Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin

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Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin
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W I R T S C H A F T I N M I T T E L F R A N K E N 0 3 | 2013

                       Controlling-Report
                       Die Kunst des
                       Erbsenzählens
                       Seite 24

                                                               Konjunkturklima:          Firmenübergabe:
                                                               Zuversicht treibt         Töchter in
                                                               Beschäftigung             der Nachfolge
                                                               Seite 12                  Seite 18
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EDITORIAL

 IHK - Die erste Adresse
Hauptmarkt 25/27 | 90403 Nürnberg
Postanschrift: 90331 Nürnberg
Internet www.ihk-nuernberg.de
E-Mail info@nuernberg.ihk.de
                                         Teil-Habe

                                         A
Geschäftszeiten
des Service-Centrums                             rbeitslos zu werden ist für jeden Menschen
Mo. bis Do. 8 –17 Uhr, Fr. 8 – 15 Uhr
Tel. 0911 1335-335 | Fax 1335-150335             eine der bittersten Lebenserfahrungen.
der Geschäftsbereiche                            Arbeitslos zu bleiben aber ist ein täglicher
Mo. bis Do. 9 –12.00 Uhr, 13 – 16 Uhr
Fr. 9 – 12.00 Uhr und 13 – 15 Uhr        Angriff auf die Psyche, der selbst starke Naturen
                                         von heute auf morgen aus der Bahn werfen kann.
Hauptgeschäftsführer
Markus Lötzsch                           Nun gibt es ausgerechnet im Zentrum unserer er-
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                                         folgreichen Wirtschaftsregion eine hohe Zahl an
Standortpolitik und
Unternehmenförderung                     Langzeitarbeitslosen, über die Ursachen kann man
Dr. Udo Raab
Tel. 1335-383 | Fax 1335-333             lange diskutieren. Betroffenheitsbekundungen,
Berufsbildung
                                         Anklageschriften und Rundumlauf des Schwarzen Peters ändern aber ver-
Ursula Poller
Tel. 1335-254 | Fax 1335-255
                                         mutlich nicht allzu viel an der Situation.
Innovation | Umwelt
Dr. Robert Schmidt                         Unsere IHK hat deshalb nach gründlicher Abwägung ihr System der be-
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                                         ruflichen Bildung um Teilqualifikationen erweitert – ein in der Kammer-
International
Armin Siegert                            welt umstrittener, aber für viele Betroffene entscheidender Schritt. Wir
Tel. 1335-401 | Fax 1335-488
                                         wollen gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit unsere bewährten
Recht | Steuern
Oliver Baumbach                          Berufsbilder weder aufweichen noch abwerten, sondern ein Mehr an
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                                         Chancen eröffnen.
Kommunikation
Dr. Kurt Hesse
Tel. 1335-379 | Fax 1335-300
                                           Für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber ist damit ein gehöriges Maß an Ver-
Zentrale Dienste                         antwortung verbunden. Eigeninitiative und Selbstüberwindung auf der
Joachim Wiesner
Tel. 1335-229 | Fax 1335-453             einen Seite, Verzicht auf Dumpinglöhne auf der anderen Seite sind das
                                         Gebot der Stunde. Wir vertrauen auf die ehrbaren Kaufleute und auf die
KundenService
Sabine Edenhofer                         Kraft des Miteinanders in unserer Region.
Tel. 1335-335 | Fax 1335-150335

Geschäftsstelle Ansbach                                                                           IHK-Präsident
Karin Bucher
Kanalstraße 2–12
                                                                                              Dirk von Vopelius
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Mo. bis Do. 8 –12.30 Uhr u. 14 –16 Uhr
Freitag 8 – 12.30 Uhr

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Henkestraße 91
91052 Erlangen
Tel. 09131 97316-0 | Fax -29
Mo. bis Do. 8 –12 Uhr u. 13 –16 Uhr
Freitag 8 – 12 Uhr u. 13 – 14.30 Uhr

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Gerhard Fuchs
Flößaustraße 22a, 90763 Fürth
Tel. 0911 7707-75 | Fax -78
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Knut Harmsen                                                                              ihk-sponsoringboerse.de
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Unglaublich, aber wahr!

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  Funktion), Ultraschall-Einparkhilfe hinten, Winter-Paket (bestehend aus: Scheinwerfer-Reinigungsanlage;
  Scheibenwaschdüsen beheizbar; Vordersitze beheizbar), Außenspiegel elektrisch einstell- und beheizbar,
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  Kraftstoffverbrauch SEAT Leon, 1.4 TSI Ecomotive 90 kW, 122 PS: kombiniert 5,2 l/100 km, innerorts 6,5 l/100 km, außerorts 4,4
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     Leistungen im Rahmen der Dienstleistungs Wartung und Verschleißreparaturen
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        Schmierstoffe und Dichtungen)
     • Verschleißreparaturen (sämtliche Werkstattleistungen, die durch normalen
        Verschleiß am Fahrzeug erforderlich werden)
     • Abschleppkosten vom Schadensort bis zur nächsten Vertragswerkstatt
     • Bergungskosten bei einer Panne
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     Verschleißbedingter Sommer/Winterreifenersatz während der vereinbarten Vertragslaufzeit
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Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin
März 2013

                                       Internet für den Handel
                                       Wie kommt der stationäre Handel gegen
                                       die Konkurrenz im E-Commerce an?  c 20

                                                                                       Mehr
                                                                             Nachfolgerinnen
                                                                          Immer häufiger kommen bei
                                                                           familieninternen Übergaben
                                                                               Töchter zum Zug. c 18

                      Unternehmen starten
                      optimistisch in den Frühling
                      Mittelfränkische Wirtschaft will im neuen
                      Jahr weiter investieren. c 12

c SPEKTRUM                                                           c SPECIAL: Finanzierung I
 8   Kurzberichte aus Mittelfranken                                        Versicherung
11   Cartoon von Gerd Bauer
                                                                     24    Controlling-Report          34   Kreditverhandlungen
                                                                           Auf dem richtigen Weg?           Welche Unterlagen will
                                                                                                            die Bank sehen?
                                                                     28    Währungsmanagement
c BERICHTE | ANALYSEN                                                      Gut abgefedert              35   Gründerinitiative
                                                                                                            Mittelfranken
                                                                     30    Finanzdienstleister
12   IHK-Konjunkturklimaindex                                                                               Vom Start weg
                                                                           Der Weg wird
     Unternehmen erwarten leichte                                                                           gut finanziert
                                                                           künftig schwerer
     Belebung im Frühjahr                                                                              36   Unternehmens-
                                                                     32    Technologie-orientierte          finanzierung
14   Außenhandel                                                           Gründer
     Exporteure halten Kurs                                                                                 Was sind die Alternativen?
                                                                           Gibt es genug Investoren?
16   Mexiko                                                                                            38   Sepa
     Weltmeister im Freihandel                                                                              Jetzt kommen Iban und Bic

18   Nachfolge                                                                                         40   Mikrokredite
     Tochter-Unternehmen                                                                                    Große Chance für
     im wörtlichen Sinne                                                                                    Kleinunternehmer
                                                                                                       42   Bilanzrecht
20   Internet im Handel
                                                                                                            Entlastungen für Kleine
     Alles wird mobil
                                                                                                       44   Sicherungsübereignung
22   „Kunststoffcampus Bayern“
                                                                                                            Praktische
     Technologietransfer in Weißenburg
                                                                                                            Kreditsicherheit mit Tücken
23   Mini-Jobs                                                                                         46   Sanierungstreuhand
     Neue Entgeltgrenzen                                                                                    Die Rettung naht…

                                    TITEL-GRAFIK                                                       48   Betriebliche Kranken-
                                                                                                            zusatzversicherung
                              Alexander Lotz/Blattwerkstatt
                                                                                                            Gute Gesundheit

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Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin
Mexiko im Aufstieg
                                                    Das lateinamerikanische Land eröffnet
                                                    deutschen Unternehmen viele Chancen. c 16

                                                                                                Special:
                                                                            Finanzierung I Versicherung
                                                                                           Controlling, Bilanzierung,
                                                                              Währungsmanagement, Finanzvermittler
                                                                                      und Krankenversicherung sind
                                                                                   Themen des WiM-Specials.  c 24

                                   c IHK-NEWS                                     c RUBRIKEN                                 c BEKANNTMACHUNGEN I
                                   52     Förderverein der Akademie               54   Kurse | Tagungen | Seminare                Börsen
                                          Dirk von Vopelius ist
                                                                                  56   Weiterbildungsprogramm der            86   Bekanntmachungen
                                          neuer Vorsitzender
                                                                                       IHK Akademie Mittelfranken
                                   52     Ausbildungsbörse in Ansbach                                                        86   Kooperationsbörse
                                                                                  69   Wettbewerbe
                                          „Junge Talente“
                                                                                                                             86   Existenzgründungsbörse
                                                                                  89   Verbraucherpreisindex
                                   52     „Newkammer“
                                          Informationen zur IHK                                                              88   Bücher

