RÜCKBLICK DRITTES INTERNATIONALES MENSCHENRECHTE SYMPOSIUM - BIS 10. NOVEMBER 2019 - Bewusstseinsregion
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RÜCKBLICK DRITTES INTERNATIONALES MENSCHENRECHTE SYMPOSIUM 7. BIS 10. NOVEMBER 2019 IN DER BEWUSSTSEINSREGION MAUTHAUSEN – GUSEN – ST. GEORGEN
TERMINAVISO Viertes Internationales VERBOT DER bei ist es stets an uns gelegen, Fingerspitzengefühl zu wahren, Menschenrechte symposium DISKRIMINIERUNG wenn zum Beispiel aus den öf- fentlichen Medien zu lesen oder TOLERANZ – DULDET zu hören ist, dass das ehemalige KZ-Lager Gusen von den Polen Donnerstag, KEINE DISKRIMINIERUNG gekauft würde, oder dass beim Umbau des Bahnhofs in Lungitz, 5. Nov. 2020 mögliche Reste von Kremato- riumsasche gefunden worden bis Montag, 9. Nov. 2020 wären. In solchen Situationen sind wir gefordert, einen kühlen Kopf zu bewahren und zu un- terstützen, damit möglichst fun- diert untersucht und erforscht werden kann. So tragen wir dazu bei, weitere Puzzlestücke aus unserer Vergangenheit an den richtigen Platz zu rücken. Wir bemühen uns, die Erkenntnisse „In vielerlei Hinsicht erleben Autokraten wächst an vielen Or- Wir alle sind aufgerufen wach- aus verschiedenen Forschungen wir düstere Zeiten für die Men- ten! Mit anderen Worten: es gibt sam zu sein! Und zwar weltweit!“ in Form von Infoveranstaltun- schenrechte“. kraftvolle Reaktionen gegen die gen bestmöglich an die Bewoh- Aushöhlung der Menschenrech- „Das – meine Damen und Her- ner*innen unserer Region weiter te. Dies waren die ersten Worte ren - sagt jemand, der es wissen zu geben, um die spürbare Ver- von Frau Dr.in Mathilde Schwa- muss – nämlich der Executive Di- Andererseits muss aber ver- unsicherung der Menschen ein HEIMAT DER MENSCHENRECHTE beneder im Zuge der Eröffnung rector von Human Rights Watch, merkt werden, dass die Autokra- wenig abzufangen. des Dritten Internationalen Kenneth Roth. Und zwar anläss- ten unserer Zeit sich der Demo- Das Menschenrechtesymposium Menschenrechtesymposiums, lich des jüngsten Berichtes der kratie bedienen. Und sie damit ist eine Veranstaltung der welches geprägt war vom Arti- Organisation. schwächen und untergraben. Im Mittelpunkt unserer heuri- Bewusstseinsregion kel 2 allgemeinen Erklärung der Das geht umso einfacher, wenn gen Workshops standen unter- Mauthausen – Gusen – St. Georgen Für diesen Bericht hat Human Menschenrechte, der sich auf die jeweiligen Kontrollmechanis- schiedliche Themenbereiche, Marktplatz 7 Rights Watch über hundert Län- das Verbot der Diskriminierung men oft nicht greifen – oder nur die verschiedene Formen von A-4310 Mauthausen der unter die Lupe genommen. beruft. zu wenig greifen. Diskriminierung in unserem All- Büro: Gewerbestr. 7, Kenneth Roth hat allerdings in tag aufzeigten. In den jeweiligen 4222 St. Georgen / Gusen diesem Jahr auch eine positive Aufgeatmet kann also nicht Gruppen wurde dabei erarbeitet, Nachricht. Und die lautet so: werden. Im Gegenteil. Die Bewusstseinsregion Maut- wie es den ausgegrenzten Men- www.bewusstseinsregion.at hausen – Gusen – St. Georgen Die Verteidiger*innen der Men- Mehr Engagement denn je ist schen in dieser Situation geht, setzt sich mit der Geschichte schenrechte, der Demokratie gefragt. was man dagegen tun kann und Für den Inhalt verantwortlich: Wir bedanken uns für die der Region und mit den Verlet- und der Rechtsstaatlichkeit neh- wie wir diesen Diskriminierungen Mag.a Andrea Wahl, MBA Unterstützung bei der Produktion Mehr denn je muss genauer hin- zungen der Menschenrechte, men zu. entgegentreten können. Mitarbeit: Claudia Haunschmied dieses Tagungsbandes bei der gesehen werden; muss genauer welche hier besonders während Konzeption & Gestaltung: Aumayer Druck und Verlags Gesellschaft Sprich: Der Widerstand gegen hingehört werden. der NS-Zeit an der Tagesord- Werbeagentur Online, Linz m.b.H. & Co KG, Munderfing. die scheinbar omnipräsenten nung standen, auseinander. Da- 2 3
INHALT STATEMENTS Eröffnung des DRITTEN INTERNATIONALEN MENSCHENRECHTE SYMPOSIUMS Seite 6 Mag.a Andrea Wahl, MBA Geschäftsführerin Rundgänge Bewusstseinsregion • KZ-Gedenkstätte Mauthausen, begleiteter Rundgang Seite 8 Mauthausen – Gusen – • Tatort und Täter*in - Über ein idyllisches Umfeld, seine St. Georgen Menschen und ihre Beziehung zur allgegenwärtigen Gewalt Seite 8 Unterstützungsverein • Spuren einer vergessenen Zeit- Das Kriegsgefangenenlager Thomas Christian Erich Wahl Mauthausen im Ersten Weltkrieg Seite 9 Punkenhofer Aufreiter Bürgermeister Wir sind überwältigt von der Entwicklung des Internationalen • Audioweg Gusen Seite 9 Bürgermeister Bürgermeister St. Georgen/Gusen Menschenrechtesymposiums. • Beispiele für ein Leben in Würde Seite 10 Mauthausen Langenstein • Achmed. Ein Kind aus Mauthausen Seite 10 Einige Zahlen zum heurigen Jahr aus den Auswertungen und der Online-Befragung: • Neues über den Appellplatz Gusen – Steinbrecher – ehemalige SS-Baracken Seite 11 Es freut mich besonders, Der ehemalige Konzentrati- Mit einem Besucher*innenrekord 61 Veranstaltungen: 2 Filme, 1 Eröffnung, 1 Infomarkt, 19 Work- shops, 15 Workshops in Schulen, 10 Rundgänge, 2 Zeitzeug*in- Podiumsgespräch AUFZEIGEN – NICHT HINNEHMEN! Seite 12 dass das Thema der (Anti) onslager-Komplex Gusen ist ja von mehr als 1200 Teilnehmer*in- nengespräche, 5 Ausstellungen, 1 Podiumsgespräch, 1 Eltern-Ca- diskriminierung nach dem seit Monaten weltweit medial nen und über 60 qualitativ fe, 4 Kulturveranstaltungen Workshops: Motto AUFZEIGEN – NICHT sehr präsent. Rundgänge und hochwertigen Veranstaltun- • Asozial Seite 14 Insgesamt gab es 1823 Teilnahmen. Die Besucher*innen kamen HINNEHMEN beim heuri- Diskussionen so wie sie beim gen ist es uns gelungen, den • Nachbarn, die verschwinden Seite 15 überwiegend aus den Gemeinden Mauthausen, Langenstein gen Internationalen Men- Internationalen Menschen- Stellenwert des Internationalen und St. Georgen / Gusen. Weiters durften wir Gäste aus anderen • Queering Alltag - von Sprache und anderen sexuellen Identitäten Seite 16 schenrechtesymposium die rechtesymposium angeboten Menschenrechtesymposiums Teilen Österreichs sowie internationale Besucher*innen aus 13 • Mehr Kopf als Tuch – Muslimische Frauen am Wort Seite 17 Menschen so begeistert und werden, tragen dazu bei, in der Region und weit darüber verschiedenen Ländern begrüßen. Die Hälfte der Teilnehmer*in- • Frauenrechte sind Menschenrechte Seite 18 interessiert hat. Viele wichti- dass sich Bewohnerinnen und hinaus, weiter zu festigen. Es hat nen war unter 25 Jahre alt. • (Anti-)Diskriminierung und Gleichstellung am Arbeitsplatz Seite 19 ge Diskussionen sind geführt Bewohner und