Die Spatzen pfeifen's von den Dächern! - Deutsche Wildtier ...
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EIN WORT VORWEG Liebe Pädagogin, lieber Pädagoge, Vögel begeistern: Ihre lebhafte Art, das schöne Gefieder, ihr Gesang und nicht zuletzt die Faszination des Fliegens machen Kinder neugierig auf die gefiederte Welt. Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt genau an diesem Punkt an, um Kindern die Natur näher zu bringen. Warum Naturbildung mit dem Spatz? Der Spatz eignet sich hervorragend für die Naturbildung: Einerseits ist er durch seine vorwitzige Art und sein Auftreten in Gruppen bekannt und beliebt. Andererseits gehen die Bestände zurück und Schutzmaßnahmen sind erforderlich. Noch ist der kleine Vogel weit verbreitet, doch besonders in Großstädten wie Hamburg, München und Köln machen ihm die modernen Entwicklungen das Leben schwer. Ihm fehlen Nistmöglich- keiten und Insekten als notwendige Nahrung für die Jungen. Naturnahe, „verwilderte“ Grünflächen und einheimische Vegetation verschwinden zunehmend. In Hamburg steht der Spatz bereits auf die Rote Liste der gefährdeten Brutvögel. Bundesweit wird er auf der Vorwarnliste der Roten Liste geführt. Seit 2007 engagiert sich die Deutsche Wildtier Stiftung mit ihrer Kampagne „Rettet den Spatz!“ für den bedrohten Allerweltsvogel und entwickelte die Janosch-Spatzenkiste für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Der beliebte Zeichner und Kinder- buchautor Janosch unterstützt das Projekt. Die Vogel-Erlebniskiste kann von Schulen und Kitas sechs Wochen lang ausgeliehen werden und enthält über 60 Einzelteile, mit denen Kinder spielerisch die Vogelwelt vor ihrer Haustür entdecken können. Informationen zur Ausleihe unter Spatz@DeWiSt.de oder auf unserer Website: https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturbildung/rettet-den-spatz Mit der Naturbildungsmappe „Die Spatzen pfeifen’s von den Dächern!“ möchten wir Lehrkräften Arbeitsblätter für den Unterricht in Grundschulen anbieten, die fächerübergreifend im Sach-, Deutsch-, Musik-, Sport- und Kunstunterricht sowie in Projektwochen eingesetzt werden können. Ergänzend bietet die Mappe Projektideen und Tipps zum praktischen Vogelschutz. Den Kindern und Ihnen wünschen wir viel Freude mit dieser Naturbildungsmappe und beim Entdecken der heimischen Vogelwelt! Ihre Deutsche Wildtier Stiftung
DIE DEUTSCHE WILDTIER STIFTUNG Die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Die Deutsche Wildtier Stiftung möchte Menschen, gerade auch Kinder und Jugendliche, für die Schönheit der einheimischen Wildtiere und der Natur begeistern. Deutschland braucht seine Wildtiere. Ohne sie geht der heimischen Landschaft ein wesentlicher Teil verloren. Ein Teil, der Lebensqualität auch für uns Menschen bedeutet. Mit zahlreichen Projekten setzt sich die Deutsche Wildtier Stiftung dafür ein, dass Wildtiere und ihre Lebensräume geschützt werden. Sie sichert Wildtierland, vergibt Forschungspreise, engagiert sich in Politik und Wirtschaft als Stimme der Wildtiere und betreibt eine umfassende Bildungs- und Aufklärungsarbeit. Denn das Naturwissen wird immer geringer. So glaubt die Mehrheit der Kinder, dass das Reh die Frau vom Hirsch ist. Und den Spatz konnte nur jeder dritte Schüler bzw. Schülerin bei einer Umfrage erkennen. Die Deutsche Wildtier Stiftung möchte erreichen, dass Wildtiere erlebt werden können. Nicht nur die heutigen, sondern auch kommende Generationen sollen sich an der Vielfalt und Schönheit heimischer Wildtiere freuen können. Denn nur was man kennt und schätzt, wird man auch schützen. Deshalb organisiert die Stiftung zahlreiche Naturbildungsangebote für Kinder und stellt Materialien für die Gruppenarbeit und den Unterricht zur Verfügung. Wildtierland – Wildtiererlebnis hautnah Im südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern liegt das Naturerlebniszentrum Haus Wildtierland – ein ganz besonderes Schullandheim, das auch von Naturtouristen und Seminaren gern genutzt wird. Direkt daneben beginnen die Felder, Wiesen und Wälder des Guts Klepelshagen, auf dem die Deutsche Wildtier Stiftung zeigt, dass wildtier- freundliche Landwirtschaft wirtschaftlich möglich ist. Mit etwas Glück können Kinder- und Jugendgruppen Rehe, Wildschweine, Rothirsche, Seeadler, Kraniche und viele andere große und kleine Arten in ihren natürlichen Lebensräumen beobachten. Wir senden Ihnen gerne weitere Informationen zu. Es lohnt sich aber auch ein Blick auf unsere Website: www.deutschewildtierstiftung.de/naturbildung/schullandheim-gehren. So erreichen Sie uns Deutsche Wildtier Stiftung Telefon: 040-9707869-0 Christoph-Probst-Weg 4 E-Mail: Info@DeWiSt.de 20251 Hamburg www.DeutscheWildtierStiftung.de
ERLÄUTERUNGEN ZUR GLIEDERUNG Die Naturbildungsmappe besteht aus drei Teilen: DER ERSTE TEIL enthält Informationen rund um den Spatz, seine Verbreitung, Nahrung und Fortpflanzung, die Beschreibung eines Spatzenjahres sowie Maßnahmen zum Schutz. Zudem wird auf weitere heimische Vögel eingegangen und über den Vogelzug informiert. Informationsblatt Jedes Thema beginnt mit einer Informationsseite (und gelegentlich Tipps für den Unterricht), die mit dem „Info-Spatz“ gekennzeichnet sind. Arbeitsblatt Zu jeder Informationsseite gibt es Arbeitsblätter, die als Kopiervorlage verwendet werden können. IM ZWEITEN TEIL finden Sie Ideen und Vorschläge, wie sich Kinder auf spielerische Art mit dem Thema einheimische Singvögel beschäftigen können: beispielsweise mit einem Bewegungsspiel, wie eine Spatzenfamilie Futter für seine Jungen sucht, wie sich Zugvögel auf ihren langen Wegen orientieren oder einen Vogelzug mit Papiervögeln nachbauen. Darüber hinaus sind im zweiten Teil viele Bastelanleitungen enthalten, die die Kinder anregen sollen, Vögel aus unterschiedlichsten Materialien zu basteln. IM DRITTEN TEIL haben wir Lieder, Gedichte und Geschichten rund um den Spatz zu- sammengestellt, die einladen sollen, gemeinsam zu singen oder den Kindern etwas vorzulesen. Dabei finden Sie die Klassiker wie „Die Vogelhochzeit“, aber auch unbekanntere Lieder wie das „Frühlingskonzert“ oder “Der Spatz“. Bei der Gedichte- sammlung sind sowohl volkstümliche Gedichte vertreten als auch Werke bekannter Dichter wie Christian Morgenstern oder Wilhelm Busch. Die Kurzgeschichten erzählen die Abenteuer des Phillip Schilperich und Rabe Willis Spatzenreportage.
