Die Suche nach Gravitationswellen - Seminarvortrag von Achmed Touni - Server der Fachgruppe ...
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Inhalt • Theorie der Gravitationswellen • Erzeugung und Quellen der Gravitationswellen • Nachweis von Gravitationswellen 1.) Indirekter Nachweis 2.) Direkter Nachweis • Zusammenfassung
Die fundamentalen Wechselwirkungen • Elektromagnetische Wechselwirkung : Ladung: Elektrische Ladung Austauschteilchen: Photon (masselos) • Starke Wechselwirkung : Ladung : Farbladung Austauschteilchen : Gluon • Schwache Wechselwirkung : Ladung :Schwache Ladung Austauschteilchen : W-/Z-Boson • Gravitation : Ladung : Masse und Energie Austauschteilchen : Graviton ? (masselos ?) (noch nicht beobachtet)
Theorie der Gravitationswellen • Die Theorie der Gravitationswellen wird durch die allgemeine Relativitätstheorie beschrieben , zur Illustration betrachten wir hier nur die linearisierte Feldgleichung • Beschreibung des Gravitationsfelds als,, gekrümmte Metrik‘‘ der Raumzeit . Betrachte die Feldgleichungen für a) Schwache Felder
Eigenschaften der Gravitationswellen • Entstehung durch zeitlich veränderliches Quadrupolmoment. • D.h. Transversale Wellen ,diese sind wiederum Polarisiert . • Keine Monoton oder Dipolstrahlung !!! • Zwei Polarisationen um 45° gedreht.
Eigenschaften der Gravitationswellen • Extrem geringe Absorption ( und damit Auswirkungen auf Objekte ) : Selbst bei großer Energiedichte enorm schwache Raumzeit-Krümmung aufgrund des geringen Betrages der Kopplungskonstante:
Eigenschaften der Gravitationswellen Messbare Eigenschaften : •Amplitude h (relative Längenänderung): D.h. die Raumzeit wird dabei gedehnt und gestaucht !!! h=dL/L Sehr geringe Amplituden ( siehe später ) !!! •Frequenz •Polarisation Polarisationstyp (+)
Astrophysikalische Quellen
Indirekter Nachweis • 1974 erster Indirekter Nachweis durch Russel Hulse und Joseph Taylor !!!(Nobelpreis 1993) • Untersuchten Pulsare ,darunter auch PSR 1913+16 ( Doppel-Neutronensternsystem)
Indirekter Nachweis • Durch genaue Messungen der Ankunftzeiten der Pulsarsignale wurde die Umlaufperiode exakt bestimmt !!! • => Messung zeigte eine allmähliche Abnahme der Umlaufperiode
Indirekter Nachweis • Die Schlußfolgerung war , daß sich der Abstand zwischen den Neutronensternen verkleinerte !!! • Das System verliert also Energie und Drehimpuls die in Form von Gravitationswellen abgestrahlt werden !!!! • Die theoretische Überprüfung mittels Allgemeiner Relativitätstheorie ergab eine übereinstimmung bis auf 1% !!! • Dies war der erste und bis heute einzige (Indirekter) Nachweis von Gravitationswellen !!!
Direkter Nachweis von Gravitationswellen 1. Resonanzantennen 2. Laserinterferometer
Resonanzdetektor • Massenresonanz • Trifft eine Gravitationswelle auf den Mantel des Zylinders, wird dieser zu longitudinalen Schwingungen angeregt. D.h. Aluminiumzylinder bildet ein resonantes System. •Die Resonanzfrequenz der longitudinalen Grundschwingung beträgt
Resonanzdetektor • Der Resonanz-Gravitationswellendetektor war die erster Art von Detektor um Gravitationswellen nachzuweisen . • Erster Detektor wurde von Joseph Weber (Anfang 1960er) gebaut . • Bis 1966 hatte Joseph Weber den ersten konstruiert. • Dieser Bestand aus einem großen vibrationsisolierten 1.5t Aluminiumzylinder in einer Vakuumkammer mit piezoelektrischen Kristallen , die an der Oberfläche nahe des Zentrums befestigt waren ( Resonanz bei 1600 Hz ) . • Seine Beobachtungen , konnten jedoch von anderen Gruppen , die ebenfalls Resonanzdetektoren konstruiert haben nicht bestätigt werden . Immerhin hatte der negative Ausgang der Experimente Grenzen für die Raten und Stärken von Gravitationswellen im kHz-Bereich ergeben. Offenbar sind Amplituden größer als nicht oder äußerst selten zu erwarten.
