Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe

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Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
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                                                             September 2018

   Einsamkeit
  überwinden.Warum macht sie krank?
             Was hilft? Gute Ansätze.
                ab Seite 4

      Charity                    Frau Bielmeier             Die Würde-
   trifft Genuss                liebt Gespräche             Gutscheine
Kulinarische Sternstunden bei    LichtBlick-Mitarbeiterin   LichtBlick schaut
  „Fauster & Friends 2018“         Elke Lex im Einsatz          genau hin
           Seite 8                       Seite 10                Seite 14
Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
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                                    Deutschlands erste Gemeinwohl-Bank

                                                                                             ✔ Einstehen für Werte: Wir erstellen
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                                                                                             ✔ Bäume für die Region: Für jedes neue
                                                                                               Mitglied wird ein Baum gepflanzt
                                                                                             ✔ Klimaschutz: Wir reduzieren unsere
                                                                                               Emissionen und arbeiten klimaneutral
                                                                                             ✔ Verantwortungsvolles Investieren:
                                                                                               kein Geld für Atomkraft, Waffen und
                                                                                               Lebensmittelspekulationen

                                                                                             Mehr Infos:
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                                                   -Bank
                                      Die Sparda
                                                       G
                                        Mün c he n e
                                                  s e it üb e r
                                     unterstützt
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                                         zehn Jahre
                                                   en ren-
                                                        io
                                     LichtBlick S
                                            hilfe e. V.
Bildnachweis: iStockphoto/wingmar

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Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
Inhalt

                                                                                                                                                                 4    Schwerpunkt
                                                                                                                                                                 • Einsamkeit − Über eine Epidemie
                                                                                                                                                                    der Neuzeit
                                                                                                                                                                 • Kommentar: Ein Ministerium gegen
                                                                                                                                                                    Einsamkeit?

                                                                                                              Liebe Leserin, lieber Leser!
                                                                                                                                                                 8    LichtBlick aktuell
                                                                                    Viele Menschen haben Angst vor dem Alleinsein. Nicht zuletzt, weil sie       • Charity trifft Genuss
    Fotos: LichtBlick Seniorenhilfe, Titelfoto: © gettyimages #172202006, profeta

                                                                                    Alleinsein mit Einsamkeit verwechseln. Obwohl sie sich permanent mit         • Familie-Ernst-Stiftung
                                                                                    anderen Menschen oder Dingen umgeben, merken sie erst spät, dass sie         • MyOma Löffelkompott
                                                                                    genau dadurch vereinsamen. Trotz oder gerade durch ihre Geschäftigkeit       • Frau Bielmeier liebt Gespräche
                                                                                    verlieren sie dabei etwas ganz Wichtiges: sich selbst.                       • Patenschaft − zum Glück!

                                                                                    Manch Prominenter − im Scheinwerferlicht von tausenden Fans und hinter
                                                                                    der Bühne von einem Tross von Managern und Mitarbeitern umringt − sitzt      14      LichtBlick München
                                                                                    abends alleine im Hotelzimmer. Udo Jürgens hat es einst so treffend          • Die Würde-Gutscheine
                                                                                    besungen: „Wenn der letzte Vorhang fällt, dann trittst du stumm in die       • Veranstaltungen
                                                                                    Kulissen. Bald wird man nichts mehr von dir wissen, so vergesslich ist die
                                                                                    Welt.“ Die entscheidende Frage am Ende des Tages wie am Ende des
                                                                                    Lebens ist: Wer bedeutet mir etwas und wem bedeute ich etwas?                18      LichtBlick Niederbayern
                                                                                                                                                                 • Neues LichtBlick-Büro in Deggendorf
                                                                                    Es gibt sie: die soziale Isolation. Wir begegnen ihr täglich bei unserer     • VR-Bank Vorsitzender im Gespräch
                                                                                    Arbeit. In einem reichen Land wie Deutschland laufen Menschen Gefahr,        • Aktuelles aus der Region
                                                                                    durch ihre Armut aus der Gesellschaft herauszurutschen. Gerade im Alter
                                                                                    nimmt die Gefahr zu, in der Einsamkeit zu landen. Wenn kein Geld da ist
                                                                                    für einen Besuch im Café oder die Teilnahme an einem Ausflug, gibt es        21     LichtBlick Münster
                                                                                    keine Alternative außer zuhause zu bleiben. Doch auch wer keine Geld-        • Begegnung mit einem besonderen
                                                                                    sorgen hat, kann einsam sein.                                                   Menschen
                                                                                                                                                                 • Mehr als nur ein Klingelknopf
                                                                                    Ich möchte an Sie appellieren: Wenn Sie sich selbst dafür entscheiden,       • Wärmespender mit Ohren gesucht
                                                                                    alleine zu sein, dann nutzen Sie den Rückzug positiv! Indem wir unserem
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                                                                                    Körper, unserer Seele und unserem Geist Aufmerksamkeit schenken,
                                                                                    können wir uns weiterhin kraftvoll und freudig Menschen zuwenden, die        24       Panorama
                                                                                    unsere Unterstützung brauchen. Denn wirklicher Reichtum ist für mich,        • Stimmen aus dem LichtBlick-Umfeld
                                                                                    gerne alleine − aber dabei nicht einsam − zu sein.                           • Kochen zum kleinen Preis
                                                                                                                                                                 • Carolin Reiber im Gespräch

                                                                                                                   Herzlichst
                                                                                                                     Ihre

                                                                                                                            Lydia Staltner
                                                                                                                            Vorsitzende des Vereins
                                                                                                                            LichtBlick Seniorenhilfe e. V.
Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
Einsamkeit
    Über eine Epidemie der Neuzeit

                                                                                      Fotos: © gettyimages #578305942, SheraleeS; #823793420, FredFroese
    „Einsamkeit ist eine Krankheit, die häufig unerkannt bleibt
      und zudem schmerzhaft, ansteckend und tödlich ist.“
    Manfred Spitzer, Ulmer Psychiater, Hochschullehrer und Autor

    R   osemarie K., 75, braucht ein Sau- Richtig schlimm sei es geworden,
        erstoffgerät, das sie immer mit      sagt sie, seit Mann und Hund tot sind.
    sich herumschleppen muss. „Das ist Die Töchter sind weit weg. Eine
    kein schönes Leben. Echt. Ne. Für Nachbarin kauft für sie ein. Nicht
    mich ist das Leben zu Ende, ich kann     mal mehr der Hausarzt schaut
    nicht mehr außer Hause.“ Selbst vorbei, klagt sie. Um Rosemarie K.
    wenn sie nach draußen                                müsste man sich küm-
                                „Das ist kein
    ginge, in dem kleinen Ort                            mern.
                                  schönes Leben.
    nahe Wolfenbüttel gibt es Echt. Ne. Für mich
    nichts mehr, wo Menschen ist das Leben zu            Dr. Hinrik M. Thiemann
    sich begegnen könnten. Ende, ich kann                ist Allgemeinarzt in der
    Die Gaststätte, der Laden, nicht mehr außer          nächsten Kleinstadt. Das
    die Kirche sind verwaist. Hause.“                    Problem ist ihm bewusst.

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Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
Schwerpunkt
                                                                                                                                       h-
                                                                                                                                   h oc
                                                                                                                                 ut ck
                                                                                                                               Bl dru
                                                                Hausbesuche macht er keine                                                            Das Gefühl der Einsamkeit kann
                                                                mehr, auch wenn er weiß, dass          Ü be                                            andere, die dafür sensibel sind,
                                                                                                            r­gew
                                                                sie für viele Patienten mehr als                  icht                                  selbst runterziehen. Wer anfäl-
                                                                                                                                              e
                                                                die medizinische Versorgung                                             Infekt          lig ist dafür, sollte solche Men-
                                                                bedeuten. Keine Zeit. Er beob-                                                           schen meiden. Ähnlich wie
                                                                                                              sionen
                                                                achtet immer mehr depressive          Depres                                Kreb
                                                                                                                                                        jemand, dessen Immunabwehr
                                                                Symptome bei älteren Patienten:                                                 s      geschwächt ist, Erkälteten aus
                                                                Freudlosigkeit, Antriebsmangel,                                                       dem Weg gehen sollte, so Spitzer.
                                                                Appetit- und Kraft­losigkeit. 35 Pro-
                                                                zent der Selbsttötungen betreffen                                                   Der gesellige Raucher lebt
                                                                Menschen über 65 Jahre, sagt er.                                                    gesünder als der einsame Asket
                                                                                                                                                    Wenn gefühlt nie jemand da ist, der
                                                                Wann ist ein Mensch
                                                                einsam?                              35%                                            einem im Notfall hilft, verursacht
                                                                                                                                                    das chronischen Stress, der auch im
                                                                Nach Angaben des Deut-           der Selbsttötungen        Einsamkeit tut weh       Labor nachweisbar ist. Dann schüttet
                                                                                                 betreffen Menschen
                                                                schen Zentrums für Alters­                                 Heute weiß man,          die Nebenniere Cortisol aus, Blut-
                                                                                                   über 65 Jahre!
                                                                fragen hat jeder vierte alte                              dass Einsamkeit und       druck, Blut-Zucker und Puls gehen
                                                                Mensch nur noch einmal im                                Schmerzen im Gehirn        nach oben, Verdauung und Immun­
                                                                Monat Besuch. Doch nicht jeder,                       auf die gleiche Weise         abwehr werden runtergeregelt. Auf
                                                                der allein lebt oder ist, fühlt sich             und vom gleichen Organ pro-        Dauer führt das zu Blut­hochdruck
                                                                einsam. Da niemand zugeben mag, duziert werden, so Fachmann Man-                    und Diabetes, Übergewicht und
                                                                dass er sich einsam fühlt, fragt die     fred Spitzer. Denn der Mensch ist ein      Depressionen, mehr Infekten und
                                                                Wissenschaft indirekt: Haben Sie         Herdentier. Das Zentrum im Gehirn,         eher Krebs. Deshalb, so Spitzer,
                                                                innerhalb der letzten Woche jeman- das durch Schmerz Alarm schlägt,                 führt Einsamkeit letztendlich eher
                                                                den gesehen, den sie im Notfall um       wenn die körperliche Unversehrtheit        zum Tod als Rauchen, Übergewicht,
                                                                Hilfe bitten könnten? Aus der Ant- gefährdet ist, hat über Jahrhunderte             Trinken und Blut­hochdruck zusam-
                                                                wort wird dann abgeleitet, ob            dieselbe Funktion für die „soziale         men.
                                                                jemand real zu wenige Kontakte hat. Integrität“ übernommen. Das Gehirn
                                                                Die soziale Isolierung nimmt im Alter meldet also Einsamkeit genauso wie
                                                                zu, weil der Partner verstorben ist, sonst Schmerzen und signalisiert                                 Einsamkeit ist ein
                                                                Krankheit oder Schwäche Fuß-Wege         damit: Ändere etwas.
Fotos: © gettyimages #673695060, Obencem; #878939398, Pixsooz

                                                                                                                                                                    SCHWERER
                                                                erschweren. Auch Armut macht ein­
                                                                sam, weil das Geld für Unternehmun-
                                                                                                                                                                     GEGNER,
                                                                                                                                                                     den man nicht allein
                                                                gen fehlt.                                                                                             besiegen kann.