INHALTSVERZEICHNIS 1. Teil: Arbeitsblätter Der Spatzen-Steckbrief 1 Ein anpassungsfähiger Lebenskünstler 3 Feldsperling oder Haussperling? 3 Redewendungen rund um den Spatz 5 Verbreitung des Haussperlings auf der Erde 7 Wie der Spatz auf den Menschen kam 7 Nicht sehr wählerisch – Die Nahrung der Spatzen 9 Eine kräftezehrende Zeit 11 Das Spatzennest 13 Vom Allerweltsvogel zum Sorgenkind 14 Was tun – So kann man dem Spatzen helfen 15 Gärtnern für den Spatz 19 Alte Nistplätze erhalten und neue schaffen 23 Forscherbogen Spatzenreihenhaus 24 Wie beobachte ich Vögel? – Ein Ratgeber für Kinder 25 Beobachtungsbogen für kleine Spatzenforscher 26 Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter – Das Spatzenjahr 27 Das Spatzenquiz 30 Heimische Vogelarten 33 Wem gehört die Feder? 35 Wo ist meine Mama? 37 Auf langen Wanderungen – Über den Vogelzug 41 Orientierung mit dem Kompass 43 Spurensuche in der Natur – Orientierung ohne Kompass 44 Übungsblatt: Der Kompass 45 Mein Lieblingsvogel-Steckbrief 46
2. Teil: Spiele und Bastelvorlagen Basteln: Spatzen aus Wolle 51 Basteln: Spatzen aus Ton 52 Basteln: Spatzen aus Karton 52 Basteln: Spatzenhäuschen 54 Spiel: Spatzenfamilie auf Futtersuche 55 Spiel: Spatzenjunge füttern 56 Basteln: Der Insektenstaubsauger 57 Rezept: Futterglocke selbst gemacht 58 Basteln: Zugvögel falten 59 Spiel: Vogelzug mit Papiervögeln 60 Spiel: Orientierung auf dem Zugweg 61 3. Teil: Musik, Gedichte & Geschichten Lied: Frühlingskonzert 66 Lied: Der Spatz 67 Lied: Vogelhochzeit 69 Lied: Auf einem Baum ein Kuckuck 70 Lied: Sage mein Vöglein, sage mir, warum fliegst du fort von 71 hier? Lied: Der Kuckuck und der Esel 72 Spatzengedichte 73 Kleine Geschichten von Phillipp Schilperich 81 Rabe Willis Spatzenreportage 84
Für Pädagogen/innen Der Spatzen-Steckbrief Der Haussperling – besser bekannt als Spatz – ist ein kleiner, etwa finkengroßer Vo- gel mit einer gedrungenen Gestalt auf kurzen Beinen. Als Körnerfresser hat er einen kräftigen Schnabel. Männliche und weibliche Tiere tragen ein unterschiedliches Fe- derkleid. Männchen sind in ihrer Färbung kontrastreicher: Besonders markant sind der schwarze Kehlfleck und Brustlatz, der kastanienbraune Nacken und der aschgraue Scheitel. Die Weibchen und Jungvögel sind dagegen bräunlich gefärbt und eher un- scheinbar. Übrigens: Jungvögel kann man in den ersten Lebenswochen an ihren gel- ben Schnabelecken erkennen. Von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze misst der Spatz nur 15 Zentimeter und wiegt etwa 32 Gramm – nur etwas schwerer als eine Pa- ckung Papiertaschentücher. Frisch geschlüpfte Küken wiegen nur zwei Gramm – das ist weniger als ein Stück Würfelzucker! Sperlingsvögel im Überblick Die Wissenschaft ordnet alle Pflanzen und Tiere in ein System zunehmender Ver- wandtschaft ein. Die Tierwelt wird in viele Stämme unterteilt: Neben dem artenreichs- ten Stamm der Gliederfüßer gibt es den Stamm der Wirbeltiere, zu denen auch die Vögel gehören. Innerhalb der Wirbeltiere bilden die Vögel eine eigene Klasse. Der Spatz oder Haussperling, ist folgendermaßen in das System der Tierwelt eingeordnet: Stamm Wirbeltiere (Chordata) Klasse Vögel (Aves) Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes) Unterordnung Singvögel (Passeres) Familie Sperlingsverwandte (Passeridae) © DeWiSt/ Thomas Martin Unterfamilie Sperlinge (Passerinae) Spatzenmännchen Gattung Sperling (Passer) Art Haussperling (Passer domesticus) Feldsperling (Passer montanus) Brainstorming: Was wisst ihr über den Spatz? Wie sieht der Spatz aus? Wo baut er seine Nester? Lebt er alleine oder in einer © Pixabay/suju Gruppe? Habt ihr schon mal einen Spatz gefüttert? Spatzenweibchen Wo habt ihr ihn gesehen? Was frisst der Spatz? Gibt es auch im Winter Spatzen bei uns? 1
Der Spatzen-Steckbrief Der Spatz wird auch Haussperling genannt. Wie sieht der Spatz aus und wo lebt er? Männchen und Weibchen tragen ein unterschiedliches Federkleid. Männchen erkennt man an ihrem schwarzen Kehlfleck und dem schwarzen Brustlatz. Auch der kasta- nienbraune Nacken und der aschgraue Scheitel fallen auf. Die Weibchen und Jungvögel haben dagegen nie schwarze Brustfedern, sie sind bräunlich gefärbt und eher unscheinbar. Von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze ist der Spatz nur 15 cm lang und wiegt etwa 32 Gramm. Frisch geschlüpfte Küken wiegen nur zwei Gramm – das ist weniger als ein Stück Würfelzucker! Der Haussperling lebt mit dem Menschen in Dörfern und Städten, vor allem auf Bau- ernhöfen, in Gärten und Parks. Aber auch in der Innenstadt von Berlin leben viele Spatzen, sie mögen die Krümel und Kuchenreste, die die Menschen in den Cafés üb- rig lassen. Die Weibchen sind _________________ gefärbt. Spatzenweibchen Der __________________ ist kastanienbraun gefärbt. Schwarzer _______________________ und Brustlatz. Spatzenmännchen 2
Für Pädagogen/innen Ein anpassungsfähiger Lebenskünstler: Lebensraum und Mobilität Ursprünglich in Steppen beheimatet, gehören Haussperlinge heute zu den typischen Siedlungsbewohnern und leben in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Als Kulturfol- ger suchen sie die Nähe zum Menschen und haben sich mit ihrer Lebensweise perfekt daran angepasst. So brüten sie beispielsweise selten mehr als 250 Meter von Gebäu- den entfernt und finden besonders dort etwas zu picken, wo Menschen oder Haustiere leben. Optimale Lebensräume für Spatzen sind Dörfer und Stadtränder und Stadtteile mit Landwirtschaft, Kleintierhaltung, Gärten und Parks. Aber Spatzen bevorzugen kei- nesfalls das beschauliche Landleben und Scheu ist ihnen fremd: Auch im Zentrum von großen Städten fühlen sie sich wohl. Hauptsache es gibt genug Nahrung und Lebens- raum. Spatzen sind sehr standorttreu und ihr Lebensraum umfasst oft nicht mehr als einen Radius von fünf Kilometern. Besonders während der Brutzeit ist ihr Aktionsradius sehr klein: Die Spatzeneltern bewegen sich meist nicht weiter als 50 Meter vom Brutplatz entfernt. Deshalb sind sie sehr davon abhängig, dort optimale Bedingungen für die Aufzucht ihrer Jungen vorzufinden. Alles in allem wandert der Spatz also eher ungern und nur dann, wenn er aufgrund ungünstiger Lebensbedingungen dazu gezwungen ist. Feldsperling oder Haussperling? Der Feldsperling ist scheuer als sein Verwandter und lebt eher zurückgezogen und nicht so nah beim Menschen. Im offenen Kulturland und am Rand von Städten und Siedlungen kann man ihn in Hecken und Büschen, Waldrändern und Obstgärten auf Nahrungssuche beobachten. Im Gegensatz zum Spatz sind beim Feldsperling beide Geschlechter gleich gefärbt. Sie sehen zwar dem Männchen der Haussperlinge ähnlich, doch man kann sie äußerlich leicht unterscheiden. Feld- sperlinge haben „Ohrenschützer“: Sie haben ei- nen markanten schwarzen Fleck auf der weißen Wange, den man gut erkennen kann. Außerdem ist der Scheitel der Feldsperlinge rotbraun gefärbt und © Pixabay/artsehn sie sind insgesamt kräftiger gezeichnet als ihr na- her Verwandter. Der Feldsperling (Passer montanus) ist europaweit verbreitet. 3
