Zeitschrift für Politik, Arbeit & Kultur der SP Uster Nr. 191September 1997
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FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 1 Zeitschrift für Politik, Arbeit & Kultur der SP Uster Nr. 191September 1997 P.P. Uster
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 2 2 FORUM September 1997 Inhalt Editorial Ein halbes Jahr vor den Wahlen Von Stefan Feldmann 3 F ür viele Ustermer Kinder hat vor kurzem ein ganz neuer Lebensabschnitt begonnen: Sie haben ihren ersten Schultag absolviert. Für an- dere Kinder wiederum hat das Ende der Som- merferien den Wechsel in eine neue Klasse oder Transparenz und Innovation in der Schulpolitik 4 eine höhere Schulstufe bedeutet, was mit neuen Zum neuen Schulleitbild der SP Uster Anforderungen und Unsicherheiten verbunden Von Marlies Hürlimann-Arnold ist. Uster im WWW: Surfing Uster Von Werner Denzler 6 D ie Schulzeit ist ein wichtiger Abschnitt für je- des Kind, werden hier doch «die Karten fürs Leben» verteilt. Natürlich gibt es immer wieder Glückspilze, die eine «Freikarte» ergattern und ohne Ausbildung ihren Weg machen. Das sind Die Webseiten von Uster und Nänikon 7 aber sehr wenige. Die Zeit der Tellerwäscher, die Zusammengestellt von Werner Denzler auf wundersame Weise zu Millionären wurden, ist vorbei. Unser Thema heisst Entsorgen 8 Interview mit Prof. Rüdisühli N ebst der reinen Vermittlung von Wissen hat die Schule die Aufgabe, die Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Den Von Rolf Murbach Kindern soll ein möglichst stressfreies Lernen er- möglicht werden, damit sie ihre individuellen Ich möchte gerne Klavier spielen 8 Fähigkeiten weiter entwickeln können. Dies wird jedoch schwierig, wenn die Schule und die Leh- Zur Abstimmung über das neue Musikschulgesetz renden ständig mit einem enormen Spardruck im Von Fernand Schlumpf, Schulleiter MSUG Rücken arbeiten müssen. Abstimmungsparolen der SP Uster 10 D ass sich diese Forum-Ausgabe dem Thema Schule widmet, ist kein Zufall. Vielmehr ha- ben wir das Thema aus aktuellem Anlass gewählt. Einerseits wegen des Schulbeginns, und anderer- Refugium Uster 11 seits, weil die SP Uster kürzlich ihr Schulleitbild Über einen neuen Treffpunkt der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Dieses ist in der SP-Arbeitsgruppe Schule entstanden, unter Mit- wirkung von SP-Mitgliedern und an Schulfragen LeserInnenbriefe 11 Interessierten. Einen Artikel dazu sowie die Be- zugsadresse finden Sie auf den folgenden Seiten. FORUM-Reise nach Weimar 12 E benfalls zu einer modernen Schule von heu- te gehört ganz selbstverständlich der Musik- unterricht. Im Beitrag auf Seite 8 erfahren Sie, Veranstaltungskalender 12 weshalb Sie dem längst fälligen neuen Musik- schulgesetz zustimmen sollten. Versione italiana sul retro IMPRESSUM FORUM E in weiterer Artikel beschäftigt sich mit dem Internet an den Ustermer Schulen. Das In- ternet ist im Moment der grosse Renner. Umfra- Zeitschrift für Politik, Arbeit & Kultur der SP Uster gen haben jedoch gezeigt, dass sich Frauen nur mässig für die neue Technologie interessieren und Herausgeberin: Sozialdemokratische Partei diese äusserst zaghaft nutzen. Das ist nicht gut, denn ein Ende des Internet-Höhenflugs ist nicht Anschrift: FORUM, Postfach 340, 8610 Uster 1 abzusehen. Wollen wir Frauen hier nicht ab- Auflage: 8'500 gehängt werden, surfen wir besser mit! Es ist ab- Abonnement: für 1 Jahr mindestens Fr. 30 .– auf solut ungefährlich - ausser, dass die Zeit wie im PC 80 – 13431 – 8 Flug vergeht... und Zeit ist für viele Frauen Man- Redaktion: Margrit Enderlin, Stefan Feldmann, gelware, ich weiss. Fredde Gut, Patrick Höhener, Marlies Hürlimann-Arnold Marlies Hürlimann, Rolf Murbach Gemeinderatspräsidentin Layout: Fredde Gut Titelbild: Ernesto Vögeli Vertrieb: Stefan Feldmann Druck: Ropress Zürich
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 3 FORUM September 1997 3 Die SP Uster ein halbes Jahr vor den Wahlen Unser Ziel: Ein zweiter Sitz im Stadtrat Alle vier Jahre werden in vor die stimmstärkste Partei der Stadt Uster und freulicherweise schon heute festgehalten wer- Uster die politischen hat bei den Gemeinderatswahlen seit 1986 kon- den, dass auf der Gemeinderatsliste 1998 mehr Weichen für die Zukunft tinuierlich an Stimmen zugelegt. Junge figurieren werden, als vor vier Jahren. gestellt. Am 15. März Die SP Uster hat das Glück, in ihren Reihen vie- Dieser Umstand zeigt, dass die SP eine zu- 1998 ist es wiedereinmal le ausgewiesene Politikerinnen und Politiker zu kunftsgerichtete und konstruktive Politik be- so weit. Seit längerem haben, welche das Amt einer Stadträtin oder ei- treibt und auf die wichtigsten Fragen Antwor- ist deshalb eine partei- nes Stadtrates mit Bravour bewältigen würden. ten kennt, welche junge Menschen überzeugen. interne Arbeitsgruppe Mit Heidi Vogt, der bisherigen Vorsteherin der daran, die Vorbereitun- Abteilung Sicherheit, und mit Marlies Hürli- Wahlplattform: gen für die bevorstehenden Wahlen zu tref- mann-Arnold, dieses Jahr Präsidentin des Ge- Uster in zehn Jahren fen. Die Aufgabe ist nicht einfach, doch im- meinderates, kann der Vorstand der SP Uster merhin ist das Ziel klar: Ein zweiter Sitz im der Monatsversammlung vom 17. September Wichtigstes Instrument für den Wahlkampf Stadtrat sowie eine gestärkte Gemeinderats- zwei ausgewiesen fähige Politikerinnen für die 1998 wird die sich in Arbeit befindliche und Behördenfraktion. Stadtrats-Nomination vorschlagen. Die Be- Wahlplattform sein. In ihr will die SP Uster stätigung dieses Vorschlages durch die Mit- nicht nur ihre Ziele für die nächste Legisla- Von Stefan Feldmann glieder der SP Uster kann als gesichert gelten. turperiode formulieren, sie will einen Schritt Über eine allfällige Stadtpräsidentinnen-Kan- weitergehen. Sie will aufzeigen, wie die Stadt Seit Anfang Jahr bereitet eine Arbeitsgruppe im didatur wurde noch nicht entschieden. Uster in zehn, zwölf Jahren aussehen könnte, Auftrag des Vorstandes den Wahlkampf der SP will also kurzfristige politische Forderungen Uster vor. Die Arbeitsgruppe erwartet, wie sich Gemeinderat: Mehr Junge mit utopischen – aber nicht realitätsfernen – bald herausstellen sollte, viel Arbeit, denn es Gedanken verbinden. mussten nicht nur eine grosse Zahl personeller Am 15. März 1998 wird nicht nur die Exekuti- Die SP Uster hofft mit ihren Ideen, und den Fragen geklärt werden, auch inhaltlich will ein ve der Stadt Uster neu bestellt, sondern auch das Personen, die bereit sind, diese in die politi- Wahlkampf auf sicherem Fundament stehen. Parlament, der Gemeinderat. Die Liste mit den schen Gremien einzubringen, bei der Uster- Umso erfreulicher ist, dass die bisherigen Vor- Kandidatinnen und Kandidaten für den Ge- mer Bevölkerung erneut auf viel Zustimmung bereitungen für den Wahlkampf ohne grössere meinderat ist noch in Arbeit, es kann aber er- zu stossen. Probleme abliefen, so dass die SP Uster ge- festigt und zuversichtlich in den Wahlfrühling steigen darf. Stadtrat: Zweiter Sitz Wichtigstes politisches Gremium der Stadt Uster ist der Stadtrat. In den vergangenen vier Jahren konnte die Arbeit des Ustermer Stadtra- tes leider keineswegs überzeugen. Die SP Uster musste zu ihrem Bedauern feststellen, dass die sozialen Anliegen einer Mehrheit der Ustermer Bevölkerung vom Stadtrat nicht genügend berücksichtigt worden sind. Eine personelle und parteipolitische Korrektur der Zusammen- setzung ist deshalb dringend angesagt, wollen die Herausforderungen der kommenden Jahre erfolgreich gemeistert werden. Die SP Uster hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, den ihr traditio- nell zustehenden, durch die Parteispaltung An- fang der 80er Jahre verlorenen zweiten Sitz zurückzugewinnen. Der Anspruch der SP Uster auf einen zweiten Sitz ist absolut ausgewiesen: Die SP Uster ist nicht nur die einzige linke Par- tei, welche die Anliegen des lohnabhängigen, mietenden, ökologischen und sozialen Teils un- Mit der Stadträtin Heidi Vogt und der Gemeinderatspräsidentin Marlies Hürlimann-Arnold serer Gesellschaft vertritt, sie ist auch nach wie möchte der SP-Vorstand einen zweiten Sitz im Stadtrat Uster anstreben. (Fotos: Archiv)
