Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz
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Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Autor: Fabian Schoellhorn – fabian@schoellhorn.ch Version: 0.1 Datum: 14/11/2006 12:15:00 !!!Eine erneute globale Warnung!!! Fabian Schoellhorn Applikationsentwickler Minerva Zürich Allgemeinbildung 19.12.2006 Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 1 von 29
Inhaltsverzeichnis Einleitung S. 3 Die Grundlage - Der Kreis des Lebens – Ein perfektes Gleichgewicht S. 4 Der Lieferant – Die Sonne S. 4 Die Produzenten – Die Pflanzen S. 5 Die Destruenden – Kleinstlebewesen S. 5 Die Konsumenten – Allen voran der Mensch S. 5 Der natürliche Sauerstoffkreislauf S. 6 Der natürliche Treibhauseffekt - Atmosphärischer Treibhauseffekt S. 6 Das Prinzip des Glashauses S. 6 Die Ursache S. 7 Das Problem – der anthropogene Treibhauseffekt S. 7 CO2 – Das Treibhausgas Nummer 1 S. 7 Kohlendioxydverursacher in der Schweiz S. 7 Folgen für die Welt S. 8 Gletscher schmelzen S. 8 Freisetzung von Methangas S. 9 Kollaps des Grönlandeises S. 9 Kippen der Böden S. 9 Regenwaldzerstörung S. 9 Abreissen des Golfstroms S. 9 Am meisten und zuerst trifft es die Unschuldigen S. 10 Folgen für die Schweiz S. 11 Der Gletscherschwund in der Schweiz S. 12 Der Permafrost S. 13 Naturgefahren in Folge des Gletscherschwundes und des Schmelzens des Permafrostes S. 13 Skigebiete müssen weichen S. 14 Flüchtlinge und Emigranten S. 14 Die Lösungsansätze für die Schweiz S. 15 Die CO2-Abgabe S. 15 Gaskombikraft ungelöst S. 15 Konsum: Welche Entscheide zählen wirklich für die Umwelt? S. 15 Was kann jeder einzelne tun? - 10 Dinge zusammengefasst S. 17 Interview mit Prof. Stefan Brönnimann Institut für Atmosphäre und Klima S. 18 Fazit S. 20 Literaturnachweis S. 21 Arbeitsjournal S. 21 Anhang S. 22 Klima-Spezialist der NASA: Sie wollen mich zum Schweigen bringen S. 22 Klimaschwankungen gefährlicher als Terroristen S. 25 Der Optimismus ist unser Untergang – Interview mit Al Gore S. 27 Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 2 von 29
Einleitung Nun steht meine SVA auf dem Programm. Wie man auf der Titelseite bereits lesen konnte, werde ich versuchen, den Lesern meiner Arbeit die - Al Gore dies so gut nennt - „unbequeme Wahrheit“ der Klimaerwärmung und die Auswirkungen auf die Schweiz etwas näher zu bringen. Als Oberthema wurde mir von Herrn Rudolf Roth Entwicklung vorgegeben und da man es täglich in den Zeitungen lesen kann lag für mich nichts näher als dieses wirklich sehr brisante Thema. Aus meiner Sicht wird das Problem von vielen Menschen ignoriert oder erst gar nicht wahrgenommen, obwohl die Zeichen relativ offensichtlich sind und die weltweit führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet sich einig sind und bereits genug Beweise dafür geliefert haben. Soeben, am 16. Dezember 2006, veröffentlichten 10.600 ForscherInnen aus allen 50 US- Bundesstaaten einen Forderungskatalog, dar Dutzende von unzulässigen Einmischungen und Zensuren seitens der Politik auflistet. Diese reichen von Themen wie Auswirkungen von Blei auf die Kindsentwicklung, über Sexual-Unterricht in Schulen bis hin zu Fragen der globalen Erwärmung, berichtet die American Union of Concerned Scientists (UCS). Es ist nicht das erste Mal, dass sich US- ForscherInnen über die politische Einflussnahme der republikanischen Regierung beschweren. Bereits im Februar 2004 hatten 52 Nobelpreisträger, 63 hoch dotierte Forscher und fast 200 Mitglieder verschiedener wissenschaftlicher Akademien gegen eine politische Einflussnahme protestiert. Das neue Kompendium der UCS listet alle möglichen Details zum Thema Zensur und politischer Einflussnahme von Forschern im Staatsdienst penibel auf. Einer der jüngsten Zwischenfälle betrifft die Manipulation des Tierschutz-Programms "Endangered Species Act" seitens des Innenministeriums - sechs Tierarten sollten demnach nicht unter Schutz gestellt werden. Ein anderer Fall betraf den Klimaexperten James Hansen, dem verboten wurde, das Thema globale Erwärmung mit Medien zu diskutieren. "Es ist sehr schwer, gute öffentliche Politik ohne gute Forschung zu machen. Es ist sogar noch schwieriger, gute Politik mit schlechter Wissenschaft zu machen", meint Peter Gleick, Präsident des Pacific Institute for Studies in Development, Environment and Security. "In den vergangenen Jahren haben wir vermehrt Missbräuche der Wissenschaft sowie eine deutliche Zunahme von schlechter Forschung feststellen müssen", kritisierte der Experte. Das habe wichtige Themen wie etwa Klimaerwärmung, internationale Friedens- und Sicherheitspolitik und Wasserressourcen betroffen. In einer Anzahl von Interviews in den letzten Tagen hat der oberste Klimaexperte, Karl Weiss der NASA (US-Weltraumbehörde), die Bush-Regierung angeklagt, ihn zum Schweigen bringen zu wollen, weil die hinter Bush stehenden Industrieinteressen mit der Wahrheit über die weltweiten Klimaänderungen durch den Ausstoß an Treibhaus-Gasen nicht leben wollen und können. Man könnte jetzt die USA verurteilen, doch leider ist sie nicht das einzige Land in dem dies passiert. Ich begreife nicht, wieso ein so grosser Teil der Weltbevölkerung so wichtige Zeichen einfach übersehen kann. Ich habe zwar das schöne Gefühl, dass nun endlich die Zeit des Umdenkens angebrochen ist und auch die Regierungen etwas gegen die ohne Zweifel von uns Menschen verursachte Klimaerwärmung zu unternehmen versuchen. Aber auch jeder Einzelne von uns kann etwas dagegen unternehmen und seinen durchschnittlichen CO2 Ausstoss reduzieren, aber später mehr dazu. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 3 von 29
Die Grundlage - Der Kreis des Lebens – Ein perfektes Gleichgewicht Wie wir bereits im Kindergarten lernen, funktioniert die Natur in einem grossen Kreislauf. Die Natur ist eine grosse Meisterin im Auf-, Um- und Abbau von Stoffen. Dieser Prozess läuft stark vereinfacht dargestellt über drei Stationen. Der Lieferant – die Sonne Die Sonne (lat. Sol) ist der Stern im Zentrum unseres Planetensystems, das nach ihr als Sonnensystem bezeichnet wird. Die Sonne ist für das Leben auf der Erde von fundamentaler Bedeutung. Viele wichtige Prozesse auf der Erdoberfläche, wie das Klima und das Leben selbst, werden durch die Strahlungsenergie der Sonne angetrieben. So stammen etwa 99,98 % des gesamten Energiebeitrags zum Erdklima von der Sonne – der winzige Rest wird aus geothermalen Wärmequellen gespeist. Auch die Gezeiten gehen zu einem Drittel auf die Schwerkraft der Sonne zurück. Die Produzenten – Die Pflanzen Sie stellen die für sie zum wachsen und leben notwendigen organischen Stoffe mit Hilfe des Sonnenlichts durch Photosynthese selbst her (Phototrophie). Dabei nutzen sie als Kohlenstoffquelle ausschließlich Kohlenstoffdioxid (Autotrophie). Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 4 von 29