                                                                Einsamkeit ist auch ein Gefühl, das in
                                                                jedem Alter, in der Großstadt ebenso
                                                                wie auf dem Land zu schaffen
                                                                machen kann. Es befällt auch nicht
                                                                nur Alleinlebende. Jana B., 42, nennt
                                                                ihre Partnerschaft „lieblos“ und fühlt
                                                                sich darin „gefangen, ausgeliefert
                                                                und allein“. Claudia K. hat „viele
                                                                Kontakte, kann aber keine Verbin-
                                                                dung zu den anderen aufnehmen.
                                                                Deshalb bleibe ich immer ein biss-
                                                                chen auf Distanz, weil ich denke, ich
                                                                muss so schrecklich für die anderen
                                                                sein.“ Einsamkeit ist ein inneres Erle-
                                                                ben, das Krankheitswert haben kann.

                                                                                                                                                                                            5
Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
?
                                                    „Das Wichtigste an                                                             HÄTTEN
                                                      unserer Arbeit ist, dass                                                       SIE DAS
                                                      die Menschen sich treffen                                                    GEWUSST
                                                      und gemeinsam lachen.“                                                       Einsamkeit ist genauso schädlich
                                                                                                                                    wie Alkoholmissbrauch oder das
                                                                                                                                   Rauchen von 15 Zigaretten am Tag.
                                                                                                                                       Einsamkeit ist schädlicher als
                                                    Christel Schulz,                                                                     keinen Sport zu treiben und
                                                                                                                                               doppelt so schädlich
                                                    Dorfcoach in Uecker–Randow                                                                       wie Fettsucht.

                          Was hilft?
                          Es nützt aber gar nichts, mahnt der zurück bleiben, dann ist auch der                             Drei festangestellte „Kümmerer“
                          Psychiater, einsamen Menschen Staat in der Verantwortung. Doch der                                machen Hausbesuche, beraten zu
                          Tipps zu geben wie: Geh doch mal wacht nur langsam auf (siehe Kom-                                Behördenangelegenheiten, vermit-
                          unter Leute! Denn genau das könne mentar auf Seite 7). In der Region, in                          teln Pflege– und Fahrdienste oder
                          ein Vereinsamter gerade                            der Rosemarie K. wohnt,                        Essen auf Rädern. Auch im dünn
                                                      „Wer drei Stunden
                          nicht. Besser sei Aufmun- allein in den Wald       hat das DRK das Sozio–                         besiedelten Mecklenburg–Vorpom-
                          terung: Jeder Mensch geht, wird hilfs­             Med–Mobil gestartet − für                      mern kämpft ein angestellter „Dörp­
                          wird gebraucht und du bereiter, geht eher zwei Jahre aus Mitteln                                  kieker“ gegen die Vereinsamung der
                          auch! Am besten verbin- auf Leute zu, wird         des Europäischen Sozial-                       Senioren und organisiert Frauen–Yoga,
                          det man das mit einem ein freundlicherer           fonds. Es bietet auf den                       Fahrdienste und Wegbegleitung. Die
                                                        und sozialerer
                          konkreten Hinweis: Da bei                          Dörfern hilfsbedürftigen                       Volkssolidarität Uecker–Randow
                                                        Mensch.“
                          der „Tafel“, dort im             Manfred Spitzer Senioren, chronisch Kran-                        finanziert das aus Mitteln der Fern-
                          Hospiz wird jemand                                 ken, bedürftigen und                           sehlotterie. In Rotenburg/Wümme
                          gesucht. Das aktive Unterstützen von behinderten Menschen Fahrdienste                             lenken Ehrenamtliche täglich den
                          anderen hilft wirksam gegen Einsam- zum Arzt und eine Lebensberatung                              kleinen Bürgerbus RoBBy durch die
                          keitsgefühle. Spitzer rät, auch die direkt im Bus an. Rosemarie K. war                            Rotenburger City. Nur durch sie
                          Kraft der Natur für sich zu nutzen. noch nicht da, der Antrieb fehlt.                             können ältere Menschen wieder am
                         „Wer drei Stunden allein in den Wald                                                               sozialen Leben teilhaben.
                          geht, wird hilfsbereiter, geht eher Gute Ansätze
                          auf Leute zu, wird ein freundlicherer In Bremen–Vahr springen Freiwillige,                        Im niederbayerischen Salzweg finan-
                          und sozialerer Mensch.“ Mit anderen die „Vahrer Löwen“, in die Bresche                            ziert LichtBlick Seniorenhilfe den
                          zusammen Musik machen, singen und suchen gezielt ältere einsame                                   kostenlosen Fahrdienst mit, damit
                          oder tanzen, bringt Menschen in Menschen auf, schenken Zeit und                                   ältere Menschen mobil bleiben (siehe

                                                                                                                                                                        Fotos: © gettyimages #878939294, #878939136, Pixsooz
                          einen Kontakt, der guttut.               informieren über Angebote vor Ort.                       Seiten 18/19).
                                                                   Die Verbandsgemeinde Linz am Rhein                               Patricia Schmidt–Fischbach
                          Wenn Dorf– und Familien–Strukturen hat bereits erkannt, dass sie aktiv auf
                          zerbröseln und die Älteren hilflos vereinsamte alte Menschen zugehen
                                                                   muss. Denn die bringen oft nicht
                                                                   mehr genügend Eigeninitiative auf,                        TIPP:
                          Ist Einsamkeit ein Problem                   um nach Unterstützung zu fragen.
                          in Deutschland?                                                                                    Alle Pflegebedürftigen,
                            Sehr großes / großes Problem          Kleines / kein Problem
                                                                                                                             die ambulante Leistungen
                                                                                                                             von der Pflegeversicherung
                          80 %
                                                                                                                             beziehen, können
                                                                                                     68%
                                                                         80%
                                                           73 %
                          60 %   68%                                                 69%
                                                                                                                             125 Euro im Monat
                                                                                                 alle Befragten waren im
    Anteil der Umfrage

                                               50% 48%                                                                       für Entlastungsleistungen
                          40 %                                                                   März 2018 der Meinung,
                                                                                                 dass Einsamkeit ein sehr    beanspruchen. Damit kann
                                       25%
                          20 %                                    24 %
                                                                               19%
                                                                                           27%
                                                                                                    großes oder großes       stundenweise Betreuung
                           0%
                                                                                                       Problem ist.          finanziert werden.
                                    Alle       18 bis 34   35 bis 49     50 bis 64   65 Jahre
                                 Beteiligten    Jahre       Jahre         Jahre      und älter

6                        © Statista 2018, Infratest dimap; 1.038 Befragte ab 18 Jahre.
Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
Schwerpunkt

                                          Ein Ministerium gegen Einsamkeit?
                                          Ein Kommentar von Patricia Schmidt-Fischbach

                                                                                                                                                   Machen wir
                                                                  Großbritannien widmet der Ein­        Aber das reicht nicht. Der Staat         eine Welle der
                                                                    samkeit ein Ministerium. Die        sind wir alle. Wünscht sich nicht       Mensch-
                                                                     deutsche Politik hat nachge­       jeder von uns eigentlich mehr
                                                                                                                                              lichkeit und
                                                                     zogen. Marcus Weinberg,            Zusammenhalt, Mitgefühl und
                                                                     familienpolitischer Sprecher       Solidarität? Indem wir selbst
                                                                                                                                             Anteil­nahme.
                                                                    der CDU/CSU–Bundestagsfrak­         tun und vorleben, was wir           Dann bleibt auch niemand
                                                                                                                                                  allein zurück.
                                                                   tion, skizziert die Pläne: „Ich     ‚eigentlich‘ wollen, können wir
                                                                 will nicht eine staatliche Leistung    eine Welle machen, eine Welle der
                                                              schaffen, die dann abzurufen ist. Wir     Menschlichkeit und Anteilnahme.
                                                         wollen einfach Menschen, die ungewollt         Dann bleibt auch niemand allein zurück.
                                          einsam sind, wieder in die Gesellschaft, in die Gemein­
                                                                                                                                                                Anzeige
                                          schaft integrieren. Wir wollen Angebote machen. Dazu
                                          muss man die vorhandenen Strukturen bündeln und kon­
                                          zeptionell zusammenführen. Ziel muss es sein, Menschen
                                          zu motivieren, Teilhabe zu entwickeln. Dann können wir
                                          als Staat Angebote machen, die dann natürlich auch
                                                                                                              Unsere
                                          bezahlt werden müssen.“

                                          Allein mir fehlt der Glaube. Jahrelang haben Bund und
                                                                                                          beste Butter für
                                          Kommunen Grundstücke in den Innenstädten verhökert,
                                          anstatt auf eine sozial förderliche Bebauung zu dringen.
                                          Begegnungsstätten wurden eingespart. Bahn und Ver­
                                                                                                           Ihren Genuss!
                                          kehrsverbünde dünnten den Nahverkehr auf dem Land
                                          aus. Es wurden Einkaufszentren gefördert, weil Gewerbe­
                                          steuer lockte, nun sind Dörfer verödet. Die Arbeitsmarkt­
                                          politik verlangt vom Arbeitnehmer, der Arbeit hinterher
                                          zu ziehen − ohne Rücksicht auf Familie, Freunde, Eltern.
                                          Frauen sollen erwerbstätig werden und sich parallel um
                                          Kinder und alte Eltern kümmern.
Foto: Patricia Schmidt-Fischbach privat

                                          Es sind diese Strukturen, die Einsamkeit produzieren. Es
                                          hat sich in allen Lebensbereichen ein Renditedenken aus­
                                          gebreitet, das Menschen überfordert. Genauso wie das
                                          Ich–muss–das–allein–schaffen–Denken.