                                   52     Die IHK gratuliert...
                                   53     DIHK-Ticker                                                                        89   Impressum
                                                                                                                             90   Vorschau/Inserentenverzeichnis

                                        c UNTERNEHMEN | PERSONEN
                                        57 Firmenberichte aus Mittelfranken
                                        Puma • Babyviduals • UmweltBank • TeamBank • Mathema • Businessplan-Wettbewerb • FabLab/Siemens/Evosoft • Sparkasse Erlangen •
Fotos Titel: iStockphoto.com (2)

                                        Hermes • Fackelmann • Embedded World • Biofach/Vivaness • Alfmeier • AfB • Kühne + Nagel • House of Sports • Belectric •
Krizz7/Fotolia.com, Atzenhofer
Inhalt: iStockphoto.com (3),

                                        Spielwarenmesse • Simba Dickie • Geobra Brandstätter • Bruder • Vedes • Ammon • Messe Altmühlfranken • Grundig • Dr. Heindl Tresore •
                                        Datev • Reifen Lorenz • Flixbus • Sylvania • Nexans • Bosch Industriekessel • Ebert-Ingenieure

                                        60 Personalien | Auszeichnungen                        63 Wirtschaft engagiert sich                        70 Wirtschaft im Blick

                                                                                                                                                                           03 | 13   7
Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin
SPEKTRUM

          Schnelle Breitbandnetze in Bayern
          Seit dem 1. Januar 2013 ist das neu gegründete Bayerische Breitband-
          zentrum der zentrale Ansprechpartner für alle Akteure, die sich im
          Freistaat mit dem Thema Breitbandausbau beschäftigen. Sein Auftrag ist
          es insbesondere, die Kommunen beim Ausbau der Netze zu unterstüt-
          zen. Vor Kurzem veranstaltete das Breitbandzentrum gemeinsam mit
          dem Bayerischen Wirtschaftsministerium eine „Roadshow“ durch die
          Regierungsbezirke, die über Fördermöglichkeiten und Richtlinien
          informierte und die auch in Ansbach Station machte. Hintergrund der
          Aktivitäten ist ein Breitbandförderprogramm, in dessen Rahmen in
          Bayern bis 2014 rund 500 Mio. Euro für den Ausbau schneller Daten-

                                                                                                                                                  Foto: Silvano Rebai/Fotolia.com
          netze zur Verfügung stehen. Das Bayerische Breitbandzentrum berät
          Kommunen, die sich im Rahmen dieser neuen Breitbandrichtlinie
          (BbR) um Fördermittel bewerben, und begleitet die Antragsteller bei
          allen erforderlichen Schritten (u.a. Festlegung des Erschließungsgebie-
          tes, Ist- und Bedarfsermittlung der dortigen Breitbandversorgung,
          Markterkundung, Auswahl des Netzbetreibers).                        n

          www.schnelles-internet-in-bayern.de

      Altersgerechtes Wohnen
      25 Kommunen der Metropolregion Nürnberg haben am „Modellvorhaben der Raumordnung“ (Moro) teilgenommen, das ländlichen
      Regionen die Anpassung an den demografischen Wandel erleichtern soll. Ziel des Projektes war es, Lösungen zu entwickeln, mit deren Hilfe
      ältere Menschen länger in den eigenen vier Wänden leben können. Im Mittelpunkt standen dabei neue Technologien (z.B. Systeme der Tele-
      medizin oder Assistenzsysteme, die im Notfall Alarm auslösen) sowie der altersgerechte Umbau von Immobilien (u.a. auch von leer stehen-
      den Häusern in den Ortszentren). Die Erkenntnisse des Modellprojekts sollen nun in Vorschläge münden, wie die künftige Wohnungs- und
      Städtebauförderung besser auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft ausgerichtet werden kann. Das Projekt wurde vom
      Spitzencluster Medical Valley koordiniert und vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.                   n

                         TIPP DES MONATS
                 Mit einem Handbuch und einem Online-                         Nacht der Wissenschaften
            Portal unterstützt die Deutsche Energie-Agentur
         GmbH (Dena) Unternehmen dabei, ein betriebliches                          Am Samstag, 19. Oktober 2013 findet wieder die „Lange Nacht der
       Energiemanagement einzuführen. Im Zuge der Initiative                        Wissenschaften“ im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen statt. Die
     „EnergieEffizienz“, die vom Bundeswirtschaftsministerium ge-                    bayernweit einmalige Veranstaltung, zu der vor zwei Jahren 30 000
   fördert wird, hat die Dena die Publikation „Handbuch für betrieb-                 Besucher kamen, soll die Leistungen von Forschern und Ingenieu-
 liches Energiemanagement“ herausgegeben und das Internet-Portal                      ren an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen
 www.stromeffizienz.de online gestellt. Hintergrund ist u.a. die Neure-                einer breiten Öffentlichkeit deutlich
gelung des Spitzenausgleichs bei der Energie- und Stromsteuer. Als Vo-                 machen. Von 18 bis 1 Uhr können sich die
raussetzung für die Gewährung des Ausgleichs müssen große Unterneh-                    Gäste durch Vorführungen, Experimente,
men zukünftig eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 bzw. der                       Vorträge und Gespräche einen praxisna-
 bisherigen Norm 16001 oder dem Europäischen Gemeinschaftssys-                        hen Eindruck von der Vielfalt der Wissen-
  tem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung                          schaftsregion Nürnberg verschaffen.
    (EMAS) nachweisen. Kleine und mittlere Unternehmen können                        Unternehmen, die sich an der Wissen-
      ersatzweise ihre Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz audi-                schaftsnacht beteiligen wollen, können sich
        tieren lassen und damit die Basis für die Einführung eines                 bis Freitag, 19. April 2013 bei der Agentur
                                                                                                                                                                                    Foto: iStockphoto.com

           Energiemanagementsystems legen.                  n                    Kulturidee anmelden, die erneut die Organisa-
                                                                                tion übernommen hat.                           n
                                    www.dena.de

                                www.stromeffizienz.de                      Kulturidee, Tel. 0911 81026-0
                                                                          info@kulturidee.de, www.nacht-der-wissenschaften.de

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Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin
SPEKTRUM

Förderprogramme für die regionale Wirtschaft
Mit zahlreichen Förderprogrammen unterstützt das Bayerische Wirtschaftsministerium die regionale Wirtschaft. Die Veranstaltung
„Erfolgreich in Mittelfranken: Potenziale nutzen – Ideen verwirklichen“ am Donnerstag, 21. März 2013 in Bad Windsheim (15 bis
20.30 Uhr im Kur und Kongress-Center) informiert über die Bandbreite der Aktivitäten. Bei dem Symposium, das von Bayerns
Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel eröffnet wird, werden Förderprogramme in folgenden Bereichen vorgestellt: Innovation
und Technologie, Internationalisierung/Außenwirtschaft, Unternehmensnachfolge, Fachkräftesicherung, Investitionen und
Energiewende. Begleitet wird die Veranstaltung von einer Hausmesse, bei der Experten für konkrete Fragen zur Verfügung stehen.
Aussteller sind neben dem Wirtschaftsministerium zahlreiche Institutionen, mit denen die Staatsregierung in der Wirtschaftsförde-
rung zusammenarbeitet (u.a. Regierung von Mittelfranken, IHK, Handwerkskammer, Außenwirtschaftszentrum Bayern, Invest in
Bavaria, LfA Förderbank Bayern, Steuerberaterkammer Nürnberg sowie die Hochschulen Nürnberg und Ansbach).                     n

IHK, Tel. 0911 1335-357,
christian.hartmann@nuernberg.ihk.de, www.ihk-nuernberg.de/erfolgreich-in-mittelfranken

