Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt

Die Seite wird erstellt Martin Walther
 
WEITER LESEN
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
26. DEZEMBER BIS 8. JANUAR

                                                                                27 2020

Die Hoffnung trägt
 Reportage Caritas Baby Hospital in Bethlehem

 Die drei Söhne der Familie Dar Mohammed leiden an
 Cystischer Fibrose. Doch trotz der Lungenkrankheit bewältigen
 sie mit ihren Eltern den Alltag voller Energie und Zuversicht.
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
EDITORIAL

                                                                         Foto: Keystone
                                                                                          ONLINE+        Web
                                                                                          Weihnachten im Livestream

                                                                                          Viele Pfarreien bieten an
                                                                                          Weihnachten Livestreams an
                                                                                          – von Gottesdiensten bis zu
                                                                                          Krippenspielen. Wir bieten eine
Vielleicht waren sich zum Ende eines Jahres                                               Übersicht auf das Angebot.
noch selten so viele darin einig:
2020 war ein schwieriges Jahr. Es hat uns als Einzelne und als                            Zwischen den Jahren
Gesellschaft an die Grenzen der Belastbarkeit geführt – und                               Seit 2009 nutzen wir die Zeit
oft darüber hinaus.                                                                       zwischen Weihnachten und
Doch nicht alles war negativ im Corona-Jahr. Es lohnt sich, einen                         Dreikönig – die Zeit zwischen
Perspektivwechsel zu machen, und auch auf das zu schauen,                                 den Jahren – für ein langes,
was uns die Einschränkungen Positives gebracht haben.                                     vertiefendes Gespräch. Das
                                                                                          erste Neujahrsgespräch ha-
Wir haben das Nahe wiederentdeckt. Durch die Einschrän-
                                                                                          ben wir mit dem Bankier Hans
kungen im Alltag entstand Raum für Neues.
                                                                                          Vontobel geführt.
Unsere Wohnungen wurden zu einem Ort des erzwungenen                                      Es folgten der Germanist Alois
Rückzugs und der notgedrungenen Entschleunigung. Viele                                    Maria Haas, die Politikerin
haben diese Enge mit Phantasie und Energie wieder geöffnet.                               Monika Weber, die Literatur-
                                                                                          kritikerin Beatrice von Matt,
Aber viele litten und leiden auch daran, eingesperrt zu sein,
                                                                                          der Biologe Ingo Potrykus, der
werden gesundheitlich und wirtschaftlich in ihrer Existenz
                                                                                          Zeitforscher Karlheinz Geiß-
bedroht.
                                                                                          ler, Regierungsrätin Jacqueli-
Der Wellengang im Jahr 2020 hat jedenfalls niemanden un­                                  ne Fehr und die Soziologin
berührt gelassen. Eine Hoffnung verbindet vermutlich alle:                                Katja Rost.
Wir möchten unser «altes» Leben zurück. Aber mehr noch als                                Ein Anliegen dieser Gespräche
uns die momentanen Entbehrungen im sozialen Bereich, im                                   war immer, den Blick über
Beruf und in der Freizeit einschränken – wir wünschen uns                                 die Tagesaktualität hinaus­-
doch den ganz banalen und gewöhnlichen Umgang miteinander                                 zuheben. Wenn Sie testen
zurück. Den warmen Händedruck, die spontane Umarmung, das                                 wollen, ob dies tatsächlich
befreiende Lachen zusammen. In dieser aufgezwungen langen                                 gelungen ist, können Sie
Zeit des Abstandhaltens, der Isolation ist uns klar geworden:                             zwischen den Jahren auf
                                                                                          unserer Homepage alle bis­
Wir Menschen brauchen andere Menschen. Wir brauchen
                                                                                          herigen Neujahrsgespräche
einander. Ich brauche Dich. Und so gestehen wir: Wir sind
                                                                                          nachlesen.
aufeinander angewiesen. Gott sei Dank, finden wir.
                                                                                          Und sich dabei auf das
                                                                                          aktuelle Neujahrsgespräch
Auf ein solidarisches Jahr 2021
                                                                                          freuen, das in der Nummer 1
                                                                                          erscheinen wird …

                                                                                          www.forum-pfarrblatt.ch

Dieses Editorial ist ein Gemeinschaftswerk aller beim forum-Pfarrblatt
unmittelbar Engagierten. In gegenseitiger Ergänzung und Fortsetzung
hat jede*r einen Satz bzw. Gedanken beigetragen.

                                                                                                        forum 27 2020    2
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
INHALT

                                                4

                                                                                                                                                               Foto: Andrea Krogmann
SCHWERPUNKT

Am Ende siegt die
Hoffnung
Die Dar Mohammeds leben im
südlichen Westjordanland. Alle drei
Söhne leiden unter Cystischer Fib-
rose. Doch dank dem Caritas Baby
Hospital bewältigt die Familie auch
ihren Alltag voller Energie und
Hoffnung.

GLAUBEN HEUTE
                                             25                                                                     FORUM IM FORUM 
                                                                                                                    Abschied und Budget
                                                                                                                    Aus der Synode vom 3. Dezember
                                                                                                                                                         7

                                                                                                                    Kirche 2030
  « Erkennbar sind
                                                                                                       26
                                                                                                                    Katholisch Stadt Zürich

  ‹Sauerteigmenschen›                                                         IM ZÜRIPIET DIHEI                     KOLUMNE                             8
  an ihrem verant-                                                            Eine etwas andere                     Bericht aus dem Vatikan
  wortlichen Handeln                                                          Waldweihnacht
                                                                                                                    Was der Papst zu Weihnachten
                                                                                                                    schenkt
  der Welt und den                                                            Die traditionelle Feier von Jubla

  Mitmenschen gegen-
                                                                              Säuliamt war coronabedingt abge-
                                                                              sagt worden. Für seine Mädchen-
                                                                                                                    GLAUBEN HEUTE                     25
  über, an ihrer                                                              gruppe fing Leiter Simon den Zauber   Gleichnisse aktuell
                                                                              von Weihnachten trotzdem ein.         Vom Sauerteig
  Solidarität, an ihrer
  unversiegbaren                                                                                                    IM ZÜRIPIET DIHEI                 28
                                                      Foto: Christoph Wider

  Hoffnung, an ihrem                                                                                                Ristretto
                                                                                                                    Mit Othmar Meister
  Verzeihen- und Neu-                                                                                               Kurznachricht
  anfangen-Können.»                                                                                                 Lebensmittelpakete für Menschen
                                                                                                                    auf der Gasse
  Rudolf Vögele

  in seiner Kolumne «Jesus übertreibt masslos»
                                                                                                                    BOUTIQUE                          29
                                                                                                                    Churer Domschatz
                                                                                                                    Halbfigur der Muttergottes
                                                                                                                    Schaufenster
                                                                                                                    Zauberhaftes Musikmärchen

                                                                                                                    AGENDA                            31
                                                                                                                    SCHLUSSTAKT                       32
Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 15. Dezember 2020
                                                                                                                    gemeinsam – ensemble – insieme –
Titel: Caritas Baby Hospital in Bethlehem.
                                                                                                                    ensemen
Foto: Andrea Krogmann

                                                                                                                                          forum 27 2020    3
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
SCHWERPUNKT

Am Ende siegt die Hoffnung
Die Dar Mohammeds leben in Dura im südlichen Westjordanland.
Alle drei Söhne leiden unter Cystischer Fibrose. Trotzdem bewältigt
die Familie den Alltag voller Energie und Hoffnung. Eine Reportage
aus Bethlehem.
Text und Fotos Andrea Krogmann