Die Destruenden – Kleinstlebewesen Destruenten (lateinisch, zu deutsch: Zersetzer, Entsorger) sind lebende Organismen wie z.B. Würmer, Asseln, Bakterien oder Pilze, die Pflanzenreste, Kot und Leichenteile zu Mineralstoffen zersetzen. Sie leben beispielsweise im Waldboden oder im See. Kellerasseln gehören zu den Destruenten Unter Destruenten versteht man in der Biologie Organismen, die in einem Ökosystem den von den Pflanzen bei der Photosynthese produzierten Sauerstoff (O2) für den oxidativen Abbau von toter Biomasse verbrauchen und Kohlenstoffdioxid (CO2) an die Atmosphäre abgeben. Zudem werden Mineralstoffe freigesetzt. Daher bezeichnet man sie auch als "Mineralisierer". Diese Mikroorganismen kommen in jedem beliebigen Ökosystem vor und sind für dessen Gleichgewicht elementar wichtig: Die Destruenten sind das "Gegenstück" der Pflanzen (Produzenten), die nach einem für alle Pflanzen gleichen chemischen Muster Photosynthese betreiben Die Konsumenten – Allen voran der Mensch In der Ökologie bezeichnet man heterotrophe Organismen als Konsumenten (Verbraucher). Dies sind tierische Lebewesen, die nicht in der Lage sind, wie die autotrophen Produzenten (z.B. Photosynthese betreibende Pflanzen) ihre Nahrung aus Energie und mineralischen Stoffen zu gewinnen. Sie konsumieren daher die Biomasse der Organismen anderer Trophieniveaus (Nahrungsebenen). Hierzu gehört auch der Mensch. In Ökosystemen unterscheidet man die Konsumenten in 1. Primärkonsumenten (Pflanzenfresser, Herbivore) 2. Sekundärkonsumenten (Fleischfresser, Carnivore) 3. Tertiärkonsumenten (Carnivore, die sich von Carnivoren ernähren, größere Fleischfresser) In dem Modell der Nahrungskette und der Nahrungspyramide folgen die Konsumenten den Produzenten. Sie existieren parallel zu den Destruenten. In einem Ökosystem wird die Anzahl der Konsumenten durch die der Produzenten und deren Produktion limitiert. Kurz: Der Mensch ist auf die Pflanzen angewiesen! Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 5 von 29
Der natürliche Sauerstoffkreislauf Der natürliche Sauerstoffkreislauf ist einer der wichtigsten Kreisläufe. Er setzt sich zusammen aus der aeroben Atmung, bei der Glukose und Sauerstoff verbraucht sowie Kohlendioxid und Wasser gebildet werden, und aus der Photosynthese, die Kohlendioxid und Wasser verbraucht und dabei organische Materie (Zucker) und molekularen Sauerstoff erzeugt. Dies ist eine simple Redoxreaktion. Der natürliche Treibhauseffekt - Atmosphärischer Treibhauseffekt Der Treibhauseffekt bewirkt umgangssprachlich die Erwärmung eines Planeten durch Treibhausgase und Wasserdampf in der Atmosphäre. Diese Treibhausgase gibt es in der Atmosphäre von Natur aus, vor allem Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Die von ihnen verursachte Temperaturerhöhung wird als natürlicher Treibhauseffekt bezeichnet. Ohne diesen läge die längerfristig und global gemittelte bodennahe Lufttemperatur der Erde (Erdmitteltemperatur) bei etwa −18 °C und damit um etwa 33 °C unter dem heute tatsächlich vorhandenen Mittelwert von etwa +15 °C. Die Erde wäre damit für die meisten höheren Lebewesen unbewohnbar. Das Prinzip des Glashauses Als Glashauseffekt (abgeleitet aus dem Französischen von effet de serre, wie er zuerst von Jean Baptiste Joseph Fourier genannt wurde) wird der Treibhauseffekt dann bezeichnet, wenn in einem Innenraum durch verglaste Fensteröffnungen oder Dächer Sonnenlicht einfällt und von den Materialien des Innenraums absorbiert wird. Dadurch kann sich der Innenraum deutlich über das Niveau der Umgebungstemperatur aufheizen. Von den aufgeheizten Wandflächen erwärmt sich über Wärmeleitung und Konvektion die Luft im Innenraum. Diesen Effekt kennen die Automobilisten auch wenn ihr Fahrzeug lange an der Sonne stand oder wird von vielen Gärtnereien zur Zucht oder Überwinterung von Pflanzen genutzt, daher auch der Name. Auf der Erde übernehmen die Treibhausgase, im grossen Umfang die Rolle des Glases. Sie sind durchgängig für den kurzwelligen Anteil der Sonnenstrahlung aber langwellige Wärmestrahlung absorbieren und emittieren sie je nach Treibhausgas in unterschiedliche Wellenlängen (Erhöhung der Strahlungsbilanz). Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 6 von 29
Die Ursachen Aufgrund neuer und klarer Belege ist wahrscheinlich, dass der grösste Teil des Temparaturanstieges der letzten 50 Jahre den Aktivitäten des Menschen zuzuschreiben ist. Simulationen mit Klimamodellen, die die Erhöhung der Treibhausgase nicht berücksichtigen können die Erwärmung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht erklären. Das Problem – der Anthropogene Treibhauseffekt Im Gegensatz zum auf geologischen Zeitskalen ablaufenden natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt mit seinen Regulationsmechanismen läuft der anthropogene Treibhausseffekt in extrem kurzer Zeit ab. Die Veränderung der Konzentration der Treibhausgase in den letzten 100 Jahren (CO2 um 20 %, Methan um 90 % durch Reisanbau, Rinderzucht und Müllfäulnis) führte zu einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 0,5-0,7 K. Damit hat der Mensch einen Anteil von 2 % am gesamten Treibhauseffekt von 33°. CO2 – Das Treibhausgas Nummer 1 Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht im Moment wohl das Kohlendioxid, welches 80% der klimaschädlichen Gase ausmacht. Es entsteht bei Verbrennungen. Vor der Industrialisierung betrug die CO2-Konzentrationen 280 ppm (parts per million). Im Januar 2005 betrug dieser Wert, gemessen am Mauna Loa Obervatorium, 381ppm und steigt zur Zeit weiter um durchschnittlich 1,5-2 ppm pro Jahr. Dieser Anstieg wird durch die anthropogenen, das heisst vom Menschen verursachten, CO2- Emissionen von jährlich ca. 32 Mrd. Tonnen bzw. ca. 8,5 Gigatonnen (einer Milliarde (109) Tonnen) Kohlenstoff bewirkt, von denen etwa die Hälfte in der Atmosphäre verbleibt. Dies macht zwar nur einen kleinen Anteil des überwiegend aus natürlichen Quellen stammenden Kohlendioxids von jährlich etwa 550 Gigatonnen CO2 bzw. 150 Gigatonnen Kohlenstoff aus, doch der Nettofluss des natürlichen CO2-Kreislaufes beträgt Null, da die natürlichen CO2-Quellen genauso viel CO2 abgeben, wie sie auch wieder aufnehmen. Deshalb blieb die CO2-Konzentration in den letzten 10.000 Jahren auch relativ konstant bei 280 ppm. Die anthropogenen CO2-Emissionen stellen dagegen einen reinen Zusatz dar, der zum Teil von den natürlichen Senken kompensiert wird. Der andere Teil gelangt in die Atmosphäre und lässt die CO2-Konzentration steigen. Kohlendioxydverursacher in der Schweiz Verkehr (zunehmende Tendenz) 34% Haushalte 26% Industrie 20% Handel/Dienstleistung/Verwaltung 12% Ein Ermittlungsbogen zum eigenen CO2-Verbrauch findet man auf www.prima-klima-weltweit.de und dient dazu, seinen CO2-Verbrauch pro Jahr ausrechnen zu können. Er enthält eine Umrechnung, wieviel Hektar Wald es benötigt, um diesen Verbrauch zu neutralisieren. Berechnen Sie auch Ihren persönlichen Fussabdruck auf www.footprint.ch! Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 7 von 29
