit selbstbewussten State­­
      toxische Medikamente. Heute stellt        den gut mit ihrer HIV-Infektion leben.      ments und Einblicken ins Leben der
      sich die Situation ganz anders dar: Gut   Drei Viertel der Befragten fühlten sich     Menschen, um die es geht.
      verträgliche HIV-Medikamente unter-       gesundheitlich nicht oder nur wenig
      binden die Vermehrung des Virus im        eingeschränkt. 95 % berichten jedoch

     Menschen mit HIV haben
     andere Probleme      Weitere Informationen
                                                                                              finden Sie hier:
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                                                                                              www.welt-aids-tag.de
Welt-Aids-Tag
         Weitere Informationen auf
         www.welt-aids-tag.de

Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember ...
… will Solidarität mit Menschen mit          land leben heute rund 90.000 Men-            Ansteckung mit anderen sexuell
HIV und Aids fördern, Diskriminierung        schen mit HIV (RKI, Stand Ende 2019).        übertragbaren Infektionen.
entgegenwirken und an Menschen                                                            Eine wirksame HIV-Therapie unter-
                                                                                        •	
erinnern, die an HIV/Aids verstorben         Was ist HIV, was ist Aids?                   drückt die Vermehrung der Viren,
sind.                                        HIV steht für Humanes Immun-                 HIV ist dann nicht mehr übertrag-
                                             schwäche-Virus. Ohne Medikamente             bar.
Weltweit leben mehr als 37 Millionen         schwächt HIV die Fähigkeit des Kör-          Die Behandlung von Schwangeren
                                                                                        •	
Menschen mit HIV, die meisten in Afri-       pers Krankheitserreger zu bekämpfen.         verhindert auch die Übertragung auf
ka. 53 % aller infizierten Menschen sind     Nach mehreren Jahren treten lebens-          das Kind.
übrigens Frauen und Mädchen. Mehr            bedrohliche Erkrankungen auf. Dann           Bei einer PrEP nehmen Menschen
                                                                                        •	
als ein Drittel aller Infizierten hat noch   spricht man von Aids. HIV-Medikamente        mit hohem Risiko vorbeugend
immer keinen Zugang zu den lebens-           unterdrücken die Vermehrung von HIV          HIV-Medikamente ein.
rettenden Medikamenten. Auch 2020            im Körper. Außerdem ist bei einer wirk-      Drogenkonsument*innen schützen
                                                                                        •	
sind knapp 700.00 Menschen an bzw.           samen Therapie HIV auch beim Sex             sich, indem sie nur die eigenen
mit Aids gestorben, 1,5 Millionen Men-       nicht mehr übertragbar. Leider wissen        Spritzen verwenden.
schen haben sich 2020 neu infiziert.         mehr als 11.000 Menschen in Deutsch-
Erste Studie zeigen, dass die COVID-19       land nichts von ihrer HIV-Infektion.       Leben mit HIV heute
Pandemie und damit einhergehende             Mehr als 1.000 erkranken deswegen          Eine HIV-Infektion ist bis heute nicht
weltweite Lockdowns und Einschrän-           jedes Jahr schwer. Darum gilt: Wer         heilbar, aber gut behandelbar. Bei
kungen aufgrund von Corona mas-              sich mit HIV infiziert haben könnte,       rechtzeitiger Diagnose und wirksamer
sive negative Auswirkungen auf die           sollte einen Test machen. So wird eine     HIV-Therapie ist ein annähernd nor-
Behandlung und Testung in Bezug auf          frühzeitige Behandlung möglich.            males Leben möglich. Ob Job, Freizeit,
HIV/Aids haben. So ist beispielsweise                                                   Sexualität oder Familienplanung – HIV
allein die HIV-Testquote während des         Wie kann man sich mit HIV                  muss kein Hindernis sein. Manchen
ersten Lockdowns 2020 in 32 afri-            anstecken?                                 Menschen mit HIV geht es allerdings
kanischen und asiatischen Ländern            HIV ist schwer übertragbar: Im Alltag      nicht gut, zum Beispiel, weil sie schon
um 41 % gesunken im Vergleich zum            besteht keinerlei Risiko – nicht bei der   lange infiziert sind und früher mit
selben Zeitraum im Jahr 2019.                Arbeit, nicht auf der Toilette oder über   nebenwirkungsreichen Medikamenten
                                             gemeinsam benutztes Geschirr. Auch         behandelt wurden. Andere haben erst
Mit Medikamenten haben die meisten           bei Umarmung oder beim Küssen              (zu) spät mit einer Therapie angefan-
infizierten Menschen eine fast normale       kann nichts passieren! Bei medizini-       gen, so dass Folgeschäden nicht ver-
Lebenserwartung und können ihr               schen Behandlungen, der ersten Hilfe       meidbar sind.
Leben gestalten wie andere auch. Wird        oder im Tattoo-Studio genügen die
HIV rechtzeitig festgestellt und behan-      üblichen Hygienemaßnahmen. Über-           Diskriminierung schadet
delt, ist Aids vermeidbar. In Deutsch-       tragen werden kann HIV nur, wenn eine      Viele Menschen mit HIV erleben Zu-
                                             ausreichende Menge HIV (z. B. aus          rückweisung, Vorwürfe und Benach-
                                             Blut, Sperma, Darmsekret oder Vaginal­     teiligung – in der Familie, im Freundes-
                                             flüssigkeit) ins Blut oder auf Schleim­    kreis, im Job, in der Freizeit und sogar
                                             häute gelangt. Am häufigsten passiert      im Gesundheitswesen. Ihre Lebens­
                                             das beim Geschlechtsverkehr, aber          perspektiven und ihre Leistungs-
                                             auch, wenn Menschen beim Drogen-           fähigkeit werden oft unterschätzt.
                                             konsum Spritzen und Nadeln gemein-         Diskriminierung tut weh und macht
                                             sam benutzen.                              krank. Manche Menschen verzichten
                                                                                                                                     Quelle: DAh/RKI · Foto: pexels