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 4 4 FORUM September 1997 SP Uster stellt Schulleitbild vor Transparenz und Innovation in der Die Schule ist traditionell eines der Themen, welche personell über weniger Ressourcen ver- essen, arbeiten, putzen oder spielen, wenn die- auf welches die SP in ihrer Politik grosses fügen als Uster, sollen von der bereits geleiste- se in einem unüblichen Mass ausgeübt werden. Gewicht legt, denn Schule ist untrennbar mit ten Arbeit profitieren können. Denn obwohl Sie weist auf die Wichtigkeit der Gewalt- Chancengleichheit verbunden. Wie sich die Wahlen bevorstehen, geht es der SP Uster und prävention an der Schule hin. Hier spielen das SP Uster die Schule von heute und morgen der Arbeitsgruppe Schule bei diesem Leitbild Klima und die Atmosphäre, die in einem Schul- vorstellt, ist in ihrem Schulleitbild festgehal- um die Sache: eine gute, innovative Schulpoli- haus herrschen, eine wichtige Rolle. Dazu ten, welches am 3. September der Presse vor- tik. Monica Diana-Catenazzi: «Untersuchungen gestellt wurde. haben gezeigt, dass in Schulhäusern, in denen Eine gute Schule ist eine integrative ein gutes Klima unter den Lehrpersonen Von Marlies Hürlimann-Arnold Schule herrscht, weniger Probleme mit Gewalt auf- treten.» Grosse Klassenbestände, welche die Initiiert wurde das Schulleitbild von der SP-in- Das Schulleitbild, welches über 30 Seiten um- Lehrpersonen übermässig beanspruchen, seien ternen Arbeitsgruppe «Schule». Diese hatte die fasst, ist in die folgenden sechs Kapitel, jeweils einem solchen Klima aber wenig förderlich, öffentliche Monatsversammlung vom 22. Ok- ergänzt mit Unterkapiteln, eingeteilt. führt sie weiter aus. tober 1996 organisiert und moderiert, an wel- 1. Integration: Eine gute Schule ist eine inte- cher wichtige Impulse und Anregungen von SP- grative Schule Neue Schulformen und -reformen Mitgliedern sowie von an Schulfragen 2. Sucht und Gewalt haben viele Ursachen Interessierten Nicht-Mitgliedern zusammenge- 3. Neue Schulformen und -reformen Im dritten Kapitel setzen sich Regula Gutièrrez tragen wurden. Anschliessend wurde eine erste 4. Zusammenarbeit Schule/Eltern/Behörden und Peter Macher, beide Mitglieder der Ober- Fassung des Schulleitbildes erstellt, zu welcher 5. Sicherheit stufenschulpflege, Ruedi Boller, Reallehrer, so- sich die Mitglieder erneut äussern konnten. An 6. Sparen wie die Co-Präsidentinnen der AG «Schule», der Monatsversammlung vom 21. August 1997 Lydia Hässig und Marlies Hürlimann-Arnold, wurde das Leitbild definitiv verabschiedet. Im ersten Kapitel setzt sich Urs Strasser, Vize- mit dem Thema Schulformen und -reformen Zwei Wochen später, am 3. September, wurde präsident der Primarschulpflege Uster, mit dem auseinander. Darunter fallen die angestrebte es anlässlich einer Pressekonferenz der breiten dem Thema Integration auseinander. Er macht Teilautonomie von Schulhäusern. Im Kanton Öffentlichkeit vorgestellt. sich stark für eine integrative Schule, welche die wird über diese neue Form der Schulorganisa- multikulturelle Zusammensetzung der Klassen tion zur Zeit intensiv diskutiert. Pro Schule, im Warum ein Leitbild? als Chance betrachtet. Die damit verbundenen Normalfall eine Schulanlage, soll eine Schul- Herausforderungen und allgemein die Proble- leiterin oder ein Schulleiter aus dem bestehen- Die Schule ist nicht statisch, sondern befindet me, mit denen sich die Schule heute konfron- den Team bestimmt werden. Diese Leitungs- sich in einem konstanten Wandel. Das war und tiert sieht, verheimlicht er nicht. Er plädiert viel- funktion ist keinesfalls ein Vollamt. Die ist den Mitgliedern der Arbeitsgruppe «Schule» mehr dafür, dass «Problemschulhäusern» die gewählte Person muss aber natürlich von ihren bewusst. Und trotzdem hat sich die Meinung nötige, schulhausspezifische Unterstützung ge- bisherigen Tätigkeiten entsprechend entlastet durchgesetzt, dass gewisse, zentrale Themen in währt wird. Dazu Urs Strasser im Leitbild: «In werden. Den einzelnen Schulen sollen damit einem Leitbild schriftlich festgehalten werden integrativen Schulen werden nicht einseitig Lei- klar mehr Kompetenzen zugesprochen werden. sollten. Es soll für alle, die mit Schulfragen kon- stungsdruck, Wettbewerb und Ausschluss frontiert sind, klar ersichtlich sein, welche geübt. Schülerinnen und Schüler lernen einan- Weiter kommen die Themen Blockzeiten – die Schulpolitik die SP verfolgt: also einerseits für der trotz Verschiedenheit achten. Sie lernen ei- SP Uster tritt weiterhin für eine flächendecken- die Mitglieder der SP, und hier im besonderen nen partnerschaftlichen Umgang miteinander de Einführung ein –, die Gegliederte Sekund- für die Schulpflegerinnen und Schulpfleger. und können gleichzeitig ihre individuellen arschule (AVO), der neue Lehrplan sowie die Andererseits will die SP ihre schulpolitischen Fähigkeiten entwickeln und entfalten.» Weiter musische Bildung zur Sprache. Die Arbeits- Zielsetzungen aber auch für Eltern, Schülerin- geht er auf die Bereiche Sonderklassen, Stütz- gruppe «Schule», und mit ihr die SP Uster, tre- nen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer und Fördermassnahmen sowie Therapien und ten für eine öffentliche Tagesschule, Schüler- und nicht zuletzt die Schulpflege allgemein of- den Schulpsychologischen Dienst ein. clubs sowie eine Ausweitung des fenlegen. Das Leitbild enthält zum Teil ganz Mittagstisch-Angebots ein. Diese Angebote klare Forderungen, die in nächster Zeit realisiert Sucht und Gewalt an der Schule sollen von der Primarschulpflege schrittweise werden sollen. Es enthält aber auch allgemeine realisiert werden. Solche Reformen und Anlie- Anregungen, welche die Schulpflege aufneh- Monica Diana-Catenazzi, Oberstufenschul- gen der Eltern werden in Uster traditoneller- men kann, um mit eigenen Vorschlägen und pflegerin und Delegierte der Arbeitsgruppe weise mit dem Argument «fehlende Finanzen» Ideen an die Öffentlichkeit zu treten. Das Leit- «Suchtpräventionskonzept» definiert im Leit- bekämpft. Auch bei der Abstimmung über die bild wird auch ganz bewusst breit gestreut. Es bild erst einmal den Begriff Sucht. Darunter fal- Blockzeiten war dieses Argument einmal mehr wird an andere Parteien genau so verschickt wie len bekanntlich nicht nur der Genuss illegaler ausschlaggebend, dass die Einführung nicht an SP-Mitglieder. Gerade kleinere Gemeinden, Drogen, sondern auch Tätigkeiten wie z.B. flächendeckend erfolgen kann.