Die Folgen für die Welt Es ist nicht zu übersehen, dass in der Welt dramatische Veränderungen stattfinden. Die weltweit führenden Klimawissenschaftler haben sich im Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zusammengeschlossen. Ihre Schlüsse sind beunruhigend: • Seit Ende der 60er Jahre hat die Schneedecke weltweit um 10 Prozent abgenommen. • Im 20. Jahrhundert haben sich die Gletscher weltweit zurück gebildet. • Die sommerliche Eisdicke in der Arktis hat seit den 50er Jahren um 40 Prozent abgenommen. • Im 20. Jahrhundert sind die Meeresspiegel weltweit um 10 bis 20 cm angestiegen. • Regenfälle haben auf der Nordhemisphäre pro Jahrzehnt um 0.3 Prozent abgenommen. • In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert haben schwere Wetterereignisse auf der Nordhalbkugel um 2 bis 4 Prozent zugenommen. • Hitzewellen wie El Niño wurden häufiger, intensiver und länger seit den 70er Jahren. • In gewissen Regionen Asiens und Afrikas hat die Häufigkeit und Intensität von Dürren in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Die Klimaveränderung wird sich auf die Pflanzen- und Tierwelt auswirken; über Jahrtausende entstandene Lebensgemeinschaften werden sich rasch anpassen müssen oder sterben aus. Einige Szenarien will ich jetzt aufzeigen. Es ist nicht bestimmt wann was in welchem Ausmass geschehen wird. Und falls wir nun endlich schnell einlenken, können wir hoffentlich die meisten verhindern oder zumindest abschwächen. Gletscherschmelzen Zehn Prozent der Erdoberfläche sind von „ewigem“ Eis bedeckt. Doch weltweit ziehen sich die Gletscher zurück und legen Stein und Fels frei. Ein umkehrbarer Prozess beginnt: Weil das Gestein weniger Sonnenlicht reflektiert als das helle Eis, wird die Erde treffende Sonnenenergie nicht mehr abstrahlt, sondern in Wärme umwandelt – die Atmosphäre heizt sich immer mehr auf. Seit 1980 haben alleine die Alpengletscher einen Drittel ihrer Fläche verloren. Mehr dazu im Teil „Die Folgen – Schweizweit“. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 8 von 29
Freisetzung von Methangas Am Meeresgrund befinden sich Methanhydratfelder, in denen das Treibhausgas Methan in einem eisförmigen Zustand lagert. Wenn sich warme Meeresströmungen verschieben oder die Wassertemperatur um fünf Grad zunimmt, wird klimaschädliches Methan freigesetzt. Wissenschaftler der Geological Survey haben ausgerechnet, dass auf den Böden bis zu 14-mal mehr Kohlenstoff in Form von Methan gespeichert ist als in den gesamten noch vorhandenen Erdölreserven. Bild: Das Bohrschiff "Joides Resolution" Kollaps des Grönlandeises Sechs Prozent des Süsswassers der Erde liegt gefroren in einer zwei Kilometer dicken Eisschicht auf Grönland. Bisher sagten Prognosen, dass der Eispanzer ab einer regionalen Erwärmung von 2.7° C langsam aber unaufhaltsam schmelzen wird wodurch der Meeresspiegel um 7 Meter ansteigt. Anfangs 2006 erklärte die NASA sogar das Grönlandeis drohe „explosionsartig“ zusammenzubrechen, weil Schmelzwasser den Gletscherboden destabilisieren. Dieses Jahr wurden zum ersten Mal ertrunkene Eisbären entdeckt. Sehr eindrücklich wird dies im soeben erschienen Filme „Der Weisse Planet dargestellt. Den ich sehr empfehle. Kippen der Böden In einem wärmeren Klima beschleunigt sich die Zersetzung des organischen Materials im Boden. Die Folge: Böden nehmen klimaschädlichen Kohlenstoff nicht mehr auf, sondern setzen ihn frei in Form von Kohlendioxid. Die Wissenschaftler sagen, dies könne bereits in fünfzig bis hundert Jahren passieren, was das Klima weiter aufwärmen würde. Regenwaldzerstörung Im Amazonas rechnet man mit einem Rückgang der Regenfälle, wodurch der Urwald allmählich absterben würde. Nicht nur die Artenvielfalt wäre betroffen: Durch die Zersetzung des organischen Materials würde zusätzlich Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen. Die CO2-Menge, die dabei freigesetzt werden kann, hat laut Wissenschaftler eine Grössenordnung der CO2 Emissionen des gesamten 20. Jahrhundert. Abreissen des Golfstroms Die wohl schrecklichste Folge. In der Antarktis sinkt schweres, salziges Wasser nach unten und zieht dadurch warmes Wasser aus der Karibik nach Europa. Die Wärmemenge, die der Golfstrom an einem einzigen Tag transportiert, entspricht der Energie, die von Menschen weltweit innert zehn Jahren Kohlenverbrennung gewonnen wird. Doch das Strömungssystem könnte abreissen, wenn so viel antarktisches Eis schmilzt, das das Wasser nicht mehr salzig genug ist, um zu sinken. Klimaforscher messen bereits heute eine deutliche Verlangsamung des Golfstroms. Diese Katastrophe ist die Grundlage für den Film „The Day after Tomorrow“. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 9 von 29
Am meisten und zuerst trifft es die Unschuldigen Insgesamt wird projiziert, dass die Klima- erwärmung eine stärkere Gefährdung der menschlichen Gesundheit mit sich bringt, vor allem für Bevölkerungsgruppen in tropischer/ subtropischen Regionen mit niedrigem Einkommen und schlechter Infrastruktur. Dies direkt durch Hitzewellen, bei Über- schwemmungen, Stürmen oder indirekt durch die Änderung und Verstärkung der natürlichen Verbreitung von Krankheitsträgern und wassergebundene Krankheitserreger sowie die Änderung von Wasserqualität, Luftqualität und Nahrungsangebot. Die Klimaerwärmung wird auch in viele bereits jetzt schon von Wasserknappheit betroffenen Ländern noch verschlimmern und extreme Dürren hervorrufen. Diese Auswirkungen sind unverhältnismässig und dadurch wird sich die Ungerechtigkeit beim Gesundheitszustand und beim Zugang zu lebensnotwendigen Ressourcen noch verschärft. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 10 von 29