                                                                            dabei: Sozialarbeiterin Rabab Kawwas. «Ärzte,
                                                                            Physiotherapeuten, eine Pharmazeutin, eine
                                                                            Ernährungsberaterin und eine Sozialarbeiterin
                                                                            gehören zum Kompetenzteam, das sich um rund
                                                                            120 CF-Patienten im südlichen Westjordanland
                                                                            kümmert», erklärt sie.
                                                                                Jetzt geht es ein Stockwerk tiefer zu Dr. Nis-
                                                                            reen Rumman. Nacheinander untersucht die
                                                                            einzige auf Cystische Fibrose spezialisierte Kin-
                                                                            derärztin im Westjordanland die drei Brüder.
                                                                            Für Qais, Baraa und Ahmed ordnet Dr. Rumman
                                                                            diesmal einen Test der Lungenfunktion an. Die
                                                                            ausführlichen Tests und Untersuchungen hät-
                                                                            ten umgerechnet über 500 Franken gekostet.
                                                                            Auch wenn die Dar Mohammeds nicht zu den
                                                                            ärmsten Familien der Region gehören und sich
                                                                            regelmässig an den Behandlungskosten beteili-
                                                                            gen, ist das für die Lehrerin und den Tagelöhner
                                                                            auf dem Bau eine stolze Summe. Der monatliche
Die Familie Dar Moham-                                                      Mindestlohn in Palästina liegt bei umgerechnet
med mit der Sozialar­     Stoisch sitzt Qais auf der Untersuchungsliege.    390 Franken, das Bruttoinlandsprodukt pro
beiterin Rabab Kawwas     Auch unter der Maske verzieht er keine Miene,     Kopf bei knapp unter 3000 Franken. Zum Ver-
auf dem Weg ins Spital.   während die Krankenschwester mit der Nadel        gleich: 74 000 Franken sind es in der Schweiz.
                          nach einer Vene sucht. Der 9-Jährige ist hoch-    Das Erkennen von Hilfsbedarf gehört für Sozi-
                          gewachsen wie sein Vater. Seine schlanke Er-      alarbeiterin Kawwas zu ihren Aufgaben. Gerade
                          scheinung ist Teil seines Krankheitsbilds: Qais   die Hausbesuche, sagt sie, seien dabei ein wich-
                          leidet wie seine beiden Brüder Baraa (12) und     tiges Element. Daneben bietet das CF-Team
                          Ahmed (16) an Cystischer Fibrose (CF). Die un-    Workshops und Vorträge für Eltern an und
                          heilbare Stoffwechselkrankheit produziert zä-     bringt Betroffene zum Austausch zusammen.
                          hen Schleim in den Lungen und verstopft die
                          Bronchien. Dies führt zu Bakterien­besiedlung     «Ahmed gab mir Hoffnung»
                          und Entzündungsreaktionen. Die richtige Be-       Anfangs konnte Mutter Sahar diese Angebote
                          handlung kann die Lebensqualität Betroffener      nicht annehmen, musste den Schock über die
                          deutlich verbessern.                              Diagnose allein verdauen. Die Berichte über
                                                                            lange Krankenhausaufenthalte und den frühen
                          Begleitet durch ein kompetentes Team              Tod der Betroffenen wollte sie nicht akzeptieren.
                          Zwei Kanülen Blut hat die Krankenschwester        «Wir gehören zu den Familien, die schon am
                          für den Labortest abgezapft. Qais hüpft von der   längsten mit der Diagnose vertraut sind, aber al-
                          Liege. Im Vorbeigehen desinfiziert er sich ganz   len um uns herum ging es wesentlich schlechter.
                          selbstverständlich die Hände mit Alkohol. Eine    Deshalb wollte ich anfangs nichts von den ande-
                          Ansteckung mit Covid-19 könnte für die Kinder     ren hören», erinnert sich die heute 36-Jährige
                          mit den ohnehin belasteten Lungen dramati-        daran, wie schwer ihr am Anfang der Austausch
                          sche Folgen haben. Dann springt Qais dem Rest     mit anderen Betroffenen fiel. Ahmed, der Erst-
                          der Familie voraus. Das Krankenhaus mit sei-      geborene, habe ihr Hoffnung gegeben, sagt Sa-
                          nen bunten Korridoren kennen die Dar Mo-          har beim Besuch der Sozialarbeiterin im Haus
                          hammeds wie ihre Westentasche, längst sind die    der Dar Mohammeds in Dura im Süden Palästi-
                          Besuche im Caritas Baby Hospital Routine. Mit     nas. «Ich sah, dass er sich gut entwickelt, und

                                                                                                            forum 27 2020    4
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
Dr. Nisreen Rumman
dachte mir, ich will mich damit auseinanderset-     cher Teil der Arbeit des Caritas Baby Hospital    untersucht Ahmed (16)
zen und nicht einfach warten, bis mein Kind ab-     liegt deshalb in der Sensibilisierung über die    regelmässig (o. l.).
baut und stirbt.» Sahar und ihr Mann überwan-       Risiken dieser weit verbreiteten Tradition.       Immer wieder müssen
                                                                                                      die Brüder zum Lungen-
den den anfänglichen Schock, teilten ihr Schick-    Langsam, so die Sozialarbeiterin, merke man in
                                                                                                      funktionstest (o.r.).
sal fortan mit Familienangehörigen.                 der palästinensischen Gesellschaft diesbezüg-
                                                                                                      Von einen Computerspiel
    Sahar absolvierte, ermutigt von ihrem Mann      lich einen Wandel. Auch Riad und Sahar sind
                                                                                                      begleitet, lässt sich
Riad, ihr Studium und suchte sich eine Stelle als   Cousins ersten Grades, ebenso wie viele andere
                                                                                                      das tägliche Inhalieren
Lehrerin. Und sie machte sich aktiv auf die Su-     Paare in ihren Familien. Weitere Fälle von Cys-   leichter aushalten (u. l.).
che nach Informationen zu CF. Im Internet traf      tischer Fibrose habe es in der eigenen Ver-       Sich um die Schafe
Sahar auf Patienten, die heute Mitte/Ende Dreis­    wandtschaft bisher nicht gegeben. Dennoch         zu kümmern, ist bei
sig sind und immer noch ein gutes Leben füh-        sprechen die beiden mittlerweile offen über die   den Dar Mohammeds
ren. «Das hat mir noch mehr Hoffnung ge-            genetischen Risiken.                              Männersache.
macht», sagt sie. Seit vier Jahren engagiert sie        CF entsteht durch einen Fehler im Erbgut,
sich in einer panarabischen Austauschgruppe         und zwar auf dem Chromosom 7. Nur, wenn bei-
zu CF. «Heute», sagt sie, «bin ich bereit, meine    de Eltern ein derart verändertes Chromosom
Hoffnung weiterzugeben, die meine Kinder mir        tragen und beide es vererben, erkrankt das ge-
gegeben haben.»                                     meinsame Kind. Die Wahrscheinlichkeit dafür
                                                    liegt bei einer Schwangerschaft bei 25 Prozent.
Ein defektes Chromosom ist schuld                   Sahar und Riad half die Wahrscheinlichkeits-
Die Wahrscheinlichkeit für eine CF-Erkran-          rechnung nicht weiter. Auch der zweite Sohn
kung steigt bei Verwandtenehen. Ein wesentli-       Baraa erhielt beide defekten Chromosomen, wur-

                                                                                                            forum 27 2020    5
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
SCHWERPUNKT

                                                                            wohl Sahar ihm die Entscheidung überlasse, sei
                                                                            sie doch die Liebe seines Lebens. Und: «Erspar-
                                                                            nisse möchte ich lieber für Ahmed, Baraa und
                                                                            Qais zurücklegen, als für eine weitere Hochzeit.»

                                                                            Wichtige Früherkennung
                                                                            Qais und seine Brüder haben Glück. Ihre Er-
                                                                            krankung wurde nicht nur sehr früh erkannt,
                                                                            sondern alle drei wurden in das Behandlungs-
                                                                            programm des Caritas Baby Hospital aufge-
                                                                            nommen, das sich schon vor Jahren als Kompe-
                                                                            tenzzentrum für Cystische Fibrose etabliert hat.
                                                                            Beides, die frühe Diagnose und die professio-
                                                                            nelle Behandlung, sind für den Verlauf der
                                                                            Krankheit von erheblicher Bedeutung. Im Ver-
                                                                            gleich zu vielen anderen gleichaltrigen CF-Pa-
                                                                            tienten geht es den Jungen der Familie Dar Mo-
                                                                            hammed gut.
                                                                                Gut geht es ihnen auch dank der positiven
                                                                            Einstellung ihrer Eltern. «Wir leben ein natürli-
Am liebsten sind die                                                        ches und normales Leben», sagt Riad Dar Mo-
Brüder mit ihren Velos   de mit CF diagnostiziert. Riad und Sahar ent-      hammed, der seine Familie auf jedem Spitalbe-
unterwegs.               schlossen sich daraufhin für einen in der kin-     such begleitet. «Wir haben die Tatsachen akzep-
                         derreichen palästinensischen Gesellschaft un-      tiert und unsere Kinder gelehrt, ebenfalls so zu
                         gewöhnlichen Schritt: Kein weiteres Risiko, kein   denken. Alles andere ist in Gottes Händen.» Was
                         drittes Kind. Die Eltern haben ihre Rechnung       das im Klartext für den Alltag der Familie be-
                         ohne Qais gemacht, der drei Jahre später unge-     deutet? «Natürlich streiten wir uns wie ganz
                         plant das Licht der Welt erblickte – und das       normale Geschwister», sagt Ahmed. Dann wie-
                         Schicksal seiner Brüder teilt. Heute zieht der     derum erinnere man sich gegenseitig an die me-
                         Neunjährige mit schelmischem Blick an der          dizinische Routine wie das Inhalieren zweimal
                         selbstgebauten «Wasserpfeife». Im Bauch der        am Tag oder das regelmässige Händewaschen.
                         Konstruktion aus einer leeren Flasche, einem       «Wir achten aufeinander», sagt Baraa, «und
                         Schlauch und etwas Wasser blubbert es kräftig –    ganz oft vergesse ich meine Krankheit.»
                         für die Lungen ein besonders gutes Training.           Mit ihren Freunden oder Klassenkameraden
                             Riad und Sahar sind ein ungewöhnliches         sprechen die Jungen nicht über ihre Krankheit,
                         Paar. Vier Jahre hat Riad auf seine zehn Jahre     sagt Ahmed. «Sie würden das nicht verstehen.»
                         jüngere Frau gewartet, bis sie ihn mit 18 Jahren   Mit ihnen schauen sie lieber mal ein YouTube-
                         heiratete. Wenn ihm andere zu einer Zweitfrau      Video oder machen ein Computerspiel. Am
                         raten, um vielleicht doch noch gesunde Kinder      liebsten aber fahren die Brüder auf der Strasse
                         zu haben, zuckt er verlegen mit den Achseln. Ob-   hinter dem Haus mit dem Velo ein Wettrennen.