                                          Ja, wir brauchen angesichts einer rapide alternden
                                          Gesellschaft kostenlose Mobilitäts–Angebote für Bedürfti­
                                          ge auf dem Land. Wir brauchen im ganzen Land Sozialar­
                                          beit, die alleinlebende Senioren aufsucht. Wir brauchen
                                          mehr Mehr–Generationenhäuser und betreute Alters–WGs.
                                          Chronisch einsame Menschen benötigen schneller profes­
                                          sionelle Hilfe.

                                                                                                                                                                   7
                                                                                                          www.meggle.de
                                                                                                          www.facebook.com/meggle.de
Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
Familie-Ernst-Stiftung

                                                                                         Menschen helfen, die
                                                                                         auf der Schattenseite
                                                                                         des Lebens stehen

                                                                                         Gemeinsam gegen Altersarmut
                                                                                         (v.l.n.r.): LichtBlick-Mitarbeite-
                                                                 Soziales Engage-        rin Maria Pojda, Robert Wan-
                                                                 ment hoch drei          ninger und Martina Ernst von
                                                                 (v.l.n.r.): Küchen­     der Familie-Ernst-Stiftung
                                                                 chef Martin

    Charity
                                                                                         und LichtBlick-Vorsitzende
                                                                 Fauster, Licht-         Lydia Staltner.
                                                                 Blick-Gründerin
                                                                 Lydia Staltner
                                                                                         „Wir wollen wachrütteln“, beto-
                                                                 und Hotelier Carl
                                                                 Geisel.                  nen Martina Ernst und ihr Mann

    trifft Genuss
                                                                                          Robert      Wanninger       beim
                                                                                          Gespräch im LichtBlick-Büro.
                                                                                         „Und wir wollen darauf auf-
                                                                                          merksam machen, dass auch in
    Kulinarische Sternstunden für den guten Zweck                                         unserer Heimat Dachau Armut
    bei „Fauster & Friends 2018“                                                          im Alter ein immer größer wer-
                                                                                          dendes Problem ist.“ Mit ihrer
                                                                                          im Februar 2015 über die Stif-
                                                                                          tergemeinschaft der Sparkasse
                                                                                          Dachau gegründeten Fami-
                                                                                          lie-Ernst-Stiftung wollen sie das
                                                                                          Bewusstsein ihrer Mitbürger
                                                                                          stärken, Menschen zu unter-
                                                                                          stützen, die nicht auf der Son-
                                               In der Küche herrscht konzentrierte
                                                                                          nenseite des Lebens stehen.
                                               Betriebsamkeit.
                                                                                          Eine Ausschüttung der Stif-
    Mit Leidenschaft und Freude dabei:
    Küchenchef Martin Fauster (Mitte)
                                                                                          tung von 5.000 Euro gehen an
    und seine 20 Kollegen.                                                                die LichtBlick Seniorenhilfe.
                                                                                         „Dank der Unterstützung der          Fotos: Hilke Opelt, LichtBlick Seniorenhilfe
    Es fühlt sich an wie ein Klassentreffen,   tionell an soziale Projekte der Region.    Familie-Ernst-Stiftung können
    als sich LichtBlick-Gründerin Lydia        Im neunten Jahr mit dabei: die Licht-      wir rund 60 Senioren im Land-
    Staltner unter die Gäste der Küchen-       Blick Seniorenhilfe. Staltner darf für     kreis Dachau finanziell unter
    party „Fauster & Friends 2018“ im          ihren Verein am Abend einen Spen-          die Arme greifen“, freut sich
    Hotel Königshof in München mischt.         denscheck in Höhe von 15.000 Euro          LichtBlick-Mitarbeiterin Maria
    Denn zum zwölften Mal schwingt             entgegennehmen: „Ich danke diesen          Pojda. Das Ehepaar Ernst und
    Küchenchef Martin Fauster mit 20           großherzigen Menschen für ihre             Wanninger unterstützen den
    Meisterköchen der besten Restaurants       Unterstützung. Es ist wunderbar,           Verein bereits seit zehn Jahren:
    Europas an diesem Abend den Koch-          dass und wie sich der Königshof           „Daher waren wir schnell über-
    löffel − für den guten Zweck. Alle         für Menschen in Altersarmut                zeugt, dass LichtBlick ideal zu
    Erlöse der Veranstaltung gehen tradi-      engagiert.“                                unserem Stiftungsgedanken
                                                                                          passt. Gemeinsam können wir
                                                                                          vieles bewegen.“
8
Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
LichtBlick aktuell

                              Süßes Löffeln für
                              den guten Zweck                                                                 Ihre Stimme
                              Das Start-up MyOma stiftet Verkaufserlöse seines Löffelkompotts an die
                                                                                                                für Lydia
                              LichtBlick Seniorenhilfe. Die Rezeptgeber des fruchtigen Snacks: die Omas
                              von MyOma.
                                                                                                                Staltner!
                              Niemand kocht so gut wie Oma. Es ist   men auf den Markt. Besonders schön:
                              ihre Erfahrung am Kochtopf, gepaart    Der Produkt-Name setzt sich aus der
                              mit guten Zutaten und vielen Tricks    Hauptzutat und einem Namen, wie er
                              und Kniffen, die wahre Gaumenfreu-     oft bei Omas vorkommt, zusammen.
                              den hervorruft. Das Fürther Start-up
                              MyOma interpretiert einen Klassiker    Drei Sorten − ein LichtBlick
                              aus Großmutters Küche überraschend     Das MyOma Löffelkompott gibt es der-
                              neu und bringt ihn auf den Tisch −     zeit in den Sorten ‚Beertrude‘, ‚Rha-
                              oder besser − ins Glas: das MyOma      barbara‘ und ‚Bromhilde‘. Ob pur als
                              Löffelkompott.                         Löffel-Snack für Zwischendurch oder
                                                                                  als Topping für Pfannku-
                                                                                  chen oder Desserts − das
                                                                                  Löffelkompott lässt sich
                                                                                  vielseitig genießen. Ein
                                                                                  Teil des Verkaufserlöses
                                                                                  geht dabei an LichtBlick.
                                                                                  My­­Oma-Gründer Jörg        So strahlend lächelt LichtBlick-Gründerin
                                                                                  Röthlingshöfer: „Gleich     Lydia Staltner von vielen städtischen Lit-
                                                                                  von Beginn der Zusam-       fass-Säulen herunter. Denn einmal im
                                                                                  menarbeit an war das        Jahr ehrt die Frauenzeitschrift „Bild der
                              Omas engagieren sich                   Verhältnis vertrauensvoll, wir haben     Frau“ sechs Heldinnen des Alltags, die
                              2011 vom Geschwisterpaar Verena        schließlich eine ganz ähnliche Motiva-   die Welt für uns alle ein bisschen wärmer,
                              Pröschel und Jörg Röthlingshöfer       tion: ältere Menschen nicht nur finan-   gerechter und besser machen. In diesem
                              gegründet, startete MyOma als          ziell zu unterstützen, sondern auch      Jahr wurde LichtBlick-Gründerin Lydia
                              Online-Shop. Seitdem verkaufen Rent-   Begegnungsorte zu schaffen und           Staltner für ihr soziales Engagement mit
                              nerinnen über die Plattform ihre       ihnen das Gefühl zu geben wertvoll zu    der GOLDENEN BILD der FRAU ausge-
                              handgestrickten Schals, Mützen und     sein.“                                   zeichnet. Die Funke-Mediengruppe pla-
                              Accessoires. „Von Beginn an war es                                              katiert die Preisträgerinnen bundesweit
                              unser Ziel, die ältere Generation zu   Mehr über MyOma unter                    und hilft so mit, ihr Engagement bekann-
                              unterstützen und Seniorinnen eine      www.loeffelkompott.de.                   ter zu machen.
                              Aufgabe zu geben, die ihnen Spaß
                                                                                                                                  Neben
                              macht und mit der sie gleichzeitig                                                            der Jury-Wertung
                              ihre Rente aufbessern können“, so                                                          gibt es auch noch einen
                              MyOma-Gründerin Pröschel und                                                                      Leserpreis.
Fotos: MyOma, Bild der Frau

                              ergänzt: „Mittlerweile sind über 120
                              Omas bei uns aktiv und zeigen, dass                                                  Machen Sie mit!
                              sie nicht zum alten Eisen gehören.“                                              Das Projekt mit den meisten Stimmen erhält
                              Zwei Jahre hat MyOma gemeinsam mit                                                         zusätzlich 30.000 Euro.
                              den kreativen Rentnerinnen an der
                                                                                                                 Geben Sie Lydia Staltner Ihre Stimme −
                              Idee und am Löffelkompott getüftelt:
                                                                                                               online auf www.goldenebildderfrau.de oder
                              Nun kommt der Snack aus Frucht-                                                         telefonisch unter 01375/100353
                              stückchen, Beeren und Kräuteraro-                                                   (14 Cent/Anruf aus dem dt. Festnetz).
                                                                                                                  Stiften Sie auch Kollegen und Freunde dazu
                                                                                                                      an! Wenn alle mithelfen, können wir
                                                                                                                                  das schaffen!
Einsamkeit überwinden - Lichtblick Seniorenhilfe
Jemanden zum Reden
     Seit einem unglücklichen Sturz kann Wilma Bielmeier ihre Wohnung kaum            Seit März 2018 für LichtBlick im
     noch verlassen. Umso wichtiger ist es der alten Frau, dass Besuch kommt.         Einsatz: Elke Lex kümmert sich
     Jemand wie Elke Lex von LichtBlick.                                              um außergewöhnliche Fälle − mit
                                                                                      Herz und Verstand.