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 5 FORUM September 1997 5 Schulpolitik Sparen: den «Rotstift» überlegt wollen sie den Rotstift vorderhand nicht bei den gen werden. Anhand eines konkreten Modells ansetzen LehrerInnen-Löhnen ansetzen. Ein Sparpoten- aus dem Kanton Bern wird gezeigt, wie die El- tial sehen sie einzig bei den Schulhausbauten, tern dort einerseits ihr Mitspracherecht mittels Dass gespart werden muss, wird auch im Leit- die etwas bescheidener sein dürften. Nötige und eines Elternrates ausüben und andererseits aber bild erwähnt. Die Autorinnen und Autoren ma- energetisch sinnvolle Sanierungen hingegen auch in die Verantwortung miteinbezogen chen Vorschläge, wo sie ein Sparpotential aus- sollen nicht aufgeschoben werden. Auch soll werden, weil Delegierte aus dem Elternrat bei machen. Auf nationaler Ebene sind dies das der für die flächendeckende Einführung der relevanten Traktanden an den Sitzungen der Militär, der Zivilschutz, der Verkehr und Stras- Blockzeiten benötigte zusätzliche Schulraum Schulkommission teilnehmen. senbau sowie die Landwirtschaft. Auch soll die bereitgestellt werden. Produktion von Lehrmitteln kantonal besser ko- Politische Forderung: ein Leitbild ordiniert werden. Auf regionaler Ebene ist das Ein Team: Schule, Eltern und für die Primarschulpflege Uster Sparpotential eingeschränkt, weil sonst die Behörden Qualität des Schulunterrichts leidet. Da das Bevor Eltern in Schulfragen mehr Verantwor- Qualifikationssystem für Lehrerinnen und Leh- Nach Meinung der Arbeitsgruppe «Schule» sol- tung übernehmen können, müssen sie die Ziel- rer noch nicht zufriedenstellend geregelt ist, len die Eltern stärker in die Schule miteinbezo- setzungen der Schule kennen. Hier macht die Arbeitsgruppe «Schule» bei der Primarschul- pflege ein Manko aus. Es ist deshalb kein Zu- fall, das die Co-Präsidentin und Gemeinderätin Lydia Hässig in einem kürzlich eingereichten Leitbild Vorstoss verlangt, die Primarschulpflege Uster solle sich ein Leitbild geben, welches die von ihr verfolgte Schulpolitik offen und transparent für die Schulpolitik darlegt. Dieses Schulleitbild soll auf einer breit abgestützten Elternumfrage basieren, welche vorgängig durchzuführen wäre. Die Elternum- frage ist Lydia Hässig ein besonderes Anliegen. Damit, ist sie überzeugt, könnten die Stärken und Schwachpunkte der Primarschule und des Kindergartens eruiert werden. Mit einer Um- frage erhalten jedoch nicht nur die Eltern Gele- genheit, ihre Anliegen und Wünsche einzu- bringen. Eine Elternumfrage gibt Lehrerinnen und Lehrern auch ein willkommenes «Feedb- ack» zu ihrer Arbeit. Leitbild – Jetzt bestellen Ja, ich möchte das Leitbild der SP Uster zur Schulpolitik bestellen. Senden Sie mir bitte ..... Exemplare. Name Strasse Dieses Leitbild dient als Grundlage für die schulpolitische Arbeit von Behörden-Mitgliedern der SP Uster sowie als Diskussionspapier inner- halb unserer Partei für alle an Schulfragen Interessierten. PLZ/Ort Die SP Uster präsentiert ihre Ideen zur Schule Senden an: SP Uster, Postfach, 8610 Uster. von morgen.
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 6 6 FORUM September 1997 Uster im WWW: Surfing Uster Elf Minuten trennen Uster vom Herzen Zürichs (S5).Verkehrstechnische Provinz mitnichten. Und wie steht Uster webmässig da? Was bieten die Stadtverwaltung, die Vereine, der Wirtschaftsförderer, die Indu- strie, das Gewerbe, die Kulturschaffenden, die Parteien von Uster auf dem Internet an? Eine Online-Bestandesaufnahme Mitte Au- gust 1997: Von Werner Denzler Ein Klick auf Stadtidee, Regierungs- Stadt Uster http://www............ schwerpunkte oder Abstimmungen bringt Die Stadtverwaltung hat die rechtzeitige Regi- nichts: Endstation! strierung ihrer «natürlichen» Internet Domain den. Die Abfall- und Adresse «www.uster.ch» verschlafen. Nicht in wichtigste für einen erfolgreichen Webauftritt. Umweltberatung Uster ist gut beraten, ihren Tiefschlaf gefallen war die junge Firma «Best- In dieser Hinsicht könnte «www.uster.ch» als Auftritt auf dieser Bastelseite zu überdenken. View». Sie war aktiver als die Stadt-Informati- negatives Beispiel herhalten. ker, ja sie war sogar hyperaktiv. Neben Wirtschaftsförderung Uster «www.uster.ch» hat sie sich auch die Do- Nun zum Inhalt: ein Fotoalbum mit vier http://www........... mainadresse «www.uschter.ch», «www.na- schlecht bearbeiteten Föteli von Uster, ein tel.ch» u.a. unter den Nagel gerissen. Tröstlich Schmalspurportrait von Uster mit dem Titel Die vielen Artikel von Wirtschaftsförderer für die Stadtverwaltung: auch der Chemieriese «Uster - eine Stadt?». Auch die Kirchen mit François With in der lokalen Presse (AvU, Novartis teilt dasselbe Schicksal. Ein Green- ihren Adressen sind vertreten, wenn auch un- Uster-Info, etc.) sind wichtig. Mann/Frau von peace-Aktivist pflegt die «www.novartis.ch»- vollständig. Die Seite «Politik» ist gerade mit Uster möchte über seine Aktivitäten informiert Page. einem Link zur «Jung SVP» bestückt. Die But- sein. Nur, der Ort der Zielgruppe einer Wirt- Noch heute besitzt die drittgrösste Stadt des tons «Stadtidee«, «Regierunsschwerpunkte» schaftsförderung kann lokal nicht sein. Für Kantons keine eigene Homepage. Einzig die und «Abstimmungen» sind inaktiv. Unter Stadtmarketing bietet sich das Web in idealer Abfall- und Umweltberatung der Stadt hat sich «Freizeit/Kultur» findet man Veranstaltungen Weise an. Aktuelle Marketingseiten sind ver- bei der privaten «www.uster.ch» eingemietet. in und um Uster wie Orgelfestival, Gartenab- gleichsweise äusserst kostengünstig und sind Eine Konzeptlosigkeit sondergleichen. Da hat fuhr, Stadtmusik, Karton, Stadtfest, Häcksel- 24 Stunden täglich von allen Ländern abrufbar. eine Stadt wie Uster eine Fülle von Informatio- dienst, Kindertag, Papier (...) Auch die Uster- Die Städte/Regionen wie Thurgau, Biel, Bern, nen und Dienstleistungen anzubieten, und nur mer Vereine sind vertreten. Von ca. 280 Solothurn, Obwalden, Appenzell Innerrhoden, ein einziger Bereich ist webaktiv. Informative Ustermer Vereinen sind deren sechs vertreten. etc. machen es vor. NB. Für Herrn With ist das Stadt-Webseiten sind beispielsweise «www. Ein Vereinsverzeichnis macht nur dann Sinn, Internet kein Fremdwort. Seine Firma, dietikon.ch», «www.solothurn.ch», «www.Stadt- wenn es vollständig und aktuell ist. Akronym GmbH, ist nämlich, wenn auch sehr Winterthur.ch», etc. Das recht grosse Angebot bescheiden, auf dem Web