Resonanzdetektor • Start der Entwicklung und stetigen Verbesserungen von Gravitationswellendetektoren ... • Optimierung der vibrationsfreien Lagerung • Kühlung auf wenige Kelvin • ( Vermeidung von thermischen Schwingungen ) • Optimales Material ??? - Saphir und Silizium wären optimal (wegen Güte und Dichte ) jedoch nicht als ausreichend große Massen verfügbar !!! Stattdessen Aluminium und Niob , diese sind jedoch 100 mal schlechter . • Steigerung der Empfindlichkeit der Messinstrumente .
Resonanzdetektor • Beispiel heutiger Detektoren : NIOBE-Experiment ( Perth, Australien) :
Resonanzdetektor
Resonanzdetektor
Resonanzdetektor
Resonanzdetektor • Probleme: Geringe Frequenzbandbreite (~ 50 Hz), Richtungssensitivität •Die mit Weber-Detektoren heute erreichbare Nachweisgrenze liegt nach bei . Obwohl die Technologie bereits ziemlich ausgereizt scheint, ist ein Nachweis von Gravitationswellen mittels Weber-Detektoren prinzipiell keineswegs ausgeschlossen.
Resonanzdetektor • Geplant sind Steigerung der Empfindlichkeit und der Frequenzbandbreite !!! • Z.B. bei NIOBE • Ebenfalls in Planung TIGA
Laserinterferometer
Laserinterferometer • Prinzip des Michelson-Interferometer • Die beiden Arme sind dabei entlang der x und der y -Achse orientiert. • Die äußeren Spiegel sind auf Testmassenmontiert, die möglichst frei beweglich und von anderen Einwirkungen isoliert sind. • Eine in z-Richtung einfallende Gravitationswelle vom Polarisationstyp (+) mit Amplitude wird dann entgegengesetzte Längenänderungen in den Armen der Länge L hervorrufen • Längenänderungen führen dann zu einer Phasenverschiebung der beiden im Detektor interferierenden Teilstrahlen. Falls die Laufzeit des Lichts im Interferometer klein gegen die Periode der Gravitationswelle ist, ist die zeitabhängige Phasenverschiebung durch gegeben. Diese führt dann letztlich zu einer meßbaren Intensitätsschwankung am Detektor
Laserinterferometer •Gelingt es also die Änderung der so entstehenden Interferenzstreifen zu messen, kann man nach diesem Prinzip eine vorhandene Gravitationswelle nachweisen. •Für den Empfang einer Gravitationswelle bestimmter Frequenz gibt es eine optimale Länge der Interferometerarme. Die Armlängen können durch mehrfache Reflexionen vergrößert werden.
Laserinterferometer • Die ersten Prototypen im 10m-Bereich wurden gegen Mitte der 80er Jahre realisiert. Als Beispiel sei hier das 40m-Interferometer des California Institute of Technology genannt, mit dem man 1987 bereits eine Empfindlichkeit von für 1 kHz erreichte. Dies war nur um einen Faktor 300 schlechter als die Empfindlichkeit der damals besten Weber- Detektoren. So versprachen die Interferometer ein vielversprechender Weg zu sein, da sie im Gegensatz zu den Weber-Detektoren erst am Anfang ihrer Entwicklung standen. • Vorteil der Interferometer gegenüber denWeber-Detektoren 1. ein breites Frequenzspektrum von Gravitationswellen abzudecken (während Weber- Detektoren nur in ihrem spezifischen Resonanzbereich arbeiten) 2. Zeitliche Auflösung der Signale (Allerdings sind Interferometer aufgrund der Größe der notwendigen Anlagen und der aufwendigen interferometrischen Techniken dann auch erheblich teurer als Weber-Detektoren)
Laserinterferometer • Der Gravitationswellen-Detektor am California Institute of Technology (Caltech) war Prototyp für größere Observatorien. • Der Laserinterferometer war in zwei evakuierten senkrecht zueinander angeordneten 40m Röhren untergebracht . • Der Laser im Vordergrund wurde durch Spiegel und optische Lichtwellenleiter in die Vakuumkammer geleitet. • An jedem Röhrenende befand sich ein Spiegel , der an einer frei beweglich aufgehängten Masse befestigt war und den Laser 10000mal hin und her reflektierte.Das Interferenzmuster wurde dann registriert • Längenänderungen von waren mit diesem Gerät nachweisbar. • dies entspricht einem Drittel eines Protonsdurchmessers.
