Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin
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wim-magazin.de W I R T S C H A F T I N M I T T E L F R A N K E N 0 3 | 2013 Controlling-Report Die Kunst des Erbsenzählens Seite 24 Konjunkturklima: Firmenübergabe: Zuversicht treibt Töchter in Beschäftigung der Nachfolge Seite 12 Seite 18
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März 2013 Internet für den Handel Wie kommt der stationäre Handel gegen die Konkurrenz im E-Commerce an? c 20 Mehr Nachfolgerinnen Immer häufiger kommen bei familieninternen Übergaben Töchter zum Zug. c 18 Unternehmen starten optimistisch in den Frühling Mittelfränkische Wirtschaft will im neuen Jahr weiter investieren. c 12 c SPEKTRUM c SPECIAL: Finanzierung I 8 Kurzberichte aus Mittelfranken Versicherung 11 Cartoon von Gerd Bauer 24 Controlling-Report 34 Kreditverhandlungen Auf dem richtigen Weg? Welche Unterlagen will die Bank sehen? 28 Währungsmanagement c BERICHTE | ANALYSEN Gut abgefedert 35 Gründerinitiative Mittelfranken 30 Finanzdienstleister 12 IHK-Konjunkturklimaindex Vom Start weg Der Weg wird Unternehmen erwarten leichte gut finanziert künftig schwerer Belebung im Frühjahr 36 Unternehmens- 32 Technologie-orientierte finanzierung 14 Außenhandel Gründer Exporteure halten Kurs Was sind die Alternativen? Gibt es genug Investoren? 16 Mexiko 38 Sepa Weltmeister im Freihandel Jetzt kommen Iban und Bic 18 Nachfolge 40 Mikrokredite Tochter-Unternehmen Große Chance für im wörtlichen Sinne Kleinunternehmer 42 Bilanzrecht 20 Internet im Handel Entlastungen für Kleine Alles wird mobil 44 Sicherungsübereignung 22 „Kunststoffcampus Bayern“ Praktische Technologietransfer in Weißenburg Kreditsicherheit mit Tücken 23 Mini-Jobs 46 Sanierungstreuhand Neue Entgeltgrenzen Die Rettung naht… TITEL-GRAFIK 48 Betriebliche Kranken- zusatzversicherung Alexander Lotz/Blattwerkstatt Gute Gesundheit 6 03 | 13
Mexiko im Aufstieg Das lateinamerikanische Land eröffnet deutschen Unternehmen viele Chancen. c 16 Special: Finanzierung I Versicherung Controlling, Bilanzierung, Währungsmanagement, Finanzvermittler und Krankenversicherung sind Themen des WiM-Specials. c 24 c IHK-NEWS c RUBRIKEN c BEKANNTMACHUNGEN I 52 Förderverein der Akademie 54 Kurse | Tagungen | Seminare Börsen Dirk von Vopelius ist 56 Weiterbildungsprogramm der 86 Bekanntmachungen neuer Vorsitzender IHK Akademie Mittelfranken 52 Ausbildungsbörse in Ansbach 86 Kooperationsbörse 69 Wettbewerbe „Junge Talente“ 86 Existenzgründungsbörse 89 Verbraucherpreisindex 52 „Newkammer“ Informationen zur IHK 88 Bücher 52 Die IHK gratuliert... 53 DIHK-Ticker 89 Impressum 90 Vorschau/Inserentenverzeichnis c UNTERNEHMEN | PERSONEN 57 Firmenberichte aus Mittelfranken Puma • Babyviduals • UmweltBank • TeamBank • Mathema • Businessplan-Wettbewerb • FabLab/Siemens/Evosoft • Sparkasse Erlangen • Fotos Titel: iStockphoto.com (2) Hermes • Fackelmann • Embedded World • Biofach/Vivaness • Alfmeier • AfB • Kühne + Nagel • House of Sports • Belectric • Krizz7/Fotolia.com, Atzenhofer Inhalt: iStockphoto.com (3), Spielwarenmesse • Simba Dickie • Geobra Brandstätter • Bruder • Vedes • Ammon • Messe Altmühlfranken • Grundig • Dr. Heindl Tresore • Datev • Reifen Lorenz • Flixbus • Sylvania • Nexans • Bosch Industriekessel • Ebert-Ingenieure 60 Personalien | Auszeichnungen 63 Wirtschaft engagiert sich 70 Wirtschaft im Blick 03 | 13 7
SPEKTRUM Schnelle Breitbandnetze in Bayern Seit dem 1. Januar 2013 ist das neu gegründete Bayerische Breitband- zentrum der zentrale Ansprechpartner für alle Akteure, die sich im Freistaat mit dem Thema Breitbandausbau beschäftigen. Sein Auftrag ist es insbesondere, die Kommunen beim Ausbau der Netze zu unterstüt- zen. Vor Kurzem veranstaltete das Breitbandzentrum gemeinsam mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium eine „Roadshow“ durch die Regierungsbezirke, die über Fördermöglichkeiten und Richtlinien informierte und die auch in Ansbach Station machte. Hintergrund der Aktivitäten ist ein Breitbandförderprogramm, in dessen Rahmen in Bayern bis 2014 rund 500 Mio. Euro für den Ausbau schneller Daten- Foto: Silvano Rebai/Fotolia.com netze zur Verfügung stehen. Das Bayerische Breitbandzentrum berät Kommunen, die sich im Rahmen dieser neuen Breitbandrichtlinie (BbR) um Fördermittel bewerben, und begleitet die Antragsteller bei allen erforderlichen Schritten (u.a. Festlegung des Erschließungsgebie- tes, Ist- und Bedarfsermittlung der dortigen Breitbandversorgung, Markterkundung, Auswahl des Netzbetreibers). n www.schnelles-internet-in-bayern.de Altersgerechtes Wohnen 25 Kommunen der Metropolregion Nürnberg haben am „Modellvorhaben der Raumordnung“ (Moro) teilgenommen, das ländlichen Regionen die Anpassung an den demografischen Wandel erleichtern soll. Ziel des Projektes war es, Lösungen zu entwickeln, mit deren Hilfe ältere Menschen länger in den eigenen vier Wänden leben können. Im Mittelpunkt standen dabei neue Technologien (z.B. Systeme der Tele- medizin oder Assistenzsysteme, die im Notfall Alarm auslösen) sowie der altersgerechte Umbau von Immobilien (u.a. auch von leer stehen- den Häusern in den Ortszentren). Die Erkenntnisse des Modellprojekts sollen nun in Vorschläge münden, wie die künftige Wohnungs- und Städtebauförderung besser auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft ausgerichtet werden kann. Das Projekt wurde vom Spitzencluster Medical Valley koordiniert und vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert. n TIPP DES MONATS Mit einem Handbuch und einem Online- Nacht der Wissenschaften Portal unterstützt die Deutsche Energie-Agentur GmbH (Dena) Unternehmen dabei, ein betriebliches Am Samstag, 19. Oktober 2013 findet wieder die „Lange Nacht der Energiemanagement einzuführen. Im Zuge der Initiative Wissenschaften“ im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen statt. Die „EnergieEffizienz“, die