aktiv: «click for e- von Gemeinden, Städten und Kantonen ist via NB. Das kürzlich erschienene papierene Ver- mail». dem Stadt-Netz («www.mediatime.ch/media- einsverzeichnis «PROINFO USTER» ist ein time/stadt/stlage.htm») zu entdecken. noch grösseres Ärgernis. Auch hier ist nur un- Zellweger Luwa AG gefähr ein Drittel aller Vereine vertreten. Be- http://www.uster.com bestView zahlt wurde dieses unbrauchbare Büchlein vom http://www.uster.ch Ustermer Gewerbe mit ihren Inseraten. Pein- Der grösste Arbeitgeber von Uster beschränkt lich, dass auch Gewerbepräsident Jürg Ehris- sich auf seiner englischen Webseite auf kurze «Ein Projekt von und für Uster» – eine ehrliche mann da mitmachte. technische Beschreibungen seiner Produkte. Aussage des bestView-Teams. Projekte sind Auch Hinweise auf viele seiner Newsletter feh- bekanntlich termingebunden, also nicht konti- Dem Team «Uster Interaktiv» (Leute von best- len nicht. Der Auftritt im Web wirkt steril, nuierlich. Dies merkt man deutlich. Da war si- View) fehlt offenbar die Zeit, das Geld, die phantasie- und lustlos. Dass Menschen mit vie- cher einmal Euphorie und Pioniergeist vorhan- Kreativität und die Professionalität, dem Do- len guten Ideen und Erfindungen hinter dieser den gewesen. Inhalt und Aktualität sind das main-Namen «www.uster.ch» gerecht zu wer- Firma stehen, merkt man in keiner Weise. Scha-
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 7 FORUM September 1997 7 Web.uster.art.werner.a Die Webseiten von Uster und Nänikon wenigen Ausnahmen (Judo Club Uster, Die nachfolgende Liste ist selbstverständlich unvollständig. Was Pfadi Uster-Greifensee, Cevi und auf dem Internet heute zu finden ist, muss morgen keine Gültigkeit Pfeifenclub Uster) sind keine der 280 mehr haben. Bestimmt werden auch Firmen und Organisationen Vereine auf dem Web vertreten. fehlen, die ihren Bezug zu Uster webmässig etwas versteckt haben. Uster Parteien F. With, Uster Prodesk AG, Uster http://www.prodesk.ch/ http://www.akronym.ch/ AXIS Dr. Altorfer & Partner AG, Naeni- Eichenberger Informatik, Uster Alle grösseren kantonalen Parteien kon/Uster http://www.redsoft.ch/ sind heute webaktiv. Immer mehr Par- http://www.altorfer.ch/ Rewi Reisen, Uster Falls Sie die Bahnhof-Überbauung teisektionen kommen hinzu. Auch in Avitel RCI AG, Uster http://www.rewi.ch/filiale/whouster.htm http://www.avitel.ch/ Uster nicht kennen: Im Internet gibt’s Uster wird es bestimmt in dieser Be- Roland Lantz, Uster BestView, Uster http://www.roli.ch/ zwei Bildli – super oder? ziehung Aktivitäten geben. Ob der http://www.bestview.ch/ Thomas Schwarzbach, Uster Wahlkampf in Uster einmal hauptsäch- bw digitronik ag, Uster http://www.schwarzbach.ch/ de. lich auf dem Web stattfindet? http://www.bwdigitronik.ch/ ISA - R. Berner & Co., Uster Büchi AG http://www.sex-anzeiger.ch/ http://www.labtops.de/buechi/1000buec. Side by Side Werbeagentur GmbH, Kultur in Uster Ustermer Medien htm Uster Bytics Technologie AG, Uster http://www.sidebyside.ch/ http://www.bytics.ch/ Ustermer Künstler, die ihre Bilder, Fo- Einzig die «Uster Nachrichten» sind INUCO AG, Uster Berufsschulzentrum Uster, Uster http://www.supag.ch/ tos, etc. auf dem Web präsentieren, heute webaktiv, bzw. «under construc- http://www.bzuster.ch/ Schweizer Musik und Medienverband, konnten keine geortet werden. Kultur- tion». Ob “Uster Info», der «Anzeiger Side by Side Werbeagentur GmbH, Uster Uster http://www.swisscharts.ch/ vereine und Organisationen wie KGU, von Uster» oder das «Forum» bald ein- http://www.cookiemama.ch/ bestView - NetSolutions, Uster Jazz Club, Kulturverein Sonne, etc. ha- mal auf dem Web erscheinen, bleibt ein DESAIR AG http://www.uschter.ch/ ben das Web noch nicht entdeckt. Geheimnis. http://therion.minpet.unibas.ch/base/zh.2 BestView, Uster desair/page1.html http://www.uster.ch/ Bruno Bachmann Support, Beratung, Vereine Schulung, Uster http://www.efax.ch/ Uster Nachrichten AG Verlag, Uster http://www.usternet.ch/ INUCO AG, Uster Weiss Engineering Ltd., Uster Ein ideales Medium könnte das Internet Wie sieht Usters Web- http://www.einkaufen.ch/ http://www.weiss.ch/ für die Vereine sein: aktuelle Spielpro- Zukunft aus? FAEL, Uster Wuerth Vorsorge, Uster gramme, Ranglisten, Infos, etc. könn- http://www.fael.ch/ http://www.wuerth.ch/ ten jederzeit eingesehen werden. Mit Femit Plastic AG, Uster Zellweger Uster AG, Uster http://www.femit.ch/ http://www.zellweger.ch/ Plant der Stadtrat ein Konzept für den Benjamin Gadola, Uster Nänikon Internet-Auftritt der Stadt Uster? Ist http://www.gadola.ch/ Activ-Net AG er bereit, eine Koordinationsfunktion Gebex AG, Uster http://www.active.ch/ http://www.gebex.ch/ AXIS Dr. Altorfer & Partner AG, für die Umsetzung des Konzeptes zu Instrumat S.A., Uster Naenikon/Uster http://www.instrumat.ch/ http://www.altorfer.ch/ übernehmen, oder will er diese an intelligent-web.ch Axis Dr. Altorfer + Partner, Naenikon eine kompetente Stelle delegieren? i-web wey & strasser, uster http://www.axis.ch/ Dies fragen die Jungliberalen Uster Inuco AG, Uster DISTRELEC AG, Naenikon http://www.inuco.ch/ http://www.distrelec.ch/ (JULIUS) in einer Interpellation. bestView - NetSolutions, Uster AXIS Dr. Altorfer & Partner AG, http://www.kustercomputer.ch/ Naenikon/Uster Die auf den 8. Juni 1997 datierte An- http://www.naos.ch/ Melcher AG, Uster frage wird in den nächsten Monaten http://www.melcher.ch/ NETSystems GmbH, Naenikon http://www.melcher-power.com/ http://www.netsystems.ch/ beantwortet werden. Laut Sonja AXIS Dr. Altorfer & Partner AG, Naeni- Hans W. Weber, Naenikon Rütimann, Leiterin der Präsidialab- kon/Uster http://www.petanque-sap.ch/ http://www.naos.ch/ Rooftop AG, Naenikon teilung, liegen zurzeit (25. August) in BestView, Uster http://www.rooftop.ch/ http://www.natel.ch/ Sachen Internet noch keine konkre- Studerus Telecom AG, Naenikon Roger Bodenmann, Uster http://www.studerus.ch/ ten Pläne vor. «Wir sind am Ideen http://www.orient-house.ch/ NETSystems, Naenikon sammeln». Man darf also weiterhin BESTView, Uster http://www.swisstours.ch/ http://www.patperry.ch/ gespannt sein auf Usters Web-Zu- Umbrella AG, Naenikon Eher dürftig die Seite des Ustermer Femit Plastic AG, Uster http://www.umbrella.ch/ Wirtschaftsförderers: Das einzige kunft. http://www.pet.ch/ Studerus Telecom AG, Naenikon Angebot ist hier das Verschicken Restaurant & Bar Prizzi’s, Uster http://www.zyxel.ch/ Rolf Murbach http://www.prizzis.ch/ eines eMails?