alle interessier- sich gezeigt, wie wichtig es ist, Geschlecht: männlich: 25,88 % weiblich: 72,94%, sonstige: 1,18% • Selbsterfahrung des Alters Seite 20 worden. Wir konnten viele ten Personen aus erster Hand aktuelle Themen und Probleme Den Rückmeldungen nach zu schließen ist es wieder gelungen, • Rassismus. Menschenrechte verwirklichen Seite 21 internationale Gäste begrü- direkt vor Ort informieren aufzuzeigen und nicht hinzuneh- die Beziehung zu den Menschenrechten herzustellen sowie • Kinder sollen so sein dürfen, wie sie sind Seite 22 ßen, die sich gemeinsam und Fragen stellen können. men. Wir bedanken uns bei allen auf die Geschichte des Holocaust entsprechend einzugehen. • Zivilcourage. Menschenrechte schützen Seite 23 über die Arbeit zur Aufar- Wir wollen damit erreichen, Kooperationspartner*innen, Die Mechanismen der Diskriminierung wurden aufgezeigt und • ALLE Kinder haben Rechte! Seite 24 beitung der NS-Geschichte, dass das Thema im Bewusst- allen voran der Fachhochschule Handlungsmöglichkeiten entwickelt, was wir und wie wir etwas • Menschenrechte und Demokratie gehören zuammen Seite 25 aber auch zu den Menschen- sein bleibt und zur aktuellen für Soziale Arbeit, dem Roten tun können. Die Teilnehmer*innen konnten sich gut in die Veran- • Diskriminierung erkennen und verhindern: staltungen einbringen. rechten Gedanken gemacht Debatte wesentlich beiträgt. Kreuz, dem ÖGB Bezirk Perg, Statement für die Bewusstseinsregion Seite 26 haben. Das gemeinsame Die Entwicklung einer moder- der Frauenberatungsstelle Perg Mein persönliches Highlight war das Theaterstück der Volks- • Feed back Seite 27 Arbeiten an einem nen Gedenkstätte wird uns und allen anderen mitwirkenden schule St. Georgen im Rahmen der Eröffnung. Danke an Andrea Renoldner-Burianek, alle Kinder, Eltern und Großeltern, die mit- Infomarkt Seite 28 „NIE WIEDER“ steht voran. gemeinsam in den nächsten Organisationen für die Mitarbeit gewirkt und uns unterstützt haben. Dabei wurde in kindgerech- Zeitzeugengespräch Seite 30 Jahren beschäftigen. Danke und Unterstützung. Gemeinsam ter Form aufgezeigt, wie Populismus funktioniert und was wir an alle, die dabei konstruktiv können wir an einer lebenswer- Darüber hinaus Seite 31 gerade mit Bildung dagegen tun können. mitwirken und sich dabei ten Gesellschaft arbeiten, in der Internationales Treffen Seite 32 Und eines noch: Das Internationale Menschenrechtesymposium Ausstellungen Seite 34 engagieren. Diskriminierungen vermieden funktioniert deswegen so gut, weil viele Menschen, Organisati- werden und die Würde des Poetry Slam Seite 36 onen und Herzen, Hände und Hirne mitdenken, mitmachen und Menschen im Mittelpunkt steht. konkret mitorganisieren. Kultur Seite 38 Presse Seite 40 Mach mit – dann gelingt es: Das Internationale Menschenrech- Öffentlichkeitsaktion Seite 41 tesymposium sowie die Umsetzung der Menschenrechte. Menschen - Vortragende, Ehrengäste Seite 42 4 5
ERÖFFNUNG MAUTHAUSEN APPELL Die Eröffnung des Dritten Inter- germeister Ing. Erich Wahl MBA Privatuniversität, die mit ihrem Andrzej Romanczuk (Kreis Wlo- Abgerundet wurde der gelunge- des Internationalen Komitees der Nazi Kon- • die Infragestellung der grundlegenden Werte, nationalen Menschenrechtesym- und Frau Mag.a Andrea Wahl vielseitigen Repertoire begeis- dowa an der polnisch - urkraini- ne Abend mit dem gemeinsamen zentrations- und Vernichtungslager kurz vor die nach dem Zweiten Weltkrieg die Basis für posiums fand auch heuer wieder MBA, der Geschäftsführerin der terten. schen Grenze). Essen der bekannten Grubersup- den Wahlen zum Europa Parlament, 23. - 26. ein friedliches, tolerantes Europa waren, eines im Johann-Gruber-Pfarrheim in Bewusstseinsregion – übernahm pe und vielen inspirierenden Ge- Mai 2019. Europa, das sich für den sozialen Fortschritt In den gemischten Talkrunden St. Georgen/Gusen statt. Am 7. Frau Dr.in Christine Haiden, ihres sprächen, die bestimmt ihre Krei- einsetzt und wachsam bleibt gegenüber aller kamen mit Frau Bundesrätin Jo- November war bereits im Vorfeld Zeichens Chefredakteurin der se ziehen werden. Anlässlich der internationalen Befreiungsfeier im Versuche, die die nationalsozialistischen Übel hanna Miesenberger und Frau die große Aufregung zu spüren, Zeitschrift „Welt der Frauen“, die ehemaligen KZ Mauthausen in Österreich am 5. wieder hervorbringen wollen, Nationalratsabgeordnete Pet- die von der Theatergruppe der Moderation. Sie führte redege- Mai 2019 sind die Vertreter der Internationalen ra Wimmer Vertreterinnen aus • die geschichtliche Tatsache, dass es dieses Eu- 4. Klassen der VS St. Georgen/ wandt und mit Wortwitz durch Besprochen wurden unter an- Komitees der Nazi Konzentrations- und Vernich- der Politik, mit Herrn Bischof ropa schon vor der Unterzeichnung der Ver- Gusen ausging. Unter der Lei- das Programm. Die musikalische derem folgende Fragestellun- tungslager die 186 Stufen der berüchtigten To- Dr. Manfred Scheuer und dem träge von Rom gegeben hat: dieses Europa ist tung der Pädagogin Frau Andrea Umrahmung übernahm ein Gitar- gen: desstiege des Steinbruchs in Mauthausen hinauf- Vertreter der islamischen Religi- entstanden in den Köpfen und im Geiste der Renoldner wurde das Stück „Der renensemble bestehend aus Stu- gestiegen, um sich auf diese Weise für den Erhalt onsgemeinde Herr Murat Baser, „Muslime sind aufgrund der ex- tausenden Männer und Frauen aus ganz Euro- überaus starke Willibald“ nach dierenden der Anton Bruckner dieser Gedenkstätte und deren freien Zugang Vertreter der Glaubensgemein- tremistischen politischen Grup- pa, die von den Nationalsozialisten in den KZ dem gleichnamigen Kinderbuch auszusprechen. schaften zu Wort. pen, die im Namen des Islam gequält wurden. von Willi Fährmann zum Besten Wir freuen uns, dass wir Herrn auftreten, stark unter Rechtfer- gegeben. Dieser Auftritt sorgte Die Grußworte der internationa- Heute veröffentlichen sie folgenden Appell: Wir tragen in uns das Gedächtnis der Opfer der Guy Dockendorf vom Internatio- tigungszwang geraten. Werden für Standing Ovations und to- len Gäste und der Partnerstäd- Nazilager und fordern deshalb alle Europäer auf nalen Mauthausenkomitee, Frau Muslime aufgrund ihrer Religion Wir tragen das Erbe der Häftlinge der Nazi Ver- senden Applaus beim Publikum. ten überbrachten Claudia Hei- sich gegen Hassreden und nationalistische, ras- Dr.in Mathilde Schwabeneder in Österreich diskriminiert?