                          Verein Kinderhilfe Bethlehem, Luzern

                          Caritas Baby Hospital
                          Der Verein Kinderhilfe Bethlehem mit Sitz in      Baby Hospital ein bedeutender Arbeitgeber in
                          Luzern finanziert und betreibt das Caritas        der Region. Das Spital stärkt das palästinensi-
                          Baby Hospital in Bethlehem im Westjordan-         sche Gesundheitswesen und ist darüber hin-
                          land. 50 000 Kinder und Babys werden dort         aus führend bei der Ausbildung von Ärzten
                          jährlich stationär oder ambulant betreut. Alle    und Pflegenden in der Kindermedizin.
                          Kinder erhalten Hilfe, unabhängig von ihrer          Nur dank Spenden kann das Caritas Baby
                          Herkunft und Religion. Das Behandlungskon-        Hospital seine Aufgaben erfüllen und Kinder-
                          zept bindet die Eltern eng in den Heilungspro-    leben retten.
                          zess ihrer Kinder mit ein und das Spital ver-
                          fügt über einen gut ausgebauten Sozialdienst.     www.kinderhilfe-bethlehem.ch
                          Mit 250 lokalen Mitarbeitenden ist das Caritas    www.weihnachtskollekte.ch

                                                                                                           forum 27 2020    6
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
FORUM IM FORUM

Synode der katholischen Kirche im Kanton Zürich                                                           Katholisch Stadt Zürich

                                                                                                          Kirche 2030
Abschied und Budget
                                                                                                          «Katholisch Stadt Zürich» rüstet sich
Die Synode verabschiedete Generalvikar Josef Annen                                                        für die Zukunft: kreativ und lebendig
und nahm das Budget 2021 ab. Zudem wurde Geld für                                                         will sie sich dem sich verändernden
die neue Kaserne der Schweizergarde bewilligt.                                                            Umfeld stellen. Deshalb stimmten
                                                                                                          die Delegierten der Stadtzürcher
                                                                                                          Kirchgemeinden dem Budget für die

                                                                                   Foto: Aschi Rutz/zvg
                                                                                                          Projektstruktur von «Katholisch Stadt
                                                                                                          Zürich 2030» samt Begleitungsbüro
                                                                                                          einstimmig zu. An ihrer Versamm-
                                                                                                          lung vom 24. November bestimmten
                                                                                                          sie zudem die Mitglieder der Son-
                                                                                                          derkommission, welche das Projekt
                                                                                                          als Kontrollorgan begleitet. Nun er-
                                                                                                          arbeiten Arbeitsgruppen neue Kon-
                                                                                                          zepte, die bis Mai 2022 in einem ab-
                                                                                                          schliessenden Massnahmenkatalog
                                                                                                          zusammengefasst und von den De-
                                                                                                          legierten verabschiedet werden.
In seiner Abschiedsrede dankte Synoden-     einnahmen von den Kirchgemeinden in                               Das Engagement bei der Zürcher
präsident Felix Caduff dem Ende Oktober     der Höhe von 2,7 Millionen Franken ge-                        Stadtmission – neu «Solidara Zürich»
zurückgetretenen Generalvikar Josef An-     rechnet. Dies aufgrund der Steuervorla-                       – wird ausserdem mit einer jährlichen
nen für seine treue Präsenz im katholi-     ge 2017 und den coronabedingten Aus-                          Sockelfinanzierung von 497 500 Fran-
schen Parlament: «Deine Voten in unse-      fällen. Peter Brunner, verantwortlicher                       ken für die Jahre 2021–2024 verstärkt.
rem Gremium waren durchdacht, enga-         Synodalrat für die Finanzen, zeigte sich                                                         pd

giert und durchaus kritisch. Sie hatten     ernst und zuversichtlich zugleich: «Wir
Gewicht. Wir wünschen Dir gute Erho-        haben ein solides Eigenkapital und kön-
lung, verdiente Stunden der Musse und       nen künftige Defizite abfedern.»                              Kirchgemeinde Winterthur
vor allem gute Gesundheit.» Josef Annen
würdigte seinerseits die einvernehmli-      Der Antrag des Synodalrats, den Neubau                        Die Ärmsten
che Zusammenarbeit und den gegensei-
tigen Respekt zwischen den Gremien
                                            einer Kaserne für die Schweizergarde mit
                                            einer halben Million zu unterstützen,
                                                                                                          nicht vergessen
der Körperschaft und den innerkirchli-      war unbestritten. Trotzdem wurde ein                          Trotz coronabedingt geringerer Ein-
chen Instanzen. Die Synode habe sehr        Rückweisungsantrag eingereicht, der                           nahmen will die Kirchgemeinde
weise gehandelt, dass sie in seiner Amts-   dem Geschäft mehr Zeit verschaffen                            Winterthur der kirchlichen Entwick-
zeit der grossen Versuchung nie erlegen     sollte, um zusätzliche Informationen                          lungshilfe den vollen 2020 budge-
sei, mit der finanziellen Potenz den in-    und Entscheidungsgrundlagen zu be-                            tierten Betrag von insgesamt 198 000
nerkirchlichen Bereich disziplinieren zu    kommen. Schliesslich obsiegte der An-                         Franken für die Ärmsten dieser Welt
wollen. Und schliesslich meinte Annen       trag der Sachkommission Seelsorge in                          zur Verfügung zu stellen. Die Kirch-
mit Blick auf die schmerzhaften Kir-        der Schlussabstimmung mit 72 zu 4 Stim-                       gemeindeversammlung hat am 1. De-
chenaustritte bestimmt: «Ich stelle fest,   men bei 2 Enthaltungen. Das Geld für                          zember ausserdem das Budget 2021
dass die gelebte christliche Botschaft      den Kasernenneubau wird jetzt mit zwei                        verabschiedet. Es sieht ein Defizit
den Menschen einfach guttut!»               Einschränkungen bewilligt: Der Betrag                         von 0,5 Millionen Franken vor, weil
                                            kommt erst zur Auszahlung, wenn sei-                          die Erträge der Unternehmenssteu-
Der Voranschlag 2021 der Zentralkasse       tens des Staatssekretariats des Vatikans                      ern tiefer ausfallen werden. Dank
der katholischen Körperschaft gab wenig     ein rechtskräftiger Baubeschluss vor-                         Sparanstrengungen bleibt der Steu-
zu reden. Mit 77 zu 1 Stimme bei 2 Ent-     liegt und die Finanzierung des Bauvor-                        erfuss aber unverändert bei 16 Pro-
haltungen stimmte die Synode dem            habens gesichert ist.                                         zent. Die Jahresrechnung 2019, der
Budget zu. Dieses sieht bei einem Ge-           Weiter genehmigte die Synode die                          Jahresbericht sowie die Jahresrech-
samtaufwand von 65,1 Millionen Fran-        Aufstockung des «Felix und Regula-                            nung der Kirchlichen Entwicklungs-
ken und einem Gesamtertrag von 64,3         Fonds» um 250 000 Franken für die För-                        hilfe wurden klar abgenommen. Das
Millionen Franken einen Verlust von 0,8     derung innovativer und nachhaltiger                           Jahr 2019 schliesst mit einem Er-
Millionen Franken vor. Während der          Projekte kirchlicher Jugendarbeit und                         tragsüberschuss von 730 171 Fran-
Aufwand gegenüber dem Vorjahres-            Katechese im Kanton Uri.                                      ken ab.                           pd
Budget stabil bleibt, wird mit Minder-                                            pd

                                                                                                                              forum 27 2020    7
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
KOLUMNE

                                                                                                                                           aus deamn
                                                                                                                                           Vatik
Bericht aus dem Vatikan

Was der Papst zu Weihnachten schenkt …
                                                                                                               in der Ewigen Stadt sind sie es nicht. So
                                                                                                               ist das grösste Geschenk, das die Rö-
                                                                                                               merinnen und Römer bisher erhalten
                                                                                                               haben, einen Papst zu haben, der
                                                                                                               durch kleine Gesten Grosses bewirken
                                                                                                               kann. Mülltrennung wird nun viel
                                                                                                               stärker gefördert als vor wenigen Jah-
                                                                                                               ren. Denn, wenn der Papst das sagt,
                                                                                                               dann kann sich doch ein «guter Katho-
                                                                                                               lik» nicht aus der Verantwortung steh-
                                                                                                               len, heisst es jetzt in Rom.