Fit für die Messe                                                            Medizinische Software
Für Unternehmen, die noch wenig Erfahrung im                                 Die Initiative „Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg“ will
Auslandsgeschäft haben, sind bayerische Gemeinschafts-                       die Ausbildung von Entwicklern für medizintechnische Software verbes-
stände ein kostengünstiges Instrument der Markter-                           sern. Die Initiative hat gemeinsam mit den mittelfränkischen Software-
schließung. Das Bayerische Wirtschaftsministerium                            Häusern Infoteam, Method Park und Sepp.Med sowie der Universität
bietet für alle Aussteller auf den Bayern-Ständen ein                        Freiburg einen entsprechenden Ausbildungsstandard entwickelt. Die
Messetraining unter dem Motto „Fit for Fair“ an.                             Qualifizierung, die in Kürze startet, soll Entwicklern und Projektmanagern
Themen sind u.a. Vorbereitung, Durchführung und                              aus kleinen und mittleren Unternehmen die erforderlichen Kenntnisse in
Nachbereitung der Messeteilnahme, Erwartungen der                            Entwicklung, Qualitätssicherung und Zulassungsverfahren medizinischer
Fachbesucher im Ausland sowie interkulturelle Fragen.                        Software vermitteln.
Für 2013 stehen bayernweit Seminare für die Länder                           Hintergrund dieses
Brasilien, China, Indien, Russland, Vereinigte Arabische                     speziellen Ausbildungs-
Emirate und Saudi-Arabien auf dem Programm. Das                              standards sind die hohen
China-Seminar findet am Freitag, 12. April 2013 in der                       Reglementierungen und
IHK Nürnberg für Mittelfranken statt.                 n                      Sicherheitsstandards,

                                                                                                                                                        Foto: iStockphoto.com
                                                                             denen Software-Lösungen
Bayern International, Sieglinde Sautter                                      in der Medizintechnik
Tel. 089 660566-300                                                          unterliegen.              n
ssautter@bayern-international.de

www.bayern-international.de/messetraining                                    www.medical-valley-emn.de

Roboter sicher bedienen
Wie kann man die Navigation von Robotern zuverlässiger, sicherer und autonomer gestalten? Dieser Frage stellten sich Wissenschaft-
ler des Erlanger Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS im Zuge des Forschungsprojektes „Sichere Navigation für
autonome Robotikplattformen“ (Sinafar), das vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert und vor Kurzem abgeschlossen
wurde. Partner waren u.a. EADS, die Universität Würzburg und die Wilkon Systems GmbH & Co. KG in Nürnberg. Ausgangspunkt
der Forschungen waren ferngesteuerte Fluggeräte, die beispielsweise für die Inspektion von Windkraftanlagen eingesetzt werden,
deren Positionsbestimmung jedoch oft ungenau war. Die nun entwickelte Technologie erleichtert den Einsatz von Robotern bei der
Anlagen- und Objektüberwachung (z.B. von Containerhäfen oder Großbaustellen), bei Such- und Rettungseinsätzen sowie bei
anderen Überwachungsaufgaben (z.B. Erkennen von Luftverschmutzungen). Die Technologie stehe nun für den Einsatz in der
Industrie bereit und könne dort für den individuellen Einsatz angepasst werden.                                                n

www.iis.fraunhofer.de/sinafar

                                                                                                                                              03 | 13     9
Die Kunst des Erbsenzählens - Controlling-Report WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 03 |2013 - wim-Magazin
SPEKTRUM

IHK-Gründerpreis 2013
Zum 18. Mal schreibt die IHK Nürnberg für Mittelfranken in diesem Jahr ihren „IHK-Gründerpreis“ aus. Prämiert
werden drei Unternehmerpersönlichkeiten, die sich durch eine innovative und erfolgreiche Firmengründung auszeich-
nen. Bewerben können sich alle IHK-zugehörigen Unternehmen mit Hauptsitz in Mittelfranken, die ihr Geschäft
nach dem 31. Dezember 2007 gestartet haben. Auch Nachfolger oder Firmenübernehmer können teilnehmen.
  Die Gründungsidee kann sich durch eine besondere technische Neuerung, ein originelles Marketing-Konzept
oder eine innovative Form der Unternehmensorganisation auszeichnen. Preiswürdig sind auch Gründer, die
durch ihre Geschäftsidee überdurchschnittlich viele Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen haben. Die
Gewinner erhalten ein Preisgeld von jeweils 10 000 Euro, das von den Sponsoren Astrum IT GmbH (Er-
langen), I.K. Hofmann GmbH (Nürnberg) und Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG (Fürth) bereit gestellt
wird.
  Die Bewerbungsunterlagen müssen bis spätestens Freitag, 22. März 2013 bei der IHK eingegangen sein. Die Preis-
verleihung findet am Donnerstag, 25. Juli 2013 statt.                                                        n

IHK, Tel. 0911 1335-377, yvonne.stolpmann@nuernberg.ihk.de
www.ihk-nuernberg.de/gruenderpreis

Treffen der Energiemanager                                                                                     Messe-Talk
Am Donnerstag und Freitag, 11. und 12. April 2013 treffen sich Energiemanager
                                                                                                               in Hannover
aus verschiedenen Ländern in der Nürnberger IHK zur „4. Internationalen                                        Aktuelle Trends in Mechatronik und Automatisie-
Konferenz für Europäische EnergieManager“. Das in Nürnberg entwickelte                                         rung werden am Dienstag, 9. April 2013 auf der
Praxistraining zum „European EnergyManager“ (Eurem) hat schon weit über                                        Hannover Messe beim Messe-Talk „Integrated
Europa hinaus Interessenten gefunden, Absolventen der Weiterbildung kommen                                     Industry“ diskutiert (11 Uhr, Halle 9/Stand C80).
u.a. aus Ägypten, Argentinien, Brasilien, Chile, Uruguay und China. Bei der                                    Veranstalter sind das „Automation Valley Nord-
Konferenz in Nürnberg, die simultan ins Englische übersetzt wird, werden in                                    bayern“, der Cluster Mechatronik & Automation,
zwölf Workshops u.a. folgende Themen diskutiert: Druckluft, Beleuchtung,                                       die Wieland Electric GmbH aus Bamberg und die
Lüftungs- und Klimatechnik, Wärmerückgewinnung sowie Heiz- und Prozess-                                        IHK Nürnberg für Mittelfranken. Auf dem Stand
wärme. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist wieder die Verleihung der „Eurem-                                   von Wieland Electric sprechen Vertreter von
Awards“ für hervorragende Projektarbeiten der Energie-Manager.              n                                  Unternehmen der Automatisierungsbranche über
                                                                                                               neue technologische Entwicklungen.                n
IHK, Tel. 0911 1335-299 oder -204
robert.schmidt@nuernberg.ihk.de, andreas.horneber@nuernberg.ihk.de                                             IHK, Tel. 0911 1335-203
www.eurem.net, www.energiemanager.ihk.de                                                                       tina.engelmann@nuernberg.ihk.de

                                                                                                                          QR-Codes in WiM
                                                            CAST                                                          In der WiM sind so­genannte QR-Codes
                                                                                                                          („Quick Response-Codes“) abgedruckt.
                                                                                                                          Damit können Sie mit Ihrem Smart-
                                                                                                                          phone schnell und bequem weiterfüh-
                                       Die Themen im März 2013
                                                                                                                          rende Informationen und Videos aus
                                        unter www.ihk-nuernberg.de
                                                                                                                          unserem Web-Angebot abrufen.
                                              IHK-Konjunkturklima
                                               Wirtschaftspartner Mexiko                                                  So funktioniert es:
                                               WiM-Special:
                                                                                                                          1. App im Software-Portal Ihres
                                               Finanzierung | Versicherung                                                Smartphone-Herstellers herunterladen.
                                                                                                                          2. QR-Code mit der App abfotografie-
                                               Frauen als Nachfolger
                                                                                                                          ren. Dann werden Sie automatisch auf
                                              Internet wird lokal                          Neu! Jetzt das WiMcast
                                                                                                                          unser Web-Angebot weitergeleitet.
                                                                                           direkt auf Ihrem Smart-
                                                                                                                             Bitte beachten Sie, dass bei der
                                                                                           phone ansehen, siehe
                                                                                                                          Übertragung von Videos je nach Tarif
                                       Die Moderatorin wird ausgestattet von Breuninger.   nebenstehende Anleitung
                                                                                                                          hohe Kosten entstehen können.       n

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GERD BAUER

BIC Business

                    03 | 13   11
Foto: Almgren/Fotolia.com

IHK-Konjunkturklimaindex

Unternehmen erwarten
leichte Belebung im Frühjahr
Die mittelfränkische Wirtschaft ist mit vorsichtigem Optimismus
in das neue Jahr gestartet. Die Betriebe wollen in den nächsten
Monaten Personal aufbauen und mehr investieren.