“ nichtungs- und Konzentrationslager und vertei- mes und Nadia Frizzi von ANED sistische, fremdenfeindliche und antisemitische Nach einer kurzen Begrüßung und Herrn Dr. Dieter Schimang digen die Werte, die sie - oft bis zu ihrem Tode! Empoli (Partnerstadt Empoli); Ideologien aufzulehnen. Diese werden betrieben durch die Vertreter*innen der im Kreise der Redner begrüßen „Wir erleben eine neue Diskus- - verteidigt haben. Wir sind die Vertreter der Inter- Zuzana Pavlovská und Marti- von politischen Demagogen für die das eigene drei Gemeinden der Bewusst- durften, die durch ihre Beiträge sion über das Priesteramt für nationalen Komitees der Nazi Vernichtungs- und na Kutkova (Jüdisches Museum Wohlergehen und Glück auf der Ablehnung des seinsregion – für Mauthausen diese Eröffnung zu einem gelun- verheiratete Männer und das Konzentrationslager. Prag); Zdeněk Krejsa und Hana Anderen basieren, unter dem Vorwand ihres eth- Frau Vizebürgermeisterin Gudrun genen Auftakt einer großartigen Diakonat für Frauen? Ist der bis Rabenhauptová; (Partnerstadt Wir sind aufgebracht über die nationalistischen, nischen Ursprungs, ihres Glaubens oder ihrer po- Leitner, für Langenstein Frau Vi- Veranstaltung machten. jetzt geltende Ausschluss dieser Prachatice); Judith Schöni- populistischen und fremdenfeindlichen Vor- litischen Überzeugungen. Wir fordern euch alle zebürgermeisterin Gabriele Stitz, Gruppen von Weiheämtern aus cke (Bayrischer Rundfunk) und gangsweisen und Aktionen, die viele Staaten inständigst auf die schweren Lektionen der Ge- für St. Georgen/Gusen Herr Bür- Ihrer Sicht Diskriminierung?“ unseres Kontinents an den Tag legen. Wir sind schichte des 20. Jahrhunderts nicht zu vergessen überzeugt, dass diese in krassem Widerspruch und euch weiterhin einzusetzen für die grundle- „Menschen mit Beeinträchtigung stehen zum Geist der verschiedenen Schwüre, genden Werte, die diese Frauen und Männer, die und alte Menschen, die in Ihren die die KZ Insassen bei ihrer Befreiung gemacht die Nazihölle überleben durften, uns übermittelt Aufgabenbereich fallen, fühlen haben, insbesondere im „Mauthausen Schwur“ haben und die da heißen: Frieden, Dialog, Solidari- sich häufig noch diskriminiert, und im „Buchenwald Schwur“. Im Bewusstsein, tät, Respekt für die Menschenrechte und die Wür- weil ihre Teilhabe an der Gesell- dass diese politischen Aktionen, die zu Gewalt, de aller Menschen. schaft zu wenig unterstützt wird. Hass und undemokratischem Handeln aufrufen, „Empört euch!“: dieser Aufruf stammt vom frühe- Wie sehen Sie das?“ eine schwere Bedrohung für unser gemeinsames ren KZ Insassen Stéphane Hessel, einem großen Schicksal bedeuten, sind wir der Meinung, dass es Humanisten, Diplomat und Mitautor (mit René „Frauen haben sich im Laufe der unsere Pflicht ist das Europa Parlament auf folgen- Cassin) der Allgemeinen Menschenrechtserklä- vergangenen hundert Jahre viele de Missstände in Europa aufmerksam zu machen: rung der UNO von 1948. gesellschaftliche Felder erobert. Ist damit die Frage nach der Dis- • die Gefahren dieser politischen und menschli- Wir müssen uns empören und uns an all das erin- kriminierung schon erledigt?“ chen Entgleisungen, die wir in Europa beobach- nern und zusammen besser auf das was momen- ten, tan geschieht reagieren! 6 7
RUNDGÄNGE TATORT UND TÄTER*IN - ÜBER EIN IDYLLISCHES KZ-GEDENKSTÄTTE UMFELD, SEINE MENSCHEN „SPUREN EINER VERGESSENEN ZEIT- AUDIOWEG MAUTHAUSEN, UND IHRE BEZIEHUNG ZUR DAS KRIEGSGEFANGENENLAGER MAUTHAUSEN GUSEN BEGLEITETER RUNDGANG ALLGEGENWÄRTIGEN GEWALT IM ERSTEN WELTKRIEG“ Der Rundgang an der KZ-Ge- Die Teilnehmenden des Rund- Dieser Rundgang macht die Wer war Zuschauer*in, wer war Oberösterreich lag bei Kriegs- lige Lagergelände, den Zirkinger die Ansicht vertreten, dass da- Der AUDIOWEG GUSEN führt denkstätte Mauthausen be- gangs waren eingeladen, sich Verflechtungen des Ortes St. Täter*in, wer war Opfer und wie beginn weit von den Fronten Feldern, zum letzten noch erhal- mit ein eindrücklicher Appell für durch eine Siedlung, die nichts schäftigt sich damit, welche mit Fragen, Themen und Dis- Georgen an der Gusen, seiner kann man diese Begriffe im Zu- entfernt und galt zu dieser Zeit tenen Überrest des Kriegsgefan- Toleranz und Menschlichkeit und von ihrer furchtbaren Ver- Menschen im KZ gefangen ge- kussionen einzubringen und Bewohner*innen und der Kon- sammenhang mit dem Umfeld noch als wirtschaftlich reich. Da- genenlagers, den Soldatenfried- überdies eine dauernde Mah- gangenheit erahnen lässt. Die halten und ermordet wurden. Er bestimmten so den Verlauf zentrationslager Mauthausen auseinanderhalten – wie fließend her wurden auch sieben Kriegs- hof. Sie endete beim ehemaligen nung an die Schrecken des Krie- Stimmen ehemaliger Häftlinge, setzt sich auch damit auseinan- des Rundgangs mit. und Gusen zum Thema. Diese waren hier die Grenzen? Wir be- gefangenenlager errichtet, unter Spital der Kreuzschwestern, das ges verbunden ist. ehemaliger SS-Wachleute und der, wer die Täter*innen waren, Verflechtungen gab es auf ver- schäftigten uns mit Aussagen anderem in Mauthausen. während der Flecktyphusepide- heutiger Bewohner*innen er- Leitung: Besonders beeindruckend waren und wie das Konzentrationslager schiedenen Ebenen. Besprochen von und über Personen aus der mie im Jahre 1915 eine wichtige zählen die Geschichte des Ortes. Adam Schmidtberger Die Exkursion im Rahmen des die teilweise guten Vorkenntnis- in der damaligen Gesellschaft wurden die räumliche Nähe zu Region, über ihre Wahrnehmung Rolle spielte. Eindrücke und Gedanken, die wahrgenommen wurde. den Konzentrationslagern, die der Konzentrationslager, über Dritten Internationalen Men- se der Teilnehmer*innen und vor beim Gehen des Weges entste- Sichtbarkeit des Schreckens für Verbindungen zur SS und über schenrechtssymposium begann Alle Anwesenden waren vom allem ihr großes Interesse an der hen, werden anschließend in ei- die Menschen, die zu dieser Zeit Kontakte mit Häftlingen... beim Bahnhof Mauthausen, dem weithin sichtbaren italienischen Thematik. ner Reflexionsrunde besprochen. hier gelebt haben, und welche Ankunftstort der Kriegsgefange- Ehrenmale aus Carrara - Marmor Mit dabei in dieser Runde ist Leitung: Leitung: Dr. Ernst Gusenbauer Bedeutung dieser haben konnte. nen und führte über das ehema- tief beeindruckt. Einhellig wurde Herr Franz Hackl, Zeitzeuge, der Mag. Julia Mayr, a selbst Lehrling bei der DEST in Bernhard Mühleder Gusen war. Leitung: Terezina Barac 8 9