Die Folgen für die Schweiz Die Temperaturentwicklung, von durchschnittlichen 1.3 °C, ist in der Schweiz im 20. Jahrhundert deutlich stärker als im globalen Mittel, dass zurzeit bei 0.6 °C steht. Hauptsächlich ist dies auf den starken Anstieg von klimaschädlichen Gasen in den letzten 30 Jahren zurückzuführen. In den Schweizer Forschungsstationen ist kein signifikanter Unterschied zwischen unterschiedlichen Höhenlagen zu erkennen. Dagegen sind die regionalen Unterschiede zwischen West- und Ostschweiz und zwischen der Alpennordseite und der Alpensüdseite erkennbar. Für das 20. Jahrhundert ergeben sich durch die Trendberechnung, für die homogenisierte Messreihe (Jahresmittel von 12 Stationen) die aus der Monatsdatenbank der MeteoSchweiz verwendet wurden, folgende Trends: Deutschschweiz (Säntis, Davos, Zürich, Engelberg, Bern, Basel, Chaumont) 1.3 °C (1.2-1.5) Westschweiz (Chateaux d'Oex, Sion Genf) 1.6 °C (1.5 – 1.7) Alpensüdseite (Lugano, Sils-Maria) 1.0 ° Auch in den letzten 30 Jahren ist die Temperaturentwicklung mit rund 0.4 – 0.6 °C pro Jahrzehnt deutlich grösser als im globalen Mittel (0.1 – 0.2 °C pro 10 Jahre). Die linearen Trends 1971 bis 2000 sind in mittleren Höhenlagen und auf der Alpennordseite etwas tiefer (ca. 0.5°C / Jahrzehnt) als im Mittelland (ca. 0.6 °C/Jahrzehnt). Für diese deutlich höheren Werte in der Schweiz im Gegensatz zum globalen Mittel gibt es viele mögliche Gründe, wobei wahrscheinlich mehrere Faktoren beteiligt sind: ● Die Temperatur über den Landmassen nimmt allgemein stärker zu als das globale Mittel. ● Die Abnahme der Schneebedeckung in Gebirgsräumen führt durch die Änderung der Albedo (bzw. der Absorption der Sonnenstrahlung) zu einer zusätzlichen Erwärmung. ● Interne Schwankungen im Klimasystem mit Perioden von einigen Jahrzehnten (z.B. Nordatlantische Oszillation) können durch Überlagerung zu einer Verstärkung (oder auch Abschwächung) der Erwärmung führen. Solche natürlichen Schwankungen könnten allerdings auch durch die globale Erwärmung dauerhaft verändert werden. Welcher dieser Faktoren wie viel zur Verstärkung der Erderwärmung beiträgt, iIst nur schwer abzuschätzen. Durch zurzeit noch nicht vorliegende statistische Analysen liesse sich eventuell der Anteil, der über zufällige Schwankungen hinausgeht, bestimmen. Regionale physikalische Modellrechnung zeigen im Übrigen das durchwegs ebenfalls eine verstärkte Erwärmung im Alpenraum. Zurzeit deutet nichts auf eine Abschwächung des Trends der letzten 30 Jahre hin. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 11 von 29
Der Gletscherschwund in der Schweiz Basierend auf der für den Kanton Graubünden bereits existierende Datenbasis wurden im Rahmen des Nationalen- forschungsprogramm 31 die Gesamtheit der Gletscheroberflächen der Schweizer Alpen systematisch inventarisiert und analysiert. Die glaziale Bedeckung der Schweizeralpen ist geographisch betrachtet sehr asymmetrisch verteilt. Die vereiste Oberfläche sind vor allem im zentralen Teil der Walliser Alpen, der Berner Alpen, der Zentralalpen sowie nur zweitrangig in den südlichen Bündner Alpen konzentriert. Die einzelnen inventarisierten Gletscher- oberflächen umfassen zwischen 0.009 und 105 km². Die Längen betragen zwischen 50 Meter und 26.5 Kilometer. Die weitreichenden Dimensionen der Schweizer Gletscher werden klar von einer Mehrheit der kleineren Eisflächen definiert. Ihr Anteil an der gesamten Gletscheroberfläche bleibt die indessen mit etwa 20% eher klein. Die Gletscherbilanz wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, insbesondere durch die Luftemperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Zufuhr von Winterschnee. Seit dem Gletscherhochstand nach der kleinen Eiszeit 1850, sind schätzungsweise 100 Gletscher verschwunden. Der Prozentsatz des Rückzuges steht im umgekehrten Verhältnis zur ursprünglichen Grösse der Gletscheroberflächen. Gletscher und Gletscherregionen mit ursprünglich kleinen Dimensionen bezüglich Oberfläche , Länge und Volumen, haben im Verlaufe ihres Rückzuges einen viel grösseren Schwund erlitten als grosse Gletscher. Kleine Gletscher scheinen gegenüber klimatischen Veränderungen somit viel sensibler. In Verbindung der durchschnittlichen Klimaerwärmung in der Schweiz (0.6 °C) haben die gesamten vereisten Flächen der Schweizer Alpen von ungefähr 1800 km² zu 1300 km² abgenommen. Somit sind ungefähr 500 km² oder 27% der ursprünglichen Flächen von 1850 verschwunden. Geographisch gesehen sind die Resultate differenzierter: 32% für die Zentralalpen 20% für die Berner Alpen 21% für die Walliser Alpen Diese Werte gelten bis 1973. Die Mehrheit der Schweizer Gletscher hat während der vergangenen Messperiode 2003/04 weiter an Länge und Masse eingebüsst. Das ergaben die Messungen vom vergangenen Herbst, welche im Rahmen der jährlichen Erhebungen durch die Glaziologische Kommission der Akademie der Naturwissenschaften und ihre Partner durchgeführt wurden. Die dabei ermittelten Maximalwerte zeigen einen Rückzug von 134 Metern am Triftgletscher (Kanton Bern) einerseits und einen Vorstoss von 10 Metern am Morteratschgletscher (Graubünden) andererseits. Der Massenverlust hielt sich in Grenzen, vereinzelt konnten die Gletscher sogar etwas zulegen. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 12 von 29
Der Permafrost In Regionen, in welchen die Wirkung des winterlichen Gefrierrens während des Sommers nicht ganz aufgehoben wird entwickeln sich ständig gefrorene Böden. Diese werden Permafrostböden genannt. In der Schweiz befinden sie sich in Gebieten in den periglazialen Gebieten (Gletschervorfelder) des Hochgebirges. Sie kennzeichnen Zonen, welche klimatisch kalten Bedingungen ausgesetzt sind, und sind in unmittelbarer Nähe der Gletscher oder noch allgemeiner in Regionen zu finden, die dem Frostzyklus ausgesetzt sind. Als Permafrost werden nur Böden bezeichnet, die mindestens über ein Jahr lang die Nullgradgrenze nicht übersteigen. Diese Böden sind gewöhnlich aus Steinblöcken, Sand und Kies zusammengesetzt. Es handelt sich meist um Moränenablagerungen oder Hangschutt. Sie sind zudem mit Eis übersättigt (40% – fast 100%), wobei sich die Eisüberschüsse meist in Form von riesigen Linsen an der Oberfläche zeigen. In den Alpen ist die Verteilung der Permafrostböden typischerweise unbeständig. Erst oberhalb von 3000 – 3500 m werden die Permafrostböden kontinuierlich. Die oberste Schicht taut während dem Sommer auf. Die maximal ein paar Meter dicke Schicht wird „aktive Schicht“ genannt und ist für die klimatische Änderung von spezieller Bedeutung. Naturgefahren in Folge des Gletscherschwundes und des Schmelzens des Permafrostes Nun denken vielleicht viele „Für was brauchen wir überhaupt diese Gletscher?