                                                                                        aus Angst vor Diskriminierung auf
                                             Wie kann man sich und andere               Arztbesuche. Andere machen keinen
                                             schützen?                                  HIV-Test, weil sie Ablehnung fürchten,
                                               Beim Vaginal- und Analverkehr
                                             •	                                        wenn der Test positiv sein sollte. HIV
                                               schützen Kondome vor HIV. Sie            kann dann unbemerkt die Gesundheit
                                               senken außerdem das Risiko einer         schädigen und bleibt übertragbar.
                                                                                                                                   11
BENEFIZ-KUNSTAUKTION ZUGUNSTEN
      VON MENSCHEN MIT HIV UND AIDS
                 13.12.2021

                            K21, Kunstsammlung
                            Nordrhein-Westfalen
                       www.heartbreaker-duesseldorf.de

Wir bedanken uns herzlich bei: Dr. Dorothee Achenbach, Isabelle von Rundstedt, Gérard A. Goodrow,
            Dr. Gregor Jansen und allen teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern
Talk

                                             Drei Buddies für Düsseldorf
                                             W      as ist ein Buddy? Genauer:
                                                    Was ist ein HIV-Buddy? Für
                                             viele ist das Testergebnis HIV-po­
                                                                                         Warum seid ihr
                                                                                         Buddies geworden?
                                                                                                                                     sich alles ins Positive verwandeln und
                                                                                                                                     deinem Leben eine ganz neue Rich-
                                                                                                                                     tung schenken. Es kann das Leben
                                             sitiv ein Schock. Da kann es neben          Silvia: Ich kenne das Projekt seit seiner   wertvoller machen und dir sogar Flügel
                                             kompetenter Beratung durch die              Gründung und finde diese Arbeit sehr        verleihen. Mein Motto ist es immer
                                             Aidshilfe gut sein, mit anderen HIV-­       gut. Ich fühlte mich auch gerade vor        noch, aus dem Drama eine Komödie
                                             Positiven auf Augenhöhe in den              dem Hintergrund eines Mangels an            machen.
                                             Austausch zu gehen – z. B. mit extra        Angeboten für Frauen dazu berufen.
                                             dafür ausgebildeten HIV-Buddies.                                                        Tobias: Dem kann ich mich nur an-
                                                                                         Tanja: Ich hätte mir selbst zu der          schließen. Egal ob Schockdiagnose,
                                             2012 wurde die erste Umfrage zum            Zeit einen Buddy an meine Seite ge-         schon Vollbild Aids oder noch frisch
                                             Thema Stigmatisierung und Diskrimi-         wünscht. Das war eine Motivation            positiv getestet nach einem turnus-
                                             nierung von Menschen mit HIV unter          mich schulen zu lassen, und mich hat        mäßigen Test, oder erst nach Jahren
                                             dem Titel „positive stimmen“ durchge-       das Gütesiegel, die hochwertige Quali-      eines inneren Rückzugs aus einem
                                             führt. Ein Wunsch vieler HIV-positiver      fizierung durch die Aidshilfe und auch      Dornröschenschlaf erwacht: Ich möchte
                                             Menschen war, sich nach der Schock-         die weiteren Fortbildungen und Qualifi-     begleiten, durch Zuhören und Fragen
                                             diagnose mit anderen HIV-Positiven          zierungen überzeugt.                        stellen verstehen helfen, Mut machen,
                                             austauschen zu können. Daraus ent-                                                      zu einer eigenen Perspektive zu finden.