     Heute fühlt sich Wilma Bielmeier         Vor allem aber hat sie Zeit und Auf-   haus und Reha folgten. Schmerzen
     nicht gut. Die alte Dame ist schwach     merksamkeit dabei, „Frau Bielmeier     blieben.
     und muss sich wieder hinlegen. Und       liebt Gespräche“, weiß sie.
     das, obwohl Besuch da ist. Elke Lex                                           Die lassen sich leichter ertragen,
     vom Seniorenhilfeverein LichtBlick ist  Reden lässt sich auch im Bett. So     wenn − wie heute − Gesellschaft da
     gekommen.                               hilft Elke Lex der Gebrechlichen      ist. Elke Lex hat auf der Bettkante
                                             zurück in den Alkoven der kleinen     Platz genommen und hört ihren
     Als „LichtBlicks Frau im besonderen     Wohnung. In der fensterlosen Bettni- Erzählungen zu. Von ihren Segeltörns
     Einsatz“, beschreibt Elke Lex augen- sche verbringt die 82-Jährige auch       auf dem Chiemsee und in der Ägäis,
     zwinkernd ihre Aufgaben. Sie beglei- tagsüber viele Stunden seit dem          von ihrem Geheimrezept für
     tet alte Menschen ins                               Sturz kurz vor Ostern. In Fischsuppe und am liebsten von ihrer
     Krankenhaus, treibt Ver- „Schmerzen lassen sich der Küche sei sie „ganz      Kindheit in der Bukowina, jenem
                                leichter ertragen,
     mieter an, endlich ver- wenn − wie heute            blöd hingefallen“, sagt Landstrich im Grenzgebiet von
     schimmelte Wohnungen − Gesellschaft da ist.“ Wilma Bielmeier ärger- Rumänien und der Ukraine. Von den
     zu renovieren oder küm-                             lich. Sie habe gerade     Pferden Nora, Bella und Hansl, von
     mert sich, dass längst notwendige       frisches Wasser in eine Vase nachge- den Pfingstrosen im Vorgarten ihres
     Halte­griffe im Bad angebracht füllt als das Telefon klingelte und es         Elternhauses und von ihrem Vater,
     werden. Dinge, für die sich niemand     gleichzeitig an der Tür klopfte. der ihr das Malern und so vieles mehr
     zuständig fühlt, wenn Senioren allei- Schnell wollte sie sein, schwindelig    beigebracht hat. Zum 60. Geburtstag
     ne zurechtkommen müssen. Heute          wurde ihr. Sie fiel und brach sich    reiste Wilma Bielmeier noch einmal
     hat Elke Lex den Supermarkt-Einkauf Kreuzbein, Schambein, Sitzbein und        in ihren Heimatort Augustendorf.
     bei Wilma Bielmeier vorbeigebracht. Beckenring. Viele Wochen Kranken- „Dort habe ich begriffen, woher ich

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LichtBlick aktuell

                                  die Kraft fürs Leben habe. Aus           Sekten­z entrale. Sie                                   liche Patenschaft in
                                  diesem Dorf“, sagt sie.                  gewann den Kampf. Die                                   Höhe von 35 Euro, auch
                                                                           Sorgen allerdings blie-                                 wegen Medikamenten-
                                  Kraft war nötig, um ein solches          ben. „Finanziell war es                                 zuzahlungen wendet sie
                                  Leben zu überstehen. Wilma Bielmei-      sehr eng“, sagt sie. In                                 sich an den Verein.
                                  er war gerade mal acht Jahre alt, als    VHS-Kursen qualifizierte                                Leiden­schaftlich gern
                                  die Wirren der Weltgeschichte sie        sich die Unermüdliche „Grüßen Sie die Frau             nahm die Gesellige
                                  aus ihrem Kindheitsparadies vertrie-     zur Bürokauffrau, zog        Staltner von mir! Und bisher          die    Licht-
                                  ben. Nach Schlesien kam die Familie,     nach München, baute          sagen Sie ihr, Licht­      Blick-Veranstaltungen
                                  in Lagern mussten sie leben. „In         sich einen Freundes- Blick ist wirklich ein             wahr. „Kulturell ist das
                                  Stockbetten schlafen und diese blöd-     kreis auf. Auf einmal        Lichtblick.“               immer ganz toll. Und
                                  sinnigen Hitler-Schulungen ertragen“,    die Diagnose Brustkrebs.                                ich habe schon so lecker
                                  empört sich die alte Frau und hat        Operation und eine harte Chemothe- gegessen bei den Einladungen“,
                                  dabei einen kindlichen Ausdruck im       rapie machten erneut große finanzi- schwärmt sie und hofft, bald wieder
                                  Gesicht. Die Familie floh vor der        elle Probleme. Es war wieder einmal       dabei sein zu können.
                                  Kriegsfront nach Österreich, später      eine dunkle Zeit, in der aber auch
                                  nach Landshut. Als Flüchtling fühlte     ein seltsamer Zufall eine Rolle spielt. Vom vielen Erzählen ist die alte Frau
                                  sich Wilma Bielmeier häufig herabge-                                               müde geworden. Elke Lex verab-
                                  setzt. Vielleicht heiratete sie auch     Der Gynäkologe hatte ihr eine Reihe       schiedet sich. „Grüßen Sie die Frau
                                  deshalb früh.                            von Medikamenten empfohlen, die           Staltner von mir“, ruft Wilma Biel-
                                                                           gut wären. In der Apotheke realisier- meier noch hinterher. „Und sagen Sie
                                  Als erste aus ihrer Klasse der Ursuli-   te Wilma Bielmeier, dass sie sich die     ihr, LichtBlick ist wirklich ein Licht-
                                  nen-Realschule feierte sie Hochzeit.     Mittel nicht leisten konnte. Weinend      blick.“
                                  Mit 20 kam der erste Sohn, zwei          floh sie in die Stadtinformation im                            Susanne Wittlich
                                  Jahre später der zweite. Mit 34          Rathaus, um sich zu verstecken, und
                                  Jahren war Wilma Bielmeier Witwe.        hielt sich das nächstbeste Prospekt
                                  Ihr Mann verunglückte tödlich mit        vors Gesicht − eine Broschüre von
                                  dem Auto, die Kinder musste sie nun      LichtBlick. „Ich bin nach Hause und                 Bitte
                                  alleine durchbringen. In der Gastro-     habe dort angerufen“, erzählt Frau
                                  nomie verdiente sie ihr Geld, arbei-     Bielmeier. „Die Dame fragte: Wollen              spenden Sie!
                                  tete sich hoch, durfte schließlich       Sie spenden? Ich: Nein, eher im                  Unsere Spendenkonten:
                                  sogar ausbilden.                         Gegenteil. Und sie sagte: Kommen
                                                                           Sie vorbei, wir helfen Ihnen.“                Stadtsparkasse München
                                                                                                                          IBAN: DE20 7015 0000 0000 3005 09
                                  Dann aber geriet der älteste Sohn in                                                   BIC: SSKMDEMM
                                  die Fänge der Moon-Sekte. Seine          Zwölf Jahre ist das nun her. Seit-
                                  Mutter kämpfte um ihn, gab zeit­         dem unterstützt LichtBlick die                Sparda Bank München
                                                                                                                         IBAN: DE30 7009 0500 0004 9010 10
                                  weise ihren Job auf, belagerte die       Rentnerin. Sie erhält eine monat­
                                                                                                                          BIC: GENODEF1S04
Fotos: LichtBlick Seniorenhilfe

                                  Zeit zum Zuhören: Elke Lex (r.) lauscht den               Weil es die Seniorin selbst nicht mehr schafft, erledigt Elke
                                  Geschichten von Wilma Bielmeier (l.).                     Lex den Supermarkt-Einkauf.
                                                                                                                                                               11
Patenschaft –
         zum Glück!
             LichtBlick hat großes Glück, denn der Verein hat viele     Denn für den Senior bedeuten 35 Euro zusätzlich, dass
             Unterstützer. Sie teilen eine Überzeugung: „Wir wollen     er sich nicht in seiner Wohnung verkriechen muss, weil
             nicht zulassen, dass Rentner in Armut und Einsam­          er sich nicht leisten kann nach draußen zu gehen. Mit
             keit leben!“ LichtBlick bietet vielfältige Möglichkeiten   35 Euro im Portemonnaie ist plötzlich wieder vieles
             etwas dagegen zu tun. Eine davon ist, eine Patenschaft     möglich. Ein Treffen mit Freunden im Café. Oder ein
             für einen bedürftigen Rentner zu übernehmen − für          Buch kaufen. Oder dem Enkel ein Geschenk machen.
             35 Euro im Monat.                                          Für arme alte Menschen eine große Bereicherung.

                                                                  Die Patenschaften von
         Spenden - ein                                            LichtBlick machen das
                                                                  Leben vieler Senioren

         gutes Gefühl                                             leichter.