D
       ie positive Grundhaltung, die die Un-    sein solides Niveau und liegt nur geringfügig    der leicht an: Rund ein Drittel der Unterneh-
       ternehmen aus Industrie, Handel und      unter den Ergebnissen der Umfrage im             men plant, ihre Investitionsausgaben in den
       Dienstleistungen im Herbst gezeigt ha-   Herbst 2012. Insgesamt deuten die Ergebnis-      kommenden Monaten auszuweiten. Die Be-
ben, setzt sich im aktuellen Kulturklimaindex   se der Frühjahrsumfrage auf eine leichte Bes-    triebe seien also zunehmend bereit, ihr Kapi-
der IHK Nürnberg für Mittelfranken fort:        serung, allerdings nicht auf ein kraftvolles     tal für Innovationen und neue Arbeitsplätze
Nach wie vor berichten neun von zehn Be-        Durchstarten in den nächsten Monaten hin,        einzusetzen. Dies sei ein wesentlicher Stütz-
trieben von einer gleichbleibenden oder ver-    fasste IHK-Präsident Dirk von Vopelius die       pfeiler der Binnenkonjunktur, so IHK-Volks-
besserten Geschäftslage. Von einer allzu        Ergebnisse zusammen. Diese Einschätzung          wirtin Dr. Maike Müller-Klier.
schwungvollen Entwicklung in den kommen-        deckt sich mit den Prognosen der Wirtschafts-
den Monaten geht die mittelfränkische Wirt-     institute für 2013, die sich zuletzt bei rund    Arbeitsmarkt
schaft jedoch derzeit noch nicht aus. Zwei      einem Prozent Wachstum bewegt haben.
Drittel der befragten Unternehmen erwarten                                                       Nach Einschätzung der Unternehmen wird
eine konstante Geschäftsdynamik, diese ist in   Investitionen                                    das Klima am Arbeitsmarkt auch 2013 freund-
der Gesamttendenz leicht positiv. Mit einem                                                      lich bleiben. Trotz der Wachstumsschwäche
Wert von 111,6 hält der Indikator für die       Die Investitionsbereitschaft der mittelfränki-   zum Jahreswechsel plant jedes fünfte Unter-
wirtschaftliche Entwicklung Mittelfrankens      schen Wirtschaft steigt zu Jahresbeginn wie-     nehmen in Mittelfranken, mehr Personal ein-

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BERICHTE | ANALYSEN

                                                                                                                                                                                                                                        schätzung der Geschäftslage hat sich zwar ge-                                                                                                                                                               sem Schwung gehen die Betriebe der unter-
                                                                                                                                                                                                                                        genüber Herbst 2012 deutlich verschlechtert,                                                                                                                                                                nehmensnahen Dienstleistungen auch über-
                                                                                                                                                                                                                                        liegt aber weiterhin auf gutem Niveau. Nach                                                                                                                                                                 wiegend positiv in die Zukunft, jedes fünfte
                                                                                                                                                                                                                                        wie vor gibt es kaum Bauunternehmen, die                                                                                                                                                                    Unternehmen erwartet in den kommenden
                                                                                                                                                                                                                                        von einer Verschlechterung des Baugeschäfts                                                                                                                                                                 Monaten weitere Wachstumsimpulse. Die so-
                                                                                                                                                                                                                                        berichten (vier Prozent), allerdings verschie-                                                                                                                                                              liden Aussichten der Branche sind verbunden
   IHK-Konjunkturklima Jahresbeginn 2013                                                                                                                                                                                                ben sich die Mehrheiten von einer guten (35                                                                                                                                                                 mit einem erhöhten Personalbedarf: Jedes
                                                                                                                                                                                                                                        Prozent) hin zu einer befriedigenden Bewer-                                                                                                                                                                 dritte Unternehmen aus der Branche plant,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    in den kommenden Monaten weiteres Perso-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nal einzustellen. Damit wird der Ruf nach
                                                                                       Konjunktur-Entwicklung                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       geeigneten Fachkräften in der Dienstleis-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    tungsbranche lauter.
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  40                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Auf anhaltend hohem Niveau ist Stimmung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Lage                                                                        + 31   auch bei den Betrieben der verbraucherna-
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  20                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                hen Dienstleistungen, allen voran beim Ho-
  10                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                tel- und Gaststättengewerbe. Kaum ein Un-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erwartungen
    0                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        +2     ternehmen der Branche konnte in den ver-
  -10                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               gangenen Monaten eine Verschlechterung
  -20                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               der Geschäfte feststellen, lediglich die Reise-
  -30                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               branche hätte sich etwas mehr Dynamik in
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    den Wintermonaten gewünscht. Nach derart
                                                                                                                                                                                                                                                        Herbst 2009
                                            Herbst 2005

                                                                                              Herbst 2006

                                                                                                                                                Herbst 2007

                                                                                                                                                                                                  Herbst 2008

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Herbst 2010

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Herbst 2011

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Herbst 2012
        Jahresbeginn 2005

                                                          Jahresbeginn 2006

                                                                                                            Jahresbeginn 2007

                                                                                                                                                              Jahresbeginn 2008

                                                                                                                                                                                                                Jahresbeginn 2009

                                                                                                                                                                                                                                                                      Jahresbeginn 2010

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Jahresbeginn 2011

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Jahresbeginn 2013
                            Frühjahr 2005