                                             stand das Buddy-Projekt als Angebot         Tobias: Obwohl ich schon seit Mitte
                                             von HIV-Positiven für HIV-Positive.         der 90er Jahre Kontakte zur Aidshilfe       So beschreiben Silvia und Tobias Tanja:
                                                                                         Düssel­dorf für LSBTIQ+-Projekte hatte      Powerfrau, herzlich, zuverlässig,
                                             Silvia erhielt im Juni 2004 ihr positives   und auch einmal zwei Jahre für Care24       authentisch, Feministin, naturver­
                                             Testergebnis, angesteckt hatte sie sich     gearbeitet hatte, war ich nach dem          bunden, bewusst, seit 16 Jahren
                                             zu Jahresbeginn. Mit den Medikamen-         positiven Testergebnis in eine Lebens­      alleinerziehende Mutter und leiden­
                                             ten hat sie 2006 angefangen, kurz vor       krise geraten. Ich fand mich zwar           schaftliche,   panoramaroutenorien­
                                             der Diagnose Aids. Tanja wurde 2017         durch die Beratung der Aidshilfe gut        tierte Radfahrerin.
                                             als HIV-positiv diagnostiziert, bereits     informiert, aber es blieb der Wunsch
                                             erkrankt trug sie das Virus schon drei      nach einem Austausch mit anderen            So beschreiben Tanja und Tobias Silvia:
                                             Jahre mit sich herum. Tobias erhielt        HIV-­Positiven. Man hat sich bemüht,        Powerfrau, hochgradig engagiert, elo­
                                             im September 2019 beim jährlichen           gefühlt hat es aber eine Ewigkeit ge-       quent, humorvoll, Karnevalistin durch
                                             HIV-Test sein positives Testergebnis.       dauert; beim ersten „Kontakt“ war ich       und durch, Mutter und stolze Oma,
                                             Er hatte nie irgendwelche Symptome          aus dem gröbsten schon wieder raus.         Christin, Gemeindesekretärin.
                                             in Zusammenhang mit HIV und seine           Dennoch wollte ich etwas zurückgeben.
                                             Tablette – eine täglich –, die er seit                                                  So beschreiben Tanja und Silvia Tobias:
                                             Oktober 2019 nimmt, von Anfang an           Worin seht ihr eure Aufgabe?                Perfektionist, humorvoll, engagiert,
                                             nebenwirkungsfrei vertragen. Auch für                                                   leidenschaftlicher Tänzer und Masken­
                                             die drei war das positive Testergebnis      Silvia: Ich möchte ein positives Beispiel   bauer, zielstrebig, redegewandt, aus­
                                             ein Schock, ein Schicksalsschlag, an        sein und aufzeigen, dass ein Leben          drucksstark.
                                             dem sie aber auch gewachsen sind.           mit HIV ganz normal möglich ist. Ein
Text: Silvia, Tanja, Tobias · Foto: pexels

                                             Schon längst haben sie zu neuer             Leben mit HIV unterscheidet sich
                                             Lebensfreude gefunden.                      für mich nicht wesentlich von einem
                                                                                                                                     Weitere Infos sowie
                                                                                         Leben ohne HIV.
                                                                                                                                     die Kontaktmöglichkeit
                                                                                         Tanja: Ich möchte Mut machen, Ängste        finden Interessierte
                                                                                         nehmen, Vorbild sein und neue Per-
                                                                                         spektiven aufzeigen. Auch wenn HIV
                                                                                                                                     auf www.buddy.hiv
                                                                                         erst mal alles auf den Kopf stellt, kann