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 8 8 FORUM September 1997 Prof. Rüdisühli zu www.uster.ch: Zur Abstimmung über das Musikschulgese Unser Thema heisst Ich möchte g Entsorgen Was leistet der Web- gen auch zur Entlastung des Kehrichtsackes bei. Erinnern Sie sich noch? Auftritt der Stadt Uster? Was für den einen Abfall ist, kann anderen noch Am 21. März 1995 wurde Was bedeutet die Prä- lange dienen.» im Kanton Zürich die senz auf den weltweiten Volksinitiative «Gemein- G Datenautobahnen? Und ein Manager, der übers Internet einen sam für die musikalische Bild: MSU Wohin führt uns die Standort für seine Firma sucht? Dem nützen die Ausbildung unserer Ju- Internet-Gesellschaft? Abfallinfos und die Ausführungen zur Politik gend» eingereicht. Dies als Ein Gespräch mit der jungen SVP kaum etwas. Antwort der BürgerInnen an den Regie- Professor Rüdisühli, rungsrat aufgrund seines Beschlusses vom Vorsteher der Abteilung Es ist alles etwas komplizierter, als man ge- Sommer 1994 zur Abschaffung der Subven- für Cyberspaceologie an der ETH Zürich. meinhin annimmt. Sie müssen das Internetsche tionen an die Musikschulen im Kanton Sichkonzentrieren aufs Entsorgen als Metapher Zürich. Das Echo dieser Unterschriften- Forum: Professor Rüdisühli, was halten Sie lesen. Während die achtziger Jahre geprägt wa- sammlung war gross. 45 000 Unterschriften vom Internet-Auftritt der Stadt Uster? ren durch überbordenden Konsum, steht nun im ganzen Kanton (aus Uster und Greifensee das Entsorgen im Zentrum unseres Tuns. ca. 850) wurden mobilisiert und die Bevölke- Rüdisühli: Sehr schön. Man sieht, da ist etwas rung auf die Notwendigkeit der Unterstüt- am Entstehen. Ich kann Ihnen nicht folgen. zung der Musikausbildung durch die öffent- liche Hand hingewiesen. Aber bis jetzt finden wir von Seiten der Behör- Dann unterbrechen Sie mich nicht. Was tun wir den vor allem Informationen darüber, wie man heute noch anderes ausser Entsorgen? Die In- Von Fernand Schlumpf, Schulleiter MSUG Abfall entsorgt. Ist das nicht etwas dürftig? terneteuphorie ist nämlich nichts anderes als eine globale Entsorgungsmanie. Wir entsorgen Diese breite Unterstützung führte zum nun vor- Auf keinen Fall. Mir gefällt die Seite gut. Uster alles, was wir haben, in den Cyberspace. Wir liegenden Vorschlag des Kantonsrates. Ein Vor- pflegt einen Stil, der dem Medium entspricht: schaufeln die Realität unablässig in die virtuel- schlag, der die Initianten zum Rückzug der In- die neue Zufälligkeit oder Beliebigkeit, wie Sie le Welt: Zeitungen, Kochrezepte, Kunst, das itiative brachte, weil das neue Gesetz die wollen. Während andere Institutionen dem Shoppen und das Spielen, und vielleicht bald, Musikschulen im Unterrichtsgesetz verankert Vollständigkeitswahn verfallen sind und alle wer weiss, auch die Liebe. Wir entleeren die und Staat und Gemeinden zu Beiträgen ver- Informationen, die sie über sich finden, ins Netz wirkliche, die sinnliche Welt und füllen damit pflichtet, sofern die Schulen die gestellten Be- hängen, wird man bei www.uster.ch nicht mit die leblosen Server und Datenautobahnen ab. dingungen und Auflagen erfüllen. Zudem er- Unmengen von Texten und Bildern traktiert. Die offizielle Uster-Homepage versinnbildlicht folgt die Subvention nicht nach dem Die Homepage hat etwas Schlankes und ist da- diesen Trend in, ich möchte sagen, avantgardi- Giesskannenprinzip. Die Beiträgewerden auf- durch voll im Trend. Kommt hinzu, dass das In- stischer Manier. Sie sagt uns: Unser Thema ist grund von Schülerpauschalen erfolgen. ternet ein Medium ist, das wuchert und herrlich das Entsorgen. chaotisch ist. Man darf es nicht durch Vollstän- Was bedeutet dies für Uster? digkeit domestizieren. Worlwidewebpsychologisch kann der Leser, die Bei einem Totalaufwand von ca. 1,8 Millionen be- Immerhin bekommt ein ausländischer Besu- Leserin ihre Argumentation vielleicht nach- kommt unsere Musikschule vom Kanton einen cher, der www.uster.ch besucht und vielleicht in vollziehen. Aber gibt es nicht auch noch hand- Betrag von ca. 67 000 Franken. «Peanuts» könnte Uster sogar investieren will, nicht den besten feste Gründe für den Internet-Schlaf der Stadt- man sagen; warum der grosse Abstimmungs-Auf- Eindruck unserer Stadt. verwaltung? wand für diesen relativ geringen kantonalen Bei- trag. Zudem besteht in Uster und Greifensee die Da liegen Sie falsch. Diese Ökotips sind sehr (Rüdisühli lacht): Natürlich. Schauen Sie sich Beitragsregelung, dass die öffentliche Hand die nützlich, auch für Ausländer. Ein deutscher das Tun der Behörden an, im ganzen Kanton. Hälfte des Aufwandes für den Jugendunterricht Freund schickte mir vor kurzem ein Mail, in Die sind zurzeit vor allem damit beschäftigt, übernimmt. Ohne den Kantonsbeitrag müssten die dem er mir begeistert mitteilte, dass er seinen sich neu zu verwalten. Da wird umstrukturiert Gemeinden einen entsprechend höheren Anteil ganzen Abfall auf dem Flohmarkt deponiert hat. und reformiert, was das Zeug hält. Allein die übernehmen. Im Abrechnungsjahr 1996 wurde die Bewirtschaftung des terminologischen Appa- Stadt Uster bereits mit einem Beitrag von über 580 Was hat das bitte mit der Homepage von Uster rates in unserer Verwaltung nimmt soviel En- 000 Franken belastet. Dazu kommen die Gra- zu tun? ergie in Anspruch, dass neben NPM, Wif!, tis-Zur-Verfügungsstellung der Schulräume sowie Wof!, Waf! und wie die Reformen alle heissen, die Kosten des Raumdienstes. Die Stadt Uster be- Schauen Sie sie einmal etwas genauer an. Da le- kaum mehr Zeit bleibt – eben für Web. zahlt jetzt schon über 1 000 Franken pro Ustermer sen Sie unter dem Ökotip-ABC: «Flohmärkte Interview: Rolf Murbach Schüler, der die Musikschule besucht. Die Eltern sind nicht nur für Überraschungen gut, sie tra- bezahlen denselben Anteil.