                                                                                                               Und so hoffen viele, dass mit dem Me-
                                                                                                               dizin-Geschenk des Papstes auch viele

                                                                                         Foto: Mario Galgano
                                                                                                               Gläubige in der Welt sich ein Beispiel
                                                                                                               nehmen: es muss nicht immer ein neu-
                                                                                                               es Natel sein. Auch praktische Gaben
                                                                                                               können einem Mitmenschen die Wert-
Franziskus verschenkt Corona-Tests an eine Selbsthilfegruppe Transsexueller                                    schätzung ausdrücken. Und in diesem
in Torvajanica.                                                                                                Corona-Jahr ist diese Botschaft keine
                                                                                                               leere Floskel. Das päpstliche Almosen-
Franziskus geht auch in seiner Geschenk-     sprünglich Chemie studiert hatte, ein                             amt hat deshalb Impfstoffe gegen Grip-
kultur unorthodoxe Wege. Die Menschen        besonderes Geschenk ausgedacht: jede                              pe sowie Covid-Tests an eine Hilfsgrup-
im Bistum Chur wünschen sich vom             Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter er-                           pe in der Nähe von Rom verschenkt.
Papst, er möge ihnen einen guten Bi-         hält fünf Packungen Anti-Grippe-Mit-
schof schenken. – Uns rund 4500 Mitar-       tel, um gesund zu bleiben.                                        Das Besondere daran: Bei der Selbst-
beiterinnen und Mitarbeitern im Vati-                                                                          hilfegruppe handelt es sich um eine
kan schenkt er Weihnachtsgebäck. Das         Statt Kalorien und Alkohol gibt es also                           Vereinigung von Transsexuellen. Auch
ist Tradition. Unter Johannes Paul II.       Präparate gegen Kopfschmerzen und                                 da will der Papst den Römern, seinen
waren es stets ein Panettone und eine        hohes Fieber. Sicher, das ist ein unüb-                           Mitarbeitern und der Weltkirche eine
Flasche Spumante. Unter Benedikt XVI.        liches Geschenk, aber Franziskus ach-                             klare Botschaft vermitteln: Nächsten-
bekannte italienische Markenprodukte         tet nicht auf die gesellschaftliche Eti-                          liebe muss konkret sein – immer und
und jeder Papst-Angestellte hat sich ge-     kette, sondern – wie er es in seinen bis-                         überall.
freut, mit dem süssen Gebäck und der         herigen päpstlichen Schriften immer                                                            Mario Galgano
Flasche nach Hause zu gehen.                 wieder unterstrichen hat – auf konkre-
                                             te Gesten. Mögen sie auch so klein sein,
Selbstverständlich gab es dazu eine          wie zum Beispiel das Lichtausschal-
schöne Karte mit einem Gruss und einer       ten, wenn man das Zimmer verlässt
Unterschrift des Pontifex. Die Päpste        oder die Mülltrennung.
haben im Laufe der Kirchengeschichte
ihre Mitarbeiter immer mit kleinen Ges-      Solche Handlungen sind vielleicht
ten verwöhnt. So erhielt das Personal        nördlich der Alpen selbstverständlich,
bei jedem Papstwechsel einen zusätzli-
chen Monatslohn als Geschenk.

                                                                   Mario Galgano
Als aber Franziskus gewählt wurde,
                                                                   (*1980), ehemaliger Sprecher der Schweizer Bischofskonferenz,
verzichtete er auf diese Tradition und
                                                                   ist seit 2006 als Redaktor bei Vatican News tätig. Vatican News
spendete das vorgesehene Gehaltsge-
                                                                   entstand 2017 als Nachfolgeorganisation von Radio Vatikan.
schenk an das päpstliche Almosenamt.
                                                                   Galgano lebt mit seiner Familie in Rom. Er berichtet regelmässig
Und in diesem Pandemie-Jahr gibt es                                exklusiv für das forum in einer persönlichen Kolumne aus
weder Panettone noch Spumante. Statt-                              dem Vatikan.
dessen hat sich Franziskus, der ur-

                                                                                                                                      forum 27 2020    8
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
GLAUBEN HEUTE
                                   GLAUBEN HEUTE

                               Gleichnisse aktuell ➜ Sauerteig                                                                       MATTHÄUS 13,33

                                                                                                                                     Vom Sauerteig
Illustration: Nadja Hoffmann

                                                                                                                                     Jesus sagte ihnen ein weiteres Gleich-
                                                                                                                                     nis: Mit dem Himmelreich ist es wie
                                                                                                                                     mit dem Sauerteig, den eine Frau
                                                                                                                                     nahm und unter drei Sea Mehl ver-
                                                                                                                                     barg, bis das Ganze durchsäuert war.

                                                                                                                                         Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, voll­
                                                                                                                                     ständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe

                                                                                                                                      © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart
                                                                                                                                                               Alle Rechte vorbehalten

                                                                                                                                     Serie: Symbolik kurz erklärt

                               Jesus übertreibt masslos                                                                              Zwölf
                               Als ehemaliger Bäcker macht mich dieses man auch sagen: «Lebe so, dass die                            Die Zwölf ist gewinnt bereits in der
                               Gleichnis stutzig. Aber als Theologe ver- Menschen fragen, welche Hoffnung                            Bibel unzählige Male ganz besonderes
                               anschaulicht es mir zugleich bestens, dich erfüllt.» Erkennbar sind solche                            Gewicht: zwölf Stämme Israels, zwölf
                               was   Jesus mit dem
                                   Schlaflose         Himmelreich meint.
                                                  beziehungsweise        durch-«Sauerteigmenschen»
                                                                                    mit nicht völlig vom  anGleichnis
                                                                                                              ihrem verant-
                                                                                                                          und sei-   kleine Propheten, zwölf Apostel. Ähn-
                                    Er redet  von  drei Sea  Mehl.  Das sind    wortlichen   Handeln
                                   wachte Nächte – dafür gibt es unter- nem Ruf zur Wachsamkeit abgekom- der  Welt   und   den       lich wie bei der Sieben sind auch hier
                               zirka   40 Kilogramm,      also  keine  haus-    Mitmenschen      gegenüber,
                                   schiedlichste Gründe. Für die einen ist men. Denn es gibt viele Weisen, den an  ihrer  Soli-      die beiden göttlichen Zahlen drei
                               haltsübliche     Menge.der
                                   es der Vollmond,       Fürsieden
                                                                 nichtdaraus
                                                                       schlafendarität,  an ihrer
                                                                                    biblischen      unversiegbaren
                                                                                                  Weckruf     (um denHoff- es hier   und vier vereint, nämlich in ihrer
                               entstehenden     Teig – zirka  70 Kilogramm      nung,  an ihrem
                                   lässt, anderen lässt das kranke Kind geht) zu überhören oder   Verzeihen-     undzu Neuan-
                                                                                                                         verschla-   Multiplikation. Auch ausserhalb der
                               – benötige   ich einen grossen Bottich.
                                   keine Verschnaufspause         selbst Ich
                                                                         in derfangen-Können
                                                                                    fen. So stehenunddie vielem
                                                                                                         erwähnten mehr.Ueberwa-     Bibel ist die Zwölf allgegenwärtig:
                               frage   mich,   ob  man   so  etwas  Grosses         Solche   Menschen
                                   Nacht. Andere haben Nachtdienst im chungskameras für die Möglichkeit    finden    sich auf ei-    die Stunden des Tages und der Nacht,
                               überhaupt     mitmachen
                                   Spital oder    der Hand    kneteneine
                                                           schlicht   kann?
                                                                          Party-dieser
                                                                                    nerErde  zuhauf. Menschen
                                                                                         Sicherheit,                 aller Re-
                                                                                                        die zu Unachtsamkeit         die Monate des Jahres, die Tierkreis-
                               In der Backstube hatten wir für solche ligionen, auch Nichtreligiöse, leisten Wi-                     zeichen. Und sie ist bis heute als Dut-
                                   Freinacht bis in die Morgenstunden…. und Schläfrigkeit dem Leben gegen-
                               Mengen eine Knetmaschine, die Frau in derstand gegen politische und kirchliche                        zend eine gängige Masszahl. Tradi­
                                   Berühren wir mit solchen Alltagsbei- über verleitet. Wer zur Ansicht gelangt,
                               der Bibel hatte sicher keine. Für dama- Egomanie, gegen Umweltzerstörung,                             tionell wird ab der Zwölf aus Zahlen
                                   spielen schon das, was biblisch dem Ruf „mir kann nichts mehr passieren“, kann
                               lige Zeiten übertreibt Jesus also masslos. Ausbeutung, Diskriminierung, Unge-                         Mathematik, was wir daran erken-
                                   zur Wachsamkeit entspricht? Dem also, leicht in eine Lebensweise geraten,
                                    Genauso verhält es sich mit dem Him- rechtigkeiten und Eskalationen. Sie kön-                    nen, dass sie ab dann normalerweise
                                   das von Jesus in Gleichnissen ange- dass wirklich nichts mehr passiert an
                               melreich: Es ist masslos! Und es ist ver- nen all dies nicht verhindern. Aber sie                     nicht mehr in Worten ausgeschrie-
                                   sprochen und in seinen letzten Stunden Neuem, an Staunenswertem. Total ab-
                               borgen – mitten in diesem Teig, als klei- können zum Nachdenken und manch-                            ben werden.
                                   der Oelbergsnacht nochmals eingefor- gesichert, abgeschirmt und überwacht
                               ner und unscheinbarer Teil des Ganzen. mal auch zum Umdenken beitragen –
                                   dert wird: „Wachet und betet!“ Oder im können uns überraschende Momente
                               Aber es gibt dem Brot erst die richtige wie die friedlichen Demonstrationen in
                                   Gleichnis: „Selig die Knechte/Mägde, des Glücks entgehen.
                               Gehrung und den Geschmack. Das will der DDR oder jetzt in Belarus, die Wahl
                                                                                                                                     Vierzehn
                                   die der Herr wach findet...“ (Lk 12,37) Zugegeben, das biblische Bild vom
                               auch die Botschaft vom Reich Gottes.             in den USA, die Klimabewegungen, der                 Die 14 hängt in ihrer Symbolik eng
                                   Damit wären zumindest in dieser Hin- Dieb, der unerwartet einbricht, ist krass.
                                    Das Ziel seines und unseres Wirkens Aufstand der Frauen in der katholischen                      mit der Sieben zusammen. Sie wird
                                   sicht alle Nachtmenschen und jegliche Offenbar traut uns Jesus längerfristig
                               ist nicht dann erreicht, wenn nahezu 100 Kirche oder die Proteste gegen die Ab-                       als Verdoppelung der Sieben gedeu-
                                   Nachtschwärmer bevorzugt.                        eher nicht zu, dass wir dranbleiben be-
                               Prozent aller Getauften ihre Kirchen- setzung von Martin Kopp zeigen.                                 tet, als mit der Vernunft gepaarte
                                   Und es legt sich mir noch ein aktueller ziehungsweise zu Hause sind, bei uns
                               steuern bezahlen und in die Kirchen                  Das war und ist es, was Jesus sagen              Güte. Besonders deutlich zeigt sich
                                   Bezug nahe, der zu den modernen Mög- sind, wenn es darauf ankommt. Denn
                               kommen. Vielmehr intendiert Jesus mit will mit diesem Gleichnis: Jeder Mensch                         diese Symbolik an der Zahl der Not-
                                   lichkeiten zählt. Denn zur (nächtlichen) das scheint die Pointe vom Gleichnis zu
                               diesem Gleichnis, dass seine Jüngerinnen kann und soll dafür Sorge tragen, dass                       helfer, von denen es vierzehn gibt.
                                   Einbruchssicherung ist es heutzutage sein: das eigene Lebens-Haus nicht
                               und Jünger auch als kleiner und un- Himmel und Erde sich berühren, dass                                                                              bit
                                   gar nicht mehr nötig, selber wach zu verwaist dastehen lassen, gut bei mir
                               scheinbarer Teil dieser Gesellschaft den alle Menschen satt werden vom Brot des
                                   bleiben. Dafür haben wir ja Ueberwa- sein, damit Er zu mir kommen kann!
                               richtigen Geschmack beigeben.                    Lebens, das herzhaft und geschmackvoll
                                   chungskameras, welche diese Aufgabe Könnte es sein, dass wir das Leben
                                    Das geschieht viel weniger durch wird durch viele «Sauerteigmenschen».
                                   übernehmen! Wieso als noch selber draussen suchen, währenddem es
                               fromme Worte und das Rezitieren von
                                   wachen? Natürlich geht es im Gleichnis (nächtlicherweise) längst bei uns an-
                               Bibelversen als durch unsere Taten.                         Rudolf Vögele Leiter Ressort Pastoral
                                   Jesu nicht um die Frage von Ueberwa- klopft?
                               Nach dem ersten Petrusbrief könnte                               im Generalvikariat Zürich-Glarus
                                   chungskameras. Trotzdem sind wir da-