vom Bundeswirtschaftsministerium ge- bayernweit einmalige Veranstaltung, zu der vor zwei Jahren 30 000 fördert wird, hat die Dena die Publikation „Handbuch für betrieb- Besucher kamen, soll die Leistungen von Forschern und Ingenieu- liches Energiemanagement“ herausgegeben und das Internet-Portal ren an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen www.stromeffizienz.de online gestellt. Hintergrund ist u.a. die Neure- einer breiten Öffentlichkeit deutlich gelung des Spitzenausgleichs bei der Energie- und Stromsteuer. Als Vo- machen. Von 18 bis 1 Uhr können sich die raussetzung für die Gewährung des Ausgleichs müssen große Unterneh- Gäste durch Vorführungen, Experimente, men zukünftig eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 bzw. der Vorträge und Gespräche einen praxisna- bisherigen Norm 16001 oder dem Europäischen Gemeinschaftssys- hen Eindruck von der Vielfalt der Wissen- tem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung schaftsregion Nürnberg verschaffen. (EMAS) nachweisen. Kleine und mittlere Unternehmen können Unternehmen, die sich an der Wissen- ersatzweise ihre Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz audi- schaftsnacht beteiligen wollen, können sich tieren lassen und damit die Basis für die Einführung eines bis Freitag, 19. April 2013 bei der Agentur Foto: iStockphoto.com Energiemanagementsystems legen. n Kulturidee anmelden, die erneut die Organisa- tion übernommen hat. n www.dena.de www.stromeffizienz.de Kulturidee, Tel. 0911 81026-0 info@kulturidee.de, www.nacht-der-wissenschaften.de 8 03 | 13
SPEKTRUM Förderprogramme für die regionale Wirtschaft Mit zahlreichen Förderprogrammen unterstützt das Bayerische Wirtschaftsministerium die regionale Wirtschaft. Die Veranstaltung „Erfolgreich in Mittelfranken: Potenziale nutzen – Ideen verwirklichen“ am Donnerstag, 21. März 2013 in Bad Windsheim (15 bis 20.30 Uhr im Kur und Kongress-Center) informiert über die Bandbreite der Aktivitäten. Bei dem Symposium, das von Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel eröffnet wird, werden Förderprogramme in folgenden Bereichen vorgestellt: Innovation und Technologie, Internationalisierung/Außenwirtschaft, Unternehmensnachfolge, Fachkräftesicherung, Investitionen und Energiewende. Begleitet wird die Veranstaltung von einer Hausmesse, bei der Experten für konkrete Fragen zur Verfügung stehen. Aussteller sind neben dem Wirtschaftsministerium zahlreiche Institutionen, mit denen die Staatsregierung in der Wirtschaftsförde- rung zusammenarbeitet (u.a. Regierung von Mittelfranken, IHK, Handwerkskammer, Außenwirtschaftszentrum Bayern, Invest in Bavaria, LfA Förderbank Bayern, Steuerberaterkammer Nürnberg sowie die Hochschulen Nürnberg und Ansbach). n IHK, Tel. 0911 1335-357, christian.hartmann@nuernberg.ihk.de, www.ihk-nuernberg.de/erfolgreich-in-mittelfranken Fit für die Messe Medizinische Software Für Unternehmen, die noch wenig Erfahrung im Die Initiative „Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg“ will Auslandsgeschäft haben, sind bayerische Gemeinschafts- die Ausbildung von Entwicklern für medizintechnische Software verbes- stände ein kostengünstiges Instrument der Markter- sern. Die Initiative hat gemeinsam mit den mittelfränkischen Software- schließung. Das Bayerische Wirtschaftsministerium Häusern Infoteam, Method Park und Sepp.Med sowie der Universität bietet für alle Aussteller auf den Bayern-Ständen ein Freiburg einen entsprechenden Ausbildungsstandard entwickelt. Die Messetraining unter dem Motto „Fit for Fair“ an. Qualifizierung, die in Kürze startet, soll Entwicklern und Projektmanagern Themen sind u.a. Vorbereitung, Durchführung und aus kleinen und mittleren Unternehmen die erforderlichen Kenntnisse in Nachbereitung der Messeteilnahme, Erwartungen der Entwicklung, Qualitätssicherung und Zulassungsverfahren medizinischer Fachbesucher im Ausland sowie interkulturelle Fragen. Software vermitteln. Für 2013 stehen bayernweit Seminare für die Länder Hintergrund dieses Brasilien, China, Indien, Russland, Vereinigte Arabische speziellen Ausbildungs- Emirate und Saudi-Arabien auf dem Programm. Das standards sind die hohen China-Seminar findet am Freitag, 12. April 2013 in der Reglementierungen und IHK Nürnberg für Mittelfranken statt. n Sicherheitsstandards, Foto: iStockphoto.com denen Software-Lösungen Bayern International, Sieglinde Sautter in der Medizintechnik Tel. 089 660566-300 unterliegen. n ssautter@bayern-international.de www.bayern-international.de/messetraining www.medical-valley-emn.de Roboter sicher bedienen Wie kann man die Navigation von Robotern zuverlässiger, sicherer und autonomer gestalten? Dieser Frage stellten sich Wissenschaft- ler des Erlanger Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS im Zuge des Forschungsprojektes „Sichere Navigation für autonome Robotikplattformen“ (Sinafar), das vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert und vor Kurzem abgeschlossen wurde. Partner waren u.a. EADS, die Universität Würzburg und die Wilkon Systems GmbH & Co. KG in Nürnberg. Ausgangspunkt der Forschungen waren ferngesteuerte Fluggeräte, die beispielsweise für die Inspektion von Windkraftanlagen eingesetzt werden, deren Positionsbestimmung jedoch oft ungenau war. Die nun entwickelte Technologie erleichtert den Einsatz von Robotern bei der Anlagen- und Objektüberwachung (z.B. von Containerhäfen oder Großbaustellen), bei Such- und Rettungseinsätzen sowie bei anderen Überwachungsaufgaben (z.B. Erkennen von Luftverschmutzungen). Die Technologie stehe nun für den Einsatz in der Industrie bereit und könne dort für den individuellen Einsatz angepasst werden. n www.iis.fraunhofer.de/sinafar 03 | 13 9