Feldsperling oder Haussperling? Neben dem Haussperling gibt es bei uns in Deutschland noch den Feldsperling. Der ist leicht vom Haussperling zu unterscheiden. Beim Feldsperling sind beide Geschlechter gleich gefärbt. Sie sehen dem Männchen der Haussperlinge ähnlich, haben allerdings einen schwarzen Fleck auf der weißen Wange. Deshalb sieht es so aus, als hätten sie Ohrenschützer auf. Feldsperlinge haben einen rotbraunen Scheitel und sind insgesamt kräftiger gefärbt. Der Feldsperling ist scheuer als der Haussperling und lebt eher zurückgezogen und nicht so nah beim Menschen. Auf Feldern und am Rande von Städten und Siedlungen kann man ihn in Büschen, Waldrändern, auf Feldern und Obstgärten beobachten. © Pixabay © Pixabay/suju Das ist ein __________________ Das ist ein ____________________ 4
Für Pädagogen/innen Redewendungen rund um den Spatz Lassen Sie die Kinder überlegen, welche Redewendungen sie zum Spatz kennen (o- der vielleicht auch zu anderen Vögeln). Kennen sie vielleicht auch die Bedeutung der Redewendung? ?! Warum denn „Dreckspatz“? Die Angewohnheit der Spatzen, gern im Staub und Sand zu baden, hat ihnen die freundschaftliche und doch etwas abfällige Bezeichnung „Dreck- spatz“ eingetragen. Ganz im Gegenteil dient das Staubbad aber der Kör- perpflege: So halten Spatzen ihr Gefieder von Parasiten frei und vertreiben lästige Milben und Flöhe. Spatzen sind also alles andere als dreckig! ?! Nur ein Spatzenhirn? Der Erfolg der Haussperlinge basiert auf ihrer außergewöhnlichen Lern- und Anpassungsfähigkeit. Vom sprichwörtlichen „Spatzenhirn“ kann keine Rede sein. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ihr Gehirn zu enormen Leistungen fähig ist und entgegen früherer Lehrmeinung gut ent- wickelte Strukturen besitzt. Zum Beispiel gibt es einige Großstadtspatzen, die gelernt haben, wie Be- wegungsmelder funktionieren: Sie flattern so lange vor den Türen der Ein- kaufszentren herum, bis sie sich öffnen und der Weg zu leckeren Essens- resten frei ist! 5
Redewendungen rund um den Spatz Weil der Spatz schon so lange mit dem Menschen zusammen lebt, kommt er sehr häufig auch in Sprichwörtern und Redensarten vor: Das pfeifen die Spatzen von den Dächern! Das ist lange kein Geheimnis mehr. Das weiß doch jeder. Dreckspatz Jemand, der sich schmutzig gemacht hat, besonders ein Kind. ?! Aber warum denn „Dreckspatz“? Spatzen baden gern im Staub und Sand. Daher kommt die Bezeichnung „Dreckspatz“. Aber: Das Staubbad dient der Körperpflege: So halten Spatzen ihr Gefieder von Parasiten frei und vertreiben lästige Milben und Flö- he. Spatzen sind also alles andere als dreckig! Spatzenhirn Jemand, der ein schlechtes Gedächtnis hat. Mit Kanonen auf Spatzen schießen Jemand, der übereifrig ist oder überreagiert. Ein frecher Spatz sein Jemand, der scherzhaft Lümmel oder Lausebengel genannt wird. Essen wie ein Spatz, eine Spatzenmahlzeit Jemand, der wenig isst oder wenn es nur eine kleine Mahlzeit gibt. Schimpfen wie ein Rohrspatz Jemand, der laut schimpft. 6
Für Pädagogen/innen Verbreitung des Haussperlings auf der Erde Der Spatz ist fast weltweit anzutreffen: Er fehlt nur in den Polargebieten, in Teilen von Asien und Australien und generell in den Tropen und Wüsten. Er ist seit Jahrtausen- den ein Kulturfolger und die am weitesten verbreitete Landvogelart überhaupt. In Deutschland brütet der Haussperling von den Nord- und Ostseeinseln bis zu den Al- pen. Natürliche Verbreitungslücken gibt es nur in waldreichen Teilen der Mittelgebirge und den Hochlagen der Alpen, wo die Lebensbedingungen für den Spatzen ungünstig sind. Wie der Spatz auf den Menschen kam Archäologen haben durch Ausgrabungen herausgefunden, dass der Haussperling ur- sprünglich aus dem Nahen Osten oder aus den Baumsavannen des nördlichen Afrikas stammt. Diese Lebensräume musste er sich mit vielen anderen Vögeln teilen, die größtenteils zur nah verwandten Gruppe der Webervögel gehören. Vielleicht haben sich die Haussperlinge im Lauf der Jahrtausende an die Menschen und ihre Lebens- weise angepasst, um eine Nische ohne Konkurrenz zu anderen Vogelarten zu finden. Tatsache ist, dass der Haussperling sehr anpassungsfähig ist – eine Eigenschaft, die er mit dem Menschen teilt. Der Haussperling ist ein Paradebeispiel für einen Kulturfol- ger. Er nutzt die Möglichkeiten, die sich aus dem engen Zusammenleben mit dem Menschen ergeben. Neue Gewohnheiten Baute er sich ursprünglich Kugelnester innerhalb von Kolonien in dichten Sträuchern und Naturhöhlen, findet man heute solche „Freinester“ der Haussperlinge nur noch ganz selten. Das Nest wird stattdessen in kleinen Gebäudenischen gebaut, möglichst unerreichbar für Feinde, trocken und geschützt. Auch das Nahrungsspektrum wurde im Laufe der Zeit verändert und erweitert. Außer- halb der Brutzeit besteht es aus Körnern, die nicht mehr mühsam in der Savanne ge- sucht werden mussten, sondern auf den Äckern leichter zu finden waren. Die Insek- ten, die während der Jungenaufzucht unbedingt nötig sind, konnten in Viehställen leicht erbeutet werden. Besiedlung der Städte Auch die Städte wurden im Laufe der Zeit besiedelt. Eine sichere waren Pferdeäpfel. Da Pferde schlechte Futterverwerter sind, finden sich viele unverdaute Haferkörner im Dung, die den Vögeln gut schmecken. Mit dem Rückgang der Pferde in den Städten verschwanden die Sperlingsschwärme aber nicht, denn die Tiere stellten sich auf Ab- fälle um. Insgesamt ist der Speiseplan der Haussperlinge weitgehend vom Nahrungs- angebot abhängig, weniger von ihren Vorlieben. 7