                                                                                                                                                              forum 27 2020    25
                                                                                                                                                                   forum 2 2018   25
Die Hoffnung trägt - forum - Pfarrblatt
Fotos: Christoph Wider

Eine etwas andere
Waldweihnacht
Die traditionelle Feier der Jubla-Schar Säuliamt war coronabedingt abgesagt
worden. Für seine Mädchen-Gruppe fing Leiter Simon den Zauber von
Weihnachten trotzdem ein.

                         Das magische Buch war fest verschlossen. Er-         gen die ersten Schneebälle. Beliebte Ziele wa-
                         leuchtet von Rechaudkerzen stand es angelehnt        ren die vier Leiter, welche die nass-kalten An-
                         an den Stamm einer kleinen Tanne auf dem             griffe geduldig über sich ergehen liessen. Ihre
                         Waldboden. Sein Geheimnis preisgeben sollte          Aufforderung zum Sammeln von Holz lenkte
                         das mysteriöse Buch erst, wenn der Baum fest-        von der weissen Pracht ab. Mit vereinten Kräf-
                         lich geschmückt war. «Ich versuche, die Grup-        ten gelang es, den feuchten Ästen ein kleines
                         penstunden immer mit einer Geschichte ver-           Feuerchen abzutrotzen.
                         knüpfen», sagt Simon, der in der Jubla Säuliamt          Dann musste ein Baum gefunden werden,
                         die Gruppe der «mittleren Mädchen» leitet. Mit       der sich zum Schmücken eignete – denn das war
                         seinen Mitleitern Jonas, Yanik und Silvan und        ja der Schlüssel zum magischen Buch. «Chum,
                         zehn Kindern war er zuvor vom Pfarreizentrum         mir nämed dä» – «Nei, dä – dä isch viel schöner!»,
                         St. Josef in Affoltern am Albis in ein nahes Wald-   schallte es durch das Gehölz. Die Wahl fiel auf
                         stück marschiert. Für die zweiwöchentlichen          eine junge, eigenwillig gewachsene Tanne. Die
                         Treffen sucht Simon gerne Orte in der Natur          neun Mädchen und ein kleiner Junge, der den
                         aus. Die Anweisungen des Bundes, der als Coro-       Anschluss an seine eigene Jubla-Gruppe ver-
                         na-Schutzmassnahme empfiehlt, Aktivitäten            passt hatte und kurzerhand mitgenommen wor-
                         ins Freie zu verlegen, setzt er dabei eher unbe-     den war, machten sich auf die Suche nach pas-
                         wusst um. «Mir ist auch sonst wichtig, dass sich     sender Zierde. Einige hatten Christbaum-
                         die Kinder in ihrer Freizeit draussen aufhalten,     schmuck von zu Hause dabei, andere bastelten
                         dabei etwas lernen und sich austoben können»,        mit dem Material, das die Leiter mitgebracht
                         sagt der 19-Jährige, der im vierten Jahr seiner      hatten. Lena und Selma formten aus kleinen
                         Lehre als Zimmermann ist.                            Hölzchen Sterne und fixierten diese mit Wollfä-
                                                                              den. Lia hatte die Idee, bunte Blätter zu Christ-
                         Den Resten des ersten Schnees, die an diesem         baumkugeln zusammenzuknüllen, und half den
                         Samstag vor St. Nikolaus noch am Wegrand lagen,      Kleineren, ihre Papierkugeln mit Schnur zu um-
                         konnten die Mädchen im Alter von acht bis elf        wickeln, sodass sie am Baum befestigt werden
                         Jahren nicht lange widerstehen und schon flo-        konnten.

                                                                                                             forum 27 2020    26
Das magische Buch (links) lüftet sein Geheimnis erst, wenn der Baum weihnachtlich geschmückt ist.
Dann aber ertönt daraus die Stimme des Samichlaus.

Sie gehe gerne in den Wald, sagte die 10-jährige      eine Maske tragen, das war doof», sagte Andri-
Norah, die bei der Jubla mitmacht, weil das be-       na, die Jüngste der Gruppe. Der Eindruck des
reits ihre Mutter getan hat. Seit drei Jahren ist     erklärten Jahreshöhepunktes jeder Jubla-Schar,
sie dabei und hat auch ihre besten Freundinnen        des zweiwöchigen Sommerlagers, hing bei den
in die Gruppe gebracht: die Schwestern Ladina         Kindern noch nach und machte vergessen, dass
und Andrina. Bei den Mädchen sei das oft so,          während des Lockdowns keine Jubla-Aktivitä-
dass sie ihre Kameradinnen mit in die Jubla           ten stattfanden. Über das Jahr fiel fast die Hälf-
brächten, erklärt Simon. Nachwuchssorgen              te der geplanten Anlässe weg. Und weil das
kennt er im Moment keine, im Gegenteil: Im            Schutzkonzept von Jungwacht Blauring Schweiz
Sommer war seine Gruppe auf 26 Mädchen                seit Herbst die Reduktion der Aktivitäten auf
angewachsen und musste geteilt werden. «Bei           Gruppenstunden verlangt, musste auch die
den Jungs sieht die Situation leider etwas an-        Waldweihnacht, die sonst mit der ganzen Schar
ders aus, da zählen wir deutlich weniger Kin-         gefeiert wurde, abgesagt werden.
der», sagt er. Zurzeit umfasst die Jubla-Schar
Säuliamt 75 Mädchen, Jungs und Leiter, von de-        Ebenfalls verboten ist zurzeit das gemeinsame
nen die meisten junge Männer sind. «Das ist           Singen. Der Gesprächsstoff ging den Mädchen
eher ungewöhnlich», schmunzelt Simon, der             am Lagerfeuer aber nicht aus. Munter plauder-
den schwarzen Schar-Pulli mit den aufgedruck-         ten sie während des Zvieris drauflos und neck-
ten grünen Säuli trägt. Er war schon als Zweit-       ten ihre Leiter. Unbemerkt löste sich in dieser
klässler in der Jubla und ist seit drei Jahren mit    Zeit das rote Band, welches das magische Buch
der gleichen Begeisterung im Leitungsteam:            unter Verschluss gehalten hatte. Mithilfe seiner
«Man lernt planen, organisieren, mit Menschen         Leiterkollegen hatte Simon zuvor ein grosses
umgehen und Verantwortung zu übernehmen,              Loch in die Seiten des dicken Wälzers geschnit-
das hilft mir auch sonst im Leben.»                   ten, den er vor der Müllabfuhr bewahrt hatte.
                                                      In der Aussparung versenkten sie einen klei-
«Seine» Mädchen waren fertig mit dem weih-            nen, funkgesteuerten Lautsprecher. Als Simon
nachtlichen Schmücken des Bäumchens. Für ei-          nun mit dem magischen Buch vor die Kinder
nen kurzen, feierlichen Moment standen sie im         trat, erklang daraus eine Stimme. Und selbst die
Halbkreis zusammen und betrachteten ihr Ge-           vorlautesten unter den Girls lauschten ge-
meinschaftswerk, dann siegte der Hunger. Sie          spannt, als der Samichlaus den Grund für seine
kramten ihre Zvieridosen aus den Rucksäcken           Abwesenheit erklärte und sie lobte, weil sie
und scharten sich ums Feuer. Vor Corona wur-          fleissig die Anlässe besucht hatten. Als der
den Brot, Äpfel und Schokolade geteilt, nun           Chlaus sie aber ermahnte, etwas weniger frech
musste jedes Kind seine eigene Verpflegung            zu ihren Leitern zu sein, war es vorbei mit dem
mitbringen. Ansonsten, erklärten die älteren          magischen Moment und die Mädchen brachen
Mädchen, hätten sie nicht das Gefühl, wegen           in heiteres Gekicher aus.
Corona Einschränkungen erfahren zu haben.                                                                         www.jublasaeuliamt.ch
«Nur auf der Rückfahrt vom Sola mussten wir                                 Angelika Nido freie Journalistin BR   www.jublazueri.ch