SPEKTRUM IHK-Gründerpreis 2013 Zum 18. Mal schreibt die IHK Nürnberg für Mittelfranken in diesem Jahr ihren „IHK-Gründerpreis“ aus. Prämiert werden drei Unternehmerpersönlichkeiten, die sich durch eine innovative und erfolgreiche Firmengründung auszeich- nen. Bewerben können sich alle IHK-zugehörigen Unternehmen mit Hauptsitz in Mittelfranken, die ihr Geschäft nach dem 31. Dezember 2007 gestartet haben. Auch Nachfolger oder Firmenübernehmer können teilnehmen. Die Gründungsidee kann sich durch eine besondere technische Neuerung, ein originelles Marketing-Konzept oder eine innovative Form der Unternehmensorganisation auszeichnen. Preiswürdig sind auch Gründer, die durch ihre Geschäftsidee überdurchschnittlich viele Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen haben. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von jeweils 10 000 Euro, das von den Sponsoren Astrum IT GmbH (Er- langen), I.K. Hofmann GmbH (Nürnberg) und Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG (Fürth) bereit gestellt wird. Die Bewerbungsunterlagen müssen bis spätestens Freitag, 22. März 2013 bei der IHK eingegangen sein. Die Preis- verleihung findet am Donnerstag, 25. Juli 2013 statt. n IHK, Tel. 0911 1335-377, yvonne.stolpmann@nuernberg.ihk.de www.ihk-nuernberg.de/gruenderpreis Treffen der Energiemanager Messe-Talk Am Donnerstag und Freitag, 11. und 12. April 2013 treffen sich Energiemanager in Hannover aus verschiedenen Ländern in der Nürnberger IHK zur „4. Internationalen Aktuelle Trends in Mechatronik und Automatisie- Konferenz für Europäische EnergieManager“. Das in Nürnberg entwickelte rung werden am Dienstag, 9. April 2013 auf der Praxistraining zum „European EnergyManager“ (Eurem) hat schon weit über Hannover Messe beim Messe-Talk „Integrated Europa hinaus Interessenten gefunden, Absolventen der Weiterbildung kommen Industry“ diskutiert (11 Uhr, Halle 9/Stand C80). u.a. aus Ägypten, Argentinien, Brasilien, Chile, Uruguay und China. Bei der Veranstalter sind das „Automation Valley Nord- Konferenz in Nürnberg, die simultan ins Englische übersetzt wird, werden in bayern“, der Cluster Mechatronik & Automation, zwölf Workshops u.a. folgende Themen diskutiert: Druckluft, Beleuchtung, die Wieland Electric GmbH aus Bamberg und die Lüftungs- und Klimatechnik, Wärmerückgewinnung sowie Heiz- und Prozess- IHK Nürnberg für Mittelfranken. Auf dem Stand wärme. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist wieder die Verleihung der „Eurem- von Wieland Electric sprechen Vertreter von Awards“ für hervorragende Projektarbeiten der Energie-Manager. n Unternehmen der Automatisierungsbranche über neue technologische Entwicklungen. n IHK, Tel. 0911 1335-299 oder -204 robert.schmidt@nuernberg.ihk.de, andreas.horneber@nuernberg.ihk.de IHK, Tel. 0911 1335-203 www.eurem.net, www.energiemanager.ihk.de tina.engelmann@nuernberg.ihk.de QR-Codes in WiM CAST In der WiM sind sogenannte QR-Codes („Quick Response-Codes“) abgedruckt. Damit können Sie mit Ihrem Smart- phone schnell und bequem weiterfüh- Die Themen im März 2013 rende Informationen und Videos aus unter www.ihk-nuernberg.de unserem Web-Angebot abrufen. IHK-Konjunkturklima Wirtschaftspartner Mexiko So funktioniert es: WiM-Special: 1. App im Software-Portal Ihres Finanzierung | Versicherung Smartphone-Herstellers herunterladen. 2. QR-Code mit der App abfotografie- Frauen als Nachfolger ren. Dann werden Sie automatisch auf Internet wird lokal Neu! Jetzt das WiMcast unser Web-Angebot weitergeleitet. direkt auf Ihrem Smart- Bitte beachten Sie, dass bei der phone ansehen, siehe Übertragung von Videos je nach Tarif Die Moderatorin wird ausgestattet von Breuninger. nebenstehende Anleitung hohe Kosten entstehen können. n 10 03 | 13
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Foto: Almgren/Fotolia.com IHK-Konjunkturklimaindex Unternehmen erwarten leichte Belebung im Frühjahr Die mittelfränkische Wirtschaft ist mit vorsichtigem Optimismus in das neue Jahr gestartet. Die Betriebe wollen in den nächsten Monaten Personal aufbauen und mehr investieren. D ie positive Grundhaltung, die die Un- sein solides Niveau und liegt nur geringfügig der leicht an: Rund ein Drittel der Unterneh- ternehmen aus Industrie, Handel und unter den Ergebnissen der Umfrage im men plant, ihre Investitionsausgaben in den Dienstleistungen im Herbst gezeigt ha- Herbst 2012. Insgesamt deuten die Ergebnis- kommenden Monaten auszuweiten. Die Be- ben, setzt sich im aktuellen Kulturklimaindex se der Frühjahrsumfrage auf eine leichte Bes- triebe seien also zunehmend bereit, ihr Kapi- der IHK Nürnberg für Mittelfranken fort: serung, allerdings nicht auf ein kraftvolles tal für Innovationen und neue Arbeitsplätze Nach wie vor berichten neun von zehn Be- Durchstarten in den nächsten Monaten hin, einzusetzen. Dies sei ein wesentlicher Stütz- trieben von einer gleichbleibenden oder ver- fasste IHK-Präsident Dirk von Vopelius die pfeiler der Binnenkonjunktur, so IHK-Volks- besserten Geschäftslage. Von einer allzu Ergebnisse zusammen. Diese Einschätzung wirtin Dr. Maike Müller-Klier. schwungvollen Entwicklung in den kommen- deckt sich mit den Prognosen der Wirtschafts- den Monaten geht die mittelfränkische Wirt- institute für 2013, die sich zuletzt bei rund Arbeitsmarkt schaft jedoch derzeit noch nicht aus. Zwei einem Prozent Wachstum bewegt haben. Drittel der befragten Unternehmen erwarten Nach Einschätzung der Unternehmen wird eine konstante Geschäftsdynamik, diese ist in Investitionen das Klima am Arbeitsmarkt auch 2013 freund- der Gesamttendenz leicht positiv. Mit einem lich bleiben. Trotz der Wachstumsschwäche Wert von 111,6 hält der Indikator für die Die Investitionsbereitschaft der mittelfränki- zum Jahreswechsel plant jedes fünfte Unter- wirtschaftliche Entwicklung Mittelfrankens schen Wirtschaft steigt zu Jahresbeginn wie- nehmen in Mittelfranken, mehr Personal ein- 12 03 | 13