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 9 FORUM September 1997 9 etz: erne Klavier spielen Wo sind die finanziellen Grenzen? sikunterricht an Musikschulen ist ein wichtiger Teil unserer Kulturpolitik. Musikunterricht heu- Der Regierungsrat spricht von einer Bagatell- te ist Kulturförderung von morgen. Musik und Subvention. Er spricht von einer Belastung, die Bewegung strahlen auch auf die Arbeitshaltung, die Gemeinden ohne weiteres übernehmen könn- den Leistungswillen und die Ausdauer aus. Das ten. Gleichzeitig hat derselbe Regierungsrat Wei- musische Schaffen nimmt überhaupt einen ho- sungen an die Gemeinden, die sich im hen Stellenwert bei der Persönlichkeitsbildung Finanzausgleich befinden, erlassen, dass die Mu- ein. Wir sollten ja die Kinder zu einer Gesell- sikschulen nur noch zu 40 Prozent subventioniert schaft erziehen, in der die Menschen in der Lage werden dürfen. Das heisst doch nichts anderes, sind, die Freizeit sinnvoll zu gestalten. als dass die Eltern mit höheren Schulgeldern zu belasten sind. Die Erfahrungen aus Elternge- Signalsubvention anstelle sprächen aufgrund der Anmeldungen zeigen, Bagatellsubvention Bild: MSUG dass wir mit einem Schulgeld von ca. 1 000 Fran- ken pro Jahr an der obersten Limite für viele El- fremdend, wie einseitig nur über finanzielle Indem vom Kanton die Musikschulen anhand tern angelangt sind. Bereits heute sind Stipendi- Aspekte der Musikausbildung gesprochen wird des neuen Musikschulgesetztes auch weiterhin umsgesuche hängig und ein Vergleich anhand und der Musikunterricht im Schulgesetz unseres unterstützt werden, signalisiert er den Kindern der Einkommenszahlen zeigt, dass z.B. in Grei- Kantons ein «Mauerblümchen-Dasein» ge- und den Eltern, dass er Musik als einen wichti- fensee 60 Prozent der Einwohner ein steuerbares niesst. Andere Bereiche wie Sport und Religion gen Teil der Persönlichkeitsbildung betrachtet. Einkommen von unter 50 000 Franken aufwei- sind bevorzugt behandelt und werden in einem Auch mit 5 oder sogar 10 Prozent Staatsbeiträ- sen. Eine weitere «politische Erhöhung» des extrem hohen Masse (Sport z.B.) finanziert. Ha- gen bleibt der Kanton Zürich gesamtschweize- Schulgeldes der Musikschulen darf nicht sein. ben Sie sich aber schon einmal überlegt, wann risch am Schluss der Kantone. Er ist der einzige Musik Sie im Leben begleitet? Eine Hochzeit Kanton der Deutschschweiz, der bis heute den Zur pädagogischen Beurteilung des oder eine Beerdigung ohne Musik? Ein Turnfest Musikunterricht nicht gesetzlich regelt und Musikunterrichtes. ohne Blasmusik, eine Fasnacht ohne Guggemu- schon gar nicht über ein eigenes Musikschulge- sik, ein Sechseläuten ohne Marschmusik, ein setz verfügt. Wenn ein Parteienvertreter davon Erst in der Diskussion im Kantonsrat wurde über Gottesdienst ohne Gesang und ohne Orgel, ein spricht, dass beim Unterricht noch Kostenre- den pädagogischen Wert des Musikunterrichtes Stadtfest ohne Bands, eine Party ohne Musik, duktionen möglich wären, so frage ich mich, wo und den Stellenwert, den unsere heutige Gesell- ein gediegenes Nachtessen ohne Background dieser Herr seine Informationen her hat. Unsere schaft der Musik einräumt, diskutiert. Es ist be- Musik, oder ein Barbesuch ohne Pianisten? Mu- Behördenvertreter und unser Vorstand überprü- fen alle Aufwendungen auf drei Stellen hinter dem Komma. Nur das Nötigste und unumgäng- lichste wird angeschafft und im Wissen, dass die Lohnkosten an einer Musikschule über 93 Pro- zent des Aufwandes ausmachen, werden in die- sem Bereich keinerlei Extravaganzen erlaubt. Dass dabei die MusiklehrerInnen nicht auf das Lohnniveau von PrimarlehrerInnen kommen, obwohl sie zum grössten Teil über ein weiterge- hendes Studium verfügen, ist vielen Eltern und Politikern gar nicht bekannt. Ein Ja zum Musikschulgesetz Mit Ihrem JA zu diesem Gesetz wird der Mu- sikunterricht im Unterrichtsgesetz verankert. Somit gelten auch für alle kantonal subventio- nierten Musikschulen die gleichen Bedingun- gen. Die finanziellen Beiträge bleiben im bishe- rigen Rahmen in Form einer Schülerpauschale. Die musikpädagogische Arbeit von über 50 Bild: MSUG Lehrkräften, die über 700 Kinder an unserer Schule ausbilden, verdient Ihre Unterstützung.
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 10 10 FORUM September 1997 Parolen der SP zu den Abstimmungen vom 28.September Eidgenössische Abstimmungen: 2 x Nein Kantonale Abstimmungen: 6 x Ja JA zur Änderung des Unterrichtsgesetzes: Nein zum Bundesbeschluss über die Finanzierung der Anerkennung und Unterstützung für die Musikschulen. Die SP emp- Arbeitslosenversicherung: fiehlt ein klares JA. Lesen Sie dazu den Beitrag auf Seite 8. NEIN zur Demontage unserer Arbeitslosenversicherung JA zur Änderung des Volksschulgesetzes: Lieber zwei Schultypen zur Auswahl als ein überholtes System. Neu sol- len die Gemeinden für die Oberstufe zwischen der dreiteiligen und der Nein zu «Jugend ohne Drogen»: gegliederten Sekundarschule wählen können: Die Dreiteilige Sekund- arschule entspricht mit einigen Änderungen der konventionellen Ober- 5 Gründe sprechen gegen die SVP/VPM Initiative: stufe (prüfungsfreier, gesprächsorientierter Übertritt zwischen den Ab- teilungen A, B und C, keine Zwischenzeugnisse und keine Probezeit, • Menschenverachtend: «Jugend ohne Drogen» will alle Therapien, Durchlässigkeit durch periodische Gespräche, Zusammenarbeit der die nicht direkt auf Abstinenz ausgerichtet sind, verbieten. Allein im Lehrkräfte in Jahrgang-Teams). Die Gegliederte Sekundarschule ent- Kanton Zürich würden über 3500 Schwerstsüchtige, die heute ärzt- spricht dem heutigen AV0. (Zwei Stammklassen mit unterschiedlich ho- lich kontrolliert Methadon oder Heroin erhalten, ohne Anschluss- hen Anforderungen, einzelne Fächer besuchen die SchülerInnen in drei programm zurück ins Gassenelend gedrängt. Niveaugruppen mit unterschiedlichen Anforderungsstufen. Grundlagen für die Zuteilung der SchülerInnen in Stammklassen und Niveaugrup- • Destruktiv: «Jugend ohne Drogen» ist eine Kampfansage an die be- pen ist die Beurteilung ihrer Leistungen und Fähigkeiten.) Am liebsten währte und international anerkannte 4-Säulen-Politik des Bundes- wäre der SP die gegliederte Sekundarschule als einziger Schultyp. Sie rates, welche mit den Elementen Prävention, Therapie, Überlebens- gewährleistet eine optimale Förderung einseitig begabter und zwei- hilfe und Repression die mit illegalen Drogen verbundenen sprachiger Kinder und gewährleistet das Prinzip der Durchlässigkeit. Probleme vermindern soll. Widerstände von verschiedener Seite zeigen jedoch, dass eine einheit- liche fortschrittliche Regelung wie sie die gegliederte Sekundarschule • Realitätsfern: «Jugend ohne Drogen» bedroht die relativ stabile Si- beinhaltet, politisch keine Chance hätte. Deshalb sagt die SP Ja zu die- tuation im Kanton Zürich. Nachdem zahlreiche Gemeinden ihre Ver- sem Kompromiss und hofft, dass möglichst viele Gemeinden die ge- antwortung wahrgenommen haben und sich um ihre Süchtigen küm- gliederte Sekundarschule wählen werden. mern, hat sich das Drogenproblem entschärft. Denn ohne Methadon- und Heroinabgabe, ohne Tagesstrukturen, Gassenzimmer und Not- JA zum Gesetz über die Zürcher Kantonalbank: schlafstellen wäre die Auflösung der offenen Szene am Letten un- möglich gewesen. Das heisst nicht, dass alle Probleme gelöst sind. Der Kanton Zürich braucht ein Gegengewicht zu den Grossbanken! Aber es heisst, dass eine Annahme der Initiative einen neuen «Let- ten» in Reichweite rücken würde. JA zur Änderung des Feuerwehrgesetzes: • Lebensgefährlich: Hinter der Initiative stecken der VPM (Verein für Verursacher sollen den Einsatz der Feuerwehr bezahlen! psychologische Menschenkenntnis), eine Vereinigung mit sektiere- rischer Ideologie, und die Zürcher SVP. Beide grenzen Drogen- kranke aus und verschliessen die Augen vor den zahlreichen Ursa- JA zu einer sinnvollen Anpassung an das revidierte chen und Gesichtern einer Sucht. Für ihre gefährliche Utopie einer Schuldbetreibungs- und Konkursrecht! drogenfreien Gesellschaft sind sie bereit, über Leichen zu gehen: Wer allein auf Repression setzt und den Drogenhandel der Mafia JA zur Änderung des Planungs- und Baugesetzes: überlässt, nimmt Drogentote bewusst in Kauf. Eine Sparmassnahme, die niemandem weh tut! • Teuer: «Jugend ohne Drogen» hätte eine Kostenexplosion zur Fol- ge: Die Pflege von mehr AIDS-Kranken, 30’000 neue und extem teu- re Therapieplätze in geschlossenen Anstalten, mehr Gefängnisper- Kommunale Abstimmungen: sonal und Polizeipräsenz würden 1 Milliarde mehr Steuergelder kosten pro Jahr. JA zum Neubau der Landihalle