                                                                              Frühjahr 2006

                                                                                                                                Frühjahr 2007

                                                                                                                                                                                  Frühjahr 2008

                                                                                                                                                                                                                                        Frühjahr 2009

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Frühjahr 2010

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Frühjahr 2011

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Jahresbeginn 2012

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Frühjahr 2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    guten Geschäften ist der Blick des Dienstleis-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    tungssektors in die Zukunft jedoch eher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    skeptisch: Die Branche erwartet zwar mehr-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    heitlich eine stabile Entwicklung, jedes fünfte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Unternehmen äußert aber die Befürchtung,
                                                                                                                                                                                                                                        tung (61 Prozent). Nach einer längeren Phase                                                                                                                                                                dass die Geschäfte zurückgehen. Erfreulich
                                                                                                                                                                                                                                        mit intensiver Bautätigkeit im privaten und                                                                                                                                                                 dabei dennoch: Über 80 Prozent der Unter-
                                                                                                                                                                                                                                        staatlichen Sektor erwarten die Baubetriebe                                                                         GS – Standortpolitik und Industrie- und Handelskammer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    nehmen planen, die Investitionsausgaben
    Dr. Maike Müller-Klier
                                                                                                                                                                                                                                    2
                                                                                                                                                                                                                                        für die kommenden Monate keine größeren                                                                             Unternehmensförderung Nürnberg für Mittelfranken
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    aufrecht zu erhalten oder sogar zu erhöhen.
                                                                                                                                                                                                                                        Zuwächse für ihr Geschäft. Jedes dritte Un-
                                                                                                                                                                                                                                        ternehmen aus der Bauwirtschaft rechnet zu-                                                                                                                                                                 Ausblick für die nächsten Monate
                                                                                                                                                                                                                                        nächst mit einem Rückgang der Bauproduk-
                                                                                                                                                                                                                                        tion, was im Winterhalbjahr auch saisonbe-                                                                                                                                                                  Zu Jahresbeginn 2013 herrscht in der mittel-
                                                                                                                                                                                                                                        dingt ist. Trotzdem steigen die Investitions-                                                                                                                                                               fränkischen Wirtschaft gute Stimmung, ob-
                                                                                                                                                                                                                                        und Beschäftigungspläne der Bauwirtschaft                                                                                                                                                                   wohl die vergangenen Monate von deutli-
zustellen. Denn obwohl der Arbeitsmarkt et-                                                                                                                                                                                             wieder leicht an, was für eine stabile Entwick-                                                                                                                                                             chen Verunsicherungen wegen der Euro-Kri-
was schwächer tendiert, wollen sich die Be-                                                                                                                                                                                             lung in den kommenden Monaten spricht.                                                                                                                                                                      se und der weltweiten Wachstumsflaute ge-
triebe angesichts des zunehmenden Wettbe-                                                                                                                                                                                                  Die mittelfränkischen Handelsbetriebe be-                                                                                                                                                                prägt waren. Die Wirtschaft hierzulande ist
werbs um Fachkräfte die dringend benötig-                                                                                                                                                                                               urteilen die Geschäftslage zu Jahresbeginn 2013                                                                                                                                                             im Gegensatz zu einigen europäischen Nach-
ten Mitarbeiter sichern.                                                                                                                                                                                                                etwas schlechter als im Herbst vergangenen                                                                                                                                                                  barländern nicht in eine Rezession gerutscht
   Die Industrieunternehmen in Mittelfran-                                                                                                                                                                                              Jahres, insgesamt aber überwiegend positiv.                                                                                                                                                                 und hat sich in einem schwierigen Umfeld als
ken melden weiterhin mehrheitlich gute Ge-                                                                                                                                                                                              Der Blick auf die Geschäftsentwicklung in                                                                                                                                                                   stabil und solide erwiesen. Nach der konjunk-
schäfte. Nach wie vor zeigen sich fast 90 Pro-                                                                                                                                                                                          den kommenden Monaten fällt dagegen we-                                                                                                                                                                     turellen Abkühlung im vergangenen Herbst
zent der Betriebe zufrieden mit der aktuellen                                                                                                                                                                                           nig optimistisch aus. Zwar erwarten rund 70                                                                                                                                                                 befindet sich die regionale Wirtschaft derzeit
Geschäftslage, nur jedes zehnte Unternehmen                                                                                                                                                                                             Prozent der befragten Unternehmen eine                                                                                                                                                                      in einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung.
der Branche berichtet von einer Verschlechte-                                                                                                                                                                                           konstante Entwicklung, jedes fünfte Unter-                                                                                                                                                                     Insgesamt aber mehren sich die Hinweise,
rung. Insgesamt hält die Industrie das gute                                                                                                                                                                                             nehmen aber rechnet mit ungünstigeren Ge-                                                                                                                                                                   dass die mittelfränkische Wirtschaft im ers-
Niveau der Herbstbefragung. Aktuell regis-                                                                                                                                                                                              schäften, wodurch der Saldo der Geschäftser-                                                                                                                                                                ten Halbjahr 2013 wieder wächst. Darauf
trieren die Industriebetriebe einen leichten An-                                                                                                                                                                                        wartungen erstmals seit der Krise wieder in                                                                                                                                                                 deuten die konjunkturellen Frühindikatoren
stieg der Auftragseingänge aus dem In- und                                                                                                                                                                                              den negativen Bereich wandert. Der Handel                                                                                                                                                                   hin, insbesondere die steigende Investitions-
Ausland, wobei die stärksten Zuwächse aus                                                                                                                                                                                               als binnenwirtschaftlich geprägte Branche                                                                                                                                                                   bereitschaft der mittelfränkischen Wirtschaft
Nordamerika und Asien stammen. Von der                                                                                                                                                                                                  profitierte in den vergangenen Monaten vom                                                                                                                                                                  und die wachsende Zuversicht der Konjunk-
Euro-Zone gehen erwartungsgemäß kaum                                                                                                                                                                                                    robusten Arbeitsmarkt und von den steigen-                                                                                                                                                                  turlokomotive Industrie. Zudem haben sich
Impulse für das Exportgeschäft der Industrie                                                                                                                                                                                            den Konsumausgaben. Die Zeit der Aufholef-                                                                                                                                                                  die Exportaussichten zu Jahresbeginn wieder
aus, hier berichtet jedes dritte Unternehmen                                                                                                                                                                                            fekte scheint vorbei, so die Einschätzung der                                                                                                                                                               aufgehellt, nicht zuletzt wegen der besseren
sogar von einem Rückgang. Dessen ungeach-                                                                                                                                                                                               Handelsbetriebe, die dennoch in den kommen-                                                                                                                                                                 Wirtschaftsprognosen für China. Trotz beste-
tet erweist sich die Industrie als Wachstums-                                                                                                                                                                                           den Monaten verstärkt investieren wollen.                                                                                                                                                                   hender Planungsrisiken, wie den anhalten-
motor: Die Erwartungen der mittelfränki-                                                                                                                                                                                                   Die Stimmung bei den unternehmensna-                                                                                                                                                                     den Unruhen und Bürgerkriegen im Nahen
schen Industriebetriebe sind so optimistisch                                                                                                                                                                                            hen Dienstleistern ist anhaltend positiv: Je-                                                                                                                                                               Osten oder dem Kurs der US-amerikanischen
wie schon lange nicht mehr. Auch die expan-                                                                                                                                                                                             des zweite Unternehmen berichtet von einer                                                                                                                                                                  Wirtschaftspolitik, lässt die Unsicherheit
siven Investitionspläne sprechen für mehr                                                                                                                                                                                               Verbesserung der Geschäftslage. Überaus zu-                                                                                                                                                                 spürbar nach. Die Unternehmen agieren wie-
Schwung in den kommenden Monaten.                                                                                                                                                                                                       frieden mit den aktuellen Geschäften gibt                                                                                                                                                                   der zuversichtlicher.                      n
   Der mittelfränkische Bausektor befindet                                                                                                                                                                                              sich die Informations- und Kommunikati-
sich nach einem starken Geschäft im Herbst                                                                                                                                                                                              onswirtschaft, aber auch die Immobilien-                                                                                                                                                                    IHK, Tel. 0911 1335-376
aktuell in einer Konsolidierungsphase. Die Ein-                                                                                                                                                                                         wirtschaft ist in bester Stimmung. Mit die-                                                                                                                                                                 maike.mueller-klier@nuernberg.ihk.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           03 | 13   13
BERICHTE | ANALYSEN

                        AuSSenhandel

                        Exporteure halten Kurs
                        Trotz des unruhigen Fahrwassers der Weltkonjunktur werden die
                        deutschen Ausfuhren auch im Jahr 2013 kräftig wachsen. Das ist das Ergebnis der
                        DIHK-Studie „Going International“.
Foto: iStockphoto.com

                        I
                           m vergangenen Jahr legten die deutschen      schen Unternehmen ihr Engagement auf den           USA betrifft. Dort lauert nach Auffassung des
                           Exporte um etwa vier Prozent zu. Der         Märkten außerhalb Europas aus und können           DIHK allerdings auch eine der größten Ge-
                           Deutsche Industrie- und Handelskam-          damit die Flaute im Euro-Raum überkom-             fahren für die Weltwirtschaft, weil die Haus-
                        mertag (DIHK) geht davon aus, dass im lau-      pensieren. Die Länder in Europa sind laut          haltsprobleme des Landes immer noch weit
                        fenden Jahr mit einem ähnlich hohen Zu-         DIHK zwar dabei, Reformmaßnahmen um-               von einer Lösung entfernt seien. Der ständige
                        wachs zu rechnen ist. Diesen Schluss zieht er   zusetzen. Es sei aber noch zu früh, als dass       politische Theaterdonner in Washington ver-
                        aus der aktuellen Unternehmensbefragung,        davon nennenswerte Impulse für die deut-           unsichere nicht nur die Unternehmen in den
                        an der über 2 500 Außenhandelsunterneh-         sche Außenwirtschaft ausgehen könnten.             USA, sondern färbe auf die gesamte Welt-
                        men teilgenommen hatten. Der Optimismus            Die besten Geschäftschancen sehen die Un-       wirtschaft ab. Kommt es zu keiner tragbaren
                        hat vor allem zwei Gründe: Zum einen nimmt      ternehmen im laufenden Jahr der Umfrage            Einigung, drohen den USA nach Meinung
                        das internationale Engagement der deut-         zufolge in Asien. Aber auch ganz neue Wachs-       des DIHK eine Rezession und der deutschen
                        schen Wirtschaft insgesamt zu, weil immer       tumsmärkte werden erschlossen, so kommen           Außenwirtschaft erhebliche Kratzer.
                        mehr Unternehmen exportieren sowie Toch-        jetzt Teile Afrikas in den Fokus der Exportun-       Nicht nur die unsichere wirtschaftliche Si-
                        terunternehmen oder Repräsentanzen im Aus-      ternehmen. Sehr optimistisch sind die Unter-       tuation des Schwergewichts USA und die an-
                        land betreiben. Zum anderen bauen die deut-     nehmen derzeit, was ihre Geschäfte mit den         dauernde Krise im Euro-Raum belasten die