BERICHTE | ANALYSEN schätzung der Geschäftslage hat sich zwar ge- sem Schwung gehen die Betriebe der unter- genüber Herbst 2012 deutlich verschlechtert, nehmensnahen Dienstleistungen auch über- liegt aber weiterhin auf gutem Niveau. Nach wiegend positiv in die Zukunft, jedes fünfte wie vor gibt es kaum Bauunternehmen, die Unternehmen erwartet in den kommenden von einer Verschlechterung des Baugeschäfts Monaten weitere Wachstumsimpulse. Die so- berichten (vier Prozent), allerdings verschie- liden Aussichten der Branche sind verbunden IHK-Konjunkturklima Jahresbeginn 2013 ben sich die Mehrheiten von einer guten (35 mit einem erhöhten Personalbedarf: Jedes Prozent) hin zu einer befriedigenden Bewer- dritte Unternehmen aus der Branche plant, in den kommenden Monaten weiteres Perso- nal einzustellen. Damit wird der Ruf nach Konjunktur-Entwicklung geeigneten Fachkräften in der Dienstleis- tungsbranche lauter. 50 40 Auf anhaltend hohem Niveau ist Stimmung Lage + 31 auch bei den Betrieben der verbraucherna- 30 20 hen Dienstleistungen, allen voran beim Ho- 10 tel- und Gaststättengewerbe. Kaum ein Un- Erwartungen 0 +2 ternehmen der Branche konnte in den ver- -10 gangenen Monaten eine Verschlechterung -20 der Geschäfte feststellen, lediglich die Reise- -30 branche hätte sich etwas mehr Dynamik in den Wintermonaten gewünscht. Nach derart Herbst 2009 Herbst 2005 Herbst 2006 Herbst 2007 Herbst 2008 Herbst 2010 Herbst 2011 Herbst 2012 Jahresbeginn 2005 Jahresbeginn 2006 Jahresbeginn 2007 Jahresbeginn 2008 Jahresbeginn 2009 Jahresbeginn 2010 Jahresbeginn 2011 Jahresbeginn 2013 Frühjahr 2005 Frühjahr 2006 Frühjahr 2007 Frühjahr 2008 Frühjahr 2009 Frühjahr 2010 Frühjahr 2011 Jahresbeginn 2012 Frühjahr 2012 guten Geschäften ist der Blick des Dienstleis- tungssektors in die Zukunft jedoch eher skeptisch: Die Branche erwartet zwar mehr- heitlich eine stabile Entwicklung, jedes fünfte Unternehmen äußert aber die Befürchtung, tung (61 Prozent). Nach einer längeren Phase dass die Geschäfte zurückgehen. Erfreulich mit intensiver Bautätigkeit im privaten und dabei dennoch: Über 80 Prozent der Unter- staatlichen Sektor erwarten die Baubetriebe GS – Standortpolitik und Industrie- und Handelskammer nehmen planen, die Investitionsausgaben Dr. Maike Müller-Klier 2 für die kommenden Monate keine größeren Unternehmensförderung Nürnberg für Mittelfranken aufrecht zu erhalten oder sogar zu erhöhen. Zuwächse für ihr Geschäft. Jedes dritte Un- ternehmen aus der Bauwirtschaft rechnet zu- Ausblick für die nächsten Monate nächst mit einem Rückgang der Bauproduk- tion, was im Winterhalbjahr auch saisonbe- Zu Jahresbeginn 2013 herrscht in der mittel- dingt ist. Trotzdem steigen die Investitions- fränkischen Wirtschaft gute Stimmung, ob- und Beschäftigungspläne der Bauwirtschaft wohl die vergangenen Monate von deutli- zustellen. Denn obwohl der Arbeitsmarkt et- wieder leicht an, was für eine stabile Entwick- chen Verunsicherungen wegen der Euro-Kri- was schwächer tendiert, wollen sich die Be- lung in den kommenden Monaten spricht. se und der weltweiten Wachstumsflaute ge- triebe angesichts des zunehmenden Wettbe- Die mittelfränkischen Handelsbetriebe be- prägt waren. Die Wirtschaft hierzulande ist werbs um Fachkräfte die dringend benötig- urteilen die Geschäftslage zu Jahresbeginn 2013 im Gegensatz zu einigen europäischen Nach- ten Mitarbeiter sichern. etwas schlechter als im Herbst vergangenen barländern nicht in eine Rezession gerutscht Die Industrieunternehmen in Mittelfran- Jahres, insgesamt aber überwiegend positiv. und hat sich in einem schwierigen Umfeld als ken melden weiterhin mehrheitlich gute Ge- Der Blick auf die Geschäftsentwicklung in stabil und solide erwiesen. Nach der konjunk- schäfte. Nach wie vor zeigen sich fast 90 Pro- den kommenden Monaten fällt dagegen we- turellen Abkühlung im vergangenen Herbst zent der Betriebe zufrieden mit der aktuellen nig optimistisch aus. Zwar erwarten rund 70 befindet sich die regionale Wirtschaft derzeit Geschäftslage, nur jedes zehnte Unternehmen Prozent der befragten Unternehmen eine in einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung. der Branche berichtet von einer Verschlechte- konstante Entwicklung, jedes fünfte Unter- Insgesamt aber mehren sich die Hinweise, rung. Insgesamt hält die Industrie das gute nehmen aber rechnet mit ungünstigeren Ge- dass die mittelfränkische Wirtschaft im ers- Niveau der Herbstbefragung. Aktuell regis- schäften, wodurch der Saldo der Geschäftser- ten Halbjahr 2013 wieder wächst. Darauf trieren die Industriebetriebe einen leichten An- wartungen erstmals seit der Krise wieder in deuten die konjunkturellen Frühindikatoren stieg der Auftragseingänge aus dem In- und den negativen Bereich wandert. Der Handel hin, insbesondere die steigende Investitions- Ausland, wobei die stärksten Zuwächse aus als binnenwirtschaftlich geprägte Branche bereitschaft der mittelfränkischen Wirtschaft Nordamerika und Asien stammen. Von der profitierte in den vergangenen Monaten vom und die wachsende Zuversicht der Konjunk- Euro-Zone gehen erwartungsgemäß kaum robusten Arbeitsmarkt und von den steigen- turlokomotive Industrie. Zudem haben sich Impulse für das Exportgeschäft der Industrie den Konsumausgaben. Die Zeit der Aufholef- die Exportaussichten zu Jahresbeginn wieder aus, hier berichtet jedes dritte Unternehmen fekte scheint vorbei, so die Einschätzung der aufgehellt, nicht zuletzt wegen der besseren sogar von einem Rückgang. Dessen ungeach- Handelsbetriebe, die dennoch in den kommen- Wirtschaftsprognosen für China. Trotz beste- tet erweist sich die Industrie als Wachstums- den Monaten verstärkt investieren wollen. hender Planungsrisiken, wie den anhalten- motor: Die Erwartungen der mittelfränki- Die Stimmung bei den unternehmensna- den Unruhen und Bürgerkriegen im Nahen schen Industriebetriebe sind so optimistisch hen Dienstleistern ist anhaltend positiv: Je- Osten oder dem Kurs der US-amerikanischen wie schon lange nicht mehr. Auch die expan- des zweite Unternehmen berichtet von einer Wirtschaftspolitik, lässt die Unsicherheit siven Investitionspläne sprechen für mehr Verbesserung der Geschäftslage. Überaus zu- spürbar nach. Die Unternehmen agieren wie- Schwung in den kommenden Monaten. frieden mit den aktuellen Geschäften gibt der zuversichtlicher. n Der mittelfränkische Bausektor befindet sich die Informations- und Kommunikati- sich nach einem starken Geschäft im Herbst onswirtschaft, aber auch die Immobilien- IHK, Tel. 0911 1335-376 aktuell in einer Konsolidierungsphase. Die Ein- wirtschaft ist in bester Stimmung. Mit die- maike.mueller-klier@nuernberg.ihk.de 03 | 13 13