“. Wie selbst- verständlich ist es das Eis welches die Gletscher und der Permafrost bilden besonders sensibel auf die Klimaerwärmung reagieren? Ziemlich selbstverständlich, oder? Für die Mehrheit der Periglazialzonen ist es wahrscheinlich, dass die Voraussetzung für eine verstärkte Erosion zunehmend erfüllt sind, mit Konsequenzen auf verschiedene Arten von Naturgefahren wie: Hochwasser, Murgänge im Hang, Erdrutsche, Felstürze, Blockstürze, usw. Aufgrund einer intensiveren Wasserzirkulation in den Spalten wird dies besonders in steilen Hängen, aber auch in brüchigen Felswänden zu einer Materialfreisetzung führen. Jüngste Beispiele sind: • Nach dem Felssturz in Gurtnellen vom 31. Mai 2006 waren die Autobahn A2 und die Kantonsstrasse zwischen Amsteg und Gurtnellen gesperrt. Beide Strassen sind seit Freitag, 30. Juni 2006, morgens 05.00 Uhr, wieder geöffnet. Bei diesem Naturereignis kam ein Deutsches Ehepaar ums leben. Ein Felsblock landete direkt auf ihrem Auto. • 14.12.2006 – Stalden VS – Die Zufahrt ins Saastal im Oberwallis ist seit gestern Abend durch einen Erdrutsch verschüttet. Der Erdrutsch ging um etwa 19.30 Uhr zwischen Stalden und Eisten nieder und blockierte die Hauptstrasse mit mehreren Bäumen, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte. Aus Sicherheitsgründen wurde die Strasse bis auf weiteres für den Verkehr gesperrt. Eine Beurteilung der Zone war für Freitag aus dem Helikopter geplant. • Bis zu rund 500 000m3 Felsmaterial rutschten am Montag den 30. Mai 2005 bei der Stieregghütte beim Oberen Grindelwaldgletscher in Grindelwald zu Tale, wie diese Flugaufnahme vom 1. Juni 2005 zeigt. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 13 von 29
Zusätzlich werden Trockenperioden zunehmen und Grundwasservorkommen abnehmen. Auch werden Extremereignisse wie Sommerstürme (Hagelstürme) sowie intensivere Winterstürme ein erhöhtes Risiko bilden. Skigebiet müssen weichen Fast die Hälfte aller Skigebiet in der Schweiz muss wegen dem Klimawandel um die Schneesicherheit fürchten. Zu diesem Schluss kommen eine europäische und eine Schweizer Studie. Am grössten sind die Auswirkungen auf Skigebiete im Berner Oberland, in der Zentralschweiz, im Waadtland, im Tessin und in Freiburg. Bei einem Temperaturanstieg um vier Grad wird die Schneesicherheit in den meisten Skigebieten in diesen Schweizer Regionen nicht mehr gegeben sein, berechneten Forscher der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Studie der OECD wurde am letzten Mittwoch (13.12.2006) in Paris veröffentlicht. Diese Regionen hätten weniger als 100 Tage pro Jahr eine ausreichende Schneedecke von rund 30 Zentimetern. Weniger betroffen sind laut den OECD-Forschern lediglich das Wallis und Graubünden. Dank ihrer hohen Lage haben die meisten Skigebiete vergleichsweise geringe wirtschaftliche Auswirkungen des Klimawandels zu befürchten, sagten die Forscher. Doch auch bei einem geringen Temperaturanstieg von nur einem Grad sind die Auswirkungen beträchtlich, so die Studie. Die Anzahl der schneesicheren Skiregionen würde sich um immerhin 10% verringern. Gegenwärtige und natürliche Schneezuverlässigkeit der Skigebiet in den europäischen Alpen auf einem regionalen Niveau (Zahl und Prozentsätze der Skigebiete, verglichen mit der Anzahl der heutigen Skigebiete schneezuverlässig bleiben). Flüchtlinge und Emigranten Die Sozialen Folgen der Klimaerwärmung werden sich durch den Anstieg der Flüchtlingsströme, wie sie bereits jetzt an der Küste von Spanien vorkommen, bemerkbar machen. Gründe für die Flucht sind überschwemmte Küstengebiete, Desertifikation (fortschreitende Wüstenbildung), reduzierte Wasserresourcen, ungenügende Produktion von Landwirschaftserzeugnissen, Probleme mit der Verfügbarkeit von Lebensmittel, unw. Die Abwanderung von Arbeitskräften aus Ländern mit ungünstigen klimatischen Bedingungen in die günstig gelegenen Industrieländer im Norden wird weitergehen. Die Schweiz wird auch künftig zu den attraktiven Ländern gehören: einerseits wegen der momentan noch vorteilhaften Umweltbedingungen, andererseits wegen den guten Arbeitsbedingungen. Man schätzt den Anstieg von Flüchtlingen in die Schweiz um 10%. Dies wird voraussichtlich zusätzliche Kosten von 83 Millionen Schweizerfranken pro Jahr verursachen. Diese Kosten sind abhängig von der Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Schweiz bis ins Jahr 2050. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 14 von 29
Die Lösungsansätze für die Schweiz Die CO2-Abgabe Jetzt ist es definitiv: Nach dem Nationalrat hat am 13. Dezember 2006 auch der Ständerat beschlossen, auf 2008 eine CO2-Abgabe auf Heizöl einzuführen. Ab 2008 wird in der Schweiz eine CO2-Lenkungsabgabe auf Heizöl und Gas eingeführt. Erhoben wird sie wahrscheinlich erst ab 2009. Diesen Beschluss des Nationalrats vom Sommer hat der Ständerat gutgeheissen und erneuten Versuchen, die Abgabe zu verzögern oder ganz zu verhindern eine Absage erteilt. Die Klimaerwärmung hat im Ständerat sichtbar Spuren hinterlassen. Der Entscheid für eine gestaffelte Einführung der CO2-Abgabe fiel mit 26 gegen 15 Stimmen überraschend deutlich aus. Befürworter der raschen Einführung der CO2-Abgabe stammten aus allen Fraktionen. Neben den SP-Vertreterinnen und Vertretern stimmten sowohl eine Mehrheit der CVP, als auch die Hälfte der FDP sowie SVP- Ständeräte wie This Jenny (GL) oder Hans Lauri (BE) für die Abgabe. «Die Klimaerwärmung ist Tatsache, die wir nicht mehr aufhalten können, aber wir müssen sie bremsen», mahnte Jenny in ungewohnt grüner Tonart und gab seinem Votum Nachdruck, in dem er zwei Bilder des schwindenden Aletsch-Gletschers in die Höhe hielt. Gaskombikraft ungelöst Noch keine Einigkeit herrscht zwischen den beiden Räten in der Frage, was mit den bereits geplanten Gaskombikraftwerken geschehen soll. Mit 20 gegen zwölf Stimmen beschlossen die Ständeräte, die «neuen CO2-Schleudern» bloss als Übergangslösung im Kampf gegen die erwartete Stromlücke in rund 15 Jahren zu akzeptieren. Der Ständerat will, dass Gaskraftwerke ihre Emissionen ganz kompensieren müssen und dies nur zu höchstens 30 Prozent mit ausländischen Zertifikaten. Ein Antrag von Hans Lauri, die