                                                                                                                      forum 27 2020    27
IM ZÜRIPIET DIHEI

Kurznachricht
                                                                                            Ristretto Mit Othmar Meister, Direktor
Lebensmittelpakete für Menschen                                                             Freie Katholische Schulen Zürich

auf der Gasse

                                                                                                                                                   Foto: Christoph Wider
Das Corona-Virus schlägt mit voller Wucht    masken und -handschuhe, Desinfekti-
wieder zu und wie immer trifft es die        onsmittel oder weisse Leintücher an der
Schwächsten am härtesten. Sr. Ariane sam-    Molkestrasse 8, 8004 Zürich, abgegeben
melt deshalb wieder Lebensmittel-Pakete.     werden. Zusätzlich werden dringend
                                             Fahrer/-innen für Mahlzeitentransporte
Ob von Pfarreien, Firmen oder von Ein-       gesucht, für Einsätze ab Januar zwischen
zelpersonen – jedes Paket ist für Sr. Ari-   15.00 und 18.00 Uhr.
ane Stocklin willkommen. Zusammen                Einige Pfarreien sammeln ebenfalls         Othmar Meister
mit vielen freiwilligen Helferinnen und      Lebensmittelpakete und transportieren
Helfern verteilt sie jeden Abend warme       sie dann direkt zu Sr. Ariane (Infos auf       Kaum Direktor, ging Corona los ...
Mahlzeiten und vermehrt auch wieder –        Pfarreiwebsite oder im Sekretariat). Die       Die Stärke unserer Schule ist das Ler-
wie im Lockdown im Frühling – Lebens-        Pakete werden auf der Gasse an Bedürf-         nen in Beziehung, der intensive Kon-
mittelpakete. Der Verein Incontro orga-      tige, Obdachlose, Drogensüchtige, Sexar-       takt zu den Jugendlichen – im Lock-
nisiert die Sammlung: Auf der Website        beitende, Familien und Arbeitslose abge-       down war das plötzlich nicht mehr
des Vereins gibt es eine Liste, welche Le-   geben. Sr. Ariane sagt dazu: «Wir verteilen    möglich. Wir haben in drei Tagen die
bensmittel benötigt werden. In der Ge-       zwar dringend benötigte Mahlzeiten, viel       Umstellung auf Fernunterricht ge-
staltung des Paketes sind der persönli-      mehr geht es aber um die Begleitung der        schafft. Dabei liessen wir die Kinder
chen Zuwendung und Kreativität keine         sich uns anvertrauenden Menschen. Wir          nicht allein: Viermal täglich hat sich
Grenzen gesetzt. Eine tolle Kinderzeich-     suchen das offene Gespräch und schen-          jede Klasse virtuell getroffen, zwi-
nung, ein Mut-Macher, ein schöner Ge-        ken freundschaftliche Zuwendung, be-           schendurch war immer eine Lehrper-
danke etc. hat immer Platz im Papiersack.    gegnen allen auf Augenhöhe.»                   son erreichbar, um Fragen zu klären
    Täglich können um 16.45 Uhr die Le-                                             bl/pd   und zu unterstützen.
bensmittel-Pakete oder auch Einweg-          www.incontro-verein.ch
                                                                                            Hat das die digitale Transformation
                                                                                            der Schule beschleunigt?
                                                                                            Das beste E-Learning kann den physi-
                                                                                            schen Präsenzunterricht nicht erset-
 forum 26/2020                                                                              zen, höchstens ergänzen. Aber nun
                                                                                            sind alle Lehrpersonen und Jugendli-
 «Bischofswahl: Klarheit herrscht»                                                          chen mit der nötigen Technik vertraut.
                                                                                            Wir möchten einen sinnvollen Umgang
                    Da glaubte man, der
                12. BIS 25. DEZEMBER

                       26 2020               der konservative Klerus mit seinen             mit der digitalen Welt erlernen, das
                    Nebel über der Bi-       Ränkespielen viel mehr am Erhalt sei-          Sucht- und Einsamkeitspotential ernst
                    schofswahl in Chur       ner Macht als am Wohl des Bistums              nehmen, die Vorteile aber nutzen.
                    würde sich bald          interessiert ist. Nun bleibt die Hoff-
                    lichten. Welch gros­     nung, dass Papst Franziskus diesen             Inwiefern ist die Schule katholisch?
                    ser Irrtum. Durch        unlauteren Machenschaften, welche              Die christlichen, humanistischen Wer-
                    die Rückweisung des      dem Episkopat bereits grossen Scha-            te spielen bei uns eine wichtige Rolle,
   Weihnachten
                    vom Vatikan vorge-       den zugefügt haben, endgültig ein              wir erteilen z.B. zwei Lektionen Religi-
 legten Dreiervorschlags durch das           Ende setzt, indem er dem zerstritte-           on und Kultur, sind aber natürlich of-
 Domkapitel wurde das schon seit             nen Domkapitel die Ernennung des               fen für alle, ob mit oder ohne religiöse
 mehr als drei Jahren dauernde Trau-         neuen Bischofs entzieht und diese              Bindung. Dank der Subventionen der
 erspiel um die Wahl des Nachfolgers         persönlich vornimmt. Es ist unab-              katholischen Kirche im Kanton Zürich
 von Vitus Huonder um einen blamab-          dingbar, dass das Bistum endlich zur           können wir einkommensabhängiges
 len Akt erweitert. Damit zeigt sich ein-    Ruhe kommt.                                    Schulgeld verlangen, so dass alle sich
 mal mehr auf erschreckende Art, dass                                Edwin Wirz per Mail    die Schule leisten können.
                                                                                                                                              bl

                                                                                            Othmar Meister leitet seit Sommer 2019 die Freien
 Sie haben etwas in unserem Heft gelesen, zu dem Sie Stellung nehmen wollen?                Katholischen Schulen Zürich, wo rund 660 Kinder
                                                                                            und Jugendliche von der vierten Primarklasse bis zur
 Schreiben Sie uns! Grundsätzlich werden nur Zuschriften veröffentlicht, die sich           Matura an drei Standorten unterrichtet werden. Vor-
 direkt auf den Inhalt des forums beziehen.                           Die Redaktion         her war er Rektor der Sekundarschule im Sumatra
                                                                                            und viele Jahre Lehrer an verschiedenen Stufen.

                                                                                                                        forum 27 2020    28
atz
                                             Domsch
Spotlight ➜ Domschatzmuseum
                                              chur

                                                                                               Foto: Stephan Kölliker
Halbfigur der Muttergottes
Die Churer Kathedrale ist der Gottesmutter   Weihnachten, Epiphanie, Darstellung im
Maria geweiht. Jeweils am 1. Januar wird     Tempel und Mariä Himmelfahrt. Die
darum eine Messe zum Hochfest von Maria      Darstellungen sind mit Zitaten aus der
gefeiert. Im Domschatzmuseum befindet        Vulgata angeschrieben, der lateinischen
sich eine Halbfigur der Muttergottes mit     Fassung der Bibel, die im Mittelalter ver-
dem Jesuskind. Sie ist aus Silber getrie-    breitet war. Über der Weihnachtsszene
ben, teilvergoldet und die Arbeit eines      findet sich zudem die Jahreszahl 1600. Es
Meisters aus Feldkirch, der sie im Jahre     ist nicht klar, ob die Halbfigur nur für Pro-
1600 geschaffen hat. Gewand und Futter       zessionen und hohe Feste bestimmt war
von Marias Mantel sind vergoldet, reich      oder ob sie auch zur Aufbewahrung von
verziert und stellenweise mit bunten         Reliquien genutzt wurde.
Glassteinen besetzt. Auch ihr Haar ist
vergoldet und reich gestaltet. Die Krone       Anna Barbara Müller Kuratorin Domschatzmuseum

dürfte später ergänzt worden sein.           www.domschatzmuseum-chur.ch
    Die Halbfigur der Maria steht auf ei-
nem sechseckigen Untersatz, der von          Korrigendum
musizierenden Engeln getragen wird.          Im forum 25 wurde zum Text des «Richters»
Sechs Darstellungen aus dem Leben der        irrtümlicherweise das Fotos des Bischofs ver-
Muttergottes sind als ovale, vergoldete      öffentlicht. Wir entschuldigen uns für das
Reliefs am Sockel angebracht: Es sind        Versehen. Das richtige Foto finden Sie unter
dies die Verkündigung, die Heimsuchung,      www.forum-pfarrblatt.ch/ausgaben/2020/25