                                                                                                                                                                                13
Von virtuellen Angeboten zurück zu
     Präsenz-Workshops – ein turbulentes Jahr
     D   ie Corona-Pandemie der letzten fast anderthalb
         Jahre veränderte auch die Arbeit von SCHLAU
     Düsseldorf: Mehrere Lockdowns sorgten für geschlos­
                                                                   eine neue Erfahrung: Zum ersten Mal gab es Workshops in
                                                                   Schulklassen und gleichzeitig sahen einige sich das erste
                                                                   Mal überhaupt „in echt“, obwohl sie sich schon seit Monaten
     sene Schulen und machten Workshops in Klassenräu­             über virtuelle Teamtreffen kannten.
     men sowie Teamtreffen im Jugendzentrum PULS für
     lange Zeit unmöglich. Ein Umdenken war erforderlich,          Ab Juni fand zudem ein Wechsel innerhalb der Projektkoordi-
     damit Jugendliche weiterhin über Antidiskriminierung          nation statt: Wiebke Herter, die seit Herbst 2018 zusammen
     und sexuelle und geschlechtliche Vielfalt informiert          mit Kjell Herold als Hauptamtliche arbeitete, verließ das Pro-
     und ihre Fragen dazu beantwortet werden konnten.              jekt. Glücklicherweise war die Suche nach einer Nach­folge
                                                                   schnell erfolgreich und Lea Winterscheidt füllt seit Mitte Juli
                                    So entstand nach und nach      die Stelle neben Kjell Herold aus.
                                    Ende des Jahres 2020 ein
                                     Konzept für ein digitales     Noch in den Sommerferien war geplant, viele Schulen, die
                                     Angebot, das schließlich      SCHLAU in den vergangenen Jahren besucht hatte, erneut
                                     im ersten Halbjahr 2021       anzuschreiben, um sich wieder in Erinnerung zu rufen.
                                      zum Einsatz kam. Bis         Schnell zeigte sich jedoch, dass das gar nicht nötig war:
                                      Juni führte das SCHLAU-      Sobald die Schule wieder anfing, begann eine nicht enden
                                       Team neun virtuelle         wollende Welle aus Anfragen von Lehrkräften und Schul-
                                       Workshops vor allem mit     sozialarbeiter*innen vieler verschiedener Schulen, die um
                                       älteren     Jugendlichen    Workshops von SCHLAU baten. So kam es, dass das Soll
                                        und jungen Erwachse-       von 40 Workshops pro Jahr bereits am 10. September erfüllt
                                        nen im Rahmen ihres        werden konnte und am 20. September die Grenze von 1.000
                                        FSJ oder Studiums an       erreichten Jugendlichen überschritten wurde!
                                         der Hochschule Düs-
                                         seldorf durch; diese      Allein für den Rest des Jahres sind noch über 40 weitere
                                         Zielgruppe war schon      Workshops geplant, sodass das SCHLAU-Team alle Hände
                                          daran gewöhnt, digital   voll zu tun haben wird, diese abzudecken. Darunter sind ei-
                                          zu arbeiten.             nige besondere Workshops geplant, u.a. mit Konfirmand*­
                                                                   innen, angehenden Trainer*innen in Sportvereinen sowie mit
                                          Für das ehrenamt-        Jugendlichen der Schule mit Courage – Schule ohne Ras-
                                          liche Team und die       sismus und dem Fanprojekt – Lernort Stadion in der Arena.
                                          Projektkoordination
                                                                                                                                     Text: Kjell Herold, Lea Winterscheidt · Foto: Lea Winterscheidt