RUNDGÄNGE ACHMED. NEUES ÜBER DEN EIN KIND AUS MAUTHAUSEN. APPELLPLATZ GUSEN – BEISPIELE STEINBRECHER – FÜR EIN LEBEN EHEMALIGE SS-BARACKEN IN WÜRDE Bgm. Konsulent Ing. Erich Wahl, Der Rundgang mit 13 Teil- einem Videointerview mit Ach- Orte. Über den Umgang mit Der freigelegte Appellplatz in MBA zeigte beim Rundgang nehmer*innen begann beim med im sehr authentisch erhalte- erhaltenen Spuren und Relik- Gusen wurde Denkmal des Mo- durch St. Georgen/Gusen, dass Schloss Pragstein mit der Ver- nen Kinosaal vermittelten einen ten aus der NS-Vergangen- nats im Jänner 2016. Er ist erhal- öffentliche Einrichtungen barrie- lesung des Artikels 2 der All- Eindruck von der beklemmenden heit (z.B. am Marktplatz) und ten und muss unbedingt erhalten refrei gestaltet werden können. gemeinen Erklärung der Men- Schwere eines von Ausgrenzung über die Art der Erinnerung an bleiben, ebenso der Steinbrecher Wir besuchten „Betreutes Woh- schenrechte, dem Verbot der und Diskriminierung geprägten Opfer und Täter entwickelten und die ehemaligen SS-Baracken. nen“ und das Seniorenwohn- Diskriminierung. Das Schloss Lebens. Im anschließenden Rund- sich lebhafte Gespräche. Bei diesem Rundgang gab es heim, in dem ein würdiges Altern war der langjährige Wohnort gang erkundeten wir Achmeds neue Informationen über diesen in der Gemeinde möglich ist. Bei Abschließend besuchten wir des 1932 geborenen und mitt- damaliges Lebensumfeld, such- Teil der historischen Plätze und der „Lebenshilfe“ erfuhren wir das neu gestaltete HEIMAT lerweile verstorbenen Maut- ten die im Interview erwähnten man konnte sich direkt vor Ort mehr über das Leben von Men- Museum im Schloss Pragstein. hausners Achmed K.. Im Alter Plätze auf und riefen uns die ein Bild machen. schen mit Handicaps. Es setzt sich mit dem zwie- von neun Jahren kategorisier- damit verbundenen Personen spältigen Begriff „Heimat“ aus- Leitung: Leitung: Bgm. Konsulent Ing. ten ihn die Nationalsozialisten und Geschichten in Erinnerung. einander, und zwar anhand Konsulent Ing. Erich Wahl, MBA als „Negermischling“, er wur- Der Vergleich mit historischen von Beispielen und Objekten Rudolf A. Haunschmied, de rassistisch benachteiligt Fotos aus der NS-Zeit vertiefte aus der lokalen Geschichte. Dr. Paul Mahringer und verfolgt. Ausschnitte aus die Wirkung der authentischen Die Frage, was für Achmed „Heimat“ gewesen sein könn- te, führte uns rasch zu einer angeregten Diskussion über unsere eignen Auffassungen von „Heimat“, aber auch zur gegenwärtig häufigen Inst- rumentalisierung des Begrif- fes, der im politischen (und öffentlichen) Diskurs wieder häufig zur Ausgrenzung von Personen und Gruppen be- nutzt wird. Leitung: Mag. Franz Pötscher 10 11
PODIUMSGESPRÄCH AUFZEIGEN – NICHT HINNEHMEN! Die Talkrunde zum Thema „Diskriminierung durchzieht unseren Alltag“ wurde heuer von Wolfgang Ritschl vom ORF moderiert. Eine eigene Sendung darü- ber gab es mit Michael Diesenreiter auf Radio FRO, einem Radiosender mit Sitz in Linz. Diese Sendung ist unter folgendem Link nachzuhören: https://cba.fro.at/435492. Eingangs wurden unsere Talkgäs- zur Feststellung der Identität raubend, plündernd, mordend hen jemals rehabilitiert. Heute te gebeten, ihre eigenen Erfah- gibt. Dabei kommt es zu Ta- und schändend durchs Land ge- lässt sich eine Besserung, was rungen von Diskriminierung im schenkontrollen und von den zogen.“. Dies ist besonders für den Umgang mit als „asozial“ be- Alltag zu schildern und im wei- Polizist*innen wird in Frage ge- die Überlebenden vom ehema- zeichneten Menschen betrifft, teren Gesprächsverlauf auszu- stellt, ob das benutzte Fahrrad ligen KZ Mauthausen und de- feststellen. führen, welche Möglichkeiten es nicht doch vielleicht gestohlen ren Nachkommen ein Schlag ins gibt, um diesen Ausgrenzungen sei. Betroffene werden mit ge- Gesicht. Nach einem Sturm der Als Resümee kann man sagen, entgegenzuwirken. Dabei kamen ringschätzigem „Du“ angespro- Entrüstung und dem Klagsweg, dass auch in der heutigen Zeit vielfältige gute Lösungsansätze chen, einzig aufgrund der Tatsa- welcher letztlich bis zum Euro- Diskriminierung und Ausgren- zu Tage. che, dass jemand nicht wie ein/e päischen Gerichtshof führte und zung noch immer allgegenwärtig Österreicher*in aussieht. Wird in Folge eine noch offene Klage ist und dass es an jedem Einzel- Von Frau Klaudia Karoliny wurde eine Kontrolle in Frage gestellt, gegen den Staat Österreich nach nen liegt dagegen aufzustehen aufgezeigt, dass überforderte stößt man sehr rasch an unüber- sich zog. Dies macht klar, dass und Fehlverhalten aufzuzeigen. Busfahrer*innen beeinträchtig- windbare Grenzen. Hier ist eine sowohl Vernetzung als auch eine Ebenso ist es wichtig, die eige- te, im Rollstuhl sitzende Fahr- Bewusstseinsbildung in der Exe- gesellschaftspolitische Sensibili- nen Einstellungen und Wahr- gäste einfach nicht mitnehmen, kutive unumgänglich, um beste- sierung heute wichtiger ist denn nehmung zu reflektieren und obwohl es die technischen hende Vorurteile auszuräumen. je. achtsam mit allen Menschen um- Möglichkeiten dazu gibt. Die Ebenso steht am Arbeitsmarkt zugehen. Gesetzeslage hat sich bereits häufig die Herkunft und nicht die Frau Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr deutlich gebessert, doch trotz Qualifikation im Vordergrund, sprach darüber, dass es selbst der Beseitigung von Barrieren ist was einer weiteren Sensibilisie- nach der Befreiung der Arbeits- eine Beförderung immer noch rung bedarf. und Konzentrationslager eine nicht sichergestellt. Um hier eine Form der Diskriminierung von so- Verbesserung zu bewirken be- Herr Dr. Robert Eiter sprach von genannten „asozialen“ Menschen darf es der Sensibilisierung, der einer anderen Form der Diskri- gab. Diese waren aufgrund kör- Aufklärung und der Schulung minierung. Immer noch sind ein- perlicher oder gesundheitlicher • Klaudia Karoliny: ist Teil der • Sabri Opak: ist Spezialist für • Mag.a Dr.in Brigitte Halb- • Dr. Robert Eiter: Journalist der Bediensteten. Auch sind die schlägige Zeitschriften in Um- Beeinträchtigungen nicht in der Selbstbestimmt-Leben-Bewe- interkulturelles Coaching und mayr: beschäftigt sich mit und Jurist, OÖ. Netzwerk ge- Betroffenen dazu aufgerufen, lauf, die ungestraft Aussagen Lage, die für sie vorgesehenen gung. Diese Bewegung steht für Extremismus, Jihadismus historischen Themen der Zeit gen Rassismus und Rechtsex- den Schritt zur Schlichtung zu tätigen, die damit die Massen- Arbeitsstellen anzunehmen und für Gleichstellung, Chancen- und Deradikalisierung, Linz des Nationalsozialismus, Mit- tremismus, Vorstandsmitglied wagen, um auf die bestehenden morde der ehemaligen Konzen- wurden deshalb unverschuldet gleichheit und Selbstbestim- gestalterin Ausstellung „aso- Mauthausen Komitee Öster- Defizite hinzuweisen. trationslager legitimieren wol- interniert. Ihnen wurde weder mung von Menschen mit Be- zial“, Moderatorin im Prozess reich, Experte Verbotsgesetz len. Eine dieser haarsträubenden Schadensersatz zugesprochen hinderungen. Sie versteht sich der Bürger*innenräte der Be- Vertreter von Betroffenen der Herr Sabri Opak erzählte davon, Aussagen zitierte er: „Mauthau- noch wurden sie in ihrem Anse- als Expertin in eigener Sache wusstseinsregion Mauthausen Diskriminierung dass es im Linzer Franckviertel sen befreite als Massenmörder – und lebt nach dem Motto: – Gusen – St. Georgen/Gusen immer wieder Polizeikontrollen überlebende KZ-Häftlinge seien Nichts über uns (Menschen mit Behinderungen) ohne uns! 12 13