Schaufenster ➜ CD                                                                                                       Auf Sendung

Zauberhaftes Musikmärchen                                                                                               De Himmel chunnt uf d Erde
                                                                                                                        Das Weihnachtsspiel von Andrew
Das einfühlsame Musikmärchen entführt                                                                                   Bond erzählt vom Engel Zetnael, der
nicht nur Kinder in eine andere Welt. Max                                                                               nicht mit nach Bethlehem darf und
liebt die Geschichten seiner Mutter                                                                                     sich dennoch auf den Weg macht.
über Pippo. Dieser Zwerg liebt die                                                                                         Do, 24.12. – 17.10 – SRF 1
Pflanzen und die Tiere des Waldes – vor
allem aber liebt er die Musik. Max will                                                                                 Römisch-katholische Christmette
seinem Freund Leo beweisen, dass es                                                                                     Aus der «Alten Kirche» in Lobberich,
Pippo wirklich gibt, und macht sich des                                                                                 die Ende des 2. Weltkrieges teilzer-
Nachts auf die Suche nach ihm. Flöten-                                                                                  stört und 20 Jahre später von Ju-
und Orgelklänge sowie drei Lieder, ge-                                                                                  gendlichen wiederaufgebaut wurde.
sungen von Luzerner Sängerknaben,                                                                                          Do, 24.12. – 23.20 – SRF 1
erzählen ebenso wie Worte die Ge-
schichte des kleinen Max, der letztlich                                                                                 Fake News in der Weihnachts­
den Glauben an Hoffnung, Freund-             tigsten Punkten nacherzählt, so dass                                       geschichte
schaft und Liebe sucht.                      die kleinen und grossen Zuhörenden                                         Was ist in der Heiligen Nacht wirk-
    Es ist eine ruhige Geschichte, ohne      mit allen Sinnen in die Geschichte ein-                                    lich geschehen? Ein Theologenpaar
atemlose Action, aber mit innerer Span-      tauchen können.                                                            bringt mit witzigen und hintergrün-
nung und voller Musik, die innere Wel-                                                    bl                            digen Texten Licht ins Dunkel.
ten entstehen lässt. Denn Max findet                                                                                        Fr, 25.12. – 8.30 – SRF 2 Kultur
den Zwerg, der ihn zu seiner Höhle           «Pippo der Zwerg. Ein Musikmärchen –
führt: hier steht eine Orgel mit tausen-     nicht nur für Kinder»                                                      Aeham Ahmad und der Frieden
den Pfeifen. Damit bringt Pippo den          Urban Schwegler (Idee, Texte, Lied- und                                    Er ist Musiker, Komponist, Überleben-
ganzen Berg zum Singen.                      Flötenmelodien) und Wolfgang Sieber                                        der. Seine Bücher und Kompositionen
    Im Begleitheft mit holzschnittarti-      (Begleitsätze und Orgelimprovisationen)                                    erzählen von Schrecken und Hoffnung.
gen Illustrationen voller liebevoller De-    Fr. 20.–, Bezug: Pfarrei St. Leodegar:                                         Fr, 1.1. – 8.30 – SRF 2 Kultur
tails wird die Geschichte in ihren wich-     041 229 95 00, st.leodegar@kathluzern.ch.

                                                                                                                                            forum 27 2020    29
INSERATE

                                                                                                Nächste Inserateschlüsse:
                                                                                                ➜ 11. Januar (Nr. 2)
                                                                                                ➜ 25. Januar (Nr. 3)
                                                                                                ➜ 8. Februar (Nr. 4)
                                                                                                forum@c-media.ch

                                          Werte – Gemeinschaft – Selbstvertrauen
                                          :   Lernen in internationaler Atmosphäre
                                          :   Persönliche Begleitung in Schule und Internat
                                          :   Ab Klasse 8 alle Weltsprachen
                                          :   Vielfältiges ausserunterrichtliches Angebot
                                          :   Keine kantonale Aufnahmeprüfung

                                          79837 St. Blasien, Telefon 0049 (0 76 72) 27-0
                                          info@kolleg-st-blasien.de, www.kolleg-st-blasien.ch

               Gymnasium mit Internat für Jungen und Mädchen

Mehr Freude im Leben: für Lebensqualität spenden

            STIFTUNG                                                            Stiftung BRUNEGG
            BRUNEGG                                                             Brunegg 3 | 8634 Hombrechtikon
            H O M B R E C H T I KO N
            WOHNHEIM                                                            www.stiftung-brunegg.ch
            GÄRTNEREI
            BLUMENLADEN                                                         Post-Spendenkonto: 87-2430-9
                                                                                IBAN CH18 0070 0113 9004 4943 9

                       Inserat FORUM – 1/4 Seite quer – 183 x 65 mm – November 2020

                                                            ➜    als PDF zum Download
                                                            ➜    frei zugängliches Archiv
                                                            ➜    aktuelle Nummer als Newsletter
                                                            ➜    mit Bildern und Tönen angereichert
                                                            ➜    96 Pfarreiseiten mit
                                                                 komfortabler Suchfunktion

Das forum im Netz                                            www.forum-pfarrblatt.ch
26. DEZEMBER BIS 8. JANUAR

 Da wegen Corona kurzfristige Änderun-                                    Online: Ethik der Optimierung                                              Maskenpflicht und Einlass-Beschränkun-
 gen möglich sind, beachten Sie bitte die                                 Immer höher, schneller, klüger? In un-                                     gen: Erkundigen Sie sich in Ihrer Pfarrei!
 Websites der Veranstaltungen. Bei allen                                  serer Leistungsgesellschaft sind der
 Anlässen, die durchgeführt werden, gilt                                  Drang wie Zwang zur Optimierung all-
 ein BAG-kompatibles Schutzkonzept.                                       gegenwärtig. Der Griff zu pharmazeuti-                                    Gottesdienste
                                                                          schen, chirurgischen oder digitalen Hilfs-                                Weihnachten/Neujahr im Kloster Fahr
                                                                          mitteln scheint unbedenklich.                                             Fr, 25.12., 9.30: Eucharistiefeier zum
Spiritualität
                                                                          Mi, 13./20./27.1., 3.2., 19.30–21.00,                                     Weihnachtstag.

                                                Foto: Bahnhofkirche/zvg
                                                                          Fr. 96.–/120.–.
                                                                                                                                                    Sa, 26.12., 11.00: Mittagshore mit Wein-
                                                                          Anmelden bis 8.1.: 043 336 70 45
                                                                                                                                                    segnung zum Stephanstag.
                                                                          www.paulusakademie.ch
                                                                                                                                                    Do, 31.12., 19.30: Gottesdienst zum Jah-
                                                                          Online: Panoptikum aus dem All?                                           resschluss.
                                                                          Hunderte Satelliten umkreisen die Erde.                                   Fr, 1.1., 9.30: Eucharistie zum Neujahr.
                                                                          Wie werden deren Daten verwendet?                                         25.12.–10.1., 13.30–16.00: Die handge-
                                                                          Welche sind öffentlich, was sind sensible                                 fertigte Krippe bleibt ausgestellt.
                                                                          Daten, welcher rechtliche Rahmen gilt?                                    Im slawisch-byzantinischen Ritus
                                                                          Do, 28.1., 19.00–20.00, kostenlos,                                        Mo, 4.1., 19.00: Dreikönigskirche Zürich
                                                                          Anmelden bis 25.1.: 043 336 70 45
                                                                          www.paulusakademie.ch                                                     Politischer Abendgottesdienst
Krippe im HB Zürich
                                                                                                                                                    Fr, 8.1., 18.30, Lavaterhaus, St. Peterhof-
Die Krippe in der Bahnhofkirche stammt
                                                                          Armut grenzt aus                                                          statt 6, ZH: Geschenk Wasser
aus Tansania. Der Künstler hat sie aus ei-
nem Stück Holz geschnitzt. Er verwende-                                   Die Corona-Krise hat mehr Menschen                                        Hochschulgottesdienst
te dazu den Wurzelstock eines Ebenholz-                                   dem Risiko ausgesetzt, Ausgrenzung auf-                                   Je So, 20.00, Liebfrauenkirche, Zürich
baumes. Die vorgegebene Form des Wur-                                     grund von Armut zu erfahren. Die sozial-
                                                                          politische Fachtagung der Caritas sucht                                   Online: Krippenspiele und Weih-
zelstockes schränkte die kompositorische
                                                                          nach Gründen und Lösungsansätzen.                                         nachtsgottesdienste:
Gestaltung ein, doch genau das macht die
                                                                                                                                                    www.forum-pfarrblatt.ch
Faszination dieser Krippe aus. Die natür-                                 Fr, 29.1., Eventforum, Fabrikstr. 12, Bern.
                                                                          Fr. 100.–/250.–/280.–.
lich gewachsene Form des Materials ver-
                                                                          Anmelden bis 22.1.: 041 419 22 22                                         TV-/Radio-Gottesdienste
leiht den geschnitzten Figuren Dynamik
                                                                          www.caritas.ch/forum                                                      Röm.-kath. Weihnachtsgottesdienst aus
und Lebendigkeit. Die Krippe lädt ein, zu                                                                                                           Morges: Fr, 25.12., 11.00, SRF 1
schauen, zu verweilen, zu staunen und                                                                                                               Urbi et Orbi, live, Weihnachtssegens von
mehr zu entdecken. Die Seelsorgerinnen                                                                                                              Papst Franziskus. Fr, 25.12., 12.00, SRF 1
und Seelsorger sind auch zwischen den                                                                                                               Radiopredigt: So, 10.00, Radio SRF 2 Kultur,
Jahren für Gespräche anwesend.                                                                                                                      Musikwelle; Tel. 032 520 40 20