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 11 FORUM September 1997 11 Refugium Uster Der am 23. Januar 1997 gegründete Verein «Refugium Uster» will sozial benachteiligten Men- schen einen ständigen Treffpunkt mit einer preisgünstigen Verpflegung anbieten. Der Auf- enthaltsort soll nicht nur sozial randständigen, sondern allen Menschen offenstehen und Ge- legenheit bieten zu Gespräch und Begegnung. Auch wenn der Verein stark von den Landeskirchen und von PolitikerInnen verschiedener Parteien mitgetragen wird, ist der Ver- ein überkonfessionell und parteipolitisch unabhängig. Zum Beitrag «Global denken – lokal handeln» im FORUM Nr. 190/Juni 97 Schon wieder ein Mittagstisch, ist denn das wirklich notwendig? Wir meinen ja! Sehr geehrte Redaktion, Ja, weil .... ein «Refugium» während der ganzen Woche benötigt wird. Ja, weil.... es – trotz des bestehenden Angebots – heute noch Menschen gibt, die ein mit Freude habe ich die Forum Ausgabe Juni «Refugium» suchen! 1997 gelesen. Ich bin ein 60 jähriger Maschi- Ja, weil.... ein gemütlicher Treffpunkt und ein Gespräch eben so wichtig sind, wie eine nenschlosser-Mechaniker, ein Allrounder mit preiswerte Mahlzeit! Erfahrung. Ich war zeitweise ohne Stelle, jetzt zu 70 Prozent beschäftigt. Ich wollte eine Arbeits- Ja, weil.... ein kulinarischer «Pizzakurier» der Kontaktarmut gerade älterer Menschen nichts gruppe 2000 aus Arbeitslosen gründen. Mann entgegensetzt! weiss es, dass es unter den Arbeitsosen Techni- Ja, weil.... mehr als 2’000 Menschen in Uster von offener oder versteckter Armut betroffen ker, Facharbeiter und kreative Leute gibt, wel- sind (je nach gängigen Definitionen 5 bis 15 Prozent der Bevölkerung). che sehr viel Wissenspotential besitzen. Ich habe Ja, weil.... in Uster zwar viel soziale Institutionen und Organisationen für Randständige da überall versucht, Leute zu finden, leider ohne sind, deren Hilfe sich aber häufig in der «Verwaltung des Notstandes» erschöpft. Erfolg. Die Anlaufstellen konnten oder wollten Ja, weil.... es alte eidgenössische Tradition ist, dass jene, denen es gut geht, denen helfen, mir nicht helfen, Leute zu finden. In Uster etwas zu bewegen ist nicht einfach, es ist unmöglich. denen es schlechter geht. Die Leute haben Angst und keinen Mut, etwas in Ja, weil.... bei uns zwar niemand verhungern muss mangels Nahrung, wohl aber manchmal Bewegung zu setzen. verzweifelt mangels sozialen Kontakten und Zuwendung. J. Bencze-Wyss, Uster Ja, weil.... es in allen Zeiten und Gesellschaften für die Bedrängten «Asyle» oder andere «Refugiums» als temporäre Ausweichstationen braucht. Bei unserem Konzept haben wir uns stark durch des erfolgreiche «Subito» in Dübendorf inspirie- ren lassen. Daher suchen wir freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als HelferIn (je nach Möglichkeit, ca. 2 x pro Monat, jeweils Werktags 10 – 14 Uhr für Einkauf, Zubereitung der Mahl- zeiten, Mittagessen, Gespräche, Aufräumen). Wir haben einen zentral gelegenen Raum gefunden und möchten spätestens nach den Herbstferien starten. ❏ Ich interessiere mich für eine Mitarbeit, bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf. ❏ Ich habe noch offene Fragen, bitte senden sie mir weitere Unterlagen. ❏ Ich möchte gerne Mitglied werden, bitte senden Sie mir weitere Unterlagen. ❏ Ich möchte gerne Spenden, bitte sendet mir einen Einzahlungsschein (PC 17-63657-4; steuerbefreit wegen Gemeinnützigkeit unter der Nummer 10 094) Name/Vorname Adresse Postleitzahl/Ort Einsenden an: «Refugium Uster» • Neuwiesenstrasse 17a • 8610 Uster
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 12 12 FORUM September 1997 Veranstaltungskalender 11.9. Konzert New Jazz Trio & Carlo Schöb FORUM-Reise 20.30 JazzClub nach Weimar – in die Kulturhauptstadt Europas 1999 12.9. Konzert Corin Curschellas & Band Wie kaum ein anderer Ort spiegelt Weimar deutsche Geschichte wie- 21.00 Saal/Rest. Sonne der – von den geistigen Höhen der Klassik bis zum Terrorlager der na- Die Bündner Sängerin, Musikerin, Poetin, Komponistin und Schauspielerin tionalsozialistischen Massenmörder. ist «cosmopolitisch, selbstironisch, vielschichtig und aussergewöhnlich in- Zwei Jahre vor dem grossen Kulturhauptstadtrummel wollen wir diese spiriert» (Tages-Anzeiger). Curschellas nennt ihren innovativen Ethno-Pop- Folk-Mix gelassen: «undated different pop» Stadt und ihre Geschichte näher kennenlernen. Die Klassiker Goethe und Schiller, die Weimarer Republik und die Weimarer Bauhauszeit, die 12.9. Konzert Nazizeit in Weimar/Buchenwald, die Zeit der DDR und diejenige nach Orgelfestival – Christopher Herrick, Lon der sogenannten Wende: alle diese Etappen aus den Bereichen Kultur, 20.00 Ref. Kirche Architektur, Gesellschaft und Politik werden auf dieser Reise nicht zu 19.9. Konzert kurz kommen. La Maya und «el Candil» 21.00 Saal/Rest. Sonne Reisedaten: Der Flamenco ist allgemein als Gesang und Tanz der Hinfahrt Montag 13. Oktober 97 Zürich HB ab 7.57 Zigeuner bekannt. Seine Ursprünge reichen jedoch Ankunft Montag 13. Okotber 97 Weimar 15.13 weit zurück in alte Traditionen Andalusiens. Dort wur- de er von den Zigeunern aufgenommen, als Aus- Rückfahrt Samstag 18. Okotber 97 Weimar ab 10.44 drucksform von Lebensfreude und Energie, aber auch Ankunft Samstag 18. Okotber Zürich 18.03 von Trauer und Schmerz über das Dasein als Rand- Reisekosten Pro Person Fr. 890.00 gruppe. La Maya und ihre Gruppe El Candil halten sich noch an den Flamenco puro. beinhaltet 2. Klasse Basel-Weimar und zurück, Bahnfahrt 2. Klasse Weimar – Dessau und zurück. 20.9. Veronique Piller Trio Unterkunft in Doppelzimmern (Einzelzimmer mit Zu- 20.30 JazzClub schlag möglich) mit Frühstück. Reisebegleitung während der ganzen Reise, örtliche Reiseleitung. 20.9. Konzert (Wiederholungen am 21./27.& 28.9.) Reiseleiter Ludi Fuchs und Liedermacher Walti Dux Stefan Hasselmann (Architekt in Weimar) 20.00 Saal/Rest. Sonne Reiseorganisation Architketurgenossenschaft Bauplan Neue Lieder, ein neues Programm und eine neue CD! Drei viel Holbeinstr. 34, 8008 Zürich versprechende Gründe, einen Abend zusammen mit dem erfolgreichen Tel. 01/252 21 60, Fax 01/251 36 34 Ustermer Liedermacher zu verbringen. (Markus Zimmermann verlangen.) Anmeldeschluss 30. September 25.9. Roots of communication 20.30 JazzClub 26.9. Disco ab 22.00 Saal/Rest. Sonne 1.10. Konzert Röhn-Trio München spielt Werke von Beethoven, Martinu und Tschaikowsky Foto: Anne Hartmann 20.00 Stadthofsaal 3.10. Filmbar Nacht der Gaukler Erstlingsfilm von Michael Steiner Auf Schloss Ettersburg bei Weimar (in der Nähe von Buchenwald) und Pascal Walder entstanden Werke von Goethe und Schiller.