                                           stellte die Umstel-     Eine weitere interne Herausforderung wird das Einüben
                         lung auf's Digitale eine Herausforde-     neuer und aktualisierter Methoden sein, die den Ehrenamt­
     rung dar – die Kommunikation, die Vor- und Nachbereitung      lichen in Kürze zur Verfügung stehen werden. Das Team von
     sowie die verschiedenen interaktiven Module erforderten       SCHLAU Düsseldorf ist auch während des Lockdowns weiter
     einen höheren Zeitaufwand, gestalteten sich komplexer         angewachsen – eine gute Grundlage für viele weitere Work-
     und waren insgesamt schlechter zu improvisieren als Prä-      shops! Über weitere Neumitglieder freuen wir uns jederzeit,
     senz-Workshops. Nichtsdestotrotz waren alle sehr froh,        denn wir bekommen konstant mehr Anfragen von Schulen
     überhaupt ein Angebot zu haben, das auch angenommen           als unser engagiertes Team leisten kann. Mitmachen kann
     wurde.                                                        jeder queere junge Mensch zwischen 18 und 27, der sich in
                                                                   der Antidiskriminierungsarbeit engagieren möchte. Unser
     Dennoch war die Freude groß, als im Juni die Schulen          Ziel ist es auch, dass unser Team diverser wird – deswegen
     wieder Präsenz-Workshops zuließen und das Team in der         freuen wir uns besonders über mehrfach marginalisierte
     kurzen Phase bis zu den Sommerferien noch viele Work-         Personen (z. B. queere People of Colour), die unsere Arbeit
     shops durchführen konnte. Das war für viele Ehrenamtliche     bereichern möchten.

     Mehr Informationen auf www.duesseldorf.schlau.nrw                                                           duesseldorf.schlau.nrw
14
Projekte und Gruppen

                                                                                                                MASKS 2022
                                                                                                                Neuer Spenden-
                                                                                                                kalender
                                                                                                                für die
                                                                                                                Aidshilfe

                                              D   ie Idee zu einem Spendenkalender für die Aids­
                                                  hilfe stammt von Tobias Reichelt. Bei Auftritten
                                              in der Kabarettakademie auf Burg Fürsteneck 2020
                                              baute er als Bühnenrequisit einen erotischen Corona-­
                                              Masken-Kalender ein.

                                              Das fand ein Fotograf so gut, dass daraus für das Jahr 2021
                                              unter dem Titel „just another mask“ der erste Spendenkalen-
                                              der entstand – auch der lag schon bei der Aidshilfe Düssel-
                                              dorf aus. Mit MASKS 2022 ist nun der zweite Spendenkalen-
                                              der verfügbar.

                                              Anlass zu dieser Form des Spendensammelns war Tobias’
                                              eigenes positives Testergebnis 2019. Als Künstler hat er
                                              sich mit dem Thema HIV auch auf der Bühne auseinander-
                                              gesetzt. Dabei merkte er, dass HIV bis heute bei manchen
                                              sehr emotionale Reaktionen hervorruft, die oft auf veralteten
                                              Vorstellungen von HIV und Aids beruhen. In seltenen Fällen
                                              sind Menschen rational nicht für aufklärende Informationen
                                              erreichbar. Und da dachte sich Tobias: „Wenn Menschen
                                              nicht rational erreichbar sind, versuche ich es mal irrational.
                                              Dem veralteten Bild von Menschen mit HIV, gezeichnet von
                                              Krankheit, Siechtum und Tod, wollte ich ein anderes Bild ent-
Text: Tobias Reichelt · Abbildungen: privat

                                              gegenstellen, das Thema mit Vitalität und Humor besetzen.
                                              Auch mit HIV ist Lebensfreude und Lebenslust möglich. Aus
                                              medizinischer Sicht ist HIV heute sehr gut behandelbar.
                                                                                                                Der Kalender ist am Empfang der Aidshilfe Düsseldorf
                                              In Sachen Vitalität ist Tobias, Jahrgang 1969, eine Idealbe-      erhältlich und kostet 15 Euro.
                                              setzung: Er ist auch mit über 50 das, was man mit „fit wie ein
                                              Turnschuh“ beschreibt.                                            3 Euro pro Kalender kommen dem Hilfsfonds zugute.
                                                                                                                Dieser unterstützt Menschen mit HIV und Aids.