BERICHTE | ANALYSEN AuSSenhandel Exporteure halten Kurs Trotz des unruhigen Fahrwassers der Weltkonjunktur werden die deutschen Ausfuhren auch im Jahr 2013 kräftig wachsen. Das ist das Ergebnis der DIHK-Studie „Going International“. Foto: iStockphoto.com I m vergangenen Jahr legten die deutschen schen Unternehmen ihr Engagement auf den USA betrifft. Dort lauert nach Auffassung des Exporte um etwa vier Prozent zu. Der Märkten außerhalb Europas aus und können DIHK allerdings auch eine der größten Ge- Deutsche Industrie- und Handelskam- damit die Flaute im Euro-Raum überkom- fahren für die Weltwirtschaft, weil die Haus- mertag (DIHK) geht davon aus, dass im lau- pensieren. Die Länder in Europa sind laut haltsprobleme des Landes immer noch weit fenden Jahr mit einem ähnlich hohen Zu- DIHK zwar dabei, Reformmaßnahmen um- von einer Lösung entfernt seien. Der ständige wachs zu rechnen ist. Diesen Schluss zieht er zusetzen. Es sei aber noch zu früh, als dass politische Theaterdonner in Washington ver- aus der aktuellen Unternehmensbefragung, davon nennenswerte Impulse für die deut- unsichere nicht nur die Unternehmen in den an der über 2 500 Außenhandelsunterneh- sche Außenwirtschaft ausgehen könnten. USA, sondern färbe auf die gesamte Welt- men teilgenommen hatten. Der Optimismus Die besten Geschäftschancen sehen die Un- wirtschaft ab. Kommt es zu keiner tragbaren hat vor allem zwei Gründe: Zum einen nimmt ternehmen im laufenden Jahr der Umfrage Einigung, drohen den USA nach Meinung das internationale Engagement der deut- zufolge in Asien. Aber auch ganz neue Wachs- des DIHK eine Rezession und der deutschen schen Wirtschaft insgesamt zu, weil immer tumsmärkte werden erschlossen, so kommen Außenwirtschaft erhebliche Kratzer. mehr Unternehmen exportieren sowie Toch- jetzt Teile Afrikas in den Fokus der Exportun- Nicht nur die unsichere wirtschaftliche Si- terunternehmen oder Repräsentanzen im Aus- ternehmen. Sehr optimistisch sind die Unter- tuation des Schwergewichts USA und die an- land betreiben. Zum anderen bauen die deut- nehmen derzeit, was ihre Geschäfte mit den dauernde Krise im Euro-Raum belasten die Wir vermieten Gewerbeimmobilien für hohe Ansprüche P&P Liegenschaften – Ihr kompetentes • NEXT Business Lofts - Fürth noch ca 2.000 m2 Nutzfläche, Räume ab 250 m2 und erfahrenes Immobilienunternehmen • Zuckerbär-Villa und -Neubau - Nürnberg repräsentative Büroräume ab 160 m2 Ihre Ansprechpartner: Tilo Kremling & Renate Lang • Blumenstraße 6 - Nürnberg 0911 891 89-300 • www.pp-liegenschaften.de bis zu 5.300 m2 moderne und funktionale Büroflächen 14 03 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Weltwirtschaft, sondern auch immer neue Handelshemmnisse. Mehr als ein Drittel der Hermesdeckungen deutschen Betriebe berichtet von einer Zu- nahme der Barrieren im internationalen Aus- tausch, insbesondere in Lateinamerika werde Sichere Exporte das Umfeld immer schwieriger. Die Liste der Die Bundesregierung sicherte im vergan- Exportgarantien im vergangenen Jahr auf Tricks, um sich ausländische Konkurrenz vom genen Jahr deutsche Ausfuhren in Höhe Exporte in Schwellen- und Entwicklungs- Leib zu halten bzw. ausländisches Know-how von 29,1 Mrd. Euro mit Exportkreditga- länder. Die größten Deckungsvolumina in abzuschöpfen, ist lang: Sie reicht in vielen rantien (sogenannte Hermesdeckungen) 2012 entfielen auf Russland (3,2 Mrd. Ländern von neuen Anforderungen in punk- ab. Dies sind „Versicherungen“ für Export- Euro), gefolgt von China (2,1 Mrd. Euro) to Zertifizierungen, Sicherheitsstandards und geschäfte, mit denen ein Zahlungsausfall und der Türkei (2,1 Mrd. Euro). Genehmigungsverfahren bis zum Zwang, ei- aus wirtschaftlichen oder politischen Grün- Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp nen oft relativ hohen Anteil der Produkte vor den abgesichert wird. Die Summe des Jah- Rösler erklärte, dass die Hermesdeckungen Ort im Zielland herzustellen. res 2012 liegt nur knapp unter den Spitzen- ein optimales Instrument der Außenwirt- Der DIHK setzt sich deshalb nachdrück- werten der Vorjahre und ist der dritthöchs- schaftsförderung seien. Dieses Angebot be- lich für den weltweiten Freihandel ein und te Wert in der Geschichte der Hermesde- lastet den Steuerzahler nicht, weil es sich erklärt, dass die aktuelle Doha-Welthandels- ckungen. Dies teilte die Euler Hermes selbst trage. Im Jahr 2012 hätten die Her- runde zu einem Erfolg werden müsse. Allein Deutschland AG mit Sitz in Hamburg mit, mesdeckungen unter dem Strich mit ei- ein Abschluss der Doha-Runde könnte der die zusammen mit der Pricewaterhouse- nem Jahresüberschuss von 383,8 Mio. Euro deutschen Exportwirtschaft ein zusätzliches Coopers AG (PwC) im Auftrag und für abgeschlossen, der dem Bundeshaushalt Wachstum von einem Prozentpunkt besche- Rechnung der Bundesrepublik Deutsch- gutgeschrieben worden sei. ren. Würde die EU ihre derzeitigen Verhand- land die Exportkreditgarantien bearbeitet. Euler Hermes erwartet auch in diesem lungen über Freihandelsabkommen, die Dieses Instrument, das es seit mehr als Jahr ein hohes Geschäftsvolumen. Man über Doha hinausgehen, zügig abschließen, 60 Jahren gibt, hilft den deutschen Expor- stelle eine weiter steigende Nachfrage nach käme ein weiterer Prozentpunkt hinzu, teuren bei der Erschließung neuer Märkte, Absicherungen für Geschäfte in Entwick- schätzt der DIHK. n in denen besonders große Risiken für Zah- lungs- und Schwellenländern fest. n lungsausfälle bestehen. Deshalb bezogen sich auch rund 88 Prozent der staatlichen E Download der kompletten Studie: www.agaportal.de www.ihk-nuernberg.de/going-international in neues Seminar-Zentrum auf 1200 m o „Das Berghaus-Spitzingsee“ Tagen w ub rla andere U n! mache Seminare Events da:nova Gesundheits- Seminare Infobroschüre einfach unter www.berghaus- spitzingsee.de downloaden Post- und Buchungsanschrift: Sandra Möllendorf Von-Weber-Straße 64 91074 Herzogenaurach Tel. +49 (0) 174.381 42 91 info@berghaus-spitzingsee.de www.berghaus-spitzingsee.de Berghaus-Spitzingsee 03 | 13 15