Wo lebt der Spatz auf der Erde? Der Spatz kommt fast überall auf der Welt vor: Nur in den Polargebieten, in Teilen von Asien und Australien und in Regenwäldern und Wüsten lebt er nicht. Ursprünglich waren Spatzen im nördlichen Afrika und Asien beheimatet. Von dort aus wurde er durch Auswanderer auch auf andere Kontinente gebracht. In Deutschland brütet der Haussperling von der Nord- und Ostsee bis zu den Alpen. Er kommt nicht in gebirgigen Wäldern und hoch oben in den Alpen vor, denn dort sind die Lebensbedingungen für Spatzen nicht gut. Schon seit über 10.000 Jahren, als die Menschen mit dem Ackerbau begannen, lebt der Haussperling mit dem Menschen zusammen. Wenn Tiere dem Menschen in seine Kulturlandschaft folgen (z.B. auf Äcker, in Siedlungen oder Behausungen) und in seiner Nähe leben, nennt man sie auch Kulturfolger. Der Spatz ist ein typischer Kulturfolger. Gelbe Bereiche stellen die ursprüngliche Verbreitung des Spatzens dar. Die grünen Bereiche zeigen die Gebiete, wo der Spatz durch den Menschen hingekommen ist. (Quelle: U. N. Glutz von Blotzheim, K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas; Band 14- I; Passeriformes (5. Teil); AULA-Verlag 1997) 8
Für Pädagogen/innen Nicht sehr wählerisch Die Nahrung der Spatzen Als Einstieg zum Thema „Die Nahrung der Spatzen“ können Sie die Kinder fragen, wo sie schon mal Spatzen gesehen haben. Wo kommen besonders viele Spatzen vor und weshalb gerade dort? Spatzen sind häufig in Cafés, auch an Bushaltestellen oder an Bahnhöfen zu sehen. Haussperlinge können keine Futterreserven anlegen, sie müssen deshalb täglich auf Futtersuche gehen. In Cafés oder an Haltestellen findet der Spatz auch im Winter oft Krümel. Solche Orte werden dann regelmäßig besucht. Früher fanden Spatzen in den Städten noch ausreichend Nahrung in herumliegendem Pferdemist (unverdaute Körner) und durch die damals noch verbreitete Federvieh- bzw. Kaninchenhaltung und der extensiven Bewirtschaftung stadtangrenzender Fel- dern war der Tisch für den Spatzen reich gedeckt. Die Spatzenjungen benötigen Insekten, um schnell wachsen zu können. In Hecken oder auf Wiesen fanden sie früher ausreichend Insekten. Auch in Städten wie bei- spielsweise in Parks, Gärten oder auf Freiflächen, die es damals noch häufiger gab, waren ausreichend Insekten, um damit die Jungvögel zu füttern. Heute leidet der Haussperling immer häufiger unter Nahrungsmangel, bedingt durch den Rückgang von Kleintier- und Pferdehaltung, durch zugebaute Städte mit geringer werdenden Grünflächenteilen, durch die Intensivierungen in der Landwirtschaft wie saubere Dreschmethoden, sofortigen Umbruch von Stoppelfeldern, Pestizideinsatz, aber auch durch naturferne und daher artenarme Gärten, die kaum Insekten für die Jungvögel bieten. Tipps für den Unterricht: Lassen Sie die Kinder in einem Pflanzenbestimmungsbuch nachschauen, wie die Pflanzen aussehen und ob deren Samen und Früchte von Spatzen gefressen werden. 9
Nicht sehr wählerisch Die Nahrung der Spatzen Spatzen sind in ihrer Ernährung nicht sehr wählerisch und als erwachsene Vögel fressen sie fast alles. Sie bevorzugen allerdings pflanzliche Nahrung wie Samen, Knospen und Pflanzenteile. Sie fressen aber auch Brot und Essensreste von uns Menschen, wenn sie keine andere Möglichkeit haben oder sie leicht daran kommen. © DeWiSt/ Thomas Martin Die Spatzenjungen brauchen unbedingt eiweißhaltige Nahrung für ihr Wachstum und werden deshalb am Anfang nur mit Insekten gefüttert. Ihre Nahrung besteht zu 95 % aus kleinen Tieren, wie Blattläusen, Ameisen, Spinnen, Käfern und Raupen. Der typische Speisezettel von ausgewachsenen Spatzen sieht dagegen so aus: Roggen, Hafer, Gerste, Hanfsamen, Buchweizen, Sonnenblumenkerne, Brötchenkrü- mel, Knospen, Früchte und Insekten. Vieles, was Spatzen gerne fressen, mögen auch wir Menschen… Zeichne in die eine Schale, was Spatzen gerne fressen und in die andere Schale, was du gerne zum Frühstück isst. Was fällt dir auf? Spatzenfrühstück Dein Frühstück 10
Für Pädagogen/innen Eine kräftezehrende Zeit Fortpflanzung, Jungenaufzucht und Lebenserwartung Lassen Sie die Kinder den Text alleine oder zu zweit ausschneiden und in die richtige Reihenfolge legen (Textteile sind nach Zahlen geordnet). Anschließend wird dann der Text von den Kindern gelesen oder Sie lesen ihnen den Text vor. Zum Schluss sollten die Textteile dann in der richtigen Reihenfolge aufgeklebt werden, um das Ergebnis zu festigen. Hier die richtige Lösung: 1. Spatzen sind treue Tiere und bleiben ihr Leben lang mit einem Partner zusammen. Im Frühjahr beginnt das Männchen ein Nest zu bauen, welches dann vom Weibchen zu Ende gebaut wird. 2. Das Weibchen legt ab März 4-6 Eier und brütet diese meist allein aus. Nach 12 bis 14 Tagen schlüpfen die Küken. Es dauert noch mal 12 bis 18 Tage, bis die kleinen Vögel das Nest zum ersten Mal verlassen. Während dieser Zeit müssen in der Nähe des Nestes genug Insekten als Futter vorhanden sein. 3. Für die Elternvögel ist die Jungenaufzucht harte Arbeit: Um die hungrigen Mäuler zu stopfen, müssen sie das Nest täglich bis zu 400 Mal anfliegen – eine echte Meister- leistung! Sie entfernen sich dabei oft nicht mehr als 50 m vom Nest. Beide Elternvögel kümmern sich um die Nahrungsbeschaffung. Das Weibchen fliegt aber mehr als dop- pelt so oft mit Futter im Schnabel zum Nest als das Männchen. 4. Die Männchen kümmern sich eher um die Verteidigung des Nestes und der Jung- vögel. Wanderratten, Marder und besonders Hauskatzen jagen Sperlinge. Auch Eulen und Krähen gehören zu den natürlichen Feinden, denen besonders die unerfahrenen und unvorsichtigen Jungvögel zum Opfer fallen. Wenn sich ein Feind nähert, täuschen die Männchen zum Beispiel einen lahmen Flügel oder eine Verletzung vor, um den Feind vom Nest wegzulocken. 5. Haben Spatzen die schwierige Kinder- und Jugendzeit überlebt, werden die meisten vier bis fünf Jahre alt. Es wurden aber auch schon Tiere gefunden, die 14 Jahre alt waren. 11