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 13 4 FORUM Settembre 1997 La Colonia Libera Italiana di Uster organizza in collaborazione con la Missione Cattolica una serata informativa sul diritto di famiglia (diritti e doveri tra coniugi, eredità, rapporti tra genitori e figli, etc.) interverrà l’avv. Mona e un rappresentante del consolato italiano di Zurigo Questa serata avra luogo Venerdi, 30 ottobre 1997 nella sala sotto la chiesa cattolica ore 20.00 IMPRESSUM FORUM Periodico di politica, lavoro e cultura Edito della Colonia Libera Italiana, Postfach, 8610 Uster 1 Edizione: 8'500 Abbonamento annuale: Minimo Fr. 30.- / PC 80-13431-8 FORUM Comitato di redazione: Claudio Marseglia, Valerio Modolo, C. Puzo, Simonetta Genovese Stampa: Ropress Zurigo
FORUM /191/Sept.97 12.09.2006 11.35 Uhr Seite 14 2 FORUM Settembre 1997 Osservazioni ...... e .... Continua da pagina 1 Questo mio articolo é una carrellata di osserva- do c’é bisongno di andare in Italia a votare. Eb- zioni e opinioni, prendendo lo spunto sulle re- bene io sono anche per il voto all’estero; però entono di dare più di tanto o perché oberati da centi votazioni degli Italiani all’estero, sia a li- prima si deve dare una certa sicurezza al lavor- troppi impegni o perché, infine, ed é il caso di vello nazionale (Svizzera), sia a livello mondiale atore emigrato e poi dare una riservatezza al voto Turrisi, quotidianamente, deve confrontarsi (in tutti gli Stati, dove c’é una comunità degli Ita- che esprimiamo. con le svariate problematiche dovute al suo im- liani organizzati) nonché sulle votazioni a livel- pegno sindacale a cui va aggiunto settimanal- lo locale, dove maggiormente ho delle opinioni In ultimo fare una politica chiara per l’emigra- mente il compito di corrispondente consolare più discordanti, nel modo come sono state svol- zione. Sulla votazione a livello locale, solo per che, in modo del tutto gratuito svolge, con se- te. Queste sono opinioni mie e sono il solo res- Uster, per designare i rappresentanti dell’emi- rietà, a favore della collettività italiana di Uster ponsabile di ciò che dico, senza coinvolgere nes- grazione e nel darci più rappresentatività che nel e, non ultimo, l’apporto al Consiglio della Co- sun gruppo associativo, anche se ho una tessera vecchio Comitato Cittadino. lonia Libera della nostra città. in tasca, questa tessera mi da onore, perché il Partendo da questi presupposti é facile pensare gruppo di cui faccio parte é vario di idee ed é Ebbene qui c’é stato una votazione misteriosa, che l’occasione era propizia per tentare un par- molto democratico nel discutere le idee altrui. senza un regolamento, senza una commissione ziale ricambio generazionale. Assegnate le ca- Io ho militato nei partiti e nelle organizzazioni elettorale, l’informazione é stata quasi nulla, riche più vistose, con l’aggiunta di Turrisi come e non ho mai potuto esprimermi liberamente, per un’assemblea informativa, all’ultimo istante e vice-presidente, si é passati a determinare i tra- esigenza di copione e dovevo stare nelle linee di poi é risultata un’assemblea disinformativa. guardi che il Consiglio degli italiani si pone: quel partito e organizzazione. Quindi é stata una votazione voluta da certe or- ganizzazioni associate... per contare sulle altre 1) Riconoscimento del Consiglio da parte del- Nelle ultime votazioni a livello nazionale, e quindi contarsi. le autorità italiane e svizzere che si designavano i rappresentanti dell’emi- grazione per il controllo e la gestione dei sol- La conta c’é stata, ma i conti non tornano. Eb- 2) Rivendicare, ancora una volta, il diritto di di del governo che invia per le assistenze alle bene hanno vinto quelli che fanno o che tentano, voto. varie manifestazioni degli emigrati, alla for- con tutte le loro forze, di fare le cose serie, sen- mazione scolastica e culturale e altro. È sta- za pretendere di ottenere elogi o interessi logi- 3) Semplificazioni e facilitazioni nelle proce- to un bel successo per come sono andate; ma stici. dure per la naturalizzazione degli stranieri. c’é stato un vero smacco per le percentuali dei votanti, solo il 22%, degli aventi diritto di Ebbene, queste votazioni vanno fatte, ma con 4) Facilitare l’integrazione. voto, ha votato. una preparazione politica e un regolamento po- litico. Per regolarità e imparzialità bisogna coin- 5) Mantenere la cultura italiana. E questo non é un passo in avanti per il voto po- volgere comunità diverse dalle nostre, per sor- litico all’estero, per la nostra legislatura; ma vegliare l’andamento del voto, e scegliere i 6) Mantenere saldi rapporti con le associazio- sono stati fatti diversi passi indietro, se non ad- candidati con maggior conoscenza della situa- ni per meglio percepirne le istanze. dirittura, si é allontanata definitivamente la pos- zione locale. sibilità di votare all’estero, questo é stata una Nella stessa seduta si é soprasseduto all’asseg- sconfitta per quelle organizzazioni o partiti sen- Queste sono le mie opinioni e osservazioni e cre- nazione delle altre cariche, rinviando il tutto a za idee e con un solo obiettivo, cercare di acca- do di essere stato obiettivo e detto ciò, che in re- dopo le vacanze estive, nell’intento di creare parrarsi quei votanti che non si muovono quan- altà si é verificato. gruppi di lavoro per sviluppare al meglio le va- rie tematiche, cercando di impiegare ciascuno dei consiglieri nel settore che più gli é conge- niale. I cittadini italiani di Uster si sono sempre distinti per le varie iniziative che, nel corso degli anni, li hanno portati alla ribalta nazionale (vedi il di- ritto di voto), la nostra speranza é che, ancora una volta, l’unione moltiplichi la forza e faccia del Consiglio della Collettività Italiana uno stru- mento in grado di scardinare le solide barriere che ci hanno impedito di raggiungere quei tra- guardi da noi ambiti. Claudio Marseglia Votazioni nel centro Uster
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