Foto: Dan Talson/Fotolia.com Mexiko Weltmeister im Freihandel Das lateinamerikanische Land wird oft unterschätzt, doch nach den USA und Kanada ist es die drittgrößte Handelsmacht auf dem Kontinent. Vor allem als Ausgangspunkt für Exporte eröffnet Mexiko auch Chancen für deutsche Unternehmen. D ie Potenziale Mexikos werden nicht mit Nordamerika verknüpft ist, laut Weber Exporte in die USA geschätzt wird. Etwa 80 voll genutzt“, meinte Christian Weber, ein „Weltmeister im Freihandel“. Mexiko hat Prozent der mexikanischen Ausfuhren gin- Repräsentant des Freistaats Bayern in zwölf Freihandelsabkommen mit 45 Ländern gen 2012 in das nördliche Nachbarland. We- Mexiko, bei einer IHK-Veranstaltung in abgeschlossen. Wichtig für Deutschland ist ber ermunterte deshalb bayerische Betriebe, Nürnberg. Das Land sei in puncto Wirt- das Kooperationsabkommen Mexikos mit „die ihre Wertschöpfungskette ergänzen wol- schaftskraft mit derjenigen der viel zitierten der EU, in das ein Freihandelsabkommen len“, Mexiko zum einen als Vertriebsplatt- BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien eingebettet ist. Zudem hat sich Mexiko ge- form und zum anderen als Produktions- und China) vergleichbar, beim Handelsvolu- meinsam mit Kanada und den USA zum standort zu nutzen. men sei Mexiko im Jahr 2012 sogar noch vor Nordamerikanischen Freihandelsabkommen Die Audi AG macht dies gerade vor: Sie er- Brasilien gelegen. (Nafta) zusammengeschlossen. richtet im mexikanischen Puebla ihre erste Außerdem ist das Land, das zu Lateiname- Dies ist ein wichtiger Grund, warum Mexi- Produktionsstätte auf dem amerikanischen rika zählt, aber wirtschaftlich besonders stark ko von vielen Unternehmen als Plattform für Kontinent und will dort ihren Geländewagen Die beste Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Heißwasserfunktion heißt cop-star und kommt aus Erlangen · Tel. 0 91 31 / 68 52 68 · www.ingenieurgesellschaft-hoecker.de 16 03 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Ausschreibungen für Projekte in den Berei- chen Infrastruktur und Gesundheitssektor beteiligen, berichtete Weber, dessen Büro bei der Deutsch-Mexikanischen Industrie- und Handelskammer in Mexiko-Stadt angesiedelt ist. Die Bereitschaft der öffentlichen Hand sei gewachsen, Konzessionen zum Beispiel beim Eisenbahnbau, zu vergeben. Die Sicherheitsprobleme, die sich aus dem mexikanischen Drogenkrieg ergeben, schät- zen die ausländischen Unternehmen offen- sichtlich nicht als großes Hemmnis ein. Man müsse lediglich die unsicheren Gebiete ken- nen und darauf achten, wohin man in Mexi- ko gehe, meinte ein Tagungsteilnehmer. We- ber geht zudem davon aus, dass die neue mexikanische Regierung das Kriminalitäts- problem besser in den Griff bekommen kann. Deutsches Know-how gefragt Deutsche Unternehmen sind in Mexiko sehr geschätzt, sie haben ein besseres Image als die US-Amerikaner, meinte Dr. Marcus Felsner von Rödl & Partner. Das internationale Bera- tungs- und Prüfungsunternehmen mit Sitz in Nürnberg unterhält seit 1977 Büros in Mexi- ko und ist selbst ein Beispiel für ein Dienst- leistungsunternehmen, das erfolgreich in Mexiko investiert hat. 25 deutsche und mexi- kanische Mitarbeiter sind in Mexiko-Stadt und in Puebla derzeit vor allem für Investo- ren aus dem deutschen Sprachraum tätig. Wenn ein deutsches Unternehmen sich Der Zócalo, der zentrale Platz in Mexiko-Stadt. neu in Mexiko engagiert, gilt es besonders auf interkulturelle Klippen zu achten, sonst rückt ein möglicher Geschäftserfolg schnell in wei- Q5 vor allem für den Export in die USA her- Beispiel in der mexikanischen Stadt Fresnillo te Ferne. Wer in Mexiko verhandelt, sollte stellen. Bis im Jahr 2016 die ersten Autos vom ein eigener Industriepark betrieben, in dem den mexikanischen Kommunikationsstil Band rollen, will der Autohersteller nach ei- moderne und kostengünstige Produktions- kennen, wie Katrin Sihling von Sihling Inter- genen Angaben bis zu zwei Mrd. Euro in den flächen zur Verfügung stehen. Entrada küm- cultural Communication in München mahn- neuen Standort investieren. Solche Großpro- mert sich um alle juristischen und prakti- te. Ein kleines Beispiel: In Mexiko gehört es jekte ziehen nach Worten Webers erfahrungs- schen Belange beim Aufbau der Produktion zum guten Benehmen, Gesprächspartner mit gemäß auch ausländische Zulieferunterneh- und beim Transport der Exportgüter über die ausgestrecktem und nicht mit angewinkel- men an, für die sich damit gute Geschäfts- Grenze in die USA. tem Arm zu begrüßen. Dadurch signalisiere chancen in Mexiko ergeben. Nicht nur als Ausgangspunkt für Exporte man ein herzliches Entgegenkommen. Allge- ist Mexiko interessant, sondern auch wegen mein gebe es in Mexiko auch mehr Körper- Industrieparks für den Export des Binnenmarktes mit seinen 115 Mio. Ein- kontakt: Man könne einem Mann zur Begrü- wohnern, zu dem eine sehr kaufkräftige ßung zusätzlich auch kurz auf die Schulter Doch auch kleinere Unternehmen, die nicht Oberschicht und eine wachsende Mittel- klopfen oder einer Frau einen Wangenkuss das wirtschaftliche Potenzial und das Außen- schicht gehören. Zunehmend bedeutsam ist geben – aber nur einmal auf die linke Wange. wirtschafts-Know-how wie Audi