Schleusen zugunsten der Kraftwerksbetreiber stärker zu öffnen, und bloss eine Kompensation der Emissionen von mindestens 60 Prozent zu verlangen, wurde deutlich abgelehnt. Der Nationalrat hatte auf eine solche Klausel ganz verzichtet. Konsum: Welche Entscheide zählen wirklich für die Umwelt? Im Rahmen der vom BAFU erarbeiteten Strategie bezüglich der Nutzung der natürlichen Ressourcen ist das Messen und Vergleichen der Auswirkungen von Konsumentscheiden auf die Umwelt von Bedeutung. Dadurch lässt sich eruieren, wo die Schlüsselentscheide anzusiedeln sind - da nämlich, wo die grössten Verbesserungspotenziale liegen und wo die Leute in ihrem Handeln vorrangig unterstützt werden sollten. Um zu diesen Informationen zu gelangen, hat die Studie «Umweltbewusster Konsum. Schlüsselentscheide, Akteure und Konsummodelle» vier Konsumbereiche vertieft untersucht: Wohnen, private Mobilität, Konsumgüter und Dienstleistungen sowie Ernährung. Dabei stützt sie sich auf die vier Lebenszyklusphasen Herstellung, Erwerb, Gebrauch und Entsorgung. Um die Auswirkungen der Konsumentscheide auf die Umwelt zu messen, wurde die durchschnittliche Ökobilanz einer in der Schweiz lebenden Person ermittelt. Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse aus der Untersuchung: • Im Bereich Wohnen gehören zu den wichtigsten Entscheiden zum einen die Wahl des Standortes, was die künftigen Verkehrsdistanzen und -mittel beeinflusst, und zum andern die Wahl der Wohnfläche pro Person, wobei der Grad der Umweltwirkung proportional zur Grösse der Wohnfläche zunimmt. Hinzu kommen insbesondere die thermische Qualität des Gebäudes und das Heizsystem. • Im Bereich private Mobilität sind die zurückgelegten Wege und die Häufigkeit der Fahrten die entscheidenden Faktoren. Die Wahl der Feriendestination beeinflusst die persönliche Ökobilanz stark: Wer beispielsweise seine Ferien in der Schweiz verbringt anstatt einen Flug nach Chicago zu buchen, kann seine Bilanz um rund 25 % verbessern. Auch die Wahl des Transportmittels und des Fahrzeugtyps hat einen Einfluss. • Im Bereich Konsumgüter und Dienstleistungen erweisen sich die Entscheide bei der Konzeption und bei der Produktion (Einsatz weniger bzw. vieler natürlicher Ressourcen) von grosser Bedeutung. Die Konsumentinnen und Konsumenten können vorwiegend durch die Menge und die Qualität (Labels) der erworbenen Güter und Dienstleistungen Einfluss nehmen. Ausschlaggebend sind zudem die Entfernung vom Verkaufspunkt, die Pflege und der Unterhalt der Produkte sowie die Menge Energie, die die Geräte beim Benutzen brauchen. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 15 von 29
• Im Bereich Ernährung hat ebenfalls die Umweltwirkung der Produktionsweisen grössere Bedeutung als die Wirkungen von Verbrauch und Entsorgung. Die Entscheide mit dem grössten Einfluss bestehen in der Wahl von Agrarerzeugnissen, die umweltverträglich produziert wurden, und darin, dass weniger Fleisch und mehr Gemüse sowie Getreide und Milchprodukte verzehrt werden. Bis zu 1700 Franken Einsparungen pro Kopf und Jahr Eine rationellere Verwendung natürlicher Ressourcen entlastet nicht nur die persönliche Ökobilanz, sondern auch den Geldbeutel. Die Kombination mehrerer Schlüsselentscheide wie etwa des Absenkens der Raumtemperatur um 2°C im Winter, der Unterstützung erneuerbarer Energien zur Stromproduktion, des Kaufs von Geräten der Energieeffizienzklasse A, der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel und des Verzichts auf Flugreisen in Europa verbessert die persönliche Ökobilanz um 25% und führt zu Kosteneinsparungen von rund 1700 Franken pro Person und Jahr. Methode Die Studie «Umweltbewusster Konsum. Schlüsselentscheide, Akteure und Konsummodelle» basiert auf verschiedenen Instrumenten für die Lebenszyklusanalyse von Produkten, welche bestehende sowie neue Daten über Ökobilanzen, Statistiken und Geldflussanalysen berücksichtigen. Für die Abschätzung der Umweltwirkung von Konsumentscheiden wurde die durchschnittliche Ökobilanz einer in der Schweiz lebenden Person ermittelt. Diese Ökobilanz stützt sich auf bestehende Daten über die persönlichen durchschnittlichen Energieausgaben in jedem Konsumbereich und beruht auf zwei Methoden zur Beurteilung von Umweltwirkungen von Konsumaktivitäten, für welche Daten vorliegen («Methode der ökologischen Knappheit» und «IMPACT 2002+»). Dabei wurden auch die für den Verbrauch in der Schweiz bestimmten Produktionsaktivitäten im Ausland sowie die schweizerischen Aktivitäten für den Export berücksichtigt. Die gesamte Lebensdauer ins Auge fassen Entsprechend einer integrierten Ressourcenpolitik betrachtet die Studie die gesamte Lebensdauer der Produkte, das heisst die Herstellung, den Erwerb, den Gebrauch bzw. die Nutzung sowie die Entsorgung. In bestimmten Bereichen wie Wohnen oder private Mobilität ist die Umweltwirkung eher vom Gebrauch bzw. der Nutzung abhängig als von der Herstellung. Der Nachhauseweg oder die Heizung der Wohnung wirken sich stärker auf die Umwelt aus als die Erstellung oder der Abbruch eines Wohngebäudes. Und das Reisen per Auto, Zug oder Flugzeug verursacht mehr Belastungen als der Bau der Infrastrukturen oder die Fahrzeugfabrikation, deren Umweltwirkungen allerdings auch nicht unerheblich sind. Auch für gewisse «aktive» Konsumgüter wie beispielsweise einen Wäschetrockner, einen Kühlschrank oder Lampen ist die Wirkung während des Gebrauchs bedeutender als bei der Herstellung. Für all diese Beispiele gilt: Ausschlaggebend ist der von der Konsumentin oder vom Konsumenten getroffene Entscheid zur Beschränkung der Auswirkungen während des Gebrauchs. Demgegenüber weisen «passive» Güter wie etwa Teppiche, die während ihres Gebrauchs kaum Energie benötigen oder Ressourcen beanspruchen, bei ihrer Herstellung oder Entsorgung stärkere Umweltwirkungen auf. Dies ist auch bei Lebensmitteln der Fall: Die Produktion von Nahrungsmitteln belastet die Umwelt weit stärker als ihr Verzehr. Hier soll sich die Aufmerksamkeit der Konsumenten vorwiegend auf die Produktions- und Entsorgungsverfahren richten. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 16 von 29