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BERICHTE | ANALYSEN

Weltwirtschaft, sondern auch immer neue
Handelshemmnisse. Mehr als ein Drittel der      Hermesdeckungen
deutschen Betriebe berichtet von einer Zu-
nahme der Barrieren im internationalen Aus-
tausch, insbesondere in Lateinamerika werde
                                                Sichere Exporte
das Umfeld immer schwieriger. Die Liste der     Die Bundesregierung sicherte im vergan-       Exportgarantien im vergangenen Jahr auf
Tricks, um sich ausländische Konkurrenz vom     genen Jahr deutsche Ausfuhren in Höhe         Exporte in Schwellen- und Entwicklungs-
Leib zu halten bzw. ausländisches Know-how      von 29,1 Mrd. Euro mit Exportkreditga-        länder. Die größten Deckungsvolumina in
abzuschöpfen, ist lang: Sie reicht in vielen    rantien (sogenannte Hermesdeckungen)          2012 entfielen auf Russland (3,2 Mrd.
Ländern von neuen Anforderungen in punk-        ab. Dies sind „Versicherungen“ für Export-    Euro), gefolgt von China (2,1 Mrd. Euro)
to Zertifizierungen, Sicherheitsstandards und   geschäfte, mit denen ein Zahlungsausfall      und der Türkei (2,1 Mrd. Euro).
Genehmigungsverfahren bis zum Zwang, ei-        aus wirtschaftlichen oder politischen Grün-      Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp
nen oft relativ hohen Anteil der Produkte vor   den abgesichert wird. Die Summe des Jah-      Rösler erklärte, dass die Hermesdeckungen
Ort im Zielland herzustellen.                   res 2012 liegt nur knapp unter den Spitzen-   ein optimales Instrument der Außenwirt-
   Der DIHK setzt sich deshalb nachdrück-       werten der Vorjahre und ist der dritthöchs-   schaftsförderung seien. Dieses Angebot be-
lich für den weltweiten Freihandel ein und      te Wert in der Geschichte der Hermesde-       lastet den Steuerzahler nicht, weil es sich
erklärt, dass die aktuelle Doha-Welthandels-    ckungen. Dies teilte die Euler Hermes         selbst trage. Im Jahr 2012 hätten die Her-
runde zu einem Erfolg werden müsse. Allein      Deutschland AG mit Sitz in Hamburg mit,       mesdeckungen unter dem Strich mit ei-
ein Abschluss der Doha-Runde könnte der         die zusammen mit der Pricewaterhouse-         nem Jahresüberschuss von 383,8 Mio. Euro
deutschen Exportwirtschaft ein zusätzliches     Coopers AG (PwC) im Auftrag und für           abgeschlossen, der dem Bundeshaushalt
Wachstum von einem Prozentpunkt besche-         Rechnung der Bundesrepublik Deutsch-          gutgeschrieben worden sei.
ren. Würde die EU ihre derzeitigen Verhand-     land die Exportkreditgarantien bearbeitet.       Euler Hermes erwartet auch in diesem
lungen über Freihandelsabkommen, die               Dieses Instrument, das es seit mehr als    Jahr ein hohes Geschäftsvolumen. Man
über Doha hinausgehen, zügig abschließen,       60 Jahren gibt, hilft den deutschen Expor-    stelle eine weiter steigende Nachfrage nach
käme ein weiterer Prozentpunkt hinzu,           teuren bei der Erschließung neuer Märkte,     Absicherungen für Geschäfte in Entwick-
schätzt der DIHK.                          n   in denen besonders große Risiken für Zah-     lungs- und Schwellenländern fest.        n
                                                lungsausfälle bestehen. Deshalb bezogen
                                                sich auch rund 88 Prozent der staatlichen

      E
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www.ihk-nuernberg.de/going-international

                          in neues Seminar-Zentrum auf 1200 m
                                                                                                                    o
                      „Das Berghaus-Spitzingsee“                                                             Tagen w ub
                                                                                                                   rla
                                                                                                           andere U n!
                                                                                                              mache

                                                                                                                 Seminare
                                                                                                                 Events
                                                                                                                 da:nova
                                                                                                                 Gesundheits-
                                                                                                                 Seminare
                                                                                                                 Infobroschüre
                                                                                                                   einfach unter
                                                                                                                    www.berghaus-
                                                                                                                      spitzingsee.de
                                                                                                                       downloaden

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                                                                                                         Sandra Möllendorf
                                                                                                         Von-Weber-Straße 64
                                                                                                         91074 Herzogenaurach
                                                                                                         Tel. +49 (0) 174.381 42 91
                                                                                                         info@berghaus-spitzingsee.de
                                                                                                         www.berghaus-spitzingsee.de

                          Berghaus-Spitzingsee

                                                                                                                                03 | 13   15
Foto: Dan Talson/Fotolia.com

Mexiko

Weltmeister im Freihandel
Das lateinamerikanische Land wird oft unterschätzt, doch nach den USA und Kanada
ist es die drittgrößte Handelsmacht auf dem Kontinent. Vor allem als Ausgangspunkt für
Exporte eröffnet Mexiko auch Chancen für deutsche Unternehmen.

D
       ie Potenziale Mexikos werden nicht                  mit Nordamerika verknüpft ist, laut Weber     Exporte in die USA geschätzt wird. Etwa 80
       voll genutzt“, meinte Christian Weber,              ein „Weltmeister im Freihandel“. Mexiko hat   Prozent der mexikanischen Ausfuhren gin-
       Repräsentant des Freistaats Bayern in               zwölf Freihandelsabkommen mit 45 Ländern      gen 2012 in das nördliche Nachbarland. We-
Mexiko, bei einer IHK-Veranstaltung in                     abgeschlossen. Wichtig für Deutschland ist    ber ermunterte deshalb bayerische Betriebe,
Nürnberg. Das Land sei in puncto Wirt-                     das Kooperationsabkommen Mexikos mit          „die ihre Wertschöpfungskette ergänzen wol-
schaftskraft mit derjenigen der viel zitierten             der EU, in das ein Freihandelsabkommen        len“, Mexiko zum einen als Vertriebsplatt-
BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien                  eingebettet ist. Zudem hat sich Mexiko ge-    form und zum anderen als Produktions-
und China) vergleichbar, beim Handelsvolu-                 meinsam mit Kanada und den USA zum            standort zu nutzen.
men sei Mexiko im Jahr 2012 sogar noch vor                 Nordamerikanischen Freihandelsabkommen           Die Audi AG macht dies gerade vor: Sie er-
Brasilien gelegen.                                         (Nafta) zusammengeschlossen.                  richtet im mexikanischen Puebla ihre erste
   Außerdem ist das Land, das zu Lateiname-                  Dies ist ein wichtiger Grund, warum Mexi-   Produktionsstätte auf dem amerikanischen
rika zählt, aber wirtschaftlich besonders stark            ko von vielen Unternehmen als Plattform für   Kontinent und will dort ihren Geländewagen

                               Die beste Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Heißwasserfunktion heißt cop-star
                               und kommt aus Erlangen · Tel. 0 91 31 / 68 52 68 · www.ingenieurgesellschaft-hoecker.de
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BERICHTE | ANALYSEN

                                                                                                               Ausschreibungen für Projekte in den Berei-
                                                                                                               chen Infrastruktur und Gesundheitssektor
                                                                                                               beteiligen, berichtete Weber, dessen Büro bei
                                                                                                               der Deutsch-Mexikanischen Industrie- und
                                                                                                               Handelskammer in Mexiko-Stadt angesiedelt
                                                                                                               ist. Die Bereitschaft der öffentlichen Hand sei
                                                                                                               gewachsen, Konzessionen zum Beispiel beim
                                                                                                               Eisenbahnbau, zu vergeben.
                                                                                                                  Die Sicherheitsprobleme, die sich aus dem
                                                                                                               mexikanischen Drogenkrieg ergeben, schät-
                                                                                                               zen die ausländischen Unternehmen offen-
                                                                                                               sichtlich nicht als großes Hemmnis ein. Man
                                                                                                               müsse lediglich die unsicheren Gebiete ken-
                                                                                                               nen und darauf achten, wohin man in Mexi-
                                                                                                               ko gehe, meinte ein Tagungsteilnehmer. We-
                                                                                                               ber geht zudem davon aus, dass die neue
                                                                                                               mexikanische Regierung das Kriminalitäts-
                                                                                                               problem besser in den Griff bekommen
                                                                                                               kann.