haben, kön- das lateinamerikanische Land als Markt für Derzeit sind insgesamt mehr als 1 000 nen sich in Mexiko engagieren, wie Wolfgang Industriegüter, so sind mexikanische Unter- deutsche Unternehmen in Mexiko aktiv. Laut E. Meier, Europa-Repräsentant der US-ame- nehmen aus den Bereichen Metallindustrie, Armin Siegert, Leiter des IHK-Geschäftsbe- rikanische Entrada Group, erläuterte. Für Baustoff- und Bauindustrie, Lebensmittelin- reichs International, haben rund 100 Unter- Unternehmen, die in Mexiko produzieren dustrie sowie Erdöl- und Gasgewinnung sehr nehmen aus Mittelfranken dauerhafte Enga- und von dort auch nach Nordamerika expor- an ausländischen Technologien interessiert. gements in Mexiko wie beispielsweise Pro- tieren wollen, bietet Entrada sogenannte Mit guten Erfolgsaussichten können sich duktionsstätten, Niederlassungen oder Joint- Shelter-Dienstleistungen an. So wird zum ausländische Anbieter mittlerweile auch an Ventures. sm. n outlet-store Ostendstr. 229/231 • 90482 Nürnberg • Tel./Fax: 0911/650 088 85 Damenmode - Taschen - Accessoires - Modeschmuck aus Italien/Frankreich am Mögeldorfer Plärrer Bei Vorlage dieser Anzeige erhalten Sie 10% Rabatt! 03 | 13 17
BERICHTE | ANALYSEN nachfolge Tochter-Unternehmen im wörtlichen Sinne Bei der familieninternen Übergabe von Betrieben kommen meist die Söhne zum Zuge. Doch schon aus demografischen Gründen ist absehbar, dass der Anteil der Frauen steigen wird. Von Kerstin Ott D ie erfolgreiche Nachfolgeregelung ge- reitschaft der Kinder abnimmt, das elterliche hinter jeder dritten Existenzgründung steht hört zu den größten Herausforderun- Unternehmen fortzuführen. Aber dieser Um- eine Frau. Demgegenüber sind Frauen beim gen, die ein Familienunternehmen zu stand hat in der Praxis offensichtlich noch Thema Unternehmensnachfolge unterreprä- bewältigen hat. Nach Schätzungen des Insti- nicht dazu geführt, dass die Töchter stärker sentiert. tuts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn als bisher in die Nachfolgeplanung einbezo- Doch die Zeiten ändern sich langsam, mussten und müssen zwischen 2010 und gen werden. wie die Entwicklung der vergangenen Jahre 2014 rund 110 000 deutsche Unternehmen zeigt: Nach einer aktuellen Erhebung der mit insgesamt rund 1,4 Mio. Beschäftigten Althergebrachte Vorstellungen Intes Akademie stehen heute immerhin in ihre Nachfolge gestalten. Auf das Jahr gerech- einem Viertel aller Familienbetriebe Frau- net entspricht dies etwa 22 000 Betrieben mit Selbst Experten sind überrascht, wie alther- en an der Spitze der Geschäftsführung. Das insgesamt 287 000 Beschäftigten, die auf- gebracht die Vorstellungen der Nachfolgere- Gros der weiblichen Führungskräfte trat grund von Alter, Krankheit oder Tod des bis- gelung auch bei ansonsten nüchtern kalkulie- eigenen Angaben zufolge erst nach 1995 in herigen Firmenchefs auf eine erfolgreiche renden und nach modernsten Management- die Geschäftsführung der befragten Firmen Nachfolgeregelung hoffen. Vielen Unterneh- Methoden geführten Unternehmern sind. ein. Je größer das Familienunternehmen, mern liegt daran, ihren Betrieb in Familien- Töchter kommen oft nur dann zum Zug, desto geringer die Zahl der Frauen in Lei- hand zu belassen. Doch obwohl junge Frauen wenn kein männlicher Nachfolger zur Verfü- tungsfunktionen. In sehr großen, inhaber- heute sehr gut qualifiziert sind, Manage- gung steht. Trotz prominenter Beispiele ge- geführten Betrieben sind Frauen in Ge- ment- und Führungsqualitäten mitbringen lungener Töchternachfolge sind die weibli- schäftsführung bzw. Vorstand ähnlich stark und es durchaus prominente Erfolgsbeispiele chen Nachkommen oft nicht die Wunsch- unterrepräsentiert wie in den Dax 30-Un- gibt, spielen Töchter in den Nachfolgeplänen kandidatinnen, sondern mehr „Notlösung“, ternehmen. Karriere mit Familie, das hal- der Eltern immer noch eine eher untergeord- um das Unternehmen nicht an einen exter- ten viele noch immer für ein wesentliches nete Rolle. Nur etwa jedes zehnte Familien- nen Interessenten veräußern zu müssen. Hindernis für einen Anstieg der Zahl von unternehmen wird tatsächlich von einer Nicht, dass Frauen in Familienunternehmen Frauen in Führungspositionen. Tochter übernommen. 80 Prozent der inter- traditionell keine Rolle spielen würden. Im Zwar melden in den letzten Jahren erfreuli- nen oder externen Nachfolger sind männlich. Gegenteil: Oft leisten Unternehmerfrauen cherweise immer mehr Töchter ihren An- Damit wird ein großes Potenzial ver- unverzichtbare Arbeit, meist jedoch ohne spruch auf die Geschäftsführung an bzw. schenkt: Denn während 75 Prozent der Un- klar definierte, rechtliche Stellung und gerne trauen sich, ein Unternehmen zu erwerben, ternehmer auf eine familieninterne Überga- im Hintergrund. Dabei waren Frauen noch aber die Zahl ist noch gering. Dies hängt nicht be hoffen, findet diese nur in 46 Prozent aller nie so gut qualifiziert wie heute. Mehr als die selten damit zusammen, dass Frauen bisher Fälle auch tatsächlich statt. Diese Zahl wird Hälfte aller Studierenden an Hochschulen zu wenig sensibilisiert für diese Themen sind. laut Schätzungen weiter sinken, weil die Be- und Universitäten ist weiblich. Die Erwerbs- Viele kennen die Möglichkeit einer Nachfol- quote der Frauen liegt bei 64 Prozent und gegestaltung mittels Management-Buy-In oder Management-Buy-Out nicht. Hier liegt ein großes Potenzial brach, das schon des- halb besser genutzt werden muss, weil der demografische Wandel die Nach- folgeproblematik weiter verschärfen wird. Sollen also mehr Frauen Lei- tungsfunktionen in Familienbetrie- ben einnehmen, müssten die Vor- aussetzungen und das Vertrauen hierfür verbessert werden. Dies be- ginnt bei umfassender Informati- on über die Möglichkeiten der Nachfolge und endet bei einer besse- ren Kinderbetreuung. n Kerstin Ott ist Partnerin und Proku- ristin der seneca Corporate Fi- nance GmbH in Nürnberg Foto: iStockphoto.com (www.seneca-cf.de) 18 03 | 13