Was kann jeder einzelne tun? - 10 Dinge zusammengefasst Sie wollen einen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung leisten? Dann sehen Sie hier wie sie den Ausstoss von Kohlendioxid mit den folgenden 10 Massnahmen senken können: • Wechseln Sie die Glühbirnen aus Durch den Austausch einer herkömmlichen Glühbirne gegen eine Energiesparlampe werde pro Jahr rund 65 Kilo weniger Kohlendioxid erzeugen. • Fahren Sie weniger Auto Gehen Sie zu Fuss, steigen Sie aufs Fahrrad, gründen Sie eine Fahrgemeinschaft oder benutzen Sie häufiger öffentliche Verkehrsmittel – pro nicht gefahrenen Kilometer werden über 0.4 Kilo weniger CO2 erzeugt! • Recyceln Sie mehr Auch wenn Sie nur die Hälfte Ihres Haushaltsmülls der Wiederverwertung zuführen, kann der jährliche Kohlendioxidausstoss hierdurch bereits um über eine Tonne gesenkt werden. • Verbrauchen Sie weniger warmes Wasser Bei der Warmwasserbereitung wird viel Energie verbraucht – tauschen Sie deshalb Ihren Duschkopf gegen ein Wasser-Spar-Modell aus (160 Kilo weniger CO2 pro Jahr) und waschen Sie Ihre Hände bei niedrigen Temperaturen (225 Kilo weniger CO2 pro Jahr) • Nutzen Sie Klimaanlagen nur, wenn es nicht anders geht Ein durchschnittliches Raumklimagerät verbraucht 1000 Watt und verursacht rund 650g CO2- Emissionen pro Stunde und kostet in dieser Stunde etwa 0.10 Euro. Ventilatoren könnten eine Alternative sein, ansonsten sollten Sie die Klimaanlagen sparsam einsetzen und nach dem energieeffizientesten Modell Ausschau halten • Stellen Sie Ihren Heizthermostat richtig ein. Stellen Sie Ihren Heiztemperatur im Winter einfach 2° Celsius niedriger (und die Kühlung im Sommer 2° Celsius höher) ein. Auf diese Weise kann der jährliche Kohlendioxidausstoss um fast eine Tonne gesenkt werden. • Kaufen Sie lokale sowie Produkte mit wenig Verpackungsmaterial Sie können mehr als eine halbe Tonne CO2 einsparen, indem Sie die Menge Ihres Mülls um 10% reduzieren und wenn die Ware weniger lange transportiert worden ist um noch mehr. • Ziehen Sie Netz- Ladegeräte aus der Dose, wenn sie nicht Gebraucht sind. Ladegeräte z.B. Von Mobiltelefonen, verbrauchen Energie, auch wenn sie gar nicht mit dem Handy verbunden sind. Es gibt Schätzungen, dass 95% der Energie vergeudet werden, wenn Sie das Ladegerät ständig in der Steckdose lassen. Dies gilt auch für den Fernseher und sonstige elektrische Geräte. • Pflanzen Sie einen Baum Ein einziger Baum absorbiert im Laufe seines Lebens gut eine Tonne CO2 Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 17 von 29
Interview mit Prof. Stefan Brönnimann Institut für Atmosphäre und Klima Dieses Interview wurde von mir per E-Mail geführt: Wie steht es Ihrer Meinung nach um das Klima in der Schweiz um 2050? Gemäss Modellrechnungen wird es in der Schweiz in 2050 überall und in allen Jahreszeiten wärmer sein, im Bereich von 2-3 °C. Tendenziell wird die Zunahme im Sommer stärker sein als im Winter. Die Niederschläge werden im Winter zunehmen und im Sommer abnehmen. Extreme wie Hitzeperioden und Dürren könnten zunehmen. Wie steht es um unsere Gletscher in der Schweiz? Dazu kann ich leider keine Auskunft geben. Was können Sie mir zum Thema Luftqualität in Zürich sagen? Die Belastung mit Ozone ist in den letzten Jahren etwas zurückgegangen, aber nicht so stark, wie man aufgrund der rückgängigen Nox-Emissionen vermuten könnte. Die Belastung mit Feinstaub im Winter kann, wie letztes Jahr, gross sein. Nützt die Folie die über unsere Gletscher gelegt wird etwas? Keine Antwort Was kann jeder einzelne Ihrer Meinung nach gegen die Klimaerwärmung tun? Weniger Auto fahren, Energie sparen, sinnvoll einkaufen (lokale Produkte = kurze Transportwege), sinnvollere Reisen. Als wie sinnvoll erachten Sie die Klimakonvention Kyoto? Das Kyoto-Protokoll ist ein sehr wichtiger erster Schritt - aber natürlich nicht genug. Das Protokoll wurde meines Wissens noch von einem Staat eingehalten!? Welche Anstrengungen werden von der Schweizerregierung unternommen? Dazu weiss ich zu wenig. Haben Sie den Film „a inconvenience truth – eine unbequeme Wahrheit“ gesehen? Falls ja: Welche Schlüsse ziehen Sie aus dem Film? Welche Auswirkungen hat/wird der Film auf die Weltbevölkerung haben? Ich habe den Film gesehen und fand ihn aus wissenschaftlicher Sicht nicht schlecht. Ich habe den Film auch weiter empfohlen, aber ich denke nicht, dass er grosse Auswirkungen auf die Weltbevölkerung haben wird. Was halten Sie von der Stellung des US-Präsidenten? Was glauben Sie warum er das Kyotoprotokoll nicht unterschreibt? Das Kyoto-Protokoll wird von Bush als wirtschaftsfeindlich eingestuft. Auch politisch will sich Bush nicht unter ein internationales Protokoll einordnen. Das ist schade, denn das Kyoto-Protokoll wurde von Bush's Vorgängeradministration eingefädelt. Stattdessen kündigte er neue Forschungen über die globale Erwärmung und deren Bekämpfung mit Hilfe neuer Technologien an. Was sind das für neuartige Technologien? Welche Vor- und Nachteile haben sie? Ich weiss nicht genau, was Bush damit meint. Es gibt auf der technologischen Seite viel, das man tun kann (sparsamere Autos, alternative Energien, etc.). Aber sie sprechen von der "Bekämpfung der globalen Erwärmung". Auch hier gibt es zahlreiche Vorschläge, die als "geoengeneering" bezeichnet werden. Am bekanntesten sind die Vorschläge, den Südpazifik mit Eisen (das dort ein limitierender Wachstumsfaktor der Biosphäre ist) zu düngen, um so die CO2-Aufnahme der Ozeane zu erhöhen. Ein anderer Vorschlag ist die gezielte Emission von SO2 in die tropische Stratosphäre, um damit den abkühlenden Effekt eines Vulkanausbruchs (aber natürlich permanent) zu erreichen. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 18 von 29
Haben Sie schon vom Haar-Projekt gehört? Was ist da dran? Hat es tatsächlich Auswirkungen auf unser Klima? Nie gehört. http://www.klimaforschung.net/haarp/i, http://www.haarp.alaska.edu/haarp/index.html Ich habe Ihnen den Artikel „Die Zerstörung des Himmels“ aus der Zeitschrift „raum&zeit“ zukommen lassen. Was ist Ihre Stellungsnahme dazu? Chemtrails ist eine (teils antisemitische) Verschwörungstheorie. Wenn es so etwas gäbe, würden die Wissenschaftler das merken. Welches werden die schwerwiegendste Folgen der Klimaerwärmung für die Menschheit sein? Die Frage lässt sich so nicht beantworten. Es gibt sehr viele Folgen, die reichen vom Meeresspiegelanstieg zur Abnahme der Biodiversität, der Verbreitung von Krankheitserregern, bis hin zu häufigeren Dürren und Überschwemmungen. Welches werden die schwerwiegendsten Folgen der Klimaerwärmung für die Schweizerbevölkerung sein? Auch diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Was sagen Sie mir zum Thema CO2? Keine Antwort Was sagen Sie mir zum Thema Fortschritt? keine Antwort Viele Menschen denken „Es ist sowieso schon zu spät“, „Die Natur wird sich schon zu helfen wissen“ oder „Mir doch egal... Abfall da, Abfall dort Hauptsache mir geht es gut.