WORKSHOPSM WORKSHOP WORKSHOP ASOZIAL „NACHBARN, DIE VERSCHWINDEN“ In diesem Workshop wurde ein Der Workshop ermutigte junge REFERENTINNEN Überblick über die wichtigsten Menschen herauszufinden, war- um während des Zweiten Welt- Aspekte der Verfolgung von Mädchen und Frauen als „asozi- krieges Menschen mit jüdischer al“ Stigmatisierte in Konzentrati- Religion einfach verschwanden. onslagern gegeben. Der Umgang Das Format sollte dazu anregen, mit den vermeintlich „Anderen“ über den Holocaust und die Ge- wurde thematisiert. Weiters schehnisse in der Zeit des Nati- wurde gezeigt, dass Tendenzen onalsozialismus nachzudenken der Ausgrenzung, Stigmatisie- und Antisemitismus in der heuti- gen Zeit zu diskutieren. rung und Disziplinierung eine jahrhundertelange Geschichte haben, die ihren Höhepunkt in Jüdisches Museum Prag der Radikalisierung im National- Mag.a Dr.in sozialismus, jedoch nicht ihren Helga Amesberger, Endpunkt hatten. Institut für Konfliktforschung REFERENTINNEN Zuzana Pavlovská Martina Kutkova Mag.a Dr.in Brigitte Halbmayr, Institut für Konfliktforschung 14 15
WORKSHOP WORKSHOP QUEERING ALLTAG - VON SPRACHE UND ANDEREN „MEHR KOPF ALS TUCH“ SEXUELLEN IDENTITÄTEN (ALICE MOE) In diesem Workshop stellten Körperübung und Diskussion: schlechtlichkeit, Transgender, Mit der Thematisierung der • Das Kopftuch als Projektions- REFERENTIN sich die Teilnehmer*innen dem Wie stehe ich heute da, wie Pansexualität, Genderperfor- Verwendung von Tüchern als fläche Selbstreflexion REFERENTIN Gedankenexperiment und der fühlt es sich an? Wie würde ich mance Kopfbedeckung setzten sich • Fremdbild schreibt sich oft in Diskussion: Mit welchem Prono- dastehen, wenn ich Mann/Frau/ Sensibilisierung für Sprache, die Teilnehmer*innen in diesem das Selbstbild ein men möchtest Du angesprochen ohne Geschlecht wäre? Was war Sprachgebrauch, Ansprachen Workshop auseinander und erör- • Keine Verbote, denn nur Be- werden? Warum, und war/ist das (un-)angenehm, anders oder neu und absprechen. Wer wird von terten die nachstehenden Punk- gegnung und Dialog fördern immer so? in den unterschiedlichen Körper- wem wie benannt, definiert, dis- te: das Verständnis für die Vielfalt (Selbst-)Identifikation und Dar- positionen? kriminiert, akzeptiert? • Welches Bild wird angeboten? in einer Gesellschaft stellung von Menschen entlang Diskussion von Begriffen und Fragen und Antworten mit In- (Medien/Politik/Forschung) eines Spektrums anstatt binärer Konzepten: Sex, Gender, Gen- puts aus einer „Betroffenen“per- • In Österreich kein Bild vom Is- Normen – diverse geschlecht- derfluid, nonbinary, Interge- spektive lam bzw. muslimischen Frauen liche und sexuelle Identitäten zu haben, ist nicht möglich (auch in der Tier- und Pflanzen- welt) Alice Moe, Mag.a Amani Abuzahra, M.A. Jugend- und Community- Forscherin und referentin HOSI-Linz Erwachsenenbildnerin 16 17
WORKSHOP WORKSHOP FRAUENRECHTE SIND MENSCHENRECHTE (ANTI-)DISKRIMINIERUNG UND GLEICHSTELLUNG AM ARBEITSPLATZ Wie sehr sich die Diskriminierung Fragen die geklärt wurden: • Rechtsordnung für für den*die Arbeitnehmer*in) REFERENTINNEN von Frauen durch die Weltge- • Persönliche Erlebnisse zu: Arbeitnehmer*innen: - Wie funktioniert das? Wie REFERENT*INNEN schichte zieht, wurde in diesem Arbeitsverträge, Betriebs- werden Gesetze beschlossen? Diskriminierung am Arbeits- Workshop ausgearbeitet. Daher vereinbarungen, Kollektiv- platz, gewerkschaftliche und • Diskriminierung => Gleichbe- ist es wichtig die Geschichte zu verträge, einfache Gesetze, frauenpolitische Arbeit, Frau- handlungsanwaltschaft, Arbei- kennen. Verfassung, EU-Recht, Men- en- und Männerquoten, Be- terkammer schenrechte, - Günstig- Frauenrechte untrennbar mit rufswahl, (Nicht-)Regelung der keitsprinzip (was ist besser Menschenrechten und Demokra- Hausarbeit, - Warum ist das tisierung verbunden so? Am Weg zu Gleichstellung gibt es Fort- aber auch Rückschritte z.B. Umgang mit Frauenvolksbegeh- ren, Rücknahme aus Regierungs- Mag.a Gabriele Schauer programm (Frauenministerium), Gabriele Auinger, Frauenberatungsstelle Perg Kürzungen bei frauenspezifi- ÖGB Frauenvorsitzende und schen Einrichtungen… Personalvertreterin Besichtigung Wahlzelle: Mobiles Ausstellungsstück von Ausstel- lung 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich (Volkskunde Muse- um Wien, hier in der NMS bis So Mittag zu besuchen) „Wir brauchen wieder ein Gol- denes Zeitalter (68-95) für Frau- en und gutes Leben für alle“ Mag.a Heidi Wabro Klaus Pachner, Frauenberatungsstelle Perg ÖGB Regionalsekretär 18 19
WORKSHOP WORKSHOP SELBSTERFAHRUNG DES ALTERS RASSISMUS – PROJEKT AUS PRACHATICE (TSCHECHIEN) MENSCHENRECHTE VERWIRKLICHEN UND DAS ROTES KREUZ PERG - Im ersten Teil wurde berichtet Auch in der heutigen Zeit ist Ras- und gezeigt, wie alte Menschen sismus immer noch allgegenwär- in Prachatice (Tschechien) leben tig. Wie man ihn aufzeigen und und welche unterschiedlichen dem entgegentreten kann wur- sozialen Unterstützungen und de hier erarbeitet. Einrichtungen es gibt. „Ich habe viel zu lange geschwie- - Angebote mit Musik, Sport gen. Ich möchte jetzt aufstehen und kreativem Tun mit dem und etwas gegen Alltagsrassis- Schwerpunkt auf soziale Kontak- mus tun!“, „Es braucht mehr mu- te, betreubares und betreutes tige Menschen, damit Rassismus Wohnen, Pflegeeinrichtungen, ein Ende finden kann.“ (Aussagen palliative Einrichtungen und Hos- einiger Teilnehmer*nnen) piz Sich Startbedingungen und - Es wurden auch praktische Chancen verschiedener Men- Übungen durchgeführt, unter schen sowie den eigenen Zu- anderem mit einer Alkoholbril- schreibungen gegenüber ande- le, Handschuhe mit elektrischen ren Personen bewusst werden. Stromschlägen, die Parkinson si- mulieren und einen Körperanzug, Über den Ursprung von Rassis- der das Gefühl eines alten Men- mus und heutige Ausprägungen schen bei Bewegung simuliert. erfahren. - Im zweiten Teil hat das Rote Eigene Diskriminierungserfah- Kreuz Perg ihre Tätigkeiten und rungen und Alltagsrassismus re- Einrichtungen im Bezirk Perg flektieren. vorgestellt und erklärt, unter an- derem auch die Hilfestellungen Medien, Werbung, Spielsachen, für betreuende Angehörige, das Sprichwörter… als permanente Netzwerk Demenz und den Ge- alltägliche Verstärker wahrneh- Leitung: men. (Reproduktion) nerationenpark, Rot Kreuz Markt. Rotes Kreuz Perg - Am Ende ging es um die Ver- Bildung, Aufklärung, Reflexion als netzung der beiden Projekte Vertreterinnen der Stadt möglichen Lösungsansatz erken- Prachatice nen. 20 21