         Armut von Rentnern hat Tobias Nicklaus bereits als
         Student beschäftigt. Damals engagierte er sich in
         Kaiserslautern als Spender für den Verein „Alt-Arm-
         Allein“. Woher sein Interesse für das Thema kommt,
         weiß der diplomierte Kaufmann gar nicht so genau.
         Losgelassen hat es ihn nie wieder. „Ich fand es
         schon als Jugendlicher schrecklich, dass alte Men-
         schen aus eigener Kraft der Armut nicht mehr entkom-
         men können. Sie sind gezwungen, sich darin einzurich-
         ten.“

                  us
               kla             Das wollte und will Tobias Nicklaus     erstaunt, dass gerade wohlhabende ältere Menschen sich

                                                                                                                                     Fotos: © gettyimages #648971118, Anchiy, Tobis Nicklaus privat
             ic
         N                        nicht hinnehmen und unternahm        gar nicht vorstellen können, wie wenig Geld manche Seni-
     s

                                    etwas. In München suchte er im     oren zur Verfügung haben. Selbst in seine beruflichen Akti-
   ia
Tob

                                      Internet nach einer ähnlichen    vitäten konnte Nicklaus LichtBlick integrieren. Als Unter-
                                       Hilfsorganisation wie er sie    nehmensberater entwickelt er auch Betriebs­rentenprojekte.
                                        aus Kaiserslautern kannte − Schließt eine Firma einen entsprechenden Vertrag ab,
                                        stieß auf LichtBlick Senioren- spendet Nicklaus einen Teil der Provision. Hat der Kunde
                                       hilfe und war begeistert. keine eigenen Präferenzen, geht das Geld an LichtBlick.
                                     „Wenn ich selbst so etwas auf- Typisch Kaufmann, betont Nicklaus die Win-Win-Situation
                                    ziehen würde, würde ich es         des Modells. Junge Mitarbeiter tun etwas für die eigene
                                 genauso machen“, sagt Nicklaus. Rente und zugleich für jene, denen die Rente nicht reicht.
                            „Bei LichtBlick wird kein Euro ver- „Ich finde das höchst stimmig − so schließt sich der Kreis“.
         schwendet. Und was mir besonders gefällt ist, wie würde- Das ist die finanzielle Seite. Eine idealistische gibt es eben
         voll die Bedürftigen behandelt werden. Niemand muss sich      auch noch. „Ich möchte Leute überzeugen, dass es etwas
         als Armer outen.“                                             Gutes ist, vom eigenen Geld abzugeben. Und dass es auch
                                                                       ein schönes Gefühl ist, wenn man dadurch das Leben eines
         So sammelt der 46-Jährige, wann immer sich die Möglich- anderen vielleicht ein wenig besser machen kann“, sagt
         keit bietet, Spenden für LichtBlick. Oft genug ist er         Nicklaus. Gewinner überall.

  12
LichtBlick aktuell

                                                                 „Ein außergewöhnliches Projekt“
                                                                  Der erste Kontakt war beruflicher Natur. Als verantwortliche  Und Möglichkeiten, aktiv zu werden,                    arewsk
                                                                                                                                                                                  a Naz      a
                                                                  Redakteurin beim „Münchner Merkur“ betreut Dr. Barbara        bietet LichtBlick viele. „Mir gefällt sehr gut,
                                                                                                                                                                                ar
                                                                  Nazarewska auch die alljährliche Spendenaktion der Zei- dass man über LichtBlick schon mit klei-

                                                                                                                                                                                       rb
                                                                                                                                                                                     Ba
                                                                  tung zugunsten von LichtBlick. Die Journalistin ließ das      nen Geldbeträgen andere glücklich

                                                                                                                                                                                 Dr.
                                                                 Thema des Vereins nicht mehr los.                                      machen kann“, lobt Barbara
                                                                 „LichtBlick lenkt den Blick auf eine „Ich erzähle, wann immer         Nazarewska. Jede Spende ist
                                                                                                          sich die Gelegenheit dazu
                                                                  unschöne Seite unserer Gesellschaft,                                  ein Schritt hin auf das
                                                                                                          bietet, von diesem außer­
                                                                  die verdeckte, häufig auch ver-                                       Ziel, armen Rentnern eine
                                                                                                          gewöhnlichen Projekt.“
                                                                  schämte Armut älterer Menschen“,                                      Tür zu öffnen, sie wieder am
                                                                  sagt Nazarewska. Von Berufs wegen gut vernetzt, ist die       gesellschaftlichen Leben teilhaben zu
                                                                 Journalistin seither als Botschafterin für die Idee von Licht- lassen. Wenn Bekannte mal nicht wissen,
                                                                  Blick unterwegs. Dabei merkt die 40-Jährige, wie wenig das    was sie sich zum runden Geburtstag schen-
                                                                 Thema Altersarmut im öffentlichen Bewusstsein verankert        ken lassen sollen, gibt Nazarewska gern den Tipp,
                                                                  ist. Aber sie spürt auch eine ausgeprägte Bereitschaft, zu    eine Spende an den Seniorenhilfeverein sei doch eine gute
                                                                  unterstützen. Kalt lässt das Thema nämlich niemanden. Sache. So zieht die Idee von LichtBlick immer weitere Kreise.

                                                                             „Jung für alt“
                                                                            „Schule muss mehr sein als Mathe, Deutsch,               Das kam gut an, das Projekt „jung für alt“ wuchs. Hinzu
                                                                             Latein“, sagt Rupert Grübl. Der Satz ist insofern       kam „jung mit alt“. Zu Weihnachts- oder Sommerkonzerten
                                                                             bemerkenswert als Grübl Direktor des Gymnasi-           werden LichtBlick-Rentner eingeladen. Die direkte Begeg-
                                                                             ums Fürstenried ist. Der Pädagoge möchte seine          nung hat das Interesse intensiviert. Jüngst beschlossen die
                                                                             Schüler auch lehren, dass es in Deutschland             Schüler, die Patenschaften ein weiteres Jahr zu verlängern.
                                                                             gesellschaftspolitische Probleme gibt und dass          Das Lernziel scheint erreicht.
                                                                             sich ehrenamtliches Engagement lohnt.
                                                                                                                                  Anzeige

                                                                 Im „Münchener Merkur“ las Grübl über den Seniorenhilfe-
                                                                 verein LichtBlick − und fühlte sich angesprochen. „Alte                        Einmal Datschi –
                                                                                                                                                 immer Datschi
                                                                 Menschen in Not bekommen in der Öffentlichkeit wenig
                                                                 Aufmerksamkeit. Wenn überhaupt, dann über einen Verein
                                                                 wie LichtBlick“, sagt Grübl. Der Schülermitverwaltung
Fotos: LichtBlick Seniorenhilfe, Dr. Barbara Nazarewska privat

                                                                 stellte er seine Idee für ein soziales Projekt vor. „Jung für
                                                                 alt“, nannte er es. Den Kids gefiel das. Fortan unterstützten                                                   Gratis Klecks
                                                                 sie über LichtBlick bedürftige Rentner. Für ein Jahr finan-
                                                                                                                                                                                 bayerische Sahne
                                                                 zierten sie aus dem Geld, das sie bei Aktionen in der Schule               Ausgewählte
                                                                 erwirtschafteten, drei Patenschaften für arme Senioren.                    Zwetschgen

                                                                                                                                                          Liebevoll von
                                                                                                                                                          Hand belegt

                                                                 Schüler des Gymnasiums Fürstenried übergeben Licht-
                                                                 Blick-Mitarbeiterin Hilde Falter (8. v. r.) einen Spenden-
                                                                 scheck in Höhe von 1.260 Euro.
                                                                                                                                                                                                              13
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Selbstbestimmt einkaufen.

                                                   Die Würde-
                                                   Gutscheine
                                                   von

     Verhungern muss in Deutschland            Geringverdiener und Rentner mit
     keiner, heißt es immer wieder,            Grundsicherung im Alter um die
     schließlich gibt es Sozialhilfe und       Lebensmittel. Je nach Standort
     zur Not auch noch die Tafeln. Doch        müssen Bedürftige etliche Monate auf
     geht es beim Essen um mehr als nur        die Genehmigung warten. In den Städ-
     Nahrung, es geht um Würde.                ten bilden sich mitunter lange Schlan-         „Mit unseren 25-Euro-
     LichtBlick schaut da genau hin.           gen vor den Ausgabestellen, Junge
                                                                                                Lebensmittelgutscheinen
                                                                                                können bedürftige Senioren
                                               und Alte, Deutsche und Migranten                 im Supermarkt in ihrer Nähe
     Auf dem Einkaufszettel der Rentnerin      gemischt. Das lange Stehen                       kaufen, was sie zum Leben
     Sophie H., 75, stehen: Brot, Kartof-      macht gerade älteren                             benötigen.“
     feln, Zwiebeln, Zucker. Bei Kaffee ist    Menschen zu schaf-

                                                                                                                                   Fotos: © gettyimages #154966481, RapidEye; Martin Ley
                                                                                                   LichtBlick-Mitarbeiterin
                                                                         1.560
     ein Fragezeichen dahinter. Den kauft      fen. Wer nicht mehr
                                                                                                    Sonja Pejhan
     sie sowieso nur, wenn er im Sonderan-     gut zu Fuß ist, hat
     gebot ist. Aber jetzt ist Monatsende,     Mühe, die schwe-        Lebensmittel-Gutscheine
                                                                        à 25 Euro hat LichtBlick
     und ihre 10 Euro im Portemonnaie          ren Tüten nach                                        können bedürftige Senioren
                                                                         Seniorenhilfe 2017 an
     geben das wahrscheinlich nicht mehr       Hause zu schlep-            Bedürftige ausge-        im Supermarkt in ihrer Nähe
     her. Vielen Armutsrentnern geht es        pen. Das Angebot                händigt.            kaufen, was sie zum Leben
     wie ihr. Dann bleibt nur der Gang zur     der Tafel ist eine wich-                           benötigen − ohne Sorge haben
     Tafel. Dort werden mittlerweile dop-      tige Hilfe, um Not konkret                     zu müssen, in der Schlange vor der
     pelt so viele alte Menschen wie vor       zu lindern.                                 Ausgabe erkannt zu werden. Selbst
     zehn Jahren vorstellig, stellt der Bun-                                                über den Einkauf bestimmen zu
     desverband der Tafeln besorgt fest.       Viele Rentner genieren sich jedoch vor       können, macht ein doppelt gutes
                                               dem Gang zur Lebensmittelausgabe. Gefühl: Einerseits selbst entscheiden
     Die Tafeln entscheiden selbst, welche     Ihre Armut soll nicht offenbar werden. zu können, was man essen möchte,
     Bedürftigen einen Berechtigungs-          Das weiß auch LichtBlick-Mitarbeiterin       andererseits unter Menschen sein −
     schein für Lebensmittel bekommen.         Sonja Pejhan: „Mit unseren                   und sei es nur auf einen Plausch mit
     So konkurrieren Hartz-IV-Empfänger,       25-Euro-Lebensmittelgutscheinen              der Verkäuferin.“