Eine kräftezehrende Zeit Fortpflanzung, Aufzucht der Jungen und Lebenserwartung Was passiert im Frühling und Sommer, wenn Spatzen eine Familie gründen? Schneide die 5 Textteile entlang der Linien aus und ordne sie in der richtigen Reihenfolge an. Lies dir dann den Text genau durch. Für die Elternvögel ist die Jungenaufzucht harte Arbeit: Um die hungrigen Mäuler zu stopfen, müssen sie das Nest täglich bis zu 400 Mal anfliegen – eine echte Meisterleistung! Sie entfernen sich dabei nie mehr als 50 m vom Nest. Beide Elternvögel kümmern sich um die Nahrungsbeschaffung. Das Weibchen fliegt aber mehr als doppelt so oft mit Futter zum Nest, als das Männ- chen. Haben Spatzen die schwierige „Kinder- und Jugendzeit“ überlebt, werden die meis- ten vier bis fünf Jahre alt. Es wurden aber auch schon Tiere gefunden die 14 Jahre alt waren. Spatzen sind treue Tiere und bleiben ihr Leben lang mit einem Partner zusammen. Im Frühjahr beginnt das Männchen ein Nest zu bauen, dieses wird dann vom Weib- chen zu Ende gebaut wird. Die Männchen kümmern sich eher um die Verteidigung des Nestes und der Jung- vögel. Wanderratten, Marder und besonders Hauskatzen jagen Sperlinge. Auch Eu- len und Krähen gehören zu den natürlichen Feinden, denen besonders die unerfah- renen und unvorsichtigen Jungvögel zum Opfer fallen. Wenn sich ein Feind nähert, täuschen die Männchen zum Beispiel einen lahmen Flügel oder eine Verletzung vor, um den Feind vom Nest wegzulocken. Das Weibchen legt ab März 4 bis 6 Eier und brütet diese meist allein aus. Nach ca. 2 Wochen schlüpfen die Küken. Es dauert noch mal 12 bis 18 Tage, bis die kleinen Vögel das Nest zum ersten Mal verlassen. Während dieser Zeit müssen in der Nä- he des Nestes genug Insekten als Futter vorhanden sein. 12
Für Pädagogen/innen Das Spatzennest Spatzen sind Höhlenbrüter und suchen sich für ihr Nest Mauerspalten an Gebäuden oder Hohlräume unter Dächern und Regenrinnen. Sie brüten gerne in der Nähe von Artgenossen. Deshalb findet man manchmal auch große Spatzenkolonien an günsti- gen Standorten. Dabei gleicht kein Nest dem anderen. In Nistkästen hat man Nester gefunden, die wie eine Schale aussehen, aber auch Nester, die aussehen wie eine Kugel mit einem Hohlraum in der Mitte – da sieht man die entfernte Verwandtschaft mit den afrikanischen Webervögeln! Auf alle Fälle sind Spatzen für ihre unordentlich aussehenden Nester bekannt. Als Nistmaterial dient alles, was in der Umgebung zu finden ist: Trockene Gras- halme, kleine Wurzeln, Moos, Blätter, Fe- dern und Haare (besonders in der Nähe von Bauernhöfen oder Hühnerställen). Weniger natürliche Materialien sind Plas- tikschnüre und Plastikreste. Kurz bevor das Weibchen im Frühjahr die Eier ablegt, werden gern auch noch fri- sche, grüne Blätter verwendet. Zum Bei- spiel Blätter von der Schafgarbe. Diese Blätter halten Insekten fern und sorgen so für einen natürlichen Insektenschutz im Nest. © DeWiSt 13
Für Pädagogen/innen Vom Allerweltsvogel zum Sorgenkind Bestand und Entwicklung Lassen Sie die Kinder zuerst selbst Vermutungen anstellen, was Gründe für den Spat- zenrückgang sein können. Wiederholen Sie mit den Kindern, was der Spatz – erwach- sene Spatzen und Jungtiere – zum Überleben brauchen (welche Nahrung, Nistmög- lichkeiten usw.). Was davon findet er in der Stadt nur teilweise oder ungenügend? Wie viele Spatzen gibt es? Es ist unmöglich, genaue Zahlen zum Spatzenbestand anzugeben, denn es gibt keine flächendeckenden Zählungen, nur Schätzungen. Weltweit wird die Zahl der Haussper- linge auf ca. 500 Millionen geschätzt. Zum Vergleich: Auf der Erde leben etwa 7 Milli- arden Menschen. Für Europa schwanken die Angaben zwischen 100 und 260 Millio- nen Spatzen. Deutschland wird von schätzungsweise 3,5 bis 5,1 Millionen Brutpaaren von Haussperlingen bewohnt. Bestandsrückgang Noch gehört der Spatz zusammen mit Amsel, Kohlmeise und Buchfink zu den zahl- reichsten Vogelarten in Deutschland. Doch seit 1970 haben sich die Bestände in Deutschland und Mitteleuropa im Durchschnitt halbiert. Früher waren Spatzen sehr häufig. Heute steht er bundesweit auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. Hamburg hat den Spatz als erste Großstadt vor kurzem sogar auf die Rote Liste gesetzt. Für viele Ornithologen war es eine unerwartete Überraschung, als der sonst als Lebenskünstler bekannte Spatz immer seltener wurde. Als Hauptgründe gelten das Fehlen geeigneter Nistmöglichkeiten und der Mangel an ausreichend Nah- rung, besonders in Form von Insekten für die Jungvögel. Insektenmangel: „Ungepflegt“ aussehendes, aber für den Spatz so wichtiges Grün in der Stadt verschwindet. Statt heimischer Blütenpracht werden immer mehr exotische Zierpflanzen in unseren Gärten angepflanzt; diese sind für die an heimische Pflanzen angepasste Insektenwelt jedoch keine Nahrungsgrundlage. Auch der Verlust an Brachflächen bewirkt weiteren Insektenmangel. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln sowohl in Landwirtschaft als auch in Pri- vatgärten trägt sein Weiteres bei. Nistplatzmangel: Moderne Architektur und die Sanierung von Fassaden und Unterständen lassen kaum noch Nischen und Höhlen übrig, in denen der Spatz als Höhlenbrüter nisten kann. Allgemeiner Nahrungsmangel: Ebenso für ausgewachsene Spatzen wird die Nahrung knapp, besonders im Herbst und Winter. Die Kleintierhaltung in Gärten wird immer seltener, wodurch weniger Körner abfallen. 14
Für Pädagogen/innen Was tun? So kann man dem Spatz helfen Lösungen der Lückentexte (vom Textanfang – Ende): Alte Nistplätze erhalten und neue schaffen! Vögel füttern – aber artgerecht! Haussperling Wintermonaten Nisthilfen Hanfsamen Höhlenbrüter Oktober/November Kletterpflanzen Futterstellen Mauerspalten Ortsgedächtnis Nahrung Spatzen Artgenossen ohne Putzmittel Schale Parasiten Sandwannen Katzen Spatzenfreundlich gärtnern! Insekten und Früchte Feinden Unterschlupf Menschen ?! In unserem Online-Shop können Sie ein Spatzen-Reihenhaus bestellen oder einen Naturgarten Bausatz anfordern (für 39,90 € bzw. 29,90 € für Pflanzenschutzmittel einen Bausatz zzgl. Versandkosten): Farbenmeer https://shop.deutschewildtierstiftung.de/ Laubhaufen Rotkehlchen Säugetiere Tipps für den Unterricht Rufen Sie mit Ihren Schülern doch ein Projekt zur Vogelfütterung ins Leben! Schaffen Sie sich eine Futterstelle an – am besten dort, wo man sie vom Klassenraum aus se- hen kann! Stellen Sie einen Wochenplan auf, wer für das Füttern verantwortlich ist, wer das bunte Treiben am Futterhaus im Auge behält und wer Futter nachfüllt. Bestimmen Sie mit den Kindern die Besucher am Vogelhäuschen. Beobachten Sie mit dem Fernglas, welche Vögel sich einfinden und was sie fressen. Wer ist stärker und verdrängt die anderen? Wann kann man im Frühjahr die ersten zurückkehrenden Zug- vögel antreffen? Lassen Sie die Schüler zu kleinen Vogelforschern werden! 15