BERICHTE | ANALYSEN Internet im Handel Alles wird mobil Der traditionelle Einzelhandel gerät durch die wachsende Online-Konkurrenz unter Druck. Wie können die Geschäfte mit eigenen Web-Strategien kontern? Foto: Robert Kneschke/Fotolia.com M anche Beobachter sprechen bereits gleicht. Neun Prozent der Smartphone-Nut- von einem Handelskrieg zwischen zer kaufen sogar mehr online als in her- stationären Läden und dem Online- kömmlichen Geschäften ein – „ein Alarmzei- Handel. Auch wenn man das für übertrieben chen für den stationären Handel“. halten mag, so zeigen doch aktuelle Zahlen Der mobile Vertriebskanal, M-Commerce des Nürnberger Marktforschungsunterneh- genannt, entwickelt sich laut Schmidt im Ver- mens GfK, dass der Trend eindeutig ist: Ins- gleich zur Anfangsphase des E-Commerce gesamt hat der Nonfood-Einzelhandel in mit „vierfacher Geschwindigkeit“. Entspre- Deutschland im Jahr 2012 den Umsatz um chend müssten die stationären Händler, die ein Prozent auf rund 150,5 Mrd. Euro gestei- bereits in einen Online-Shop investiert ha- mit diesem Portal zusammenarbeiten, kön- gert und damit den höchsten Wert der letzten ben, nun auch noch eine mobile Vertriebs- nen den im Laden befindlichen Kunden über zehn Jahre erzielt. Das sei im Prinzip ein gu- schiene installieren. „Der Handel der Zukunft das Smartphone automatisiert den günstigs- ter Wert, diagnostiziert GfK-Manager Dr. ist High-Tech-Handel“, sagt der Internet-Ex- ten Preis anbieten. Der klassische Händler, Wolfgang Adlwarth. Doch hinter dem erneu- perte voraus. Dazu gehöre auch, die Unmen- der den Kunden schon im Laden hat, kann ten Umsatzplus verberge sich eine zweigeteil- gen an verfügbaren Kundendaten (Stichwort also die Online-Konkurrenten mit einem te Entwicklung: Die Online-Ausgaben der „Big Data“) besser zu nutzen. Eine Big-Data- noch höheren Rabatt ausstechen. Verbraucher seien zweistellig auf 23,6 Mrd. Auswertung ermögliche beispielsweise eine Ein anderes Zukunftsmodell könnte das Euro gestiegen, der stationäre Handel habe genaue Prognose darüber, wie viele Bananen „Precision Retailing“ des Software-Herstel- sich dagegen rückläufig entwickelt. an einem möglichen Stichtag verkaufbar lers SAP sein, das etwa Besuchern eines Ein- Als Paradebeispiel für einen Online-Ver- sind. Solche Systeme übertreffen die Ein- kaufszentrums in Echtzeit personalisierte sandriesen gilt das 2008 gegründete Start-Up schätzungskraft eines erfahrenen Filialeiters, Angebote auf die mobilen Endgeräte schickt. Zalando, das im letzten Jahr ein Umsatzplus denn im Unterschied zum Mensch kann der Diese Systeme nutzen die „Datenspuren“, die von über 125 Prozent auf 1,15 Mrd. Euro aus- Rechner auch die vergangenen Tagesverkäufe der Kunde bei früheren Besuchen im Ein- gewiesen hat. Obwohl erneut ein hoher zwei- und besondere Variablen wie Feiertage, kaufszentrum hinterlassen hat (sogenanntes stelliger Millionenbetrag als Verlust ausge- Schulferien, Wetter oder Preiswettbewerbe Nutzertracking). Um derart personalisierte wiesen wurde, prüft der Shootingstar angeb- exakt mit einberechnen. Im lokalen Handel Vorschläge machen zu können, müssen nicht lich den Einstieg in den Spielzeugmarkt zum sind solche Instrumente nach Kenntnis nur die aktuell verfügbaren Produktpreise nächsten Weihnachtsgeschäft. Angesichts des Schmidts jedoch noch nicht verbreitet. vorliegen, sondern auch personenbezogene üblicherweise großen Marketing-Einsatzes von Daten zum Kundenverhalten. Netzökonom Zalando könnte dann eine neue Runde im Ortsbezogene Daten integrieren Schmidt sieht darin aber kein Problem, denn Kampf um den 2,6 Mrd. Euro starken deut- seiner Einschätzung nach geben Nutzer von schen Spielwarenmarkt eingeläutet werden. Die eigentliche Stunde des M-Commerce iPhone, Samsung & Co. ihre persönlichen Doch während der stationäre Handel noch komme dann, wenn ortsbezogene Daten Daten gerne her, wenn sie dafür auch einen angesichts dieser Entwicklung zittert, bahnt noch schneller in Internet-Anwendungen in- Nutzen z.B. in Form von preisgünstigen Pro- sich schon die nächste Welle an. Auf der 3. tegriert werden können, wie dies beispiels- duktvorschlägen bekommen. Local Web Conference der Bayerischen Me- weise bei Lösungen für das sogenannte „Dy- Dem stationären Handel rät Schmidt, den dien-Servicegesellschaft in Nürnberg sah namic Pricing“ der Fall sein könnte. Die Kunden mobile Lösungen anzubieten, damit Netzökonom Dr. Holger Schmidt bereits das Funktionsweise dieser Systeme, die sich noch diese wie beim Online-Kauf den Lagerstatus Zeitalter des „mobilen Webs“ angebrochen. in der Entwicklung befinden: Ein Kunde von Schuhen oder Kleidung in bestimmten Das zeige sich beispielsweise daran, dass be- steht im Laden, studiert das Angebot und Farben oder Größen einsehen können. Und reits fast jeder dritte der mehr als 30 Mio. ruft über sein Smartphone in einem be- wenn ein Produkt vergriffen ist, sollte der Smartphone-Nutzer in Deutschland die Prei- stimmten Vergleichsportal Preisinformatio- Fachhändler das gewünschte Produkt dem se der stationären Geschäfte per Handy ver- nen zu einem Produkt ab. Einzelhändler, die Kunden nach Haus senden. Den eigentlichen gordischen Knoten sieht der Experte beim mobilen Payment, also der Bezahlung per Handy oder Smartphone. Hier gebe es einen creative-network.info Direkt losfliegen! Wildwuchs an Lösungen – vom SMS-Parkti- cket bis zum Smartphone-Adapter, um Kre- In Europas Drehkreuze ditkarten unterwegs abzurechnen. Große Software-Häuser und viele kleine Anbieter von Amsterdam bis Zürich arbeiteten mit Nachdruck an praktikablen bis zu 40x pro Tag Lösungen, ein wirklicher Standard habe sich aber noch nicht etabliert. Die Local Web Conference präsentierte auch junge, lokale Marktplätze, die mit dem Motto „googeln statt bummeln“ Erfolg ha- 20 03 | 13
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