14
LichtBlick München

                                  Der Mittagstisch von LichtBlick

                                  Mal raus aus den eigenen vier Wänden,     Sophie H. ist heilfroh, dass sie noch
                                  mal andere Menschen sehen und             einkaufen gehen und selbst kochen
                                  andere Luft schnuppern, mal etwas         kann. „Jetzt kann ich mir beim Metz-
                                  Anderes als das Gewohnte essen − das      ger ein Kotelett kaufen, das freut
                                  bedeutet älteren Menschen, die fast       mich“, lächelt sie, als Sonja Pejhan ihr
                                  nur allein zu Hause sitzen, besonders     den Gutschein in die Hand drückt.
                                  viel. So bekommt der Besuch in einem      Manchmal braucht es gar nicht so viel
                                  Gasthaus eine Bedeutung über das          für einen Lichtblick.                       Unterstützen
                                  bloße Den-Hunger-Stillen hinaus. Des-                              Sabrina Witte      Sie die Projekte von
                                  halb gibt LichtBlick 10-Euro-Gutha-
                                                                                                                             LichtBlick!
                                  ben-Karten an Bedürftige aus, die
                                                                                                                        Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch
                                  wieder aufgeladen werden können.                                                        unter +49 (0)89 / 67 97 10 10
                                  Damit können sie einmal pro Woche                                                             oder per E-Mail unter
                                                                                                                       info@seniorenhilfe-­lichtblick.de
                                  ein Mittagessen in teilnehmenden
                                  Restaurants bezahlen. „Die Gelegen-
                                  heit, sich ein Gericht nach persönli-
                                  cher Vorliebe schmecken zu lassen,
                                  gibt den bedürftigen Seniorinnen und
                                  Senioren ein großes Stück Selbstbe-
                                  stimmung zurück“, erzählt Licht-
                                  Blick-Mitarbeiterin Sonja Pejhan.

                                   Körperlich stark eingeschränkten
                                   Rentnern und solchen, die gar nicht
                                   kochen können, ermöglicht LichtBlick
                                  „Essen auf Rädern“ − durch Mahlzei-
                                   ten-Patenschaften. Der Malteser Hilfs-
                                   dienst liefert dann täglich eine warme
                                   Mahlzeit nach Hause. Auch das tut
                                   vielen alten Menschen sehr gut.

                                                                            Rentner Hans-Joachim A. bekommt Essen auf Rädern.

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                                                                            Nähe hat viele Gesichter: Respekt, Aufmerksamkeit, ein gemeinsames
                                                                            Leben. Wir sind da, wenn Sie uns brauchen, helfen und geben Halt –
                                                                            z.B. mit folgenden Diensten:
                                                                            • Menüservice: Zuhause speisen mit Genuss
Fotos: LichtBlick Seniorenhilfe

                                                                            • Hausnotruf mit Rauchmelder: Sicherheit daheim
                                                                            • Mobiler Notruf: Sicherheit für unterwegs
                                                                            • Fahrdienst: unabhängige Mobilität
                                        ...weil Nähe zählt.                 Bei Bedürftigkeit ist die Übernahme der Kosten durch eine Malteser
                                                                            Patenschaft möglich. Wir informieren Sie gerne!
                                                                            Rufen Sie uns an:    0 89 / 85 80 80-0             www.malteser.de

                                                                                                                                                                 15
Sooooooo viel geboten!
     Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen hat
     LichtBlick Seniorenhilfe in den vergangenen
     Monaten wieder viele kurzweilige, aber auch
     informative Veranstaltungen für Seniorinnen
     und Senioren auf die Beine gestellt.
     Die glücklichen Gesichter der TeilnehmerIn-
     nen sind der schönste Dank!

               Studio-Atmosphäre                    Die Gondel bringt Senioren         Leckerer Kuchen
               schnuppern: beim                     auf das Brauneck. Ein              und gute Gespräche
               Sonntags-Stammtisch im               dickes „Dankeschön“ an             beim Kaffeeklatsch
               Bayerischen Fernsehen.               Alexandra Schörghuber für          im Café Luitpold.
                                                    die Tickets!

     Mai                                                                     Juni
         Ein Wunsch geht                Der Rotary Club München          Dank 3-D-Brille die Welt
        in Erfüllung: drei                     Englischer Garten           neu geschaut: Besuch
      Seniorinnen fahren             ermöglicht einen literarisch        der Software-Schmiede
        auf den Wallberg              inspirierenden Ausflug mit                       Autodesk.
           am Tegernsee.               einer Schifffahrt auf dem
                                                Starnberger See.

                                                                           Schöner geht’s
                                                                        nimmer: Senioren
                                                                            besuchen den
                                                                               Königssee.
16
LichtBlick München

                                                     Auf fürstlichen Pfaden
                                                      beim Wander­tag zum
                                                       Schloß Schleißheim.

                                          So romantisch:
                                          Kutschfahrt durch
                                          den Englischen
                                          Garten.

      Eingeladen: Die Prüflinge              Mit viel PS:                            Alt und Jung feiern
           der B
               ­ erufsschule für             Werksführung                            gemeinsam bei Sommerfest in
          ­Gastro­berufe hatten              bei BMW.                                der Grundschule Straßlach.
                    aufgekocht.

                                           Juli
   Friseurmeisterin                Eine schwungvolle                  Unvergesslicher Ausflug            Der Club der Sor­
   Angelika Richter            Reise nach Italien: das              zum Kloster Welten­burg –            optimisten ­ermöglicht
   sorgt kostenlos                Konzert der Wilden                gesponsert von PAYBACK.              eine kundige Führung
   für einen frischen          Gungl im Herkulessaal.                                                    durch die Parkschlös-
   Haarschnitt.                                                                                          schen in Nymphenburg.

                                              Unsere monatlichen Angebote

                                  Kegel-               Frühstück im              Wanderungen           Öffentliche General-
                               stammtisch              Café Woerners             in der Region        probe Philharmoniker

                                                                                                                              17
Fotos: L
        ichtBlick Seniorenhilfe, Wikimedia Commons/AHert, Wikimedia Commons/Andre1606, flickr/Starnberger Fünf-Seen-Land
Jetzt auch in Deggendorf:
                                               Unser neues
                                               Büro ist für
                                               Sie da!
                                                                                                               Das neue
                                                                                                           LichtBlick-Team
                                                                                                            in Deggendorf:
                                                                                                     Hermine Ernst, Alexandra Gleich,
                                                                                                    Claudia Prasser, Gabriele Bergmann,
                                                                                                Monika Huber und Franz Klingerbeck (v.l.n.r.)

       Die LichtBlick Seniorenhilfe ist ab     Büroräume. So ist künftig − nach
       September in Deggendorf mit dem         telefonischer Voranmeldung −
       Büro für Niederbayern präsent und       auch ein Gespräch in ruhiger und
       will damit die Arbeit des Vereins       geschützter Atmosphäre möglich.
       und die Beziehung zu Bedürftigen        Gerade in ländlichen Regionen ist
       und Spendern der Region stärken.        die Schamgrenze der Bedürftigen
                                               hoch, um Hilfe zu bitten. Viele Rent-
       „Wir sind hier schon heute keine Unbe-  ner sind auch durch die räumliche
        kannten mehr“, weiß LichtBlick-Mit­    Abgeschiedenheit von Einsamkeit und
        arbeiterin Gabriele Bergmann. Seit     Isolation betroffen − auch hier möchte
        Mitte Juni 2016 ist sie bereits für densich das LichtBlick-Team in Niederbay-
        Verein in der Region unterwegs und     ern stärker einsetzen. Ein erster        den Nachbarlandkreisen und die
        mit dem festen Standort in Deggen-     Schritt: die Unterstützung des Pro-      Abstimmung mit den zuständigen Mit-
        dorf „nun endgültig angekommen“.       jekts „Mobiles Salzweg“ (siehe S. 19).   arbeitern in Kommunen, Landratsäm-
        Das neue Büro liegt zentral im Stadt-                                           tern und Behörden stärken. „Wir
        kern, die Pfleggasse hat viele Läden „Die Basis unserer Vereinsarbeit ist       wollen zusammen mit den Beteiligten
        und so auch viele Passanten. In der Vertrauen“, so Gabriele Bergmann. An        in der Region ein Netzwerk gegen

                                                                                                                                                                      Fotos: LichtBlick Seniorenhilfe, gettyimages #1008238194
        Pfleggasse 27, im ersten Obergeschoss   vier Tagen in der Woche werden sie      Altersarmut aufbauen“, betont Berg-
        durch einen Aufzug erreichbar, finden   und fünf weitere Mitarbeiter für die    mann und weiter: „Daher ist es wich-
        sich auf 66 Quadratmetern ein einla- Sorgen und Nöte der älteren Men-           tig, dass wir in der Region präsent
        dender Empfangsbereich sowie zwei       schen da sein. Das neue Licht-          sind.“
                                                Blick-Büro im schönen Donautal soll                              Nö
                                                                                                                   rd
                                                aber auch die Zusammenarbeit mit                                     lic
                                                                                                                        he
                                                                                                                          rS
                                                                                                                            ta

Wir brauchen Ihre
                                                                                                                              dt

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                                                                                           Altes
Unter­stützung, damit wir
                                                                                                                                                     S
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                                                                                                                                              Am

                                                                                           Rathaus
älteren Menschen in Nieder­bayern                                                                               Pfleggasse 27
                                                                                                                                                               Str.
                                                                                                                                                           her
                                                                                                                                                        lac
helfen können. Bitte spenden Sie!                                                                            Pfleggasse                              Has

Extra-Konto für Niederbayern
                                                                                                                                            a be n
                                                                                         Luitpoldpl.