                                                                                                                                                                  15
Projekte und Gruppen

                                                       positive stimmen 2.0
                                                       Vorurteile schaden mehr als die Infektion
                                                       D   ie Lebensqualität von Menschen mit HIV wird heute
                                                           vor allem durch Vorurteile und Diskriminierung
                                                       eingeschränkt, nicht durch die HIV-Infektion selbst.
                                                                                                                         Die Ergebnisse
                                                                                                                         Die meisten Menschen in Deutschland leben gut mit ihrer
                                                                                                                         HIV-Infektion – in der Stichprobe der Online-Befragung beja-
                                                       Das ist die zentrale Erkenntnis der Studie „positive              hen 90 % diese Aussage. Dank der guten Therapiemöglich-
                                                       stimmen 2.0“. Die Deutsche Aidshilfe (DAH) und das                keiten fühlen sich drei Viertel der Befragten gesundheitlich
                                                       Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) ver­          nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 % berichten jedoch
                                                       öffentlichten im September die wichtigsten Ergebnis­              von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den
                                                       se. Damit stehen knapp zehn Jahren nach der ersten                letzten 12 Monaten aufgrund von HIV. 52 % geben an, durch
                                                       Befragung dieser Art endlich wieder aktuelle aussage­             Vorurteile bezüglich der HIV-Infektion in ihrem Leben beein-
                                                       kräftige Daten zum Thema zur Verfügung.                           trächtigt zu sein.

                                                        „Menschen mit HIV können heute leben, lieben und arbeiten        Besonders häufig kommt Diskriminierung nach wie vor im
                                                       wie alle anderen. Schwerer als die gesundheitlichen Folgen        Gesundheitswesen vor. 56 % der online Befragten machten
                                                       der HIV-Infektion wiegen für viele die sozialen Folgen. Ein       in den letzten 12 Monaten mindestens eine negative Erfah-
                                                       Großteil der Befragten unserer Studie ist im Alltag weiterhin     rung. 16 % berichten, dass ihnen mindestens einmal eine
                                                       mit Diskriminierung, Ausgrenzung und Abwertung konfron-           zahnärztliche Versorgung verweigert wurde. 8 % passierte
                                                       tiert. Die gesellschaftliche Entwicklung ist langsamer als die    dies bei allgemeinen Gesundheitsleistungen. Eine Konse-
                                                       medizinische“, fasst Matthias Kuske, Projektkoordinator bei       quenz: Ein Viertel der Befragten legt seinen HIV-Status nicht
                                                       der DAH, die Ergebnisse zusammen.                                 mehr immer offen.

                                                       Für die deutsche Umsetzung des internationalen „People            „Menschen mit HIV anders zu behandeln als andere ist völlig
                                                       Living with HIV Stigma Index“ gaben knapp 500 Menschen            unnötig – und ganz klar diskriminierend“, stellt Projektmana-
                                                       mit HIV in Interviews nach einem standardisierten internatio-     ger Matthias Kuske fest. „Die üblichen Hygienemaßnahmen
                                                       nalen Leitfaden Auskunft zu ihrem Leben mit HIV. Fast 1.000       reichen völlig aus. Unter Therapie ist HIV ohnehin nicht mehr
                                                       HIV-positive Menschen haben für die Studie zudem einen            übertragbar.“
                                                       Online-Fragebogen über ihre Diskriminierungserfahrungen
                                                       und die persönlichen Folgen ausgefüllt. In Fokusgruppen           Eine weitere zentrale Erkenntnis aus dem Projekt ist, dass
                                                       wurden die Ergebnisse vertieft.                                   Menschen mit HIV oft zugleich aufgrund anderer Identitäts-
                                                                                                                         merkmale Diskriminierung erfahren. So berichtet jeder zweite
                                                       Das Besondere: Auch die Interviewer*innen des Projekts            schwule oder bisexuelle Mann in der Studie von Erfahrungen
                                                       waren HIV-positiv, die Befragung fand also „Peer-to-peer“         mit Homophobie und 62 % der befragten Schwarzen Men-
                                                       statt. Denn „positive stimmen 2.0“ ist Forschungs- und            schen und People of Color von Rassismus.
                                                       Communityprojekt zugleich. Es soll nicht nur Erkenntnisse
                                                       über HIV-bezogene Diskriminierung bringen, sondern auch           Folgen der Stigmatisierung
Text: www.aidshilfe.de · Abbildung: Positive Stimmen