Laserinterferometer •Die wichtigsten laufenden Projekte sind :
Laserinterferometer • GEO 600 ist ein deutsch-britisches Projekt. In Ruthe bei Hannover entstand ein Interferometer mit 600m Armlänge. Im Oktober 2001 wurde der erste Testlauf absolviert und inzwischen hat es den ständigen Meßbetrieb aufgenommen. Für die Empfindlichkeit wird ein Wert zwischen und erwartet. Als Ausgleich für die im Vergleich geringe Armlänge werden hier besonders fortschrittliche interferometrische Techniken verwendet, die später auch in den größeren Interferometern zum Einsatz kommen sollen.
Laserinterferometer Geo600
Laserinterferometer • VIRGO ist eine italienisch- französische Kooperation. Es besteht aus einem 3km- Interferometer in der Nähe von Pisa und soll eine Empfindlichkeit von erreichen. Aufgrund besonders guter seismischer Isolation wird es möglich sein, noch in einem Bereich von 10Hz Messungen vorzunehmen.
Laserinterferometer • LIGO ist ein amerikanisches Programm, das aus zwei 4km- Interferometern in Hanford, Washington, und Livingston, Louisiana, besteht. Erste Testläufe wurden bereits durchgeführt. Nach Optimieren der Empfindlichkeit auf bis zu sollen ab 2003 die ersten Daten gesammelt werden. Für 2006 ist die Installation verbesserter interferometrischer Techniken geplant, die dann auf eine Empfindlichkeit von führen sollen.
Laserinterferometer • TAMA300 ist ein japanisches Projekt, das als Technologiestudie für einen 3 km- Detektor dienen sollte. Es besteht aus einem Interferometer mit 300 m Armlänge. Über 1000 h Daten wurden bereits gesammelt. Die höchste bisher erreichte Empfindlichkeit betrug .
Laserinterferometer • LISA ist ein satellitengestütztes Interferometer, das in Zusammenarbeit zwischen NASA und ESA entstehen soll. Drei Satelliten werden ein gleichseitiges Dreieck mit einer Kantenlänge von km aufspannen. Die Positionen der Satelliten sollen mit einer Genauigkeit von 10 pm bestimmt werden, was auf eine Empfindlichkeit von führt. Es wird vor allem zur Messung niederfrequenter Gravitationswellen nützlich sein. • Der Start der Satelliten ist für 2009 vorgesehen.
Laserinterferometer Lisa
Laserinterferometer
Zusammenfassung • Neue Astronomische Beobachtungsmethode -Aufschluss über Massenreiche Objekte bis hin zur Urknall Ära • Die Fortschritte in den Detektoren sind groß und man kann hoffen , das bald Aussagen in dem Bereich zur Verfügung stehen , um letztendlich Gravitationswellen direkt nachzuweisen .
Literatur • Hubert Goenner ; Einführung in die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie Spektrum Akademischer Verlag 1996 • Torsten Fließbach ; Allgemeine Relativitätstheorie Spektrum Akademischer Verlag 1994 • Gravitation Urkraft des Kosmos ; Sterne und Weltraum 2001 • Jagd auf Gravitationswellen ; Spektrum der Wissenschaften 12/2000 • http://www.geo600.uni-hannover.de • http://www.ligo.caltech.edu • http://lisa.jpl.nasa.gov • http://sci.esa.int/home/lisa • http://tamago.mtk.nao.ac.jp • http://www.virgo.infn.it • http://www.gravity.pd.uwa.edu.au • http://sam.phys.lsu.edu/tiga/machining.html
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