Was tun? So kann man dem Spatz helfen Fülle die Lücken im Text mit diesen Wörtern: Kletterpflanzen, Höhlenbrüter, Nahrung, Mauerspalten, Haussperling, Artge- nossen, Nisthilfen. Alte Nistplätze erhalten und neue schaffen! Um dem _______________________ die Gelegenheit zum Brüten zu geben, sollten vor dem Aufhängen künstlicher __________________________ zuerst natürliche Strukturen erhalten werden. Wenn eine Renovierung des Schulhauses ansteht, sollte man an den Spatz denken und dem ___________________________ einige Nischen zum Nisten übrig lassen. Oft können verloren gegangene Nischen leicht wiederhergestellt werden: ____________________ an Häuserwänden schaffen zusätzliche Brutmöglichkeiten. An Gebäuden ohne geeignete Vorsprünge und _________________________________ sind Nistkästen sinnvoll. Der Aufwand lohnt sich allerdings nur dort, wo es auch genügend ___________________________________ und Versteckmöglichkeiten in der Umgebung gibt. Besonders geeignet sind „Spatzen-Reihenhäuser“, denn der Spatz ist gern in der Gesellschaft von ______________________________. ?! „In der Umgebung unserer Schule oder Kita gibt es keine Spatzen mehr. Finden sie überhaupt einen neu aufgehängten Nistkasten?“ Ja! Der Herbst ist die Zeit, in der sich Jungvögel und erwachsene Tiere ohne Partner auf die Suche nach neuen Brutrevieren machen. Dafür können sie auch einige Kilometer fliegen. So breiten sie sich aus und entdecken neue Ge- biete zum Nisten und auch neu aufgehängte Nistkästen. 16
Was tun? So kann man dem Spatz helfen Fülle die Lücken im Text mit diesen Wörtern: Sandwannen, Schale, Oktober/November, Hanfsamen, Katzen, Wintermonaten, ohne Putzmittel, Parasiten, Gedächtnis, Spatzen, Futterstellen. Vögel füttern – aber artgerecht! Ausgewachsene Spatzen sind sehr auf menschliche Nahrungsquellen ange- wiesen, besonders in den kargen ________________________________. Auf dem Schulhof kann man den Vögeln am Futterhäuschen zusehen und häu- fig ganz unterschiedliche Arten beobachten. Gutes Futter ist für den Körnerfresser Getreide wie Weizen, Hafer, Gerste, Roggen, ________________________ und Sonnenblumenkerne. Im Winter kann man ihm auch Meisenknödel anbieten. Fütterungen sind besonders im Winter sinnvoll, von _________________________ bis in den April hinein. Im Sommer und Herbst finden die Vögel mehr Nahrung, weshalb die Vögel weni- ger zu den ________________________ kommen. Vögel haben ein gutes ______________________ und merken sich einen oft gefüllten Futterplatz schnell. Haben die _______________________ einen Nahrungsplatz für sich entdeckt, verlassen sie sich auch darauf, dass sie dort etwas finden. Zur Fütterung eignen sich überdachte Futterhäuschen, die man regelmäßig mit einer trockenen Bürste und ________________________ sau- bermachen sollte. Für Vögel genauso wichtig ist Wasser zum Trinken und Baden. Zusätzlich sollte also eine _____________________ mit Wasser aufgestellt werden. Und Spat- zen lieben Sand- und Staubbäder! Denn der feinkörnige Sand hilft ihnen kleine lästige __________________ zwischen den Federn loszuwerden. Futterhäus- chen und ______________________ müssen frei stehen und einen großen Abstand zum nächsten Gebüsch haben. Sonst sind die Vögel dort zu leichte Beute für _____________________ und Raubvögel. 17
Was tun? So kann man dem Spatz helfen Fülle die Lücken im Text mit diesen Wörtern: Farbenmeer, Menschen, Säugetiere, Rotkehlchen, Insekten und Früchte, Naturgarten, Feinden, Pflanzenschutzmittel, Unterschlupf, Laubhaufen. Spatzenfreundlich gärtnern! Gestaltet den Schulgarten spatzenfreundlich! Pflanzen wie Kornelkirsche und Haselnuss liefern _______________________; Bäume wie Linde oder Ahorn sind reich an Blattläusen und anderen Kleintieren. Gute Versteckmöglichkeiten bieten grüne und dornige Sträucher wie Heckenrosen oder Brombeere. Dort ist der Spatz sicher vor ________________________. Wilder Wein an Häuserwänden bietet ebenfalls _______________________. Die dichten Ranken bieten gute Nistmöglichkeiten für den am Haus brütenden Vogel. Auch für den _______________________ haben „grüne Wände“ einen positiven Effekt: Im warmen Sommer halten sie das Haus angenehm kühl und im Winter stellen sie eine zusätzliche Wärmedämmung dar. In einen __________________________ gehören außerdem möglichst viele heimische Pflanzen und keine Chemie. Chemische _____________________________ treffen nicht nur „Schädlinge“, sondern schaden auch nützlichen Insekten. Saatmischungen für heimische Wildblumenwiesen, verwandeln den Garten über mehrere Jahre in ein buntes _______________________. In einen echten Naturgarten gehören auch „Wilde Ecken“. Kaum ein Lebensraum ist so wertvoll wie ein ______________________ oder ein toter alter Baumstamm. Viele Kleintiere werden davon angezogen. Diese wiederum locken die Vögel an. Ne- ben dem Spatz gehören dazu Blau- und Kohlmeise, ________________________, Amsel und viele andere. Nicht nur Vögel fühlen sich in einem insektenreichen Garten wohl, sondern auch ________________________ wie Igel, Spitzmäuse und Fledermäuse. Den Spatzen zu schützen heißt auch, etwas für den Schutz vieler anderer Wildtiere zu tun. 18
Für Pädagogen/innen Gärtnern für den Spatz Setzen Sie sich mit Ihren Schülern die „Spatzenbrille“ auf: Versuchen Sie den Schul- oder Kitagarten aus der Sicht einer Spatzenfamilie zu beurteilen. Wo ist es spatzen- freundlich? Können Spatzen hier gut leben und wenn ja, warum? Oder wenn nicht, was fehlt im Lebensraum, damit sich Spatzen wohlfühlen, brüten und Nahrung finden können? Gestalten Sie mit den Kindern den Schul- oder Kitagarten oder eine brach liegende Grünfläche spatzenfreundlich. Naturbelassene Flächen bieten dem Spatz das ganze Jahr Unterschlupf und Nahrung: Zur Brutzeit im Frühjahr und Sommer lebt dort eine Vielzahl von Insekten. Im Herbst und Winter tragen die Pflanzen Früchte und Samen, von denen sich die ausgewachsenen Spatzen ernähren. Gehölze wie Kornelkirsche, Haselnuss und Ulme liefern Insekten und Früchte; Bäume wie Linde, Feld- oder Berg- ahorn sind reich an Blattläusen und anderen Kleinsttieren. Gute Versteckmöglichkei- ten bieten immergrüne und dornige Sträucher wie Weißdorn, Heckenrosen oder Brombeere. Dort ist der Spatz sicher vor Feinden und kann sich mit seinen Artgenos- sen zum gemeinschaftlichen Tschilpen aufhalten. Dachbegrünungen sowie Knöterich oder Wilder Wein an Häuserfassaden bieten ebenfalls Nahrung und Unterschlupf. Die dichten Ranken bieten perfekte Nistmöglichkeiten für den am Haus brütenden Vogel. Auch für Menschen haben „grüne Fassaden“ einen positiven Nebeneffekt: Bei warmen Sommertemperaturen halten sie das Haus angenehm kühl und im Winter stellen sie eine zusätzliche Wärmedämmung dar. Als Grundsatz gilt: Da, wo sich Spatzen wohl fühlen, fühlen sich auch andere Vögel wohl! ?! Alle folgenden aufgelisteten Pflanzen sind für Gärten mit Kin- dern geeignet! ?! Vögel freuen sich über einfache Blumentopfuntersetzer mit Wasser und Sand zum Trin- ken und Baden! 19