WORKSHOP WORKSHOP „KINDER SOLLEN SO SEIN DÜRFEN, WIE SIE SIND.“ – ZIVILCOURAGE JANUSZ KORCZAK UND KINDERRECHTE Die Teilnehmer*innen dieses Lernen am/ im Alltag • Gib Menschen den Mut dran In unserem täglichen Leben sind • Welche Strategien für coura- • Erkenntnisse: Wenn ich hin- REFERENT*INNEN Workshops lernten die pädago- Arbeite an deiner Haltung (Päda- zu glauben, dass sie sich selbst wir immer wieder gefordert, giertes Verhalten gibt es? schaue, kann ich etwas tun. REFERENTEN gischen Grundpfeiler von Janusz gog*innen) definieren couragiert zu handeln. Durch Rollenspiele wurden Handlungsmöglichkeiten hän- Korczaks Arbeit kennen. • „Ich entscheide wer ich bin“ • Wann braucht es Zivilcourage? mögliche Handlungsmöglich- gen von der Situation ab. Mu- • Lerne dich selbst kennen, be- Janusz Korczak (Arzt und Päda- Durch eine Übung wurden die keiten erarbeitet -was kann ich tig sein ist wichtig und zahlt vor du Kinder kennen lernst Um nachhaltig die Gesellschaft goge; Leiter eines Waisenhau- 3 Formen der Gewalt und de- tun: verbal einschreiten, höf- sich aus. • Stelle Fragen und beobachte, zu verändern braucht es eine ses) war ein emotionaler und ren Dimensionen erarbeitet: lich und deeskalierend einwir- um zu einer ethischen Grund- Änderung der Pädagogik Ausbil- reflektierter Mensch physische Gewalt, psychische ken, solidarisieren, ablenken, haltung zu kommen dung Gewalt, strukturelle Gewalt. Unterstützung holen, Stellung beziehen, ... DSA Dipl. Päd. Irmi Novotny, Wolfgang Fehrerberger B.A. Janusz-Korczak-Gesellschaft SOS Menschenrechte Wien Karl Garnitschnig, Dieter Turk M.A. Janusz-Korczak-Gesellschaft SOS Menschenrechte Wien 22 23
WORKSHOP WORKSHOP ALLE KINDER HABEN RECHTE! MENSCHENRECHTE UND DEMOKRATIE GEHÖREN ZUSAMMEN Workshops in den Schulen: NMS Mauthausen, NMS St. Georgen/Gusen, NMS Luftenberg, Bad Kreuzen In diesem Workshop wurde Der Bericht dazu kommt dies- Hit für die meisten, auch den noch mehr Zeit gewünscht, um auch in einer Demokratie gesell- den Kindern auf kreative und mal aus der NMS Bad Kreuzen Film fanden sie sehr informativ. das Thema zu vertiefen, sind es schaftlich schwächer gestellte unterhaltsame Weise Kinder- von Antonia Frühwirth. Bei manchen Schüler*innen gab doch Informationen, die Einblick Menschen gibt, die Hilfe und Un- rechte nähergebracht. Beim Kin- Auch im Schuljahr 2019/20 war es ein Aha-Erlebnis, indem sie in die Realität bzw. den Alltag terstützung brauchen. Um das zu derrechte-Memory lernten sie es möglich, eine Trainerin und feststellten, dass die Menschen- geben. Die Entscheidungsfragen erkennen, muss man allerdings diese zuerst kennen, um dann einen Trainer der Organisation rechte auch für sie gelten. Uni- empfanden sie als eine sehr gute Bescheid wissen. beim Kinderrechte-Baum und SOS-Menschenrechte einzula- sono stellten sie fest, dass jeder Übung, auch wenn es teilweise den Kinderrechte Statuten eine den. Die Workshops an unserer Mensch wertvoll ist, egal woher schwierig für sie war zu erken- Einladung zum Hinterfragen und Schule wurden im Rahmen des er stammt und welche Geschich- nen, ob etwas demokratisch ist Diskutieren zu bekommen. So 3. Internationalen Menschen- te der Mensch hat. Auch ist es oder nicht. Die Übung ermöglich- rechtesymposiums veranstaltet, ihnen wichtig zu wissen, was sie te ihnen herauszufiltern, ob sie gelang es die Kinder unter akti- welches die Bewusstseinsregion dürfen und was nicht und ihre Entscheidungen/Rechte gut und vem Einsatz ihre Rechte aufzu- Mauthausen – Gusen – St. Ge- Rechte zu kennen. Denn wer fair finden oder dadurch jemand zeigen. orgen ausrichtete. Ein herzliches um die Menschenrechte weiß, benachteiligt wird. Durch den Leitung: Dankeschön, dass wir auch die- der kann dafür eintreten und Workshop ist den Schüler*in- Kinderfreunde Mühlviertel ses Jahr wieder dabei sein durf- aufzeigen, wenn diese verletzt nen bewusst geworden, dass es ten. werden, weil man sie Menschen vorenthält. In den beiden zweiten Klassen ging es darum, „Was, Wer, Wo. Der Workshop „Demokratie. Menschenrechte kennenlernen“ Menschenrechte ermöglichen“ und das neu erworbene Wissen wurde in den beiden dritten Klas- auch gleich anzuwenden. Einige sen angeboten. „Abwechslungs- der Schüler*innen waren über- reich, spannend, interessant rascht, dass die heute geltende und knifflig“, so empfanden viele Fassung der Menschenrechte Schüler*innen die Auseinander- erst im Jahr 1948 entstanden setzung mit dem Thema. Sehr ist. Dass es gar nicht so einfach gut fanden sie die Abwechslung ist, Entscheidungen zu treffen, zwischen Theorie und Spiel, ob- welche im Sinne der Menschen- wohl es ihnen anfangs nicht rechte sind, davon konnten sich leichtgefallen war, ein Men- die Schüler*innen bei den prakti- schenrecht zu benennen. Trotz schen Übungen überzeugen. Das vieler neuer Informationen, wel- Spiel mit den Entscheidungsfra- che sehr gut erklärt wurden, hät- gen und die Seereise waren der ten sich manche Schüler*innen 24 25
FEEDBACK WORKSHOP DISKRIMINIERUNG ERKENNEN UND VERHINDERN: STATEMENT FÜR DIE BEWUSSTSEINSREGION Was war die wertvollste Erfahrung, die Sie im Zuge des Dritten Internationalen Menschenrechtesymposiums gemacht haben? LEITUNG Teilnehmer*innen: Maßnahmen bekannter und Referent*innen: bewusster zu machen. • Rundgang Appellplatz • Verschiedene Blickwinkel, und Steinbrecher in • Meine Erfahrungen im Erfahrungen der Teilneh- Gusen Queering Workshop mer*innen zu erfahren • Begeisterung und • Der Austausch und die aktive • Die Anwesenheit so vieler Aufrütteln Teilnahme und Ermutigung, junger Menschen. seine Stimme zu erheben und • Vergangenes nicht zu • Die Tiefe der Interpretation mitzureden vergessen und stetig der Zitate. auch gedanklich darauf • Workshop Frauenrechte • Das Interesse am Thema. zurück zu kommen • Zeitzeugengespräch • Unwissenheit über die • Dass es zunehmend • Das länderübergreifende eigenen Rechte im Arbeits- wichtig ist, die Allge- Dr. Alfred Zauner, Arbeiten und Reden leben und den Konzentrati- meine Erklärung der Amnesty International onslagerkomplex Gusen Menschenrechte durch • Sensibilisierung für geeignete Initiativen und Diskriminierungen im Alltag u.a. Vertreter*innen aus den drei Gemeinden 26 27