                                                                                                               Deutsches Know-how gefragt

                                                                                                               Deutsche Unternehmen sind in Mexiko sehr
                                                                                                               geschätzt, sie haben ein besseres Image als die
                                                                                                               US-Amerikaner, meinte Dr. Marcus Felsner
                                                                                                               von Rödl & Partner. Das internationale Bera-
                                                                                                               tungs- und Prüfungsunternehmen mit Sitz in
                                                                                                               Nürnberg unterhält seit 1977 Büros in Mexi-
                                                                                                               ko und ist selbst ein Beispiel für ein Dienst-
                                                                                                               leistungsunternehmen, das erfolgreich in
                                                                                                               Mexiko investiert hat. 25 deutsche und mexi-
                                                                                                               kanische Mitarbeiter sind in Mexiko-Stadt
                                                                                                               und in Puebla derzeit vor allem für Investo-
                                                                                                               ren aus dem deutschen Sprachraum tätig.
                                                                                                                  Wenn ein deutsches Unternehmen sich
                                                             Der Zócalo, der zentrale Platz in Mexiko-Stadt.   neu in Mexiko engagiert, gilt es besonders auf
                                                                                                               interkulturelle Klippen zu achten, sonst rückt
                                                                                                               ein möglicher Geschäftserfolg schnell in wei-
Q5 vor allem für den Export in die USA her-                    Beispiel in der mexikanischen Stadt Fresnillo   te Ferne. Wer in Mexiko verhandelt, sollte
stellen. Bis im Jahr 2016 die ersten Autos vom                 ein eigener Industriepark betrieben, in dem     den mexikanischen Kommunikationsstil
Band rollen, will der Autohersteller nach ei-                  moderne und kostengünstige Produktions-         kennen, wie Katrin Sihling von Sihling Inter-
genen Angaben bis zu zwei Mrd. Euro in den                     flächen zur Verfügung stehen. Entrada küm-      cultural Communication in München mahn-
neuen Standort investieren. Solche Großpro-                    mert sich um alle juristischen und prakti-      te. Ein kleines Beispiel: In Mexiko gehört es
jekte ziehen nach Worten Webers erfahrungs-                    schen Belange beim Aufbau der Produktion        zum guten Benehmen, Gesprächspartner mit
gemäß auch ausländische Zulieferunterneh-                      und beim Transport der Exportgüter über die     ausgestrecktem und nicht mit angewinkel-
men an, für die sich damit gute Geschäfts-                     Grenze in die USA.                              tem Arm zu begrüßen. Dadurch signalisiere
chancen in Mexiko ergeben.                                        Nicht nur als Ausgangspunkt für Exporte      man ein herzliches Entgegenkommen. Allge-
                                                               ist Mexiko interessant, sondern auch wegen      mein gebe es in Mexiko auch mehr Körper-
Industrieparks für den Export                                  des Binnenmarktes mit seinen 115 Mio. Ein-      kontakt: Man könne einem Mann zur Begrü-
                                                               wohnern, zu dem eine sehr kaufkräftige          ßung zusätzlich auch kurz auf die Schulter
Doch auch kleinere Unternehmen, die nicht                      Oberschicht und eine wachsende Mittel-          klopfen oder einer Frau einen Wangenkuss
das wirtschaftliche Potenzial und das Außen-                   schicht gehören. Zunehmend bedeutsam ist        geben – aber nur einmal auf die linke Wange.
wirtschafts-Know-how wie Audi haben, kön-                      das lateinamerikanische Land als Markt für         Derzeit sind insgesamt mehr als 1 000
nen sich in Mexiko engagieren, wie Wolfgang                    Industriegüter, so sind mexikanische Unter-     deutsche Unternehmen in Mexiko aktiv. Laut
E. Meier, Europa-Repräsentant der US-ame-                      nehmen aus den Bereichen Metallindustrie,       Armin Siegert, Leiter des IHK-Geschäftsbe-
rikanische Entrada Group, erläuterte. Für                      Baustoff- und Bauindustrie, Lebensmittelin-     reichs International, haben rund 100 Unter-
Unternehmen, die in Mexiko produzieren                         dustrie sowie Erdöl- und Gasgewinnung sehr      nehmen aus Mittelfranken dauerhafte Enga-
und von dort auch nach Nordamerika expor-                      an ausländischen Technologien interessiert.     gements in Mexiko wie beispielsweise Pro-
tieren wollen, bietet Entrada sogenannte                       Mit guten Erfolgsaussichten können sich         duktionsstätten, Niederlassungen oder Joint-
Shelter-Dienstleistungen an. So wird zum                       ausländische Anbieter mittlerweile auch an      Ventures.                                sm. n

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BERICHTE | ANALYSEN

                        nachfolge

                        Tochter-Unternehmen
                        im wörtlichen Sinne
                        Bei der familieninternen Übergabe von Betrieben kommen meist die Söhne
                        zum Zuge. Doch schon aus demografischen Gründen ist absehbar,
                        dass der Anteil der Frauen steigen wird. Von Kerstin Ott

                        D
                               ie erfolgreiche Nachfolgeregelung ge-      reitschaft der Kinder abnimmt, das elterliche     hinter jeder dritten Existenzgründung steht
                               hört zu den größten Herausforderun-        Unternehmen fortzuführen. Aber dieser Um-         eine Frau. Demgegenüber sind Frauen beim
                               gen, die ein Familienunternehmen zu        stand hat in der Praxis offensichtlich noch       Thema Unternehmensnachfolge unterreprä-
                        bewältigen hat. Nach Schätzungen des Insti-       nicht dazu geführt, dass die Töchter stärker      sentiert.
                        tuts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn      als bisher in die Nachfolgeplanung einbezo-          Doch die Zeiten ändern sich langsam,
                        mussten und müssen zwischen 2010 und              gen werden.                                       wie die Entwicklung der vergangenen Jahre
                        2014 rund 110 000 deutsche Unternehmen                                                              zeigt: Nach einer aktuellen Erhebung der
                        mit insgesamt rund 1,4 Mio. Beschäftigten         Althergebrachte Vorstellungen                     Intes Akademie stehen heute immerhin in
                        ihre Nachfolge gestalten. Auf das Jahr gerech-                                                      einem Viertel aller Familienbetriebe Frau-
                        net entspricht dies etwa 22 000 Betrieben mit     Selbst Experten sind überrascht, wie alther-      en an der Spitze der Geschäftsführung. Das
                        insgesamt 287 000 Beschäftigten, die auf-         gebracht die Vorstellungen der Nachfolgere-       Gros der weiblichen Führungskräfte trat
                        grund von Alter, Krankheit oder Tod des bis-      gelung auch bei ansonsten nüchtern kalkulie-      eigenen Angaben zufolge erst nach 1995 in
                        herigen Firmenchefs auf eine erfolgreiche         renden und nach modernsten Management-            die Geschäftsführung der befragten Firmen
                        Nachfolgeregelung hoffen. Vielen Unterneh-        Methoden geführten Unternehmern sind.             ein. Je größer das Familienunternehmen,
                        mern liegt daran, ihren Betrieb in Familien-      Töchter kommen oft nur dann zum Zug,              desto geringer die Zahl der Frauen in Lei-
                        hand zu belassen. Doch obwohl junge Frauen        wenn kein männlicher Nachfolger zur Verfü-        tungsfunktionen. In sehr großen, inhaber-
                        heute sehr gut qualifiziert sind, Manage-         gung steht. Trotz prominenter Beispiele ge-       geführten Betrieben sind Frauen in Ge-
                        ment- und Führungsqualitäten mitbringen           lungener Töchternachfolge sind die weibli-        schäftsführung bzw. Vorstand ähnlich stark
                        und es durchaus prominente Erfolgsbeispiele       chen Nachkommen oft nicht die Wunsch-             unterrepräsentiert wie in den Dax 30-Un-
                        gibt, spielen Töchter in den Nachfolgeplänen      kandidatinnen, sondern mehr „Notlösung“,          ternehmen. Karriere mit Familie, das hal-
                        der Eltern immer noch eine eher untergeord-       um das Unternehmen nicht an einen exter-          ten viele noch immer für ein wesentliches
                        nete Rolle. Nur etwa jedes zehnte Familien-       nen Interessenten veräußern zu müssen.            Hindernis für einen Anstieg der Zahl von
                        unternehmen wird tatsächlich von einer            Nicht, dass Frauen in Familienunternehmen         Frauen in Führungspositionen.
                        Tochter übernommen. 80 Prozent der inter-         traditionell keine Rolle spielen würden. Im          Zwar melden in den letzten Jahren erfreuli-
                        nen oder externen Nachfolger sind männlich.       Gegenteil: Oft leisten Unternehmerfrauen          cherweise immer mehr Töchter ihren An-
                          Damit wird ein großes Potenzial ver-            unverzichtbare Arbeit, meist jedoch ohne          spruch auf die Geschäftsführung an bzw.
                        schenkt: Denn während 75 Prozent der Un-          klar definierte, rechtliche Stellung und gerne    trauen sich, ein Unternehmen zu erwerben,
                        ternehmer auf eine familieninterne Überga-        im Hintergrund. Dabei waren Frauen noch           aber die Zahl ist noch gering. Dies hängt nicht
                        be hoffen, findet diese nur in 46 Prozent aller   nie so gut qualifiziert wie heute. Mehr als die   selten damit zusammen, dass Frauen bisher
                        Fälle auch tatsächlich statt. Diese Zahl wird     Hälfte aller Studierenden an Hochschulen          zu wenig sensibilisiert für diese Themen sind.
                        laut Schätzungen weiter sinken, weil die Be-      und Universitäten ist weiblich. Die Erwerbs-      Viele kennen die Möglichkeit einer Nachfol-
                                                                          quote der Frauen liegt bei 64 Prozent und         gegestaltung mittels Management-Buy-In
                                                                                                                            oder Management-Buy-Out nicht. Hier liegt
                                                                                                                              ein großes Potenzial brach, das schon des-
                                                                                                                                 halb besser genutzt werden muss, weil
                                                                                                                                  der demografische Wandel die Nach-
                                                                                                                                    folgeproblematik weiter verschärfen
                                                                                                                                     wird. Sollen also mehr Frauen Lei-
                                                                                                                                      tungsfunktionen in Familienbetrie-
                                                                                                                                      ben einnehmen, müssten die Vor-
                                                                                                                                       aussetzungen und das Vertrauen
                                                                                                                                        hierfür verbessert werden. Dies be-
                                                                                                                                        ginnt bei umfassender Informati-
                                                                                                                                       on über die Möglichkeiten der
                                                                                                                                    Nachfolge und endet bei einer besse-
                                                                                                                                  ren Kinderbetreuung.                  n