Krippe: bis 7.1. Gespräche: 25.–27.12.
                                                                                                                        Foto: Paulus Akademie/zvg

sowie 31.12.–3.1.: 10.00–16.00.
28.–30.12., 7.00–19.00.
                                                                                                                                                    Seelsorge-Gespräche
www.bahnhofkirche.ch                                                                                                                                Seelsorge- und Beratungsangebote
                                                                                                                                                    www.zhkath.ch
Lehrgang Exerzitien und Begleitung
                                                                                                                                                    Predigerkirche
Wie orientieren wir uns in einer Welt
                                                                                                                                                    Mo – Fr, 14.00 –18.00
von unterschiedlichen religiösen und
spirituellen Formen? Wie begleiten wir
Menschen auf ihrem Weg? Ökumeni-                                                                                                                    Gebete und Meditation
scher Lehrgang «Ignatianische Exerzi-
tien und Geistliche Begleitung».                                           Klimagerechtigkeit –                                                     Eucharistische Anbetung Liebfrauen
Di, 19.1. 19.00–20.30.: Online-Infoveranstaltung.                          jetzt!                                                                   Mo – Fr, 9.00 – 17.20, Krypta,
www.lassalle-haus.ch/lehrgang                                                                                                                       Di, 19.00–21.00, Kirche
                                                                           Impulsveranstaltung zur ökumeni-
                                                                           schen Fastenkampagne 2021: Referat,                                      Mittagsgebet im Flughafen
Veranstaltungen                                                                                                                                     Mi, 12.00, Check-in 1, Andachtsraum
                                                                           Ateliers zu theologischen Grundla-
Jesus im Schatten von Paulus                                               gen, Katechese, Projekten, Film und
Gibt es eine jesuanische und eine pau-                                     Input-Theater.                                                           Vernetzt
linische Theologie? Podiumsgespräch.                                       Sa, 9.1., 8.45–12.30, Paulus Akademie,
                                                                                                                                                    Spitalseelsorge
Mo, 11.1., 19.00, St. Anna-Kapelle, St. Anna-                              Pfingstweidstr. 28, Zürich, oder online.
                                                                           Kostenlos.                                                               www.zh.kath.ch/spitalseelsorge
gasse 11, Zürich. Eintritt frei, Kollekte.
Nachfolgend auch online abrufbar.                                          Anmeldung bis 4. 1.: 044 258 92 74
                                                                                                                                                    Anderssprachige Gottesdienste
www.stiftung-eg.ch                                                         www.sehen-und-handeln.ch
                                                                                                                                                    www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge

                                                                                                                                                                              forum
                                                                                                                                                                               forum 27 2017    31
                                                                                                                                                                                     22 2020   
SCHLUSSTAKT
PFARRBLAT T DER KATHOLISCHEN KIRCHE

                                                                                                                                                                     Foto: Keystone
IM KANTON ZÜRICH

Gültig für die Sonntage vom 27. Dezember
und 3. Januar

Herausgeberin
Stiftung forum – Pfarrblatt der katholischen
Kirche im Kanton Zürich
Redaktionsadresse
Hirschengraben 72, 8001 Zürich
044 266 12 72, redaktion@forum-pfarrblatt.ch,
www.forum-pfarrblatt.ch
Sekretariat: Aufgrund der derzeitigen Corona-
Pandemie ist unser Sekretariat vorläufig nur
am Dienstag besetzt: 8.30–11.30 Uhr und
13.30–16.30 Uhr.
Ihr Anliegen können Sie uns jederzeit per Mail
mitteilen: redaktion@forum-pfarrblatt.ch
Stiftungsratspräsident: Pfr. Andreas Rellstab
Geschäftsführung: Anita Koch
Redaktionssekretariat: Rita Grob
Chefredaktion: Thomas Binotto (bit)                                    gemeinsam – ensemble – insieme – ensemen
Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl),
Veronika Jehle (vej)
Fotografie: Christoph Wider
Grafik: Angelika Dobner
                                                                      «Jedes Opfer ist ein Opfer zu viel!» – Wie    hört man in diesen Tagen nicht mehr viel.
Abo-Service und Adressmutationen
Stadt Zürich: Direkt beim Pfarramt ihres Stadt-
                                                                      oft haben wir das in vergangenen Jahren       Dabei müsste Solidarität nach wie vor un-
quartiers (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich)                     beschworen! Wenn es um Opfer von Waf-         sere oberste Priorität, unser kollektiver
Zürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres
Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich)
                                                                      fengewalt ging, um Opfer von sexueller        Antrieb, unser gemeinsames Ziel sein.
Stadt Winterthur: 052 224 03 80,                                      Gewalt, um Opfer im Strassenverkehr …             «Liebe deinen Nächsten wie dich
mitgliederverwaltung@kath-winterthur.ch
Bezahlte Abos: 044 266 12 72,                                                                                       selbst!» Damit werden wir den Virus zwar
redaktion@forum-pfarrblatt.ch                                         Und nun? – Sind wir wirklich so weit,         nicht auslöschen, aber Nächstenliebe ist
Abopreise: Jahresabo Inland Fr. 38.–, Ausland
Fr. 77.–                                                              dass wir über 5000 Mitbürgerinnen und         der entscheidende Schlüssel, wenn wir
Anzeigenverkauf                                                       -bürger, die an Covid-19 gestorben sind,      diese Krise überstehen wollen, ohne da-
creative media gmbh, Schützenstrasse 19,
                                                                      mit einem Achselzucken verabschieden?         bei schrecklichen Verrat an der Mensch-
8902 Urdorf, 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31
forum@c-media.ch, www.c-media.ch                                          Ich bin nicht naiv und leide auch         lichkeit zu begehen. Und ich wünsche mir
                                                                      nicht an Allmachtsphantasien. Mir ist         sehr, dass wir uns auch 2021 ohne Scham
Druck
AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch                              völlig klar, dass wir nicht alle Opfer ver-   in die Augen sehen können.
Pfarreiseiten: Text&Gestaltung jeweiliges Pfarramt
                                                                      hindern können. Das ändert aber nichts            «Liebe deinen Nächsten wie dich
65. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212                    an der Grundhaltung: «Jedes Opfer ist         selbst» ist kein Kalenderspruch für Gut-
                                                                      ein Opfer zu viel!» Und wenn es um            menschen. In der Nächstenliebe steckt
                                                                      Menschen geht, gehört das Wort «Kolla-        ganz viel Rationalität. Wenn wir nach
                                                                      teralschaden» verboten, weil es ein Wort      dieser Maxime handeln, dann werden
                                                                      voller Kälte und Berechnung ist.              die Fallzahlen sinken, dann werden die
                                                                          Wer einen geliebten Menschen durch        Opfer weniger und und dann wird auch
                                                                      Covid-19 verliert – wer nach überstande-      die Wirtschaft davon profitieren.
                                                                      ner Krankheit unter irreparablen Lun-             Wer seinen Nächsten liebt, für den
                                                                      genschäden leidet – wer wegen überlas-        ist jedes Opfer ein Opfer zu viel. Erst
                                                                      teter Spitäler auf seine Krebsbehandlung      dadurch wird er zu einem Handeln fä-
                                                                      warten muss – sie alle haben nicht bloss      hig, das Opfer vermeidet – und erst
                                                                      einen kollateralen Schaden erlitten. Sie      dann wird er über jene Opfer trauern
                                                                      alle sind das eine Opfer zu viel.             können, die sich trotz allem nicht ver-
                                                                          Diese Pandemie ist keine knifflige        meiden lassen.
                                                                      Gleichung, die wir lediglich mit den rich-                                   Thomas Binotto

                                                                      tigen Zahlen füttern müssen, damit sie
                                                                      aufgeht. Es ist ebenso zynisch wie stupid,
                                                                                                                        Eine Gruppe von Seelsorgerinnen und Seel-
                                                                      wirtschaftliche Massnahmen mit Todes-             sorger hat für den 31. Dezember mit dem
                                                                      fällen verrechnen zu wollen. Was denken           Hashtag #LichtInDerTrauer zu einer dezen-
                                                                      Sie, wie würde ich mich wohl entschei-            tralen Trauerkundgebung aufgerufen. An
                                                                      den, wenn man mich vor die Wahl stellen           100 Orten in der gesamten Schweiz sollen
                                                                      würde, entweder meine Eltern oder mein            Kerzen für jene Menschen angezündet
                                                                      Stammlokal sterben zu lassen?                     werden, die an Covid-19 gestorben sind.
                                                         Post CH AG

                                                                          Im Frühjahr haben wir landauf, land-          www.forum-pfarrblatt.ch
                                                                      ab unsere Solidarität beschworen. Davon

                                                                                                                                              forum 27 2020    32
Sie können auch lesen