INFOMARKTM Auch beim Dritten Internationa- Diakoniewerk, Migrare, Frauen- gesanglichen Einlagen haben die wieder zahlreiche Kontakte ge- len Menschenrechtesymposium beratungsstelle Perg, perspek- Bewohner*innen und Betreu- knüpft und Netzwerke ausge- durften wir wieder zahlreiche tive mauthausen, HOSI- Linz, er*innen der Lebenshilfe St. Ge- baut werden. Organisationen und Vereine be- Aufeinander zugehen OÖ, das orgen die ankommenden Gäste grüßen, deren vorrangiges Be- Kollektiv, ÖGB, Vertreter*innen zum Mitsingen animiert. Mit dem Infomarkt zeigten wir, tätigungsfeld mit Menschen zu aus Prachatice, war es uns eine wie allgegenwärtig auch in der tun hat, die sich im täglichen besondere Freude, die örtliche All diese Vereine und Organisati- heutigen Zeit Diskriminierung Leben mit Ausgrenzung, Diskri- Lebenshilfe in unserer Mitte onen wurden auf vorbereiteten und Ausgrenzung immer noch minierung oder Unterdrückung begrüßen zu dürfen. Durch ihre Plakaten in einer Ausstellung sind und welche Möglichkeiten auseinandersetzen müssen. Ne- Anwesenheit haben wir ein wei- vorgestellt. So konnten sich die wir haben, um dagegen vorzu- ben SOS Menschenrechte, Kup- teres Tabuthema, welches im- zahlreichen Besucher*innen über gehen oder Betroffene zu unter- fermuck’n, Kinderfreunde Mühl- mer noch in unserer Gesellschaft die jeweiligen Projekte informie- stützen. viertel, Amnesty International, existiert, zahnlos gemacht. Mit ren. Auch in diesem Jahr konnten CHTE SYMP OSIUM NALES MEIONNSCHENRE – GUSEN –ST . GEORGEN TERNATIOUSS DRITTES INBER TSEINSREG MAUTHAUSEN 2019 BEW 7.-10. NOVEM gK upfermuckn Straßenzeitun Obdachlose Verein Arge für 0732/770805-19 bdachlose.at | Tel.: zauner@arge-o Kontakt: Email: G BESCHREIBUN r vom Verein Arg e ist 1996 aus eine Noch heute g Kupfermuckn eibwerkstatt entstanden. sich Die Straßenzeitun durchgeführten Schr nen-Redaktion, die für Obdachlose ten Texte aus der Betroffe von 250 Wohnungslosen stammen die meis ßenzeitung wirdmplaren verkauft. So h trifft. Die Stra jeden Mittwoc hen Auflage von 30.000 Exe einem kleinen in einer monatlic fermuckn immer mehr, von n Zeitungen der meistgelesene gelingt es der Kupschen Korrektiv zu einer gesellschaftspoliti zu werden. Oberösterreichs ng workshop 1996 from a writi was created in the texts are from r Kupfermuckn today, most of The street pape homeless. Even t paper is sold by 250 association for nesday. The stree organized by the every Wed s. Thus, the Kupf ermuckn rs meeting of 30,000 copie the affected edito circu latio n ctive to one of the most le in a monthly -political corre homeless peop a smal l socio and more, from succeeds more r Aust ria. papers in Uppe widely read news CHTE MENSCHENRE rde und Rechten . und gleich an Wü Vernunft und Geburt an frei mit Wir alle sind von geboren. Alle Menschen sind Weise behandelt Wir alle sind frei Wir sollten alle auf dieselbe Gewissen begabt. ekt mit dem The ma werden. eit sich Ihr Proj Menschenrechte kurz dar, inwiew für Bitte stellen Sie rde auseinandersetzt bzw. sich der Men sche nwü einsetzt. Durch ng Menschenrecht! g und Beschäftigu Wohnen ist ein vention, mobile Wohnbetreuuner wieder den Delogierungsprä ein Arge für Obdachlose imm keine Wohnung – – versucht der Ver ine Arbeit – keine Wohnung Teufelskreis „Ke durchbrechen.“ keine Arbeit“ zu sen – St.Georgen“ St.Georgen/Gu ausen – Gusen estraße 7, 4222 region Mauth Büro und Zustelladresse: Gewerb „Bewusstseins Mauthausen, .eu echtesymposium Marktplatz 7, 4310 www.menschenr Mitteln Gefördert aus ms des Sozialministeriu 28 29
DARÜBER HINAUS ZEITZEUGENGESPRÄCH MIT FRANZ HACKL 92 Jahre, wohnhaft im Seniorium Mauthausen FILM FILM DAS MÄDCHEN WADJDA FEMALE PLEASURE Im Anschluss an verschiedene die Bedingungen im Lager waren 17. Oktober 2019, ten Mixtapes auf dem Pau- 26. Oktober 2019, und Hürden hinweg stattfinden Rundgänge gab es auch in die- und auch wie die Bevölkerung Aktivpark 4222 senhof zu Geld zu kommen, Programmkino Katsdorf soll. Der Film zeigt eindrücklich sem Jahr wieder die Möglich- reagiert und gehandelt hat. Heu- auffliegt, droht ihr sogar der den Kampf der Protagonistinnen Wadjda (Waad Mohammed) ist Fünf Frauen brechen die Regeln keit zum Zeitzeugengespräch te mahnt er zur Wachsamkeit Verweis von der Schule. Einen gegen die Unterdrückung der ein zehnjähriges Mädchen und des Schweigens, die ihnen die mit Herrn Franz Hackl. Er ist im und dass gewisse gesellschafts- letzten Trumpf hält sie aber weiblichen Sexualität sowie die lebt in Riad. Jeden Morgen wirft Gesellschaft sowie ihre religiösen Wienergraben in Mauthausen politische Ereignisse darauf hin- noch in der Hand: Sie will den oftmals gewalttätigen Reaktio- sie sehnsüchtige Blicke auf ein Gemeinschaften mit ihren von aufgewachsen und hat in seiner deuten würden, dass sich erneut Koran-Rezitationswettbe- nen ihrer Mitmenschen. grünes Fahrrad, das in einem Männern beherrschten Struktu- Jugend eine Lehre zum Schlos- eine braune Entwicklung in unse- werb gewinnen, der mit ei- Spielzeuggeschäft angeboten ren auferlegen. Mit enorm po- Mit diesen beiden, sehr aufwüh- ser bei den Deutschen Erd- und rer Gesellschaft breit mache. nem hohen Preisgeld dotiert wird. Doch Mädchen in Sau- sitiver Energie und aller Kraft lenden Filmen, konnten wir ein Steinwerken (DEST) im ehemali- „Seid wachsam!“ ist sein mah- ist. Ganz von ihrem Wunsch di-Arabien ist es untersagt, mit setzen sie sich für sexuelle Auf- breites Publikum ansprechen gen Konzentrationslager Gusen nender Appell. Diese Gespräche beseelt verschließt sie die dem Rad zu fahren und ohnehin klärung und Selbstbestimmung und zur anschließenden Diskussi- absolviert. Dort hat er mit Häft- wurden von Frau Terezina Barac Augen vor den Problemen ih- fehlt Wadjda das nötige Geld. aller Frauen ein, die über gesell- onen beitragen. lingen aus unterschiedlichen Na- moderiert und manch ein/e Be- rer Mutter (Reem Abdullah): Trotzdem will sie sich diesen schaftliche und religiöse Normen tionen zusammengearbeitet und sucher*in konnte sich das was er Wadjdas Vater (Sultan Al As- Traum um jeden Preis erfüllen. wurde so Zeuge der Ereignisse hörte nur schwer vorstellen. saf) steht kurz davor, sich eine Als ihr Plan, mit dem verbote- dieser Zeit. Er hat miterlebt, wie weitere Ehefrau zu nehmen. nen Verkauf von selbstgemach- 30 31