Gärtnern für den Spatz Kletterpflanzen Wuchs- Name Standort Besonderheiten höhe Gartengeißblatt Sehr starke Nektar- (Lonicera caprifoli- bis 10 m sonnig bis halbschattig produktion, daher bei In- um) sekten beliebt Kletterhortensie (Hydrangea petiola- 5-10 m sonnig bis halbschattig langsamer Wuchs ris) Berg-Waldrebe zahlreiche Sorten, Samen (Clematis montana 3-12 m sonnig bis halbschattig bei Vögeln beliebt rubens) Kletterrosen Nahrung für Insekten und bis 6 m sonnig (Rosa lucieae) Vögel Bäume und Sträucher Blühmonate / Blütenfar- Name Boden Standort be Fruchtreife Blüte: Mai-Jun / grünlich- Feldahorn sonnig bis schat- weiß Früchte: Aug-Sep / mittelfeucht (Acer campestre) tig rötlich-grün Blüte: Mai-Jun / grün-, röt- Hainbuche sonnig bis schat- lich mittelfeucht (Carpinus betulus) tig Früchte: Okt / braun Blüte: Mai-Apr / weiß Kornelkirsche sonnig bis halb- Früchte: Aug-Okt / mittelfeucht (Cornus mas) schattig dunkelrot 20
Gärtnern für den Spatz Bäume und Sträucher Blühmonate / Blütenfar- Name Boden Standort be Fruchtreife Blüte: Mai-Jun / weiß Roter Hartriegel sonnig bis halb- Früchte: Aug-Okt / mittelfeucht (Cornus sanguinea) schattig schwarz Blüte: Feb-Mär / gelb, röt- Haselnuss sonnig bis halb- lich mittelfeucht (Corylus avellana) schattig Früchte: Sep-Okt / braun Rote Heckenkirsche Blüte: Mai-Jun / gelblich sonnig bis schat- mittelfeucht (Lonicera xylosteum) Früchte: Jun-Jul / rot tig Blüte: Mai-Jun / creme- Schwarzer Holunder weiß mittelfeucht sonnig bis halb- (Sambuca nigra) Früchte: Auf-Sep / bis feucht schattig schwarz Schlehe (Prunus Blüte: Apr / weiß trocken bis sonnig spinosa) Früchte: Sep-Okt / blau mittelfeucht Vogelbeere Blüte: Mai-Jun / weiß trocken bis sonnig bis halb- (Sorbus aucuparia) Früchte: Aug-Sep / orange mittelfeucht schattig Weißdorn (Crataegus Blüte: Mai / gelb trocken bis sonnig monogyna, C. laevigata) Früchte: Sep-Okt / rot mittelfeucht Blüte: Mai-Jul / rosa, weiß trocken bis Wildrosen (Rosa spec.) sonnig Früchte: Aug-Okt / rot mittelfeucht Schmetterlingsflieder Blüte: Jul-Okt / weiß, gelb, sonnig bis halb- mittelfeucht (Buddleja davidii) rosa, violett oder blau schattig Obstbäume aller Art (Apfel, Birne, Kirsche…) Beerenobst (Himbeere, Brombeere, Heidelbeere, Johannisbeere, Stachelbeere, …) 21
Gärtnern für den Spatz Krautige Pflanzen und Stauden Name Wuchshöhe Blühmonate / Blütenfarbe Standort Acker-Witwenblume 30-80 cm Jun-Aug / violett sonnig (Knautia arvensis) Herbstaster Mai-Sep / weiß, rosa bis bis 100 cm sonnig (Aster dumosus) blau bis zu 200 sonnig bis Baldrian (Valeriana spec.) Mai-Jul / hellrosa-weiß cm halbschattig Echter Thymian 10-40 cm Mai-Okt / weiß-rosa sonnig (Thymus vulgaris) Kornblume Jun-Okt / blau, auch weiß & 20-100 cm sonnig (Centaurea cyanus) rosa sonnig bis Kugeldistel (Echinops) 60-100 cm Jul-Sep / blau-violett halbschattig Lavendel bis 100 cm Jun-Aug / violett sonnig (Lavendula spec.) Margerite 30-60 cm Mai-Sep / weiß sonnig (Leucanthemum vulgare) sonnig bis Minze (Mentha spec.) 50-100 cm Jul-Sep / hellviolett halbschattig Sonnenblume 100-200 cm Jul-Okt / gelb sonnig (Helianthus annuus) Goldrute sonnig bis 40-50 cm Jul-Sep / gelb (Solidago) halbschattig Purpur-Sonnenhut sonnig bis 50-120 cm Mai-Okt / rosa-purpurfarben (Echinacea purpurea) halbschattig 22
Für Pädagogen/innen Alte Nistplätze erhalten und neue schaffen Um dem Haussperling die Gelegenheit zum Brüten zu geben, sollten vor dem Anbrin- gen künstlicher Nisthilfen zuerst natürliche Strukturen erhalten werden. Wenn eine Renovierung des Schulgebäudes ansteht, denken Sie an den Spatz und lassen dem Höhlenbrüter einige Nischen zum Nisten übrig. Vielerorts kann bereits mit geringem Aufwand verloren gegangene Nischen wieder- hergestellt werden: Kletterpflanzen an Häuserfassaden schaffen zusätzliche Brut- möglichkeiten. An Gebäuden ohne geeignete Vorsprünge und Mauerspalten sind Nist- kästen sinnvoll. Der Aufwand lohnt sich allerdings nur dort, wo es auch genügend Nahrung und Versteckmöglichkeiten in der Umgebung gibt. Besonders geeignet sind „Spatzen-Mehrfamilienhäuser“, denn als Koloniebrüter ist der Spatz gern in der Ge- sellschaft von Artgenossen. Das Spatzenreihenhaus der Deutschen Wildtier Stiftung Damit die Spatzen auch auf dem Schulhof gute Nistmöglichkeiten finden, können Sie ein Spatzenreihenhaus anbringen, das Sie als Bausatz in unserem Shop erwerben können. Diesen Nistkasten können Sie mit den Kindern gemeinsam zusammenbauen. Damit tun Sie nicht nur etwas für den Schutz des Spatzen, sondern üben auch die Geschicklichkeit der Kinder. Das Spatzenreihenhaus ist ideal für den geselligen Höh- lenbrüter und bietet Platz für zwei Spatzenfamilien. Mit etwas Glück ziehen dort bald Spatzen oder auch Meisen oder Kleiber ein – für die Kinder eine einmalige Gelegen- heit, die Tiere zu beobachten. Die regelmäßige Beschäftigung mit den Ereignissen am Nistkasten bewirkt, dass die Themen nachhaltig im Gedächtnis bleiben Das Spatzenreihenhaus bietet Platz für zwei Spatzen- familien. Spatzen brüten nicht gern allein, daher gilt für die Anbringung von Nisthilfen: Je mehr, desto besser! 23
Forscherbogen Spatzenreihenhaus Wenn ihr in eurer Schule ein Spatzen- Reihenhaus angebracht habt, könnt ihr als Spatzenforscher erst einmal aufschreiben, wo sich das Haus befindet. Dann heißt es abwarten, bis das erste Vogelpaar zum Brüten einzieht... Dieser Forscherbogen hilft euch dabei, alles zusammenzufassen, was in einer Brutzeit in eurem Vogelhaus passiert ist. Wann habt ihr das Spatzen- Reihenhaus aufgehängt? _________________________________ In welcher Höhe hängt es? _________________________________ Wo hängt das Haus und in welcher Himmelsrichtung? (z.B. Wohnhaus, Schulgebäude, Baum, Gartenhaus) _________________________________ Wie viele Wohnungen im Spatzen- Reihenhaus sind belegt? _________________________________ Wann wurde die Wohnung bezogen? _________________________________ Welche Vogelart ist eingezogen? _________________________________ Was haben die Vogeleltern an ihre Jungen verfüttert? _________________________________ Wie viele Jungen sind ausgeflogen? _________________________________ Wann sind sie ausgeflogen? _________________________________ Haben die Vogeleltern mehrmals im _________________________________ Jahr gebrütet? Wenn ja, wie oft? 24