                                                       Menschen mit HIV stärken. Solche waren im gesamten                Diskriminierung und Stigmatisierung haben gravierende Fol-
                                                       Projektverlauf einbezogen. Dieser Ansatz der partizipativen       gen für das Wohlbefinden und den Alltag von Menschen mit
                                                       Forschung hat sich erneut bewährt.                                HIV. 70 % der Teilnehmer*innen der Peer-to-Peer-Befragung
                                                                                                                         empfinden es als schwierig, anderen von ihrer HIV-Infektion
                                                       Und Interviewer Andreas, 52, aus Münster, erzählt: „Ich glaube,   zu erzählen. Drei Viertel verheimlichen sie „in vielen Lebens-
                                                       ich muss mein Leben neu einteilen in ‚Vor den Interviews‘         bereichen“. So sprechen beispielsweise im Arbeitsleben
                                                       und ‚Nach den Interviews‘. Durch dieses Projekt habe ich          44 % der Befragten nie offen über HIV.
                                                       mich in einem halben Jahr nahezu komplett geoutet. Das
                                                       hat mir so viel Schwung gegeben!“

                                           16
Projekte und Gruppen

Rund ein Viertel der Befragten jedoch hat die Stigmatisierung   „Unsere Untersuchung zeigt klar, dass HIV in unserer Gesell-
von außen verinnerlicht: Den Aussagen „Ich schäme mich,         schaft weiterhin mit einem Stigma verbunden ist. Wir brau-
dass ich HIV-positiv bin“ und „Ich fühle mich schuldig, dass    chen weiterhin Aufklärung der Bevölkerung zu den positiven
ich HIV-positiv bin“ stimmen jeweils rund 25 % der Befragten    Folgen der HIV-Therapie sowie eine mediale Verbreitung vor-
zu. Rund ein Drittel der Befragten hat Angst, jemanden beim     urteilsfreier Erzählungen vom Leben mit HIV“, betont Dr. Janine
Sex anzustecken – obwohl eine Übertragung unter Therapie        Dieckmann, wissenschaftliche Projektleiterin beim IDZ.
überhaupt nicht mehr möglich ist und trotz eines erklärter-
maßen hohen Vertrauens in diese Schutzwirkung.                  Veröffentlichung der Ergebnisse
                                                                Die wichtigsten Ergebnisse und die Forderungen der „positi-
Positiv zu vermerken ist dabei: Für 46 % der Befragten ist es   ven stimmen 2.0“ wurden anlässlich eines Fachtages für die
mit der Zeit einfacher geworden, ihren HIV-Status offenzu-      HIV-Community als Broschüre veröffentlicht. Ende Septem-
legen. Helfen kann dabei der Kontakt zu anderen Menschen        ber erschien der wissenschaftliche Forschungsbericht.
mit HIV.

Forderungen und Handlungsempfehlungen
Das Projekt „positive stimmen 2.0“ hat in einem partizipa-
tiven Prozess sieben Forderungen und 17 konkrete Hand-
lungsempfehlungen entwickelt. Sie zielen zum Beispiel auf
eine sachgerechte Darstellung des Lebens mit HIV in den
Medien und die Wahrung des Daten- und Persönlichkeits-
schutzes in allen Sektoren des Gesundheitswesens.