“ Was sind Ihre Worte zu solchen Gedanken? Der Mensch ist als Individuum und als Kollektiv verantwortlich und betroffen. Diese pessimistische oder fatalistische Haltung ist ein Stück weit verständlich, bringt aber dem Klima nichts. Es ist eine Tatsache, dass wir uns mit den Folgen des Klimawandels abfinden und uns darauf einstellen müssen. Das heisst aber nicht, dass es zu spät ist, etwas gegen die Ursachen zu tun. Sagt Ihnen Karl Weiss oder Andrew Marshall etwas? Darf ich Sie bitten, die beigefügten Artikel „Klima-Spezialist der NASA: Sie wollen mich zum Schweigen bringen“ (siehe im Anhang) sowie „Klimaschwankungen gefährlicher als Terroristen“ (siehe im Anhang) zu lesen und Stellung dazu zu beziehen. Ich habe die Namen Karl Weiss und Andrew Marshall noch nie gehört, aber natürlich kenne ich Jim Hansen, um den es in Karl Weiss' Artikel geht. Was soll ich dazu anfügen? Die Geschichte kenne ich und halte sie für wahr. Auch die Pentagon-Studie ist bekannt. Die Gefahr einer Destabilisierung des Golfstroms besteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas in naher Zukunft geschieht, wird als gering angesehen. Andererseits zeigen Modelle, dass es möglich ist. Die Folgen wären extrem. Was ist Ihrer Meinung nach das oberste Ziel der Menschheit? Keine Antwort Haben Sie noch Irgendetwas anzufügen oder irgendwelche Anregungen für meine Arbeit? Keine Antworten Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 19 von 29
Fazit Ich wünsche mir, dass ich mit dieser Arbeit einige Leute zum Umdenken angeregt habe. Wir stehen wirklich vor einem globalen Problem. Die Natur wird sich rächen, wenn wir nicht genug schnell einlenken. Sie ist uns nicht feindlich gestimmt, aber wenn wir sie weiter kränken, wird sie ihre Waffen auspacken und sich wehren. Terrorismus ist nichts dagegen und dies sollte Mr. G. W. Bush endlich auch mal begreifen. Diese Arbeit ist noch lange nicht fertig und man könnte noch soviel anfügen! Lasst uns uns doch endlich einlenken und uns in Richtung einer nachhaltigen Lebensweise bewegen, damit auch unser/e Enkel, Urenkel, .... noch diese wunderschöne Natur erleben dürfen! Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 20 von 29
Literaturnachweis • Meteo Schweiz www.meteoschweiz.ch • Wikipedia www.wikioedia.de • Greenpeace www.greenpeace.ch • WWF Schweiz www.wwf.ch • OcCC – Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung - Das Klima ändert in der Schweiz • Intergovernmental Panel of Climate Change IPCC – Klimaänderung 2001 Zusammenfassung für Politische Entscheidungsträger • Eine Unbequeme Wahrheit – Die drohende Klimakatastrophe und was wir dagegen tun können • Heisszeit von Beat Glogger – Klimaänderungen und Naturkatastrophen in der Schweiz • Klimarisiken – Herausforderung für die Schweiz von Stephan Bader und Pierre Kunz • Zeitungen Arbeitsjournal Das Arbeitsjournal sowie der Tätigkeitsnachweis ist auf www.globalwarming.blog.com einsehbar. Glossar Es wurde versucht den Text so zu formulieren, damit kein Glossar verwendet werden muss. Wenn trotzdem schwierige Wörter verwendet wurden, werden diese direkt im Text erklärt. Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 21 von 29
Anhang Klima-Spezialist der NASA: Sie wollen mich zum Schweigen bringen Karl Weiss - In einer Anzahl von Interviews in den letzten Tagen hat der oberste Klimaexperte der NASA (US-Weltraum- Behörde) die Bush-Regierung angeklagt, ihn zum Schweigen bringen zu wollen, weil die hinter Bush stehenden Industrie-Interessen mit der Wahrheit über die weltweiten Klimaänderungen durch den Ausstoss an Treibhaus-Gasen nicht leben wollen und können. Der Wissenschaftler, James E. Hansen, 63, war für viele Jahre der Chef des Goddard Instituts für Weltraumstudien der NASA. Er ist Physiker und seit 1967 bei der NASA. Er ist einer der renommiertesten Forscher über Computermodelle, die Klima Veränderungen aufgrund des weltweiten Ausstosses von Treibhausgasen versuchen zu simulieren. Er gilt als der Top-Klimaexperte der USA. Von NASA Offizieren gemassregelt Nach seinen Angaben wurde er nach einem kürzlich öffentlichen Auftreten gemassregelt, bei dem er die Notwendigkeit der drastischen und sofortigen Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen an mahnte, um katastrophale Auswirkungen der weltweiten durchschnittlichen Erwärmung zu verhindern. Offiziere im NASA-Hauptquartier sollen, so sagt er, angewiesen worden sein, in Zukunft jeden seiner Artikel, alle seine Interviews und andere Veröffentlichungen von ihm zu überprüfen, bevor sie an die Öffentlichkeit kommen. Für die Behörde nahm ein gewisser Mr. Acosta Stellung. Nach seinen Angaben handelt es sich nicht um einen Maulkorb für Dr. Hansen, sondern um eine seit vielen Jahren bestehende Regel in öffentlichen Institutionen der USA. Regierungs-Wissenschaftler dürften frei wissenschaftliche Erkenntnisse in der Öffentlichkeit diskutieren, wenn es aber daran ginge, politische Konsequenzen daraus zu ziehen, so müssten sie dies den Politikern überlassen. Außerdem sei die NASA angewiesen, alle ihre öffentlichen Stellungnahmen zu koordinieren. Damit bestätigte er allerdings, was Dr. Hansen moniert hatte. Dr. Hansen sagte in einem Interview, dass diese Regeln, die Wissenschaftler daran hindern, die notwendigen Massnahmen zu benennen, die sich aus ihren Forschungen ergeben, bereits in der Vergangenheit dazu geführt haben, dass die Öffentlichkeit nicht korrekt informiert wurde. „Es gibt mächtige Interessen, die in diesem Punkt verhindern wollen, dass ein Finger in die offenen Wunde gelegt wird." sagte er sinngemäss. Er erklärte, er werde sich nicht an die Restriktionen halten. Seit 1988 ist Dr. Hansen einer der wichtigsten Warner vor ungebremstem Ausstoss von Treibhausgasen, vor allem Kohlendioxid, das unweigerlich bei der Verbrennung von Kohle und Öl freigesetzt wird. Er hat unter anderem auch herausgefunden, dass die in gleichem Masse ansteigende Erzeugung von Feinstaub ebenfalls wesentlich zum Treibhauseffekt und damit zur Erderwärmung und den damit einhergehenden Klima Veränderungen beiträgt. Das Weisse Haus hatte versucht, diese Erkenntnis gegen die über Kohlendioxid aus zuspielen und Massnahmen gegen Feinstaub angekündigt, um von der Frage der Verbrennung fossiler Rohstoffe abzulenken. Tatsächlich gibt es Fabian Schoellhorn SVA – Die Klimaerwärmung und Auswirkungen auf die Schweiz Seite 22 von 29
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