Wie beobachte ich Vögel? Ein Ratgeber für Kinder Vögel zu beobachten ist nicht schwer. Allerdings solltest du dabei einige Dinge beachten: Ganz wichtig sind Geduld und Ruhe, damit du die Vögel nicht aufschreckst oder verscheuchst. Du solltest dir eine Stelle aussuchen, wo sich viele Vögel aufhalten, wie ein Vogelfutterhäuschen, eine Tränke oder ein Nistkasten. Vögel haben sehr gute Augen und können auch gut beobachten. Deswegen ist es gut, sich ein Versteck zu suchen. Am besten eignet sich ein Sichtschutz wie zum Beispiel eine Hecke oder eine Mauer. Hinter der kannst du unauffällig sitzen und die Vögel ungestört beobachten. Je weniger du dich bewegst und je leiser du bist, desto mehr Vögel wirst du beobachten können! Damit du die Vögel auch aus einiger Entfernung gut beobachten kannst, solltest du ein Fernglas dabei haben. Nimm noch deinen Beobachtungsbogen und einen Stift mit und setze dich ganz ruhig hin. Es ist nicht so leicht, Vögel im Fliegen zu erkennen, also benutze erst mal deine Ohren! Hörst du vielleicht schon einen Vogel singen? Kannst du herausfinden, aus welcher Richtung der Gesang kommt und wo der Vogel sitzt? Da … entdeckt! Ein Spatz ist auf das Dach des Nistkastens geflogen. Jetzt kannst du langsam dein Fernglas hochnehmen, ohne dabei den Spatz aus dem Auge zu lassen. Ist es ein Spatzenmännchen oder ein Weibchen? Und was trägt der Vogel im Schnabel? Diese und weitere Beobachtungen kannst du auf dem Beobach- tungsbogen aufschreiben und festhalten – wie ein richtiger Forscher! Viel Spaß beim Beobachten der Vögel! 25
Beobachtungsbogen für kleine Spatzenforscher Habt ihr auf eurem Balkon oder im Garten ein Vogelhaus angebracht? Oder habt ihr in der Nähe ein Vogelnest entdeckt? Dann nutzt diesen Beobachtungs- bogen für Zuhause. Wenn der Nistplatz besetzt ist und dort Vögel brüten, könnt ihr wie echte Forscher eine Forschungsexpedition unternehmen. Sucht euch mit eurem Fernglas einen ruhigen Platz und nehmt euch eine viertel oder halbe Stunde Zeit. Dieser Bogen hilft euch, eure Beobachtungen festzuhalten. Name _______________________________________________________________ Datum _______________________________________________________________ Zeitraum der Beobachtung von: _____________________ bis: __________________ Wetter _______________________________________________________________ Welche Vogelart brütet? _____________________________________________________________________ Wie oft fliegen die Eltern in das Nest? _____________________________________________________________________ Was bringen sie in ihrem Schnabel für die Jungen mit? _____________________________________________________________________ Was passiert sonst noch? _______________________________________________________________ 26
Für Pädagogen/innen Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter Das Spatzenjahr Was tun Spatzen im Verlauf der Jahreszeiten? Dieser Kalender zeigt, mit welchen Ak- tivitäten Spatzen die Monate des Jahres verbringen. Bilden Sie mit den Kindern Gruppen und lassen Sie dann die Kinder die einzelnen Textteile ausschneiden und nach Jahreszeiten zusammenlegen. (Alternativ können Sie einzelne Textausschnitte vorlesen und die Kinder diskutie- ren/stimmen ab, zu welcher Jahreszeit der Text gehört.) Nach der Auflösung können 4 Gruppen gebildet werden (für jede Jahreszeit eine) und jede Gruppe malt für ihre Jahreszeit ein großes Bild, passend zum Thema. Alternativ kann auch jedes Kind einer Gruppe oder Klasse selbst ein Bild malen. Die Bilder können dann zusammen mit dem jeweiligen Text Im Klassen- bzw. Grup- penraum aufgehängt werden. Richtige Anordnung: Frühling Sommer März Juni April Juli Mai August Herbst Winter September Dezember Oktober Januar November Februar Tipps für den Unterricht Damit sich die Kinder nachhaltig mit dem Spatzen und seiner Lebensweise auseinan- dersetzen, können Sie im Verlauf der Jahreszeiten immer mal wieder das Spatzenjahr aufgreifen. Sie können regelmäßig besprechen, wie die Spatzenfamilie in diesem Mo- nat ihre Zeit verbringt. Das ruft das Wissen ins Gedächtnis zurück und lädt zu eigenen Beobachtungen ein. 27
Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter Das Spatzenjahr Was macht der Spatz das ganze Jahr über? Schneide die 4 Texte entlang der Linien aus und ordne sie den 4 Jahreszeiten zu! Die Jungen der ersten Brut können sich jetzt selbstständig ernähren. Sie schließen sich mit Jungvögeln aus benachbarten Brutgebieten zusammen und gehen gemeinsam auf Nahrungssuche. Die Spatzeneltern haben in- zwischen ihre zweite Brut begonnen - für sie beginnt die anstrengende Jungenaufzucht erneut. Die Jahresmauser beginnt und zieht sich bis in den August. Die Vögel können allerdings während der gesamten Mauserzeit fliegen, denn die al- ten Federn werden nach und nach abgestoßen und wachsen zeitgleich neu nach. Auch die letzten Jungvögel fliegen bald aus. Damit ist die Fortpflanzungs- zeit beendet und es wird wieder stiller in den Brutgebieten. Jung- und Alt- vögel schließen sich meist zu Gruppen zusammen und verbringen die Zeit gemeinsam mit Nahrungssuche oder Rast in Schlaf- und Sammelplätzen. Hat sich ein Weibchen für ein Männchen und seine Nisthöhle entschieden, kommt es zur Paarung. Wenn die Arbeiten am Nest nicht schon im Winter abgeschlossen wurden, wird es spätestens jetzt „aufgeräumt“. Für den Nestbau sammeln Spatzen alles, was sie in ihrer Umgebung finden kön- nen, wie Stroh, Heu, Haare, Federn oder sogar Kunststoffe. Nun beginnt auch die Brutzeit. Das Weibchen legt vier bis sechs Eier, die es größtenteils allein bebrütet. Nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen die Jungvögel, die zunächst völlig nackt und blind sind. Die Spatzeneltern müssen dann ganz viele Insekten für die Nestlinge heranschaffen. Wenn die ersten Jungvögel flügge sind, unternehmen sie erste Ausflüge. Obwohl sie schon sehr gut fliegen können, müssen sie noch ungefähr zwei Wochen von den Eltern gefüttert werden. Die jungen Spatzen sind noch sehr unerfahren und werden häufig Opfer von Feinden. 28
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