                                                                                                                                      Kerstin Ott ist Partnerin und Proku-
                                                                                                                                          ristin der seneca Corporate Fi-
                                                                                                                                               nance GmbH in Nürnberg
Foto: iStockphoto.com

                                                                                                                                                    (www.seneca-cf.de)

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BERICHTE | ANALYSEN

Internet im Handel

Alles wird mobil
Der traditionelle Einzelhandel gerät durch die wachsende
Online-Konkurrenz unter Druck. Wie können die Geschäfte
mit eigenen Web-Strategien kontern?

                                                                                                                     Foto: Robert Kneschke/Fotolia.com
M
          anche Beobachter sprechen bereits      gleicht. Neun Prozent der Smartphone-Nut-
          von einem Handelskrieg zwischen        zer kaufen sogar mehr online als in her-
          stationären Läden und dem Online-      kömmlichen Geschäften ein – „ein Alarmzei-
Handel. Auch wenn man das für übertrieben        chen für den stationären Handel“.
halten mag, so zeigen doch aktuelle Zahlen          Der mobile Vertriebskanal, M-Commerce
des Nürnberger Marktforschungsunterneh-          genannt, entwickelt sich laut Schmidt im Ver-
mens GfK, dass der Trend eindeutig ist: Ins-     gleich zur Anfangsphase des E-Commerce
gesamt hat der Nonfood-Einzelhandel in           mit „vierfacher Geschwindigkeit“. Entspre-
Deutschland im Jahr 2012 den Umsatz um           chend müssten die stationären Händler, die
ein Prozent auf rund 150,5 Mrd. Euro gestei-     bereits in einen Online-Shop investiert ha-                         mit diesem Portal zusammenarbeiten, kön-
gert und damit den höchsten Wert der letzten     ben, nun auch noch eine mobile Vertriebs-                           nen den im Laden befindlichen Kunden über
zehn Jahre erzielt. Das sei im Prinzip ein gu-   schiene installieren. „Der Handel der Zukunft                       das Smartphone automatisiert den günstigs-
ter Wert, diagnostiziert GfK-Manager Dr.         ist High-Tech-Handel“, sagt der Internet-Ex-                        ten Preis anbieten. Der klassische Händler,
Wolfgang Adlwarth. Doch hinter dem erneu-        perte voraus. Dazu gehöre auch, die Unmen-                          der den Kunden schon im Laden hat, kann
ten Umsatzplus verberge sich eine zweigeteil-    gen an verfügbaren Kundendaten (Stichwort                           also die Online-Konkurrenten mit einem
te Entwicklung: Die Online-Ausgaben der          „Big Data“) besser zu nutzen. Eine Big-Data-                        noch höheren Rabatt ausstechen.
Verbraucher seien zweistellig auf 23,6 Mrd.      Auswertung ermögliche beispielsweise eine                              Ein anderes Zukunftsmodell könnte das
Euro gestiegen, der stationäre Handel habe       genaue Prognose darüber, wie viele Bananen                          „Precision Retailing“ des Software-Herstel-
sich dagegen rückläufig entwickelt.              an einem möglichen Stichtag verkaufbar                              lers SAP sein, das etwa Besuchern eines Ein-
   Als Paradebeispiel für einen Online-Ver-      sind. Solche Systeme übertreffen die Ein-                           kaufszentrums in Echtzeit personalisierte
sandriesen gilt das 2008 gegründete Start-Up     schätzungskraft eines erfahrenen Filialeiters,                      Angebote auf die mobilen Endgeräte schickt.
Zalando, das im letzten Jahr ein Umsatzplus      denn im Unterschied zum Mensch kann der                             Diese Systeme nutzen die „Datenspuren“, die
von über 125 Prozent auf 1,15 Mrd. Euro aus-     Rechner auch die vergangenen Tagesverkäufe                          der Kunde bei früheren Besuchen im Ein-
gewiesen hat. Obwohl erneut ein hoher zwei-      und besondere Variablen wie Feiertage,                              kaufszentrum hinterlassen hat (sogenanntes
stelliger Millionenbetrag als Verlust ausge-     Schulferien, Wetter oder Preiswettbewerbe                           Nutzertracking). Um derart personalisierte
wiesen wurde, prüft der Shootingstar angeb-      exakt mit einberechnen. Im lokalen Handel                           Vorschläge machen zu können, müssen nicht
lich den Einstieg in den Spielzeugmarkt zum      sind solche Instrumente nach Kenntnis                               nur die aktuell verfügbaren Produktpreise
nächsten Weihnachtsgeschäft. Angesichts des      Schmidts jedoch noch nicht verbreitet.                              vorliegen, sondern auch personenbezogene
üblicherweise großen Marketing-Einsatzes von                                                                         Daten zum Kundenverhalten. Netzökonom
Zalando könnte dann eine neue Runde im           Ortsbezogene Daten integrieren                                      Schmidt sieht darin aber kein Problem, denn
Kampf um den 2,6 Mrd. Euro starken deut-                                                                             seiner Einschätzung nach geben Nutzer von
schen Spielwarenmarkt eingeläutet werden.        Die eigentliche Stunde des M-Commerce                               iPhone, Samsung & Co. ihre persönlichen
   Doch während der stationäre Handel noch       komme dann, wenn ortsbezogene Daten                                 Daten gerne her, wenn sie dafür auch einen
angesichts dieser Entwicklung zittert, bahnt     noch schneller in Internet-Anwendungen in-                          Nutzen z.B. in Form von preisgünstigen Pro-
sich schon die nächste Welle an. Auf der 3.      tegriert werden können, wie dies beispiels-                         duktvorschlägen bekommen.
Local Web Conference der Bayerischen Me-         weise bei Lösungen für das sogenannte „Dy-                             Dem stationären Handel rät Schmidt, den
dien-Servicegesellschaft in Nürnberg sah         namic Pricing“ der Fall sein könnte. Die                            Kunden mobile Lösungen anzubieten, damit
Netzökonom Dr. Holger Schmidt bereits das        Funktionsweise dieser Systeme, die sich noch                        diese wie beim Online-Kauf den Lagerstatus
Zeitalter des „mobilen Webs“ angebrochen.        in der Entwicklung befinden: Ein Kunde                              von Schuhen oder Kleidung in bestimmten
Das zeige sich beispielsweise daran, dass be-    steht im Laden, studiert das Angebot und                            Farben oder Größen einsehen können. Und
reits fast jeder dritte der mehr als 30 Mio.     ruft über sein Smartphone in einem be-                              wenn ein Produkt vergriffen ist, sollte der
Smartphone-Nutzer in Deutschland die Prei-       stimmten Vergleichsportal Preisinformatio-                          Fachhändler das gewünschte Produkt dem
se der stationären Geschäfte per Handy ver-      nen zu einem Produkt ab. Einzelhändler, die                         Kunden nach Haus senden. Den eigentlichen
                                                                                                                     gordischen Knoten sieht der Experte beim
                                                                                                                     mobilen Payment, also der Bezahlung per
                                                                                                                     Handy oder Smartphone. Hier gebe es einen
                                                                                             creative-network.info

                          Direkt losfliegen!                                                                         Wildwuchs an Lösungen – vom SMS-Parkti-
                                                                                                                     cket bis zum Smartphone-Adapter, um Kre-
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                                                                                                                     Software-Häuser und viele kleine Anbieter
                          von Amsterdam bis Zürich                                                                   arbeiteten mit Nachdruck an praktikablen
                          bis zu 40x pro Tag                                                                         Lösungen, ein wirklicher Standard habe sich
                                                                                                                     aber noch nicht etabliert.
                                                                                                                        Die Local Web Conference präsentierte
                                                                                                                     auch junge, lokale Marktplätze, die mit dem
                                                                                                                     Motto „googeln statt bummeln“ Erfolg ha-

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