DARÜBER HINAUS VORSCHAU INTERNATIONALES TREFFEN MENSCHENRECHTE BEFREIUNGSFEIER 2020 SYMPOSIUM 2020 Teilnehmer*innen der Part- operationen, Projekten folgende Die Vorbereitungen zum Vierten Die Befreiungsfeiern anlässlich des nerstädte Florenz, Empoli und Punkte festgehalten: Prachatice sowie eine Delega- Internationalen Menschenrechtesymposium 75. Jahrestages der Befreiung der Die Organisationen fühlen sich tion aus dem Kreis Wlodowa, 5. - 9. November 2020 laufen bereits. Konzentrationslager werden von dem Mauthausen Schwur „NIE- Vertreter*innen des Jüdischen MALS WIEDER!“ verpflichtet und Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Mai 2020 mit dem Museums in Prag und Vertre- Arbeit der Erinnerungsarbeit, weitergetragen werden können Es wird auf dem Inhalt des Artikel 3 der Menschen- wollen dazu beitragen, dass sich ter*innen aus den Schulen von Menschenrechtebildung und in in Anbetracht dessen, dass fast Schwerpunkt „Menschlichkeit ohne Grenzen“ derartige grauenhafte Ereignisse Erasmus+ Projekten nahmen der antifaschistischen Arbeit. keine Zeitzeugen mehr am Le- rechtskonvention „Recht auf Leben und Freiheit. des Holocausts nicht wiederho- an dem internationalen Tref- len. ben sind. Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicher- stattfinden. fen teil. Insbesondere das Zusammen- Die Organisationen nehmen die treffen von Jugendlichen in den Die Vernetzung von internatio- heit der Person“ basieren. An diesem Wochenende wird auch das Bei einem Workshop im Schloss verschiedenen Zusammenhän- nalen Organisationen, Netzwer- Internationale Konvention der Pragstein wurde über ein ge- Menschenrechte als Basis und gen von Freizeitpädagogik und ken, staatlichen Einrichtungen, Wir freuen uns über Anregungen, Ideen und Ihre Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte meinsames internationales Me- im schulischen Kontext bilden von Kommunen, von Organisa- morandum diskutiert, welches Leitlinie für ihr Handeln und Tun. Teilnahme. „Bergkristall“ feierlich eröffnet. eine wichtige Basis dafür. tionen der Zivilgesellschaft und eine Grundlage für die Zusam- Der Austausch von Aktivitäten Bildungseinrichtungen aller Al- menarbeit aller interessierten und die Erfahrungen bilden eine Zentrale Fragen der Zukunft tersgruppen stärkt die Arbeit Organisationen sein soll. Basis für wichtige Basis in der konkreten werden sein, wie Erinnerungen aller Beteiligten und stützt die die Diskussion ist: an die nächsten Generationen gemeinsame Arbeit. Die Bewusstseinsregion Maut- hausen – Gusen – St.Georgen und ihre internationalen Partner leben in einer Welt mit globalen Entwicklungen. Die gemeinsame Geschichte der Zeit des Natio- nalsozialismus prägt das Handeln und Engagement in der Gegen- wart. Die Bewusstseinsregion Maut- hausen – Gusen – St. Georgen hat gemeinsam mit den interna- tionalen Teilnehmer*innen des dritten internationalen Men- schenrechtesymposiums 2019 für die Zusammenarbeit bei inter- nationalen Partnerschaften, Ko- 32 33
AUSSTELLUNGENM „DIE WAHLZELLE“ torische Plakate erzählten, wie „ASOZIAL“ „30 JAHRE „NACHBARN, DIE VERSCHWINDEN“ „Die Wahlzelle“ erzählte von historischen Zusammenhängen Frauen als Wählerinnen ent- „DIE WEIBLICHE KOPFBEDECKUNG - KINDERRECHTE“ zwischen der Republiksgründung deckt und von den Parteien ZWISCHEN TRADITION UND PROVOKATION“ 1918 und der damit einherge- umworben wurden. Politike- Jedes Kind hat Rechte – und henden Einführung des Frauen- rinnen des 19. und 20. Jahrhun- Die Ausstellung gab einen Über- Die Ausstellung ermutigte junge über den Holocaust und die Ge- zwar die gleichen Rechte, ganz wahlrechts. Mit der Gründung derts wurden vorgestellt und blick über die wichtigsten Aspek- Menschen herauszufinden, war- schehnisse in der Zeit des Nati- gleich an welchem Ort der Welt der Republik wurde vor mehr als konnten mitgenommen wer- te der Verfolgung von Mädchen um während des Zweiten Welt- onalsozialismus nachzudenken es aufwächst. Dazu gehört das 100 Jahren ein Meilenstein für den – die Portraits standen als und Frauen als „asozial“ Stigma- krieges Menschen mit jüdischer und Antisemitismus in der heuti- Recht, gesund und sicher aufzu- die Gleichberechtigung gesetzt Abreißkalender zur Verfügung. tisierte in Konzentrationslagern. Religion einfach verschwanden. gen Zeit zu diskutieren. wachsen und sein volles Poten- – das Wahlrecht für Frauen. Die Ebenso thematisiert wurden Sie thematisierte den Umgang Das Format sollte dazu anregen, zial zu entwickeln sowie darauf, Jüdisches Museum Prag Wahlzelle als symbolischer Ort Ausschlüsse vom Wahlrecht mit vermeintlich „Anderen“. Es ernst genommen und beteiligt des Wählens präsentierte die Ge- (etwa wegen der „Sittlich- wurde gezeigt, dass Tendenzen zu werden. In diesem Jahr feierte schichte und Auswirkungen des keit“) und die Abschaffung der der Ausgrenzung, Stigmatisie- die UN-Kinderrechtskonvention Frauenwahlrechts. Neben dem bürgerlichen und politischen rung und Disziplinierung eine ihren 30. Geburtstag: Das Kinder- Kampf von Frauen um ihr Wahl- Rechte im Austrofaschismus jahrhundertelange Geschichte rechtsjahr 2019 war eine Chance, recht wurden auch verschiedene und Nationalsozialismus. haben, die in der Radikalisierung die Verwirklichung der Rechte Formen des politischen Anteils im Nationalsozialismus ihren Hö- Frauenberatung Perg für jedes Kind voranzutreiben. von Frauen in der Ersten und hepunkt, aber nicht ihren End- Historische Kopfbedeckungen in unterschiedlichen Lebenswel- Denn gemeinsam können wir Zweiten Republik gezeigt: His- punkt hatten. und Kopftücher für Frauen gab ten wurden fotografisch aufbe- alle – Regierungen, Wirtschaft, und gibt es viele in den Religi- reitet. Die Ausstellung vermittel- Institut für Konfliktforschung Gesellschaft und jeder Einzelne onen und in den Gesellschafts- te klar, dass das Thema Kopftuch Wien von uns – die Welt zu einem bes- schichten. Durch alle Epochen nicht allein auf Migrantinnen zu seren Ort für Kinder machen und der Zeit ist das Kopftuch für die beschränken oder der Vergan- so einen wesentlichen Beitrag einen Ausdruck des sozialen Sta- genheit zuzuordnen ist, sondern zur Erreichung der nachhaltigen tus, der Einstellung zum Glau- vielmehr auch gegenwärtige hei- Entwicklungsziele leisten. ben oder ein Hinweis auf den mische Kulturkreise und christ- Janusz-Korczak-Gesellschaft Beruf, so tragen es andere wie- liche Traditionen betrifft. Die Wien in Zusammenarbeit mit der gemäß ihrer Befindlichkeit Veranstalter*innen wiesen mit dem Polnischen Institut Wien oder als modisches Statement. dieser Ausstellung auf die demo- Manche werden als Kunstwerke graphischen Gegebenheiten und bestaunt, andere provozieren, die wachsende Vielfalt in unserer werden aus Angst oder Unver- Gesellschaft hin und motivierten ständnis schlichtweg abgelehnt. zum gegenseitigen Kennenler- Die Fotoausstellung bot ver- nen verschiedener Brauchtümer schiedenste Perspektiven um und Religionen. dieses Themenfeld. Die Ansätze Volkshilfe Oberösterreich des Kopfbedeckens von Frauen 34 35
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