                                                                                                                                            asse

     VR Bank Passau
                                                                                                                                         tgr
                                                                                                                                        erg

NEU! IBAN DE14 7409 0000 0000 7788 00
                                                                                                                                       ad

                                                                                                           Bräuga
                                                                                                                                     ing

                                                                                                                 sse
                                                                                                                                    St

     BIC GENODEF1PA1
                                                                                                                                 Zw

                                                                                                                                 er
                                                                                                                               ch
                                                                                                                        he

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Spendengelder aus Niederbayern kommen
                                                                                                                          Ös
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                                                                                                                  Ö

                                                   2 Min. vom Stadtplatz, in der
zu 100 Prozent Senioren und Projekten              Pfleggasse 27, befindet sich das neue
in Niederbayern zugute.                            ­LichtBlick-Büro in Deggendorf.                                 Ma
 18                                                                                                                  ria
                                                                                                                                        tz

                                                                                                                        -W      la
                                                                                                                          a r -P
                                                                                                                             d
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                                  FAHRER
                                 GESUCHT                                   Begeistert vom Projekt „Mobiles Salzweg“ (v.l.n.r.): Bürgermeister Josef
                                                                           Putz, LichtBlick-Mitarbeiterin Gabriele Bergmann, Seniorin Anneliese
                             Möchten auch Sie ehrenamtlich ein- oder       Faschingbauer und ehrenamtlicher Fahrer Adolf Käser.
                          mehrmals im Monat für zwei oder vier Stunden
                           für Ihre Mitbürger tätig sein? Haben Sie eine
                            gültige Fahrerlaubnis, Freude am Umgang
                              mit Menschen und Spaß am Autofahren?
                                    Dann melden Sie sich gerne
                                     unter 0851 94998 10 oder
                                    lisa.bieringer@salzweg.de.

                            Volle Fahrt
                            voraus!                                        Passau regelmäßig zum Einkaufen,        der Gemeinde mit 5.000 Euro für das
                             Bürgerauto macht Senioren mobil!              aber auch für Fahrten zum Arzt, zur     Leasing des Autos, damit das Projekt
                             Kostenloser Fahrdienst „Mobiles               Kirche oder zu Veranstaltungen.         weiterbestehen kann.
                             Salzweg“ wird rege genutzt.
                                                                           Solche Wege sind für Senioren und       Derzeit sind acht ehrenamtliche
                            „Was für eine Erleichterung“, freut            Menschen mit eingeschränkter Mobi-      Fahrer in Salzweg und Umgebung
                             sich Anneliese Faschingbauer als              lität schnell zu lang. Oft ist der      unterwegs. So helfen sie mit, damit
                             Adolf Käser, ehrenamtlicher Fahrer            öffentliche Personennahverkehr auf      alte Menschen wieder mobiler
                             von „Mobiles Salzweg“ ihr in den              dem Land nur dürftig ausgebaut. Die     werden und Chancen zur Geselligkeit
                             grauen Renault Kangoo hilft. Die              Gemeinde Salzweg hat deshalb 2017       wahrnehmen können. Die Fahrten
                             89-Jährige ist gehbehindert und lebt          den Fahrdienst „Mobiles Salzweg“ ins    müssen rechtzeitig telefonisch oder
                             alleine. Sie nutzt den Fahrdienst der         Leben gerufen. LichtBlick Senioren-     per Mail bei der Gemeinde angemel-
                             Gemeinde Salzweg im Landkreis                 hilfe unterstützt den Bürgerservice     det werden und sind kostenlos.

                          „Was einer alleine nicht
                            schafft, das schaffen viele“
                             Im Gespräch: Vorstandsvorsitzender                   Strahlende Gesichter bei der
                             Reinhard Allinger über die Verbun-                     Vertreterversammlung der
                                                                                    VR-Bank: Vorstandsvorsit-
                             denheit zum Seniorenhilfe-Verein.                        zender Reinhard Allinger
                                                                                     überreicht LichtBlick-Mit­
                            Herr Allinger, anlässlich des erfolg-                arbeiterin Gabriele Bergmann
                                                                                           den Spendenscheck.
                            reichen Geschäftsjahres 2017
                            spendet die VR-Bank zugunsten der
                            LichtBlick Seniorenhilfe unglaubliche          stützen, der den Kampf gegen Alters­
                            10.000 Euro. Wieso unterstützt die             armut aufgenommen hat.
                            VR-Bank Passau gerade LichtBlick?
                                                                           Warum ist es für die Region Nieder-
                             Reinhard Allinger: Schon seit                 bayern so wichtig, dass es einen
Fotos: PNP/T. Wildfeuer

                             vielen Jahren fördert die VR-Bank             Verein wie LichtBlick gibt?             erkenne ich auch Parallelen zu unse-
                             soziale Projekte und Einrichtungen in                                                 rem Leitgedanken: „Was einer allei-
                             Passau und Umgebung, wie die Kin-             Reinhard Allinger: Gerade in            ne nicht schafft, das schaffen viele.“
                             derklinik und das Frauenhaus. Alte            ländlichen Regionen, wo man sich        Gerade jetzt, wo LichtBlick auch mit
                             Menschen in finanziellen Notlagen             kennt, schämen sich viele Rentner       einem Büro im benachbarten Deg-
                             werden dabei häufig vergessen. Für            ihrer Armut. Die Vereinsarbeit von      gendorf vertreten ist, wird unsere
                             uns ist es eine Herzensangelegenheit,         LichtBlick macht es den Menschen        Verbindung sicherlich noch gestärkt
                             einen Verein wie LichtBlick zu unter-         leichter, um Hilfe zu bitten. Hier     − darauf freue ich mich.
                                                                                                                                                            19
LichtBlick Niederbayern

     Gegen die Kilos - für den guten Zweck
                                                                    Bedeutende 31 Kilo leichter sind die 18 Räte und Verwal-
     Fasten für die LichtBlick Seniorenhilfe:
     der Stadtrat Vilshofen mit LichtBlick-                         tungsmitarbeiterInnen des Stadtrats von Vilshofen in den
     Mit­arbeiterin Gabriele Bergmann (Mitte).                      Sommer gegangen. Silvia Ragaller, Mitglied des Stadtrats,
                                                                    hatte die Idee zu einer Fastenaktion zugunsten der Licht-
                                                                    Blick Seniorenhilfe. Schließlich engagiert sich Vilshofen
                                                                    seit ein paar Jahren als „Gesunde Stadt“. Da wollten
                                                                    Stadtrat und Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen
                                                                    und versprachen, für jedes verlorene Kilogramm einen
                                                                    Euro zu spenden. Der verringerte Leibesumfang sollte
                                                                    Bedürftigen aus der Region zugute kommen. Die Abnehm-
                                                                    willigen warben um weitere „moralische“ Unterstützer
                                                                    und Finanziers, so kamen 1.157 Euro zusammen. Die orts-
                                                                    ansässige Holzwerke Weinzierl GmbH legte nochmal die
                                           Der Stadtrat
                                                                    gleiche Summe drauf. Als Ergebnis der Aktion überreichte
                                        überreichte Licht-
                                    Blick-Mitarbeiterin Gabri-      der Stadtrat LichtBlick-Mitarbeiterin Gabriele Bergmann
                                    ele Bergmann einen Spen-        einen Spendenscheck in Höhe von 2.314 Euro. Was für
                                      denscheck in Höhe von         eine pfundige Aktion!
                                      2.314 Euro.

                                                                   „Applaus und Bravo“ an die
     Kicken für LichtBlick                                         Heimatbühne Engertsham
     Anlässlich ihres jährlichen Sonnwendfestes lud der SV Seit 1972 wird in Engertsham leidenschaftlich Theater
     Oberpolling die „Urlberger Buam“ zu einem Benefizspiel          gespielt. Mit ihren Aufführungen im Zöls-Saal ist die
     zugunsten der LichtBlick Seniorenhilfe ein. Die „Urlberger Engertshamer Heimatbühne weit über die Landkreisgren-
     Buam“ sind ehemalige Oberligaspieler. Die unterhaltsame         zen hinaus bekannt geworden. Frei nach Oscar Wildes Aus-
     Partie endete zwar mit einer 4:2-Niederlage des Gastge- spruch „Die Bühne scheint mir der Treffpunkt von Kunst
     bers, dies war an diesem Nachmittag jedoch Neben-                   und Leben zu sein“ handelte auch die Heimatbühne

                                                                                                                                   Fotos: Willi Raster; PNP/Carmen Laux; LichtBlick Seniorenhilfe
     sache. Die Besucher spendeten stolze 600 Euro,                           und zeigte dabei, dass sie ein Herz für bedürftige
     die „Urlberger Buam“ stifteten zusätzlich                                   Rentner aus der Region hat. 500 Euro ihrer
                                                          Auf ihrem Grill-
     300 Euro. Ein großartiger Einsatz mit viel                                   Erlöse aus der vergangenen Theatersaison
                                                         fest überreichen
     Sportgeist, fanden alle Beteiligten.                die Mitglieder der        spendete die Theatergruppe an die Licht-
                                                      Engertshamer Heimat-          Blick Seniorenhilfe. Ein großer Applaus für
                                                       bühne LichtBlick-Mit-         so viel Initiative und Engagement!
                                                        arbeiterin Gabriele
                                                       Bergmann (5.v.l.) den
                                                         Spendenscheck.