Informationen und Download der Broschüre:
www.positive-stimmen.de/ergebnisse

                                                                                                                                  17
Service

     Neue
                                              PrEP für Frauen: Depot-Spritze kann
     Broschüre                                HIV-Infektionen verhindern
     Positiv schwanger                        PrEP ist die Abkürzung für „Prä-Expo-      So ist die Depot-Spritze beim HIV-
                                              sitions-Prophylaxe“. Bei dieser Schutz­    Schutz rechnerisch um 89 % wirksa-
                                              methode nehmen HIV-negative Menschen       mer als die täglich eingenommene
                                              HIV-Medikamente ein, um sich vor           PrEP. In Arm A (mit der wirksamen
                                              einer Ansteckung mit HIV zu schützen.      Spritze) der Studie infizierten sich vier
                                                                                         Frauen mit HIV, in Arm B (mit den wirk-
                                              Zur HIV-Behandlung neu zugelassen          samen Tabletten) 34. Die Studie wurde
                                              wurde in diesem Jahr die Depot-Sprit-      deshalb geöffnet. Auch die Frauen, die
                                              ze mit dem Wirkstoff Cabotegravir.         bisher eine Placebo-Spritze bekamen,
                                              Dazu werden alle vier bis acht Wochen      bekommen jetzt eine Spritze mit Cabo-
                                              die HIV-Medikamente in den Gesäß-          tegravir.
                                              muskel injiziert (bunt berichtete).
                                                                                         Die Weltgesundheitsorganisation
     Schwangerschaft, Geburt, Stillen bei     Eignet sich die Depot-Spritze              WHO begrüßt die Ergebnisse
     Frauen mit HIV: Hier kommt es ganz       auch als PrEP für Frauen?                  Die Depot-Spritze erweitere die Aus-
     besonders auf sensible, fachlich kom-    Das wird nun in der PrEP-Studie des        wahlmöglichkeiten bei den Präven­
     petente Beratung und intensive medizi-   HIV Prevention Trials Network un-          tionsmitteln. Die erforderliche Ein-
     nische Betreuung an. Die Kommunika-      tersucht. Die Studie vergleicht die        nahmetreue sei bei langfristigem
     tion mit Ärzt*innen oder Berater*innen   Schutzwirkung der Depot-Spritze (mit       Gebrauch leichter zu gewährleisten als
     ist dabei nicht immer einfach, zum       Cabotegravir) mit der täglichen Einnah-    bei täglicher Einnahme.
     Beispiel dann, wenn Sprachprobleme       me des PrEP-Medikaments mit den
     das Verstehen erschweren.                Wirkstoffen Tenofovir disoproxil (TDF)     Einige Fragen müssten allerdings noch
                                              und Emtricitabin (FTC).                    geklärt werden, etwa zur Sicherheit und
     Mit der Arbeitshilfe will die Deutsche                                              Akzeptanz bei jungen Frauen unter 18
     Aidshilfe die Beratung HIV-positiver     An der Studie nehmen 3.223 Frauen          Jahren, zur Sicherheit in der Schwan-

                                                                                                                                     Text: Deutsche Aidshilfe/zusammengefasst von Kerstin Kollenberg · Foto: Yvonne Hochtritt
     Schwangerer durch Ärzt*innen, Ent-       zwischen 18 und 45 Jahren aus sieben       gerschaft und beim Stillen sowie zu
     bindungspfleger*innen, Aidshilfen und    Ländern Afrikas teil (Botswana, Kenia,     möglichen     Resistenzentwicklungen
     andere Beratungsstellen unterstüt-       Malawi, Südafrika, eSwatini, Uganda        nach dem Absetzen der Spritzen.
     zen. Sie informiert kurz und knapp in    und Simbabwe). Die eine Hälfte („Arm
     Deutsch, Englisch, Französisch und       A“) der Teilnehmerinnen bekommt alle       Um eine Resistenzentwicklung nach
     Spanisch über die wichtigsten Aspekte    acht Wochen eine Cabotegravir/Rilpi-       Absetzen der Depot-Spritze zu ver-
     des Themas „HIV-positiv und schwan-      virin-Spritze und täglich eine Placebo-­   hindern, muss man nach der letzten
     ger“ und lässt sich im ärztlichen oder   Tablette, die andere Hälfte („Arm B“)      Spritze noch ein Jahr lang eine PrEP
     Beratungsgespräch als Kommunika­         nimmt täglich eine TDF/FTC-Tablette        mit    täglicher   Tabletteneinnahme
     tionshilfe einsetzen.                    ein und bekommt alle acht Wochen           durchführen. Diese schwierige Phase
                                              eine Placebo-Spritze ohne Wirkstoff.       des Absetzens einer langwirksamen
     Die Broschüre ist in der Aidshilfe er­                                              PrEP wurde in den Studien bisher nicht
     hältlich und kann bei der Deutschen      Eine Zwischenauswertung der Studie         abgebildet, da sie ja frühzeitig unter-
     Aidshilfe bestellt werden (Bestell­      zeigte: Die Zwei-Monats-Spritze kann       brochen wurden.
     nummer: 026107).                         HIV-Infektionen bei Frauen wirksamer
                                              verhindern als ein täglich eingenom-       Die WHO weist deshalb darauf hin,
     Text und Abbildung: www.aidshilfe.de     menes PrEP-Medikament.                     dass die von ihr seit 2015 empfohlene
                                                                                         täglich eingenommene PrEP weiterhin
                                                                                         eine hochwirksame Schutzmethode ist.

                                              Lust auf Veränderung? Unsere Teams suchen Verstärkung
                                              in verschiedenen Bereichen. Wir freuen uns auf Bewerbungen!
18                                            Alle Infos auf www.duesseldorf.aidshilfe.de/de/uber-uns/jobs
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