      Sportgeist vereint für LichtBlick: der SV Oberpolling
      und die „Urlberger Buam“ beim Benefizspiel.

20
LichtBlick Münster

                                 „Überall hat man den Himmel über sich“
                                 Dieses Zitat des italienischen                                                          Augenblick zu zweit und nicht
                                 Dichters Petrarca kommt Andrea                                                            mehr allein,“ lächelte sie
                                 Moraldo, LichtBlick-Mitarbeite-                                                             verschmitzt und fuhr ein
                                 rin in Münster, in den Sinn,                                                                  wenig nachdenklicher
                                 wenn sie an Bärbel R.                                                                           fort: „Wir leben in
                                 denkt. Hier erzählt sie von                                                                      einer unglaublichen
                                 ihrer Begegnung mit                                                                               Zeit, alles geht so
                                 einem besonderen                                                                                   schnell, deswegen
                                 Menschen.                                                                                          lebe ich meinen Tag
                                                                    Bärbel R.
                                                                                                                                    bewusst. Ich nehme
                                  Der Alltag im LichtBlick-Büro        findet immer                                                 mein Schicksal an
                                  lebt vom Zwischenmensch-             Grund zum                                                   und versuche immer
                                                                       Lächeln.
                                  lichen. Da gibt es Schamhaf-                                                                    das Beste zu sehen.
                                  te und Dankbare und solche,                                                                    Irgendwie bin ich so in
                                  die sich herzhaft freuen. Es                                                                 meine innere Mitte
                                  kommen Neugierige, Verzweifel-                                                              gerutscht.“
                                  te und Staunende. Und dann gibt
                                  es noch die Besonderen. Eine davon                                                      Es war ein besonderer Morgen
                                  ist Bärbel R. Ende 2017 suchten wir                                                mit ihr. Ich hab noch heute die
                                  für eine Produktionsfirma dringend                                               herzerwärmenden Worte einer
                                  jemanden, der zu einem                                    Ihr Ehrgeiz besteht 80-jährigen im Ohr, die im Leben
                                                              „Ich bin eine Froh­natur
                                 TV-Interview bereit wäre. und habe mir nach meinen darin, ihre Tochter, steht ohne Angst vor selbigem zu
                                  Mit ihrer offenen, klaren bitteren Erfahrungen            die mittlerweile in    haben. Die sich die Freiheit nimmt,
                                  Art müsste sie genau          geschworen, den Tag         England lebt, glück- das zu tun, was sie möchte. In ihrem
                                  die Richtige sein, hoffte lächelnd zu beginnen.           lich zu wissen. Die    Fall heißt das: Lachen. Nur so, erklär-
                                  ich und machte mich Dies hilft auch bei                   beiden sehen sich      te sie mir, hat sie die schweren
                                                                schlechter Laune.“
                                  auf den Weg zu ihr.                                       ein- bis zweimal im Zeiten, den Alkoholismus des ersten
                                                                             Jahr und dann leben sie so viel Nähe  Mannes und auch die Trennung vom
                                  Hausmittel gegen schlechte Laune           wie möglich.                          zweiten Mann überstanden. Ins
                                  Sie empfing mich mit frisch aufge-                                               Detail gehen wollte sie hier nicht.
                                  brühtem Kaffee. „Das Handfiltern bin       Zu zweit ist man weniger allein      „Die Dinge sind abgearbeitet und
                                  ich mir wert, auch morgens schon“, Sie hat auch im Alter nicht aufgehört, spielen im ‚Hier und Jetzt‘ keine
                                  sagte sie. Normalerweise lasse sie         Freundschaften und Bekanntschaften    Rolle mehr. Gelernt habe ich in der
                                  dazu das Radio laufen und sich ani- zu pflegen. Und auf der Straße lässt Vergangenheit, dafür bin ich dankbar.
                                  mieren, sich ein wenig im Takt der sie oft ein „Guten Morgen“ oder Gelebt wird jetzt und das nicht
                                  Musik zu wiegen oder gar zu singen. „Hallo“ hören. Denn „wenn ich eine           zögerlich.“
                                 „Ich bin eine Frohnatur und habe mir mir fremde Person auf der Straße
                                  nach meinen bitteren Erfahrungen           grüße, sind wir für einen kurzen
                                  geschworen, den Tag lächelnd zu
Foto: LichtBlick Seniorenhilfe

                                  beginnen. Dies hilft auch bei schlech-
                                  ter Laune“, versicherte sie mir. „Ein-
                                                                             Seniorin Bärbel R.:
                                  fach mal in den Spiegel lächeln und
                                  sich Mut zusprechen, so begegnet „Diesen klaren Standpunkt habe ich auch der
                                  man dem ersten bekannten Gesicht             LichtBlick-Patenschaft von 35 Euro zu verdanken.
                                  froh.“
                                                                            Die macht mir den Kopf frei für positive
                                                                            Gedanken.“

                                                                                                                                                             21
LichtBlick Münster

      Schön zu wissen, dass jemand da ist …

      Dieses Motto ist Programm bei            Mehr als ein Knopf
      Vitakt im westfälischen Rheine.          Im Alltag allein lebender
      LichtBlick-Mitarbeiterin Andrea          Menschen gibt es immer
      Moraldo hat den Hausnotruf-Anbie-        wieder Momente, in
      ter besucht und mit Geschäftsfüh-        denen ein beruhigen-
      rerin Britta Schönweitz gesprochen.      der Ratschlag, eine
                                               Meinung, ein freund-
      Als Britta Schönweitz das Unterneh-      licher Zu­hörer oder                                                     Britta
      men vor mehr als 20 Jahren gründe-       auch eine liebevolle                                               Schönweitz spon-
      te, hatte sie weit mehr im Sinn als      Begleitung lebenswich-                                            sorte zusammen mit
                                                                                                                dem Bus­unternehmer
      nur den „Knopf“, den Menschen drü-       tig sind. Britta Schön-                                          Mersch 16 LichtBlick-­
      cken, wenn sie in Not sind. Sie gehört   weitz erzählt von Frau M.,                                        SeniorenInnen einen
      zu einer Unternehmer-Familie, die        die nachts regelmäßig den                                         heiteren Tag an der
                                                                                                                       Nordsee.
      technische Kommunikationswege für        Notrufknopf betätigt. Die 86-jähri-
      Menschen in kritischer Situation ent-    ge ist herz­infarktgefährdet und
      wickelt. Egal, ob sie im Aufzug fest-    leidet an Schwindelanfällen. Wenn
      stecken oder alleine zuhause nicht       sie nachts aufwacht und klingelt,          erfuhr sie, dass Frau P. wohlauf und
      mehr zurecht kommen. Die Menschen        braucht sie oft einfach nur den            der Frühstückstisch üppig gedeckt
      und Schicksale hinter dem Notruf-        Zuspruch einer Ser-                                    sei. Frau P. hatte aus ver-
                                                                           Frau P. hatte aus
      knopf berühren sie immer noch.           v ice-Mitarbeiter in, verzweifelter Einsam- zweifelter Einsamkeit den
                                               weil sie wieder einmal keit den Notruf                 Notruf betätigt, da sie
                                               von ihrem verstorbe- betätigt, da sie seit             seit Wochen mit keinem
                                               nen Mann geträumt           Wochen   mit keinem        Menschen ein Wort
                                               hat. Sie vermisst Bei- Menschen ein Wort               gewechselt hatte. Die
                                                                           gewechselt hatte.
                                               stand in dieser einsa-                                 Sanitäter hatten ein Herz
                                               men Stunde. Ein wenig später drückt        und setzten sich früher als geplant
                                               Frau M. noch einmal auf den Knopf.         zur Frühstücks­pause hin. Sie erfüll-
                                               Diesmal, um sich zu bedanken, dass         ten Frau P. den Wunsch, einmal nicht
                                               da jemand ist, der „auf mich auf-          alleine früh­stücken zu müssen.
Wir brauchen Ihre                              passt“.
Unter­stützung, damit wir                                                                 Da das keine Einzelfälle sind und die
älteren Menschen helfen können.                 Notfall ist, was einer fühlt              Not vieler alter Menschen ihr immer
Bitte spenden Sie!                                Ein anderes Beispiel ist Frau P., die   wieder ans Herz geht, unterstützt
                                                   vor drei Monaten morgens gegen         Britta Schönweitz die LichtBlick
Sparkasse Münsterland-Ost
                                                    8 Uhr den Notfallknopf drückte.       Senioren­hilfe. Im letzten Jahr spon-
IBAN: DE88 4005 0150 0000 5817 36
                                                     Sie bat die Service-Mitarbeiterin    sorte sie zusammen mit dem Bus­
BIC: WELADED1MST
                                                     von Vitakt, dringend einen           unternehmer Mersch 16 LichtBlick-­
Spendengelder aus Nordrhein-Westfalen                Rettungs­wagen zu holen. Die         SeniorenInnen einen heiteren Tag an
kommen zu 100 Prozent Senioren in NRW                Mitarbeiterin in der Telefonzen-     der Nordsee. Ein paar der Teilnehmer
zugute.                                             trale blieb kontinuierlich mit        freundeten sich an und sind bis heute
Mehr Infos gibt's am Telefon:                      Frau P. über die „Freisprechanla-      in Kontakt. Auch in diesem Jahr wird
0251/59 06 58 90 oder per Mail:                   ge“ in Kontakt und versuchte sie zu     sie einigen SeniorInnen ermöglichen,
nrw@seniorenhilfe-lichtblick.de.
                                               beruhigen − bis endlich die Hilfskräf-     den Wind im Haar, den Sand unter
                                                                                                                                         Foto: Vitakt

                                               te eintrafen. Als sich die Mitarbeite-     den Füßen und die Sonne im Herzen
                                               rin bei den Sanitätern nach dem            zu spüren.
                                               Befinden der Seniorin erkundigte,

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